Infoblatt zur Zootierpflegerausbildung
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Infoblatt zur Zootierpflegerausbildung
Postfach 50 12 27 70342 Stuttgart Die Liebe zur Natur und die Abneigung gegen monotone Tätigkeiten erwecken in vielen Menschen den Wunsch, sich den Umgang mit Tieren zur Lebensaufgabe zu machen. Wir erhalten daher zahlreiche Anfragen über die Möglichkeiten und Aussichten im Tierpflegerberuf. Mit folgenden Informationen möchten wir allzu unrealistische Vorstellungen über den Tierpflegerberuf zurechtrücken: 1. Jeder Beruf, der ernstgenommen wird, erfordert Opfer und Idealismus. Ein Tierpfleger muß häufig auch nach Feierabend, an Wochenenden und Feiertagen seinen Dienst verrichten und dafür auf manches Freizeitvergnügen verzichten. 2. Tierpflege ist eine ernste Arbeit und kein Spiel mit den Tieren. Die Tätigkeit besteht zum großen Teil aus der Reinigung von Tierunterkünften und der Zubereitung des Futters. Der Pfleger und seine Kleidung werden schmutzig und die Stallgerüche sind häufig unangenehm. 3. Auch das tierschutzgerechte Abtöten von z. B. Futtermäusen, die zur artgerechten Ernährung bestimmter Tiere (z.B. Greifvögel, Terrarientiere) benötigt werden, gehört zu den Aufgaben eines Tierpflegers. 4. Der Tierpfleger ist bei seiner Tätigkeit vielfach jedem Wetter ausgesetzt. Ebenso ist die Arbeit mit wildlebenden Tieren mit gewissen Gefahren verbunden. Selbst bei an sich harmlosen Arten ist die Gefahr einer Infektion durch Kratz- und Bisswunden nie ganz ausgeschlossen. 5. Von einem Tierpfleger wird körperlich anstrengende Arbeit verlangt und manche Aufgaben wie das Einfangen von Tieren- erfordern Mut, Kraft und Geschicklichkeit. Zusätzlich zu dieser körperlichen Eignung wird auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein gefordert, denn schon während der Ausbildungszeit hat der Pfleger den ihm anvertrauten Tieren gegenüber eine große Verantwortung. 6. Tierpfleger ist ein Ausbildungsberuf mit einer dreijährigen Ausbildungsdauer. Für die Zulassung zur Ausbildung wird der Ausbildungszeit steht die Hauptschulabschluss verlangt. Am Ende der Gehilfenprüfung (Seit 1991 gibt es für Tierpfleger mit Gehilfenprüfung darüber hinaus die Möglichkeit, den Abschluss „Geprüfter Tierpflegermeister“ zu erlangen). Die Aussichten im beruflichen Fortkommen sind, wie bei allen anderen Tätigkeiten, in erster Linie von der persönlichen Fähigkeit abhängig 7. Während der Ausbildungszeit erhält der Auszubildende bei uns eine Ausbildungsvergütung je nach Ausbildungsjahr zwischen € 703,-- und € 801,--. Grundsätzlich wurden die Schwierigkeiten des Berufes schonungslos herausgestellt, um ein realistisches Bild der Tätigkeit des Tierpflegers zu vermitteln. Da die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen bei weitem die Zahl der Stellen pro Jahr übersteigt, sollte jeder Bewerber ernsthaft prüfen, ob die Tätigkeit in der Natur, die Arbeit für das Tier und der Umgang mit dem Tier, ihm ein echtes Bedürfnis ist. 08/2010