Washington_State - Presse Termin München
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PRESSEMAPPE WASHINGTON STATE TOURISM Fakten, Fakten, Fakten ........................................................................................ 2 Was Sie schon immer über Washington wissen wollten .......................................... 7 Künstler, Millionäre und Natur: Schlaflos in Seattle................................................. 9 Wie man so reich wird wie Bill Gates: In Seattle werden Träume wahr .................. 14 Seattle musikalisch erleben ................................................................................ 16 Sprachführer: Das meinen die Seattleites, wenn sie sagen.................................... 18 Außerirdische erobern Seattle ............................................................................ 21 Ein Herz für Roboter & außerirdische Lebensformen............................................. 25 Enthüllung – Die Singles sitzen bei Frasier schlaflos in Seattle ............................... 27 Von Fischen, Motivation und jeder Menge Bier: Seattle geht durch den Magen ....... 30 Outdoor-Aktivitäten im Reich der Indianer........................................................... 33 Das Leben der Indianer in der Wildnis von Washington State ................................ 38 Kaffeeparadies Washington State ....................................................................... 41 Washington State für Genießer: Bier und Wein, das muss sein!............................. 44 Weingüter mit Spitzengewächsen für jedermann ................................................. 49 Vom Killerwal bis zum Vulkankegel ..................................................................... 56 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Luftfahrt hautnah erleben .................. 60 Als es im Evergreen State plötzlich Asche regnete ................................................ 62 Bigfoot: Die Legende lebt! ................................................................................. 65 Washingtons bestgehütetes Geheimnis ............................................................... 67 Immer für eine Überraschung gut: Kuriositäten aus Washington State................... 71 Ungewöhnlich Gewöhnliches am Wegesrand ....................................................... 75 November 2011 Pressestelle Washington State Tourism Deutschland * Österreich * Schweiz Olaf Amm * Anja Kathrin Herzberg c/o AKB Marketing GmbH * Eisgrubweg 23 * D-55116 Mainz Fon: +49 (0)6131 62774-0 * Fax: +49 (0)6131 62774-33 * eMail: [email protected] Fakten, Fakten, Fakten • Lage: Washington State liegt im äußersten Nordwesten der USA und grenzt im Norden an die kanadische Provinz British Columbia, im Süden an den USBundesstaat Oregon, im Osten an Idaho und im Westen an den Pazifik. • Größe: Mit einer Fläche von 182.949 km² steht Washington auf Rang 19 der US-Staaten. Über 4.000 km² sind im Land mit Wasser bedeckt. Zum Vergleich: Deutschland ist mit 357.042 km² knapp doppelt so groß. • Einwohner: 4,9 Millionen Menschen leben im Staat, was wiederum Rang 18 innerhalb der USA ist. Die Hälfte lebt in der Region um den Puget Sound. Im Schnitt ist ein Quadratkilometer von 33 Menschen besiedelt (in Deutschland von 225). 88,6 Prozent der Einwohner sind europäischer Herkunft, die nächstgrößere Gruppe sind mit 4,3 Prozent Asiaten und Südseeinsulaner. Der Staat bietet auch mehr als 20 Reservate für die Nachfahren der Ureinwohner. • Staat: Washington ist der einzige Staat, der nach einem amerikanischen Präsidenten benannt wurde. Es trat der Union als 42. Staat am 11. November 1889 bei. In der Hauptstadt Olympia steht als Regierungsgebäude seit 1927 ein Capitol, das im Stil gleicht dem gleichnamigen Gebäude in der Bundeshauptstadt nachempfunden wurde. • Landschaft: Der Staat bietet dichte Wälder, weitläufige Getreidefelder und wunderschöne Berge, die von Gletschern bedeckt sind. • Städte: Die Hauptstadt ist Olympia mit 45.000 Einwohnern, die größte Stadt ist Seattle, in deren Großraum drei Millionen Menschen leben. • Flüsse: Bedeutendster Fluss ist der Columbia River, der als größte Quelle für Wasserkraft in den Vereinigten Staaten gilt. Mehrere Staudämme wie Grand 2 Coulee, Chief Joseph und The Dalles haben wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung Washingtons beigetragen. Mehr als 8.000 Seen machen Washington zu einem El Dorado für Wassersportler und Angler. • Berge: Höchster Berg ist der Mount Rainier, dessen Gipfel 4.392 m über dem Meeresspiegel liegt. Der Vulkan Mount St. Helens mit 2.550 m Höhe ist durch seinen spektakulären Ausbruch 1980 berühmt geworden. Die Rocky Mountains im Nordwesten des Staates erreichen Höhen zwischen 900 und 2.100 m. • Klima: Das Klima ist durch die von Süd nach Nord verlaufende Bergkette der Cascade Ranges zweigeteilt: westlich dieser Wetterscheide bringen die Winde Regen vom Pazifik heran. Milde Winter (Januardurchschnitt von 0 bis +4 °C) und angenehm kühle Sommer sind die Folge. Der östliche Landesteil ist dagegen wesentlich trockener mit wärmeren Sommern und kühleren Wintern (Januardurchschnitt -7 bis +1 °C). Höchste Erhebung der Cascades ist Mount Rainier. Dass es in und um Seattle neun Monate im Jahr regnet, ist ein Vorurteil. Wahr ist, dass es häufig nieselt, aber insgesamt fällt in Seattle weniger Regen pro Jahr als zum Beispiel in New York City oder Chicago. • Nationalparks: Mount Rainier National Park und Olympic National Park laden zu ausgedehnten Wanderungen ein. North Cascades National Park bietet die rauesten Teile der Cascade Mountains. An den Beginn der Missionierung durch Marcus und Narcissa Whitman 1836 erinnert die Whitman Mission National Historic Site. Mehr über die britische Besetzung der Region erfährt man im San Juan Island National Historical Park. Rund um die große Zeit des Goldrauschs von 1890 geht es im Klondike Gold Rush National Historical Park. Am Mount St. Helens National Volcanic Monument sehen Besucher die Auswirkungen des Vulkanausbruchs von 1980. Mount Baker National Recreation Area und Lake Roosevelt National Recreation Area sind als Ausflugsziele mit Möglichkeiten zum Zelten, Fischen und Wandern beliebt. 3 Staatliche Parks mit Erholungsangeboten erstrecken sich über 97.500 Hektar Fläche. Washington bietet außerdem neun Staatsforste. • Museen: Viele der zahlreichen Museen Washingtons befinden sich in Seattle, darunter das Seattle Art Museum (www.seattleartmuseum.org) mit seinen Sammlungen afroamerikanischer und indianischer Kunst sowie das Seattle Asian Art Museum. Europäische Kunst aus dem 19. Jahrhundert zeigt das Frye Art Museum. In der Henry Art Gallery (www.henryart.org) und dem Faye G. Allen Center for the Visual Arts werden wechselnde Ausstellungen präsentiert. Andere renommierte Museen in Washington sind: das Thomas Burke Memorial Washington State Museum mit Expositionen zu den Indianern, das Nordic Heritage Museum (Telefon +1-206-789-5707), das Wing Luke Asian Museum und das Experience Music Project (www.emplive.com). In Olympia steht das Washington State Capitol Museum. Erstklassige wissenschaftliche Ausstellungen sind im Pacific Science Center und im Museum of Flight sowie dem Museum of History and Industry in Seattle zu bestaunen. • Musik und Theater: Die anerkannte Seattle Symphony wurde 1903 gegründet. Neben einer Oper beherbergt die Stadt auch das Pacific Northwest Ballet, das international einen sehr guten Ruf hat. Die University of Washington School of Drama ist für ihre erstklassigen Aufführungen bekannt, das Seattle Repertory Theater hat es zu nationalem Ansehen gebracht. Andere größere Städte im Staat haben eigene Opernensembles und Theatergruppen. • Geschichte: Seit mehr als 11.500 Jahren ist das heutige Staatsgebiet Washingtons von Menschen bewohnt. Durch das trennende Gebirge der Cascade Ranges haben sich zwei verschiedene Indianerkulturen in den jeweiligen Landesteilen herausgebildet: Die Quileute, Quinault, Makah, Lummi, Chinook und 4 Snohomish lebten in der Küstenregion. Im Osten siedelten sich die Okanogan, Spokane, Wenatchee, Yakama, Cayuse, Nez Perce und Palouse an. Die europäische Entdeckung war von der Suche nach der Nordwestpassage – einem Wasserweg zwischen Atlantik und Pazifik – angetrieben. 1775 nahmen Bruno Heceta und Juan de la Bodega y Quadra das Land am heutigen Point Grenville für Spanien in Besitz, James Cook tat das gleiche nur drei Jahre später für die britische Krone bei Vancouver Island und am Nootka Sound. Der amerikanische Präsident Thomas Jefferson schickte 1803 Meriwether Lewis und William Clark zu einer Expedition in den Westen des Kontinents. 1805 erreichten sie auf dem Columbia River die Westküste Washingtons. Angeregt von den Berichten der Forscher ließ John Jacob Astor, Gründer der Pacific Fur Company, 1811 die erste Siedlung (einen Handelsstützpunkt), Astoria, an der Mündung des Columbia River errichten. • Wirtschaft: Die Flugzeugindustrie ist der wichtigste Industriezweig im Staate Washington. Die Boeing Company wurde 1916 in Seattle gegründet und ist heute der größte Arbeitgeber der Region. Mehr als ein Drittel Washingtons wird landwirtschaftlich genutzt, wobei die Getreideproduktion dominiert. Bei der Apfelernte ist der Staat die Nummer eins in den USA. Ebenfalls die Nummer eins ist man bei Hopfen, Minze und Pfirsichen. Bei Kartoffeln kommt man noch auf Rang zwei. Fast ein Drittel der drei Millionen Arbeiter und Angestellten in Washington sind im Dienstleistungsbereich tätig – dazu gehören auch die Computerprogrammierer: Microsoft hat seinen Hauptsitz in der Nähe von Seattle. • Wein: Mehr als 500 Weingüter gibt es in den neunr Weinbaugebieten, eine Vielzahl ist für Besucher geöffnet. Die Weinberge liegen auf der gleichen geographischen Breite wie die berühmten französischen Regionen Bordeaux und Burgund. Das gemäßigte Klima in Washington ist ideal. Chardonnay, Merlot, Cabernet und Riesling haben 5 internationale Preise gewonnen. Shiraz und Cabernet Franc sind neuere Reben in Washington, die allerdings schon jetzt sehr vielversprechend scheinen. Umfassende Informationen gibt es im Internet unter www.washingtonwine.org. • Spitzname: “Evergreen State” (immergrüner Staat) wird Washington wegen seiner ausgedehnten grünen Wälder genannt. • Staatstanz: Ja, auch den gibt es seit dem 17. April 1979 offiziell. Es ist der Square Dance, den die Pioniere auf ihrem Weg nach Westen mitbrachten. Der Tanz ist für seine Serie verschiedener Figuren und Schritte bekannt. Die Tänzer werden von einem Ausrufer angewiesen, welche Figuren sie zu tanzen haben. Square Dance ist einfach zu lernen und macht jede Menge Spaß. • Staatsfossil ist seit 1998 das Columbian Mammoth. Die ersten Mammute kamen vor zwei Millionen Jahren über die Beringstraße und Alaska nach Washington. Vor 10.000 Jahren sind die letzten ausgestorben, aber vor einigen Jahren wurden versteinerte Knochen dieser Riesensäuger auf der Olympic Peninsula ausgegraben. • State Song: Washington, My Home (Text: Helen Davis, Musik: Stuart Churchill) wurde 1959 offiziell zur Staatshymne erklärt. Im April 2002 gab der Tumwater Girls’ Choir das Lied in Olympia zum Besten. Die Aufnahme kann unter www.leg.wa.gov/legis/symbols/washingtonmyhome.mp3 heruntergeladen werden. Der Text ist nachzulesen unter www.leg.wa.gov/legis/symbols/symbols.htm. 6 Was Sie schon immer über Washington wissen wollten • Der mit rund 29 Metern höchste Schneefall, der in den USA während einer Saison je gemessen, wurde fiel im Winter 1998/99 im Skigebiet am Mt. Baker. • Jimi Hendrix liegt auf dem Greenwood Friedhof in Renton begraben, Bruce Lee und sein Sohn Brandon ruhen auf Seattles Lakeside-Friedhof und NirvanaSänger Kurt Cobains Asche wurde über seiner Heimatstadt Hoquiam verstreut. • Die Washingtonians sind ausgesprochen outdoor- und sportbegeistert. In einem Anfang 2005 veröffentlichten Vergleich der amerikanischen Zeitschrift Men’s Fitness wurde Seattle zur fittesten Stadt der USA gekürt. Die Bewohner leben hier gesünder als andere amerikanische Großstädter – dies zeigt sich an der großen Zahl von Fitness-Studios, den Essgewohnheiten der Seattleites verbunden mit der geringen Zahl von Fast-Food-Restaurants, dem niedrigen Alkoholkonsum und der wenigen Zeit, die die Menschen hier pro Tag vor dem Fernseher verbringen. • Um die 100 Schwertwale (Orcas) halten sich im Sommer um die San Juan Islands im Norden des Staates auf und begeistern jährlich Tausende Besucher. • Nahezu drei Viertel der amerikanischen Äpfel stammen aus Washington State. Zu den beliebtesten Sorten gehören Fuji, Jonagold, Gala sowie Red und Golden Delicious. • Der Mount Rainier ist mit 4.392 Metern einer der höchsten Berge der kontinentalen USA (ohne Alaska und Hawaii). Über 10.000 Personen versuchen ihn jedes Jahr zu erklimmen, etwa die Hälfte schafft es. Übrigens: würden die rund eine halbe Million Einwohner Seattles ausschließlich das von den Schnee- und Eisfeldern des Mt. Rainier gewonnene Wasser benutzen, wären sie mindestens 200 Jahre damit versorgt. 7 • In der Central Washington University in Ellensburg kommunizieren fünf Schimpansen in der Gebärdensprache untereinander und mit ihren Betreuern. Öffentliche Besuche sind gestattet. • Der Grand Coulee Damm des Columbia-Flusses ist viermal größer als die Pyramide von Giseh. Nach der Chinesischen Mauer ist es das zweitlängste von Menschenhand geschaffene Bauwerk. • Der einzige in den letzten Jahren ausgebrochene Vulkan auf dem US-Festland ist der Mount St. Helens. Bei seinem Ausbruch am 18. Mai 1980 wurden knapp 60.000 Hektar Wald zerstört; genügend Holz, um zigtausende Einfamilienhäuser mit 4-5 Zimmern zu bauen. 8 Künstler, Millionäre und Natur: Schlaflos in Seattle In Seattle leben etwa 500.000 Menschen im Zentrum, im King County sind es rund zwei Millionen. Die “Seattleites” gelten als besonders sympathisch, sozial und politisch engagiert. Die Stadt steht im Ruf, anders zu sein als andere US-Metropolen. Das hat insbesondere in den 90er Jahren dazu geführt, dass Seattle einen großen Zuwanderungsstrom erlebt hat und als eine Boomregion Nordamerikas gilt. Schon mehrfach wurde Seattle zur lebenswertesten Stadt der USA gewählt. Doch wer nach Seattle zieht, kommt nicht um Profit zu machen, sondern in erster Linie, um das Leben zu genießen. Ein weiterer Grund für die wachsende Popularität der Metropole ist das gemäßigte Klima. Hinzu kommt die besondere Lebensqualität als Ergebnis der einzigartigen Lage: Bis tief ins Landesinnere zieht sich der Meeresarm des Puget Sound, der sich von der kanadischen Grenze 250 Kilometer weit nach Süden bis zur Hauptstadt Olympia erstreckt. Bei guter Sicht kann man von Seattle aus die Olympic Mountains sehen, im Osten leuchten die Cascade Mountains. Eine US-Metropole also, die nur einen Katzensprung von der Wildnis entfernt ist – eine Besonderheit in der Weite der Vereinigten Staaten. In den vergangenen Jahren hat sich zudem der Kreuzfahrtmarkt kräftig entwickelt: 2006 wurden knapp 400.000 Passagiere auf 200 Kreuzfahrten von Seattle nach Alaska von 5 Kreuzfahrtgesellschaften befördert. Weltbekannte Künstler aus der Pazifik-Metropole Die Stadt wurde in Europa vor einigen Jahren durch den Film Schlaflos in Seattle bekannt. Die Jugend hingegen kannte die Stadt schon lange vorher durch ihre Musik. Die Künstlerszene macht seit einigen Jahren Schlagzeilen und hat weltberühmte Bands wie Nirvana oder Pearl Jam hervorgebracht. Diese und andere Gruppen 9 prägten Seattle. Musik hat in der Pazifik-Metropole Geschichte gemacht – auch Jimi Hendrix, Quincy Jones oder Ray Charles wurden hier geboren oder lebten hier. Seit 1970 ist Jimi Hendrix auf dem Greenwood-Memorial-Friedhof in Seattle begraben. Mit Unterstützung des Microsoft Mitbegründers Paul Allen, einem Fan von Jimi Hendrix, entstand am Fuße der Space Needle, im Seattle Center, ein interaktives MusikMuseum, das Experience Music Project (EMP). Erfinder und Existenzgründer aus Seattle Seattle ist nicht nur durch seine Musiker bekannt geworden, sondern auch durch seine Erfinder und Existenzgründer. Die Namen reichen von Microsoft bis zum Flugzeughersteller Boeing. Bereits 1916 gründete der 35-jährige William Boeing mit seinem Studienkollegen Conrad Westerveldt eine Firma für den Bau von Flugzeugen. Ihre erste “Boeing” startete auf dem Lake Union, der nördlich des Stadtzentrums liegt. Als erste Fluggesellschaft bot die “Boeing Airtransport” im Jahre 1927 eine Flugverbindung zwischen Chicago und San Francisco an. Heute hat sie sich als United Airlines zu einer der weltweit größten Airlines entwickelt. Ein weiterer Existenzgründer, der aus Seattle stammt, ist Bill Gates. Er gründete 1975 mit einem Freund namens Paul Allen in New Mexico die Firma “Microsoft”, mit der er nur vier Jahre später in die Nähe seiner Heimatstadt Seattle übersiedelte. Bis heute ist Microsoft das größte Softwareunternehmen der Welt. Das Betriebssystem “Windows” von Microsoft ist weltweit zum Quasi-Standard für Personal Computer geworden. In der Region hat sich dadurch die Computerindustrie zum wirtschaftlichen Standbein entwickelt. Die jüngste Erfolgsstory heißt jedoch “Starbucks”: Howard Schultz erwarb in den 80er Jahren eine Reihe lokaler Cafés und baute das Unternehmen dann innerhalb kürzester Zeit zur heute weltweit bekannten Kette von Kaffeehäusern aus. 10 Sehenswertes in Seattle Das Wahrzeichen von Seattle ist die 185 Meter hohe Space Needle auf dem Gelände der Weltausstellung von 1962 im Seattle Center. Die Aussichtsplattform des markanten Turms bietet eine atemberaubende Aussicht über die Stadt. Darüber hinaus befindet sich in der Space Needle ein Restaurant, das sich pro Stunde um 360 Grad dreht. Das Museum of Flight ist einen Besuch allemal wert – es zeigt die Geschichte der Luftfahrt. Über 20 historische Flugzeuge gibt es hier zu besichtigen: „fliegende Kisten” aus den Weltkriegen und der “Red Barn” („rote Schuppen”), wo die Boeing Company gegründet wurde, sind hier die Highlights. Das muschelförmige Gebäude des Experience Music Project beinhaltet interaktive Ausstellungsstücke, einzigartige Artefakte und genügend Raum für außergewöhnliche Live-Konzerte. Mit phantastischen visuellen und akustischen Effekten wird die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterschiedlicher Musikstile gefeiert. Capitol Hill ist eines der vielseitigsten Viertel der Stadt und liegt östlich von Downtown. Der Stadtteil Belltown rund um die First, Second und Third Avenue, am Nordrand der Innenstadt, zwischen der „Einkaufsmeile“ und dem Seattle Center, ist d e r innerstädtische Wohnbezirk. In den letzten Jahren hat sich Belltown zum Treff aller Nachtschwärmer entwickelt – hier findet man die angesagtesten Restaurants, die heißesten Bars und Nachtclubs von Downtown Seattle. 11 Um den Lake Washington liegen die schönsten Wohnviertel und Parkanlagen der Stadt. Bill Gates, der Microsoft-Chef, hat sich am See für 100 Millionen Dollar ein Haus gebaut. Der Pike Place Market, der älteste Bauern- und Fischmarkt in den USA, existiert seit 1907. Hier hat man eine große Auswahl von Fisch, Obst und Gemüse, Backwaren, Blumen und Kunstgewerbe. Wer nicht ins Getümmel geraten möchte, der sollte vor 9 Uhr den Markt besuchen. Später verwandelt sich der Markt eher in einen orientalischen Basar. Im Umkreis liegen zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte. Der interessanteste Laden ist hier mit Sicherheit Ye Olde Curiosity Shop, der halb Souvenirladen und halb Museum ist. Dort kann man Kuriositäten wie Mumien und alte Musikinstrumente bestaunen. Das Seattle Art Museum (SAM) ist wegen seiner Sammlungen an impressionistischen Gemälden sowie afrikanischer und indianischer Kunst berühmt. Und im Seattle Asian Art Museum (SAAM) findet man eine Ausstellung asiatischer Kunst und kann dabei im Kado Tea Garden eine Tasse Tee trinken. Seattle bietet seinen Besuchern viele Museen und Ausstellungen. Eines der interessantesten ist das Seattle Aquarium, das anschaulich die Unterwasserwelt des amerikanischen Nordwestens präsentiert. Einen Blick in diese den meisten Menschen verschlossene Region gewährt die Unterwasserkuppel. 12 Seattles Geschichte Auf dem Gebiet des heutigen Seattle lebten vor etwa 150 Jahren Indianerstämme. 1792 betrat Kapitän George Vancouver als erster Europäer die Region. Siedler und Städtebauer begannen daraufhin, die heutige Pazifik-Metropole zu erschließen. Im Jahre 1854 verkauften die Indianer das Land an die amerikanische Regierung. Erst 1869 erhielt Seattle die Stadtrechte. Es wurde nach dem Indianerhäuptling Seattle (Chief Sealth) vom Stamm der Suquamish benannt. Von 1880 bis 1890 stieg die Bevölkerung von 11.000 auf 50.000. Im Jahre 1889 wurde das Geschäftsviertel von Seattle, das auf Sumpfland gebaut worden war, durch einen Großbrand zerstört. Seattle wurde neu aufgebaut – mit einer veränderten Infrastruktur. Man baute nun mit Ziegeln statt mit Holz. Nach 1890 erfuhr Seattle eine Flaute. Trotzdem entwickelte sich die Stadt zum Zentrum des Nordwestens, unterstützt durch den Bau von neuen Eisenbahnlinien. Während des Ersten Weltkrieges baute man in Seattle Schiffe für die Marine. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wirtschaft auch von der Luft- und Raumfahrtindustrie geprägt. In den 50er Jahren richtete sich der Schwerpunkt dann auf den Bau von Flugzeugen. Im Jahre 1960 lebte schon eine Million Menschen in Seattle. 1962 fand in Seattle die Weltausstellung statt, und nach 1980 siedelten sich neue Industrieunternehmen aus der Technologiebranche an. Heute ist Seattle eine sympathische Stadt. Die Wolkenkratzer zeugen von der dynamischen Entwicklung Seattles zur wichtigsten Metropole des Nordwestens. Zu verdanken hat die Stadt dies vor allem der Computer- und High-Tech-Industrie. 13 Wie man so reich wird wie Bill Gates: In Seattle werden Träume wahr Bill Gates, geboren am 28. Oktober 1955 in Seattle, hat die Computerwelt verändert wie kein anderer. Es gibt keine Umfrage über den Bekanntheitsgrad von Bill Gates. Aber Bill, den nicht nur seine Mitarbeiter vertrauensvoll mit dem Vornamen anreden dürfen, gehört längst zur globalen Prominenz. Er ist zum Milliardär geworden, weil er nichts weiter machen wollte, als gute Software zu entwickeln und zu verkaufen: Eine märchenhafte Geschichte, wie sie nur aus Seattle, einer außergewöhnlichen Stadt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, stammen kann. Jeder hat sich sicherlich schon einmal die Frage gestellt, warum Bill Gates zum reichsten Mann der Welt geworden ist. „Nur”, weil er vom Programmieren besessen war? Klingt unglaubwürdig. Im Jahre 1975 gründete er zusammen mit seinem Freund Paul Allen die Firma Microsoft. Das Produkt “Windows” der Firma Microsoft stellt heute die Arbeitsgrundlage fast aller Personal Computer weltweit dar. Er hat also ein Produkt entwickelt, das sich weltweit verkaufte. Dadurch wurde er zum reichsten Mann der Welt? Klingt auch nicht überzeugend. Zumal keine revolutionäre Idee von ihm selbst stammte. Es gibt nichts, von dem Microsoft behaupten könnte, es als erstes gemacht zu haben. Aber Bill Gates war immer ein Meister darin, gute Ideen frühzeitig zu erkennen und sie für sich zu nutzen. Bleibt nur noch die Frage offen, an welchem Ort man solch kreative Gedanken entwickeln kann? Die Antwort liegt auf der Hand: in Seattle, seinem Geburts- und Heimatort – wo sonst!?! Eine Stadt, die Menschen inspiriert, neue Ideen umzusetzen; umgeben von einer Natur mit unzähligen Seen, Bergen, Flüssen, ruhenden Vulkanen, Gletschern und Felsklippen. Das gemäßigte Klima in Seattle sorgt dafür, dass man einen kühlen Kopf behält. Bill Gates kennt sein Erfolgsrezept. Er hat schon seine 14 Gründe, warum er in Seattle lebt. Am Lake Washington in einem Märchenschloss verbringt er seine wenigen Freistunden mit Frau und Kindern. Die Natur hier schenkt ihm die Kreativität für neue Ideen. Es ist also ganz einfach, so reich zu werden wie Bill Gates: Man siedele erst einmal nach Seattle über und gehe dann seinen Fähigkeiten nach. Wer es “from a dishwasher to a millionaire” (vom Tellerwäscher zum Millionär) im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch nicht geschafft hat, der sollte sein Glück mal in Seattle versuchen: “from a Seattleite to a multimillionaire”. Die Weltbevölkerung wird von dem neuen Weltprodukt des Mr. X aus Seattle begeistert sein… 15 Jazz, Flower Power, Grunge: Musik-Metropole veröffentlicht neuen „Reiseführer“ Seattle musikalisch erleben In der Metropole Seattle im US-Bundesstaat Washington hört man nicht einfach nur Musik, man (er-) lebt sie. Damit auch Ortsfremde in diesen Genuss kommen und die Stadt im Nordwesten der USA mit all ihren Musikrichtungen und musikalisch geschichtsträchtigen Orten kennen lernen können, bringt Seattle nun seinen ersten Musik-Reiseführer heraus: Das 16-seitige, kostenfreie Faltblatt ist seit 6. September 2005 überall in der Stadt erhältlich. Der „Insider’s Guide“ verrät zum Beispiel, wo Nirvana ihren ersten Auftritt in Seattle hatten, die Beatles vom Hotelzimmer aus angelten und Jimi Hendrix seine offizielle Gedenkstätte gefunden hat. Premiere hatte die Seattle Music Map – so der Name des Musikführers – auf dem „Bumbershoot Festival“ 2005. Als eines der ältesten und größten Kultur- und Musikfestivals der USA – Bumbershoot wird bereits seit 1971 am sogenannten „Labor Day Weekend“ (erstes Septemberwochenende) am Fuße der Space Needle, dem Wahrzeichen von Seattle, begangen – lockt das Festival jedes Jahr über 150.000 Besucher an (www.bumbershoot.org). Mehr als 2.500 lokale und internationale Künstler präsentieren auf über 20 Bühnen Theater, Comedy, Filme, Lesungen... und natürlich viel Musik. Passend zum Festival informiert die Seattle Music Map über die Musik-Geschichte, -Szene und -Industrie der Musik-Metropole Seattle. Seit Anfang September 2005 liegt das kostenlose Faltblatt im Großraum Seattle in Musikgeschäften, Coffee Shops, Hotels sowie im Citywide Concierge Center an der Pike Street und an weiteren Touristen-Informationsstellen aus. Zum schnellen Überblick führt durch die Music Map eine Zeitleiste, die von 1903 bis heute alle relevanten Epochen der Musikgeschichte und deren Bezug zu Seattle darstellt. Ansonsten ist die Broschüre nach Stadtteilen gegliedert: Ob am historischen 16 Pioneer Square oder im aufstrebenden „In-Bezirk“ Belltown – der Insider’s Guide zum musikalischen Seattle listet die bedeutendsten Schauplätze zusammen mit einer kurzen Beschreibung auf. Damit man über diese Orte nicht nur lesen, sondern auch tatsächlich auf den Spuren seiner Idole wandeln kann, zeigen zwei kleine Stadtpläne, wo die einzelnen Schauplätze zu finden sind. Mit dabei sind solch markante Orte wie das Edgewater Hotel an Pier 67, wo die Beatles 1964 durch das Fenster von Zimmer 272 im Puget Sound angelten, das ehemalige Musikgeschäft, in dem Jimi Hendrix Ende der 60er seine erste E-Gitarre kaufte sowie zum Beispiel das Apartmentgebäude aus dem Musikfilm „Singles“ (1992). Aber auch Orte wie das Opernhaus aus dem Jahre 1927, in dem Stravinsky einst dirigierte, Ballsäle, in denen auch Jazz-Größen spielten, und Szene-Bars fehlen nicht in der Seattle Music Map. Wer mehr zur Musik-Metropole Seattle erfahren möchte, kann sich im Internet unter www.seeseattle.org informieren. Der „Insider’s Guide to Seattle’s Music History“, die Seattle Music Map, steht unter www.seattle.gov/music auch zum kostenlosen Download im PDF-Format zur Verfügung. 17 Das meinen die Seattleites, wenn sie sagen.... BELLTOWN Bezirk rund um die First, Second und Third Avenue am Nordrand der Innenstadt mit vielen Wohnungen und „In“-Restaurants. BICYCLE COPS Polizisten auf Mountainbikes: Seattle war die erste Stadt mit Fahrradpolizei, inzwischen haben andere Städte diese erfolgreiche Idee übernommen. BROADWAY Nicht nur New York hat einen Broadway! Seattles Broadway ist für seine ausgefallenen Geschäfte, Kneipen und Menschen bekannt. BUCKY’S Name eines Fahrradkurier-Service. DAMP „fast nass“, feucht DENNY PARTY Keine politische Partei oder Wohltätigkeitsverein, sondern eine Bezeichnung für die 24 Pioniere, von denen gesagt wird, dass sie für die Gründung der Stadt Seattle mitverantwortlich sind. DOME Kurzform für „Kingdome“, dem ehemaligen, überdachten BaseballStadion am Südende der Stadt. DRY SPELL Zeitspanne von 24 Stunden, in denen kein Regen fällt. ESPRESSO Starker, schwarzer Kaffe, der u.a. für die Zubereitung von Lattes verwendet wird; fälschlicher Weise häufig „Expresso“ genannt. GEODUCK Guu-ii-Dack ausgesprochen; eine riesige Muschel, die an einigen Fischständen am Pike Place Market für Aufsehen sorgt. GRAY Grau – die Farbe des Himmels, wenn keine Sonne scheint. In Seattle gibt es viele verschiedene Grau-Nuancen, die i.d.R. nur echte Seattleites zu schätzen wissen. Ein echter Seattleite liebt das Grau und wird nach spätestens zwei aufeinander folgenden Sonnentagen leicht nervös... 18 HILLCLIMB Die Tausende (nun, eigentlich sind es „nur“ 158) von Stufen, die vom Uferbezirk (Waterfront) zum Pike Place Market hinauf führen. JAYWALK Unerlaubtes Überqueren der Straße bei roter Ampel. Achtung! In Seattle werden für dieses Vergehen „Strafzettel“ verteilt, die mit rund 40$ zu begleichen sind. LAKE Obwohl es in und um Seattle mehrere Seen gibt, bezeichnet the lake stets Lake Washington, der die Stadt Richtung Osten begrenzt. LATTE La-tey ausgesprochen; ein Kaffeegetränk aus Espresso und aufgeschäumter Milch, das in Seattle immer und überall getrunken wird. Lattes bekommt man an Straßenständen, in Supermärkten und Restaurants jeder Preisklasse - also einfach überall. Latte ist jedoch nicht gleich Latte, es gibt die unterschiedlichsten Varianten und Geschmacksrichtungen dieses Getränks. Die Art und Weise, wie man seinen Latte bestellt, zeigt, ob man wirklich „in“ ist. MOSS Moos; wächst in Seattle überall - auf Gebäuden, Gehwegen und an Bäumen. Man sollte allerdings nicht versuchen, sich anhand des Moosbewuchses an Baumstämmen zu orientieren, denn in Seattle wächst das Moos nicht nur an der Nordseite... MOUNTAIN „Berg“ - Bezeichnung für Mount Rainier und insbesondere im Kontext The Mountain is out (Der Berg ist zu sehen) gebraucht. Wenn man Mt. Rainier von Seattle aus sieht (an etwa 30 Tagen im Jahr), handelt es sich um einen klaren Tag. NEEDLE Kurzform für Space Needle, dem Symbol der Weltausstellung von 1962 mit dem teuersten Aufzug der Stadt, das aussieht wie aus der Zeichentrickserie Die Jetsons. NORDYS Kurzform für Nordstrom, der Kaufhauskette, die in Seattle gegründet wurde. 19 PIKE PLACE MARKET Berühmter Markt in Seattle. Wie man den Namen benutzt zeigt, ob man Einheimischer oder Besucher ist: Nur Fremde sagen „Pike’s Market“ oder „The Pike Street Market“; Seattleites sprechen von The Pike Place Market, Pike Place oder The Market. RAIN „Regen“ - Vorurteile besagen, es würde in Seattle ununterbrochen regnen. RECYCLE In Seattle ist aktives Recycling sowie die Verwendung von Produkten aus wiederverwertbaren bzw. recycelten Materialien angesagt. Wer nur einen einzigen Abfallbehälter zuhause stehen hat, macht sich schnell als „Umweltmuffel“ verdächtig... SEATTLE TUXEDO Der „Smoking“ für alle Lebens- und Wetterlagen in Seattle: eine Jacke, die im Falle eines Falles den Regen abhält, bzw. eine Jeansjacke, darunter ein kariertes Flanellhemd, Jeanshose sowie Sport- oder Wanderschuhe. SLUG „Nacktschnecke“ – Diese Tiere lieben das feuchte Klima in und um Seattle, daher trifft man sie (fast) überall. THE SOUND Kurzform für Puget Sound SUNBREAKS Bezeichnung der lokalen Meteorologen für die klaren Abschnitte zwischen den einzelnen Grauphasen (siehe Gray). UMBRELLA „Regenschirm“ – Touristen haben ihn stets dabei, da sie gehört haben, in Seattle würde es ständig regnen; Einheimische hingegen sind stets ohne Regenschirm unterwegs, da sie wissen, dass es in Seattle fast nie regnet. UNDERGROUND 1.) Der Bezirk unter dem Pioneer Square, der bis zum Wiederaufbau nach dem Feuer vom 6. Juni 1889 die eigentliche Straßenfront darstellte. 2.) Eine Tour in eben diesem „Untergrund“, die einem die Geschichte der Stadt näher bringt. 3.) NICHT der Bustunnel unter der Third Avenue. 20 Science Fiction Museum eröffnet: Außerirdische erobern Seattle Seattle im US-Bundesstaat Washington widmet dem Genre unserer Zeit ein eigenes Museum: Im Juni 2004 wurde das „Science Fiction Museum and Hall of Fame“ – ein interaktives Museum rund um die Themen Science Fiction, Wissenschaft und Technik – eröffnet. Besucher können außerirdischen Lebensformen hier nicht nur in zahlreichen Ausstellungen näher kommen, darunter Videos, Zeichnungen und Requisiten aus diversen Science Fiction Filmen, sondern haben auch die Möglichkeit, ein „echtes“ Raumschiff mit all seinen technischen Raffinessen wie man es aus eben diesen Filmen kennt zu erkunden. Ziel des Science Fiction Museums ist es, ein stärkeres Bewusstsein für das ZukunftsGenre sowie reelle Forschungsansätze zu schaffen. Das Museum möchte aufzeigen, was Realität werden könnte und was reine Fiktion ist. Zudem führt es uns auch vor Augen, wie wir uns vor einigen Jahrzehnten die Zukunft ausgemalt hatten und was daraus geworden ist. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen - die Ausstellungen werden von wahren Science Fiction Experten zusammengetragen, die zum „Who is Who“ des Sci-Fi Genres zählen. Zu den im Gremium vertretenen Größen aus Literatur, Kunst, Wissenschaft und Film gehören neben solch Berühmtheiten wie Arthur C. Clarke („2001“) oder Forrest J. Ackermann, der den Begriff „Sci-Fi“ geprägt hat, unter anderem auch Steven Spielberg („ET“) und George Lucas („Star Wars“). Ins Leben gerufen wurde das Museum von Paul G. Allen, dem Mitbegründer von Microsoft. Das Science Fiction Museum stellt bereits sein zweites Projekt dar, das ein gewisses Lebensgefühl auf spielerische Art und Weise vermittelt: Im Jahre 2000 eröffnete in Seattle das ebenfalls von ihm entwickelte Experience Music Project (www.emplive.com), dem die Sci-Fi Sammlung angegliedert wird. Das futuristische 21 Gebäude, in dem das Experience Music Project – und seit Juni 2004 auch das Science Fiction Museum – untergebracht ist, wurde eigens von Frank Gehry entworfen, dem Architekten, aus dessen Feder das Guggenheim Museum im spanischen Bilbao entstammt. Zudem bietet die Lage am Fuße der Space Needle, dem Wahrzeichen von Seattle, auch einen direkten Zusammenhang zum Thema Science Fiction: Nicht nur, dass die knapp 200 Meter hohe Space Needle futuristisch anmutet, sie sieht auch dem Zuhause der Zeichentrickfamilie „Die Jetsons“ sehr ähnlich. Kein Wunder, stammt die in der Zukunft lebende TV-Familie Jetson doch ebenso wie die Space Needle aus dem Jahre 1962. Das rund 1.200 Quadratmeter große Science Fiction Museum ist in fünf einzelne Themenbereiche untergliedert: Homeworld gibt einen ersten Einblick in das Genre der Science Fiction. Im Mittelpunkt steht die „Science Fiction Hall of Fame“, eine Ausstellung rund um die herausragenden Persönlichkeiten dieses Genres sowie deren Werke. Besucher können sich hier außerdem darüber informieren, wie Science Fiction Romane beziehungsweise Filme neuzeitliche Erfindungen sowie wissenschaftliche Forschungsarbeiten beeinflusst haben. Und auch die „kleinen grünen Marsmännchen“ sind hier zuhause – ihnen und ihrem täglichen Leben auf dem roten Planeten ist die erste temporäre Schau innerhalb von Homeworld gewidmet. In dem mit Fantastic Voyages betitelten Bereich gehen die Besucher des Science Fiction Museums an Bord eines Raumschiffs. Hier können sowohl die technischen Raffinessen eines solchen Gefährts erforscht werden als auch die kleinen technischen Spielereien – wie zum Beispiel die sogenannten Phaser – ausprobiert werden, mit denen jedes Sci-Fi Raumschiff seine Besatzung erfreut. Zudem stellt die Ausstellung 22 futuristische Fortbewegungsmethoden wie Wurmlöcher und Zeitreisen vor und stellt Fiktion und Realität gegenüber, zeigt auf, was nach heutigem Stand der Technik tatsächlich möglich ist und was die Science Fiction daraus gemacht hat beziehungsweise wie diese technischen Errungenschaften in Sci-Fi Romanen „vorhergesehen“ wurden. Keiner weiß genau, wie das Leben in der Zukunft aussehen wird. Brave New Worlds zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, die unter anderem an Kinohits wie „Bladerunner“, „Metropolis“ oder „Matrix“ angelehnt sind (inklusive OriginalRequisiten aus diesen Filmen). In dieser Ausstellung wird deutlich, dass in der Science Fiction stets auch die gegenwärtige politische Situation sowie gesellschaftliche Sorgen und Wünsche in die jeweiligen Werke einfließen und darin verarbeitet werden. Das Kapitel außerirdische Lebensformen wird in Them! unter die Lupe genommen. Ob Menschen ähnliche oder Furcht einflößende Kreaturen – in dieser Ausstellung sind alle erdenklichen Spezies vertreten. Und so mancher Besucher wird überrascht sein, wie er reagiert, wenn er den Außerirdischen Auge in Auge gegenüber steht. Die Kontaktaufnahme – nicht zu Außerirdischen sondern zu Gleichgesinnten – steht im Bereich Make Contact im Mittelpunkt. Ziel ist es, Science Fiction und alles, was damit zusammenhängt, zugänglich zu machen für Lehrer, Schüler und Familien sowie einen weltweiten Austausch zwischen Museen, die sich mit Wissenschaft und Technik befassen, zu ermöglichen. Science Fiction Fans können sich hier über neueste Entwicklungen und Veranstaltungen sowie die internationale Sci-Fi Club-Szene informieren. Neben diesen fünf Themenbereichen, die Besucher nicht nur zum Anschauen sondern zum Mitmachen, Mitdenken und Ausprobieren inspirieren, wird das Science 23 Fiction Museum noch mit einer weiteren Rarität aufwarten: Original-Requisiten aus weltbekannten Filmen sowie Science Fiction Raritäten aus Kunst und Literatur. Hierzu zählen handsignierte Erstausgaben der Bücher von Isaac Asimov, ein seltener erster Druck aus dem Jahre 1895 von H.G. Wells „Zeitmaschine“ sowie das Original von Captain Kirks Sessel von der Brücke der U.S.S. Enterprise. Durch Leihgaben und weitere Zukäufe soll diese Raritäten-Sammlung nach und nach erweitert werden. Wer sich weiter über das „Science Fiction Museum and Hall of Fame“ in Washingtons Pazifikmetropole Seattle informieren möchte, wird im Internet fündig unter www.sfhomeworld.org und www.experiencesciencefiction.com. 24 Ein Herz für Roboter & außerirdische Lebensformen: In Washington State wird Science Fiction lebendig Wenn es um Roboter und kleine grüne Männchen geht, ist der US-Bundesstaat Washington ganz groß. Hier findet man nicht nur das erste Museum der Vereinigten Staaten, das sich ausschließlich mit Science Fiction befasst („Science Fiction Museum and Hall of Fame“), sondern auch eine außergewöhnliche Sammlung von Maschinenmenschen: Die „Robot Hut“ (Roboterhütte) nahe Spokane in Washingtons sonnigem Osten. Was vor 45 Jahren als Spielerei im Kindergarten begann, ist inzwischen zu einem Beruf geworden – John Rigg baut, kauft, repariert und sammelt Roboter. Seine Scheune in Elk, einem kleinen Städtchen nahe der Grenze zu Idaho, etwa eine halbe Stunde Fahrt nördlich von Spokane, ist ein wahres Paradies für Maschinenmenschen jeder Größe und jeden Zeitalters. Auf rund 185 Quadratmetern „leben“ hier etwa 2.500 Roboter, Neuschöpfungen genauso wie Originale und Repliken aus berühmten Science Fiction Filmen. Darunter unter anderem exakte Nachbildungen von R2D2 und C3PO, den metallischen Helden der Kinohit-Serie „Krieg der Sterne“. Dass all diese Roboter nicht nur in der Scheune herumstehen, sondern auch reden, laufen, Musik spielen oder Seifenblasen machen können, versteht sich eigentlich von selbst: Der gelernte Elektro-Ingenieur John Rigg setzt sein gesamtes Geschick und seine Kreativität daran, den ausgetüftelten „Blechbüchsen“ Leben einzuhauchen. Die Computersteuerung der Roboter zu programmieren dauert manchmal sogar länger als der eigentliche Bau der kleinen Maschinen. So brauchte John Rigg zum Beispiel gerade einmal vier Monate, um seinen metallnen Alleinunterhalter zu entwerfen und aus einer Vielzahl von Einzelteilen zusammenzubauen, die Programmierung der EinMann-Band, die dafür sorgt, dass der Roboter Schlagzeug spielen, Orgelpfeifen 25 erklingen lassen und sonstige musikalische Geräusche hervorbringen kann, nahm jedoch ganze sechs Monate in Anspruch. Der Roboter-Vater setzt alles daran, Fans aus aller Welt zu überraschen – und das bereits, wenn sie sich der „Roboterhütte“ nähern. Denn die Robot Hut sieht nur von weitem wie fast alle Scheunen im Osten Washingtons aus; beim Näherkommen kann man schließlich einen über sechs Meter großen Roboter an der Scheunentür ausmachen, der die Besucher dieses außergewöhnlichen Museums empfängt, indem er hin und wieder Dampf ablässt und kleine Nebelschwaden aus seinem Robotermund in die Landschaft bläst. Wer die Robot Hut in Elk besuchen möchte, ist jederzeit willkommen. Feste Öffnungszeiten gibt es allerdings nicht. Daher sollte man John Rigg vorab eine Email an [email protected] schreiben und ihn wissen lassen, wann man genau vorbeikommen möchte. Wer sich vor dem Besuch noch weiter über John Rigg und seine Roboter informieren möchte, wird online unter www.robothut.robotnut.com fündig. 26 Enthüllung – Die Singles sitzen bei Frasier schlaflos in Seattle: Auf den Spuren von Michael Douglas & Co. Hollywood ade: Wer auf den Spuren weltberühmter Filmstars wandeln möchte, kann jetzt in Washington State in die Fußstapfen seiner Idole treten. Insbesondere die Metropole Seattle hat sich seit ihrem Filmdebüt im Jahre 1933 zum Hollywood des Pacific Northwest gemausert und kann heute auf mehrere Hundert Kinofilme und TVSerien zurückblicken, die rund um die Stadt gedreht wurden. Aber auch andere Ecken des Bundesstaates im Nordwesten der USA werden immer wieder gern als Schauplatz für diverse Blockbuster in Szene gesetzt und sind Filmkennern längst ein Begriff. Das Film Department von Seattle hat nun ein Faltblatt herausgegeben, mit dessen Hilfe man seine Lieblingsfilme an den Originalschauplätzen in Washington State Revue passieren lassen kann. Unter dem Titel „Reel Life in Seattle“ (was so viel wie „auf Filmrollen aufgespultes Leben“ bedeutet) listet das Faltblatt über 50 der bis zum Jahr 2002 in und um Seattle gedrehten Filme. Hat man seinen persönlichen Favoriten gefunden, helfen kleine Stadtplanausschnitte beim Auffinden der jeweiligen Drehorte. Selbstverständlich lässt sich die handliche Broschüre so nutzen, dass man zuerst eine bestimmte Location zum Beispiel ein Restaurant - auswählt und dann nachliest, welche weltberühmten Schauspieler hier bereits ihr Bier oder ihren Kaffee getrunken haben. Zur Wahl stehen unter anderem so bekannte Lokalitäten wie „Ivar’s Acres of Clams“ an Pier 54: In dem Restaurant, wo Fotografien aus Seattles frühen Tagen zu bestaunen sind, haben nicht nur „Die fabelhaften Baker Boys“ Muscheln geschlürft, auch Stephen King baute es in seine Verfilmung von „Rose Red“ ein. Nicht ganz so einfach wiederzuerkennen ist dagegen Pioneer Square, der historische Stadtkern von Seattle. Auf den zweiten Blick wird dann aber nicht nur Michael Douglas Fans klar – 27 das Haus an der Ecke mit dem Coffee Shop, das ist doch das Firmengebäude von DigiCom! Im Kinohit „Enthüllung“ ging Michael Douglas alias Tom Sanders hier täglich ein und aus. Die Stadt selbst war allerdings bereits ein Jahr vor den legendären Enthüllungen in aller Munde, denn 1993 kam „Schlaflos in Seattle“ mit Meg Ryan und Tom Hanks in den Hauptrollen in die Kinos. Diesem Film ist daher auch eine eigene Tour gewidmet, die vom Essen im Athenian Inn am Pike Place Market über Tom Hanks Hausboot am Lake Union bis hin zum Seattle-Tacoma International Airport führt, wo Sam und Annie sich an Gate N2 begegneten. Selbst die romantische Schlussszene, die eigentlich in New York spielt, wurde in Seattle gedreht. Beim jüngeren Publikum führte die quirlige Metropole im Nordwesten der USA sogar schon 1992 die Bekanntheitsskala an, denn Seattle ist die Heimat der sechs Singles, die im gleichnamigen Film versuchen, in einer WG Ecke 19th Avenue und East Thomas Street das Leben zu meistern. Einzug in deutsche Wohnzimmer erlangte Seattle schließlich ab Mitte der 90er Jahre mit der mehrfach ausgezeichneten TV-Serie „Frasier“: Vom Apartment des Psychiaters Dr. Frasier Crane, der die Ratgeber-Show eines Radiosenders in Seattle moderiert, hat man einen spektakulären Blick auf die Space Needle. Das Wahrzeichen der Stadt im Seattle Center ist selbstverständlich ebenfalls in der „Reel Life“ Broschüre aufgeführt - unter anderem weil hier im Rahmen der 100. Folge dieser in Seattle spielenden Serie der „Frasier Crane Day“ gefeiert wurde. Doch nicht alles, was in und um Seattle gedreht wird, spielt auch wirklich dort. So ist Washington State zum Beispiel Heimat von Cicely, Alaska! Wer das kleine Städtchen aus „Ausgerechnet Alaska“ besuchen möchte, muss von Seattle aus nicht sehr weit fahren: Der Originalschauplatz der Serie ist Roslyn, Washington, am Ostrand der Cascade Mountain Range. „Reel Life in Seattle“ hilft auch hier mit einer Landkarte weiter und führt Filmfreunde zudem zum „Great Northern Hotel” an die Snoqualmie Falls sowie nach North Bend, in „Twede’s Café”. Fans von „Twin Peaks” kennen 28 dieses Café natürlich als „Double R Diner” und Cherry Pie und Kaffe sind für sie hier ein absolutes Muss. Obwohl Film und Serie in einer Kleinstadt im Nordosten von Washington State – unweit der Grenzen zu Idaho und Kanada – spielen, liegt der Drehort von „Twin Peaks“ nur etwa 30 Autominuten östlich von Seattle. Kino- und TV-Freunde sollten sich einen Besuch in Washington State, dem „FilmMekka“ im Nordwesten der USA, also auf gar keinen Fall entgehen lassen. Um alle Originalschauplätze seiner persönlichen Lieblingsfilme zu sehen und kein Highlight zu verpassen, kann man sich sein kostenfreies Exemplar des „Reel Life in Seattle” Faltblattes bei der Touristen-Information im Washington State Convention and Trade Center in der Pike Street in Seattle abholen. Wer sich bereits vor der Reise umfassend informieren möchte, kann den Film Guide im Internet unter www.cityofseattle.net/filmoffice downloaden oder ihn zusammen mit weiteren Infos unter www.seeseattle.org/visitors/inforequest.asp online anfordern. 29 Von Fischen, Motivation und jeder Menge Bier: Seattle geht durch den Magen Noch viel mehr als Fish! Wer trotz Microsoft, Grunge-Musik und Boeing bisher noch nicht auf Seattle gestoßen ist, kennt die Metropole des US-Bundesstaates Washington spätestens seit dem „etwas anderen“ Motivationsbuch „Fish!“. Inzwischen ist auch die Fortsetzung des Bestsellers von Stephen C. Lundin, Harry Paul und John Christensen unter dem Titel „Noch mehr Fish! Die unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten eines ungewöhnlich erfolgreichen Motivationsbuchs“ im Handel erhältlich. Beide Bücher zeigen Wege auf, wie Arbeit Spaß machen kann. Aber was hat das Ganze nun mit Seattle und vor allem, was hat Fisch mit Motivation zu tun? „Fish!“ spielt in Seattle, der lebens- und liebenswerten Stadt im Nordwesten der Vereinigten Staaten, deren Einwohner, die Seattleites, als sozial sehr engagiert gelten. Seattle ist eine Küstenstadt, Fisch ist hier also allgegenwärtig. Doch Fisch und Motivation? Ein Besuch auf dem berühmten Pike Place Market, dem Hauptort des Geschehens, lässt einen in das Alltagsleben der Seattleites eintauchen und Sie erleben, wie sich die positive Arbeitseinstellung der dortigen Fischverkäufer auf die Marktbesucher überträgt... Pike Place Market Der Pike Place Market, der älteste Bauern- und Fischmarkt in den USA, ist „Herz & Seele“ der Stadt Seattle. Hier bekommt man frisches Obst, Gemüse, Fisch und Blumen, findet gemütliche Restaurants und exotische Souvenirläden, trifft auf Einheimische, Touristen und Straßenkünstler. Weltbekannt ist „The Market” insbesondere für seinen „fliegenden Fisch“. Am Stand der motivierten Fischverkäufer von Pike Place Fish, der aufgrund der guten Stimmung und der sich stets darum versammelten Menschentraube nicht zu verfehlen ist, wird der Einkauf zum interaktiven Erlebnis: Die Händler lassen ihren Fisch sprechen und werfen ihn sich 30 gegenseitig zu - mal in hohem Bogen, mal etwas tiefer. Also aufgepasst! Ein Spaß, an den sich die Käufer beim Zubereiten ihres Abendessens gerne erinnern werden. Doch der Pike Place Market wäre kein Wahrzeichen von Seattle, wenn er nicht noch mehr zu bieten hätte: Das ganze Jahr über gibt es zahlreiche Veranstaltungen, darunter zum Beispiel „200 Glasses of Beer“. Bei diesem Event werden Biergläser verkauft, die von einheimischen Künstlern als Unikate gestaltet wurden. Im Preis von $20 ist nicht nur das Glas sondern auch jeweils eine Runde Bier inklusive. Denn auch der Gerstensaft spielt eine besondere Rolle im „Evergreen State“ Washington... Microbreweries – Mikrobrauereien „Mikrobrauereien“ - so nennen sich die kleinen Brauhäuser, die überall in Washington State zu finden sind und deren Bier dem deutschen Nationalgetränk in nichts nachsteht. Kein Wunder, denn es waren deutsche Bierkenner und Braumeister, die mit ihren Kupferkesseln in die Neue Welt kamen und die Tradition der Braukunst hier heimisch machten. Ihr Bier war insbesondere dort gefragt, wo es viele durstige Pioniere gab. Und so hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast jedes Fischerdorf, jede Holzfällersiedlung und jede Stadt im Staate Washington ihre eigene Biersorte. 100 Jahre später gab es - im Zuge der Prohibition - jedoch nur noch einige wenige dieser Brauereien. Es ist einer Hand voll Bierliebhabern zu verdanken, dass die einstige Tradition der kleinen Brauhäuser in den 80er Jahren wieder zum Leben erweckt wurde und überall im Staat sogenannte Microbreweries eröffneten. Heute gibt es in Washington State sogar organisierte Touren durch die vielen Brauereien, die mit ihren dazugehörigen Saloons oder Brewpubs immer mehr Anhänger finden. Ein Bierbrauer aus Seattle hat diese Entwicklung folgendermaßen formuliert: „It’s the American Dream: Get married. Buy a house. Open a brewery.“ (Das ist der amerikanische Traum: Heiraten, ein Haus kaufen, eine Brauerei eröffnen.) 31 Ob man sich nun von den „Fish!“-Büchern motivieren lässt, positive Lebensenergie aus dem regen Treiben am Fischmarkt des Pike Place Market oder aus den Tiefen eines Bierglases zieht - eines jedenfalls steht fest: Seattle ist lebens- und liebenswert und immer einen Besuch wert! Mehr Infos zu Kleinbrauereien sind unter www.brewpubzone.com erhältlich; weitere Informationen (nicht nur) rund um das Thema Fisch gibt es unter www.fishphilosophy.com und www.pikeplacemarket.org. 32 Grandiose Wildnis vor den Toren einer atemberaubenden Metropole: Outdoor-Aktivitäten im Reich der Indianer Wo die Schneeschmelze im Frühjahr die Flüsse zum Leben erweckt, wo die Natur dem Betrachter wie eine Ansammlung aus unendlichen Gletschern, Küstenlandschaften und Seen erscheint – das ist Washington, ein Staat mit einer natürlichen Pracht, die man sonst nur von der Leinwand und von Fotos kennt. Die unzähligen Seen, Schluchten, Berge, Felsklippen und Flüsse vor den Toren von Seattle laden geradezu ein zu einem unvergesslichen Outdoor-Abenteuer: zu Fuß die Schönheit der Cascade Mountains erkunden, auf dem Lake Union Segel setzen oder das Paddel bei einer Kajaktour in der Inselwelt der San Juans zwischen Schwertwalen schwingen... Und wer bislang noch keinen Angelerfolg hatte, der wird ihn mit Sicherheit im Columbia River erleben. Outdoor-Aktivitäten gibt es in Washington State reichlich – in, auf und am Wasser. Was darf’s denn sein? Eine Städtetour oder doch lieber eine Abenteuerreise mit überwältigenden OutdoorAktivitäten? In Washington State lässt sich beides verbinden, denn hier gehen Wildnis und moderne Zivilisation ineinander über. Eine Seltenheit in dem weitläufigen Land. Wer im Straßenverkehr von Seattle feststeckt, kann bei klarer Sicht den schneebedeckten Gipfel des Mount Rainier bewundern (die Seattleites sagen, dies sei an 30 Tagen im Jahr der Fall). Kaum zu glauben, dass die zahlreichen Berge, Gletscher, Seen und Flüsse nur einen Katzensprung von der Großstadt Seattle entfernt sind. Wer nach einer Städtetour genug von Zivilisation und Großstadtrummel hat, der kann sich auf eine grandiose Wildnis freuen. 33 Der Lake Union liegt nur eine Meile nördlich von Seattle. Hier kann man wie die Indianer vor Tausenden von Jahren auf Holzbooten rudern oder einen Segelkurs besuchen. Auch Kajak- und Katamarantouren gehören mit zu den Hauptattraktionen auf dem See. Wer sich auf dem Wasser lieber verwöhnen lassen will als selbst aktiv zu werden, der kann an Bord eines Armeeschiffs aus dem Jahre 1944 gehen. Übernachtet wird in einer Koje. Bei reichhaltigem Frühstück und Champagner kann man die Kreuzfahrt über den Lake Union dann so richtig genießen. Der Columbia River ist der bedeutendste Fluss der westlichen Vereinigten Staaten. Er gilt als größte Quelle für Wasserkraft. Der Columbia River kommt aus der kanadischen Provinz British Columbia und führt durch den Osten von Washington. Er nimmt das Wasser vom Spokane River, Yakima, Palouse und Snake River mit auf seinen Weg, der bei Kennewick nach Westen in den Pazifik mündet. Der Ort Hood River am Südufer des Columbia hat sich zum Treffpunkt von Windsurfern entwickelt. Der Westwind, entgegengesetzt zur Strömungsrichtung des Wassers, bildet große Wellen, die Surfer schätzen. Aber auch Anfänger können das Surfen in ruhigen Ausbuchtungen des Stromes lernen. Im Nordosten des Columbia River liegt das Panorama Land: Atemberaubende Gebirgszüge mit vielen Wäldern und Seen, durchzogen von Flüssen wie dem Kettle oder dem Pend Oreille, bilden eine traumhafte Wildnis. Das Panorama Land umfasst 17 Seen und zwei Flüsse, umgeben von zahlreichen Unterkünften. Entsprechend vielfältig ist das Sportangebot: Segeln, Kanufahren, Wasserski, Schwimmen, Paddeln, Schnorcheln oder Tauchen stehen hier auf der Tagesordnung. Angeln ist ebenfalls sehr beliebt. Ob Forellen, Barsche oder fliegende Fische – hier bekommt jeder eine Köstlichkeit in die Pfanne. Die Cascade Mountains erstrecken sich zwischen British Columbia und Nordkalifornien. Sie trennen die milde und feuchte Küstenseite vom trockenen Inneren. Im Westen regnen sich die Wolken ab, im Osten überwiegt sonniges 34 Wetter. Die Cascades bilden mit ihren Flüssen, 700 Seen und fünf Vulkanen ein einzigartiges Naturerlebnis, das jedes Jahr viele Touristen begeistert. Man kann die Berge auf unterschiedliche Weise erkunden. Sehr beliebt sind die Wandertouren, die durch abwechslungsreiche Gebiete mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden führen. Wer sich zu Fuß aufmacht, die Schönheit des Gebirges zu erkunden, wird einige seiner tierischen Bewohner zu sehen bekommen. Schwarzbären leben hier noch zahlreich in den Wäldern, Bergziegen sind auch keine Seltenheit. Wer eher ein Wildwasserabenteuer bevorzugt, der sollte warten, bis im Frühjahr die ersten Gletscher schmelzen, denn dann verwandelt sich der Wenatchee River durch die anschwellenden Wassermassen in ein wahrhaftiges Wildwasserparadies. An einzelnen Stellen des Flusses, wo die Strömungen ruhiger werden, kann man hervorragend fliegende Fische sichten. Früher diente das fischreiche Terrain den Chelan- und den Skagit-Indianern vorwiegend als Jagdrevier. Der Mount Rainier ist einer der fünf „schlafenden“ Vulkane im Süden der Cascade Mountains. Der Bergriese ist aus Lava entstanden – kaum zu glauben, dass im Innern des Wanderziels noch heute flüssiges Gestein köchelt. Der bewaldete Vulkankegel ist erst wenige hunderttausend Jahre alt. Die Juan-de-Fuca-Erdplatte vor der Küste von Washington und Oregon bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von zwei Zentimetern pro Jahr auf die Nordamerikanische Platte zu. Sie wird von dieser in die Tiefe gedrückt und sendet dabei Schockwellen aus, die Erdbeben und Vulkane auslösen können. Heute ist in dem Wanderparadies des Mount Rainier keine Spur mehr zu sehen, die an einen Vulkan erinnern könnte. Ganz anders im Süden des Mount Rainier – am Mount St. Helens. Hier ist die Erdgeschichte noch Gegenwart. In den letzten 500 Jahren ist er fünfmal ausgebrochen, zuletzt 1980. Eine neue, einzigartige Tier- und Pflanzenwelt ist in die damals entstandene „Mondlandschaft” aber relativ schnell zurückgekehrt. 35 Der Olympic National Park ist ein wahres Naturereignis. Drei verschiedene Ökosysteme erstrecken sich in diesem Nationalpark: Die rauen Gletscher auf schneebedeckten Bergen, rund hundert Kilometer wilde Pazifikküste und dazu Regenwälder in gemäßigten Breiten. Insgesamt gibt es im Olympic National Park 1.000 Kilometer Wanderwege. Etwa 95% des Parks bestehen aus reiner Wildnis. Hoch oben leben noch Bären, Bergbiber und Streifenhörnchen. Und die kann man mit etwas Glück auch sehen. „Wildlife Watching“ sollte sich kein Besucher während einer Wanderung im Olympic National Park entgehen lassen. Und auch die Pazifikküste bietet die unterschiedlichsten Outdoor-Aktivitäten. • Die größte der sechzig Gletscherzungen im Gletschergebiet des Olympic National Park ist der Blue Glacier. Sie ist 4 km lang und 1,5 km breit. Mehr als vierzig Bäche stürzen von den Hängen des Massivs ins Meer. • Die abwechslungsreiche Pazifikküste des Olympic National Park erstreckt sich über 600 Kilometer von der Mündung des Columbia River bis zum Banana Belt (Bananengürtel) an der kalifornischen Grenze. Felsen, die an Thailand erinnern, Dünenlandschaften, die die Sahara ins Gedächtnis rufen, verschlafene Fischerdörfer und eine atemberaubende Wildnis wechseln einander ab. Die Pazifikküste ist ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten. Strandausritte entlang der Küste sind ein unvergessliches Erlebnis, ebenso Spaziergänge, bei denen man neben der beeindruckenden Natur auch Robben zu Gesicht bekommen kann. Alle Strände der Pazifikküste sind öffentlich zugänglich und dürfen sich nicht in privatem Besitz befinden. • Vom Highway 101, der den Olympic National Park fast umrundet, führen Straßen in die gut zugänglichen Regenwälder. Hier wandert man auf schmalen Pfaden. Wichtig ist dabei festes Schuhwerk, denn durch die heftigen Niederschläge ist der Boden durchweicht und somit nicht immer trittfest. Die Bäume sind von Moos überwuchert und auch die Luft ist feucht und neblig. 36 Westlich von Seattle erstreckt sich – zwischen der Strait of Georgia im Norden und der Strait of Juan de Fuca im Süden – die faszinierende Inselwelt der San Juans. Durch mächtige Gletscher der letzten Eiszeit wurde das Land niedergedrückt und die Oberfläche abgehobelt. Ströme von schmelzenden Eismassen wuschen am Ende dieser erdgeschichtlichen Periode die Felsen aus und schufen so das gewaltige Archipel. Nur 450 der insgesamt 700 Inseln der San Juan Islands sind groß genug, um einen eigenständigen Namen zu tragen; lediglich 60 davon sind bewohnt. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Inselwelt zu erkunden. Am beliebtesten sind Kajaktouren – so kann man die Inselwelt auskundschaften und vielleicht den Schwertwalen, den Orcas, begegnen. Diese Tiere, auch Killerwale genannt, können bis zu neun Meter lang werden sind trotz ihrer eindrucksvollen Größe und ihres abschreckenden Namens äußerst friedfertige Zeitgenossen. Wem eine Kajaktour zu aufregend ist, der hat auch die Möglichkeit, die Wale vom Schiff aus zu beobachten. Und wer lieber ganz an Land bleiben möchte, der kann die Inselwelt zum Beispiel bei einem Spaziergang genießen. Solche Ausflüge offenbaren paradiesische Verhältnisse: Landschaften mit Wildblumen, Wiesen, Felsklippen, Eisvögel, Schwäne, Eulen und Kolibris verzaubern die Inselwelt in ein Dorado. Im Osten Washingtons wird man nicht glauben, dass nur einige Kilometer weiter schneebedeckte Berge in den Himmel ragen. Denn im Osten erstrecken sich die High Deserts (Hochwüsten) und das Great Basin (Großes Becken). Das Gebiet ähnelt mit seinen Halbwüsten mehr dem „Wilden Westen” als dem übrigen Nordwesten der USA. Hier brennt die Sonne vom Himmel, und nur in künstlich bewässerten Flusstälern wie beispielsweise dem des Deschutes River wachsen Pflanzen, aber ansonsten ist die Landschaft dürr, die Gebirgszüge sind fast menschenleer. Auf dem Snake River, der sich eine 1.800 Meter tiefe und 170 Kilometer lange Schlucht durch die Gebirgszüge geschnitten hat, kann man mit dem Jet-Boot oder einem Gummifloß fahren. 37 Indianerstämme in Washington State: Das Leben der Indianer in der Wildnis von Washington State 29 Indianerstämme sind heute im Evergreen State Washington registriert. Wer durch das sogenannte „Indian Country“ auf den Spuren der amerikanischen Ureinwohner durch Washington wandeln möchte, dem steht 2004 erstmals ein spezieller Reiseführer zur Verfügung. Dieser wurde von den insgesamt 50 im Nordwesten der USA lebenden Stämme, den „Affiliated Tribes of Northwest Indians“ (ATNI), zusammengetragen und unter dem Titel A Travel Guide to Indian Country – Washington State 2004 herausgegeben. Er gibt einen umfassenden Einblick in die indianische Geschichte und Kultur in Washington State und beinhaltet ausschließlich indianische Angebote – von Galerien, Museen, Ausflugsprogrammen, Powwows und anderen Festivals bis hin zu Casinos und Hotels. Wer mehr über das Leben der Indianer in Washington State erfahren möchte, kann den Tribal Tourism Guide unter www.tribaltourism.com im pdf-Format herunterladen bzw. online (oder über das Fremdenverkehrsamt) ein gedrucktes Exemplar anfordern. Überall in Washington State trifft man auf reich verzierte Totempfähle, die an das Erbe der Ureinwohner im Nordwesten der Vereinigten Staaten erinnern. Insbesondere in und um Seattle findet man viele dieser „Stammeszeichen“ - und das, obwohl nur die nördlichen Stämme, nicht aber die Indianer des Puget Sound Totempfähle geschnitzt haben. Die Haupteinnahmequelle vieler Indianerstämme ist der Tourismus. Sie betreiben Bootsverkehr in ihrem Reservat und geben Besuchern einen Einblick in ihre Geschichte. Es gibt jedoch auch Stämme, die nicht auf Touristen eingestellt sind, wie zum Beispiel die elf Stämme des Colville Indian Reservat am Columbia River. Wer der Geschichte der Indianer in Washington State begegnen möchte, hat jedoch vielerlei 38 Stämme zur Auswahl, die ihre Spuren in der Wildnis vor den Toren von Seattle hinterlassen haben. Von dem Leben der „heutigen Indianer“ wird so mancher Besucher begeistert sein, denn es ist ein Leben zwischen Wildnis und Zivilisation. (Quelle www.radlhammer.com) Port Madison ist der Ausgangspunkt einer Rundreise über die Olympic Peninsula, wenn man mit der Fähre von Seattle kommt. Das Reservat liegt auf der westlichen Seite des Puget Sound. Hier leben 1.500 Mitglieder des Suquamish-Stammes, der wegen seiner Schnitzereien bekannt ist. Das Stammesmuseum gibt einen Überblick über die Kultur der Nordwestküstenindianer. Außerdem kann man hier die historischen Lageplätze der Dörfer sehen. Die “Chief Seattle Days” sind eine jährlich Feier mit Tänzen und Bootsrennen, die am dritten Augustwochenende stattfindet und bei der auch köstlich schmeckender Lachs dargereicht wird. Auch eine ganz besondere Indianerkunst wird hier angeboten, nämlich kunstvoll bemalte Holzschalen und -truhen sowie Korbflechtarbeiten. Das Yakima Reservat ist das größte Indianerreservat im US-Bundesstaat Washington. Vierzehn verschiedene Stämme und Gruppen gehören zu den Yakima. Sie waren alle Jäger und Fischer. Die Stämme gaben mit dem Vertrag von Walla Walla 1855 einen Großteil ihres Landes auf. Als Weiße in ihr Gebiet nachrückten, vereinigte der Häuptling Kamiakan einige Gruppen, um die Weißen zurückzudrängen. Drei Jahre dauerten die Kämpfe, und die Indianer mussten schwere Verluste hinnehmen. Heute gibt es noch über 8.000 Stammesangehörige. Das Reservat liegt östlich der Cascade Mountains. Die Yakima-Nation verfügt über ein ausgezeichnetes Kulturzentrum und ein Geschichtsmuseum. Im Jahre 1855 wurde das Lummi Reservat gegründet. Heute lebt hier etwa ein Drittel der über 3.000 Stammesmitglieder. Die Lummi sind einer der Küstenstämme, nicht weit von der kanadischen Grenze. Mit anderen Küstenstämmen aus den USA 39 und Kanada führen die Lummi traditionelle Kanu-Wettbewerbe durch, die von großen Festen begleitet werden. Das “Lummi Stommish” („Wasserfest”) findet jedes Jahr am zweiten oder dritten Juniwochenende statt. Das Reservat der Makah liegt an der nordwestlichen Spitze der Olympic Halbinsel. Die Meeresstraße von San Juan de Fuca und der Pazifische Ozean begrenzen das Land an dieser Stelle. So abseits dieses Reservat liegt, so unterschiedlich ist auch die Kultur der Makah. Fremdenverkehr wird hier groß geschrieben – Camping, Bootsverkehr und Fischen bilden die Hauptaktivitäten der Touristen. Fischen und Tourismus gehören auch zu den Haupteinnahmequellen der Nooksack. Der Stamm mit rund 1.200 Mitgliedern hat einige Grundstücke gekauft, auf denen Camping und Fischen möglich ist. Das Reservat liegt kurz vor der Grenze zu Kanada, nahe der Stadt Bellingham. 40 Kaffee, Milch, Coffee Shops und glückliche Kühe: Kaffeeparadies Washington State Der Bundesstaat Washington im Nordwesten der Vereinigten Staaten ist nicht nur das Mekka für Computerbegeisterte, Flugzeugfans, Anhänger der Grunge-Musik und Naturliebhaber, sondern auch ein wahres Paradies für Freunde erlesener Kaffeespezialitäten. Während andernorts in den USA der amerikanische Kaffee bei mitteleuropäischen Gaumen meist keine Zustimmung findet, stehen im Staate Washington sowohl Einheimische als auch Besucher an den zahlreichen Kaffeeständen Schlange. Die Kaffeekultur in Washington State begann Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre: Während Jim Stewart bereits 1968 eine Rösterei mit zugehörigem Shop auf Whidbey Island betrieb, eröffnete Starbucks - die unter Howard Schultz inzwischen weltweit bekannte Kaffeehauskette - 1971 den ersten Coffee Shop am Pike Place Market in Seattle. Etwa zur gleichen Zeit kamen Jim und Dave Stewart ebenfalls in die quirlige Metropole und brachten unter dem Namen Stewart Brothers Coffee ihren Kaffee mit Eiskrem sowohl an Pier 70 als auch am Pike Place unters Volk. Dies war die Geburtsstunde der Washingtoner Coffee Shops, die neben „klassischen“, hochwertigen Kaffeebohnen auch außergewöhnliche Kaffee-Mixgetränke anbieten. Aus Stewart Brothers Coffee wurde schließlich SBC, seit 1991 die Kurzform für Seattle’s Best Coffee und eine der bis weit über die Grenzen von Washington State hinaus größten Kaffeehausketten. Kaffeetrinken im Staate Washington ist also weitaus mehr als nur „der Kick am Morgen“ zum Wachwerden. Das anregende Getränk ist rund um die Uhr nicht nur in den diversen Coffee Shops sondern auch an Kaffeeständen am Straßenrand und in 41 Supermärkten erhältlich. Während die Qualität der Bohnen den in Europa angebotenen Sorten in nichts nachsteht, gibt es dennoch erhebliche Unterschiede zur europäischen Kaffeekultur: Der „normalen“ Tasse Kaffee begegnet man in den Coffee Shops eher selten, es sind die Mixgetränke - mit Eis, Sirup oder viel geschäumter Milch - die hier angesagt sind. Für jede Tageszeit gibt es das passende Kaffeegetränk. Wer sich in Downtown Seattle, der Kaffee-Metropole Washingtons, im Coffee Shop als Urlauber zwischen die Einheimischen an die Theke reiht und sich nicht entscheiden kann, dem sei zum Beispiel ein Latte empfohlen. Es handelt sich hierbei um ein Getränk aus Espresso und aufgeschäumter Milch, das in Seattle immer und überall getrunken wird. Ob man seinen Latte allerdings „regular“, in einer durch Zugabe von Sirup bestimmten Geschmacksrichtung, mit viel oder wenig Espresso und fettarmer oder Vollmilch bestellt, zeigt, ob man derzeit gerade „in“ ist. Kommt man bei derlei Entscheidungsvielfalt ins Schwitzen, gibt es Latte, Espresso, Cappuccino & Co. auch in der Variante „iced“, d.h. als kaltes Erfrischungsgetränk mit Eiswürfeln. Und während man beispielsweise im Wiener Kaffeehaus lange Zeit verweilt und entspannt, schaut man im Coffee Shop in Washington State in der Regel nur auf einen Sprung vorbei. Eben so lange wie man braucht, um seinen Kaffee „to go” – also im Pappbecher zum Mitnehmen – zu bestellen. Trotz der mannigfaltigen Sorten und Variationen, in einem sind sich die Liebhaber des braunen Getränks in Washington State einig: Ob frisch, sahnig oder aufgeschäumt - ein guter Kaffee wird noch besser mit der richtigen Portion Milch. Auch hierbei können die Washingtoner Kaffeeverkäufer auf erfolgreiche, heimische Produkte zurückgreifen. Was heute an Milchprodukten von Nestlé weltweit unter dem Namen „Carnation“ (Nelke) angeboten wird, hat seinen Ursprung im gleichnamigen Ort, etwa 25 Meilen östlich von Seattle. Auf der Suche nach lukrativen Geschäftsmöglichkeiten kam Elbridge A. Stuart im Jahre 1899 in den Nordwesten der USA. Er kaufte die ehemalige Pacific Coast Condensed Milk Company in Kent, 42 erprobte neue Produktionsmethoden und erfand schließlich die sogenannte „evaporated milk“: eine lang haltbare Kondensmilch, die durch das neue Herstellungsverfahren - im Gegensatz zur bis dahin üblichen gezuckerten „condensed milk“ - ohne Süße auskommt. Elf Jahre später kaufte Stuart ein landwirtschaftliches Anwesen in Tolt, Washington, lies dort seine „glücklichen“ Milchkühe grasen und baute die inzwischen weltberühmte Carnation Dairy Farm auf. Neben Kondensmilch wurden bald auch Frischmilch und Speiseeis in die Produktpalette aufgenommen und mit Hilfe seiner Kühe erzielte Elbridge A. Stuart zahlreiche Rekorde im Bereich der Milch- und Butterproduktion. Um die Forschung auf dem Milchsektor weiter voranzuführen, kamen nach und nach Betriebsniederlassungen auf der ganzen Welt hinzu. Zu Ehren der Firma und ihrer Erfolge wurde der Gründungsort Tolt im Jahre 1917 in Carnation umbenannt. Heute gehört die Carnation Dairy Farm zum Nestlé Konzern, dient als Ausbildungsstätte und bietet Besuchern umfassende Informationen über die Herstellung und Verarbeitung von Milchprodukten. Die von Elbridge A. Stuart ins Leben gerufenen Produkte werden auch weiterhin unter dem Namen Carnation geführt und sind an der aufgedruckten Nelke zu erkennen. Also egal, ob Milch- oder Kaffee-Gourmet, Washington State ist auch kulinarisch gesehen immer eine Reise wert. Und nicht nur für den Feinschmecker auch für den Kulturtouristen gilt: Zum Kennenlernen von Land, Leuten und Kultur in Washington State gehört immer auch ein Kaffee. 43 Washington State für Genießer: Bier und Wein, das muss sein! ... Zumindest bei einem Besuch des US-Bundesstaates Washington. Denn neben Fischspezialitäten und einer unglaublichen Auswahl an Kaffee zählen auch Bier und Wein zu den lokalen, lukullischen Highlights. Fast jeder Ort hat seine eigene Brauerei und die Zahl der Weingüter steigt ebenfalls stetig an. Kein Wunder, die Menschen in Washington State wissen eben, das Leben zu genießen! „Microbreweries“ (Mikrobrauereien) – so nennen sich die kleinen Brauhäuser, die überall in Washington State zu finden sind und deren Bier dem deutschen Nationalgetränk in nichts nachsteht. Kein Wunder, denn es waren deutsche Bierkenner und Braumeister, die mit ihren Kupferkesseln in die Neue Welt kamen und die Tradition der Braukunst hier heimisch machten. Ihr Bier war insbesondere dort gefragt, wo es viele durstige Pioniere gab. Und so hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast jedes Fischerdorf, jede Holzfällersiedlung und jede Stadt im Staate Washington ihre eigene Biersorte. 100 Jahre später gab es – im Zuge der Prohibition – jedoch nur noch einige wenige dieser Brauereien. Es ist einer Hand voll Bierliebhabern zu verdanken, dass die einstige Tradition der kleinen Brauhäuser in den 80er Jahren wieder zum Leben erweckt wurde und überall im Staat sogenannte Mikrobrauereien eröffneten. Heute gibt es in Washington State sogar organisierte Touren durch die vielen Brauereien, die mit ihren dazugehörigen Saloons oder Brewpubs immer mehr Anhänger finden. Ein Bierbrauer aus Seattle hat diese Entwicklung folgendermaßen formuliert: „It’s the American Dream: Get married. Buy a house. Open a brewery.“ – Das ist der amerikanische Traum: Heiraten, ein Haus kaufen, eine Brauerei eröffnen. 44 Um die Interessen der Bierbrauer zu vertreten, auf ihre Biere aufmerksam zu machen und die Qualität der in Washington State gebrauten Biere hervorzuheben, wurde im Januar 1999 die Washington Brewers Guild ins Leben gerufen. Die Website der Bierbrauer – www.washingtonbrewersguild.org – nennt den Freunden des Gerstensaftes unter anderem die Adressen der lokalen Brauereien. Somit lässt sich bei einem Besuch im Evergreen State eventuellen Durststrecken gut vorbeugen. Und obwohl jedes Brauhaus seine eigenen Biersorten braut, lassen sich diverse Trends verfolgen: Hoch im Kurs steht in Washington State derzeit das Hefeweizen (auch „Hefe-Weizen“ geschrieben), das sich von der Rezeptur her auf bayerische Wurzeln beruft. Sehr süffig und vollmundig ist es auch für den deutschen Bierkenner ein absolutes Muss beim Besuch im Evergreen State – wenn es sich optisch und geschmacklich doch von den bayerischen Vorfahren abhebt. Dennoch, eines steht fest: Als Grundlage für ihre unterschiedlichen Sorten und Rezepturen dient den Mikrobrauern in Washington das bayerische Reinheitsgebot von 1516. Und auch die Namen der einzelnen Biere lassen einen deutschen Ursprung häufig nicht verleugnen. Neben dem Hefeweizen findet man zum Beispiel Dunkelweizen, Bavarian Dunkel, Munich Helles, German Pilsner, Schwarzbier und Kölsch an den Zapfsäulen im Bundesstaat Washington. Nichtsdestotrotz sind auch den Neuschöpfungen – sowohl in Bezug auf den Namen als auch auf die Zutaten – keine Grenzen gesetzt. Während Biersorten wie „Bullfrog Ale“ (‚Ochsenfrosch-Bier’) oder „Blind Pig Dunkelweizen“ (‚dunkles Blindes-Schwein-Weizenbier’) glücklicherweise nichts über die Zutaten aussagen, kann man zum Beispiel „Espresso Stout“ (Starkbier, das mit einem Pfund Espresso pro Fass versetzt ist) und „Ring of Fire Pepper Ale“ (Bier versetzt mit Peperoni und Chilischoten, das geschmacklich an mexikanische Nachos erinnert) durchaus beim Namen nehmen. Ob dagegen Biere wie „Whistling Pig Wheat Beer“ (‚Pfeifendes-Schwein-Weizenbier’), „Kilt Lifter Ale“ (‚SchottenrockLüpfer-Bier’) oder „Moose Drool Ale“ (‚Dummes-Elch-Geschwätz- Bier’) etwas über 45 den Zustand nach dem Genuss aussagen, ist bisher noch nicht eindeutig erwiesen – der Test bleibt jedem Biertrinker selbst überlassen. Da die Washingtonians gerne feiern, ist es kein Wunder, dass in Washington State jede Jahreszeit ihr eigenes Bier-Festival hat (www.washingtonbrewfest.com/ – hier erfährt man auch die jeweils aktuellen Daten der Festivals). Während das „Spring Beer Festival“ in Seattle im März 2003 Premiere feierte, hat sich das „Summer Brewfest“ in Kenmore, am Lake Washington, bereits als jährliches Event fest etabliert: Der Sommer kann erst dann im Pacific Northwest Einzug halten, nachdem man das, wofür die Gegend bekannt ist, gebührend gefeiert hat – erstklassiges Bier! Im Juni, am Wochenende des amerikanischen Vatertags, wird zwei Tage lang mit gutem Essen, im Nordwesten der USA gebrautem Bier, Live-Musik sowie Spiel und Spaß für die ganze Familie gefeiert. Selbstverständlich wird hier nicht nur Bier aus Washington State ausgeschenkt, auch die Brauherren sind mit von der Partie und messen sich im Bierfassweitwurf. 2003 und 2004 waren auf dem Summer Brewfest rund 50 Mikrobrauereien vertreten, die jedes Jahr insgesamt um die 100 Biersorten ausschenkten. Für Kinder und all diejenigen Erwachsenen, die keinen Alkohol trinken, gibt es auf dem Festival stets auch Rootbeer und andere Softdrinks. Ausführliche Informationen zum Festival, seinem Programm und Biersorten sind im Internet erhältlich unter www.washingtonbrewfest.com/summer/about.html. September und Oktober – traditionell die Monate, in dem nach der Ernte das neue Bier gebraut und daher alle Lagerbestände an Bier des Vorjahres verköstigt werden mussten – feiern die Bewohner Washingtons selbstverständlich ebenfalls gebührend. Nach deutscher Oktoberfesttradition findet hier somit im September das „Fremont Oktoberfest“ (www.fremontoktoberfest.com) statt, gefolgt vom „Washington Cask Beer Festival“ Oktober. Das (www.washingtonbrewersguild.org/news_events-caskfest.htm) im Oktoberfest als im Seattler Stadtteil Fremont ist auch „Microbrew Festival under the Bridge“ bekannt, denn das Festivalgelände befindet 46 sich unter der Brücke der I-5 (Aurora Bridge), wo seit 1990 der Fremont Troll zuhause ist. Aber keine Angst: Das überdimensionale Wesen aus Beton zerdrückt zwar in seiner linken Hand einen alten VW Käfer, ist aber ansonsten eher friedliebend und lässt sich zusammen mit Touristen gern auf Fotos ablichten. Dass hier, unter der Brücke, ausgiebigst gefeiert wird, ergibt sich schon daraus, dass das Fremont Oktoberfest nur ein Wochenende dauert, während man seit den Zeiten Ludwig I in Bayern ganze 16 Tage lang feiert. Ein Biergarten, in dem über 50 verschiedene lokale Biere ausgeschenkt werden, fehlt selbstverständlich ebenso wenig wie kostenfreie Softdrinks für die Autofahrer jeder Besuchergruppe und zahlreiche Aktivitäten für die ganze Familie. Die Tageszeitung „USA Today“ zählt das Festival in Fremont sogar zu den Top 10 der Oktoberfeste auf der ganzen Welt. Na, wenn das nicht Grund genug ist, vom weltbekannten Oktoberfest in München aus einen Abstecher nach Seattle zu unternehmen...! Noch kürzer, aber keineswegs weniger abwechslungsreich, ist das Washington Cask Beer Festival, das jedes Jahr Ende Oktober im Seattle Center an der Space Needle gefeiert wird. Hier präsentiert die Brewers Guild seltene und ungewöhnliche Biere von über 30 Brauhäusern der Region, die ausschließlich im Fass gelagert werden. Diese werden im Rahmen zweier „Bier-Proben“ an die Besucher ausgeschenkt. Die Zahl derjenigen, die die diversen Sorten tatsächlich probieren können, ist selbstverständlich begrenzt, daher sollten sich Bier-Liebhaber unbedingt vorab eine Eintrittskarte zu dieser Veranstaltung besorgen. Die Tickets sind ab September erhältlich und sehr begehrt. Einen guten Überblick über das Fest erhält man auch im Rückblick auf das Cask Beer Festival 2003 unter www.beerchurch.com/caskfest.htm. Die Liste der Bier-Festivals in Washington State wird noch durch eine Reihe kleinerer Veranstaltungen ergänzt. So zum Beispiel das Winter Beer Festival in Kennewick (eine der sogenannten Tri-Cities im Südosten des Bundesstaates), 47 das im November 2001 ins Leben gerufen wurde. Hier wünschen die Bierbrauer aus Washington State alljährlich bereits „Hoppy Holidays!“ – „Hopfige Feiertage und eine bierreiche Weihnachtszeit!“ Ein Bier-Termin, den sich sowohl Freunde des Gerstensaftes als auch der Fliegerei unbedingt notieren sollten, ist „Hops & Props“ (‚Hopfen & Propeller’): Im Museum of Flight in Seattle kann zu diesem Event, während man zwischen berühmten Flugzeugen (wie einer Phantom F-4 oder einer Concorde) umherschlendert, lokale Biere kosten. Weitere Infos zu diesem Event sind unter www.museumofflight.org veröffentlicht. Termin 2006: Samstag, 11. Februar. Doch nicht nur Bier zählt zu den lokalen Spezialitäten in Washington State, auch Weintrinker werden hier, im äußersten Nordwesten der Vereinigten Staaten, fündig (www.washingtonwine.org). Der Bundesstaat ist immerhin der zweitgrößte Weinproduzent der USA. Denn mit seiner Lage und dem milden Klima ist Washington ein ideales Weinanbaugebiet – die Weinberge liegen auf der gleichen geographischen Breite wie die berühmten französischen Regionen Bordeaux und Burgund. Von den mehr als 500 Weingütern, die ihre Trauben auf einer Gesamtfläche von rund 111.000 ha anbauen, hat eine Vielzahl für Besucher geöffnet. Welche Weine genau produziert werden und in den Verkauf kommen, ist unter anderem von zeitlichen Trends beeinflusst. Und da sich Weintrinken in Washington State zu einem Genuss für Jedermann entwickelt hat, finden auch vielfältige Geschmäcker Einfluss in Washingtons Weinproduktion. Für den europäischen Weinkenner exotisch anmutende Variationen findet man hier daher genauso wie Chardonnay, Merlot, Cabernet und Riesling, die bereits internationale Preise gewonnen haben. Zum Wohl! 48 Über 500 Weingüter mit Spitzengewächsen für jedermann: Auf gleicher Breite wie Bordeaux und Burgund Mit seiner Lage und dem milden Klima ist Washington State ein ideales Weinanbaugebiet. Die Weinberge liegen auf der gleichen geographischen Breite wie die berühmten französischen Regionen Bordeaux und Burgund. Chardonnay, Merlot, Cabernet und Riesling haben internationale Preise gewonnen. Shiraz und Cabernet Franc sind neuere Rebsorten in Washington, die allerdings jetzt schon sehr vielversprechend scheinen. Mehr als 500 Weingüter gibt es in den neun Weinbaugebieten, eine Vielzahl ist für Besucher geöffnet. Umfassende Informationen gibt es im Internet unter www.washingtonwine.org. 1. Yakima Valley - 1983 2. Walla Walla Valley - 1984 3. Columbia Valley - 1984 4. Puget Sound - 1995 5. Red Mountain - 2001 6. Columbia Gorge - 2004 7. Horse Heaven Hills - 2005 8. Wahluke Slope - 2006 9. Rattlesnake Hills - 2006 49 Das Puget Sound Weinbaugebiet Washingtons neuestes Weinbaugebiet erstreckt sich über das Land und die Inseln rund um den Puget Sound bis zu den Ausläufern der Cascade Mountains. Die Region wird im Winter kaum von Frost betroffen und genießt lange und milde Sommer. Eine kurze Tour mit der Fähre von Seattle bringt Besucher zu Bainbridge Island Vineyards and Winery (Telefon +1-206-842-9463), einem kleinen Familienbetrieb, der seit 1982 in europäischer Tradition Wein herstellt. Hier werden Dessertweine aus ungeschwefeltem und unfermentiertem Traubensaft produziert. Besucher können im wohlriechenden Blumengarten picknicken, Pinot Noir genießen und die Familiensammlung historischer Trinkgefäße aus vier Jahrhunderten bestaunen. Weiter nördlich im Archipel von San Juan erscheint ein weiterer Familienbetrieb: Lopez Island Vineyards. Dieses Weingut stellt im Regenschatten der Olympic Mountains ökologische Weine höchster Qualität her. Die Probierstube ist Freitag und Samstag geöffnet, in den Sommermonaten auch mittwochs und länger als im Winter (Telefon +1-360-468-3644). Nordöstlich von Seattle, in Richtung Woodinville, liegen die Güter von zwei großen, bekannten Weinbaubetrieben: Chateau Ste. Michelle (www.ste-michelle.com) und Columbia Winery (www.columbiawinery.com). Feinschmecker kommen bei den ganzjährigen Veranstaltungen ganz sicher auf ihre Kosten. Das Yakima Valley Weinbaugebiet (www.yakimavalley.com) Das Gebiet ist 2.800 Hektar groß und liefert 40 Prozent der gesamten Weinmenge aus Washington. Hier gibt es zum Beispiel den Familienbetrieb Bonair Winery (www.bonairwine.com) der für seine weichen Chardonnays und intensiven Cabernets bekannt ist. Picknick im Gartenpavillon, ein Besuch in der Kunstgalerie, Entspannung 50 am Wasserfall oder einfach nur eine Tour durch die Weinberge mit dem Familienhund Bung runden das Tagesprogramm ab. Geöffnet ist täglich, von 10 bis 16:30 Uhr im Winter und 10 bis 17 Uhr im Sommer. Nur einen Steinwurf weiter östlich liegt Covey Run Vintners (www.coveyrun.com, Telefon +1-509-829-6235). Name und Etikett der Weine („Vogelschar”) wurden von den vielen Wachteln inspiriert, die über das Weingut laufen. Von romantischen Aussichtspunkten hat man einen eindrucksvollen Blick über das wellenförmige Yakima-Tal und den Mt. Adams, der sich darüber erhebt. Noch besser wird die Stimmung mit einem Glas Johannisberg Riesling oder Fumé Blanc. Weiter südlich befinden sich mehrere Weingüter in der Nähe des Yakima River, wie die Tucker Cellars (www.business-link.com/tucker, Telefon +1-509-837-8701), die von Weinbaupionieren der Region betrieben werden. Wie die meisten anderen Familienunternehmen locken die Tuckers auch mit einem Frischmarkt voller selbstgeernteter Früchte, Mais, Spargel, Bohnen, Paprika, Kirschen und Äpfel. Nur ein paar Kilometer weiter südlich wartet das älteste Weingut Washingtons: Chateau Ste. Michelle. Besitzer ist Stimson Lane; weitere Informationen unter www.ste-michelle.com oder per Telefon unter +1-509-882-3928. Die Stadt Prosser ist das Zuhause mehrerer erstklassiger Weingüter, die 30.000 Besucher jährlich anziehen. Hogue Cellars im “Wine and Food Park” der Stadt gehört zu den bekanntesten Marken der Region. Die Probierstube mit den beliebten Merlots und Cabernets ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet (www.hogue-cellars.com, Telefon +1-509-786-4557). Kestrel Vintners (Telefon +1-509-786-2675) ist der jüngste Neuzugang im Park. Allgemeine Informationen gibt es im Internet unter www.prosser.org. 51 Das Columbia Valley Weinbaugebiet (www.columbiavalleywines.com) Hier finden Besucher das größte Weinbaugebiet Washingtons, darunter die DreiStädte-Region (“Tri-Cities”) Kennewick, Pasco und Richland mit ihren zahlreichen Produzenten. Mit Hunderten verschiedener Sorten und guter Vulkangesteinerde ist das Tal Heimat von über 40 Weingütern, darunter Preston Premium Wines, das landesweit größte Weingut in Familienbesitz. Die Prestons gehörten zu den ersten Familien in Washington, die Wein anbauten und sich auf spezielle Cabernets, Merlots und Chardonnays konzentrieren. Außerdem haben sie schon in der Pionierzeit den Grundstein für die größte Sammlung historischer Korken in Washington gelegt. Weitere Informationen gibt es im Internet (www.prestonwines.com) oder per Telefon unter +1-509-545-1990. Mit einer „städtischen Verkostung” locken die Gordon Brothers Cellars ganz in der Nähe. Besucher können hier neben einem Glas Chardonnay Profisport anschauen, das Handels-, Erholungs- oder Landwirtschafts-Zentrum besichtigen oder einfach die Einkaufsmeile in Pascos Ladenzentrum entlangschlendern. Gordon Brothers ist täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet (www.gordonwines.com, Telefon +1-509-547-6331). Am anderen Ufer des Columbia, in Kennewick, liegt Badger Mountain Vineyard/Powers Winery, Washingtons erstes „organisches Weingut” mit Zertifikat. Verwendet werden nur natürlich gewachsene Substanzen. Badger Mountain keltert jährlich 25.000 Kisten Fumé Blanc, Riesling, Cabernet und andere ausgewählte Weine. Die Probierstube ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen gibt es nach Vereinbarung (www.badgermtnvineyard.com). Das Weingut Barnard Griffin in Richland stellt seit 1997 Qualitätsweine her. Die Probierstube ist mit mediterranen Motiven ausgestattet und präsentiert Arbeiten von Fotografen aus der Region. Privatpartys und Abendessen können hier ebenfalls arrangiert werden (www.barnardgriffin.com, Telefon +1-509-627-0266). 52 Eine kurze Fahrt durch die Schlucht des Columbia River führt zum größten Weinproduzenten des Landes, zur Columbia Crest Winery (www.coulmbia-crest.com, Telefon +1-509-875-2061) in Paterson. Das Weingut ist im Stil eines französischen Château mit Entenweiher, ruhigem Innenhof und sattem Rasen gestaltet – der perfekte Rahmen für ein stilvolles Picknick. Ein 130 Meter hoher Basaltfelsen thront im Norden von Cascade Cliffs Winery and Vineyard. Das trockene Klima wirkt wunderbar auf die Rotweine des Weingutes. Besucher können die Anlage von März bis November besuchen (Telefon +1-509767-1100). Und nur einen Steinwurf entfernt wartet das Maryhill Museum mit regionalen Kunstwerken und einer Nachbildung des englischen Stonehenge. Die Red Mountain Untergruppe Westlich von Richland liegt diese für ihre preisgekrönten Rotweine bekannte Region. Durch das ideale Klima, nährstoffreiche Böden und einer außergewöhnlichen Bewässerung werden die Weine hier angenehm kräftig. Kiona Vineyards (Telefon +1-509-588-6716) gehört zu den Pionieren in diesem Gebiet. Im Erdgeschoss des Weinbauernhauses dürfen Besucher den hier erzeugten Lemberger probieren. Terra Blanca Vintners am Fuße des malerischen Red Mountain bietet Washingtons erste Höhlen-Weinkeller. In mehreren tausend französischen Eichenfässern reift hier erstklassiger Rotwein bei gleichbleibend kühler Temperatur. Bis auf Weihnachten und den Valentinstag ist der Probierraum täglich von 11 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet (www.terrablanca.com, Telefon +1-509-588-6082). 53 Das Walla Walla Valley Weinbaugebiet (www.wwchamber.com) Dieses Weinbaugebiet in der südwestlichen Ecke des Staates erstreckt sich über die Grenze Washingtons bis nach Oregon. Walla Wallas Kapazitäten beginnt man gerade erst richtig zu nutzen: Rund 10.500 Hektar werden gegenwärtig bebaut, davon wurden mehr als 500 erst im Jahr 2000 kultiviert. Dieser Boom bringt natürlich auch zahlreiche Touristen in die Gegend. The Whitman Towers mit 200 Zimmern ist das erste Luxushotel seit 50 Jahren, das hier eröffnete. Im Walla Walla Valley wachsen die besten Merlots und Cabernet Sauvignons Washingtons. Einige von ihnen können auf lockeren Touren im Canoe Ridge Vineyard (Telefon +1-509-527-0885, www.canoeridgevineyard.com) probiert werden. Dieses Weingut im Boutique-Stil befindet sich in einem historischen Maschinenhaus, das 1905 als Garage und Werkstatt für die städtischen Straßenbahnen errichtet wurde. Die Backsteinwände und sechs Meter hohen Decken bieten eine ideale Umgebung für den Reifeprozess des Weins. Ein paar Meilen weiter westlich in Lowden liegt L’Ecole N° 41, ursprünglich als Schulhaus in Walla Wallas französischem Viertel erbaut. Hier lebten Frankokanadier, die in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von der Hudson Bay Company angeheuert wurden. Das Markenzeichen des Weingutes, ein mit Wasserfarben gemaltes Schulhaus, wurde vom damals achtjährigen Cousin des Gründers gestaltet. Heute schickt sich der einstige Kunstmaler an, Architekt zu werden. Touren können telefonisch über die Nummer +1-509-525-0940 oder im Internet unter www.lecole.com vereinbart werden. Die Neugründungen Cayuse Vineyards (Tel. +1-509-526-0686, www.cayusevineyards.com) und Waterbrook Winery (Telefon +1-509-522-1262, www.waterbrook.com) unterhalten Probierstuben in der Stadt Walla Walla, die Seven Hills Winery dagegen in Milton-Freewater in Oregon (Telefon +1-541-938-7710, www.sevenhills-winery.com). 54 Abseits der offiziellen Pfade Jenseits aller offiziellen Weinbaugebietsgrenzen, östlich von Spokane, liegt die Arbor Crest Winery, die für ihren Sauvignon Blanc bekannt ist. Die Villa im mediterranen Stil steht auf einem Felsen 150 Meter über dem Tal des Spokane River. Besonders sehenswert ist der Experimentier-Weinberg für hochwertige Champagnertrauben. The Arbor Crest Cliffhouse, ein nationales Denkmal, ist täglich von 12 bis 17 Uhr geöffnet (Telefon +1-509-927-9894, www.arborcrestwinery.com). Im Stadtzentrum von Spokane sollte ein Besuch in der Probierstube der Caterina Winery (Telefon +1-509-328-5069, www.caterina.com) auf dem Programm stehen. 55 Naturliebhaber finden in Washington ihr Paradies: Vom Killerwal bis zum Vulkankegel Naturfreunde lieben Washington State. Von außergewöhnlichem, wildem Tierleben zu uralten Regenwäldern, von ursprünglichen Flüssen bis zu Wüstendünen, von Vulkanen, die mit Gletschereis bedeckt sind, bis zu trockenen Schluchten findet sich hier alles. Washington hat von allen US-Staaten die längste „wilde” Küste außerhalb Alaskas, einige der tiefsten Seen und die längsten Sandbänke der Welt. Washington State lädt ein zur Erkundung eines Binnenmeeres (dem Puget Sound), dreier Nationalparks, Dutzender Wildgebiete und einer Reihe von Naturschutzreservaten. Mit den richtigen Informationen, wann und wo man welches Tier findet, ist die Begegnung mit der wilden Fauna Washingtons ein Kinderspiel. Eine der Hauptattraktionen des Staates ist die Beobachtung von Schwert- oder Killerwalen (Orcinus orca). Bootstouren starten beispielsweise in Friday Harbor auf San Juan Island und dauern etwa vier Stunden. Am besten lassen sich die Großsäuger von Mai bis Ende Juli verfolgen. Während dieser Touren sind häufig auch Seehunde, Adler, Tümmler, Blaureiher und Rotschwanzbussarde zu entdecken. Oder wie wäre es mit einer Kajaktour zu den Walen? Wer lieber mit dem Rad oder Auto an Land unterwegs ist, findet im Whale Watch Park an der Westseite von San Juan Island einen guten Beobachtungspunkt, von dem aus die Schwertwale zu sehen sind. Für Grauwale wiederum gilt Westport in Grays Harbor und Ilwaco an der Mündung des Columbia als Geheimtipp für den März. Weißkopfseeadler sind weitere Stars der Tierbeobachtung. Bei Bootsausflügen durch die Skagit River Bald Eagle Natural Area im Dezember und Januar sind Schnappschüsse des stolzen amerikanischen Wappentiers kein Problem. Im Winter hat man dagegen mehr Glück entlang des Columbia River nördlich von Wenatchee sowie dem Zufluss Methow River und an der Nordküste der Olympic Peninsula rund um Neah Bay und Sekiu. Selbst entlang der „Autobahn“ I-5 sowie an zahlreichen anderen Orten sind die Tiere zu sehen. 56 Nationalparks und Schutzgebiete Washington State bietet drei Nationalparks, die jeweils für geologische Superlative stehen: Mount Rainier National Park bietet einen leichten Zugang zum umfangreichsten Gletschernetz außerhalb Alaskas. Im Olympic National Park warten zwei Rekorde: die längste ununterbrochene naturbelassene Küstenlinie der zusammenhängenden, kontinentalen 48 US-Staaten (mehr als 80 km) sowie gewaltige Regenwälder – beides ist leicht vom Highway 101 zu erreichen. North Cascades National Park beherbergt eine der eindrucksvollsten alpinen Landschaften. Selbst Tagesausflügler können die Peripherie wie den Cascade Pass und den Hidden Lake Peak erreichen. Staatliche Naturschutzgebiete reihen sich wie Perlen an der Kette entlang der Ausläufer der Cascade Mountains. Die Alpine Lake Wilderness, nur eine Stunde Autofahrt von Seattle entfernt, lockt mit 500 Seen inmitten von Wiesen und Wäldern. Glacier Peak Wilderness östlich von Darrington bietet Zugang zu einem versteckten Vulkan und ist perfekt für lange Klettertouren und ausgedehnte Gepäckwanderungen zu Fuß oder zu Pferd. Pasayten Wilderness an der Ostflanke der Cascades ist das größte Schutzgebiet des Staates: raues Hochland, Flüsse, Seen und Wälder bestimmen die Landschaft. Es ist berühmt für gute Angelmöglichkeiten und seine Einsamkeit. Mount Baker Wilderness östlich von Bellingham schützt die größte und am leichtesten zugängliche Gletscherlandschaft samt alpiner Wiesen im Nordwesten der USA. Mount St. Helens National Volcanic Monument erinnert an den gewaltigen Vulkanausbruch 1980 und die Wiederkehr der Natur nach der verheerenden Explosion. Juniper Dundes Wilderness gibt eine gute Vorstellung von den Wüsten in Washington. Mehr als 28 Quadratkilometer wandernder Sanddünen warten nur darauf, bestiegen zu werden. 57 Die großen Bäume Mehrere uralte Regenwälder erstrecken sich auf dem Gebiet des Staates – Hoh Rain Forest, Sol Duc, Bogachiel, Quillayute, Queets und mehr. In den Urwäldern der Cascade Mountains beeindrucken vor allem Baumriesen. Wasserwelt: Flüsse, Seen, Küsten Über Wassermangel kann sich Washington nicht beklagen. Im Binnenmeer des Puget Sound liegt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut bei erstaunlichen vier Metern. Dabei werden Feuchtgebiete mit einer bemerkenswerten Vielfalt von Lebewesen geschaffen. Im Padilla Bay National Marine Reserve in Skagit County kann man alles über Geologie und Biologie der Gegend lernen. Padilla Bay ist nur ein kleiner Teil des Skagit River, der 40 km lang und bis zu 24 km breit ist. Der Fluss bringt 20 Prozent des gesamten Frischwassers, das den Puget Sound füllt (über 30 Millionen Liter pro Tag). Dabei führt er mehr Schmelzwasser von den Gletschern als irgendein anderer US-amerikanischer Fluss außerhalb Alaskas. Der Puget Sound bietet versteckte Buchten, geheimnisvolle Höhlen, Strände und Unterwasserparks für Taucher. Deception Pass State Park (21 Kilometer Küstenlinie) ist einer der schönsten und abwechslungsreichsten Parks in Washington. Er dehnt sich von Whidbey bis Fidalgo aus. Außerdem beinhaltet er noch sechs weitere Inseln der Skagit Bay. Wälder, Seen und felsige Gipfel bieten Platz für schier endlose Exkursionen. Die San Juan Islands selbst sind ebenfalls Teil von Washingtons Wasserwelt. 172 benannte Inseln, mehrere hundert unbenannte, Felsen und Riffe sind hier in einem engen Archipel, zwei Stunden nördlich von Seattle, zusammengefasst. Als Taucher bekommt man den schönsten Eindruck von der reichen Unterwasserwelt der Gegend. Aber auch die Inseln lassen sich mit einer ganzen Auswahl von thematischen Schiffsfahrten erkunden. Mehrere Schifffahrtsgesellschaften bieten 58 Tagestouren an Bord von besonders schnellen Booten, mit denen man die ganze Region bequem erkunden kann. Die Alpines Lakes Wilderness, eine Stunde östlich von Seattle, lockt mit über 500 Seen und ist berühmt unter Sportanglern. Lake Chelan (etwa drei Stunden von Seattle) ist ein von Felsen und Wäldern eingerahmtes Frischwasserfjord von rund 1,5 km Breite und fast 90 km Länge. Sein extrem reines Wasser kommt aus dem zweittiefsten See des Landes. Besonders beliebt sind Bootstouren von Chelan nach Stehekin am nördlichen Ende des Fjords. Lake Ozette im Olympic National Park ist ein anderes Juwel der Naturgeschichte. Zu den bedeutenden Flüssen Washingtons gehört der Columbia, der zweitgrößte Fluss der amerikanischen Westküste. Obwohl Dämme errichtet wurden, können noch ausgedehnte Feuchtgebiete in der Columbia-Schlucht (Columbia Gorge) bei Washougal erkundet werden. Weiter stromaufwärts (Hanford Reach) gibt es 130 km ungebändigtes Flussbett – das längste Stück entlang des Columbia. Der Sol Duc River und verschiedene andere Flüsse im Olympic National Park fließen ungedämmt ins Meer. Die Rückkehr der Lachse im September und Oktober ist von Beobachtungsständen entlang der Straße zu sehen. An Washingtons wilder Küste finden sich wunderbare, unerschlossene Strände. Willapa Bay bei Long Beach ist nur von ein paar kleinen Orten umgeben und erscheint dem Besucher noch immer wie zur Zeit der Pioniere, die hier um 1850 tonnenweise Austern aus dem Wasser „ernteten”. Wer nicht selbst in ein Kanu steigen will, sollte in Nahcotta eine begleitete Bootsfahrt zu einer Einführung in Natur und Geschichte der Region nutzen. Der Olympic National Park beherbergt auch das mit 80 km längste Stück unberührten Strandes der kontinentalen USA. Unzählige Seevögel haben hier ihr Zuhause, und Seeotter – einst fast ausgerottet – sind in großer Zahl nach Washington zurückgekommen. 59 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Luftfahrt hautnah erleben: Boeing-Tour + Luftfahrtmuseum = Future of Flight Ende 2005 begann in Everett, 32 Kilometer nördlich von Seattle, ein neues Kapitel der Luftfahrt: Durch die Zusammenarbeit von Boeing, Paine Field Airport, dem Museum of Flight sowie lokalen Behörden und Interessensverbänden entstand hier ein neues, interaktives Besucherzentrum – The Future of Flight. Dieses wird in zahlreichen Ausstellungen sowie mit Hilfe von Modellen und echten Fluggeräten einen umfassenden Einblick in die Welt der zivilen Luftfahrt geben. Die Boeing-Tour, die es Interessierten bereits seit vielen Jahren ermöglicht, einen Blick in die Produktionshalle der Jumbo-Jets zu werfen, wird – wie bereits der offizielle Name der neuen Einrichtung, The Future of Flight Aviation Center & Boeing Tour, besagt – einen wesentlichen Bestandteil des Future of Flight ausmachen. Dass das Interesse am Thema Luftfahrt im US-Bundesstaat Washington sehr groß ist, darüber besteht kein Zweifel. Immerhin zählt der Flugzeugbauer Boeing zu den größten Arbeitgebern im sogenannten Evergreen State im Nordwesten der USA. Durch die Eröffnung des Future of Flight – voraussichtlicher Termin ist Dezember 2005 – erwartet man daher mehr als 200.000 Besucher pro Jahr am Paine Field Airport, dem Boeing-Gelände in Everett. In interaktiven Ausstellungen können sich die Besucher im Future of Flight ein Bild vom Bau, der Entwicklung und Bedeutung der Jumbo-Jets in der zivilen Luftfahrt verschaffen. Hierzu dienen unter anderem eine echte Boeing 707 (das erste erfolgreiche Passagierflugzeug) sowie eine B 747 – die Maschinen vom Typ Boeing 747 werden bereits seit 1969 in Everett gebaut. Nicht nur von außen zu bestaunen, sondern für die Besucher des Future of Flight auch tatsächlich zugänglich, ist ein 60 Prototyp des neuen Boeing 787 Dreamliners. Wie die Zukunft der Jumbos aussehen könnte, lernt der Besucher aber zum Beispiel auch durch persönliches Ausprobieren neuer In-Flight Entertainment Systeme, also der nächsten Generation der BordUnterhaltung. Ferner besteht für Besucher die Möglichkeit, ein Passagierflugzeug nach eigenen Vorstellungen (futuristisch) zu gestalten. Teil der Boeing-Tour bleibt auch weiterhin ein Besuch im – volumenmäßig – größten Gebäude der Welt, der knapp 13.365.552 Kubikmeter fassenden Produktionshalle der Firma Boeing. Hier werden die Maschinen vom Typ B 767 sowie die B 747 Jumbos und die Boeing 777 gefertigt. In Kürze wird hier auch der neue Boeing 787 Dreamliner „vom Band laufen“. Von der Besucherplattform aus kann man die gesamte Halle überblicken und die unterschiedlichen Produktionsstadien der einzelnen Flugzeuge verfolgen. Die komplette Anlage des Future of Flight wird eine Fläche von fast 6.800 Quadratmetern umfassen. Davon entfallen rund 5.400 qm auf die Ausstellungshallen und das dazugehörige Konferenzzentrum; das neue Boeing Tour Center inklusive Kino wird die restlichen knapp 1.400 qm einnehmen. Darüber hinaus wird dem Future of Flight auch ein Hilton Garden Inn Hotel mit 104 Zimmern angeschlossen sein. Geöffnet hat das Future of Flight täglich, mit Ausnahme von Weihnachten (25. Dezember) und Neujahr (1. Januar). Weitere Informationen zum Future of Flight inklusive Skizzen vom fertigen Museum sowie Fotos, die den Fortschritt des Projekts dokumentieren, gibt es online unter www.futureofflight.org. 61 Sonntag, 18. Mai 1980, 08.32 Uhr: Als es im Evergreen State plötzlich Asche regnete Mehr als fünfundzwanzig Jahre ist es inzwischen her, dass der gewaltige Vulkanausbruch des Mount St. Helens im Süden von Washington State dem USBundesstaat einen außerordentlichen Ascheregen bescherte. Mit Hilfe von Wiederaufforstungs- und Renaturierungsprojekten sind Fauna und Flora mittlerweile in das einst grüne Areal rund um den Vulkan zurückgekehrt. Das „Mount St. Helens National Volcanic Monument“, ein über 400 km² großes Areal, in dem die Natur seit dem Vulkanausbruch sich selbst überlassen wurde, sowie zahlreiche Besucherzentren erinnern jedoch auch heute noch an die Explosion des Mount St. Helens. Sonntag, 18. Mai 1980, 08.32 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 5,1 löst den Ausbruch des Mount St. Helens und damit einen der größten jemals aufgezeichneten Erdrutsche aus. Die gewaltige Explosion sprengt fast den gesamten Gipfel des Berges, der 123 Jahre geschwiegen und Erholungssuchende, die an den Wochenenden stets in Scharen rund um Mount St. Helens anzutreffen waren, in keinster Weise an einen aktiven Vulkan erinnert hatte. Die knapp 400 Meter hohe Bergkuppe – d.h. mehr als 6 Milliarden Kubikmeter Gestein – stürzt in das darunter liegende Tal, das Toutle River Valley, und begräbt rund 60.000 Hektar Wald unter sich. Hierbei wird fast jegliches oberirdische Leben in diesem Gebiet ausgelöscht. Doch nicht nur die Gerölllawine verursacht Schaden: Durch den im Erdinnern aufgebauten Druck wird eine Wolke aus Gas und heißer Asche freigesetzt, die sich bis zu einer Höhe von über 25 Kilometern in der Erdatmosphäre ausbreitet und einen großflächigen Ascheregen verursacht. Bis über die Grenzen Washingtons hinaus 62 verwandelt sich die Landschaft von frühlingshaftem Grün in tristes Grau. Im Umkreis von bis zu 10 Kilometern rund um den Mount St. Helens ist die Ascheschicht teilweise sogar mehrere Meter dick. Das durch Geröll und Asche verwüstete Gebiet am Fuße des Vulkans gleicht einer Mondlandschaft. Karge Baumstümpfe ragen aus dem mit Asche bedeckten Boden, die meisten Baumstämme liegen jedoch wie abgeknickte Grashalme an den Berghängen des Mount St. Helens – jegliches Grün ist verschwunden. Je nach Dicke der Ascheschicht dauert es wenige Monate bis viele Jahre, bis sich die Pflanzenwelt, und damit einher auch die Fauna, von selbst regenerieren. Um diesen natürlichen Regenerationsprozess, der bis heute andauert, nicht zu stören, den Vulkanausbruch und seine Folgen zu dokumentieren und dabei der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat die amerikanische Regierung am 26. August 1982 das „Mount St. Helens National Volcanic Monument” ins Leben gerufen. Dieses „Denkmal” umfasst eine Fläche von 44.500 Hektar und schließt sowohl vom Vulkanausbruch verwüstete Gebiete als auch unversehrte Wälder ein. Informationstafeln und Besucherzentren geben Aufschluss darüber, was im Mai 1980 am Mount St. Helens passiert ist. Aus dem von Gerölllawine und Ascheregen in Mitleidenschaft gezogenen Areal, das nicht Teil des National Volcanic Monument ist, wurden die umgekippten Bäume größtenteils geborgen (und weiterverarbeitet), um schnellstmöglich mit der Renaturierung beginnen zu können. Heute sieht es hier schon fast wieder wie vor dem verheerenden Vulkanausbruch aus – Wälder, und damit auch Wildtiere, haben die Mondlandschaft zurückerobert, im Jahr 2005 stand die erste Durchforstung an, 2025 können voraussichtlich die ersten Bäume forstwirtschaftlich gerodet werden. Die Firma Weyerhaeuser, eine der weltweit größten Gesellschaften auf dem Sektor integrierte Forstprodukte, verlor durch den Vulkanausbruch 14% ihrer St. Helens Tree Farm und war daher von Anfang an aktiv in die Wiederaufforstungsprojekte eingebunden. Bis Juni 1987 hat Weyerhaeuser auf 63 einer Fläche von 18.413 Hektar 18,4 Millionen Bäume gepflanzt. Wer mehr über dieses Aufforstungsprojekt und die Rückkehr des einstigen Waldbestandes erfahren möchte, kann sich an das „Forest Learning Center” wenden, das sich in der Detonationszone westlich des Mount St. Helens befindet. Hier erzählt Weyerhaeuser „seine” Geschichte, gibt aber auch umfassende Informationen zum Renaturierungsprozess inner- und außerhalb des Mount St. Helens National Volcanic Monument allgemein. Im Internet erreicht man das Forest Learning Center unter www.mountsthelens.weyerhaeuser.com. Einen ganz aktuellen Eindruck vom derzeitigen Geschehen am Mount St. Helens kann man sich mit der „Volcano Cam“ verschaffen: Unter www.fs.fed.us/gpnf/volcanocams/msh/ wird der Blick auf den Vulkan vom Johnston Ridge Observatory aus gezeigt und alle fünf Minuten automatisch aktualisiert. Weitere Infos zum Mount St. Helens gibt es online unter folgenden Adressen: www.fs.fed.us/gpnf/mshnvm, www.mountsthelens.weyerhaeuser.com, www.mountsthelens-awesome.com und www.experiencewashington.com 64 Bigfoot: Die Legende lebt! In Washington lebt man auf großem Fuß Die grandiose Wildnis vor den Toren von Seattle birgt ein Geheimnis, von dem bislang nur Indianer überzeugt sind. Es handelt sich um ein drei Meter großes, affenartiges Wesen mit dunklem Fell und lederartiger Gesichtshaut. Der Forschungsreisende David Thompson war 1811 der erste Weiße, der in der Wildnis des US-Staates Washington menschenähnliche Fußspuren einer unbekannten Kreatur fand. Seiner Riesenfüße wegen – etwa Schuhgröße 61 – erhielt das mysteriöse Geschöpf den Namen Bigfoot. Seitdem behaupten Tausende Menschen, dem Wesen begegnet zu sein. Im Jahre 1970 berichteten Wanderer, es in Bossburg am Columbia River gesehen zu haben. In Walla Walla wurde 1991 eine mehrere Kilometer lange Fährte aus Tausenden von Abdrücken entdeckt. Handfeste Beweise für die Existenz des Bigfoot gibt es allerdings bislang keine. Der Anthropologe Grover Krantz von der Washington State University ist davon überzeugt, dass Bigfoot lebt. Seiner von Kollegen bespöttelten Überzeugung opferte er sogar seinen guten Ruf als ernstzunehmender Wissenschaftler. Krantz hält Bigfoot für einen Nachfahren des Gigantopithecus, des größten Primaten, der jemals auf der Erde lebte und der vor etwa 200.000 Jahren in Südostasien ausgestorben sein soll. Auf den nordamerikanischen Kontinent sei der Riesenaffe über die Beringstraße, die zu Eiszeiten eine Landbrücke war, gekommen. Na klar! Auch was der Bauarbeiter Albert Osman 1924 angeblich erlebte, spricht für die These, dass Bigfoot ein tatsächlich existierender Affe ist. Als er in British Columbia nach Gold gesucht habe, sei er von Bigfoot entführt worden. Tagelang habe er mit vier großen, affenartigen Wesen in einem abgeschiedenen Tal zusammengelebt. Dank seines Schnupftabaks habe er den Geschöpfen entkommen können. Die 65 Großfüßler hätten angeblich den ganzen Vorrat gefressen, was ihnen schlecht bekommen sei. Die Verwirrung der Affen sei die Gelegenheit zur Flucht gewesen. Ist das die Phantasterei eines Mannes, der zu lange in den Bergen war? Wer oder was verbirgt sich hinter Bigfoot? Wer herausfinden möchte, ob Bigfoot lebt, der sollte sich auf eine lange Abenteuerreise in die Wildnis des “Pacific Northwest”, des Nordwestens der USA, begeben. Und nicht vergessen: Videokamera und Fotoapparat mitnehmen. Wer weiß – vielleicht können Sie schon bald die Bevölkerung über das Mysterium Bigfoot mit Beweismaterial aufklären? Neben Software-Entwicklungen wäre dies zumindest eine andere Möglichkeit, in Washington State – dem „Staat, in dem Träume wahr werden” – populär zu werden. Und wenn Sie nicht Bigfoot begegnen, dann treffen Sie vielleicht Sasquatch, einen oft mit Bigfoot gleichgesetzten, auf indianische Legenden zurückgehenden Waldmenschen. Aber wer weder Bigfoot noch Sasquatch begegnet, der entdeckt in der grandiosen Wildnis aus unzähligen Seen, Schluchten, Gletschern und Bergen vor den Toren von Seattle garantiert einige andere Wunder, die vermutlich viel spektakulärer sind als ein affenähnliches Wesen … 66 Von Wasser, Schlamm und Seife bis hin zur weltgrößten Lavalampe: Washingtons bestgehütetes Geheimnis Der US-Bundesstaat Washington ist bekannt für seine Naturschauspiele und immer für eine positive Überraschung gut. Somit wundert es nicht, dass das bestgehütete Geheimnis des Staates nun nicht länger geheim bleiben sondern weltweites Interesse hervorrufen soll: Soap Lake im östlichen Washington ist nicht nur aus geologischer Sicht eine Attraktion, der gleichnamige Ort am „Seifensee“ wird die Heimat der weltgrößten Lavalampe. Die Entstehungsgeschichte des Soap Lake geht bis in die Eiszeit zurück. Der Flusslauf des Columbia Rivers wurde durch Geröll- und Eisdämme unterbrochen, so dass sich die gewaltigen Wassermassen neue Wege suchen mussten. Dabei orientierte sich das Wasser zunächst an der durch den einstigen Lavafluss geprägten Landschaftsform, später auch an den durch Gletscher geschaffenen Tälern. Sichtbare Folge dieser Wasserbewegung sind die zahlreichen Seen und Wasserläufe rund um das Gebiet des heutigen Grand Coulee in der Osthälfte des Bundesstaates Washington. Doch nicht nur Wasser wurde in dieser Zeit bewegt, auch Kies und Geröll wechselten mit den Flussläufen ihren Standort. An der Stelle des Soap Lake – – etwa 60 Kilometer östlich von Wenatchee – entstand somit ein richtiger Hügel. Dieser bremste das Wasser, das sich nun durch das Lavagestein arbeitete und ein großes Loch schuf. Mit dem Schmelzen der Eisdämme kehrte der Columbia wieder in sein ursprüngliches Flussbett zurück und das in dem „Loch“ gesammelte Wasser hatte weder Zu- noch Ablauf. Dies war die eigentliche Geburtsstunde des Soap Lakes. Der Wasserstand des Sees wird bis heute durch das Hineinsickern von Grundwasser und gleichzeitiger Verdunstung im Gleichgewicht gehalten. Die im Wasser gelösten Mineralien bleiben folglich im See zurück und verwandeln das Wasser sowie den Schlamm am Grund des Sees in eine heilkräftige Tinktur. 67 Zur Zeit der ersten chemischen Analysen konnten bereits 17 verschieden Mineralstoffe im Soap Lake nachgewiesen werden, was den See mit seiner Größe von knapp über 5 Quadratkilometern einzigartig macht. Den Namen Soap Lake (Seifensee) hat er von der Zusammensetzung seiner Mineralien: Diese gleichen dem in Waschmitteln zugesetzten Bleichsoda. Mit den in Mineralwasser gelösten Mineralstoffen hat das „Heilwasser“ dagegen nichts zu tun. Das Wissen um die heilende Wirkung der im Soap Lake gelösten Mineralien geht bis in die Zeiten vor Entdeckung der Neuen Welt zurück: Die amerikanischen Ureinwohner nannten den See „Smokiam“, was so viel wie „Heilwasser“ bedeutet, und bauten kleine beheizte Häuschen rundherum. Hier ließen sie den Schlamm des Sees auf der Haut antrocknen und wuschen ihn anschließend mit dem Seewasser wieder ab. Nach und nach entstand am Fuße des Sees der gleichnamige Ort Soap Lake und entwickelte sich in ein kleines Heilbad, in dem das von den Ureinwohnern ausgearbeitete Prozedere bis heute unter anderem gegen die verschiedensten Hautkrankheiten angewendet wird: Der Schlamm wird mit Eimern aus dem See geholt, man schmiert die betroffenen Körperstellen damit ein, lässt den Schlamm beim Sonnenbaden antrocknen und spült ihn anschließend wieder ab. Jedes Jahr kommen Besucher aus der ganzen Welt in das „Heilbad“ Soap Lake; einige lassen sich Schlamm und Wasser sogar in ihre Heimat liefern. Mit der Fertigstellung des Grand Coulee Staudamms im Jahre 1942 wollte man neben dem „Heilbad-Tourismus“ auch die Landwirtschaft in dem durch Trockenheit geplagten Landstrich des Evergreen States ankurbeln und der Region zu einem weiteren Standbein verhelfen. Das Staudammprojekt kehrte sich für Soap Lake jedoch beinahe ins Gegensätzliche: Durch die zahlreichen neuen Feldbewässerungsanlagen stieg der Grundwasserspiegel und damit auch der Wasserpegel im Soap Lake; das Gleichgewicht des Sees war gestört, die 68 Konzentration der gelösten Mineralien sank. Es dauerte bis Ende der 50er Jahre, bis genügend Brunnen und Pumpen am Grand Coulee Dam installiert waren, die dem Soap Lake wieder zu seinem ursprünglichen Wasserstand verhalfen. Dies war Anstoß dafür, den See zu schützen und wissenschaftlich weiter zu erforschen: So ist der Soap Lake zum Beispiel aus verschiedenen „Wasserschichten“ aufgebaut, die sich untereinander nicht mischen; die meisten Mineralstoffe lagern in der untersten Wasserschicht. Dennoch wird der See auch heute noch touristisch und therapeutisch genutzt - wer im Soap Lake badet oder von dem Seewasser trinkt konnte bereits nachweislich von Haut-, Durchblutungs-, Verdauungs- und Gelenkproblemen erlöst werden - doch wird dabei vermehrt auf die Vermittlung der geologischen Geschichte sowie den Erhalt des Sees und seiner einzigartigen Mineralbildung geachtet. Der am 8. Januar 2000 gegründete Verein zum Schutz des Soap Lakes (The Soap Lake Conservancy) hat sich diese Punkte zur Hauptaufgabe gemacht. Gleichzeitig soll dem Ort Soap Lake durch die Aktivitäten des Vereins zu größerer Bekanntheit, mehr Besuchern und somit größerer wirtschaftlicher Bedeutung verholfen werden. Doch nicht nur die Soap Lake Conservancy versucht Soap Lake zu mehr Bekanntheit und neuer wirtschaftlicher Größe zu verhelfen, auch einige Bewohner der Region möchten das Geheimnis von Soap Lake lüften. Diese Gruppe von Leuten stellt dabei die Bedeutung der Lava, die das Columbia River Plateau einst gebildet und deren Gestein zur Entstehung des Soap Lakes geführt hat, in den Vordergrund: Man plant inmitten des Ortes Soap Lake die größte Lavalampe der Welt zu errichten! Was seit den 60er Jahren in fast jedem Wohnzimmer steht, soll nun in überdimensionaler Größe, als Erfurcht gebietendes Monument - wie der Eiffelturm in Paris oder die Space Needle in Seattle – Touristen aus aller Welt nach Soap Lake und somit nach Washington State reisen lassen. Die Lavalampe erlebte zu Beginn des neuen Jahrtausends ein Revival, wodurch mehr Lampen als in den 60er, 70er, 80er und 69 90er Jahren zusammen verkauft wurden. Der Erfinder der Lavalampe, der Engländer Edward Craven-Walker (1918-2000), sah in ihr ein Symbol für den Lauf des Lebens und war davon überzeugt, dass die Lavalampe auch bei nachfolgenden Generationen nicht aus der Mode kommen würde. Davon sind auch die Befürworter der weltgrößten Lavalampe, die sich unter dem Namen „SoLa LaLa“ (Soap Lake Lava Lamp) zusammengetan haben, überzeugt. Denn das Faszinierende an Lavalampen ist, dass keine der anderen gleicht, in Bezug auf Farbgebung und Bewegung der Flüssigkeit ist jede Lampe ein Unikat. Die Soap Lake Lava Lamp soll mit ihrer Höhe von über 20 Metern, einem Durchmesser von etwa 6 Metern und einem Inhalt von mehr als 225.000 Litern ebenfalls einzigartig sein. Nun ist man dem Ziel, eine riesige Lavalampe in Soap Lake zu errichten, ein ganzes Stück näher gekommen. Nachdem sich das Unternehmen „Target“ im November 2004 dazu bereit erklärt hatte, seine 15 Meter hohe Lavalampe, die bis dato ein Gebäude am Times Square in New York City zierte, abzumontieren und der Gemeinde Soap Lake zu stiften, wurden kurze Zeit später mehrere LKWs auf den rund 4.000 Kilometer langen Weg geschickt, die überdimensionale Skulptur von New York nach Soap Lake zu transportieren. Gut verpackt wartet sie nun darauf, dass der ideale Standort sowie Sponsoren gefunden werden, die das Aufstellen der Lampe finanziell unterstützen. Wann – und ob – die „echte“ Lavalampe schließlich realisiert wird, ist derzeit jedoch noch nicht mit Sicherheit zu sagen. Weitere Informationen zur „Giant Lava Lamp“ – sowohl zur Skulptur aus New York als auch zur geplanten, noch größeren und funktionstüchtigen – gibt es im Internet unter www.giantlavalamp.com. Details zum Geheimnis des Seifensees sowie Infos zur Gemeinde Soap Lake sind unter www.soaplakewa.com und www.soaplakecoc.org erhältlich. Und wer selbst eine Lavalampe bauen möchte, wird fündig unter www.cties.niu.edu/Resources/lipids/Lesson_Plans/Lesson_3/page_5.htm. 70 Immer für eine Überraschung gut: Kuriositäten aus Washington State Der Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA ist ein Paradies für Forscher aller Art. Bei einer „Entdeckungsreise“ durch den Evergreen State stößt man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten immer wieder auf Unerwartetes und Kurioses: Von Altehrwürdigem und Futuristischem über Tierisches und Naturwunder bis hin zu Höchstleistungen und Weltrekorden. Keine halben Sachen sondern ein ganzes Meer an Naturschauspielen bietet die Olympic Peninsula: Die Halbinsel im Nordwesten des Bundesstaates - mit der Fähre rund 90 Minuten von der quirligen Metropole Seattle entfernt - ist von den majestätischen Olympic Mountains geprägt und Heimat des einzigen Regenwaldes auf nordamerikanischem Boden, einem Dickicht aus riesigen Bäumen, luftwurzelnden Epiphyten und Moosen. Und auch aus tierischer Sicht hat der rund 61 Quadratkilometer große Nationalpark dieser Halbinsel - der Olympic National Park einiges zu bieten: 1939 von Präsident Franklin D. Roosevelt zum Schutz einer seltenen Hirschart gegründet, ist der Olympic National Park heute Heimat von etwa 5.000 dieser Tiere. Nirgends sonst findet man so viele ihrer Art – cervus elaphus roosevelti oder auch Roosevelt Elk – auf einem Raum. Dass die Tiere den Nationalpark allerdings auch hin und wieder verlassen, versteht sich von selbst. Bevorzugtes Ausflugsziel ist das Städtchen Sequim an der Nordküste der Halbinsel. Um Elche und Autofahrer gegenseitig voreinander zu schützen, hat Sequim seine Hirsche mit elektronischen Halsbändern ausgestattet. Diese geben in Straßennähe ein Warnsignal für Autofahrer ab. Auf zum nächsten Nationalpark, dem Mount Rainier National Park östlich der Hauptstadt Olympia. Der namengebende Berg des Nationalparks, Mount Rainier, ist 71 mit über 4.000 Metern die höchste Erhebung im Staate Washington. Der Bergriese zählt zu den Cascade Mountains, die sich von Nord nach Süd durch den Bundesstaat ziehen, und ist einer von insgesamt fünf schlafenden Vulkanen innerhalb dieser Bergkette. Mount Rainier ist das ganze Jahr über schneebedeckt und die Gegend rund um den Vulkankegel ist ein wahres Wanderparadies. Für perfektes OutdoorFeeling sorgt das Cedar Creek Treehouse im dichtbewaldeten Nationalpark. Dieses „Hotel“ befindet sich etwa 16 Meter hoch im Geäst eines großen Zedernbaumes und bietet vom Bett aus einen fabelhaften Blick auf Mount Rainier. Ausgestattet ist das Baumhaus-Apartment mit allem, was man für einen ungewöhnlichen Urlaub im Herzen der Natur benötigt (www.cedarcreektreehouse.com). Zwischen der Olympic Peninsula und dem Mount Rainier National Park liegt Tacoma, Washington States zweitgrößte Stadt. Tacoma ist nicht nur für seine Industrie und das im Sommer 2002 eröffnete Glasmuseum bekannt, sondern hat auch Nachtschwärmern ein außergewöhnliches Highlight zu bieten: Java Jive, ein Nachtclub in Form einer großen Kaffeekanne. Der etwa acht Meter hohe Coffee Pot, der einen Durchmesser von rund zehn Metern hat, wurde bereits 1927 erbaut. Damals stand das Motto „Dschungel” im Vordergrund, daher gab es in der Kaffeekanne unter anderem einen Jungle Room, in dem zwei kleine Affen wohnten Java und Jive. Inzwischen ist die Kaffeekanne ein bekanntes Wahrzeichen von Tacoma, und wenn man erst einmal in der Stadt am Puget Sound angekommen ist, kann einem jeder den Weg zum „world-famous coffee pot” weisen. Im gleichen Jahrzehnt, allerdings gut 250 Kilometer südöstlich von Tacoma, wurde in Zillah ein ähnliches Bauwerk errichtet: Die Teapot Dome Gas Station, eine Tankstelle in Form einer Teekanne. Sie zählt zu den ältesten Tankstellen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und ist noch heute in Betrieb. Das teekannengleiche Kassenhäuschen hat eine Höhe sowie einen Durchmesser von jeweils etwa fünf Metern und ist ein beliebtes Motiv für Fotos und Postkarten. Wer die Teekanne mit 72 eigenen Augen sehen möchte, die Tankstelle befindet sich am Highway I-82 in Höhe des Örtchens Zillah, etwa 25 Kilometer südöstlich von Yakima. Vom Tee wieder zurück zum Kaffee oder, genauer gesagt, in die unter Kaffeegenießern beliebte Metropole Seattle. Wer die Stadt erkundet, sollte sie beide nicht verpassen - den ehrwürdigen Smith Tower und die futuristisch anmutende Space Needle. Der eine „Turm“, im Süden von Downtown Seattle, ein Bürogebäude aus dem Jahre 1914, der andere, am nördlichen Ende der Innenstadt, das Wahrzeichen Seattles, erbaut zur Weltausstellung 1962. Der 35 Stockwerke zählende Smith Tower war einst das höchste Gebäude westlich des Mississippis. Heute ist das Hochhaus von damals von der Größe her eher unscheinbar, bietet jedoch noch immer einen spektakulären Blick über die Stadt und auf die Space Needle. Und während man die knapp 200 Meter zur Aussichtsplattform der „Needle“ in 43 Sekunden in einem Außenaufzug zurücklegt, fährt man die 35 Stockwerke im Smith Tower gemütlich mit einem antiken Messingaufzug hoch, der in jeder Etage einen Blick auf die hinter der Messingkabine liegenden Büros erlaubt. Auch Anhänger übernatürlicher Wesen kommen in Seattle auf ihre Kosten, denn im Stadtteil Fremont, unter der Brücke der I-5, lebt seit 1990 der Fremont Troll. Das überdimensionale Wesen aus Beton zerdrückt in seiner linken Hand einen alten VW Käfer. Ansonsten ist der Troll jedoch eher friedliebend und lässt sich zusammen mit Touristen gern auf Fotos ablichten. Auf der Suche nach Weltrekorden? Hier kann der Evergreen State ebenfalls mithalten! Das Guinness Buch der Rekorde nennt Wenatchee im Herzen des Bundesstaats Washington als den Ort, in dem der weltgrößte Apfelkuchen gebacken wurde. Er brachte stolze 15 Tonnen auf die Waage. Und etwa 60 Kilometer entfernt steht bereits der nächste Weltrekord an: Die Bewohner des Städtchens Soap Lake planen den Bau der größten Lavalampe. Wie die heimischen Lavalampen, die seit den 60er Jahren viele Wohnzimmer schmücken, wird auch diese durch einzigartige 73 Licht- und Farbenspiele faszinieren. Mit einer Höhe von über 20 Metern, einem Durchmesser von etwa sechs Metern und einem Inhalt von mehr als 225.000 Litern wird die Soap Lake Lava Lamp mit Sicherheit ein Unikat (www.giantlavalamp.com). Skurriles gibt es selbstverständlich nicht nur im Westen, auch im Osten von Washington State stößt man auf unerwartete „Sehenswürdigkeiten”. In Spokane, einer recht beschaulichen Stadt nahe der Grenze zu Idaho, gibt es zum Beispiel die Müll fressende Ziege (Garbage Eating Goat). Die bronzene Ziege ist im Riverfront Park im Stadtzentrum an eine kleine Müllpresse „angebunden”. Hält man der Ziege seinen Abfall vor, wird dieser angesogen - die Ziege frisst ihn also - und fällt hinten wieder heraus, direkt in die Müllpresse. Somit kann man mit sonst wertlosem Abfall noch jede Menge Spaß haben. Wer sich vor seiner eigenen Entdeckungsreise noch über weitere Kuriositäten in Washington State informieren möchte, wird im Internet sowohl unter www.roadsideamerica.com/map/wa.html als auch www.experiencewashington.com, der offiziellen Webseite des Bundesstaates, fündig. 74 On the road again in Washington State: Ungewöhnlich Gewöhnliches am Wegesrand Der Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA wartet mit vielerlei Attraktionen auf – von majestätischen Bergen und immergrünen (Regen-) Wäldern bis hin zu weltberühmten Städten, Stars und Sternchen. Bei einer Reise durch den sogenannten Evergreen State sollte man jedoch gerade auch auf die alltäglichen Dinge des Lebens achten: Spätestens auf den zweiten Blick entpuppt sich hier einiges Gewöhnliche als ziemlich skurril und doch eher ungewöhnlich. Washington State im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist eben immer eine Entdeckungsreise wert! Dass man im Staate Washington auf großem Fuß lebt, ist durch das Mysterium Bigfoot weltweit bekannt. Immerhin erhielt das fellige Geschöpf seinen Namen aufgrund seiner riesigen Füße – hierfür bräuchte Bigfoot etwa Schuhgröße 61! Schuhe dieser Größenordnung gibt es in Seattle zu bestaunen: Das „Giant Shoe Museum“ am Pike Place Market bietet für nur 1 US$ eine umfangreiche Sammlung an überdimensionaler Fußbekleidung. 30 Exemplare wurden vom Schuhsammler Danny Eskenazi zusammengetragen und können täglich in einer Art „Automaten-Museum“ im untersten Stockwerk des Marktes unter die Lupe genommen werden. Der Vorhang hebt sich und die „Peep-Show“ beginnt, wenn man den ersten Quarter (25-CentMünze) in einen von insgesamt vier Automaten einwirft. Unterstützt wird das Museum – wie sollte es anders sein – von der „Society for the Preservation of Oversize Footwear“ (Gesellschaft zur Erhaltung von übergroßer Fußbekleidung), einem Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Seattleites über große Schuhe auf unterhaltsame Art und Weise zu informieren und ihnen somit ein wenig Abwechslung vom Arbeitsalltag zu verschaffen. Weitere Infos zum Schuhmuseum gibt es online unter seattle.citysearch.com/profile/11449394. 75 Bigfoot begleitet den Besucher auch in Kid Valley, am Fuße des Mount St. Helens. Die Schlammlawine nach dem Vulkanausbruch am 18. Mai 1980 kam hier noch mit etwa 32 km/h an und begrub nicht nur mehrere Häuser unter sich, sondern soll auch Bigfoot überrollt und getötet haben. Eines der zerstörten Gebäude, ein damals erst neu erbautes Einfamilienhaus mit lange heruntergezogenen Dachschrägen, wurde mit rund 200 Tonnen Schlamm, Asche und Geröll „gefüllt“, steht aber noch heute an Ort und Stelle und dient als Souvenirladen. Zum Gedenken an Bigfoot wurde direkt neben dem Haus die größte Bigfoot-Statue aller Zeiten errichtet. Wer also den Souvenirladen beim Vorüberfahren nicht sieht, dem entgeht die Skulptur gewiss nicht: 8,5 Meter ragt Bigfoot in Beton mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Boden empor. Und ganz besonders mag er es, wenn sich mit Fotoapparaten bewaffnete Touristen um ihn herum versammeln und ihn zusammen mit der Familie, Freunden und Bekannten ablichten... Cowboyhut und Stiefel sind im Wilden Westen ja nun gewiss nichts Ungewöhnliches – wohl aber, wenn es sich bei diesen „Kleidungsstücken“ um eine Tankstelle handelt. So in Georgetown, einem Vorort von Seattle. Hier stehen „Hat n’ Boots“ seit Mitte Dezember 2003 im Oxbow Park und warten darauf, in ein Museum zur Geschichte von Hut und Stiefeln umfunktioniert zu werden. Ursprünglich waren die überdimensionalen Stiefel und der dazu passende Cowboyhut jedoch im Süden von Seattle in einem Shopping Center zuhause, wo sie von Mitte der 50er Jahre bis 1988 als Tankstelle fungierten: Die 12 Meter breite Hutkrempe spendete reichlich Schatten (oder Schutz vor Regen) beim Tanken, die beiden Stiefel dienten als Toilettenhäuschen – der rechte für Herren, der linke für Damen. Menschen, die an der Bushaltestelle stehen, sieht man in Seattle Tag für Tag. Doch da das öffentliche Verkehrsmittel-System dort sehr gut funktioniert, steigen die Wartenden auch regelmäßig ein in den Bus – nicht so die „Frozen Bus Stop People“ 76 im Seattler Stadtteil Fremont. Hierbei handelt es sich um sechs AluminiumSkulpturen mit Hund, die bereits seit 1979 wie erstarrt, aber dennoch täuschend echt an der Haltestelle auf den Bus warten. Das Kunstwerk mit dem Titel „Waiting for the Interurban“ (was soviel heißt wie „auf den Regionalbus wartend“) kann man nördlich der Fremont Brücke, Ecke North 34th Street und Fremont Avenue North, besichtigen. Kein Kunstwerk sondern ein „göttliches Bauwerk“ passiert man auf dem Weg nach Paradise im Mount Rainier National Park: Im Städtchen Elbe befindet sich die von deutschen Siedlern erbaute „Evangelische Lutherische Kirche“, eine der kleinsten Kirchen der Welt. Sie misst gerade einmal 5,5 mal 7 Meter und bietet 46 Gläubigen Platz. Einmal pro Monat findet hier von März bis November am Sonntagnachmittag um 14.30 Uhr ein Gottesdienst statt. Wer gerade dann auf der „Road to Paradise“ (Straße ins Paradies) unterwegs ist, kann dort halt machen und dem Pfarrer lauschen, der sich sicherlich noch keine Gedanken über ein leer wirkendes, da für die Gemeinde zu großes Gotteshaus machen musste... Wem sein Frühstücksei nie groß genug sein kann, der sollte sich das größte Ei der Welt in Winlock, südlich von Centralia, an der I-5, Ausfahrt 63, nicht entgehen lassen. 3,5 Meter misst es und ist am Straßenrand auf einem fast genauso hohen Mast angebracht. Könnte man es in die Pfanne hauen, sollte man hierzu am besten die weltgrößte Bratpfanne benutzen, die man einige Kilometer entfernt in Long Beach, an der Pazifikküste, entlang der Hauptstraße findet. Ungewöhnlich ist Washington auch dahingehend, dass dies der einzige Bundesstaat ist, der nach einem Präsidenten, George Washington, benannt ist. Noch ungewöhnlicher jedoch ist, dass George, ein Städtchen in Zentral-Washington, etwa 60 km östlich von Ellensburg, aus seinem Namen keinerlei Touristenattraktion macht. Aber vielleicht kommt dort ja doch noch jemand auf die Idee, zum Beispiel ein Schild mit der Aufschrift „George, Washington – herzlich willkommen!“ aufzustellen? 77 Dass auch der Osten von Washington State eine Reise wert ist, erfährt man spätestens auf den Straßen dieses und der angrenzenden Bundesstaaten: Spokane, die sonnige Metropole von Washington State an der Grenze zum Nachbarstaat Idaho, wirbt ab sofort auf Lastzügen für sich und die Region. „Spokane. Near nature. Near perfect.“ (Spokane, nahe der Natur, nahezu perfekt.) lautet die Botschaft, die auf großen Trucks durchs Land gefahren wird, und mit Hinweisen auf verschiedene Events auf einen Besuch in Spokane neugierig macht. Wem es allerdings zu umständlich ist, sich im Vorbeifahren über die Attraktionen von Stadt und Region zu informieren, der kann der Gegend bereits vor seiner Reise in aller Ruhe virtuell einen Besuch abstatten: Unter www.visitspokane.com und www.downtown.spokane.net findet man zahlreiche Tipps für einen Aufenthalt in und um Spokane. Zusätzliche Informationen zu den ungewöhnlichen Fundstücken am Wegesrand in Washington State sowie jeweils eine kurze Wegbeschreibung findet man im Internet unter www.roadsideamerica.com/map/wa.html. Allgemeine Infos zum Evergreen State Washington gibt es unter www.experiencewashington.com. 78