Lihga 2016: Schaan will als Gast der Messe Vielfalt präsentieren
Transcription
Lihga 2016: Schaan will als Gast der Messe Vielfalt präsentieren
!|! Inland!|!7 MITTWOCH 30. SEPTEMBER 2015 Verfahrenshilferecht Auch juristische Personen werden nun unterstützt VADUZ Die Regierung hat am Dienstag den Bericht und Antrag zur Reform des ersten Teils des Verfahrenshilferechts verabschiedet. Dies teilte das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft mit. In den vergangenen Jahren haben sich die Kosten der Verfahrenshilfe demnach wesentlich erhöht, was unter anderem auf einen starken Anstieg von Verfahrenshilfefällen zurückzuführen ist. Darüber hinaus hat der Staatsgerichtshof mit Urteil vom 27. Oktober 2014 entschieden, dass es gegen die hiesige Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention verstösst, wenn juristische Personen in Liechtenstein von der Möglichkeit der Inanspruchnahme von Verfahrenshilfe ausgeschlossen werden. Mit gegenständlicher Reform wird nun an dem bewährten Rechtsinstitut der Verfahrenshilfe festgehalten, «da dies einem modernen und sozialen Staat, der die finanziell schwächer gestellten Personen in ihrer Rechtsverfolgung entsprechend unterstützen soll, entspricht», schreibt das Ministerium weiter. Es sollen jedoch zielführende Neuerungen eingeführt werden, damit die Kosten der Verfahrenshilfe stabilisiert, beziehungsweise gesenkt werden können. Die Vernehmlassung brachte äusserst vielfältige und sehr umfangreiche Stellungnahmen hervor, «welche eine grundlegende Auseinandersetzung mit den im Vernehmlassungsbericht vorgeschlagenen Gesetzesänderungen notwendig machte», hält das Ministerium fest. Wegen des erwähnten Urteils des Staatsgerichtshofes – das ab dem 2. Dezember 2015 Wirkung entfaltet – ist aber bereits bis Ende 2015 eine Bestimmung für die Verfahrenshilfe juristischer Personen zu schaffen. Um beiden Anforderungen – der gründlichen Befassung einerseits und der möglichst schnellen Einführung von Bestimmungen zur Verfahrenshilfe juristischer Personen andererseits – entsprechen zu können, hat die Regierung eine schrittweise Vorgehensweise gewählt und das Reformvorhaben in zwei Teilschritte unterteilt: Am Dienstag hat die Regierung also einen Bericht und Antrag an den Landtag verabschiedet, mit welchem im Sinn eines ersten Teilschrittes der Revision eine Bestimmung für die Verfahrenshilfe juristischer Personen und durch eine Tarifsenkung im Rechtsanwaltsgesetz eine Kostensenkung auf den Weg gebracht werden. Die Behandlung des Berichts und Antrages ist für die NovemberArbeitssitzung des Landtages vorgesehen. Die Regierung hat dem Landtag die abschliessende Behandlung der Vorlagen beantragt, damit die Anpassungen auf den 1. Januar 2016 in Kraft treten können. Die darüber hinausgehenden Neuerungen, Gesetzesänderungen und insbesondere f lankierende Massnahmen werden dahingegen von einer Arbeitsgruppe im Licht der Vernehmlassungsergebnisse einer vertieften Prüfung unterzogen. Die Regierung plant sodann im Sinn eines zweiten Teilschrittes der Revision dem Landtag im Frühjahr 2016 einen weiteren Bericht und Antrag zur Behandlung vorzulegen. (red/ikr) Unfall in Schaan Zu schnell gefahren: Motorradfahrer stürzt SCHAAN Am Dienstagmittag kam es in Schaan zu einem Verkehrsunfall, bei dem sich ein Motorradfahrer am Fuss verletzte. Dies teilte die Landespolizei mit. Demnach fuhr der Mann nach 12 Uhr auf der Gapetschstrasse in Richtung Norden, als er aufgrund erhöhten Tempos bei einer Schwelle zu Sturz kam. In der Folge rutschte er circa 32 Meter über die Gegenfahrbahn. Der Mann wurde mit der Rettung ins Spital gebracht. (red/pd) www.volksblatt.li Lihga 2016: Schaan will als Gast der Messe Vielfalt präsentieren Messe Ein Aufgebot von heimischen Betrieben, die Präsentation von Vereinen und Kulturangeboten, die Vorstellung der künftigen Gemeindeentwicklung: Schaan wird Gast der Lihga 2016 und will mit einem vielfältigen Messeauftritt punkten. VON SILIVA BÖHLER N achdem sich China als Gastland auf der Lihga 2014 präsentierte, folgt für das kommende Messejahr eine Rückbesinnung auf die eigenen Stärken. Ganz im Sinne des MesseMottos «s’Bescht vo do» wird sich Schaan als Gastgemeinde auf der Lihga 2016 präsentieren. Das gaben die Messeverantwortlichen Leone Ming und Georges Lüchinger sowie Vorsteher Daniel Hilti gestern anlässlich eine Presseorientierung bekannt. «Wir freuen uns, dass die Verantwortlichen das Konzept der Lihga weiterentwickeln und Liechtenstein und die Gemeinden wieder vermehrt in den Mittelpunkt stellen», erklärte Daniel Hilti. Auch im Schaaner Gemeinderat habe das Projekt der Präsentation auf der Lihga mehrheitlich Zustimmung gefunden. In Zusammenarbeit mit der IG Schaan und der Standortgruppe Schaan will die Gemeinde nun den Messeauftritt in Angriff nehmen. Bereits 1994 war Schaan als Gastgemeinde auf der Lihga vertreten. Diskussion und Präsentation Als Auftakt lädt die Gemeinde am Freitagabend in die Arena zu einem Schaaner Abend mit Kultur, Musik und Spezialitäten aus der Gemeinde ein. Während der Messe sollen sich in der Halle 6 auf rund 750 Quadratmetern zahlreiche Schaaner Unternehmen, Vereine, oder auch Schulen präsentieren. Auch der Lind- Schaan wird erste Gastgemeinde der Lihga (v. l.): Leone Ming, Vorsteher Daniel Hilti und Georges Lüchinger. (Foto: Trummer) aplatz als Kommunikationsort soll nicht fehlen. Der Platz soll auf der Messe zentrales Element sein und Raum für Diskussionen und Gemütlichkeit bieten. Gemäss Daniel Hilti biete die Lihga eine gute Plattform, der Öffentlichkeit die gesamte Vielfalt des Ortes näher zu bringen – auch was die Neuausrichtung und Entwicklung der Gemeinde anbelange. Der Vorsteher: «Wir sind derzeit damit beschäftigt, die Weichen für die kommenden zehn bis fünfzehn Jahre zu gestalten. Federführend ist damit die Standortgruppe Schaan beauftragt.» Die Messe biete die Möglichkeit in kurzer Zeit viele Bürger zu informieren und mit ihnen in den Dialog zu treten. «Hören, informieren und präsentieren sind die Schlagworte», so Hilti. In den kommenden Wochen und Monaten wür- den nun zahlreichen Menschen in das Projekt involviert werden, damit der Auftritt von Schaan gelinge. Geht es nach Wünschen der LihgaMacher, soll der Auftritt von Schaan als Gastgemeinde der Anfang einer neuen Ära sein. «Wir wünschen uns, dass die Schaaner Präsenz auch andere Gemeinden im Land motiviert, sich an der Lihga zu präsentieren», formulierte Georges Lüchinger. Synergieprojekt am Binnenkanal in Vaduz zu Ende gebracht Projektabschluss Zwi- schen 2014 und 2015 bestritten verschiedene Ämter, die Gemeinde Vaduz und die Liechtensteinischen Kraftwerke gemeinsam ein Projekt, das verschiedene Arbeiten um den Binnenkanal Vaduz vereinte. VON MANUEL SCHÄDLER Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer lud am Dienstag gemeinsam mit dem Bürgermeister von Vaduz, Ewald Ospelt, und dem Direktor der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW), Gerald Marxer, zur Besichtigung des neuen unterirdischen Verbindungskanals zwischen Giessen und dem eigentlichen Binnenkanal ein. Die Gemeinde Vaduz, das Amt für Bau und Infrastruktur, das Amt für Bevölkerungsschutz und die LKW bestritten vom Sommer 2014 bis Sommer 2015 verschiedene Arbeiten in Zusammenarbeit: Realisiert wurde eine Fuss- und Radstrecke vom Neugutweg bis zur Zollstrasse, eine Ufererhöhung sowie die Renaturierung des Binnenkanals südlich der Zollstrasse und eben das Verbindungsstück vom Giessen zum Binnenkanal. Interessen vereinen «Heute wissen wir, dass wir zusammen auch komplexe Aufgaben bewältigen können», so Marlies AmannMarxer. Weiter erklärte sie, dass durch gemeinsame Abstimmung und das Abgleichen der Interessen der verschiedenen Parteien eine WinWin-Situation hergestellt werden konnte. So habe Naherholung, Ener- giegewinnung, Hochwasserschutz und der ökologische Lebensraum profitieren können. Auch Gerald Marxer zeigte sich zufrieden mit der Zusammenarbeit und erklärte, dass zwar jeder eigene Interessen in das Projekt eingebracht habe, diese aber in Absprache miteinander koordiniert worden seien – und somit ein Mehrwert für alle entstanden ist. Ewald Ospelt betonte zudem den Nutzen für die Fussgänger und Radfahrer, die durch die neu erschlossene Infrastrukutr profitieren können. Hochwasser- und Naturschutz Seit Produktionsbeginn des alten Kraftwerks Ende der 1940er-Jahre wurde das gesamte Treibwasser über den Vaduzer Giessen in den Binnenkanal und anschliessend in den Rhein abgeleitet. Laut Medienmitteilung der Regierung fallen durch den Ausbau des Saminakraftwerks bei der Stromproduktion neu wesentlich grössere Spitzenabflüsse an. Durch den Bau eines unterirdischen Verbindungskanals zwischen Giessen und Binnenkanal können die Spitzenabf lüsse infolge des Chronologie Binnenkanal und Saminakraftwerk 1930: Der Landtag beschliesst den Bau des Binnenkanals. Das Referendum wird durch Balzers, Triesen und Triesenberg eingereicht. Das überarbeitete Projekt wird später vom Volk angenommen. Angetan vom Endergebnis des Projekts Verbindungskanal Giessen – Binnenkanal: Der Vaduzer Bürgermeister Ewald Ospelt, Regierungsrätin Marlies AmannMarxer und LKW-Direktor Gerald Marxer. (Foto: Paul Trummer) Kraftwerksbetriebs auf beide Gewässer verteilt werden. Dies komme der Gewässerökologie zugute. Ebenfalls sei es möglich, bei Hochwasser bis zu 10 Prozent des Wassers in den Giessen umzuleiten. Gemäss Naturschutzgesetz können bei Eingriffen in Natur und Landschaft Ersatzmassnahmen gefordert werden. Dies geschah beim Erweiterungsbau des Saminakraftwerkes und bei der VerBis 1949: Bau des Kraftwerks Samina. 2004: Zustandserfassung der Druckleitung des Kraftwerks Samina. 2009: Die Liechtenstensteinischen Kraftwerke beschliessen, das Kraftwerk Samina in ein Pumpspeicherkraftwerk zu erweitern und umzubauen. 2011: Umbau und Erweiterung des Kraftwerks Samina beginnt. 1943: Endausbau des Binnenkanals. 1947: Das Volk stimmt mit 84,8 Prozent dem Bau des Kraftwerks Samina zu. 2012: Richtplan zur räumlichen Entwicklung der Gemeinde Vaduz mit Fuss- und Radwegverbindung. Grundsatzentscheid grösserung der Vaduzer Gemeindedeponie «Im Rain». Somit war es dem Amt für Bevölkerungsschutz möglich, das Renaturisierungsprojekt durchzuführen. Dabei stellte die Gemeinde Vaduz die Fläche zur Verfügung und die LKW übernahmen die Baukosten. www.volksblatt.li zur Realisierung der Fuss- und Radwegerweiterung und der Renaturierung wird gefällt. 2014: Der Vaduzer Gemeinderat genehmigt das Hochwasserentlastungsprojekt mit dem Namen HE-VE4. 2014: Baubeginn des Fuss- und Radweges im Sommer. 2015: Abschluss der Bauarbeiten, Baumpflanzaktion, Eröffnung der Fuss- und Radwegverbindung im Sommer. Das Pumpspeicherwerk Samina wird in Betrieb genommen.