Keine feine Adresse

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Keine feine Adresse
HØJERE FORBEREDELSESEKSAMEN
STUDENTEREKSAMEN
SPROGLIG OG MATEMATISK LINJE
AUGUST 2003
TYSK TILVALGSFAG OG
TYSK BEGYNDERSPROG
HØJT NIVEAU
Onsdag den 6. august 2003
kl. 9.00–13.00
2002-3-4
?
Klasse
Tekstopgave nr.
Keine feine Adresse
(GBHF 2003-3-4)
Aufgaben:
1. Übersetze den dänischen Text auf Seite 2 ins Deutsche.
2. Schreibe über die Hochhäuser in Marzahn und das Leben der Bewohner
dort. Wie finden sie sich in dieser Siedlung zurecht?
Keine feine Adresse
I bydelen Marzahn i Østberlin er der
mange højhuse. Beboernes hverdag er
ganske bekvem, fordi forretninger, svømmehal og læger er lige i nærheden. Alle
lejligheder har en stor balkon og et lille
badeværelse, men de er alligevel ikke attraktive. Den tørre luft er usund, og støjen fra gaden og naboerne generer beboerne. Højhusene bliver overvåget dag og
nat, og hvis beboerne spiller meget høj
musik, skælder viceværten ud. Skønt de
bor tæt sammen, ved de næsten intet om
hinanden.
3. Wähle eine der folgenden Aufgaben:
a. Wie hat sich seit der Wende die Einstellung der Bewohner zum Leben in Marzahn geändert?
b. Erkläre warum Frau Bardolf ihrem Mann rät, sein Cabrio abzuschaffen?
c. Kommentiere die Zeilen 63–66.
d. Kommentiere die Episode mit dem Suppenhuhn.
e. Wo und wie möchtest du selbst wohnen? Begründe deine Antwort.
f. Beschreibe und kommentiere eines oder zwei der Bilder (Seite 1 oder
Seite 4).
g. Schreibe eine deutsche Zusammenfassung von dem dänischen Text
auf Seite 5 (ca. 100 Wörter).
Umfang der beiden Aufgaben 2 und 3: insgesamt ca. 300 Wörter.
Afleveres den
Hinter dem S-Bahnhof im Zentrum des Ost-Berliner Bezirks Marzahn überragen drei 22-stöckige Hochhäuser aus Stahlbeton alle umliegenden Gebäude. Es sind die höchsten Häuser Marzahns und früher die begehrtesten des
Bezirks. 1983 wurden sie hier in der Allee der Kosmonauten erbaut, um dem
 Wohnungsmangel der DDR abzuhelfen. Viele Ostberliner lebten damals in
Häusern mit dunklen Hinterhöfen, Außentoiletten und Ofenheizung. Deshalb war es etwas ganz Besonderes, nach Marzahn zu ziehen. Heute, zwanzig Jahre später, sind die Hochhäuser neu saniert, aber trotzdem steht jede
siebte Wohnung leer. 334 Wohnungen gibt es im Haus mit rund 1000 Be wohnern. Alte und Junge Menschen wohnen hier in Zwei-, Drei- oder
Vier-ZimmerWohnungen. Die großen Wohnungen haben zwei Balkons und
Einbauschränke im Flur, das Badezimmer ist aber überall gleich klein.
Seit 1990 ist Frau Böhmes Miete um 600% gestiegen. Sie zahlt jetzt 300 Eu1
ro für 45 Quadratmeter. Die Blumentapete, die früher die ganze Etage
 schmückte, hat sie entfernt, der braunhellgelbe Linoleumboden ist geblieben.
Die Straße vor dem Haus ist jetzt stärker befahren als früher, und wenn
nachts die Straßenbahn den Berg runterdonnert, kann sie die Fenster eigent1
Euro m – 1 Euro = ca. 7,60 kr.
lich nicht auflassen. Wenn Frau Böhme auf dem Balkon steht, liegt ihr die
Stadt zu Füßen. »Hier ist wenigstens Luft zwischen den Häusern. Die
 Schwimmhalle und Ärzte vor der Tür, Geschäfte so viel man braucht. Ich
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vermisse eigentlich nichts.« Beim ›Marzahner Frühling‹ , erzählt sie, hat sie
mal ein Suppenhuhn geschenkt bekommen. Drei Tage lang hat sie es gekocht, und es wurde trotzdem nicht gar. Da nahm sie das Huhn und warf es
in hohem Bogen über die Balkonbrüstung des 22. Stocks. Dort, wo es gelan det war, auf dem Rasen an der Schwimmhalle bildete sich ein Auflauf von
Leuten. Es passierte ja nicht oft, dass Hühner vom Himmel fielen. »Wenn
das nun jemand auf den Kopf geknallt wäre! Seit jenem Tag«, sagt Frau
Böhme, »heißen hier die Hühner Gummiadler.«
Seit zwei Jahren sitzt der Hausmeister Joachim Strehl hinter seinem Pult in
der Vorhalle und lässt den Blick über die drei Monitore gleiten. 20 Kameras
im Haus und an der Außenfront nehmen alles auf Video auf. »Man sieht,
was Sache ist, sagt Herr Strehl und drückt den Öffner für die Tür. »Je nachdem, ob sie freundlich oder feindlich aussehen, lass’ ich sie rein.« Die meisten Leute kennt er mit Namen, er weiß, wo sie wohnen, was sie tun und was
 sie lieber nicht getan hätten. Vor Strehl aufgeklappt liegt das schwarze Arbeitsprotokoll, »wenn etwas Ungewöhnliches passieren sollte.« Um 13.20 Uhr
steht zum Beispiel: »Personenbefreiung durchgeführt«, der Fahrstuhl hatte
gestreikt. Gestern Abend hat Herr Strehl einige Jugendliche zur Vernunft
bringen müssen, die ihre Musikanlage voll aufgedreht hatten, weil die Mutter
 verreist war. Viel machen kann er aber nicht. Um den eigenen kleinen Erfolg
zu dokumentieren, hat er heute ins Buch geschrieben: »In der Wohnung 4.01
ist es jetzt ruhig«, und er hat sich die Freiheit genommen hinzuzufügen:
»Überhaupt für Freitagabend ungewöhnlich ruhig!«
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Einer der Bewohner, Herr Bardolf, der Reisebusfahrer ist, kommt aus dem
Westen. Er, der sich sonst seit längerem mit ökologischem Bauen beschäftigt
hatte, ist – der Liebe wegen – vor knapp einem Jahr in die staubtrockene Luft
des Stahlbetonbaus eingezogen. Am Anfang hatte er eine trockene Nase, aber dann hat er Pflanzen und Blumenvasen hingestellt, und seitdem ist es
schon viel besser geworden. Für alle Fälle und auf Anraten seiner Frau hat er
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 vorsichtshalber sein Cabrio abgeschafft. »Ist einfach kein Umfeld für ein
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Marzahner Frühling m – forårsfest i Marzahn
Cabrio n cabriolet – dyr bil med kaleche
Cabrio.« Als er das erste Mal im Fahrstuhl die Leute begrüßte, sind sie ein
bisschen zusammengezuckt, aber jedenfalls kennt ihn jetzt schon jeder. Die
meisten Menschen im Hochhaus bleiben doch Einzelgänger.
Unten am Eingang liegt die Marzahner Lokalzeitung zum Mitnehmen. Das
Thema der aktuellen Ausgabe heißt ›Individuelles Wohnen ist in‹. Mit der
Individualität ist das natürlich so eine Sache in einem Haus, in dem alle
Wohnungen von der gleichen Größe identisch sind. Die besondere Bauweise
des Hauses ermöglicht, dass man ohne Probleme die Zwischenwände verstellen oder entfernen kann. Das gibt den Mietern mehr Gestaltungsfrei raum, betont die Wohnungsbaugesellschaft, Die meisten aber haben sich in
den alten Grundrissen eingerichtet und sind damit zufrieden.
Die große Mietergemeinschaft der alten DDR -Jahre gibt es nicht mehr.
Als die Berliner Mauer fiel, entstanden im Haus neue Mauern. Misstrauen
gegenüber der Vergangenheit des anderen, Skepsis gegenüber dem Versager,
 Neid auf neuen Erfolg. Heute öffnet man meist nur noch so weit, wie es die
Türkette erlaubt.
Bis zu 400.000 Stahlbetonhäuser im Osten sollen abgerissen werden. Das
Haus in der Allee der Kosmonauten sieht nicht so aus, als ob man es jemals
abreißen würde. Architekten kritisieren es, aber das Haus wird noch daste hen, wenn die Bewohner schon längst nicht mehr da sind.
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(Nach: Brigitte 25/2001)
Avedøre Stationsby
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Avedøre Stationsby i Hvidovre
kommune er et typisk 70’er betonbyggeri, der ligger i umiddelbar
nærhed af en S-togsstation. I området er der vuggestuer, børnehaver, skole, gymnasium, kirke og
idrætshal. Således kan folk blive
serviceret fra vugge til grav i bogstaveligste forstand. Institutionerne ligger i et særligt fodgængerområde. Det betyder, at brugerne –
primært områdets børn – kan færdes uden at komme i kontakt med
biltrafik.
For enden af bebyggelsen i
nærheden af S-togsstationen ligger
Store Hus – et højhus bestående af
480 lejligheder i forskellige størrelser. Fra toppen af Store Hus har
man en vidunderlig udsigt ud over
Køge Bugt, skovene og København. Al dagligvarehandel i området foregår i Store Hus. Et egentligt butiksstrøg er der ikke tale om,
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men de mest nødvendige indkøb
kan foretages her. Der er både en
bager, Netto, et tyrkisk supermarked og en række andre butikker.
Arkitektonisk virker området
noget ensformigt. Bygningerne er
placeret på lige rækker og området
omkring stationen er nedslidt.
En stor del af den voksne befolkning i området modtager socialhjælp i en eller anden form. I
gennemsnit tjener beboerne her
knap 30% mindre end resten af
kommunens indbyggere.
Mange beboere i stationsbyen er
socialt aktive og gør en stor indsats
for at skabe et miljø med livskvalitet. De har etableret en række
foreninger såsom »Det Grønne
Fællesråd«, »Kvindecenteret« og
»Kunsten Stiger«.
(www.kvarterloeft.dk)