Den Sumava-Nationalpark lebendig erlebt

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Den Sumava-Nationalpark lebendig erlebt
Den Sumava-Nationalpark lebendig erlebt Entdeckungsreise führte ins Wolfs-Freigelände nach Srni und zum Wildwasserfluss Widra
Eschlkam 01.05.2016
Das diesjährige Programm „Grenzenlose
Entdeckungsreisen“ des Eschlkamer Tourismusbüros
steht
wie schon seit Jahren unter dem Motto „Unsere
Nachbarn kennen lernen“. Sehr beeindruckt zeigten
sich die 50 Reiseteilnehmer incl. mir von der
Sonntagsfahrt in den Nationalpark Sumava, die in das
neue Wolfs-Freigelände nach Srni/Rehberg und zum
wildesten Fluss des Böhmerwaldes, zur Widra führte.
Der Tourismusbeauftragte Josef Altmann freute sich bei
seiner Begrüßung im Bus, dass diese
Entdeckungsreisen immer ausgezeichnet angenommen
werden und so lernen wir auch unsere
Nachbarn kennen. Einige Reiseteilnehmer kamen extra
aus Augsburg, Ingolstadt und aus dem
Landkreis Deggendorf und Schwandorf. Mit Dr. Hans
Aschenbrenner holte sich Altmann einen
ausgezeichneten Reiseleiter an Bord, der diese Region
wie seine Hosentasche kennt und
unermüdlich während der Fahrt erzählte. Als
Brückenbauerin begrüßte Josef Altmann auch die
Bürgermeisterin Jana Dirriglova aus Loucim, die im
Vorfeld dafür sorgte, dass alles reserviert war und
auch für die Übersetzungen zuständig war.
Der erste Halt war das neue Wolfs-Freigelände in
Srni/Rehberg, dass im Oktober letzten Jahres
fertiggestellt wurde. Der Leiter dieses
Besucherzentrums Jirci Kec, begrüßte die Reisegäste
recht
herzlich im Passivhaus des Besucherzentrums, das mit
kontrollierter Be- und Entlüftung, regenerativen
Energien und weiterer moderner umweltfreundlicher Technologien ausgestattet ist. In diesen
Räumlichkeiten gibt es eine Ausstellung zum Thema Raubtiere und auch für die Besucher mit
eingeschränkter Mobilität gibt es die Möglichkeit, im Ausstellungsraum des Besucherzentrums die
Wölfe im Freigelände mit Hilfe einer schwenkbaren Kamera zu beobachten. Den Reiseteilnehmern
wurde dann im Film-und TV-Raum auch Bilder über die Lebensart der Wölfe gezeigt. Ein
anschließender Rundgang führte dann durch das Wolfsgehege, dass eine Größe von drei Hektar hat.
Mitten durch das Wolfsgehege führt drei bis vier Meter hoch über dem Boden ein 300 Meter langer
Holzsteg, der mit überdachten Beobachtungsstellen ausgestattet ist und von dort aus, kann man
immer wieder die Wölfe im Gehege beobachten. Insgesamt befinden sich sechs Wölfe im Freigelände,
einer davon stammt aus dem Tierpark in Lohberg.
Die Reiseteilnehmer zeigten sich beeindruckt von dieser einmaligen Anlage, die im Einklang mit der
Natur errichtet wurde.
Nach der Mittagspause, die im Hotel Klostermann in Modrava eingelegt wurde, gings nach Antygl zur
angenehmen sieben Kilometer langen Wanderung entlang des romantischen Flusstals der Widra über
die Turnerhütte zur Vinzenzsäge. Der Fischotter , tschechisch „vydra“ ist der Namensgeber des
Flusses, so der Reiseleiter Dr. Aschenbrenner. Seinen Ursprung hat dieser romantische Gebirgsfluss
in Modrava, wo drei seiner Quellflüsse, der Maderbach, der Lusenbach und der Pürstlingbach
zusammenfließen. Weil sie alle aus den Hochmooren meist zur Grenze hin kommen, führen sie
bräunlich-klares Wasser. Der sieben Kilometer lange Flussverlauf, wurde im Jahre 1962 zum
Naturdenkmal erklärt. Die starke Strömung überwindet ein beachtliches Gefälle von 920 Meter bei
Antygl bis 620 Meter bei der Vinzenzsäge und bildet Stromschnellen. Die Felsen und Steine in der
Vydra stammen aus den seitlichen Felswänden. In der Eiszeit drang Wasser in Spalten der Felstürme
ein, gefror und sprengte die Felsformationen. Die Felsbrocken stürzten talwärts in das Bett der Widra,
wo sie von den sprudelnden Wassermassen und dem aufgewirbelten Sand „bearbeitet“ werden. Der
reißende Fluss wühlt eine Menge Kieselsteine und Flusssand auf und schleift damit die im Flussbett
zusammengekeilten Felsblöcke glatt. Durch die rotierenden Wasserwirbel entstehen die für den Fluss
typischen Riesentöpfe oder nur handtellergroßen Schalen und bieten dadurch viele überraschende
Eindrücke, so Dr. Aschenbrenner.
Auf halben Weg wurde dann in der Turnerhütte eine Pause eingelegt. Die Hütte wurde im Jahre 1932
in dem für den Böhmerwald typischen Baustil mit Walmdach und Glockentürmchen neu errichtet.
Nach dieser Einkehr waren es noch rund 3,5 Kilometer zu gehen bis zur Vinenzsäge, wo dann mit
dem Bus wieder nach Eschlkam zurückgefahren wurde. Die Widra, die der bekannte böhmische
Schriftsteller Karel Klostermann auch immer wieder in seinen Büchern beschrieb, sorgte in diesem
Teilstück auch noch einmal für eine ganz besondere Atmosphäre.
Ich möchte mich hiermit nochmals Ausdrücklich bei Herrn Altmann für die Bereitstellung der Karte für
die tolle Fahrt mit super Organisation bedanken. Ebenso für die freundliche Aufnahme in die
Reisegruppe und sehr vorbildliche Verpflegung.
Michael Amann, BRK Cham