Ein Golfer auf Abwegen

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Ein Golfer auf Abwegen
Freizeit
espresso Magazin, Dezember / Januar 2015 / 2016
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Ein Golfer
auf Abwegen
Stefan Lahme unterwegs
an der Westcoast
Als regelmäßiger Leser wissen Sie, dass
im Dezember diese Kolumne die erstaunlichen Landschaften, die es außerhalb der Golfplätze auch noch gibt,
betrachtet.
In diesem Jahr war dies etwas kompliziert. Eigentlich wollte ich Ihnen die
Schönheit einiger weitgehend unbekannter Slot Canyons im Südwesten der
USA zeigen.
Slot Canyons sind unvorstellbar enge
Schluchten, die durch Erosion von Sturzfluten entstehen. Der bekannteste ist der
Antelope Canyon. Es gibt aber noch viel
längere und möglicherweise spektakulärere dieser Canyons. Im Juni wollte ich
einige davon durchwandern. Leider bin
ich im ersten so schwer auf einen Felsen
gestürzt, dass mein Knie sofort nach
der Rettung aus dem Canyon operiert
werden musste.
Damit war der Plan für die Dezember
Ausgabe des espresso geplatzt. Das gleiche gilt für den Sichtbetonten SEHlender.
Nun ja, Ersatz war schnell gefunden. Die
Westküste der USA von Washington bis
zum Süden Kaliforniens ist spektakulär.
Ja, Sie kennen vermutlich den Abschnitt
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zwischen San Francisco und L.A., den
berühmten Abschnitt des Highway No1.
Aber es gibt viel mehr zu entdecken!
Traumstädte von Seattle bis San Diego,
unglaubliche Landschaften in Washington und der Olympic Halbinsel, eine
Traumküste in Oregon, natürlich den
Küstenabschnitt um Big Sur, einige der
besten Golfplätze der Welt und viele
liebreizende Orte.
Die West Coast war für mich schon früh
ein Traumziel. Obwohl vor meiner Jugend hat die Musik der Doors, Grateful
Dead, Jefferson Airplane und vor allem
von Frank Zappa früh den Wunsch „Go
West“ erweckt. Später habe ich die West
Coast als Student an der Pacific University in Oregon erlebt.
Meine Tipps für eine Reise sind im Sommer, den Norden um Seattle, Washington
zu erkunden. Seattle hat das Image, dass
es dauernd regnet, aber das stimmt von
Juni bis September definitiv nicht. Nehmen Sie die Fähre nach Bremerton; Die
Fahrt entlang der Skyline von Seattle,
vorbei am über 4000 Meter hohen Vulkan
Mt.Rainier bis zur Flugzeugträgerwerft
in Bremerton ist unglaublich.
Südlicher, nach einem Stopp in Portland - gilt als lebenswerteste Stadt der
USA - ist die Küste Oregons für mich
der spektakulärste Teil der West Coast.
Eine Küste zum Genießen, viel weniger
überlaufen als der Abschnitt um Big
Sur, immer wieder schöne kleine Küstendörfer und nette Inn´s, mit teilweise
grandioser Küche. Dazu in Bandon die
besten Golfplätze, die ich kenne.
Nach den sehenswerten Redwoods im
Norden Kaliforniens nähern Sie sich San
Francisco, der Traumstadt am Golden
Gate und weiter südlich nach Monterey. Noch etwas weiter südlich kommen
Sie zum 17 Mile Drive. Er ist das Hofbräuhaus der West Coast, jeder Tourist
muß hin. Lassen Sie sich nicht abhalten,
es ist schön, trotz der vielen Touristen.
Dort liegen auch einige weltbekannte
Golfplätze wie Cypress Point,Pebble
Beach und Spyglass Hills. Leider ist
Cypress Point ultraprivat, Pebble Beach
völlig überschätzt und Spyglass schön,
aber zu teuer. Übernachten Sie in Carmel
und Umgebung, ein Traum von einem
Küstendorf.
Südlich kommt der berühmte Abschnitt
Freizeit
Fotos: Stefan Lahme
espresso Magazin, Dezember / Januar 2015 / 2016
des Highway 1. Vorsicht im Sommer hat
es viel Nebel und Ihr Sightseeing-Genuss
wird dann minimiert. Ohne Nebel sehr
schön, aber etwas überlaufen. Meine
Tipps sind der Rocky Point, ein kleines
Restaurant, etwas abseits mit grandioser Ausschicht. Noch besser, eine Nacht
im Post Ranch Inn und dazu ein Essen
im Restaurant Sierra Mar. Für mich das
spektakulärste Hotel, das ich je erleben
durfte. Hoch über der Küste, die Zimmer
teilweise in Baumhäusern oder in den
Fels gehauen mit Traumblick über die
Küste, dazu Sterneküche. Leider den unverschämten Preis wert, mit Suchtfaktor.
Einige meiner Eindrücke sehen Sie auf
den Bildern dieser Folge oder im SEHlender 2016, erhältlich bei Sichtbetont
in der City, im Westpark und in Neuburg.
Neue Golfplätze gibt es dann nach der
Winterpause wieder im März 2016.
© Stefan Lahme 2015
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