F oto – Tour

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F oto – Tour
Tanz, Musik und Dichtung –
Eine Reise durch Andalusien
Leistungen und Preise
Im Reisepreis enthaltene Leistungen:
● 6 Ü/F in zentral gelegenen Hotels: Hotel Rey Alfonso X in Sevilla, Hotel Misiana in Tarifa,
Hotel Monte Puertatierra in Cadiz
● 5 Abend-, 5 Mittagessen
● Reisebus, Eintrittsgelder, Lesungen, Führungen
● Sicherungsschein
Nicht im Reisepreis enthaltene Leistungen:
Hin- / Rückflug: ca. N 200,- (auf Anfrage)
Mindesteilnehmerzahl: 18–25 Personen
Anmeldeschluss: 20. Januar 2014
Reiseleitung: Lothar Ruske
Reiseführer: Doris Lerche, Isis Mrugalla
Reiseveranstalter:
Ruth Rick-Walther
TERRA ALLEGRA
Buheleite 17
97340 Marktbreit
Doris Lerche
Autorin und Zeichnerin, kennt Andalusien seit über
30 Jahren. Sie hat dort immer wieder längere Zeit
gelebt und gearbeitet.
Telefon: (09332) 59 07 99
Fax: (09332) 59 13 30
Stand: Oktober 2013
Programmänderungen vorbehalten
Kontakt:
Christa Meier-Thiel
Telefon: (069) 27 39 08 13
E-Mail: [email protected]
Isis Mrugalla
studiert Vergleichende Kulturwissenschaften. Ein
Stipendium hat ihr ermöglicht, vier Monate lang in
Sevilla zu leben und die verborgensten kulturellen
Schätze der Stadt zu entdecken.
Lothar Ruske
ist ein weitgereister und langjähriger Organisator
von Literaturreisen sowie Kulturevents, begleitet
und betreut die Städte- und Fernreisen der Büchergilde. Ruske schreibt Kurzkrimis und ist Herausgeber von Krimianthologien.
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Literaturreise
Literaturrreise
Foto – Tour
Reisepreis:
N 1.290,- p. P. im Doppelzimmer
N 165,- Einzelzimmerzuschlag
N 50,- Nichtmitglieder-Zuschlag
7-tägige Literaturreise durch Andalusien mit der Schrif tstellerin
Doris Lerche, Isis Mrugalla und Lothar Ruske
vom 26. Mai bis 1. Juni 2014
Andalusien – Spaniens Süden – ist ein faszinierender, hochpoetischer Landstrich. Tanz, Musik und Dichtung gehören bis heute zum Alltag und zum Straßenbild der Provinz. Zahlreiche weltberühmte spanische
Schriftsteller - wie etwa Federico García Lorca oder Juan Ramón Jiménez - sind hier geboren worden,
andere haben zeitweise hier gelebt. Ebenso Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke oder Ernest Hemingway
zog es immer wieder nach Andalusien, in diese wilde, ursprüngliche, fremde und exotische Welt. Fast
700 Jahre lang lebten Christen, Juden und Muslime unter einer toleranten islamischen Herrschaft relativ
friedlich miteinander in „Al Andalus“.
Die Rundfahrt beginnt und endet in Sevilla. Mit einem Reisebus fahren wir nach Tarifa und Cadiz. Auf
unserem Weg dorthin besuchen wir die Stadt Ronda, eine kleine Stadt im Gebirge, umrundet von spektakulären Schluchten, Bächen und unendlichen Weiten. Unterwegs gibt es auch einen kurzen Halt, um
einen Blick auf Gibraltar zu werfen. Wir machen einen Abstecher nach Vejer, einem reizvollen weißen
Bergdorf mit maurischem Flair und einen Stopp in Conil, das direkt am Atlantik liegt.
Wir laden Sie ein, den westlichen und südlichen Teil Andalusiens zusammen mit unseren
Reiseführerinnen Doris Lerche und Isis Mrugalla kennen zu lernen.
1 Programm
(Änderungen vorbehalten)
1. Tag Montag, 26. Mai
Ankunft im Hotel und in Sevilla
18.30 Uhr: Treffen im Eingangsbereich des Hotels.
Begrüßung der Gäste. Die Reiseführerinnen Doris
Lerche und Isis Mrugalla stellen sich vor und
geben einen Überblick über die komplette Reise.
Anschließend kleiner Spaziergang durch die Stadt
zum Restaurant.
19.30 Uhr: Gemeinsames Dinner im malerischen
Barrio Santa Cruz, das direkt neben der Giralda
liegt, umrundet von im Mai wunderschön blühenden und duftenden Orangenbäumen, die ganz
Sevilla verzieren. Nach dem Essen besteht die
Möglichkeit zum Besuch einer der Tapas-Bars und
Bodegas des Barrios, wo man in das lebhafte
Miteinander der Spanier eintauchen und sich im
lebendigen Nachtleben treiben lassen kann.
Literaturreise
2. Tag
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Dienstag, 27. Mai
9.00 Uhr: Literarische Stadtführung Teil 1 – Das
Sevilla der 20er Jahre
Die Iberoamerikanische Ausstellung 1929 ist wohl
das bedeutendste Ereignis für das Stadtbild Sevillas, wie wir es heute entdecken können. Die Ausstellung sollte der Verbesserung der Handelsbeziehungen mit Lateinamerika dienen, die nach der
Unabhängigkeit der spanischen Kolonien sehr
gelitten hatten. Das bezaubernde Hotel Rey Alfonso XIII wurde anlässlich dieser Ausstellung gebaut
und sollte als Unterkunft der Könige und Adeligen
dienen. Auch heute dient es noch diesem Zweck
und beherbergt die adeligen, reichen und berühmten Gäste Sevillas. Nebenan befindet sich die
alte Tabakfabrik, in der George Bizets „Carmen“
spielt. Heute befindet sich hier das Hauptgebäude
der Universidad de Sevilla. Im Atrium der Tabakfabrik hören wir einen Ausschnitt aus „Carmen“.
Anschließend gehen wir zur Plaza de Espana. In
dieser atemberaubenden Szenerie haben alle
Provinzen Spaniens einen Platz im Halbkreis des
Denkmals bekommen. Dan Browns „Diabolus“
spielt auf diesem Platz. Hören wir, was Dan Brown
geschrieben hat. Wir besichtigen den Parque María
Luisa, einen Wandelgarten voller literarischer und
künstlerischer Geheimnisse. Umrundet ist er von
den Pavillons der Iberoamerikanischen Ausstellung, die zu Ehren der lateinamerikanischen Gastländer erbaut wurden. Zum verdienten Mittagessen
gehen wir in ein uriges, einheimisches TapasRestaurant in der Avenida de la Constitución,
gegenüber dem „Archivo de Indios“.
Anschließend: Literarische Stadtführung Teil 2
– Das religiöse Sevilla
Nach der Mittagspause sind wir dem religiösen
Sevilla auf der Spur. Wir besichtigen die Kathedrale Giralda, die ursprünglich als Moschee gebaut
wurde. Dort befindet sich das Grab von Christoph
Columbus, wir können den historischen Glockenturm der Giralda erklimmen, wo wir eine fantastische Aussicht über die Stadt genießen.
Anschließend legen wir im romantischen Orangenbaum-Patio eine kleine Pause ein. Danach machen
wir einen Abstecher in den „Alcázar de Sevilla“,
ein andalusischer Königspalast, der im Mudéjarstil
im Auftrag der christlichen Könige 1364 auf die
Fundamente der alten maurischen Befestigung
erbaut wurde. Die orientalischen Gärten und
Brunnenanlagen des Palastes haben ihm weltweiten Ruhm eingebracht. Unter Dattelpalmen, neben
Pfauen wandelnd hören wir eine andalusische
Interpretation aus 1001 Nacht.
Zum Abschluss des Tages besuchen wir erneut das
Barrio Santa Cruz, wo wir uns die Judería, das
Judenviertel genauer anschauen. Hier sprechen
wir über das Zusammenleben von Christen, Juden
und Moslems in „Al Andalus“. Die Namen der
Straßen verraten uns Geheimnisse der Geschichte
und erzählen von Mythen und Sagen. Bevor wir
zum gemeinsamen Abendessen gehen, haben Sie
noch die Möglichkeit, sich im Hotel frisch zu
machen.
19.30 Uhr: Treffen im Hotel. Wir gehen gemeinsam
zum Abendessen und hören dort „Von Prinzen,
Djinns und wundertätigen Rabbis“ (gesammelt von
Mourad Kusserow, geb. 1939).
3. Tag Mittwoch, 28. Mai
09.00 Uhr: Literarische Stadtführung Teil 3 –
Auf den Spuren von Don Juan
Vormittags sind wir auf den Spuren Don Juans
unterwegs. Wir besichtigen die Statue im Parque
Catalina und hören literarische Beispiele aus dem
17. bis zum 21. Jahrhundert über die Person des
„Don Juan“, angefangen mit Tirso, über Max Frisch
bis zu Peter Handke. Interessant ist, wie sich die
Figur über die Jahrhunderte hinweg erhält, sich
aber auch verändert und angleicht an die Kultur
ihrer Zeit. Gemeinsames Mittagessen.
Anschließend: Literarische Stadtführung Teil 4
– Auf den Spuren von Cervantes
Nach dem Mittagessen richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Miguel Cervantes, der lange Zeit in
Sevilla lebte und hier seine Spuren hinterließ. Wir
folgen den Gedenktafeln der Azulejos durch die
Innenstadt und lesen Ausschnitte aus seinen
Werken, die jeweils an dieser Stelle spielen. Unter
anderem sehen wir die Bar, in der sich Cervantes
bekanntermaßen vergnügte, und auch das ehemalige Gefängnis, in dem er wegen Lasterhaftigkeit
und Unzucht immer wieder eingesperrt wurde und
dort sein Meisterwerk „Don Quijote“ in zwei Teilen
schrieb. Nach einer kleinen Kaffeepause machen
Ziel ist das Städtchen Conil, das direkt am Atlantik
liegt. Das Meer im Blick machen wir einen Abstecher zur „Villa Alondra“, die künftig ein Ort der
Kommunikation zwischen nordafrikanischen und
europäischen Autoren sein wird. Eine Idee von
Doris Lerche, die gemeinsam mit Isis Mrugalla das
Konzept vorstellt. Zur verdienten Kaffeepause
sitzen wir am Meer bei Francisco in der „Bar Fontanilla“. Doris Lerche liest passende Geschichten
und erzählt über ihr Leben in Conil, 30 Jahre
zuvor.
Wir fahren anschließend weiter nach Cadiz, einer
Provinzhauptstadt, von den Einheimischen liebevoll „Tacita de Plata“ – „Silbertässchen“ genannt.
Wir fahren direkt zum Hotel und beziehen unsere
Zimmer. Nach einer Pause unternehmen wir einen
kleinen Stadtspaziergang, der mit einem Abendessen endet. Wir gehen zum Hafen, hinein in die
Altstadt bis hin zum „Parque Genovés“ mit seinen
riesigen Gummibäumen und schlendern zum „Gran
Theatro de Falla“, das im neo-maurischen Stil
gebaut wurde und dem in Cadiz geborenen berühmten Komponisten Manuel de Falla (1876–
1946) gewidmet ist. Er hat sich vom Flamenco und
von volksnaher Musik inspirieren lassen. Sein
Leichnam befindet sich in der Kathedrale. Wir
gehen weiter zur lauschigen „Plaza de Mina“ mit
den bunt gefliesten Steinbänken, der üppigen
Gartenanlage und dem Archäologischen Museum.
Kurz vor dem Abendessen gibt es noch Geschichten und Anekdoten über den Carneval in Cadiz.
Gemeinsames Abendessen auf der Plaza de Mina.
Hören Sie dazu noch Gedichte des Schriftstellers
und Malers Rafael Alberti (1902–1999), der 1925
den Nobelpreis erhielt. Sein Geburtsort ist Puerto
de Santa Maria, nicht weit von Cadiz entfernt. In
vielen seiner Gedichte spielen Wasser und Wellen
eine metaphorische Rolle.
6. Tag
Samstag, 31. Mai
Auschecken im Hotel – das Gepäck wird im Bus
verstaut. Bevor wir zurück nach Sevilla fahren,
unternehmen wir noch einen Spaziergang über die
Calle Tinte, vorbei an der Kunstakademie mit
einem gewaltigen Drachenbaum im Vorhof. Besichtigung des hübschen Innenhofs der Klosterkirche
San Francisco (falls geöffnet). Anschließend
besuchen wir die restaurierte Markthalle, nahe der
„Plaza Topete“, die auch „Plaza de las flores“
genannt wird. Dann geht es weiter zur „Plaza de
San Juan de Dios“. Wir besichtigen die Kathedrale,
das Rathaus und die gotische Kirche Iglesia de
Santa Cruz. An dieser Stelle hören Sie, was die
französische Schriftstellerin Théophile Gautier
(1811–1872) in ihrem Buch „Reise in Andalusien“
aufgeschrieben hat. Wir besteigen den Bus und
fahren nach Sanlucar de Barrameda, einem hüb-
schen kleinen Ferienort, der noch viel ursprüngliches Flair behalten hat. Von hier aus sind Columbus und Magellan zu ihren Entdeckungsreisen
aufgebrochen. Das „Siglo de oro“ - das „Goldene
Zeitalter“ beginnt mit der Plünderung südamerikanischer Gold- und Silberschätze. Berühmteste
Poeten dieser Zeit sind Francisco de Quevedo
(1580–1645), Lope de Vega (1562–1635) und Luis
de Góngora (1561–1627), die über diese Zeit
geschrieben haben. Sanlucar de Barrameda liegt
am Mündungsgebiet des Guadalquivir, am Rande
des Naturschutzgebietes Donana, in dem jedes
Jahr zu Pfingsten die bizarre, wilde Wallfahrt nach
„El Rocio“ stattfindet. Unsere Reiseführerinnen
haben einiges, auch anekdotisches über heidnische Wallfahrten und „El Rocio“ zu erzählen.
In Sanlucar de Barrameda gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Nach der Mittagspause fahren
wir weiter, Richtung Jerez. In einer Bodega machen wir Halt für eine Weinprobe. Berühmt ist
Jerez nicht nur für den Sherry, sondern auch als
Zentrum der spanischen Pferdezucht und vor allem
auch als eine der bedeutendsten „Brutstätten“ des
Flamenco. Dennoch umfahren wir die Stadt, denn
ihre Sehenswürdigkeiten – bis auf die eindrucksvolle Festung „Alcazar“ aus dem 11./12. Jahrhundert – springen nicht so offen ins Auge wie die in
Sevilla. Jerez – mit seinen weitläufigen Vororten
– ist dafür bekannt, dass man „der Zeit Zeit lassen
muss“, wie es in einem Flamenco-Lied heißt. Mit
ein wenig mehr Zeit also kann man hier eine
überaus aktive einheimische Flamenco-Szene, d.
h. unverfälschten Flamenco entdecken und erleben. Garcia Lorcas (1898–1936) zitiert in seinem
Gedicht „Romance de la Guardia Civil“ die Stadt
Jerez. Es geht weiter nach Sevilla mit Geschichten
und Gedichten wie z.B. von dem Nobelpreisträger
Juan Jamon Jimenez „Platero y Yo“ – „Platero und
ich“. In Sevilla angekommen beziehen wir noch
einmal unser Hotel.
20.00 Uhr: Wir treffen uns im Eingangsbereich des
Hotels. Anschließend gehen wir zum gemeinsamen
Abendessen in ein Restaurant mit spektakulärem
Ausblick auf den Fluss Guadalquivir.
7. Tag
Sonntag, 1. Juni
Abreisetag und Abschied nehmen: Wir frühstücken
zusammen ganz nach spanischer Manier. Im Anschluss können die Teilnehmer in der Nachbesprechung ihr Feedback an die Reiseleiter geben. Nach
der Abschiedsrunde treten wir die Heimreise an.
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wir uns auf den Weg ins „Museo de Baile Flamenco“. Das weltweit einzige Flamenco-Museum erstreckt sich über 3 Etagen und zeigt auf anspruchsvolle und künstlerische Weise die
Geschichte, die Stars und die Idee des Flamenco.
Jeden Abend treten hier Berühmtheiten der Flamencoszene auf und bieten dem Publikum einen
Einblick in die wichtigsten Stilrichtungen dieser
Kunstform. Dazu gibt es einen kleinen Vortrag
zum Flamenco mit einer passenden Lesung aus
Federico García Lorcas „Zigeunerromanzen“.
Nach diesem Beitrag beenden wir den Tag.
Der Abend steht zur freien Verfügung.
4. Tag Donnerstag, 29. Mai
08.00 Uhr: Abfahrt ab Hotel mit einem modernen
Reisebus. Unser Ziel am Ende des Tages: die Stadt
Tarifa. Unser erstes Ziel ist die Stadt Ronda. Auf
der Busreise dorthin sehen wir die umliegende
Landschaft und die Naturvielfalt Andalusiens.
Ronda ist eine kleine Stadt im Gebirge, umrundet
von spektakulären Schluchten, Bächen und unendlichen Weiten. Rilke und Hemingway waren zwei
der berühmten Gäste Rondas. Wir besuchen die
Plätze, die ihr Schreiben inspiriert haben und
hören Rilkes Gedichte sowie Auszüge aus Hemingways „Wem die Stunde schlägt“. Am Museo de
Bandolero, Museum der Räuber und Wegelagerer,
hören wir Geschichten über Motive, die fest verankert in der spanischen Literatur sind, aber auch in
zahlreichen Filmen verherrlicht werden. Es zeigt in
seiner Bandbreite mörderische Verbrecher, schlitzäugige Gauner und heldenhafte Robin Hoods, die
dem amerikanischen Westen in nichts nachstehen.
Unser gemeinsames Mittagessen nehmen wir im
„Hotel San Miguel“ ein und genießen dabei den
fantastischen Blick in die Tiefe des Tejo-Gebirges.
Anschließend fahren wir durch kaum besiedeltes
Naturschutzgebiet die gut ausgebaute Panoramastraße entlang in Richtung Küste. Unterwegs
kommen wir an urtümlichen „weißen Dörfern“
vorbei, wie Jimena de la Frontera und Castellar de
la Frontera. Die Bezeichnung „de la Frontera“ –
„an der Grenze“ – weist darauf hin, dass diese
Dörfer lange der Eroberung durch die Christen
widerstanden haben. Mit ihren engen Gässchen
und den weißgekalkten Hauswänden sehen sie
noch heute aus wie in maurischer Zeit – und kaum
anders als die Dörfer Nordafrikas.
Im Bus geht es dann weiter mit Gedichten von
Antonio Machado (1875–1939) aus „Einsamkeiten“ – „Soledades“ und anderes. Während der
Fahrt können Sie die endlose und karge hügelige
Landschaft genießen. Neben niedrigem Bewuchs
von Ginster, Zwergpalmen und anderen anspruchsvollen Sträuchern gibt es kleine Korkeichenwälder,
die alle paar Jahre geschält werden. Hören Sie
auch, was Isis Mrugalla über Jagdgebiete der
Großgrundbesitzer und über Naturschutz in Andalusien zu berichten hat. Wir fahren ein Stück die
zugebaute Mittelmeerküste entlang und erreichen
Gibraltar. Leider ist es so, dass die Stadt von
Touristen belagert wird und Busschlangen eine
lange Wartezeit garantieren. Sollte dies der Fall
sein, umfahren wir die Stadt und genießen einen
Ausblick von einem schönen Aussichtspunkt. Der
Felsen – als militärischer Stützpunkt seit Jahrhunderten von enormer Wichtigkeit – ist von Schießscharten durchlöchert wie ein Schweizer Käse.
Beeindruckend ist eine Tropfsteinhöhle, die für
Konzerte genutzt wird. Während einer Teepause
mit englischen Keksen liest Doris Lerche aus „Das
nackte Brot“ von Mohamed Choukri (1935–2003,
Tanger). Unsere Weiterfahrt führt uns über die
Küstenstraße. Die Aussichten sind leider nicht
erhebend, da wir an den Ölraffinerien von La
Linea vorbei fahren und die (leider) heruntergekommene Hafenstadt Algeciras passieren, die
heute der Hauptumschlagplatz von Haschisch
(spanisch „chocolate“) aus Marokko ist. Bis Algeciras müssen wir die baulichen Scheußlichkeiten der
Costa del Sol ertragen. Danach verändert sich die
Landschaft positiv, da jetzt ein geschütztes Militärgebiet folgt, in dem nicht gebaut werden darf.
Unsere Fahrt führt uns dann ins Gebirge. Auf dem
Gipfel halten wir am Aussichtspunkt „Mirador El
Estrecho“ und schauen ein weiteres Mal nach
Afrika – hinweg über das hügelige grüne Tal. An
dieser Stelle passt eine kurze Lesung aus „Ein
Leben voller Fallgruben“ von dem marokkanischen
Autor Driss Ben Hamed Charhadi (geb. 1937). Als
Analphabet diktierte er den Text dem amerika-
3
Literaturreise
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nischem Autor Paul Bowles (1910–1999, geb. in
New York, begraben in Tanger). Mit diesen Eindrücken fahren wir weiter zu unserem Tagesendziel,
der Stadt Tarifa, direkt zu unserem Hotel. Nach
einer kurzen Pause treffen wir uns wieder im
Eingangsbereich des Hotels. Tarifa ist die südlichst
gelegene Stadt des europäischen Festlandes.
Durch die strategisch bedeutende Lage war der Ort
immer wieder Schauplatz geschichtlicher Ereignisse. Tarifa hat eine reizvolle kleine Altstadt,
geprägt durch die Surfer-Szene. Da Landwind
(Levante) und Meerwind (Poniente) an der
engsten Stelle zwischen den zwei Meeren extrem
heftig auftreten, kommen hier die Surfer aus aller
Welt zusammen. Das Meer mit seinen Strömungen
ist unberechenbar. Spektakulär ist der Fischreichtum. Neben Speisefischen wie Katzenhai, Schwertfisch, Dorade und vor allem Thunfisch gibt es
Delphine und Orcas. Außerdem ziehen hier über
200 Arten von Zugvögeln nach Afrika und zurück.
Ein seltsamer Anblick sind die riesigen Storchenschwärme, die man manchmal am Himmel beobachten kann. Wir schlendern durch das Städtchen
bis zum Hauptplatz „Plaza Santa Maria“ mit dem
Aussichtspunkt Miramar. Tanger scheint zum
Greifen nah. Kein Wunder, dass immer wieder
Menschen versuchen, mit kleinen keineswegs
seetüchtigen Booten nach Europa überzusetzen.
Unzählige von ihnen scheitern. Hören Sie, was
Youssouf Amine Elalamy (geb. 1961 in Marokko) in
seinem Roman „Gestrandet“ darüber geschrieben
hat. Wir erreichen das Castillo de Guzman (des
ehemaligen Stadtkommandanten), das aus dem
10. Jahrhundert stammt. Auf römischen Resten
entstand eine Maurenburg, die durch christliche
Architekten erneut umgebaut wurde. Zum Kastell
gehört eine Kirche, die, wie so viele Kirchen,
ehemals eine Moschee war – der Bau zeigt eine
Stil-Mischung von gotisch und mudéjar.
Unser kleiner Rundgang endet in einem Restaurant zum Abendessen in der Altstadt. Passend zum
Ort gibt eine kleine Lesung aus „Spanien und die
Spanier“ von Juan Goytisolo (geb. 1931), der sich
intensiv und kritisch mit der spanischen Geschichte, mit Kunst und Literatur und vor allem mit der
Zeit der Mauren beschäftigt hat.
5. Tag
Freitag, 30. Mai
Bis 09.00 Uhr: Auschecken im Hotel
Weiterfahrt mit dem Bus – unser Tagesendziel:
Cadiz. Nach dem Frühstück lassen wir Tarifa hinter
uns und machen einen Abstecher nach Bolonia.
Wir genießen den weißen Sandstrand, die riesige
Düne und den Blick ins wildromantische Hinterland. Anschließend besichtigen wir die Ausgrabungen der Römischen Siedlung Baelo Claudia mit
Ruinen von Thermen, Tempeln, Amphitheatern und
den Resten einer etwas entfernt gelegenen
Thunfisch-Verarbeitungsanlage. Die Almadraba
– der Thunfischfang – findet von März bis Juni
statt, wenn die Thunfischschwärme zum Laichen
ins Mittelmeer schwimmen.
Unser nächstes Ziel ist Vejer, ein reizvolles,
weißes Bergdorf mit maurischem Flair. Wir wandern das palmenbestandene Sträßchen hinauf und
passieren das Stadttor, das als Relief eine verschleierte Frau zeigt. Sie hält ihren Schleier
schräg über das Gesicht gezogen, sodass ein Auge
frei bleibt. Diese kokette Art der Verschleierung –
ein Erbe aus der Maurenzeit – war bis in die dreißiger Jahre üblich. Dann verbot Franco den
Schleier, weil die antifaschistischen Frauen darunter Waffen transportierten. Bei Dorffesten wird
der Schleier durchaus noch hervorgeholt. Wir
erreichen den Plaza Espana, einen hübschen
Brunnenplatz mit wasserspeienden Fröschen. Der
Brunnen ist über und über mit andalusischen
Keramikfliesen geschmückt. Weiter geht es die
hügeligen Gässchen hinauf zur „Iglesia del Divino
Salvador“, entstanden im 13. Jahrhundert. Auch
diese Kirche wurde auf den Resten einer Moschee
errichtet. Wir genießen den atemberaubenden
Ausblick in die Weite. Ein wunderbarer Platz für
Gedichte des Spätromantikers Gustavo Becquer
(1836-1870). Anschließend geht es wieder zurück
zur Plaza Espana. Im Garten des Restaurants „Al
Kalifa“ gibt es ein Mittagessen mit maurischen
Köstlichkeiten.
Nach dem Mittagessen treffen wir die Übersetzerin
Petra Scheiwe, die seit langem in Vejer wohnt und
uns einiges über das Dorf zu erzählen hat. Danach
besteigen wir wieder unseren Bus und lassen uns
weiter in Richtung Cadiz fahren. Unser nächstes