Downsizing ist im Trend: TCS-Test zweier Benzinmotoren mit einem

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Downsizing ist im Trend: TCS-Test zweier Benzinmotoren mit einem
Medienmitteilung
Downsizing ist im Trend: TCS-Test zweier Benzinmotoren mit einem
CO2-Ausstoss von unter 130g/km
Bern/Emmen, 10. Juni 2010. Trotz des Trends zur Elektromobilität werden uns die
klassischen Benzin- und Dieselmotoren aber noch einige Jahrzehnte begleiten.
Automobilhersteller setzen daher auf Downsizing-Motoren, die viel Leistung erbringen
aber nur wenig verbrauchen. Der TCS hat die MultiAir-Technologie von Fiat (Fiat Punto
Evo 1,4 MultiAir TB 135 Sport) und den neuen 1,2 Liter TSI-Motor von VW genauer unter
die Lupe genommen. Das Ergebnis: Beide Motoren haben einen geringen Verbrauch von
durchschnittlich 5.6 respektiv 5.3 l/100km und kommen auf einen CO2-Ausstoss von
unter 130g/km. Jedoch könnten die Fahrzeughersteller beim Optimieren des
Fahrzeugleergewichts den Verbrauch und CO2-Ausstoss noch mehr drosseln.
Die MultiAir Technologie von Fiat setzt auf einen voll variablen Ventiltrieb der Einlassventile
und die Downsizing-Technologie. Dieses System erlaubt ein volles öffnen der Drosselkappe
bereits bei Teillast, was die Verluste reduziert, und das individuelle Ansteuern der einzelnen
Einlassventile, wodurch eine optimale Füllung der Zylinder über eine grosse Drehzahlbandbreite
erfolgen kann. Der italienische Hersteller erzielte dadurch mit dem Punto Evo 1.4 TB MultiAir
einen Gesamtverbrauch von nur 5.6 l/100km (129 g CO2/km) mit satten 135 PS. Der
Vorgängermotor musste sich mit 120 PS begnügen, konsumiert aber 6.6 l/100km (153g
CO2/km).
VW setzt mit seinen TSI Motoren (Turbocharged Stratified Injection) ebenfalls auf Downsizing.
Der jüngste Sprössling ist der 1.2l TSI, der in unserem Testfahrzeug VW Polo 1.2 TSI DSG
Highline verbaut ist. Der Motor verfügt zwar nicht wie der Fiat-Motor über eine variable
Ventilsteuerung, doch wurde er betreffend der Reibungsverluste optimiert. Im Gegensatz zu
seinem Vorgänger mit 1598 cm3 hat der aufgeladene 1.2 l TSI zwar lediglich einen Hubraum von
1197 cm3, seine Leistung ist jedoch mit 77 kW mit dem hubraumgrösseren Aggregat identisch.
Zudem konnte das Drehmoment um 22 Nm gesteigert werden. Mit einem Gesamtverbrauch laut
Hersteller von 5.3 l/100 km (124 g CO2/km) liegt er aber stolze 1.9 l/100km unter demjenigen
seines Vorgängers.
Verbrauch: Unterschiede zwischen Norm und Praxis
Die Verbrauchsmessungen auf dem akkreditierten Verbrauchsprüfstand des TCS in Emmen
bestätigen die Herstellerangaben mit nur geringen Abweichungen. Somit entsprechen beide
Fahrzeuge der Deklarationsvereinbarung zwischen TCS und Auto Schweiz (Vereinigung
Schweizer Automobilimporteure). Der VW Polo 1.2 TSI DSG wich mit gemessenen 5.5 l/100km
0.2 l von der Werksangabe ab. Der Fiat Punto Evo 1.4 MultiAir 135 lag mit gemessenen 6.0
l/100km 0.4 l über der Werksangabe.
Beim Verbrauch im TCS-Praxistest zeigten sich dann aber doch Unterschiede. Der Polo kam auf
einen Gesamtverbrauch von 6.2 l/100km (Herstellerangabe: 5,5 l/100 km) und der Fiat auf 7.2
l/100km (Herstellerangabe: 5,6 l/100 km). Die Verbrauchswerte aus dem Praxistest sind wohl
realistischer als der Normverbrauch, beziehen sie doch die verschiedenen Aspekte (Fahrweise,
Verkehrsaufkommen, Aussentemperatur), die einen Einfluss auf den Treibstoffverbrauch haben,
mit ein. Bei einer angepassten Fahrweise und optimalen äusseren Bedingungen wie flaches
Gelände, wenig Stadtverkehr und Aussentemperaturen um 20°C, können diese
Verbrauchswerte jedoch auch klar unterboten werden.
Mediendienst TCS
Mediensprecher Deutschschweiz: Stephan Müller
[email protected]
031 380 11 44
Service de Presse TCS
Porte-parole romand: Moreno Volpi
[email protected]
022 417 27 16
Die Abweichungen des Treibstoffverbrauchs zwischen Praxis und Norm rühren vor allem daher,
dass die Norm (80/1268/EWG), mit der heute der Verbrauch vom Hersteller gemessen wird, als
reiner Emissionszyklus vorgesehen war. Zum anderen weichen die Fahrzeugleergewichte durch
diverse Zusatzausstattungen teilweise stark von der Herstellerangabe ab. Das zusätzliche
Gewicht führt daher zu einem höheren Verbrauch. Schliesslich werden bei der Messung des
Normverbrauchs
keine
elektrischen
Zusatzaggregate
(Klimaanlage,
Beleuchtung,
Scheibenheizung) mit einbezogen. Der Normverbrauch dient daher nur als Vergleichswert
zwischen den unterschiedlichen Neufahrzeugen.
Jahrgang
Preis CHF
Hubraum cm3
Leistung (KW/U/min)
Verbrauch gesamt
l/100km
Energieetikette
Abgasnorm
Leergewicht kg
Fiat Punto
1.4 T-Jet
Sport
2009
26'150.1368
88/5'000
Fiat Punto Evo
1.4 Mulit Air
TB 135 Sport
2010
27'990.1368
99/5'000
VW Polo
1.6 Autom.
Trendline
2009
23'860.1598
77/5'600
VW Polo
1.2 TSI DSG
Trendline
2010
24'120.1197
77/5'000
6.6
5.6
7.2
5.3
C
Euro 4
1230
A
Euro 5
1245
C
Euro 4
1106
A
Euro 5
1107
Fahreigenschaften: von gelassen bis sportlich
Punkto Fahreigenschaften unterscheiden sich beide Testfahrzeuge recht stark. Der Punto Evo
1.4 MultiAir 135 von Fiat ist eindeutig sportlich ausgelegt. Der Motor geht für 1.4l Triebwerk
kräftig zur Sache und versprüht viel Fahrspass. Dies wird auch vom eher straffen Fahrwerk und
der direkten Lenkung unterstützt. Der Polo 1.4 TSI DSG von VW geht die Sache etwas
gelassener an. Besonders mit dem früh hochschaltenden Doppelkupplungsgetriebe läuft der
Motor häufig sehr niedertourig. Trotzdem packt auch der 1.2 l TSI bei Bedarf kräftig zu. Der Polo
animiert eher zu einem verbrauchsarmen Fahrstil als der Punto.
Fahrzeugleergewicht: Reduktion hat Einfluss auf Verbrauch
Messungen des Leergewichts an beiden Fahrzeugen haben ergeben, dass der Fiat Punto Evo
1.4 MultiAir 135 in unserer Testwagenausstattung 60 kg mehr auf die Waage brachte. Der VW
Polo 1.2 TSI DSG Highline brachte es in der Testfahrzeugvariante sogar auf stolze 98 kg mehr
auf die Waage. Bedenkt man, dass laut einer Faustregel ein Mehrgewicht von 100 kg ein
Mehrverbrauch von 0.5 l/100km bedeutet, kommt man dem Praxisverbrauch schon ein gutes
Stück näher. Die Senkung des Leergewichts heutiger Fahrzeug kann somit einen grossen
Beitrag zur Senkung des Verbrauches leisten. Heute gibt es in der Schweiz gerade mal 13
Kleinwagenmodelle, welche ein Leergewicht von unter 1'000 kg ausweisen.
Da sich die Reduktion des Verbrauchs jedoch nicht linear zur Gewichtsreduktion oder zur
Verminderung der inneren Reibung eines Motors verhält, bedeutet dies, dass den
Verbrennungsmotoren betreffend Verbrauchsreduktion klare Grenzen gesetzt sind. Das
Fahrzeuge mit einem Verbrauch von weniger als 4.0 l/100km aber schon bald Realität werden
können, zeigen zwei aktuelle Beispiele: Fiat stellt am diesjährigen Automobilsalon in Genf einen
900cm3 Zweizylinder-Ottomotor vor, der mittels MultiAir-Technologie und Aufladung im Fiat 500
lediglich 4.0 l/100km verbrauchen soll. Auch Nissan spendiert dem Kleinwagen Micra einen
kleinen Ottomotor (1200 cm3), welcher mittels Kompressoraufladung auf 72 kW kommt und
lediglich 4.0 l Benzin auf 100 km konsumieren soll.
Medienkontakt
Stephan Müller, Mediensprecher, 031 380 11 44, 079 302 16 36, [email protected]
Herbert Meier, Projektleiter Technik und Wirtschaft, 041 267 18 23, [email protected]
Weiter Informationen unter www.infotechtcs.ch
Mit 1,6 Millionen Mitgliedern ist der Touring Club Schweiz – Non-Profit-Organisation mit Hauptsitz in Genf – in den Bereichen Personen- und
Fahrzeugassistance die führende Organisation in der Schweiz. Seine 225 Patrouilleure erledigen jedes Jahr rund 300'000 Pannen und
garantieren eine Weiterfahrquote von über 86%. Nahezu 700'000 Personen vertrauen dem ETI-Schutzbrief, der jedes Jahr über 800 Personen und
3'600 Fahrzeuge aus dem Ausland in die Schweiz zurückbringt. Der TCS – Gründungsjahr 1896 – verfügt heute über führende Dienstleistungen
wie Assista-Rechtsschutz,, Auto-TCS-Autoversicherung, ETI-Schutzbrief und die "Touring"-Zeitung. Als wichtiger Akteur in
Konsumentenschutzfragen führt der TCS jedes Jahr Massstab setzende Tests durch. Mit seinen 24 Sektionen ist der TCS in Mobilitätsfragen heute
profilierter Ansprechpartner kantonaler und nationaler Behörden. Seit über 100 Jahren setzt sich der TCS mit Sensibilisierungskampagnen und
Studien zur Verkehrsinfrastruktur für die Verkehrssicherheit von Kindern und Erwachsenen ein. Als Leader in der Zweiphasen-Ausbildung mit
schweizweit 33 Kursstandorten nimmt er auch eine wichtige Rolle in der Verkehrserziehung wahr. Der TCS verfügt in der Schweiz ausserdem über
18 Technische Zentren, 29 Campingplätze und zwei Hotels. Rund jeder zweite Haushalt hat volles Vertrauen in den grössten Mobilitätsclub der
Schweiz!