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1293
Chemisehes Zentralblatt.
1933 Band II.
Nr. 9.
30. August.
A. Allgemeine uncL physikalisclie Chemie.
E. J. Bowen, C. N. Hinshelwood, N. V. Sidgwick, H. W. Thompson und
J. H. Wolfenden, Allgemeine und physitalisclic Chemie. Fortschrittsbericht. (Annu.
Rep. Progr. Chem. 29. 13—73. 1933.)
P a n g r it z .
E.
Hiedemann und H. R. Asbach, Optische Demonstrałion des „ZieJiens“ eines
Quarzes. Durch geeignete A rt der Ankopplung kann man einen Quarz in einer von der
Grundfreąuenz erheblich abweichenden Freąuenz sckwingen lassen: „Zielierseheinung“ .
Diese Zieherscheinung lafit sich sehr anschaulicb m ittels einer Methode von DEBYE
demonstrieren (Schallwellen ais opt. Gitter, ygl. C. 1933. I. 2047). Auf gleiche Weiso
kann man auch die Anderung der Schallwellenlange m it der Temp. oder bei Lsgg. m it der
Konz. der Lsg. demonstrieren. (Physik. Z. 34. 494. 15/6. 1933. Koln, Physikal. Inst. d.
Univ.)
S k a l ik s .
' S. B. L. Mathur, Eine Anordnung der Atom/cenie und die Voraussage von Isotopen.
In die Diagramme von GAMOW, die naeh den K erntypen 4 n, 4 n + 1 nsw. geordnet
sind, fiigt Vf. die inzwischen neu aufgefundenen Isotopen ein. Aus der RegelmiiBigkeit der Figuren ist zu ersehen, an welchcr Stelle noch Isotope fehlen. (J . Amer. chem.
Soe. 55. 3053—50. Ju li 1933. Bombay, Royal In stitu te of Science.)
P. L. Gu.
Gilbert N. Lewis und Ronald T. Mac Donald, Einige Eigenscliaften von reinetn
H2fPO. Vff. untersuchen einige Eigg. von reinem W., dessen Geb. an dcm Isotop I I 1
nur 0,01% betragt. Zur Unters. wurden 0,12 ccm Yerwendet. D. 1,1053. F . +3,S°.
Kp. 101,42°. Der Dainpfdruck ist yerglichen m it gewóbnlichem W. niedriger. Die
Verdampfungswarme pro Mol. 259 cal groBer ais fur gewóhnliehes W. Die D. des H 2H20
hat bei 11,6“ ein Maximum. Die Unterschiede zwischen H2H20 u. gewóbnlichem W.
werden mit steigender Temp. geringer. (J . Amer. chem. Soc. 55. 3057—59. Ju li 1933.
Berkeley, Univ. of California, Dep. of Chemistry.)
P. L. G u n t h e r .
G. P. Baxter und C. M. Alter, Das Atomgewicht von Blei aus Katanga-PeclMende.
(Vgl. C. 1933. I. 1889.) Die untersuchte Probe war schwarz m it gelben Adern, der
gelbe Teil ist 1. in verd. HC1. Das At.-Gew. des Pb aus dem 1. Teil betragt 205,97, aus
dem schwarzen unl. Teil 206,00. Der Unterschied des At.-Gew. in den beiden Teilen
derselben Probe weist auf eine verschiedene Zerfallsgeschwindigkeit der Uranisotopen
hin, dann miiBte aber das gelbe Materiał im D urchschnitt iilteres Pb enthalten, ais das
sehwarze, was einen schnelleren Zerfall von U233 gegeniiber Uo39 verlangen wiirde, ein
SehluB, der im Gregensatz steht zu dem v. G r o s s e s (C. 1933- I. 2644). (Science, New
York [N. S.] 77. 431—32. 5/5. 1933.)
P. L. G u n t h e r .
Gilbert N. Lewis, Die chemische Bindung. Vf. versueht diejenigcn chem. Aussagen.die inderO ktett-Theorie zum Ausdruek kom m en,in eineForm ulierung zu bringen,
welehe mit der Quantenmechanik der Elektronenbewegung in Atomen u. Moll. vereinbar ist. Die Grundlage ist das ,,Rahmenwerk“ von Elektroneny.ustanden (,,Bahnen“ ),
die besetzt sein konnen oder nicht. Die Zustiinde m it der H auptquantenzahl 2 teilen
sich ein in zwei 2 s- u. sechs 2 p-Zustande, die zusammen das O ktett bilden. Das Auftreten von Elektronenpaaren ist durch die Auffindung des Elektronenspins u. das
P au li-P rin zip verstandlich geworden. Bei der Auffullung leerer Zustande besteht
keine Tendenz, Paare zu bilden (z. B. im freien, unangeregten C-Atom). Zu Elektronen­
paaren im Sinne der chem. Vorstellung sollen naeli Auffassung des Vf. n u r solche Elektronen zusammengefaBt werden, die in siimtliehen Quantenzahlen gepaart sind. Elektronenpaare mussen weder die Bindung bewirken, noch miissen Bindungen durch
Elektronenpaare bew irkt sein. Einelektronenbindungen sind bekannt u. durch P aramagnetismus charakterisiert, kommen aber nur selten vor. Die zur Formulierung von
BjH,. gemaehte Annahme zweier Einelektronenbindungen will Vf. durch eine andere
Darst. ersetzen. Das A uftreten von Elektronenpaaren ist nach Ansicht des Vf. durch die
HElTLER-ŁoNDONsehe Reehnung nicht gckliirt, da sich dieselbe Rechnung auch auf
etwa 3 Elektronen in 2 Atomen durchfuhren lieBe. Das A uftreten einer DreielektronenXV. 2.
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A . ALDGEKEnrZ C5TD PHT&TEAU5CHE C h ZKIE.
1933. u.
bindang hali Y£- n k h t fu r mógłich. Dagegea kgaaie es DrekfckironsadoppelbindaEgen
gebea m it z~<ei besetztea Elektroneaz&KźEden ia « a s r a . eia e m b esKzwń Efektronenzostand ia der aaderea B iadnag. D k bekaantea O kt^ttforraela zeigen im emfaeksten
F a lk eta Tora E k k iro n ea o k teti umgebeaes (mebrsrertlges) Alom, -»c;bei 2n das Okterr
aiich P rotossn gebunden sein kdanen, in d ea kojspliziertierea F a lk n mebrere Okfcetts
m it gabeingamen E kktroB enpaaren; ia den Forcie In k a t jeder P u n k t zTriachea dea
i t e m d k Bedeutuag ejnss beseiztea E iektroneazastaades. D ie v c a der Cbeask
g efortkite Gkiehwertigfceit der 4 M etbaaraknzen sch k n dem Yorhandensein ren
2>- n. 2 p-EL-ektnmen im O ktett zu nidergprecben; der Vfiderspnie-h Tersc-hwindet,
s e a n die Zostande d er YalenzeLektrone-n ais Gemisc-he aufgefaSt v.erdea. In I bOdet
dasjenige E kktronenpaar, -srekae* zu keioer B iadnng gehSrt, m it den 3 anderen Ekktronenpaaren ein Tetraeder. D k s t K oafignratk/a wird aach A n sk h t des Yf. dorc-h die
I s jm e rk der Ozime he^rksen, uageachtet des F eh k n s opt.-akt. X H t -D erhT. m it a irm n .
X-Ai»m. Aach sind in den S a lfo n ia m d e rb r., die dieselbe Elektronenkonfigurałka
haben solk a, opt.-akt. Yerbb. bekannt. D k ftereoebem . D entsng das Oktet ts trifft
aach te i JIolL vom Typus IŁjO za, da s k den Wtnkeł zwisc-ben dea Y akazen erklari.
4 E kktronenpaare nm das Zentralafcom biiden nacb Anęk-ht des Yf- im m er ein Tetraeder,
3 E kktronenpaare ein Dreieck, 2 eine geradlinige K onfiguratioa. Atome mit abgescbkeseaea Scbalec sind in ‘Ś-Zustanden; ebenso siad Mo!l., in denen a lk Scbaka
abgeóchkjeaen sind, in '-Z-Zu.-r.S.ndtn, Den E kktronenpaaren, die eiae Bindang fcsrste lk n , ordnet m an zwc-ckmaSig 2 H auptqaantenzahkn 231, n am lk h jedem P aar je eiae
H auptquaateazahl ia bezug a uf jedes d er gebondenen Atome. E s ist dabei grnadsatzJich
g k k h g śltig , ob d k fcetden gebuadeaea Atome gkk-h oder verschieden siad, d a bei festgekgten Q aaateezab k n im iloŁ aneh g k k h artig e Atome untersehkden siad. Yf. ist
der ifeinang, da 3 in d er Reihe CHt , X H V H ,0 , U F z w ar d k E k k tro ae astru k tu r ia
bezng a a f d as Zęctralatom , n k h t aber inbezng anf d k H-Atome d k se lb e ^ a re ; er verm a tet, daS in den hlrAL, die k k b t H-Ionen abepalten, ek h da* biadende Ekktronenpaar
n k h t in der L W asserstoffsehak befindet. W ean ein HoL vom Typos H F zu hóherea
ScbmngtmgBąnaaten angeregt vrird, geht das biadende P a a r za bSheren Quantenzałtanden in fcezug aof d as P roton śb er. Im H ydrozylnmin Ik g t d k S tru k tu r II vor,
wobei zu 3 E kktronenpaaren 3 Protonea zngeordnet stad. Yf. k t der Jleianag, daB d k
Protonen n k h t fest lokaliskrt sind. W ena 2 Protonea am X-, eines am O-Atoia sitzen,
*rxrd d k X -0-B indnnz gewSbisJkh ais ,,kova!ent“ bezekhaet, wenn die 3 Protonea sk-h
r .;:.r
....
H H
HH
HH
T
If
TTT
•• ••
TT
•• ••
V
y
A1Ł h :C : : C : h
Ał h :C :C : h
ł H :C :C :H
ans X-Atom fcefindea, k t d k Bindang „sem ipolar“ . Gegeniiber d k se r Bezefchnungs-sreker “ ird d a ra a f hinge-rksen, daB die X'-0-Bindung von der Lage der Protonen unabhangig fet. D k a a iŁoIL m it abgeaehlossenen S chak n gultigen Formulkrungen
k5oaen bei SlcAL m it unabgeschloesenen S chakn n a r a k grobe X ahenm gen verwendet
trerden. AU unges&tt. bezekhaet Yf. d k lloll., die leic-ht in eiaen Zustand mit unabgeschkft^eaea S chakn iibergehen (wie beim param agnet. 0 2). D as Athylen geht Ieicht
aas der Konfignratton III in d k Koafignration IV uber. Dem ersten Z nstaad ware die
Formolk-rung Y ohem. u. spektroskop, gktchw ertig. Die fu r deaselben Zustand gultigen
Tersehiedenen Form ela haben nur die Bedeotung zureier D arstellungen eia u. desselben
Zustandes. In diesen F a lk a Ik g t d k Energie niedriger a k man nach den beiden Konfigurationen schatzen mtiBte (Reaónanzeffekt nach P a t t l i s g ) . Die Móglichkeit, fur einen
Z ustand 2 Form ela za schreiben, k t ein A nsdruek fur eine A rt Anflockeruag der Beschraakungen, denen d k Elektroneabeweguag im 3Iol. unterliegt. Yf. m acht bei C M t
u. bei C ,H 1 Aussagea uber die A aaaheruag der rarschiedenea F orm ulkruagea a a den
w ahren Zustand des Mok. I a dea Form eln fur ilo ll. m it anro lk tan d ig en S chakn sollea
aach Y orschkg des Yf. die P uakte diejenigea Zujrtan.de d a rste lk a , in denen d k Elektronen im Zeitm ittel m it einiger Haufigkeit rorhanden siad. Deshalb schlagt Yf. fiir
B.,Ht dieselbe Form el r o r wie fu r C M ,, wobei das F eh k n zw ekr Elektronen angedeutet
werden muBte. In diesem Bilde sind dan n a lk Elektronen gepaart, aber die Żastar.de
nicht Toll besetzt. Diese Bezeichnung ware dam it im Einklang, daB yermutlich ein
^ -Z u s ta n d yorliegt. Yf. gibt weitere R k h tlia k n fu r die D arśt. unabgeschlcesener
Schalen an. (J. chem. Physica 1. 17—28. J a n . 1533. Univ. of Califoraia, Dep. of
Chemistry.)
ElSE>'sCHITZK. Clusius. t fcer Umwandlungen im L-onden.t ierien SchirefeliaizMrgtoff. Durch
Cj.-Messungen zwisehen 10 u. 220* absoL findet d er Yf. 4 deutlich T o n e i a a n d e r g e t r e n n t e
1933. ir.
A . A l l g e m e in e
u n i ) p h y s ik a l is c h e
C h e m ie .
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Kurvonasto m it 3 Umwandlungspunkten, von donen dio beiden ersten (bei 103,6 bzw.
126,2° absol.) wenigor scharf sind ais der dritto (F.) u. jo einem Ubergang von don
Schwingungen zur R otation dor Moll. im K rystall zugesehrioben werden. Vf. nim m t
an, daC beim 1. Umwandlungapunkt die Rotationon um eino bostimmtc Aohse u. beim
2. Umwandlungspunkt um cino dazu senkrechte Achso orfolgen. Vergloiolio m it dem
Verh. anderer fester Stoffo sehliefien sich an. (Nachr. Ges. Wiss. Gófctingcn. M ath.physik. KI. 1933. 171—77. Gottingen, Physikal.-chem. Inst.)
Ze is e .
Max Schłotter, Passivitdtscrscheinungcn an Metallen. (Vgl. C. 1933. II. 601.)
Durch Einbau von Verbb. eines Metalles in das K rystallgitter des Metalles bei cloktrolyt. Abschoidung, gelingt es, die Eigg. des Motalls weitgohcnd zu verandern, z. B. kann
durch Ni-0-Verbb. schwarzes, graues, m attes u. hochglanzendes Ni erhalten werden,
analog boi Cr. Aus Jodidlsgg. kann goldfarbiges Ag wordon, das m it Schwefelloberlsg.
nicht mehr reagiert; J-haltiges Cu w ird liehtempfindlich usw. Vf. schlilgt vor, dieso
neue Reihe von K orpern ais „Metallide" zu bezeichnen, z. B. Ag-J-Motallid. (ChemikerZtg. 57. 533. 8/7. 1933. Berlin.)
R. K. M u l l e r .
W. J. Anossow, Ober die Abliiingigkeit zwischen den in M ol• und Oewichtskonzenlralionen ausgedruckten Kurven ein und dcrselben Eigenschaft eines biniiren Systems.
(Ann. Inst. Analyso physie.-ehim., Leningrad [russ.: Isw estija In stitu ta fisiko-chimitscheskogo Analisa] 5. 143— 50. 1931. Ssaratow, Univ. — C. 1930. I I. 272.) K l e v e r .
W. J. AllOSSOW, Vber die Form der Eigenschajtskuma eines binaren Systems im
Falle der Bildung einer nichtdissoziierenden chemischen Verbindung. (Vgl. vorst. Ref.)
Inhaltlich ident. m it dem I. Teil der C. 1932. II. 2921 reforierten Arbeit. (Ann. Inst.
Analyso physic.-cliim., Leningrad [russ.: Iswestija In stitu ta fisiko-chimitseheskogo
Analisa] 5. 151—56. 1931.)
K lever.
N. I. Stepanow, Ober die Umformung der Kompcmenten in binaren und temiiren
Systemen. M athem at. Ableitung der Mógliehkoit einer Umformung dor „Zus.-Eigg.“ Diagramme von biniiren u. tornaren Systemen in zwei nouo, bei donon eino
Komponento ais eino aus den Kompononten des ursprunglichen Diagramms ontstandono
chem. Verb. dient u. um gekehrt. (Ann. In st. Analyso physie.-chim., Leningrad [russ.:
Iswestija In stitu ta fisiko-chimitscheskogo Analisa] 5. 57— 74. 1931. Inst. f. physikal.
Chem. Analyse, Berg-Inst.)
K le v e r.
Ant. V15ek und K. Teige, Uber zwei koezislierende Phasen. Zusammenfassendo
Darst, der theoret. Grundlagen u. der prakt. Folgerungen m it Beispielen terniirer Fl.Gemische. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dal3 eino endgultigo Lsg. des Problems
der Koexistenz zweior Phason auf Grund der Annahme yeranderlicher Vertoilungskoeff. móglichist. (Chem. Listy Vcdu Priimysl 26. 65. 50 Seiten bis 621. 27. 8— 13. 10/1.
1933.)
R . K . Mu l l e r .
B.
W. Jerofejew, Zur Tlieorie der pcriodischen Iiondensalion. COPISSAROW
(C. 1931. I. 2965.) beobaehtote eino poriod. Kondcnsation von Dampfen bei Durchgang durch eine von aufien gekiihlte Glasrohre. Vf. versueht unter Zugrundolegung
der Tatsache, daB die Kondensation nur unterhalb einer bostimmten krit. Kondensationstemp. u. oberhalb eines krit. Kondensationsdruekes ein tritt, dio Erscheinungen
mathemat. zu erfasson u. die Lange der Kondensationszonen zu bereehnon. (Chem.
J. Ser. W. J . physik. Chem. [russ.: Chimitsoheski Shurnal Sser. W. Shurnal fisitscheskoi
Chimii] 2. 820—22. 1931. Moskau, Labor. f. chem. Physik d. Inst. f. Baumaterial.) G u r .
Bodo Greiner und Karl Jellinek, Ober die Dampfe des reziproken Salzpaares
NaCl, K J und der binaren Gemische PbCU, PbBr2; PbOl„, P b J ; P bJ2, C uJ und CdCU,
CdBr2. E s wird die Zus. des Dampfes uber geschmolzenen Salzmischungen móglichst
genau untersucht. A pparatur u. Arbeitsweise sind der bei JELLINEK u . R o s n e r bzw.
llUDAT (C. 1929- II. 2142) beschriebenen ahnlich. E s werden zunachst dio Dampfdrucke
von reinem NaCl, KC1, N a J u. K J boi 1180° gemessen, darauf die Partialdrucke u. Aktivitaten der einzelnen Komponenten in den binaren Gemischen NaCl, KC1; N aJ, K J ;
JfaCl, N aJ; KC1, K J. Uiese Salzmischungen geliorchen prak t. dem RAOULTschon
Gesetz der idealen Mischungen. Die Atombriicho N a u. K bei dem reziproken Salzpaar
NaCl, K J sind in der Schmelze u. im Dampf nahezu glcioh, unabhangig davon, wie dio
Zus. der Anionenmisehung ist. Die Atombriiche der Anionen sind in der Schmelze u.
im Dampf verschieden, sowohl bei K onstanz der Kationenmisohung u. Y ariation der
Anionen in der Schmelze, ais bei K onstanz der Anionenmisehung u. V ariation der
Kationen in der Schmelze, u. zwar sind die Atomprozente J im Dampf stets groBer ais
in der Schmelze. Es werden die Dampfdrucke von PbCl2 bei 760 u. 770°, von P b J 2 bei
760 u. 800°, von CuJ bei 800°, von CdCL u. CdBr, bei 752° gemessen. Es werden die
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A. A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie .
1933. II.
Atombruche im Dampf fur die binaren Gemisohe PbCL, P bB r2 bei 770°; PbCl2, P b J2
bei 760°; P b J 2, C uJ bei 800° u. CdCl2, Cd.Br, bei 752° bestimmt. Partialdrucke u.
A k tm ta te n lassen sich nicht berechnen, weil im Dampf Verbb. (z. B. PbCl2-PbBr2)
auftreten, so daB sich die riclitigen Molzahlen der Einzelkomponenten nicht ermitteln
lassen. Es sind folgende Analysenmethoden ausgearbeitet: Best. von J u. Cl durch Freimachen des J m it Persulfat, Ausschiitteln m it CS2 u. T itration m it Thiosulfat. Colorim etr. Best. des Cu in Ggw. yon Pb, wobei P b ais Bleihydroxyd durch starlces Ammoniakwasser gefallt u. ein Colorimeter nach DuBOSCQ benutzt wird. (Z. physik. Chem. Abt. A.
165. 97—120. Juni 1933. Danzig, Physikal.-Chem. Inst. d. Techn. Hochsch.) Ga e d e .
Dymitr Hewskyj und Karl Jellinek, Ober MetalherdrdngungsgleicligewiclUe von
Blei mit Cadmium bzw. Silber in ihren gescinnolzenen Chloriden, Bromiden und Jodiden.
Die Vff. geben cine einfache Methode zur Messung von Metallyerdriingungs-Gleichgewichten in Salzschmelzen an u. zeigen, daB sich aucli bei der Elektrolyse von geschm.
Śalzgemischen an geschm. K athodenm etallen die Verdriingungsgleichgewichte rascli
einstellen, u. zwar gehorchen alle untersuchten Gleichgewiehtc dom Molenbruch-MWG.,
es bilden sich also id eale Lsgg. von Salz- u. Metallschmelzen (bei 500 bis 800°). Die
Verdunnung der Metallphase durch Bi andert das Gleiehgewicht nicht. N ur bei den
Rkk. von Pb m it den Silbcrhalogeniden ist der M olenbruehąuotient vom Halogen
abhangig. Das Ag liegt im geschm. Pb zweiatomig, das Ag-Ion einatomig vor. Pb
fiillt aus der Jodidschmelze viel weniger Ag ais aus der Chloridschmelze. — Gleichzeitig
werden analyt. Mcthoden angegeben, um kleine Cd-Mengen neben viel Pb u. ternare
Legierungen von viel Bi m it wenig Pb u. Cd zu bestimmen. (Z. Elektrochem. angew.
physik. Chem. 39. 444— 53. Ju li 1933. Danzig, Phys.-chem. In st. d. T. H.) Z e i s e .
Z. S h ib ata und I. M ori, Das lieduktionsgleichgewicht zwische.n Metalłoxyd und
Wasserstoff. I. Die Messung von CoO +
^ Co + I I ,,0 nach neuem Me/iverfahren.
Nach einer neuen MeBmethode, dereń Prinzip darin liegt, daB pu2 m ittels eines Differentialmanometers unm ittelbar m it einem Fehler von ^ 0,002 genau gemessen wird,
so daB der Fehler der Gleichgewichtskonstante K bedeutend yerringert wird, wurden
dio Red.-Gleiehgewielite CoO + H 2
Co + H 20 bei 921°, 821°, 622°, 522° u. 422°
untersucht. Es besteht zwisehen der K onstantę K u. der Temp. folgende Beziehung:
log K = 494,191/2' + 1,08690. Mit der erjialtcnen Gleichgewichtskonstante konnte
die Anderung der freicn Energie u. die W armetónung bei verschiedenen Tempp. berechnet werden. Dio W erte bei 298,1° sind: F
— 3004 cal u. H = — 631 cal. Daraus
ergeben sieli die Normalwerte fur die W armetónung sowie fur die Anderung der freien
Energie des CoO gemaB der Rk. Co -|- 1/2 0 2 = CoO wie folgt: II — — 57 186 cal u.
F = — 51 503, in guter Obereinstimmung m it dem von R o t h (C. 1 931. I. 1421) direkt
erm itteltcn W ert von 57,2 kcal. — Aus den erhaltenen Ergebnissen wurden weiter
die Dissoziationsdrucke des CoO u. die Gleichgewiehtc des Wassergases bei verschiedenen
Tempp. (400— 1000°) berechuct. (Z. anorg. allg. Chem. 212. 305— 16. 9/6.1933. Sapporo,
Hokkaido [Japan],, Univ., Chem. Inst.)
K levek.
K. P. Mischtschenko und s. I. Tscherbow, Singulare, lensimelrischeDiagramnte
des Systems Wasser-Essigsaureanhydrid. Auf G rund fruher erhaltener experimenteller
D aten (ygl. hierzu C. 1928. I. 2787) werden die Diagramme fur das System W.-Essigsaureanhydrid nach folgenden Eigg.: Gesamtdampfdruek, Paxtialdampfarueke der beiden
Komponenten, Dampfmenge in 11 L uftu .d ieZ u s. desDampfes, als Funktion derZus. der
Lsg. aufgestellt u. graph. wiedergegeben. Der Vergleich der erhaltenen Diagramme mit
den fruher erhaltenen anderer Eigg. zeigte die Existenz eines einzigen singularen Punktes
(bei 50 Mol-°/0 Essigsiiureanhydrid entsprechen der Zus. CII3COOH), so daB die neu
aufgestellten Diagramme von Eigg., die aus der tensim etr. Analyse gefolgert werden
kónnen, ganz allgemein fur die physikal.-chem. Analyse yerw endbar sind. (Ann. Inst.
Analyse physie.-ehim., Leningrad [russ.: Iswestija In stitu ta fisiko-eliimitseheskogo
Analisa] 5. 47—56. 1931. Leningrad, Univ., Lab. f. physikal. Chem.)
KleVKR.
Herrick L. Johnston, Frantisek Cuta und Alfred B. Garrett, Die Loslichkeit
von Silberoxyd in Wasser, in A lkali und in alkalisclien Salzlosungen. Der awphotere
Charakter des Siłberhydroxyds. Es w ird die Reindarst. des Materials, der App. zur
Loslichkeitsbest. (ygl. R a n d a l l u . Y i e t t i , C. 1928- II. 618) u. das analyt. Yerf. beschrieben. Aus 11 Bestst. wird die Loslichkeit des Silberoxyds in reinem W. bei 25°
zu 2,22-10-4 g-Aquivalent pro 1000 g W. angegeben. Es w ird die Loslichkeit des
Silberoxyds bei 25° in Lsg. von KOII, NaOH, Ba(OH)2, alkal. KNOs, alkal. K 2S 0 4 u.
alkal. B a(N 03)2 gemessen. Ag20 zeigt in alkal. Lsgg. die fur einen am photeren Elektrolyten geforderten Eigg. Die Loslichkeit des A g,0 nim m t in Lsgg. geringer Alkalitat
1933. II.
A . A l l g e m e in e u n d p h y s ik a l is c h e C h e m ie .
1297
rasoh ab, geht durch cin Minimum von einem W ert von 6 -10-6 g-Aquivalcnt bei ungefahr
0,015-n. Alkali, wachst dann linear bis 1,0-n. Alkali, um darauf langsamcr zuzunehmen.
Inncrhalb der Fehlorgrenze ist die Loslichkeit dieselbe in KOH, NaOH u. Ba(OH)2 bei
gleichen N orm alitaten. Die Gleichgewiehtskonstante der R k.:
Ag20 + 2 O H - = 2 AgO- + H 20
wird zu 3,80-10-8 gefunden. Ais Andorung der freien Energie w ird fiir die Rk. bei
298,1° K der W ert von + 1 0 120 (± 5 0 ) eal erhalten. Das Hinzufiigen indifferenter
Salze zur alkal. Lsg. h a t keinen EinfluB auf die Loslichkeit. Die Dissoziationskonstante
der Silbersaure betriigt bei 25° 7,9-10“ 13, das entsprieht der 3. Dissoziationskonstanten
der Orthophosphorsaure. Aus der anomalen Leitfahigkcit der gesiitt. wss. Ag20-Lsg.
wirdgeschlossen, daB noeh etwas Silber in einer bisher nicht bestimm ten Form yorhanden
sein niuB. (J. Amor. ehem. Soc. 55. 2311—25. Ju n i 1933. Columbus, Ohio, Dep. of
Chem. of the Ohio S tate Univ.)
Ga e d e .
Ernest B. Sandell und I. M. Kolthoff, Untersuchungen uber Koprazipitation.
III. Der WassergeJiall t m Calciumoxalatmonohydrat. (Vgl. C. 1932. II. 966.) Die auf
den ubliehen Wegen hergestcllten Ndd. von Ca-Oxalat enthalten meistens mehr ais
ein Krystall-W. Die Menge des W. ist abhangig von den Fallungsbedingungcn, also
Konzz. bzw. Uberschusse des Fallungsmittels, u. von der Temp. Das Monohydrat
erhalt man immer durch Fallungen in h. Lsgg. Aus Verbb. m it hoherem W.-Gch. entstoht es durch ein- oder mehrtagiges Stehen unter der M utterlauge oder — in trockenem
Zustande — durch kurzes Erhitzen auf 100° oder wenig mehr. Bei fortdauerndem
Erhitzen boi etwa 120° boginnt meist Zers., wenn der Nd. nicht aus neutraler oder
ammoniakal. Lsg. erhalten wurde. Das Monohydrat scheint die einzigo Verb. m it definiortem Krystall-W.-Geh. zu sein, an dio je nach der Herst. weiteres W. fast reversibel
adsorbiert wird. (J. physic. Chem. 37. 153—70. Febr. 1933. Minneapolis, Minnesota,
Univ., School of Cliemistry.)
ROGOWSKI.
Vladimir Majer, Uber die Kinetik der Abscheidung kleiner Queclcsilbermengeń miltels
Eisen und Kupfer. Bei der (m ikroanalyt. verfolgten) Abscheidung yon Hg aus hochvord. HgCl2-Lsgg. (10-5 bis 10-7 g Mol/l) an Cu-Drahton fand der Vf., daC sio bei gloichzeitiger Abscheidung von Cu form al ais Rk. 1. Ordnung verlauft; diese besitzt auch
in diesem Konz.-Gebiet alle Merkmale eines Diffusionsvorganges (aus den Einflussen
der Phasengrenzflache, der R uhrintensitat u. der Temp. auf die R k.-K onstantę geschlossen); unter den Vers.-Bedingungen betrug die Rk.-K onstante 0,045 Min.-1
(Phasengrenzflache = 1,30 qcm, Temp. = 55°, Riihrung). Dagegen nim m t bei der
Abscheidung des Hg an F e cet. par. die Rk.-Geschwindigkeit dauernd ab; es wird
ein Gleiohgewichtszustand angestrebt, der nicht m it dem thormodynam. iiboreinstimmt.
Jodoch konnte Vf. auch hier die Rk.-Gleiehung in die ubliche Form bringen, indem er
anhahm, daC eine gewisse Hg-Menge unausscheidbar ist; so ergab sich die R k.-K onstante
0,037 Miń.-1. Die fiir die Verschiedenheit in B etracht kommenden F aktoren werden
erórtort. (Z. Elektrochem. angew. physik. Chem. 39. 439— 44. Ju li 1933. Prag.) Z e i s e .
E.
N. Gapon, Uber die Beziehung zwischen der Akłivierungsenergie und der Konstanłen S der Arrheniusschen Oleichung. 2. M itt. (1. M itt. vgl. C. 1931. I. 1871.) Es
wird gezeigt, daC die Inversionstemp. (T t) m it der Schwingungszahl der Bindung
durch die Beziehung: I i- T i = N h v ausgedriiekt werden kann u. daB das Bestehen
einer Inversionstemp. bei einer Reihe von Rkk. zu einer Inversion der Gleichgewichtskonstante fiihrt. (Chem. J . Ser. A. J. allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A.
Shurnal obschtschei Chimii] 2 (64). 710—14. 1932. Moskau.)
K lever.
G.
K. RolleJson und J. C. Potts, Aktivieru7igsenergie der Reaklionen von Atomcn
in vcrschiedenen Zusldnden. Untors. werden die Rkk. 1. J ip ^ Ghp,/^ + C hp,^ — Jap,^
+ C h p yC h p,^ ( + 7 kcal) u. 2. J tp ^ C h p t^ + Cbp,^ = J-P ’/. + Chpi^Clapi^ (— 40kcal).
Die in Analogie zur Methode von E y r in g (C. 1931. II. 1810) berechnoto Aktm erungswiirme der Rk. 2. m it einem angeregten Cl-Atom ist gróBer ais die der Rk. 1. m it einem
Cl-Atom im Grundzustand, im Einklang m it den experimentellen Ergebnissen von
H o l l e f s o n u. L in d q u is t (C. 1931. I. 2976). (J. chem. Physics 1. 400—401. Ju n i
1933. Univ. Califomia, Chem. L ab.)
GUGGENHEIJIER.
C. J. M. Fletcher und C. N. Hinshelwood, Die thermische Zersetzung von Acetaldehyd und die Ezistenz verschiedener akłinierter Zustande. Bekanntlich andern gewisse
Rkk. (manchmal ais ,,quasi-unimo!ckular“ bezeichnet) ihro Ordnung von der 2. (bei
niedrigen Drucken) in die 1. (bei hoheren Drucken). Dagegen ist es bei der Zers. des
CHjCHO gerade um gekehrt (ahnlieh beim N 20), so daB die fruhere einfaehe Unter-
1298
A. A l l g e m e in e tjnd ph y s ik a l is c h e C h e m ie .
--------------------------------- 1-----------------------------------
1 9 3 3 . II.
scheidung zwischen ełner unimol. odcr bimol. Bk. unzureichend geworden ist. Die Vff.
suchen eine K larung duroh umfassondere neuo Messungen herbeizufiihren, u. zwar
zwischen 0,2 u. 1100 mm Hg (unterteilt in drei Tcilbereiche) u. bei drei Tempp. (496,
516, 560°) in einem (JuarzgefiiB von ca. 200 ccm In h a lt u. m it einem „to ten Raum“
von weniger ais 2°/0 in der A pparatur. Dic Einstellung des Gleichgewichts erfolgte
immer schnell im Vergleieh m it der Halbw ertszeit i1/, der Bk. — D urch Messung mit
bzw. ohne fl. L uft-Falle ergab sich, daB der Hg-Dampf der Manometer (oberlialb
15 mm gewohnliehe Manometer, unterhalb Mc L e o d s ) ohne EinfluB war.
E r g e b n i s : Die Kurve, die i/t‘1, gegen p0 (Anfangsdruck) darstellt, zeigt
drei Knicke (bei etw a 1 mm, 40 mm u. 500 mm), also 4 (geradlinige) Abschnitto, mit
immer kleinerer Neigung, u. zwar sowohl bei 516 ais auch bei 560°. Durch Fullung des
Bk.-GefaCes m it Quarzróhren werden die Bk.-Geschwindigkeiten zwar etwas kleiner,
aber die Neigungen der Abschnitte nicht geandert. Log i'/, andert sich linear m it 1/?’;
die unkorr. Aktivierungswarmen sind bei 25 mm 55 000 cal, bei 200 mm 50 400 cal,
bei 450 mm 47 700 cal. H iernach scheint die bei hoheren Drucken vorhcrrschende
Rk. eine kleinere Aktivierungsenergie zu besitzen ais die bei niedrigen Drucken. Zur
Erkliirung nehmen die Vff. an, dafi verschiedenc A ktivierungsarten esistieren, die sich vor
allem durch die Zahl der Schwingungs- (oder Botations)-Frciheitsgrade unterscheiden,
dereń Energie in der zu zerreiBenden Bindung konz. werden muB; den versehicdenen
Aktivierungstypen sollen vorschiedene (scheinbar unabhangige) ąuasi-unimolekulare
Zerss. entsprechen. Bei nicht zu komplizierten Moll. wird ihre Zahl beschrankt sein.
Vff. stellen fiir die Gesamtheit der Aktivierungszustande eine Beziehung auf, die ais
Sonderfiillo jene verschiedenen K urventeile ergibt. Neben diesen quasi-unimol. Rkk.
konnen noeh andere vorhanden sein, die bis zu den hochsten D rucken von der 2. Ordnung
bleiben. (Proc. Boy. Soc., London Ser. A 141. 41—55. 3/7. 1933. Oxford.) Z e i s e .
G. H. Grant und C. N. Hinshelwood, Die obere Druckgrenze der Reaktion zwischen
Wasserstoff und Sauersloff. Die Vff. zeigen zunachst, daB die obere krit. Druckgrenze,
bei der (oberlialb 450°) die langsame Yerbrennung von H 2-0 2-Gemischen in eine
Explosion iibergeht, weder von der Beschaffenheit der Oberfliiche des Rk.-GefaBes
(Q uarz oder Al) u. dessen Durchmesser noch von Verschiedenheiten hinsichtlich der
therm . Leitfahigkeit der verschiedenen Oberfliichenbezirke ab h an g t; kleine Abweichungen
zwischen den Ergebnissen m it Quarz bzw. Al gehen auf s e k. Ursachen zuriick. Somit
kann jene Grenze nicht m it Anderungen der Adsorption zusammenliangen (bei denen
geeignete K ettentrager von der W and weggehen sollen). — Dagegen liefert die Theorie
der DreierstóBe, die die Vff. entwickeln, eine fast quantitative E rklarung fiir die Einfliisse des Mischungsverhaltnisses H 2: 0 2, des Druckes eines beigcmischtcn inerten
Gases (Ho, A), der Temp. u. des GefaBdurchmessers. Nach dieser Theorie w ird an der
oberen Druckgrenze die Verzweigung der B k.-K etten in der Gasphase (Ursache der
Explosion) gerade kompensiert durch die Desaktivierung der temporiiren StoBkompleso
1 7 im Gase infolge eines Dreierstofles m it einem Edelgasatom M . F iir die Wahrscheinlichkeit v, daB bei einem StoB von X m it Y die K ette sich verzwcigt, ergibt sich
v k = Z n , [H2] + Zo,_ [0 2] + Z M IM]-,
(k — StoBzahl zwischen X u. Y bei den Konzz. 1; Z n2 ist proportional der StoBzahl
zwischen einem 1 7 u. einem H2 usw.). Folgerungen aus dieser Glcichung werden
gepriift u. best&tigt; z. B. sollte fiir [JJ/] = O P h 2 = konst. — b -P o , sein; diese linearc
Abhangigkeit w ird sowohl im Quarz- ais im Al-GefaB tatsachlieh gefunden; die Konstanten werden im Einklang m it den Beobachtungen theoret. erm ittelt. Hiernach
sind die relativen Gesehwindigkeiten der yerschiedenen Moll. m it von groBter Bedeutung fiir die Anderung der oberen Druckgrenze m it der Zus. Ferner gilt die Gleichung von A r r h e n iu s , aus der sich ais „ Aktivierungsenergie“ im QuarzgefaB 25 500 cal,
im Al-GefaB 25 800 cal. ergeben. Im Gegensatz zu dieser exponentiellen Temp.-Ab­
hangigkeit ist die u n t e r e Druckgrenze (die Desaktivierung der K ettentrager an der
AV a n d besitzt dort einen krit. W ert) nahezu konstant. Auch dies konnen die Vff.
erkliiren. An der oberen Grenze ist He wirksamer ais A, an der unteren umgekehrt.
(Proc. Boy. Soc. London. Ser. A 141. 29—40. 3/7. 1933. Oxford.)
Z e is e .
H. W. Melville und H. I. Roxburgh, Die thermische Zersetzung von Phosphin
durch Wolfram und Molybdan. (Vgl. C. 1932. II. 3356. 1933. 1. 3055.) Vff. untersuchen
die K inetik der Zers. des Phosphins am h. W- oder Mo-Draht bei Drucken von 0,01 bis
300 mm P H 3. Es werden wenige Messungen m it N i-D raht u. einer Ni-Fe-Legierung
durchgefuhrt. Die Reindarst. der Gase P H 3, H, O u. Ar, wie die zur U nters. benutztc
A pparatur ist besclirieben. Es wird eine neue Methode angewandt, um bei der Best.
1933. II.
A - A llg e m e in is u n d p h y s i k a l i s c h e C h e m ie .
1299
der Drahttemp. den Fehler durch dio Vorlustc an den D rahtenden zu yeimeiden. Boi
Anwendung des Mo-Drahtes von 14,9 cm Lange, 0,01 cm Durehmesser, einer D ra h t­
temp. yon 464° kann die Zers. auf Grund der experimentcllen D aten durch dic Gleichung
4 PH3 = P4(rot) + 6 H j wiedergegeben werden. Es werden Verss. durchgefiihrt, um
den Mechanismus der P-Bldg. zu erkennen, u. es wird die Bldg. von P 2-Moll. wahrscheinlich gemacht, die sieli an den Glaswanden zu rotem P polymerisieren. Charakterist. bei
der Zers. des P H 3 isfc, daB die Zeit <»/„ in der die H alfte des Gases zerfallen ist, m it zunehmendem PH 3-Druck wachst, u. z war nim m t dio Anfangsgeschwindigkeit um 50°/o
zu, wenn der P H 3-Druck von 0,67 auf 3,58 mm wachst. Der Druck des entstehenden H 2
ist ohne EinfluB auf den Zerfall. Dio Bk. ist monomolekular bei niedrigen Drucken u.
wird mit wachsendem Druck nullter Ordnung. Es w ird der Temp.-Koeff. der Rk. bostimmt durch eine McBserie bei einer D rahttem p. von 574°. — Die U nterss. am W -Dr a lit
ergeben einige Abweiehungen. Es w ird wciBer P ais Zwischenprod. festgestellt. Dio
Zers. verlauft immer ais Rk. erster Ordnung, u. ist vom D ruck unabhangig. Diesor
Unterschied wird auf die verschieden groBo Adsorption von P H 3 durch Mo u. W zuruckgefuhrt. — Ein Vcrglcich m it der Zers. von NH3 untor gleichen Bedingungen (vgl.
K unsman , C. 1931. I. 1566) wird gebracht. (J. cliom. Soc. London 1933. 586—95.
Juni. Edinburgh, Univ.)
Ga e d e .
L. B. Arnold jr. und G. B. Kistiakowsky, Die thermische Zerselzung von Atliylenjodid. Vff. untersuchen im Gasraum die liomogene Zers. von Athylcnjodid zwischen
205—230°. Zwei gleichzeitig verlaufendo Rkk. fiihren zu denselben Rk.-Prodd. Athylen
u. Jod. Die eine Rk. wird durch Jodatom e katalysiert, Aktivierungsenergie 31 400 cal
± 3000 cal, die andero R k. ist eine monomolekulare Zers., Aktivierungsenergic
37 500 cal ± 3000 cal. Die durch Jod katalysierto Rk. verlauft ebenso wie dio von
POUSSAR (C. 1930. I. 3522) in Lsg. untersuchto R k .; das Losungsm. h a t danach nur
geringen EinfluB auf die Rk. (J. chcm. P h y sicsl. 166—69. 287.1933.) P .L . G u n th e r .
Susumu Miyamoto, Eine Theorie der Losungsgeschwindigkcit von festen Stoffen
in Flussigkeilen. VI. cntwickelt eine lunet. Theorio der Auflósung fester Stoffo in Fil.
ahnlich der von Gascn in Pil., dio er kiirzlich aufgcstcllt h a t (vgl. C. 1932. II. 1412).
Nur diejenigen Moll. an der Oborflaclio des festen Stoffcs, dereń Schwingungskomponente senkrecht zur Flacho oinen gewissen energet. Schwellenwert e0 iibcrsclireitct,
sollen in dio FI. eindringen kónnen. Umgekehrt sollen nur die FI.-Moll., dio m it einer
gewissen Mindestgeschwindigkoit u0 senkrecht auf dio Oberfliicho treffen, d o rt festgehalten werden. Dio Endformel steht in qualitativer Ubereinstimmung m it den
cxpcrimentellen Ergebnissen anderor Autoren. (Trans. F arad ay Soc. 29. 789— 94.
Juli 1933. Hiroshima, Japan, Phys.-chem. In st. d. Univ.)
ZEISE.
Susumu Miyamoto, Eine Theorie der Sublimationsgeschwindigkeił. In analogcr
Weiso wie fiir dio Auflósung von festen Stoffen in Fil. (vgl. vorst. Ref.) werden Formeln
fiir die Subhmationsgcschwindigkeit u. den Dampfdruck fester Stoffo abgeleitot;
letztere stim m t m it der von L a n g m u ir (C. 1932. II. 2804) iiberein, jedoch worden
jetzt Ausdriicko fiir die darin auftretendo K onstanto angegeben. Vf. betont dio Anwendungsmoglichkeit auf Adsorption. (Trans. F araday Soc. 29. 794—97. Ju li 1933.
Hiroshima, Japan, Phys.-chem. Inst. d. Univ.)
ZEISE.
Hugh S. Taylor, Henry Eyring und Albert Sherman, Bindungsenergien beim
IVachstum von Krystallkeimen aus Metallatomen. Nach der ąuantenmeclian. Storungstheorie wird die Bindungsenergio von Systemen, die aus mehreron Atomen in bestimmten
geometr. Anordnungen bestehen, berechnet. Dabei wurdo die Bindung ais homóopolar
vorausgesetzt unter Vernachlassigung der VAN DER WAALSsehen K rafte. Die Rechnung
wurdo am Na-Atom in bezug auf Konfigurationen yon 3—8 Atomen ausgofuhrt. Wenn
man aus jeder der bei einer gegebenen Atomzahl mogliehen Anordnungen dio stabilsto
herausgreift, erhiilt m an fiir dio Bldg. eines Keims das folgendo Bild: Aus den Atomen
bilden sich zweiatomigo Moll., aus diesen quadrat. Konfigurationen von 4 Atomen; ein
5. Atom legt sich an dio W iirfelkante, ein 6. in das W urfelzentrum, 2 weitere Atonie verYollstandigen den ,,Elem entarwurfel“ . Bei diesem Wachstumsvorgang sind Aktivicrungsenergien von der GroBcnordnung einiger kcal erforderlieh. Dio „Elementarzelle“ ist selbst nocli instabil. Dies ist in Cbereinstimmung m it dem hohen Dampfdruck
kleinster Teilchen u. den Erfahrungen, die auf akt. Zentren auf reagierenden Oberflachen
schlieBen lassen. Die „Elementarzello" ist kleiner ais die Zoile im fertigen K rystall
(Kantenlange 3,4 a n sta tt 4,3 A). Wenn an dio Konfigurationen von 4 Atomen durch
Anlagerung allmahlich dio ,,Elementarzelle“ gobildet wird, nim m t dio Energio der
Austauschintegrale dauernd zu. Eine Stabilitiit der „Elemeutarzelle11 gegenuber den
1300
A t. A t o m s t r u k t u r .
R a d io c h e m ie . P h o to c h e m ie .
1933. II.
kleineren Konfigurationen komrnt nur durch die CouLOMBsche u. VAN DER W a a ls sche Anziehung zustande. — DieselbeRechnung wurde in einigerNaherung auch fiir das
Cu-Atom durehgefiihrt u. ergibt analoge Resultatc. Bei //-A tom en ergibt sieli (infolgo
des groflen Beitrages der Austauschenergio) Instab ilitat eines G itterbaues voin Typus
der metali. G itter. (J. chem. Physics 1. 68—76. Jan . 1933. Princeton, Univ., F r i c k
Chem. Lab.)
E is e n s c h it z .
D. Balarew, Uber die innere A dsorplion in Krystalhalzen. VI. (V. vgl. C. 1933.
I. 3429.) Vf. behandelt im AnschluB an seino Arbeiten iiber die innere Adsorption in
Krystallsalzen die Moglichkeit einer Bldg. von Elementarblóckchen m it Mischkrystalln atur u. bespricht dam it im Zusammenliang Fragen iiber Isomorphismus u. feste Lsgg.
Es werden folgendo drei Falle untorsehieden: Typ. Mischkrystalle, typ. feste Lsgg. u.
durch innere Adsorption verunreinigtc Krystalle. Die typ. Mischkrystalle (die Komponenten verhalten sich chem. u. krystallograph. selir ahnlicli) sind aus Blócken kolloider Dimensionen aufgebaut, die immer aus beiden Komponenten bestehen. Die
typ. festen Lsgg. (die Komponenten verhalten sich chem. u. krystallograph. sclir versehieden) bestehen aus miteinander vermischten Einzelkrystallchen, die durcli typ.
innere Adsorption verunreinigten Krystallsalze aus dem reinen Grundkrystall. Es
wird eine grófiere Zahl von bekannten Beobachtungen von diesem Gesiehtspunkt aus
besprochen. Vf. nim m t ferner kurz zu einer K ritik von STRAŃSKI (C. 1931. I. 3220)
Stellung. (Kolloid-Beih. 37. 324—42. 15/4. 1933. Sofia, Univ., Inst. f. anorgan.
Chemio.)
JUZA.
Stuart R. Brinkley, Principles of generał chcmistry; rcv. cd. New York: Maemillan 1933.
(596 S.) 8°. lea. cl. 3.50.
[russ.] Boris Petrowitsoh Pentegow, Allgemeino Chemie. 3. Aufl. Wladiwostok: Isdat. D. W.
polytechn. Inst. 1932. (210 S.) 7 Rbl.
A to m stru k tu r.
R a d io c h em ie .
P h o to ch e m ie .
W. Beuder, Eine formale malcroskopische AnnaJierung zur Beschreibung von
Quanłenphanomenen. (Physic. Rev. [2] 40. 1056.1932. Univ. of Chicago.) ElSENSGHITZ.
E. K. Plyler, Die Theorie des Energiealoms. (Physic. Rev. [2] 40. 1029—30.
1932. Univ. of N orth Carolina.)
E is e n s c h it z .
A. S. Russell, Badioaktiviłut und subatomare Bhdnomene (1931—1932). Fortseh rittsb crich t. (Annu. Rep. P rogr. Chem. 29. 299—315. 1933.)
P a n g r it z .
L. Rosenkewitsch, Bemerkung zu der Arbeit von Landau iiber die Theorie der
Energieubertragung bei Sio/Sen. Die friihero Folgerung L a n d a u s (vgl. C. 1933. I. 563),
wonach eine Resonanzunscharfe von mehr ais 0,1 Millivolt geniigt, um den sich iiberschneidenden Energieflachen beim ProzeB der Energieubertragung beim StoC eine
wesentliche Rolle zuzuschreiben, w ird vom Vf. ais ungenau angesehen; von tlberschneidungen konno bei keinem K ernabstand die Rede sein. Ferner findet Vf. auf
Grund des LANDAUschen Ausdruckcs fiir die Energieubertragung beim StoC einen
W irkungsquerschnitt o von der Grofienordnung des gaskinet. Querschnitts, wenn die
Radialgeschwindigkeit v der Kernbewegung gleich 4,8-105 em/sec ist. Erlióhung
von v oder Resonanzverbesserung fiihrt zu gróBerem a. (Pliysik. Z. Sowjetunion 3.
666— 67. 1933. Charków, U krain. Phys.-Techn. Inst.)
*
ZEISE.
Walter Glaser, Theorie des Elektronenmikroskops. Im AnschluB an friihere Arbeiten
(C. 1933. II. 819) wird die GAUSSsclie Dioptrik u. die Bildfehlcrthcorie der opt.
Abbildung durch Elektronenstrahlen im axialsymm. Felde entwickelt. (Z. Physik 83.
104—22. 6/6. 1933.)
B r u c iie .
W. Swietoslawski, Uber eine Darslellung der Astonschen Angaben. W ird die M.
des Atomkerns eines Elementes dureh die Gleichung A„ = n Dh + x N r, wo n die
Kcrnladungszahl, x die Anzahl der Neutronen, Dh die m ittlerc M. des Halb-a-Teilchens
u. X r die M. des Neutrons im K em bedeutet, dargestellt, so laBt sich die Massenkontraktion des K em s ais Funktion yon n u. x bestimmen. In Analogie zu einer Isotopenrcihe, wo n bei Variation von x konstant bleibt, wird die Massenkontraktion bei konstantem n untersucht. Ein Vergleich AsTONscher W erte zeigt, daB der m ittlere Wert
der jSeutronenmasse in den yerschiedenen Kernen nur innerhalb ziemlich enger Grenzen
variiert. Bei der Unters. von X, Sn u. Hg bleibt dio relative Massenkontraktion der
Kerne jeder Isotopenreihe dieser Elemente konstant, d. h. die m ittlere M. des Neutrons
in den Kernen dieser Elemente kann ais konstant betrachtet werden, wenn es sich um
die erste Annaherung handelt. W ird fiir dio mittlere M. des Neutrons der W ert von
1933. II.
A,. A to m s tk u k t u ii . R a d io c h e m ie . P h o to c h e m ie .
1301
0,9997 oingcset7,t, so liŁBfc sich dic m ittlere M. eines Halb-a-Tcilclicns in den Kcrnen
vcrschiedcner Elementc bestimraen. Die Bcrechnungcn ergeben, dafi dieso M. rcgular
abnimmt, um bei K r ein Minimum zu crreiehen, dann wiederum bis auf den Werfc
von 1,998 fur Hg u. Pb zuninnnt. Durch E xtrapolation wird die M. des Halb-a-Teilchens
im U-Kcrn zu 2,00032 bestimmt. Dieser W ert gestattet, die M. des Atomkerns von U
zu 238,031 sowie die des gesamten Atoms zu 239,064 zu berechncn. U nter Benutzung
dieser Wcrte sowie der Angaben iiber die Massen der Pb- u. He-Atomc u. der Elektronen
kann der Massenverlust, der bei der radioakt. Umwandlung des U in P b entsteht,
berechnet werden. Dieser Verlust ist gleich 0,033, der m it dem nach anderen Methoden gefundonen W ert ubereinstimmt. Bemerkenswert ist noch die Tatsache, dafi
dio Radioaktivitat;aufhórt, wenn die M. des Halb-a-Teilchens gleich der von 2 Neutroncn
wird. (C. R. hebd. Seanees Acad. Sci. 196. 1600—02. 22/5. 1933. Paris.) G. S c h m id t .
F.
W. Brown > Atomwdlenfunktionen. Vf. beschreibt fur n. F ein HARTREE-Feld.
Unter Bcriicksichtigung des bereits von H a r t r e e erhaltenen Feldes fiir F~ liofert
die Gleieliung fiir die Elektronenaffinitat des F cin falsehes Vorzcichcn, was dadurch
begriindet ist, dafi bei der Ableitung der E lektronenaffinitat zwischen den Elektronenfunktionen von F u. von F _ nicht untcrschieden worden ist. (Physic. Rev. [2] 42.
914. 1/1. 1933. U niversity of Illinois.)
G. S c h m id t.
E. N. G apon, Das Pauliprinzip und der Bau des Atomkernes. 4. M itt. Uber
das mechanischc Moment der Alomkcrne. (3. M itt. vgl. C. 1933. I. 1735.) Das mcehan.
Moment der Atomkerne von Typus 4«. + 1 u. 4 ra + 3 m it ungerader Ordnungszahl
kann aus der Annahme berechnet werden, dafi der resulticrende V ektor j fiir den 4 nu. 4 n + 2-Rest gleich Nuli ist. Das verbleibendc Proton kann dabei durch diesclbcn
Quantcnzahlen, wie das Elektron der auBeren Sehale, welchcs sich in der Gruppe der
ungeradzahligen Elektronen befindet, berechnet werden. Somit ist das mechan. Moment
des Atomkernes gleich dem resultierenden Vektor des restliohen Protons. (Chem. J .
Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtsehci
Chimii] 2 (64). 707—09. 1932. Moskau.)
K lever.
M. A. Tuve, L. R. Hafstad und O. Dahl, Zcrlrunnnerungsvermche an Elemenlen
mitllerer Kenii adungszahl. Die yon COCKCROFT u. W ALTON (C. 1932. II. 3051) beobachteten Zertrummerungen von Kernen m ittlerer u. gróCerer Kernladungszahl durch
Protonen von nur einigen 100 kV Energie erfordern eine Naehpriifung der theoret.
Behandlung der Kerndurchdringung durch elektr. Tcilehen. In Wicderholung der
Vcrss. von COCKCROFT u. W a l t o n wird m it einem Protoncn-H 2-Molekulionenstrom
bei Spannungen von 550 u. 620 kV die Anzahl von a-Teilchen u. Protonen m it Reichweiten iiber 16 mm gemessen, die aus Al, Ni u. Ag cm itticrt wurden. Dic geometr.
Anordnung war m it der von Co c k c r o f t u. W a l t o n nahezu ident. Der Einflufi elektr.
Stórungen u. radioakt. Verunrcinigungen auf die Messungen wurde ausgeschaltet.
Wahrend COCKCROFT u. W a l t o n fiir Al, Ni u. Ag bei Spannungen von 300 kV 135;
35 u. 50 Scintillationen pro Mikroamp. crhiclten, bcobachtetcn die Vff. fiir die gleichcn
Substanzcn 0,2; 0,8 u. weniger ais 0,1 a-Teilchen pro Mikroamp. pro Min. bei einer
Spannung von 600 kV. Die Reichweite dieser Teilchen wurde innerhalb der cxperimcntellen Fchler zu 27 mm gefunden. Mit der gleiehen A pparatur wurde fiir B eine
Ausbeute von 6600 a-Teilehen pro Mikroamp. pro Min. gefunden. Dio bcobachtetcn
Ausbeuten an Al, Ni u. Ag kónnen ais B-Verunreinigungen erklart werden. Dic
Zahlungen an Al u. Ag lagen in der Niihe der Nachweisgrenze bei Protonenstrómen
von 10—20 Mikroamp. Abschliefiend kann aus den Beobachtungen der Vff. geschlossen
werden, dafi keine Zerfallsprotonen oder a-Teilehen m it Reichweiten iiber 16 mm erzeugt
werden, wemi Al, Ni u. Ag-Folien m it Protonen von 600 kV Energie beschossen werden.
(Physic. Rev. [2] 43. 942. 1/6. 1933. Carnegie Institution of W ashington.)
G. SÓHM.
F. Kirchner, Nebelkammeraufnahmen der Zertrummerungsprodukte von Liłhium
und Bor bei der Besclńefiung m it schnellen Wasserstoffkanalstrahlen. Die Yon Co c k ­
croft u. W a l t o n gefundene Umwandlung von Li dureh Beschiefiung m it Protonen
kann nach der Gleiehung Li7 ■ f H 1 = 2 He1 oder in Massenzahlen 7,008 + 1,007 =
2-4,000 + 0,015 beschrieben werden. Die bei diesem Umwandlungsprozcfi freiwerdende
Energie wird den beiden Hc-Kernen ais kinet. Energie ubertragen, wobei jeder einzelne
Kern 7-106 eV erhiilt. Nach dieser Vorstellung miissen bei jedem einzelnen Zerfallsprozefi 2 a-Teilchen in entgegengesetzten Richtungen ausgeschleudert werden. Da dio
bisherigen Verss. iiber die Emissionsrichtung der a-Teilchen wegen ihres statist. Charakters nicht yóllig iiberzeugend sind, wird eine Priifung der Triimmerspuren durch photo-
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graph. Aufnahmen in einor WlLSONschen Nebelkammer unternommen. Protonen,
die eino hohe Entladungsspannung durchlaufen liaben (etwa 200 kV) fallon von oben
auf eino 10~5 cm dicko Li-Schicht, die durch Aufdampfen im Vakuum hergostollt
wurdo. Dio Li-Schichfc befindet sich in einer Kapsel, die in die Nebelkammer hineinragt, u. gegen dieso m it Hilfo eines sehr diinnen Glimmerblattehens bochvakuumdicht
abgeschlosscn ist. Dio von der Li-Schicht ausgehenden K erntrum m er kónnen durch
das Glimmerblattchen in dio Nebelkammer gelangen; ihre Spuren werden m it Hilfo
oiner Stereokamera unm ittclbar nach ibrer Entstehung photographiert. Bei genaueror
Betrachtung der Aufnahmen erkennt man, da£S die beiden zusammengehorigen Trummerspuren nicht genau einen Winkel von 180° miteinander bilden, sondom otwas nach
unton geneigt sind. Dieso Erscheinung zeigt an, daB das von oben kommende Proton
bei seinem Eindringen in den Li-Kern einen merklichen Impuls iibertragen hat. Boi
don vorliegenden Verss. betrug dio kinet. Energie der Protonen etwa 200000 eV. Die
gloiehzeitige Emission einer sohwachen y-Strahlung bei der Li-Zertriimmerung kann
nicht m it Sicherheit ausgeschlossen werden; sie wird aber ais wenig wahrscheinlich
botraohtet. Die von COCKCROPT u. WALTON beobachteton K erntrum m er kurzer
Reichweite (etwa 2 cm) kónnen vom Vf. nicht nachgewiesen werden. Es wird
angonommen, daB die Haufigkeit von Triimmern kurzer Roiehweite erst bei groBeren
Protonenenergien stark ansteigt. — AnsohlioBend wird iiber das Ergebnis der Ausw ertung einigor 100 Nebelkammeraufnahmen der von einer massiven i?-Schicht emittierten K erntrum m er berichtet. W ahrcnd Co c k c r o f t u. W a l t o n am B eine Hauptgruppe m it einer Reichweite von 3 cm u. auBerdem Anzeichen fiir einzelne Reichweitcn
bis zu 5 cm gefunden liaben, ergeben dio Nebelkammeraufnahmon des Vfs., daB im
Gogensatz zum Li uborhaupt keino Einzelgruppen m it scharf definierten Reichweiten
auftreten, sondern daB dio Triimmer sich kontinuierlich iiber ein Roichweitegebiet
von 1,5 bis etwa 6 cm verteilen. Dio hiiufigste Reichweite liegt in Uboreinstimmung
m it den Ergobnissen von COCKCROFT u. WALTON bei ungefahr 3 cm. Eino Reichweite
zwischen 4 u. 6 cm haben von insgesamt 275 Spuren 20, d. h. ca. 7% . (S.-B. bayr.
Akad. Wiss. 1933. 129—34. Jan./Miirz. Miinchen.)
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Rayleigh, Beryllium und Helium. Durch. friihere Verss. ist gezeigt worden, daB
das Be oft mehr He enthiilt, ais es den vorhandenen Spuren von U u. T h entspricht.
Vf. h a t etw a 35—-40 Be-Mineralien aus verschiodenen Teilen der E rde untersucht;
im giinstigston Falle wurden 29,2 emm Ho pro g Bo gefunden. Dio Anzalil der HcAtomo betrug 2,41 • 10-4 der yorhandonen Be-Atome. W ird das Ho im Bo durch
atom aren Zcrfall des Bo angehauft, so kann der groBo Ho-Geh. nur in Be altcr Formationen gefunden werden. Diese Annahmc ist durch die experimentellen Ergobnisso
bestiitigt worden. Es wurdo weiterhin gepriift, ob eine a-Strahlonaktivitat yorhanden
war, die die Anhaufung des He erkliiren kann. Bei diesen Vorss. wurden dio Wandę
eines Elektroskopes m it einer Ho-rcichcn Probo bedeckt. F u r die Reichweite der a-Teilchen wurdo 1 cm in L uft angenommen, u. dio mogliche A ktivitat des Bo wurde aus der
Ionisation zu kleinor ais 1,47-107 a-Teilchen pro g Minerał pro J a h r gcschatzt. Dieser
W ert liefert eine Anhaufungszeit des He von m ehr ais 5,43-10l° Jahron. Wcitero
Experim ente wurden m it einer Be-Al-Folio angestellt. Die entsprechendc a-Teilchenzahl betrug 1,55-108. U nter Verwendung dieses W ertes mussen zur Bldg. des erhaltenen Ho 1,05-1011 Jahro angenommen werden. D a die Pb-Mengen in radioakt.
Mineralien kein groBeres Alter ais 2-10® Ja h re anzeigen, kann das He in Be nicht mit
einer a-Teilchenemission in Beziehung gesotzt werden. Dieser SchluB, sowreit er sich
auf Verss. m it dem Minerał selbst beschrankt, ist unabhangig von der Annahme, daB
Bo oder irgendein anderer Bestandteil das vorhergehende Elem ent ist. (N aturę, London
131. 724. 20/5. 1933. Terling Place, Chalmsford.)
G. S c h m id t .
Forrest Western und Arthur Ruark, Das AbzweigungsverMltnis non Aclinium.
Bezeiehnot ). die Zerfallskonstanto u. N die Anzahl der Atome, so laBfc sich das Abzweigungsvorhaltnis fiir Ac unter der Annahme von 1 oder 2 AcU-Isotopcn wio folgt
bestimm en: B = ).\ę N_\c
N x. Die Indices des Neimers in diesem Ausdruck bczichen sich auf die Isotopen 238, 234, 239 u. 235. Der W ert fur B wird aus den Siittigungsstrómen i u u. ipa aus einem U -Praparat m it dom begleitenden P a gewonnen.
U nter der Annahme der beiden AoU-Isotopen 235 u. 239 wird fiir B 0,0281 oder 0,0320
orhalten fiir den Fali, daB U 3 nicht yorhanden ist. Anderonfalls ergibt sich B zu 0,0285
oder 0,0325. Fiir diese Berechnung sind die Angaben von W id d o w s o n -R u s s e l l u.
bzw. H a h n -M e it n e p . benutzt worden. (Physic. Rev. [2] 42. 903. 1/1. 1933. Univ. of
Pittsburgh.)
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Forrest Western und Arthur Ruark, Die Ałomgewichte der mdioaktiven Subslanzen. (Vgl. vorst. Ref.) Werden die Isotopcngewichte von RaG, AcD u. ThD ais
gegeben angcnommen, so liiCt sich jede andere radioakt. Substanz durch Hinzufiigung
der Massen der em ittiertcn Teilchen u. des Massenaquivalents des Energieverlustes in
den dazwischenliegenden Zerfallsprozessen erhalten. U nter Benutzung der AsTONschen
Pb-Analysen, der chem. bestimmten At.-Geww. u. der Massendefektkurvo wird das
Gewicht von Pb206 zu 205,984 ± 0,03 auf der chem. Skala auf 3 verschiedenen Wegeh
gefunden. Fiir dio Gewichte Pb207 u. Pb208 w’ird angenommen, daB sic sich von Pb206
um ganze Zahlen unterscheiden, in Analogie zu dem Verh. von Hg u. K r. Dio Berechnungen der Isotopcngewichte liofern fiir dio nachstehenden Elemente folgonde W erte:
Ra 226,027; Pa 231,039; TJ234 234,040; U 235 235,045; U238 238,046; U230 239,051 u. Th
232,035. (Physic. Rev. [2] 42. 903—04. 1/1. 1933.)
G. S c h m id t .
John J. Hopfield, Argon in der Ionisalionsmelhode zur Messung von Hóhenslrahlen und y-Strahlen. Die Ionisationsstrom-Spannungskurven von Ar bei 31 a t u.
71 at u. bei 4 sehr stark yerschiedenen y-Strahlintensitaten lassen sich nicht ineinander
iiberfiihren durch konstanto Faktoren. Die angefiihrten Tabellen, die die Anzahl der
Ionen pro ccm pro a t in Abhiingigkeit vom Druck darstellen, zeigen die tlberlegenheit
des Ar vor L uft fiir Ionisationskam m ern an. AuBerdem ist die geringere Rekombination
der Ar-Ionen erkennbar. Die A r-Ionisationsdruckkurve ist starker linear ais dio K urve
fiir Luft u. steigt beim Enddruek von 100 a t an. D as Verhaltnis der In ten sitat der
Hóhenstrahlen zur y-Strahlenintensitat wird ais eine Funktion des Ar-Druckes er­
halten. Bei 36 a t bclauft es sich auf 0,117 u. bei 74 a t auf 0,139. Bei gleichem Druck
wird in Luft ein gróBeres Intensitatsvcrhaltnis der Hóhenstrahlen zu den y-Strahlen
ais in Ar gefunden. Durch diese Ergebnisse laBt sich die W rkg. der Hóhenstrahlen
auf monoatomare u. diatomare Gase yergleichen. Das kleinero in A r gefundene Verhiiltnis stiitzt die Annahme, daB die H óhenstrahlen zuerst auf dio Atomkerno einwirken, da Ar nur halb so viele K erne wic L uft besitzt. (Physic. Rev. [2] 42. 904.
1/1. 1933. Chicago.)
G. S c h m id t.
G. Wataghin, t)ber eine Prufung der magnetischen Ablenkung der durchdringenden
korpuskularen Strahlung. Vf. schlagt eino Abiinderung des Yers. yon R o s s i (C. 1931.
II. 2278) vor. Das Fe soli senkrecht zum V ektor der Magnctisierung in so vielo parallele
u. diinne Streifen geteilt werden, daB Interferrica von yernachlassigbarer Dicke gegcniiber dem Durehmesser des Fo-Klotzes m it einem Gesamtvolumen entstchen, das
gleich dem des Fo ist, dam it dio K raftliniendichte in den Interferrica noch nahczu
der im gesatt. Fe entspricht. (A tti R. Acead. Sci. Torino [Classe Sci. fisich. m at. nat.]
67. 527—28. 1932. Torino, Labor. die Fisica della R. Accad. d’Artiglieria o
Genio.)
Sc h n u r m a n n .
L. Landau, Ober die Bewegung der Elektronen im Krystallgitter. Es wird a n H and
der ScHRODINGER-Gleichung gezeigt, daB k l o i n e Verzerrungen eines K rystallgitters noch kcine Móglichkeit schaffen, ein Elektron an der betreffenden Stelle festzuhalten. Anders bei s t a r k e r Verzerrung, wo 2 Fiille móglich sin d : Entw cder bleibt
das Elektron frei (vielleicht beim D iam ant) oder es kann nur nach Obcrschreitung
einer Energiesehwolle eingefangen werden (NaCl). (Physik. Z. Sowjetunion 3. 664— 65.
1933. Charków, U krain. Phys.-Techn. Inst.)
ZEISE.
U. Dehlinger, Ober die Elektronenkonfiguration in mctallisclien Phasen. (Vgl.
C. 1932. I. 2675.) Die Legierung Cu-Pd besitzt bei einem Cu-Geh. von etwas mohr ais
50 Atom-% unterhalb 650° ais einzige der bisher bekannten tlberstrukturphasen ein
raumzentriert-kub. G itter m it geordneter Atonwerteilung. CuPd nim m t deshalb eine
Mittelstellung ein zwischen den flachenzentriert-kub. D berstrukturphasen der iibrigen
Metalle der Misehungsgruppe I, welche nicht der HuME-ROTHERYschcn Regel folgen,
u. den HuME-ROTHERYschen Verbb., dio ein raum zentriert-kub. G itter u. dio Valenzelektronenzahl 3/2 pro Atom aufweisen. Die Elektronenkonfiguration bei CuPd kann
aus einem Vergleich der in der Misehungsgruppe I vorkommenden Farbungen u.
Mischbarkeiten m it den Ionisierungseigg. der Atome der charakterist. gcfarbten Metalle
Cu, Ag, Au erschlossen werden. Fiir diese Metalle ergibt sich in der Rcihenfolge Ag,
Cu, Au die Parallelitiit der F arbę m it der Ionisierbarlceit des Atomrumpfes. Die Farbung
ist durch 'Obergang einzelner Elektronen aus dem Atomrumpf in das an sich graue
Elektronengas zu erklaren, wobei jedes losgel. Elektron zwischen den Atomriimpfen u.
dem Elektronengas oseilliert. Die bekannte starkę Entfiirbung (d. h. Graufarbung)
von Cu u. Au durch geringo Mengen der Fe- u. Pt-M etalle ist darauf zuriickzufiihren,
daB in den gebildeten Legierungon die auBersten Elektronen der Cu- bzw. Au-Riimpfe
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nicht mehr zwischcn Rurnpf u. Elcktronengas, sondern 7.. B. bei Cu-Pd zwisohen Cu- u.
Pd-R um pf oscilliercn. AuBer diesem oscillierenden E lektron w ird von Cu u. Pd je
eiu Elektron ins Elektronengas abgegeben, so daB auf 2 Atonio insgesamt 3 Elektronen
kommen, Die G itterentropie des kub.-flachenzentrierten Misehkrystalls muB groficr
scin ais dio Entropie des kub.-raunizentrierten CuPd. Auf Grund der dam it ubereinstimmenden energet. Verhiiltnisse bei der Umwandlung der HuME-ROTHERYschen
/?-Phasen m it 3/ 2 Valenzelcktronen pro Atom muB bei diesen Phasen dieselbe Elektronenkonfiguration angenommen werden, wie bei CuPd. Die Elektronen besetzen
hier 2 yersehiedene Termsysteme m it 1/2 u. 1 E lektron pro Atom. Eiir dio Valenzelektronenzahl 7/., der t-Phase u. 21/13 der y-Phase wird eine Elektronenkonfiguration
entspreehend der Auftoilung l/.i + x/ 2 + 1 bzw. i ~r l/2 + e/52 versta.ndlich gemaeht.
D am it liat sich fiir diese Phasen ein „Prinzip der Sparsam keit in der Termbesetzung“
ais gultig erwiesen. Die feineren Einzelheiten der Atomlagen (regellose oder geordnete
Atomvertcilung, genauere P aram eter in den y-G ittern) werden nicht yon den Valenzelektronen, sondern im wcsentlichen von VAN DER WAALSschen K raften, die von
den Atomrumpfen ausgehen, bestimm t. Die Koordinationsverhaltnisso in den Uberstrukturphnsen kónnen ais Oberlagerung der K rafte eines meist noch rotierenden,
wirkliehen Dipols u. der VAN d e r WAALSschen Anziehung dargestellt werden. Beispiele: CuPt u. AuCu; dio Entstehung des tetragonalen G itters boi letzterem, sowie
dessen Obergang in das flachenzentriert-kub. bei hóherer Temp. w ird erklart. Es wird
yerstandlich gemaeht, weshalb bei der Zus. A3B (Beispiele: AuCu3, PdCu3, PtCu3,
CdMg3, Cd3Mg, Fe3Al) bisher nur tlberstrukturen innerhalb des auch im Mischkrystall
yorhandencn G ittertypus gofunden wurden. (Z. physik. Chem. Abt. B. 22. 45— 59. Juni
1933. S tuttgart, Rontgenlab. an der Techn. Hochsch.)
GLAUNER.
Kjell Hellborn und A. Westgren, Der Krystallbau des rJiotnbischen Chromcarbid-s.
(Vgl. C. 1930. I. 3168.) Cr bildet 3 Carbide: Cr4C m it flachenzentriertem kub. Gitter
u. 120 Atomen im Elementarwurfel, Cr7C3 trigonal, wahrscheinlich m it 80 Atomen im
Elem cntarprism a u. Cr3C2 rhomb. m it 20 Atomen in der Einheitszello (a = 11,46,
b = 5,52, c == 2,281 A). Die nahere róntgenograph. U nters. des letztoren Carbids
ergibt Raumgruppo F ń16 u. folgende Lage der Atome: Cr-Atome u, v, 1jl ; u, D, 3/4;
u + 1U< v + xt v 1L'> u + 1/2, ® + 1/»> 3/i m it den Parametorpaaren ux = 0,40B,
t?! = 0,031; u . = — 0,230, t>2 = 0,175; «3 = —0,070, v3 == — 0,150 (Genauigkcit
± 0 ,0 1 ). — C-Atomo wahrscheinlich in zwei vierzahligen Lagen m it don Paramcterpaaren «., = 0,109, vt — — 0,100; uh = — 0,057, ?;5 = 0,217. Demnaeh wurden
winklige C-Ketten den K rystall in Richtung der e-Achse durchziehen u. der Krystall
aus parallcl gestellten groBen Moll. von K ettentyp aufgebaut sein. (Svensk kem.
Tidskr. 4 5 . 141—50. Juni 1933. Stockholm, T. H ., Inst. f. allg. u. anorg. Chem.) R. K. M.
A. J. Dempster, Erzeugung von Protonen lioher Ocschwindigkeit durch luicderliolte Beschleunigungcn. Die Mcthode der wiederholten Beschleunigung wird vom Vf.
auf K analstrahlen angewendet. Die positiven Strahlen aus cinem H,-Hoclispannungscntladungsrohr laufen durch H 2 bei hóherem Druck, wo einige der Atome neutral
werden u. das Gleichgewichtsverhaltnis zwischcn positiven u. neutralen Tcilchen erreicht wird. Dio neutralen Strahlen treten dann in eine positiv geladene metali.
K am m er ein, dio m it der Anodo vcrbunden ist. W ahrend des Durchganges durch
diese K am m er bei einem Druck von 0,2 mm Hg nim m t ein Teil der neutralen Atonio
wieder den positiven Ladungszustand an. Beim Verlassen der positiv geladenen metali.
K am m er sind dieso positiv geladenen Atonie beschleunigt worden u. haben das Doppeltc
ihrer ursprunglichen Energie erhalten. Dieser ProzcB kann beliebig oft wiederholt
werden m it einem Intensitatsverlust bei jedem Durchgang durcli eine Beschleunigungskam m er. In den vom Vf. angefuhrten Verss. haben Tcilchen m it Energien von 22 500V
nach Durchgang durch eine K am m er eino Energie von 45 000 V erlangt. (Physic.
Rev. [2] 42. 901—02. 1/1. 1933. U niversity of Chicago.)
G. S c h m id t .
K. Lion, Dopplereffekt in Wasserstoff bei hohen S-pammngen. Im Gcgensatz zu
anderen Autoren h a tte K r e f f t (ygl. C. 1925. I. 12) aus Messungen des Dopploreffektes gefunden, daB der Effekt keine obere Grenze besitzt (bis 70 kV). Vf. setzt
die Unters. m it Spannungen bis 130 kY an W asserstoffkanalstrahlen fort. Auch er
findet, daB die Geschwindigkeit m it wachsender Spannung unbegrenzt linear ansteigt. —
N eutrale Atome von denselben Gesehwindigkeiten wie die Protonen sind auch bei
diesen hohen Spannungen nicht in gróBerer Anzahl yorhanden oder nicht merklich
zum Leuchten angeregt. (Z. Physik 83.. 442—43. 28/6. 1933. D arm stadt, T. H.) ZEISE.
P. Clausing und J. B. Ludwig, Uber die Gesamtslrahlung von Oxydkallwden. Es
1933. II.
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1305
wird pyrometr. das Emissionsvermogen von m it SrO u. BaO + SrO bedeekten NiRóhren gemessen. Bei gleicher Temp. nim m t die G esam tstrahlung tj m it der Dieke
der Bedeekungsschicht zunaehst zu, dann ab, u. zwar bis unter den j/-W ert der unbedeckten Róhre. Vff. nehm en an, daB bei diinner Bedeckungsschicht das Ni durch
das Oxyd hindurckstrahlt (wenn auch geschwiicht) u. daB sich zu dieser S trahlung
die Eigenstrahlung der Oxydsehiclit addiert, die sich besonders im Infraroten geltend
mackt. Die Schwachung der N i-Strahlung u. die Eigenstrahlung der Oxydschicht
stcigen mit zunehmender Schichtdieke. SchlieClich wird eine Schichtdicke erreicht, bei der dio Eigenstrahlung der Schicht nicht mehr ansteigt u. die D urchstrahlung der Ni-Rohre prakt. aufgehort hat. (Physica 13. 193— 205. 1933. Eindhoven.)
R. K . M u l l e r .
E.
Segrfe und G. C. Wick, Serien von Alkalialomen in dnem elekłrischen Felde.
Wie zuerst K u h n (C. 1930. II. 516) u. kurzlich deutlicher B a k k e r (vgl. naclist. Ref.)
gefunden haben, nim m t im Absorptionsspektrum des IC nahe der Seriengrenzo von
4 S — n P in einem elektr. Eelde die Intensitat der Linien dauernd ab u. die Serie
brioht viel friiher ab ais ohne Feld; gleichzeitig treten jedoch verbotene Linien der
Serien 4 S — n D u. 4 S — n S m it langsam zunehmender u. dann wieder abnehmender
Intensitat auf. — Vff. zeigen nun, daB eino Summenregel existiert, die die In ten sitat
der yerbotenen Linien m it der der erlaubten Linien verkniipft u. die Erseheinung in
qualitativer Weise erkliirt, ferner, daB diese Ursache viel wichtiger ist ais die erzwungene
lonisation (wenn das Feld nicht zu sta rk w ird); andererseits beginnt die Wrkg. der
Ionisation abrupt bei einem gewissen n u. erzeugt die gesamte Auslósehung der folgenden
Linien. (Kon. Akad. Wetenseh. Amsterdam, Proc. 36. 534—42. 1933. Rom.) ZEISE.
C. J. Bakker, Uber den E influfi elektrischer Felder a u f das Absorplionsspektrum
von Kalium. Vf. nim m t photom etr. das Absorptionsspektrum von K ohne bzw. m it
einem elektr. Eeld von 200—1600 V/cm auf (Temp. 530°) u. findet, daB die Linien
bei um so liingeren Wellenlangen abbrechen, je groBcr die Feldstiirke ist, u. daB verbotene Linien auftreten, wie in der vorst. roferierten Arbeit beschrieben; Vf. weist auf
die dortigo Erklarung hin. (Kon. Akad. Wetenseh. Amsterdam, Proc. 36. 589—94.
1933. Amsterdam, Lab. „Physica" d. Univ.)
Ze is e .
Paul C. Cross und J. H. van vieck, Molekulschwingungen von Drei-TeilclienSystemen m it besonderer Anwendung a u f die Alhylhalogenide und AthyłalkoJiol. Die
Gruppen CH3, CH„ u. OH werden ais dynam. Einheiten betraclitet u. die H auptschwingungen fiir die Potentialfunktion V — 1/2 [A'j(zl rx)- + Ar,(zl r„)°~ + K ^ r ^ ' +
r;°”)(zl y)2] berechnet (rv r 2 radiale, y W inkelkoordinate). U nter Benutzung der von
SlDGWICK u. B o w e n (C. 1932. II. 2422) zusammengestellten W erte fiir die Atomradien ergibt sich gute Ubereinstimmung zwischen den beobachteten und berechneten
Hauptsehwingungen. Die Schwingungen zwischen den einzelnen Atomgruppen beeinflussen sich im allgemeinen nur wenig, nur falls fast gleich schwere Molekiilgruppen
vorhanden sind (z. B. CH3 u. O H : 15: 17) treten grofiere Storungon auf. (J. chem.
Physics 1. 350—56. Juni 1933.)
GuGGENIIEIMER.
Lawrence J. Heidt und George S. Forbes, Die Absorplions- und Fluorescenzspektra der sauren Sulfate von Chinin und zelm Derivalen in Wasser und wafirigen
Scheefelsiiurelósungen. Es werden die Absorptionsspektra der Bisulfate von Chinin
u . 10 D eriw . (Cinchonidin. Cinehonin, Hydrocuprein, Optochin, Eucupin, Yuzin,
Chinidin, Hydrochinin, Chinicin, Chininsaure) zwischen 20 000 u. 45 000 cm-1 in
wss. Lsg. gemessen. Beim E rsatz des W. durch 0,9-mol. H 2S 0 4 yerscliieben sich
alle um etwa 200 cm-1 nacli kleineren Wellenzahlen. Dabei verbreitern sich dio
Absorptionsmaxima in regelmtiBiger Weise. Die unter iihnlichen Bedingungen gemessenen Fluorescenzspektra (durch monochromat. Strahlung von 7. 366 m/t angeregt)
zeigten keinerlei S tru k tu r u. sind wesentlich ident. Auf Grund dieser Ergebnisse
suchen die Yff. die niedrigen Q uantenausbeuten der photochcm. Red. von Chrom at
durch diese Verbb. zu deuten. (J. Amor. chem. Soc. 55. 2701—09. Ju li 1933. Cam­
bridge, Mass., H arvard-U niv.)
ZEISE.
Jean Cabannes, Das Ramanspektrum des SO^-Tons im Gips. Naeh der Theorie
des Vfs. (vgl. C. 1933. I. 16) kann man aus dem Polarisationszustand einer in einem
Krystall gestreuten Ram anlinie auf den sym m etr. oder antisym m etr. C harakter der
zugehorigen Schwingung schlieBen. Um die Theorie zu erharten, w ird das Streulieht
eines Gipskrystalles analysiert. Das SO^-Ion liefert im Gips 6 Ramanlinien, die samtlicli
inneren Schwingungen entsprechen: 414, 495, 620, 671, 1009 u. 1136 cm "1. Das łon
diirfte demnaeh kein regelmaBiges Tetraeder bilden, wie in wss. Sulfatlsgg. (in denen
1306
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1 933. II.
es nur 4 Freąuenzen liefert), sondern es sclieint irgendeine der Symmetrien Dv C2»
oder C2 vorzuliegen. DaB m an dann aber nicht 9 Freąuenzen findet, scheint daran
zu liegen, daB bei der yerm utlich nu r schwachen Deformation des Tetraeders dio
Dispersion des verwendeten Spektrographen zu gering war, um alle Linien aufzulosen.
E s wird nun untersucht, welche der Freąuenzen in bezug auf die Aehse L des Krystalles
syinmetr. bzw. antisym m etr. liegen. Aus dem Polarisationszustand der Linien (Beleuchtung m it einer Schwingung parallel, bzw. senkrccht zu L) kann m an schlieBen,
daB die Linien 414, 495, 620, 1009 u. 1136 symm etr., die Linie 671 antisym m etr. iat.
(C. R. hebd. Sśances Acad. Sci. 1 9 5 . 1353—-55. 27/12. 1932.)
D a d ie u .
I.
Hansen-Damaschun, Vergleichende. Intensitalsmcssungen an Ramanlinien
anorganischer Kom-pleze. Da n ach der PLACZEKschen Theorie des Ramaneffektea
dio In ten sitat einer Ramanlinie abhangig ist von der Anderung der Polarisierbarkeit
des Mol. m it dem K ernabstand, diese Empfindlichkeit der Polarisierbarkeit somit
ein MaB fiir die P olaritat einer Bindung abgibt, kann m an d u rc h Intensitiitsmessungen
an Ramanlinien eine Aussage iiber die P o laritat einer Bindung machen. Solche Intensitiitsmessungen werden d u rch g e fu h rt u . die M ethodik eingehend beschrieben. Ais
VergleichsmaB diente dio Benzollinie 991 cm-1, die einer nahezu homóopolaren Bindung
zugeordnet wird. U ntersucht werden die Substanzen K %OOs, NaNO s, K I I „PO.u N atSOit
NaClOv
Gd(NHs) f i l i u. 0 6/ / a. Es werden Zahlen ais MaB fiir die Polaritat
dor Bindungen angegeben, aus welchen sich ergibt, daB die Bindungen in den Anionen
der Sauerstoffsauren untereinander sehr ahnlich sind u. dem homóopolaren Bindungsty p nahestehen. Die Bindungen in den Koordinationskomplexen m it N H 3 sind dagegen
vom homoopolaren Bindungstyp weit entfernt. (Z. physik. Chem. Abt. B. 22. 97—113.
Ju n i 1933. Jena, theoret.-physikal. Seminar.)
D a d ie u .
W. West und Marie Famsworth, Schwingungsspeklren und Struktur der Cyanhalogene. Die Ram anspektren von C1CN, BrCN u. JCN im fl. Zustand bzw. in Alkohollsg.
ergeben 3 Grundschwingungen vx = 2201 (C1CN), 2187 (BrCN), 2158 (JCN); v2 = 729;
580; 470; v3 = 397; 368; 321 cm-1 . Dieso W erte sprechen fiir eine lineare Anordnung
der Kerne im tiefsten Zustand u. fiir die Bindung der Halogenatome an das C-Atom.
Die Bcdingungen von L e c h n e r (C. 1 932. II. 2427) fiir das Bewegungsproblem dreier
geradlinig angeordneter Massenpunkte sind erfiillt. (J. chem. Physics 1. 402—05.
Ju n i 1933. Washington Square Coli., New York Uniy. Dep. of Chem.) G u g g e n h e im e r .
G. B. Bonino und P. Cella, Untersuchungen zum Bamaneffekt in den Terpenen.
I I . Untersuchungen iiber Terpenalkohole und •kełone und iiber andere Stoffe, die direkte
Beziehung zu den Terpenen liaben. (I. vgl. C. 1 932. I. 2684.) Die Vff. untersuchen dic
RAMAN-Spektren von Pulegon, Carvenon, Carvon, ji-Thujmi (Tanacelon), Menłlion
(p-Menilianon-3), Fenclion, Terpineol (Oemisch der a- u. fl- Verb.), Eucalyptol (Cineol),
Citral (Oemisch von Oeranial u. Neral), Citronellal (Oemisch von 2,6-Dimethyl-l u.
2-octenal-S), Citronellol, Linalool u. Oeraniol. In der Diskussion werden zuerst die
von der Deform ation der C—H-Gruppe herriihrenden Linien, dann die von den Doppelbindungen C = C u. C = 0 kommenden u. schlieBlich die anderen Linien betrachtet.
(Mem. R. Accad. Italia. Classe Sci. fisieh. m at. nat. 3. Chimica: N r. 4. 36 Seiten. 1932.
Bologna. Allgem. Chem. In st. d. Univ.)
ScHNURMANN.
Th. Kofman, Das Reflexionsvermogen verschiedener Fliissigkeilen fiir ultraviolette
Strahlen. E s ist weitgehend von der A rt der Lsg. abhangig. Blutfarbstoff yermindert
es. (C. R. Seances Soc. Biol. Filiales Associees 110. 845— 47. 1932. Lab. de physiąue
biologiąue, radiologie et physicotherapie de la Faculto de medecine.)
LlNSER.
Leigh C. Anderson, Die Halochromie von Kelonen in Sduren. Benzophenon,
X anthon u. viele andere farblose Ketone^geben, wenn sie in H 2S 0 4 oder in IICIO., gel.
werden, gefarbte Lsgg. Vf. miBt die Lichtabsorption yon Anthrachinon, Benzophenon u.
X anthon in A. u. in H 2SO.,, ferner von Benzochinon in A. u. in HCIO,,. In den schwefel- u.
perchlorsauren Lsgg. der Ketone sind dio typ. CO-Banden am starlisten gegeniiber
den ath. Lsgg. beeinfluBt. Vf. schlieBt daraus, daB das A uftreten der gefiirbten gel.
Stoffe m it der R eaktivitat der CO-Gruppo in Zusammenliang steht. Anthrachinon u.
X anthon hegen in der sehwefelsauren u. der perchlorsauren Lsg. wenigstens zum Teil
in der chinoiden Form vor, worauf die Farbę dieser Lsgg. auch zuriickzufiihren sein kann.
(J . Amer. chem. Soc. 55. 2094— 98. Mai 1933. Ann Arbor, Michigan, Univ., Chem.
Lab.)
J u z A.
W. Fabrikant, Die Abhdngigkeit der Fluorescenzinlensitat von der Wcllenldnge der
anregenden Strahlung. Vf. stellt fest, daB die Fluoreseenzausbeute fiir die 3 Linien
X — 3660, 3131, 2834 A (Quarzlampe + Monochromator) in 4 yerschiedenen fluores-
1933. H .
A t . A to m stiłuktub . R a d io c h em ie . P iio t o c iie h ie .
130?
cierenden Lsgg. u. K rystallen von salpetersaurem U der Ereąuenz proportional ist
(Gesetz yon E i n s t e i n ). Zum Vergleioh wurdo U ranglas yerwendet. (Physik. Z.
Sowjetunion 3. 567—73. 1933. Moskau, Opt. Lab.)
Ze is e .
Satoyasu Iimori, Das Thermoluminescenzspeklrum von Calcit. Das Spektrum
eines Calcites, der starkę Thermoluminescenz zeigt (von Nabeto), wird aufgenommen
(390°). Es erweist sieli, daB es nicht nur m it dem Kathodolumineseenzspektrum desselben Stiickes, sondern aucli m it dem Photo- u. Kathodolumineseenzspektrum anderer
Calcite zusammenfallt (Gipfel bei 640, 625, 605, 590, 585, 575 u. 550 m/i). Der Calcit
von Nabeto ist schwach gelbbraun gefarbt u. w ird beim E rhitzen farblos. Durch
Rontgen- oder K athodenstrahlen erlangt er seine urspriingliche Farbo u. sein Thermoluminescenzyermógen zuriiek. Seine Farbung kann daher ais durch kolloides Ca bedingt
aufgefaBt werden (terrestr. y-Stralilen!). Im Zusammenhang m it dieser Yorstellung
wird das Spektrum des Lichtes untersueht, das yon yerbrennendem Ca ausgesandt
wird (0 2 von Atmosphiirendruck). Dieses stim m t nahe m it dem Thermoluminescenzspektrum iiberein u. entlialt 4 Banden in dem Gebiot zwischen 545 u. 670 m/i. AuBerdem fallt es m it dcm Flam m enspektrum sowohl von CaO ais von Ca(N 03)2 u. CaFormiat zusammen. Vf. ist daher der Meinung, daB dio Luminescenz des Calcites im
allgemeinen eine Chemoluminescenz ist, die der direkten Vorcinigung von Ca u. O
entsprieht. Es ist wahrseheinlich, daB die in den Calciten enthaltenen Frem dm etalle
zugleieh m it Ca in F reiheit gesetzt werden. Durch Vereinigung des Ca m it den seltenen
Erdmetallen mogen die perm anenten Luminescenzzentren (Thermoluminescenz), durch
Vereinigung m it Mn, Cu, Zn dio temporiiren Zentren entstehen. Der stufenweise Verlauf
des Luminescenzyorganges w ird im AnschluB an die fiir F lu o rit entwickelten Vorstellungen (C. 1933. II. 184) eingehend diskutiert, wobei die energet. Yerlialtnisso
beriicksichtigt werden. (Sci. Pap. In st. physic. chem. Res. 20. 274— 84. April
1933.)
KUTZELNIGG.
A. W. Dumanski, A. W. Banów und M. W. Lichoseherstow, Uber die
Luminescenz bei der Eleklrolyse. Der EinfluB der chem. N atur der Elektrolyte, sowie
der auBeren Bedingungon auf dio Anodenluminescenz u. dio Ersehoinungen der Kathodenluminescenz wird untersueht. — Es zeigte sieli, daB an Hg-Anoden Kationen dio
Luminescenz nur wenig beeinflussen. Die N atur der Anionen dagegon, also auch dio
Rkk. an der Anodę sind von ausschlaggebender Bedeutung u. je nachdem, ob sich
hoher- oder minderwertigc Oxyde bilden, andert sich das Luminescenzbild. In Verss.
mit freien Siiuren werden dieselben Erscheinungen beobaclitet wie in salzhaltigen
Lsgg. — Die Alkalien geben nur schwaches Leuchten. Die enge Beziehung der Lum i­
nescenz zur Oxydbldg. an der Anodo goht daraus hervor, daB es gelang, durch Einw.
von Pyrogallol die Luminescenz zu lóschen. — Temp.-Erhohung yerm indert dio
Luminescenzintensitat. — Vorss. m it Anoden aus anderem M ateriał zeigten fiir CuAnoden in NaCl- u. BaCl2-Lsgg. eino sehwaclie Luminescenz. — In nichtwss. Lsgg.
(Lsgg. yon A., Methylalkohol u. Aceton) konnte das Leuchten ebenfalls beobachtet
werden. — Die Luminescenz an der K athode wurde festgestellt, wenn bei Hg-Elektroden dio Stromrichtung geandert wurde, so daB ais K athode nicht Hg selbst, sondern
der gebildete Oxydfilm diente. Eine selir schwacho Luminescenz zeigte sich bei
Anwendung von ZnCI2, CdCl2, HgCl2, Ca(H2PO,,)2. Bei Anwendung von Ca-Nitrat,
-Chlorid, -Hydroxyd, -Sulfat u. M g-Nitrat wurde auch an Pt-Elektroden eine Lum i­
nescenz festgestellt, dio im Gegensatz zu den sonst beobachteten Erscheinungen m it
den Oxydationsrkk. an der Anodę nichts zu tun hat. (Chem. J . Ser. W. J . physik.
Chem. [russ.:: Ckimitscheski Shurnal, Sser. W. Shurnal fisitscheskoi Chimii] 2. 806
bis 813. 1931. Woronesch, Kolloidchem. Labor. d. T. H .)
G u k ia n .
W. V. Bhagwat, Beziehung zwischen Intensitdt und OeschmndigJceit einer pliołocliemischcn Beaktion. Vf. leitet die Intensitats-Geschwindigkeitsbeziehung theoret.
ab. Die Gesohwindigkeit einer Rk. ist bestim m t durch dio Anzahl ak t. Moll. Eingestrahltes Licht bewirkt durch VergroBerung dieser Anzahl eine Besehleunigung der
Rk. Es wird angenommen, daB die Wahrscheinliclikeit einor Aktiyierung bei bestimmter Strahlungsintensitiit um so groBer, je groBcr die Zahl der nicht aktiyierten
SIoll. ist, u. daB durch gleichen Zuwachs an Intensitiit jeweils gleicho Bruchteile der
nicht akt. Moll. aktiviert werden. D araus folgert Vf., daB bei kleinen photochem.
Besehleunigungen die Gesohwindigkeit direkt proportional der L ichtintensitat J sei.
Dagegen wiirde bei starkem Oberwiegen der Lichtrk. iiber die Dunkelrk. die Gesehwindigkeit proportional }/J werden. E s werden an H and dieser Ableitung eine Anzahl experi-
1308
As. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1933. II.
mentellcr Befunde diskutiert. (Buli. Acad. Soi. Agra Oudh Allaliabad 1. 54—59.
1931—32. A llahabad Univ., Chem. Departm .)
E. WOLF.
G. K. Rollefson und J. C. Potts, Der EinflufS des Wassers a u f die pliotochemische
Chlorwassersłoffbildung. Vff. goben eine vorliiufige Mitteilung iiber die Chlorknailgasrk. bei Tempp. zwischen 145 u. 200° absol., wo der W .-Dampfdruck zwischen 10“5 u.
10-7 mm liegt u. wo sich infolgedessen der von COEHN u. seinen M itarbeitern gefundene
Trocknungseffekt zeigen muCte (C. 1924 II. 1314). Vff. finden in einem Pyrexglasapp., wo die Rk. an der Druckiinderung gemessen wird, keinen WassereinfluB in
Obereinstimmung m it B o d e n s t e i n (C. 1933 II. 6). Q uantenausbcute u. Rk.-Geschwindigkeit werden noch untersucht. (J. Amer. chem. Soc. 55. 860—Gl. Febr. 1933.
Berkeley, Univ. of California, Chcmistry Departm .)
B ra u e r.
R. G. W. Norrish und G. H. J. Neville, Der durch Chlor sensibilisierte pJwtochemische Ozonzerfall. Vff. berichten iiber noch nicht abgeschlossene Verss. im AnschluC an die Verdffentlichung von H e i d t , KlSTlAKOWSKI u F o r b e s (C. 1933 1
3286). Ihre R esultate sind im wesentlichen alinlioh, aber wiihrend es diese nicht fiir
nidglich halten, den Meehanismus nach den bisherigen Experimenten riclitig zu deuten,
glauben Vff., daB sich die schwer zu reproduzierenden Resultate vor allem der Dunkelrk. aus der Anwesenhcit von Cl2O0 erklaren lassen, welches von SCHUMACHER u.
S t i e o e r genauer beschrieben ist (C. 1930 I. 3146). Dieses scheidet sich bei der Versuchstcmp. von H e i d t , K i s t i a k o w s k y u F o r b e s teilweise ab u. zorsetzt sich bei
dem folgenden Temp.-Anstieg, so daB bei Ruckgang auf 2° der alte Zustand sich nicht
wieder einstellt. Vff. komraen bei niedrigcren Drucken zu reproduzierbaren Resultaten.
Ausfiihrliche Yeroffentlichung folgt. (Naturę, London 131 544— 45. 15/4. 1933. Cam­
bridge, Dep. of physical Chem.)
B ra u e r.
Quirino Majorana, Obe.r einen neuen photoclektrischen Versuch. (Physik. Z. 33.
947—52. 1932. — C. 1932. II. 3675.)
S icalik s.
A. T. Waterman und C. L. Henshaw, Erweitcrung von Fmders Theorie der 'photo­
clektrischen Empfindlichkcit ais Temperaturfunktion. Vff. erweitern die Theorie yoii
F o w l e r (vgl. C. 1932 I. 191), welche die Temp.-Abhangigkeit der photoelektr.
Sehwelle sehr g u t wiedergibt, auf Freąuenzen in gróBerer Entfernung von der
Grenzfreąuenz. Die entsprechenden Korrektionsgliedcr zu den FoWLERschen Ausdriicken werden berechnet. (Physic. Rev. [2] 44 59—60. 1/7. 1933. Yale Univ.,
Sloane Phys. Lab.)
ETZRODT.
Th. Neugebauer, Zur Theorie des Kerreffekles ziveiatomiger Molekeln. Yf. zeigt,
daB die ąuantenm echan. Theorie des KERR-Effcktes zweiatomiger Moll. im sichtbaren Gebiet, abgesehen von Feinhciten, auf dasselbe R esultat fu h rt, wie die klass.
Theorie. Fiir die stat. u. opt. Polarisiorbarkeit miissen dazu die entsprechenden ąuantentheor. Ausdriicke angesetzt werden, so daB die m it Hilfe des KERR-Effektes aus experimentellcn D aten berechneten Polarisierbarkeiten auch nach der Quantcnmechanik
riclitig sind. Es wird aufgekliirt, warum die bislierigen ąuantenm echan. Bereclinungen
des Effektes bei zweiatomigen Moll. m it der E rfahrung u. den Ergebnissen der klass.
Theorie nicht in Einklang stehen. (Z. Physik 82 660—73. 23/5. 1933. Budapest, Inst.
f. theoret. Physik d. Univ.)
ETZRODT.
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..
..
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.
.
[russ.] W. F. Bogusławski, Inneratomare Energie bei der Entstehung u. beim Zerfall der
Materie. Leningrad: Akad. der Wisa. 1933. (75 S.) Rbl. 2.—.
Karl Friedrich Bonhoeffer und Paul Harteck, Grundlagen der Photochemie. Dresden u.
Leipzig: Steinkopff 1933. (VI, 295 S.) gr. 8° = Dio chemische Reaktion. Bd. i.
M. 24.—; geb. M. 25.—.
Stother Mitchell, The Cotton effect, and related phenomena. London: Bell 1933. (100 S.)
8°. 7 s. 6 d. net.
A,. E le k tro c h e m ie . T h erm o ch em ie.
Howard J. Curtis, Die Dielektrizitutskonslante von fliissigem Sćhwefel. Ausfuhrliche
Wiedergabe der C. 1933 I. 22 ref. Arbeit. (J. chem. Pliysics 1 160— 65. Febr. 1933.
Yale Univ., Sloane Physics Laboratory.)
BERGMANN.
C. T. Zahn, Die elektrischen Momenle von NO,ż und Ar,0 4. Vf. miBt die DEE.
der Gleichgewichtsmischungen von NaO,
^N02 u. berechnet unter Berucksichtigung
des Dissoziationsgleichgewichtes u. unter Verwendung von Refraktionsdaten die elektr.
Momente der beiden Moll. Die Messungen umfassen ein Druckgebiet von etwa 1 at
u. Tempp. von etwa 25—125°. Die Verss. ergaben, daB beide Moll. ein Dipolmoment
besitzen; das des N20 4 ist groBer ais das des N 0 2. Ais obere Grenzen werden die Werte
.
.
1933. H.
A j. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1309
0,3„ u. 0,56-10~18 angegeben. Die Fehler dieser W erte sind wahrscheinlich nicht gróBer
ais 0,1 - lO '18. (Physik. Z. 34. 461—62. 1/6. 1933. Leipzig, Univ., Physikal. Insfc.) J u z A.
C. Boeckner und F. L. M ohler , Strcuung von Elektronen durch Ionen und die
Beweglichkeit von Elektronen in einer Caesiumenlladung. Die Beweglichkeiten von Elek­
tronen in der positiven Siiule einer Cs-Entladung wurden aus Messungen des elektr.
Gradienten u. der Elektronentemp. u. -konz. abgeleitet. Der W ert des Wirkungsąucrschnittes des Cs-Atoms, aus den Beweglichkeiten bei kleinen Elcktronenkonzz. geschatzt, ist 3,3-10"11 qcm fur Elektronenenergien von ungefa.hr 0,33 Volt. Der
Wirkungsquerschnitt nim m t scheinbar m it der Ionenkonz. in der Entladung linear zu.
Dio Anderung ist durch die Streuung von Elektronen durch Ioncn bedingt. Der
Wirkungsquersehnitt der Ionen berechnet sich hieraus zu 75-10"1-1 qem fur Elektronen
von 0,33 Volt; er kann durch elektrostat. Wecliselwrkg. zwischen Ionen u. Elektronen
erklart werden. (Bur. Standards J . Res. 10. 357—63. Marz 1933. Washington.) S k a l .
Ernest G. Linder, Massenspektrographische Studia der lonisation und Dissoziation
vonn-Oktan durch Elektroncnstop. (Vgl. C. 1933. I. 2919.) Bei BesehieBung von n-O ktan
mit Elektronen von 120 e. V treten hauptsachlieh Ionen m it 2 u. 3 C-Atomen auf.
Ionen mit ungerader Zahl yon H-Atomen sind viel zahlreiehcr ais solche m it gorader
Zahl, vielleicht deshalb, weil die Ionen m it ungerader Zahl nur eine freie Bindung
aufweisen, wiihrend die geradzahligen m it zwei freien Bindungen unbestandiger sind.
(J. chem. Physics 1. 129—32. Febr. 1933. Camden, N. J.)
P. L. GuNTHER.
Russel W. Mebs, Wirkung eines hohen Serienuiiderstandes a uf die kalle Emission.
VI. untersucht die k. Elektronenemission von feinen Wolfrainspitzen bei Feldern
tiber 107 V/cm. Bei Anwendung eines in Serie m it der Emissionsstrecke geselialteten
Widerstandcs von 2-10° Ohm fand ein typ. Durehschlag sta tt, jedoch ohne daB liinterher
eine Spur an der Spitze m it dem Mikroskop beobaelitet werden konnte. Bei 2-10° Ohm
ereignete sich der Durchsehlag bei dem gleichen Stromwert, aber jetzt war die Beschadigung der K athode deutlich sichtbar. An Kupferkathoden konnte nie Emission
erhalten werden; m it einem Vorschaltwiderstand von 106 Ohm fand stets ein schwerer
Durehschlag sta tt, wiihrend boi 10“ Ohm kein solcher beobachtet wurde. Vf. h alt
damit fiir bewiesen, daB ein Durehschlag, der m it einem ZerreiBen der Kathodenoberflache verbunden ist, nicht durch die elektr. K rafte des Feldes hervorgerufen wird,
sondern eine Wrkg. des Stromes ist. (Physic. Rev. [2] 43. 1058—59. 15/6. 1933.
Ohio State Univ.)
E tzro d t .
Giorgio Valle, Ober die Ablósung von Elektronen aus Metallen mittels sehr langsamer Kanalstrahlen. Gezeigt wird, wie sich m it der Energie der positiyen Ionen die
Wahrscheinlichkeit andert, m it der sie Elektronen aus der Kathodenoberflache auslosen. So ergeben sich zwei yersehiedene, bestimm bare Vorgange, auf die man die
Wrkg. der positiyen Ionen auf die K athode zuriiekfuhren kann. Die Wrkg. des einen
nimmt m it der kinet. Energie sehr rasoh ab, die andere, wahrscheinlich elektrostat.,
hat nur fiir sehr langsame Ionen eine merkliehe Wrkg., dereń Geschwindigkeit noch
oberhalb der Molekulargeschwindigkeit liegt. (Atti R. Accad. Sci. Torino [Classe Sci.
fisich. mat. nat.] 67. 490—99. 1932. Turin, Physikal. In st. d. Univ.) SCHNURMANN.
S. Sonkin und Harold W. Webb, Die Einwirkung von metastabilen Quecksilberatomen a u f Metalloberfldchen. Es wird die Elektronenemission gemessen, die auftritt,
wenn metastabile Hg-Atome (2 3P 0) auf Metallobcrflachen auftreffen. W cnn vor dem
Vers. Elektroden u. A pparatur griindlieh entgast u. erhitzt worden sind, geben versohiedene Metallc den gleichen Ęffekt, u. auch das gleiche Metali spricht nach den
temporaren UnrcgelmaBigkeiten infolge des Entgasens, immer in dem gleichen MaB auf
die Hg-Atome an. Vff. vermuten, daB die wirksame Oberflaclie aus einer Schieht von
Hg-Atomen besteht. Die Anwesenheit von 0 2 begiinstigt die Ausbildung dieser Sehicht.
(Physic. Rev. [2] 43. 776. 1/5. 1933. Columbia Univ.)
J uza.
C. C. Chambers, Oberfldchen, bei denen kalte Emissionsstrome nur bei sehr liolien
Feldgradienten auftreten. Vf. miBt die Emissionsstrome, ausgehend von thorierten
W-Paden, die bei 450, 2000 u. 2900° absol. therm . vorbehandelt wurden. Nach dem
Erhitzen auf 2900° tr a t ein mefibarer Strom erst bei einer Spannung yon 3,5-106 V/em
auf; der Emissionsstrom stieg spontan von einem unmeBbaren W ert auf etwa 10-4 Amp.
Diese Erscheinung war bisher bei wesentlieh tieferen Potentialen beobachtet worden.
Die Arbeitsfunktion steht zu dem beobaehteten Effekt in keiner Beziehung. (Physic.
Rev. [2] 43. 768—69. 1/5. 1933. Swarthmore, Pennsylyania, FRANKLIN Inst.) J u z a .
G.
Móneh, Thermo- und Voltaspannung des Kupferoxyduls. Ein Thermoelement
Metali—Cu20 —Metali zeigt die groBe Thermospannung von 1 mV/Grad (vgl. VOGT,
XV. 2.
88
1310
A ,. E l e k t r o c h e m i e .
T h e rm o c iie m ie .
1933. II.
C. 1931. I. 1070). Eino Berecłmung des Vf., die demnachst veróffentlieht wird, liiCt
schlieBen, daB diese Spannung hauptsachlieh infolge der verschiedenen Elektronenkonzz. innerhalb des Halbleiters entsteht. Hiernach miiBte schon zwischen den ungleich
temperierten Enden eines isolierten Cu20-Stiiekes etwa dieselbe Spannung auftreten.
Diese Spannung kann tatsiichlich an polykrystallinem Cu20 in Vorzeichen u. GroBe
ubereinstimmend m it den gemessenen Tliermospannungen festgestellt werden: etwa 0,4
bis 0,5 V fiir 100° Temp.-Differenz. In diesem W ert ist noeh die temperaturbedingte
Anderung der Voltaspannung der freien Cu20-0berfliiche m it einbegriffen. Diese wird
an versehiedenen Cu20-Stucken im Vakuum zu etwa 0,15 V fiir 100° Temp.-Differenz
beobaehtet. Mit steigender Temp. wird die freie Halbleiteroberflaehe elektronegativer
(elektronenabstoBcnd). — W ird eine Temp.-Differenz im Cu20 zwischen dem freien
linde u. der metali. Befestigung aufrechterhalten, so addiert sich zur Anderung der
Voltaspannung noeh dio Thermospannung. Wenn die Temp. des freien Endes steigt,
die der metali. Unterlage jedoch unveriindert bleibt, so betragt dio Anderung der ais
Oberflachenpotential gemessenen Spannungsdifferenz (Volta- + Thermospannung) 0,3
bis 0,4 V fiir 100° Temp.-Differenz. Diese GroBe stim m t also m it der am Cu20-Stiick
ohne metali. Beriihrungsstellen gemessenen iiberein. — Bei Parallelverss. m it Metalloberflachen war fiir 150° Temp.-Steigerung noeh keine Anderung der Voltaspannung
innerhalb der MeBgenauigkeit ( ± Yiooo V) beobachtbar. — Die beobaehteten Absolutwerto lassen sich auch rechner. erfassen, u. die Idass. Beziehung fiir die Temp.-Abhiingigkeit der Voltaspannung kann im wesentlichen bestatigt werden. (Naturwiss. 21.
367. 19/5. 1933. Erlangen, Physikal. Inst. d. Univ.)
SKALIKS.
R. H. Fowler, Bericht uber die Theorie der Halbleiter. Zusammenfassender Bericht; In h alt: Definition des Halbleiters, Besonderheiten der einzelnen Git.tertypen;
Anzahl der Leitungselektronen, Leitfiihigkeit; Gitterstdrungshalbleiter; Halleffekt u.
Zahl der G itterstórungen; W iderstandsanderung im Magnetfeld; innere Pliotoeffekte
in Halbleitern; Gleiehrichterkontakte; Schwierigkeiten der K ontakttheorie. (Physik.
Z. Sowjetunion 3. 507—28. 1933. Cambridge. [Orig.: engl.].)
ETZROUT.
Cecil W. Davies, Die Orenzleitfahigkeiten der Salze in nichtwasserigen Lósungsmitteln. Es wird eine Methode beschrieben zur Best. der Leitfiihigkeit der Elektrolyte
bei unendlicher Verdiinnung fiir die Fiille teilweiser Assoziation, in denen die K.OHLRAUSCHsche Quadratwurzelmethode nicht anwendbar ist. Die Messung von Jodsiiure
in W. boi 25° ergibt tlbereinstimmung m it den nach der ONSAGERsclien Methode erhaltcnen W erten, u. den aus den Beweglichkeiten errechneten. Fiir o-Nitrobenzoesiiure
in W. gibt die neue Methode die besten W ertc. Es werden A gN 03 in Methylalkohol, K J
u. A gN 03 in Benzonitrillsgg. gemessen. (J. chem. Soc. London 1933. 645—48. Juni.
London, B attersea Polytechnic.)
Ga e d e .
W. S. Finkelstein und M. S. Aschkinasi, Die AbMngigkeit der Bildung stromleilender Systeme von der Komplexbildung und Solvatation. Die friilier (C. 1926. II- 1377;
1928. I. 2165) naehgewiesene Bldg. einer leitenden Verb. aus Brom u. Benzamid in
Nitrobenzol hatte zu der irrigen Annahme der Existenz eines Kations PvCO-i\’H2++
gefiihrt. E s wird mm auf Grund kryoskop. u. konduktometr. Messungen gezeigt, daB
die bei der Zugabe von Acetamid zu einer Lsg. von Brom in Nitrobenzol auftretenden
Erscheinungen sich am besten dadurch erkliiren lassen, daB das DissoziationsgleichgeTOcht B r2
Br+ + B r- infolge Ammoniumsalzbldg. nach:
CHj-CONH, + B r2 — y (CH3.CO-NH2-Br)+ + B r“
yersehoben wird. Das Vorliegen des Br~-Ions wurde d u rch Elektrolyseverss. bestatigt.
Die Zwischenbldg. eines Ions [R-CO -N H 2Br]+ wird auch fiir den HoFMANNschen
Abbau angenommen. (Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitsclieski Shurnal.
Sser. A. Slmrnal obsclitschei Chimii] 2 (64). 790—99. 1932.)
B e r s in .
Owen Rhys Howell und Cecil Handford, Eine Untersuchung des Systems IFa^serPhenol. Tcil I II . Elelctrische Leitfdhigkeiten. (II. vgl. C. 1933. 1. 2378.) Es wird die
Leitfiihigkeit von W.-Phenolgemischen verschiedener Konzz. bei 20, 30, 40, 50, 60 u.
70° (auf ±0,01° genau) bestimmt. Die R eindarst. des Materials u. die H erst. der Lsgg.
ist beschrieben, ebenso die elektr. Zelle. Eine besondere MeBanordnung wird fiir die
schlecht leitenden Lsgg. benutzt u nter Anwendung eines Lautsprechers u. der W a g XFRsehen Methode des Erdens (Elcktrotechn. Z. 32 [1911]. 1001). Die erhaltenen Leitfiihigkeitswerte sind tabellar. u. graph. dargestellt. Die Form der K urve m it einem ausgesprochenen Maximum entspricht den Leitfahigkeitskonz.-Kurven konz. Lsgg., wie sie
von HOWELL (C. 1928. I. 1150) ftir wss. Chlorwasserstoffsaurelsgg. u. von GRINDLEY
u. B u r y (C. 1931. I. 579) fiir B uttersaure gefunden sind. Abweichend verhiilt sich nur
1933. II.
A a. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1311
das Gebiet bis zu 30% W.-Geh. Die Leitfahigkeit liegt selbst bei 70° unter der des reinen
W. Ais Ursache geben Vff. die Rk. C8H5OH + H 20 ^ CjH jO H j' + OH' an. Es wird
die Bldg. der Yerb. (C9H 5OH2‘) (OH') angenommen, dio bei aąuimolekuiaren Mengen
ihr Maximum besitzt. Bei weiterem Hinzufiigen von W. wachst die Leitfahigkeit rasch,
die Diasoziation verlauft nach GsH ,O H -f- H 20
CeHsO' + OH3‘. Zum Beweis des
bas. Charakters des Phenols werden die Verbb. m it H 3P 0 4, (COOH)2, H2S 0 4 u. CC13COOH herangezogen. Die Leitfahigkeit-Temp.-Kurven lassen sich durch die Gleichung
y.t = y„0 -f- a. (l — 20) + /3 (t — 20)2 darstellen, in der cc u. /3 K onstanten sind, die fiir die
rerschiedenen Konzz. yerschiedene W erte habcn. Diese W erte gegen die Konz. aufgetragen, zeigen einen K nickpunkt bei einer Konz., die aąuimolekuiaren Mengen entspricht, was wieder zur Annahme der Assoziation ftihrt. (Trans. F araday Koc. 29.
640—53. Mai 1933. Manchester, The College of Technology.)
Ga e d e .
W. V. Evans und F. H. Lee, Die Leitfahigkeit der Orignardschen Verbindungen
in Atherlosungen. (Vgl. K o n d y r e w u. S su si, C. 1929. II. 2023, u. D u f f o r d , C. 1930.
II. 2354.) Es w ird die Leitfahigkeit von Athyl-, n-Butyl-, Benzyl- u. Phenylmagnesiumbromid, sowie M gBr2 selbst in ath . Lsgg. bei + 2 0 , 0 u. — 10° gemessen. Die Leitfahigkeit
nimmt in der angegebenen Reihenfolge ab. Die Leitfiihigkeiten nehmen m it Ausnahme
des 2-mol. Phenylmagnesiumbromids m it abnehmender Temp. zu. Bei Plienylmagnesiambromid muB zwischen 1- u. 2-mol. Lsgg. der Temp.-Koeff. sein Vorzeichen
umkehren. Die mol. Leitfahigkeit nim m t bei der Verdiinnung zwischen 2- u. 0,5-mol.
ab. Dieser Widerspruch zum klass. Verdiinnungsgesetz fur schwache E lektrolyte wird
noch untersucht. (J. Amer. chem. Soc. 55. 1474—77. April 1933. Evanston, Illinois,
Chem. Lab. of N orthw estern Univ.)
Ga e d e .
Raymond M. Fuoss und Charles Ą. Kraus, Eigenschaften der elektrolytischen
Losungen. IV. Das Leitfdhigkeitsminimum und die Bildung von Tripelionen infolge der
Wirlcung Coulombscher Krafte. (III. vgl. C. 1933- I. 2786.) Um den in ihrer 1. Arbeit
(C. 1933.1 .1746) gefundencn Verlauf der Leitfahigkeit-Konz.-Kurve, besonders das Vorhandensein eines Mini mu ms zu erklaren, nehmen Vff. die Bldg. von Tripelionen aus
einem neutralen Mol. u. einem einfachen ło n a n , also einen Komplex von der Form
H----- r ) oder (---- 1---- ). Es zeigt sich, daB sich die Tripelionen nur bis zu einem bestimmten krit. W ert der DE. des Losungsm. bilden konnen. Mit wachsender DE. des
Losungsm. bewegt sich das Minimum zu hóheren Konzz., u. versehwindet schlieBlich
ganz. Auf Grund gewisser vereinfachendcr Annahmcn ist es moglich, aus den experimentell erm ittelten yl-W erten die Gleichgewichtskonstante k der Tripelionen zu entnehmen, u. sic andererseits aus bekannten, auf der Annahme von CoULOMBschen
Rraften beruhenden Ansiitzen zu berechnen. Eine dorartige Gegeniiberstellung experimentell u. theoret. erm ittelter h-W erte bei dem einzigen bisher zuganglichen Beispiel,
Tetraisoamylammoniumnitrat in Dioxan-W.-Gemischen, zeigt gute Obereinstimmung.
(J. Amer. chem. Soc. 55. 2387—99. Ju n i 1933. Providence, Rh ode Island, Chem. Lab.
of B ro w n Univ.)
Ga e d e .
Charles A. Kraus und William W. Hawes, Eigenschaften der elektrolytischen
Losungen. V. Die Leitfahigkeit einiger Amidosalze in flilssigem Ammoniak. (IV. vgl.
vorst. Ref.) Vff. untersuchen den EinfluB der K onst. der Ionen auf die Eigg. elektrolyt.
Lsgg., u. betrachten besonders den EinfluB der K onst. der Anionen auf die Dissoziation
ihrer Alkalimetallsalze in fl. Ammoniak, also in einem Losungsm. m it geringer hydrolysierender Wrkg. E s wird unter AusschluB von 0 2 u. W. gearbeitet. Das Zentralatom
des negativen Anions der untersuchten E lektrolyte ist N. Es wird dic elektr. Leitfahig­
keit von Natrium phenylamid, -diphenylamid, -triphenylboram id (NaNH2-B(C6H5)3),
Kaliumdiphenylamid u. -triphenylboram id gemessen. Obgleieh die Salze schwach
negative Ionen besitzen, sind es keine schwachen Elektrolyte. Die berechneten Dissoziationskonstanten zeigen W erte von 8,2-10-4 fiir Na-Phenylamid bis zu 150-10-4 fiir
Xa-Triphenylboramid. Die T atsache, daB die Dissoziationskonstante m it zunehmender GróBe des negativen Ions wachst, bestatigt die von BjERRUM u. von F uoss
u; K r a u s entwickelte Theorie, daB bei den Dissoziationsvorgangen CoULOMBsehe
Krafte zu beriicksiehtigen sind. (J. Amer. ehem. Soc. 55. 2776—85. Ju li 1933.) G a e d e .
M. Ussanowitsch und F. Terpugow, Elektrochemische Untersuchungen atherischer
Losungen. VI. Das System Antimontrichlorid-Athyldther. (Z. physik. Chem. Abt. A.
165. 39— 48. Juni 1933. Tomsk, Sibir. Physikal.-Teehn. Inst., Lab. f. physikal. Chem.
— C. 1 9 3 3 .1. 2655.)
K lever.
M. Ussanowitsch und R. Rosentreter, Elektrochemische. Untersuchungen athe­
rischer Losungen. V II. Das System Arsenitribromid-Methyldihyluther. (VI. vgl. vorst.
88*
1312
A ,. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1933. H.
Ref.) Es wurde die spezif. Leitfahigkeit des Systems AsBr3-CH3OC2H 5 im Konz.-Gebiet
von 22—92°/0 AsBr3 bei 18 u. 30° untersueht. Die Leitfahigkeitskurve weist ein flaches
Masimum bei der Konz. von etwa 80°/o AsBr3 auf. Im Vergleich zum System AsBr3-A.
ist das Masimum naeh der Atherseite yerschoben u. weniger steil. Bei groBeren Konzz.
wachst die Leitfahigkeit m it der Temp.-Erhohung, bei geringerer fallt sie ab. Die Kurve
der Abhangigkeit des Temp.-Koeff. yon der Konz. weist ein Maximum bei 50 Mol.-°/o
auf, was auf eine Verb. C //3OC'„7/s •AsBr^ hindeutet, Die molekulare Leitfahigkeit fiir
AsBr3 ais Eloktrolyt zeigt einen anomalen Verlauf. (Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem.
[russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 2 ( 64). 864—67.
1932; Z. physik. Chem. Abt. A. 165. 49—52. Juni 1933. Tomsk.)
K lever.
F.
I. TerpugOW, Elektrochemische Untersuchungen dtherischer Losungen. V III. Die
Leitfahigkeit und die Yiscositat des Systems: Arsenlrichlorid-Diathylather. (VII. vgl.
vorst. Ref.) Nachdem von USSANOWITSCH (C. 1929. I. 2018) festgestellt worden war,
daB die molekulare Leitfahigkeit des Systems AsCl3-A., bezogen auf AsCl3 ais Elektrolyt,
einen anomalen Charakter besitzt, wurde zur Aufklarung der N atur des Elektrolyten
die Viscositat dos Systems bei 0, 10, 18, 30, 40 u. 50°, sowie die Anderung der Lcitfahigkeit m it der Temp. untersueht. Das Viscositatsdiagramm zeigt, daB das gegebene System
zum Typus der „irrationalen“ Systeme zuzurechnen ist. Der symbate Verlauf der Leit­
fahigkeit u. der Viscositat, wie auch ihre Temp.-Koeff., weist auf die Existenz einer im
System sich bildenden Verb. AsClz -{C„Hh).fi hin. (Chem. J . Ser. A. J. allg. Chem.
[russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 2 (64). 868—74.
1932. Tomsk.)
K leyer.
A.
G. Pissarew, Elektrochemische Untersuchwngen dtherischer Losungen. IX . Die
Leitfahigkeit und die Yiscositat des Systems: Essigsaure-Diathyldiher. (V III. ygl. vorst.
Ref.) Die Unterss. der Leitfahigkeit u. der Viscositat des Systems CH3COOH-A. zeigte,
daB eine Stromleitung nicht festgestellt werden konnte, u. daB die Viscositiit den
„idealen“ Systemen, die durch die Nichtexistenz einer Wechselwrkg. zwischen den
Komponenten charakterisiert sind, zugerechnet werden muB. Somit ist die Nichtexistenz einer Verb. zwischen den Komponenten erwiesen. (Chem. J. Ser. A. J. allg.
Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 2 (64). 875
bis 877. 1932. Tomsk.)
K lever.
R. G. Rosentreter, Elektrochemische Untersuchungen atlierisćher Losungen. X. Die
Viscositdt des Systems Phosphortrichlorid-Didthylalher. (IX . vgl. vorst. Ref.) Die
U nters. der Viscositat des Systems PC13-A. bei 0, 10 u. 18° zeigte das Nichtbestehen
einer Wechselwrkg. zwischen den Komponenten, so daB, un ter Beriicksichtigung der
Tatsache, daB keine Stromleitung im System beobaclitet werden konnte, die Nichtexistenz einer Verb. zwischen PC13 u. A. ais erwiesen erscheint. (Chem. J . Ser. A. J.
allg. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. A. Shurnal obschtschei Chimii] 2 (64).
878—79. 1932. Tomsk.)
K lever.
Arda Alden Green, Die Darstellung von Acetal- und Pkosphalpufferliisungen von
bekanntem Pu und bckannłer lonenstdrke. E s werden Interpolationstafeln u. -kurven
fiir Acetat- u. Phosphatpufferlsgg. gebracht unter Angabe der Molzahlen des Salzes fiir
ein bestimmtes ph- Es werden die EKK.-Messungen yon K 2H P 0 4 u. K H 2P 0 4Mischungen bis zu 2-mol. Konzz. m it der H- u. der Glaselektrode durchgefiihrt. Es gilt
auch fiir die hóheren Konzz. die yon COHN benutzte Gleichung (C. 1927. I. 2042).
(J . Amer. chem. Soc. 55. 2331—36. Ju n i 1933. Boston, Mass., H ary ard Medical School,
Lab. of Physiology.)
Ga e d e .
J. O. Halford, Relative Starkę von Benzoesaure und Salicylsaure in AlkoholWassergemischen. (Vgl. C. 1931. I I. 1988.) Um zu zeigen, daB die Messungen der Starkę
von Siiuren durch FI.-K ontakte zwischen den Lsgg. in verschiedenen Losungsmm. nicht
beeinfluBt werden, werden auBer den Messungen m it der Sb-Elektrode Bestst. mittels
der Loslichkeit der Sauren u. ihrer Ag-Salze durchgefuhrt. Es wird eine Methode zur
Feststellung der Assoziation der Sauren beschrieben. Dabei muB fiir monomolekulare
Sauren an dem P unkt, an dem die Sauren zu r H alfte neutralisiert sind, bei yerschiedenen
Anfangskonzz. der Sauren immer dasselbe Potential herrschen. Bei einer dimolekularen
Saure dagegen ergibt sich bei Konz.-Untersehieden vom F ak to r 10 die Starkę der Saure
in der yerdtinnteren Lsg. um 0,5 logarithm. Einheiten groBer. Die Beziehung zwischen
relativer Starkę u. Losliehkeiten u. die Anwendbarkeit der Loslichkeitsmethode ^ ird
besproclien. Die Losliehkeiten in Millimol/1 der Benzoe- u. der Salicylsaure u. ihrer AgSalze in A.-W.-Mischungen m it yerschiedenem A.-Geh. bei 25° sind tabelliert. Daraus
wird unter der Annahme, daB die Aktivit;iten den Konzz. entsprechen, die Anderung
1933. II.
Aj. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1313
der relativen Starko der beiden Sauren in don A.-W.-Gemischen bestimm t. Bei der
Messung der relativen Starko der beiden Sauren m it der Sb-Elektrode ist der durch die
Vernaohlassigung des Fl.-K ontaktes bedingte Fehler nicht groBer ais 0,1 der pjc-Werte.
Die Obereinstimmung der nach beiden Methoden erhaltenen W ertc ist gut. Die relativo
Starkę der Sauren an d ert sich m it der A.-Konz. um etwa 0,5 dor pK-W erte. Es wird die
Dissoziation der Benzoesaure in A.-W.-Gemischen bestimmt. (J. Amor. chem. Soe. 55.
2272—78. Juni 1933. Ann Arbor,M ichigan, Chem.Lab. of theU niv. ofMichigan.) G a e d e .
S. I. Ssokolow und A. Gr. Passynski, Uber eine Olaselektrode. Inhaltlich ident.
mit dor C. 1932. I I. 2022 referiorten Arbeit. (Chem. J . Ser. W. J . physik. Chem.
[russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitscheskoi Chimii] 3. 131—49. 1932.
Moskau, Physikal.-chcm. Lab. d. Inst. f. Lederind.)
GURIAN.
George A. Hulett und R. B. Elliott, D iffusion in Nonnaldcmcnlcn.
Zur Best.
der Diffusion der Quecksilberionen von dor K athode zur Anodę in Normal-Cd-Elementen
wird zunachst das Verhaltnis von Mercuro- zu Mercuriionen in einor sorgfaltig hergestellton, m it CdSO.,-% H20 , Hg u. Hg2SO., gesatt. Lsg. bestim m t u. gloichzeitig
uber einer Hg-Elektrode ihre EK . gegen das Cd-Amalgam-CdSO,1-Halboloment gemessen.
Die Ausgangslsg. wird m it gesatt. CdSO,-8/3 H 20-Lsg. verd., so daB oino Verdimnungsroihe mit bekannten, abnehmenden Hg-Gehh. resultiert, deron E K K . ebenfalls goinessen werden. (Dic so erhaltene Tabello zeigt z. B. auch, daB den sonst angegebenen
1,01808 V des Westonelements bei 25° kcineswegs eine an Hg gesatt., sondern nur eino
zu 85°/0 gesatt. Lsg. entspricht.) Mit einer amalgamierten Pt-Spitze ais K athode wird
nun die EK. gegon die gewohnlicho Anodo in verschiedenen Hóhen im Innern der FI.
des Ełements gemessen u. aus der Tabello die entsprochcnden Hg-Ionenkonzz. abgelesen. So wird gofundon, daB in einem vier Jahro altcn Element durch Diffusion noeh
kein Gleiehgewichtszustand der Konzz. eingetreten war, wohl aber bei einem 18-jahrigcn
Element. — Ein noeh besseres Bild des Diffusionsvorganges orhalt man, wenn man
iiber die Hg- u. die 10°/oig. Cd-Amalgamelektrode oino gesatt. Lsg. von CdSO ,,- 8/3 H 20 ,
HgjSO, u. Hg uborschichtet. An der Abnahmc der EK . m it der Żeit laBt sich unmittelbar dic Diffusion verfolgen. Dies kann auch an einor Anordnung geschehen, in der
dio EK. des Amalgamhalbelements gegen eine von 6 immer entfernter liegenden HgKathoden, die reihonformig an einem gemeinsamen, m it gesatt. CdS04-8/3 H 20-Lsg.
gefullten Verbindungsrohr angoschmolzon sind, gemessen wird. (J. physie. Chem.
37. 245—52. Febr. 1933. Princeton, New Jersey, Univ., Frick Chemical Labor.) ROG.
Aleksandra Sprantsman, Uber Herstellung makroskopischer Thalliumkryslalle
durch Elektrolyse. Die Herst. der Makrokrystalle des Thalliums wird nach der Methode
von F o e r s t e r (Z. anorg. allg. Chem. 15 [1897]. 71—74) u. A s a h a r a u . S a s a h a r a
(C. 1928. I. 149) durohgcfiihrt. Es entstehen K rystalle bis zu einem Durchmesser
von 0,0 mm. Dio Form dor K rystalle ist von der Konz. der Thalliumsulfatlsg., von
der Temp. u. von dem Prod. der freien Siiure m it der Strom spannung abhangig, wahrend
Veranderungen der Strom dichte im Bereich von 0,01—0,10 Amp./qdm keinen EinfluB
austiben. Der Nd. ist nadelfórmig boi 10,0— 18,0 g-V/l, besitzt die Form diinner hexagonaler Plattchen bei 22,0— 28,0 g*V/I, obcrhalb 32,0 g-V/1 ist er wieder nadelfórmig.
Verminderung der Konz. bew irkt VergroBcrung dor K rystalle. Temp.-Andcrungen
haben nur bei sehr groBen Temp.-Untersehieden EinfluB, Sehwankungen von 17 auf
21° sind ohneAVrkg. (Acta Comment. Univ. Tartuensis [Dorpatensis] 24. No. 6. 3 Seiten.
1933. T artu, Phys. In st. d. Univ.)
G aede.
A.
Glazunoy und A. RoSkot, Die lineare Krijstallisati07isgeschwi7idigke.it von
kalhodischem Kupfer bei der Elektrolyse von Kupfersuljatlósungen. (Coli. Trav. ehim.
Tchecoslovaquie 5. 179— 84. April 1933. — C. 1932. I I . 2432.)
P a n g r it z .
Louis P. Hammett, Der Mechanismus der Wasserstoffiiberspannung und der
eleklrolytischen Ozydation von Wasserstoff. U nter der Voraussetzung, daB die beiden
Rkk. H+ 4 - e ^ H u. 2 H ^ H , fur dic Gesclrwindigkeit der Gesamtrk. 2 H+ +
2 e ^ H , von annahernd gleicher Bcdcutung sind, stellt Yf. fur dio Gescliwindigkeit
der Hin- u. Riickrk. eine Gleichung auf, die ais Grenzfalle die Beziohungen anderer
Autoren liefert. Bei groBen Polarisationen wird die 1. Rk., bei kleinen Polarisationcn
dic 2. vorherrsehend. Die Gleichung ergibt gute Ubereinstimmung m it oigenen Stromstarke-Potential-( t)berspannungs)-Messungen an Pt-Elektroden. (Trans. F araday Soc.
29. 770—75. Ju li 1933. Columbia, Univ.)
Ze i s e .
C. W. Heaps, Diskontinuitałen der magnetischen Widerstandsdnderung. Yf. untersucht qualitativ die W iderstandsanderung eines elast. gespannten Ni-Drahtes von
0,1 min Durchmesser im variablen Magnetfeld. An den Enden des von einem Gleich-
1314
A ,. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1933. II.
strom durchflosscnen D rahtes war iiber einen Anpassungsiibcrtrager ein dreistufigcr
Verstarker m it Lautsprccher angeschlossen. W urde ein perm anenter Magnet langsam
einem Ende des Ni-Drahtes genahert, so war im Lautsprecher ein scharfes Knacken zu
lioren, das von mehrcren sehwachercn Gerauschen gefolgt wurde. Bei einem gespannten
Eisen- oder N i-D raht war das Gerausoh sehr iilinlich dem des gewohnlichen B ark IIAUSEN-Effektes (induktive Ankopplung der V erstarkeranordnung an den nicht stromdurchflossenen D raht). Dio Magnetisierungsspriinge sind dcmnaeh m it Widerstandsspriingen verbunden, u. zwar bestehen diese D iskontinuitaten offenbar in einer reversiblen Drehung der Elementarmagnetvektoren in dio Feldriclitung, wahrend die n.
BARKHAUSEN-Spriinge gewóhnlieh ais irroversibles Umspringen der dem auBeren Feld
entgegengerichteten Elementarmagnete gedeutet wrcrden. Dor BARKHAUSEN-Effekt
karni jedoch auch ais Folgo eines Einscliwingens der Magnotisierungsvcktoren aus
einer Krystallachsenrichtung in die andere gedeutet werden (vgl. W e b s t e r , C. 1931.
I. 232; H e a p s , C. 1933. I. 188); M agnetostriktion u. magnet. Widerstandsanderung
sind dann eher verstandlich. (Pliysic. Rev. [2] 43. 763—64. 1/5. 1933. The Rico
Inst.)
ETZRODT.
Chr. M e lle r, Zur Theorie des Austauschproblems und des Ferromagnetismus bei
tiefen Temperaturen. Die BLOCHsehe B ehandlung der SLATERschcn Sakulargleichung
fvir ein System von Atomen m it jo einem Valenzelektron kann durch E in fu h ru n g einer
„HAM ILTON-Funktion des Austauschproblems“ unm ittelbar auf den Fali von beliebig vielen Valenzelektronen bei jedem Atom Yerallgemeinert werden. Der Ausdruek
fiir dio HAMILTON-Funktion bleibt unverandert, so daB das allgemcine Problem ebenso
einfach zu behandeln ist wie das spezielle. Ais cinfache Anwendung wird der Ferromagnetismus eines einfachen kub. ICrystalles m it z-Valenzelektronen an jedem Atom
bei tiefen Tempp. untersuclit. (Z. Physik 83. 559— 67. 23/5. 1933. Kopenhagen, Inst.
f. theoret. Physik d. U niv.)
ETZRODT.
Egon Bretscher und Walter Deck, Magnetorolation bei nichiadiabalischer
Anderung des Magnelfeldes. Es steht zurDiskussion, ob dieM agnetorotation dcm Magnetfeld auch bei hohen Freąuenzen folgt. Theoret. ergibt sich klass., daB die Drehung
dem Magnetfeld ohne Phasenyerschiebung folgt. Experimentell wurde polarisiertes
Licht, das die Wellenlangen in der Umgebung der D-Linien enthielt, nach Passieren
eines m it Na-Dampf gefiillten GefaBes durch cinen senkrecht zum Polarisator gestellten Analysator beobachtet. Um das GefaB m it Na-Dampf befand sich eine CuSpirale, die Bestandteil eines Schwingungskreises war. Wurdo Strom durch die Spulc
geschiekt, so tr a t eine Aufhellung des Gesichtsfeldes ein, dereń In ten sitat den Integraleffekt aller an der Drehung beteiligten Wellenlangen darstellt. Dieser Integraleffckt
blieb boi verschiedenen Freąuenzen, soweit visuelle Beobachtungen zureicliend sind,
konstant, auch wenn die Magnetfeldfreąuenz die Lamorfreąuenz um den F aktor 13,5
iiberstieg. (H elr. physica Acta 6. 229—31. 1933. Zurich, E. T. H.)
K lem m .
P . L aine, Tempcraturabhangiglceit der magnetisclien Doppelbrechung von fliissigem
Sauersłoff. In der friiher beschriebenen Anordnung (vgl. C. 1933- II. 184) untersucht
Vf. die magnet. Doppelbrechung von fl. 0 2 fiir X = 546 ni//. Die W erte nehmen ab
von 19° 17' fiir T = 77,9°, absol. auf 13° 40' fiir T = 96,1° absol. Das Verlmltnis der
beiden W erte (1,411) stim m t gut iiberein m it dem nach der Theorie von L a n g e VIN
(Lo Radium 7 [1910]. 249) berechneten Verhaltnis (1,418). Nun ist die Temp.-Abliiingigkeit der magnet. Susceptibilitat von 0 2 in diesem Temp.-Bereich geringer ais
nach der Theorie von L a n g e y in z u erw arten, was m it der W EISSsclien Hypothese
des molekularen Feldes zu erklarcn ist. D a sich aber kein EinfluB des molekularcn
Feldes auf dio magnet. Doppelbrechung zeigt, muB m an annehmen, daB die opt.
Anisotropie des fl. O, m it sinkender Temp. steigt. Diese Zunahme der Doppelbrechung
muB also im untersuchten Tcmp.-Gebiet geradc die aus der W rkg. des molekularen
Feldes zu erwartende Abnahme kompensieren. (C. R. hebd. Seances Acad. Sci. 196.
1594— 96. 22/5.1933.)
L orenz.
Vladimir Karapetoff, Die slatisłisehe Theorie der Gasentartung von Fermi-Dirae.
M it einigen Anwendungen a u f die Elektronenvorganqe in Metallen. Obersicht. (Mech.
Engng. 55. 237—42. 290—94. 358—62. 389. Juni 1933. Ith ak a [N. Y.], Cornell
U niy.)
G.
SKALIKS.
E. Uhlenbeck und L. Gropper, Die Zuslandsgleićhung eines nichtidealen
Einstein-Bose- oder Fermi-Dirac-Gases. Inhaltlieh ident. m it der C. 1933. I. 3172 referierten Arbeit. (Physic. Rcv. [2] 40. 1029. 1932. Univ. of Michigan.) E is e n s c h it z .
1933. I I
A j. E l e k t r o c h e m ie .
T h e b m o c h e m ie .
1315
E.
A- Uehling und G. E. Uhlenbeck, Transportersdieinungcn in Einstein-Boseund Fermi-Dirac-Gasen. Die Theorie von Gasen in nichtstationiLron Zustandon, dio von
LORENTZ u. E n s k o g gegeben wurde, w ird fur die Q uantenstatistik v e r a l l g e r a e i n G r t .
Man e r h a l t die hydrodynam. Gleichungen u. formale Ausdriicke fur innere Reibung u.
Warmeleitfahigkeit. Diese Ergebnisse sind fiir alle S tatistiken u. alle Entartungsgrado
gultig. (Physic. Rev. [2] 49. 1029. 1932. Univ. of Michigan.)
ElSENSCHITZ.
Tzu-Ching Huang und Kuo-Cheng Su, Uber die thermodynamischen Eigenschafkn
realer Gase ais ezplizite Funktionen von Druck und Temperatur. Nach einer Methodo
von S ca tch ard werden mehrere theoret. Zustandsgleichungen von der Form
p = f{ v , T) in die beąuemere Form V — f {p, T) umgewandelt. Es sind die Formeln
von B e a t t ie , S c a t c h a r d , B r id g e m a n , v a n d e r W a a l s , D i e t e r i c i u. K e y ę s .
Die neue allgemeine Gleichung h a t die Form :
V
= l i T /p + / j (T) + h ( T ) - P + f 3 (T)-pK
Sie wird in dio therm odynam . G leichung d II = T - d S + V - d p eingosetzt, wo d S
u. d H ais vollkommeno D ifferontiale angesehen w erden: so w erden allgem eine Form eln
fur den W arm einhalt u. fiir dio E ntropio ais explizite F u n k tio n en von D ruck u. T em p.
gewonnen. Aus diesen drei G leichungen w ird der JOULE-THOMSON-Effekt, die JOULETHOMSONsche U m kehrtem p., die therm odynam . A bloitung [ 3 ( p 'F ) / 3 p ] r u . der
BOYLE-Punkt ais F u n k tio n en v o n D ruck u. T em p. ais u n abhangigen V ariablen gowonnen. SchlieBlieh w erden die th erm o d y n am . Eigg. von realen Gasen, die den Gosetzen v o n v a N d e r W a a l s u . BEATTIE-BRIDGEMAN gehorchen, d u rch direkto Substitution in die allgem oinen G leichungen berechnot. (A nw endung vgl. n aehst. Ref.)
(Sci. Rep. N at. Tsing H u a U niv. 2. 37— 48. A pril 1933. Peiping, Tsing H u a U niv.,
Dptmt. of Chem. [O rig.: engl.].)
W . A. R o t h .
Kou-Cheng Su u n d Tzu-Ching Huang, Der Joule-Thomsoneffekl und die Wdrmekapazitdt bei konstantem Druck fiir Ammaniak. (Ygl. v o rst. R ef.) OsBORNE, S t im s o n ,
S ligh u. Cr a GOE haben 1924— 1926 Ov v on A m m oniak zw ischen —30 u . +150° u.
0—20 a t genau gemessen, B e a t t ie h a t (C. 1930. II. 361) W erte fiir d en JoU LETHOMSON-Effekt nach einer genauon u. einer an g en ah erten G leichung fu r NH3 berechnet.
Vff. priifen, wie w eit B erechnung u. Vers. iibereinstim m en. Aus S c a t c h a r d s m odifizierter Form der BEATTiE-BRiDGEMANschen Z ustandsgleichung w erden neue Formeln
abgeleitet (vgl. vorst. Ref.) m it p u. T ais u n abhangigen V ariablen. Die tlb erein stimmung zwischen den b eo bachteten u. den von den Vff. berochneton W erten is t
fiir den JOULE-THOMSON-Effekt oberhalb 30° u. fiir Ov oberhalb 100° befriedigend.
Dio neuen Gleichungen hab en vor d en beiden von B e a t t ie aufgostellten entschiedeno
Vorteile. (J . Chin. chem. Soc. 1. 1—9. A pril 1933. [Orig.: engl.].)
W. A. R o t h .
W . H. K ee so m u n d A . P . K eesom , Isopyknen von fUissigern Helium. I. Es werden
die Isopyknen zwischen 1,15 u. 4,2° absol. im Bereiche vom Sattigungsdruck bis etwa
25 at gemessen. Sie bestehen aus je zwei Zweigen, die dem He I bzw. He I I entspreohen
u. die auf der A-Kurve unter einem Winkel zusammenstoflen, der um so ausgepragter
ist, je hoher die Drucke sind. H ier erleidet (9 p/d T )v, (9 v/d T )v u. (9 vjd p ) t einen
Sprung. (9 pj9 T )v ist fur H e11 (das bei den niedrigeren Tempp. existiert) negativ,
also auch (9 v/d T ) v. Das bedeutet, daB eine isentrop. oder isenthalph. Expansion des
He11 eine Temp.-Zunahme bew irkt u. daB liings der ż-Kurvo dio D. des fl. H e ein
scharfes Maximum besitzt, vor allom bei hoheron Drucken. Mit abnehmender Temp.
werden die Isopyknen des H e11 m ehr u. mehr horizontal, dem NERNSTschen Warmetheorem entsprechend. (Kon. Akad. Wetensch. A msterdam, Proc. 36. 482—87. 1933.
Leiden, K a m e r l in g h ONNES-Lab.)
Ze is e .
V. Fischer, E in Zustandsdiagramm fu r ternare Gemische. Um die Isothermen
ternarer Gemische zeichner. darzustellen, benutzt m an gleiehseitige Dreiecke; jedoch
kann man so z. B. nicht die Gleiehgew.-Konz. eines fl. Gemisches u. seines Dampfes
ablesen. Dor Vf. verwendet dagegen das iibliche Diagramm fiir biniire Gemische m it
2 Ordinatenachsen im A bstand 1 u. den Tempp. ais Ordinaten, nur m it dom Unterschied, daB jotzt die Abscissen nicht 2, sondern 3 Konzz. darstellen. Anwendung auf
ein 0,-N,-Ar-Gemisch. (Ann. Physik [5] I 1?. 421—24. 19/6. 1933. Berlin-Johannisthal.)"
Ze i s e .
B.
Bruźs, Zur Tlieorie der Warmeleitung. Im Gegensatz zu anderen Autoren stellt
sieh Yf. auf den Standpunkt, daB sich stationare Systeme ganz allgemein u. nichtisotherme im besonderen aus therm odynam. GroBen, die in Gleiehgewichtssystemen
bestimmbar sind, yoraussagen lassen. Hierzu wendet er ein auBerhalb der 3 Warmesatze liegondes u. die Energiefunktionen regelndes P ostulat an, das fur a l l e stationaren
1316
A 2. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1933. II.
Systeme gleich gelten soli u. das or schon in friiheren Arbciten auf verschicdene Artcn
von stationaren Systemen angewendet hat. In vorliegender Arbeit will er die tlbereinstimmung der Theorio m it der E rfahrung auch fiir dio W armeleitung von neutralen
Gasen zcigen. E r loitot eine „stationare Reaktionsisochore“ ab, die sich v o j i der
VANST HOFFschen durch ein Zusatzglied u. die Bedeutung der Rk.-Warme unterscheidot. Dio W iderspruche zu v a n ’t H o f f , C l a u s i u s u . C l a p e y r o n glaubt Vf.
deuten zu kórmen. SehlieBlich wendet er dio Theoric noch auf den therm . Molekulardruck auf Membranen an. (Z. Physik 83. 543—53. 28/G. 1933. lliga, Chem. Inst. d.
Univ.)
Z eise.
Max Trautz und Alfred Ziindel, Die M essung der Warmcleilung in Gosen. In dieser
ausfiihrlichcn Expcrim entalarbeit wird in Vorverss. (Teil A) dio EuCKENsche Methodo
in ihren verschiedcnen Abwandlungcn ausprobiert; um dio letzton kleinen Unsichcrheiten zu beseitigen, bauen die Vff. die Capillaren in einen Cu-Block ein; dieser „Błocka p p a ra t“ u. die gewahlte Schaltung werden beschriebcn. In Teil B wird dic McBmethode hinsiehtlich aller Fehlermoglichkciten an H and der L iteratur crschópfcnd
diskutiort. In Teil C teilen die Vff. ihre McBergebnisso fur C0„, CO, CHt, Ar,
u. Propan bei 500 mm Hg (korr. hinsiehtlich Strahlung u. bezogen auf Luft) mit;
relative Genauigkeit ± 1% 0 (sie kann der absol. Genauigkeit weitgehend gleichgcsetzt
werden); die W crte liegen im Bereieho der Ergebnisso anderer Autoren. Neu ist derjenigo fiir P ropan: X0 = 354,9-10~7 cal/cm sec G rad; dam it folgt fiir K in l = K cr 1)
der W ert 5/3. Groficre Abweichungcn konnen durch Anderung des Drahtwidcrstandcu
oder der Drahtobcrflache (infolgo Gasadsorption) verursacht sein; dieser Effekt liiBt
sich nicht voraussagen. (Ann. Physik [5] 17. 345—75. 19/6. 1933. Heidelberg, Phys.chem. Inst.)
Ze i s e .
W. G. Kannuluik und L. H. Martin, Warmeleitung in Pulvern. Mit einem in
einer Glasróhrc axial ausgcspanntcn u. clektr. geheizten Silberdraht, der von einem
Pulvor aus Glas bzw. Diphcnylamin, MgO oder Kohle umgebcn ist (dic Róhre taucht
in Eiswasser u. wird m it L uft oder H 2, C 02, He gefiillt) messen die Vff. die Warnieleitfahigkeit k im Druckbcreich von 0,5 bis 7G cm Hg. Sie finden die Beziehung p/k =
a p -|- b (p —- Druck) u. leiten sio m it Hilfo der FoURIER-Gleichung unter Beriicksichtigung
des Tomp.-Sprungs an der Oberflache der Partikeln ab. Bei den kleinsten Druckcn
(bei den feineren Pulvern durchgangig) ergeben sich Abweichungen von den Bcobachtungen, die durch dic Warmeleitung der engen Gasschichten zwischen den Partikeln
erklart werden („molekularo Leitung"). (Proc. Iloy. Soc., London. Ser. A 141. 144—58.
3/7. 1933. Melbourne, Univ.)
Z e is e .
Ach. Papapetru, Dic Ihermisclie. Ausdehnung nach der Gillcrtheorie. Die Beziehung
zwischen therm. Ausdehnung u. therm. Energie wird rein mechan. abgeleitet. Dic
Betrachtungen sind auf Krystalle des NaCl-Typus u. kleino absol. Tempp. beschrankt u.
haben vor den thermodynam. Ableitungen den Vorzug groBerer Anschaulichkcit.
(Physik. Z. 34. 487—90. 15/6. 1933.)
S k a l ik s .
L. J. Gillespie und J. R. Coe jr., Ausdehnun<jsivarme von Gas, toenn sich dic Massc
dabei aiidcrt. Im AnschluB an J o u l e s Ausdelinungsverss. m it drei getreimten Calorimetern werden die Eormeln besproehen, die gelten, wenn nicht nur Warmc, sondern
auch M. durch dio Grcnze des Gnsbeliiilters goht. Ein „offenes" u. ein „gcschlossencs“
System wird von verschiedenen Forschem verschieden definiert, so daB Unklarhciten
entstanden sind. Durch engen AnschluB an GlBBS, dessen E sak th eit in einem umstrittenen P unkt wieder zutage tritt, werden Formeln fiir d U u. d S aufgestellt, dic
fiir alle Falle zutreffen. Ais Zustandsgleichung wird diejenige von B e a t t i e -B r id g em a n
benutzt; sio fuhrt zu einer Formel fiir dio beim A ustritt von («Anf. — «ŚchluB) Moll.
Gas im Vol. V umgesetzte Warnie, wo das ersto Glied, das fiir ideale Gase das einzigc
bleibt, R T - ( n \nt_ — ?tScliluB) lautet. In dem klass. Vers. von J o u l e m it L uft von
15° u. ca. 21 a t werden pro Mol 7°/0 mehr Warme absorbiert, ais R T entspricht. —
In eigenen Verss. wird die Warmemenge bestimmt, die absorbiert wird, wenn Ammoniak
u. Kohlcnsdurc verschicden schnell aus einem (ca. 110 ccm fassenden, diinnwandigen)
MetallgefaB austritt. Die Warme wird m it einem Eiscalorimeter gemessen (15,46 mg
Hg = 1 cal [15°]); das CalorimetergefaB wird, um einen kleinen, aber konstanten
Gang zu erhalten, m it Eis + viel PbCl2 umgeben. Fiir langsam bei 10° u. Atmosphiirciidruck entweichendes C 02 (bei 20° u. i a t eingefiillt) stimmen die beobachtetcn u. die
berechneten Warmemengon (124,5 cal pro 0,198 Mol.) fast genau iiberein. Fiir ein ideales
Gas bereehnen sich ca. 7% weniger. Die Verss. m it langsam entweichendem NH3
gelingen nur, wenn das MetallgefaB vor dem Vers. im Yakuum hoeh erhitzt wird. Die
1933. II.
A j. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1317
Obcreinstimmung zwischen berechneten u. beobachtetcn W erten ist befriedigend, aber,
da weniger Gas benutzt wird ais bei C 02, nicht so gut. Das MetallgefaB w ar bei 200
bzw. 100° gefiillt; die Abweichung von den fiir ein ideales Gas berechneten W erten
ist klein. Schlielilich werden Verss. m it sehr sclmeller Ausstromung von C 02 jangestellt,
wobci das GefiiB bei 20° u. Atmospharendruck gefiillt wird. Is t t die Zeit (in Min.),
die gebraucht wird, bis der Druek auf einen bestimm ten Betrag absinkt, X der Bruchteil der Warnic, der gegeniiber einer ganz langsamen Ausstromung absorbiert wird, so
gilt dio Gleiehung: A — B ( 100• / )V3 = In (1 — X ). Selbst fiir unendlich schnelles
Ausstrómen wird der Effekt nicht Nuli; der extrapolierto W ert stim m t m it dcm unter
besonderen, vereinfachenden Annahmen berechneten uberein. E r wird nur fiir ein
ideales Gas u. ein unendlich groBes GefiiB Nuli. Es wird angedeutet, wio sich dio Verhaltnisse verschicben, wenn m an unter Druckanderung Gaso durch ein Sorbens auScrhalb des Calorimetcrs absorbieren liiBt. (J. chem. Physies 1. 103— 13. Jan. 1933.
Cambridge, Mass., Mass. Inst. of Technol., Kcs. Lab. of phys. Chem.) W. A. Bo TH.
G.
W. C. Kaye und G. G. Sherratt, Die Schallgcschwindigkcil in Gasen in Róhren.
Dic Vff. messen dio Schallgeschwindigkeit in L u ft, COs, S 0 2, N H a, II; u. C\H.Cl m it
der Resonanzmothode in Róhren aus Glas, Cu bzw. Kohle von verschiedenem Durchraesser bei 18° u. 100° m it Freąucnzen von 500—27000. Dio H ELM IIO LTZ-K lRcilHOFFscho Gleiehung fur dic Geschwindigkeit im freien Raum u. in Róhren wird bei
glattcn Wanden ais giiltig befunden, im Gegensatz z u friihercn Autoren, deren MeBgehauigkeit erheblich klcinor war. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A 141. 123—43.3/7.
1933. Teddington, N at. Phys. Lab.)
Z e is e .
J. C. Southard, R. T. Milner und S. B. Hendricks, Spezifischc Wcirm.cn bei
tiefen Temperaturen. I II . Molekularrotation in krystallisiertenn n-Amylammoniumchlorid. (Vgl. C. 1930. I. 31G4.) Dic Rotationsbewegung der Moll. in K rystallen ist
in immer zahlreicheren Fallen zur Erklarung von Anomalicn der Molarwarmen herangezogen. Aber scltcn findet man P arallelitat zwischen den therm . Anomalicn u. sichtbaren Anderungcn des K rystallgitters. Das ist der Fali bei n-Amylammonchlorid. Die
wahren Molarwarmen werden zwischen 14 u. ca. 280° K bestimmt. Die D aten sind
z. T. nicht roproduzierbar. Wenn die Substanz bei 90° K abgeschrcckt wird, entstcht
eine metastabilo Form, die sich beim Erhitzen auf 105° K langsam in eine anscheinend
stabilc umwandelt. Zwei Gebiete von allmahlicher Umwandlung oxistieren, ca. 220 u.
ca. 250° K. Oberhalb von 257° K erhiilt man reproduzierbarc Werte. Die Umwandlungswdrtnen sind bei 221,5° 283,2, bei 246,5° IC 32,1 cal pro Mol. Dic Entropie des Salzcs
ist bei 25° 63,74. — Róntgenaufnahmen werden boi tiefen Tempp. u. bei Zimmertemp.
gemacht u. eingehend diskutiert, dic Technik genau beschrieben. Bei tiefen Tempp.
sind 4, bei Zimmertemp. 1 Mol. im Elemcntarwiirfel vorlianden. Wiihrend c bei allen
Tempp. unverandert bleibt, wachst a ( = b) unterhalb 193° K deutlich an. Es findet
siclier Rotation der C3H n NH3+-Ionen sta tt, dic bei tiefen Tempp. yerschwindet. Die
Róntgenaufnahmen gebon aber keine priiziso Erklarung fiir dic beobachtetcn therm .
Anomalien. Die abgeschreekto u. die angelassene Form sind nicht' rein zu erhalten.
(J. chem. Physies 1. 95—102. Jan . 1933- Washington, Fertil. and Fixcd Nitrogen Div.,
Bur. of Chem. and Soils, Bur. of Stand.)
W. A. R o th .
E.
Teller und K. Weigert, Dic spezifischc Warnie des gehemmten eindimensionalen
Rokitors. Der Zweek der Arbeit ist, den Beitrag zu berechnen, den die R elativdrehungdcr
beidenCH3-Gruppen im Athan zur spezif. Warnie bei Tempp. liefert, fiir die k ?'vergleichbar ist m it den Energieunterschieden, die bei den Verdrchungen der beiden Gruppen
gegencinander auftreten. Durch eine qualitative Vorbetrachtung ergibt sich, daB dieser
Antcil von C^ m it steigender Temp. ein Maximum durchlaufon muB, das auch dann
nicht Yerschwindet, wenn die Gruppen vóllig frei (um die C-C-Achse) rotieren kónnen.
Diese Verhaltnisso werden dann fiir yerschiedene Tcmp.-Bereicho reohner. untersuelit
(unter Berucksichtigung der Kernspin-Orientierungen der H-Atome). Bei tieferen
Tempp. wiirc hiernach ein Wiederanstieg der spezif. Warnic des A thans zu erw arten;
er muBtc, wenn die bei der R otation auftretendcn Potentialschwelleń 500 cal betragen,
schon bei 140° absol. etwa 0,4 cal ausmachen. Vff. hoffen, daB auf diesem Wege dio
hierbei wirksamen K rafte zwischen den CH3-Gruppen wenigstens annahernd bestim m t
werden kónnen. (Nachr. Ges. Wiss. Gottingen. Math.-physik. KI. 1933. 218—31.
Góttingen, Pliysikal.-chem. Inst.)
Ze is e .
Werner Fischer, Uber Ihermische Eigenschaften von Halogcniden. 7. Bemerkungen
uber dic Fdhigkeit von Halogeniden, im D am pf polymere Molekule zu bilden. (6. vgl.
1318
Aj. E l e k t r o c h e m ie .
T h e r m o c h e m ie .
1933. II.
C. 1933. I. 3898.) Die Doppelmoll. yon der A rt des A12CI6 zeigen enge Verwandtschaft
m it den K oordinationsgitterstrukturen binarer Yerbb. (Erbóhung der Koordinationszahl auf 4). Die Mol.-GroBe im Dampf mufl also von den geometr. Verhaltnissen
abhiingen: yollstandige Umhiillung der K ationen durch die Anionen yerhindcrt Polymerisation, die nur bei unvollkommener Umhullung moglich ist. Daneben spielen die
GróBen der Dissoziations- u. der Sublimationswarme gegeneinander. Umgekehrt kann
m an aus der GróBo der DD. auf die geometr. u. energet. Verhaltnisse schlieBen.
I. H auptgruppe, Sublimationswarme groB, Dampfe monomer; II. Hauptgruppe BrHalogenido = Oborgangsglieder, unvollkommene Unihiillung; I I I . Hauptgi-uppe. B in
BC13 yollstandig um hiillt: Dampf monomer, Al in A1C13 unvollstandig umliiillt, Dampf
dimer. 4 Br u. J umhullen das Al yollstandig: Kondensation zu Molekiilgittern. 4 Cl
umhiillen noch nicht yollstandig: festes A1C13 b at wie FeCl3 ein Schichtengitter (tjbergangsstruktur, Koordinationszahl 6). Kondensiertes B F 3 ist ein t)bergangsglied:
Dampf monomer (ygl. naclist. Ref.), aber Existenz von BF4; dem SiF4 analog, wie
BeClo dem A1C13. IV. H auptgruppe: stots monomere Dampfe, auch bei typ. t)bergangsgliedern. Ursaeho noch nicht genau anzugeben. Nebengruppen in der I II. u.
IV. Gruppe den H auptgruppcn analog, in der I. u. I I . nicht; die Halogenide von Zn,
Cd, H g sind im Dampfzustand monomer, CuCl u. AuCl dimer. Grund noch nicht
genau anzugeben. Dic Verhaltnisso bei den ungesatt. Halogeniden sind noch wenig
geklart (Au»Cl6 steht BiCl3 gegeniiber). Bei den unyollstandig umhiillten Halogeniden
ist also dic W ertigkcit u. dio E lektronenstruktur der K ationen von groBter Bedeutung.
(Z. anorg. allg. Chem. 213. 97— 105. 7/7. 1933. Hannoycr, Techn. Hochsch., Inst. f.
anorg. Chemie.)
W. A. R o t h .
Werner Fischer und Walter Weidemann, Ubcr thermische Eigenschaften von
Halogeniden. 8. Die Gasdichten von BF3, S iF i und GeFi bei Zimmertemperalur und in
der Nahe des Siedepunkles. (7. vgl. vorst. Ref.) Es lag wenig sicheres Materiał vor; ferner
muBte bei móglichst tiefen Tompp. gemessen werden (DuMAS-Metliodo m it hochoyakuierten Glaskolben von 200 u. 650 ccm Inhalt). Die P raparate (vgl. B iltz ,
L e B o u c HER u . F is c h e r , C. 1933. I. 28) werden noch oftmals fraktioniert, bis dio
Dampfdrucke der extremen Fraktionen gleich sind (B F 3 — 117,4 bis — 102,1°, SiFt
— 109,0 bis — 95,6°, GeFt — 62,7 u. — 41,4°). Fiir SiF4 gilt: log pmm = 10,38.—
6100/4,57-3'. GeF4 greift Hg etwas an, BF3, noch starker GeF4, das F ett. — Żur
Kontrollo wird die D. der L uft bis zu — 75° gemessen: die Zahlen sind bis auf 1—2°/00
richtig. Bei Zimmertemp. wird BF3 u. SiF4 bei sehr yersehiedenen D rucken untersucht:
Die Abweichungen vom theoret. W ert yerschwindon, auf den Druck 0 extrapoliert,
fast genau. (GeF4) h a t bei 1 a t u. ca. 20° ein um l,3°/0 zu hohes Mol.-Gew. Vergleiche
m it Literaturw erten fiihren yersohiedentlich zu Beanstandungon. Bei tiefen Tempj).
(200—240° K) u. kleineron D rucken (400—630 mm) sind die Abweichungen etwa doppelt
so groB wio boi der ersten Vers.-Reihe, aber von gleieher GróBenordnung. F ur das
Auftreten yon Doppelmoll. fehlt jodes Anzeichen. — Die D.D. von fl. B F Z beim F. u. Kp.
werden zu 1,68 bzw. 1,58 bestimm t. Dio W erte stimmen m it den von L e B od ch er
(vgl. oben) iiberoin, sind kleiner ais dio von R u f f u. Mitairbeitern (C. 1932. II. 2417)
angegebenen. D. BF3 (fl.) = 1,68 [1 — 0,0023• (i + 128)]. Dio D. von [<7e.F4] ist
boi — 195° 3,148, bei — 273° 3,20 (Beriehtigung der Zahlen von L e B o u c h e r nach
den neu bestim m ten Litergewichten). (Z. anorg. allg. Chem. 213. 106—14. 7/7. 1933.
Hannoyer, Techn. Hochseh., Inst. f. anorg. Chemie.)
W. A. R o t h .
R. E. Gibson und L. H. Adams, Anderungen des chemischen Polentials in konzentrierten Losungen gewisser Salze. Das Ziel der Arbeit ist, dic chem. Potentiale des
Losungsm. u. Gelosten ais Funktionen der Konz. fiir konz. binśire Salzlsgg. zu bestimmen. Hierzu messen die Vff. die relativen Dampfdruckemiedrigungen von konz.
wss. Lsgg. (10 bis 60 Gcwichts-%) von LiCl, N H 4N 0 3, KCNS u. N a2S 0 4 bei Zimmer­
temp. nach der stat. Methode. Die Zuverlassigkeit dieser Methode wird durch einige
dynam. Messungon u. Vergleiche m it den Ergebnissen anderer Autoren gepriift. Dio
Vff. stellen ihre Beobachtungen durch empir. Beziehungen yon beschranktem Giiltigkeitsbereich dar, wobei sie ais Aktiyitatskoeff. des Losungsm. a1/X 1' yerwenden
(JCj' = modifizierter Molenbruch, unter der Annahme berechnet, daB das Gelóste
yollstandig dissoziiert ist). D ann ist log a1/X 1' direkt proportional der Differenz der
chem. Potentiale des Losungsm. in der wirklichen bzw. idealen Lsg. von gleieher Konz.
Die Aktiyitatskoeff. der Vff. stimmen m it denen anderer Autoren (aus EK.-Messungen,
umgerechnet) gut uberein. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2679—95. Ju li 1933. Washington,
Geophys. Lab. des CARNEGIE-Inst.)
Z e is e .
1933. II.
A 3. K o l ł o id c h e m ie .
Ca p il l a r c h e m ie .
1319
Edward J. Salstrom, Die freie Energie der Eeaklionen der geschmolzenen Ghloride
uml Bromide von Blei, Z ink und Siłber. {Vgl. C. 1 9 3 3 .1. 3173.) Es werden die E K K . der
Ketten Ag, AgCl(fl.), Cl2 (g) u. Zn (f 1.), ZnBr2 (fl.), B r(g) bestim m t fu r die Tempp.
von 401—504° bzw. 470—600°. Die fur die Rkk. der geschmolzenen Pb-, Zn- u. AgChloride u. -Bromide berechneto freie Energie, W arme u. Entropie sind tabellar. wieder"egcbcn. (J. Amer. chem. Soe. 55. 2426—28. Ju n i 1933. Cambridge, Mass. In st. of
Technology, Res. Lab. of Inorganic Chem.)
GAEDE.
Vemon B. Fleharty, ■Eine Bestimmung der Warmelónung der Reaklion
2Fe(ClOi)3 + 2Hg = 2Fe(ClOi )2 + JIg2(ClO,l)2 aus Gleichgewichlsdaten. Vf. arbeitet
bei 35°, nachdem P o p o f f , E l e h a r t y ” u . H a n so n (vgl. C. 1931. II. 686) das Gleichgewicht bei 25° untersucht hatten. Die Hg2"-Konz. wird aus der von E e" abgeleitet.
Die Lsgg. enthalten 0,01, 0,0075 u. 0,0050 Mol HCIO., in 1000 g W., dio Gesamtkonzz.
von Fe sind 0,001, 0,002 u. 0,004. Dio wahre Gleichgewichtskonstante [Ee"]2.
[Hg2]/[Fe'"]2 wird durchE xtrapolation auf unendlicho Verdiinnung der Perchlorsaure u.
der Salze zu 0,0539 berechnet, wahrend bei 25° 0,0180 gefunden war. Daraus ergibt
sich fur dio lik . 2E e"’ + 2Hg = 2Ee" + Hg2“ die Warnietónung von 20 kcal.
(J. Amer. chem. Soe. 55. 2646—49. Juli 1933. Beaver Ealls, Penn., Iowa City, Stato
Univ., Dep. of Chem.)
W. A. R o t h .
N. Semenoff, A. Nalbandian und F. Dubowizky, Der Mechanismus der oberen
Grenze der Entflammung von elektrolyłischen Gasmischungen. Die Untersuclmngsergebnisse der Yff. stehen im Gegensatz zu der Theorie von H a b e r u. A ly e a (C. 1931.
I. 407) u. zu den Yerss. von H a b e r u. O p p e n h e im e r (C. 1932. II. 967). E s wird der
Entflammungsbereich von H 2-0 2-Gemisehen m it ungefahr 10°/o H-Atomen untersucht.
Dio H-Atome YergróCern den Bereich der Entflam mung, iindern aber seine charakterist.
Form nieht. Die obere Grenze bleibt seharf. I s t das Entladungsrohr m it Al bedeckt,
findet Entflammung nur in Ggw. von H-Atomen s ta tt, eine obere Grenze ist beobachtet.
Das spricht fiir einen Vol.- u. nicht fur einen Oberflacheneffekt. Es werden analogo
Unter8s. m it Ionen ais akt. Zentren durchgefuhrt, dereń Ergebnisse ahnlich sind. In dem
gleichen App. wird ohne Entladung das Ausloschen der Flammenerseheinung in Abhahgigkeit vom D ruck bestimm t. Die erhaltene Kurvo ist der Entflam mungskurvo
ahnlich. Es wird gefunden, daB atom arer Sauerstoff noeh starker die Entflammungstemp. herabsetzt ais atom arer H . Diese Wrkg. wird ais Bestatigung der Hypotheso Yon
SsEMENOW (C. 1930. I. 3532) u. H i n s h e l w o o d (C. 1 9 3 3 .1. 4) iiber den Mechanismus
der Kettenbldg. im Entflammungsgebiet angesehen, w ahrend der von HABER vorgcschlagene Mechanismus nu r fiir stationare K etten zu gelten scheint. (Trans. Faraday
Soc. 29. 606— 11. Mai 1933. Leningrad, Inst. f. chem. Physik.)
G aede.
As. K o llo ld c h em le.
C apillarch em ie.
Adolf Krebs, Uber den Einflufl der optischen Konstanien a u f die Miesche Absorptionskurte kolloidaheifdrbter Systeme. Die opt. K onstanten diinner Metallschichton
weichen bei abnelimender Schiohtdieke zunehmend von denen des massiven Materials
ab. Aus sehon yorliegenden Messungen M u rm ax x s (C. 1933. I. 2651) kann man durch
graph. Inter- u. Extrapolation fiir verschiedene Wellenliingen die W erte fiir den Absorptionskoeff. u. den Brechungsindex von Silbersehichten, u. m it Hilfe dieser D aten
den komplexen Breohungsexponenten des Silbers, bezogen auf W., berechnen. Mit
diesem Brechungsexponenten fiihrt dann die MlEsche Formel zu der Absorption fiir
unendlich kleine Teilchen des Systems Silber in W. Diese neu berechneten W erte
fallen nicht m it den bisherigen zusammen, das Absorptionsmaximum h a t sieli nach
kurzeren Wellenliingen yerlagert. (Physik. Z. 34. 490—91. 15/6. 1933. Heidel­
berg.)
'
R o g o w s k i.
I. D. Gurewitsch, G. P. Lutschinski und W. F. Michaiłów, Ober die AbMngigkeit der Lichtslreuung in Aerosolen von der Teilchengrófie und der Lichlwellenlangc.
Inhaltlieh ident. m it der C. 1932. II. 1602 referierten Arbeit. (Chem. J . Ser. W.
J. physik. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitschoskoi Chimii]
3. 151—68. 1932.)
G u r ia n .
Ernest S. Hedges, Pektographie und die Wirkung von Kolloiden a uf die Krystallform. Bemerkung zu der A rb eit von J . A l e x a n d e r (C. 1933. II. 194). (J. Soc. chem.
Ind., Chem. & Ind. 52. 13. 6/1. 1933. London.)
G u r ia n .
B.
Derjagin , Elastische Eigenschaflen von Schaumen. Die elast. Eigg. Yon
Schaumen, welehe ais m it Gas oder Fl. angefullte Zellen angesehen werden, werden
besprochen. — Die Differenz zwischen dem m ittleren inneren Druck im Schaum u.
1320
Aa. K o llo id c h e m ie .
C a p ili,a rc h e m ie .
1933. II.
dem auBeren Druek h at den Zahlenwert von 2/3 der spezif. Oberflachenenergie. Im
Falle eines Schaumcs, bei welchem die Zellen Gas enfchalten, gilt dio Gleichung
(p + a/vL,>) (v — b) = R T , wo a ein m it Oberflaehenspannung u. Temp. zusammenhangender Faktor ist. — Fiir die Erm ittlung samtlieher Elastizitatskonstanten eines
Schaumes ist nur dio K enntnis des m ittleren imiercn u. auBeren Druelces sowio der
Kompressibilitiit des Zelleninhalts erforderlieh. Verschiedene K onstanten werden
berechnet. (Chem. J . Ser. W. J . physik. Chem. [russ.: Chimitseheski Shurnal. Sser. W.
Shurnal fisitseheskoi Chimii] 2. 745— 53. 1931. Moskau, Inst. f. Physik u. Biophysik
HKS.)
G u r ia n .
E.
K. Wenstrom und P. A. Rehbinder, Zur Physik von Schdumen und Emulsionen. (Zur Physik der Kolloidc. VI.) (V. vgl. C. 1933. I. 394.) Dio Lebensdauer von Blasen an der Grenzfliiche zwischen wss. Lsgg. oberflachenakt. Stoffe
(Isoamylalkohol, Eosin, Krystallviolett, Saponin, Na-Oleat u. a. m.) u. Luft
bei verschiedonen Stabilisatorkonzz. wurde gemessen u. festgestellt, daB im Falle
molekulargel. Stoffe dio maximale Stabilitat im Gebiet kleiner Konzz. liegt, bei kolloid
gel. Stoffen dagegen dio Stabilitat der Blasen m it der Konz. waehst. W eiterhin wurde
die Wrkg. oberflachenakt. Stoffe auf das Verh. von Grenzflachen Hg/W . untersucht u.
dio Deformationsdauor gemessen. (Chem. J . Ser. W. J . physik. Chem. [russ.: Chimischeski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitseheskoi Chimii] 2. 754—63. 1931. Moskau,
Inst. f. Phys., Biophys. u. Kolloidphys. d. Liebknecht-Inst.)
G u r ia n .
P. A. Rehbinder, Uber eine neue Meihode der ąuantitaiiuen Unlersuchungen der
Phasenumkehrung in Emulsionen. (Zur Physik der Kolloide. VII.) (VI. vgl. vorst. Ref.)
Die Phasenumkehrung von Emulsionen (Toluol-W.) bei Ggw. von Na-Oleat ais Emul­
gator u. bei Zugabe von MgSO., ais ,,Invertor“ wird quantitativ verfolgt. Wahrend
der Phasenumkehrung tr itt ein Zwisclienstadium ein, welches durch eine miecllenreiche, schaumartige Grcnzflachenemulsion charakterisiert ist. (Chem. J . Ser. W.
J . physik. Chem. [russ.: Chimitseheski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitseheskoi Chimii]
2. 764—68. 1931.)
G u r ia n .
P. A. Rehbinder und N. N. Sserb-Sserbina, Unlersuchungen der stabilisierenden
Wirkung ton molekular- und kolloiddispersen oberflachenaktiven Stoffen und Untersuchung von Quecksilberemulsionen. (Slabilisierung disperser Sysleme. V III.) (VII. vgl.
vorst. Ref.) Durch Messung der Lebensdauer von Blaschen u. Trópfchen an Grenz­
flachen Lsg./Luft u. Lsg./Hg wurde die Wrkg. von stabilisierenden Stoffen untersucht.
Ais Stabilisatorcn dienten Tannin u. Alizarinrot. — Es zeigte sich, daB in alkal. Lsg.
die stabilisiorende Wrkg., aber auch der Wirkungsschwund, starker ist ais in neutralcr. —
Die schaumbildende Wrkg. von Alizarinrot steigt ebenso wie die emulgierende Wrkg.
(auf Bzl./W.-Systeme) m it zunehmender Konz. an. — Die Sqhaumbldg. wird im sauren
Gebiet durch abnehmendes pn begiinstigt u. ist am schlechtesten bei p H = 7. — Unter
Anwendung von Alizarinrot wurden hoehdisperse Hg-Emulsionen hergestellt, dio
B row nsc Iic Bewegung zeigen u. sehr bestandig sind. Eosin, Formylviolott, Trypanblau u. a. Farbstoffe sind ebenfalls ais Emulgatoren wirksam. (Chem. J . Ser. W.
J . physik. Chem. [russ.: Chimitseheski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitseheskoi Chimii]
2. 768—75. 1931.)
G uria n '.
P. A. Rehbinder, N. A. Kalinowskaja und N. N: Sserb-Sserbina, Stabilisierung wasseriger Suspensionen durch Farbstoffe. Stabilisierende Wirkung, Adsorption
des Stabilisators und durch diesen hervorgerufene Erniedrigung der Hartę. (Stabilisierung
disperser Systeme durch obcrfldchenaktwe Stoffe. IX .) (VIII. vgl. yorst. Ref.) Die
stabilisierende Wrkg. von Alizarinrot auf wss. Graphitsuspensionen wurde nach der
sedimetr. Methode untersucht. Die maximale Wrkg. wird in wss. Medium sehon
bei 0,05°/o Alizarinrot erreicht. — Die Adsorption von Alizarinrot aus wss. Lsgg. an
Graphit wurde colorimetr. gemessen, wobei es sich zeigte, daB die Adsorption schon
bei geringen Konzz. bemerkenswert ist, u. daB Alizarinrot ebenso wie andere stark
adsorbierbare Stoffe die Ritzharto der harten Oberflachen, an denen die Adsorption
stattfindet, verringert. Diese Erscheinung ist so stark ausgepragt, daB sie zur Messung
der Adsorption von Farbstoffen an Mineralien dienen kann. (Chem. J . Ser. W. J . physik.
Chem. [russ.: Chimitseheski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitseheskoi Chimii] 2. 776—79.
1931.)
G u r ia n .
F. P. Worley und E. D. Robins, Die Wirkung von Kaliumcyanidlosungen auf
kolloidales Gołd. Mehrere Goldsole, nach verschiedenen Methoden hergestellt, wurden
durch die Mindestmenge Gelatine gesehiitzt u. dialysiert. Die Geschwindigkeit der
Auflosung durch KCN wurde colorimetr. (bei Zimmertemp.) verfolgt; unter sonst
1933; II.
A 3. K o l l o id c h e m ie .
C a p il l a b c h e m ie .
1321
aknlichen Bcdingungen iinderte sie sich stark von P raparat zu P raparat, offenbar infolgo
der vcrschicdcnen Dispcrsionsgrade. Ais H auptfaktor schcn Vff. die Wechselwrkg.
zwischen Au u. HCN bei Ggw. von 0 2 an. Die Entstchung von H 20 2 nach BODLANDER
(Z. angew. Chem. 9 [1896]. 583) bedeutct, daB 0 2 hauptsiichlich in mol. Form wirkt,
entweder gcl. oder am Au adsorbiert. Das prim. gebildete relativ unl. AuCN bildet
dann mit KCN das 11. KAu(CN)2. Jedoch glauben Vff., daB die Auflósung nicht allein
in dieser Weisc yerliiuft, sondern daB das kolloide Au m it einer mol. Scliicht von hydrat.
Goldoxyd oder von Goldsiiure bedeckt ist; letztere wurde bei Anwendung yon Alkali
in ersteres iibergefiihrt, u. dies wiirde ohne H20 2-Bldg. m it der Cyanidlsg. reagieren.
(Trans. Faraday Soc. 29. 764—70. Juli 1933. New Zealand, Univ.)
ZEISE.
L. D. Mahajan, Wirkung von Licht a u f die Oberflachenspannung von Seifenlosungen. Vf. teilt m it, daB er seine Entdeckung (Proc. Ind. Sci. Congr. 1932. 124), fiir
dio er die Bezeichnung „Mahajaneffekl“ yorschliigt, an yerscliiedenen Lsgg. verschiedener Seifen bestatigen konnte. Das Licht bewirkte stets eine VergróBerung der
Oberflachenspannung.
Gcnauere Angaben werden in Aussicht gestellt. (Naturę,
London 132. 67. 8/7. 1933. P atiala [Indien], Mohindra College, Physikal. Lab.) S k a l ik s .
A.
Lottermoser und E. Schladitz, Messungen der Oberfluchenspannung von
Losungen der Natrium- und Kaliumsalze holierer Fettsauren m it der Śingabreifhnethode. II.
(I. vgl. C. 1933. II. 842.) Die Oberflachenspannungskurven von Na-Oleatlsgg. weisen
auch bei geringsten Konzz. keine Minima auf. Bei starken Verdunnungsgraden w irkt
die Seife wie die entsprechende freie Fettsaure; diese wird ausgeschieden, ais Triibung
sichtbar u. bedingt die starkę Oberfliichenaktivitat der Lsgg. N eutralisiert man die
Fettsaure m it NaOH u. verfolgt dabei die Anderung der Oberflaehenspamiung, so
liegt bei konzentriertesten Lsgg. der Aquivalenzpunkt dort, wo die Oberflachenspannung
nach steilem Anstieg konstant wird. Mit wachsender Verdiinnung riickt er immer mehr
in das Minimum, um schliefllich daruber hinaus bis zu dem absteigenden Ast der
Titrationskurve zu gelangen. Ein UberschuB an Fettsaure oder Lauge yerandert seinerseits stark die Oberflachenspannung von Seifenlsgg. verschiedener Konzz. Verwendet
man Fettsauregemische, so werden zuerst die niedriger molekularen neutralisiert. —
Bei der Titration von Laugen m it Sauren bei Anwesenheit von geringen Mengen Seife
kann die Oberflachenspannung ais Indicator fungieren. (Kolloid-Z. 64. 44—49. Juli
1933. Dresden, Techn. Hochschule, Inst. f. Kolloidchem.)
ROGOWSKI.
R. Eisenschitz und w. PhilippoSf, Eine neue Methode zur Bestimmung mechanischer Materialkonstanten von Kolloiden. Die vorgeschlagenc Methode beruht auf der
Erkenntnis (vgl. C. 1931. II. 3089), daB sich Lsgg. von Celluloseestern ais MAXWELLsche
elast., relaxierende Kórper beschreiben lassen, so daB die Reibungsdiimpfung von
kleinen Scherscliwingungon A u. der Frequenz / aus der „DampfungsgróBe" ij —
r]/(l + i n 2f '2 t-) berechnet werden kónnen (r = Relaxationszeit), die an Stelle des
gewóhnlichen tj tritt. Hiernach soli rj von der Amplitudę A unabhangig sein u. m it
steigendem / abnehmen. Dies wurdo bestatigt durch Messung der Dampfung von
Schwingungen eines Stabchens, das in ein m it Glycerin bzw. Cellitlsg. (in Dioxan)
gefulltes Rohr zentr. eintauchte. Der treibende Strom I (Ruckkoppelungssehaltung)
ist proportional A , also ij unabhangig von A . (Naturwiss. 21. 527—28. 14/7. 1933.
Berlin-Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. Chemie.)
Z e is e .
Harold A. Abramson, Elektrokinetische Erscheinungen. IX . Elektrophorese und
Elektroosmose. (V III. vgl. C. 1933. II. 352.) Das Verhiiltnis von elektroosmot. zu
elektrophoret. Wanderungsgeschwindigkeit wird an krystallisiertem Serumalbumin —
in Obereinstimmung m it der Theorie — gleich — 1,00 gefunden. (J. gen. Physiol. 16.
1—3. 1932. New York, Columbia Univ.)
K rebs.
Christopher Williams Price und W. C. M. Lewis, Das elektrophoretische Verhalłen von Lecithin und gewissen Fetten. W ahrend bisher angenommen wurde, daB
Lecithin in wss. Dispersion seine Ladung der Ionisation der am photeren Gruppen
verdankt (wie bei den Proteinen), zeigen Vff., daB sie aus 2 Teilen von vergleichbarer
GróBe besteht: aus der Ladung yon adsorbierten OH-Ionen an den Fett-Teilen der
Partikeln u. aus der Ionisation der amphoteren Gruppen. Vff. bestinimen die Dissoziationskonstante von Gholin u. berechnen hieraus sowie aus der bekannten Dissoziationskonstante von Glycerinphosphorsaure den isoclektr. Punkt von Lecithin zu pn = 5,2.
Ferncr werden die elektrophoret. Beweglichkeiten von schwach konz. Dispersionen
von Lecithin u. einigen Fetten (in H20 ) gemessen u. fiir den isoclektr. Punkt des Lecithin
Ph = 2,7 gefunden (auch von anderen Autoren beobaclitet). Die Abweichung dieses
„effektiven“ isoclektr. Punktes vom bercchneten „w ahren“ isoelektr. P u n k t erklaren
1322
Ag. K o l lo id c h em ie .
C a p il l a r c h e m ie .
1933. II.
Vff. durch jene komplexc N atur der Ladung. Fiir die Beweglichkeiten werden Beziehungen aufgestellt u. das elektrophoret. Vcrh. des Lecithins u. der untersuchten
F ette verglichen. (Trans. Faraday Soc. 29- 775—87. Juli 1933. Liverpool, MusprattLab.)
Ze is e .
Sante Mattson, Eine verbesserle zylindrisclie Kataphoresekammer. Es wird eino
Verbesserung der in einer friiheren A rbeit (vgl. C. 1928. II. 2538) beschriebenen K ata­
phoresekammer angegeben. (J. physic. Chem. 37. 223—27. Febr. 1933. New Brunswick,
New Jersey, Agricultural Experiment Stat.)
ROGOWSKI.
Jan Straub, Menibrangleichgemćhte und Harmonien. Einordnung friiherer Ergebnisse des Vf. u. anderer Autoren in die allgemeine physikal. Theorie der Membransysteme S c h r e in e m a k e r s ’ u . ausfiihrliche Darst. der C. 1933. I. 2824 referierten
Arbeit. (KoLloid-Z. 64. 72—83. Juli 1933.Amsterdam.)
R o g o w sk i .
F. A. H. Schreinemakers, Stationare, zusammengesetzte und andere Zustdnde
osmotischer Systeme. I. Vf. fiihrt ziemlich formale u. allgemeine Betrachtungen iiber
stationare Fliissigkeitabewegungen in einfachen u. in vielfach unterteilten (gewebeahnlichen) osmot. Systemen durch. (Kon. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proc. 36.
516—23. 1933. Leiden, Lab. fur anorgan. Chemio.)
Z e is e .
R. Eisenschitz, Nachtrag zu der Arbeit: „t!ber mthrphasige Gleicligeidchte in
Systemen, die durch Membranen unterteilt sind.“ Ais Nachtrag zu der C. 1933. I. 558
referierten Arbeit wird auf altere Arbeiten hingewiesen, welche densclben Gegenstand
betreffen. (Z. physik. Chem. Abt. A. 164. 393. 1933. Berlin, Kaiser-Wilhelm-Inatitut
fiir Chemie, Abt. H e s s .)
E is e n s c h it z .
R. J. Hartman, E. W. Kanning u n d F. J. Gallion, Periodiselie Niederschldge
des Ferrocarbonats. Żur w eiteren Klarung der LlESEGANGschen Schichtungen an den
Eisenformationcn des Lake Superior (vgl. C. 1932. II. 513) werden Reagenzglasverss.
bcschriebcn, bei denen in Gelatine- oder Kieselsauregelen vcrschiedenc Rkk. m it period.
Nd.-Bldgg. ausgefiihrt wrerden. Es zeigt sich dabei, daB die Eisencarbonatringe in
Kieselsauregelen weit besser entstehen ais in Gelatincgclen. Das Gelatinegel enthalt
N a2C03 — oder, weniger giinstig fiir dic Ringbldg., (NH.,)2C03 — u. wird m it einer
Eisensalzlsg. iiberschichtet, dereń K onz. oder K atio n auf dio A rt der Ringe keinen
EinfluB bat. Ein 5% 'g- Glucosegeh. des Gels w irkt nachtcilig. — Bei den Kieselsaure­
gelen, die durch Einleiten von C 02 in Na-Wasserglaslsgg. erhalten w urden, zeigt sich
dagegen ein erheblicher U nterschied in der Ausbldg. der Ringe, je nach dem verwandten
Eisensalz. Am besten erhalt man die Ringo in einem m it FeSO., iiberschichtotcn Gel. —
In Agargelen ist die Diffusion sehr rasch, es entstehen keine Ringe. (J. physic. Chem.
37. 229—32. Febr. 1933. Bloomington, Indiana, Indiana U niv, Dep. of Chemistry.) R o g .
M. F. Taboury und R. Echard, Der Einflu/2 des Gehaltes an Verunreinigungen
der Gelatine a u f die Dichte der Liesegangschen Iiinge. Die Jablczinskysche Formel.
H andelsgelatine w ird durch W aschen in dest. W. so lange von 1. V erunreinigungen
befreit, bis sie keine LlESEGANGschen Ringe m eh r liefert. Es w erden d a n n 1, 2 u. 3%
K B r ais V erunrcinigung der m it K 2Cr20 7 versetzten G elatin e zugesetzt, die D. der
m it A gN03 gebildeten Ringe experim entell gemessen, sowie n a c h der JABLCZlNSKYSchen
F orm el bcrcchnet. G ute (Ibereinstim m ung w ird erzielt. Es erw eist sich die D. der
Ringe ais F u n k tio n d er KBr-Konz. fiir den B ereich 1— 3°/00; bei u n te r 1°/00 oder iiber
5 % 0 KBr-Geh. tre te n keine Ringe auf. Aus einer m odifizierten jABLCZINSKYsehen
F o rm el erg ib t sich d er Koeff. fiir die D. d er LlESEGANGschen Ringe. (B uli. Soc. chim .
F ra n c e [4] 51. 1377— 81. 1932.)
Ba c h .
Lars Onsager, Yiscosildt und Teilchenform in lcolloiden Losungen. Dic ElNSTEINsche Viscositatsgleichung bezieht sich auf Suspensionen kugeliger Teilchen. Um
dieselben tlberlegungen auf ellipsoid. Teilchen zu ubertragen, benotigt man liydrodynam.
Uberlegungen, die von JEFFERY (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A. 102 [1922]. 161)
gegeben wurden. U nter Beriicksichtigung der BROWNschen Bewegung der Teilchen
wird die innere Reibung von Suspensionen berechnet. Fiir Rotationsellipsoide m it den
Halbachsen a u. 6 (a
6) erhalt man an Stelle des ElNSTEIN-Faktors 2,5 einen Zu
a2/b2 proportionalen Faktor. Die Relaxationszeit der Rotationsbewegung der Teilchen
ist 8 j? n a3/ [3 log (alb)-6 k T]. Die so berechneten Viscositaten sind groBer ais dio
yon STAUDINGER experimentell an Lsgg. Y o n Paraffin-KW-stoffen erm ittelten (vgl.
C. 1930. I. 3191). Yf. schlieBt, daB diese Moll. in Lsg. ihre geradlinig langgestreckte
Form nicht beibehalten. Auch scheint es notwendig, die Gleitung an der Teilchenoberflache zu beriicksichtigen. (Physic. Rev. [2] 40. 1028. 1932. B r o w n Univ.) ElSENSCH.
1933. I I .
A 3. K o l l o id c h e m ie .
Ca p ił l a r c h e m ie .
1323
Wolfgang Ostwald und Hellmuth Malss, Ober Viscositatsanomalien sich entmischender Systeme. III. Strukturviscositdt und FliePdasiizitat von Schwefelschmelzen
und einigen anderen dispersen Systemen. (II. vgl. C. 1933. II. 843.) Scliwefd geht bei
Erhitzen oberlmlb seines F. iu oine hocłmscose M. iiber, dio ais temperaturabhangiges
Gleichgewicht zweier Modifikationen aufgefaBt wird. Die Viscositats-Temp.-K.urve
zeigt Analogie m it der „yiscosimetr. Entmischungskurve“ . Yff. priifen, ob in den
Schwefelschmelzen die fiir kolloide Systeme charakterist. Strukturviscositiit auftritt.
Messungen nach der Capillarmcthode zeigen, daB tatsiichlich Strukturviscositat vorliegt u. zwar im Bereicli unterhalb des Viscositatsmaximums (120— 150°). Die Abhiingigkeit der scheinbaren Viscositat vom Uberdruok zeigt dcnselben Verlauf, wie
er in den beiden friiheren Arbeiten (1. c.) gefunden wurde. Bei Wegnahme des Uberdruckes an der Capillare wird beobachtet, daB dor Mcniskus der Schmelze zuriickliiuft;
dies ist ein Nachweis der E lastizitat des Materials. Durch besondere Verss. wird gezeigt,
daB diese E lastizitat bei steigender Temp. (bis 160°) immer deutlicher in Erscheinung
tritt, wiihrond die Viscositat zwischen 150 u. 160° bereits abnimmt. — Weitere Verss.
werden an Bienenwachs-Schmelzen ausgefuhrt; auch hier werden Strukturviscositat
u. Andcutungen von E lastizitat nachgewiesen. Vorliiufigo Messungen an KaliumstearatSchaum ergeben, daB auch bei diesem System Strukturyiscositat yorliegt. (Kolloid-Z.
63. 305— 10. Ju n i 1933. Leipzig, Kolloid-Abt. d. Phys.-chem. Inst. d. Univ.)
E it z .
J. L. Porter und R. c. Swain, Die spezifiselie Warme sorbierter Stoffe. 6 g W.
wurden von 18 g hochaktiver Zuckerkohle sorbiert u. fiir das ganze System eine Warmekapazitiit von 8,5 + 0,1 cal bei etwa 10° gemessen. Nach Abzug des Anteils der Kobie
(ais Graphit behandelt) ergibt sich ais W armekapazitiit jener Wassermenge 5,6 ± 0,2 cal.
Hieraus schlieBen Vff., daB das W. im sorbierten Zustand sich wie gewohnliches W.
verha.lt u. einen zweidimensionalen Fl.-Film bildet. Dagegen finden sie, daB die W iim ekapazitaten von sorbiertem H 2 u. Ar viel kleiner ais im freien Zustande sind. Daraus
wird gefolgert, daB die Gase im sorbierten Zustande viel fester ais im K rystall gebunden
werden (unterhalb 20° absol.), ferner, daB sich ihre Sorption von der des W. wesentlich
unterscheidet (im letzten Falle soli die gegenseitige Polarisation yorherrschen). (J . Amer.
chem. Soc. 55. 2792—94. Juli 1933. Californien, STANFORD-Univ.)
Z e is e .
BrianWhipp, Die Adsorption von Jod durch Kaliumjodid. Vf. miBt in der iiblichen Anordnung die Adsorption von Joddam pf bei 0° an K J-K rystallen, die vorher
20 Stdn. lang bei 200° entgast worden waren (z. B. wurden in einer MeBreihe 115 g K J
aus Krystallen von etwa 2 mm Kantenlange u. einer geschatzten Oberflache von
1700 qcm verwendet). Die Isothermcn folgen bei niedrigen Drucken (10~3 bis 10~2 mm
Hg) der zweikonstantigen LANGMUIR-Gleichung, bei lioheren Drucken yerlaufen sie
fast linear; beim Sattigungsdruck zeigen sie je ein Maximum vom doppelten Betrage
desjenigen, das sich durch Extrapolation jener Gleichung ergibt. DemgemaB sind beim
Sattigungsdruck z w e i J-Schichten adsorbiert (die 2. schwacher ais die 1.). Jedoch
sank der Maximalbetrag im Laufe der Verss. (also wird die adsorbierte Flachę verkleinert,
etwa durch Zusammenbacken). Es scheint, ais ob die adsorbierten Moll. dieselben
Eigg. wie in einem reinen Jodkrystall besitzen. Der Zusammenhang m it der VOLMERschen Theorie des Krystallwachstums wird erortert, u. es wird gezeigt, daB kein festes
K J, entsteht. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. A 141. 217—32. 3/7. 1933. Cambridge,
Lab. of Colloid-Sci.)
Z e is e .
F. Durau und A. Horn, E in ernkter Nachweis der Adsorption von Gasen an jungfrdulichen Salzoberflachen. Um die Adsorption an einer von festen u. gasfórmigen
Verunreinigungen freien Oberflache zu untersuchen, wurde eine CdClr Łsg. nach
wiederholter Filtration u. Umkrystallisation im Vakuum eingedampft u. das Salz
in derselben A pparatur ohne L uftzutritt geschmolzen u. von auBen m it einem magnet,
bewegten Eisenstab gepulvert (im Hochvakuum oder unter bestimmtem N2-Druck).
Druckmessung m it P i r a n I-Manometer; Hg u. Fettdam pfe wurden m it fl. L uft ausgefroren. Die Gasabgabe beim Abschmelzen wurde durch Verwendung einer MetallApparatur vermieden; die yorher zur Entgasung ausgeheizt worden war.
E r g e b n i s : Die von gepulvertem CdCl2 adsorbierte N2-Menge reicht kaum
aus, um die Oberflache m it einigen % einer monomolekularen Schicht zu bedecken.
(Naturwiss. 21. 528. 14/7. 1933. Munster i. W., Physik. Inst.)
ZEISE.
R. Burstein, A. Frumkin und N. Fedotow, Ezperimenteller Beweis fiir aktivierte
Adsorption ton Wasserstoff an Holzkohle. Zuckerkohle wird bei 950° 48 Stdn. lang en t­
gast u. dann bei tieferen Tcmpp. H 2 an ihr adsorbiert. Wenn diese Kobie nun bei
Zimmertemp. 5 Stdn. lang m it einer entgasten Lsg. von NaOH in Beriihrung bleibt,
1324
A3. K o llo id c h e m ie .
C a p iłla b c h e m ie .
1933. II.
dann wird der zwischen 300 u. 800° adsorbierte H2 bei kleinon Mengen rcstlos, sonst
weitgehend gegen Na-Ioncn eingetauscht, im Gegensatz zu dem zwischen 20 u. 100°
adsorbierten H 2. Ein UberschuB von H 2 iiber der Lsg. ist ohne EinfluB. Dio Vff. selien
ihre Beobachtungcn ais endgiiltigen Beweis dafiir an, daB bei jenen holieren Tempp.
aktivierte Adsorption des H 2 an der Oberfliiche der Kohle (wahrscheinlich in atom arer
Form), aber keine Diffusion ins Innere der Kohle erfolgt. (J. Amer. chem. Soc. 55.
3052—53. Juli 1933. Moskau, Karpow-Inst.)
Ze is e .
M. Poljakow, Adsorplionse.ige.nschafle.il von Silicagel und dessen Struktur. Die
Wrkg. von Bzl.-Toluol- u. XyloIdampfen auf die Adsorptionseigg. von Silieagelen wird
untersucht. Die Silicagele wurden durch Fallung mittels H 2S 0 4 bzw. (NH,)2C 03 dargestellt, im Exsieeator in der Atmosphare eines der drei KW-stoffe entwassert, m it h. W.
ausgewaschen u. dann bis zur Konstanz bei 50—60° endgiiltig getroeknet. Sodann
wurdc dio Adsorption von Bzl., Toluol u. Xylol an den so erhaltenen Gelen gemessen.
Es zeigte sich, daB bei m it H 2SO, hergestellten Gelen die Entwasserung in einer KWstoffatmosphare zur Bldg. von Poren fiihrt, dereń GroBe m it dem Mol.-Gew. der KWstoffe im Zusammenhang steht. Bei m it (NH4)2C 03 gefallten Gelen wurde ein EinfluB
nicht nur auf die GroBe der Poren, sondern auch auf dereń S truktur beobachtet. Das
vcrschiedenartige Verh. der Gele je nach ihrer Herst.-Art wird u. a. darauf zuriickgcfiihrt, daB dio Koagulationsgeschwindigkeit u. dam it die Strukturbldg. eine verschiedeno ist. (Chem. J. Ser. W. J. physik. Chem. [russ.: Chimitseheski Shurnal.
Sser. W. Shurnal fisitscheskoi Chimii] 2. 799—805. 1931. Dnjepropetrowsk, Physikal.chem. Inst.)
G u r ia n .
I.
M. KolthofJ und Charles Rosenblum, Die Adsorptionseigenschaften und die
spezifische Oberfldche von Bleisulfat. (Vgl. C. 1933. I. 2231.) Es werden die Lóslichkeiten von PbSO., in W. u. verd. wss. Lsgg. von Pb(N 03)2 u. N a2S 0 4 bestimmt, sowio
nach der Methode des radioakt. Indicators von PANETH die spezif. Oberfliiche von
PbSOj, das in W. bzw. jenen Lsgg. suspendiert war, gemessen; sie ergab sich ubenill
ais gleichgroB, z. B. fiu- das eine P raparat zu 4550 qcm/g, wiihrend mkr.*' 3340 qem/g
gefunden wurde (unsicherer). Die Adsorption der Bleiionen betragt nach jener Methodo
sicher weniger ais 4 bis 5°/0 dieser spezif. Oberfliiche. Dies wird durch Adsorptionsmessungen nach chem. Methodon bestatigt. Da sich fiir die Kantenbezirke eine Gesamtfliiche von 3,72 qcm/g errechnct, so erwagen die Vff. die Moglichkeit, daB die Adsorption
von P b(N 03)2 u. N a2S 0 4 nur an den K anton des Bleisulfats erfolgt. Das Austauschgleichgewicht bei der Adsorption des Indicators (ThB) war selbst nach 24-std. Schutteln
noeh nicht erreicht, obwohl das Bleisulfat einige Monate lang gealtert worden war.
Die Ergebnissc weichen von denen von P a n e t h u . Vo r w e r k ab (C. 1 9 2 2 . I II. 857).
(J. Amer. chem. Soc. 55. 2656—64. Juli 1933. Minneapolis, Minnesota.)
ZEISE.
I.
M. Kolthoff und Charles Rosenblum, Die Adsorption von Ponceau 4 Ii (NeuCoccin) und Methylenblau durch Bleisulfat und der Einflu/3 des adsorbierten Ponceaus
a u f die Geschwindigkeit des kinetischen Austausches. In Fortsetzung der Unterss. von
PANETH u . V o r w e r k (C. 1922. I II. 857) messen Vff. die Adsorption von Ponceau 4 R
bzw. von Methylenblau durch Bleisulfat ohne u. m it einem UberschuB von Bleinitrat
u. N atrium sulfat in der wss. Suspension; es wird annahernd 1 Ponceau-Ion pro 6 P b S 0 4
adsorbiert; die Adsorption des Methylenblaus ist viel schwacher. Wird das Natriumsalz des Ponceau m it Bleisulfat geschiittelt, so findet Austauschadsorption sta tt, so daB
das Sulfat das Blei in der Lsg. iiberwiegt; dagegen wird Na nicht adsorbiert. Die ad­
sorbierten Poneeau-Ionen hemmen den kinet. Austausch von ThB an der Grenzflache
Bleisulfat-W. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2664—72. Juli 1933.)
ZEISE.
V. Kubełka, Studien iiber die Adsorption und Quellung. III. (II. vgl. C. 1929I. 33.) Es wird zunachst eine kurze Ubersicht des Schrifttums iiber dio Wrkg. von
Neutralsalzen auf die Quellung der H autsubstanz in W. wiedergegeben. AnschlieBend
werden eigene Verss. mitgeteilt, aus denen hervTorgeht, daB fiir die entquellende Wrkg.
der neutralen Na-Salze auf das H autpulver in erster Linie dio Anionen yerantwortlich
sind. Die Reihenfolge der Anionen nach ihrer Entquellungsfiihigkeit ist genau dieselbe
wie in der HoFMElSTERsehen Reihe: Sulfat — Citrat — Acetat — Chlorid — N itrat —
Sulfocyanid. Diese Regel gilt fiir Konzz. yon 0,5 g Mol/l aufwarts. Bei niedrigeren
Konzz. ist die Reihe nicht gultig. Ferner konnte bei der Unters. des Einflusses der
Kationen auf die Quellung die HoFMElSTERSche Reihe Li — N a •— K nicht bestatigt
werden. Doch scheint die Wrkg. der Kationen einer gewissen Regel zu gehorchen, da
Vf. bei der Unters. von Chloridon ebenso wie bei den Sulfaten dieselbo Reihenfolge der
1933. II.
B. A n o r g a n is c h e C h em ie.
1325
Wrkg. der Kationen beobachtcte. (Kolloid-Z. 51. 331—36. Brimn, Gerbereichem. Lab.
d. Tcchn. Hochsch.)
S k a l ik s .
B.
W. Iljin und S. S. Wassiljew, Zur Frage der Inversion der Benelzungsiudrme
ton P ultem bei derm verschiedener BeJmndlung. Deckt sich inhaltlich m it der C. 1932.
II. 1899 referierten Arbeit. (Chem. J . Ser. W. J . physik. Chem. [russ.: Chimitscheski
Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitscheskoi Chimii] 2. 827—29. 1931.)
G u r ia n .
B. Anorganische Chemie.
H.
Bassett, Anorganische Chemie. Fortschrittsbericht. (Annu. Rep. Progr. Chem.
29. 74—95. 1933.)
P a n g r it z .
Christian Johannes Hansen, Die Polylhionatbildung aus Thiosulfaten und Sauren
in An- und Abwesenheit von Arsenterbindungen. II. Mitt. uber Polythionate. (I. vgl.
C. 1933. II. 846.) Vf. lialt die yon F o e r s t e r u. S t u h m e r (C. 1932. II. 688) zur E r ­
klarung der As-Wrkg. bei der Polythionatbldg. aus Thiosulfaten u. Sauren angenommene
Hydrolyse des Komplexes A s(S20 3)3" ' fiir unwahrscheinlich; ais prim are Rk. wird die
Bldg. des Radikals der Thiomonothionsaure Ą— S- S 0 2- O . . . ' angenommen, das durch
Dimerisierung S40 6" bildet, so daB der Vorgang der Gleiehung:
As(S20 3)3'" = AsS- + S40 6" + S 0 3"
entspricht. Bei der Polythionatbldg. aus Thiosulfat u. SO, erfolgt weiter Bldg. von
H S03' u . H 2S, die mitoinander unter Bldg. von S30 6" u. S20 37' reagieren, so daB sich ais
Bruttork. ergibt: 2 S20 3" + 3 S 0 2 = S30 6" + S40 6". Etw as anders liegen die Verhaltnisse bei Verwendung von Mineralsaure, wobei besonders anfangs deutliche Mengen
yon H2S auftreten u. der S-Geh. der entstehenden Polythionate m it zunehmendem
Verhaltnis H ‘: S20 3" zunimmt, wie Verss. des Vf. m it H ': S20 3" = 0,3— 1,2, sowie
umgerechneto Zahlen aus Verss. von K u r t e n a c k e r u. C z e r n o t z k y (C. 1928. II.
2540) zeigen. Ais Zwischenrk. wird S20 3" + 2 H ' = S 0 2 + S -|- H 20 angenommen;
diese Rk. riickt bei Steigerung des Verhiiltnisses H ': S20 3" uber 1,2 in den Vordergrund
u. setzt die Polythionatausbeute herab. Jedenfalls tr itt prim are S50 8"-Bldg. nicht
allgemein, wie bisher angenommen, ein. Ahnlich diirfte die Wrkg. von Sb, Sn u. Mo
zu erklaren sein, dereń Sulfide, wie das des As, stufenweise entstehen. Wenn S20 3"
nicht uborschiissig vorliegt, h alt auch Vf. die Moglichkeit, daB Hydrolyse des As(S20 3)3"'Komplexes die As-Wrkg. erklaren laBt, fiir gegeben; jedoch wird auch hier yorwiegend
S40 e" u. erst spater S30 6" u. S50 6" gebildet. Auch bei H erst. des roten Goldschwefels
Sb2S3 aus SbCl3 u. S20 3" ist, im Gegensatz zur friiheren Annahme des Vf. (C. 1932. II.
1765), primare Bldg. yon S40 6" wahrscheinlich. Die bei Polythionatbldg. aus H 2S u.
S02 beobachtete gelbe Zwischenverb. ist yermutlich eine einfache Additionsverb.
H2S . . . S 0 2. — Frisch gefiilltes As2S3 wird von S 0 2 deutlich angegriffen. (Bor. dtsch.
chem. Ges. 66. 1000—08. 5/7. 1933.)
R. K. M u l l e r .
Christian Johannes Hansen, Das Verhalten der Polythionate in alkalischen und
sauren Losungen. I II . Mitt. uber Polythionate. (II. vgl. vorst. Ref.) S20 8" zerfallt in
Lsg. nur in S 0 3" u. S 0 4". — S3Os" zerfallt in saurer u. schwaeh (bis ca. 0,1-n.) alkal.
Lsg. nach S3Oe" + H aO = S 0 4" + S20 3" + 2 H ' („unsym m .“ oder„Sulfatspaltung“ ),
mit zunehmender Alkalikonz. (von 1-n. an) erfolgt „sym m .“ oder „Sulfitspaltung“
naeh 2 S30 6" + 6 OH' = S20 3" + 4 S 0 3" + 3 H 20 ; ais prim are Rk. nim m t Vf. an:
SjOj" + 2 OH' — 2 S 0 3" + S(OH)2 (nicht ident. m it Sulfoxylsaure!). — Polythionate
vonS4Oę"a n sin d gegenSaure sehr bestandig, dagegen sta rk alkaliempfindlich. Auch hier
wird primar S 0 3"-Abspaltung angenommen. S 0 3" bildet dann im Falle des S40 6"
einerseits m it S Thiosulfat, m it S40 6" andererseits S3Oe" u. S20 3", S30 8" zerfallt weiter
wie oben angegeben. — S50 6" u. S60 6" erleiden schon bei geringsten Spuren Alkali
Zers. unter S-Abspaltung, yermutlich infolge einer neben der priiniiren S 0 3"-Abspaltung
u. anschlieBender Umsetzung S50 6" + S 0 3" = S40 B" + S20 3" eintretenden Rk.
SjOs” — y S40 6" + S. Es ist nicht moglich, S 0 3" ais solches nachzuweisen. Auch bei
der Polythionatspaltung in saurer oder neutraler Lsg. f iihrt die Annahme prim arer S 0 3"Spaltung zu yerhaltnismaBig einfachen Anschauungen. Vf. faBt H 2S20 6 ais Disulfosaure, H2S30 6 ais Schwefeldisulfosaure, H 2S40 6 usw. ais eigentliche Polythionsauren
auf. (Bor. dtsch. chem. Ges. 6 6 . 1009— 11. 5/7.1933. Essen-Stadtwald.) R. K. M u l l e r .
Albin Kurtenacker und Elisabeth Fiirstenau, Uber die Einwirhung von schwefliger Saure a u f Arsen- und Antimonsaure. Dio kinet. Unters. der Rk. zwischen N a2•
HAsOj, bzw. SbCl5 u. S 0 2 u. des Einflusses von Sauren auf dieselbe ergab im einzelnen,
daB kleine Mengen HC1 oder H 2S 04 die Rk. zwischen N a2H A s04 u. S 0 2 auBerordentlich
XV. 2.
89
B. A n o r g a n is c h e C h em ie.
1326
1933. II.
stark beschleunigen, wahrend ohne Saurezusatz die Bk. nur sehr langsam yerlauft.
Die Gesehwindigkeit erreieht in Lsgg. von etwa 0,13-n. HC1 oder 0,2—0,26-n. H 2S 0 4
ein soharf ausgepragtes Maximum. W ird die A ciditat weiter gesteigert, so nim m t die
Bk.-Gesehwindigkeit zunaehst rasch, dann langsamer ab. In sehr konz. Saure erfolgt
auch naoh yielen Stunden nur eine miniinale Bed. der H 3A s04. — Die B k. zwischen
SbClj u. S 0 2 yerlauft in etwa 2-n. HC1 mehr ais doppelt so rasch ais die Arsenatred.
in der Nahe ihres Gesehwindigkeitsmasimums. Bei Erhóhung der A ciditat sinkt die
Bed.-Geschwindigkeit sehr rasoh, in etwa 5-n. HC1 wird ein Minimum erreieht, eine
weitere Steigorung der A ciditat bewirkt dann wieder eine Beschleunigung der Bk.
Seignettesalz setzt infolge von Komplexbldg. die Bed. - Gesehwindigkeit sehr stark
herab. Die Diskussion der Ergebnisse fiihrte zu dem SchluB, daB die Bk. zwischen
H 3A s04 u . S 0 2 ais eine Bk. zweiter Ordnung anzusehen ist, wahrend bei den Sb-Verss.
yorlaufig nicht entschieden werden kann, ob ein Wechsel in der Bk.-Ordnung oder eine
Anderung des Aktivitatskoeff. stattfindet. — Zum SchluB werden Arbeitsyorsehriften
zur Bed. yon 5-wertigem As u. Sb angegeben. (Z. anorg. allg. Chem. 212. 289—304.
9/6. 1933. Briinn, Deutsche Techn. Hochsch., In st. f. analyt. Chem.)
K lever.
Hellmuth Stamm und Martin Richter, Uber die rermeintliche Sdendioxydoxalsiiure. Vff. bestreiten die Existenz der von Ga s sm a n n (C. 1928. I. 76) dargestellten
Selendioxydoxalsaure Se02,(C20 4H 2),2. Unterss. (Aquiva!entgewichtsbest., Permanganatverbraueh) dieser Verb. sprechen fiir ein saures Kaliumoxalat KHC20 4. S e02 konnte
im P rap arat nur in geringen Spuren naehgewiesen werden. Die D arst. einer Selendioxydoxalsaure auf anderem Wege gelang nicht. W eiter stellten Vff. im Gegensatz zu
GASSMANN fest, daB in einer Lsg., die selenige Saure neben Oxalsaure enthalt, im
Sonnenlicht oder unter der Quarzlampe eine Bed. yon S e02 zu rotem Se stattfindet.
(Ber. dtseh. ehem. Ges. 66. 941—42. 5/7. 1933.)
RoEHRICH.
Paul Remy-Gennete, Unlersuchungen iiber die Erdalkalihydride. I II. und IV.
(II. vgl. C. 1933. I. 3429.) Vf. untersucht die Einw. yerschiedener Gase auf die Erdalkalimetalle u. auf Li, zunaehst die Einw. von H bei Zimmertemp. Ba absorbiert in
jeder Form H, die anderen Erdalkalimetalle nur, wenn sie frisch dest. sind. Ca beginnt
schon bei Tempp. yon unter — 80° H aufzunehmen. Die Gesehwindigkeit der H-Absorption nim m t m it der Zeit rasch ab; das Metali wird nicht ąuantitatiy hydriert,
sondem nur eine oberflachliche Schicht. Es ist schwierig, reproduzierbare Resultate zu
erhalten, da immer ais unkontrollierbarer Faktor der physikal. Zustand des Metalls
eine Rolle spielt. Dio Frage, wie der H von den Metallen gebunden wird, bleibt offen. —
Methan, Aceton u. Kohlenoxyd reagieren nicht m it Ba bei 20° unter Bedingungen,
bei donen H angelagert wird. N wird von frisch dest. Ca bei 20° in sehr geringer Menge
absorbiert; eine rasche Einstellungsgeschwindigkeit dieses Gleiehgewichtes deutet auf
Oberflachenadsorption. Das m it N beladene Ca ist gegen H noch akt. Frisch dest. Ba u.
Ca reagieren m it C 02 unter Carbidbldg. (Ann. Chim. [10] 19. 353— 426. April 1933.
Strasbourg, Univ.)
Ju z A.
Charles S. Gibson und Sidney Holt, Hydrate des Calciumsuljats. Es wird die
D ehydratation des CaSOt ■2 II f i erneut untersucht. Die A pparatur ist beschrieben.
Die erhaltene Temp.-Druckkurve zeigt zwei Knickpunkte. Der erste bei 73 ± 2° ist
der E ndpunkt einer Umwandlung in eine polymorphe Form. Der zweite bei 92 ± 2°
entsprient dem CaS04-H20, dessen W. zeolithahnlich gebunden angenommen wird, da
die K urve bei weiterer H 20-Abspaltung keinen K niekpunkt aufweist. (J. chem. Soc.
London 1933. 638—40. Juni. London, G uy ’s Hospital Medical School.) Ga e d e .
R. W. Asmussen und E. Rancke Madsen, Uber Salicylberyllate und Berylliumsalicylat. Bei den Verss., die freie Saure der Salicylberyllate darzustellen, wurde ais
Ausgangsmaterial BeSOi ■4 II,fi yerwendet, welches aus BeC03 u. Be(N 03)2 uber das
bas. Berylliumacetat, B e04(CH3C 0 0 )6 gewonnen wurde. Das bas. Be-Acetat h atte
nach Sublimation im N 2-Strom den korr. F . yon 286°. Beim Versetzen der B eS04Lsg. m it Na-Salicylatlsg. entsteht eine komplexe Berylliumsalicylsdure der wahrscheinlichen Zus. I, die m it Basen u. Phenolphthalein ais Indicator titrierb ar ist.
W ahrend es nicht gelang die freie Saure zu isolieren, konnte das entsprechende Nałriumdisalicylberyllat bzw. das T rihydrat dieses Salzes dargestellt werden. E s ist hóchst[o. h . < ^ >
b, <
^ 5 >
o,h . ] h ,
n r ^
O
\ B e.3 H i0
wahrscheinlich, daB die entsprechende Saure beim Umkrystallisieren aus kochendem
W. in Salicylsaure u. ein Be-Salicylal II, welches ais T rihydrat in weifien Krystallen
1933. II.
B. A n o e g a n is c h e C h em ie.
1327
isoliert werden kann, zerfallt. In k. W. ist die Saure ohne Zers. 1. Beim Trocknen bei
103° u. Aufbewahren uber H 2S 04 geht das T rihydrat in das M onohydrat uber, welches
bei 173° yollig entwassert werden kann. An der L uft nim m t das A nhydrid wieder 1 Mol.
W. auf. Die erhaltenen Be-Salicylate lassen sich gleichfalls nach der Salicylatmethode
titrieren. Aus den Verss. ergibt sich somit, daB das Be m it der Salicylsaure zwei Verb.typen bildet, die in naher Beziehung zueinander stehen. (Z. anorg. allg. Chem. 212.
321—25. 9/6. 1933. Kopenhagen, Techn. Hochsch., Chem. Lab. A.)
K lever.
Gerhard Schikorr, Ober Eisen[II)-hydroxyd und ein ferromagnetisches E isen(III)hydroxyd. Es wird gezeigt, daB in allen Fallen, in denen nach der Fallung yon Fe(II)Salzen mit NaOH in der Lag. noch Fe(II)-Salz yorhanden ist, sich deutlicho Mengen
von H2 entwickeln. Bei UberschuB von NaOH tr itt dagegen keine Gasentw. auf.
Bei Fe(II)-SalzuberschuB ist das entstehende O xydhydrat dunkelgriin, bei NaOHUberschuB weiB oder grau. — Es wird weiter eine einfache Methode zur Darst. yon
Fe(OH)2 durch EinflieBenlassen einer gesatt. Fe(II)-N H 4-Sulfatlsg. zu luftfreier 4-n.
NaOH-Lsg. unter weitgehendem LuftausschluB beschrieben. Das so dargestellte
Fe(OH)2 ist nicht rein weiB, sondern h at etwa dio Farbo yon Zeitungspapier. Die
Fe(OH)2-Aufschlammung laBt sich durch Luftdurchloiten yollstandig ohne Auftreten
einer grunen Zwischenyerb. oxydieren. Das entstehende Endprod. wird nach der
Trocknung yon einem Magneten angezogen. E s unterscheidet sich von Fe30 4 u. dem
y-Fe20 3 dadurch, daB es seinen Ferromagnetismus nach 2-std. Erhitzen auf 145° yerliert.
DEBYE-SCHERRER-Aufnahmen zeigten Interferenzen, die keinem der bekannten
Fe-Oxyde oder Hydroxyde angehorten. Das lufttrockene Hydroxyd dtirfte aus FeOOH
bestehen. — W eiter wird ein griines Fe-Hydroxyd, aus MOHRSohem Salz, (NH4)2S 0 4
u. NH3 unter weitgehendem LuftabschluB gefallt, hergestellt. Die Yerb. en th alt auf
1 Atom Fe111 weniger ais 2 Atome Feu . (Z. anorg. allg. Chem. 212. 33—39. 13/5. 1933.
Berlin-Dahlem, Staatl. Materialpriifungsamt.)
K lever.
Carl Th. Mdrner, tiber krysłallines Ferriorthophosphat. II. Eine bemerkenswerte
Form desselben — Slrengit — spontan abgeschieden aus einem pharmazeułischen Praparat
in einer schwedischen Apotheke. (I. ygl. C. 1933. II. 684.) In einer „Syrupus tonicus
(E astons Syrup)“ enthaltenden Flasche wurde eine feinkrystallin abgeschiedene Krusto
gefunden, die nach der chem. Analyse u. der krystallograph. Unters. sich ais reiner
Strengit, F eP 0 4- 2 H 20 , erwies. (Syensk farmac. Tidskr. 37. 365— 70. 385—88.
30/6.1933.)
‘
R . K. M u l l e r .
H. Remy und H. Busch, Ober Fluorokomple.x8a.lze, des dreiwertigen Eisens. Dio
systemat. Unters. der Existenzbereiche yon Fluoroferriaten organ, substituiorter NH4Ionen fuhrte zu einer Bestatigung der nach der Theorie zu erwartenden relativen
Hilufigkeit der Pentafluoroferriate (FeF6)". Das Maximum der relativen Haufigkeit
liegt bei denjenigen Verbb., fiir dereń Komplex-Ion sich aus der Theorie das Maximum
der Bildungsenergie ergibt, also bei den Verbb. m it der Koordinationszahl 5. D a sich
auch ftir die Tetra- u. Hexafluoroferriat-Ionen (FeF4)' bzw. (F eF j)"' hohere Bildungsenergien ergeben ais fiir FeF3, treten auch diese Verbb. auf, wahrend Verbb., in denen
Hepta- u. O ktafluorofem at-Ionen (F eF ,)"" bzw. (FeF8) " '" yorliegen, fiir dereń Bldg
sich aus der Theorie stark negative W erte ergeben, nicht aufgefunden wurden. N icht
nur hinsichtlich der Lage des Maximums der Haufigkeit, sondern aueh hinsichtlich
des ganzen Verlaufs der Haufigkeitskurye, die die Abhangigkeit der Haufigkeit yon
der Koordinationszahl darstellt, h at sich eine Ubereinstimmung m it der Theorie ergeben.
Die vorgenommene Auswertung der bisher yorliegenden L iteraturdaten lieferte im
wesenthchen dasselbe Ergebnis wie die systemat. Unters. E s wird eino Ubersicht
uber die ungefahren Existenzbereiehe der einzelnen Verbb. bei den D arstst. aus den
mit flberschussiger H F yersetzten Lsgg. der Komponenten (FeFs u. organ, substituierten NH4-Fluoriden) gegeben (Tabelle). — Dargestellt u. untersueht wurden folgende
Verbb.: (OH3N H 3)(FeF^) griin, (CH3N H s)2(FeFs) rosa, (OH3N H 3)3(FeFe) weiB,
K0H3)tN H 2](FeFl ),H 20, [(CH3)2N H M F e F 5),2H 20 weiB, [(OH3)3N H 2U F eF ,),H F
weiB, [(CHs)2N H 2U F eF 6),2HF weiB, [(OH3)3N H U F eF ,),2H F farblos, [(C //3)4A^].
(FeF^),H30 grun, enthielt (CH3)4N F u. H F beigemengt, (C2H 5-NH3)2(FeF5),H F rosa,
(C2H5.N H 3)3(FeFe),2H F rosa, (C,Hr N H ,U F eF ,),H F weiB, (C3H 7.N H 3)3(FeF,),2HF
weiB, (C4/ f 8•N H ^ F e F ^ Ć H fi rosa, ( G J I ^ N H ^ F e F ^ H F weiB u. (C\HS-N H 2)3.
(FeFt),2HF weiB. (Ber. dtseh. ohem. Ges. 66. 961—69. 5/7. 1933.)
R o e h r ic h .
Alfred Bruki und Ernst Plettinger, Das Rheniumoxytetrachlorid. Das von
B r is c o E (C. 1932. II. 691) beschriebene Rheniumoxychlorid R e 0 2Cl3 wurde schon
von B r u k l (C. 1932. I I. 35) ais ein Gemiseh yon Oxychloriden, aus denen ReOCl4 u.
89*
1328
B. A n o r g a n is c h e C h em ie.
1933. II.
R c 0 3C1 abgetrennt werden konnen, festgestellt. Die Ęxistenz des R e 0 2Cl3 konnte
von Vff. ebenfalls nicht naehgewiesen werden. Die Unters. der Hydrolyse des ReOCl4
zeigt, daB dieselbe iiber mehrere Zwischenstufen yerlauft. Die Analyse der nicht einlieitlick zusammengesetzten Prodd. ergibt ein Verhaltnis K e: Cl von fast 1: 2; es sind
demnach nur 2 Cl-Atome durch die Feuchtigkeitsbehandlung entfernt worden. Der
.O-Geh. weist sehr starkę Schwankungen auf; wahrscheinlich sind neben O auch OHGruppen am Austausch beteiligt. Eine Trennung der einzelnen Bestandteile konnte
der groBen Temp.-Empfindlichkeit halber nicht erzielt werden. — Ein stufenweiser
Abbau der Halogenatome des ReOCl4 durch Austausch m it Amidogruppen laBt sich
klarer yerfolgen. Mit yerflussigtem oder gasfórmigem NH 3 entsteht das Diamidorheniumozydichlorid (I) ReO(NH2)2Cl2. Oberhalb 400° zerfiiUt diese Verb. im NH3Strom in Metali u. Dioxyd. Mit Eiswasser entsteht aus dcm (I) die Diamidorheniumsdure (II) ReO(OH)2(NH2)2, durch w. W. werden auch die Amidogruppen abgespalten.
Im Yakuum bei 100° '.wird aus (II) 1 Mol. W. abgegeben, es entsteht das Diamidorheniumdioxyd (III) R e 0 2(NH2)2. Ein weiteres Erhitzen fuhrt zum Zerfall. Verss.
zeigen, daB das Re nicht befahigt ist, eine dem Oxytetrachlorid entspreehende Bromverb. zu bilden. (Ber. dtsch. chem. Ges. 66. 971—73. 5/7. 1933.)
R o e h r ic h .
Hans Schmid, Studicn zur Chemie des Rheniums. I. Mitt. Kalium-Rhenium (/F )Chlorid und organische Derimte des 4-wertigen Rheniums. (Vgl. MANCHOT, SCHMID
,u. DUESING, C. 1932. I. 797.) In nahezu quantitativer Ausbeute kann K 2(ReCl6)
erhalten werden, wenn feingepulvertes K R e04 m it der doppelten Menge K J yermengt
auf dem Sandbade m it konz. HC1 so langc zum Sieden erhitzt wird, bis sich alles ausgeschiedene J m it den Sauredampfen yerfliichtigt h a t u. die HC1 hellgelbgriin gefarbt
erscheint. Das gelbe Rohprod. wird dann m it 4-n. HC1 u. A. gewaschen u. aus soviel
konz. HC1 umkrystallisiert, ais zur yollkommenen Lsg. notig ist. Beim Einengen mit
HCl-Zusatz geht die gelbe Fl. in eine reingriine Lsg. iiber. Beim langsamen Erkalten
erhiilt man Oktaeder von griiner Farbę, bei raschem Abkuhlen gelbgriine regulare
Krystalle, die beide fur K 2(ReCl6) charakterist. sind. — Die leichte Yeranderlichkeit
der wss. u. sehwach sauren Lsgg. des K 2(ReCl6) infolge Auftretens der Hydrolyse konnte
bei spektrophotometr. Unterss. beobachtet werden, wahrend in rein wss. Medium eine
Hydrolyse bis zu dem Dioxyhydrat, Re02-2 H 20 eintritt, wird dieselbe in salzsaurer
Lsg. je nach dem ph mehr oder weniger zuriickgedrangt. Die Extinktionskurve zeigt
ein scharfes Minimum bei 570 m/t u. ein ausgepragtes Maximum bei 700 m/t. — Bei
der elektrochem. Red. stark salzsaurer KBeÓ4-Lsgg. entstehen m it P d ais Kathode
gelbgriine Lsgg., aus denen sich K 2(ReCl6) neben K R e04 isolieren laBt. Mit Hg ais
K athode yerliiuft die Red. bis zur dreiwertigen Stufe des Re. — Eine qualitative Unters.
zeigte, daB das K 2(ReCl6) m it den Chlorhydraten yon organ. Basen (Melhylamin, Trimełhylamin, Anilin, p-Toluidin, Chinolin, 8-Ozychinolin, Pyridin, Collidin, Cinchonin)
schonkrystallisierte Verbb. ergibt. Die Loslichkeit der Salze fallt von Basen m it niedrigen
Mol.-Geww. wie Methylamin bis zu solchen m it m ittleren (Chinolin, Oxychinolin) u.
nim m t wieder zu, wenn noeh hohermolekulare Basen (Cinchonin) yerwendet werden.
Im Einzelnen wurden aus den entsprechenden Chlorhydraten dargestellt u. quantitativ
untersucht: Rheniumletrachloridditoluidinhydrochlorid, ReCl4(C6H4CH3N H 2)2-2 HC1, swl.
in organ. Lósungsmm., m it W. leichte Lsg. unter teilweiser Hydrolyse, beim trockenen
Erhitzen Zers. — Rheniumtełrachloriddichiiwlinhydrochlorid, ReCl4(C,H2N )2- 2 HC1,
nicht 1. in organ. Lósungsmm., h. W. u. Laugen fiihren zur Hydrolyse, m it konz. H2S 0 4
unter Gasentw. Obergang in farbloses Perrhcnat, bei trocknem E rhitzen bei 264° Vcrpuffung unter Zers. — Rheniumtetrachloriddipyridinhydrochlorid, ReCl4(C5H6N)2-2 HC1,
11. in h. HC1, m it H 2S 0 4 beim Erwarm en Gasentw. u. Gbergang in Perrhenat. Beim
Erhitzen schm. die Substanz bei 285° zu einer braunen Fl., welehe bei weiteren Temp.Erhóhungen sich zers. — Die beschriebencn komplexen Re(4)-Verbb. konnen auch aus
in HC1 gel. ReCl4 u. den Chlorhydraten der Basen dargestellt werden. — Eine in dunkelblaugrunen Nadeln krystallisierende Cinchoninverb. laBt sich aus ReCl4 u. Cinchonin
in methylalkoh. HC1 synthetisieren, die in 2-n. HC1 11. ist. — Zum SchluB wird die
Analogie m it den entsprechenden Pt-Verbb. besprochen. (Z. anorg. allg. Chem. 212.
187—97. 27/5. 1933. Mimchen, Techn. Hochsch., Anorgan. Labor.)
K leyer.
Dorothy Freeman, K. Layboum und W. M. Madgin, Weilere Uniersuchungen
uber die Bildung ton Oxynitraten des Bleies in geschmolzenen Salzen. (Vgl. L a y b o u r n
u. Ma d g in , C. 1932. II. 1115.) Es wird das System Pb30 4-Pb(N 03)2-K N 03 untersucht,
jedoch ist das zu untersuchende Gebiet durch die geringe Loslichkeit von Pb30 4 in K N 0 3Pb(N 03)2-Schmelzen u. die Zersetzlichkeit der Schmelze bei hohem P b(Ń 03)2-Geh.
1933. I I .
B. A n o bg a n isc h e C h e m ie .
1329
begrenzt. Es werden dio Gefrierpunktsisothermen bestimm t u. graph. dargestellt. Ferner
werden Analysen von nebeneinander existierenden festen u. fl. Phasen in yersehiedenen
ternaren Mischungen ausgefiihrt. Es wird die Berechnung der Phasenzus. unter An­
wendung einer geometr. K onstruktion auf einfache Weise durchgefiihrt. W ird P b 0 2 in
einer Schmelze yon K N 0 3 u. P b(N 03)2 gel., so erhalt man beim E xtrahieren der k.
Schmelze m it eisgekuhltem W. ein gelbes Pulver, P b 0 2, P b (N 0 3)2. (J . chem. Soc.
London 1933. 648—50. Juni. Newcastle-upon-Tyne, A r m st r o n g College, Univ. of
Durhim.)
Ga e d e .
A.-P. Rollet und Peng-Chung-Ming, Die Wirkung von Alkaliboraten a u f das
Chlorid, das Bromid und das Jodid des Bleis in wasserigen Lósungen. Nach der Leitfahigkeitsmethode wurde die Einw. yon 2B20 3-K 20 -4 H 20 u. 5B20 3-N a,0- 10H ,0
auf PbCl2, PbBr2 u. P b J 2 untersucht. Es konnte die Existenz der Verb. B 2Oz■PbO■
P b C l^ H fi bestatigt u. die neuen Verbb. f l,0 3■PbO■PbBr2■H 20 u. B„Os-PbO -PbJ2H fi dargestellt werden. Das W. dieser Verbb. wird bei 100° abgespalten, eine yofistandige Entwasserung tr itt jedoch erst bei 200° ein. (C. R. hebd. Seancea Acad. Sci.
196. 1669—70. 29/5. 1933.)
K lever.
H. T. S. Britton und Beatrice M. Wilson, Elektrometrische Untersuchungen
der Fallung von Hydroxyden. Teil IX . Die Wirkung von Ammoniak a u f Mercurichloridlosungen. (V III. ygl. C. 1933. I. 3220.) Es wird der aus HgCl2-Lsgg. m it Ammoniak
erhaltene Nd. untersucht. Die m it der Glaselektrode ausgefiihrten Titrationen von HgCl2
mit NH4OH u. von NH4OH m it HgCl2, sowie die fruher untersuchten yon HgCl2 m it
NaOH (VII. ygl. C. 1933. I. 2034) sind graph. dargestellt, ebenso die konduktom etr.
Titrationen. Die daraus errechneten W erte sind tabelliert. F u r den Nd. ergibt sich die
Formel 3 HgO, HgCl2, 2 N H 3. E s werden die iibrigen, je nach den Fallungsbedingungen
zu erhaltenen Ndd. diskutiert, darunter HgO, HgCl2, 2 N H 3. Ferner wird eine E rklarung fiir die merkliche Differonz der pH -W erte bei der Fallung m it N H 4OH oder
NaOH gegeben. (J. chem. Soc. London 1933. 601—07. Juni. Exeter, Umy; Coli.) Ga e d e .
Michael S. Ebert, E. L. Rodowskas und J. C. W. Frazer, Hdhere Vale7izstufen
des Silbers. Vff. erhalten bei 300° durch Einw. yon Fluor auf Ag-Blech eine schwarzo
Substanz, die sich stark von Silberfluorid unterscheidet u. der wahrscheinlich dio
Formel AgF2 zukommt. Die Substanz ist nicht sehr bestandig, zers. sich schnell beim
Erwarmen an feuchter Luft, langsam an trockener L uft bei gewóhnlicher Temp., sio
wirkt ais starkes Oxydationsmittel, reagiert m it wss. Sauren unter Entw. yon 0 3.
Analysen ergaben, daB die Substanz aus einem Gemisch von Fluoriden des ein- u.
zweiwertigen Silbers besteht, wovon mindeatens 3/4 auf das zweiwertige Ag entfallen.
Beim Behandeln der Substanz m it k. konz. KOH erhalt man eine bestandige Verb.,
dereń Ag-Geh. u. Oxydationsvermogen die Vermutung nahe legen, daB es sich um
ein Gemisch yon AgnO u. Ag!OH handelt. (J. Amer. chem. Soc. 55. 3056—57. Juli
1933. Baltimore, Md., The Johns Hopkins Uniy.)
P. L. G u n t h e r .
W. W. Ipatjew jr., I. R. Molkentin und W. P. Teodorowitsch, Verdrdngung
des Wismuts aus den Lósungen seiner Salze durch Wasserstoff unter Druck. (Vgl. C. 1932.
II. 819.) In Fortsetzung friiherer Arbeiten wird die Verdrangung des Bi aus den Lsgg.
seiner Salze (Chlorid u. Acetat) durch H 2 untersucht, wobei der EinfluB von Temp.,
Druck, Salzkonz. u. Aciditat der Lsg. yariiert wurde. W ahrend in salzsaurer Lsg.
bei 175° dio Bi-Verdrangung erst bei hohen Drucken betrachtlich ist, u. eine yollstandige
Verdrangung sich nur sehr schwer erreichen laBt, ist in essigsaurer Lsg. die Verdrangung bei 150° u. 100 a t quantitativ. Dieses unterschiedliche Verh. wird auch
auf Grund anderer Vers.-Ergebnisse darauf zuriiekgefulirt, daB dio [H'] in essigsaurer
Lsg. bedeutend geringer ist ais in salzsaurer. — Bei Drucken bis zu 150 a t u. Salzkonzz. bis zu 50°/0 ist die Menge des yerdrangctn Bi dem Druck proportional, u. die
Verdrangung yerlauft nach der Gleichung der Rkk. erster Ordnung. Die Aktivierungsenergie der Rk. berechnet nach der Gleichung von Ar r h e n IUS betragt etwa 25400 kcal u.
der Ig der Rk.-Geschwindigkeitskonstante ist 8,49. — Vff. berechnen, daB bei 100 at
H2-Druck u. Zimmertemp. 37 Jahre erforderlich sind, um aus einer 1-n. Bi-Chloridlsg.
1% metali. Bi auszuscheiden. (Chem. J . Ser. W. J . physik. Chem. [russ.: Chimitscheski Shurnal. Sser. W. Shurnal fisitscheskoi Chimii] 2. 814— 19. 1931. Leningrad,
Inst. f. Hochdrucke.)
GUBIAN.
Alired Schulze, Vber struklurelle Besonderheiten beim Wismut und Antimon. Beim
Sb sind analoge Ersehcinungen wie die yon D r u c k e r (C. 1933. I. 739) an Bi beobachtetc Widerstandsanomalie wahrzunehmen. Im AnschluB an die Arbeit von S c h u l z e
u. Gr a f (C. 1933. I. 1563) wird gezeigt, daB weder beim Bi, noch beim Sb Umwand-
1830
C. M in er a lo g isc h e un d geo lo g isch e C h e m ie .
1933. II.
lungsvorgange ziir Erklarung herangezogen werden konnen; vielmehr werden die in
den Eig.-Kurven auftretenden Anomalien auf mechan. Vorgange zuriickgefiihrt, dio
ihre Ursache sicherlich in der gleichgearteten grobkrystallinen S truktur der beiden
Metalle haben. (Z. physik. Chem. Abt. A. 165. 188—94. Ju li 1933. Berlin-Charlottenburg.)
_
S k a l ik s .
T. Karantassis, Doppelte Umselzungen zwischen den Germaniumhalogeniden und
den Halogeniden der drei-, vier- und zweiwerligen Elemente. (Vgl. C. 1927- II- 2384.)
Die Umsetzung von Gej* m it AsBr3, AsC13, SbCl3,' BiCl3 u. TiClj u. des GeCl4 m it P J 3
fiihrt zu vollstandigem Austauseli. Die B k. zwischen G eJ4 u. SbCl5 erfolgt infolge teilwreiser Dissoziation des SbCl5 nach: 2 SbCl6 + GeJ4 — 2 SbCI3 + GeCl4 + 2 J„.
Diese Ergebnisse stehen in guter Ubereinstimmung m it den friiher erhaltenen. (C. R.
hebd. Sćancea Acad. Sci. 196. 1894—96. 19/6. 1933.)
R. K. M u l l e r .
Warren C. Johnson und Albert E. Sidwell, Stickstoffverbindungen desGermaniums. IV. Die Einuńrkung von Ammoniak und Am inen a u f Germaniumtelrajodid.
(III. vgl. C. 1933. I. 399.) Unterss. iiber die Ammonolyse von G eJ2 u. GeCl4 machten
dio D eutung der Verss. von KARANTASSIS u . Ca pa to s (vgl. C. 1932. II. 351) iiber
die Einw. von N H 3 u. Aminen auf Ge J 4 ais Bldg. von Additionsverbb. unwahrscheinlich.
Die Verss. der Vff. zeigen nun, daB nur in dem Fali des Triathylamins eine Additionsverb., bestehend aus 5 Moll. Amin u. 1 Mol. G eJ4, gebildet wird. In allen anderen
Fallen entsteht Ge(NH)2. Untersucht wurde die Einw. von NH3 in fl. NH3 oder CC14
auf G cJ4 u. ferner die Einw. von Athylamin u. Diathylamin in der Aminlsg. u. in CC14.
(J. Amer. chem. Soc. 55. 1884—89. Mai 1933. Chicago, Illinois, Univ., Y. H. Jones
Lab.)
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Soc. 16. 239—45. Mai 1933. Golden, Colorado, U. S. Geological Surv.) ScHUSTERIUS.
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R. K. M u l l e r .
K u rt B uch, tfber die Borsaure im Meer und ihre Einwirkung a uf das KoMensauregleichgewichtssyslem. (Vgl. C. 1933. II. 200.) Im AnschluB an die Unterss. von GÓLDSCHMIDT u. PETERS (C. 1933. I. 2074) werden eigene Bestst. mitgeteilt, die ein prakt.
konstantes Verhaltnis zwischen dem H 3B 0 3- u. dem Cl-Geh. im Meerwasser (B/Cl im
Mittel = 0,000 241) ergeben, bis herab zu einem Cl-Geh. von 3,41°/00. Fiir die Unters. der
Einw. von H 3B 0 3 auf dasC 02-Gleichgewicht im Meerwasser wird die zweiteDissoziationskonstante K ,' der H 2C03 neu bestimmt zu 1-10-3 (p K 2' = 9,00) bei 20° u. 35% 0 Salzgeh„ u. der EinfluB der Cl-Konz. auf p K„' berechnet u. graph. dargestellt. Aus dem
Gesamtgeh. an H 3B 0 3 u. C02 u. dem durch Titration crm ittelten ph, also durch Abzug
der Carbonatalkalinitat von der Titrationsalkalinitat wird die Borsaurealkalinitat
CHjBOa bestimmt. Es ergibt sich p K j i ' = 9,22— 0,123 {/Cl °/oo — 0,0086 Cl °/o0.
Die W erte fiir Carbonatalkalinitat, Konz. von 2 C 02, H CO /, C03", COjirel u. H 2B 0 3
(in Millimoi/1) fiir ein W. vom Salzgeh. 35% 0 bei 20° u. pH = 7,0—9,0 werden tabellar.
zusammengestellt. (Fińska Kemistsamfund. Mcdd. 42. 14—31. 1933. Helsingfors.)
R. K . M u l l e r .
E.
Puxeddu, G. Sanna und E. Moss, Chemische Analyse und physikalisch-cliemische Uniersuchung der ThermaląueUen von Sardara. Das untcrsuchte W. gehort zur
bicarbonatalkal. Gruppe. Die (juelle, die m it 700 1/Min. u. 50— 70° flieBt, ist stark
radioakt. (0,4899 Millimikrocurie). (Ann. Chim. applicata 23. 193— 214. M ai 1933.
Cagliari, Univ., Inst. f. pharm . u. toxikolog. Chemie.)
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Paris: Hermann et Cie. 1933. (61 S.) Br. 18 fr.
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H.
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F. O. Rice, Die thermische Zersetzung organischer Verbindungen vom Standpunkl
freier Radikale. III. Die Berechnung der Produkte, die aus Paraffinkohlenwasserstoffen
entstehen. (II. vgl. C. 1932. II. 2809.) Die Zcrs.-Prodd. aller Paraffin-KW-stoffe
kónnen quantitativ berechnet werden, wenn man annimmt, daB sie sich nach einem
Kettenmeehanismus zersetzen, daB CH3 u. CaH s dio bei der pyrogenen Zers.zwischen
500 u. 800° allein stabilen Radikale sind, dafi gróBere Radikale sich zu einem oder
mehreren Molekiilen Olefin u. CH3, C2H 6 oder atomarem H zersetzen, u. dafi die relativen Rk.-Fahigkeiten von primarem, sek. u. tert. H sich wie 1: 2: 10 verhalten, goraaC einer Verminderung der Bindungsenergie von 1,2 Cal. fiir sek. u. 4 Cal. fiir tert.
H gegeniiber der von primarem. Vf. fiihrt die Berechnung fiir die Zers. von n-Butan
u. 2,3-Dimethylpentan durch. Beim B utan tr itt zuniichst Sprengung einer C-C-Bindung unter Bldg. freier Radikale (R) ein, diese reagieren dann weiter m it Butanraolekiilen:
A t CH3'CH 2-CH2'CH 3 -f R — y R H + CH3■CH2•CH2•CH2• — >R H + CH2 = CH2 + CH3CH2,
Aa CH3-CH2-CH2-CH3 + R — >- R H + CH3-CH-CH2-CH3 — y
R H + CH3•CH = CH2 + CH3.
Diese Kettencyclen geben die qualitative Zus. der Zers.-Prodd. Die quantitative
Zus. findet man, indem man jedem Kettencyclus eine Zahl zuordnot, die sich aus der
Anzahl der fiir die Rk. in Frage kommenden prim., sek. u. tert. H-Atome berechnet,
jedes m it der relativen Rk.-Fahigkeit multipliziert. Fiir B utan ergibt sich
A, 6 C4H 10 — y 6 C2H4 + 6 C2H 6;
A2 8 C.,H10 — >- 8 C3H„ + 8 CH4.
Fiir 2,3-Dimethylpentan ergeben sich 6 Kettencyclen. Vf. zeigt in Diagrammen die
nach obigem Schema berechneten Resultate u. dio experimentellen Ergebnisse fur
Propan, die 2 Butane, die 3 Pentane u. 5 Hexane. Auch die therm. Zers. der Ketone
u. Ather, bei der ebenfalls nur CH3- u. C2H 5-Radikale auftreten, laCt sich durch einen
ahnlichen Kettenmeehanismus darstellen u. die so berechneten Prodd. stimmen m it
den experimentellen D aten gut iiberein. (J . Amer. chem. Soc. 55. 3035—40. Juli 1933.
Baltimore, Maryland, J o h n s H o p k in s Univ.)
Co r t e .
K. C. Laughlin und Frank C. Whitmore, Die Trimełhylpenlane. Das durch Abspaltung von W. aus M ethylathyl-tert.-butylcarbinol erhaltene Prod. gibt bei der
Hydrierung nach Verss. von P. L. Cr a m e r ein einheitliches Octan, wahrend Vff.
feststellten, daB die Abspaltung von W. unter teilweiser Umlagerung yerlauft (C. 1933.
I. 588). Vff. stellten daher das dem n. W.-Abspaltungsprod. entsprechende 2,2,3-Trimethylpentan u. das dem Umlagerungsprod. entsprechende 2,3,3-Trimethylpentan
durch Hydrierung der entsprechenden Olefine m it H 2 + P t 0 2 in Methanol dar. Die
Verbb. sind sehr ahnlich, eine Trennung kleinerer Mengen ist nicht gut moglich. Es
besteht also kein W iderspruch zwischen den Verss. von CRAMER u. denen der Vff. —
2,2,3-Trimethylpenten-(3), aus M ethylathyl-tert.-butylcarbinol, K p.,00 111,9°, n o 20 =
1,4232, D .204 0,7395. 2,3,3-Trimethylpenten-(l), aus Dimethyl-tert.-amylcarbinol,
Kp-teo 108,2°, nn2° = 1,4178, D.2°4 0,7363.
2,2,3-Trimethylpentan, Kp.730 110,2°,
n D 20 = 1,4030, D.2°4 0,7173. Das P reparat von C l a r k e u . J o n e s (J . Amer. chem.
Soe. 34 [1912]. 170) enthielt anscheinend Olefin. — 2,3,3-Trimethylpentan, K p.700
1332
D . O r g a n isch e C h e m ie .
1933. n .
113,6°, hd20 = 1,4074, D.204 0,7258. — 2,2,4-Trimethylpenian, K p.760 99,3°, n D20 =
1,3916, D .2°4 0,6918. — 2,3,4-Trimethylpentan, aus 2,3,4-Trimethylpentanol-(3) durch
Abspaltung von W. u. Hydrierung. K p.;32 111,5° (daraus K p.,60 112,8°), hdm =
1,4045, D.2°4 0,7197. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2607—08. Ju n i 1933. Pennsylvania
S tate College.)
O st e r t a g .
S. L anda, J . će c h und V. S liva, Syntkese des 4-n-Propyliumadecans und des
5-n-Butyleikosans. (Vgl. C. 1933. I. 1757 u. friiher.) Dipropylpentadecylcarbinol oder
4-Propylnonadecanol-(4), C22H 460 . Aus Palmitinsaureathylester u. 4 Moll. C3H-MgBr;
nach 24 Stdn. m it W. u. verd. H 2S 0 4 zers., A. durch W.-Dampf entfem t, Prod. m it W. u.
K 2C03-Lsg. gewaschen, im w. Luftstrom getrocknet. W ar ein Gemisch von ca. 70%
Carbinol u. 30% Olefin u. lieB sieh auf keine Weise zerlegen; w-urde daher mittels ZnCl2
weiter dehydratisiert zu einem Gemisch von ca. 80% Olefin u. 20% Carbinol, aus
welehem sich letzteres bei 0° ausschied. Aus A. u. Bzl., F. 44,5°. — 4-Propylnonadecen-(3), C22H 44. Yoriges m it ZnCl2 12 Stdn. auf 110—115° erhitzt, dem noeh Yorhandenen Carbinol (3—4% ) entsprechende Menge C2H 5MgBr-Lsg. zugegeben, zuerst
unter at-D ruek, dann unter 10 mm im C 02-Strom dest. Farb-, geruch- u. geschmacklose FI., K p.10 204—206°, D .2°4 0,8044, n 13-1 fiir a, D, p u. y = 1,45352, 1,45568,
1,46238, 1,46716, Md = 103,49 (ber. 103,33), M„_a = 1,70 (ber. 1,69), absol. Viscositat
bei 20° = 0,08248. Oxydation m it wss. K M n04 ergab nur Propionsaure u. Propylpentadecylketon (aus A. u. Bzl., F. 50,5°), kein Dipropylketon. — 4-Propylnonadecan,
C2-H46. Durch Hydrieren des vorigen m it Ni bei 140° u. 90 a t Anfangsdruck. K p.10 210
bis" 211°, F . 6,5°, fe.2°4 0,7968, n 1*-®fu ra , D, p n . y = 1,44619, 1,44855, 1,45399, 1,45900,
Md = 103,81 (ber. 103,79), M^_a = 1,56 (ber. 1,60), absol. Viscositat bei 20° = 0,08807.
— Dibutylpentadeeylcarbinol oder 5-Butyleikosanol-(5), C2JH S0O. Analog m it C4H 9MgBr.
Das Bohprod. wurde bei 18° fest u. wurde m it ZnCl2 wie oben behandelt. Aus A. u.
Bzl., F. 50°. — 5-Bulyleikosen-(4), C24H 48. Mit 10% ZnCl2 bei 100— 110°. Nach 8 Stdn.
noeh 10% Carbinol vorhanden; bei 0° schieden sich 7% ab; weiter wie oben. Kp.10 219
bis 221°, D.2°4 0,8077, MD = 112,68 (ber. 112,56), M*_« = 1,92 (ber. 1,83), absol. Viscositat bei 20° = 0,10938. Oxydation ergab Buttersaure u. Butylpentadecylketon,
C20H 40O, aus A. oder Bzl. weiB, paraffinartig, F. 52°. — 5-Bułyleikosan, C24H 50. Wie
oben. K p.10 222—223°, E. 8°, D .2°4 0,8012, MD2° = 112,92 (ber. 113,02),
= 1,73
(ber. 1,73), absol. Viseositat bei 20° = 0,12913, molekulare Verbrennungswarme =
3741 cal. (Coli. Trav. chim. Tchecoslovaquie 5. 204— 10. Mai 1933. Prag, Tschech.
Techn. Hochsch.)
L in d e n b a u m .
Louis Harris, Reinigung w ul Ultramolełłdurchldssigkeii von Athylalkohol. Vf.
bestim m t die UltravioIett-Durchlassigkeit von gereinigtem A. in dem Wellenlangengebiet 2450—2120 A. Die Messungen schlieBen an die bei langeren Wellen durchgefiihrten Verss. von L e i g h t o n , C r a r y u. SCHIFP (C. 1931. II. 2445) an. In dem
genannten Wellenlangengebiet kónnen sehr geringe Verunreinigungen an Bzl. nachgewiesen werden. (J. Amer. chem. Soc. 55. 1940—42. Mai 1933. Cambridge, Massa­
chusetts, Inst. of Technology, Res. Lab. of Physical Chem.)
JUZAA. Berthoud, Pholochemische Oxydałion von Athylalkohol in Gegenwart von Benzoplienon. Vf. ist boi der Unters. der K inetik der Photooxydation von A. durch O
in Ggw. von Benzophenon ais Sensibilisator zu anderen Ergebnissen gekommen bzgl.
des Einflusses der Lichtintensitat u. des akt. Spektralgebietes ais BÓESEKEN u.
Mitarbeiter (C. 1929. I. 849 u. fruher). Die Geschwindigkeit der Oxydation ist proportional der Lichtintensitat, sie nim m t ab, wenn die O-Konz. steigt, u. ist unabhangig
von der Konz. des Benzophenons, wenn die Absorption des akt. Lichtes total ist. Der
Temp.-Koeff. (zwischen 20° u. 30°) ist 1,7. Die akt. Strahlen sind die ultrarioletten,
das siehtbare Spektrum ist inakt. Die Rk. h at eine Induktionsperiode von 30 Min.
u. nur einen kleinen nachwirkenden Effekt. Mit Strahlen von 360 m/z war die Q.uantenausbeuto 18; es handelt sich also um eine K ettenrk., wofur auch die Empfindlichkeit
gegen katalyt. Einfliisse spricht. Die Rk. yollzieht sich wahrscheinlich ebenso, wie die
Photooxydation von B a c k stro m (C. 1928. I. 147), fiir die Vf. die intermediare Bldg.
von Peroxyd angenommen hat. Wahrscheinlich beruht die verzogemdo Wrkg. des
O, die oft bei photochem. Rkk. beobachtet wurde, auf zunehmender Desaktivierungsgeschwindigkeit der Molekule, die ein Lichtąuant absorbiert haben, durch den O.
(Helv. chim. Acta 16. 592—600. 1/7. 1933. Neucbatel, Chem. Inst., Univ.) CoRTE.
R. Robertson, Explosionsgefahr. Vf. beriehtet iiber eine Explosion von Isopropylather, die bei einer Dest. stattfand, nachdem der gróBte Teil des Athers iibcrdestilliert
1933. I I .
D. O r g a n is c h e C h em ie.
1333
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chem. Ind., Chem. & Ind. 52. 274. 24/3. 1933. Oovernment Lab.)
J uza.
Koger C- Murray, Die Darstellung von IIexade.cM.nsulfosdure.. Das durch Umsetzung von Hexadecyljodid m it K SH in A. erhaltene Gemisch yon Hexadecylmercaplan
(ca. 75%) u. Dihexadecyldisulfid, F. 47—48°, wird durch rauchende H N 0 3 in ca. 98°/0ig.
Ausbeute zu Hexadecansulfosaure oxydiert. Zur Reinigung muB m it Konigswasser
abgeraucht werden. Die Saure ist leichter 1. in W. ais ih r Na-Salz. Das Ba-Salz ist
etwa 4-mal loslicher wie B aS 04. Die konduktometr. Titrationskurye der Saure ałrnelt
sehr derjenigen von Salzsaure.
(J . chem. Soc. London 1933. 739—40. Juni.
London.)
B e r s in .
E.
Aubel und W. S. Reich, Synthese ■phosphoryliertcr Aminosdurederivate. Der
Vers., Substanzen vom Typ I darzustellen, ist fur Alanin u. Olutaminsaure gegluckt.
COOH
Die Aminosauren werden zuniichst verestert. Bei niedriger
1
Temp. werden die Ester in absol. W-freiem Milieu m it der be'S^ N < C rł/n
rechneten Br-Menge (gel. in A. absol.) zusammengebracht.
‘ \ ” f_ Das Mono-Br-Alanin u. die Mono-Br-Glutaminsaure sind
\O H
viscó3e Fil., die sich in W. schnell u. bei 200° explosionsartig
zers. Durch Diathylphosph.it (Na-Salz dargestellt uber Pb-Phosphit u. Athylphosphit)
werden die Halogenderiw . iibergefiihrt in die Amino-Phosphorsaureyerb., dereń BaSalze analysiert werden, wobei der Theorie entsprechende W erte resultierten. Dio
P-Aminosauren sind ais weiBe krystallin. Pulyer erhalten worden, die sich leicht in W.
zers. (C. R. hebd. Seanees Acad. Sci. 195. 183—85. 1932.)
O p p e n h e im e r .
Frederic Walker, Einige Eigenschaften des wasserfrcien Formaldehyds. Zur D arst.
von fl. Formaldehyd dest. m an m it Alkali gefalltes Polyoxymethylen im N-Strom bei
150° u. kondensiert durch Kiihlung m it Methanol u. festem C 02. Kp. ca. —21°; ist
unterhalb —30° yerhaltnismaCig bestiindig u. zeigt nach 4 Stdn. noch keine Anzeichen
von Polymerisation. Is t chem. ziemlich inakt. u. reagiert anscheinend nicht m it P 20 5,
KOH u. N a; wird auch durch Eis nicht merklich verandert; dies ist auffallend, da gas- i
formiger C H ,0 durch W. rasch unter Bldg. yon Methylenglykpl u. seinen Polymeren i
IParaformaklehyd) verandert-Wird,_ Fl. CH20 ist m it OH-freien Losungsmm. auCer 1
PAe. u. Cymol mischbar u. laBt sich in diesen Lsgg. zu Rkk. yerwenden. E r lost C 02, 1
C2H2 u. Athylenoxyd. -f- Fl. CH20 gibt m it Methanol bei — 80° ohne merkliche Er- 1
warmung eine klare Lsg.; nach einigem Stehen wird das Gemisch unter heftiger Rk.
fest; es gibt bei Zimmertemp. eine klare FI. Offenbar entsteht zunaehst eine wahre
Lsg., die sich dann in eine Lsg. der yon S t a u d i n g e r in solehen Lsgg. angenommenen
Verbb. CH3■O ■[C H ,-0]Q'C H 2OH umwandelt. Im Zusammenhang dam it wurden die
Losungswarmen von CH20-G as in W., Methanol, Propyl- u. Butylalkohol untersucht.
Diese sind einander fast gleich (14,8, 15,0, 14,2 u. 14,9 kcal/Moi.) u. stimmen auch m it
der von D e l e p i n e (C. R. hebd. Seanees Acad. Sci. 124 [1897]. 1528) gefundenen
Polymerisationswarme des CH20 iiberein; wahrscheinlich geben alle diese Warrnetonungen die Sattigungswarme des CH20-Molekuls wieder. — CH20 wird in 33°/0ig.
ath. Lsg. bei —80° durch Spuren von prini. aliphat. Aminen sofort polymerisiert.
Tributylamin ist viel weniger wirksam, geringe Mengen N H a bewirken keine Polymeri­
sation. Dimethylanilin w irkt schwach polymerisierend, A n ilin reagiert unter Bldg.
einer bei 172—180° schm. Verb., die sich beim Auflósen in h. Toluol in trimere.s Methylenanilin (F. 139—140°) umwandelt u. wahrscheinlich ein hSheres Polymeres dieser Verb.
darstellt. — Beim Aufbewahren einer ath. Lsg. yon wasserfreiem CH20 bei 0° oder
bei gewóhnlieher Temp. entsteht wusserfreier, polymerer Formaldehyd, (CH20)x, der
dem von S t a u d i n g e r (Die hochmolekularen organ. Verbb. [1932], S. 255— 263, 280
bis 287) beschriebenen Polymeren ahnelt, aber einen scharfen F. (170— 172°) aufweist.
Nimmt an der L uft W. auf, das sich durch Trocknen iiber P20 5 nicht mehr entfernen
laBt (Bldg. von Polymethylenglykol oder Adsorption). L. in verd. Alkali. — Die
Polymeren des Formaldehydu lassen sich auf Grund der F F. u. ihres Verh. gegen W. in
2 Gruppen einteilen. Die Paraformaldehydgruppe h a t einen niedrigen F. (Paraformaldehyd, F. 121—123°) u. 1. sich rasch in W .; die Polyoxymethylengruppe h at einen
hohen F. u. lost sich langsam in W. (wasserfreies Polymeres, F. 170— 172°, u. a-Polyosymethylen, F. 170—172° bzw. 172—173°). Es ist in diesem Zusammenhang yon
Bedeutung, daB Paraformaldehyd durch Erhitzen in ein Polyoxymethylen iibergeht;
96,l°/oig. Paraformaldehyd (F. 119—122°) zeigt nach Erhitzen auf 178° (20 Min.)
F. 175— 178°, lost sich noch in yerd. Alkali, aber nur sehr langsam in W. Die yon
S t a u d in g e r fiir die Formaldehydpolymeren angenommenen Konstst. treffen fiir
1334
D . OBGA2TI5CHE CHEMIE.
1933. II.
Paraformaldehyd wahrscheinlich zu; die Polyosymetbylene siad dagegen wahrscheinlich cycL zu formulieren; fiir die von S t a u d i n g e r angenommenen Kettenstrukturen
mit, endstandigen OH-Gruppen Łat sich noch kein schliissiger Beweis erbringen lassen.
D a auch das wasserfreie Polymere in Ałkali L ist, ist die Aikalilósłichkeit der Polyosymethylene kein Beweis fur die Ggw. Y o n OH-Gruppen. (J . Amer. chem. Soc. 55.
2821—26. Juli 1933. Niagara Falls [New York], R. & H. Chemical Dept.)
Og.
L. O rthner und E . G e risc h , tfber dic Primdrstufen der Kondensation von- Form­
aldehyd. Um einen Einblick in den Ablauf der Formaldehyd-(I)-kondensation zu
erhalten, wurden solche Kondensate untersucht, die einen hohen Geh. an Prim arprodd.
aufwiesen (starkes Kaltred.-Yermógen). Zum Naehweis u. zur Trennung der Prodd.
wurden diese k atalyt. hydriert. Dadurch wurden die empfindlichen Zucker in die
stabilen Alkohole uberfuhrt, die relativ leicht nachzuweisen u. zu trennen sind. VorYerss. ergaben, daB Glykolaldehyd (II) u. Diozyacelon (HI) unter Atmospharendnjck
m it einem N ickelkatalysator leicht hydriert werden u. daB die Hydrierungsgeschwindigkeit bei 100° u. 120 a t um etwa das 8-fache erhóht wird. Die Hydrierung T o n Mtihylglyozal fuhrte nicht zu 1,2-Propandiol, sondern nur zu Aeetol, das sich unter den Yers.Bedingungen nur auBerst langsam weiter hydrieren lieB. Ais Kondensationsmittel
wurde B kihydrozyd Y e r w e n d e t . 11 4% ig. Formaldehydlsg. wurde m it 5 g Bleihydro iy d unter RiieHluB gekocht. Die zeitliche Verfolgung der I-Kondensation durch
Best. des Kaltred.-Yermogens ergab ein ausgesprochenes Maximum der Kaltred.
Die Kondensation wurde unterbrochen, wenn das Verhaltnis K altre d .: Gesamtred.
6— 6,4 :1 0 w ar (nach etwa 60 Min.). D ann wurde nach Entbleiung bei 120° u.
100— 120 a t hydriert; Hydrierungsdauer ca. 7—8 Stdn. Nach Abdampfen des W.
wurde ein Sirup erhalten, der durch fraktionierte Vakuumdest. aufgeteilt wurde in
Olykol, Glycerin, i- u. d,l-Erythril u. einen geringen Ruckstand. U nter den angewandten
Bedingungen fuhrte die Kondensation des Formaldehyds zu ungefahr 70—75% an
reduzierenden Substanzen, die sich ihrerseits ais Polyalkohole aufteilen lieBen in
etwa 16% Glykol, 23% Glycerin u. 46% Erythrile. Das Prim arkondensat muBte
demnach enthalten II, IH , d,l-Erythrose u. d,l-Threose. Bei langerer Kondensationsdauer entstehen auch i-Arabinokełose, d,ł-Frłidose u. d,l-Sorbose. — Yff. halten folgenden
Kondensationsverlauf fur wahrscheinlich: 2 Moll. I werden kondensiert zu II, 1 Mol. I +
1 Mol. IIergeben 1 M ol.d.l-G lycerinaldehyd(IY ),diesergehtiiberinIII,ausl Mol. 131 +
1 Mol. IY entstehen Ketohesosen, 2 Moll. II kondensieren sich zu Aldotetrosen (Y) u.
1 Mol. 1 1 + 1 Mol. I II liefern 1 Mol. Ketopentose. Ais weniger wahrscheinlich werden
hingestellt die Kondensation von I I + IY zu Aldopentosen u. von I I -{- Y zu Aldohexosen. (Biochem. Z. 259. 30—52. 28/2.1933. K arlsruhe, Chem. Inst. d . Techn.
Hochsch.)
K o b e l.
Ernest Harold Farmer und Robert A. E. Galley, Katalytische Hydrierung ungesdttigter Verbindungen. I. A rt der Addition in Bezug a u f sehkliven A ngriff und Aktiviial
des Kalalysalors. (Vgl. C. 1933. I. 1732.) In Fortfuhrung ihrer Verss. iiber die H 2Addition an konjugierte Doppelbindungen untersuchen Vff. die Reduzierbarkeit der
konjugierten Verb. im Vergleich zu der ihrer DihydroYerbb., sowie der Dihydroverbb.
unter sich, u. den EinfluB verschiedener Vorbehandlung des K atalysators auf den
Rk.-Yerlauf. Bei der Hydrierung der Hezensduren (I, II, III), der Pentensaure (IV)
u. des AllylcUkohols ist die Geschwindigkeit der H 2-Absorption von der Konz. der ungesatt. Verb. unabhangig, sie ist am groBten m it einem schon wenig yorbenutzten
Pt-Katalysat-or. Bei I, I I u. I I I steigt sie m it der Entfernung der Doppelbindung von
der COOH-Gruppe an. Bei AllylalkoTiol u. I I u. I II nim m t die Geschwindigkeit kurz
vor der Yólligen Sattigung besonders bei hochakt. K atalysator, stark zu. IV wird
schneller ais I, I I u. I I I hydriert. In Mischungen Y o n I m it I I u. I I m it I I I werden die
beiden Komponenten nebeneinander m it nahezu gleieher Geschwindigkeit hydriert,
wogegen in solchen Yon IV m it I oder I I zuerst IY reduziert wird, erst dann I u. II.
I CH, •CHj •CHjCH—CH ■COOH
I I CH, ■CH2■C H = C H ■CH2•COOH
i n CH, •C H = C H •CH. ■CH 2■COOH
IV CH2= C H •CH2■CH2•COOH
Beatimmend fur den Verlauf der Red. scheint hier nur der Grad der Substitution an
der Doppelbindung, nicht dereń Entfernung Y o n der COOH-Gruppe zu sein. Sorbinsaure wird an beiden Athylenbindungen zugleich reduziert, die Red. Yerlauft also nicht
iiber eine DihydroYerb., wie durch Hydrierung Yon Sorbinsaure in Ggw. Yon I u. I I
gezeigt werden konnte, wobei zuerst nur Sorbinsaure ganz s e l e k t i Y reduziert wurde.
HydrierungsYerss. m it gealtertem P t;K atalysator zeigten, daB bei Sorbinsaure der
Grad der gleichzeitigen Red. beider Athylenbindungen stark Y erkleinert i s t , dagegen
1933. I I ,
D. O r g a n is c h e C h em ie.
1335
y,<5-Addition zunimmt. a,/?- u. a,(5-Addition werden nur wenig yerandert. Die A k tiy itat
eines Katalysators bestimm t nur die Hydrierungsgeschwindigkeit eines Monoolefins,
wahrend sich die selektive Wrkg. sowohl auf die Hydrierungsgeschwindigkeit ais auch
auf die A rt der Addition an konjugierte Doppelbindungen erstrecken kann. Hochakt.
Katalysator aktiviert beide Athylenbindungen geniigend stark, so daB sie zur gleichzeitigen H 2-Addition befahigt sind, unabhangig vom EinfluB der Substituenten der
Verb. Das N ichtgelingen der PAALschen Verss. zur schrittw eisen Red. konjugierter
Verbb. (vgl. Ber. dtsch. chem. Ges. 45 [1912]. 2221) ist auf die hohe A ktiyitat des
P t-K atalysators zuriickzufiihren. Bei Hydrierungen m it weniger akt. K atalysator
gewinnt der konstitutive EinfluB an Bedeutung, u. er wird seinen maximalen W ert
erreichen bei einem K atalysator, der die Red. eben noch erm óglicht. Die aktiyieręnden
oder inaktivierenden Einfliisso der Substituenten auf die eine bzw. andere Athylenbindung iiberlagern die Aktivierung dieser Stellen durch den K atalysator, u. modifizieren so die A rt der Addition. Den EinfluB der Konst. auf den Yerlauf der H aAbsorption der Sorbinsaure kann man nur m it wenig-akt. K atalysator untersuchen.
(Experimentelle Einzelheiten u. Diagramme vgl. Original.) (J. chem. Soc. London
1933. 687—96. Juni. London, Im perial College.)
Co r t e .
Susil Kumar Mitra, Thiokeionsdureesler. Teil II. (I. vgl. C. 1931. II. 3329.)
Ais Nebenprod. der Darst. von Thioacetessigsaureathylester (I) aus K SH u. Chlorcrotonsaureester wird stets p-Thiodicrotonsaureathylesier, [C2H 50 ■CO •CH—C(CH3)]2S (II),
erhalten. Dessen Spaltung m it k. alkoh. KOH-Lsg. liefert nach W iederveresterung I.
Beim Kochen von I m it alkoh. HC1 oder Spuren yon Piperidin entsteht u n ter H 2SEntw. II. Durch Zugabe einer KOH-freien alkoh. KSH-Lsg. zu einer Bzl.-Lsg. von
Chlorcrotonsaureester lieB sich die Ausbeute an I auf 50% erhohen. — Erei von Nebenprodd. wurden Thioketonsaureester durch Einleiten yon H 2S in die m it HC1 bei 0°
gesatt, alkoh. Lsg. yon /?-Ketonsaureestern, die augenscheinlich in der Enolform
rcagieren, erhalten. Reinigung iiber das Pb-Salz. AuBer der D arst. von I wird auch
diejenige von Thioacetondicarbonsaureathylester beschrieben, dessen Alkylderiw. die
Eigg. echter Thioather haben.
V e r s u c h e . Thioacetessigsaureathylester (I). Aus Acetessigester m it H 2S in Ggw.
von HC1. Ausbeute 85% - K p .12 75,80°. Pyrazolon, E. 127°. — p-Thiocrotonsauredthylester, C12H 1 R0 4S (II). K p . 15 155°. G ibt keine Farbung m it FeCl3 u. reagiert wedor
mit alkoh. J-Lsg., noch m it Phenylhydrazin. — Thioaceton/licarbmisaureathylester,
CsHI40 ,S . A u s Acetondicarbonsaureathylester u. H 2S in Ggw. von HC1. Rosarote,
suB riechende Fl., zers. sich beim Erhitzen unter H 2S-Entw. u. Bldg. eines S-freien
Oles. Athylderiv., Cn H t 80 ,S . Aus dem Na-Salz m it C2H 5Br. K p .17 175°. Propylderiv.,
C,2H 20O.,S. A us dem Na-Salz m it Propyljodid. K p .30 220°. (J. Indian chem. Soc. 10.
71—74. Febr. 1933. Calcutta.)
B e rs in .
Prafulla Chandra Ray, Susil Kumar Mitra und Nripendra Nath Ghosh,
Thioketcmsaureester. Teil III. Alkylierung des Thioacetessigsaureathylesters. (II. vgl.
vórst. Ref.) Es wird die Darst. einiger Alkylderiw. des Thioacetessigsaureathylesters
beschrieben, die alle in der Hitze m it Phenylhydrazin unter Mercaptan-Entw. Dehydropyrazolone liefem. Im Gegensatz zum Acetessigester, der unter n. Bedingungen bei
der Alkylierung C-D eriw . liefert, gibt der Thioacetessigester S-A ther; ihre Konst.
wurde unter anderem durch die Mercaptanbldg. bei der Einw. yon Red.-Mitteln
bewiesen. Beim Kochen m it verd. Siiuren geben sie Aceton u. das entsprechendo
Mercaptan, eine Eig., die n. Thioather nioht zeigen. Da die untersuchten Alkylderiyy.
trotz einheitlicher Zus. in weiten Grenzen sieden, wird das Vorliegen eines Gemisches
von cis- u. <ra?w-Isomeren angenommen, zumal die F .F . der durch Verseifung gewonnenen Sauren unter denen der reinen cis- bzw. trans-Form lagen. Die sehr zersetzliche
jS-Thiodicrotonsaure konnte nicht rein erhalten werden.
V
e r s u c h o. (S-Athylmercaptocrotonsaure, C6H 10O2S, F, 8 6 °. Athylester, ę aH I40 2S,
Kp .l5 72—117°. — fl-n-Propylmercaptocrotonsaure, C7H i 20 2S, F. 70°. Athylester,
C9HisO»S, K p .15 117—120°. — ft-n-Amylmercaptocrotonsaureathylester, CiiH 20O2S,
Kp .15 126-—128°. — P-Benzylmercaptocrotonsaure, Cn H 120 2S, F. 134°. Athylester,
C13H 160 2S, K p . 15 155— 160°, F. 6 8 °. — p-(Benzoylmethyl)-mercaptocrotonsdureathylester,
C14H 160 3S, F. 85°. (J . Indian chem. Soc. 10. 75-—79. Febr. 1933.)
B e r s in .
G.
A rragon, Zwei Acelylderimte der Sorbose. Pentaacetylsorbose. Sorbose — durch
biochem. Oxydation yon Sorbit erhalten — wird bei 0° in Acetanhydrid, das Chlorzink
enthalt, eingetragen u. das Gemisch anschlieBend 4—5 Stdn. auf 20° gehalten. Zersetzen m it W., neutralisieren m it N aH C03, ausschiitteln m it Chlf., trocknen u. yer-
1336
D. O r g a n isc h e C h e m ik .
1933. II.
dampfen. Nadeln aus A., unl. in A. F. 99°, [a]5;820 = +2,75° (Chlf., c = 5,002). —
Tetraacelylsorbose. Analog dem vorigen, die Lsg. muB bis nach der Neutralisation
bei 0° gehalten werden. Krystalle aus Bzl. vom F. 96°. Aus A. krystallisiert die Verb.
m it Krystall-A., F. 65°. [a]57820 = —21,63° (Chlf., c = 2,02). (C. R. hebd. Seances
Acad. Soi. 196. 1733—35. 6/6. 1933.)
E rlbach.
Ichiro Sakurada und Keiroko Hutino, Faserrćmigendiagramm von Olucomannan.
Die rontgenograph. Unters. des Konjakmannans ergab, daB dieses Polysaccharid in
2 Modifikationen existiert, einer fast amorphen u. wasserl. u. einer krystallinen, wasserunl. Modifikation. Dio a-Form, das rohe, handelsiibliche Konjakpulver m it 60%
Glucomannan geht bei Losen in W. u. Reinigen m it C102 in dio krystallisierte /?-Form
iiber. Der Elementarkorper enthalt 3 Hexosereste. Das G itter der krystallinen Modi­
fikation wird durch Wasseraufnahme (Quellung) erweitert, hauptsachlich quer zur
Faserachse. Die Micellen orientieren sich beim Dehnen parallel zur Dehnungsrichtung.
In den ausgetrockneten Filmen u. ausgefrorenen Scheiben des Konjakm annans wird
ebenfalls eine Orientierung der Micellen festgestellt, derart, daB die C-Achse (001-Ebene)
senkrecht zur Scheibenflache steht. (Z. physik. Chem. Abt. B. 21. 18—-24. April 1933.
Kioto, Inst. of Physical and Chemical Research.)
Oh l e .
H.
Staudinger, tlber die Konstitution der hochmdekularen Verbindungen. Vortrag
des Vf. auf dem Solvay-CongreB 1931. — Zusammenfassung der Ergebnissc seiner
Unterss. uber die Konst. u. Mol.-GroBe der hochpolymeren Verbb. (Inst. int. Chim.
Solvay, Conseil Chim. 4. 101—76. 1931.)
Sch w albach.
John Palmón, Die Gro/le des Gelhdoseniolehuls. Besprechung an H and der neuesten
Literatur. (Pappers-Travarutidskr. Finland 1933. 283—88. 25/4. Helsinki, Univ.
[Orig.: schwedisch].)
R o u ta la .
P a u l Schorygin und J . R ym aschew skaja, tJbcr den Oxyathylather der Cellulose
und sein Acetat. Der Oxyalhyldther der Cellulose wird dargestellt durch 18-std. Einw.
einer Acetonlsg. von Athylenoxyd auf mercerisierte abgeprefite Cellulose bei 30°. Das
m it absol. A. gewaschene Prod. wird in W. gel. u. durch EingieGen in Aceton gefallt.
Die weiBen Flocken sind 1. in W., Eg., Phenol, unl. in A., Aceton, A. Die JZ. ist verhaltnismaBig klein (2,40—3,88), so daB die Loslichkeit der Substanz weniger durch
evtl. Abbau der Cellulose, ais durch die Anwesenheit von Athylenglykolresten m it freier
Hydroxylgruppe bedingt ist. Die Anałysenresultate stimmen auf die Formel C\H-02{0H )s(0-C H 2-CH2-0H ). Beim Acetylieren der Substanz m it Eg.-Anhydrid -f H 2S04
wird ein T riacetat der Formel CeH70 i(0-C 0-C H 3)2(0-C H 2-CH2-0 -C 0 -C H 3) erhalten;
es ist 1. in Aceton, Chlf. u. Eg. F. 192—194° unter Braunfarbung u. Zers. [a]nlł = ca.
—5° (Chlf.). JZ . 5,2—5,3. Bei vorsichtigem Verseifen (bei 0°) m it Na-M ethylat nach
Z em ple.\t erhalt man wieder die in W. U. Oxyathylcellulose. (Ber. dtseh. chem. Ges.
66. 1014—16. 5/7. 1933. Moskau, Wissensch. Inst. fiir Kunstseide.)
DziENGEL.
K u rt H ess und M ax U lm ann, Vber das Molehdargewicht der krystallisierten
Acetylcdlulose 11. 48. M itt. iiber Cellulose (47. vgl. C. 1933. L 2937). [Osmometrische
Unter3uchungen an verdiinnten Lósungen polynierer Kohlenhydrałe. IV.] (III. vgl.
C. 1933. I. 3308.) Es wird m it der von U lm a n n ausgearbeiteten Methode (C. 1932.
I. 256) das Mol.-Gew. von krystallisiertem Celluloseacetat (vgl. C. 1932. I. 376) in Egbestimmt. Ais wesentliehstes Ergebnis ist hervorzuheben, daB die krystallisierte
Acetylcellulose I I in Eg. eine starkę Konz.-Abhangigkeit der MolekiilgroBe zeigt, die
sich in charakterist. Stufen auspragt. Es ergeben sich 4 Konz.-Bereiche. Oberhalb
ca. 0,25% ist ein osmot. Druck nicht mehr feststellbar, so daB man fiir diesen Konz.Bereich einen kolloiden Zustand annehmen muB. Z\nschen ca. 0,25%—0,19% entspricht der osmot. Druck Mol.-Geww. yon etwa 4608 = (C6)16, zwischen ca. 0,16%
bis 0,08% Mol.-Geww. von etwa 2304 = (C6)8 u. zwischen 0,07%—0,01% Jlol.-Geww.
von etwa 576 = (C6)2. Der Tlbergang von einer Stufe zur nachsten, also von einer
Molekiilart in die andere, erfolgt sp runghaft. Die U m w andlung Yerlauft bei geeigneter
Konz. m it meBbarer Geschwindigkeit u. zwar folgt der Ubergang einer S-fórmigen
Kurve. — Die bis zur Biosanstufe verd. Celluloseacetatlsg. gab nach dem Eindampfen
einen Ruekstand, der wieder die D aten des Ausgangsmaterials zeigte. 61,7% CH3COOH, F. 280— 285° (unter Zers.), [ a ] D 20 = —23,0° (Chlf.), scharfes Róntgendiagramm
der Acetylcellulose II. (Liebigs Ann. Chem. 504. 81—94. 10/7. 1933. Dahlem, KaiserWilhelm-Inst. fiir Chemie.)
D z ie n g e l.
E.
Beri und G. Rueff, Uber die Aufnahme von Salpetersaure durch Cellulosenilrala
und die Einwirkung von Mischsauren auf Cellulose. Es wird eine Adsorptionsverb. von
Salpetersaure an Cellulosenitrat beschneben analog der von KNECHT angegebenen
D . 0BGANI8CHE CHEMIE.
1933. II.
1337
Adsorptionsverb. von H N 03 an Cellulose. Der Gesamtstickstoffgeh. der dargestellten
Verbb. betragt bis zu 14,8%, er liegt dam it wesentlich iiber dem theoret. N-Geh. des
Cellulosenitrates m it 14,14%. Das Yoriiandensein dieser Vorb. wird sowohl bei der
Einw. reiner Salpetersaure ais auch von H N 03-H2S 04-Gemischen auf Cellulosenitrat
nachgewiesen. Wenn namlich Cellulosenitrat in Mischsaure bekannter Zus. 2 Stdn.
verweilt, nim m t das Verhaltnis H N 03 : H 2S 04 in der Mischsaure ab. Mit W. gewaschen,
zerfallt die Verb. in Cellulosenitrat u. H N 03. Der Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. — Auch trockner H N 0 3-Dampf wird von trocknem Cellulosenitrat ad ­
sorbiert bis zum Gesamtstickstoffgeh. von 14,8%. Bei mindernitrierten Cellulosen
findet neben der Adsorption zugleich N itrierung sta tt. (Cellulosechem. 14. 97— 99.
2/7. 1933. D arm stadt, Techn. Hochschule.)
DziENGEL.
E.
Beri und G. Rueff, Ober die bei der Nitrierung von Cellulose mit verschiedenen
Mischsdurearten entstehenden Nitrate aus naliver und Hydratcellulose. Es wird unter­
sucht, welche Gemische vom Phosphorsaure-Salpetersaure- W. bzw. SchwefelsaureSalpetersaure-W. native Cellulose mercerisieren. Die Resultate werden im Dreieckskoordinatensystem festgelegt. An beiden Seiten dor Grenze bestehen Ubergangsgebiete,
in denen die beiden Cellulosemodifikationen nebeneinander vorhanden sind. Die Gitterumlagerung wird durch H 2S 04 starker ais durch W. gehemmt. — Das Mercerisationsvermógen der Phosphorsaure-Salpetersaure-W.-Gemische hangt dagegen in der H auptsache nur vom W.-Geh. ab. — Durch wiederholte Einw. des Gemisches wird der Anteil
an Hydratcellulose in der Easer kaum geandert. Temp.-Emiedrigung w irkt in geringem MaBe mercerisationsfórdernd. (Cellulosechem. 14.100— 102. 2/7.1933.) D z ie n g .
Anton Wacek, Einiges iiber den gegemodrtigen Stand der Ligninforschung. Zuśammenfassender Vortrag. Auf Grund eigener u. fremder Verss. gibt Vf. zwei ais
Arbeitshypothesen gedachte Formulierungen der Yerkniipfung von Ligninbausteinen
(I u. II) im Sinne gemischter Ather (vgl. C. 1930. I. 1924). Diobishorigen
AbbauCHsO
CHaO
I
—0 - < ^
CHaÓ
c h 3o
II
\ - C H , — C H = C H —0<^
^>—CH,—
CHaÓ
- 0 - < \ - C H 1- C H = C H - 0 ^
'
CH.O
CH9o /
^ > -C H )- C H = C H -
CHaO
methoden (selektive Atherspaltung) sollen ausgebaut werden. (Osterr. Chemiker-Ztg.
[N. F.] 36. 84—87. 94—96. 15/6. 1933.)
H e llr ie g e l.
Steward Basterfield und J. W. Tomecko, Studien iiber Isohamstoffe und Isoureide. I II. Die Ionisationskcmstanten einiger Isohamstoffe. (II. vgl. C. 1930. I.
968.) Die Ionisationskonstanten K der einfachen Alkylisoharnstoffe nehmen von
Methyl bis Propyl deutlicłi zu, yon B utyl ab erfolgt keine weitere Zunahme mehr.
Isobutylisoharnstoff h a t eine gróBere K onstantę ais das Butylderiv. Phenathylisoharnstoff ist schwacher dissoziiert ais die Athylverb. Doppclbindungen wirken ahnlich wie C6H5-Reste. Die K onstantę des Cyclohexylisoharnstoffes ist etwas hoher ais
dio des Propyl- u. Butylisoliarnstoffes. — Die aliphat. prim. Aminę sind meist bedeutend starkere Basen ais die Alkylisoharnstoffe; der EinfluB von C6H 5 u. von Doppelbindungen ist indessen bei den Aminen starker ais bei den Isohamstoffen. — Die
Ionisationskonstanten wurden aus der Leitfahlgkeit der freien Base u. der Salicylate
in W. bei 25° erm ittelt (beim Cyclohexylisoharnstoff aus der der Basen u. des HC1Salzes). Die freien Basen sind meist ólig u. sehr hygroskop., nur das Cyclohexylderiv.
ist fest. Propylisohamstoff, K = 1,43 X 10~4. Salicylat, F. 146°. Butylisohamstoff,
K = 1,40 X 10-4. Salicylat, F. 160°. Isóbutylhanistoff, K = 2,0 X 10~4. Salicylat,
F. 164,5°. Isoamylisohamstoff, K = 1,30 X 10~4. Salicylat, F. 155. Allylisohamstoff,
K = 5,05 X 10“ 6. Salicylat, F. 168°. Phenylathylisohamstoff, K = 6,23 X 10-6 .
Salicylat, F. 158°. Cyclóhexylisóhamstoff, F. 80°. K — 1,56 X 10~4. HCl-Salz,
F. 168°. (Canad. J . Res. 8. 458—62. Mai 1933. Saskatoon (Kanada], Univ. of Saskatchewan.)
Os t e r t a g .
D. O e g a n isc h e C h e m ie .
1338
1933. II.
Mary M. Rising und Peter S. Yang, Die Biuretreaktion. I II. Die Biuretreaktion
der A m inosiiureamide. (II. vgl. C. 1931. I. 3346.) Olycinamid, d,l-Alaninamid, d,l-Leucinamid u. Asparagin geben auch bei Abwesenheit von Alkali die Biuretrk. unter Bldg.
von Salzen der Form I, an dereń Bldg. sich 4 N-Atome u. 2 saure H-Atome beteiligen.
Im Gegensatz dazu geben andere, schwacher bas. Yerb.-Klassen die Biuretrk. nur
in Ggw, von Alkali, das 2 weitere saure H-Atome bindet, so daB die gefarbten Prodd.
I
der Biuretrk. alkalihaltig sind. — Das Auftreten der Biuretrk. in Abwesenheit yon
Alkali ist auch schon beim Im inobiuret beobachtet worden; theoret. uber die Konst.
der dabei entstehenden Verb, s. Odginał. — Cu-d,l-Leucinamid, Cu(C(iH j3ON2)2, rotlich, amorph, F . 248—250° (unkorr.; Zers.). In wss. Lsg. nichtleitend. — Cu-l-Asparagin,
Cu(C4H ;0 3N j)j, layendelblau, amorph, yerkohlt bei 302—304°. — Cu-Olycinamid,
Cu(CjH50jŚ,), + H»0, blaulichrosa, amorph, Zers. bei 205—207°. In wss. Lsg. nicht­
leitend. — Gu-d-Alaninamid, Cu(C3H-ON»)2, orangerot, Zers. bei 227—231°. In wss.
Lsg. nichtleitend. (J . biol. Chemistry 99. 755—65. Febr. 1933. Uniy. of Chicago,
G. H . JONES-Labor.)
*
O st e r t a g .
W. S. Hinegardner, Bacemisierung von Chaulmoograsaure und Hydnocarpussaure. Die beiden Sauren kommen in der N atur nur in den rechtsdrehenden
Formen vor. Verss., Chaulmoograsaure zu racemisieren, waren bisher erfolglos.
Vf- h at nun gefunden, daB m an bei der Dest. von Chaulmoograsaureamid oder
Hydnoearpussaureamid m it P a0 5 im Yakuum die entsprechenden inakt. Nitrile erha.lt. Diese wurden in die inakt. Sauren u. inakt. Amidę ubergefiihrt. Die inakt.
Verbb. haben dieselben FF. wie die akt. u. geben m it diesen keine F.-Depression.
Das aus d-Chaulmoograsaureamid m it SOClg dargestellte N itril ist opt.-akt. u. wird
bei der Dest. uber P aOs racemisiert. Chaulmoograsaure zers. sich bei der Dest.
uber P sOs yollstandig. Beim Erhitzen m it PC13 oder POCl3 auf 100° oder m it PC15 auf
150° erfolgt keine Racemisierung. Der Mechanismus der Racemisierung der Amidę
u. Nitrile ist unbekannt. — d-Hydnocarpussaure, F. 58—59°, [c c ]d ! 5 = +68,0°. —
d-Chaidmoograsaure, F. 6S—68,5°, [a]D25 = +62,2°. d-Chaulmoograamid, F. 106—107°,
[oc]d2S = +57,1°. Gibt bei der Dest. m it P 20 5 unter 3— 4 mm Druck d,l-Chaulmoogronitril, C1SH31N, K p.2,5 156—158°, nn25 = 1,4692, D .-5^ 0,8856. Daraus durch Kochen
m it alkoh. K OH d,l-Chaumoograsaure, ClsH 320 2, Schuppen aus A thylacetat, F. 68,5°.
d,l-Chaulmoogramid, Krystalle aus A., F. 1(36°. — d-Chaulmoogronitrd, C18H31N,
aus d-Chaulmoogramid u. SOC1, in sd. Bzl. Kp.3_4 158— 160°, n D25 = 1,4666,
D*5^ 0.8S20, [a]D2ł = +55,2° in Chlf. Liefert bei der Verseifung m it alkoh. KOH
d-Chaulmoogras&ure (M d sj = +61,4°), bei der Dest. m it P20 s im Yakuum d,l-Chaulmoogronitril. — d-Hydnocarpamid, F. 111— 112°. [a]D2S = +69,4°. Liefert bei der
Dest. m it P ,0 5 d.l-Hydnocarponitril, K p.2_3 155—156°, nD25 = 1,4559, D.2\ j 0,8580.
Daraus m it alkoh. KOH dJ-Hydnocarpussaure, F . 58,5— 59° aus PAe. (J . Amer. chem.
Soc. 55. 2831— 34. Juli 1933. Amherst, Massachusetts State Coli.)
O s te rta g .
A. I. Kiprianow und M. M. Daschewski, Ausnutzung von Benzalpdychloriden
in der Farbstofpynthese. III. p-CMorphenol aus p-DicMorbenzol. (II. vgl. C. 1931.
II. 426.) Es wurde der EinfluB der Temp., der Konz. der Natronlauge, der Dauer der
Einw. u. a. auf die Yerseifung yon p-Dichlorbenzol (I) im Autoklayen untersueht.
Die. m asim ale Ausbeute an p-Chlorphenol (II) betrug 30% , da der R est in hochsd.
Phenole u. einen sauren Teer iiberging. Auf Grund des yon den Vff. gefuhrten Nachtreises der Bldg. von Hydrochinon werden Nebenrkk. angenommen, die zu Deriyy.
des Diphenyldthers fuhren. Diese Nebenrkk. konnten durch Zugabe yon Cu unterdrijckt werden. So konnten bei der Umsetzung yon 1 Mol I m it 3 Mol NaOH in
Ggw. yon 2 g Cu-Pulver in 450 cem CH3OH nach 6 Stdn. bei 225° bis 85°/0 II erhalten
werden. In GjHjOH waren die Ausbeuten geringer. (Ukrain, chem. J . [ukrain.:
Ukraiński chemitsehni Shurnal] 7. W isŁ-techn. Teil 79—S7. 1932. Charków, Ukrain.
Inst. f. angew. Chemie.)
B e r s ix .
A. I. Kiprianow, G. I. Kiprianow und M. M. Daschewski, Ausnutsung von
Bfnzoipoiyrhloriden «» der Farbstoffsynthest. IV. p-.-JmiłiopAeno! aus p-Chlorphenol.
(H I. rg l. vorst. Ref.) F u r die Gewinnung von p-Aminophenoi (I) aus p-Chlorphend (II)
wurden folgende optimale Bedingungen gefunden: 25 g II werden m it 100 cem 33%ig.
Ammoniak in Ggw. von 4 g CuS04 3 Stdn. im stahlemen Ruhrautoklayen auf 185°
ersrłrm t, daan das N H , yerjagt, aus der angesauerten (HC1) Lsg. unyerandertes JJ
1933. H .
D . O b g a n isch e C h e m ie .
1339
abgeblasen u. I m it Soda in Freiheit gesetzt. F. 169—174°. Ausbeute 82,5%. (Ukrain,
chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitsehni Słiurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 87—94.
1932.)
B e r s in .
A. I. Kiprianow und E. D. Ssytsch, Ausnutzung von Benzolpolychloriden in der
Farbstojfsynthese. V. Brenzcatechin aus Polychloriden des Benzóls. (IV. vgl. vorst. Bef.)
Das bereits von M in a JEW u . F e d o r o w (C. 1 9 3 2 . I. 1442) nachgeprufte Verf. dea
D. R. P. 281 175 zur D arst. yon Brenzcatechin (I) wurde von den Vff. nochmals
untersucht. Ausgebend von einem Gemisch techn. Benzolpolychloride von der
CjHjCl-Darat. wurde durch Dest. und Ausfrieren o-Dichlorbenzol und daraus (vgl.
vorvorst. Ref.) o-Chlorplienol gewonnen. Dessen Ums. m it 10% iger Natronlauge in
verkupferten oder yersilberten Autoklaven bei 200° ergab bis zu 72% I. (Ukrain,
ohem. J. [ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 94— 100.
1932.)
B e r s in .
Hanns John, Z ur Kennlnis des Carracrols. I. p-Acetocarvacrol. R o s e n m u n d
u. Mitarbeiter (C. 1928. I. 1652. II. 1209; vgl. auch 1927. I. 3184) haben p-Acetocarvacrol (I) nach 2 Verff. dargestellt u. angeblich ąuantitatiye Ausbeuten erzielt. Bei
der Nacharbeitung h a t Vf. folgende Erfahrungen gemacht: Nach dem Verf. von B e h n
(Carvacrol, CHj.COCl u. A1C13 in Nitrobenzol) entstanden Rohprodd. von F. 93—94°,
welche nach Umlosen aus Xylol, Bzn., Xylol, CH3OH bei 98—100° sinterten u. bei 121°
schmolzen; Ausbeute nicht uber 40% . Durch Umlagerung des Caryacrylacetats m it
A1C13 in Nitrobenzol entstanden Rohprodd. yon F. ca. 112°, welche nach Umlosen aus
Xylol F . 121° u. dann aus 70%ig. CH3OH F. 127° zeigten; AuBbeute ca. 23% . Vf.
hat das BEHNsehe Verf. unter Benutzung der Angabe yon P e r r i e r (Ber. dtsch. chem.
Ges. 33 [1900]. 815) modifiziert u. ca. 35% eines sofort fast reinen I erzielt. — Mehrere
Deriw. von I wurden dargestellt.
V e r s u e h e . (Mit Paul Beetz.) p-Acelocarvacrol oder 5-Acetyl-2-oxy-l-methyl4-isopropylbenzol (I). 10 g Carvacrol in 35 ccm Nitrobenzol gel., innerhalb 15 Min.
frisch hergestelltes u. kurz erwarmtes Gemisch von 9,8 g A1C13 (gepulvert) u. 5,8 g
CH3 .COCI eingetragen, nach 24 Stdn. auf Eis gegossen, konz. HC1 zugegeben, 1/2 Stde.
erwarmt u. ausgeathert. A.-Lsg. wiederholt m it 2-n. NaOH ausgezogen, diese Ausziige m it Kohle gekocht, F iltrat m it konz. HC1 bis zur beginnenden Triibung yersetzt,
nach 2 Stdn. filtriert, m it 2 -n. HC1 angesauert u. im Eisschrank stehen gelassen.
Erhalten 4,5 g Rohprod. von F. 122°. Aus Xylol 4 g Nadeln, F . 127°, Kp. 308—309°,
mit W.-Dampf etwas fliichtig. Na-Salz bildet lange, seidige Nadeln, 1. in ca. 8 Teilen W.
von 20°. — Acetylderiv.; C14H 180 3. Mit sd. CH3.COCl (8 Stdn.). Aus Bzn. Wurfel,
F. 6 6 °. — 3-Nitro-5-aceiyl-2-oxy-l-melhyl-4-isopropylbenzol, C12H u 0 4N. I in wenig Eg.
suspendiert, bei — 5° unter Ruhren Gemisch yon H N 0 3 (D. 1,4) u. Eg. eingetropft,
je 2 Stdn. im Kaltegemisch u. in W. stehen gelassen, in Eiswasser gegossen. Aus 70%ig.
A. gelbliche Nadeln, F . 157°, sublimierbar. — Acetylderiv., C14H 170 6N. Wie oben.
Aus Bzn. Oktaeder, F. 95°. — Methyldther, C13H 170 4N. In 6 % ig. absol. alkoh. KOH
mit C H jJ 10 Stdn. gekocht, in Eiswasser gegossen, noeh KOH zugegeben u. im E is­
schrank stehen gelassen. Aus A., dann 70%ig. A. Plattchen, F . 6 6 °. — Athylather,
CI4H 180 4N. Analog. Aus A., dann 70%ig. A. Krystalle, _F. 90°, suClich rieehend. —
Isoamyldther, C17H 250 4N. Mit i-C6H u J (15 Stdn.). Aus A., dann 70%ig. A. Prismen,
F. 73°. — Benzylather, Cł 8H 210 4N. Mit Benzylchlorid. Aus A., dann 80%ig. A.
Nadelchen, F . 103°. — 3,6-Ł>inilro-5-acetyl-2-oxy-l-melhyl-4-isopropylbenzol, c 12h 14o 6n 2.
Durch weitere Nitrierung obigen Nitroderiy. wie oben bei 0°. Aus PAe. leuchtend
gelbe Nadeldrusen, F. 55°. Mit wss. FeCl3 schwach yiolett.
3-Amino-5-acetyl-2-oxy-l-melhyl-4-isopropylbenzol, C12H i-0 2N. 1. Nitroderiy. u.
HC1 ( 1 : 1 ) auf W .-Bad allmahlich m it Sn yersetzt, noeh 12 Stdn. erhitzt, m it W. yerd.,
mit Soda alkalisiert u. ausgeathert. 2. Nitroderiy. in n. NaOH gel., bei 80—90° N a 2S20 4
eingetragen, F iltra t abgekiihlt, m it konz. Essigsaure angesauert u. im Eisschrank
stehen gelassen. Aus Bzn. (Kohle) weifie Nadeln, F. 100°, zl. in h. W. (daraus Prismen),
11. in Sauren. M it FeCl3 oliygrun; in yerd. Essigsaure m it NaOCl kirschrot. In A. m it
HCl-Gas das Hydrochlorid, schwach rótliche Plattchen, F. 199—200° (Zers.); m it NaOCl
gelb. Das Amin gibt m it Acetophenon kein Chinolinderiy. (indirekter Beweis fur die
3-Stellung des N 0 2 bzw. N H 2). — N-Acetylderiv., C14H 190 3N. Amin 6 Stdn. m it
CHj-COCl gekocht, yerdampft, m it 2 -n. NaOH erwarmt, F iltra t m it konz. Essigsaure
gefallt. Aus 60%ig. A. Nadeln, F . 144°. — 6-Nitro-3-acetamino-5-acetyl-2-oxy-lmethyl-4-isopropylbenzol, C14H 1 B0 6N 2. Durch N itrieren des yorigen wie oben. Aus
Toluol haarfórmige K rystalle, F . 162°. — 5-Acetyl-7-methyl-4-isopropylbenzoxazol,
1340
D . Org a n isc h e C h e m ie .
1933. II.
C13H 160 2N. Amin m it 100%ig. H -C 0 2H 7 Stdn. gekocht, verdampft, auf Ton
abgeprcBt, im Vakuum getrocknet u. dest. Kp. 300—302°, sofort zu Nadeln von F . 46°
erstarrend, eigenartig riechend. — 3-Amino-5-acetyl-2-athoxy-l-methyl-4-isopropylbenzol,
C14H 210 2N. Obigen N itroathylather m it HC1 (1: 1) u. Sn 18 Stdn. erhitzt, mit 2-n.
NaOH alkalisiert u. im Eisschrank stehen gelassen, Prod. aus verd. HC1 + NaOH
umgefallt u. aus A. umgel. Aus PAe. Krystalle, F . 57°, fast unl. in W., 11. in Sauren. —
N-Acetylderiv., C ^H ^O jN , aus 60%ig. A., dann Bzn. Nadeln, F . 7G°. — 3-Oxy-5acelyl-2-athoxy-l-methyl-4-isopropylbenzol, C14H 20O3. Vorvoriges in verd. H 2S04 diazotiert (Kaltegemisch), in auf 145° erhitztes Gemisch von ca. 80°/oig. H 2S 0 4 u. wasserfreiem N a2S 04 eingeruhrt (Temp. nicht unter 135°), nach E rkalten Fl. abgegossen,
Riickstand" gewaschen u. aus NaOH -f HC1 umgefallt. Aus PAe., dann A. Platten,
F . 88°. (J. prakt. Chem. [N. F .] 137- 351—64. 29/6. 1933.)
L in d e n b a u m .
Hanns John, Zur Kenntnis des Caruacrols. II. o-Acetocarvacrol. (I. vgl. vorst.
Ref.) Vf. hat gefunden, daB bei der D arst. des p-Acetocarvacrols nach B e h n auch
das isomere o-Acetocarvacrol (I) entsteht. Wird das Rohprod. aus 2,2 Teilen Xylol
umkrystallisiert, so laBt sich aus der Mutterlauge I isolieren, u. seineMenge betragt
ca. 10% des Rohprod. Die Ausbeute an I konnte durch Erhohung der AlCl3-Menge,
besonders aber durch Zusatz von POCl3 u. etwas MgCl, yerbessert werden. I schm.
niedriger u. besitzt eine ganz andere Krystallform ais das p-Isomere; im ubrigen ist es
diesem sehr ahnlich. Mehrere D eriw . von I wurden dargestellt.
V e r s u c h e. (Mit Paul Beetz.) o-Acelocarvacrol oder 3-Acetyl-2-oxy-l-methyl4-isopropylbenzol (I), C12H 160 2. 1- 10 g Caryacrol in 50 ccm Nitrobenzol gel., 7 g
CH3-COCl u . unter W.-Kiihlung innerhalb % Stde. 35 g A1C13 eingetragen, nach
48 Stdn. auf Eis gegossen u. weiter aufgearbeitet, wie im vorst. Ref. beschrieben.
Erlialten 8,6 g von F. 85°. In 19 ccm h. Xylol gel., filtriert, nach 5 Stdn. ausgeschiedene
Krystalle (5 g) abgesaugt u. 2/3 der Mutterlauge abdest., ausgefallene K rystalle noch
2-mal aus Xylol umkrystaUisiert. — 2. 15 g Carvacrol, 5 g POCl3 u. 0,1 g MgCl2 unter
RuckfluB innerhalb 2 Stdn. bis auf 150° erhitzt, ł/2 Stde. hierbei gehalten, nach
Abkiihlen 75 ccm Nitrobenzol, 10,5 g CH3-C0C1 u. unter Kuhlung m it W. inner­
halb % Stde. 53 g A1C13 eingetragen; nach 48 Stdn. wie yorst. E rhalten 4,1 g von F. 83°,
daraus wie vorst. 2,3 g reines Keton. Trikline, dicke Tafeln, F . 100°, K p. 305°, mit
W.-Dampf fluchtiger ais das Isomere. Na-Salz leichter 1. — Acetylderiv., Ci4H 180 3.
Mit CH3-COCl. Kp. 293°, bei — 20° nicht erstarrend. — 3-Cinnamoyl-2-oxy-l-methyl-4isopropylbenzol, C18H 200 2. Aus I in A. m it Benzaldehyd u. 50%ig. NaOH (35—40°,
10 Stdn.); m it W. verd., F iltrat ausgeathert. Aus Bzn., dann' 60%ig. CH3OH gelbliche
Platten, F. 104°. — 5-Nitro-3-acetyl-2-oxy-l-methyl-4-isopropylbenzol, c 12h 15o 4n .
Nitrierung von I wie im yorst. Ref. Aus 70%'g- A., Bzl., Xylol Platten, F . 151°, im
zerstreuten Licht langsam, im Sonnenlicht schnell dunkelrot ohne Anderung des F.,
nach Umlosen wieder farblos. — Acetylderiv., C14H 1, 0 5_N, aus Bzn. derbe Nadeln, aus
50%ig. A. Platten, F. 87°, am Licht hellbraun. — Athylather, Cł4H 190 4N. Wie im
yorst. Ref. Aus A. umgel., dann aus 70%ig. A. Plattchen, F . 43°. — 5,6-Dinitro-3acełyl-2-oxy-l-methyl-4-isopropylbenzol, CjjH^OeNj. Wie im yorst. Ref. Aus Bzn.,
dann 40%ig. Essigsaure gelbe Nadeln, F. 119°. Mit wss. FeCl3 schwach rotyiolett. —
5-A7niTW-3-acetyl-2-oxy-l-methyl-4-isopropylbenzol, C12H 170 2N. Wie im yorst. Ref.
Aus Toluol oder Bzn. Wiirfel, F. 117°, sonst wie das Isomere. Hydrochlorid, Plattchen,
F. 202—203° (Zers.). — N-Acetylderiv., C14H 190 3N. Yoriges m it Acetanhydrid 2 Stdn.
stehen gelassen, unter Kuhlung m it W. u. festem KOH yersetzt, spater filtriert u. mit
HC1 gefallt. Aus Bzl., Toluol, Bzl. Platten, F . 120°, 11. in 2-n. NaOH, unl. in 2-n. HC1.
Mit wss. FeCl3 schwach oliygrun. — N,0-Diacetylderiv., C16H 210 4N. Amin m it CH3COC1 3 Stdn. gekocht, yerdampft, m it 2-n. NaOH yęrrieben. Aus 60%ig. A., dann
60%ig. CH3OH Plattchen, F . 96°. — 5-Acetamino-3-acelyl-2-athoxy-l-melhyl-4-isopropylbenzol, C^H^O^N. Vorvoriges in 6%ig. absol. alkoh. KOH m it C2H 6J 12 Stdn.
gekocht, in Eiswasser gegossen, noch KOH zugesetzt u. im Eisschrank stehen gelassen.
Aus Bzn. Nadeln, F . 148°. — 2-[6'-Oxy-2'-isopropyl-5'-melhylphenyl]-chinolin-4-carbonsdure, C20H 19O3N. Isatin, in 33%ig. KOH gel., u. 1 10 Stdn. auf W.-Bad erhitzt, m it W.
verd., F iltra t m it HC1 gefallt, aus Soda + HC1 umgefallt. Aus Eg. gelbe Nadelchen,
F . 288°, wl., 11. in konz. H 2S 04 u. H N 03, wl. in konz. HC1 u. 2-n. Mineralsauren.
(J. prakt. Chem. [N. F .] 137- 365— 76. 29/6. 1933. Prag, Dtsch. H jTgien. Inst.) Lb.
Joseph B. Niederl, Samuel Natelson und Emile Mc K. Beekman, Synthese
von Diisobulylmono-, -di- und ■triozyphenolen. (Vgl. C. 1933. I. 1768 u. friiher, femer
C. 1931. I I . 2993.) Langkettig substituierte Phenole besitzen bekanntlich hohen
1933. n .
D. O rgan ibch e Ch e m ie .
1341
antisept. W ert bei geringer Toxizitat. Zur Synthese solcher Phenole haben Vff. das
leicht zugangliche sogenannte Diisobutylen verwendet, welches nach WHITMORE u .
W r e n n (C. 1931. II. 1997) ein Gemisch der beiden Trimethylpentene CII3-C(CH3)„CH2-C(CH3):C H 2 u . CH3-C(CH3)2-CH :C(CH 3)2 ist. D a aus beiden Isomeren durćh
Addition yon H 2Ś 0 4 das gleiche Diisobutylsulfat, CH3-C(CH3),-CH 2-C(CH3)2' O ■S 0 3H,
entstehen muB, darf man wohl auch annehmen, daB beide das gleiche substituierte
Phenol liefern werden. Der KW-stoff wurde m it Phenol, o-Kresol, Guajacol, Brenzcatechin, Resorem, Hydrochinon u. Pyrogallol kondensiert. Vorlaufige bakteriolog.
Unterss. haben gezeigt, daB die neuen Phenole vergleichsweise hohe Phenolkoeff.
besitzen. — Der fruher (C. 1933. I. 1768) entwickelte Rk.-Mechanismus ist auf die
neuen Synthesen ohne weiteres anwendbar. Von besonderer Będeutung ist, daB in
den Fallen der mehrwertigen Phenole prakt. keine intermediaren Athcr isoliert wurden.
V
e r s u c h e . D eriw . der mehrwertigen Phenole: 56 g Diisobutylen in 75 g Eg.
gel., bei 15° Lsg. yon 49 g konz. H 2S 0 4 in 50 g Eg. eingeriihrt, dieses Gemisch wahrend
ca. 20 Min. u. bei ca. 15° in stark geriihrte Lsg. yon 0,55 g-Mol. des Phenols in 150 g Eg.
eingetropft, weitere 90 Min. geriihrt u. 4 Tage bei Raumtemp. stehen gelassen. In 2 1 W.
gegossen, nach Stehen W. abgehebert, Prod. in A. gel., im Vakuum dest. u. aus PAe.
oder Lg. umgel. ■
— D eriw . der einwertigen Phenole: In Gemisch von 0,5 Mol. Diiso­
butylen u. 0,55 Mol. Phenol bei 0—5° 0,5 Mol. konz. H 2S 0 4 eingetropft, 7 Tage bei
Raumtemp. stehen gelassen, 1 Stde. auf Dampfbad erhitzt, auf 1 1 Eis gegossen, m it
5%ig. Alkali neutralisiert, ausgeiithert u. unter at-Druck dest. — DiisobutylpyrogaUol,
C14H 220 3. Teeriges Rohprod. m it Dampf dest., Riickstand in A. aufgenommen usw.,
aus h. Toluol + w. PAe. gereinigt. F. 103°. — Diisobutylbrenzcatechin, C14H 220 2.
Krystallisierte aus dem Rk.-Gemisch. F. 109°. — Diisobutylresorcin, c 14h 22o 2,
P ł23 219°, F. 101— 102°. — Diisobutylhydrochinon, C14H 220 2. Hier 250 s ta tt 150 g Eg.
Kp., 210—225°, F. 142°. — Diisobutylguajacol, C15H 240 2, K p.760 295— 298°, Kp.4 138
bis 144°, D. 0,983, n c2° = 1,5132,‘ hellgelbes, cumarinartig riechendes 01. — Diisobutylphenol, C14H 220 . 01 schied im Eisbad lange Nadeln aus, aus PAe., F. 83°. —
Diisobutyl-o-kresol, Ci5H 240 , im Eisbad Rosetten, aus PAe., F. 49—50°. (J . Amer.
chem. Soc. 55. 2571—75. Juni 1933. New York, Uniy.)
L in d e n b a u m .
Peter P. T. Sah, Tsu Sheng Ma und Hsing-Han Lei, Studien iiber Phenolsduren. I II . Ester des Aspirins. (II. vgl. C. 1933. I. 3560.) Die in der I. M itt. (vgl.
C. 1932. I I. 3389) beschriebenen Salicylsaurealkylester gehen m it uberschiissigem
Essigsaureanhydrid in Ggw. yon ZnCl2 bei Tempp. von 75 bis 85° m it 84°/oig. Ausbeute
in die entsprechenden Aspirinester uber; nur der Isopropylester des Aspirins konnte
n i c h t synthetisiert werden. Die Ester: Methyl-, Athyl- (I), n-Propyl- (n), Isobuiyl- (EU), n-Butyl- (IV) u. Isoamylester (V) wurden analysiert u. die folgenden ihrer
physikal. K onstanten bestimm t: Kp. (korr.), d204, d2S4, n i / 0, n D26. (Kpp. von I bis V:
281—283°, 291—293°, 293—295°, 303—305°, 301-303°.) Bei der Nitricrung der
Aspirinester erhielten Vff. sta tt der erwarteten 3,5-Dinitroacetylsalicylsaurealkylester
infolge Abspaltung der Acetylgruppe nur dio in der I. M itt. beschriebenen 3,5-Dinitrosalicylsaurealkylester. (3 Tabellen.) (Sci. Rep. N at. Tsing H ua Uniy. 2. . 13—17.
April 1933 [Orig. engl.].)
P a k g ritz .
D.
A. Brodski, Ober den Meclianismus der Perkinschen Reaklion. Vf. bezweifelt
die Richtigkeit des von K a l n in (C. 1929. II. 562) angegebenen Schemas der PERKINschen Rk., da die sogenannten „Enolisatoren" m it Acetanhydrid Acetate bilden konnen,
die dann m it dem Aldehyd in Rk. treten. So konnte gezeigt werden, daB die Einw.
yon Na*jC03, K 2C 03 oder metali. Na auf Acetanhydrid zu den entsprechenden Acetaten
fiihrt. Daraufhin wurde bei der Kondensation yon CeH6CHO m it Acetanhydrid ein
Teil der K-Acetats durch K 2C 03 ersetzt. Die Ausbeute an Zimtsaure war ebenso n.
wie in einem entsprechenden Vers., bei dem das K -Acetat durch Pyridinacetat, Kp. 139°,
ersetzt worden war. — Die Umsetzung von CeH5CHO m it p-Nitrophenylessigsaure in
Ggw. ihres Piperidinsalzes (ygl. PFEIFFER u. SERGIEWSKAJA, C. 1911. I. 1843) bei
einer Temp., die unterhalb der Zers.-Temp. des Salzes lag, lieferte ziemlich gute Ausbeuten an p-Nitrostilben. — In Ubereinstimmung m it K a l n in (1. c.) wurde gefunden,
daB bei der Zimtsauresynthese ein Zusatz von Eg. die Ausbeute yermindert, so daB
das Rk.-Schema von N e f (Liebigs Ann. Chem. 298 [1897]. 277) nicht richtig sein kann.
Im Gegensatz zu K a LNIN erhohte ein UberschuB yon Na-Acetat aber keineswegs
die Ausbeute an Zimtsaure. — Vf. nim m t an, daB die PERKINSche Rk. wahrscheinlich
im Sinne yon F it t ig (Ber. dtsch. chem. Ges. 27 [1894]. 2665) nach:
C6H5CHO + CH2H'COONa — >- C0H 5CH = CHCOONa + H 20
XV. 2.
90
1342
D . Or g a n is c h e C h e m ie .
1933. II.
Yerlauft, SchlieBlich wurde festgestellt, daB entgegen den Angaben von A u t e n r i e t h
(Ber. dtsch. chem. Ges. 34 [1901]. 168) aus Acetanhydrid u. monochloressigsaurem
JNatrium selbst nach langerem Kochen kein Chloressigsaureanhydrid gebildet wird.
(Chem. J . Ser. A. J . allg. Chem. [russ.: Chimitscheslu Shurnal. Sser. A, Shurnal
obsehtschei Chimii] 2 (64). 814— 20. 1932. M oskau, Chem.-pharmaz. Inst.)
B e rs in .
Costin D. Nenitzescu und Jon Chicos, Durch Aluminiumchlórid kałalysierte
Reaktionen. V. Ober die bei der Kondensation von Gyclohezan und Acetylchlorid entstehenden Verbindungen. (IV. vgl. C. 1932. I I . 2958.) Nach den friiheren Unterss.
entstehen aus Cyclohexan, CH3•COC1 u. A1C13 l-Methyl-2-acetylcyclopentan u. 1-Methyl-2-acetyl-zl 1,2-cyclopenten. Nach Z e l in s k y u. T a r a s s o w a (C. 1932. II. 3087)
soli jedoch das ungesatt. K eton l-Acetyleyclohexen sein u. das gesatt. Keton auch
Methylcyclohexylketon enthalten. Vff. haben daraufhin ihre Verss. wiederholt u. aus
den Fraktioncn 160—200° die Semicarbazono dargestellt, diese bis zur Einheitlichkeit
fraktioniert krystallisiert, daraus dio Ketone regeneriert u. dereń K onstanten bestimmt.
Andero ais dio bisherigen Verbb. wurden nicht gefunden. Auch die beiden 6-ringigen
Ketone wurden dargestellt; die Verschiedenheit ist deutlich. Bei dem Verf. der Vff.
werden somit alle Cyclohexanmoll. zu 5-Ringen isomerisiert. — Stabiles l-Methyl-2acetylcyclopentan, K p.755 (korr.) 169,5°, K p., 52—53°, D .164 0,8990, hd11 = 1,44341,
Md = 37,05 (ber. 36,95), Oberflachenspannung o10 = 30,10 dyn/qcm, Parachor = 327,5
(ber. 329,5). Semicarbazon, F . 167°. — l-Me.lhyl-2-acetyl-A', ’2-cyclopenten, K p.76() (korr.)
189—190°, K p.12 73°, D .ia4 0,9542, nu18 = 1,48568, MD = 37,24 (ber. 36,52),
=
34,27 dyn/qcm, P = 314,4 (ber. 318,5). Semicarbazon, F. 220—221° (Zers.). — Labiles
l-Methyl-2-acetylcyclopentan. Durch Hydrieren des vorigen m it Pd-Kohle nach U n g e r
(C. 1932. I. 2007). K p.16j5 63°, D.184 0,9092, nD16 = 1,44802, MD = 37,06, on =
31,02 dyn/qcm, P = 327,1. Semicarbazon, F . 166,5—167°; Misch-F. m it obigem 157
bis 158°. — 1-Acetyl-A 1,2-cyclohexen (vgl. R tjz ic k a , C. 1931. I I. 3341), K p.;oo (korr.) 201
bis 202°, D .164 0,9704, n D19 = 1,49221, MD = 36,16 (ber. 36,52), <j16 = 36,23 dyn/qcm,
P = 320,1 (ber. 316,1). Semicarbazon, F. 220—221° (Zers.). — Methylcyclohezylketon.
Durch Hydrieren des yorigen m it Pd-Kohle. K p.755 (korr.) 179,5—180,5°, K p.13 68—69°,
D .184 0,9254, nDls = 1,45652, MD = 37,01 (ber. 36,95), o18 = 32,79 dyn/qcm, P =
325,8 (ber. 327,1). Semicarbazon, F . 174°. (Ber. dtsch. chem. Ges. 66. 969—71.
5/7. 1933. Bukarest, Univ.)
L in d e n b a u m .
F. D. Chattaway und R. Max Goepp, Kondensation von Formaldehyd mit p-Nitroplienol. Dieselbe ergibt 3 Verbb., wenn die folgenden Vorschriften genau eingehalten
werden. — 1. 5.5'-Dinilro-2.2'-dioxydiphenylmelhan, C13H10OcN2. 10 ccm 40°/oig. CH20
u. 6 ccm W. in 24 ccm konz. H 2S 04 u. das h. Gemisch schnell unter Schutteln in ca.
75° w. Lsg. von 38 g p-Nitrophenol in 50 ccm W. gegossen, bis zur Abscheidung einer
halbfesten M. auf 120—130° gehalten, Prod. in w. 4°/0ig. NaOH gel., F iltra t m it HC1
gcfallt. Aus Eg. hellgelbe Krystalle, F. 268°, spielend 1. in A. — Diaeetylderiv.,
C17H 140 8N2, aus Eg. Prismen, F. 153°. —■3,5,3',5'-Tetranitro-2,2'-dioxydiphenylmethan,
CjsHjOioN^ Durch Losen in rauch. H N 03 bei 0—5°. Aus Eg. hellgelbe Prismen,
F. 253°. — 2. 6-Nitrobenzo-l,3-dioxin (I). Gemisch von 15 ccm W. u. 45 ccm konz.
H 2S 0 4 unter Schutteln auf einmal in Lsg. von 20 g p-Nitrophenol in 25 ccm 40%ig.
CH20 gegossen (Erwarmung auf ca. 80°), noch 15 Min. geschuttelt, i n : 500 ccm W.
gegossen, Prod. m it h. W., sehr verd. NH4OH, angesauertem, dann h. W. gewaschen.
Aus A., F. 149—150°. — 8-Chlorderiv., C8H60 4NC1. In Eg. Aus A. Nadeln, F. 152
bis 153°. — 8-Bromderiv., C8H60 4NBr, aus A. Nadeln, F. 165— 166°. — 8-Chlor-6-nitro4-oxobenzodioxin, C8H40 5NC1. Aus vorvorigem m it Cr03. Aus A. Prismen, F. 125 bis
126°. W ird durch 5%ig. NaOH hydrolysiert zur 3-Chlor-5-nitrosalicylsaure, C,H40 5NC1,
aus A. haarformige Nadeln, F. 202—203°. — Analog: 8-Brom-6-nitro-4-oxóbenzodioxin,
CsH 4OsNBr, aus A. Prismen, F. 120— 121°. 3-Brom-5-nitrosalicylsdure, C7H 40 5NBr,
aus yerd. HC1 haarformige Krystalle, F. 223— 224°. — 6-Chlorbenzodioxin, C8H70 2C1.
Aus I durch Red. zum Amin u. Diazork. Aus A. perlige Blattchen, F. 98— 99°. —
CH2
CH,
h°
/ " i°
° n ”B
^ 0
— °h-— i r V
1933. II.
D. O b g a n isch e C h e m ie .
1343
6-Jodbenzodioxin, C8H ,0 2J. Analog. Aus A. Nadeln, F. 58°. — 3. Di-[6-nitrobenzodioxinyl-{8)]-methan (II), Cl7H 140 8N 2. 76— 80° w. Gemisch von 200 ccm konz. H 2S 0 4
u. 50 ccm W. unter Schiitteln in ca. 75° w. Lsg. von 70 g p-Nitrophenol in 150 g 40°/0ig.
CH20 gegossen, noch 1 Stde. auf W.-Bad erhitzt, Nd. m it 40/oig. NaOH, angesauertem,
dann h. W. gewaschen. Aus Eg. Prismenbuschel, F. 225°. — Di-[6-nitrobenzodioxinyl{8)]-kcton, C1TH 120 9lsr2. Aus II m it Cr03 in sd. Eg. (5 Min.). Aus Nitrobenzol Prismen,
iiber 285° verkohlend, — Di- [6-nitro-4-ozobenzodioxinyl-(8)]-lceton, C^HaOuNj. Voriges
in konz. H 2S 04 langsam unter Eiskiihlung m it Lsg. der berechneten Mengo K 2Cr20 7
in konz. H 2S 0 4 versetzt, nach 24 Stdn. auf Eis gegossen, Nd. m it etwas sd. Eg. ausgezogen. Aus Nitrobenzol Prismen, F. 314°. — 5,5'-Dinitro-2,2'-dioxybenzophenon3,3'-dicarbonsaurc, Ci6H8Ou N 2. Voriges m it 20°/oig. KOH 5 Min. erhitzt, m it Sauro
gefiillt. Aus schwach salzsaurem W. Prismen, F. > 330°. (J. chem. Soc. London 1933
699—700. Juni. Oxford, Queen’s Coli.)
L in d e n b a u m .
Ellsworth Ellingboe und Reynold C. Fuson, Die kuppelnde Wirkung des G-rignardreagens. V. Der Einflu/3 des Halogenałoms im Reagens. (IV. vgl. C. 1933 I. 2534.)
Der Rk.-Verlauf bei der Kupplung von Radikalen A r - C R R ' X durch Einw. yon
RMgX-Verbb. wird durch das im Grignardreagens enthaltene Halogenatom starlc
beeinfluCt. W ahrend m an aus Benzalchlorid bei der Einw. von CH3-MgJ a-Stilbendichlorid erhalt, fiihrt die Einw. von CH3-MgCl zu einem Gemisch aus Cumol, 1,2-Diphenyl-l-chlorpropan (I) u. zwei stereoisomeren 2,3-Diphenylbutanen II (im Original
mehrfach ais 2,4-Diphenylbutan bezeichnet). Die yerschiedene Wrkg. von CH3’M gJ u.
CH3-MgCl ist durch wiederholte Verss. bestatigt worden; sie ist yielleicht auf den
verschiedenen Geh. der beiden Lsgg. an (CH3)2Mg zuriickzufiihren. — Dio Verbb.
II wurden aus dem Rk.-Gemisch nach Zers. von I durch E rhitzen oder durch sd.
I
C A •CH(CH3) • CHC1- C6H5
II C8H5• CH(CH3) • CH(CH3) ■C0H5
.
.
III C6H5•C(CHj): CH •C8H5
alkoh. KOH isoliert; die Konst. wurde durch Syntheae bewiesen; I wird bei der
Zers. m it K O H in III (F. 48°) umgewandelt, das beim Kochen m it Eg. u. etwaa
HBr in das bekannte HI (F. 82°) iibergeht. Synthet. II gibt m it dem bei 126° schm. I
feste Lsgg. — Analog Benzalchlorid reagiert auch p-Chlorbenzalchlorid m it CH^MgCI
unter Bldg. von 2,3-Di-p-chlorphenylbutan u. 1,2-Di-p-chlorphenyl-l-chlorpropan u.
geringen Mengen p-Chlorcumol. — Verss. zur Aufklarung des Rk.-Mechanismus warcn
erfolglos. — Cumol, in geringer Menge bei der Einw. von CH3-MgCl auf Benzalchlorid,
ferner durch H ydrierung von 2-Phenylpropen. K p.747 147— 148°, no20 = 1,4942 b7.w.
1,4940, D.2°20 0,8799 bzw. 0,8833. — Festes 2,3-Diphenylbutan C18H 19 (II), bei der
Einw. yon CH3MgCl auf Benzalchlorid sowio aus a-Bromathylbenzol durch Einw.
yon Na oder Mg in A. Krystalle, F. 126— 127°. — Fl. 2,3-Diphenylbutan C16H 1S (II),
aus CHj-MgCl u. Benzalchlorid, K p.!0 150—151°, nn20 = 1,5 594, D.% 0,9917. —
Niedrigerschm. a-Methylstilben C15H l4 (III), durch Kochen von I m it 10%ig. alkoh.
KOH. K rystalle aus Methanol, F. 48°. Gibt bei der Spaltung m it Ozon Benzoesaure u.
Acetophenon. Geht beim Kochen m it Eg. u. etwas konz. H B r in hoherschm. a-Methyl­
stilben (F. 82—83° aus Methanol) iiber. — Bei der Einw. yon CH3-MgCl auf p-Chlorbenzalchlorid erhalt man 1,2-Di-p-chlorphenyl-l-chlorpropan Cl5H l3Cl3 (Krystalle aus Eg„
F. 167°), 2,3-Di-p-chlorphenyUmtan C18H 16C12 (K rystalle aus A., F . 147— 148°) u. etwaa
p-Chlorcumol (Synthese durch Hydrierung von 2-p-Chlorphenylpropen; K p.J5 81°,
nn2lJ = 1,5120, D.2°20 1,0257). Beim Kochen des Rk.-Prod. m it alkoh. K OH entsteht
1,2-Di-p-chlorphenylpropen C15H 12C12, Prismen aus A., F . 80°. — 2-p-Chlorphenylpropen C9H9C1, aus Dimethyl-p-chlorphenylcarbinol. K p.14 89°, D.2020 1,0750, ni)20 =
I,5527. — p-Chlorcumolsulfamid C9H120 3SNC1 (wahrscheinlich 2-Chlor-5-isopropylbenzolsulfamid,), aus p-Chlorcumol, F. 91°. (J . Amer. chem. Soc. 55 2960—66. Ju li 1933.
Urbana [Illinois], Univ.)
OsTERTAG.
W. E. Bachmann, Die Reaktion zwischen aromatischen Ketonen und Natrium.
II.
Reaktionen der Natriumpinakolate. (I. ygl. C. 1933 I. 3710.) Da Pinakone gegen
Mg(OH), bestandig sind, ycrsuchte Vf., dio 1. c. beschriebencn, fruher ais Metallketyle
aufgefafiten Na-Verbb. von Pinakonen durch Umsetzung m it Mg-Salzen in A.-Bzl. u.
Behandlung m it W. in die freien Pinakone umzuwandeln. Dies gelingt auch in der Tat.
Bei Zusatz von MgBr2 zu der Verb. aus Benzophenon u. N a geht die blaue Farbę in
rot iiber; durch Zera. der entstehenden Verb. (C8H6)2C(OMgBr)-C(C6H 3)3-OMgBr (I)
mit W. erhalt man fast quantitativ Benzpinakon. In gleicher Weise lassen sich die
Na-Verbb. aus Phenyl-p-biphenylkelon u. Fluorenon in 4,4'-Diphenylbenzpinakon u.
Fluorenpinakon iiberfiihren. Die Verss. zeigen die nahe Verwandtschaft zwischen
.
.
90*
1344
D. O b g a n isch e Ch e m ie .
1933. II.
Na-Verbb. u. MgX-Vcrbb. — A c r e e (Am. Chem. J . 29 [1903]. 588) h a t angenommen,
daB das aus Benzophcnon u. N a entstehende Benzpinakon-Na in (CeH5)2CO u. (C6H5)2CNa-ONa zerfallt (vgl. a. W o o s t e r , C. 1 9 2 8 .1. 3060). Nach C. 1933. I. 3710 kónnen
aber Benzophenon u. sein Na-Salz nur in geringen Mengen anwesend sein. Tatsachlich
■ist es nicht gelungen, durch Zusatz von C8H5-Na oder C6H5-MgBr zu einer Lsg. von
Benzpinakonnatrium Triphenylcarbinol zu erhalten. C6H 6-MgBr w irkt aber, obwohl
kein (C6H5)3C-OH entsteht, auf Benzpinakonnatrium ein, u. zwar genau wie MgBr2
unter Bldg. von I. In ahnlicher Weise wirken C2H5-MgJ u. (C6H 5)3C-MgBr ein. —
Bei der D arst. von Quecksilberdiphenyl aus C6H 5-MgBr u. HgBr2 nach BORGSTROM u.
D e w a r (C. 1930- I. 820) laBt sich die Ausbeute von 37 bis 54% &uf 81% erhohen.
F. 122— 124° (aus A. + Chlf.). Zur tlberfiihrung in Natriumphenyl schuttelt man 4 g
(C8H5)2Hg einige Stdn. m it 2 g N a u. 100 ccm Bzl. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2827—30.
Ju li 1933. Ann Arbor [Michigan], Univ.)
OsTERTAG.
H.
Kondo und S. Uyeo, Eine neue Synthese der 6-Methoxydiphenyldther-3,4'-diessigsaure. Dieselbe wurde analog der Synthese der 6-Methoxydiphenylather-3,4'-diearbonsaure durchgefiihrt (ygl. Y ano, C. 1930. II. 407). — 6-Methoxydiphenylather3,4'-diessigsdure, Cl;H j6Oe. 1,9 g p-Oxyphenylessigsauremethylester (Kp.3 158—159°)
m it Lsg. von 0,45 g K in CH3OH im Vakuum yerdampft, 3 g 4-Methoxy-3-bromphenylessigsauremethylester (vgl. unten), 0,3 g Cu-Pulver u. 0,3 g Cu-Aeetat zugesetzt u.
6 Stdn. auf 190—200° erhitzt. Mit A. estrahiert, Lsg. m it yerd. Lauge u. W. gewaschen,
fliichtige Anteile unter 2 mm abdest. (Bad bis 230°), Ruckstand m it n. alkoh. KOH
2 Stdn. gekocht, A. abdest., m it yerd. H2S 04 angesauert u. ausgeathert. Aus verd.
■CH3OH Nadeln, F. 177°. Mit CH2N 2 der Dimethylester, C19H20O6, aus verd. CH3OH
Nadeln, F. 53,5°. — Von der p-Oxyphenylessigsaure aus wurden folgende Verbb. dargesteUt: 4-Oxy-3-bromphenylessigsaure, C8H ,0 3Br, Nadeln, F. 107°. Methylesler,
C9H 90 3Br, K p.4 156°, Tafeln, F. 41°. — 4-Methoxy-3-broniphenylessigsdure, C9H90 3Br,
Blattehen, F. 118°. Methylesler, C10H u O3Br, Kp.„ 167°, Prismen, F. 48,5°. — 4-Oxy3,5-dibromphenylessigsaure, C8H 60 3Br2, Nadeln, F. 195°. Methylester, C9H 80 3Br2,
Tafeln, F. 110°. — 4-Methoxy-3,5-dibromphenylessigsaure, C9H80 3Br2, Nadeln, F. 145°.
Methylester, C10H10O3Br2, K p.la 184—186°, Nadeln, F. 38°. (J. pharmac. Soc. Japan
53. 92—95. Mai 1933. [Orig.: jap., Auszug: deutsch.])
L in d e n b a u m .
W. H. Hunter und Roscoe E. Jackman, Einwirkung von Phosphorpenlachlorid
a u f l,3-Dioxoindan. Die Darst. des l,3-Dioxoindans wurde wie folgt yerbessert: 18 g
Na-2-Carbathoxy-l,3-dioxoindan in 900 ccm W. gel., bei 70° unter kraftigem Riihren
100 ccm 20%ig. H 2S 04 eingefiihrt, nach erfolgter Entfarbung in Kaltegemisch gekUhlt, Nd. abfiltriert u. m it W. gewaschen. Aus Chlf. (Kohle) + Gasolin weiBe Nadeln,
F. 129—131°. Ausbeute 7—8 g. — 10 g des yorigen u. 43 g PC15 (gróBere Ansatze
yermeiden!) am Stcigrohr 1/ 2 Stde. auf 60° erwarmt, Eis zugegeben, in 500 ccm Eisw.
eingetragen, nach 1 Stde. teigige M. m it Eisw. gewaschen u. in einen Tropftrichter
gebracht, dessen Rohr unter die Oberflache eines lebhaft sd. Dampfdest.-App. tauehte.
Aus dem Destillat wurden 9—10 g eines tranenreizenden, in der K alte erstarrenden
Oles erhalten. Bzgl. der Zerlegung dieses komplexen Gemisches muB auf das Original
yerwiesen werden. Folgende 3 Verbb. wurden isoliert: 1,1,3,3-Tetrachlorindan, C9H 8C14,
aus Eg., dann A. Platten, F. 104—105,5°, schwach campherahnlich riechend, leicht
sublimierend. W ird durch W. langsam hydrolysiert, zuerst zu einer gelben, dann zu
einer tief roten, Cl-haltigen Substanz yon F. 182—183°. Liefert m it Br in Eg. ein
Prod. von F. ^>251°. Wss. Alkalien yerschmieren, alkoh. fiihren in nachst. Verb.
uber. — 1,1,3-Trichlorinden, C9H-C13. Gemisch m it yorigem (bei der Zerlegung obigen
Rohgemisches erhalten) in absol. A. m it alkoh. NaOH ca. 1/ t Stde. stehen gelassen,
■vom NaCl abgegossen, m it W. bis zur Triibung yersetzt u. gekuhlt. Aus A. Nadeln,
F. 77—78°, naphthalinahnlich riechend, sublimierbar. Hydrolyse ahnlich n ie vorst.
Mit Br in Eg. Prod. yon F. 92—94°. Aąuimolares Gemisch m it yorigem sehm. scharf
bei 58—59° u. kann durch Umkrystallisieren nicht zerlegt werden. — 1,1-Dichlor3-oxoindan, C9H cOC12, aus wss. A., dann A. gelbe, seidige Nadeln, F. 85—86°, wie
Chinon riechend, sil. auBer in PAe. Mit Br sehr langsame Bldg. eines Prod. von F. 110
bis 114°. Oxim, C9H ;0NC12, aus 50%ig. A. gelb, bei 178—182° sintemd, F. 190— 191°
(Zers.); alkal. Lsgg. gelbgrun. — Von den 3 Verbb. entsteht das Tetrachlorindan in
iiberwiegender Menge. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2567—70. Ju n i 1933. Minneapolis
[Minnesota], Uniy.)
L in d e n b a u m .
Marston T. Bogert und Richard B. Conklin, Konstitnłion gewisser Acenaphthensulfonsduren. Vff. beziffem das Acenaphthen entsprechend Fonnel I. Es sind zwei
1933. I I .
D. O r g a n isch e C h e m ie .
1345
Acenaphthensidfonsaureti bekannt. Die eino (Amid, F. 196— 199°) entsteht aus Acenaphthen u. konz. H 2S 0 4 bei 100° u. ist nach den Unterss. von DZIEWOŃSKI u. Mitarbeitern (C. 1926. II. 2816) sehr wahrscheinlich die 1-Sulfonsdure. Die andere (Amid,
F. 222—223°) entsteht aus Acenaphthen u. Cl - S 03H bei 0° u. ist nach D z ie w o ń s k i ,
(1. c.) die 3-Sidfonsaure, da sie zum a-Naphthol abgobaut werden konnte. Vff. haben
die Konst. dieser Saure auf einem Wege bewiesen, der keine Alkalisehmelze in sich
schlieCt. Derselbe geht vom 3-Nilroacenaphthen aus, dessen Konst. wegen Abbaues
zum a-Naphthylamin wohl feststeht, u. durchlauft folgende Stufen:
R -N 0 2 — y R -N H 2 — >- R -S 0 2H — y R -S 0 3Na — >- R -S 0 3CH3.
Andererseits wurde der Methylester der durch direkte Sulfonierung gebildeten Saure
dargestellt. Die beiden Ester waren ident. — Uber Nitro- u. Aminoacenaphthensulfonsaurm vgl. M o r g a n u. Y a r s l e y (C. 1 9 2 6 .1. 1170) u. E. P. 274 902 (C. 1929. I. 2237).
Die Konst. dieser Sauren steht noeh nicht fest. Vff. haben Acenaphthen bei 0° m it
Cl - S03H sulfoniert, die Sulfonsauro nitriert, das N 0 2 zu N IŁ reduziert u. das S 0 3H
durch Red. m it Na-Amalgam entfernt. Das so erhaltene Aminoacenaphlhen war ident.
mit dem Red.-Prod. des 3-Nitroacenaphthens. Folglich nim m t das N 0 2 Stellung 3
cin. Das gleiche R esultat wurde durch Nitrierung des Acenaphthcnsulfochlorids, Red.
des S 0 2C1 zu S 0 2H, Oxydation zu S 0 3H u. weiter wie oben erhalten. SchlieBlich gelang es, die Aminosulfonsaure durch Diazork. in Acenaphthsulton (II) uberzufuhren u. dadurch endgiiltig
zu beweisen, daB beide Substituenten, S 0 3H u .N 0 2(NH2),
die peri-Stellungen einnehmen. Diese SchluBfolgerung wird weiter durch die Synthese von peri-Thiazinen
aus dem 4-Nitro-3-sulfoehlorid (C. 1933. I. 3939) bestatigt. — Durch diese Konst.-Aufklarungen ist ferner
mit Sicherheit bewiesen, daB sich Acenaphthen bei der Sulfonierung u. Nitrierung
analog dem N aphthalin yerhalt.
Versuche.
3-Nilroacenaphthen, F. (korr.) 103°. — 3-Aminoacenaphthcn.
1. Aus yorigem m it Na^SjO.,. 2. Aus dem Na-4-Amino-3-sulfonat (vgl. unten) in W.
mit Na-Amalgam. F. (korr.) 107,5°. — Acenaphthen-3-sulfinsaure. 1. Voriges bei
0—5° diazotiert, nach Zusatz yon Cu-Pulvor S 0 2 eingeleitet, Nd. m it yerd. NH.,OH
ausgezogen, m it konz. HC1 oder ais Ferrisalz gefallt. 2. Beąuemer durch Red. des
Sulfochlorids (vgl. unten) m it N a2S 03 u. N aH C03. Sehr zersetzliche Nadeln. — Acenaphthen-3-sulfonsaure. 1. Aus Acenaphthen in Nitrobenzol m it C1-S03H bei 0°.
2. Vorige in Soda u. efcwas NaOH gol. u. KMnO,-Lsg. zugefiigt, bis eine Probe durch
HC1 nicht mehr gefallt wurde, dann das Na-Salz durch NaCl gefallt. — Methylester,
C13H120 3S. Aus dem Na-Salz m it (CH3)2S 0 4. Aus Lg. u. CH3OH Nadeln, F. (korr.)
131—132°. — Athylester, Cl4H 140 3S. Durch Kochen des Sulfochlorids m it absol. A.
Nadeln, F. (korr.) 140—141° (vgl. D z ie w o ń sk i u . S to ly h w o , C. 1924. II. 2149). —
SulfocMorid, C12H90 2C1S. Aus dem Na-Salz u. PC15 unter Eiskiihlung; in Eis-W. gegossen, getrocknetes Prod. in Bzl. gel. u. Gasolin eingeriihrt, vom Teer abgegossen u.
verdunstet. Aus Lg. Nadeln, F. (korr.) 110—111° (vgl. D z ie w o ń sk i, C. 1932. I. 387).
— 4-Nitroacenaphthen-3-sulfinsdure. Gemisch des 4-Nitro-3-sulfochlorids (vgl. unten)
mit NaHC03 in wss. N a2S 03-Lsg. eingetragen, auf 30—40° erwarmt, schlieBlich klare,
orangerote Lsg. verd. u. bei 5° m it konz. HC1 gefallt. — 4-Nitroacenaphlhen-3-sulfonsdure. 1. In Gemisch von obigem 3-Sulfonat u. wenig Eg. bei 15— 18° hellgelbe, konz.
HN03 getropft, nach 15 Min. (bei 0— 10°) in W. gegossen, aus F iltra t m it NaCl das
Na-Salz, C12H 80 5NSNa, gefallt, zur Analyse aus verd. A. umgel. 2. Obige Sulfinsaure
in W. m it N aH C03 gel., bei 15° Lsg. von K M n04 u. MgS04 zugegeben, F iltrat direkt
zur Red. yerwendet. — Sulfochlorid, C,2H 80 4NC1S. Aus dem 3-Śulfochlorid in Acetanhydrid m it H N 03 (D. 1,5; durch Kochen von Oxyden befreit) bei 10°; in Eis-W. ge­
gossen, schinieriges Prod. m it A. verrieben, m it 8Teilen Eg. auf 100° erwarmt u. schnell
abgesaugt, Riickstand u. Krystalle aus der Lsg. m it h. Chlf. ausgezogen, m it PAe. gefallt.
Aus Chlf. gelbe Nadeln, Zers. (korr.) 190,3—191,3° (Bad von 186°). Wird durch W.
u. Alkali zers. Veresterung gelang nicht. — Isomeres Nilrosulfochlorid (wahrschein­
lich 5-Nitro-), C12H 30 4NC1S. A u s den Eg.-Mutterlaugen. Hellgelbe Nadeln, F . (korr.)
167,5— 168,5°. — 4-Aminoacenaphthen-3-s-ulfonmure, C12H u 0 3NS. Na-Salz der NitroBŁure in W. m it Zn-Spanen (zuvor m it verd. HCl-Spur CuS04 gewaschen) u. HC1 bis
zur Entfarbung erwarmt, Nd. aus N aH C03-Lsg. m it HC1-H2S 0 3 umgefallt. — Acenaplithstdlon, C12H80 3S (II). Vorige diazotiert u. nach Zusatz von HC1 gekocht. Aus Bzl.,
D. O b g a n is c h e C hem ie.
1346
1933. II.
dann A. Nadeln, F. (korr.) 173°, unl. in k., 1. in h. Alkalien. (Coli. Trav. cliim. TchćcoBlovaquio 5. 187—203. Mai 1933. New York, Columbia-Univ.)
L in d e n b a UM.
Paul Ruggli und Oskar Braun, Darstdlung von azóhomologcn Farbstoffen mit
hoherer Molekulargrofte. II. (12. Mitt. uber Azofarbstoffe und, ihre Zwischen-produkte.)
(I. vgl. C. 1931. I. 3114; 11. vgl. C. 1933. I. 1438.) Die friiher untersuchten azohomologen Farbstoffe ans J-Saure waren nur sehr sehwer rein zu erhalten; es war auch
nicht mógł ich, die MolekulargróBo auf analyt. Wege genau zu kontrollieren. Vff. stellen
daher neue Serien von Azohomologen dar, in denen dio Anfangskomponente durch
Einfiihrung eines Fremdelements, u. zwar B r oder Cl, gek. ist. Da jedo bei der Kupplung hinzukommende Komponento (bei Anwendung von J-Saure) eino S 0 3H-Gruppe
mitbringt, kann dio MolekiilgróBe durch Best. des Atonworhaltnisses Halogen: S
erm ittelt werden, auch wenn die Farbstoffe infolge W.-Geh. nicht 100°/o'g sind. Um
die bei don friiheron Yerss. stórend aufgetrctene Selbstkupplung zu vermeiden, wurden
OH-freie Anfangskomponenten angewTandt. Zur E rm ittlung geeigneter Bromaminoliaphthalinsulfonsauren wurdo die Bromierung einiger Naphthylaminsulfonsauren
untersueht. l-Naphthylamin-4-sulfonsaura nim m t in wss. Lsg. auch m it uberschiiss. Br
nur 1 Br-Atom auf unter Bldg. von 2-Brom-l-naphthylamin-4-sulfonsaure; bei energ.
Einw. wird S 0 3H abgespalten u. man erhalt 2,4-Dibrom-l-naphthylamin. Auch
bei der Bromierung von Acetylnaphthionsaure wird leicht S 0 3H abgespalten. Eine
Aufnahme von 2 Br-Atomen ohne S 0 3H-Abspaltung ist bei solchen Sauren zu erwarten,
dereń S 0 3H im nicht amidierten K ern steht. l-Naphthylamin-7-sulfoiisdure nimmt
nach V a u b e l (Chemiker-Ztg. 17 [1893]. 1256. 1897) bei der T itration m it nascierendem
B r 3 Atome auf; Vff. konnten bei der Bromierung in wss. Lsg. nur 2 B r einfiihren.
Das Rk.-Prod. ist I (,,Dibromclevesauro“ ); da o- u. p-Stellung besetzt sind, kuppelt es
nicht mehr m it Diazosulfanilsaure. I gibt beim Diazotieren u. Kuppeln m it J-Sauro
don braunstichig roten Farbstoff II; dieser ist wieder diazotierbar u. gibt m it einem
weiteren Mol J-Saure den violettstichig roten Farbstoff III; weitero Wiederholungen
dieser Operation liefern violette Farbstoffe. Mehr ais 4 Moll. J-Saure lassen sich nicht
einfiihren, weil der zuletzt erhaltene Farbstoff sich nicht mehr diazotieren laflt. —
In analoger Weiso wurden azohomologe Farbstoffe aus 3,3'- u. aus 2,2'-Dichlorbenzidin
(IV u. V) dargestellt. Der Farbstoff VI aus tetrazotiortem IV u. 2 Mol J-Sauro ist
ein Deriv. des techn. Oxaminvioletts (aus Benzidin u. J-Sa,ure); aus VI wurde ein
Farbstoff m it 4 J-Sauremoll. erhalten, ein Farbstoff m it 6 Moll. J-Saure entstand
aus I \ 7 u. 2 Mol des friiher beschriebenon Farbstoffes aus 3 Mol. J-Saure. Analog
wurden die ontsprechenden Farbstoffe aus V dargestellt. Die Farbstoffe lassen sich
viel schwerer reinigen ais die entsprechenden aus Dibromnaphthylaminsulfonsaure u.
muBten meist durch Elektrolyte gefallt werden. Reinigung durch Diffusion dauert
sehr lange u. fu h rt oft unter Hydrolyse zu sauren Salzen. Vff. fallten die Farbstoffe z. T.
nach K n e c h t m it (NH4);,C03 u. entfernten dieses durch E rhitzen; teilweise wurde
die Reinigung durch Fallen m it Na-Acetat u. Aufkochen m it A. nach ROBINSON u.
M il l s (C. 1932. I. 584. 585) angewandt.
NH,
NaO.SHO.S'
N a 0 3S •C10H4Br, ■N : N
in
NaOsS
NaO,S-C10H(Bra'N :N
S 0 3Na
H,N
H,N
N: N>
OH
V e r s u c h e . Bromnaphthionsaure (2-Brom-l-Tiaphlhylamin-4-sulfonsaure) c 10h 80 3NBrS, aus naphthionsaurem N a u. B r in W. Beim Ansiiuern der Lsg. Nadeln. Boi
starkerer Bromierung, besonders in der Warme, erhalt man 2,4-Dibroni-l-naphthylamin C10H ,N B r2, F. 115°; Acetyfoerb., F . 226° (aus A.). Aceiyhiaphthionsdurc liefert
1933. IL
D. O b g a n isch e C h e m ie .
1347
mit Br Acet-4-brbm-l-miphthylamid, F. 190°. — l-Amino-2,4-dibromnaphihalin-7-sulfonsdure („Dibromclevesaure“) C10H 7O3N B r2S (I), aus l-naphthylamin-7-sulfonsaurem N a u.
Br in verd. HC1. Reinigung zweckmaBig uber das K-Salz. Nadeln. KC10H6O3N B r2S,
hellgraue Nadeln aus W. — MonoazofarbstoffDibromcle.vesa.ure— y ,J-Saure C20H l20 7N3Br2S2N a2 (II), aus diazotiertem I u. J-Saure in eiskalter alkal. Lsg. Bordeauxrote
Krystalle aus W. — Disazofarbstoff Dibromdevesaure —y J -Saure —y J -Saure C30H leOn •
N5Br2S3Na3 (III), aus diazotiertem II u. J-Saure. Dunkelrotyiolett. Dio aus W. m it A.
gefallte Substanz enthalt nach Trocknen bei 150° 17% W. — Trisazofarbstoff Dibromclevesdure —y J —y J —y J , aus diazotiertem I I I u. J-Sauro. Dunkelviolett, krystallin.
Liefert beim Diazotieren u. Kuppeln m it J-Saure den Tetrakisazofarbstoff Dibromclevesaure — y J — y J ----y J
y J . — Monoazofarbstoff aus Bromnaphthionsdure u.
J-Saure C20H 12O7H 3BrS2Na„, K rystalle aus verd. A. Monoazofarbstoff aus Dibromckvesaure u. p-Naphłhol C20H u O4N2B r2SNa, roto Krystalle aus 50%ig. A. — Disazo­
farbstoff aus 3,3'-Dichlorbenzidin u. 2 Mol J-Saure (VI), aus totrazotiertem IV u. 2 Mol
J-Saure. Reinigung durch Aussalzen m it NH 4-Carbonat u. Erhitzen. Dunkelyiolett. —
Tetrakisazofarbsloff aus 3,3'-Dichlorbenzidin u. 4 Mol J-Saure C52H30Ol6N10Cl2S4Na4,
aus dem yorigen durch Diazotieren u. Kuppeln m it 2 Mol J-Saure. Violett. Reinigung
wie beim yorigen. — He.xaki'sazofarbstoff aus 3,3'-Dichlorbenzidin u. 6 M ol J-Saure
C72H40O24NHCl2S6N aB, aus tetrazotiertem IV u. 2 Mol des Disazofarbstoffs aus 3 Mol
J-Saure (R u g g l i u. ZiMMERMANN, C. 1931. I. 3114). Dunkelyiolett. Reinigung
durch Aussalzen m it N a-A cetat u. Auskochen m it A. — Disazofarbstoff aus 2,2'-Dichlor­
benzidin u. 2 Mol J-Saure C32H20O8N6Cl2S2N a2, aus tetrazotiertem V u. 2 Mol J-Saure.
Rote K rystalle aus W. — Tetrakisazofarbstoff aus 2,2'-Dichlorbenzidin u. 4 M ol J-Saure
C52H30O10N10Cl2S4Na4, aus dem yorigen durch Diazotieren u. Kuppeln m it 2 Mol
J-Saure oder aus tetrazotiertem V u. 2 Mol des Farbstoffs aus 2 Mol J-Saure. Rotyiolette Krystalle. Reinigung durch Aussalzen m it NH4-Carbonat u. Erhitzen. —
Hezakisazofarbstoff aus 2,2'-Dichlorbenzidin u. 6 M ol J-Saure C72H40O24N14Cl2S6N a6,
aus dem yorigen durch Diazotieren u. Kuppeln m it J-Saure oder durch Kuppeln yon
tetrazotiertem V u. 2 Mol des Farbstoffs aus 3 Mol J-Saure in sodaalkal. Lsg. Reinigung
durch Aussalzen m it NH 4-Carbonat u. Erhitzen. (Hely. chim. A eta 16. 858—73.
1/7. 1933.)
Os t e r t a g .
Paul Ruggli und Oskar Braun, Ober den E influji der Mohkulargrojie a u f die
Eigenschaften von Azofarbstoffen. (III.) 13. Mitt.' uber Azofarbstoffe und ihre Zwischenprodukie. (II. u. 12. vgl. vorst. Ref.) Der Einflufi der Molekulgrofie auf die Eigg.
yon Azofarbstoffen wird yielfach so aufgefaCt, daB eine geniigende Erhohung der
MolekiilgrOBe ganz allgemein eine Verschiebung in das Gebiet der substantiven Baumwollfarbstoffe m it sich bringt. Die bisher dafur yorgebrachten Belege erseheinen aber
aus yerschiedenen Grunden nicht ganz stichhaltig. Vff. haben bei der Unters. azohomologer Farbstoffe aus J-Saure festgestellt, daB die Prodd. aus 3, 4 u. 5 Mol J-Saure
nur an die untere Grenze der Substantiyitat kamen. Die Unters. der im yorst. Ref.
beschriebenen Azohomologen m it halogenhaltiger Anfangskomponente auf Farbę,
Diffusion, Substantiyitat u. Ausflockbarkeit h a t folgendes ergeben. Der Farbstoff I I
des yorigen Ref. ist schwerer 1. ais die entsprechende Br-freie V erb.; beim Kuppeln
von II m it weiteren J-Sauremolekulen wird die Loslichkeit wieder besser. Die F a rb ­
stoffe m it 1 u. 3 Mol J-Saure scheinen etwas schwerer 1. żu sein ais ihre Nachbarfarbstoffe;
sie sind auch am leichtesten auszuflocken. Brom naphthionsaure'— y J-Saure ist sil.,
Dibromclevesaure — y /J-Naphthol dagegen so swl., daB er fiir Messungen meist unbrauchbar ist. Der Farbstoff VI (yorst. Ref.) krystallisiert nicht ohne Elektrolyt,
der analoge Farbstoff aus V ist aus reinem W. um krystallisierbar; VI ist substantiy,
das Isomere nićht. Mit zunehmender VergroBerung durch Anfiigen weiterer J-Saurereste scheint die Loslichkeit in der IV-Reiiie etwas zuzunehmen, in der V-Reihe etwas
abzunehmen. — Die F a r b ę der einzelnen Azohomologen w urde an 0,15%ig. wss.
Lsgg. beobachtet. Die Reihe Dibromcleyesaurę — y J-Saure bis 4 J-Saure zeigt die
erwartete bathochrome Verschiebung von R ot nach Violett; die Farbstoffe m it 3 u.
4 J-Saure sind m it dem Auge kaum mehr zu unterscheiden; aueh bei den nur aus J-Saure
bestehenden Farbstoffen wnrde beobachtet, daB die Farbunterschiede bei den hoheren
Gliedern immer kleiner werden. Der Disazofarbstoff Dibromcleyesaure— y 2 J-Saure
zeigt in gleichprozentiger Lsg. ca. 2,4-mal, in gleichmolekularer Lsg. ca. 3,4-mal groBere
Farbstarke ais der entsprechende Monozaofarbstoff Dibromcleyesaure— y J-Saure.
Der bromfreie Monoazofarbstoff ist farbstarker ais der bromierte. In den Dichlorbenzidinreihen ist der Unterschied zwischen den Disazofarbstoffen IV — y 2 J-Saure u.
1348
D . O b g a n is c h e C h e m ie .
1933. II.
V — y 2J-Sauro bemerkenswert; der IY-Farbstoff ist yiolctt, der Y-Farbstoff braunsticbig ro t; die o-standigen Cl-Atome des IV-Farbstoffs beeinflussen die Farbę des
halogenfreien Analogen (Oxaminviolett) kaum , die m-st&ndigen Cl-Atome des Y-Farbstoffs wirken stark hypsochrom. DemgemaB w irkt sich die weitere VergróBerung in den
beiden Reihcn ganz verschieden aus; wahrend bei den IV-Farbstoffen dic Ankupplung
weiterer J-Molekulc die Farbo kaum andert, verschiebt sich in der V-Reihe die Farbę
von braunstichig ro t iiber rotviolett bis violett, so da(3 die anfangs groBcn Unterschiedo
der beiden Reihen bei den hoheren Gliedern verschwinden. Die Angleichung der beiden
Reihen m it zunehmender YergroBerung findet sich auch beim Vergleich der Substantivitiit wieder. Die Farbę der Lsgg. in konz. ELSO* zeigt ahnliche Beziehungen der Farbstoffe untereinander; die Farben sind gegeniiber denen der wss. Lsgg. vertieft. — Das
D i f f u s i o n s v e r m o g e n der Farbstoffe wurde in Gclatine (2%ig. neutralo
Gallerte) erm ittclt. Zur Beschaffung von Vergleichsmoglichkeiten wurdo auch dio
Diffusion von Orange I I , Kryslalliiolett, Bicbricher Scharlach u, Kongorot bestimmt.
Die hóchste Diffusionsgeschwindigkeit zeigt der halogenfreie Farbstoff Clevesaure-JSauro; er diffundiert wie ein hochdisperser Farbstoff u. zeigt demgemaB keine Substantivitat. Bei den Farbstoffen aus Dibromcleyesaure nim m t die Diffusionsgeschwin­
digkeit m it zunehmender Mol.-GróBe ab. Auch bei den Dichlorbenzidinfarbstoffen
nehmen dio an sich geringen Diffusionswerte m it steigendem Mol.-Gew. ab; die F arb ­
stoffe sind wahrscheinlich, abgesehen von den Anfangsgliedern, ais Kolloide aufzufassen.
— V e r h . g o g e n T e x t i l f a s e r n . Dibromcleyesaure — >- J-Saure farb t Wolle
schon in ncutraler Lsg. braunrot, unbeschwerte Seide in saurem Bad bordeaux, Baumwolle schwach lila; das Verh. gegen Baumwolle deutet auf Polydispersitat. Mit zuneh­
mender VergroBerung wird die Baumwollfarbung der Lósungsfarbe ahnlicher, weil
ein gróBerer Anteil des Gesamtfarbstoffs adsorbiert wird. Die Affinitat gegen Wolle
nim m t m it zunehmender Mol.-GróBe rasch ab; die Farbstoffe m it 3- u. 4J-Saure farben
Wolle nicht mehr. Die Affinitat gegen Kupferseide im neutralen Bad nim m t mit
stcigender Mol.-GróBe zu; dieso Faser nim m t den Farbstoff m it 4 J-Saure starker ais
andere Fasern auf u. wird tief violett gefarbt; man kann dieses Verb. benutzen, um
Kupferseide von anderen Kunstseiden zu u n tersch eid en ; Viscose u. ClIARDONNET-Seide
werden nur ganz schwach, Acetatseide gar nicht angefarbt. Gegeniiber Baumwolle
erwies sich der Farbstoff VI m it einer Substantiyitat von 37,6 (Best. nach R u g g l i )
ais der substantivstc; auch seino Homologen sind substantiy. In der Y-Reihe sind
nur dio beiden hoheren Homologen, in der Dibromclevereiho nur der Farbstoff mit
3 J-Sauro substantiy. Es bestatigt sich das bei den Poły-J-Saurefarbstoffen gefundene
Resultat, daB die YergroBerung des Mol. keine wesentliche Verbesserung im Sinne einer
Substantiyierung bewirkt. Entsprechend bisheriger Erfahrung sind die substantiven
Farbstoffe Kolloide bzw. langsam diffundierende Substanzen; doch miissen nicht
alle Kolloide bzw. langsam diffundierenden Verbb. substantiy sein. D a die MolekułgróBe ais Ursache der Substantiyitat auszuschalten ist, sind Konst. u. Lóslichkeitsycrhaltnisso von entscheidender Bedeutung fiir die Substantiyitat. Der EinfluB der
K onst. ist sehr groB; wodurch er im einzelnen yerursacht wird, ist noch zu untersuchen.
Der EinfluB der Loslichkeit ist von geringerer Bedeutung. — Nach Ansicht der Vff.
sind zwei Artcn von Adsorption zu unterscheiden. W enn eine Substanz infolge ihrer
Sehwerlóslichkeit adsorbiert wird, so ist die Adsorption weitgehend reversibel, die
adsorbierte Substanz wird leicht 'wieder ausgewaschen. Wenn die Adsorption konstitutiv bedingt ist, ist die Reyersibilitat gestórt; die adsorbierte Substanz liaftet
fester, sio ist ,,substantiy". — Durch Salzsaure werden dic Dichlorbenzidinfarbstoffe
yollstandig gefallt; die Dibromcleyefarbstoffe zeigen eino m it zunehmender Mol.-GróBe
wachscnde Empfindlichkeit. Durch NaCl wird der stark substantive Farbstoff VI ani
leichtesten gefallt, in der V-Reihe nim m t die Fallbarkeit m it der Mol.-GróBe zu. In der
Dibromclevereihe scheint die Fallbarkeit der Loslichkeit antibat zu sein. (Helv. chim.
Acta 16. 873—84. 1933. Basel, Anst. f. organ. Chemie.)
OsTERTAG.
Helmuth Scheibler, Johannes Jeschke und Willy Beiser, Ober die Einwirkung
von Benzopersaure auf Furfuroldiacetai. (Vgl. C. 1933. I. 2686.) Furfuroldiacelat
j-.
nimm t aus Benzopersaure nur 1 O-Atom aus. Das
Trp^ ""o h
Monozyd lagert weder H noch Br an, was fiir nebenst.
I
i
Formel sprechen wiirde. Die Hydrolyse m it k. 0,1-n.
____ C .C H (0-C 0-C H
H 2S 0 4 gab keinen AufschluB iiber die Konst.,
denn sie lieferte ein Gemisch yon nicht identifizierbaren Ringaufspaltungsprodd., welches F e h -
1933. II.
D.
O k g a n is c h e C h e m i k .
1349
LINGsche Lsg. stark rcduzierto u. m it Aldohydreagcnzicn sofort rcagicrte, aber
keine F urfurolderiw . enthielt, da es m it Anilinacetat keine Farbung gab. — D arst.
der Benzopersaure naeh WlELAND u. B e h g e l (C. 1926. I. 1142); zum Lósen des
Benzoylpcroxyds nicht Bzl., sondern Toluol benutzt; Abtrennung des bonzopersauren
Na mittels Pukallfilters. Benzopersauro nicht isoliert, sondern Geh. der Chlf.-Lsg.
jodometr. erm ittelt. — Oxyd des Furfuroldiacetats, C9H 10O0. 1 Mol. Furfuroldiacetat
mit Lag. von 2,2 Moll. Benzopersaure in Chlf. auf 40—50° erwarmt, nach 40 Stdn.
im Vakuum yerdampft, Kryatallmassc wiederholt m it sd. PAo. ausgezogen. Ileinigung
des Riickstandea aus A. + PAe., dann in A. m it Kohle. Nadelchen, bei 115° sinternd,
F. 118—119°, K p.j 120°, durch w. W. zers. Reduziert FEIILINGBche Lag. u. sodaalkal. KMn04 sofort. Mit Anilinacetat intensiv orangerot. — Spater wurde nur 1,2 Mol.
Benzopersaure verwendet. Um die Ausbeute zu verbessern, wurde das Rk.-Gemisch
zur Veresterung der Benzoeaaure m it l°/0ig. methylalkoh. HC1 atehen gelassen, dann
unter 2 mm fraktioniert. Ausbeute jedoch nur 8%> wahrscheinlich infolge Zers. des
Oxyds durch den HC1. Die Benzoesaure laBt sich auch aua der A.- oder Chlf.-Lag.
durch dio eben hinreichende Monge NH 3-Gas ala 8aurea N H 4-Salz fallon; Ausbeute
ebenfalla nicht hóher. (J. prakt. Chem. [N. F.] 137. 322—26. 29/6. 1933. Berlin,
Techn. Hochsch.)
L in d e n b a u m .
I. J. Rinkes, Untersuchungen iiber Thiophcnderimte. II. (I. vgl. C. 1933. I. 428.)
4- u. 5-Nitrothiophen-2-carbonsaure wurden in groBerer Mengo dargeatellt u. durch
Kondensation ihrer Chloride m it Na-Acetessigcatcr u. nachfolgende Hydrolyae in 4u. 5-Nitro-2-acetothienon iibergefuhrt. Andererseits wurde dio Ńitrierung des 2-Acetothienons naeh V. M e y e r (Thiophengruppe) bzw. S te in k o p f u . J a f f Ć (Liebigs Ann.
Chem. 413 [1917]. 333) wiederholt u. festgestellt, daB das hohcrschm. Prod. (F. 122,5°,
127°) ident. m it dem 4-Nitroderiv. u. das tiefersehm. Prod. (F. 86°, 89°) ein Gemiach
des 4- u. 5-Nitroderiv. ist, welchea mittels der Oxime zerlegt werden kann. — Bzgl.
seines Verh. bei der Ńitrierung steht 2-Aeetothienon zwischen Aeetophenon u. 2-Acetylfuran, denn Aeetophenon liefert aussclilieBlich das m-Nitroderiv. -u. 2-Acetylfuran
ausschlieBlich das 5-Nitroderiv. In einem Teil des 2-Acetylfurana wird das Acetyl
durch N 0 2 vcrdrangt. Die gleiehzeitige Bldg. von Nitro-2-acetylfuran u. 2-Nitrofuran
beweist, daB das N 0 2 naeh Stellung 5 geht (vgl. C. 1931. I. 613). — Bei der Ńitrierung
der Thiophen-2-carbonsaure ontsteht wahrscheinlich auch etwas 3-Nitroderiy.; wenigstens laBt dies der starkę Geruch der rohen Methylester vermuten (Methylester der
4- u. 5-Nitrosaure geruchlos). Vf. h at yeraucht, die 3-Nitrosaure zu synthetisieren.
2-Methylthiophen-5-carbonsaure (I. Mitt.) wurde mittels eines besseren Verf. d ar­
gestellt u. ihr Methylester nitriert. Das N 0 2 nim m t sehr wahrscheinlich Stellung 3
(o zum CH3) ein, denn die gebildete Verb. kondensiert aich leicht m it Benzaldehyd
(+ Piperidin) zum entapreehenden Styrylderiy. Durch Verseifung u. Decarboxylierung
wurde 2-Styryl-3-niirothiophen erhalten, aber des8en Oxydation m it K M n04 ergab ein
neutrales Prod., anscheinend infolge weiterer Oxydation der zuerst gebildeten 3-Nitrothiophen-2-carbonsaure. — Durch Ńitrierung des 3-Nitrothiophens entsteht, in Ubereinstimmung m it S te in k o p f u . H o p n e r (C. 1933. I. 2688), ais H auptprod. 2,4-Dinilrołhiophen, welchea Vf. auch durch Ńitrierung dea 5-Nitrothiophen-2-carbonsauremethylesters u. Eliminierung des C 02CH3 dargestellt hat.
V e r s u c h e . ■i-Niirothiophcn-2-carbonsdurc, CjH^OjNS. Gemiach der beiden
Nitrosauren (I. Mitt.) in die Methylester iibergefuhrt, diese in Bzl. gel., Lsg. an der
Luft fast yerdampft. Am Boden Oktaeder u. Nadeln, welche mechan. getrennt wurden.
An den Wanden Gemisch, welches wiederholt aus Bzl. umgel. wurde, bis keine Nadeln
mehr erschiencn. Ester von F. 100— 101° m it ca. 55%ig H 2S 0 4 gekocht. Aus Bzl.
Plattchen, F. 154°. — 5-Nitro-2-acetothienon, C„H50 3NS. 5-Nitrothiophen-2-carbonsaure m it sd. S0C12 in das Chlorid (F. 52—53°) iibergefuhrt, dieses m it Na-Acetessigester in A. 1 Stde. gekocht, m it W. yersetzt, A.-Riickstand m it alkoh. H 2S 0 4 7 Stdn.
gekocht, m it W. yerd., A. entfem t, nochmals gekocht u. ausgeathert. Aua A. P la tt­
chen, F. 106— 107°. — 4-Nitro-2-acetothiencm, C6H 60 3NS. Analog. W iederholt aus A.,
F. 125—126°. — Ńitrierung des 2-Acctothienons nach S t e in k o p f u . J a f f Ć (1. c.).
Gemisch m it etwas A. behandelt. Ungel. Teil war 4-Nitro-2-acetothienon. Gel. Teil
lieferte aua A. (fraktioniert) echliefilich ein Prod. von F. 88°, welches oximiert wurde.
Oximgemisch lieferte aus A. (Kohle) 5-Nitro-2-acetothierumoxim, hellgelbe Bliittchen,
F. 189°. Aus der Mutterlauge m it W. 4-Nitro-2-acetothienonoxim, aus W. Nadeln, F.
unscharf 120°. — 2-Melhyl-3,5-dinitrothiophen (I. Mitt.). Durch Nitrieren des im
Vakuum dest. 2-Methylnitrothiophengemisches. — 2-Styryl-3,5-dinitrolhioph.en,
1350
D. O r g a n is c h e C h e m i e .
1933. II.
C12H 80 4N2S. Voriges m it Benzaldehyd u. etwas Piperidin auf W.-Bad erwarmt, m it
A. gewaschen. Aus Nitrobenzol gelbe Blattohen, F. 205°. — 2-Methylthiophen:5-carbonsdure. 2-Methyl-5-jodthiophen (aus 2-Methylthiophen; K p.16 90°) in absol. A. m it Mg
umgesetzt, im Kaltegemisch starken C 02-Strom eingeleitet, schliefilich untere Schicht
m it Eis u. verd. H 2S 0 4 zers.; R est aus der ath. S eh ic h t. Aus W., F. 136°. Mit CH3OH
u. HCl-Gaa unter Eiskiihlung, dann 2—3 Tage bei Raumtemp. der Meth.ylc.ster, K p.16102°.
— 2-Methyl-3-nitrothiopheni-5-carbonsaurenie.thylester. Aus Yorigem Ester in Acetanhydrid m it H N 03 (D. 1,51) -Acetanhydrid im Kaltegemisch. Aus CH3OH, F. 79
bis 80°. — 2-Styryl-3-nitrothiophen-5-carbcmsauremethylester. Vorigen m it Benzaldehyd
u. Piperidin auf 120° erhitzt, m it A. gewaschen. Kanariengelbe Nadeln, F. 110°. —
Freie Saure. Durch Kochen des vorigen in Eg. m it ca. 55°/0ig. H 2S 0 4. Aus Eg. gelbe
Krystalle, F. 222°. — 2-Styryl-3-nilrothioplien, C12H 0O2NS. Vorige in Chinolin mit
Kupferchromit (vgl. ADKINS u . Mitarbeiter, C. 1932. I. 2565) bis zur Abspaltung der
berechneten COa-Menge erhitzt, m it A. verd., F iltrat m it verd. HC1 gewaschen usw.
Aus A. gelbo Blattchen, F. 87—88°. — 3-Nitrothiophen. Aus 4-Nitrothiophen-2-carbonsaure wie vorst. K p.12 95°, aus PAe., F. 77°. — 3,5-Dinitrothiophen-2-carbon$aure,
C6H 20„N2S. 5-Nitrothiophen-2-carbonsauremethylester in Mischsaure (1: 1) bei —10
bis — 5° eingetragen, 1 Stde. in Eis stehen gelassen, auf Eis gegossen, ausgeathert usw.,
Prod. m it ca‘. 50°/oig. H2S 04 gekocht u. ausgeathert. Aus Bzl. Nadeln, F. 135— 136°.
— 2,4-Dinitrothiophen. Aus voriger m it Chinolin unter spontaner Erwarmung auf
40—60° u. COj-Entw. Mit verd. HC1 yersetzt, in Eis erstarrtes Ol m it Dampf dest.,
D estillat m it NaCl gesatt. u. im Eisschrank stehen gelassen. Aus A., F. 55—56°.
(Recueil Trav. cbim. Pays-Bas 52 ([4] 14). 538—48. 15/6. 1933. Amsterdam, Chem.
Lab.)
L in d e n b a u m .
Lyman C. Craig, Synłhese und physiologische Wirkung von a-substiluierlen
N-Melhylpyrrolidinen. Um zu ermitteln, ob fur die starkę Toxizitat des Nicotins der
Pyrrolidinring ais „toxiphore“ Gruppe Yerantwortlich ist, h a t Yf. eine Reihe von
a.-substituierten N-Methylpyrrolidinen dargestellt, u. zwar durch Red. der entsprechenden
Pyrroline, fur welche Vf. kiirzlich (C. 1933. I. 1945) ein synthet. Verf. mitgeteilt hat.
Von den Verbb. wurden die Dissoziationskonstanten bestimmt, welche fiir das vorliegende Problem besonders geeignet erscheinen. D a die synthetisierten Yerbb. rac.
sind, wurde zum Yergleich aufler dem natiirlichen 1-Nicotin auch das d,l-Nicotin herangezogen. — a-Phenyl-N-methylpyrrolidin, CUH ,SN. N-Methyl-a-pyrrolidon m it C,H6MgBr wie 1. c. umgesetzt, m it H ćl hydrolysiert, ath. Schicht entfernt, in dio wss. Schicht
Mg-Spane u. weitere HC1 bis zur Lsg. des Mg gegeben, m it NaOH alkalisiert u. mit
Dampf dest. K p.20 106°, Kp. 217,5°, ziemlich angenehm riechend, K . = 6,3-10-6.
Oxalat ólig. Pilcral, aus A. K rystalle, F. 146°. Chloroplatinal, (Cn H i6N):!PtCl8, aus W.
K rystalle, F. 122°. — <x-[p-Chlorphenyl]-N-methylpyrrolidin, CUH14NC1. Analog mit
(p) Cl- C,H4MgBr. K p.9 118°, K . = 5-10”°, in W. schwerer 1. ais yoriges. Pikrał, aus A.
Krystalle, F. 173°. — a.-[p-Methoxyphenyl]-N-methylpyrrolidin, C12H 17ON, K p.0 130 bis
131°, K . = 8 -10-6, etwas loslicher in W. ais die Phenylverb. Pikrał, aus A. Krystalle,
F. 155°. — a.-[p-Oxyphenyl]-N-methylpyrrolidin, Cu H 16ON. Voriges m it H J (D. 1,6)
3 Stdn. gekocht, m it W. u. K 2C03 gefallt. Aus A., F. 157°, 1. in NaOH. Pikrat, aus W.,
F. 181°. — oc-Meihyl-N-mełhylpyrrolidin, C6H 13N. Mg reduziert das Pyrrolin bzw. den
vorher gebildeten Alkohol nicht. Gute Resultate gab die elektrolyt. Red. in 15°/0ig.
H 2S 0 4 nach T a f e l u . St e r n (Ber. dtsch. chem. Ges. 33 [1900]. 2224). Kp. 96— 98°,
K . = 6 -10~5. Pikrat, aus A., F. 235°. Daneben erhalt m an eine Base Gn H 2iN„, K p.20
132— 134°, 11. in W. u. organ. Solvenzien (schon 1. c. erwahnt). — D arst. der folgenden
Verbb. nach demselben Verf. — u.-Athyl-N-methylpyrrolidin, C,Hl5N, Kp. 123°, K . =
6 ■10-5 . — a.-n-Pro-pyl-N-methylpyrrolidin, C8H 17N, Kp. 147°, K . = 6-10-5. —
a-n-Bułyl-N-methylpyrrolidin, CBH 19N, Kp. 170°, K . = 6 -10“ 5, swl. in W. Pikrat, aus
A. K rystalle, F. 114°. — N-Methylpyrrolidin. D arst. Ygl. C. 1931. I. 1757.' Kp. 77°,
K . = 1,5-10_‘. — l- u. d,l-Nicotin, Kp. 246°, K . — 9 -10-7. — Die Toxizitat der Verbb.
wurde an Aphis rumicis, Carassius aureus, R ana sylYatica u. Lupinus albus gepriłft.
Anscheinend besteht eine Beziehung zwischen den Dissoziationskonstanten (Basizitat)
u. der relatiYen Toxizitat, denn letztere nim m t in dem Mafie zu, wie die Basizitat abnimmt, d. h. vom N-Methylpyrrolidin u. seinen a-A lkylderiw. iiber die a-Arylderivv.
zum Nicotin. Diese Resultate werden eingehend diskutiert. Bemerkenswert ist noch,
dafi d,1-Nicotin unYerhaltnismafiig weniger tox. befunden wurde ais 1-Nicotin. (J. Amer.
chem. Soc. 55. 2543—50. Juni 1933. Baltimore [Maryland], J ohns H o pk in s
Univ.)
L in d e n b a u m .
D . O b g a n is c h e C h e m i e .
1933. II.
1351
Hans Fischer und Hans Orth, t)bcr Pyrroketone. II. Mitt. (I. vgl. C. 1931.
II. 2334.) Vff. haben dic Unterss. iiber Pyrroketone fortgesetzt, vor allem wegen der
Moglichkeit des Vork. einer Ketogruppo in Chlorophyll b ais Briicke zwischen zwei
Pyrrolkernen (vgl. I. Mitt.). Es werden w'eitere Ketone m it Alkylgruppen synthetisiert
(I—V u. XI—XII). Einfuhrung von Aeetylgruppen fiihrt bei I I I zu VI, ebenso beim
3,3',5,5'-Tetramethylpyrroketon (vgl. I. Mitt.) u. beim 5,5'-Dimethyl-3,3'-diiithylpyiTOketon (V) zu VII bzw. V III. Kryptopyrrolketon wird m it Phthalsaureanhydrid aufgespalten zum Płithalid des Kryptopyrrols, fiir das eine neue Formcl IX diskutiert wird.
Vom Phthalid werden Brom- u. Methoxykorper gewonnen (IXa u. IXb). Aus IV wird
mit COClj, ein gechlortes Methen X erhalten, das gut krystallisierendes Zinksalz liefert.
Weiterhin wird ein carbathoxyIiertes K eton dargestellt (XIII) u. ein Hexaathylpyrroketon, fiir dessen Gcwinnung das 2,3,4-Triathylpyrrol synthetisiert wird, u. zwar aus
dem 2,4-Diathyl-5-carbathoxypyrrol durch Einfuhrung einer Acetylgruppe in -3- u.
Bed. nach W o l f f -K i s h n e r . Das Pyrrol gibt m it HCOOH-HBr entsprechendes
Methenbromhydrat, daraus resultiert m it N H 3 in Aceton freics Methen. Durch Bromierung des 5,5'-Diathyl-3,3'-dimethylpyrroketons wird das entsprechende 4,4'-Dibromderiy. (XIVa) erhalten, dessen weitere Bromierung miBlingt. Hingegen gelingt Einfiihrung yon Aeetylgruppen żu XIV, dessen Bromierung zu X IV a fuhrt. Bromierung
fuhrt analog bei V II zu XV, von welchem Dimethoxy- u. Diiithoxy-, ebenso die Diacetoxyyerbb. gewonnen werden. Mit N H 2OH werden aus den acetylierten Ketonen nur
Dioxime, nicht aber Trioxiiiie erhalten, weil die mittelstandige CO-Gruppe (ms-Carbonylgruppe) durch Rk.-Tragheit ausgczeichnet ist, iibereinstimmend m it calorimetr. Befunden von S t e r n u . K l e b s (C. 1933. I. 1129). Es werden schlieBlich noeh gemischte
Ketone synthetisiert, u. zwar durch Umsetzung von Saurechloriden m it a-freien
Pyrrolen (XVI—XX). Fiir das schon von H e s s (Beri dtsch. chem. Ges. 54 [1921].
2310) dargestellte Dipyrrylketon wird eine yerbesserte Darst. angegebcrt. Dieses K eton
liefert m it Sulfurylchlorid einen Tetrachlorkórper XXI. Endlich wird noeh a-Acetyla-cyanpyrrol neu gewonnen.
nH
H
I
-C -
H,
NH
ICH.
ó
NH
I I wie I, jedoch statt CHS = C,H,
----- nCjHj
IY H 3d ^ J --- C--- 1
HsCO(V
CHS
H3d l
[CH,Br = NH
Y llla ]
HSC,
H.
m
Ó
vm
HN
NH
5
NH
V II wie V, statt H jedoch COCH3
H 5CsF = 1CHri
Cl
|Cj H ,
J*CH,
[CHjBr =
Y llla ]
[C H ,B r=
IXa]
jCaH,
H 6C,i
-C=
NH
CH.
NHC1
HjCsrr------ijCH,
HjCiOO
c ----- L J ch ,
X II H,
NH
HsCOCr
V H„
-nC O C H ,
C jH 5
H,
Jch
NH
NH
X
V I wie I I I , jedoch statt H = C0C B3
HjCjrr----- rCsE
nCH3
6
nh
H SC]——t,C 0CH 3
H5c l
6
“ w
,H ‘
XIV NH
XIYa wie X IV , statt COCHs jedoch Br
X III
NH .
HaCOCi
B rH jd i
XT i f e
NH
/j
|CiHs
H6Cj
A
jiCOCH,
iOHjBr
NH
D . O r g a n is c u e C h e m i e .
1352
H,Gi------nCOCH,
HftCaOOCfy
A
C—
b
1933. II.
nh
n— nPES
L Jo n ,
H aCO Cn-— nC fl 3
H ao l
X —
NH
r t !H,
H'
XXI
C
i-CH.
A
O_ T
In
™
PR St
nCl
Cln—
o—
NH
NH
o
PRS = Propionsfiureester
V e r s u o h e . 5,5'-Dimethylpyrrokelon, Cu H 12ON2 (I), aus dem 2-Methylpyrrol
m it COClj iiber die Grignardverb., aus Eg. Nadeln, F. 250°. — 5,5'-Didthylpyrroketon,
C13H 19ON2, analog aus dem 2-Athylpyrrol, aus CH3OH Nadeln, F. 175°. — 3,3',5,5'Tetraathylpyrroketon, C17H24ON2 (III), analog aus dem 2,4-Diathylpyrrol, aus CH3OH-W.
Nadeln, F . 140°. — 5,5'-Diinelhyl-3,3'-diathylpyrroheton, C,5H 20ON2 (V), analog aus dem
2-Methyl-4-athylpyrrol, aus A. Prismen, F. 186°. — 5,5'-Dimelhyl-3,3'-diathyl-4,4'-diacetylpyrroketon, C19H 21ON2 (VII), aus V m it CH3C0C1 u. A1C13, aus Eg. Prismen vom
F . 250°; wl. in A. u. Aceton, 1. in Pyridin. — 5,5'-I)ibronvmethyl-3,3'-didthyl-4,4'-diacetylpyrroketon, C19H22ON2B r2, aus vorgenanntem K eton m it Brom in Eg., Nadeln vom
Zers.-Punkt 205°. — 3,3',5,5'-Tetraathyl-4,4'-diacetylpyrroketon, C21H280 3N2, aus III
m it CH3C0C1 + A1C13, aus A.-W. Prismen, F. 180°. — 3,3’,4,4'-Tetraalhyl-5,5'-dimethylpyrroketon, C19H 28ON2 (IV), aus dem entsprechenden Pyrrol m it Ć0C12 iiber die
G rignardverb.; aus CH3OH-W. Nadeln, F. 156°. — 3,3’,4,4'-Tetraathyl-5,5'-dimethylms-MorpyrromethencMorhydrat, C19H28N 2C12, aus dem K eton m it C0C12 in Toluol, aus
Aceton rote Nadeln, F. 152°; Zn-Salz des 3,3',5,5'-Tetramethyl-4,4'-diaihyl-ms-chlorpyrromethcnchlorhydriitg, C34H 44N4Cl2Zn, aus dem Methen m it Zn-Acetat in A., rote
Prismen, Sinterung 171°. — 3,3'-Dimethyl-4,4',5,5'-telraathylpyrroketcm, C19H 28ON2
(XI); Darst. analog wie bei IV, aus A. Nadeln, F. 182°, — 3,3'-Dipropyl-4,4',5,5'-łełramethylpyrrokełon, C19H 2SON2 (XII), aus dem 2,3-Dimethyl-4-propylpyrrol m it C0C12
iiber die Grignardverb.; aus verd. CH3OH Nadeln, F. 160°. — 3,3'-Dipropyl-4,4',5,5'telramethyl-ms-chlorpyrromethenchlorhydrat, C19H 28N2C12, aus dem K eton m it C0C12 in
Toluol; krystallisiert aus Aceton in roten Nadeln, F. 155— 156°; freies Methen,
C19H 27N2C1, durch Behandlung m it Soda in Chlf.; gelbe Nadeln, F. 245°; Zn-Salz,
C38H52N 4Cl2Zn, rote Rhomben aus A., F. 165°. — 3,3',5,5'-Telramethyl-4,4'-dipropylpyrroketon, C19H 28N2, analog wie oben gcwonnen, aus A. Nadeln, F . 177°; Kelazin,
prismat. orangegefarbte Tafeln, F. 229°; ms-Chlorpyrromethen, C19H 28N 2C12, rote Nadeln
aus Aceton, F. 90—93°, unscharf; freies Methen, C19H 27N2C1, gelbe Prismen, F. 105°;
Zn-Salz, C38H 52N4Cl2Zn, aus A. gelbe, rautenfórmige Tafeln m it griinem Oberflachenglanz, kein scharfer F. — 4,4',5,5'-Tetramethylpyrrokelon, ClsH„,ON2, wie ublich gewonnen, Nadeln aus Eg., F. 275°. — 3,3',4,4',5,5'-Hexamełhylpyrroketon, Ci6H20ON2,
wie ublich erhalten, aus Eg. Stabchen, F. 2 5 2 Hydrazon, C15H22N4, gelbe Prismen
aus A., F. 174°; Ketazin, C30H40N6, orangefarbene Prismen, F. 267°. — 3,3',4,4',5,5'Hexamethyl-7ns-chlorpyrromethencMorhydrat, Ci5H 20N2C12, wie ublich gewonnen, rote
Tafeln aus Aceton, F. 148°. — 4,4'-Dicarbdthoxy-5,5'-dimethylpyrroketon, CI7H 20O5Na
(XIII), aus dem 2-Methyl-3-carbathoxypyrrol in iiblicher Weise; krystallisiert aus A.-W.
in Bosetten, Zers. 216°. — 2,4-Didlhyl-3-acetyl-5-carbdlhoxypyrrol, C13H 190 3N, aus dem
2,4-Diathylpyrrol m it CH3C0C1 -f- A1C13, aus A.-W. Nadeln, F. 106°; Oxivi, C13H20O3N2,
F. 164°; freie Saure, Cu H 150 3N, aus A. umkrystallisiert, F. 205°. — 2,3,4-TriathylpyrrcH, C10H 17N, aus dem 2,4-Diathyl-3-acetyl-5-carbathoxypyrrol durch Bed. nach
WOLFF-KlSHNBR, K p.12 103— 104°. — 3,3',4,4',5,5'-Hexadihylpyrroketon, C21H32ON2,
nahezu farblose Nadeln aus Lg.-PAe., F. 134°; Hydrazon, C21H34N4, gelbe Prismen,
F. 130°. — 3,3',4,4',5,5' -Hexadthylpyrromeihenbromhydrat, C21H 33N2Br, aus dem
2,3,4-Triathylpyrrol m it HCOOH + HBr, aus Aceton gelbe Tafeln, F. 155°. Freies
Methen, C21H32N2, in Aceton m it NH3; orange gefarbte Prismen, F. 123°. Bromkórper
des Kryptopyrrolphthalids, C16H 140 2NBr (IXa), aus Eg. gelbe Prismen, F. 169°; Methoxy~
deriv., C17H l70 3N, aus CH3OH gelbe Nadeln, F. 157°; Anilinoderw., C22H 20O2N 2, aus A.
Prismen, F. 170°. — Xanthżopyrrolcarbonsauremethylester (2-Athyl-4-methyIpyrrol-
1933. II.
D . O b g a n is c h e C h e m i e .
1353
propionsaure-(3)-methylester), Pikrat, C17H 20O9N4, groBe, rautenfórmige Tafeln aus A.,
F. 102°. —- 3,3'-Dimethyl-5,5'-diathylpyrroketon, C,5H2l)ON2, aus dem X anthopyrrol
(2-Athyl-4-methylpyrrol in iiblicher Weise); krystallisiert aus Lg. in N adeln,-F. 150°;
Acetylderiv. des Hydrazons, Ci,H24ON4, aus A. goldgelbe Blattchen, F. 136°; Kelazin,
C30H 20N0, aus A. derbe, orangegelbe Prismen, F. 171°; Dibromderiv., C15H 180 N 2Br2
(XIVa), aus Eg., Sinterung bei 163°, kein F. — 3,3'-Dimethyl-5,5'-diathyl-4,4'-diacetylpyrroketon, C19H24ON2 (XIV), aus dem entspreehenden /3-freien K eton m it ĆH3C0C1 -fAlClj, prismat. Stabchen aus A., F. 237°. — 3,3'-Dimethyl-5,5'-dibromdthyl-4,4'-diacetylpyrroketon, C19H 22ON2Br2, aus Eg. Prismen, ohne F. — 3,3' ,5,5'-Tetramelhyl-4,4' diacetylpyrroketon, Cn H 20O3N2 (VIII), Prismen, F. 271°; Diozim, C17H 220 3N4, F. 269°.
—* 3,3'-Dimethyl-5,5'-dibrommethyl-4,4'-diacetylpyrroketon, C17H 180 3N 2Br2 (V IIIa), aus
Eg. glanzende Prismen, ohne F . ; Dimethoxyderiv., C19H 210 6N2, aus Eg.-W. Lanzetton,
F. 218—219°. Diathoxyderiv., C21H 280 5N2, aus Eg.-W. Prismen, F. 222°. Diacetozyderiv., C21H 2l0 7N2, m it Ag-Acetat aus Eg. Prismen, F. 260°. — 3-Methylpyrrol-2carbonsdureanilid-4-propionsduremethylester, C15H 160 3N2, aus dem entspreehenden
Saurechlorid m it Anilin, aus CH3OH-W. Priąrnen, F. 141°. — 3,3',5'-Trimethyl4'-acetyl-4-propionsduremethylesterpyrroketon, C18H220 4N2 (XVI), aus yorgenanntem
Saurechlorid m it 2,4-Dimethyl-3-acetylpyrrol nach F k i e d e l - C r a f t s , aus Eg.-PAe.
Tafeln, F. 156°. — 3,3',5,5'-Tetramethyl-4-carbathoxy-4'-propionsdure'imthylesterpyrroketon, C20H20O5N2 (XVII), aus dem a-Saurechlorid des 2,4-Dimethyl-3-propionsaureinethylesters m it 2,4-Dimethyl-3-carbathoxypyrrol, prism at. Nadeln aus CH3OH-W.,
F. 173—174°. — 3',5,5'-Trirmthyl-4-carbdthoxy-4'-propio>uauremelhyle.sterpyrroketon,
Ci9H210 6N2 (XVIII), wie oben aus den entspreehenden Komponenten, aus CH3OH-W.
Prismen, F. 188°. — 3,3',5,5'-Tetramethyl-4-acetyl-4'-propionsauremethylesterpyrroketon, C19H 2l0 4N2, auf analogem Wege aus dem 2,4-Dimethylpyrrol-3-propionsauremethylestcr bzw. dessen a-Saurechlorid u. 2,4-Dimethyl-3-acetylpyrrol, aus CH3OH-W.
Nadeln, F. 186°. — 4',5,5'-Trimcthyl-4-carbathoxy-3'-propionsduremethylesterpyrroketon,
C,9H2l0 5N2 (XX), aus dem Hamopyrrolcarbonsauremethylester iiber dessen Saure­
chlorid m it 2-Methyl-3-carbathoxypyrrol, aus CH3OH-W. Prismen, F. 170°. — 3,4',5,5'Tetramcthyl-4-ace.tyl-3'-propionsduremethylesterpyrroketon, C19H 240 4N2 (XIX), analog aus
entspreehenden Komponenten, aus CH3OH-W. Prismen, F. 153°; Tetrachlorpyrroketon,
C9H4N2C14 (XX), aus dem Dipyrrylketon m it Sulfurylchlorid, aus Bzl. Prismen, F. 296
bis 297°. — Tetrabroinpyrroketon, C9H 4ON2Br4, aus Pyridin-Eg. goldgelbe Tafeln, ohne
F. — 2-Acetyl-5-cyanpyrrol, C7H 0ÓN2, aus dem Pyrrol-a-aldoxim m it Acetanhydrid
Prismen aus W., F. 74—75°. (Liebigs Ann. Chem. 502. 237—64. 15/5. 1933. Miinehen,
Techn. Hochsch.)
O r th .
Hakon L und, Pyridylnitropyrazól, ein Ozydationsprodukt des Nicotins. Stellung
der Niłrogruppe. (Vgl. G o u g h u. KlNG, C. 1933. II. 224, u. friiher.) Genannte Autoren
haben bewiesen, daB die bei der Oxydation des Nicotins nebenbei entstehende Verb.
C8H60 2N4 (I) ein Nitro-5-[3'-pyridyl]-pyrazol ist, u. angenommen, daB das N 0 2 in 4
steht. — Vf. hat, entgegen der Angabe obiger Autoren, gefunden, daB I durch K M n04
in alkal. Lsg. bei 65° g la tt wie folgt oxydiert w ird:
CsH60 2N4 + 7 0 = CfH 4N -C 0 2H (Nicotinsiiure) + N2 + H N 0 3 + 2 C 02.
Da I leicht ein Bromderiv. liefert u. Pyrazol selbst zu 4-Brompyrazol u. nicht weiter
bromiert wird, so diirfte das N 0 2 nicht Stellung 4, sondern Stellung 3 einnehmen. Diese
Auffassung wird dadurch gestiitzt, daB durch N itrierung des 5-[3'-Pyridyl]-pyrazols
ein Isomeres von I, wahrscheinlich das 4-Nitroderiv., entsteht, welches durch K M n04
u. Br nicht angegriffen wird.
V e r s u e h e . 3-Nitro-5-[3'-pyridyl]-pyrazol (I). Reinigung durch Fallen der
NaOH-Lsg. m it NH 4C1 oder C 02. — 4-Bromderiv., CsH 60 2N4Br. In E g.; H B r durch
Na-Acetat neutralisiert. Aus Eg. oder A., F. 240—242°. — l-Benzoylderiv., CI5H 100 3N4,
F. 169°. — 3-Amino-5-[3’-pyridyl]-pyrazol. I in 2°/0ig. NaOH m it N a2S2Ó4 auf ca, 90°
erhitzt, schlieBlich gekocht, m it konz. HC1 angesauert, F iltra t im Vakuum Terdampft,
■Riickstand m it K 2C 03 vermischt u. m it sd. A. ausgezogen, aus der Lsg. m it konz. HC1
das Dihydrochlorid gefallt. Acetylderiv., C1?H 10ON4, aus A., F . 308°. — Azofarbstoff
Cu HleN e. Aus vorigem u. D im ethylanilin in W. m it n. N aN 0 2 bei 0°. Ziegelrot. —
3-Jod-5-[3'-pyridyl]-pyrazol, C8HeN3J . Amin bei 0° diazotiert, K J-Lsg. zugegeben,
auf ca. 50° erwarmt, m it H2S 0 3 geklart u. gekocht, beim Erkalten ausgefallenes Hydrojodid in sd. W. m it Soda zerlegt. Aus W. K rystalle, F. 180°. — 4-Nitro-5-[3'-pyridyl]pyrazol, CaH „02N4. 5-[3'-Pyridyl]-pyrazolnitrat in konz. H 2S 0 4 1 Stde. auf Dampfbad
erhitzt, in W. gegossen, alkalisiert, m it Essigsaure gefallt. Aus W., F. 220°. Hydro-
1354
D . O b g a n is c h e C h e m ie .
1933. II.
chlorid, C8H ,0 2N4C1. (J. chem. Soc. London 1933. 686—87. Juni. Kopenhagen,
Univ.)
L in d e n b a u m .
Chirag Hasan und Robert Fergus Hunter, Studien in der Naphthothiazolreihe.
Teil I. Die Konstilution der durch Bromierung von symm. a-Naphthylalkyllhioairbamiden
erhaltenen Bromadditionsprodukte ton bromsubstiiuierten Alkylamino-p-naphthothiazólen.
Die Bromadditionsprodd. von H u n t e r (C. 1926. I. 387 u. sp&ter) wurden ais Hydroperbromide der entsprechcnden S-Brom-2-alkylamino-p-naphthothiazole (I) erkannt. Aus
4-Brom--x-naphthylamin u. Thiocarbonylchlorid liefl sich (vgl. D y SON, G e o r g e u . HunTEK,
C. 1927- I. 2902) 4-Brom-a-naphthylthiocarbimid gewinnen, aus dem zunachst II u.
dann I dargestellt wurden. So lieferte symm. a.-Naphthylmethylthiocarbamid (III) mit
iiberschfissigem Brom ein sehr instabiles Hydropentabromid I (R = CH3, n = B), das
auch aus II (R = CH3) zu erhalten war. Bei Anwendung geringerer Brommengen
wurde ein Hydrotribromid I (R = CH3, n = 3) erhalten, das gleichfalls sowohl aus
dem Hydropentabromid im Vakuum iiber KOH ais auch durch Einw. berechneter
Brommengen auf symm. 4-Brom-tx-naphlhyhnethylihiocarbamid gewonnen werden konnte.
Durch Bromierung in Chlf. geht das Hydrotribromid in das Hydropentabromid iiber.
Dio Existenz des in der Formel I angegebenen Br®-łona ist nicht unbedingt sicher. —
Boi Anwendung geeigneter Bromkonzz. lięfert III ein relativ stabiles Hydrodibromid,
das auch durch Abbau des Hydrotribromids erhalten wurde. Die Formulierung mit
einem Br®-Ion fiihrt zur Annahme einer Singletbindung (vgl. HUNTER, C. 1933. 1. 889).
—: Je nach den Rk.-Bedingungen lieferte auch symm. a.-Naphthyldthylthiocarbamid
ein Hydropenta-, -tri- oder -dibromid des S-Brom-2-dthylamino-p-naphthothiazols. Dio
Konst. dieser Verbb. wurdo in gleicher Weise wie oben durch Synthese aus dem symm.
4-Brom-a.-naphthyldthyllhiocarbamid bewiesen. — Die Bromierung von symm. a-Naphthylisoamylthiocarbamid u. die Synthese der erhaltenen Hydrobromide aus 4-Brom-anaphthylisoamylthiocarbamid yerlief ganz analog.
Br
Br
N = C -N H R
Ł+-nC ę .
N H -O -N H R
Vorsuche.
S-Brom-2-methylóńiino-p-naphthothiazolhydropentabromid, C12H9N 2BrS-H Br(Br4) (I, R = CH3, ń = 5). F. 135° (Zers.) unm ittelbar nach der Darst.
Dio Red. m it SOagab S-Brom-2-methylamino-P-naphthothiazol, C12HaN2BrS, F. 194— 195°;
ident. m it dem aus 4-Brom-<x-naphthyllhiocarbiviid dargestellten Prod. Acetylderiv.,
C14H u ON2BrS, F. 208°. — 4-Brom-a.-naphthylthiocarbimid, Cn H0NBrS, F. 90°. Aus
4-Brom-a-naphthylamin u. Thiocarbonylchlorid neben Dibromdinaphthylthiocarbamid. —
symm. 4-Brom-ct.-naphthylmethylthiocarbamid, CI2H n N2BrS. F. 179°. Aus dem vorigen
m it CHjNHj. — 8-Broin-2-methylamino-P-naphthothiazólhydrolribromid, C12H9N2BrS'
HBr(Br2). F. 162—164° nach Schwiirzung bei 115— 125°. — 8-Brom-2-methylamino-pnaphthothiazolhydrodibromid, CI2H9NjBrS-HBr(Br). F. 197°. — S-Brom-2-dthylamino-flnaphthothiazolhydropentabromid, Cn H n N ,B rS-H B r(B rt) (I, R = C2H5, n = 5). F. 93°.
Daraus m it S 0 2 8-Brom-2-dlhylainino-p-naphthothiazal, C13H n N2BrS, F. 147°; Acetylderiv., C15H 13ON2BrS, F. 172—173°. — 8-Brom-2-dthyIamino-p-7iaphthothiazolhydrotribromid, C13H u N2BrS-H Br(Br2). F. 204°. — 8-Brom-2-isoamylamino-P-naphthothiazolhydropentabromid, Cl6H i:N 2BrS-H Br(Br4) (I, R = iso-CjHn, n = 5). F. 79—80°.
Hydrotribromid, C,0H 17N2BrS ■HBr(Br2), F. 121°. — 8-Brom-2-isoamylamino-p-naphthothiazol, CieII1TN2BrS. F. 126°. — symm. 4-Brom-a-naphthylisoamylthiocarbamid,
C16H i9N2BrS, F. 128°. (J. Indian chem.-Soc. 10. 81—89. Febr. 1933. Aligarh, The
Muslim Univ.)
BERSIN.
R. Stolle, Uber die Umsetzung ton Diacylhydrazidchloridcn m it Stickstoffnatrium.
(Nach Versuchen von O. Kramer, E. Schick und H. Erbe.) In Fortsetzung friiherer
Unterss. (C. 1922. I II. 375) iiber die Umsetzung von Dibenzhydrazidchlorid m it N3Na
wurden die Diacylhydrazidchloride I m it R = p-Tolyl, o-Chlorphenyl, p- u. m-Nitrophenyl derselben Rk. unterworfen. Es wurden die Diacylhydrazidazide II u. die Sauren
I II bzw. IV (zunachst ais Na-Salze) erhalten. >
Y e r s u c h e . Di-p-toluylhydrazidchlorid (I, R = p-Tolyl), C18H 14N2C12. Durch
Chlorieren von p-Toluylaldazin in CC14 bei 35—40° u. Eindunsten. Aus A. schwach griin-
1933. II.
D. O r g a n is c h e C h e m ik .
1355
I R.CC1:N-N:CC1-K
I I R-C(Na):N .N :C (N 3)-R
CHa • CjjHj • C
N — N H — C = N • C 9H 4• CH 3
„ r R -C -----N —N = C -----N -R
IY
IL
I
I I
i c sH 66
N- N: N
HN- N: N
lt f N : N
ÓCsH
liche Nadelchen, F. 138°, recht bestandig gegon w. verd. NaOH. Aus den alkoh. M utterlaugen wenig N2H 4,2 HCI, 3,6-Di-p-tolyl-l,2,4,5-tetrazin (F. 238°) u. p-Tolunitril. —
Di-p-toluylhydrazidazid (nach II), Cł6H ł4N8. 20 g des yorigen m it 15 g N3Na in sd.
5%ig. A. ca. 10 Stdn, y erru h rt,N d . m it h. A. u. W. gewaschen. Aus A, gelbe Blattchen,
Zers. 145°. Zers. sich im Sonnenlicht unter N-Entw. u. Bldg. Yon p-Tolunitril. Verkochen m it Bzl. im C 02-Strom ergab ca. 1,5 Mol. N, l-Amino-5-p-tolyltetrazol u. ein
gelbes Prod. yon F. ca. 123°. — 1-[1'-■p-TolyUdrazolyl-(f)’)-amino]-5-p-tolyltelrazól (nach
III) oder l-p-Tolyl-5-[5'-p-tolyltetrazolyl-(l')-imino]-4,5-dihydrotetrazol (nach IV),
CISHJSNS. 1. Aus den alkoh. Mutterlaugen von der D arst. des yorigen. 2. 18 g des obigen
I mit 15,6 g N3N a in sd. A. 20 Stdn. yerruhrt, F iltra t yerdam pft, Rtickstand m it W. u.
A. geschuttelt, wss. Schicht m it verd. HCI gefallt. Aus A. Nadelchen, F. 184° (Zers.).
In A, m it A gN03 Nd., in N H 40 H 1. Mit sd. starker HCI nur geringe Zers., Bldg. eines
gelben Prod. yon F. > 340° u. von p-Toluidin. Durch N eutralisieren m it w. n. NaOH
(Phthalein) das gelbe Na-Salz, aus W., F. 195° (Gasentw.). D araus das Ag-Salz, unl.
in W. u. A., 11. in NH 4OH. — Methylester, CI7H l,N 9. 1. Aus dem Na-Salz m it verd. NaOH
u. (CH3)2S 04. 2. Aus dem Ag-Salz m it CH3J in A. unter D ruek bei 60°. Aus CH3OH
Tafelchen, F. 163° (Gasentw.). — l-{[(p-Tolylimino)-alhoxymethyl\-ami,iw}-5-p-tolyltetrazol, (V) C18H 20ONa. Obiges I I in sd. absol. A. 12 Stdn. geriihrt, F iltra t eingeengt.
Aus A. Nadelchen, F. 143°, unl. in Soda, 1. in NaOH. — Di-o-chlorbenzhydrazidchlorid
(nach I), C14H 8N2C14. Durch Chlorieren von o-Chlorbcnzalazin in CC14 nach Zusatz von
etwas J bei 50°. Aus A. rautenfórmige K rystalle, F . 106°. — 1-[1'-(o-Chlorphenyl)tetrazólyl-(5')-amino\-5-\p-ćhlorphenyl\-tetrazól (nach III) oder l-[o-Chlorphenyl]-5[5'-(o-chlorphenyl)-telrazolyl-(r)-imino]-4,5-dihydrotełrazol (nach IV), C14H 9N 9C12. Aus
yorigem m it 6 Moll. N3N a wie oben. Aus A. Nadelchen, F . 166° (Zers.), 1. in Alkalicarbonaten u. -acetaten. Lieferte bei 150-std. Kochen m it HCI l-Amino-5-[o-chlorphenylj-tetrazol u. o-Chloranilin. Bei der D arst. der Saure wurden 2 Nebenprodd. yon
FF. 222° u. 202° erhalten. — Methylester, C1BH n N9Cl2. Wie oben. Aus CH3OH Blattchen,
F. 175° (Gasentw.). — Athylester, Ci6H 13N9C12. Aus dem Ag-Salz u. C2H 6J in sd. A.
Krystalle, F. 122°. — Di-p-nitrobenzhydrazidazid (nach II), Cu H 8O4NJ0. Di-p-nitrobenzhydrazidchlorid (J. p rak t. Chem. [2] 74 [1906]. 21) m it N3N a in sd. Aceton einige
Stdn. yerruhrt, Nd. m it Aceton u. w. W. gewaschen. Aus Chlf. rotgelbe Nadeln, bei 161°
yerpuffend. Zers. im Sonnenlicht wie oben. — Bei der gleichen Umsetzung in A. wurde
neben yorigem wenig eines in A., A., Chlf. fast unl., bei 149° yerpuffenden Prod. erhalten,
yielleicht
l-Ami7io-5-[p-nitrophenyl]-tetrazol-p-nitrobenzenylazid,
C14H 8O4N10.
—
1-[1' •(p-Ntirophenyl)-tdrazolyl-(5')-amino]-5-[:p-nitrophenyl]-tetrazol (nach III) oder
l-[p-Nitrophe.nyl]-5-{5'-(p-nitroj)henyl)-tetrazolyl-(l')-imino]-4,5-dihydrotetrazol(mich IV),
C14H90 4Nu . 1. Aus den aceton. M utterlaugen yon der D arst. des obigen II. 2. Obiges I I
mit N3N a in sd. Amylalkohol 4 Stdn. geriihrt, Nd. m it A. u. wenig W. gewaschen, in sd.
W. gel., F iltra t m it verd. H 2S 0 4 gefallt. Aus Eg. gelbstichigo Nadeln, F . 202° (Zers.),
L in Alkalien (gelbrot). Na-Salz rótlich, amorph, kaum 1. in k., zl. in h. W., neutral;
gibt m it Metallsalzen Ndd. — Di-m-nitrobenzkydrazidchlorid (nach I), C14H 80 4N4C12.
Di-m-nitrobenzhydrazid m it PC1S auf ca. 270° erhitzt, m it A. uberschichtet u. yiel Eis
zugesetzt. Aus Aceton kanariengelbe Nadelchen, F . 193°, bestandig gegen h. alkoh.
AgN03-Lsg. Aus der ath. Schicht u. den aceton. M utterlaugen ein Nebenprod., aus Eg.
Nadelchen, F . 226°, wahrscheinlich Di-[m-nitrophenyl]-furodiazol. — JDi-m-nitrobcnzhydrazidazid (nach H), C14H 8O4N10. D arst. in sd. A. Aus Chlf. kanariengelbe Nadelchen,
bei 156° yerpuffend. Zers. im Sonnenlicht wie oben. — l-[l'-(m-Nitrophenyl)-tetrazolyl(5')-amino]-5-[m-nitrophenyl]-tetrazol (nach H I) oder l-[m-Nitrophenyl]-5-[5'-(m-niłrophcnyl)-tetrazolyl-(l')-imino]-4,5-dihydrotetrazol (nach IV), Cł4H 90 4N n . 1. Aus den
alkoh. M utterlaugen des yorigen. 2. Aus yorigem u. N3Na in sd. Amylalkohol. Aus Eg.
derbe Krystallchen, F. 204° (Zers.). (J. prakt. Chem. [N. F.] 137. 327—38. 29/6. 1933.
Heidelberg, Univ.)
LlNDENBAUM.
Shin-ichiro Fuiise und Tetsunosukś Nishi, Versuche zur Synthe&e von Desmeihozymatteucinol. (Vgl. C. 1930. I. 236.) Die 1. c. ausgesprochene Vermutung, Desmethozymatteucinol sei 5,7-Dioxy-6,8-dimethylflavanon, wurde jetzt durch Synthese be-
1356
D . O b g a n is c h e C h e m i e .
1933. H.
statigt, welche analog der des Matteucinols durchgefiihrt wurde. Das synthet. Prod.
gab m it dem N aturprod. (aus 60%ig. Essigsaure u. CH3OH, F. 202°) eine F.-Depression
von 1—2°, besaB aber sonst die gleiehen Eigg. Der synthet. Monomethylaiher besaB
F. 130°; Naturprod. F. 109°; Misch-F. 109—120°, d. h. keine Depression. Worauf diese
Diskrepanzen beruhen, konnen Vff. noch nicht angeben.
V e r s u c h e . 5,7-Dioxyflavanon. Aus Phloroglucin u. Zimtsaureanhydrid in
Nitrobenzol-wenig A. m it A1C13 (2 Tage). Ausbeute gering. — 5,7-Dioxy-6,8-dimelhylflavanon, C17H 160 4. Dimethylphloroglucin u. Zimtsaurechlorid in Nitrobenzol mit A1C13
versetzt, nach Stehen iiber N acht 1 Stde. auf 60—65° erw arm t, Nitrobenzol abgeblasen,
in 10°/oig. NaOH gel., F iltra t m it C 02 gefallt. Aus CH3OH u. 60°/oig. Essigsaure, F. 201
bis 202°. Ausbeute 20— 400/ o. — 7-Mełhoxy-5-oxy-6,8-dimethylflavanon, Cj8H l80 4. Mit
CH2N2. Aus CH3OH K rystalle, F. 130°. Entm ethylierung m it H J anderte den F. des
yorigen nicht. — 7-Acetoxy-5-oxy-6,8-dimethylflavanon, C19H 180 5. Mit Acetanhydrid.
Aus A. K rystalle, F. 162°. In A. m it FeCl3 griin. (Ber. dtsch. chem. Ges. 66. 929—31.
5/7. 1933. Sendai [Japan], Univ.)
LlNDENBAUM.
J. T. Murray, W. F. Short und R. stansfield, Ober die angebliche Bildung aliphatischer Ketoanile. In Zusammenhang m it einer Arbeit von R e d d e l i e n u. T h u rm
(C. 1932. II. 3095) veroffentlichen Vff. ihre Arbeiten auf domselben Gebiete. Sie bestatigen die Bruttoformel C12H 15N fiir „Acetonanil“ u. fassen
es ais Tetrahydrochinolinderiv. auf. (Vgl. Formel.) Dafur
sprechen: 1. die Analysen; 2. die Hydrolyse der Acetylverb.
gibt nur Essigsaure u. kein Anilin; 3. Red. m it N a u. A. gibt
kein Anilin; 4. Vermehrung des Acetons im Verhaltnis zum
Anilin im Rk.-Gemisch vergroCert die Ausbeute an „Acetoanil“ . — N-Acełyl-2,2,4-trimethyldihydrochinolin. Aus dem GRIGNARDschen Komplex
von „Acetonanil" m it C2H6•Mg •Br durch Einw. von Acetylchlorid. F. 54°. — N-Benzoyl2,2,4-trimethyldihydrochinolin: Aus dem GRIGNARDschen Komplex von „Acetonami"
u. CH3MgJ m it Benzoylchlorid. F. 83—84°. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2805—06. Juli
1933. Neusceland, Auckland, Univ.)
H e im h o ld .
Hans Machemet, Umwandlung von y-Kelonsaureestem in Pyridazin- und Pyrazolinderimte. Durch Hydrierung der Semicarbazone von y-Ketonsaureestern in Eg.
m it Pd-Mohr entstehen H exahydropyridazinderiw .:
R*C-CH ,-CH 2'COjCH,
+H j
R -C H .C H .-C H j-C O I
Ń h --------------- N -C O -N H -R '
A --------------- N H -C O -N H -R ' - ch . o h 5"
Die Phenylhydrazone derselben E ster liefern durch Hydrierung keine Verbb. vom
Typus I. Durch Einw. von PC16 u. darauf Phcnylhydrazin auf den S-[Methoxymeihyl]ldvulinsaureester h a t Vf. das Pyrazolinderiv. I I erhalten u. auch zur Carbonsaure verseift. I I ist, im Gegensatz zu den Verbb. I, gegen konz. Mineralsauren sehr bestandig.
Versuche.
2-Carbaminyl-3-oxo-6-methylhexdhydrcypyridazin (I, R = CH3,
R ' = H), C6H u 0 2N3. A us dem Semicarbazon der Lavulinsaure [F. (korr.) 184°] oder
_____
__
des Lavulinsauremethylesters [F. (korr.) 151°].
CH, ■CHa-C-CH j -CH j • COjCH, a Us CH3OH Prismen, F . (korr.) 183°.
n w -Ń______ N
II
— 2- [Phenylcarbaminyl] -3-ozo-6-melhylhexahydropyridazin (I, R = CH3, R ' = CcH5),
C,2H 150 2N3. A us Lavulinsauremethylcster-4-phenylsemicarbazon [F. (korr.) 117°]. Aus
CHjOH Nadeln, F. 185°, — 2-Carbaminyl-3-oxo-6-[methoxyathyl]-hexahydropyridazin
(I, R = CH2-CH2-OCH3, R ' = H), C8H 150 3N3. Aus (5-[Methoxymethyl]-lavulinsauremethylestersemicarbazon (F. 117°). Aus A. Prismen, F. (korr.) 147°. — ó-[Oxymelhyl]ldvulinsduremeihylester. 5-[Methoxymethyl]-lavulinsauremethylester (no17 = 1,4385)
bei — 10° mitPC16 versetzt, nach 1/2 Stde. (bei 20°) m it Eis, N aH C 03 u. A.geschiitteltusw.
K p.6 110— 115°, nieht ganz rein. W urde auch m it S0C12 erhalten. — Anil, CI3H I70 3N,
aus absol. A. Nadeln, F. 58°. — Verb. C13/ / l60 2A7, (II). Aus vorvorigem m it Phenylhydrazin; m it 25%ig. Essigsaure, W. u. CH3OH verrieben. Aus CH3OH Nadeln,
F. (korr.) 69°. — Saure C1M li0 2N 2. Aus I I m it sd. HC1. SpieCe, F. (korr.) 112°. (Ber.
dtsch. chem. Ges. 66. 1031—33. 5/7. 1933. Dresden, K aiser W ilhelm-Inst. f. Lederforsch.)
LlNDENBAUM.
Karl Folkers und T. B. Johnson, Unlersuchungen iiber Pyrimidine. 133. Einige
Realdionen und Derirate des 2-Keto-4-phenyl-5-carbdlhoxy-6-mełhyl-l,2,3,4-tełrahydropyrimidins. (132. v g l . B e r g m a n n u . J o h n s o n , C. 1933. I. 3569.) Die Verb. I laBt
sich nur schwer zur entsprechenden Carbonsaure verseifen; BlGINELLl (Ber. dtsch.
1357
D . O b g a n is c h e C h e m ie .
1933. II.
chem. Ges. 24 [1891]. 1317) erhielfc bei versehiedenen Verseifungsverss. nur Ringspaltungsprodd. Der Pyrim idinring wird durch H ydrierung der 5,6-Doppelbindung
stabilisiert; 2-Keto-4-cyclohexyl-6-methyltetrahydropyrimidin-5-carbonsaureathylester
laBt sich leicht yerseifen; die entstandene Saure I I liefert bei weiterer Hydrolyse
/?,/?'-Diamino-/?-methyl-/?'-cyclohexylisobuttersaure. — Durch Red. von I m it NaAmalgam erhielt B i g i n e l l i eine ais Hexahydropyrimidinderiv. angesehene Yerb., in
der aber nach den C. 1933. I. 3569 mitgetoilten Verss. ein im Bzl.-Kern hydriertes
Prod. yorliegt. Es wurde nun weitor gezoigt, daB III, das sich von I durch die Lago
der Doppelbindung unterscheidet, bei der Hydrierung auBer im Pyrim idinkern auch im
Bzl.-Kern reduziert wird u. dabei in IV iibergeht. IV entsteht auch aus I bei der Red.
mit H2 u . Ni bei 175° u. 200— 250 a t H 2-Druck; dio H ydrierung laBt sich auch m it
dem Cu—Ba—Cr-Oxydkatalysator von A d k in s u . WÓJCIK ausfiihren. — H i n k e l ,
H e y u . S a m u e l (C. 1930. 1. 835) erhielten aus Thioharnstoff, Benzaldehyd u. Acetessigester zwei ais Isomere angesehene Verbb. vom F. 203° u. 205°; es lieB sich aber
zeigen, daB der Verlauf der Kondensation durch die Reinheit der Reagenzien sta rk
beeinfluBt wird; m an erhiilt unter geeigneten Bedingungen reines V (F. 207— 208°);
Isomerisation wurde nicht beobachtet. — I gibt m it P0C13 ein nicht isolierbares Chlor pyrimidin, das m it NaOCH3 in Bzl. unter Umlagcrung des prim ar entstandenen Methosyderiy. das N-Methylderiv. V I liefert. E in davon yerschiedenes M ethylpyrimidin (VII)
entsteht aus Methylharnstoff, Benzaldehyd u. Acetessigester; die Formeln VI u. VII
ergeben sich m it einiger W ahrseheinlichkeit aus den F F . (vgl. JOHNSON u . C lap p ,
J . biol. Chemistry 5 [1908]. 53). Die U ltrayiolettspektren erwiesen sich ais wenig
beweiskraftig fiir die Aufklarung der K onst.; synthet. Verss. waren erfolglos. — Das
aus I u. P0C13 erhalteno Chlorderiy. gibt m it NH 3 das Aminoderiy. V III, das aber
infolge seiner leiehten Hydrolysierbarkeit nicht rein erhalten werden konnte.
H N —C H .C 6H6
H N —C H .C aH u
HN —C-C8Ę
I
OĆ
Ó -C 0 sCj H6
H N —C-CHS
HN—CH*C6H n
IV
II
OÓ
CH-COjH
III
HN—CH-CH3
HN—CH-C6H 6
OC ĆH-CO j C Ą
V SÓ Ó .C 0 2C2H6
- c h -c h 3
h n —Ó - c h 3
H N —CH • C„H6
OÓ
C.COaC2H6
V III
C -C 0 aC2H 6
H N —Óh .CK ,
CH3- N - C H .C aH5
VI
hn
V II
OÓ
OÓ
C -C 0 2CjH6
—c -c h 3
hn
HN —CH •C8H6
H N :C
Ć -C O ^ H *
CH3-Ń—Ó-CH3
HN— c - c h 3
Versueho.
2-Keto-4-'phaiyl-5,G-dibrom-6-melhylhexahydropyrimidin-5-carbonsiiuredthylester, aus I u. B r in Chlf. bei 5°. K rystalle aus A., F. 180—181° (korr.). —
2-Thio-4-phenyl-6-melhyl-l,2,3,4-tetrahydrapyrimidin-5-carbo'nsaurealhylester (V), aus
Thioharnstoff, Acetessigester u. Benzaldehyd in Ggw. von HC1 in sd. A. Krystalle
aus A., F . 207—208° (korr.). ■
— 2-Keto-l,6-dimethyl-4-phenyl-l,2,3,4-telrahydr(ypyrimidin5-carbonsaureathylester C15H ]80 3N2 (VII), aus Methylharnstoff, Benzaldehyd u. Acet­
essigester m it etwas HC1 in sd. A. K rystalle aus A., F. 176— 178° (korr.). — a-N-Metkylcarbamyl-ji-iminobultersaureathylester ( B e h r e n d u. H e s s e , Liebigs Ann. Chem. 329
[1903]. 346), aus Methylisocyanat u. /3-Aininocrotonsaurcester bei 25°. K rystalle aus
verd. A., F. 123,5— 125,5° (korr.). — 3,6-Dimetliyl-2-keto-4-phenyl-l,2,3,4-tetrahydro‘Pyrimidm-5-carbonsaureathylesler Ć15H ls0 3N2 (VI), durch Umsetzung von I m it POCl3
in Bzl., Entfernung der P-Verbb. m it Soda- u. NaCl-Lsg. u. Umsetzung m it NaOCH3Lsg. K rystalle aus A. u. W., F. 159—160° (korr.). W ird beim Kochen m it A. u. konz.
HC1 nicht yerseift. — 2-Imino-4-'phenyl-6-7nelhyl-l,2,3,4-telrahydropyrimidin-5-carbonsdureałhylesler (VTH), durch Umsetzung von I m it P0C13 in Bzl. u. Behandlung des
Prod. m it N H 3. N icht rein erhalten. F. 85—87°; geht bei Einw . yon Sauren leicht
wieder in I (Zers. bei ca. 293°) uber. (J . Amer. chem. Soc. 55. 2886— 93. Ju li 1933.
New Haven [Connecticut], Yale Univ.)
OSTERTAG.
J. van Alphen, Uber heterocyclische Verbindungen, erhalten durch die lieaktion
ton Benzoinen mit Hydrazinhydroclilorid. I I I . (II. vgl. C. 1933. II. 226.) Weitere
D eriw . des A 2-1,3,4,6-Telraphenyllrimidins werden beschrieben. — A 2-1,3,4,G-Tetra[p-nitrophenyl]-trimidm, C28H i90 8N7. Tetraphenyltrim idin in absol. H N 0 3 bei — 10°
gel., nach L/4-std. Stehen bei Raumtemp. auf Eis gegossen. Aus A.-Aceton hellgelb,
XV. 2.
91
D . O r g a n is c h e C h e m i e .
1358
1933. II.
krystallin, F. ca. 340° (Zers.), unl. auCcr in Aceton. Oxydation m it CrOs-Eg, ergab
p-Nitrobenzoesaure.— A z-l,3,4,6-Tetra-[p-aminophcnyl]-lrimidin, C28H 2;N7 + C2H5OH.
Aus yorigem durch Kochen m it Sn u. starker HC1; m it iiberschiissiger NaOH gefallt.
Aus A. + W., dann absol. A. grane Nadeln, F. 168°, wieder fest, dann F. 248°, erst bei
200° A.-frei, 1. in verd. Sauren. Mit Chlorkalk hellrosarot; m it B r braunlicber Nd. In
W. m it Acetanhydrid das Tetraacetylderiv., C36H350 4N7, aus A. graues Pulver, F. 268°. —
A 2-x,x -Dibrom-1,3,4,0-tetraphe.nyUrimidin, C28H 21N3B r3. M it B r ohne Losungsm. im
Sonncnlicht; Prod. m it N aH S 03-Lsg. yerrięben. Aus Aceton oder A. Nadeln, F. 270°.
Die Br-Atome befinden sich p-standig in 2 Phenylen, denn die Oxydation m it Cr03-Eg.
ergab p-Brombenzoesiiure u. Benzoesaure. ■
— A"-l,3,4,6-Tetra-[p-mdhoxyphenyl]-trimidin, C32H310 4N 3. Anisoin (C. 1930- 1. 520) u. N2H4,HC1 m it etwas A. 5 Stdn. im sd.
W .-Bad erhitzt, Nd. m it A. gekocht. Aus der Lsg. fiel Anisilazin (C. 1930. I. 521) aus.
Ungel. Riickstand licfcrte aus A. unter Zusatz von NaOH krystallines Pulver, F. 233°,
aus absol. A. Nadeln m it Krystall-A. —t- 5,7-Diacelylderiv., C38H 35O0N3. Mit sd. Acetanhydrid-H.,SO,,. Aus A, Nadeln, F. 132°. — 5,7-Dibe.nzoylderiv., C48H j90 6N3. Mit
C6H5-CO Clinsd. Pyridin. Aus verd. Aceton Nadehi, F. 211°. — 5,7-Di-[p-brombenzoyl]deriv., C40H 37O6N3Br2. Analog. Aus A.-Aceton wolligc Nadeln, F. 174°. — A--1,3,4,6Telra-p-tolyltriinidin, C32H 31N3. Aus rohem p-Toluoin u. N 2H4,HC1 wio oben. Aus A.
( + etwas NaOH), Eg. ( + Zn-Staub) + W., A. Nadeln, F. 250°. — 5,7-Dibenzoylderiv.,
C4eH390 2N 3, aus A. K rystalle, F. 167°. — A 2-l,3,4,6-Telra-[p-isopropylphenyl]-trimidin,
C40H47N3. Analog aus Cuminoin. Nach E xtrahieren m it k. Aceton aus A. ( + etwas
NaOH) Nadeln, F . 207°. — 5,7-Dibenzoylderiv., C54H550 2N3, aus A.-Aceton Nadeln,
F . 199°. — Yon der Annahme ausgehend, daC Phenanthrenhydrochinon viellcicht in
der tautom eren Benzoinform reagiert, h a t Vf. dasselbe wie oben m it N2H 4,HC1 um ­
gesetzt. E s entstand jedocli das von B a m b e r g e r u . G r o b (Ber. dtsch. chem. Ges. 34
[1901]. 536) beschriebene Phenanthroxazin, C23H 17ON, aus Nitrobenzol bronzegrune
Blattchen, F. 350°; Lsg. in konz. H 2S 04 violctt, in absol. H N 0 3 fuehsinrot. W urde auch
aus Phenanthrenehinon u. N2H4,HC1 erhalten. (Recueil Trav. chim. Pays-Bas 52
([4] 14). 525— 32. 15/6. 1933. Leiden, Univ.)
L in d e n b a u m .
T. S. Kussner, Realdion ton Cyclohexenoxyd mit Piperazin und Piperidin. Die
Einw. yon Cydohezenozyd auf wss. Lsgg. von Piperazin u. Piperidin fiihrte zu den
Aminoalkoholen I u. II, dereń Bmzoylderiw. beide eine schwache lokalanasthet. Wrkg.
zeigten (vgl. M o u s s e r o n u . Go d c h o t , C. 1932. II. 2653 u. fruher).
CH*
H ,C j^ S C H O H
CH, CH ,
CH,
HO HC^^CH ,
CH,
H ^ r-^ C H O H
CH, CH,
H , c L ^ J c H —N<^
/C H ,
H j C l ^ ^ C I I —N /
N n -------H c l J c H ,
OH,
CH71<H,
CH,
CH,
C H 7C H ,
V
e r s u c li o. l , 4 - h i - { 2 - c y c l o h e x a n o l - 2 ' ) - N - p i p e r a z i n , F. 208—208,5°
aus A, Pikrat, F. 232° (Zers.). Hydrocldorid, C10H30O2N2- 2HC1. Zers. sich yon 270° ab.
HydrocMorid des Dibenzoylderit., C30H 38O4N2-2HCl. Zers. sich bei 250— 260°. -—
Aminoalkohól I I , , Cu H 21ON. Kp.21 142—143°, F. 34°. Hydrochlorid, Cu H21ON-HCl.
F. 266—268° (Zers.). Hydroclilorid des Benzoylderiv., C18H250 2N-HC1. F. 265— 266°
(Zers.). (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński ehemitsehni Shurnal] 7. Wiss. Teil
179—88. 1932. Charków.)
B e r s in .
Esperanza R. Castro, Alfredo C. Santos und Patrocinio V a.lenzue\a,,Alkaloide
von Mahonia philippinensis Takeda. Diese auf den Philippinen yorkommende Pflanze
gehdrt zu den Berberidaceen. 5 kg der lufttroekenen, gepulverten Stengel wiederholt
m it sd. A. extrahiert, A. Yerdampft, Riickstand in h. W. gel., m it NH 40 H alkalisiert u.
ausgeathert. Aus dem A .-E xtrakt wenig tertiare Basen, welche nicht untersucht wurden.
Ammoniakal. Lsg. m it konz. HC1 Yersetzt u. bei 0° stehen gelassen. Isolierter Nd.
(25,9 g) lieferte durch Red. m it Zn-Staub in verd. Essigsiiure u. H 2S 0 4 Tetrahydroberberin, C20H 21O4N, F. 173— 174°. — F iltra t vom Berberiniumchlorid m it Soda neutralisiert, m it Essigsaure angesauert, m it K J-Lsg. Yersetzt u. bei 0° stehen gelassen. Isolierten Nd. (49,5 g) m it Zn-Staub wie oben reduziert, F iltra t m it NH 4OH iibersattigt,
ausgeathert, A.-Lsg. m it verd. KOH ausgczogen (Phenolbasen). Aus der ath . Lsg. 5 g
Tełrahydroshobakunin, C20H23O4N, F. 140°. — KOH-Auszug m it konz. HC1 angesauert,
m it NH4OH alkalisiert u. ausgeathert.
E rhalten 1,4 g Tetrahydrojatrorrhizin,
C2„H230 4N, F. 215—216°. — Die Pflanze enthalt demnach Berberin, Shobakunin u.
Jatrorrhizin u. ist darin der zu den Menispermaceen gehorigen Archangelisia flaya (vgl.
1933. II.
D . O r g a n is c h e C h e m i e .
1359
S an to s , C. 1931. II. 3218) sehr ahnlich. Dieser eliem. Parallelismuś entspricht auch der
nahen Verwandtsehaft der beiden Familien. (Univ. Philippineś natu r. appl. Sci. Buli. 2.
401—05. Dez. 1932. Manila. Sep.)
L in d E n b a u m .'
Alfredo C. Santos und Feliciana R. Reyes, tJber Ańabolrysalkaloide. I. Zur
Kenntnis des Arlabólrinsund, des Suaveolins, eines neuen Alkaloids. M a r a n o n (C. 1 9 2 9 .
II. 759) h at schon aus A rtabotrys suaveolens ein neues Alkaloid isoliert u. Artabotrin
genannt. Nach den Unterss. der Vff. ist dio 1. c. angegebene Rohformel unrichtig u.
durch C21H 250 1N z u ersetzen. Nachgewiesen wurden 3 OCH3 u . NCH3j die Funktidn
des letzten O-Atóms ist noch unentschieden; OH kommt wegen Unlosliclikeit iii Laugen
nicht in Frage. Der HOFMANNsche Abbau crgab, daB der N monomethylicrt u. monocycl. gebunden ist. WahrScheinlich liegt ein Tetrahydroisochinolinderiy. vor. — AuBerdem haben Vff. eine neue Phenolbase isoliert u. Suaveolin genannt. Diese besitzt dio
Rohformel C20H 23O4N, ist alsó das nachst niedcre Homologe des A rtabotrins u. eńthalt
3 OCH3, OH u. NCH3. Der HOFMANNsche Abbau, weleher m it (CH3)2S 0 4 durchgefuhrt
wurde, ergab eine amorphe Methinbase u. in 2. Stufe ein ebenfalls amorphes N-freies
Prod. Auch Suaveolin diirfte ein Tetrahydroisochinolinderiv. sein.
V
e r s u c h e. Artabotrin, C21H 250 4N. Rindc m it sd. arigesauertem A. orsćhopft,
A. abdest._, in W. gegossen, F iltra t m it A. geWasehen, m it NH 4OH alkalisicrt u. aus­
geathert, A.-Lsg. m it 5%ig. KOH ausgezogen (Phenolbasen) u. verdam pft, Baso iiber
das Hydrobromid gereinigt. F. 187°, [a] d3” = +198,7° in Chlf. F arb rk k .: Mit H 2SO,,
grau, dann farblos; H N 03 gelbgriin; Bromwasser orangerosa; HC1-HN03 weinrot;
E rd m an ns Reagens gelbbraun; MANDELINs Reagens rotviolett, dunkelviolett, griinblau; F r o h d E s Reagens dunkelviolett, dunkelblau, grun. — Hydrobromid, C21H 260 1NBr.
— Cldoroplatinat, (C21H 20O4N)2PtCls, gelbes Pulver, Zers. gegen 210°. ■— Nach 17,-std.
Kochen der Base m it CH3 CÓC1 wurden 64% Base zuriickgewonnen, auBerdem sehr
wenig eines nicht mehr bas. Prod. von F. 167° isoliert. — Artabolrinjodmethylal,
OjjHogOjNJ. D arst. in k. CH3OH. Nadeln, F. 232—233°; sil. in W. — Artabotrinmethinjodmethylat, C23H320 5N J (Ringspaltung ohno H 20-A ustritt). Voriges m it AgCl iii das
Chlormethylat libergefuhrt, dieses m it 15%ig. NaOH verkocht u. ausgeathert, amorphe
Base in CH3OH m it CH3J verbundcn. Aus CH3OH-Aceton, F . 252—253°. — D er weitero
Abbau in derselben Weise ergab (CH3)3N u. ein N-freies Prod., swl. in A., sil. in Chlf. —
Suaveolin, C20H 23O4N. Obigen KOH-Auszug m it HCl angesiiuert, m it N H 40 H alkalisiert u. ausgeathert. Prismenrosetten, F. 182°, [ « ] d 3° = +203,6° in Chlf. F arbrkk.:
Mit H jS 04 rosa; H N 0 3 rotbraun; Bromwasser fleischfarben; HC1-HN03 purpurn;
E rd m a n n s Reagens rot, braun, gelb; MANDELINs Reagens violett, dann braun;
F r o h d e s Reagens farblos. — Chloroaurat, (C20H 24O4N)AuCI4, Zers. 167°.- (Univ.
Philippines natur. appl. Sci. Buli. 2. 407— 15. Dez. 1932. Manila. Sep.) LlNDENBAUM.
A. OrechofJ, Uber Sophoraalkaloide. III. Uber die Alkaloide des Krautes von
Sopliora alopacuroides. (II. vgl. C. 1933. I. 3945.) Diese in Mittelasien sehr verbreitete
Sophoraart steht der S. paehycarpa (I. Mitt.) morpholog. sehr nahe, en th alt aber viel
weniger (hur ca. 0,75°/o) Alkaloide, welche zudem wesentlich anders zusammengesetzt
sind. Eine niedrigsd. F raktion fehlt; das diekólige Alkaloidgemisch geht im Yakuum
vollstandig bei 200—240° iiber. Pacliycarpin ist also nicht yorhanden. Vf. h a t bisher
2 neue krystallisierto Alkaloide isoliert. Das erste, Sophoridin genannt, besitzt wahrścheinlich die Zus. C15H 26ON2; jedoch ist C16H 24ON2 nicht auSgeschlossen. Das zweite,
Sophoranlin genannt, besitzt siclier die Zus. C15H20ON2, ist also m it Tlicrmopsin (II. Mitt.)
isomer u. wie dieses sta rk ungesatt. Boide sind, wie die iibrigen Alkaloido der Reihe
CiEHxON2, starkę, einsaurige, tertiare Basen u. enthalten weder OH noch 0CH 3; das
zweite N- u. das O-Atom sind indifferent. Sophoridin wird durch Sauren u. Alkalien
nicht verandert.
V e r s u c h e . Gemahlenes K ra u t m it 10%ig. N H 4OH durćhfeuehtet u. m it Bzl.
perkoliert, Ausziige m it 5%ig. HC1 ausgeschuttelt, saiire Lsgg. sta rk alkalisicrt u. aus­
geathert, A.-Riickstand (dickes Ol) m it PAe. (Kp. 60—90°) in 1. u. wl. Teil zerlegt. —
Sophoridin, C15H20ON2. PAe.-Lsg. yerdampft, teilweise erstarrte M. abgesaugt, wiederholt aus PAe. um krystallisiert, jedesmal von Ol abgesaugt. Dicke Nadeln, F. 109—110°,
[*]i> = —63,57° in W., meist 11. E n tfarb t in sehwefelsaurer Lsg. KMnO., langsam. Salzo
mit Mineralsiiurcn 11. u. zerflieBlich. Chloroaurat, aus CH3OH hellgelbo Nadelchen,
F. 189—-190°. Pikrolonat, aus viel A. hellgelbo Nadelchen, F. 226— 228° (Zers.). Pikrat,
gelbes Pulver. In Aceton das Jodmethylat, C,6H 2SON2J , aus A.-A. K rystalle, F. 234—236°.
— Sophoramin, Cl5H 20ON2. In PAe. wl. Teil m it etwas A. verd. u. m it 10%ig. alkoh. HC1
stark angesauert. Nd. scharf abgesaugt, m it etwas Aceton yerrieben, wieder abgesaugt,
91*
1360
D. O r g a n is c h e C h e m ie .
1933. II.
aus absol. A. umkrystallisiert, in wenig W. gel., stark alkalisiert u. ausgeatliert. Aus viel
PAe. (Kp. 60—90°) Nadeln, F. 164—165°, [«]d — —90,85° in A., wl. in W. E ntfarbt
in schwefelsaurer Lsg. K M n04 momentan. Hydrochlorid, aus absol. A. derbe Krystalle,
F. 247—248° (Zers.). Hydrojodid, aus A. hellgelbe Nadeln, F. 294— 296°. Chloroaurat,
(C15H2,ON2)AuC14, dunkelgelbes K rystallpulrer, F. 183— 184° (Zers.). Chloroplalinat,
(C15H2lON2)2PtCl6 + 2 H 20 , orangegelbes K rystallpulver, F . 245—247° (Zers.). Pikrat,
aus A. Nadelchen, F. 229—231° (Zers.). Pikrolonat, dunkelgelbe Nadeln, F. 173— 175°
(Zers.). (Ber. dtsch. chem. Ges. 66. 948—51. 5/7.1933. Moskau, Pharm azeut. Inst.) Lii.
A. Stoli, E. Suter, W. Kreis, B. B. Bussemaker und A. Hofmann, Die herzakliven Substanzen der Meerzwiebel. Scillaren A . I. M itt. iiber Herzglykoside. In Anlehnung an die Gewinnung der Digitalisglucoside gelang es Yff., die herzakt. Substanzen
yon Bulbus Scillae aus frisclien lebenden Meerzwiebeln in krystallisierter Form zu gewinnen; kontrolliert wurde die Reinigung mittels der LlEBERMAłTNSchen Cholesterinrk.
m it Essigsaureanhydrid u. konz. H 2SÓ4, dereń Intensitat m it der Toxizitat parallel geht.
Zur rationellen praparativen Darst. wurden folgende Verff. ausgearbeitet: 2 kg frische,
enthiiutete, zerschnittene Meerzwiebeln werden m it 1,6 kg (NH4)2S 0 4 zerstampft u.
durch Koliertiieher abgepreBt. Der Riickstand wird ca. 12 Stdn. m it 20—30 1 Essigester ausgezogen u. die Essigesterlsg. bei 25° zur Trockne im Vakuum eingedampft. Nach
Reinigung m it absol. A. u. absol. A. verbleiben 1— 10 g einer Verb. der herzakt.
Glykosidemit Gerbstoffen, bezeichnet ais „Scilla-Reintannoid", Die Gerbstoffe werden
in 50°/0ig. CH3OH m ittels Bleihydrosyd entfernt u. ca. 3 g des ballastfreien Gemisches
von Scillaren A u. B erhalten, m it dem physiolog. Wirkungswert von 1200 Froschdosen
pro mg (naeh HOUGHTON-Stp.aub). — Scillaren A , C37H 540 13, D arst.: a) durch Losen
des Gemisches der „Reinglykoside" in CH3OH u.Eintragen in H 20 . Scillaren A fallt aus,
Scillaren B bleibt in der wss. Lsg.; b) durch Trennung der Glykosidkomponenten in Form
ihrer „Reintamioide“ . Aus diesen wird durch Anreiben m it H 20 die Komponente A
ausgefloekt u. m it Bleihydroxyd von Gerbstoffen befreit. Aus 85°/0ig. A., F. 270°
(korr.). [a]o2° = —73,8° in 1—3%ig. Lsg. in 75%ig. A. Mit l° /0ig. H 2S 0 4 in 50%ig.
CH3OH hydrolyt. Spaltung in das Aglyeon Scillaridin A 11. in Scillabiose, die bei der
Inversion d-Glucose u. Rhamnose liefert. — Scillaridin A , C^HjnOj. Aus absol. A.
derbe, kleine Prismen, F . 245—250° (korr.). [a]o2° = —62,7° in 0,5—l% ig- Chlf.CH30 H (4: 1); enthalt einen Laetonring; die ZEREWITINOFF-Best. weist auf das Vorliegen einer OH-Gruppe hin, Hydrierungs- u. Halogenisierungsvers. sprechen fiir die
Existcnz von 3—4 Doppelbindungen. — Scillabiose, C12H 22O10, aus dem F iltrat bei der
Scillaridin A-Gewinnung, Sprode, weiCe M., die nicht krystalHsiert u. an der L uft feucht
u. zahfl. wird. Hexacetylscillabiose, C20H 34O1(S, feine Nadelchen, F . 97° (korr.). —
Proscillaridin A , C31H 44Os, aus Scillaren A durch enzymat. Hydrolyse (Scillarenase)
neben 1 Mol. Glucose. [<x]d20 = —82,6° in 3—5°/0ig. CH3OH, F . 213° (korr.), aus CH3OH
4— 6-seitige Tafeln m it 2 Mol CH3OH, stark lichtbrechend, leicht verwittcrnd, saure
Hydrolyse liefert Scillaridin A u. Rhamnose. — Anhydroscillaridin A , C25H30O2,
durch Erhitzen von Scillaren A, Proscillaridin A u. Scillaridin A im Hoehyakuum auf
150—200°; ebenso bei der Behandlung von Scillaridin A m it HC1-A., kleine, farblose
Krystalle, F. 208° (korr.), [a]n2° = —148,5° in ll,6 °/0ig. Chlf.-Lsg., liehtempfindlich,
enthalt noch den Laetonring, aber keine Hydroxylgruppe mehr. — Scillaren B. Aus der
wss. Lsg. des „Reintannoids*' nach dem Abtrennen der Komponente A durch Neutralisation m it NaOH u. Behandlung m it Bleihydroxyd. WeiBes Pulver. — Bei der L ie b e r MANNschen R k. zeigen Scillaren A, Proscillaridin A, Scillaridin A u. Anhydroscillaridin A
eine yorubergehende carminrote, dann eine griine Farbę; Scillaren B gibt ohne rote
Phase eine rein blaue Farbung. (Helv. chim. Acta 16. 703— 33. 1/7. 1933. Basel,
Chem. Fabrik vorm. Sa n d o z .)
Sie d e l .
Richard Kuhn und Alfred Winterstein, Pikrocrocin, das Terpenglucosid des
Safrans und die Biogenese der Carotinoidcarbonsduren. Das von W i n t e r s t e in u .
T e l e c k y (C. 1922. I II. 1087) in reiner Form dargestellte Pikrocrocin (II) besitzt die
Zus. CisH 2(.0 7. Die Tetraacełylverb. C24H 34Ou (F. 143°) liefert ein Semicarbazon,
C25H37Ou N3 (F. 105°), woraus Anwesenheit einer freien CO-Gruppe folgt. Bei der
Hydrolyse zerfallt II in 1 Mol. d-Glucose u. 1 Mol. Safranal (I), C10H 14O. Dieses ist
monocycl. u. besitzt 2 Doppelbindungen, die untereinander u. m it der Aldehydgruppe
in Konjugation stehen. Bei Oxydation von I m it K M n04 entsteht a,a'-Dimethylbenisteinsaure u. etwas iiber 1 Mol Essigsaure. Bei katalyt. Hydrierung m it nur
1 Mol H 2 entsteht u. a. fj-Cyclocilral (F. u. Mischschmelzpunkt des Semicarbazons 163°).
Pureh A utosydation entsteht /1-Cyclogeraniumsaure (Mischschmelzpunkt). I ist also
1933. II.
D . O r g a n is c h e C h e m i e .
1361
HaC
(H)
H H OHH
CH„
HsC ^ 'v > ,C -C < g
J
L
U
i
l i i
HOHaC- C - C - C - C - C K h
CH j c h 3
O H H OH
I-------- o --------- 1
oin Ddi,ydro-fj-cyclocilral. I I besitzt nach Elementaranalyso u. Hydrierung nur eine
Doppelbindung, u. zwar in Konjugation zur Aldehydgruppe (Absorptionsspektrum).
Auf Grund des Drehungsvermogens ( [a]p = — 58° in W.) wird /?-glucosid. S truktur,
nach dem Verh. gegen Bleitetraacetat, das keinen Formaldehyd gibt, l,5-oxyd. 0 Briioke angenommen. —- Durch Auffindung von I nebon Carotinoidcarbonsiiuren (eisu. trans-Crocetin) u. Carotinen wird die Annahme, daB die Carotinoidcarbonsauren
oxydative Abbauprodd. von Carotinoiden m it 40 C-Atomen darstellen, sehr wahrscheinlich. Offenbar wird prirnar ein bicyel. Carotin-Farbstoff m it 40 C-Atomen gebildet, aus dem durch Oxydation 2 Mol I m it je 10 C-Atomen (endstandige Ring-systeme) u. 1 Mol Crocetin m it 20 C-Atomen (mittelstandige Polyenkette) hervorgehen. Alle Spaltstiicke treten in glucosid. Paarung auf. In frischem Safran entfallen
im Einklang m it dieser Vorstellung auf 1 Mol Croein 1,4 Mol Pikroorocin. E s er­
geben sich nahe Bezichungen zwischen den Farbstoffen u. dem Geschmackstoff des
Safrans. (Naturwiss. 21. 527. 14/7. 1933. Heidelberg, K.-W .-Inst. f. med. Forschung,
Inst. f. Chemie.)
Schon.
P. Karrer und O. Walker, Pflanzenfarbstoffe. 51. Mitt. Reines a.-Carotin.
(50. Mitt. vgl. C. 1933. I. 3573.) Fraktioniertc K rystallisation, fraktioniertes Ausschiitteln m it CH3OH, fraktioniertc Fiillung m it J , fraktioniertc Adsorption an Fasertonerde (KUHN u. LEDERER, C. 1931. II. 590) oder an Fullererde (K u h n u. B r o c k MANN, C. 1931. II. 3214) sind zur praparativen D arst. von reinem rt-Carotin (I) ungeeignet. Wie Vff. gefunden haben, werden I u. p-Carolin (II) durch Adsorption an
lufttroekene Ca(OH)2 oder CaO schon nach einmaliger Adsorption fast quantitativ
voneinander getrennt. Es erfolgt scharfe Schichtentrennung: I I befindet sich in der
oberen, tief rotgelbcn Zone, I in der unteren hellgelben. U nter der Zono von I wurdo
eine noch hellere, sehr kleine Sehicht gefunden (Absorption ca. 499 u. 469 m/t in CS2).
I krystallisiert aus PAe. in tief violetten K rystallen; u. Mk. Prismen u. Polyeder.
F. 187—188° (korr.). Absorption in CS2: 509, 477 m/i. [a]018 = +315° ( ± 7% );
Mc.3,518 = +385° ( ± 5% ); [a]e25,518 = +437° ( ± 5% ); [«],„,„« = +507° ( ± 5%).
Reines I gibt m it SbCl3-CHCl3 nur die Absorptionsbando bei 542 m u, reines I I nur die
bei 590 m/t, wahrend Carotin beide Banden gibt. (Helv. chim. Acta 16. 641—43. 1/7.
1933. Ziirich, Univ.)
D eu tsch .
Hans Fischer, Stefan Breitner, Albert Hendschel und Ludwig Niissler,
Uber Chlorophyll b. II. Mitt. 33. Mitt. zur Kenntnis des Chlorophylls. (I. vgl. C. 1933.
I. 2111; 32. ygl. C. 1933. I. 3946.) Chlorophyll b enthalt eine Iietogruppe, u. diese sehr
wahrscheinlich — wie aus der I. M itt. (1. c.) uber die b-Komponente hervorgeht — in
der Propionsaureseitenkette. — Zuniichst wird Zus. von Phaophorbid b zu C35H 30OcN4
ermittelt, es stellt einen Monomethylester dar. Fiir seine Gewinnung dient nach WlLLSTATTERs Methode selbst dargestelltes Phaophytin. — Methylphiiophorbid liefert bei
der Analyse die dem Phaophorbid entspreehenden Werte. Es wird das Oxim des Methylphiiophorbids gewonnen, das gleichen Sauerstoffwert zeigt wie das Ausgangsmaterial.
Indes laBt sich k e i n D i o x i m erhalten, ubereinstimmend m it der Formulierung X,
u. nicht erklarbar m it der Formel von STOLL u. WlEDEMANN (C. 1933. I. 236). Ketogruppe in Phaophorbid b wird weiter sichergestellt durch Isolierung eines Acotals m it
ortho-Ameisensauremethylester, dabei Ubergang in chlorinahnlichen Zustand. Regeneration von Phaophorbid b aus dem Acetal gelingt ebenfalls. — Ebenso wird Rhodin g
in der K alte durch NH 2OH in ein Monoxim m it 7 Sauerstoffatomen ubergefiihrt.
Gleiches R esultat wird angetroffen beim Trimethylester des Rhodin g. Rhodin g stellt
auf jeden Fali eine T r i c a r b o n s a u r e dar, entstanden aus Phaophorbid b durch
Hydrolysc u. dam it verbundener Neubldg. einer COOH-Gruppe (nach STOl,r, u . WlEDEMANN, Oxydation einer primilren Alkoholgruppe im K ern III). — HCN laBt aus
Rhodin-g-trimethylester ein Oxynitril entstchen, das seinem Charakter nach einem
Chlorin der a-Beihe entspricht. Pyridin-Soda regeneriert Rhodin g (labiles HCN-
D . O b g a n is c h e C h e m ie .
1362
1933. II.
A d d u k t!). — HCN-Anlagerung gelingt auoli bei Phaopliorbid b m it Versehicbung des
Spektrums zum Chlorintyp. Analog verbalten sich. Methylphaophorbid u, Methylchlorophyllid b. — Phaophorbid-b-oxyniiril reagiert weder m it Semicarbazid, noeh mit
NH20H , auch nicht in N-Atmoaphare. Was wiederum gegen eine primare Alkohólgruppe in Kern I I I spricht. — H J-Eg.-Red. ergibt ein m it Phdoporphyrin a5 spektro­
skop. weitgehend ubereinstimmendes Porphyrin — auch im F. des krystallisierten Esters.
Misch-F. ergibt keine Depression, trotzdom besteht nach Analyse keine Yollige Identitat.
— Zur Unters. wird weiter herangezogen das WARBURGsche Phaoporphyrin b0. Das
von W a r b u r g (C. 1 9 3 3 . 1 . 1293) beschriebene krystallisierte Fe-Salz w ird der Resoreinschmelze unterworfen, u. dabei ein dem Phylloerythrin sehr ahnliclier, aber nicht dainit
ident. K orper erhalten, was bestim m t aber fiir das Vorhandensein eines isocyel. Ringes
spricht, dessen COOH-Gruppe durch Resorein abgesprengt wird, yerm utlich neben gleichzeitig stattfindender Red. der Ketonsaureseitenkette zur sek. Alkoholgruppe. Fiir
Phiiophorbin b0 wird Formel I diskutiert. HCOOH-Abbau von Rhodiń g fuhrt zu
Rhodinporphyrin g3 m it Konst.-Formeln I I bzw. III, wobei I I I der Vorzug gegeben wird.
Unentschieden bleibt Stellung der CO-Gruppe in der Seitenkette, d. h. ob a- oder
/3-stilndig. Von diesem Porphyrin wird wieder ein Oxim gewonnen, letzteres m it Acetanhydrid in ein N itril ubergefiihrt m it den móglichen Formeln IV, V u. VI. Gegen IV
spricht Komplexsalzbldg. — Rhodinporphyrin-g3-ester reagiert ubereinstimmend mit
der wiedergegebenen Formel m it HCN unter Bldg. eines Oxynitrils, das zur Diearbonsaure verseifbar ist (VII). — HCOOH-Abbau des Phaoporphyrins b0 (24 Stdn.) ergibt
ein gut krystallisierendes Porphyrin, von dem auch ein wohlcharakterisierter Ester
isolierbar ist. Dieser besitzt 2 Methoxylrcste u. 5 Sauerstoffatome. Das Porphyrin 'wird
dementsprechend ais Phdopórphyrin 65' bezeichnet (VIII bzw. IX). 4 Sauerstoffatomo
gehóren den Estergruppen an, das funfte der Ketogruppe (Bldg. eines Oxims). Forrnulierung IX wird dabei am ehesten der spektroskop. Ahulichkeit m it Rhodoporphyrin
gerecht. Gegen IX spricht die Einw. von iithylalkoh. KOH, die n i c h t z u P h y 11 o-,
sondern zu R h o d o p o r p h y r i n fiihrt. Alle Unterss. sprechen immer wieder fiir
eine Formel m it der CO-Gruppe in der Propionsaureseitenkette. Demnach ais wahrscheinlichste Konst. fiir Chlorophyll b X, die auch gut den t)bergang in Rhodin g (XI)
zu erklaren yermag. Rhodin g entsprache demnach dem Formelbild fiir Chlorin e mit
der eirizigen Ausnahme der Ketogruppe in der Propionsaureseitenkette. — Betrachtlichc
Unterschiede zwischen a- u. b-Reihe ergeben sich u. a. in der Phasenprobe. So laBt sich
bei Phiiophorbid b die Phasenprobe in A. dureh Luftstrom nicht zum Verśchwinden
bringen u. selbst 7-tiigige Behandlung bleibt ohne Erfolg, auch bei Anwehdung von
Sauerstoff.':— Bei Phiiophorbid b verschwindet die Phasenprobe m it Eg.-Jod unter
gleiehzeitiger spektraler Verschiebung. Die Erscheinung laBt sich m it Hydrosulfit u.
Eg.-Zinkstaub nicht riicklaufig machen. W ird an Phaophorbid b, das m it Jod in Eg.
allomerisiert ist, HCN angelagert,’ so tr itt die versehwundene Phasenprobe wieder auf.
N
NH
NH
v
NH \ n
0
H aC -
T
= JC H ,
aco
CH,
0 0 OH
NH
H,
C
CH,
CHS 1-1 ł
CH,
II
Ó
CO OH
y
x v l”
II, C !-------ICO
CH,
W
C--N OH:
H
\
n i I!
\
l hJ
N
CH,
H .C f
ÓOOCH,
III
ó±o
ÓH,
cooch3
IV
i V
C N.Oll
ÓH,
cooch3
h c
>n
ÓOOCH,
odcr
i CH,
ĆH,COOH
C—N O H
I
[OH.
C I K rb o c n .
|
h:
1933. II.
D . O r g a n is c h e C h e m ie .
1363
NH
CH
XI
ĆOOĆjHs COOCH,
Ebenso kann bei I)haopliorbid-b-oxynifcriI die Phasenprobe durch Eg.-Jod nicht zum
Verschwinden gebracht werden. Die Versuchsergebnisse sprechen ziemłich eindeutig fiir
die angegebene Chlorophyll-b-formel (X).
V e r s u e h e . Oxim des Rhodinporphyrin-g^-eslers, C33H 370 3N,5, m it NH 2OH in
Pyridin; krystallisiert aus Pyridin-CH3OH in langen Nadeln, F. 276°, HCl-Zahl 1.
Spektrum in A.: IV. 509,6; III. 544,4; I. 640,8; II. 585,4. E.-A. 441. — N itril,
C33H330 2N5, aus dem Oxim m it Acetanhydrid; HCl-Zahl 8,5, aus Pyridin-CH3OH
yiolette Nadeln, F. 265°. Spektrum in A.: I II. 552,3; IV. 516,4; I. 639,1; II. 582,5.
E.-A. 438. — Riliodinporphyrin-g3-esteroxynitril, C34H370 3N5, aus dem E ster m it HCN in
Chlf. Spektrum in A .: IV. 504,3; II. 577,7; I. 633,3; I II . 537,8. E.-A. 439. — Dicarbonsdure, C35H40O6N4, durch Verseifung des yorgenannten Korpers m it 20% ’g- HC1. Spek­
trom in A .: IV. 504,8; II. 577,3; I. 632,0; I II. 337,8. E.-A. 440. — PhaopJiorbid-b-oxynitril, C3„H350|jN5, aus Phaophorbid b m it HCN in Chlf.; aus A. Nadeln. Spektrum in
Pyridin-A.: I. 666,4; V. 511,5; II. 606,1; IV. 541,3; III, 562,2. E.-A. 460,2. — Phiioporphyrin-b5-ester, C3iH M(3fi)N i05, m it Diazomethan in A. HCl-Zahl 4. F. 243°. Spek­
trum in 4% ig. HC1: IV. 518,9; III. 555,7; II. 594,9; I. 637,5. E.-A. 452,7. — Oxim von
Phaoporphyrin 60, C35H 35(3e)OeN5. Spektrum in Pyridin: IV. 521,5; II. 597,1; I II. 559,8;
I. 653,0. E.-A. 422,2. — Ozim des Methylpliaophorbid b, C36H 37O0N5. Spektrum in
Pyridin-A.: I. 668,1; V. 511,6; II. 608,3; III. 560,5; II. 608,3. E.-A. etwa 453. — Acetal
von Meihylphaophorbid b, C3SH 120 7N ,. Spektrum in Pyridin-A.: I. 664,2; V. 507,4;
II. 605.0; IV. 537,1; III. 557,6. E.-A. 456. — Oxim von Rhodin g, C31H 350 7N E. Spek­
trum in Pyridin-A.: I. 663,7; IV. 514,3; II. 606,8; I II. 554,3. E.-A. 460. — Rhodin-gtrimethylester, C37H 40O7N4, aus Rhodin g m it Diazomethan; Oxim desselben, c 37h 410 , n 6,
aus A.,_F. 238°. Spektrum in Pyridin-A.: IV. 516,5; I. 663,9; II. 606,5; I II. 553,3.
E.-A. 450. — Oxynitril des Rlwdin-g-lrimethylesters, C3SH 410 7N5, m it HCN in Chlf., aus
A., F. 230° unter vorherigem Sintern. Spektrum in Pyridin-A.: I . '655,5; V. 507,7;
II. 600,0; III. 553,4; IV. 537,8. E.-A. 450. (Liebigs Ann. Chem. 503. 1—40. 29/5. 1933.
Miinchen, Techn. Hochsch.)
ORTU.
Richard Kuhn, Paul Gyórgy und Theodor Wagner- Jauregg, Uber Lactoflavin,
den Farbsloff der Molkę. Vff. erhieltcn bei der Konzentrierung yon Vitamin B„ aus Slolken
in Anlehnung an die mitgeteilte Vorschrift zur Isolierung des Ovoflavins (C. 1933. I.
3724) ein Farbstoffpraparat, das in Krystallform , elementarer Zus. u. Absorptionsspektrum dem aus Eialbumin isolierten Oyoflayin zum Verwechseln ahnlich ist. —
Analysen: Lactoflavin, Ci,H20O6N4; Ovoflavin, Ci7H 20O6N, oder CI5H 20O6N4. Die Verschiedenheit dieses Farbstoffpraparates von dem yon P h . E l l i n g e i i u . W. K o s c h a r a
(C. 1933. I. 732) dargestellten Lactoflavins a suchen die Vff. m it der Adsorption des
Farbstoffes in saurer bzw. neutraler Lsg. an Fullererde zu erklaren. Lactoflavin a
(dargestellt von E l l i n g e r u . K o s c h a r a ) zeigt in W. gel. nur 10% der F arbstarke
1364
D. O r g a n is c h e C h e m i e .
1933. II.
des yon den Vff. isolierten Farbstoffpraparates. Lactoflayin ist spektr. dem Ovoflavin
auBerordentlich ahnlich, dio Absorptionskuryon lassen sich fast zur Deckung bringen.
Die maximalen molaren Extinktionskoeff. fiir Lactoflayin (Mol.-Gew. 364) in H ,0
sind K = 2,40 X 104 (A = 445 m/i); K = 2,15 x 104 (A = 365 m /i); K = 7,8 x 104
(A = 265 m/i); K — 7,1 x 104 (A = 720 m/i). — Wss. Lsgg. von Lactoflayin fluorescieren griin. Auf Zusątz von sehr yerd. N H 3 oder 2-n. H =SO., yerschwindet die Fluorescenz reversibel, bei 2-n. Essigsaure bleibt sie bestchcn. In der Empfindlichkeit gcgen
Alkalien u. der Bestandigkeit gegen Mineralsauren stim m t das Lacłoflamn m it dem
Ovoflavin iiberein; ebenso im Yerli. gegen Oxydationsmittel (Br2 H N 0 3; H N 0 2; H 20 2)
u. Reduktionsmittel (Hydrosulfit oder Zinkstaub). In Chlf. ist auch Lactoflayin unl.
— An Vitamin-B,-arm crniihrten R atten (BoURQTJIN u. SHERMAN-Diat) ist reines
Lactoflayin in taglichen Dosen von 50 y yollkommen unwirksam (ygl. K u h n , GYORGY
u. W a g n e r - J a u r e g g , C. 1933. I. 2413). V erfiittert man unwirksamen Hefekochsaft,
aus dem durch Behandeln m it Fullererde Vitamin B2 entfernt wurde, gleichzeitig mit
jo 5 y rcinstem Lactoflayin tilglich, so setzt W aohstum ein. Der krystallisierte Farbstoff
ist das wirksamste bisher erhaltene Vitamin-B2-Praparat.
V e rs u c h e . 3001 Labmolke aus friseher Kuhmilch wird m it konz. HC1 yersetzt u.
m it Fullererde l 1/, Stdn. geriihrt. Man dekantiert u. wasclit das A dsorbat m it H 20 , bis
HCI sich nicht m ehr nachweisen laBt. Mit einer Mischung von Pyridin-CH3OH-H20 wird
l*/2 Stdn. eluiert. Aus der konz. Elutionsfl. wird m it CH3OH die kolloidal gol. Fullererde
gefallt. Die Farbstofflsg. wird von CH3OH befreit, m it A. ausgesehiittelt u. m it iiberschiissigem Aceton yersetzt. Nach dem Konzentrieren wird der Farbstoff erncut an Frankonit „K L “ adsorbiert u. m it dem Gemisch Pyridin-CH30H -H 20 wieder eluiert. Die Begleitstoffe werden aus der konz. klaren Farbstofflsg. m it gesatt. Pikrinsaurelsg. gefallt.
— Entfernung der Pikrinsauro durch A.-Extraktion im D unkeln. — Die konz. A.-Lsg.
scheidet dann Lactoflayin krystallin. ab. Aus 2-n. Essigsaure krystallisiert Lacto­
flayin in braun-orange gefarbtcn Nadeln. Ausboute 6 mg. Zers.-Punkt 267°. (Ber.
dtsch. chem. Ges. 66. 1034—38. 5/7. 1933. Heidelberg, Kaiser-W ilhelm-Institut f.
medizin. Forschung, Inst. f. Chemie u. Kinderklinik d. Univ.)
K a l t s c h MITT.
The Svedberg und Inga-Britta Eriksson, Das MolekulargewicM von Eryłhrocruorin. In Erweiterung yon Unterss. der Vff. iiber die roten Atmungspigmente yon
Arenicola m arina u. Lumbricus terrcstris (C. 1932. II. 3897) schlagen sie den Namen
Erythrocruorin fiir diese Pigmente yor, da sie in den yom EiweiB herriihrenden Eigg.
viel nilher dem Chlorocruorin der Polychaeten ais dem Hamoglobin stehen. — ArenicolaErytlirocruorin: Isoclektr. P unkt: pn = 4,56 (yollkommen unl.). Zwischen pH = 2,6
u. pH = 8 ist das Pigment stabil u. zeigt eine Sedimontationskonstante 57,4 X 10-13.
Oberhalb pa = 8 erscheint eine Komponente von niedrigerem Mol.-Gew. Bei pn = 10,5
yerschwindet plotzlich dio hochmolekulare Verb. u. eine neue m it der Sedimentationskonstantc 5,9 X 10~13 tr itt auf. Das Mol.-Gew. des Arenicola-Erythrocruorins ergibt
sich zu 2 850 000. Die molekulare Reibungskonstante (es wurde das spezif. Volumen
des Lumbricuspigments = 0,740 eingesetzt) ist f = 12,3 X 1016. Das entsprechende
sphar. Molekiil hatte dio K onstantę f s — 10,7 x 1016; f / f s = 1,14. — LumbricusErythrocruorin: Spezif. Volumen 0,740. Isoelektr. P unkt ph = 5,3 (zl.). Das Pigment
ist bestandig zwischen pn = 2,6 u. pn = 10. Sedimentationskonstante: 60,9 X 10“ 13.
In der alkal. Region tr itt im Gegensatz zum Arenicolapigment keine neue, definierto
Komponente auf. Mol.-Gew. 2 730 000. Molekulare Reibungskonstante: / = 11,1 X
1010'/ s = 10,6 X 10u ; f / f s = 1,05. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2834— 41. Juli 1933.
Upsala, Univ.)
HEIMHOLD.
Hermann Fink und Wolfgang Hoerburger, Beilrage zur Fluorescenz der Porphyrine. I. Mitt. Vff, geben zunachst eine Literaturzusammenstellung iiber die bisherigen Arbeiten uber dio Fluorescenz der Porphyrine. Im Verlauf yon Unterss. iiber dio
Koproporphyrine der Hefe (C. 1929. II. 1420. 1930. I. 1271) wurde zum erston Małe
die Beobachtung gemacht, daB Suspensionen yon Koprohefen in physiolog. Pufferlsgg.
yon yerschiedonem Ph unterschiedliche Fluorescenzintensitaten besitzen. Es werden nun
von yerschiedensten Porphyrinen pH-Fluorescenzkurvon aufgestellt, zunachst jedoch
der EinfluB yersehiedener Versuchsfaktoren (Konz. — EinfluB von Salzen —, Temp. u.
Loslichkeit) studiert. Zur Ausfiihrung der Messungen dient ein Stufenphotometer. Es
ergibt sich, daB die pn-Fluorescenzkuryen der Porphyrine eine fiir jedes Porpliyrin
eigentiimliche, u. bei Einhaltung bestimmter Kautelen stets u. leicht reproduzierbaro
Form besitzen. Die Unterscheidungsmogliehkeit beschrankt sich dabei nicht nur auf
Charakterisierung der jeweihgen Korper (boispielsweise ais Uro-, Kopro-, Mesopor-
1933. II.
D . 0BGANI8CHE CHEM IE.
1365
phyrinusw.), sondern gestattet auch eine Differenzierung in den einzelnen Isomerenrcihen u. die Identifizierung eines Farbstoffes ais bestimmtes Indiyiduum (2 Kurven).
(Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 218. 181—201. 5/7. 1933. Miinchen, Techn. Hochschule.)
Or t h .
Alfred Treibs, Bemerkung zur Arbeil Alfred Treibs-. „t)ber die UltravioletXabsorption der Porphyrine" . (Vgl. C. 1933. I. 1628.) Nach Mitt. von D h e k e sind in
dessen In stitu t Messungen der Ultraviolettabsorption von Porphyrinen von E. BoiS
u. VAN DEN Bom (Dissertation 1927 u. 1924) durchgefiihrt worden (vgl. E. BoiS,
C. 1928. I. 209). (Hoppc-Seyler’s Z. physiol. Chem. 217. 38. 15/5. 1933.)
O r tii.
Karl Zeile und Piętro Piutti, Synthetische Beitriige zur Konslitution des Cytochroms. II. (I. vgl. C. 1932. I I. 3254.) Dio charakterist. Rk. der Komponente C der
3 Hamochromogenderiw. des Cytochroms soli nach H i l l u . K e i l i n (C. 1931. I . 1303)
die mit HBr-Eg. erfolgende Riickspaltung yon Pyridin bzw. Kollidin u. Chinolinaddukten zum H am atotypus darstcllen. Ais wesentliehes Bauprinzip der Komponente O
wird nun von den Vff. die Anlagcrung einer tertiiiren N-Ringbase an Protoporphyrin
betrachtet, ein solcbes Addukt m it Pyridin erstmals krystallisiert erhalten u. diesem
Konst. I zuerteilt. Demnach A uftreten einer salzbildcndcn ąuartaren Ammonbase an
e i n e r Seitenkette, wahrend in der anderen Seitenkette ais R esultat einer Hydrolyse
eino sekundarc Alkoholgruppe erscheint. Relatiye Stellung beider Seitenketten (2 u. 4)
ist noch unbekannt. Beim Erhitzen im Hochvakuum wird unter Abspaltung yon
Pyridin + W. + H Br Protoporphyrin regeneriert; sein A uftreten jedoch nur spektr.
festgestellt. — E s ist nicht moglich, I m it HBr-Eg. u. darauffolgender Hydrolyse zu
Hamatoporphyrin abzubauen, doch gelingt dies nach Einfuhrung von Eisen in ziemlich
glattcr Rk. — Ahnliche Yerhaltnisse werden auch bei natiirlichem Cytoclirom C
angctroffen, das yergleichsweise untersucht wird. Ais ein Ringsystem, das tertiaren
Stickstoff triigt u. zugleich physiol. Bedeutung besitzt, wird H istidinester m it Proto­
porphyrin yerkniipft; daneben wird allerdings auch gleichzeitig teilweise R k. der
primarcn u. sekundarcn N-Atomc der Base festgestellt. Aufspaltung m it HBr-Eg.
zum Hamatoporphyrin gelingt nur schwierig. — Zur Prufung anderer Moglichkeiten
der Verkniipfung von Stickstoffbasen m it Porphyrinen wird analog den Peptidsynthesen aus Porphyrinsaurechloriden dureh Umsetzung m it Aminosauren Verkniipfung
an der Propionsauregruppe des Porphyrins erzielt (II). Mit N H 3 wird so das Diamid
des Mesoporphyrins dargestellt; in ahnlicher Weise werden Kondensationsprodd. mit
Olykokoll- u. Alaninmelhylester erhalten u. die entsprechenden Verbb. m it Glykokoll- u.
Leucinmethylester auch beim Deuteroporphyrin in krystallisierter Form gewonnen.
Die genannten Verbb. sind ais E ster unl. in W. u. in A. nur bei Ggw. von yiel Eg.
RCl-Zahlen sind gegenuber den Stammporphyrinen erniedrigt u. steigen m it Verlangerung der aliphat. Aminosaurekette an. Verseifung des Kondensationsprod. aus
MesoporphyTin u. Glycinester fuhrt zu freier Porphyrinaminosaure, die krystallisationsfiihig ist u. ahnliche hydrophile Eigg. aufweist wie das Cytochrom C. — Samtlicho
PorphjTine m it der „P eptid“ -Konfiguration zeigen die m it dem Stamm porphyrin ident.
Spektren. Ebenso zeigen gowonnene Fe-Komploxsalze gleiches Spektrum. Aus den
genannten Beobaehtungen gcht hervor, daB m it Konfiguration II sich nicht die spektr.
Besondcrheiten der Komponente c erklśiren lassen, die am deutlichsten in der Lage
des sauren Porphyrin-c-Spektrums zwischen dem des Hamato- (oder Bleso-, Deutero- u. a.) u. Protoporphyrins zum Ausdruck gelangt. D a andererseits sich die Peptidbindung — auch im Hiimin — gegen HBr-Eg. ais resistent erweist, erscheint das V o r k.
dieser K o n f i g u r a t i o n im N a t u r p r o d . a l s s e h r u n w a h r s c h e i n l i c h , im Gegensatz zu dem in Formel I wiedergegebenen Addukt yon N-Basen an
die ungesatt. Seitenketten. — Ais weitere Bcsonderheit tr itt noch dic sehr hohe Affinitat
der parahamatin- bzw. hamochromogenbildendcn N-Base hervor, die sie zum Cytochromhamatin- bzw. Hiimatin besitzt. Endlich wird noch ein Mesoimidazolhamin
1366
D. 0RGANI8CHE CHEMIE.
1933. II.
beschrieben, das nóch das Chlor im Mol. enthiilt u. in Reihe zu stellen ist m it den von
F is c h e r (C. 1929. I . 1691) gewonnenen Kohidinhaminen.
V
e r s u c h e. 1,3,5,8-Tetramelhyl-6,7-dipropionsaure-2 (bzw. 4)-a.-oxathyl-4 (bzw. 2
a.-pyridiniumhydrobromiddthylporphin, C39H 420 6N 5Br, aus dem HBr-Addukt des Protoporphyrins m it Pyridin, aus Eg. feine Nadebi. — Umsetzung des HBr-Adduktes des
Protoporphyrins m it Histidinmethylester C42H r>30 7N7, aus Eg.-A. — Mesoporphyrindiamid, C3.,H.i0O4N6, aus Mesoporphyrin iiber das Saurechlorid m it POCI3 -f- PC15 u.
Ammoniak, aus Pyridin Nadeln, 1. in Pyridin, Eg., wenig in CH3OH u. Chlf. HC1Zahl 0,05. — 1,3,5,8-Tclramcthyl-2,4-didthyl-6,7-di-(propionyl-N-glycinmnthylesler)-porphin, C40H 48O0N4, aus Pyridin Nadeln, F . 261°; HCl-Zahl 0,080; Fe-Komplexsalz,
C40H4(,O6N6FeCl, aus Chlf.-CH3OH Nadeln, F. 274° (korr.). — rac. 1,3,5,8-Tetramethyl2,5-diathyl-6,7-di-(propionyl-N-alaninmethylester)-porphin
(Mesoporphyrin -f- Alaninester), C42H 52O0N 6, aus Pyridin Prismen, F . 276° (korr.); HCl-Zahl 0,20. — 1,3,5,8Telramethyl-6,7-di-(propi(myl-N-glycinmethylesler)-porphin (Deuteroporphyrin + Glykokollmethylester), C36H 40O6N 6, aus Pyridin Prismen, F. 289° (korr.); HCl-Zahl 0,06. —
rac. l,3,5,S-Telramethyl-6,7-di-(propionyl-N-leucinester)-porphin, C44H 58OQN0, aus Py­
ridin F . 285°; HCl-Zahl 1,50. — Verseifung der Estergruppen in l,3,5,8-Tetramethyl-2,4dialhyl-6,7-di-(propionyl-N-glycinester)-porphin, C38H 44OeN6. — Monoathylhamatoporphyrin, C36H 420 6N4, durch Hydrolyse der HBr-Addukte des Protoporphyrins in Chlf. —
Imidazolmesoesterhamin, C42H 480 4N8FeCl, aus Mesochlorhaminester m it Imidazol in
CH3OH-Chlf., Prismen 11. in Chlf., Pyridin, A. u. CH30H , wl. in Aceton u. A. — Histidinamiddichlorhydrat, C6H 120 N 4C12, aus HCl-Aceton F. 259° korr. (Hoppe-Seyler’s Z.
physiol. Chem. 218. 52—64. 23/6. 1933. Miinchen, Techn. Hochsch.)
Or t h .
J . W . Cook und C. L. H ew ett, Dic Dchydrierung ion Cholesłerin. Da fiir die
K onstitutionserm ittlung der Sterine die K cnntnis der beiden durch Dchydrierung von
Cholesterylchlorid erhaltlichen KW-stoffe C18H lc u. C25H 21 (DlELS, G a d k ę u . Kop.DING,
C. 1928. I. 534) wichtig ist, haben Vff. ihr Studium aufgenommen. Fiir letzteren
lialtcn Vff. wie ROSENHEIM u . K in g (C. 1933. I. 3577) die Formel C25H 22 fiir wahr­
scheinlich; ersteren fassen Yff. ais C17H i4 auf, weil die Formel C18H 10 die Wanderung
eines ąuaternaren Methyls 'bei der Dchydrierung involviert, was Vff. fur zu unwahrseheinlieh halten. AuCerdem betrachtcn Yff. dio fraglicheYerb. nicht ais reines Indivi-
II
duum ; der Vergleich m it synthet. hergestelltem 1,2-Cyclopentenophenanthren (I)
fiihrt zu dem SchluC, daB diese Verb. in unreinem Zustand in dem DlELSschen Prod.
vorhegt; F. von I: 152— 153°, P ikrat 133— 134,5°, Trinitrobenzolverb. 165,5— 166,5°.
Aus der Trinitrobenzolverb. des D lELSschen Prod. regenerierten Vff. du rch Behandeln
m it Zinn u. HCI eine bei ca. 150° sich verfliissigende, aber bei 163° nicht ganz klar
schmelzcnde Substanz, dereń F. durchZumischen von I nicht erniedrigt wurde. Die fragliehe Yeruureinigung von I durfte der entsprechende ungesatt. KW-stoff I I sein, den Vff.
auch in dcm von R u z ic k a u . T h o m a n n (C. 1933. I . 2702) aus Cholsaure sowie
von B u t e n a n d t (C. 1932. II. 2982) aus Ketooxyoestrin erhaltenen Prod. vom
F. 239—240° bzw. 248° Yermuten. Die Absorptionsspektren des DlELSschen
KW-stoffes u. der Verb. I sind ident. — Zur D arst. von I benutzten Yff. die
Cyelisierung einer ungesatt. Seitenkette in einer aromat. Yerb. nach einer sehr allgemein anwendbaren Methode. (J. Soc. chem. In d ., Chem. & In d . 52. 451—52. 26/5.
1933. London, Research In s titu te of the Cancer Hospital.)
BERGMANN.
A. W in d au s, Einige Bemerkungcn iiber die Konstihtiion des Cholesterins und des
Ergosterins. In Formel I sieht Yf. den besten Ausdruck fiir den Bau des Cholesterins.
(Vgl. R o s e n iie im u . K in g , C. 1932. II. 2190. 3562 u. W i e l a n d u . D a n e , C. 1932.
II. 2828.) Die noch bestehenden Unsicherheiten dieser Formel werden diskutiert,
insbesondere die Gliederzahl des Ringes D , die Stellung der Isooctylseitenkette in Cv ,
die Stellung der Methylgruppen u. die Lage der Doppelbindung. — Fiir das Ergosterinmolekul werden die móglichen Lagen der Doppelbindungen u. die Stellung der OHGruppe erortert, woraus sich Formel I I ais die wahrscheinlichste fiir das Ergosterin
D . O iig a n is c h e C h e m i e .
1933. II.
1367
CH(CH3) •CH, -CH, • CH, • CH(CH3)2
CH, CH3 CH
C
HOH i
a
i
CH
b
&
CH(CHS) • C H = C H • CH(CHa) • CIUCH,),
CH, CHa 'A
CH
t
II
HOHC
ergibt. (Nachr. Ges.Wiss. Góttingen. Math.-physik. KI. 1933. 92— 102. 24/2. Góttingen,
Univ.)
D r is h a u s .
Th. A ch te rm an n , Zur Kenntnis der Ergostadienlriole.
Ergostadieniriol I,
C2„Hjo03 (W in d a u ś ; B e r g m a n n u . Ł u t t r in g h a u s , C. 1929. II. 1699) liefert m it
(CH3C0)20 -f Pyridin ein Monoacetat. Es sp a lto t m it w. (CH3C0)20 leicht W. ab u.
geht bei der Dest. im Hochvakuum in Debydroorgosterin, C28H.120 , iiber, welches auch
bei der Dehydrierung des Ergosterins m it Hg(CH3COO)2 entsteht. Mit N a + A. verwandelt sich das Triol I in Dihydroergosterin, C28H.1G0 , bei schonender katalyt. H ydrie­
rung in A. in Ergostendiol, C28H.180 2. Entgegen WlNDAUS, AUHAGEN, B e r g m a n n
u. B u t t e (C. 1930. I. 2258) entsteht letzteres nicht aus dem Dehydroergosterinperoxyd, welches nach G u it e r a s (Diss. Góttingen 1932) Ergostadiendiol m it einer
Doppelbindung in der Seitenkette liefert. Bei energ. Hydrierung in Eg. bildet Triol I
Ergostanol, C28H 50O. Ergostadientriol I spaltet also leicht W . ab u. liefert unter verschiedenen Versuchsbedingungen 1- u. 2-wertigc Alkohole.— Ergostadientriol I I
(Windaus u. L u t t r in g h a u s , C. 1930. II. 1862) liefert Diacylverbb. u. zeigt nicht
dieselbe groBe Neigung zur W .-A bspaltung wie sein Isomeres I. Bei der k a ta ly t.
Hydrierung addiert das Trioldiacetat 1 Mol. H 2 in der Seitenkette unter Bldg. von
Ergostentrioldiacetat. D as Ergostentriol, C28H 180 3, das im Kern eine schwer liydrierbare Doppelbindung enthalt, oxydiert sich m it H 2Cr04 zu Ergostendion-ol, besitzt
also 2 sekundare u. eine tertiare OH-Gruppe, was auf das Yorhandensein der nebenT? nw o d stęhenden Bindimg hindeutet. Der Nachweis einer Strukturisomerie
CH :C—Kj VOn Triol I u. I I gelang durch tlberfuhrung des letzteren in DeliydroJij
ergosterin, welches sich bei der Vakuumdest. yon Triołmonobenzoat
unter Abspaltung von C6H 5C 02H u. W. bildet. Das D iacetat des
Triols I I liefert bei der Dest. CH3C 02H, W. u. Dehydroergosterylacetat. Ergosten­
triol u. sein D iacetat destillieren unzersetzt. W ird eine benzol. Lsg. des Triols I m it
Maleinsaureanhydrid erw&rmt, so spaltet ein kloiner Teil W. ab u. yerbindet sich dann
mit dem Anhydrid. Die Hauptmenge lagert sich dagegen in das stabilere Triol I I
um. Offenbar stehen im Triol I die Hydroxylgruppen in cis-, im Triol I I in transStellung. — Dehydroergosterinacetat, C29H 410 2, F. 146°. Ergostadientriol I-monoacetat,
C30H 18O„ aus A. -f- CH3OH oder Essigester + PAe., F. 176— 177°. (Hoppe-Seyler’s
Z. physiol. Chem. 217. 281—84. 13/6. 1933. Góttingen, Allg. Chem. Univ.-Lab.) G u g g .
Frank Scott Fowweather, Bilirubin und die ran den Bergh-Iieaktion. Die
Urśache des Unterschiedes zwischen Gallenfarbstoff, der dio „direkte“ VAN DEN
BERGHsche Bk. gibt u. jenem, der nur die „indirekte" Rk. zeigt, wird naher gepriift. —
1368
D . O r g a n is c h e C h e m i e .
1933. II.
Dabei ergibt sicb, daB rotes Bilirubin, erhalten aus Gallensteiiien durcli Krystallisation m it Chlf. ais Losungsm., in Serum unl. ist u. in Suspension nur eine yerzogerte
VAN DEN BERGHsche R k. zeigt. Hingegen gibt der Farbstoff, der durch Fallung aus
Chlf. — nach Entfernung des krystall. Bilirubin — gewonnen wird u. der in Serum 1. ist,
sofort u. eindeutig diese R k. Gewisse Salze (Na, NH4) des krystallisierten Bilirubins
lassen indcssen ebenfalls diese R k. yermissen. — Ein aus Galie durch Siiuerung gewonnener Farbstoff zoigt sich serumloslich u. gibt eindeutig die R k .; das gleicho Verh.
gibt sich boi einem Farbstoff zu erkennen, der aus Galie ohne Sauren isoliert wird u.
allo Eigg. eines Natriumsalzes besitzt. Vf. schlieBt hieraus, daB diese Farbstoffo
sich zueinander wie freie Saure u. Salz yerhalten. — Ferner wird eino Methode beschrieben, nach welchcr Salze, die eine solehe Rk. einwandfrei geben, aus krystallisiertem Bilirubin erhalten werden konnen. Aus dem Yorstehenden wird gefolgert,
daB Bilirubin in zwei yersehiedenen Formen auftretcn kann, von denen jede zu einer
Reihe von Salzen fiihrt. In diesem Zusammenhang wird auch auf Arbeiten von
W. KuSTER (Hoppo-Soyler’s Z. physiol. Chem. 94 [1915]. 136. 99 [1917]. 86) u. auf
Beziehungen zwischen den yon diesem Autor erhaltcnen yersehiedenen Formen u. den
hier isolierten hingewiesen. — Vf. yersucht eine Erklarung fiir dio v a n DEN BERGH­
sche Rk. in der Weis© zu geben, daB der „indirekte“ Farbstoff Bilirubin der einen
Form ist ( u n b e k a n n t o b a i s S a l z o d e r f r e i e S a u r e ) , wahrend der
„direkto“ Farbstoff b e s t i m m t d a s S a l z d o r a n d e r e n F o r m i s t . Der
Mechanismus der Kupplungsrk. des Bilirubins m it Diazoverbb. wird betrachtet in
Beziehung auf die Keto-Enoltautomerie des Bilirubins. SchlieBlich wird auch noeh
die A rt der Umwandlung des Bilirubins in der einen oder anderen Form in vitro u.
in vivo diskutiert. (Biochemical J . 26. 165—82. 1932.)
Or t h .
Heinrich Rudert und Ludwig Heilmeyer, Spektr&photometriscke Studien iiber
Urobilin. Vff. bestimmen quantitativ das Absorptionsspektrum des Urobilins in seinen
yersehiedenen Formen, dabei werden die Messungen m it dem Spektralphotometer yon
KoNIG u . M a r t e n s ausgefiihrt. Es zeigt sich, daB dio Absorptionskuryen des sogenannten sauren Urobilins keine konstanto Kuryenform aufweisen, trotz groBer
Reinheit der Praparate. Die aus Stulił gewonnenen Urobilinpraparate ergeben stets
ein niedrigeres Absorptionsyerhaltnis ais die aus reinstem Mesobilirubinogen gewon­
nenen Praparate. W eiter ergibt sich eine Bccinflussung der opt. Eigg. des Urobilins
durch oxydative Vorgange; es lassen sich yerschicdene Osydationsstufen des ,,sauren“
Urobilins feststcllen, aus der Kuryenform kann aber nur in extremen Fiillen annahernd
auf die jeweilige Oxydationsstufe geschlossen werden. Es wird daraus gefolgert, daB
eine quantitative Best. des Farbstoffes spektrophotometr. nicht moglich ist. — Eine
direkte Abhangigkeit besteht zwischen Absorptionsyerhaltnis u. Fluorescenzkraft des
Zinksalzes insofern, ais die Fluorescenzkraft um so gróBer ist, je kleiner das Absorptions­
yerhaltnis ist, womit auch die Fluorescenzrlc. zur quantitativen Best. des Urobilins
ungeeignet wird. — E s gelingt, m it NH3 oder Alkali in geringsten Mengen die sogenannto saure Form des Urobilins in die sogenannte alkal. Form umzuwandeln, dabei
geht diese Uberfiihrung stets uber eine spektr. feststellbare Zwisclienform, Belichtung,
sowie Anwesenheit von Spuren von Schwermetallen wirken beschleunigend auf die
Umwandlung, bzw. setzen sie erst in Gang. (Bioehem. Z. 261. 336— 52. 30/5. 1933.
Jena, Univ.-Klinik.)
Or t h .
Yasuhiko Asahina, Masaiti Yanagita und Tatuo Ornaki, Untersuchungen uber
Flechtcnstoffe. XXV. Uber Stictinsaure. (XXIV. vgl. C. 1933. II. 721.) Die in der
europaisehen Lungenflechte (Sticta pulmonaria L. = Lobaria pulm onaria Hoffm.) yorkommende Stictinsaure (I) soli nach H e s s e die Zus. ClsH 140 9 m it 1 OCH, besitzen.
Die japan. Lungenflechte unterscheidet sich von der europaisehen darin, daB sich das
Markgewebe m it Chlorkalk ro t farbt. Tatśachlich enthalt die japan. Flechte neben I
gewisse Mengen Gyrophorsaure. Dieselbe Flechto aus Sud-Sachalin en th alt neben
Gyrophorsaure eine Saure C23H3i0 5, aber keine I. — Obige Rohformel fiir I m it 2 H 20
u. 1 OCH3 wurde bestatigt. I liefert bei der trockenen Dest. Atranolmonomelhylather u.
bildet ein Dianil u. ein Tełraacetat, in welchem 2 Acetyle in Acetalform gebunden sind.
Dureh katalyt. Hydrierung von I entsteht eine Verb. ClaHleOs, dereń Dimethylde.riv.
(F. 163°) m it dem Trimethylderiy. des 1. Red.-Prod. der Salazinsaure (C. 1933. II- 720)
ident. ist. Verb. C19H 160 8"laBt sich weiter zur Verb. C19H ,e0 7 reduzieren, dereń Meihylderiv. (F. 283°) m it dem Dimethylderiy. des 2. Red.-Prod. der Salazinsaure ident. ist.
I besitzt somit nachst. K onst. einer ilonomethylalherdesozysalazinsaure; fiir CwHl60 e
u. C13H leO, ergeben sich die Formeln I I (X = OH bzw. H).
D . O b g a n is c h e C h e m i e .
1933. II.
0H a
Ó
CH3
-CO— O . s \ - O H
-- O---L J - C O
CH3
CH30
1869
CH s
f^S-CO— O .j<N.OH
-- O---J-CO
CHO
I H O -O T — (!)
ÓH3 I I
X .C H —•<!>
Y e r s u c h c . Thalli der japan. Flechte erst m it w. A., dann m it h. Aceton extrahiert. E rhalten 1% A.-l. u. 2,9% acetonl. Substanz. — Gyrophorsaure, C24H20Olo
(vgl. C. 1931. I. 625). A.-l. Teil wiederholt aus Aceton umgel. K rystallin, F. 220°. In
A. mit FeCl3 yiolettrot, m it Chlorkalk blutrot. Alkal. Lsg. beim Erwarm en m it Chlf.
rot, griin fluorescierend. — 8 tictinsdure, (I) C19H ,40|, + 2 H 20 . Aus dem A cetonestrakt.
Aus wasserhaltigem Aceton (Kohle) krystallin, F. 268—269° (Zers.), meist swl., wl. in k.
K2C03-Lsg., 1. in Lauge (gelb, allmiililich braun). In A. m it FeCl3 purpurn. H2S 0 4-Lsg.
gelb, dann rot, m it W. braunrote Flocken. — Methylesler, C20H 16O9. Mit CH2N2. Aus
80%ig. CH3OH Nadeln, F . 167— 168°. — Dianil, C,, H240 7N2. M it Anilin verrii"hrt, in
Aceton gel., F iltra t verdam pft, m it A. gewaschen. Gelb, krystallin, bei 130° sinternd,
Zers. gegen 165°. In A. m it FeCl3 rotbraun. — Tetraacelat, C27IT210 14. Mit AcetanhydridH2S04. Nach Waschen m it A. aus wasserhaltigem Aceton B lattchen, F. 221— 222°. —
Atranolmonomethyldther, C9H 10O3. I uber freier Flam m e erhitzt, Prod. in A. gel., m it Dicarbonat gewaschen. Aus verd. CH3OH gelbliche, leicht sublimierbare Blattchen, F. 78°.
In A. mit FeCl3 braunrot. Alkal. Lsgg. gelb. Ein Vergleichspraparat w urde aus Atranol
in Aceton m it CH3J u. Ag2C 03 dargestellt. —’ Verb. C ^ H ie>Og (II, X = OH). I in Eg.
mit Pd-Kohle hydriert (Absorption von 2 Ii,), verdam pft u. m it h. Aceton estrah iert.
Aus Aceton asbestartige Nadeln, F. 263—264° (Zers.), wl. in Dicarbonat, 11. in Carbonat
u. Lauge (gelb). In A. m it FeCl3 purpurn. H 2S 04-Lsg. tief rot. — Dimethylderm.,
C21H20O8. Mit CH2N2 in Aceton. Aus verd. Aceton Blattchen, F . 163°. — Verb.
6'i3/ / ]6(97 (II, X = H)”. Verb. C]9H J60 8 in Eg. m it Zn-Staub 5 Min. gekocht,rasch
filtriert u. m it W. gefallt. Aus verd. Eg. Nadeln, F. 204° (Zers.). In A. m it FeCl3 p u r­
purn. H2S 0 4-Lsg. rot. — Methylderiv., C20H 18O,. In Aceton m it CH2N2. Nadeln,
F. 283°. — Thalli der Sud-Sachalin-Flechte wie oben extrahiert. Acetonauszug ergab
nichts. Iluckstand des A.-Auszuges m it k. Bzl. u. Aceton gewaschen u. in h. AcetonBzl. gel. Beim Stehen Nd. yon Gyrophorsaure. — Saure C.a H3f i rt. Durch Verdampfen
der Mutterlauge. Aus Aceton (Kohle) Nadeln, F. 298°, wf. in D icarbonat, 11 in Soda.
Diese Lsg. reduziert KMnO,, momentan. H 2S 0 4-Lsg. gelb, dann rot. — Methylester,
C21H360 5. In Aceton m it CH2N2. Aus CH30 H oder Aceton Pulver, F. 144°. — Methyl(ithermetkylester, CMH 380 5. Aus yorigem m it sd. CH3J u. Ag20 . Amorph, F. gegen 110°.
(Ber. dtsch. chem. Ges. 66. 943— 47. 5/7. 1933.)
’
LlNDENBAUM.
Yasahiko Asahina und Heizaburo Hayashi, Untersuchungen uber Flechtensloffe. XXVI. Uber Psoromsaure. (XXV. ygl. yorst. Ref.) SPICA (1882) h a t aus
Psoroma crassum K órber eine, Saure yon F. 263—264° isoliert u. Psoromsaure (I) genannt. Die „Parellsaure“ von H e s s e (Literaturangaben im Original) u. die „Suleatsaure“ der Vff. (C. 1 9 2 9 .1. 762) sind m it I ident.; diese Namen sind folglich zu streichen.
Die friiheren Bruttoformeln sind unrichtig. I besitzt nach Analysen u. Titrierung mit
Bromthymolblau die Zus. C18H 140 8. Mit dieser Formel lassen sich auch die HESSEschen
Deriyy. gut erklaren: Parinsdure, C,8H iC0 9, ist durch Hydrolyse eines Lactonringes
u. Parellinsdure, Cl7H 180 7, durch weitere Abspaltung von C 02 entstanden. — I bildet
ein Monoanil u. ein Triacelat, in welchem 2 Acetyle acetalartig gebunden sind. Durch
katalyt. Hydrierung entsteht eine Verb. ClsH-leO~, JI/J, die keinen Aldehydcharakter
mehr besitzt. Ih r Dimelhylderw. nim m t aus methylalkoh. KOH 1 Mol. CH3OH auf
(Offnung des Lactonringes) unter Bldg. eines Phenols, dessen Methylderiy. neutral
ist. — Die trockene Dest. von I ergab Atranol u. eine Verb. C'10ijr8O5, welche m it sd.
CHjOH eine Estersaure liefert u. daher ein Phthalsaureanhydridderiy. ist. Da sie
ferner durch sd. H J (D. 1,7) zur 3,5-Dioxy-p-toluylsaure (ygl. C. 1933- II. 68 unten)
abgebaut wird, muB sie die Konst. I I oder III besitzen. Dio durch Methylierung u.
Hydrolyse der Verb. gebildete Saure erwies sich ais ident. m it synthet. dargestellter
3,5-Dimelhoxy-4-methylphthalsdure. Zwischen I I u. III lconnte mittels folgender Rkk.
zugunsten yon H entschieden w erden: Die Verb. zeigt in A. blaugriinliche Fluorescenz,
welche durch Alkalispuren enorm yerstarkt wird, aber auf Zusatz yon mehr Alkali
versehwindet. Ebenso yerhalt sich 3-Oxyphthalsaureanhydrid. Auch m it FeCl3 reagieren
beide Verbb. gleieh: in A. keine, in h. W. yiolettrote Farbung. 5-Oxyphthalsaureanhydrid zeigt diese R kk. n icht. — I diirfte auf Grund ihrer Eigg. auch zur Salazin-
1370
D . O r g a n is c h e C h e m ie .
1933. II.
siLurcgruppe gohóren. Yff. erteilen ihr nachst. Formel. Die tlierm Zers. yerlauft gernafl
der punktierten Linie; Parin- u. Parellinsaure entstehen dureli Offnimg des Lactonringes u. Abspaltung des neu gebildeten CO,H.
CHO
CO— O
CO— O
CH.O-
V
o r s u e h e. Psoromsdure (I), ClgHi.,08. Isolierung aus den Thalli yon Alector
sulcata Nyl., wio 1. c. fur „Sulcatsaure“ beschrieben. Aus Aceton, dann A. seidige
Nadeln, F . 265° (Zers.). Lsg. in Dicarbonat farblos, in Laugen gelb, in konz. H 2S04
blutrot. In A. m it FeCl3 weinrot, m it Chlorkalk u. W. gelb. Geschmack bitter. —
A nil, C24H 190 7N. In h. A. m it Anilin; gelben, krystallinen, fast unl. Nd. m it A.
gewaschen. Zers. 299°. — Triacelat, C24H 2, 0 12. Mit Acetanhydrid-H2S 0 4. Aus A.
K rystalle, F . 198—199°. — Verb. ClsHu 0 .,H 20. I in 80°/oig- Essigsiiure m it PdKohle liydriert, m it W. yerd., Nd. m it Aceton ausgezogen. Aus yerd. A. Nadeln,
ab 160° sinternd, Zers. gegen 230°. Das H 20 liefi sieh bei 110° nicht entfemen. In A.
m it FeCL, violett, m it Chlorkalk gelb. — Dimelhylderiv., C20H 20O7. Mit CH2N 2. Aus A.
Nadeln, F. 200°. — Verb. CilH u Oi . Voriges mit 2°/0ig. methylalkoh. KOH einige
Min. erwarmt u. angesauert. Aus CH3OH Prismen, F . 153°, unl. in Soda, 1. in Lauge. —
Vcrb.
Aus vorigerm itC H 2N2. Aus A. Prismen, F. 136—137°, unl. in Lauge.—
Parinsaure, C18H 160 9. I in B°/0ig. KOH 1 Stde. stehen gelassen, m it Saure gefiillt.
Aus A., F. gegen 235° (Zers.). In A. m it FeCl3 blau, m it Chlorkalk gelb. — Parellin­
saure, C17H 10O7. I in 5% ig. KOH + N a2S 03 2 Stdn. gekocht, m it Siiure gefallt. Aus
yerd. A. oder A. Blattchen, gegen 230° sinternd, F. gegen 240° (Zers.). Lsg. in Lauge
gelb. In A. m it FeCl3 blau, m it Chlorkalk gelb. — Verb. C10HsOB (II). I iiber freier
Flamme yorsichtig erhitzt, Prod. in A. gel. u. eingeengt, wobei I I ausfiel. Aus dem
F iltra t wurde Atranol (F. 118°) isoliert. II bildet aus A. Nadeln, F. 206°. Lsg. in w. W.
gelb, dann plótzlich farblos. — Melhylalher, Cn H 10O5. Mit CH2N 2. Aus A. Nadeln,
F. 166°, 1. in k. Lauge, aber erst in h. Soda. — M ethylestersdure'(l\, R = CH3, R ' u.
R " = H), Cu H 12Oa. Durch Kochen von II m it CH3OH bis zur Entfiirbung. Aus
CH30 I I Prismen, F . 189°. In A. m it FeCl3 yiolettrot. — Dimethylesler (IV, R u.
R ' = CH3, R " = H), C12H u 0 6. A us yoriger m it CH2N2 (kurz, eiskalt). Aus CH30H
Krystalle, F . 117°. — Melhylutherdiincthylesler (IV, R , R ' u. R " = CH3), C13H16Oc,
Aus yorigem m it CH2N2. Krystalle, F. 67°. — Freie Siiure (IV, R u . R ' = II, R " = CH3).
C n H 120 „ . Durch Verseifen des yorigen. Aus W., F. 189—190°. — 3,5-Dioxy-p-loluylsaurę, CsH 80 4, aus W. Nadeln, F. 262°. Mit CH2N2 (kurz) der Methylester, C9H 10O4,
aus A. K rystalle, F. 190°, bei langerer Einw. der Dimethyldthermelhylester, F. 105°. .—
3.5-Dimethoxy-4-methyl-a.-[lrichlormethyl]-'phthalid, C1:H U0 4C13. Vorigen Trimethyliltherester u. Chloralhydrat in 90%ig. H 2S 04 einige Stdn. geschiittelt, m it Eiswasser
yerd. Aus CH3OH Krystalle, F. 134°. — 3,5-Dimelhoxy-4-methylphthalid-a.-carljoiisaure,
C12H 120 6. Voriges m it 15%ig. NaOH auf 80° bis zur Lsg. erwarmt, erst schwach
angesauert, Ol m it A. entfernt, dann m it mehr Saure gefallt. Aus W. Nadeln, F- 175°. —
3.5-Dimethoxy-4-melhylphthalid,
C11H 120 4. Durch Erhitzen der yorigen
Aus CH3OH Krystalle, F. 155°. — 3,5-Dimethoxy-4-methylphthalsiiurc, Cn H 120|i. Aus
yorigem in h. 10°/oig. KOH m it K M n04-Lsg. Aus W. Nadeln, F. 189— 190°. Schmelze
m it Resorcin u. Oxalsaure gibt m it Lauge griin fluorescierende Lsg. Mit CH2N2 der
Dimethylester, C13H 160 6, aus A. Krystalle, F. 67°. Diese beiden Verbb. sind m it obigen
Abbauprodd. ident. (Ber. dtseh. chcm. Ges. 66. 1023—30. 5/7. 1933.) L in d e n b a u m .
Yasuhiko Asahina und Juntaro Asano, Untersuchungen iiber Flechienstoffe.
X X V II. Uberf iihrung der Salazinsdure in ein Oetrarsaurederival. (XXVI. ygl. vorst. Ref.)
Das aus der Cetrarsdure erhaltene Red.-Prod. GlsH u O7 (C. 1933. I I . 68. 720) entsteht
auch in sehr geringer Menge bei der katalyt. Hydrierung der Salazinsaure. Wird das
rohe 1. Red.-Prod. der letzteren (C. 1933. II. 66) mit k. CH3OII ausgelaugt, Lsg. m it W.
verd., m it Dicarbonat alkalisiert, F iltrat m it Saure gefallt, Nd. in Aceton m it CH2N2
methyliert, so erhalt man Verb. C21/ / 220 7, aus A. Tafeln oder Nadeln, F. 170°, ident.
m it dem Trimethylderiy. obigen Red.-Prod. C18H 10O7. Daraus folgt endgultig die sehr
nahe konstitutiye Beziehung zwischen den beiden Flechtensauren. (Ber. dtsch. chem.
Ges. 66. 1031. 5/7. 1933. Tokyo, Univ.)
L in d e n b a u m .
1933. II.
E . B i o c h e m ie .
1371
Mitizo Asano und zisaku Ohta, Ober die Konslitution der Capcratsdure. I. Dio
von HESSE (1899) in Parmelia caperata L. entdeckte Caperatsdurc (I) soli dio Zus.
C22H380 8 besitzen u. der Monomethylester einer Tricarbonsaure sein, welóhe HESSE
Norcaperatsaure (II) genannt hat. Vff. haben fiir I u. II die Rohformeln C21H380 7 u.
C2„H3A erm ittelt. I bildet einen neutralen Dimethylester, durch dessen Yerseifung
mit alkoh. KOH II u. Palmilinsdure erhalten wurden. Durch Erhitzen von II m it
H2SO., entstelit MetKylpentadecylketon, durch therm . Zers. yon II, Red. u. Erhitzen
mit Anilin eine Verb. Ó26H390 2N . Nach diesen Ergebnissen durfte II nachst. Formel
besitzen u. ein niederes Homologes der Agaricinsaure sein. Welches C 02H in I verestert ist, steht noch nicht fest. Verb. C25H390 ,N wiirde Formel HI erhalten.
n-C HH 26• C H - —-C(OH)------ CHS
‘
" n-Ou H so.C H --------------- C H -C H ,
COjH C0„H
ÓO,H
ÓO-N(C6Hs).CO
V
e r s u c h e. Flechten m it A. extrahiert, A. yerdampft, Prod. wieder m it A.
aufgenommen, diese Lsg. m it Soda ausgcschiittelt. Daraus m it HC1 I. In A. wl. Teil
lieferte m it Bzl., dann A. d-Usninsaure, weitere Mengen I u. Caprarsaure. — Gaperatsaure (I), C21H380 7, aus A. Blattchen, F. 132—133,6°, [oc]d10 = —3,85° in Chlf.,
bestandig gegen KMnO.,. Keine FeCl3-Rk. — Dimethylester, G231-1120 7. M it CH2N 2.
Aus CH3OH Nadeln, F . 56,5—57,5°. Ein Benzoylderiv. konnte nicht erhalten werden. •—•
Norcaperatsaure (II), C20H 30O7. Aus I m it sd. 5°/0ig. KOH. Aus A. perlmutterglanzende
Blattchen, F. 137—138°. — Methylpentadecylketoń. II m it konz. H 2SO,, 1 Stde. auf
W.-Bad erhitzt, auf Eis gegossen, ausgeathert, m it Soda gewaschen usw. F. 47—48°.
Semicarbazon, C1BH 37ON3, aus A. Nadeln, F. 126,5—127°. >
— ' Methyltetradecylsuccinanil (ni), C25H 390 2K. II 7 Stdn. auf 155—160° u: dann m it H J im Rohr 7 Stdn. auf 170°
erhitzt, Prod. m it Thiosulfatlsg. geschiittelt, m it Zn-Staub u. HC1 reduziert, m it Anilin
im Rohr 8 Stdn. auf ca. 220° erhitzt. Aus CH3OH Blattchen, F. 63,5—64,5°. (Ber.
dtsch.:chem. Ges. 66. 1020—23. 5/7. 1933. Kanazawa [Japan], Med. Coli.)
Lb.
F.
Lindner, Uber 3Iuskeladenylsdure aus Hefe und Hefcadenylsdure aus Pankreds. Ein Beitrag zur Nomenklatur der Adenylsduren. Im Gegensatz zu StEUIjF. I,
(C. 1933. I. 3724) u. in Ubereinstimmung m it KLIMEK u. P a r n a s (C. 1932. II. 2829)
konnto Vf. bestatigen, daC Muskeladenylsaure (Adeninfuranribosid-5-phosphorsaure)
mit Cu(OH)2 + Alkali eine Blaufiirbung gibt, die unter den gewahlten Bedingungen
von der sogenannten Hefcadenylsauro (wahrscheinlich Adcninfuranribosid-3-phosphorsaure) u. den anderen von STEUDEL erwahnten Verbb. nicht gegeben wird. Eine
Pentoseadenylsaure aus Pankreasnucleinsaure ( J o n e s u. P e r k ik s , C. 1925. I. 1500)
envies sich nach dieser Rk., sowie nach dem F., auf Grund der Furfurolbest., des Verh.
gegeniiber Muskeldesaminase u. der physiol. Eigg. ais ident. m it der sogeriannten
Hefeadenylsaure, wahrend aus der Hefe eino Adenosinphosphorsaure isoliert werden
koimte, die samtliche Rkk. der Muskeladenylsaure gab. Eine Uliterscheidung der
beiden Adenylsauren nach ihrem Vork. scheint daher nicht gerechtfertigt. Vf. schlagt
vor, die Adeninfuranribosid-5-phosphorsaure ais Ergadeńiylsaure, die sogenannte Hefenucleinsiiure ais Synadenylsdure zu bezeichnen. Zur Darst. ■dor Ergadenylsaure aUs
Hefe wurden 10 kg Hefe m it Essigester plasmolysiert, das Plasmolysat in 15 1 h. W.
gegeben, nach dem Abkiihlen abzentrifugiert, m it Ca(OH), versetzt, das ariorgan.
Phosphat m it B aryt entfernt u. die Adenylsaure ais Pb-Salz ausgefallt. (HoppeSeyler’s Z. physiol. Chem. 218. 12—16. 23/6. 1933. I. G. F a r b u n i n d u s t r i e A k t.Ges., Werk Frankfurt a. M.-Hoclist.)
GuGCiENHEIM.
J. C. Colbert, Laboratory technique of organie cliemistry. New York: Century 1933. (350 S.)
15°. pap., $ 2.50.
E. Biochemie.
A. G. Pollard und J. Pryde, Biochemie. Fortschrittsbericht. (Annu. Rep. P rogr.
Chem. 29. 239— 74. 1933.)
P a n g r it z .
R. Ruyssen, iiber die mitogenetische Strahhmg von Gasreaktionen. Bei einfaclien
chem. Rkk. in Fl.-Phase (z. B. HCł + NaOH) ist die Emission mitogenet. Strahlung
naehgewiesen worden. Vf. h at nun in der vorliegeiiden Arbeit gepriift, ob auch Gasrkk.
mitogenet. Emission zeigen. Nephelometr. Methode nach W o l f f u . R a s m it Staphylococcuskulturen in Quarz- bzw. Glasróhren. Die zu untersuchenden Flammcn (Leuchtgas- u. H2-0 2-Flamme) befanden sich in einem Metallgehause m it (JuarzfenBter. — Die
Leuchtgasflamme bewirktc in den Quarzrohren positive mitogenet. Effekte von 15 bis
1372
E ,. E n z y m c h e m ie .
1933. II.
50% bei einer Expositionszeit yon-15;—50 Sek. Auch die H 2-0 2-Flamme ergab positiye
Effekte. Das mitogonet. Spektrum der Bunsenflamme wurde beśtimmt. (Acta brevia
neerl. Pliysiol. Pharmacol. Microhiol. 3. 51—52. 20/4. 1933. U trecht, Hygieri. Lab. d.
Univ.) '
SKALIKS.
E 1: E n z y m c h e m ie .
Juozas Osja GirSavi5ius, Einige EigcnscJuiften der G lyom laseund der Mechahisnms
der Antiglyoxalaseioirkung. In friiheren M itt. (ygl. C. 1933. 1. 950) diente ais MaC der
Wrkg. der Glyozalase von Pankreaspraparat zunaehst das aus dem Bicarbonat frpigesetzte C 02, spater der Schwund an Phcnylglyoxal. Es zeigte sieli, dafi ein Teil der Abnahme des Phenylglyoxals auf niehtenzymat. Rkk. m it Bestandteilen’des Pankreaspraparats (vor allem wohl ■Aminoyorbb.) zuruckzufuhren ist, wobei gleiehzeitig eine
m anom etr., meBbare Entw . yon Gąs stattfindet. Entsprechendc Rkk. konnten jetzt
bei L eberextrakt naehgewiesen werden. — Alle aus biolog. Materiał stjammenden Stoffe,
dio. unter „physiolog.“ Bedingungen einen niehtenzymat. Glyoxąlsehwund bewirken,
werden ,,glyoxaffine“ Substanzen genannt; die Umsetzung dieser Substanzen mit.Glyoxalen wird Glyoxaffinrk. gqnannt. Ęs, wurde nun beobachtet, daB dio mittels polariinetr. Mandelsaurebest. gemeąsene Wrkg. der Glyoxalaso schon durch auBerst geringe
Mengen yon Pankreatin yollstiindig gehciiimt wurde. U nter Verwcndung dieser Tatsaehe kam i.nun der durch Loberoxtrakt bewirkte Substratscliwund nach yólliger Enzym hemmung beśtimmt u, dann ais K orrekturfaktor benutzt werden; es kann dann ais
Best.-Methode weiterhin. die Verfplgung der Abnahme an Glyoxai yerwondet werden.
— Setzt m an zu Leberextrakt Phenylglyox;aI, so ist bei sofortiger ,U nters. ein m it den
Yersuclisbedingungen wechselnder, aber jeweils konstanter Brucliteil des Phenylglyoxals
nicht wiederzufinden. Dieser „Anfangsschwund" nim m t m it steigender Verdunnung des
Leberextraktes ab ; er ist yon der, Konz. des Plienylglyoxals weitgehend unabhiingig.
E in Teil dieses Anfangsschwundes ist durch Stoffe bedingt, welche m it Trichloressigsaure
fallbar sind; ein Teil erfolgt aber auch durch Stoffę, die im F iltrat des Nd. mit Tri­
chloressigsaure sich finden, u. ist dort ganz oder teilweise auf Glutathion zuriickzufiihren. Bei Inkubation m it Pankreatin nim m t der Anfangsschwund parallel mit der
Giyoxalasewrkg. ab. — Na-H-Maleatpuffer liemmen die Glyoxalase stiirker ais Phosphat. Durch n-Propylalkoliol wird Glyoxalase stark aktiviert, optim al bei einer Konz.
von 1,8% . Substratkonz. yon 0,2% Phcnylglyoxąl ist fiir die Wrkg. optim al; bei hóherer
Konz. nim m t die W irksamkeit des Ejizyms ab..— Die Hemmung der Glyoxalase.durch
Pankreatin (Antiglyojzalase), ist ,ein aUmahlich vcr]aufender Vorgang. Der Hemmung
geht eine Inkubationszeit yoraus. Durch Zusatz yon Glutathion wird die Hemmung
der Glyoxalase durch Antiglypxalaso, wieder riiekgangig gemacht. Auch nach Zusatz
yon Glutatjiion. wird Glyoxalaso durch Inkubation m it Pankreatin gehemmt; es muB
also das Glutatliion durch Einw. yon Pankreatin seine Fahigkeit yerlieren, ais Aktiyator
fiir Glyoxalase ^u wirken: der Angriffspunkt der Antiglyoxalasewrkg. ist das Coenzym
der Glyoxalase, das Glutathion. Bei Inkubation mit Pankreatin allein (ohne Leberextrakt) wird Glutathion nicht angegriffen: seine Fahigkeit, ,Glyoxąlase zu a.ktivieren,
bleibt unyerandert. (Blochem. Z. 260. 278—312. 5/5. 1933. Cambridge, Univ.) H ę s ś e .
Bengt Andersson, Uber Co-Zymaseaktivierung einiger Dehydrogenaseti. Die
enzymat. Dehydrierung yćrschiedener. Substanzen m it Methylenblau wird durch ein
aus Hefekochsaft (Oberhefe) bereitetes Go-Zymasepraparat aktiyiert. Die dabei gepriiften Donatoren sind: Apfelsaure, Milchsaure, Citronensaure, A. u. Glutaminsaure.
(Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 217. 186t-90. 13/6. 1933. Stockholm, Univ.) H e s s e .
D.
Muller, Alkoholdehydrase aus Hefe losgeldst. Macerationśsaft aus untergari
Bierhefe nach L e b e d e w enthalt eine Alkoholdehydrase, die durch Fallung ais Trockenpraparat gewonnen werden kann. Diese Dehydraso vermag Isopropylalkohol (I) zu
Aceton zu oxydieren. Wenn I Donator ist, konnen 0 2 w.'Methylenblau (Mb.) Aeceptoren
sein. Chinon hemmt die Dehydrierung sehr stark u. kann (im Gegensatz zu dem Verh.
der Essigbakterien-Alkoholdehydraso) nicht ais Aeceptor dienen. Wenn 0 2 u- Mb.
gleiehzeitig gegenwartig sind, wird die Dehydrierung yon I etwas beschleunigt, bo daB
das Verhaltnis Aceton—0 2—M b.: Acetón-O, = 1,3: 1,0 ist. Zugabe von Cytochrom c u.
Indophenoloxydase h at keinen EinfluB auf die Acetonbldg. Das System Cytochrom—
c-Indophenoloxydase ist nioht bei der Red. von 0 2 durch i-Alkoholdehydrase beteiligt.
Die Alkoholdehydrase der Hefe ist eino Aerodehydrase, die auBer 0 2 auch Mb., aber
nicht Oxcytochrom oder Chinon ais H 2-Aceeptor yerwenden kann. Ohne Zugabe yon
Aeceptoren in 0 2-freier Atmosphare findet keine Alkoholdehydrierung sta tt. In den
1933. II.
E t . E n z y m c h e m ie .
1373
Lsgg. m it I entspricht die Acetonbldg. einigermaBen der Differenz zwischen den’ 0 2Absorptionen in den Enzymlsgg. m it u. ohne I; doch ist die gefundene Acetonbldg.
ctwas grófier ais aus der 0 2-Absorption berechnet. Die Alkoholdehydrase wird boi 90°
in 30 Min. vernichtet. (Biochem. Z. 262. 239—47. 27/6. 1933. Kopenhagen, Pflanzenphysiolog. Inst. d. Univ.)
K obel.
O.
Warburg und W. Christian, Sauerstoffiibertragendes Ferment in Milchsaurebacillen. (Vgl. C. 1933. I. 1456.) Der Milchsaurebacillus Acidifieans longissimus (Bae.
Delbriickii) wurdo in Malzmaische bei 43° unter Zusatz von 1% Kreide gezuehtet.
Obwohl seine Lebensbedingungon im wesentlichen anaerobe sind, oxydiert er, an die
Luft gebracht, Kohlenhydrat unter Bldg. von C 02. Diese Oxydation, bei der H 20 2 entsteht (dessen Menge m it geeigneten Bedingungen dom verbrauchten 0 2 aquivalent ist),
wird weder durch HCN, noch durch CO gehemmt. Hamoohromogeno (Cytochrom) sind
in dem Bacillus wedęr spektroskop., noch durch Extraktion m it Pyridin nachweisbar.
Nach diesen Befundon verschiedcner Autoren ( M e y e rh o f u . F in k le , C. 1925. II.
1609; B e r t h o u . G lu c k , C. 1932. II. 77) liogt hior ein Fali vor, in dem lebende Zellen
ohne sauerstoffiibertragendes Hamin „atm en“ . Vff. konnten in der sauerstoffgesatt.
Suspension der Bakterien spektroskop, die beiden Banden des gelbcn Oxydationsfermontes ( W a r b u r g u . C h r is t ia n , C. 1933. I. 1456) bei 450—460 m/i u. 480 bis
490 m/i nachweisen. U nter anaeroben Bedingungen (Hexosemonophosphat ais Substrat)
verblassen die Banden. Die Menge des gelben Farbstoffs (erhalten durch 24-std.
Schiitteln einer Zellsuspension m it 3 Voll. CH3OH + 1 Vol. H 20 bei 38°) wird zu
77 mg pro 1 kg Bakterien erm ittelt. Das ist der hóchste bisher erm ittelte °/0-Geh. an
gelbem Farbstoff in lebenden Zellen (Unterhefe: 20 mg/kg). Berechnet man aus 0 2-Verbrauch des Bacillus u. seinem Farbstoffgeh. den vom Farbstoff iibertragenen 0 2, so
findet man, daB 1 mg des Farbstoffs pro Stde. bei 38° (Hexosemonophosphat ais Sub­
strat) etwa 50 000 emm 0 2 iibertragt; bei Oxydation von Hexosemonophosphat durch
das gelbe Ferm ent in vitro findet man einen W ert yon gleicher GroBenordnung. Das
H 20 2 entsteht bei der Atmung der Milchsaurebakterien offenbar nicht im Sinne der
WiELANDschen Theorie durch eine Rk. m it dem yerbrennenden Substrat, sondern bei
der Reoxydation des gelben Ferments. Im Gegensatz zu der Meinung von B e r t h o u.
G lu c k (1. c.) ist also auch in diesem Falle die WlELANDSche Theorie nicht zutreffend.
— Bei den Verss. kann 0 2 durch Methylenblau ersetzt werden; dieses wird von „aktivierter“ Hexosemonophosphorsauro nur sehr langsam reduziert; setzt man aber gelbes
Ferment zu, so wird das Methylenblau entfarbt, wobei das gelbe Ferm ent m it der aktiyierten Monosiiure, das Methylenblau m it der Leukoform des gelben Ferments reagiert.
— Die Atmung des Milchsaurebacillus yerlialt sich also qualitativ (Nichthemmbarkeit
durch HCN u. CO, Bldg. von H 20 2, Ersatz von 0 2 durch Methylenblau) u. quantitativ
(Wirkungsąuotient des gelben Farbstoffs) wio die in vitro durch das gelbe Ferm ent bewirkte Oxydation von Hexosemonophosphorsauro. D a man auBerdem die Oxydation
u. Red. des Ferments in den Milchsaurebakterien sehen kann (spektroskop., sowie an
dem durch eine sauerstoffgesatt. bzw. sauerstofffreie Bakteriensuspension gehenden
Licht), so scheint es, daB die Atmung des Bacillus nichts anderes ist ais eine 0 2-Ubertragung durch das gelbe Ferment. (Biochem. Z. 260. 499—501. 5/5.1933. Berlin-Dahlem,
Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Zellphysiologie.)
H esse.
Otto Warburg und Erwin Negelein, Direlder spektroskopischer Nachweis des
sauerstoffubertragenden Ferments in Essigbakterien. (Vgl. KUBOWITZ u. H a a s ,
C. 1933. I. 792.) Vff. fanden, daB man in Zellen yon Bacterium Pasteurianum
das sauerstoffubertragende Ferm ent der Atmung direkt m it dem Spektroskop sehen
kann. U nter anaeroben Bedingungen sieht man bei Bestrahlung einer Suspension m it
der Hochleistungsbogenlampo eino yerwaschene Bandę im Gelb, die beim Einleiten von
CO dunkler u. scharfer wird; bei Sattigung m it CO liegt die Mitte der Bandę in 593 m/i,
also dort, wo K u b o w it z u. H aas (1. c.) durch die indirekte photochem. Methode die
<x-Bande der Kohlenoxydverb. des Ferments gefunden haben. — Bei Sattigung m it 0 2
yerschwindet die Bandę im Gelb, sowie die beiden Cytochrombanden im Griin. Gibt man
vorher HCN hinzu, so bleiben die Cytochrombanden, u. os tr itt an Stelle der yerschwindenden Bandę im Gelb eine „Methamoglobinbande" im R ot bei 640 m/i. — Die
Haminyerb., dereń a-Bande im Gelb liegt, h a t also in jeder Hinsicht die Eigg. des
Oj-iibertragenden Fermenta. Anders ais Cytochrom reagiert sie sowohl m it CO, ais auch
mit molekularem 0 2, ihre Red. wird durch HCN yerhindert (wahrend HCN die Oxydation des Cytochroms hemmt). — Betont wird, daB die Bandę im 640 m/i nur dann
auftritt, wenn die Zellen HCN enthalten. Es ist kein Zweifel, daB diese Bandę der oxy-
XV. 2.
92
1374
E [. E n z y h c h e m ie .
1933. II.
dierten Form des Ferments zukommt, einer Haminyerb., in der das Eisen dreiwertig ist.
Aber es ist zunńchst nicht bewiesen, daB diese Haminyerb. — obwohl sie nur in HCN
a u ftritt — selbst eine HCN-Haminverb. ist. Man kennt kein „Cyanmethamoglobin“
m it einer Bandę im Rot. (Biochem. Z. 262. 237—38. 12/6.1933. Berlin-Dahlem, KaiserWilhelm-Inst. f. Zellphysiologie.)
H esse.
Kurt G. Stern, Ober die Teilchengrófle und das Molekulargewicht der Katalase.
VI. Mitt. iiber Katalase. (V. vgl. C. 1933. I. 2563.) Nach der Methode von N o r ­
t h r o p u. A n s o n (C. 1929. II. 2169) wurde fur gereinigte Katalase aus Rinderlebcr,
Pferdeniere u. Rinderblut yerschicdener A ktiyitat bei pn = 7,2—7,3 u. 20° ein durchschnittlicher Diffusionskoeff. von 0,0673 qcm/Tag erm ittelt. Hieraus berechnet sich
der m ittlere Radius dor Katalaseteilchen zu 2,73 //// u. ihr Mol.-Gew. zu 68 900. Aus
diesem Befunde solł nur der SchluB gezogen werden, daB die Katalaseteilchen ahnliche Dimensionen wie dio Hamoglobinteilchen besitzen. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol.
Chem. 217. 237—48. 13/6. 1933. Berlin, R u d . VlRCHOW-Krankenhaus.) H e s s e .
Josef Baló und Ladislaus Lovas, Ober den Fermentgehalt der menschliclien Bauchspeicheldruse. (Virchow’s Arch. patliol. Anat. Physiol. 288. 326—32. Megyar orvosi
A rchivum 36. 179—85. 1933. Szeged, Pathol.-anat. Inst. Uniy.)
St e r n .
G.
Borger und T. Peters, Chemisch-biologische Untersuchungen uber wachsturn
fordernde Stoffe. I. Die Enzyme des Ezlraktes aus Hulmerembrycmen. N icht alle unter
dom EinfluB „wachstumsfórdernder" Stoffe beobachteten Vorgiinge sind Wachstum im
eigentlichen Sinne, d. h. eine „Zunahme durch Ansatz yon strukturell u. funktioncll vollwertiger lebender Masse“ ; z. B. diirfte das bei der durch sog. Wuchshormone geforderten
„Streckung“ der Pflanzen der Fali sein. Wo aber wirklich echtes W achstum yorliegt,
miissen mindestens noeh 2 Gruppen untersehieden werden: 1 . Beeinflussung von an
u. fur sich stattfindenden Wachstumsvorgangen (vor allem an jugendliclien Objekten);
2. W achstumserregung von tatsachlich oder scheinbar ruhenden Zellen (z. B. bei
Regencration, Wundheilung, Geschwulstbldg.). „Echto“ Wachstumsyorgange konnen
an Fibroplastenkulturen studiert werden; dabei h a t sich E x trak t aus Hiihnerembryonen
am besten bewahrt. Nach B o r g e r u . Z e n k e r (Verh. dtsch. pathol. Ges., Munchen
1931) geht dic waehstumsfordernde Wrkg. dieses Extraktes seinem Geh. an Dipeptidasen parallel. t)ber die Eigg. dieses Enzyms wird jetzt folgendes mitgeteilt. Bei
der lincar verlaufenden Rk. wird d,l-Leucylglycin (von dem dio 1-ifomponente yollstandig aufgespalten wird) fast doppelt so rascli gespalten ais Glycylglycin. Die Wirksam kcit der Dipeptidase ist im Vergleich zu dem Enzym aus anderen Organausziigen
yerhaltnismaBig gering: Rohausziige aus menschlicher Milz wirken etwa 6 mai, Ausziige aus Schweineniere sogar 10 mai so stark. Das pH-Optimum liegt weiter im alkal.
Gebiet ais bei anderen Geweboauszugon (8,5 s ta tt 8,0). Die Empfindlichkeit gegen
H2S ist geringor ais bei Nierendipeptidase; m it einer Konz. yon 10~ 6 mol. H,S wird
die Spaltung von Glycylglycin ctwas iiber die Hiilfte gehemmt. — Die Wrkg. des Embryonalextraktes gegeniiber Leucylglycylglycin (Aminopolypeptidase) ist etwas geringer
ais gegeniiber Leucylglycin. pH-Optimum dor Aminopolypeptidase liegt bei ph = 7,0;
das von W a ld s c h m id t- L e itz (C. 1929. I. 2432) angegebene zweite Optimum bei
Ph — 8,0 konnto nicht festgestellt werden. — Proteinase in dem m it TYRODE-Lsg.
hergestcllton E x trak t ist nicht yorhanden, auch nicht nach Zusatz yon reduziertem
Glutathion oder von HCN. Dagegen zeigt ein unter Zusatz von Glyeerin bei pn = 5,0
hergestelltes E x trak t eine deutliche Wrkg., die etwa dem 10. Teil der Kathepsinwrkg.
yon menschlicher Milz entspricht. — In 1,0 ccm des Embryonalextraktes ( = 10 mg
Trockensubstanz) sind nur 7 X 10~6 ^lm!/Za.s'eeinheiten, wahrend 20 mg getrockncte
Pankreasdriise 1 Amj’laseeinlieit enthalt. Lipasewrkg. entspricht 0,13 Butyrasecinheitcn pro 1 ccm E xtrakt, wahrend 0,1 mg Pankreaspraparat 1 Butyraseeinheit
enthalt. — Nach 50 Tagen im Eisschrank sind noeh 18% der Dipeptidase u. 80% der
Polypeptidase yorhanden. Die Dipeptidase wird durch Behandeln m it Essigsiiure
zerstort, wahrend dio Polypeptidase dabei etwa 50% ihrer W irksamkeit beha.lt. —
In der yergleichsweise untersuchten Dottersaekm embran wird eine etwa 12 mai groBere
Proteinasewrkg. gefunden; pn-Optimum: 4,0. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 214.
91— 103. 3/1. 1933. Munchen, Univ.)
HESSE.
David Glick und C. G. King, Die Proteinnatur von Enzymen. Eine ZJntersucliung
iiber Pankreaslipase. In AnschluB an S h e k m a n (C. 1932. I. 959) bzw. SUMNER
(C. 1933. I. 2259) bzw. N o r t h r o p (C. 1932. II. 3353), welcho gegeniiber den Arbeiten
yon W I LLSTATTER weiterhin die P roteinnatur der Enzyme yertreten, wird Pankreas-
1933. H.
E3. P f l a n z e n p h y s io l o g ie . B a k t e r io l o g ie .
1375
lipase untersueht. Yff. kommen zu dem SchluB, daB dieses Enzym in der Hauptsaeho
ein Globulin ist. Sie schlieBen das aus folgenden Befunden. Das beste Extraktionsmittel fiir das Enzym ist 10%ig. NaCl-Lsg. Durch halbe Sattigung m it (NH 1 )2S 0 4,
durch Sattigung m it M gS0 4 u. bis zu einem gewissen Grade auch durch gesatt. NaClLsg. wird das Enzym aus seinen Lsgg. ausgefallt. Vor Dialyse geben die reinsten Lsgg.
auBer den typ. Proteinfallungen positive Ninhydrin-, Biuret- u. Xanthoproteinrk. —
Lipasc aus Schweinepankreas konnte 256-fach, Lipase aus Schafpankreas konnte
894-fach gereinigt werden. Diese W erte sind auf die m it der Dialysemethode bestimmte
Trockensubstanz berechnet. Vff. halten diese Methode jedoch nicht fiir richtig u.
ziehen Berechnung auf den N-Geh. vor; dann findet man lediglich eine Konzentrierung
auf das 10,4 fache (statt 894). — Vff. betonen, daB diese P raparate noch nicht „reino
Substanz" darstellen. (J. Amor. chem. Soc. 55. 2445—49. Ju n i 1933. Pittsburgh,
Pennsylvania, Univ.)
HESSE.
Grósta Ehrensvard, Studien iiber Phosphalase. I. Ausgehend von Trockenpraparaten aus Schweinenierc kann m an durch gceignete Bchandlung m it Trypsin
hochaktivo P raparate der Phosphoesterase lierstellen, dereń Geh. an wirksamem Enzym
gleich demjenigen von P raparaten aus Kaninchenepiphyse ist. Eine weitere Reinigung
wird durch Behandlung m it 20°/oig. Aceton u. nachfolgende Adsorption an Stearinsaure
erzielt, wobei Praparate erhalten werden, die den P raparaten aus Knoehen um 20%
iiberlegen sind. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 217. 274— 80. 13/6. 1933. Stockholm, Univ.)
HESSE.
Hans Kleinmann und Heinz Bork, Untersuchungen iiber Urikolyse. H I. Untersuchungen iiber die S-paliprodukte der fermentattien HarnsaurespaUung. (II. ygl.
C. 1933. II. 8 8 8 .) Ais Zersetzungsprodd. des urikolyt. Abbaues der H arnsaure werden
festgestellt: Allantoin, Hamstoff, Oxalsdure u. Kohlendioxyd, was auch durch quantitative Unters. bestatigt wurde. Ein Teil der H arnsaure zerfallt in 1 Mol. Allantoin +
1 Mol. C 02, ein anderer Teil in 1 Mol. Oxalsaure + 1 Mol. C 0 2 + 2 Moll. Harnstoff.
Harnstoff u. Oxalsaure sind nicht dieProdd. weiteren Allantoinabbaues. Das Allantoin
ist vielmehr durch die verwendetc Urikase nicht mehr spaltbar. E s kann auch nicht
Carbonyldiharnstoff ais Zwischenprod. vorgelegen haben, da auch dieser durch Urikase
nieht spaltbar ist. Die Spaltung entspricht demnach dem Schema der Osydation von
Harnsaure in schwach alkal. Medium nach BlLTZ u. SCHAUDER (C. 1924. I. 1538).
Die Spaltprodd. sind zwanglos erklart, wenn m an m it BlLTZ die Oxydation ais iiber
Oxyacetylcndiureincarbonsaure u. iiber Oxyacetylendiurein gehend auffaBt. — Bei
Aufarbeitung der Spaltprodd. wurde beobachtet, daB ein Teil des Harnstoffes nicht
in die in A. 1. F raktion ging; das beruht auf Bldg. einer nicht in A. 1., lockeren H arnstoffoxalatverb.; die Ggw. von NaCl bedingte, daB H arnstoff erst nach Ansauern m it
Mineralsaure oder nach Ausfallcn des Cl' die X antliydrolrk. gibt. (Biochem. Z. 262.
20—40. 12/6. 1933. Berlin, Univ., Charitć.)
H esse.
Morna McLeod und Robert Robison, Die Hydrolyse der Hexosedipliosphorsaura
mit Knochenphosphatase. Eine neue Fructosemonophosphorsaure. (Vgl. C. 1931. II.
1712.) Die Hydrolyse von Hezosediphosphat m it Knochenphosphatase bei 25° u.
Ph = 7,0 gibt Gemische von Aldosen u. Ketosen wechselnder Zus. — U nterbricht man
die Hydrolyse nach 50%ig- Abspaltung der Phosphorsaure, so entsteht ein Gemisch,
das neben freien Zuckern u. Ausgangsmaterial noch Hexosemonophosphate enthalt.
Wahrscheinlich ist neben der Glucose-6 -phosphorsaure u. der Fructose- 6 -phosphorsaure auch die bisher unbekannte Fructose-l-phosphorsaure darin vorhanden. Dieso
Folgerung wird aus der starken Linksdrehung u. der groBen HydrolysengesclnWndigkeit (k = ca. 75-10 - 3 fiir n. HC1 bei 100°) gezogen. Dio Reindarst. des Esters ist
noch nicht gelungen. — Zur Reinigung der Knochenphosphatase empfehlen Vff. dio
Extraktion der A.-A.-Fiillung m it k., 50%ig. A. (1,5 Stdn.) u. Eindunsten im Vakuumexsiccator. (Biochemical J . 27. 286—97. 1933. London, Lister Inst.)
Oh l e .
E a. P flanzen p h y sio lo g ie.
F.
B akteriolo g ie.
Horn, Uber den Abbau des Arginins zu Citrullin durch Bacillus pyocyanms. Durch
Einw. von Bac. pyocyaneus auf Arginin in eiweiBfreiem Nahrboden bei einem Anfangs-pn
von 5,9 wird Arginin in Citrullin (I) iiborgefiihrt. I wurde ais Cu-Salz isoliert. Ausbeute 4,9°/0. Das hier wirksamo Ferm ent ist die Arginindesimidase, dio weder m it
Trypsin noch m it Arginase etwas zu tun hat. Eino Bldg. von I durch Bac. coli gelang
nicht. (Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 216. 244—47. 3/5. 1933. Wiirzburg, Physiol.chem. Inst. d. Univ.)
KOBEL.
92*
1376
Ea.
P.FLANZENPHVSI0L0GIE.
BAKTERIOLOGIE.
1933. II.
Hiroslli Tamiya, Uber die Stoff- und die Energiebila-nz bei dem Wachstumsrorgang
des Schimmelpilzes. Bemerkungen zu der Arbeit ton L. Algera. Vf. ist m it der yon
ALGERA (Rec. trav. botan. neerland. 29 [1932]. 47) ausgesprochenen Ansicht nicht
einverstanden, nach der zwischen Atmung u. W achstum bei Pilzen im wesentlichen
keine energet. Verkettung bestehen soli. (Acta phytochim. 7. 27—41. Mai 1933. Tokyo,
Botan. Inst. d. kaiserl. Uniy. u. Togugawa, biolog. Inst. [Orig.: deutsch].) KoBEL.
A. Brussoff, Extracelluldre Fetłbildung durch ein kalkspeichemdes Bakterium: In
den sinterartigen Aussclieidungen der Aachener Thermen wurden neben sand- u. tuffformigen Kalkbldgg. beim Auflosen in Sauren Fetttropfehen gefuilden. Bei der K ultur u’.
Isolierung eines kalkspeichernden Bakteriums aus der „Kaiserquelle“ wurden um die
Kolonien horum extracellulare Fettmassert nachgewiesen.' (Naturwiss. 21. 528—29.
14/7. 1933. Aachen, Tecłm. Hochsoh., Botan. Inst.)
O p p e n h e im e r . 1
Chas. J . Gr. Niehauś, Untersuchungen uber Apiculatushefen. (M it besonderer Berucksichtigung der Sporenbildung.) Bakteriolog. TJnters. der auf Weinbeeren u. Obst
weit verbreiteten zugespitzten Hefen. Voń 81 Rasscji bildeten 79 auf Gipsblockchen
bei 25° Sporen. Eine einzelnc rundę bis kurz-cllipsoide Spore von 3— 3,5 /( 'bzw. 2,5
bis 3,2 /t Durchmesser bildet sich im Askus; nur ausnahmsweise ęntstehen zwei Sporen.
— W ahrend der Garung wird verhaltnismaBig viel flucjhtigo SŁure gebildet, dereń
Menge m it Zunahme des Zuckergeh. der Nahrlsg. steigt. Glucose wird ebenso s ta rt
wie iru cto sc vergoreil. In allen Fallen entstelien bei der Garung-unangenehm riechende
Bukettstoffe. — A. wird von allen Rassen in HefewaSser in wcsentlieh hoheren Konzż.
vertragen ais in Traubenmost. Gelatino wird rasch yerflussigt. (Zbl. Baktcriol,,
Parasitenkunde Infektionskrankli. Abt. I I . 87. 97—149. 1932, Geisenheim’ a. RH.,
Pflanzenphysiolog. Yersuchsstation.)
HESSE.
A. M. Malkov, Zur Frage nach der Italie, der Phospliąte, bei der ąllcoholischen Garung
und Atmung der Hefe. Phosphate hemmcn die mehr oder weniger tiefen biolog. Óxydationen u. fordem die alkoh. Garung durch Bldg. von Phosphorverbb, des Eisens.
Orthophosphat liemmt die Oxydationsprozesso śtarker ais Pyropbosphat. Der ókonom. Quotient der Hefeyermehrung liegt bei Zusatz von,Phosphaten hóher. (Biochem.
Z. 262. 185—95. 12/G. 1933. Moskau, Wissenschaftl. Forschungs- u, Betriebslabor. d.
Staatshefenfabrik.)
KoBEL.
Efisio Mameli und Antonio Mossini, Einuiirkung ton organischen Substanzen auf
die alkoholische Garung. 3. Mitt. Verbindungen mit kondensierten Kernen und dereń
JReduktionsprodukte. (2. vgl. C. 1933. I. 2883.) Die Unterss. uber den Einflufi organ.
Vcrbb. auf dio alkoh. Garung wurden ausgedehnt auf Substanzen m it kondensierten
Kernen, sowohl aromat. Verbb., wie auch solche m it echten olefin. Doppelbindungen,
wie Naphthalin u. Hydronaphthaline, Inden u. Hydrinden, Acenaphtlien u. Ącenaphthyleń, Anthracen u. Ilydroanthracene, Cholesterin, Cholestanojen. Ergasterin. : ,Auch
hier zeigtc sich, daB Substanzen m it olefin. Doppelbindungen die alkoh. Giięung starker
beschleunigen ais dio entsprechenden gesatt. Verbb. In Verss. m it Verbb., die aus
Kern u. Seitenketten bestehen (z. B. a-Phenylbutan u. d~Phenyl-a.-bv.tcn, y-Phenyla.-propen, Styrol) yariierte das Verh. der .Substanzen m it ihrer Konz. . Vorverss. ęrgaben, daB dic Garung star ker beschleunigt wird, wenn die olefin. Doppelbindung in
der Seitenketto ist u. zwar bei Verbb. m it Doppelbindung am Endo der K ette um so
mehr, je groBer die Zahl der C-Atome der Verb. ist. — Bestatigt wird, daB die Wrkg.
der Yitamine auf die alkoh. Garung m it der Wachstumswrkg. im Zusamraenhang
steht. W ahrend der EinfluB der 4 Cholestanole auf die Garung durch Bestrahlung
nicht geandert wurde, wurde der dureh Cholesterin (I) u. Ergosterin (II) hervorgerufene Effekt durch Bestrahlung von I u. I I wesentlich erhoht. (G. Chim. ind.
appl. 15. 161—67. April 1933.P adova,
U niv., Inst. di Chimica farmaceut. e
tossicologica.)
.
.
.
.
K obel,
Gr. E. Symons und A. M. Buswell, Die Mełhangdrung ton Koldenhydraten.
Studien der Methangarung von 45 Substanzen (Kohlenhydraten, Alkoholen, Sauren,
Aldehyden, Ketonen usw.). Die Garung ist eine anaerobe Oxydoreduktion unter
Mitwrkg. von W., die durch Bakterien katalysiert wird. C 0 2 u.
scheinen die Primarprodd. zu sein, dann yerbindet sich ein Teil des C 0 2 m it H 2 zu Methan u. W. Ais
Zwischenprodd. der Rk. werden organ. Sauren angenommen. — Die Rk. folgt der
nachstehenden Gleiehung, in der die Ząhl der fur die Rk. notwendigen W.-Moll. u.’ die
Mengen des gebildeten CH 4 u. C 0 2 in Beziehung gesetzt werden zu der Formel der
yergarenden Verb. (M = Metallion, v ,= Yalenz des Jletalls):
E s. P f l a n z e n p iiy s io l o g ie .
1933. H .
B a k t e r io l o g ie .
1377
^n ^a P b ^ t:^ d ^e v + (n—aU—&A + ' 7 c/4 + <% + 3 CŁ’/j) H 20 ---->(n/j—a /8 -j- 6 /4—5 c/g + 5/j 9 eu/8) C0 2 + W 2 + als~~bJ'i—3 c/s~"^/i + Bv/a)C Si +
c NH.,HC0 3 -f- d H„S + eM (HC03)v.
Nur aus den S alzen der Ameisen- u. der Oxalsaure wird etwas weniger C 0 2 ge
bildet. — Thermodynam. - Berechnungen zeigen, daC, wenn neben dem in der ver
garenden Verb. enthaltenen O W. die einzige 0-Quelle ist, die zu erwartcndcn End
prodd. C0 2 u. CH4 sind, da auf ihrer Bldg. die gróBte Abnahme an freier Energie be
ruht. — Die Rk. geht in gleicher Weise vor sieh bei mesophilen (33—35°) wie thermo
philen (58—60°) Tempp. (J. Amer. chem. Soc. 55. 2028—36. Mai 1933. Illinois, Univ.
Department of Chęmistry.)
K obel.
Jan Smit, Die Biologie der garenden Sarcinen. Studium des Vork. verschićdener
garender, Sarcinen (Genus Zymosarcina) in natiirlichen Materialien sowie der Morphologie
u. Biologie dieser'Organismen. Der Vergleich ihrer V italitat in Reinkulturen u. unter
naturlichen Bedingungen fuhrte zu dem SchluB, daB die Kokkenform der Sarcinen
eine einpfindliche Form des Organismus darstellt, die in wenigen Tagen abstirbt u.
irreversibel aus einer sehr stabilen Form entsteht, in der die Sarcinen allgemein vorkominen u. lange Zeit in naturlichen Materialen, wie Boden, Sand, Getreidekleie lebend
bleiben. — U ntersucht wurde der Zuokerabbau durch Z, renlriculi (I) u. durch Z.
inazima (II). Der Zuckeyabbau durch I ahnelte dem durch Hefe. I produzierte in
2°/0ig. Glucose- oder Fructoselsg. in der H auptsache A . u. C 02 in prakt. gleichen Mengen
u. nur, wenig Essigsdure u. H ,, II dagegen bildete keinen A., aber betrachtliche Mengen
BiUtersaure (bis 37%) u.. auBer CO^ u.
auch Essig-, M i l c h u. Bernsteinsaure. Die
Ef-Garung ahnelt demnach der Buttersiiuregarung. (J. Pathol. Bacteriology 36. 455
bis 468. Mai 1933. Amsterdam, Univ.)
KoBEŁ.
R. Falek, W. Schoeller und S. Michael, Studien iiber die Sdurebildung durch
Fddenpilze.. Die Saurebldg. durch Aspergillus niger wird durch die „Zustandsform"
des Kohlehydrats, d. h. den niedrig molekularen oder polymeren Zustand, wesentIich beeinflufit. Aus Mono- u. Disacchariden entstehen dio drei H auptsauren, Olueonsaure, Gitroneńsaure u. Oxalsaure. Aus polynierem Kohlenhydrat {Starkę) -werden.nur
Citronensaure u. Oxalsdure gebildet. Bei Ggw. von niedrig molekularem u. polymerem
Kohlenhydrat wird erśteres in Oluconsaure, letzteres in Citronensaure u. OxaUaure
iiberfuhrt. Der respirator. Quotient C 0 2/0 2 ist 1, sowohl im neutralen Medium, ais
aiich bei schwacher Saurebldg., im sauren Medium. Weńn durch Erstickung anaerobe
Prozesśe auftreten, wird er groBer ais 1 . Im carbonatneutralisierten Medium ist das
Verhaltnis von veratm etem zu aus Carbonat freigcmachtem C 0 2 ein Hinweis auf die
Art des Kohlehydratabbaues. (Biochem. Z. 262. 280—93. 27/6. 1933. Hann. Miinden,
Mykológ. Inst. d. Forstl. Hochschule u. Berlin, Hauptlabor. d. S c h e r in g -K a h l baum A. G.)
K obel.
Heinrich Wieland uńd Robert Sonderhoff, Vber den Mechanismus der Oxydationsvorgange. XX XIV . Die anaerobe Vergdmng der Citronensaure durch Hefe. (X X III.
vgl. W ie l a n d u . S ev a g , C. 1933. I. 2712.) Es wird die anaerobe Zers. der Citronensaure durch „verarm te“ (C. 1932. I. 2052) Brauereihefe untersucht. Dabei entsteht
ih Terschiedenen Ansatzen auf ein Mol Citronensaure in Molen:
Essigsdure .
. . .
1,74
1,30
1,65
1,64
Ameisensaure
. . .
0,1
0,24
0,33
0,22
Kóhleńsaure . .
. .
—
<2
—
—
Daneben wird noch Bernsteinsaure, Aćelaldehyd u. A. isoliert. Dio beiden letzteren
stammen aus der Selbstyergarung der Hefe. Mit Ausnahme von Ameisensaure konnen
diese Prodd. durch die Hefe o sy d ie rt.werden, wodurch die Ansicht der Vff., daB dio
Garung der Citronensaure ihre enzymat. Oxydation einleitet, gestutzt wird. — U nter
der Voraussetzung ćines die Abspaltung von HCOOH aus Citronensaure beschleunigenden Fermentes in der Hefe, wird folgendes Beaktionsschema fiir die Garung der Citronen­
saure ahgenommen:
HOOC—CHa—C—CH ,—COOH
> HOOC—CHa—CO—CH,—COOH + HCOOH
i
O ^ C ooh
HOOC—CH,—CO—C H ,-C O O H — y COs + 2 CH,—COOH
II bedingt die Fahigkeit der Hefe zur „Saurespaltung“ . Rk. I u. II muB von einer
Dehydrierung begleitet oder gefolgt sein, wodurch auch die Entstehung der Bernstein­
saure erklart ist (aus Essigsaure). Die Entstehung von H 2 konnte nicht nachgewiesen
werden. (Auoh F orm iat wurde unter den gleichen Bedingungen nicht unter f i 2-Entw.
h
II
1378
E 6. T ik r p h y s io l o g ie .
1933. II.
zers.) Vff. halten die Entstehung der Bernsteinsaure dureli Zerfall der Citronensaure
in Essigsaure u. Oxalessigsaure fiir unwahrschcinlich. Fiir dio Syntheso der Citronen­
saure halten Vff. dagegen an der Unikehr dieses Sehemas fest, obgleich Verss., Citronen­
saure aus Oxalessigsaure u. Essigsauro durch Hefe zu synthetisieren, fehlselilugen
(V irta n en % C. 1930. II. 2275; W ie l a n d , C. 1933. I. 1143). (Liebigs Ann. Chem.
503. 61—70. 29/5. 1933. Munchen, Bayer. Akad. d. Wissenseh.)
D r is h a u s .
Heinrich Wieland und Franz Wille, Uber den Meclianismus der Ozydationsrorgdnge. XXXV. Zur aerobenDchydrierung von Alkohol durch Hefe. (X X X IV. vgl. vorst.
Ref.) Der (Juotiont C 0 2/0 2 fiir die Debydrierung von A. durch an oxydablen Stoffen verarm te Hefe (C. 1 9 3 2 .1. 2052) wird bestimmt, um Einblick in denReaktionsverlauf zu gewinnen (vgl. C. 1932. I. 2052). Fiir die vollstandige Verbrennung des A. wurde sich der
(Juotiont zu 0,66 errechnen. Gefunden wurdo bei 1-std. Rk.-Dauer im Mittel 0,48,
bei 2-std. Rk.-Dauer im Mittel 0,55. Der Quotient erwies sich unabhangig von der
angettandten A.-Menge. Ais Zwischenprod. der Oxydation wurde nur Essigsaure
(kein Acetaldehyd) gefaBt, die in Parallelverss. quantitativ bestim m t wurde. Es ergab
sich, daB nach 1 Stde. die Halfte des umgesetzten A. zu Essigsaure, die andere Halfte
zu C 0 2 oxydiert worden ist, entsprechend C 0 2/ 0 2 = 0,5. — Ferner wurde die Menge
des umgesetzten A. bei 2-std. Rk.-Dauer u. niedriger A.-Konz. bestimmt. Bei einem
E insatz yon 1,92 M X 10- 3 betragt der gofundene A.-Umsatz 0,944 M X 10—3, der
aus Essigsaure u. CO, bcrechnete aber 1,105 3 / x 10~3. Diese Differenz erklaren Vff. m it der Entstehung von Nobenprodd. bei der nicht vollstandigen,
enzymat. Oxydation von A. durch Hefe. Ein priiparativer Vers. ergab namlich neben
wenig Essigsaure u. Acetaldehyd Bernsteinsaure. — Die in B a r c r o f t- W a r b u r g GefaBen gefundene C 0 2 ergab zu niedrige Werte. Vff. fanden, daB ein Teil der CO,
von den Hefezellen festgehalten wird, aber durch Ansauern oder Erhitzen im N-Strom
u. Einloiten in B aryt gefaBt werden kann. Es wurde die Menge der C 0 2 bestimmt,
die beim ,,Verarmen“ der Hefe in Leitungswasser (40 mg auf 1 g Troekengewieht der
Hefe) u. Phosphatpufferlsg. (8 mg) festgehalten wird. Die tatsachlichen C02-Werte
sotzen sich zusammen aus: C 0 2 im Gasraum + C 0 2 in der Suspension absorbiert — C02,
die bereits nach dem Verarmen an der Hefe absorbiert ist. (Liebigs Ann. Chem. 503.
70—84. 29/5. 1933. Munchen, Bayer. Akad. d. Wissenseh.)
D ris h a u s .
E.
N. Mischoustin, Beitrag zur Physiologie der den H am sloff vergarende
Bakterien. Die verschiedenen Bakterien werden nach ihrem Verh. gegen C-Nahrung
cingeteilt. In der vorliegenden Arbeit wird ein B akteriuin beschrieben, das die Salze
organ. Sauren gegenuber K ohlenhydraten bevorzugt. NH4-Salze werden von diesem
Bakterium besser ais Harnstoff, Asparagin u. Pepton assimiliert. — Bei Assimilation
von Essigsauro wird kein Acetaldehyd gebildet. (Zbl. Bakteriol., Parasitenkunde
Infektionskrankh. Abt. II. 87. 150—66. 1932. Moskau, Res. Inst. of fcrtilizers and
soil science.)
H esse.
E s. T ierphysiologie.
T. Fukui, Uber den Einflufi der Cyankaliinjektion a u f die Sauersłoffdissoziationskurve des Blutes, insbesondere iiber die Bezieliungen der Gyankaliinjeklion zu verschiedencn
Ilormonwirkungen. VI. Mitt. Ober den EinfluB der Milzexstirpation a u f die Cyankaliwirkung. (V. vgl. C. 1933. II. 235.) Bei milzlosen Tieren ist die durch Cyankaliinjektion
bowirkte Senkung der 0 2-Dissoziationskurve ltleiner ais n. (Folia endocrinol. japon. 9.
2—3. 20/4. 1933. Kyoto, Univ., I. Med. Klin. [Orig. japan., Ausz. dtsch.].)
Wadehn.
S. Nisikori, Ubar die Beziehungen zwischen M ilz und Schwefelstoffwechsel, insbesemdere iiber den Einflufi rerschiedener endokriner Driisen darauf. 1. M itt. Uber den
Einflup der Splenekiomie a u f den Schwefelstoffwechsel. Bei splenektomierten Hunden
(7.—35. Tag nach der Operation) nim m t die Ausscheidung des Gesamt-N u. Gesamt-S
kraftig ab; der Quotient N/S steigt. Das Sulfat nim m t dabei um 16,1— 45,8°/o ab>
prozentual zum Gesamt-S aber zu. A.-Schwefelsaure ist unvorandert. Der Neutral-S ist
absol. u. relativ vermindert. (Folia endocrinol. japon. 9. 5— 6 . 20/5. 1933. Kyoto,
Univ., I. med. Klin. [Orig. japan., Ausz. dtsch.].)
Wadbhn.
S. Nisikori, Uber die Beziehungen zwischen M ilz und Schwcfclsloffwcchsel, iptsbesondere iiber den Einflufi verschiedener endokriner Driisen darauf. II. Mitt. Uber
den Einflup der Schilddriise a u f den Schwefelstoffwechsel des splenektomierten Hundes.
(I. vgl. vorst. Ref.) Der EinfluB der Schilddrusenfutterung auf den N- u. S-Stoffwechsel des entmilzten Hundes ist derselbe wie beim n. Tier. (Folia endocrinol. japon.
9. 6—7. 20/5. 1933. Kyoto, Univ., I. Med. K lin. [Orig. japan., Ausz. dtsch.].) W a d .
1933. II.
E 6. T ie b p h y s i o l o g ie .
1379
S. Nisikori, iUber die Bezieliungen zwischen M ilz und Schwefelstoffwechsel, insbesondere uber den Einflufi verschiedener endokriner Driisen. darauf. III. Mitt. Uber
den Einflufi des Insulins und Traubenzuckers a u f den Schwefelstoffwechsel des spleneklomierten Hundes. (II. vgl. vorst. Ref.) Nach Verabfolgung von 4 bis 5 Einheiten
Insulin yerminderten sich beim milzlosen H unde die Gosamt-N- u. -S-Ausscheidung
im H arn; der Q uotientN /S blieb unyerandert. Die Zunahroo der Ausscheidung war goringer ais bei normalen Tieren. Anorgan. S war yermindert, Neutral-S vermehrt,
A.-Schwefelsaure unyerandert. Bei den m it Insulin -f- Traubenzucker injizierten
Tieren waren die genannten Veranderungen starker ausgepragt. Der Quotient N/S u.
der Neutral-S waren leicht yermindert. (Folia endocrinol. japon. 9. 17— 18. 20/6. 1933.
Kyoto, Univ., I. Med. Klin. [Orig. japan., Ausz. dtsch.].)
WadEh n .
S. Nisikori, Ubcr die Beziehungen zwischen M ilz und Schwefelstoffwechsel, insbesondere uber den Einflufi verscliiedener endokriner Driisen darauf. IV. Mitt. Ober
den EinfluP des Adrenalins auf den Schwefelstoffwechsel des splenektomierten Hundes.
(III. ygl. yorst. Ref.) Naeh subcutaner Injektion von Adrenalin nahm beim splenekto­
mierten Hund die Gesamt-N-Ausscheidung im H arn um durchschnittlich 18,l°/0, der
Gesamt-S um 30,2% zu. Der anorgan. S u. Neutral-S waren am deutlichsten (um 38
bis 40%) yermehrt. A.-Schwefelsaure war yermindert. Die genannten Veranderungen
waren am Tage nach der Injektion am starksten. Sie waren geringer ais am nor­
malen Tier. (Folia endocrinol. japon. 9. 18— 19. 20/6. 1933. Kyoto, Univ., I. Med.
Klin. [Orig. japan., Ausz. dtsch.].)
W adehn.
A.
Butenandt und H. Jacobi, Ober die Darstellung eines krystallisierlen pflanzlichen Tokokinins (Thelykinins) und seine Identifizierung m it dem a-Follikelhormon.
Untersuchungen uber das weibliche Sexualhortnoti. 10. Mitt. (9. Mitt. ygl. C. 1933. I.
2962.) Im Pflanzenroieh ist bereits yielfach das Vork. ostruserregeiider Stoffe riachgewiesen worden. Es gelang jetzt orstmalig, cin derartiges Tokokinin zu isolicrcn u.
mit dem a-Follikelhormon zu identifizieren. Ais Ausgangsmaterial dienten die PreBriickstando aus Palmkemon. — BO kg PalmkernpreBriickstando m it Methanol 3-mal
h. oxtrahieren, E xtrakte zentrifugicren u. Methanol abdest.; 3,1 kg Ruckstand. Den
Riickstand aus Methanol umlósen; es ergeben sich 2,39 kg R ohestrakt. Je 200 g
des E xtraktes m it 400 ccm 6 % ig. methanol. K OH 1% Stdn. am RuckfluB hydrolysieren, A. zur Halfte entfernen, auf 2 1 m it W. verd., m it HC1 ansauern u. m it A.
erschopfen. Ath. Lsg. m it 5% ig. Sodalsg. ausschiitteln, bis Sodalsg. sich nicht mehr
anfarbt. Sodalsg. m it A. waschen u. yereinte A.-Lsgg. nach Trocknen m it N a 2SO.,
einengen. Ruckstand ist ein braunes Ol, das bei 12 mm dest. wurde; das bis 200°
ubergehende helle Ol yerwerfen. Im Fraktionierkolben bleiben 1 0 g eines dunkelbraunen Ols, m it 10 000 M.E./g. Ol in 40 ccm Methanol łósen u. m it 20 ccm konz. HC1
V /2 Stdn. auf W .-Bad hydrolysieren, m it W. yerd. u. ausathem . A.-Lsg. m it Sodalsg.
waschen u. dann m it 10%ig. NaOH wiederholt u. ausdauernd schiitteln, daa Tokokinin gcht in dio alkal. Lsg. Alkal. Lsg. ansauern u. m it A. extrahieren, in den jetzt
die phenol. Anteilo ubergehen. Sio werden nach dem Abdampfen des A. ais dickes
rotbraunes Ol erhalten m it einer W irksamkeit von 7B 000 M. E. im g; das entspricht
einer 80% ig. Ausbeute an Tokokinin. Zur weiteren Aufarbeitung werden je B g des
Ols in 30 ccm Methanol gel. u. 5 ccm PAe. u. 10 ccm W. zugegeben. Das Gemisch m it
der Halfte des Vol. an PAe. ausschiitteln u. die dunkelbraune PAe.-Sehicht abtrennen.
Zur wss. Lsg. erneut 10 ccm W. fiigen, wobei zahe braune Schmieren ausfallen. Erneut
mit PAe. extrahicren u. die Ausschiittelung naeh Zugabe yon erneut 10 ccm W. wiederholen. Es treten Emulsionen auf, die crst nach tagelangem Stehen absetzen. Diealkoh.wss. Schicht m it 3—4 Anteilen W. verd. u. m it A. erschopfend ausziehen. Dor Riickstand yom A. ist eine dunkclrote, klare, sehr zahe M. m it 17B 000 ME./g, Ausbeute 6 8 %
an Tokokinin. Es folgt Dest. im Hochvakuum, wrobei dio bei 0,001 mm u. 130— 165°
ubergehende Fraktion krystallin sofort oder nach Anreibon m it Essigester erstarrt.
F. 254—256°. Hormonausbeuto 20%. Dio aus A. gereinigten K rystalle wurden m it
dem a-Follikelhormon auf Grund ihrer physikal. Eigg. (F., opt. Drehung, Absorption
im Ultrayiolett) u. ihrer chem. Zus. u. chem. Umwandlungen (Benzoat, Semicarbazon)
u. der physiolog. W irksamkeit identifiziert. — Die Bedeutung der Feststellung eines
tier. Hormons im Pflanzenreich wird nach yersehiedener Richtung hin besprochen.
(Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 318. 104— 12. 23/6. 1933. Góttingen, AUgem. Chem.
Univ.-Labor.)
"
W adehn.
H.
H. Cole und R. F. Miller, Kunstlićhe Auslósung der Omilalion und des Ostrus
beim Schaf wiihrend des Anóstrus. Schafe im Zustand des Anostrus erhielten Serum
1380
E 8. T i e r p h t s i o l o g i e .
1933. n .
fcragendor Stuten subcutan injiziert. In Dosen iiber 50 RatteneinheitCn wufde nach
einer einzigcn Injektion regelmaBig Ovulation erzeugt. Ostrus tr a t nach einmaliger
Injektion nioht auf u. auch dann nicht, wenn dio Injektionen an mehreren aufeinander
folgenden Tagen wiederholt wurden. Der Ostrus war nur dann kunstlich auszulćisen,
wenn eine zweite Injektion der ersten im Abstande von 16 Tagen folgte. *Der natiirliche Ostruszyklus beim Schaf betragt 17 Tage. Es scheint also, daB durch die erate
Injektion der Kreis der zykl. Erscheinungen in Gang gesetzt wird, daB es aber eines
zweiten Reizes nach Verlauf einer fest umrissenen Z eitbedarf, um den Zyklus zu yollonden. Bei den kunstlich in Ostrus gebrachten Schafen kam es nach eińer Kopulation
haufig zur Schwangerschaft. (Amer. J . Physiol. 104. 165—71. 1/4. 1933. Davis, Univ.
of Califomia, Coli. of Agriculture.)
W adehn.
J. B. Mitchell jr. , Die Wirming des Theelins a u f das Haushuhn. (Vgl. C. 1933.
I. 1463.) Die' Injektion von krystallin. Theelin hebt beim H aushuhn die Folgen der
Ovariektomie, soweit sie an Fedem u. Oviduct in Erscheinung treten, auf. Die Entw.
des K am m eSj die duroh die kompensator, rechte Gonadę nach der Ovariektomie ausgel.
wird, wird durch die Theelininjektionen nicht beeinfluBt. (Proc. Soc. exp. Biol. Med:
30. 500—01. Januar 1933. St. Louis Univ. School of Med., Dep. of Pharmacol.) W ad.
E. V. Ęnzmańn und G. Pincns, Die Wirhung von Injektionen ‘m it Schwangereńhamextrakt auf die saugende Maus. E x trak t aus Schwangerenharn (Antituitrin), der
luteiniśierende Wrkg. besitzt, hem mt bei ausreichend langer Zufiihrung die Lactation
bei der saugenden Maus. Die Żahl der sterbenden Jungen ist etwa proportional. zum
Logarithmus der verabfo)gten Hormongaben. (Amer. J . PHysibl. 103. 30—33. 1/1.
1933. Cambridge, Mass., H arvard Univ., Labor. of General Physiol.)
W adehn.
Harold H. Klingler und John C. Bur eh, Die Wirkung von Extrakten aus
Schwangerenharn a u f dąs hyperplastische Endometrium. Beschreibung eines Falles von
endometraler Hyperplasie m it anhaltenden Blutungen. Injektion von Prolan brachte
8 chnell die Blutung zum Stillstand, ohne progestationale Proliferation zu erzeugen.
(Amer. J . Obstetrics Gynecol. 26. 17—21. Juli 1933. Vanderbilt-Univ., School of
Med., Dep. of Obstetr. and Gynecol.)
W adehn.
Harold Burrows, E. C. Dodds und N. M. Kennaway, Ober Effekte, die nach
fortgesetzter Behandlung m it Óstrin an der M aus zu beobachten sind. Mannliche. Mause
erhielten,innerhalb 10 Woclien 5 Injektionen von je 0,5 ecm 0,3%ig. óllsg. yon Ketohydroxyóstrin; andere Tiere wurden m it einer 0,3%ig. Lsg. des ó strin s in Bzl. zwischen
den Schulterblattern 2-mal wóchenthch iiber 10 Wochen. gepinselt. Am Ende der
Behandlung waren bei der ersten Serie an 5 von 8 Tieren bilaterale skrotale H em ien u.
bei der zweiten Serie an 3 von 28 Tieren skrotale Hemien, davon eine bilateral, zu
beobachten. Diese Erscheinung ist wohl in Zusammenhang zu sotzen m it d,er Lockerung
der Beckenbander, die wahrend der Schwangerschaft bei einigen Tierarten ąu ftritt u.
die wohl auf die groBen in der Schwangerschaft auftretenden Mengen von óstrin
zuriiekzufuhren ist. Die Pinselung weiblicher Mause m it der Óstrinlsg. fiihrte . zum
Dauorostrus u. zu einer derart starken Ansa.mmlung Terhornten Epithels, daB eine
Aufweitung der Vagina u. ein YerschluB des Uterus cintrat. Die UterushćSrner enthielten
vieł FI. (Naturę, London 131. 801—02. 3/6. 1933. London, Res. Inst., Cancer Hosp.;
Courtauld-Inst. of Biochem., Middlesex Hosp.)
,
WADEHN.
G.
Koller und W. Rodewald, Uber den Einflu/3 des Lichtes a u f die Hypophysentdtigkeit des Frosch.es. E xtrakte aus Hypophysen von Fróschen, die in der Dunkelheit gehalten wurden, bewirken keine Expandierung der Chromatophoren. Um
diese In ak tm erung der Hypophyse zu erzielen, geniigt es, die Tiere wenige M in. im
Dunkeln zu halten. Naoh kurzem Lichtreiz wird der akt. Stoff in der Hypophyse neu
gebildet. Der Lichtreiz — am besten w irkt blaues oder yiolettes Licht — muB das
Auge treffen. Auch durch mechan. Opticusreizung kann bei dunkelgehaltenen Froschen
die Hypophyse a k tm e rt werden. (Pfliigers Aroh. ges. Physiol. Menschen Tiere 232.
637—42. 12/7. 1933. Kiel, Univ., Zool. Inst.)
W a d e h n .:
Warfield M. Firor, HypophyseJctomie bei tragenden Kaninchen. Genaue Be­
schreibung einer Entfemung (Aussaugung) der Hypophyse auf dem Wege durch die
Augenhóhle. — W ird die Entfem ung ■der Hypophyse 35 Min. nach dem Coitus ausgefiihrt, so kommt es nicht mehr zur Ovulation, trotzdem sprungreife Follikel vorhanden sind. In diesem Fali fiihrt aber die Injektion von Prolan trotzdem zur Ovulation.
Wird die Hypophyse 50 Min. bis 3 Stdn. nach dem Coitus entfernt, so kommt es zur
O nilation u. zur Bldg. von Corpus luteum-Korpern, die aber in wenigen Tagen degene-
1933.' Ii.
E 6. TlERPHYSIOLOGIK-.
1381
rieren. Nach Entfem ung der Hypophyse 3 Tage nach dem Coitus findet wohl die Implantation des befruchteten Eies sta tt, aber die Sćhwangerschaft kommt nicht zum
Fortgang. Die Hypophysek tomie in der -Mitte d er Tragzeit fiihrt zum Absterben der
FStón, wobei es noeh unklar ist, ob die Wrkg. oine direkte ist oder darauf beruht, daB
durch die'Hypophysoktom ie die Corpus luteum-Korper degenerieren. Dio am Ende
der Tragzeit Torgenommenon Operationen lassen es unentsehieden, ob irgendein Teil
der Hypophyse am Geburtsyorgang beteiligt ist oder nieht. (Amer. J . Physiol. 104.
204— 15. 1/4. 1-933. Jołrns Hopkins Med. School, Surgical H unterian.L abor.) W a d e h n .
I. A. W ills, G. M. R ileyundE . M. Stubbs, Uber die Nichtspezifilat der Anurenhypophysen, bei der Auilosung der Omlalion bei der Krote. 2 Wóibohen von Bufo americanus erhielten jeden Tag 4 Hypophysen yon R ana sphenocephala oder R ana pipiens
in"den dorsalen Lymphsack im plantiert. Am. dritten Tag ka.m es bei beiden Kroten
zur Oyulation. Wenn ea anderen' Bearbeitem nicht gelang, m it Froschhypophysen
bei der K rote Oyulation zu erzielen, so mufi das besonderen Umstanden zuzuschreiben
sein. (Proc. Soe. exp. Biol. Med. 30. 411— 12. Jan u ar 1933. S tate Univ. of Iowa, Zool.
Labor.)
.
W adehn.
A. C. Kuyper, C. A. Pfeiffer und I. A. W ills, .Uber dic Wirkungslosigkeit des
Hebiiis, um bei Kroten Ovulation ąuszulosen. (Vgl. yorst. Ref.) Hebin, das sęxuale
Reifungshormpn aus Sehwangerenharn, war weder allein ■noeh in Końibination m it
Óstrin imstande, Oyulation bei der K rote ąuszulosen. (Proc. Soe. esp. Biol. Med. 30.
41Ć5-—14., Jan u ar 1933. S tate Un}v. of Iowa, Zool., Labor.)
W adehn.
Earl T. Engle, Unterschiedliche Beeinflussung weiblicher Makaken durch Extrakle
aus Prahypophyse und aus Schwmigerenharn. (Vgl. C. 1933. I. 446.) Der Unterschied
in der Rk. weiblicher Makaken gegeniiber E xtrakten aus Prahypęphyse einerseits u.
gegeniiber E xtrakten aus Sehwangerenharn anderersfeits iśt rioch wesentlich ausgepragter ais bei manrili'chen',Makaken. Die Pyridinextrakte aus Vorderlappen fiihren
zu 'der am Nagetier haufig beschrieberień VergrdBerung.,des Ovars ui zur Reifurig der
Fbllikel. An der GesaBschwiele koinmt es zur RÓtung, zu starker Durch bltitung, Steigeriing des Turgors u. zur Wulstbldg. Dieśe Effekte yermógeri E xtrakte aus Schwangerenharn, die an der infantilen R atte sehr gut wirksam sind, nicht ąuszulosen. Das Ovar
bleibt fast uriyerandert; es kom m t śelbst ńaeh lange Zeit durćhgefiihrfer Beliandlung nur zu einer yermehrfen BIdg. der Corpora atretica u. ziir yerstarkten hyalinen
Degenefation kleiner Eollikel. Veranderungen an 'd e r GesaBschwiele treten nieht auf,
so ’daB das Oydr Bruństhormon śicher nicht yerm ehrt produziert. —- Die Wirkstoffe
der E strak te aus Prahypophyse u. ąiis Sehwangerenharn sind also biolog, nieht gleiehwertig. (Proc.' Sóc. esp. Biol. Med. 30. 530—32. Januar 1933.' Columbia Univ., College
6 f Physic. and Surgeons, Dep. of Anat.)
WADEHN.
J. B. Collip, H. Selye und D. L. Thomson, Herstellung eines gereinigten, hochutirksamen Extrakt'es des Wachsiurnshorinons des Hypophysenvorderlapperis. Hypophysenyorderlappengewebe Wird m it der mehrfachen Menge verd. Alkali (0,5— l% ig .
Natronlańge oder l°/ 0ig. Ammoniak) behandelt, m it Essigadure auf ph = 6,5 angetóuert u. filtriert: Der Ruckstand- wird in der gleićheń Weise noeh 5 Mai auśgezogen. ‘ Die vereinten'F iltrate werden m it Ammoniak bis zu einer Konz. -yon 1%
yersetzt. : Es erfolgt Zugabe geeigneter Mengen yon CaCl2 u. N atrium phosphat, so
daB eine Suspension von Ca3(PO ,,)2 entsteht. Daś Ganze wird unter yermindertem
Druck eingeengt, bis das Ammoniak yertrieben ist. Das Ca-Phósphat w ird abges&ugt,
niehrfach m it 0,5%ig. Natrońlauge ausgezogen u. die entstehende Lsg. m it Essigsauro
auf pn =i 6,5 eingestellt. Es wird m it Ammoniak alkal. gem aeht u. im Vakuum das
Ammoniak yorsichtig entfernt, bei pa = 7,5— 8 fallt ein halbkrystall. Nd. aus, der
abgetrennt u. m it verd. Natrońlauge ausgezogen wird. Naeh dem Neutralisieren ist
die Lsg.' injektionsfertig. Aus 1 g Driiśe werden 1—2 mg Trockenriiekstand erhalten.
1 ccm der Lsg'. sollen 2 g Driise entsprechen; die zweimalige Injektion von 1/i ccm
dieser Lsg. bew irkt bei hypophysektomierten R atten deutliches Wachstum. (Proc.
Soc. exp. Biol. Med. 30. 544—46. Januar 1933. M ontreal,'Mc Gili Univ. Dep. of Biochem.)
•
Wadehn.
William E. White und Samuel L. Leonard, D ie Reaktion des Ovars gegeniiber
Prolan und Hypophysenvorderlappenexlrakt bei hypophysektomierten Kaninchen mit
besonderer Berucksichligung der Ovulation: Briinstige Kaninchen wurden hypophysektomiert u. erhielten dann sofort E x trak t aus der Prahypophyse oder aus H arn injiziert. Bei n. briinstigen Kaninchen sind vom Prahypophysenextrakt 1/ł0 R atten einheit notwendig, um Oyulation zu erzielen, yom Prolan 2 Ratteneinheiten. Um
1382
Es. T i e r p h y s i o l o g i e .
1933. II.
beim hypophyscktomierten Kaninclien Ovulation auszulosen, mufite die Dosis des
E x trak tes aus Priihypophyse um Vo-V3. die Menge des Prolans um die Hiilfte gesteigert werden. Es scheint also in diesen Fiillen zum Zustandekommen der E xtraktwrkg. dio Ggw. der Hypophyse nicht erforderlich zu sein, da sonst hohere Dosen anzuwenden gewesen waren. Die sich entwickelnden Gclbkórper sind kleiner ais n.,
produzieren aber genug Hormon, um eine priigravide Umwandlung des Uterus zu
bewirken. (Amer. J. Physiol. 104. 44—50. 1/4. 1933. Columbia Univ., Coli. of Physic.
and Surgeons, Dep. of Anat.)
WADEHN.
Paul C. Samson, Die kontinuierlicha inlratenóse Zufiihrung ton Adrenalin und
Glucose bei H unden: Weitere Untersuchungen. Mit technischer Unterstutzung yon
H u ld a ROHDE. (Vgl. C. 1932. II. 400.) Hundc erhielten in lang dauernden Verss.
Adrenalin (0,060—0,12 mg/pro Stde. u. kg) u. Glucose (0,3—0,6 g/pro Stde. u. kg)
infundiert. Der Blutzuckcr erreichte in 4 Stdn. ein Maximum u. fiel dann langsam
in 36—48 Stdn. auf etwa n. W erte ab. Das Aussetzen der Infundierung fiihrte zu
einer stundcnlang anhaltenden Senkung des Blutzuckers bis deutlich unter dio Norm.
W urde beim Infundierungsvers. der anniihernde n. Blutzucker erreieht u. nun die
Adrenalinzufuhr aufs doppclte gesteigert, so tr a t eine HyperglykiŁmie oder Clykosurie
nicht m ehr auf. Die erncute Injektion von Adrenalin + Glucose nach einer Pause
von 24 Stdn. fiihrte zu einem Blutzuckeranstieg, der doppelt so hoch ais bei der ersten
Injektionsserio war. — Wurde Glucose 24 Stdn. nach einer Adrenalininfundierung
gegeben u. danach wieder Adrenalin infundiert, so betrug die jetzt eintretende Hyperglykamio u. Glykosurie das doppeltc der zuerst erfolgten. — E s ist anzunehmen, daB
die Gewebe Reserveglykogen enthalten, das durch Adrenalin mobilisiert werden kann.
Der mobilisierte Betrag ist aus der Hóhe des ausgeschiedencn Zuckers zu schatzen.
W ird Glucose zugefiihrt, so werden die Glykogenreserven groBer ais zuvor, so daB
eine nun einsetzende Adrenalininjektion eine starkere Hyperglykamie u. Glykosurie
ais yorher erzeugt. K om m t es aus Mangel an Glucose zu kciner Glykogenneubildung,
so folgt der zweiten Adrenalininjektion eine gcgeniiber der ersten Bk. schwachere
Rk. auf Blutzucker u. Zuckerausscheidung. — Diese R esultate sind m it der Annahme,
daB Adrenalin eine yerm ehrte Glykogenbldg. in der Leber bewirkt, kaum zu vereinbaren. Sie bieten auch keine Stiitze fiir eine yerm ehrte Insulinsekretion nach
Adrenalinverabfolgung oder fur eine Hemmung des Kolilehydratstoffwechsels. —
E in EinfluB der Adrenalin- u. Glucoseinjcktioncn auf die Ausscheidung des HarnGesamt-N w ar nicht zu beobachten. (Amer. J. Physiol. 103. 255— 64. 1/1. 1933. Univ.
of Chicago; Rusli Med. Coli., Dep. of Med.)
W adehn.
Clifford Hoyle, E in Fali ton Hyperlension beim Kinde mit Ausscheidung einer
adrenalinahnlichen Substanz im H am . Dio intrayenose Injektion von H arn eines an
Hypertension leidenden Knaben in K atzcn fiihrte zu einem Blutdruckanstieg u. zur
Beschlcunigung des Herzschlages. Der Grund fiir diese Blutdrucksteigerung lag an
einer peripheren Kontraktion. Vollstandige Nicotinisierung des Versuchstiercs anderte
am Druckanstieg nichts. Die den Druckanstieg bewirkende Substanz ist also adrenaliniihnlich. (Lancet 225. 230—33. 29/7. 1933.)
WADEHN.
Gordon A. Alles, Vergleich der physiologischen Wirkung ton ąuaternaren
Ammoniumsalzen der Adrenalinreilie. 16 Verbb. des Adrenalintypus wurden niiher
tj M/prr \ 7
untersucht. Ihre Konst. wird durch nebenstehendo allgemeine
i1 i
33
Formel wicdergegeben, in der R = C0H 6—, p-HO-CrH 1—, p-CH 30R— C— C - R ,
CeH4—, p-CH 3COO-C6H 4— oder m,p-(HO) 2C0H 3— u. R t = H£
OH, OCOCU3 oder OCOC6H 5 u. R 2 = H oder CH 3 ist. Die physiolog. W irksamkeit aller dieser Verbb. auf Zentralnervensystem
u. Kreislauf (Atmung u. Blutdruck) ahnelt der Wrkg. des Nicotins. Einige der aufgcfiihrten Vorbb. ubertreffen die W irksamkeit des Nicotins; besonders steht die Wrkg.
auf den Kreislauf im Vordcrgrund. Sekundare Blutdruckscnkung ist weniger ausgesprochen ais beim Nicotin. Die allgemeinen Schlussc, die sich aus den Folgen des Eintritts yon Substituenten in den Grundkórper ziehen lassen, sind fiir dio untersuchten
ąuaterńarcn Ycrbb. nicht immer dieselben wie sie aus demYerh. der Amino- oder Methylaminoverbb. beim E in tritt der gleichen Substituenten bekannt sind. Die Einfiilirung
eines phenol. Hydroxyls (p-Stellung) h a t nur geringen EinfluB auf die In tensitat der
untersuchten ąuaternaren Ammoniumsalze. Hingcgen yerdoppelt der E in tritt yon
zwei phenol. Hydroxylen (m u. p) die A ktiyitat der Stammyerb. — Acetylierung einer
phenol. Hydroxylgruppe iindert nicht, die Methylierung yerm indert die A ktiyitat auf
den 100. Teil. — Die Einfuhrung einer CH3 -Gruppe, derart, daB eine 3-Kohlenstoff-
1933. II.
E6. T ie b p h y s i o l o g i e .
1383
kette entsteht, steigert die W irksamkeit aufs doppelte u. melir. — Die Einfiihrung
oiner OH-Gruppe in die ^-Stellung der Seitenkette yerm indert die A ktiyitat sekr
stark. — Die Acetylierung oder Benzoylierung der /1-Hydroxylgruppe andert die
Wirksamkeit nicht merklich. — Die A ktiyitat yon Stereoisomeren, die wegen der
Asymmetrie des /?-C-Atoms auftreten, ist untereinander unwesentlich verschieden.
(Proc. Soc. exp. Biol. Med. 30. 491—93. Jan . 1933. Los Angeles, Laborr. of George
Tines, and Univ. California Med. Sehool, Pharm acol Labor.)
WADEHN.
Margaret Mac Kay Sawyer und Teodoro Schlossberg, Die Wirkung der
Adrenalineintrdufclung a u f die Iris normaler Tiere. Minimal wirksamo Dosen Adrenalin
fiihren zu einer K onstriktion der Pupille. GróBere Dosen bewirkcn eine deutliche
Mydriasis des behandelten Auges, der gelegentlieh eine K ontraktion folgt oder Yorhergeht. Die intrayenose Injektion yon Adrenalin y erstarkt die Mydriasis des lokal be­
handelten Auges besonders stark, u. zwar gleichgiiltig, ob die lokale Behandlung zu
Kontraktion oder Erweiterung der Pupille gefiihrt batte. (Amer. J . Pliysiol. 103.
153—58. 1/1. 1933. H aryard Med. Scliool; Labor. of Physiol.)
WADEHN.
M. Momose, Uber die durch Hyperthyreodismus rerursachtcn Enlwicklungsvcrdnderungcn bei weiflen Rallen, sowie die Beziehung zwischen Schilddruse und Nebenniere. Jungę weiBe R atten erbielten wechsclndc Zeit hindurch Schilddriisenpulycr
in yerschieden groBen Dosen zugefiihrt. Im allgemcinen hing der Gesamterfolg weniger
yon der Hóhe der taglich yerabreichten Dosis ais der Lange der Futterungsdauer ab.
Makroskop. ist bemcrkonswert das A uftreten yon Epidromen, die Hypertrophie der
Leber, das Versehwinden des Fettgewebos. Dio Nebcnniere nim m t an Gewicht zu;
man findet Hypertropliio u. Vermehrung der Rinden- u. Markzellen u. hochgradige
Blutfulle. Bei Verabreichung kleiner Dosen Schilddriisenpulver zeigen die Follikelwandepithelien der Schilddriisc zuweilen eino leichte Vermehrung, Histiozyten erscheinen in den Follikclraumen u. im interstitiellen Gewebo. GroBe Dosen yorursachen biswcilen akute regressivo Metamorphoso. (Folia endocrinol. japon. 9. 7—9.
20/5. 1933. Patholog. Inst. der Nihon-mediz. F ak u ltat [Orig. japan., Ausz.
deutsch].)
Wadehn.
R. W. Gerard und M. Mc Intyre, Die Wirkung der Schilddrusenfutłerung a u f
die Gewcbsalmung. Dio AtmungsgroBe yom Gewebo junger Hunde, die 3— 6 Woclien,
mit taglich 0,6 g getrockneter Schilddruse gefiittert worden waren, wurde im W a e b u r g App. bestimmt. In Leber, Auricel u. Vagus war der 0 2-Verbraucli gesteigert, in der
Schilddruse um 30% verm indert. Dio Vorminderung der A ktiyitat der Schilddruse,
wie sio sich in einer Senkung der Atmung ausdriickt, ais Folgę einer Erhobung des
Hormonspiegels im Blut ist ein wichtiges Zeichen fiir dic bestehende Selbstregulation
der Sekretion des Schilddriisenhormons. (Amer. J. Physiol. 103. 225—31. 1/1. 1933.
Univ. of Chicago, Dep. of Physiol.)
Wadehn.
Gec>rge Crisler, W. T. Booher, E. J. van Liere und J. C. Hall, Die Wirkung
der Schilddrusenfullerung a u f die durch Morphin gesteigerle Speichelsekrelion. Dio Verfiitterung groBer Dosen Schilddriisonsubstanz fiihrt zu einer kurzeń Steigerung, dann
zu einer lang anhaltenden Verminderung der durch Morphin beeinfluBten Speiclielsekretion. Die Steigerung der Sekretion diirfte einer cerebralen Rcizung u. die Vermindorung einer Dehydration der cerebralen Gewebe zuzuschreiben sein, die eine
Herabsetzung des Tonus dieser regulierenden Zentren bewirkt. Die unbeeinfluBto
Speichelsekretion (unconditioned saliyary secretion) wird durch Schilddrusengaben
nicht bemerkenswert yerandert. (Amer. J. Physiol. 103. 68—72. 1/1.1933. Morgantown,
West Virginia Univ., Dep. of Physiol.)
W adehn.
Esther Da Costa und A. J. Carlson, Die Wirkung derVerfiitlerung gelrocJcneler
Schilddruse a u f die sexuelle Reifung der Albinoratle. Dio tagliche Verfutterung von
0,5— 1,0 mg getrockneter Schilddruse fuhrte bei der weiblichen R a tte zu einer leichten
Beschleunigung der sexuelleii Reife, die Yerabfolgung yon taglich 5— 10 mg zu einer
Verzogerung der sexuellen Reife. Die Mannchen wurden fast stets in ihrer sexuellen
Reifung innerhalb der genannten Dosenbreiten gehemmt. Die Hoden blieben im Gewicht auch boi den Tieren zuriick, dereń Kórpergewicht das der Kontrollen iibertraf.
(Amer. J . Physiol. 104- 247—52. 1/4. 1933. Univ. of Chicago, Physiol. Labor.) W a d .
Walter Freund, Uber die Thyroziribehandlung der Hypcrtonie. Es werden mehrere
Falle von Hypertonie geschildert, bei denen Verabfolgung yon Thyroxin „ R o c h e “
in 0,2%ig. Lsg. ais Erganzungsbehandlung giinstige Wrkg. ausubte. (Therap. d. Gegenw art 74- 298—300. Juli 1933. Bad Reinerz.)
W adehn.
1384
E 5. T lER PnY SIO LO G IB .
1933. II,
Erich Hesse, Die Erilgiftung des Schibłdrusenhormons durch M d a lii und.natiirliche
Quelleń. i (Vgl. C. 1933. I I. 236.) Die Verabfolgung des W. bestim m ter Heiląuellen
h at dieselbe Bchiitzende Wrkg. gegoniiber der Schilddriisenvergiftung bei. Hundęsn wie
die Verabfolgiing der friiher angegebenen Metallsalze. Verwandt wurde dio arseneisenhaltige E u g o-n q u e I l e yon B a d K u d o w a, die im 1100 mg F e u. 4,4 mg As
enthalt. Von dem Quellwasser geniigen 3,5 com/kg oral, um einen H und vor derV ergiftung m it Schilddruscnjiulver (3 g pro kg) oder m it Thyroxin (1 mg/kg subcutan) zu
schiitzen. Die Hundo nohmen bei der monatelangen Vers.-Dauer kraftig an Gewicht zu.
Die sonst nach den Schilddrusengaben einsetzendo Einschmelzung des Fettes in den
Depots oder den Organen, die Verminderung des Glykogengeh. der Leber (bei Ratten),u.
die Hyportróphie yon Herz u. Leber werden durch die Quellwasserbehandlung yermieden.
— Aus den Vergleiohsverss. m it einzelnen Bestandteiilon der Eugenąuelle ergab sich, daB
die'H au p ttrager dor genannten Wrkg. Fe u. As sind. E in kiinstliehes Gemisch von
Arsenik u. F eS 0 4 h at aber einen geringeren Effckt ais die natiirliche Quelle m it gleichem
As—Fe-Geh. Die iibrigen Mineralbestandteile der QueUe iiben einen unterstiitzenden ,u.
fórdernden EinfluB aus. (Klin. Wschr. 12. 1060—61. 8/7. 1933. Broslau, Univ., Inst. f.
Pharmakol. u. exp. Therapie.)
W adehn.
B.
N. E. Cohn und R. Stohr, Uber den Serum-Kalkgehalt bei Meerschweinchm
nach geringen Oaben von ParaOwrmon (Collip). Meorschweinchen erhielten taglich 1
oder 5 Einheiten Parathorm on injiziert; Naoh yerschieden langer Zbit (7—28iTagen)
w ar der Ca-Geh. des Serums gegenuber dem Ausgangswert nicht verandert. Knochen-'
yeranderungen waren nicht eingotreten. Bei einmaliger Verabfolgung von 40 bis
100 Einheiten war nach 48 Stdn. der Ca-Spiegel u u r in einem F al!k raftig erhóht.. Stets
war aber ein gesteigorter Knochenabbau zu beobachten, dessen AusmaB in allen Fallen
der gleicho war. (Klin. Wschr. 12. 1021—22. 30/6.1933. Innsbruck, Univ., Pathol.
Anat. In st.; u. Lab. of Res. Orthopedi d. Univ. of Pennsylvania.)
W a d e h n .,
R. C. Bodo und I. Neuwirth, Die Beziehung des Insulina -zum Leberglykogen.
Verss. an H undcn unter Morphin- u. Chloralosoanasthesie,'denen im Verlauf des Vers.
stiindlich 5 g Leber zur Glykogenbeśt. exstirpiert w r d e . U nter diesen Bedingungen
nim m t das Leberglykogen langsam ab. W ird stiindlich 1 120 ccm 10%>g- Glucoselsg.
injiziert, so‘ steigt das Leberglykogen an. W ird wahrend der Zuckerinfusion eine einmaligo groBe Dosis Insulin yerabfolgt, so fallt das Leberglykogen. W ird Insulin zugleich
m it dem Zuckcr in miiBigen Doson (4 Einheiten pro'Stde. gegeben), so andert sich der
Geh. der Leber an Glykogen nicht. Insulin hemmt dio glykogenolyt. Wrkg. ..des
Adreńaliris auf das Leberglykogen nicht. Kurze Zeit nach der. Pankreasentfernung
kommt es stets zum Absinken des Leberglykogens, gleichgiiltig ob. Glucose oder Glucose
+ Insulin infundiert werden oder nicht. Hingegen h at bei Tieren, bei deńeil das Pankreas
mindestens 48 Stdn. vor-dem Vers. entfernt wurde, die Zufiihrung von Glucose 4*
Insulin einen sofortigen Anstieg des Glykogens in der Leber zur Folgo. (Amer. J.
Physiol. 103. 5— 17. 1/1. 1933. Univ, and Belleyue Hosp., Med. Goli., Dep. of-Pharmacol.)
Wadehk.
Axel Marius Hernmingsen, Die Genauigkeit der Insulinaliswertiaig an der weifien
Maus. I. Die zaklreichen bei der Auswertung yon lnsulinpraparaten e r h a l t e n e n R-esultate
werderi m athem at. iń yorbchiedener Richtung hin oingehend diskutiert. (Quart. J.
Pharm ac. Pharmacol. 6 . 39—80. Jan./M arz 1933. Kopenhagen, Nordisches Insulinlab.)
1
: ; W adehn.
Frank C. Mann und Jesse L. Bollmann, Untersuchungen iiber die Physiologie
der Leber. XXIV. Die Wirkung des Insulins a u f den Blutzucker nach totaler Entfemung
von Pankreas und Leber. (X X III. ygl. C. 1932. II. 87.) Einem Hundo wurde die Bauehspeicheldriise entfernt u. nach einigen Tagen die Leber. 2 oder 3 Stdn. naeh der Leberexstirpatioń boi noch hohem Blutzucker wurde Insulin intraven5s injiziert: Der Blut­
zucker sank je tzt iii einem sehr stark beachleunigten Tompo. Die Leber ist also zum
Zustandekommen der hypoglykam. Rk. naoh Insulin nicht notwendig. (Amer. J.
Physiol. 103. 45—47. 1/1. 1933. Rochester, The Mayo Foundation, Div. of Exp. Surgery
and Pathol.)
W adehn.
J. F. Regan, Die Wirkung des Insulins a u f die Motilitdt des leeren Magens. Bei n.
u. pankreatektom ierten Hunden verursaeht die intravenose Injektion von kryatallisiertem Insulin anfanglich eine Verminderung des Tonus u. der Kontraktionen, die yon
einer Versta.rkung des Tonus u. einer Erhóhung der M agenaktiyitat gefolgt ist. Es folgt
dann ein Zustand unyollstandiger M agentetanie' (Typ I I I nach dem Schema yon
Ca r l s o n ). Die intrayenose Injektion yon Insulin scheint das sympath. Netyensystem
1933. rr.
E s. T lE B P H Y 8I0L Ó G IE .
1385
zu Btimulieren. (Amer. J . Physiol. 104. 90—94. 1/4. 1933. Univ. of Chicago, Physiol.
Lab.)
■ '
.■
'
• WADEHN.
K. M iz u ta n i,U b e r den Einflufi der kombinierten Tkerapie von Insulin, Nebenilierenprdparat und Jod auf den Grundumsaiz bei Basedomkćrn und Hyperthyreosen.
Nach Yerabfolgung vón Insulin, Nebennierenpulver u. LuGOl.scherLsg. sanie, bei den
meiśten Basedowikern der gesteigerfce Grundumsatz. Diese Senkung erfolgt nieht so
schnell wie nach LtJGOLscher Lsg. alleirf, aber die ^onst nach fortgesctzter J-Behandlung
eintretende steile Grundumsatzsteigerung wird verzogert. Mit der Senkung des, Grundumsatzes ging auch eine Yerbesserung des i subjektiyen Befindcns, die Żunahnie des
Kćtrpergewiehts usw. paralleL (Folia endocrinol. .japon; 9. 1—-2. 20/4. 1933. Kyoto>
Univ., I. med. K lin. [Orig. japan., Auszug dtsch;].)
Wadehn. ,
L. D tinner, B . O stertag und S. T h a n n h a u ser, K linik und pathologische Anatomie
der- chronischen Insidinvergiftung an Tieren. Hunde, Kaninchen oder: Meerschweinchen
erhielten taglich so groBe Insulingaben, daB iiber 2—5 Stdn. cin deutlicher Vergiftungszustand eintrat. Die Krampfgrenze sollte móglichst ■nicht untersćhritten werden.
Nach 2 Monaten erfolgte die histolog. Unters,, die das Yorhandensein von Gehirnschwellung u. dcgeneratiyen Veranderungen am Nervenparenchym, weiter deutjiche
GcfaBcrkrankung u. irreparablen Parenchymausfa.il ergab., Die Gehirnschadigung hatte
sichbald nach Beginn der Insulinvcrabfolgung am Verh. des Tieres.angeze.igt. Am
Auge eatfltehen lletinalblutung u. Stauungspapille m it Ubergang in Atropliie. Leber u.
Muskel sind glykogenarm, die Gallencapillaren vorfettefc, der Lymphapp, ist odematós.—
Ruckschltisse fur die Therapie lassen sich aus diesen Yerss. nicht .ziehen. (Klin. Wschr.
12.1054—56. 8/7.1933. Berlin, Stiidt. Hosp. Bueh-West u. Pathol. Inst. d. Bucher
AnStalten.)
'
W adehn.
C.
J . W eber, J . B. N an n in g a und R a lp h H . M ajor, Isolierung einer depressorisch
wirkenden SubstanzauS Ocliirń in krystallisierter.Form: Es wird die Herst. eines Krystallisats aus dem A cetonextrakt vom G«hirn geschildert.' 100 ccm des yom Aceton befreiten
Rohextraktes.mit 60 g K 2C 0 3 mischen u. 5-mal m it 95?/0ig. A; ausziehen, Lsg. filtrieren,
■imVakuum'einengen, R iickstandin A. losen. Zur Lsg. wird eine Mischung, die aus l Teil
konz. H 2S 0 4 -f 50 Teilen A. bereitet ist, gefiigt, bis nichts mehr fallt. Nd. abfiltrieren,
Lsg. m it NaOH neutralisieren, filtrieren. •Zum Sirup einengen, diesen in W. losen,u. m it
Phośphorwolframsaure behandeln, Nd. beseitigen, F iltra t zum Sirup einengen u. in
absol. A. losen. Alkoh. Lsg. mit-1 Vol. wasserfreiem A. yersetzen, Nd. in absol. A. losen
u: mit 0,1, dann m it 0,3 Vol. A. yersetzen, die jeweils auftretonden Nddj entfernen.
Lsgg. jetzt m it 1 Yól. A; yersetzen u. Nd. in absol. A.idsen. Die'alkoh.; Lsg. m it 0,3 Vol.
A. yersetzen, Nd. in: absol. A..losen u. der Ausfallung m it, alkoh. H 2 S0.r unterwerfen.
Filtrat m it 1 VoI. A, yersetzen, Nd. entfernen u. dio entstehende Lsg. m it 3 VoU. u. dann
nochmals m it 3 Yoll. A. yersetzen.' Aus bciden Fraktionen treten krystallin. Ndd. auf,
die wahrscheinlich ident. sind. Die: Umfallungen wurden noeh 6 -mai wiedcrholt, ohne
daB eih.Verlust an A ktiyitat eintrat. 0,1 mg der K rystallisate yerursachte, eine Blutdruckśenkung yon 8 mm Hg beim 12 kg schwcren Hunde, 0,5 mg eine Senkung von
40 mm Hg. An der Luft verwandelteń sich dio Krystalle-bald iri eincn braunen Gummi.
Sie geben negative P a u ly - u. negative SAKAGUCHI-Rk.; sie sind auch am atropinisierten
Hunde wirksam. (Proc. Soc, exp. Biol. M ed.'30. 513—15. Jan. 1933. Univ. of Kansas
Sehool of Med., Dep. of Int. Med.)
W adehn.
R . W ; G erard und E . U. S till, Untersuchungen zur Physiologie des Sekretins.
V . Wirkung a u f die Atmung des ezstirpiertm Pankreas. (III. vgl. C. 1930. I. 2914.)
Die Zugabe yoń 0,02—0,2 mg hochgereinigten Sekretins zur Ringerlsg. des W a e b tjrg App. steigerte den 0 2-Verbrauch yon Pankreasstuckchen-der R atte um 20—507oAndere Gcwebe, ausgenommen yielleieht Leber,.zeigten diesen Effekt nieht. (Amer. J .
Physiol. 103. 232—34. 1/1. 1933. Uniy. of Chicago. Dep. of Physiol.) W a d e h n .
H en ry A. R afsky, A. B e rn h a rd und G. L. R ohdenhurg, Hochdrueksludien.
I. Wirliung der Injektion verschiedener Substanzen, besonders Aminosauren, a u f den
Blutdruck vbn Kaninchen. N ach mehrtagiger bzw. mehrwochiger Injektion.yon Urannitrat, Pb-Ace.tat, P, Sekale, Viosterol, Cholesterin, Lecithin, Putrescin, Tyramin,
Arginin, Asparagin, Glułaminsdure, Histidin, Tyrosin, Tryptophan, Bemsteinsdure,
Asparaginsaure u. Guanidin in etwa der halben Dose, die Nierenschadigung yerursacht,
bewirken nur die beiden letzten Substanzen.Blutdruckerhóhung. (Proc. Soc.exp. Biol.
Med. 29. 1243—45. 1932. New York, Lenox Hill Hosp.)
OPPENHEIMER.
A dolph B ern h ard uńd I . J ; D re k te r, Hochdrueksludien. II. Veriinderungen der
Bluteiwei/ikorper bei experimenleUer Hypertension. (I. ygl, yorst. Ref.) Nach Asparagin-
1386
E 5. T ie r p h y s io l o g ie .
1933. II.
saure- oder Guanidininjektion sinkt, wenn der Blutdruek angestiegen ist, der bas.
Amino-N (Phosphorwolframsaurefallung) yon 20% des Gesamt-N auf 4,9— 10% , der
Monoamino-N steigt von 70 bis 80% auf 80—90% . (Proc. Soc. exp. Biol. Med. 29.
1245— 48. 1932.)
O p p e n h e im e r .
Adolph Bernhard, Jerome S. Leopold und I. J. Drekter, Hochdruckstudien.
III. Bluteiweifikórper bei K indem mit hohem Blutdruek. (II. vgl. vorst. Ref.) (Proc.
Soe. exp. Biol. Med. 29. 1248—49. 1932.)
O p p e n h e im e r .
Richard Kohn, Experimentelle Untersuchungen iiber einige Ester der p-Oxybenzoesiiure. p-Oxybenzoesauremethylester (Nipagin M ), p-Oxybenzoesdureathylester (Nipagin A)
p-Oxybenzoesaurepropylester (Nipasol) u. p-Oxybenzoesaurebenzylester (Nipabcnzyl)
beeinflussen bei Kaninchen weder nach intravenoser, noch nach intramuskularer
Injektion den Blutzuckerspiegel. W ahrend die E ster, intravenós verabreicht, bei
H unden u. K atzen auch nach Infusion erheblicher Mengen fur Kreislauf u. Atmung
yollig indifferent sind, senken sie allerdings nur bei sehr rascher Injektion erheblicher
Mengen voriibergehend in geringem Grade den Blutdruek. Zusatz der Ester zu
Adrenalin, Cardiazol u. Goffein beeinfluBt weder dereń W irkungsart noch Wirkungsstiirke. (Med. Klinik 29. 983—84. 14/7. 1933. Hamburg, Pharmakol. In st. d. Univ.,
Allg. K rankenh. St. Georg.)
Ma h n .
E. G. Schenck, Ober die Beeinflupbarkeil de,r Blulzuckerregulation durch Eiiceiflstoffe, Aminosduren und dereń Derivate. II. (I. vgl. C. 1931. I. 2129.) Die blutzuckersenkendo Wrkg. des Glykokolls ist nicht an Beimengungen gekniipft; sie kommt sehr
ausgepragt bei Einfuhr von synthet. reinem Glykokoll zum Ausdruck. Auch am Diabetiker konnte dio Wrkg. gezeigt werden. Bei Behandlungsverss. ist Abstand von
etwa G Stdn. notig, bevor EiweiB dargeroieht werden darf, da dieses die BlutzuckerGlykokollwrkg. aufhobt. Trimethylamin senkt auch etwas den Blutzucker; dagegen
sind Glycinaiihydrid, Glykocyamin, Glycylglycin, Glycinleucin, Methylamin, Kreatinin,
Di-(3-oxathylamin, Kolamin, Sarkosin u. Athylam in ohne Wrkg. Zu einer Steigerung
kam es nach Glykokolldthylester, Kreatin u. Dijodtyrosin. Theoret. Abgrenzung der
Insulin- u. Glykokollwrkg. (Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 170.
546— 50. 16/5. 1933. Heidelberg, Kaiser-W ilh.-Inst. f. med. Forseh.)
O p p e n h e im e r .
R. Nothhaas, Zur Frage des physiologischen Blutfarbstoffabbaues. Nach BlNGOLD (C. 1928. II. 2034) wird B lut durch groflo Mengen H 20 2 entfilrbt u.
F e '" ist nachzuweisen. BlNGOLD fand ferner, daB durch Na-Silicat ungerinnbar
gemaehtes Blut durch Erhitzen auf bestimmte Temp. durch geringe Mengen H 20 2
entfarbt wird u. F e” ' nachweisbar wird. Die Temp. ist spezif. fiir jedo Tierart.
HjOo-bildende Pneumokokken entfarben ebenfalls erhitztes Blut auf Agar-Agar. —
Vf. kann zeigen, daB Hdmoglóbin (I) sehr empfindlich gegen H 20 2 wird, wenn durch
Adsorption dem Blut die Katalase weitgehend entzogen wird; das Blut verhalt sich
jetzt so, wie wenn es nach BlNGOLD erhitzt worden ist. Das Erhitzen greift also
nicht I an, sondern wahrscheinlich wird die (schiitzende) Katalase durch diese Behandlung geschiidigt oder zerstort. Verss., m it katalasearmem Blut im Durchstromungsvers. zu zeigen, daB das ais intermediares Stoffwechselprod. entstehendo
H 20 2 I abbaut, blieben erfolglos. (Z. klin. Med. 124. 490—96. 14/7. 1933. Niirnberg, 1. med. Klin. des stadt. Krankenh.)
REUTER.
Elsa R. Orent, H. D. Kruse und E. V. Mc Collum, Untersuchungen iiber
Magnesiummangel bei Tieren. II. Sonderheiten der Symptomatologie nach Magnesiumentzug. (I. vgl. C. 1933. I. 2271.) Der Symptomenkomples ist unabhangig von Einzelheiten u. Variationen der Erscheinungen ais Tetanie aufzufassen. (Amer. J. Physiol.
101. 454—61. 1932. Baltimore, Johns Hopkins Uniy., School of Hyg. a. Publ.
H ealth.)
O p p e n h e im e r .
H.
D. Kruse, Elsa R. Orent und E. V. Mc Collum, Untersuchungen iiber den
Magnesiummangel bei Tieren. I II. Verdnderungen des Blutchemismus nach Magnesiumentzug. (II. vgl. vorst. Ref.) Neben der Senkung des Mg-Geh. im Serum kommt es,
wenn dio Nahrung nieht mehr ais 1,8 Teile Mg auf 10° enthalt, zu einer Vermehrung
des Cholesterins, u. zwar vorwiegend de 3 Estera, u. zu einer relativen Verminderung
der Fettsiiuren. Erorterung uber die Beziehungen der Mg-Tetanie zu den Blutyeranderungen. (J. biol. Chęmistry 100. 603—43. Mai 1933. Baltimore, Johns Hopkins
Uniy., School of Hyg., Bioehem. Lab.)
OPPENHEIMER.
Y. Hirano, Der E influp von Blutverlusten a u f die Menge von reduziertem Glutathion
des Kaninchenblutes. Nach T uN IC L IFFE bestimmtes SH-Glutathion war im Kaninchenb lu t nach kleinen Aderliissen nicht anders ais n. Dagegen war es yermindert 1 Stde.
1933. II.
Eb. T ie r p h y s io l o g i e .
1387
nach starkem BIutverlust. Das Minimum fand sich 1 Tag danach; allmahlich im
Yerlauf von 4 bis 7 Tagen war die Abweichung gegeniiber der Norm wieder ausgeglichen. (Orient. J . Diseases Infants 13. 6 . 1933. Kyoto, Im p. Univ., Kinderklinik
[Auszug engl.].)
F . Mu l l e r .
Hermann B. Stein und Robert C. Lewis, Ist die Blutkdrperchen bildende Wirkung
von Kupfer abhangig von der Anwesenheit entsprechender Eisenzufuhr m it der Nahrung ?
(Proc. Soc. exp. Biol. Med. 29. 1174—75. 1932. Dcnver, TJniv. of Colorado,, School of
Med., Dep. of Biochem.)
O p p e n h e im e r .
G.
Zickgraf, iiber die hamolytische Wirkung von Jodsalzen. Jodide u. loekere
J-EiweiByerbb. hamolysieren. Empfehlung zur Vorsicht bei der Therapie. (Zbl. inn.
Med. 54. 657—60. 22/7. 1933. Bremerhayen.)
OPPENHEIMER.
J. R. Peter, Oesamtfarbstoff und Bilirubin im normalen menscldichen Blutserum.
Ein Beitrag zur spektropliotometrischen Beslimmung der Serumfarbsloffe. E s wird ein
zur spektrophotometr. Serumfarbstoffheat. in n. menschliehen Seren geeignetes Verf.
der Serumaufarbeitung besehrieben, dessen wesentliche Ziige sind: Fallung u. Extraktion des Serums m it A. im Verhiiltnis von 1 Volumen Serum auf 10 Volumen fertigen
Extrakt u. K larung des E xtraktes durch Filtration unter Oberdruck durch Jenaer
Filtertiegel nach vorangegangenem Zentrifugieren. — Mit dieser Methode ausgcfiihrte
vergleichende Messungen haben ergeben, daB der Serumfarbstoffwert von Vollblut
oder Serum, das bei niedriger Temp. im Dunkeln aufbewahrt wird, annahernd kon­
stant bleibt bzw. nur sehr langsam abnimmt. — Es wird ein Verf. angegeben zur Herst.
von „Azolsgg.“ aus den alkoh. Serum extrakten durch Ausfuhrung der EHRLICHschen
Diazork., das ebenfalls zur spektrophotometr. Best. geeignete, bestandige Lsgg. liefert.
—
Die Liehtabsorptionskuryen alkoh. Serum extrakte v on gesunden, in nuchternem
Zustande befindlichen Personen stimmen gut iiberein m it der Absorptionskurve von
Bilirubinnatrium in alkoh. Lsg., zeigen aber doeh Abweichungen davon, die durch den
Lipoehromgeh. des Serums erklarbar sind. — Dio Liehtabsorptionskuryen der aus den
Serumestrakten hergestellten Azolsgg. stimmen m it den Kurven reinen Azobilirubins (I)
im Teil des Spektrums oberhalb etwa 560 m/t iiberein. U nterhalb ist die Absorption
yon I uberlagert von der Absorption eines in annahernd konstanter Konz. auftretenden
gelben Farbstoffes, der durch die Wrkg. des Diazoreagens auf zum H auptteil farblose
» Bestandteile des Serums entsteht. Die n. B ilirubinw eite der N iichternsera gesunder
Personen liegen naoh den spektrophotometr. I-Bestst. fast ausschlieBlich zwischen
0,3 u. 0,6 mg-% Bilirubin. Die Serumbilirubinwerte der einzelnen Personen zeigen
innerhalb dieses Gebiotes zeitliche Sehwankungen yon teilweiso betrachtliehem AusmaB. Im gleiehen Serum extrakt ist der Serumfarbstoffwert stets groBer ais der Bilirubinwert. Die Differenz — im Mittel etwa 30—40% fjes Serumfarbstoffwertes — ist anliiihernd konstant, d. h. der absolute Betrag ihrer Anderungen ist klein, yergliehen m it
denen des Serumfarbstoffwertes; es sind danach die Sehwankungen des Serumfarbstoff­
wertes im allgemeinen bedingt durch die Anderungen des Bilirubinwertes. —- Es wird
festgestellt, daB naeh der Seruinbilirubinbestimmungsmethode yon Va n DEN B e r g h
infolge einer Konzentrationsunriehtigkoit der in der L iteratur angegebenen Vergleichslsg. nur etwa 70% des yorhandenen Bilirubins gefunden werden. (Biochem. Z.
262. 432—60. 27/6. 1933. Basel, Physiol. Inst. d. Univ.)
KOBEL.
Charles Achard, Augustin Boutaric und Haurice Doladilhe, Ober die Verdiinnung des Pferdeserums m it Elektrolytlosungen. (Vgl. C. 1932. II. 3573.) Bei Verdiinnungen m it W. strebt das Prod. aus l = Vol. der Verdiinnung von 1 cem Serum u.
h = opt. D. der Verdiinnung einem Maximum zu. Die W erte fiir das Maximum von l-h
liegen nun niedriger, wenn sta tt W. Lsgg. von NaCl, KC1, NH 4C1, N a 2SO., oder N a 3P 0 4,
hóher, wenn zur Verdiinnung Lsgg. von BaCl2, CdCl2, A1C13 oder ThCl, genommen
werden. (C. R. hebd. Seanees Acad. Sci. 195. 196—98. 1932.)
OPPENHEIMER.
R. Mtiller, Wird Methylglyoxal im Harn ausgescliieden? Das ais Intermediiirprod. im Fettstoffweehsel yerm utete K etol (H e n z e u. M u l l e r , C. 1933. I. 2390)
he 8 sich weder im n., noch D iabetikerham nachweisen. Im Gegensatz zu Pl-SuŃER
(C. 1933. I. 1643) konnte m it Dinitrophenylhydrazin im Diabetikerham auch nicht
die Anwesenheit von Methylglyoxal festgestellt werden. Dio Harne zeigten zwar eben­
falls die Fiirbung m it Pyrrol-HCl, dagegen lieBen sich aus kleineren Harnmengen nie
Fiillungen m it l5initrophenylhydrazin erhalten. Der aus 10 1 H arn gewonnene Nd.
gab mit A. + KOH nur eine schwache Violettfarbung, welche von dem Osazon der
Glueose herriihrt u. nicht ais charakterist. fiir das Methylglyoxalosazon angesehen
1388
E 6. TlERPHYSIOLO GIE.
1933. h .
werden kann. (Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 217. 253—54. 13/6. 1933. Inns­
bruck, Med.-chem. Inst. d. Uniy.)
G u g g e n h e im .
H.
H. Mosher, Gleichzeitige Untersuchung der Zusamniensetzung von Urin und
Schwei/3. Prufung yon Urin u. SchweiB bei 3 Vers.-Personen auf Trockensubstanz,
Cl, S 0 4, organ. Substanzen, Rest-N, Zucker, Milchsaure, Harnstoff, Harnsaure, NEL,,
Aminosauren-N, K reatin u. Kreatinin. Q ualitativ ahneln sich die Sekrete ohne Zweifel,
aber quantitativ sind keinerlei Beziehungen feststellbar. (J . biol. Chemistry 99. 781—90.
Febr. 1933. New York, Climax Rubber Co.)
O p p e n h e im e r.
Izumi Kanai, Einseitige Emahrung in ihrer Wirkung a u f die Ozydationslage des
Korpers. Verss. an weifien R atten. Bei einseitiger Eiweifiernahrung liegen die Quotienten C/N u. V akat-0/N niedrig. Bei einseitiger Kohlehydrat- oder Fettnahrung
(EiweiBminimum) liegen die Quotienten C/N u. V akat-0/N hoch, im ersten Fali hoher
ais im zweiten. Bei einseitiger Eiweifiernahrung stellen daher die mangelhaft oxydierten
Stoffwechselendprodd. (im H arn) Substanzen dar, die im Verhaltnis zum C-Geh.
reicher an 0 2 sind ais die entsprechenden Harnsubstanzen bei einseitiger Kohlehydrat- u.
F ettkost, bei einseitiger Eiweifiernahrung ist also die dysoxydable Harnsubstanz besser
durchoxydiert. (Z. ges. exp. Med. 8 8 . 725—32. 7/6. 1933. Berlin, Uniy., Seminarist.
Ubungen f. pathol. Physiol.)
SCHWAIBOLD.
E. Pozerski, Ober die Verdaulichkeit der róhen Starkę. E rhitzte Starko wird durch
Speichel u. Pankreassaft yerdaut, wahrend rohe Starkę hierbei fast indifferent ist.
Beim E rhitzen u. Verdaulichwerden gehen gleiehzeitig starkę mkr. feststellbare Veranderungen des Starkekorns yor sich, die bei den yerschiedenen Starkearten verschiedenartig sind, indem das K om der Kartoffel erst platzt, wahrend beim Kom
der Getreidestarke zunaehst starko Yol.-Vergrófierung eintritt. Roho Starkę kann
durch sehr grofie Mengen von Amylase zur Verdauung gebracht werden. Durch Kochen
yon Starko wird diese durch Speichelamylase verdaulich, ebenso durch Vorbehandlung
m it HC1. Durch Zerreiben entsteht 1. Starkę u. das Prod. wird yerdaulieh, auch wenn
dio 1. Starkę abgetrennt wird. Die Verdaulichkeit yon Starkesubstanzen in vivo verha.lt
sich bei der Taube analog wie beim H uhn (vgl. C. 1932. II. 398). (Buli. Soc. sci. Hyg.
aliment. Aliment. ration. Homme 21. 1—29. 1933. Paris, Inst. Pasteur, Lab.
Physiol.)
SCHWAIBOLD.
Helen T. Parsons und Eunice Kelly, Ober die Natur des Dermatitis erzeugendm
Faktors des m it Nahrungsmitteln aufgenommenen Eierklars; Folgerungen aus Versuchen
m it einigen chemischen Agentien. Die Fahigkeit yon Eierklar, bei R atten pellagraartigc
Symptome zu erzeugen, geht bei pept. Verdauung u. Behandlung m it HC1 allein verloren. Denaturierung m it A. entgiftet nicht. Nach Behandlung m it gesatt. (NH 4)2S04Lsg. haftet die tox. Komponente an der Proteinfraktion (Adsorption ?), tr itt aber nach
Reinigung des Oyalbumins nicht mehr in Erscheinung. N 20 - oder Formaldehydbehandlung ist ohne EinfluB auf die Giftigkeit. Aus dem A .-Denaturat ist die Kom­
ponente auch durch Dialyse nicht zu entfernen. Die Hypothese, daB die Veranderungen,
erzeugt durch Eierklar, auf einem Mangel an cinfachen Aminosauren beruht, ist nicht
aufrecht zu erhalten. (J . biol. Chemistry 100. 645—52. Mai 1933. Madison, Uniy. of
Wisconsin.)
_
_
O p p e n h e im e r.
Hans Kreitmair, Unsere heutige Kenntnis von der Biologie der Vitamine. Krit.
Ubersichtsbericht. (Fortschr. d. Therap. 9. 417—27. Juli 1933. Darmstadt.) ScHWAIB.
B.
P. Babkin, Die nendse Kontrolle der Magensekretion und die Wirkung von
Vitaminmangel a u f diese Sekretion. In Verss. an K atze u. H und (Magenfistel) wird
gezeigt, daB bei Yitaminmangel eine starkę Verminderung der Sekretion bei Scheinfiitterung bzw. subeutaner Injektion yon H istam in bzw. Einfuhrung yon F u tter in
den Diinndarm eintritt. Bei Verabreichung von Hefe wird der n. Zustand in wenigen
Tagen wieder hergestellt. (Canad. med. Ass. J . 29. 5—9. Juli 1933. Montreal, Uniy.,
Dep. Physiol.)
_
SCHWAIBOLD.
W. Pfannenstiel, Die Bedeutung der Vitamine fiir die menseldiche Gesundheit.
Ubersichtsbericht. (Med. Welt 7. 945— 48. 8/7. 1933. Marburg, Uniy., Hygien.
Inst.)
SCHWAIBOLD.
Carl Oppenheimer, Vitamine ais Ozydationskatalysatoren. Ausfuhrungen iiber
den gegenwartigen Stand der Kenntnisse. (Dtsch. med. Wschr. 59. 1049—51. 7/7. 1933.
Berlin.)
SCHWAIBOLD.
B.
Z. Rappaport und C. I. Reed, Stark wirksames Viosterol bei saisonmajSigem
Heufieber und verwandten Zustiinden. Viosterol steigert den Ca-Geh. des Blutes, senkt
den des K u. stabilisiert das K/Ca-Verhaltnis auf einem niedrigen Niveau. Erfolgreiche
1933, II.
E6. T i e b p h y s io l o g ie .
1389
Behandlung bzw. Prophylaxe gegen Heufieber, keine Erfolge bei Asthraa u. Urticaria,
(J. Amer. med. Ass. 101. 105—09. 8/7. 1933. Chicago, 'Univ. of Illinois, Coli. of Med.,
Dep. of Path. a. Physiol.)
Op p e n h e im e r .
William John Dann, DierelativenGeschwindigkeitender photochemischen JReaktionen
von Carotin und Vitamin A bei Bestrahlung m it 2650 A. Die Behauptung von B o w d e n
u. SŃOW (C. 1932. II. 2673), daB Carotin durch Bestrahlung m it Lięht geeigneter
Wellenlange in Vitamin A iibergeken soli, wird widerlegt. Vitamin A wird von Licht
der'Wellenlange 2650 A viel sehneller zerstort ais Carotin. (Biochemical J . 27. 274
bis 278. 1933. Cambridge, Univ.)
Óh l e .
Andre Chevallier und Pierre Chabre, Bestimmung des Yilayiins A h v Olen mit
iiner. spektrophotometrischen Methode. Mit Hilfe der frUher beschriebenen A pparatur
(ygl. C. 1932. I. 1806) messen Vff. die Absorption einiger Vitamin-A-haltiger Ole. fur
l — 3280 A. Die opt. gemessene Vitaminkonz. stimmte m it der im Tiervers. erm ittclten
ręcht gut iiberein. Die Ole mussen jedoch frei sein von sauren Bestandteilen, von
denen einer ein Absorptionsmaximum bei 3175 A hat, sowie von Pigmenten, die bei
3300 A absorbieren, (Biochemical J . 27. 298—302. 1933. Marseille, Facultó de
Med.)
Oh l e .;
P. Karrer und R. Morf, Synthese des Perhydrovitamins-A. Reinigung der Vitamin-A-Prdparate. Ausfuhrliche Besehreibung der bereits (C. 1933. I I. 407) mitgetóilten
Synthese. Nachzutragen is t: Die im Laufe der Synthese von Perhydrovitam in A erhaltenen Verbb. zeigen m it C(N0 2) 1 ziemlich intensive Gelbfarbung, was darauf hińdeuten
kann, daB gesatt. Verbb. dieser Rei ho m it C(N0 2)4 Additionśverbb. bilden. — Das
von Vff. (m it S c h o p p , C. 1932. I. 92) aus Sćombresox-saurus-Tran dargestellte u.
duroh Adsorption gereinigte, hochakt. V itam in-A-Praparat ist dem von H e i l b r o n u.
Mitarbeiter (C. 1933. I. 249) aus Hippoglossus hippoglossus dargestellten u. durch
Dest. bei 10- 5 mm gereinigten, Sowie dem von C a r r u. J e w e l l (C. 1933. I. i644)
ebenfalls durch Dest. bei 10~fi mm gereinigten V itam in-A-Praparat sehr ahnlich. Doóh
zeigt das P raparat der Yff. einen um 20—25°/0 hoheren Blauwert. Bei der Dest.
(wobei die C.L.O.-Zahl etwas sinkt) u. Adsorption an Tonerde zeigen sich diese Praparate
einheitlich, doch kann man sie, wie Vff. gefunden haben, durch Adsorption an Ca(OH )2
(vgl. K a r r e r u . W a lk e r , C. 1933. II. 1361) in 2 Teile zerlegen. Man bekommt 2 scharf
getrennte Zonen: der H auptanteil bildet dio oborę Zono (fi - F r a k t i o n), die untere
( a - F r a k t i o n ) enthiilt nur einige °/0 der Gesamtsubstanz. /?-Fraktion: C20H 30O
(nach Analyse). Liefert beim Ozonabbau Geronsaure u. ist wahrscheinlich m it Vitainin A
ident. Absorptionsmaximum: 325—328 m/i, Extinktionskoeff. ^ 3 2 5 m.u (l% ig . Lsg.)
ca. 1700. In SbCl3-CHCl3-Lsg. m it tiefblauer Farbo 1.: Absorptionsmaximum boi
622 mfi. a-Fraktion: C-Geh. erheblich tiefer ais fiir C20H30O ber. Absorptionsmaximum
bei ca. 270 ni fi. In SbCl3-CHCl3-Lsg. violette Fiirbung •(Absorptionsmaximum bei
580 m/i). Nach kurzer Zeit entwickelt sich eine neue Bandę (620 m/i) die intensiver
wird, wahrend die Bandę bei 580 m/i ausbleicht. Anscheinend eine Umlagerung der
SbCl3-Verb. unter der Wrkg. des SbCl3. Bzgl. der Beobachtung von H e i l b r o n u .
Mitarbeiter, daB bei der katalyt. Hydrierung von Vitamin A ein Teil des Hydrierungsprod. hoher sd. ais- die Hauptmenge, weisen Vff. auf ahnlieho ErscKeinnngen bei der
Hydrierung Yon Carotinoiden liin.
V e r s u c h e . (Formelbilder Ygl. 1. c.) 4-Methyl-6-[r,l',3'-trirnethylcyclohexyl-2']hezancarbonsaure-1, C17H 320 2 (IV). Kochende Lsg. Yon Na-Malonester in A. tropfenweise mit Ci5H 29Br versetzen, 3—5 Stdn. koehen, 2—3 Stdn. im Autoklaven auf 150°.
(Zur Darst. Yon Ci5H 29Br vgl. C. 1932. II. 2053.) Rk.-Gemisch m it methylalkoh.
KOH versoifen, aus der gebildeten Dicarbonsaure durch Erhitzen bis 230° im Vakuum
entsteht IV. Ausbeute 77°/o- K p .0l0 159—165°. —- M ethyl-[4-methyl-6-(l',r,3'-trimethylcydohexyl-2')-hexyl]-kelqn, Cł 8H 340 (IV, sta tt OH: CH3). Das aus IV m it S0C12
(1 Stde. k., 1 Stde. bei 50°) gebildete Saurechlorid in Toluol gol, unter Kuhlung in die
Toluollsg. Yon CHjZnJ (Darst. s. Original) zutropfen lassen. U nter anfanglicher
Kuhlung durch portionsweise Zugabe von W- zersetzen, Zn(OH )2 m it Y e r d . H 2S 0 4
I6 sen, A. zugeben, A.-Toluolschicht 2 -mal m it konz. (NH 4)2S04, 'l'-mal m it H 2S 0 4 u.
2-mal m it sehr verd. NaOH waschen. Nach Abdampfen des Losungsm. uber Sem i­
carbazon (aus A. u. Bzl.-PAe. umkrystallisiert F. 114°) reinigen. Aus dem. Semicarbazon
durch 2-std. Kochen m it 20%ig. H 2S 0 4 unter starkom Riihren, dann im HochYakuum
dest. Ausbeute ca. 90°/o- K p .0l3 122°. — 2,6-Dimethyl-8-[l',1’,3'-trimethylcyclohexyl-2']oclancarbonsaure-1-methylester, C21H 40O2 (V). Aus Yorigem K eto n m it B rom essigester
XV. 2.
93
1390
E 6. T ie r p it y s io l o g ie .
1933. II.
u. yerkupfertem Zn u. naohheriges Zers. m it verd. C1LCOOH entsteht ein Gemisch
von 2,6-Dimethyl-2-oxy-8-[l',l/,3'-trimethylcyclohexyl-2']-octan-l-carbonsaureester u.
des — durch H 20-Abspaltung entstandenen — ungesatt. Esters. Die H 20-Abspaltung
m it P 20 3 in Toluol geht schlecht, deshalb den roben Oxyester m it H B r bei 150° in den
Bromsaurcester yerwandeln, m it yerkupfertem Zn in 80% ig. Essigsaure reduzieren,
das Gemisch von gesatt. u. ungesatt. E ster durch 1-std. Erwarm en m it alkoh. KOH
yerseifen, das Sauregemisch m it CH2N2 yerestern, durch katalyt. H ydrierung alles in
den gesatt. Ester umwandeln. Iip .0jlJG 140°. d 13>94 — 0,9230. Ud = 1,46974___ Perhydromtamin A , C20H 40O (VI). Aus V durch Red. m it N a u. A. sd. K p.0ll5 148— 149°
(bei rascher Dest.), 131° (bei langsamer Dest.) (genaue Beschreibung des Dest.-Kolb chens
im Original). rf14’0,, = 0,8968, nu = 1,4789. — Durch katalyt. Red. aus Vitamin A
m it P t0 2 in Essigester unter portionsweiser Zugabe yon viel K atalysator. Kp. genau
wie oben. dli,',i = 0,8973, nn = 1,47809. — 4,8-Dimethyl-10-[l',r,3'-trimethylcyclohexyl-2']-deeancarbonsaure-l, C22H 420 2 (VII). Aus VI iiber das Bromid m it Na-Maionester wie bei IV. Ausbeute 57% . K p.0l4 183°. — V II (aus Vitamin A); Ausbeute 58%.
K p.0)45 185°. — Methyl-[ź,8-dimethyl-10-(r,r,3'-trimethyl-cyclohexyl-2')-decyl]-keion,
C23H 440 (VII, sta tt OH: CH3). Aus VII, wie Verb. C ||H 340 aus IV. Durch Dest.
nicht gut zu reinigen (H auptfraktion K p.0>18 146°, enthalt 2,5% 0CH 3), am besten
iiber Semicarbazon (3-mal aus A.), F. 67° (Sintern ab 65,5°). — Das K eton aus Vitamin A
liefert genau wie das synthet. K eton ein Semicarbazon vom F. 67° (Sintern ab 65°).^
Semicarbazon U. in den meisten Lósungsmm. (Hely. chim. Acta 16. 625— 41. 1/7.
1933. Ziirich, Univ.)
DEUTSCH.
Harry Bakwin, Oscar Bodansky und Reuben Turner, Leicht saureloslicher
Phosphor im Blut rachilischer Kinder. Die durch n. Mineralsauren sofort hydrolysierbare P-Fraktion im B lut ist bei Rachitis kleiner ais bei n. Kindern. Durchschnitt
3,76% m g-% P an statt 5,2 m g-% . (Proc. Soc. exp. Biol. Med. 29. 1238—40. 1932.
New York, Uniy. Dep. of Ped.)
OPPENHEIMER.
Alfred F. Hess und J. M. Lewis, Eine Wertbestimmung ton antirachitisćh
wirkenden Produkten in Ratten- und klinischen Einheiten. (Vgl. C. 1 9 3 3 .1. 803.) Węitere
klin. Verss. wurden m it bestrahlter Milch, „Hefemilch“ , Lebertran u. Viosterol durchgefiihrt. Die Prodd. wurden auch im Tiervers. gepriift. Bei bestrahlter Mileh ist fur
Kinder eine sehr geringe Menge yon Ratteneinheiten (Vitamin D) nótig (35—40 taglich),
wahrend bei Viosterol die hochste Zahl von Einheiten erforderlich ist. Von bestrahlter
Milch geniigen 20—24 Unzen taglich zum Schutz. Bei den gegenwartigen Verff. lassen
sich R atten- u. klin. Einheiten nicht miteinander unm ittelbar in Beziehung setzen.
( J . Amer. med. Ass. 101. 181—84. 15/7. 1933. New York.)
S c h w a ib o l d .
T. Gordonoff und St. Zurukzoglu, Uribeslrahltes Ergosterin und Gefapsklerosen.
(Vorl. M itt.) Bei Kaninchen, die auf dem Jungfraujoch der natiirlichen oder in Bern
der kiinstlichen Sonne ausgesetzt wurden, fand man nach Fiitterung m it unbestrahltem
Ergosterin sklerot. Plaąues im Bereich der Aorta u. Schadigungen in der Media derselben. (Z. Vitaminforsehg. 2. 25—28. Jan. 1933. Bern, Uniy., Pharmakolog.
Inst.)
S c h w a ib o l d .
H.
Simonnet, Die B-Yitamine. Ubersichtsbericht. (Z. Vitaminforschg. 2. 28—47.
94—109. April 1933. Paris, Ecoles Yeterin.)
ScHWAIBOLDL. Randoin und H. Simonnet, Uber einen Vergleich derWirkung ton 1,2,4-DinitropJienol a u f die Wdrmeproduktion bei Tauben ohne dieB-Vitamine, bei normalen Tatiben
und solchen bei tlberangebot ton Kohlehydraten bzw. im Hungerzustand. (Vgl. C. 1932.
I. 968.) Bei Behandlung m it 1,2,4-Dinitrophenol ais Hyperthermie erzeugende Substanz
zeigen Tauben folgender A rt abnehmende W iderstandsfahigkeit: Tiere im Hunger­
zustand, Tiere bei n. Fiitterung, Tiere in fortgeschrittenem B-Mangelzustand, Tiere
bei groflem Uberangebot von Kohlehydraten. Die hungernde Taube ist daher in dieser
Hinsicht in keiner Weise m it dem B-Mangeltiere yergleichbar. Bei letzterer ist demnach auch der die Verbrennungen steigernde Mechanismus in keinem Stadium auBer
Funktion. Auf die Bedeutung der Tatsache, daB in diesem Falle die polyneurit. Taube
sich wie diejenige m it grofiem tJberangebofc von K ohlehydraten yerhalt, wird hingewiesen u. die Begrundung yersucht. (Buli. Soc. Chim. biol. 14. 993— 1010. 1932.
Paris, Soc. scient. d’Hyg. aliment.)
S c h w a ib o l d .
Raoul Lecoq, Ober die Ausnułzung der Proleine in Beziehung zu den B-Vitaminen
und dem Enidhrungsgleichgewicht der Nahrung. (Vgl. C. 1932- II. 397.) Verss. an Tauben.
Auch bei Abwesenheit yon Kohlehydraten im F u tter u. Vorhandensein eines groBen
1933. II.
Es. T i e r p h y s io l o g ie .
1391
Anteils von F etten tretcn bei B-Mangel die entspreehenden Erscheinungen auf. Akute
Polyneuritis tr itt bei Fehlen von Kohlehydraten u. Zufuhr gróBerer Mengen Proteinę
spater auf. Bei Abwesenheit von Kohlehydraten im F u tter w irkt nach B-Mangel
Zufuhr von Hefe wio ublich. Auch bei groBen B-Dosen ist die Ausnutzung von Proteinen oder K ohlehydraten nur befriedigend bei einem bestimm ten Gleichgewieht dieser
Hauptnahrstoffe. (Buli. Soc. Chim. biol. 14. 1067—75. 1932. Paris, Lab. Hóp. SaintGermain-en-Laye.)
SCHWAIBOLD.
Marcel Labbe, Floride Nepveux und J.-D. Gringoire, Ober die Wirkung der
B-Vitamine a u f den Kohlehydratstoffwechsel. Ihre Anwendung bei der Behandlung des
Diabetes. (Vgl. C. 1933. II. 83.) Unterss. an 12 schweren Fallen von Diabetes. Die
Vitamintherapie yerminderte die bestehende Glykosurie u. Glykiimie, erhohto die
Toleranz gegen Kohlehydrate, verbesserte den Allgemeinzustand u. erhohto das Korpergewicht. Eine Dosis yon 15 g des Vitaminpulvers taglich per os erhohto dio Toleranz
um 40—50 g entsprechend etwa 32—40 Insulineinheiten. Die Besserung geht langsam
vor sich u. es ist oft mehr ais 1 Monat zum Erfolg nótig. Anfanglich ist daher Kombination m it Insulin zu empfehlen. In 8 von den Fallen wurden diese giinstigen Wrkgg.
erhalten. (Buli. Acad. Mśd. [3] 1 09 (97). 689—702. 23/5. 1933.)
S c h w a ib o ld .
Joseph Louis Svirbely und Albert Szent-Gyórgyi, Die chemische Natur des
Vilamin C. Besonders reich an Ascorbinsauro ist dio reife, frische F rucht des Paprica
(Capsicum annuum). 1 cem des Saftes enthalt ca. 2 mg der Saure. Die enthiiuteten
Friichte werden m it einer li. gesatt. Lsg. von Ba-Acetat zum Brei angemacht u. nach
1 Stde. abgepreBt. Fallung der Saure ais bas. Pb-Salz, Zerlegung dessolben m it yerd.
HoSO.j, Wiederholung der Pb-Fallung u. fraktionierto Fallung der Saurelsg. in CH3OH
mit Aceton, schlieBlich aus Aceton u. A. Aus 50 g Fruchtfleisch ca. 26 g Ascorbinsauro
vom F. 187—189°. Aus CH3OH u. Dioxan, F. 192°, [<x] D20 = +24°. Durch 5-maliges
Umkrystallisieren verliert das P raparat nicht merklich an W irksamkeit, ebensowenig
nach Reinigung iiber das Acetonderiv. Dieses ist auch, aber wesentlich schwacher
wirksam, wahrseheinlich infolge hydrolyt. Aufspaltung im Organismus. — Vff. untersuchen ferner den Geh. der Nebennieren von Meerschweinchen bei yerschiedener
Futterung. E r nim m t schnell ab bei yitamin-C-freier K ost u. kann in sehr weiten
Grenzon (0,9—0,2 fi pro g Driise) schwanken, ohne daB skorbut. Symptome auftreten.
(Biochemieal J . 27. 279—85. 1933. Szeged, Uniy.)
O h le .
William John Dann, Die antiskorbutische Wirkung von Gemischen aus Methylnor-Narcolin w id Olucuronsaure. Vf. bestatigt die Unwirksamkcit obiger Gemischo.
(Biochemical J . 27. 220—24. 1933. Cambridge, Univ.)
O h le .
N. Bezssonoff und A. Delire, Uber die Farbreaklionen des Vitamin G. Vff. untersuchten die B rauchbarkeit yon 2.6-Dichlorphenolindophenol zur ąuantitatiyen Best.
von V ilam inC . Entfśirbungsdiagramme yersehiedener Red.-Mittel (Hydrochinon,
Brenzcalechin, Citronensafi) zeigen, daB gleiche Mengen einer Substanz, in yerschiedenen
Konzz. zur Anwendung gebracht, yerschiedene Mengen Farbstoff reduzieren, iibereinstimmend m it der Anderung ihres Oxydo-Red.-Potentials. Allein diese Tatsache
erklart dio Unterschiedo zwischen biol. Geh.-Angaben u. denen yon T i l l m a n s . AuBerdem ist die Entfarbung von Dichlorphenolindophenol ebensowenig spezif. fiir Vitamin C, wie die Blaufarbung m it Monopliospliorrmlybddnwolfrainsaure. (C. R. hebd.
Sśances Acad. Sci. 196. 2036—38. 26/6. 1933.)
C o rte .
P. Karrer und F. Zehender, Vitamin C (Ascorbinsdure) ais Aktivator katheptischer Enzyme. I. Vitamin C (I) aktiviert die intracellular wirksamen Proteasen
(Kathepsin) ungofahr in demselben MaBe wio H 2S u. andere SH-Verbb. D a I in Tier
u. Pflanze in groBen Mengen yerbreitet auftritt, spielt es móglicherweise ais A ktiyator
beim EiweiBabbau eine fiolle. Fiir Papain scheint I kein A ktiyator zu sein. (Helv.
cliim. Acta 16. 701—03. 1/7. 1933. Ziirich, Uniy.)
D e u ts c h .
Gosta Westin, Die skorbutischen Zahnvcranderungen und ihre Beeinflussung durch
synthetisch dargestellte C-Vitaminpraparate. (Nach Unterss. yon Gosta Westin,
Aagot Rygh und Ottar Rygh.) Die Unterss. zeigen, daB im Zahnbild m it groBer
Sicherheit selbst die kleinsten Variationen in der Qualitfit von Praparaten m it C-Wrkg.
festgestellt werden kónnen. Von den untersuchten Praparaten besitzt Glucuronsaure
keine C-Wrkg. Narkotin, bestrahltes Narkotin u. m it keimendem Samen behandeltes
Narkotin h atten ebenfalls keine C-Wrkg. Eine unbedeutende Wrkg. zeigten /3-Gnoscopin
u. Anhydrohydrastininphthalid. Anhydrokotarninphthalid h atte bei Dosen yon 20 y
schon eine nicht unwesentliche Wrkg. Mono- u. Triphenoldimethylnomarkotin zeigten
93*
1392
Es. T i e r p h y s i o l o o i e .
1933. II.
kaum C-Wrkg., wahrend das Diphenol Skorbut mehr oder weniger Terhindern oder
keilen kann. Bei dessen zu hoher Dosierung konnen „rachit.“ Yerkalkungsbilder entstehen. Glucuronsaure kom biniert m it dem Diphenol iibt keine siohere Wrkg. auf
das skorbut. Zahnbild aus. Zahlreieke Abbildungen von Mikrophotogrammen. (Z. Vitaminforsehg. 2. 1—24. Jan. 1933. Stoekholm, Karolin. Inst.)
ScHWAIBOLD.
Hans Adolf Krebs, Untersuchungen iiber den Stoffwechsel der Aminosduren im
Tierkórper. Die Unters. des Stoffweehsels der Aminosauren in iiberlebenden Gewebesehnitten fuhrte zu folgenden Ergebnissen: Die Niere ist neben der Leber einer der
H auptorte der Desaminierung der Aminosauren. Die Aminosauren sind die wesentlichsten Quellen des fiir die Regulierung des Sauren-Basengleichgewichtes notwendigen
N H 3. Die uram. Aeidose ist nicht die Folgę einer mangelhaften Nierensekretion,
sondern der mangelhaften Desaminierung von Aminosauren. 1-Alanin, 1-Valin,
d-Leucin, d-Phenylalanin u. d-Histidin werden in der Niere der R atte (10—20 mai)
schneller desaminiert ais die entspreehenden opt. natiirlichen Formen. Von den natu r­
lichen Aminosauren zeigen die a-Aminodicarbonsauren (Asparaginsaure, Glutaminsaure) die gróCtea Desaminierungsgeschwindigkeiten. Es folgen die Diaminosauren
(Om ithin, Łysin) u. die naturlichen einfachen a-Aminosauren. An den untersuchten
Dipeptiden liefi sich nicht erkennen, ob die N H 3-Abspaltung vor oder nach der Lsg.
der Peptidbindung stattfindet. Die Desaminierung der a-Aminosauren yerlauft prakt.
quantitatiy auf dem von NEUnAUEP. u. von KNOOP aufgefundenen oxydativen Wege,
unter Bldg. yon Ketosauren. Die Niere enthalt ein Ferment, eine „Aminosaure-OxydoDesaminase", welche a-Aminosiiuren m it Hilfe von molekularem O in a-Ketosauren
iiberfiihrt. Dieser Ubergang wurde an folgenden Beispielen bewiesen: Alanin — >Brenztraubensaure, a-Aininobuttersaure ----y a-K etobuttersaure, Phenylalanin — >Phenylbrenztraubensaure, Leucin — ->- a-Ketoisooapronsaure, Norleucin — y a-ICeton-capronsaure. Die Ketosauren wurden in Form ihrer Dinitrophenylhydrazone isoliert. F ur die anderen Aminosauren (Aminodioarbonsauren, Diaminosauren u. Glykokoll) wird der oxydative Abbauweg durch die Tatsache bewiesen, daB die Desaminierung
an die Anwesenheit von O gebunden ist u. unter anaeroben Bedingungen aufhórt. Die
Wrkg. der Oxydodesaminase wird im Gegensatz zur Gewebsatmung durch As20 3 u.
HCN nicht beeintrachtigt. Das Ferm ent diffundiert aus den Gewebssehnitten in physiolog. Kochsalzlsg. u. laBt sich aus zerkleinerten Nierengeweben estrahieren. Es
findet sich hauptsachlich in der Niere, weniger in der Leber u. fehlt in anderen Organen.
(Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 217. 191—227. 13/6. 1933. Freiburg, Br., Med.
Klin. d. Univ.)
,
G u g g e n h e im .
Charlotte Blasche, Ober den Aufbau und Abbau der Aminosduren. E s wurden
unter Verwendung von Iminodipropionsaure u. von BoTTINGER-Gemisch Unterss.
iiber die chem. Umwandlung der genannten ItSrper in Aminosauren ausgefuhrt. Anschliefiend sollten biol. Systeme aufgesueht werden, die einen ahnlichen Yorgang im
Organismus bewirken oder begimstigen. Hierfiir waren Vorverss. notwendig, um die
fiir eine Red. giinstige A lkalitat festzustellen. Zu diesem Zweck wurden die Ketonsauren Phenylbrenztraubensaure, Phenylglyoxylsaure u. Phenylketobuttersaure nach
K n o o p m it P d u. H , in 23°/0ig. N H 3-Lsg. m it Ausbeuten von 50— 60% in Phenyl­
alanin, Phenylaminoessigsdure u. Phenylaminobuttersaure iibergefuhrt. Bei Anwendung
von 33%ig. NHjCl-Lsg. an Stelle der 23%ig. N H 3-Lsg. wurden aus denselben Ketonsauren keine Aminosauren erhalten; zu diesem Zweck muB also freies NH 3 vorliegen.
Bei der daraufhin vorgenommenen Einw. von Pd u. H 2 in 23°/0ig. N H 3 auf Iminodipropionsaure, dom N itril u. dem Dimetkylester der Iminodipropionsaure wurde in
allen drei Fallen keine Aminosaure gebildet, die Iminogruppe blieb unangegriffen.
D a die Verss. iiber Red.-Katalyse m it einer Iminogruppe in C—-N H —C-Bindung nicht
zu Aminosauren fuhrte, wurde nunmehr m it BoTTINGER- Gemisch (aus Brenztrauben­
saure u. alkoh. NHj) gearbeitet, worin nach BÓTTINGER u. WlELAXD Iminogruppen
in H N =C -Form enthalten sind, Zuerst hatte es den Anschein, ais ob eine Hydrierung,
ausgefuhrt wie oben beschrieben, zu Aminosauren fiihren wiirde; es wurde dann aber
festgestellt, daB N-haltige Substanzen des Gemisches schon beim Stehenlassen NH 3
abspalten, das analyt. ais Amino-N erscheint; auBerdem -wurde gefunden, daB das
Gemisch von vomherein bereits etwa 25% Amino-N enthielt. Diese Tatsache fiihrt
zur K ritik der Ergebnisse von WlELAND und der daran gekniipften Folgerungen;
WlELAND hatte ebenfalls m it BÓTTINGER-Gemiseh gearbeitet. Die Rolle der Tminosauren ais Zwisehenprodd. beim biol. Abbau yon Aminosauren oder beim Aufbau von
Ketonsauren aus ist solange ais hypothetisch anzusehen, bis unter Zuhilfenahme einer
1933. II.
Es. T t e r p h y s io l o g ie .
1393
chem. Yóllig definierten einheitlichen Iminosiiure Verss. obiger A rt eindeutig durchgefuhrt werden konnen. M it den yerwendeten Substraten konnte eine Bldg. von
Aminosauren aus IminoTerbb., wie dies bei der Red.-Katalyse der K etonsauren gelang,
nicht festgestellt werden. (Biochem. Z. 257. 14—21. 18/1. 1933. Berlin, Charitó,
II. Med. Univ.-Klinik.)
H ey ns.
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E. Lendel, Beiirag gur Einwirkung des Cardiotonin a u f den Blutkreislauf. Nach
peroraler Yerabfolgung von Neocardiotonin, das ais W irkstoff chem. reines Conrallarin
enthalt, wurden Kreislaufstorungen in allen Fiillen, aber nicht durchgreifend gebessert.
Cardiatonin, das auch noch Coffein enthalt, w irkt wesentlich starker in gleicher Richtung.
Die Wrkg. erfolgt durch eine Beeinflussung des GefaBsystems u. durch direkten EinfluB
auf die H erztatigkeit. (Miinch. med. Wschr. 8 0 . 1057. 7/7. 1933. Berlin, Forschungsinst.
f. Rheumabekampfung.)
W adehn.
Louis Berk, t)ber diastolische Sirophanthinwirkung am isolierten Froschherzen naeh
Yorbehandlung m it parasympathischen Giflen. Beobachtungen uber die Beeinflussung
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Op p e n h e im e r .
Lewellys F. Barker, E in Fali vcm CO-Vergiflung durch einen Olofen. Schwere Vergiftung durch die Gase eines stark ruBenden u. rauchenden Olofens. Auffallend, daB
ein anwesender H und u. Kanarienvogel unaffiziert blieben. Also scheint nicht nur
CO das tox. Agens gewesen zu sein. (J . of Ind. Hyg. 15. 238—42. Juli 1933. Baltimore,
Maryland.)
■
REUTER.
M. M. Brooks, Meihylenblauwirkung bei CN- und CO-Yergiftung. Methylenblau
(intraperitoneal) kiirzt bei R atten, die bis zum A uftreten der BewuBtlosigkeit in Kafigen
mit 1% CO oder HCN-Gas gehalten wurden, die Erholungszeit ab. (Proc. Soc. exp.
Biol. Med. 2 9 . 1228—29.1932. San Francisco, UniT. of California, Dep. of Zoolog.) O p p .
Samuel Stalberg und Harold S. Davidson, Neuere Behandlungsverfahren der
Strychninvergiftung. Kasuistik. Erfolgreiche Verwendung von Na-Amijtal u. Tribromathanol (Avertin). (.L_Amer. med. Ass. 101. 102—05. 8/7. 1933. New York.) O p p e n h .
David I. Macht und Lyman C. Craig, Vergleich der Tozizitdt von Nicotinbase
und Nicotinsalzen. Die Alkaloidbase erweist sich an einer Reihe tier. u. pflanzlicher
Unters.-Objekte ais viel toxischer ais die yerschiedenen Nicotinsalze, von denen das
Salicylat bei den Pflanzen seiner Giftigkeit wegen eine Sonderstellung einnimmt.
Atropin, Gocain, Strychnin haben den Basen-Salzunterschied nicht. (Proc. Soc. exp.
Biol. Med. 29. 1250—53. 1932. Hynson, W estcott a. Dunning Inc. Research
Labor.)
OPPENHEIMER.
Kanematsu Sugiura und Stanley R. Benedict, Der E influp von Hormonen a uf
das Waehstum von Carcinomen, Sarkomen und M danomen bei Tieren. E s wurde dio Einw.
folgender Hormone auf bosartige Geschwiilste verschiedener A rt bei R atte u. Maus
untersucht: Insulin, Thyroxin, Parathormon, Adrenalin, Theelin, Theelol, Emmenin,
wss. u. alkoh. Ausziige aus Kalbsthymus, wss., alkoh., ath. u. Glycerinextrakte aus
Nebennierenrinde u. aus Rindenhypophyse. Eine heilende oder hemmende Wrkg. auf
das W aehstum der transplantierten Tumoren wurde nicht beobachtet. Wss. E x trak t
aus der Gesarnt- oder der Prahypophyse h atte einen leichten, aber deutlichen stimulierenden E ffek t auf das W aehstum des Mausemelanoms u. des SUGIURA-Rattensarkoms. (Amer. J. Cancer 18. 583— 602. Ju li 1933. New York, Memoriał Hosp.,
H untington Fund for Cancer Res., and the H arrim an Fund.)
W adehn.
1394
F . P h a r m a z ie .
F. Pharmazie.
D e s in f e k t io n .
1933. II.
Desinfektion.
O.
Tonn, Die Hefepraparate zur Pillenbereilung unter besonderer Berucksiejiligung
der tropischen Verhaltnisse. Nach den hierfiir vom H ersteller gegebenen Vorschriften
lasaen sich m it den ,,Zyma“ -Hefepraparaten auch in den Tropen einwandfreie, den
m it pflanzlichen Bindemitteln bereiteten w eit iiberlegene, g ut zerfallendc Pillen bcreiten, doch ist E xtractum Faecis spissum durch „Cenomasse“ zu ersctzen. Zur Haltbarmachung dient zweckmafiig eine Mischung (5 mg je Pille) von Solbrol ( = Nipagin)
„M“, ,,A“ u. „ P “ aa. (Pharmaz. Zentralhallc Deut-schland 74. 377—79. 22/6. 1933.
Bandoeng [Java], Chem. Lab. San.-Dienst Niederl.-Ind. Arme.)
D e g n er.
Marie Henrotin, Beitrag zum Studium von Kongo-Slrophantussamcn. (Vgl.
W a g e n a a r , C. 1933. I . 469.) (J. Pharm ac. Belgique 15. 479—84. 9/7. 1933. Liege,
Uniy.)
D e g n e r.
H.
Dieterle und Ph. Kaiser, Ober die Inhaltsstoffe des Bhizoms von Curcuma
domestica {Temoe Lawak). II. M itt. (I. vgl. C. 1932. II. 3739.) Aus dem zwischen
140 u. 150° sd. Anteil des ath. Oles wurden bei 0,1 mm 2 Fraktionen, 124— 127° (a)
u. 140— 150°, gewonnen. Aus a wurdo bei 125° Cycloisoprenmyrcen isoliert. Dest.
der iiber 125° sd. Bestandteile bei nunmehr 0,08 mm ergab zwischen 120 u. 122° einen
leicht beweglichen griinen Alkohol C„Hn OH (Phenylurethan: F. 96°, Zus. C10H 17O2N,
dessen Konst. auf yerschiedenen Wegen (Einzelheiten im Original) ais die des p-Tolylmethylcarbinols festgestellt wurde. — Zus. des Oles demnach: Campher 1 % , Cyclo­
isoprenmyrcen 85% , p-Tolylmethylcarbinol 5% , Zers.-Prodd. 9%- (Arch. Pharmaz.
Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 271. 337—42. Ju n i 1933. F rankfurt a. M., Uniy.) D e g n e r .
Walter Meyer, Einiges iiber Tinctura Ephedrae und Tinctura Ephcdrae benzoica.
tlb er Geschichte u. Wrkgs.-Mechanismus des Ephedrins, seiner von M e r c k ais „Ephetonin“ in den Handel gebrachten synthet. Racemform u. seiner Stammdroge, der
H erba Ephedrae. Die aus dieser m it 5 Teilen verd. A. lege artis bereitete T inktur (Tct.)
wird ais E rsatz fiir Tct. Opii simplex empfohlen. Eine ganz gleich der Tct. Opii ben­
zoica unter alleinigem Ersatz der Tct. Opii simplex durch Tct. Ephedrae bereitete
„T ct. Ephredae benzoica" h at sich in therapeut. Wrkg. ais gleichwertig der Tct. Opii
benzoica erwiesen. (Siiddtsch. Apotheker-Ztg. 73. 386—87. 7/7. 1933.) D e g n e r .
E.
Jorek, Ober eine neuere 8albe?igrundlage. Empfohlen wird die Verwendung von
Lanettewachs 8 X , einem Gemisch yon Palmitin- u. Stearinalkohol m it 10% Emulgator
(ygl. S c h r a u t h , C. 1931. 1. 2408). Ihre Vorziigc sind: vóllig neutrale Rk., kein Ranzigwerden, antisept., desinfizierende u. Tiefenwrkg. in Lsg. oder Dispcrsion. — Herst.
der Salbengrundlage: Lanettewachs SX bei <100° (W.-Bad) schmelzen, nach u. nach
W. (60°) oder Glycerin + W. oder Lanolin + Glycerin m it W. oder 01ivenól zusetzen
u. lege artis emulgieren. — Moglicher W.-Geh. 85—90%. (Pharmaz. Ztg. 78. 667—68.
28/6. 1933.)
D e g n er.
Herbert Bauer, Beobachtungen iiber Enelbin, eine deutsche, antiphlogLsiisehe Umschlagpaste. Enelbin (Herst. PHARMAZEUT. F a b r i k F . N e u m e i e r , F ran k fu rt a. Main)
ist eine Umschlagpaste, die ais wesentliche Bestandteile Al-Silicate, Glycerin, Boru. Salicylsiiure enthalt. Das P ra p arat leistete bei Behandlung von Furunkeln, Gelenkerkrankungen u. ahnlichen Leiden in Form yon Packungcn gute Dienste. (Miinch.
med. Wschr. 80- 847—48. 2/6.1933. F ran k fu rt a. M., Orthopiid. Univ.-Klinik.) F r a n k .
Carl A. Rothenheim, Ober einen korpereigenen S to ff aus dem Kallus un d dem
Knochen. Aus Knochen u. Kallus sowie bei Frakturenkranken aus dem Blutserum
wurde gemeinsam m it W. Hoffmeister u. Th. Teichmann ein chem. noch nicht festgelegter, von Eiweii3 (SuKosalicylsaurerk.), Friihgift, H istam in u. Tyramin freier,
wahrscheinlich fermentartiger Stoff isoliert, der Beschleunigung der Heilung von
F rakturen u. Festwcrden yon Pseudoarthrosen bewirkt. E r wird yon der KRAUSEM edico-G . m. B. H., łlunchen, W irthstr. 2, hergestellt u. im ter dem Namen Horoton
in den H andel gebracht.
(Siiddtsch. Apotheker-Ztg. 73. 394—95. 11/7. 1933.
Miinchen.)
D e g n e r.
C.
Hahmann , Boltens Lebenswasser. (Vgl. C. 1931- II. 741 u. R o j a h n u .
S i n g e r , C. 1931. II. 741). Die angeblich zur H erst. des Mittels dienenden K rauter
wurden botan. untersucht u. soweit moglich, beśtimmt. Es handelt sich um ausland.
Pflanzen (Aufzahlung der A rten im Original), wahrscheinlich austral. H erkunft, doch
zeigten yerschiedene Proben yerschiedene Zus. (Standesztg. dtsch. Apotheker, Apotheker-Ztg. 48. 779. 5/7. 1933. Hamburg.)
D e g n er.
F . P h a r h a z ie .
1933. II.
D e s in f e k t io n .
1395
Th. Oanigiani, t)ber Colsil ais Rontgenkatermittcl. Cólsil (Herst. L a n d s h o f f
U. M e y e r A.-G., Borlin-Griinau) ist ein Cholesterin-Lecithinpraparat. Es bewahrte
sich bei Bekiiinpfung des Róntgenkaters. (Wien. med. Wschr. 83. 739. 24/6. 1933.
Wien, Kaiser-Franz-Josefspital.)
F ra n k .
W. H. Crohn und w . Proser, Zur InjektioTistherapie und zur Kalkbehandlung mit
einem neuen hochprozentigen Kalkprdparat (Percalcil). Percalcit (Herst. Chem. F a b r i k
T e m p e l h o f A.-G.), ein fiir intravenose u. fiir intram uskulare Injektionen bestimmtes
Ca-Praparat entba.lt 14% Ca in Form von cc,/?-dioxypropionsaurem Ca. Unangenehme
Nebenerscheinungen fehlten. (Med. Klinik 29. 883—84. 23/6. 1933. Borlin, RudolfVircbow-Krankenh.)
F ra n k .
F.
Holtz und R. Steinbriick, Uber Traubenzuckerlosungen fiir parerderale Infusionen. Vorsehxiften zur Bereitung u. Bemerkungen iiber Vertragliehkoit von sterilen
Injektionslsgg. des Traubenzuekers („Dextropur“ der D t s c h . M a i z e n a w e r k e ) . (Arch.
Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 271. 321—23. Juni 1933. Berlin, Charitó.) DEGNER.
Otto Kiom, Wien, Dauemd wirksame Desinfektion von elastischen Binden, Bandagen, Operationshandschuhen u. dgl. Man uberzieht dio betreffenden Gegenstande
mit einem das Desinfektionsmittel enthaltenden tjberzug. (E. P. 391834 vom 5/11.
1931, ausg. 1/6. 1933.)
S c h u tz .
Emsa-Werke, A.-G., Rostock, Heilpflaster. Man yermischt die Pflastermasse mit
einem radioakt. Stoff. (E. P. 390 421 vom 23/9. 1932, ausg. 27/4. 1933. D. Prior.
28/9. 1931.)
S c h u tz .
Jules Robert Keller, Lausanne, und Michael Stein, Miinchendorf, Kapseln aus
Gelatine und Glycerin. Man yermischt 400 Teile Gelatine u. 100 Teile Glycerin mit
0,015— 0,02 Teilen Erdol + 0,03—0,04 Teilen Benzoeharz. (Tschechosl. P. 42 679
yom 20/5. 1931, ausg. 10/2. 1933. Oe. Prior. 22/5. 1930.)
S c h ó n fe ld .
Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin (Erfinder: Hans-Georg Allardt, Berlin),
Verfahren zur Darstellung von bromierten oder jodierten Alkylsulfonsauren und ihren
Salzen, dad. gek., daB man Acetonsulfonsauren bzw. dereń Salze m it halogenierenden
Mittcln, gegebenenfalls unter Zusatz von Alkali, behandelt. — Z. B. wird das Na-Salz
der Acetonsulfonsaure m it Brom behandelt u. dabei die symm. Tetrabromacetonsulfonsaure in Form des Na-Salzes erhalten. Sie wird aus wenig W. um krystallisiert. Acetonsulfonsaures Na m it Jod in Ggw. von Soda liefert nach der Hydrolyse jodmelhansulfonsaures Na, bzw. Di- u. Trijodmethansulfonsaure oder dereń Na-Salze. In einem weiteren
Beispiel wird aus Acetondisulfonsaure die Dijodmethansulfonsdure erhalten. Vgl.
D .R .P . 546354; C. 1932. I. 2511 u. A. P. 1867793; C. 1932. II. 2681. (D. R. P.
575 678 KI. 12o vom 2/12.1931, ausg. 4/5. 1933.)
M. F. Mu l l e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Joachim Reitmann, Wuppertal-Elberfeld), Darstellung von jodierten Abkómmlingen des 4-Pyridons.
Hierzu ygl. F. P. 728634; C. 1932. II. 2847. Nachzutragen ist folgendes: Aus 3,5-Dijod4-pyridon (I) erhalt m an bei 8 -std. Erhitzen m it jodmethansulfonsaurem Na in Ggw.
von NaOH die 3,5-Dijod-4-pyridmi-N-metliansulfonsdure, F. iiber 250°. — I liefert, in
NaOH gel., bei 100° bei Einw. yon Allylbromid eine Verb. Tom F. 171— 172°. —■Die
Jodierung von 4-Pyridon (19 g) laBt sich auch durch Verschmelzen m it K 2C 0 3 (15 g)
u. J 2 (51 g) boi W.-Badtemp. bewirken. (D. R. P. 579224 KI. 12p yom 21/12. 1930,
ausg. 22/6. 1933.)
A ltp e te r.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Ilerstellung einer Organoarsenverbindung. 3,3'-Diamino-4,4'-dioxyarsenobenzol wird in CH3OH bei 60— 65° mit
Glycid umgesetzt, die Lsg. m it HCI, dann N aH S 0 3-Lsg. u. HCHO-Lsg. yersetzt u.
yerruhrt, bis sie nicht mehr diazotierbar ist. Hierauf ru h rt man in A.-A. ein, wobei
die Verb.:
OH
OH
- N H • CHjO • SOjNa
|' / \ - N H C H JCH(OH)CH;,OH
As=
* ausfiillt, die sich zur Behandlung von Amobendysenterie eignet. (Schwz. P. 159 592
yom 31/8. 1931, ausg. 1/4. 1933. D. Prior. 20/9. 1930. Zus. zu Schwz. P. 157 187;
C. 1933. ł. 4540.)
Altpeter .
Carl August Rojahn, Halle a. S., Herstellung von leicht loslichen Salzen der Gallensduren, dad. gek., daB man wl. Gallensauren (z. B. Chol-, Desoxychol- oder Cholalsaure
1396
F . P h a b m a z ie .
D e s in f e k t io n .
1933. II.
oder die aus der Gallenfl. ausgeschiedenen Mischsauren) in an sieli ublicher Weise mit
Triiithanolamin zu Salzen Tereinigt. — Aus Cholalsaure erhalt man ein Salz vom F. 193°.
— Die Salze sind 11. in W., A ., Aceton, 1. in Chlf., Olen u. F etten u. dringen leicht in die
H au t ein; sie eignen sich daher gut fiir Percutantherapie.j (D. R . P . 5791 4 7 KI. 12q
yom 13/6. 1930, ausg. 21/6. 1933.)
A ltp e te r.
Sachsisehes Serumwerk A.-G., Dresden, Oeuiinnung von Keimdrusenhormonen,
dad. gek., daB ihre Kohleadsorbate m it wasserlóslichen u. wasserunl. organ. Losungsmm.
ertrah iert werden, denen alkal. reagierende Stoffe zugesetzt sind. — Z. B. wird Harn
trachtiger Stuien, der bei kongosaurer Rk. kurze Zeit gekocht wurde, m it Kohle versetzt
u. das noch feuchte Adsorbat m it alkoh. NaOH (5 ccm 30°/„ig. wss. NaOH + 45 ccm
96°/0ig. A.) erschópfend extrahiert. — Man kann auch m it Bzl. (50 cem) + Pyridin
(5 ccm) extrahieren. — Hierzu vgl. auch E. P. 381900; C. 1933. I. 264. (D. R. P.
579 310 KI. 12p vom 4/10. 1932, ausg. 23/6. 1933.)
A ltp e te r.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Gewinnung
weiblicher Sezualhormone in kryslallisierler Form aus hormonhaltigen E xtrakten mensehlicher oder tier. Harne, dad. gek., daB man diese E xtrakte m it wss. Lsgg. yon Hydroxyden der Metalle der 2. Gruppe des period. Systems bis zur Bldg. eines leicht zerfallenden Pulyers behandelt, den Nd. abfiltriert, griindlich auswascht, die gesammelten
wss. Ausziige ansauert, m it einem m it W. nicht mischbaren Losungsm. extrahiert u. die
erhaltenen E xtrakte in an sich bekannter Weise durch Auswaschen m it Alkaliearbonatlsgg. weiter reinigt. — Man extrahiert z. B. Schvoange.re.nham m it Butanol, dest. das
Losungsm. ab, dest. mehrere Stdn. m it W.-Dampf, knetet den R ohextrakt m it Kalkmilch bei W.-Badtemp., wobei ein feines braunes Pulver erhalten wird. Dieses extrahiert
man mehrmals m it 90— 100° w. W., sauert die E xtrakto m it HC1 an u. extrahiert mit
reinem A., Bzl., Butanol o. dgl., worauf man die m it N aH C0 3-Lsg. gewaschenen
E xtrakte stark einengt. Der Riickstand wird m it Essigester bei — 10° stehen gelassen,
die Krystallmasse abgetrennt, in A. gel., m it Kohle entfarbt u. eingeengt, worauf man
auf — 10° kiihlt u. filtriert. Man erhalt ein rein weiBes Hormon vom F. 272—276°. Aus
der Essigestermutterlauge kann man ein Hormon yom F. 250° gewinnen. S ta tt Ca(OH )2
kann man Mg-Hydroxyd, ZnO yerwenden. — F iihrt man die W.-Dampfdest. eines
Butanolextraktionsruckstandes nach Zugabe yon Ca(OH )2 bis zur yólligen Austreibung
yon NH 3 durch u. arbeitet wie oben, so kann man ein Hormon, C]8H 220 2, F. 256—258°,
1. in A., unl. in Alkali, neben einem Hormon C18H 240 3, F. 276—277°, 1. in l° / 0ig. NaOH,
gewinnen. (D. R. P. 579 820 KI. 12p yom 28/4. 1932, ausg. 1/7. 1933. Schwz. Prior.
25/4. 1932.)
A ltp e te e .
E. R. Sętuibb & Sons, New York, iibert. yon: Joseph A. Morrell, New Bruns­
wick, V. St. A., Gewinnung von weibliclien Sezualhormonen. Frisches B lut weiblicher
Tiere wird 1 Stdo. m it der 5-fachen Vol.-Menge n-Ba(OH) 2-Lsg. gekocht. Dann kiihlt
m an schnell ab, filtriert, neutralisiert das F iltrat m it HC1 oder H»S0 4 u. bringt es im
starken Yakuum zur Trockne. Die M. w ird m it A. aufgenommen, die alkoh. filtrierte
Lsg. im Vakuum eingedampft u. die M. in W. aufgenommen u. filtriert. (A. P.
1 910 351 vom 3/3.1927, ausg. 23/5. 1933.)
A ltp e te r.
Laboratoires Franęais de Chimiotherapie und Andre Girard, Paris, Frankreich,
Gewinnung von Sezualhormonen aus Harn, yornehmlich aus dem H arn yon Hengsten
oder von trachtigen Tieren. Man erhitzt den H arn 5 Stdn. im Autoklay auf 160—190°,
filtriert, sauert gegen Kongo an, extrahiert m it A., wascht den A. m it N a 2C 0 3-Lsg. u.
engt die ath. Lsg. ein. — Hierzu ygl. aueh GIRARD; C. 1932. I. 2967—68. (E. P.
392 039 vom 8/9. 1932, ausg. 1/6.1933.)
Al t p e t e r .
Parkę, Davis & Co., Detroit, iibert. von: Wilbur Willis Swingle und Joseph
John PJiffner, Princeton, V. St. A., Gewinnung von Ezlrakten aus Nebennierendriisen.
Das zerkleinerte Driisenrindengewebe wird m it 95°/oig- A. 3— 6 Tage unter gelegentlichem Riihren stehen gelassen, dio FI. filtriert, der Riickstand noch 3-mal m it 80°/o'gA. extrahiert, worauf man die alkoh. Fil. bei 50—60° auf y l5 ihres Vol. einengt. Von hier
an arbeitet man unter sorgfaltigem Kiihlen, so weit dies móglich. Die M. wird m it Bzl.
yerriilirt, dieses abgezogen u. die M. so oft extrahiert, bis das Bzl. nur schwach gelb ist.
Die Bzl.-Lsg. wird bei 45—50° eingeengt. Zu dem Riickstand fiigt m an Aceton, reibt
m it einem Glasstab u. laBt 24 Stdn. k. stehen, worauf man dekantiert. Die Aeetonlsg. ,
wird bei 45—50° eingeengt, m it PAe. (Kp. 30 oder 40—60°) u. 95%ig- A. yermischt u.
etwas W. zugesetzt. Die 70o/ oig. alkoh. Schicht wird mehrmals m it PAe. geschiittelt.
Aus dem A. gewinnt man ein in W. 1. Prod., dessen Lsg. sich durch Zentrifugieren
reinigen laBt. Will man alles in der alkoh. Lsg. enthaltene Epinephrin aus dem E xtrakt
1933- II.
G. A nalyse.
L a b o r a t o r iu m .
1397
entfemen, so filtriert man iiber Zeolith- oder Permutitschichten. Man karm auch die
Reinigung unter Ausnutzung der yerschiedenen Basizitat der Hormone durchfiihren. —
Ein auf dieso Weise erhaltener E x trak t ist prakt. frei von Proteinen, Salzen, Lipoiden
oder Epinephrin, u. findet therapeut. Verwendung. (E. P. 383 992 vom 28/8. 1931,
Auszug yeroff. 22/12. 1932. A. Prior. 28/8. 1930.)
Al t p e t e r .
Frank A. Hartman, Hamburg, New York, V. St. A., Oewinnung von Cortin aus
Nebennieren. Die frischen Driisen werden bei 18—23° m it peroxydfreiem A. mehrfacli
cxtrahiert, wobei man L uftzutritt durch Arbeiten in C 02-Atmosphare ausschlieBt.
Man kann die giinstige Saurewrkg. der C 0 2 durch CH3COOH unterstiitzen u. zu der M.
auch NaCl zusetzen. Die A.-Lsg. wird yerdampft, der Riickstand sofort mehrmals mit
A. bei nicht iiber 45° ausgezogen, worauf man die alkoh. Lsg. auf —10° kiililt, die Lsg.
filtriert u. im Vakuum eindampft. Der Riickstand wird m it A. extrahiert, der A. yer­
dampft u. der Riickstand in W. gel.; die wss. Lsg. wird isoton. m it den Kórperfll. eingestellt u. durch Bakterienfilter filtriert. Etw a 1 g frischer Rinde entsprechen 0,02 mg
oder weniger der festen Bestandteile der fertigen Lsg. (A. P . 1 914 125 yom 26/8. 1930,
ausg. 13/6. 1933.)
Altpeter .
G. Analyse.
Laboratorium.
B.
A. Ellis und J. J. Fox, Analytische Chemie. Fortschrittsbericht. (Annu. Rep.
Progr. Chem. 29. 220—38. 1933.)
P a n g r it z .
D. Balarew, Die Kolloidwissensćhaft und das gewiclitsanalytische Problem. Man
sollte nicht fruher an die Lsg. nicht geklarter Fragen der Gewichtsanalyse gehen,
bevor man sich nicht iiber den Mechanismus der Fallung u. die ihm zugrundeliegenden
kolloidchem. Probleme (besonders dio allgemeinen Gesotze des Yf. iiber die innere Ad­
sorption, vgl. C. 1931. I I. 2710; 1 9 3 2 .1. 2824) klar goworden ist. (Kolloid-Z. 64. 91—95.
Juli 1933. Sofia, Uniy., Inst. f. anorg. Chemie.)
ROGOWSKI.
H.
Bondy und K. P opper, E in Massenspektromeler mit JRichtungs- und Geschwindigkeitsfokussierung. Das- von den Vff. konstruierte Massenspektrometer beruht
auf einer Theorie yon B a r t k y u. D e m p s t e r u . ermóglicht die Richtungs- u. Geschwindigkeitsfokussierung an einer bestimmten Stelle dadurch, daB ein radiales elektr.
mit einem homogenen magnet. Feld geeignet kombiniert wird. Das Spektrometer
besteht aus einer runden Messingbiichse yon 90 mm Durchmesser, in der sich ein
Zylinderkondensator aus 2 halbkreisfórmigen Mossingstreifen von 10 mm Hohe, eine
Gliihanode (ais Ionenąuelle) u. ein Auffanger (kleiner Messingbeoher) befinden. Es
wird m it 2Eisendeekeln geschlossen, eyakuiert u. zwischen die Pole des Elektromagneten
gebracht. Dio Anodę besteht aus .einem durchlócherten Platinblech, auf dessen Riickseite die em ittierende Substanz (z. B. Hartglas) aufgeschmolzen u. elektr. erhitzt wird
(,,Siebanode“ ). Messungen m it N a 23 u. K3®zeigen die Brauchbarkeit des Spektrometers.
(Ann. Physik [5] 17. 425—44. 19/6. 1933. Wien, Univ.)
Ze is e .
E. Ruska, Die elektronenmikroskopische Abbildung elektroncribestrahlter Oberfldchen.
Ein Elektronenstrahl (20 bis 80 kV) trifft schrag auf die zu untersuchende Flachę
(Bleche m it yerschieden yorbehandelter Oberflache); die „riickdiffundierten“ Elek­
tronen (nach L e n a r d yon den „echt reflektiertcn“ zu unterscheiden), gehen m it fast
unyerandertcr Geschwindigkeit durch eine Objektiyspule m it M ittelpunktsblende u.
erzeugen schlieBlich auf einem Calciumwolframatschirm ein etwa zehnfach yergroflertes
Bild der betreffenden Oberflache, das von auBen m it Kamera u. Linso aufgenommen
wird. Wie die Abbildungen zeigen, sieht das Auge die Oberflachenstruktur unmitt-elbar
anders ais im Elektronenbild, da diese Strahlen einige 100 Atomdicken tief eindringen;
das bedingt auch (theoret.)--eine um GroCenordnungen hohero Auflosung. Der Einu. Austrittswinkel h a t keinen erheblichen EinfluB auf Intcnsitat u. Homogenitat.
Unbefriedigend ist noch die geringe Scharfe der Bilder. (Z. Physik 83. 492—97. 28/6.
1933. Berlin, Hochspann.-Inst. Neubabelsberg d. T. H.)
Ze is e .
R. Fonteyne, Messung der Lichtabsorpticm. Empfindlichkeit einiger spektralpholomelrischer Methoden. Vf. priift yersehiedeno Methoden zur Best. der Lichtabsorption
u. zwar die spektralphotom etr., die photograph. u. die photoelektr. in bezug auf ihre
Empfindlichkeit u. stellt fest, daB die photoelektr. Methode m it einer Sporrschichtphotozelle dic groBte Empfindlichkeit bcsitzt. (Natuurwetensch. Tijdschr. 15. 131—37.
26/6. 1933. Gont, Laborat. f. allgem. Chemie d. Uniy.)
Ascherm ann.
D.
H. Rank, E in Olasspektrograph mit uielen Prismen. Ausfiihrliche Beschreibung
eines 6 -Prismenglasspektrographen. Die Konstruktion ist so durchgearbeitet, daB yer-
1398
G. A n a l y s e . L a b o r a t o r iu m .
1933. II.
schiedene Kombinationen der Prismen u. Linsen durch einfache Anderungen benutzt
werden kónnen. Der Spektrograph ist auch in LlTTEOWscher Aufstellung benutzbar.
Beispiele von Spektren bei Benutzung verschiedener Anordnungen u. eine Dispersionstabelle werden angegeben. (J . opt. Soc. America 23. 84—87. Marz 1933. Pennsylvania,
S tate College, Phys. Labor.)
B o e is RÓ s e n .
Clarence F. Graham, Eine Vorrichtung zur Calibrierung eines SpeJctrosJcopa mit
drehbarem Femrokr. Die Ablesung an dem Teilkreis wird eraetzt durch opt. Ablesung
mittels eines am Dreharm angebrachten Spiegels. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit.
5. 54. 15/1. 1933. Albany.)
B o r is R osen '.
W. Rudolph, Ezperimentelle Untersuchung von Oittergeisłern. Die Geisterbildung
in mehreren R ow lan Dschen K onkaygittem wird eingehend untersucht u. die Fehlerperioden der G itter werden berechnet. Mit Hilfe der bekannten Fehlerperiode werden in
friiheren Arbeiten zahlreiche Falle nachgewiesen, wo die Geister ais Linien mitgemessen
wurden. E s wird daranf hingewiesen, daB die Geister bei Vakuumaufnahmen wegen
ihrer Scharfe zur genaueren Best. der breiteren Hauptlinien besonders geeignet sind.
Auf die stórende Wrkg. der Geister bei Ausmessung der Bandenspektren wird besonders
hingewiesen. (Z. Physik 82. 372—96. 8/5. 1933. Bonn, Physikal. Inst.) Bo. R o sen .
Walther Gerlach und Elsę Riedl, Spektralanalyti3che und elektrische Unter­
suchungen an rtinslam. Platin. In der yorliegenden M itt. wird an einem speziellen Beispiel gezeigt, daB die spektralanalyt. Methode so ausgebaut u. angewendet werden kann,
daB sie sichere Angaben uber die relatiye Reinheit yerschiedener Metallproben liefert,
wie sie z. B. fiir die Unters. des Restwiderstandes bei tiefen Tempp. wichtig sind. — Es
werden zunaehst einige prinzipielle u. krit. Bemerkungen iiber die yerfugbaren Methoden
gem aeht: kondensierter Funke, AbreiBbogen (eine bewahrte Vorr. zur period. Wiederholung des Zundens u. AbreiCens wird beschrieben), Dauerbogen; der Dauerbogen ist
die weitaus geeignetste Methode zur Spurensuche in hochschm. Metallen. — Die drei
Handelssorten des P t u. fur Leitfahigkeitsunterss. yerwendetes besonders reines P t
wurden nach der AbreiBbogen- u. nach der Dauerbogenmethode untersucht. Das
physikal. reine P t (MYLIUS-Stufe Y m it weniger ais 0,001% Yerunreinigungen) laBt
auBer Ca u. Sr noeh gut erkennen: Cu, Ag, Pd, Pb. — Einige der analysierten Pt-Proben
sind von M e isz n e r auf ihren Restwiderstand bei tiefsten Tempp. untersucht worden.
Die Resultate zeigen, daB Restwiderstand u. spektroskop. Reinheit eng zusammenhangen. Eine spektroskop, ais reinstes P t erkannte Probe h at einen Restwiderstand,
welcher, zwischen 4 u. 1,3° abaol. unabhangig von der Temp., nur noeh 0,3% , des Widerstandes bei 0° betragt. — Es wurde die Beobachtung gemaeht, daB die Yerunreinigungen
nicht an allen Stellen einer Pt-Probe in gleicher Menge vorhanden waren. Uber die
absol. Mengen der Verunreinigungen kónnen nur angenaherte Schatzungen gemaeht
werden. (Phy 3 ik- Z. 3 4 . 516—22.1/7.1933. Munchen, Physikal. Inst. d. Univ.) S k a l ik S.
Ross Bonar, Floyd Bonar und Earl C. H. Davies, Cellophanrołlfiłms und die
Fixierung von Kohlepapierschrift auf CeUophan. (Ygl. W a l d e n , C. 1933. I. 3977.)
S ta tt Cellophanstreifen, die zwischen P latten eingelegt werden, kann man zu Reproduktionszweeken auch Cellophanrołlfiłms yerwenden. Die m it Kohlepapier erzeugte
Schrift laBt sich am besten fixieren m it Amyl-, Athyl-, M ethylacetat, Acetaldehyd,
Benzylalkohol, Isoamylalkohol, Athylenglykolmonoathylather oder einem Gemisch
yon 75% A. -j- 25% A. Nach Eintauchen in die FI. wird dereń Hauptmenge durch
yorsichtiges Auflegen auf Lóschpapier entfem t u. durch Pressen zwischen trockenem
Lóschpapier fertig getrocknet. (Science, New York [N. S.] 77- 217—18- 24/2. 1933.
Morgantown, W. Va., Uniy., Chem. A bt.)
R . K . Mu l l e e .
Frederick F. Yonkman, Seidecdlo-phan fiir Projekticmsplatten. (Ygl. yorst. Ref.)
Yf. empfiehlt sta tt gewóhnlichen CeEophans Seidecellophan zu yerwenden, das sich
ohne Verschmutzen direkt m it Schreibmaschinenschrift beschreiben laBt. (Science,
New York [N. S.] 77- 218. 24/2. 1933. Boston, Uniy., Mediz. Schnie.) R . K. Mu ller .
J. Gilbert Malone und Mary G. Malone, Der p% von Gelatinelósungen. Yff.
finden bei der pa-Messung von 0,5— l% ig . Gelatinelsgg. mittels zweier Glaselektroden
gute tJbereinstimmung sowohl zwischen den beiden Elektroden, ais auch zwischen
den in zeitlichen Abstanden yorgenommenen Messungen. Es werden dem nach m it der
Glaselektrode bei Gelatine reproduzierbare W erte erzielt, denen der Yorzug gegeben
wird gegeniiber abweichenden colorimetr. Messungen. Diese Ergebnisse stehen im
Gegensatz zu denen von KAP.TitANN u. F l e is c h e e (C. 1932. II. 3123). (J- phvsic.
Chem. 37. 219—21. Febr. 1933.)
Bac h.
1933. II.
G-. A n a l y s e .
L a b o r a t o r iu m .
1399
Kenneth Mellanby, E in einfaches Hygromcter. Ein Stuck Papier (diirme3 Sehreibpapier) 1 x 1,5 cm, etwa 10 mg schwer, hangt an einer Torsionswaage. Papier ist ein
hygroskop. Korper, der aus der L uft W. aufnimmt, proportional der relatiyen Feuchtigkcit u. unabhangig von der Temp. Dio Gewichtszunahme bei dem angewandten Papier
beim Obergang von vollkommon trockener L uft zu feuchter m it 90% Sattigung betrug
12%; daa Gleichgewicht stellte sich in 10—15Min. ein. Mit der auf 1/4mg genauen
Torsionswaage lieB sich die Feuchtigkeit auf 2% genau messen. (Naturę, London 132.
6 6 . 8/7. 1933. London, School of Hygiene and Tropie. Medicinc.)
S k a lik s .
E le m e n te u n d a n o rg a n lsch e V erb ln d u n g en .
J. V. Dubsky, Organische Beagentien in der analytięchen Chemie. I. L iteratu r iibersieht. (Chem. Obzor 8 . 71—72. 1933.)
S c h o n fe ld .
Tito Pavolini, Das 2,3-Diaminophenazin ais empfindliches Reagem in der analytischen Chemie. Eine alkoh. Lsg. von 2,3-Diaminophenazin (I) gibt in neutralem
Medium m it wss. Lsgg. von Fig" u. Cu" roto, m it Bi‘", P b" u. Cd” gelbe oder orangefarbene Ndd. Mit 2,7-Diaminophenazin, N eutralrot, Aminophenazin, Eurodin u.
Phenosafranin ist die Rk. negatiy, in groBer Verdiinnung bleibt sie nur fiir Cu" u. Hg”
bestehen. — Zu der genau neutralisierten Lsg. werden in einem m it Stopsel versehcnen
Zylinder 10—20 Tropfen alkoh., 0,5%ig. Lsg. des Chlorhydrats von I gegeben u.
umgeschuttelt. Rotfarbung des sich bildenden Schaumes zeigt Cu" oder Hg" an.
Die Empfindliehkeit betragt 1: 6000000. Die Probe
ist auch durch Tiipfeln auf Papier, das m it I (freie
Base) getrankt ist, ausfiihrbar. F e"' ist vorher zu
entfernen, groBere Mengen von NH4-Salzen beeintrachtigen die Empfindliehkeit. Der Cu-Komplex ist
ein amorphes, rotes Pulyer, dem nebenst. Konst.
zugeschrieben wrird. Dio Rk. ist auch zur quantitativen Best. des Cu anwendbar,
wobei der Nd. verascht wird. — Da das Chlorhydrat von I in alkoh. Lsg. rotorange,
die freie Base griingelb fluoresciert, lafit sich auf den nach Zusatz von Pyridinbasen, wio
sie im denaturierten A. vorkommen, eintretenden Umschlag der Fluorescenz, der auf
Freimachung der Base aus dem Chlorhydrat beruht, ein Nachweis dieser Pyridinbasen
griinden; NH 3 ist yorher zu entfernen. (Ind. chimica 8 . 692—94. Ju n i 1933. Turin,
Handelsinst.)
_
_
H e llrie g e l.
Hellmut Fischer und Grete Leopoldi, Die quantitative mikrochemisćhe Beslimmung von Schwermetallen mit Dithizon (Diphenylthiocarbazon). (Vgl. C. 1931. I.
1484.) Die Anwendbarkeit des Diphenylthiocarbazons (Dithizon) zur quantitativen Best.
von Pb u. Cu, insbesondere bei Ggw. anderer Metalle, wird untersucht. Ais Reagens
diente eine sehr verd. (grune) Lsg. von ea. 6 mg D ithizon in 100 ccm CC14. Eine Spuren
Pb enthaltonde Lsg. (ca. 0,5—6 //g/ccm) wird m it NH 3 neutralisiert u. auf je 10 ccm Lsg.
mit 5 ccm 5% ’g- KCN-Lsg. versetzt. Man setzt ca. 5 ccm des Reagens zu der Pb-Lsg.,
schuttelt, tren n t die nunm ehr rote Pb-Dithizonlsg. im Scheidetrichter ab u. sammelt
sie in einem Schiittelzylinder. Das Ausschiitteln wird bis zum Aufhoren der Rotfarbung
wiederholt. Die yereinigten Pb-haltigen CCl4-Phasen werden zur Entfernung des iiberschussigen Dithizon m it schwacher wss. N H 3-Lsg. ausgeschiittelt. Die so gereinigte
Pb-Dithizonlsg. w ird in einem MefigefaB m it CCI, auf ein bestimmtes Yol. aufgefiillt
u. angesauert, wobei die rote F arbę nach Griin umschliigt. Diese Lsg. wird filtriert u.
colorimctriert. Das Colorimeter w ird m it Lsgg. bekannten Pb-Geh. geeieht. Aus
46 Beleganalysen geht heryor, daB sich Pb in Mengen yon 120— 12 «g m it einem absol.
Fehler von 3,5—1 /(g bestimmen laBt. Dieselbe Best. konnte bei Anwesenheit groBer
Mengen je eines der folgenden Metalle durchgefuhrt werden: Zn, Cd, Cu, Hg, Ag. Die
Ausfuhrung der Best. bei Ggw. yon As, Sb, A l u. Be gelang gleichfalls, wenn der wss.
Lsg. Seignettesąlz zugesetzt wurde. Zur Pb-Best. bei Ggw. yon S n muBte zuerst dieses
dipch Eindampfen m it einem B r 2-HBr-Gemisch entfernt werden. — Zur Best. yon Cu
wird die Cu-haltige (0,3— 6 j«g/ccm), neutrale Lsg. auf je 10 ccm m it 2 ccm 10%ig.
H 2S0 4 yersetzt. Im iibrigen geht m an ebenso yor wie bei der Pb-B est.; es bildet sich
eine rotyiolotte Cu-Dithizonlsg., die colorimetriert wird. Die Genauigkeit ist etwa die
gleiche wie bei Pb. Die Bestst. lassen sieh bei tlbcrschuB je eines der folgenden Metalle
durchfuhren: Pb, Zn, Cd, N i, Co, A l; ferner A s ais NaAsO, u. Sb ais Kaliumantimonyltartrat; zur Cu-Best. bei Ggw. yon Sn wird dieses wie bei dor Pb-Best. entfernt, (Wiss.
Yeroff. Siemens-Konz. 12. 44—60. 2/2. 1933. Berlin-Siemensstadt, S ie m e n s & H a l s k e
A.-G., Abt. f. Elektrochemio d. Wernerwerkes.)
ElSENSCHITZ.
1400
G.
A s a ly s j? ,
L a b o ra to riu m .
1933. II.
K. L. Maljaroii und A. J. Ofluschakoff, Die TjSslichke.it des Calciumozalats in
einigen Salzlosungen. Vff. unterauchten die Lć5alichkeit deg CaC20., in NH.,CI-, (NH 4)2 •
SO.,-, NH 4N 0 3-, NaCl-, MgCl2- u. MgSO.,-Lsgg. bei Zimmertemp. u. zwar in Konzz.
von 10°/o, 5% , 2,5% , 1,25%, 0,625% u. 0,312%. Von Ammonaalzen w irkt NH,C1
am starkaten, (NH,) 2SO., am schwachsten lóaend. Auch NaCl lóst viel CaC1 0 1. Aufierordentlich stark L ist CaC20 , in Mg-Salzlagg. N ur durch aehr starkę Verdiinnung der
Lsg. aind Fehler bei der Ca-Beat. in Ggw. von yiel Mg zu yermeiden. (Z. analyt. Chem.
93. 265—68. 1933. Moskau, Petrolog. Inat.)
E c k s te in .
Kurt Leschewski, Die Analyse von reinen, synthetischen UUramarinen. 1 g
Ultram arin wird m it Br-HNOs aufgesehlosaen, trocken gedampft, die S i0 2 m it HC1
abgeachieden u. in einen MeBkolben filtriert. In einem Teil des Filtrata wird der
Gesamt-S ais BaSO.„ im andem Teil Al m it N H , ala A1(0H);1, im F iltrat hierron werden
die Alkaliaalze ala Sulfate be3 tim m t. Der Monoaulfid-S wird durch Zera. der Substanz
in reinem N 2 m it verd. H 2SO.„ Anffangen des H 2S in 0,1-n. J-Lag. u. Riicktitration
dea unyerbrauchten J erm ittelt. (Z. analyt. Chem. 93. 273—74. 1933. Berlin, Techn.
Hochachule.)
E c k s t e in .
L. Fresenins und M. Frommes, Zur Bef.timmung des Berylliums. Naehtrag. In
Ergiłnzung der in C. 1932. I. 2365 berichteten Arbeit teilen Vff. einige Verbesserungen
der dort beschriebenen Methode m it. 1. Die Ozydation des Cr m it Peraulfat u. AgN0 3
u. Fallung dea Nd. m it N H 3 iat nach LSsen dea Nd. in h. 20% ig. H 2SO, zu wiederholen.
Bei Anwesenheit eines hóheren Mn-Hydrosydes iat etwaa 3% ig. H i0 2 hinzuzusetzen,
das vor dem Zuaatz des Peraulfates durch 10 Min.IangeaKochen zers. werden muB.
H ,S 0 3 iat nicht zweckmafiig, da es auBer Mn auch Fe reduziert. 2. In hochlegierten
Stahlen wird die Be-Best. am beaten durch Kombinieren dea Acetal- m it dem Oxychinolin-Ytri. ausgefuhrt. 3. Bei der Abacheidung dea Mo nach dem Tannin-AcetatVerf. von M osep . u. S IN (JER (C. 1928. I. 727) iat ein erheblicher tlberschuB an Tannin
zu yermeiden, da der Nd. darin 1. iat. 4. Bemerkungen uber die Trennung des Be yon
P O ,"'. 5. Eine Yerfluchtigung des Be ala Chlorid beim Veraschen des Be(OH)2, bevor
es N H 4Cl-frei ausgewaachen wurde, findet nach den Yera3 . der Yff. nicht sta tt. BeCl2Lagg. konnen nach Eindampfen durch Gluhen ohne Verlust in chloridfreies Oxyd iibergefuhrt werden. (Z. analyt. Chem. 93. 275— 79. 1933. Wiesbaden, Lab. "F p.ESEn iu s .)
E c k stein -.
A. Wogrinz, Die analytische Untersuchung der Chrombader. Uber die Bestimmung
geringer Mengen von C r " und F e'" neben grofien Mengen von Cr03. Die nach der Vorschrift dea Vf. (C. 1932. II. 2521) erhaltenen Hg-Chromatndd. fallen aus Lagg. reiner
C r0 3 gelbrot, aus solchen m it nennenawertem Geh. an C r"' u. F e '” aber yiolettrot aus;
ihre Zus. entspricht niemała der Formel HgCrO, (Cr0 3-Geb.: 15,25%). Trotzdem wird
m it (H gN 0 3)2 stets allea 6 -wertige Cr gefallt, u. allea Cr” ’ u. F e "' bleibt in der uberatehenden Fl. (Genaue Beachreibung der Arbeitsweise, Beleganalysen.) (Osterr.
Chemiker-Ztg. 38. 93—94. 15/6. 1933. Wien.)
K u t zełn tc g .
— , Bestimmung des Zinns im Stahl. Zur Best. geringer Mengen Sn im Stahl wird
folgende3 Yerf. yorgeaehlagen: 10 g feine Stahlapane werden in 100 ccm HC1 (D. 1,16),
verd. m it 50 ccm W., gel.; nach yollstandiger Lag., zuletzt unter Erwarmen, werden
weitere 50 ccm W. zugefugt u. ein rascher Strom von H ,S wird durchgeleitet, wobei
Aa u. ein Teil dea Cu gefallt werden, Sn aber in Lsg. bleibt. Nach w. Filtrieren werden
F iltrat u. Waschwaaser zwecka Auatreibung des H„S zum Sieden erhitzt, 200 ccm W.
zugesetzt u. m it NH 3 neutraliaiert. Im Nd. yon Fe(OH), iat das Sn enthalten. E r
wird in HC1 gel., SnS 2 m it H 2S gefallt, filtriert, m it 2%ig. HC1 gewaschen, bis zur
Entfem ung des F e ” . Dann werden Nd. u. Filter in einem Becherglas m it 50 ccm BrW. u. 5 ccm HC1 behandelt, der Br-UberschuB durch Kochen yertrieben, filtriert u.
nachgewaschen. Die Best. des S n '" ' im F iltrat kann durch Gewichtaanalyse (Fallung
ais Metazinnsaure m it N H 3 beim K p., Wagung ais S n 0 2) oder MaBanalyse (Red. mit
Sb nach Zuaatz von 50 ccm HC1 u. Einengen auf 50 ccm, Abkuhlen im H 2-Strom,
Titration m it I/ 10-n. J 2-Lag.) erfolgen. (G. Chimici 27. 94—95. Marz 1933.) R. K. Mii.
G. R. Fitterer, B. E. Sockman, E. A. Krockenberger, R. B. Meneilly,
E. W. Marshall jr. und J. F. Eckel, Die Eniwicilung eines elektrolytischen Verfahrens
zur Bestimmung ton Einschlussen in reinem, Kohlenstofjstahlen. Nach einer K ritik der
bisher bekannt gewordenen Verff. zur Best. yon Einschlussen im Stahl u. einer Darst.
der Entw . ihres Yerf. beschreiben die Vff. eine Methode zur Best. yon Einschlussen durch
Auflsg. des Stahls in einem 3% FeSO., u. 1% NaCl-haltigen Elektrolyten. Der Elektrolyt
wurde auf Grund yon H-Ionenkonz.-Messungen, die m it Hilfe einer Sb-Sb 20 3-Elektrode
1933. II.
G. A n a l y b e . Tj Ab o b a t o b ic m .
1401
Torgenommen wurden, entwickolt. Seine H-Ionenkonz. stellte sich nach 3-std. Elektrolyse konstant auf 10“ 7 ein. Das Vcrh. des Elektrolyten gegentlber den EinsehlUssen
wurde durch Verss. m it synthet. Schlacken gepriift. Auf diese Weise wurden untersucht: FeO, MnO, FeO-MnO, M n0-Si0 2-Schlacken, FeS, MnS. Des weiteren wird die
LSslichkcit von MnO u. MnS in Natrium citratlsgg., sowie von MnS, MnO, FeS in H 2S 0 3
zum Zwecko der Trennung dieser Verb. yoneinander untersucht. Die Bcdingungen,
unter denen eine Vefunreinigung d e r Riickstande durch Fe(OH)2, F e(0H )S 04, Fe 3C,
Mn(0H)2, Mn3C erfolgt, werden durch Festlegung der H-Ionenkonz. von F eS 0 4-Lsgg.,
dencn MnS0 4 u . NaCl zugesetzt wird, erm ittelt. Das Verf. wird dann an Proben aus
Terschicdencn Versuchsschmelzen nachgcpriift. Endlich wird die Bldg. von kolloidaler
Si0 2 u. dio Einw. von Cr, Ni, Mo, W, V, Cu auf die Buekstandsanalyse erortert. (U. S.
Dys. Commerco Bur. Mines Rep. Inv. Nr. 3205. 70 Seiten. Mai 1933.) W e n tr u p .
Eugćne Chirnoaga, Uber die Trennung des Zinks vom Alum inium . Vf. behandelt
die Zn u. Al cntlmltendo Lsg. m it NaOH, bis sich der Nd. wieder gelóst h a t u. yersetzt
di6 Lsg. m it (NH4)2S im UborschuB. Zn fallfc ais ZnS aus, wahrend Al in Lsg. bleibt.
(Bul. Chim. pura apl. Soc. romana ętiinto 34. 111— 12. 1931.)
E c k s t e in .
R. Lang und J. Zwefina, MajianaUjtische Beslimmung von Blei nach dem Nickeldioxyd-Arsenitverfahren. Die vori L a n g (C. 1927. I. 2579) angegebene Methode zur
Best. des Mn nach dom N i0 2-Arsenit-Veri. ist yon den Vff. zur Pb-Best. verwandt
worden. Pb-Salzlsgg. geben bei erschOpfcnder Oxydation m it hóheren Ni-Oxyden
Pb0 2 in fein vertoilter, sehr reaktionsfahiger Form. Der Oxydationswert dieses P b 0 2
laBt sich ohno Filtration sehr einfach m it As20 3 ermitteln. Das As20 3 wird entweder
im DberschuB bis zur Auflsg. des P b 0 2 hinzugesetzt u. hierauf m it ICMn04 nach dem
jodkatalyt. Verf. ( L a n g , C. 1926. I. 3563) zuriicktitriert, oder man titriert direkfc m it
As20 3 nach Zusatz von Mn", HC1 u. einer Spur J potentiometr. Die Methode ist nicht
absolut genau, aber ais Schnellverf. durchaus brauchbar. Cu, Fe u. Zn stóren bei Einhaltung der Arbeitsbedingungen nicht. Co, Bi, Sn u. Sb diirfen nicht anwesend sein.
Von den Anionen storen Aeetate u. S 0 4 nicht, dagegen miissen Halogene, P 0 4" ' u. A sO /"
cntfernt werden. Arbcitsvorschriften zur Best. des Pb neben Mn u. in Sn- u. Sb-haltigen
Legierungen. (Z. analyt. Chem. 93. 248—60. 1933. Briinn, Deutsche Techn. Hochschule.)
E c k s te in .
H.
Funk und M. Ditt, Uber die quanłitalive Beslimmung einiger Mełalle millels
Anthranilsaure. II. Eine einfache Methode zur quantitativen Beslimmung des Koballs,
Nickels und Kupfers. (I. ygl. C. 1933. I. 1976.) 1. Verd. Co-Lsgg. geben in der H itze
mit anthranilsaurem Alkali einen rosa gefarbten krystallinen Nd. yon der Zus. Co(C;H60 2N)2. Die saurefreie Lsg., die auf 250 ccm 0,1 g Co enthalten kann, wird aufgekocht u. m it 35 ccm 3°/oig. Reagenslsg. yersetzt. 5 Min. kochen lassen, nach weiteren
10 Min. h. durch Porzellanfiltertiegel filtrieren, m it der 20-fach verd. Fiillungslsg. u.
zum SchluB m it A. auswaschen u. 1/ 2 Stde. bei 105— 110° trocknen. F aktor 0,17803.
Empfindlichkeit 1 : 800 000. Die maBanalyt. Best. wird wie in der I. M itt. beschrieben
ausgefuhrt. 2. Neutrale oder ganz schwach essigsaure Ni-Lsgg. geben einen heli blaugrunen krystallinen Nd. von der Zus. Ni(C7H 0O2N)2. Fallung wie bei Co. F aktor 0,17742.
Empfindlichkeit 1 : 445 000. T itration wio oben. 3. Selbst sehr verd. Cu-Lsgg. geben
schon in der K alte einen griinen, krystallinen Nd. von der Zus. Cu(C7H 60 2N)2. Die
neutrale oder ganz schwach essigsaure Lsg. wird verd. (50 mg Cu auf 200 ccm), aufgekocht u. m it etwa 12,5 ccm 3°/0ig. Reagenslsg. (fiir 50 mg Cu) gefallt. Filtrieren
u. auswaschen wie oben. F aktor 0,18938. Empfindlichkeit 1 : 1 Mili. Die Ggw. mafliger
Mengen Ammon- oder Alkalichlorid sowie Erdalkalien stórt nicht. Zur maBanalyt. Best.
des Cu wird das ausgewaschene Cu-Salz in 4-n. HC1 getóst u. m it Bromid-Bromatlsg.
titriert, bis der Indicator eben nach Gelb umschlagt. Darauf gibt man etwas eingestellte As20 3- u. Indicatorlsg. hinzu u. titriert m it Bromid-Bromatlsg. aus, bis der
Indicator nach Griin umschlagt. (Z. analyt. Chem. 93. 241—47. 1933. Miinchen,
Techn. Hochschule.)
E c k s te in .
G.
Spacu und P. Spacu, Eine neue Schnellmethodc zur makro- und mikrochemischen
Beslimmung des Wismuts. Versetzt man eine h. H N 03-haltige Bi-Lsg. in der K alte
mit K J im t)berschuB, um die Komplexyerb. [BiJ.,]K zu erhalten, u. darauf m it einer
h. konz. Lsg. yon [Co en^SCN^KSCNJtrnns im UberschuB, so entsteht ein orangefarbener, krystallin. Nd. von der Zus. [B iJ4](Co en2(SCN)2], unl. in kleinem Uber­
schuB des Reagens, in K J, A. u. A. Empfindlichkeit 1 : 150 000, F aktor 0,2065. Bei
der mikroanalyt. Best. soli das Vol. der Lsg. 30 ccm u. das der Waschfl. 10 ccm nicht
ubersteigen. (Z. analyt. Chem. 93. 260—65. 1933. Cluj, Rumanien, Uniy.) E c k s t e i n .
1402
G. A x a l y .s e .
L a b o ra to riu m .
1933. II.
O rganische S ubstanzen.
Georges Denigśs, Das Cholesterin ais mikrochemisches Reagens a u f Sauren aus
der Reihe der Essigsaure. Cholesterin ist in Essigsaure leicht 1.; beim Auskrystallisieren
entsteht ciao Mol.-Yorb. 0„T/7160- 6 '„// 40 2 in charaktcrist. Krystallform . Entsprechende
Verbb. bilden sich beim Krystallisieren aus anderen Sauren. Bei mkr. Beobachtung
lassen sich diese Sauren an den verschiedenartigen W achstumsformen identifizieren.
Man fiihrt dio Rk. in einem Tropfen der Saure auf einem O bjekttrager au s; erforderlichenfalls wird dio Saure eingedampft; festo Sauren werden in wss. oder alkoh. Lsg. untersucht. Propionsdure liefert feine, spitze Nadeln, Essigsaure dagegen prism at. Nadeln,
die Buschel oder Rosotten bilden. Aus Ameisensaure erhalt m an keine charakterist.
K rystalle. Nach derselben Methode lassen sich Valeriansaure, Buttersdurc u. Isóbuttersaure, Trichloressigsaure u. andere Sauren identifizieren. (C. R. hebd. Seances Acad.
Sci. 196. 1504—06. 15/5. 1933.)
E is e n s c h it z .
H.
J. Fisher und E. M. Bailey, Eine polarimetrische Methode zur Bestimmung
von Calciumgluconat. Nach Verss. betriigt die Drehung yon 1 g Ca-Gluconatmonoh y d rat in 100 ccm fiir 200 mm-Rohr +0,7° V, nach Sattigung m it U ranylacotat +6,5°.
Ableitung einer Arboitsvorschrift daraus, bei der vorhandenes L actat nicht stort.
(J . Ass. off. agric. Chemists 15. 461—66. 1932. New Hayen, Conn., Experim. Station.)
Gr o s z f e l d .
Ligor Bey, Rezat Bey und Gabriel Valensi, Cuprometrische Bestimmung der
Zucker in Gegenwart von Ammoniak. Ausfiihrliche Darst. der C. 1933. II. 581 referierten
Arbeit. (BuU. Soc. chim. France [4] 53. 407— 16. Mai 1933. Stambuł, Univ.)
E rlb.
J. Heyrovsky und I. Smoler, Reduktion derFructose mit der Hg-Tropfkathode und
Bestimmung des lnvertzuckers nach der polarographischen Methode. (Chem. L isty Yedu
Prumysl 26. 479—84. 1932. — C. 1933. I. 3474.)
Sc h o n feld .
B e sta n d teile v o n P flanzen u n d T ieren.
Axel Jermstad und ottar 0stby, Uber die jodometrische Bestimmung des Coffeins
nach Wallrabe und iiber die Anwendung derselben Methode zur quantitativen Bestimmung ton
Coffein in Coffeinverbvidungen und coffeinhaltigen Pflanzenstoffen. Vff. yerwenden
m it gutem Erfolge die C. 1931. II. 1170 besehriebene Methodo yon W a l l r a b e zur
Best. von Coffein in Guarana, Cola u. Kaffoo u. geben zu diesem Zwecke eine Vorschrift zur Bereitung der Auszuge aus diesen Drogenpulyem. (Dansk Tidsskr.
Farmac. 7. 117—22. Juli 1933. Oslo, Univ., Pharm azeut. Inst.)
E. M a y e r .
L. Benyegnm, Die Bestimmung des Nicotins nach der Silicowolframatmeihodę.
100 ccm der etwa l% ig . Nicotinlsg. + 10 ccm 50°/oig. KOH werden im Dampfstrom
dest. u. in 25 ccm etwa 10°/oig. HC1 aufgefangen. Zur Vorlage + D estillat (etwa
375 ccm) gibt man 12 ccm 10% ig. Silicowolframsaure, rtth rt bis zur eintretcnden
Krystallisation, liiCt 24 Stdn. stehen, filtriert durch Goochtiegel u. wiegt. Nd., 2 Stdn.
bei 120° getrocknet, mai 0,1012 ergibt Nicotin. — Bei Ggw. von Pyridin wird dieses
vor Zusatz von KOH nach Zusatz yon 40 ccm Eg. abdest. (Mitt. Lebensmittelunters.
Hyg. 22. 217—20. Lausanne, Station fedćrale d ’essais yiticoles.)
Gr o szfeld .
L. K o fle ru n d A . K o fler, Uber die Schmelzpunkte und Krystallformen des Morphins.
Nach den im einzelnen besehriebenen Verff. wurden folgende, samtlich dem rhomb.
System angehorende, Krystallformen erm ittelt: 1. stabilo Modifikation der W.-freien,
am besten durch Sublimation erhaltenen Base, F. bei Temp.-Anstieg yon 2° je Minutę
240° u. Zers. — 2. Metastabile Modifikation der yorigen, F . 197° ohne Zers. — 3. K ry­
stalle der Krystall-W . enthaltenden Base, aus Losungsm. ausgeschieden oder durch
Fallung gewonnen, Entweichen des Krystall-W . ab 130°. — Einzelheiten iiber Formen
u. opt. Eigg. der Krystalle im Original. (Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges.
271. 387—92. Juni 1933. Innsbruck, Uniy.)
D egner.
Hubert Bradford Vickery und Abraham White, Die Bestimmung von Cystin.
Man hydrolysiert EiweiBkórper m it 8 -fach n. H 2S 0 4 bei Ggw. yon metali. Sn u. fallt
das Cystein durch UberschuB yon Cu20 quantitatiy. Nach N eutralisation u. Zusatz
der gleichen Menge A. zentrifugiert man das Cu-Mercaptid ab u. zers. es m it H„S bei
Ggw. yon wenig HC1. Die Lsg. wird bis pn = 7,2 neutralisiert, durch Lufteinleiten
wieder Cystin gebildet, m it HC1 angcsauert u. S 0 4 entfem t. Aus N- u. S-Geh. wird
der Cystingeh. berechnet. (J . biol. Chemistry 97. Nr. 1. X V III—X IX . 1932. New
Hayen, Yale Univ.)
F. M u l l e r .
Hubert Bradford Vickery und Abraham W hite, Die Benutzung des Cuprocysteinmercaptids bei der Bestimmung von Cystin. Yff. beschreiben eine Methode zur
1933. II.
G. A n a ly se.
L a b o r a t o r iu m .
1403
Best. von Cystin in EiweiGhydrolysaten, die darauf beruht, daB das Cystin m it Sn
u. HoSO., z u Cystein reduziert u. dann in Ggw. der Sn(II)-Ionen ais Cuprosalz gefallt
wird, dessen Cysteingeh. m an durch Best. dea organ. S erm ittelt. Die Mengo dea
Hydrolysats ist so zu bemessen, daB sic mindestcns 20 mg Cystin enthalt. Aus reiner,
schwefelsaurer Lsg. wird das Cystein von Cu20 fast quantitativ gefallt, mindestens
zu 98%< ohne bei Anwendung eines Uberschusses yon Cu20 wieder in Lsg. zu gehen.
Aus EiweiBhydrolysaten ist die Fallung nicht so yollstandig, nur 92—93%ig. Dio
Cu-Verb. des Cysteins lóst sich in n. H 2S 0 4 u. fallt beim Verdunnen in weiBen Flocken
aus, die wahrschcinlich die Zus. C3H 0O2NSCu.CuSO4-2 H 20 haben. Beim Waschen
des Nd. geht ein Teil des CuSO,, u. des Krystallwassers yerloren. Maoht man dagegen
die iiber dem Nd. stehende schwefelsaure Lsg. gegen Kongorot neutral, so h a t der
Nd. annahernd die Zus. C3H 50 2NSCu2. — Mit der obigen Methode wurde der Cystingeh. in yerschiedenen Proteinen erm ittelt: Edestin 1,25% ; Phaseolin 0,16% ; Globulin
(aus Tabaksamen) 0,9% ; Gliadin (Weizen) 2,18% ; Zein (Mais) 1,03% ; Casein (nach
HAMMERSTEN) 0,21% ; bestes Handelscasein 0,23% ; rohes Handelscasein 0,46% ;
Lactalbumin 2,56% ; Fibrin 1,51%; Hamoglobin (Pferd) 0,41% ; Wolle 9,53%. —
Dio Ergebnisso stimmen gut iiberein m it den nach den Verff. yon F o l i n u. M a r e n z i ,
sowie von SULLIVAN u. H e s s erhaltenen. (J . biol. Chęmistry 99. 701—15. Febr. 1933.
New Hayen, Yale Uniy.)
O h le .
Stanley R. Benedict und Gertrude Gottschall, Analytische Untersuchungen des
Gesamtbluts. IV. Bestimmung des Glulathions. (III. vgl. C. 1931. II. 1607.) Fallung
des BluteiweiB m it As-Phosphorwolframsaure 1 :1 0 (100 g reines Na-W olframat in
600 ccm W- gcl., 50 g As„06, 25 ccm 85% H 3PO., u. 20 ccm konz. HC1 zugesetzt, 25 Min.
gekocht, abgekuhlt u. auf 1000 ccm aufgefiillt; vor Gebrauch wird die Lsg. m it
gleichen Tcilen W. yerdiinnt u. in eine Biirette gebracht, dereń Tropfen/ccm-Verhaltnis
bekannt ist). Auf 10 ccm F iltra t werden sofort jo 1 Tropfen 0,62-n. H 2SO,, zugesetzt
(Verhiitung der A utoxydation des Glutathions). Sowohl zu 5 ccm F iltrat ais zu 5 ccm
Standard-Vergleichslsg. (70 mg Glutathion in 100 ccm 0,1-n. HC1; vor Gebrauch 5 ccm
ycrdunnt auf 100 ccm = 0,175 mg Glutathion) werden 2 ccm Na-Acetat (50%-ige
Lsg.), dann 0,2 ccm 2% Na-Bisulfitlsg. u. etwa 0,3 ccm yerdiinntes Harnsaurereagens
gebracht. Colorimetr. Ablesung innerhalb 10—30 Min. Glutathion sehwankt zwischen
30 u. 48 mg-%. (J. biol. Chęmistry 99. 729—40. Febr. 1933. New York, Cornell Univ.,
Med. Coli. Dep. of Biockem.)
OPPENHEIMER.
M. Demmel, Vergleichende Blutzuckerbestimmungen beim B ind nach verschiedenen
Methoden. Dio Blutzuekerbest. nach F u j i t a -I w a t a k e ergibt beim n. Rind Werte,
dio um 8—36 m g-% kleiner sind ais nach H a g e d o r n - J e n s e n . Der Fehler betragt
bei der von F u j i t a -I w a t a k e angegebenen Modifikation der Methode von H a GEDORNJ e n s e n ± 2 % yom .theoret. Wert. Boi der Methylenblaumethode nach HERZFELD
hat sich im Testyers. m it reiner Glucose ein Fehler von maximal ± 1 0 % , u. bei der
Osazonprobe nach H e r z f e l d ein solcher von —25% ergeben. Die Methylenblaumethode gibt m it Blutserum fast dieselben W erte wie nach F u j i t a -I w a t a k e , wahrend
die Osazonmethode hier noch niedrigere ergibt, da die K rystallisierbarkeit des Glucosazons im enteiweiBten Serum filtrat weniger gut ist ais in der Testzuckerlsg. (Biochem.
Z. 262. 294—99. 27/6. 1933. Zurich, Veterinar-Patholog. Inst. u. Physiolog.-Chem.
Inst. d. U niv.)
K obel.
Marie-Madeleine Cazaux, Beitrag zur Tozikólogie des Zinkphosphoriirs. Beschreibung des P 2Zn3-Nachweis m it H 2SO., u. DENIG&S-Reagens unter Beriicksichtigung gleichzeitig yorhandenen As. (Buli. Tray. Soc. Pharmac., Bordeaux 71. 42—50.
1933.)
O p p e n h e im e r .
Arie Goudswaard, Die mikrochemische Silbercyanidreaktion a u f Blausaure. Vf.
berichtet iiber Beobachtungen bei Anwendung der yon K l a a s s e n (C. 1932. I I. 1483) a n ­
gegebenen mikrochem. Silbercyanidrk. auf Blausaure. Vorschlage zur Verbesserung.
Vf. halt die Dest. iiber Borsaure bei der Unters. von Leichenteilen fiir iiberfliissig.
Anwesenheit yon Spiritus stó rt nicht. (Pharm ac. Tijdschr. Niederl.-Indie 9. 234 bis
236.)
P. H . S c h u l t z .
Arie Goudswaard, Der Einflu/3 des Spiritus beim Nachweis von Blausaure in toxikologischen Fdllen. (Vgl. C. 1932. II. 3585.) Die Berlinerblaurk, auf HCN in yerschie­
denen Ausfukrungsformen wird durch Ggw. yon A. (ais Konservierungsmittel fiir
Organteile; bzgl. Verwendung yon Formalin hierzu ygl. C. 1932. I I. 1943) soweit gestort, daB 100 mg KCN im 1 iibersehen werden kónnen. In m it A. konserriertem
Materiał ist daher der CN'-Naehweis auBerdem m it der AgCN-Rk. nach K l a a s s e n
1404
G. A j t a l y s e .
L a b o ra to rio m .
1933 . n .
(vgl. C. 1932. I I. 1483) a b Vorprobe u. m it der SCN'-Probe nach K o lth o fp (C. 1918.
I. 662) zu fiihren, die beide durch A. nicht geatort werden. (Pharmac. Tijdachr. NiederLIndie 10. 65—69. 1/3. 1933.)
D e g ±v e r .
Arie Goudswaard, Kónnen wir m il unseren geicohnlichen Methoden zur Untersuchung auf Blausdure awlcommen 1 Bei der Unters. von Pflanzenteilen, z. B. der
Kaasayewurzel (von Manihot utilissima) u. ihren Zubereitungen iat der Nachweis
HCJT-liefemder Glucoaide dann nicht ohne weiterea auf dem ublichen Wege mSglich,
wenn daa sie spaltende Ferm ent, z. B. durch Erhitzung, unwirkaam gemacht wurde.
In diesem Falle empfiehlt Vf., einige geachaite u. zerkleinerte a li B e Mandeln 24 Stdn.
verschloaaen m it W . atehen zu laasen, dieae M. der zu unterauchenden zuzuaetzen,
achwach (phenolphthalein-) alkal. zu machen u. wieder 24 Stdn. Yerachlosaen atehen
zu laaaen. W aren HCN-Iiefemde Glucoaide anweaend, ao werden aie durch daa Ferment
der Mandeln geapalten u. iat in der Fl. HCN nachzuweisen (vgl. C. 1932. II. 1943).
(Pharmac. Tijdachr. Xiederl.-Indie 9. 285—87. 1932.)
D egner.
C.
Rohmann. Beitrag zur ąuantitatken Analyse der essigsauren Tonerdelosung.
Zur quantitativen Beat. der Beatandteile u. Begleitatoffe werden folgende Verff. ala
prakt. bewahrt, Terhaltniamafiig einfach u. geniigend genau empfohlen: Al-Best. nach
M a tth e s u . S c h u tz (C. 1928. 1. 2278), bzgLgeringfugigerM odifikationenvgI. Original;
Ca-Best. nach H ahn' u. W e i l e r (C. 1927. I. 1344) modifiziert, wie aua Original zu
ersehen; Eg.-Beat. nach FRESENIU3 (HotTBEST, Methoden organ. Chem., 3. Aufl.,
I ., 241); H 2S 0 ,-B e a t.: ala BaSOt nach Entfernung des Al nach F p. ic k e u . M e y r i .vg
(C. 1930. I. 3701). (Pharmaz. ZentraLhalle Deutschland 74. 393— 96. 29/6. 1933.
Jena, Unnr.)
DEG.VER.
L. Rosenthaler, Aruilytisches uber ne.ue.ru Arzneimittel. II. Z ur analytischen
Chemie der Barbitursduren. (I. vgl. C. 1930. II. 2166.) Tabellar. Zusammenstełlung
der R kk. zwischen Veronal, Jjiiminal, AUyliso^propylbarbitursdure, Dial, Sandryptal,
Prominal, Evipan-Na, Noctal, Pernocton u. Phanodorm einerseits u . NH,-Phosphat,
Tl-Acetat, Magnesiamischung, .TKJ, BrKBr, Cu-Pyridinlag. nach ZwiKKER (C. 1932.
I I . 3895), Barytwasser u. Bleieaaig andererseits. Begriindung eines ayatemat. Analysenganges. (Standesztg. dtsch. Apotheker, Apotheker-Ztg. 48. 793— 95. 8/7.1933.) D eg .
— , Priifungstorschriften fiir Prostigmin. Angabe -von Eigg. u. Rkk. zur Charakterisierung von Prostigminsubstanz u. -Ampullenlsg. (Pharmaz. Ztg. 77. 1154.
1932.)
D egn"ER-
Wemer Kolhórster, Berlin-Friedenau, Einrichtung zur Bestimmung des Kaliumgehaltes nach P atent 575 375, dad. gek., daB zur Regiatriernng u . Addierung der durch
daa Kalium ausgel. StromstóBe ein Gleichstromamp&restundenzahler verwendet wird,
u. zwar z. B. ein elektrolyt. Gegenuber anderen Zahlemrichtungen, z. B. umlaufenden
Relais, haben Ampśrestundenzahler den VorteiI hóherer Betriebsaicherheit. Die
SchaJtung muB so getroffen werden, daB in dem Anodenkreis der Rohre, in der der
Zahler hegt, nur im Augenblick des StromatoBea ein Gleichatrom flieBt. Diea ist dadurch zu erreichen, daB der letzten Rohre eine negative G itterrorspannung von solcher
GróBe erteilt wird, daB der Ruhestrom im Anodenkreis = 0 wird. (D. R. P. 579792
K I.421 rom 2/7.1930, ausg. 30/6- 1933. Zus. zu D. R. P. 575 375; C. 1933. 11. 100.) H e iu r .
H ugo Commiehap. Bochum, Beagenzpapier, dad. gek., daB eine prakt. unsichtbare Schrift aufgedruckt iat, die bei Einw. der zu untersuchenden Substanz durch
Farbanderung des Papiera oder der Schrift oder beider sichtbar wird u. die Bedeutung
der Rk. kennzeichnet oder zweckdienHche MaBnahmen angibt. — Die Reagenzpapiere
nach der Erfindung dienen also zur Feststellung des Aciditatsgrades jeder zu prtifenden Substanz ohne Riickaicht auf die A rt u- ohne Veranderung derselben. Ist z. B.
bei einer Bodenprobe der Boden neutral oder alkal., so bleibt das Papier blau, u. der
Aufdruck wird nicht sichtbar. Reagiert der Boden aber aauer, so wird das Lackmuspapier rot u. ein Aufdruck, etwa „K alk tu t not‘% erscheint in blauer Farbę. (D. R. P579179 KI. 421 vom 1/12. 1931, ausg. 22/6. 1933.)
H einp.IC H S Amold Renshaw. Mancheater, England, Reagenzglas fiir bakteriolog. Zwecke in
Form einer an einem Ende geschloasenen Rohre, dad. gek., daB die Rohre eine schrag
zu ihrer Langsachse yerlaufende Abflachung aufweiat, welche an einer m ittleren Stelle
der Rohre beginnt u. an dem geschlosaenen Ende den Róhrenąuerschnitt auf eine
Halbkreisflache oder weniger vermindert. — Die flachę Glasoberfliche ermoglicht
einen besseren Einbhck in die K ulturen ala die iibhche rundę Oberflache. Die Verss.
konnen unter spaxsamstem Yerbrauch dea oft teuren Nahrbodens durchgefuhrt werden,
1933. II. H . A n g e w a n d t e C h e m i e . — H ,. A l l g .
chem .
T e c h n o l o g ie .
1 405
u. man kann m it der Spitze der gebriiuchlichen JSTadel zu jedern Punkt der K ultur schicht gelangen, ohno dio GofaBwandungen berfihren zu musson, wodurch dio Nadcl
infiziert wurde. (D. R. P . 578 807 KI. 42 1 vom 11/3. 1931, ausg. 17/6. 1933.) H k i n r .
C. 1. van Nieuwenburg and G. Dulfer, A short manuał of systematicał qualitative analysis
by means of modern drop reactions. Amsterdam: D. B. Centen. (88 S.) 8°. Gob.
fl. 3,75.
H. Angewandte Chemie.
I. Allgemeine chemisclie Technologie.
J. F. Kesper, Elektrische Gasreinigung und Entstaubung in Hiitlenwerken, Brikeltfabriken und Kokereien nach dem Cotlrell-Móllerverfahren. Allgemeine Ausfiihrungen
iiber dio versehiedenen Anwendungsmoglichkeiten der elektr. Gasreinigung. (Schlagel
u. Eisen 31. 118—19. 15/6. 1933. Essen.)
S c h u s te r.
E.
Franchi, Bomben aus Leicłdmelallegierung fiir komprimierte Gase. Die Leichtmetallegierungen Anional, Anticorodal u. Lauial eignen sich zur Herst. yon Flasehen
fiir komprimierte Gase u. FIL; diese bieten wegen ihrer geringen D. besondere Vorteile fiir den Transport. Vf. besehreibt Teres, uber die Druckfestigkeifc soleher
Flasehen, die eine irreversible Deformation erst bei 360—370 a t ergeben; bei entspreehender W andstiirke kónnen auch noeh hohere D rucke angewandt werden. (Alluminio 2. 127—38. Juni 1933. S. Eustacchio, Brescia.)
B . K. M u lle r .
Krassowski, Ober Explosionen wahrend der Arbeit mil AthereztraJclionen. Hinweis
auf Ezplosionsgefahren beim Erhitzen von Riickstanden der A therextraktion iiber 100°,
(Dkrain. chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss. Teil 98—104.
1932. Charków, Pharmaz. Inst.)
B e rs in .
Cz. Grabowski, Theorie der rationellen Rektifikation und ihre v;ichłigsten Anwendungen. Wicdergabe der Rektifikationstheorie des Vf. (vgl.' C. 1926. II. 2936) u.
Charakteristik der in Dephlegmatoren vor sieh gehenden Prozesse. (Przemyśl Chem. 17.
48—56. Marz 1933.)
SĆh o n fe l d .
K. Kutzner, E in neuer Schaćhilrockenapparat. (5 Abb.) (Chem. Fabrik 6. 155
bis 156. 5/4. 1933.)
__________________
B ach.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Verfahren zum Reinigen von
Flussigkeiten durch elektrolyt. Abscheidung der gel. Fremdstoffe auf vón den Fil.
durchstrómten Elektroden aus Metallgewebe, dad. gek., daB bei der bekannten elektro­
lyt. Reinigung von Sauren, insbesondere HsPOt , der Elektrolyt langsam durch D rahtnetzelektroden aus Tressengewebe hindurchgefuhrt wird. In den Beispielen ist die
Entarsenierung von H 3P 0 4, von H 2S 04, yon CH 3COOH, u. die Entquecksilberung
von CH3COOH beschrieben. (Oe. P. 133 870 vom 17/6. 1930, ausg. 26/6. 1933.
D. Prior. 28/6. 1929.)
M. F. Mu l l e r .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M.^Filtersteine. Man Yerwendet
saurebestandige, selbsthartende Na-Silicatzemente, wobei m an ais Bindemittel solche
Substanzen verwendet, die beim 2-std. Kochen m it der 25-fachen Menge 15%ig. NaOHLsg. einen Gewichtsverlust von wenigstens 40% aufweisen. Hierzu gehoren die Abarten
der hydrat. S i0 2, Silicofluoride, Wolframsaure, Fliiorzirkoniate, Fluorgermaniate,
Fluortitanate, Fluortantalate, Fluorniobato u. Fluorstannate. — Beispiel: 800 g
Schamottesand gleichmaBiger Kornung werden m it 150 g Quarzpulver u. 50 g Na 2SiFrł
Termischt u. sodann m it einer handelsiiblichen Lsg. von N a-Silicat angerflhrt. Aus
der erhaltenen M. werden unter leiehtem Druck Filtersteine geformt. Nach 48 Stdn.
ist Tfjllige Erhartung aufgetreten. Zur Erhohung ihrer Widerstandsfahigkeit werden
die Filtersteine bei ca. 1000° gebrannt. (F. P. 746 526 vom 28/11. 1932, ausg. 30/5.
1933.)
Drew s.
Ernest Isidore Gallaud, Frankreich, UUrafilter. Das Filterelem ent wird m it
einer Hiille umgeben, um es fiir die Verarbeitung aller Fil. geeignet zu machen. Die
Hulle selbst besteht aus Celluloseacetat, Celluloid oder anderem geeigneten piast,
transparenten M ateriał; sie wird aus zwei B lattem des Materials durch Pragen o. dgl.
hergestellt. (F. P. 42 144 vom 3/2.1932, ausg. 31/5.1933. Zus. zu F. P. 736 405;
C. 1933. I. 1330.)
Drew s.
Pharmacie Canonne, Frankreich, UUrafilter mit Kollodiummembran. Auf die
Oberflachen einer sehr diinnen P latte aus Metali oder einem anderen biegsamen Materiał
XV. 2 .
94
1406
Hj. A l l g e m e in e
c h e m is c h e
T e c h n o l o g ie .
1933. II.
bringt m an eine oder mehrere Gewebslagen auf. Das Gewebe ist so besehaffen, daB
eins seiner Elemente, die K ette z. B., aus Baumwolle o. dgl. besteht, wahrend der
Schu B einen sehr kleinen Eaden darstellt. Auf dieses Gewebe ist die U ltrafiltermem bran
aufgebracht. (F. P. 745 565 vom 22/1. 1932, ausg. 12/5. 1933.)
D re w s.
Marcel Merau, Frankreich, Slerilisationsfilter. Die Doppelfilterkerze besteht aus
zwei konzentr. ineinander angeordneten Zylindern aus Porzellanasbest, die im oberen
Teil zusammenhangen. Die F iltration erfolgt von auBen nach innen, wobei die filtrierte
Fl. aus dem zwischen den beiden Zylindern liegenden Bingraum ablauft. (F. P. 746 944
vom 5/12. 1932, ausg. 8/6. 1933.)
D re w s.
Siemens-Schuckertwerke, Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Yerfahren zum
Erwarmen von elekirisch zu reinigenden brennbaren Gasen, insbesondere von Gichtgasen.
Es werden den zu reinigenden Gasen Flammenabgase zugemischt, u. zwar solche, dio
bei dor Verbrennung hauptsachlich W .-Dampf bildender Gase, z. B. Wasserstoffgas,
W.-Goneratorgas oder Leuchtgas, entstehen. Hierbei wird gleichzeitig dio relative
Feuchtigkeit der zu reinigenden Gase erhóht. (D. R. P. 575 745 KI. 12e vom 22/12.
1928, ausg. 2/5. 1933.)
H o rn .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., ubert. von: Hans Baehr, Deutschland, Verfahren zum Reinigen von schwefelhaltigen Gasen. Ein Teil des in den Gasen enthaltenen
H 2S wird m it Hilfe von K atalysatoren oxydiert. Das Gas wird dann h. m it einer
(NH4)2S20 3-Lsg. gewaschen, wobei S u. (NH4)2S 0 4 entsteht. Der B est von S 0 2 wird
durch Waschen m it NH 4OH entfernt u. die entstehende Lsg. ais Waschfl. fur die erste
Beinigung benutzt. Rohcs Leuchtgas m it 8 g H 2S u. 7 g N H 3 pro cbm wird durch
Abkiihlen auf 25° entteert, m it 7—8% L uft versetzt u. durch W armeaustausch auf 280°
vorgewarmt. Bei der katalyt. Oxydation des H 2S erwarmen sich die Gase auf ca. 400° u.
dienen zur Aufheizung des Frisehgases nach der Teerabscheidung. Sie werden m it 120°
in den Thiosulfatwascher geleitet. Der groBte Teil des S 0 2 geht m it den Gasen in
den zweiten Wascher. Die Waschfl. wird gegebenenfalls ohne Zwischenkiihlung bis
zur Sattigung zwischen den beiden Waschern im Kreislauf gefuhrt. (A. P. 1 889 942
yom 1/8. 1929, ausg. 6/12. 1932. D. Prior. 27/8. 1928.)
H o rn .
Fabriaues de Produits Chimiąues de Thann et de Mulhouse, Frankreich,
Reinigen von Gasen, die geringe Mengen von schwefliger Saure enthalten. Die alkal.
Waschfl. erhalt einen Zusatz eines Osydationsmittels. An Stelle des Alkalis u. des
Oxydationsmittels kann man sich eines gleichzeitig alkal. u. oxydierend wirkenden
Stoffes, wie des Ferrihydroxyds, bedienen. (F. P. 746 795 vom 27/2. 1932, ausg.
6/6. 1933.)
D re w s.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Wilhelm Meiser,
Ludwigshafen a. Rh.), Herstellung von fester Kohlensdure. Zu F. P. 705190; C. 1931.
II. 1609 ist nachzutragen, daB m an die Entfernung der H auptm enge der in der zu
verarbeitenden C 02 enthaltenen Feuchtigkeit durch Kompression u. Abkiihlung der
gasformigen C 02 auf einen Druck u. eine Temp., die dicht oberhalb der Existenzbedingungen von festem C 02-H ydrat liegen, yornim m t u. den Rest bei gleichem Druck u.
gleicher Temp. durch Absorption oder auf chem. Wego entfernt. (D. R. P. 579 624
KI. 12i vom 30/11. 1929, ausg. 1/7. 1933.)
D re w s.
Alfred Monasch, Rudolstadt, Aufbeusahren von fester KoTilensdure. Zwischen dem
C 02-Block u. der Innenwandung des isolierenden doppelwandigen VakuumgefaBes
befindet sich noch eine Isolationsschicht aus Erschiitterungen aufnehmendem u. warme absorbierendem Materiał. (E. P. 392 861 vom 5/1. 1933, ausg. 15/6. 1933.) D r e w s .
Mako & Vacuumtrockner G. m. b. H., Ges. fiir industrielle Chemie und
Technik, E rfurt, Gewinnen von Krystallen aus Losungen durch Krystallisieren in
wiegender Bewegung, dad. gek., daB m an den Einlauf der Lsg. in die Krystallisationswiege sowie den Ablauf der Mutterlauge u. die Entfernung der K rystalle aus der Wiege
an besonderen, von dem Krystallisationsraum getrennten Stellen der Wiege erfolgen
laBt u. hierbei den Fl.-Stand sowie die Fiillung an K rystallisat in dem K rystallisations­
raum voneinander unabhangig so regelt, daB in diesem die Hoho des Fl.-Spiegels u.
die Hohe der K rystallfullung konstant gehalten werden u. die Krystallfiillung stets
unterhalb des Fl.-Spiegels bleibt. — 11 weitere Anspriiche. (D. R. P. 579 371 KI. 12c
vom 14/8. 1929, ausg. 24/6. 1933.)
D re w s.
Norsk Hydro-Elektrisk Kvaelstofaktieselskab, Oslo (Erfinder: Thor Mejdell),
Krystallisieren von Saldosungen unter Verwendung von Kuhlanordnungen, die sich in
der Krystallsuspension bewegen, letztere gleichfalls in Bewegung halten u. gegen dio
AuslaBleitung fuhren, dad. gek., daB die Kiihlflachen zum iiberwiegenden Teil von
1933. II.
H „ . G e w e r b e h y g ie n e . R e t t u n g s w e s e n .
1407
dichter Krystallsuspension umgeben sind, so daB die K rystallisation selbst durch
intensiye Abkiihlung vornehmlioh an den schon vorhandenen K rystallen erfolgt. —
Es werden weitere Ausfułmingsformen des Yerf. besehrieben. (N. P. 48 958 yom
31/5. 1928, ausg. 9/2. 1931.)
Drew s.
II. Gewerbehygiene. Rettungswesen.
K. Mix, Verhiitung und Belcampfung von Kohlenoxydgasvergiftungen. Es werden
die neuzeitliehen Einzelatemschutzgerate nach ihrer Wrkg. durch Verbrennungskatalysatoren fiir CO, der Eeststellung der Erschópfung, ihrer techn. Ausbildung ais
Klein- u. GroBgerate, Sauerstoffgerate, A usstattung m it D etektoren fiir schadliche
Gase besprochen. (Gesundheitsing. 56. 292—94. 24/6. 1933. Dresden.)
Man z.
— , Chemische M ittel fiir den Flammenschutz brennbarer Stoffe. Anwendung u.
Wrkg. yerschiedener Flammenschutzmittel. (Rey. Produits chim. Actual. sci. rśun.
36. 321— 25. 15/6. 1933.)
R. K. M u l l e r .
Fr. Moll, Ber Schulz des Holzes gegen Feuer. (Vgl. C. 1932. II. 2402.) tlberblick
iiber die Erfordernisse des Feuerschutzes, die yerschiedenen gebriiuchlichen Methoden
u. das Problem der Verb. von Feuer- u. Faulnisschutz. (Korros. u. Metallsehutz 9.
150—54. Ju n i 1933. Berlin-Siidende.)
R. K . M u l l e r .
L. Cauchois, Die Feuerldscher und der K am pf gegen das Feuer. Oesetzliche Begelung
und Uberwachung. Zusammenfassende D arst.: Beschreibung der versehiedenen A rten
trag- u. fahrbarer Loschapp., Gefahren der tragbaren Loschapp., festangebrachte
Lóschvorr. u. ihre Gefahren. Gesetzliche Vorschriften. Uberwachung. (J. Usines
Gaz 57. 200—07. 250—53. 5/6. 1933.)
R. K . M u l l e r .
American Air Filter Comp. Inc., Louisville, iibert. yon: Charles H. Gagen,
New Jersey, Filtrieren von Luft. Es sollen insbesondere groBe Mengen yon L uft schnell
gereinigt werden. Das H auptfilter besteht aus einer groBen Anzahl yon Zickzackbleehen, die durch kleine Hócker auf ihrer Oberflache in bestimm ten Ab3tanden yon­
einander gehalten werden. Sowohl auf der E intritts- ais auch auf der A ustrittsseite
der L uft sind die Enden der Zickzackbleche m it einer Lage eines D rahtnetzfilters
geschutzt, das die groben Verunreinigungen fem hfi.lt, w ahrend die Feinreinigung
durch Berieselung der Bleche z. B. m it Ol erfolgt. (A. P. 1 899 028 vom 14/7. 1927,
ausg. 28/2. 1933.)
H orn.
Gustay Schlick, Langebruck, Deutschland, Verfahren und Vorrichtung zum
Waschen, Kiihlen und Erhólien der Reaktionsfdhigkeit von Luft. Um L uft zu waschen,
zu kiihlen oder z.B. yon C 02 zu befreien, wird sie durch eine Anzahl kreisfórmig nebeneinander angeordneter Rohre geleitet, iiber denen Verspriiheinrichtungen liegen, die W.
mit groBer Zentrifugalkraft yernebeln u. der schon rotierend eintretenden L uft eine
noch groBere Zentrifugalkraft erteilen. Nach dem Verlassen der Einzelrohre wird
die L uft dann in einem Sammelrohr in entgegengesetzter Richtung abgeleitet. (E. P.
388 260 vom 21/5. 1932, ausg. 16/3. 1933.)
H orn.
Excelsior Feuerloschgerate A.-G., Berlin, Herstellung eines zur Bereitung von
Feuerloschschaum geeigneten Trockenchemikaliengemisches, dad. gek., daB die Trocknung
der einzelnen handelsiiblichen, d. h. lufttrocknen Komponenten vor der Mischung bei
einer Temp. erfolgt, die etwa 5° hóher liegt ais diejenige, bei der das aus den Einzelkomponenten hergestellte Gemisch in yerschlossenen Behaltern lagerbestandig sein sol]
(D. R. P. 578 103 KI. 61b yom 7/5. 1930, ausg. 9/6. 1933.)
M. F . Mu l l e r .
Holger Bloch Jespersen, Kopenhagen, Herstellung von Schaum fu r Feuerlosch
zwecke. Ais Zusatz zu den ublichen Mitteln yerwendet m an einen die Oberflaehenspan
nung erhóhenden Stoff, der erst im unm ittelbaren AnschluB an die Schaumerzeugung
in der Fl. selbst hergestellt wird, indem man die zu seiner Gewinnung erforderlichen
Rohstoffe einzeln fiir sich in die Fl. leitet, in der sie miteinander reagieren. Wird z. B.
Seife ais die Oberflachenspannung erhóhender Stoff benutzt, so fiihrt man getrennt
Fett- oder H arzsaure oder ein Glycerid oder einen anderen yerseifbaren Stoff sowie
Alkali in den Fl.-Strom . (Dan. P. 45 047 yom 24/6. 1930, ausg. 28/12. 1931.) D r e w s .
Erwin Puchner, Osterreieh, Feuerldschpatrone. Das Feuerloschmittel ist m it
einer Schicht eines Explosivmittels umgeben, die ihrerseits wiederum m it einer leicht
brennbaren Substanz um hullt ist, z. B. m it einer W andung aus Celluloid oder Papier
bzw. Pappe (Zeiehnung). (E. P. 391 361 yom 30/8. 1932, ausg. 18/5. 1933.) M. F. Mii.
94*
1408
H m . E l e k t r o t e c h n ik .
1933. II.
m . Elektrotechnik.
Knoops, Die Anwe.nd.ung und Bedeutung der Elektrwcarme in Industrie und Gewerbe.
Widerstandsfifen fiir metallurg. Zwecke, zum Trocknen u. Emaillieren, fiir Druckereien,
Holz- u. Textilinduatrie. Liehtbogen- u. Induktionsófen. (Warme 56. 454—58. 15/7.
1933. Freiberg [Sa.], Bergakademie.)
P a n GRITZ.
W. Berndt, Die. neuzeitlichen Lichtbogenofen. Oberblick iiber die neuere Entw.
u. den heutigen Stand der Technik. (Metalibórse 23. 829—30. 1/7. 1933.) R . K . Mii.
P. Mabb, Kontaktmelalle. und Kamtaktir.artung. Die in der Schwachstrom technik
fur K ontakte verwendeten seltenen Metalle u. Legierungen, zu denen auch W, W-Mo,
W-Ni gerechnet werden, werden auf ihre Eignung besprochen. H artę, W iderstand gegen
Korrosion u. Einw. dea Stroraes, Neigung zum VerschweiBen an der K ontaktflache u.
die Wirtachaftlichkeit werden in Yergleich gesetzt. N icht nur die A rt dea Metalles
spielt eine groBe Rolle fur die Lebensdauer dea Kontaktes, aondem auch die Behandlung
der Oberflache, dereń Reinigung u. W artung. (Metal Ind., London 43. 3—5. 7/7.
1933.)
_________________ _
H j. v . S c h w a r z e .
Steatit-Magnesia Akt.-Ges., Berlin-Pankow (Erfinder: Ernst Albers-Schoneberg, Berlin-Frohnau), Mektrischer Widerstand, beatehend aus einem' keram. dichtem
oder porósen Rohr m it im Innem deaaelben aufgetragenen oder niedergeachlagenen
Ieitenden Schichten, dad. gek., daB der W iderstandskórper auBen zwischen den Endkontakten vor oder nach Anbringung der Ieitenden llberziige durch eine Glasurachicht
abgedeckt wird. Falls ais leitender Stoff Glanzkohle benutzt wird, kann die aich auBerlich auf der Glasur abscheidende Kohle nachtraglich dorch Abreiben entfem t werden.
GemaB dem P atent ummantelte Wideratande haben achwerrerletzliche Oberflachen
u. konnen infolge ihrea rein organ. Aufbaues hoher belastet werden, ais die m it Lacken
ii. Isolierschlauchen iiberzogenen Fabrikate. (D. R. P. 579 205 KI. 21 c Tom 18/7.
1930, ausg. 22/6. 1933.)
H e in r ic h s .
Elsę Pollak und Philipp Burger, Berlin, Depolarisator fu r galuanische Primaroder Se.kunddrelejm.ente. m it neutralem oder alkalischem Elektrolyten nach P aten t 570 939,
welchem Verbb. oder Gemische der Yerbb. der seltenen Erden oder der Metalle der
Titangruppe zugesetzt aind, wobei der Zusatz weniger ais 5°/0 des depolarisierenden
Stoffes betragt, derart, daB daa Gemisch aus einer Sauerstoffrerb. des Thoriums mit
einer Saueratoffyerb. des C&rs besteht, das zu mehr ais ®/in e ^ e Saueratoffyerb. des
Thoriums u. zu weniger ais 1/10 eine Sauerstoffyerb. des Cers enthalt. Der Zusatz dea
Gemiaches betragt zweckmaBig weniger ais l°/o des depolarisierenden Stoffes. (D. R. P.
579
832 KI. 21 b vom 3/12.1931, ausg. 1/7. 1933. Zu3. zu D. R. P. 570 939; C. 1933.
ł. 2443.)
H e in r ic h s .
C. H. F. Mfiller Akt.-Ges., Hamburg-Fahlabuttel (Erfinder: Heinrich Halberstadt, Hamburg-Fuhlsbuttel), Yerfahren zur He.rste.Hunq von Fensterfolie fu r Entladungsrohr&n, insbesondere Kathodenstrahlenróhren, auf elektrolyt. Wege, dad. gek., daB
eine MetaUhaut aus abwechaelnd nacheinander erfolgenden elektrolyt. Ndd. verschiedener
Metalle erzeugt u. zwecks Verachmelzung der Niederschlagsschichten im Vakuum oder
unter LuftabschluB oder in einem indifferenten Gase gegluht wird. — Fenster aus
Legierungen haben aich ais vorteilhafter erwiesen ais Fenster aus einem Metali. Die
W ahl der Legierungsbestandteile hangt von der therm . Beanspruchung, der das Fenster
ausgesetzt ist, u. von der chem. W irksamkeit der m it dem Fenster in Beruhrung tretenden, zu beatrahlenden Stoffe ab. (D. R. P. 576 337 KI. 21 g vom 21/9. 1928, ausg.
12/6. 1933.)
H e in r ic h s .
Siemens-Reiniger-Werke Akt.-Ges., Berlin, Strahlenaustrittsfenster fu r Rdntgenrohren m it einem die A ntikathode enthaltenden, der Rontgenrohrenwandung angehorenden MetallhoblkSrper, dad. gek., daB daa Fenster aus Be besteht. Die
vakuum dichte Verb. des Strahlenaustrittfensters m it dem Metallhohlkorper der Róntgenróhre erfolgt z. B. in der Weise, daB ans einer in geschmolzenem Zustande befindlichen
Verb. des FenstermetaUs auf elektrolyt. Wege ein Nd. von diesem Metali auf der AnBenseite des Fensters uber den Fugen zwischen Fenster u. Metallkórper u. noeh auf einem
Stuck der Oberflache des Metallhohlkarpers gebildet wird. Die Yerwendung ron
Be soli den sehr weichen Rontgenstrahlen, welche die bekannten A rten von
Glaswandungen von Róntgenróhren nicht oder nur in unzureichendem MaBe zu durchdringen Termogen, den A ustritt aus der Róntgenróhre mit Sicherheit ermóglichen.
(D. R . P. 578 926 KI. 21 g vom 16/9. 1926, ausg. 19/6. 1933.)
H e in r ic h s -
1933. II.
H „. W
a sseb.
A b w a ssee.
1409
Jaroslaw’s Erste Glimmerwarenfabrik in Berlin, Berlin-WeiBenseo (Erfinder:
Walter Hoesch, Berlin), Eleklrischer Schicht- oder Wickelkondensator m it einem Dieleklrilcum, das ganz oder teilweise aus Ilalogenablcommlingen von aromalischen oder
hydroaromatischen Kohlenwasserstoffen besteht und einen Zusalz solcher Stoffe enthdlt,
die geeignet sind, ilim eine mehr oder weniger homogene Struktur zu verleihen, dad, gek.,
daB ais Zusatzstoffe Koblenwasserstolfolo bzw. -fette verwendet sind. — Ais solcbe
Óle sind z. B. geeignet Mineralol oder konsistente F ette, wie Vaseline. Durch den
Zusatz wird die krystallin. S truktur der Halogenwasserstoffc vermieden u. eine amorphe
Form fiir das Dielektrikum hcrbeigefiihrt. Dabei wird dio hóhero Dielektrizitatskonstante der balogenhaltigen Substanz prakt. kaum yoriindert. Dio Durchschlagsfestigkeit der m it dem Dielektrikum gemiiB der Erfindung hcrgestellten Kcmdensaloren
liegt hoch, die dieloktr. VerIusto sind gering. (D. R. P. 579 001 KI. 21 g vom 12/11.
1929, ausg. 20/6. 1933.)
H e i n r ic h s .
Friedrich Lutz, Bern, Schweiz, Metalldampfapparate. Um in Yakuumentladungsapp., z. B. Hg-Gloicbrichtern, Gase zu binden, werden Stoffe benutzt, die m it den
Gasen bei hóherer Temp. reagieren, z. B. P, Mg, Ca, Co, Zr oder Alkalimetalle. Diese
gasbindenden Stoffe sind in einem besonderen GefaB untorgebracht, das m it dem
Gleichrichter nur durch ein B ohr Yerbunden ist, welches wohl den U b ertritt yon Gasen
zu den Rk.-Stoffen, nicht aber den der entstehenden Verbb. zum Gleichrichter zulaBt.
(E. P. 388 351 vom 9/5. 1931, ausg. 23/3. 1933. D. Prior. 10/5. 1930.)
H oen.
Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Yerfahren zur Herstellung von Kupferoxydgle.ichrichtcrn.fiir hóhere Spannungen durch Erhitzen von Kupferplatten in sauerstoffhaltiger Atmosphare, dad. gek., daB das Verf. nach D. R. P.
563 639, dio auf dio Oxydationstemp. erhitzten Kupferplatten einige Minuten auf der
Oxydationstemp. zu halten u. dann einer sich tiber mehrere Stunden erstreckenden
langsamen Abkiihlung zu unterwerfen, auf das an sich bekannte Verf. angewendefc
wird, bei dem die K upferplatten zur Oxydation auf eine zwischen Glasierungspunkt
u. F. liegende Temp. erhitzt werden. — Bei dem Verf. nach der Erfindung ist die Feststellung der yorgeschriebenen Oxydationstemp. ohno besondere Mittel moglicli. Sobald
die dem Glasierungspunkt entsprechende Temp. erreieht ist, nim m t dio Oberflache
infolge der Umwandlung des schwarzen Kupferoxyds in Kupferoxydul plotzlich ein
glanzendes, glasartiges Aussehen. a n . . Es ist also nur erforderlich, das Aussehen der
Kupferplatten zu beobachten, um zu erkennen, ob die yorgeschriebene Oxydationstemp.
yorhanden ist. (D. R. P. 579 414 KI. 21 g vom 25/5. 1930, ausg. 26/6. 1933. Zus.
ZU D. R. P. 563 639; C. 1933. 1. 473.)
HEINEICHS.
IV. Wasser. Abwasser.
F. E. Stuart, Die Bedeutung der puherformigen aktwierten Kohle fiir die Wasserreinigung. Gekiirzte Wiedergabe der C. 1933. I. 1182 ref. Arbeit. (Amer. City 48.
Nr. 6. 49—50. Ju n i 1933. New York.)
M an Z.
Homer G. Turner und G. S. Scott, Kldrung von Wasser durch Filterung durch
Anthracit. Vff. schlieBen aus yergleichenden Kleinverss. m it 305 mm Schichthóhe
u. 5,85 ebm Flachenbelastung je qm u. Stde. auf Uberlegenheit des A nthracits gegeniiber
Sand ais Filterm aterial. (W ater Works Sewerage 80. 135—36. April 1933.)
Ma n z .
— , Neuzeitliche Praxis der Wasserenthartung und -reinigung. Das Kalk-Soda- u.
das Basenaustauschyerf. unter Hinweis auf die App. der Fa. B e l l B r o s . u . die vollkommen autom at. A pparatur der P e r m u t it Co ., New York, werden besprochen.
(Rayon Rec. 7. 171—75. 277—78. 2/6. 1933.)
Ma n z .
Earl M. Kelly, Wasserenthartung in Boulder Gity. Das W. aus dem ColoradofluB
m it durchschnittlich 6000 mg/l Trubung wird nach Entnahm e in Absetzbecken
(2V* Stdn.) yorgeklart, im W.-Werk geliiftet, erst m it Kalk-Soda bis zu einem OH-UberschuB von 52 mg/l CaC03, dann m it Aluminiumsulfat bei jeweils 1/2 Stde. Mischzeit,
2 Stdn. Absetzzeit u. Umwalzung des Schlammes aus den Dorrbecken geflockt, nach
der Klarung erst auf Carbonat, nach der zweiten Stufe auf Bicarbonat recarbonisiert
( ^ 2 Stde.) gefiltert u. auf 0,1—0,2 mg/l Rest-Cl nach 20 Min. gechlort.— Nach plótzlichem A uftreten einer sehr feinen Trubung bis zu 84 444 mg/l konnten durch Flockung
m it CaO im Vorklarbecken 45,3%, in der Zuleitung zum Werk 9,9% , durch weiteren
CaO-Zusatz in der ersten Stufe bis 250 mg/l UberschuB 17,8%, durch Recarbonisieren
dieses Uberschusses die letzten 26,9% der Schwebestoffo koaguliert werden. (J. Amer.
W ater Works Ass. 25. 838—46. Juni 1933. Los Angeles, Calif,, Dorr. Co.) M a n z .
1410
H IV. W
asser.
A bw a sser .
1933. U .
W. H. Walker, Zeolithenthańungsanlage im stiidlischen Wassenocrk Etobicoke. Der
yerwendete Griinsandzeolith entcisente nach Erschópfung des Austauschyermógens
gegeniibcr der H artę noch eino gleich groCe Wassermcnge; dio zuerst angewandte
Betriobsweise, yon 4 Einheiten eine zu iiberlaston, ergab zwar oisenfroies W., aber
Schwierigkeiten, die Restharto yon 4,5° gleichmaBig zu lialten; je tzt werden 82°/0
enthartetes W. m it 18% Rohwasser gemischt u. nachtraglich beliiftet, um Eisenlosung
im Rohrnotz zu yermeiden. Der Verbrauch an Spiilwasser betrug 16% . (Canad. Engr.
64. Nr. 25. 9—14. 19. 20/6. 1933. Etobicoke, Islington, Ont.)
M an z.
Chester A. Smith, Korrosion nach Wasserreinigungsuerfahren, Vf. yerwoist darauf,
daB sich Korrosionserscheinungen fast nur nach Aufbereitung weicher Wasser zeigen
u. durch Einstellung richtigen pH-Wertes u. des Kalkkohlensauregleichgowichts behoben
werden. (J . Amor. W ater Works Ass. 25. 818—21. Ju n i 1933. Los Angeles, Calif.) M a n z .
W. Lohmann, Organische Stoffe im Brunnenwasser. E rlauterung der Methode
K u b e ł -T ie m a n n . (Mineralwassor-Fabrikant 37. 524—25. 8/7. 1933. Berlin-Friedenau.)
M a n z.
David B. Charlton, Chlorresistenłe Bakterien in der Wasserversorgung. Dio bei
negatiyem Coli-Aerogenestest auffiilligen hohen Agarkeimzahlen sind durch die hohere
CI-Resistenz gramnegativer stabchenformiger Chromobakterien der n. Wasserflora
(Flayobactorium, Pseudomonas, Serratia) bedingt, welche bei 0,2 mg/I Restchlor
1/2 bis 1 Stde. lebensfahig bleiben, bei 0,4 mg/l in reinem W., bei 0,5 mg/l im Schwimmbeckenwasser abgetótet werden. Mit Ausnahmo von Pseudomonas entwickeln sich
die orango, rosa u. dunkolgofarbten Kolonien nicht bei 37°, werden also bei der ublichen
Keimzahlbest. nicht erfaBt. (J. Amer. W ater Works Ass. 25. 851—54. Ju n i 1933.
Coryallis, Ore, State College.)
Ma n z.
C.
L. Ehrhart, Das Ammoniak-Chlorverfahren in St. Cloud, Minnesota. Das Chlor aminverf. beseitigte nicht don fischigen durch Cyclotella heryorgerufenen, durch Zusatz
von aktiyierter Kohle im Absetzbecken behobenen Geschmack des Mississipiwassers.
Bei einem yon Ol u. Gaswerksabwassern freien Rohwasser wurdo durch Erhohung
des Cl-Zusatzes auf ein Verhaltnis N H 3: Cl = 1 :1 1 ohne Steigerung des Rest-Cl eine
bessere Entfarbung boi geringerem Aluminiumsulfatyerbrauch, niodrigero Keimzahlen
u. yollige Geruchsfreiheit erzielt; die Filtersohicht konnte von 762 auf 457 mm verm indert werden. (J. Amer. W ater Works Ass. 25. 859—66. Ju n i 1933. St. Cloud,
Minn.)
M an z.
Robert Stumper, Die Kieselsdure im Speisewasser und ihre Beseitigung. Inhaltsgloieh m it der C. 1932. I I. 263 ref. Arbeit. (Chaleur e t Ind. 14. 169—77. April
1933.)
M an z .
J. Bigeon, Die Verwendung des Trinatriumphosphats. Yerwendung zur Speisewasserbehandlung u. zur E nthartung kleiner Mengen Trink- u. Nutzwasser. (Ind.
chimiąue 20. 403—05. Juni 1933.)
Manz.
F. Delarozióre, Das Trinatriumphosphat und der K a m p f gegen den Kesselstein.
Ubersicht (nach deutschen Unterlagen). (Rev. Produits ehim. Actual. sci. reun. 36.
257—63. 289—95. 31/5. 1933.)
Ma n z .
Fred D. Bowlus und A. Parry Banta, Die Bildung von Schwefelwasserstoff in Abwasserkandlen. (Vgl. C. 1 9 3 3 .1. 649.) Es wird der EinfluB von Temp., FlieBgeschwindigkeit, Sulfatgeh., Starkę bzw. biochem. Sauerstoffbedarf eines Abwassers auf die H 2SBldg. besprochen. Bei Entnahm e an bestimm ten Stellen ist ein Wechsel nach Tagcsu. Jahreszeit zu beobachten, der durch Gesohwindigkeit bzw. Temp. bedingt ist. Im
allgemeinen begunstigen niedere Temp. u. geringe Geschwindigkeit die Bldg. von H2S.
(W ater Works Sewerage 80. 141—43. April 1933. L 03 Angeles,CaUf.)
Ma n z .
Fred West, Verminderung des Schaumens der Imhoffbecken durch Chlorung. 3,5 bis
4,0 mg/l Chlorzusatz yerminderto nach Vergleichsyerss. das durch Abwasser von
Zuckerfabriken gesteigerte Schaumen u. yerbesserte die Klarung des Ablaufs. (Water
Works Sewerago 80. 137. April 1933. Stockton, Calif.)
M anz.
W. S. Stanley, Schlammtrockenbeete der Abwasserreinigungsanlage San Antonio.
Die auf eine Flacho von 0,046 qm je Kopf borechneten Trockenbeete erwiesen sich in
der feuchten Jahreszeit zu klein; der getrocknete Faulschlamm enthielt auf Trockensubstanz berechnet 2,55% N, 1,35% Gesamt-P20 5, davon unl. 0,26%- (W ater Works
Sewerago 80. 123— 24. April 1933. San Antonio, Texas.)
M an z.
;
P. Karsten, Uber den storenden Einflufi von Ferriionen bei der colorimetrischen Be­
stimmung von Kupfer und Blei im Trinkwasser. Man setzt zu 90 ccm W. 10 ccm einer
20%ig. NH4C1-Lsg. in 2%ig. H N 0 3, 1 g fein gepulyertes Natrium pyrophosphat, nach
1933. II.
Hn . W
a sser .
A bw a sser.
1411
Auflósung 1—2 Tropfen 10%ig. N a2S-Lsg. in Glycerin u. yergleioht Farbung m it
Lsgg. bekannten Gek. m it gleichen Chemikalienzusatzen. (Chem. Weekbl. 30. 376—77.
27/5. 1933. Groningen, Reichsuniy.)
Ma n z.
— , Einfache Priifung des Wassers fiir gewerbliche Zwecke. Beschreibung des
„Dionic“ -Leitfahigkeitsmessers der Fa. EVERSHED & VlGNOLES L t d . Chiswick m it
einer auBeren feststehenden u. einer inneren yerschraubbaren Elektrodo zur Temp.Kompensation. (Rayon Ree. 7. 279—80. 2/6. 1933.)
Ma n z .
John R. Baylis, Triibungsmessungen. Vf. besprieht die Entw . der P latin d rah tbzw. Kieselsaureeinheit fiir die Triibungsmessung u. die in der Praxis gebrauchliehen
App., den Kerzentriibungsmesser nach JACKSON fiir Trubungen uber 25 mg/l, die
App. naeh B a y l is (0—2,0 mg/l), Gr a f (0— 10,0 mg/l) u. P a t t e r s o n (0,5—10,0 mg/l)
zur Best. geringer Trubung in dem angegebenen MeBbereich. (W ater Works Sewerage 80.
125—28. April 1933. Chicago, 111.)
Ma n z .
Don E. Bloodgood, E in Tauchturbidimeter und Sclilarnmde.ckendde.ldor. Be­
schreibung eines Tauchtriibungsmessers zur Betriebskontrolle fiir Abwasserreinigungsanlagen. (W ater Works Sewerage 80. 144—45. April 1933. Indianapolis, Ind.) M a n z .
J. K. Hoskins, Die wahrscheinlichsle Colizahl bei der Wasserunlersuchung. Vereinfachung u. Beispiele fur die Berechnung des Colititers naeh der Wahrscheinlichkeitsformel von R e e d . (J. Amer. W ater Works Ass. 25. 867—77. Ju n i 1933. Cincinnati,
O. Publ. H ealth Service.)
Ma n z .
H.
V. Stewart, E in Vergleich zwischen dem Ndhrboden nach Dominick-Lauter und
der Slaiidard-Lactosebruhe fu r den Nachweis des B. coli. Vor der Einfiihrung des Nahrbodens nach DoMINICK-LAUTER an Stelle der Standardm ethode sind noch weitere
Unterss. an Proben m it geringer Verunreinigung erwiinscht. (J. Amer. W ater Works
Ass. 25. 855— 58. Juni 1933. Little Rock, Ark. S tate Hyg. Lab.)
Ma n z .
Richard Hartley Smith Abbott, England, Yerfahren zum Enłhdrłen von Wasser,
wobei die H artebildner in Form eines loekeren, leicht entfernbaren Schlammes abgeschieden werden, unter Verwendung von m it Neon u. geringen Mengen Argon u.
Helium bis zu 40 mm Hg-Druck gefiillten Glaskolben. Das Gas besitzt ein geringes
elektr. Ionisationspotential. Der W .-Bchalter ist geerdet. Das W. wird z. B. durch
Riihren oder Bewegen der eingetauchten Glaskolben in Bewegung gehalten. (E. P.
391 865 yom 7/11. 1931, ausg. 1/6.1933.)
M. F . M u l l e r .
Aktiebolaget Filtrum, Schweden, Herstellung von basenaustauschenden Wasserenlhartungsmitteln aus natiirlichen zeolith. Tonen, z. B. Al—Na-Doppelsilicaten. Das
Ausgangsmaterial, z. B. N atrolith, wird bei 700° m it W. gekocht, dann in grobkorniges
Materiał zerkleinert u. in einen beliebigen Behalter gefiillt oder direkt in den E nthartungsapp. gegeben. Dazu wird eine verd. Lsg. yon CaCl2 gegossen, wobei sich ein
Ca-Zeolith bildet, u. schlieBlich wird der Behalterinhalt m it W. gewaschen. Nunmehr
wird eine Wasserglaslsg. zugegeben, wobei sich der Ca-Zeolith in Na-Zeolith mnsetzt,
der auBerdem die unl. Anteile einschlieBt. (F. P. 743 286 vom 23/9. 1932, ausg. 27/3.
1933.)
M. F. M u l l e r .
Joh. Aemi-Bosiger, Basel, Yerfahren und Einrichtung zur Ve.rhinfleru.ng von
Kesselsteinablagerungen und Anfressung in Wasser enthallenden Gefaflen, dad. gek., daB
das W. enthaltende GefaB unter Verwendung einer Antenne der Wrkg. elektr. Schwingungen yon hoher Freąuenz ausgesetzt wird. Anspruch 2 betrifft die Einrichtung.
(Schwz. P. 159 674 yom 22/10.1931,ausg. 1/4.1933.)
M. F . Mu l l e r .
Max Penschuck, Tilburg, Holland, Yerfahren zum Reinigen von Abwasser oder
Oberflacheniuasser m ittels gel. Fallm ittel, wie schwefelsaure Tonerde, unter Verwertung
der reinigenden Wrkg., die durch den Zerfall einer durch das Fallm ittel erzeugten,
die ganze Fl.-Menge erfiillenden Gallertmasse in grobe Floeken ein tritt, dad. gek.,
daB man das Fallm ittel in stark yerd. Lsg. anwendet, die nur etwa 3—5% 0 wasserfreies Tonerdesulfat enthalt u. daB m an die Lsg. dem zu reinigenden W. wahrend des
FlieBens ohne Erzeugung von W irbeln zusetzt, worauf die FlieBbewegung yerlangsam t
wird, u. daB m an die weitere Mischung des Fallm ittels m it dem W. ohne Anwendung
von Hilfsm itteln sich von selbst yollziehen laBt, u. daB m an den Klarschlamm schon
naeh wenigen Stdn. aus dem Absitzraum entfernt. GemaB Anspruch 2 wird das F all­
m ittel im Kreislauf benutzt (Zeichnung). (D. R. P. 577 830 KI. 85c yom 9/5. 1931,
ausg. 6 / 6 . 1933.)
M. F. M u l l e r .
Carbo-Norit-Union Verwaltungs-Ges. m. b. H., F ran k fu rt a. M., Verfahren zum
Reinigen von Fliissigkeiten, insbesondere von Abioassem, m ittels fester Adsorptionsmittel
1412
H t . A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1933. II.
nach P at. 534204, dad. gek., daB boi Verarbeitung von m it Losungsmm. yorgereinigten
Abwassern dio von den Adsorptionsmitteln aufgenommenen Stoffe, z. B. Phenole,
in an sich bekannter Weise entfernt -werden durch direkte, yorteilhaft bei erhohter
Temp. durchgefuhrte Einw. von Gasen, Dampfen oder Gas-.Dampfgemischen auf die
Adsorptionsmasse. Vgl. D. R. P. 540054; C. 1932. I. 984, D. R. P P. 543014 u. 543015;
C. 1932 . 1 .1563, D. R. P. 545160; C. 1 9 3 2 . 1. 2876 u. D. R. P. 564668; C. 1933. 1. 651.
(D. R. P. 579 643 KI. 85c vom 2/11. 1930, ausg. 29/6. 1933. Zus. zu D. R. P. 534 204;
C. 1931. II. 3025.)
M. E. M u l l e r .
Vaclav Havlik, Prag, Aktiver Ton zur Reinigung von Industrie- und Fluflwassem.
Man verwendet den boi Behandeln von Ag-Erzen anfallenden Elotationsschlamm, der
nach Troclaien m it Kaolin u. CaO vermischt wird. Dor Flotationsschlamm enthalt
etira 46—48% S i0 2, 10—12% F e 0 3, 5—6/0 CaO, 17— 20% A120 3. (Tschechosl. P.
42 786 vom 9/5. 1931, ausg. 25/2. 1933.)
Sc h o n f e l d .
V. Anorganische Industrie.
Bruno Waeser, Die Stickstoffindustrie an der Jahreswende 1931—1932. (ChemikerZtg. 56. 4. 45—46. 65—67.)
P a n g r it z .
Carlo Toniolo und Giuseppe Giammarco, Einflu/3 verschiedener Faktoren auf
die Ammoniaksynlhese. Im AnseliluB an Unterss. von TOUR (J. Ind. Engng. Chem. 13
[1921] 298) geben Vff. eine nomograph. D arst. des Einflusses inerter Gase (i % ) auf
die N H 3-Syntheso (o = % N H 3) bei yersehiedcnen Verhaltnissen (r) von % H j/% N 2 auf
Grund der Gleichung a/( 1—a— i)2 = K p P r Ii6/( l + r)- (P — Gesamtdruek beim
Gleichgowicht). Die Benutzung des Nomogrammes wird erlautert. (G. Chim. ind.
appl. 15. 219—22. Mai 1933. Vado Ligurc.)
R . K. M u l l e r .
A. Pentegow, J. Nikolskaja und W. Anzelewitsch, Kohlenstoffhaltige Schiefer
von Chakassien ais Tonerderohstoffe. Die Asche der chakass. Olschicfer enthalt 32—40%
A120 3 u . ca. 58% S i02. Vff. untersuchen die Moglichkeit, daraus durch Extraktion
m it (NH4)2S 0 4 (C. 1933. I. 3611) A1,03 zu gewinnen. Es gelingt, ca. 70—80% des
A120 3 in Lsg. zu bringen. In Verss. grofieren MaBstabes werden 76,31% A120 3 mit
einer Reinheit yon 99,62% ausgebracht. Von dem zum AufschluB yerwendeten
(NH4)2S 0 4 werden insgesamt ca. 93% wiedergewonnen. (Leichtmetallo [russ.: Legkie
Metally] 2. N r. 1. 14— 16. Jan . 1933.)
R. K. M u l l e r .
I. G. Schtscherbakow, L. L. Schtscherbakowa und M. A. Makowetzkaja,
Die Alapajbauzite. Dio Alapajbauxite m it einem Al20 3-Geh. yon 33,6—53,6%, hohem
W.-Geh. u. wechselndem Ee20 3-Geh. (1—24%) lassen sieh m it H 2S 0 4 yon 42 B6.
leicht u. yollstandig auf A120 3 yerarbeiten. Bei einmaliger Behandlung werden 85 bis
95% Ausbeute an A120 3 erhalten, bei zweimaliger Behandlung nach dem Gegenstromprinzip bis zu 90—100%. Durch yorheriges Gluhen wird dio Al20 3-Ausbeute herabgesetzt. (Leichtmetallo [russ.: Legkie Metally] 2. Nr. 2/3. 10—21. Febr.-Marz
1933.)
R. K. M u l l e r .
D.
Wouk, Vergleich der Herstellung kiinstlichen Kryoliths aus Aluminiumhydroo:yd
und aus Natriumaluminat nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. (Leichtmetallo [russ.:
Legkie Metally] 2. N r. 1. 32—34. Jan. 1933.)
R . K . Mu l l e r .
Deberag (Deutsche Beratungs-Ges. fiir chemische und metallurgische
Industrie m. b. H.), Deutschland, Herstellung von Wasserstoffsuperozyd. Man yerw endet einen Verdampfapp., bei dem die Fl. unter Druck bis zum E in tritt des App.
golangt. Das Einstromen in den unter Vakuum stehenden App. erfolgt durch ein
Entspannungsyentil. (F. P. 747148 vom 3/11. 1932, ausg. 12/6. 1933. D. Prior.
3/11. 1931 u. 24/3. 1932.)
D r ew s.
Louis Frederick William Leese, England, Gewinnung von Schwefel aus Sulfiden o. dgl. Die Sulfide werden in einem Rk.-Raum bei Tempp. zwischen 440 u. 1000°
m it uberhitztem W.-Dampf behandelt. Diese Temp. wird einzig u. allein durch die
Temp. sowie die Menge bzw. Gesehwindigkeit des W.-Dampfes aufrechterhalten. Der
bei der Einw. des iiberhitzten W.-Dampfes auf die Sulfide neben H 2S entstandene H 2
wird zur Erhitzung des W.-Dampfes benutzt. Der S wird aus den entweichenden
Dampfen elektrostat. abgeschieden. (F. P. 746 675 yom 1/12. 1932, ausg. 2/6. 1933.
E . Prior. 1/12. 1931.)
D rew s.
Nils Erik Lenander, Lokken Verk,Reinigen von Schwefel. Der geschmolzene
S
wird m it den wss. Lsgg. oder Suspensionen der Reinigungsmittel unter Anwendung
1933. II.
H v. A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1413
ron Druek behandelt, wobei man kontinuierlich im Gegenstrom arboitet. Die sieli im
oberen Teil des Behiilters infolge ihrer geringeren D . abscheidenden Rcinigungsmittel
werden in geeigneter Weise in den im unteren Teil des Behiilters befindlichen geschmolzenen S oingefiihrt; innige Beriihrung zwischen den beiden Stoffen ist notwendig. —
In dem Ausfiihrungsbeispiel wird die Behandlung von gesehmolzenem S m it Kalkmilch
erwahnt. (E. P. 392 980 vom 1/12. 1931, ausg. 22/6. 1933.)
Drew s.
I. Gr. Parbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Beinigen ton Teer oder Bitumen
enthaltendem Schwefel. Der in organ. Lósungsmm., wie CS2, gel. S wird m it Oleum
behandelt, wobei m an letzteres entweder in groBem OberschuB oder in zur Reinigung
gerade ausreiehender Menge verwendet. Das Verf. wird unter Riihren u. gegebenenfalls boi maBig erhóhter Temp. durchgefiihrt, wobei man die S-Lsg. in eine gegebene
Mengo Oleum einflieBen laBt. (F. P. 747 250 vom 8/12.1932, ausg. 13/6.1933.
D. Prior. 16/12. 1931 u. 5/2. 1932.)
D r ew s.
I. Gr. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Friedrich August
Henglein, Kóln-Deutz, und Friedrich Wilhelm Stauf, Leverkusen), Herstellung von
Schwefelsaure, 1. dad. gek., daB m itS 0 3 gefullte Metallbehalter, m it kleinen Offnungen
yersehen, in W. gegeben werden. — 2. Yorr. zur Durehfiihrung des Verf. nach 1, dad.
gek., dać M etallbehalter m it gefalzten bzw. gebortelten Dcckcln yerwendet werden.
(D. R. P. 573 129 KI. 12i yom 25/3. 1932, ausg. 26/6. 1933.)
D rew s.
N. V. de Bataafsche Petroleum M ij.,’s-Gravenhage (Erfinder: Johan Ferdinand
Maurits Caudri, Amsterdam), Gewinnung von Sulfaten. Das Verf. des D. R. P. 527958;
C. 1931. II. 1177 wird auf die Horst, anderer Sulfate ais NH 4-Sulfat ausgedehnt.
Genannt werden die Sulfate des K, Na, Ca, Mn. (Holi. P. 29 651 yom 11/11. 1930,
ausg. 15/4. 1933.)
Drew s.
Ges. fiir chemische Industrie in Basel, Basel, Gewinnung von Chlorsulfonsdure
und Schwefeldioxyd. Man liiBt S u. Cl2 bzw. ein S-Chlorid, letzteres gegebenenfalls in
Ggw. von Cl2, auf ein Gemisch von H 2S 0 4 u. S 0 3 einwirken. (Hierzu vgl. Schwz, P.
156426; C. 1933. I. 2293.) (E .P . 393*546 vom 8/2.1933, ausg. 29/6.1933. Schwz.
Prior. 17/2. 1932.)
D rew s,
Patentverwertungs A.-G. ,,Alpina“ ; Soc. An. pour L’Exploitation de
Brevets „Alpina“ ; Patents Exploitation Cy. ,,Alpina“ Ltd., Basel, Synihelische
Gewinnung ton Ammoniak, wobei ais K atalysator ein durch Vermengen u. Eindampfen
yon Alkali- oder Erdalkalisalzen der Eisencyanwasserstoffsiiure m it starken, nicht
leicht zerlegbaren Sauren erhaltenes Prod. benutzt wird, dad. gek., daB die zur Katalysatorbereitung dienenden Sauren schwer sehmelzbare, leicht durch Hydrolyse aus ihren
Verbb. m it Sauren entstehende, ais K atalysatortrager verwendete Metalloxyde gel.
enthalten. — Nach den Angaben des Beispieles yerwendet man fur die K atalysatorherst. Zr-haltige Salzsaure. (Hierzu ygl. F. P. 667142; C. 1930. I. 421.) (H oll.P.
29 903 yom 25/8. 1928,ausg. .15/6. 1933. D . Prior. 27/8.1927.)
D rew s.
N. V. de BataafschePetroleum Mij., ’s-Gravenhage, Konłinuierliche Gewinnung
ton Ammonsalzen aus Ammoniak u. Sauren, dad. gek., daB period, oder kontinuierlich
die ganze oder ein Teil der in Betrieb befindlichen sauren FI., gegebenenfalls nach
Yerdunnung m it W., neutralisiert u. der entstandene Nd. entfernt wird. (Hierzu ygl.
F. P. 739828; C. 1933. I. 2446.) (Holi. P. 29 966 vom 24/2. 1930, ausg. 15/6.
1933.)
D rew s.
Soc. Chimique de la Grandę Paroisse, Azote et Produits Chimiaues, F ran k ­
reich, Gewinnung ton Salpelersdure durch Oxydation von L uft oder Verbrennung yon
NH3 m it Absorption der gebildeten Stickoxyde in sauren Lsgg., wobei m an zur Absorption die aus der alkal. Absorption stammenden, geringe Nitratm engen enthaltenden Fil. yerwendet. (F. P. 747102 yom 2/3.1932, ausg. 12/6.1933.)
D rew s.
Metallgesellschaft Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Verfahrenzur Wiederbelebung und
Meaktivierung ton Adsorplionsmilteln. Die Austreibung der adsorbierten Stoffe, z. B.
von Leichtbenzin oder A., aus den Adsorptionsmitteln, z. B. akt. Kohle, erfolgt durch
W.-Dampf gleichzeitig m it einer E xtraktion der Adsorptionsmittel durch organ. Stoffe.
Die W.-Dampfaustreibung wird in der Weise yon oben nach unten durchgefiihrt, daB
eine K ondensation der durch den W .-Dampf aus den oberen Schichten entbundenen
Losemittel noeh innerhalb de3 Adsorptionsmittels stattfind et, so daB die unteren
Schichten des Adsorbens yon kondensierten Losemitteln in fl.Form durchrieselt werden.
(D. R. P. 577 318 KI. 12e yom 3/12. 1927, ausg. 1/6. 1933.)
H orn.
Franz Krczil, Tschechoslowakei, Aktitieren tern Kohle. Die bei der Aktiyierung
nach der Gegenstrommethode erhaltenen gebrauchten Gase finden nach dem Passieren
1414
HVI. G l a s . K e b a m ik . Z e m e n t . B a u s t o f f e .
1933. II.
einer Schicht gliihender Kohle ais h. Gase Verwendung. (F. P . 746 543 vom 29/11.1932,
ausg. 30/5. 1933. Tschechoslowak. Prior. 4/1. 1932.)
D rew s.
Kali-Chemie A.-G., Berlin, Gewinnung von Kaliumbicarbonat und/oder Carbonat.
Man arbeitet naoh der E n g e L-PEECHTschen Methode durch Zers. von MgCOnK H C 03-4H 20 m it W. u. Ruckfiihrung des MgC03- 3H 20 in den DoppelsalzprozeC.
D ie Zers. wird hierbei vor der yollstandigen Hydrolysierung des Doppelsalzes unterbrochen, worauf die erhaltene K H C 03-Lsg. vom Riickstand getrennt wird. Letzterer
wird durch weitere Behandlung m it W. der erneuten Zers. untenvorfen. Die anfallende
K H C 03-Lsg. kann gegebenenfalls zur K 2C 03-Herst. Verwendung finden. Das fiir die
Zers. in der ersten Stufe yerwendete W. kann durch M utterlauge ersetzt werden, die
aus der zweiten Zers.-Stufe einer yorhorgehenden Operation stam m t. (E. P. 393 437
yom 15/8. 1932, ausg. 29/6. 1933. D. Prior. 29/9. 1931.)
D rew s.
Kali-Chemie A.-G., Berlin, Gewinnung von Kaliumbicarbonat und/oder Carbonat.
Das frisch gewonnene trihydrat. Mg-Carbonat wird gesondert in das E n g e l sche
Doppelsalz ubergefuhrt, welches sodann fiir sich hydrolysiert wird. Das entstandene
MgCOj- 3H aO wird benutzt zur Ergśinzung des noch im Kreislauf befindlichen, der
Gewinnung neuer Mengen von Doppelsalz dienenden T rihydrats. (E. P. 393 438 vom
15/8. 1932, ausg. 29/6. 1933. D. Prior. 29/9. 1931.)
Dr ew s.
Kali-Chemie A.-G., Berlin, Gewinnung von Kaliumbicarbonat und/oder Carbonat.
W ahrend der Zers. des ENGELschen Salzes m it W. unter gewohnlichem Druck werden
solche Konzz. eingehalten, daB eine K H C 03-Lsg. erhalten wird, die nicht mehr, yorzugsweise jedoch weniger ais 109 g K H C 03 im 1 enthalt. Diese Lsg. wird gegebenenfalls in
iiblicher Weise in K 2C 03 iibergefuhrt. (E. P. 393 534 vom 23/1. 1933, ausg. 29/6. 1933.
D. Prior. 4/3. 1932.)
D r ew s.
Emil Herzka und Kamil Kohn, Tschechoslowakei, Trennung von KaliumcMorid
und Kaliumsulfat. Man behandelt das KCl-K2S 0 4-Gemisch m it einer 85— 95° h.
K 2C03-Lsg. von 44— 48° Be, bis das KC1 ganzlich in Lsg. geht, kiihlt die Lauge auf
25° u. yerwendet sie aufs neue. Man erhalt ein 97—98%ig. K 2S 0 4 u. ein KC1 m it 3%
K 2S 0 4 u. 1% K 2C03. (Tschechosl. P. 43 488 yom 15/7.1931, ausg. 25/4.1933.) Scho.
Th. Goldschmidt A.-G., Essen (Erfinder: Erich Wiedbrauck und Karl Biłche,
Essen), Herstellung von einbasischem Aluminiumsulfat, 1. dad. gek., daB m an einbas.
Al-Sulfit m it 0 2 oder 0 2-haltigen Gasen bei erhohter Temp. u. erhóhtem Druck be­
h andelt.— 2. dad. gek., daB man die Oxydationsrk. katalyt. beschleunigt.— Ais die Rk.
beschleunigcnde Stoffe sind Metallyerbb. genannt, insbesondere solche der Fe-Gruppe.
(D. R. P. 579 488 KI. 12m vom 11/3. 1932, ausg. 27/6. 1933.)
D r ew s.
Th. Goldschmidt A.-G., Essen (Erfinder: Erich Wiedbrauck und Karl Biiche,
Essen), Herstellung vcm einbasischem Alum inium sulfit durch E rhitzen yon Al-Sulfitlsgg.
u nter ganzer oder teilweiser Aufrechterhaltung ihres S 0 2-Geh., wobei auf 1 Mol A120 3
mindestens 2 Mol S 0 2 vorhanden sein mussen. (D. R. P. 579 487 KI. 12m vom
26/1. 1932, ausg. 27/6. 1933.)
D r ew s.
Rose, Downs & Thompson, Ltd., Hull, und Thomas Andrews, Driffield,
Gewinnung eines bei niedriger Temperatur reduzierbaren Nickelozydes. Das bei hóherer
Temp. erzeugte Ni-Oxyd wird m it einer Suspension eines Erdalkaliosydes oder -hydroxydes in der Lsg. eines Hypochlorites, Hypobromites oder Hypojodites behandelt.
Das so gewonnene Oxyd ist bei ca. 300° reduzierbar. (E. P. 392 600 yom 21/10. 1931,
ausg. 15/6.1933.)
D rew s.
[russ.] M. S. Rasumow, Der Schwefel und seine Verbindungen. Moskau-Leningrad: Goschimtechisdat 1932. (36 S.) 50 Kop.
[russ.] W. A. Winogradow, Das Jod u. seine Gewinnung im Nordgebiet. Archangelsk:
Sew. Kraew. Isdat. 1933. (II, 38 S.) 1 Rbl.
VI. Glas. Keramik. Zement. Baustoffe.
L. Stuckert, Theorie der Emailtriibung. An einer Modellcmail, die aus einer
Schicht yom nD = 1,5 u. darin gelagerten Tafeln yon hóherem n D besteht, wird die
Summę des einmal reflektierten Lichts berechnet fiir die nj> des ZrSi04, Z r0 2, T i0 2,
S n 0 2. Bei jeder Triibung kommt man zu einem Maximum, weil die Zunahme schlieBlich
von dem menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen wird. (Emailwaren-Ind. 10.
213—20. 6/7. 1933.)
L o ffler.
H. Salmang und F. Holler, Der elektrische Widerstand von Emails. Eine Appa-
1933. II.
Hyj. G l a s . K ek Alftk . Z e m e n t . B a o s t o f f e .
1415
ratur zur Best. des elektr. Widerstandes von Emails wird beschrieben. Die Leitfahigkeit
yon Emails steigt m it der Tem p., wesentlich erst yon ca. 400° an. Saurefeste Emails
haben hoheren W iderstand ais weniger saurefeste. (Spreehsaal Keramik, Glas, Email
66. 474. 13/7. 1933.)
Loffler.
— , Die Wirkung der Mahlfeinheit a u f die Farbintensilat und Leuchłkraft von
Unterglasuren. 5 Farbkórper werden einem verschieden langen MahlprozeB unterworfen u. danaeh m it yerschiedenen Glasuren bei yerschiedenen Tempp. aufgebrannt.
Fur jede Farbę wurde ein Optimum von 'Mahldauer u. Brenntemp. festgestellt.
(Spreehsaal Keram ik, Glas, Email 66. 421. 22/6. 1933.)
Loffler.
Giovanni Morelli, Metallische Liisler und Beflexe. Vf. betont den Unterschied
zwischen Luster- u. Reflexfarben u. gibt Rezepte fur beide Arten. (Corriere d. Ceramisti 14. 187—89. M ai 1933.)
R . K. M u l l e r .
— , Die Fluoride in der Glasindustrie. Allgemeine t)bersicht. (G. Chimici 27.
83—89. M arz 1933.)
R . K. M u l l e r .
Ernst Luck, Das Holzgas, seine Eigenschaften und Verwendung in der heutigen
Glasindustrie. Gewinnung, H erst., Eigg. u. Gasanalysen von Holzgas. Der untere
Heizwert des Gases betragt im D urchschnitt 1250— 1350 WE. Bei maCigem LuftubersehuC yerbrennt das Gas ąualmlos m it langer leuohtender Flammo. Vf. beobachtete, daB beim Schmelzen yon n. Fourcaultglas die obere Bordsteinreihe der Glaswanne, trotz hoher Bela8tung, bei Verwendung yon Holzgas ais Heizgas doppolt so lange
hielt ais bei der Verwendung von Kohlengas, was auf die yollkommene S-Freiheit des
Holzgases zuriickzufuhren ist. (Glashiitte 63. 405— 06. 419—20. 19/6. 1933.) K. O. M u.
Takeo Ao, Die Katalysatorwirfcung bei der Entwasserung vonKaló-Kaolin. Es wurde
die Einw. von N a2W 0 4 u. (NH4)2Mo04 auf die Entwasserung von K ató-Kaolin untersucht. Die Temp. fiir den Beginn der W.-Abspaltung wurde yon 400 auf 300° herabgesetzt. Ebenso wurde der Prozefl auch bei einer um 300° niedrigeren Temp. (ca. 1000°)
beendigt. (J. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 35. 567 B— 68 B. Dez. 1932.) ScHIUS.
Tosaku Yoshioka, Untersuchungen uber die Volumenanderungen von Tonwaren beim
Brennen. II. (I. vgl. C. 1931. II. 2042.) Es wurden Tone allein u. auch Mischungen
mit Quarz u. Feldspat bis 1300° untersucht. Tone zeigen im allgemeinen naeh einer
schwachen Ausdehnung ein Masimum bei 500°. Dann setzt eine schwache K ontrak­
tion ein, die bei 900—950° stark ansteigt. Nach einer weiteren schwachen Zusammenziehung tr itt von 1050— 1200° eine betrachtliche Schwindung auf, dio dann von einor
schwacheren K ontraktion von 1200—1300° gefolgt ist. (J. Soc. chem. Ind., Jap an
[Suppl.] 36. 308B—309. Juni 1933. Kioto, Im perial Uniy., Dep. of Industrial Chem.
[Orig.: engl.].)
SCHUSTERIUS.
T. Nakai und Y. Fukami, Bontgenuntersuchung von keramischem Bohmałerial.
Es wurden einige Tone, Feldspat u. Sand japan. H erkunft rontgenograph. untersucht.
Einigo Erfahrungen bei der Róntgenanalyse des ungebrannten Materials werden genannt. Fem er sind die chem. Analysen der untersuchten Stoffe angegeben. (J. Soc.
chem. Ind., Jap an [Suppl.] 36. 349B—50B. Juni 1933. Kioto, The Munieipal Inst. of
Industrial Research. [Orig.: engl.].)
SCHUSTERIUS.
R. Percival Smith und A. Mc Kendrick, Einige Erfahrungen m it feuerfestem
Materiał. Mitteilungen iiber den Verschteifl von Ofensteinen. (Trans, ceram. Soe. 32.
167—84. April 1933.)
S c h u s t e r iu s .
Renato Salmoni, Untersuchungen uber denTonerdezement. I II. (II. ygl. C. 1933.
I. 3765.) Es wird der EinfluB yerschiedener Zusatzstoffe zum Anmachwasser auf den
Yerlauf des Abbindens von Al20 3-Zementen untersucht. Ais Zusatz werden yerwendet:
KOH, Ca(OH)2, Benzoesaure, NH4-Aeetat, Pb-Acetat, MgS04, Ca-, Ba-, Fe-, A1-, Li-,
Zn-, Mg-Chlorid, Mg(N03)2, Ba(OH)2, NaOH. E s zeigt sich, daB die Hydratationsgeschwindigkeit des Zementes von der Anderung des pn abhangt. Die W.-Absorption
scheint, mindestens zu Anfang, ein rein kolloidaler Vorgang zu sein. Vf. nimm t an,
daB einer der mineralog. Bestandteile des Zementes ais puffemder Bodenkórper fiir
pH = 11,6 w irkt u. sich langsam hydratisiert. Der tlbergang vom urspriinglichen pn
zu pn = 11,6 u. von da zu ph = 12,3 erinnert an das Erreiohen eines Gleichgewiehtszustandes. DaB die OH'-Konz. der Zementlsg. im Anmachwasser nicht allein yon der
Hydrolyse abhangt, ergibt sich aus der plotzliehen Anderung, die m it dem Ablauf
der Abbindezeit zusammenfallt. (G. Chim. ind. appl. 15. 223— 30. Mai 1933. Padua,
T. H., Inst. f. techn. Chemie.)
R. K. Mu l l e r .
Hubert Woods, Howard R. Starkę und Harold H. Steinour, E influp der Zusamm-ensetzung von Portlandzement a u f Lange und Gewichtsverandcrungcn von Morteln.
1416
H „ . G l a s . K er a m ik . Z b m e n t . B a u s t o f f e .
1933. n .
Tricalciumsilicat hat den geringslen, Tricalciumaluminat den grofiten Einflufi a u f die
Schwindung. Innerhalb der ersten 40 Tagc sind Langen- u. Gewichtsabnahme von
1 : 3-Mflrteln betraehtlieh im Vergleich zu den in den folgenden 450 Tagen erfolgenden
Anderungen. Die Lange nim m t ziemlich geradlinig vom 40. bis 490. Tag weiter ab,
das Gcwicht der an der Luft aufbewahrten Proben nim m t aber in demselben Zeitraum
wieder langsam zu, so daB innerhalb yon 450 Tagen etwa wieder 1f3 des in den ersten
40 Tagen eingetretenen Gcwichtsverlustes aufgeholt wird. 12 Zemente wurden untcrsucht, dereń Geh. an den 4 maBgeblichen Klinkermineralien nach BOGTJE berechnet war
(C. 1933. I. 285). Besitzt nach 276 Tagen die Schwindung eines n. Portlandzementes
den W ert 1, so erhalt m an (gleicher Gipszusatz von 3,23% yorausgesetzt) folgende
W erte fiir die Schwindung yon 3CaO■S i0 2, 2CaO-SiOs, 4CaO•A120 3• Fe2Ó3, 3CaOAIjOj: 0,46, 1,06, 1,68, 3,22. Samtliche 12 Zemente wurden zur Best. dieser Zahlen
herangezogen. Dio Schwindung, die noch nach 80 Tagen eintritt, ist proportional
dem Geh. eines Zoments an 2C a0 -S i0 2 u. 4CaO •AljOj-FejOj. Dieselben Verbb.
bedingcn dio geringe Gewiehtszunahme der Mortelproben nach 80 Tagen. (Bock
Products 36- Nr. 6. 24—29. 25/6. 1933. Riverside, Calif., Riyerside Cement
Co.)
E l s n e r v . G ro no w .
Heinrich Luftschitz, Der freie K alk im Zement und die Oensbaursche Kl-Lagerung.
Der zuerst von G e n s b a u r beobachtet© Riickgang der Festigkeit von kombimert
golagcrton Normenmórtcln bei em euter W.-Lagerung ist nicht auf ein Treiben zuriickzufiihren u. ungeeignet zur Priifung der Raumbestandigkeit nach A rt der Kochprobc.
Der Festigkeitsruekgang bei der Kl-Lagerung ist durch W .-Sattigung bedingt. Es
konnte auch eine Mitwrkg. des Kalkes in Frage kommen.(Beton u. Eisen 32. 224—27.
20/7. 1933.)
E l s n e r v . Gr o n o w .
A. Steopoe, Ober die lleagierbarke.it der rumanischen Trasse im Traflzementmwiel.
In abbindendem Beton reagiert derTraB m it dem K alk; die Kalkl6slichkeit in 15%ig.
Zuckerlsg. nim m t bei TraBzusatz ab. Da sich nach F l o r e n t in die leicht reagierenden Silicat® quantitativ in HC1 (D. 1,12) in der K alte losen, so konnte Vf. aus dem
kleineren hydraul. Moduł des gel. Anteils eines traB-haltigen Mórtels gegeniiber einem
reinen ZementmSrtol die Bindung yon TraB an den aus dem Zement frei gewordenen
K alk nachweisen. Es wurden die ruman. Trasse aus Dej u. Sianie bei den Unterss.
benutzt. (Bul. Chim. pura apl. Soc. romana fjStiin^e 34. 17— 22. 1931.) E. V. Gro n o w .
A. Steopoe, Untersuchungen iiber die Festigkeiten von TrafSzemmtmórteln. (Ygl.
yorst. Ref.) Es werden die Ergebnisse der Priifung yon Normenzementkorpem mit
TraBzusatz m itgeteilt. Im Gegensatz zu allen Erfahrungen m it den deutschen feingemahlenen N ettetaler Trassen beeinfluBt hier TraBzusatz die Zugfestigkeiten nicht,
lediglich setzt er die Druckfestigkeit noch weiter herauf, so daB das Verhaltnis Druck zu
Zugfestigkeit abnorm ansteigt. Der ruman. TraB w irkt hier auch nicht ais Fiillstoff u.
Verdichtungsmittel, weil die Mahlung nicht weit genug getrieben war (30% Riickstand
auf dem 4900-Maschensieb). (Bul. Chim. pura apl. Soc. romana ętiin je 34. 23—34.
1931.)
E l s n e r v . Gr o n o w .
A. Steopoe, Untersuchungen uber den E influfi der Mahlfeinheit des Trasses a u f die
Festigkeiten von TrafSzementmorteln. (Vgl. vorst. Ref.) t)ber das Verh. einiger ruman.
Trasse bei yerschiedener KomgroBe wird berichtet. (Bul. Chim. pura apl. Soc. romana
ętiin te 34. 35—39. 1931.)
E lsn er v . Gronow .
A. Steopoe, Der E influfi des Erhitzens des Trasses a u f seine Reagierbarkeit und
seine technischen Eigenschaften. (Vgl. vorst. Ref.) Die Erhitzung ruman. Trasse auf 200
bis 500° anderte ihre Reagierbarkeit nur wenig. Nach einer schwacheren Anfangsreagierbarkeit folgt ein sehnellerer Rk.-Verlauf, da in diesen erhitzten Proben hóhere
reaktionsfahige SiOs-Mengen yorliegen. Die Erhitzung auf 1000° schadigt die hydraul.
Eigg. stark. E rst nach 28 Tagen ist eine sehr schwache Reagierbarkeit wahrzunehmen.
(Bul. Chim. pura apl. Soc. romana ętiin^e 34. 40—49. 1931.)
E l s n e r V. GRONOW.
A.
Steopoe, Uber die Einuńrkung ton kleinen Natriumcarbonatmengen a u f das Abbinden und die Festigkeiten ton Trafizemenlmórteln. (Vgl. yorst. Ref.) N a2C03-Zusatz
yerflussigtTraB-u.Zem entschlicker, geringe Zusatze wirken abbindebeschleunigend, u.
zwar um so mehr, je traBarmer der Zement ist. Der N a2C03-Zusatz bringt keine Vorteile
fiir TraBzementmortel. Benutzter Slanic-TraB: 36% Riickstand m it 6400-Maschensieb.
(Bul. Chim. pura apl. Soc. romana ętiin^e 34. 50—60. 1931.)
E l sn e r V. GRONOW.
TSkichi Noda, Einflufi eines Salzzusatzes wahrend des Brennens a u f die Eigen­
schaften ton Kalk. (Yorlaufige Mitt.) W ahrend des Brennens wurde in dem Ofen
0,2—0,5% NaCl (techn.) zum Kalkstein zugegeben. Es wurden gebrannte Kalko
1933. II.
H yi. G l a s . K e i u m i k . Z e m e n t . B a u s t o jjf e .
1417
ohne u, m it Salzzugabe auf N a m it U ranylaeetat u. auf Cl naeh der grayim etr. Methode
untersucht. Bei den Kalken ohne Salzzugabe wurden zum Teil auch yergleichbare
Mengen N a u. Cl festgestellt. Dor Cl-Geh. zeigte, daB aueh andere Salze yorhanden
gewesen sein miissen. Beim Ablosehen des Kalkes wurdo beobachtet, daB die Hydratation der salzhaltigen Kalkę botraehtlich yerlangsamt ist. Bei Steinm aterial desselben Ursprunges ist dieser Effekt proportional dem yerbliobenen Cl-Geh. Salzkalke
setzen sich schnoller ab ais solche ohne Salz. Daraus hergestellte K alkhydrate scheinen
sich im allgemeinen in dieser letzteren Hinsicht umgekehrt zu yerhalten. Salzhaltigę
Kalkhydrate lósen sich in HC1 bedeutend schneller u. weisen auf dem 200-Sieb einen
kleineren Ruckstand auf ais die salzlosen. U. Mk. zeigen die letztercn K rystallchen
von 1 /i oder weniger, wahrend die salzhaltigen tffters 4—5 /t groBe Partikel besitzen.
Bei der Hydratisierung ist das Endvol. der Salzkalke nach 24 Stdn. kleiner. Die
Druckfestigkeit der salzlo3 gebrannten Kalksteine ist mehr ais doppelt so hoch. (J.
Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 36. 324B—26B. Juni 1933. Tokyo, Univ., College of
ScHUSTEP.lUS.
Technol. [Orig.: o n g i . ] . ) __________________
Fritz Simon, Hamburg, Herstellung von wasserfestem Schmirgelpapier, Schmirgelkinen u. dgl. Um das Papier etc. wasserfest zu machen, wird es vor der Weiterverarbeitung m it chem. Stoffen, z. B. m it H 2S 0 4, yorbchandelt u. dann in ein Bad yon
Glycerin u. Glucose ais Weiehmachungsmittel oingetaucht. Ais Bindemittel fiir den
Sehmirgelstoff dient ein trocknendes Ol, das obcnfalls yorher aufgebracht wird. AuBerdem werden m it dem Schleifmittel zusammen Harzo, wie Kolophonium u. Kopal,
ais Bindemittel u. Balsame, Wachse, Ole u. Kautschuk aufgebracht. Ais Schmirgel ist
Siliciumcarbid genannt. Dazu ein ausfuhrliches Beispiel fiir Schmirgelpapier. (E .P.
388 585 vom 22/3. 1932, ausg. 23/3. 1933.)
M. F. M u l l e r .
Rudolf Burgholzer, Perg, Oberosterreich, Herstellung kunslliclicr Schleifsteine zur
Erzeugung von Holzschliff unter Yerwendung eines Gemenges yon Kalkstein m it zerkleinertem, kantigem Schleifmaterial u. einem wasserfesten Bindemittel, dad. gek.,
daB das Śteingemenge aus Kalkspatkrystallen u. Quarzkrystallen besteht. Diese
Krystalle besitzen die Eig., daB sie sich bei Abnutzung durch den SchleifprozeB in
kleinere Krystalle zerlegen unter Beibehaltung der krystallin. Form der Schleifkórner.
Dadurch erhalten sich die Arbeitsflachen des Steines immer scharf. (Oe. P. 133 760
yom 5/9/ 1932, ausg. 10/6. 1933.)
H e in ric h s .
Soc. An. des Manufactures des Glaces et Produits Chimiąues de St. Gobain,
Chauny & Cirey, Paris, Verfahren und Vorrichtung zum Tem-pem von Glas. Die
Glasgegenstande werden ais Dielektrikum zwischen den Elektroden eines Hoohfrequenzkondensators angeordnet u. in dieser Anordnung auf die Tempertemp. erhitzt u. gekiihlt,
wobei die Elektroden ais Kiihlelemente benutzt werden. (E. P. 393491 vom 21/11.1932,
ausg. 29/6. 1933. F . Prior. 21/11. 1931.)
M. F . M u l l e r .
Eugśne Jacauet, Frankreich, Verfahren zum Harten von Glasgegenstandcn allcr
Art, insbesondere von Glasern, Seheiben u. Platten, durch Erhitzen bis nahe an den
Erweichungspunkt u. Aufblasen yon Dampf in uberbitzter oder nicht uberbitzter
Form, wodurch das Glas auf die gewunsohto Temp. rasch abgekuhlt wird. (F. P. 741 752
yom 16/11.1931, ausg. 20/2. 1933.)
M. F. Mu l l e r .
Comp. des Lampes, Paris, Verfahren zum fortlaufenden Erzeugen von Staben und
Rohren aus Glas durch AusflieBenlassen aus der entsprechend gestalteten Bodenoffnung
eines Behalters, wobei die in Rohr- oder Stabform austretende piast. M. eine Umlaufbewegung um die Mittelachse erhalt, dad. gek., daB die Umlaufsbewegung um die
Achse dadureh herbeigefiihrt wird, daB man auf den beiden entgegengesetzten Seiten
eines Achsenschnittes durch den Stab oder das Rohr beim A ustritt aus der Boden(jffnung einen Temp.-Unterschied erzeugt. Dazu noch weitere U nteranspruche u.
einige Abbildungen. (D. R. P. 579 587 KI. 32a vom 8/4.1931, ausg. 28/6.1933.
F. Prior. 22/5.1930.)
M. F. Mu l l e r .
Deutsche Gasgliihlicht-Auer-Ges. m. b. H., Berlin, Verfahren zur Nuancierung
gefarbter Gldser nach Bot bei Yerwendung yon Osyden der seltenen Erden ais F arb ­
stoffe, dad. gek., daB man hierzu die bekannten, das Glas ro t farbenden, kolloiden
Farben Gold, Kupferoxvdul oder Selen in kleinen Mengen zusetzt. Beispielsweise ist
die oxyd. Zus. fiir ein Neodymsolenglas in Gewichtsprozenten: S i0 2 74,8, As2Os 0,9,
CaO 5,1, K 20 13,7, N asO 3,1 u. N d20 3 2,4. Vgl. F. P. 694828; C. 1931. I. 1500.
(D. R. P. 571 017 KI. 32b vom 13/9. 1929, ausg. 20/6. 1933.)
M. F. Mu l l e r .
1418
Ii,-,. G l a s . K e e a m ik . Z e m e n t . B a u s t o f f e .
1983. II.
Chamottefabrik Thonberg Akt.-Ges., Thonborg bei Kamenz (Sachsen), Herstellung fcucrfester Erzeugnisse. Schamotte wird m it Feldspat oder Dolomit trocken
gemiseht. Dann wird Sulfitablauge oder Melasse m it der notigen Menge W. angemaeht
u. zugesetzt. Die M. wird nocbmals durchgearbeitet, geformt u. gebrannt. Die Erzeug­
nisse weisen nur geringo Sehwindung auf, sie baben gleichmaBiges Gefiige u. hohe D.
An die Stelle von Feldspat oder Dolomit konnen auch ganz oder teilweise Chloride
oder Sulfate der Alkali- oder Erdalkalimetalle treten. (Vgl. auch C. 1932. I. 1415
[E. P. 361 290].) (Oe. P. 133 898 vom 9/7. 1930, ausg. 26/6. 1933.) H e in r ic h s .
Louis Laurent, Frankreich, Hochfeuerfeste Massc. Einem unsehmelzbaren piast.
Ton (100 kg) werden die folgenden Bestandteile in der Form feinen Pulyers zugemiscbt:
Glas (10 kg), Borax (B kg) u. Stein- oder Seesalz (15 kg). Die M. wird nach dem Misehen
geformt u. gebrannt; sio soli bosonders widerstandsfahig gegen Feuer scin. (F. P.
745 994 vom 5/2. 1932, ausg. 20/5. 1933.)
H e in r ic h s .
Soc. An. des Manufactures des Glaces et Produits Chimicjues de Saint
Gobain, Chauny et Cirey, Frankreich, Feuerfesles Materiał. Es wird durch Zusammenschmelzen von geeigneten Mengen Zr-Oxyd u. S i02 gewonnen. Das M ateriał dient
zur H erst. von Rohren, Tiegeln, P latten, Blocken o. dgl. (F.P. 746 744 vom 20/2.1932,
ausg. 3/6. 1933.)
D r ew s.
Dołierty Research Comp., New York, iibert. von: John D. Morgan, South
Orange, V. St. A., Zemenłmischung. Tonerde, Kalkstein, Kieselsaure u. Eisenoxyd
werden in einem solohen Verhaltnis gemiseht, daB im fertigen Zement 37% —41% %
ALOs, 41—44% % CaO, l lj2—81/j°/o S i0 2 u. 6— 11% Fe20 3 vorhanden sind. Werden
44,3 Gewichts-% Bauxit, 47 Gewiehts-% Kallcstein u. 4,4 Gewichts-% Eisenozyd gemiseht u. gemalilen, dann 4,2 Gewichts-% geloschter Kalk, gegebenenfalls auch noeh
Sand hinzugemischt, so ergibt sich nach dem Schmelzen bei einer Temp. von etwa
1760° eine Schlacke yon der angegebenen Zus. (A. P. 1913 943 yom 1/9. 1931, ausg.
13/6. 1933.)
H e i n r ic h s .
Associated Portland Cement Manufacturers Ltd., W estminster, England,
Hcrstellung von weifiem Portlandzement aus farbige Metalloxyde enthaltenden Grundstoffen. Die gliihenden Zementklinker werden sogleich nach dem Brennen m it einem
reduzierenden Mittel behandelt u. dann schnell, z. B. in einem Wasserbad, so weit
abgekiihlt, daB noeh genugend W arme yorhanden ist, um anhaftendes W. zu verdampfen, aber eine W iederoxydation yerhiitet wird. Die Red. kann z. B. durch Aufstreuen yon pulverformiger Kohle oder yon einem anderen pulverfórmigen Reduktionsm ittel auf dio aus dem Ofen kommenden Zementklinker erreicht werden oder dadurch, daB die gliihenden Klinker iiber m it Paraffinól oder einem anderen Mineralól
oder einem sonstigen fl. Reduktionsmittel bedeekte Flachen geleitet werden. (Holi. P.
29 460 vom 3/4. 1930, ausg. 15/4. 1933. E. Prior. 6/4. 1929.)
H e in r ic h s .
Berg & Co. Gesellschaft fUr Industrie-OJenbau und Feuerungsbedar! m. b.H.,
Kóln-Kalk, und Christian Leo Longert, Koln-Niehl, iibert. an: Kenneth Otto
Theodore Gossell, London, Herstellung von Hochofenzement. Bei der Herst. yon
Zement, z. B. Sehmelzzement, aus Hochofenschlacke ist es bekannt, die Schlacke,
wahrend sie in geschmolzenem Zustand ist, m it Zuschlagstoffen, z. B. Kalk, zu misehen.
Um dabei eine moglichst innige Mischung zu erzielen, ist es wichtig, die Materialien
so hoch wie móglieh zu erhitzen. Das geschieht nach dem P aten t in einem Drehrohrofen. (E. P. 392 526 vom 15/8. 1931, ausg. 15/6. 1933. D. Prior. 18/8. 1930.) H e in r .
George Witty, New York, V. St. A., Schlackenzement. 100 Gewichtsteile fein gemahlene Hochofenschlacke werden m it 30 Gewichtsteilen Caleiumhydroxyd, 3 Gewichtsteilen Atznatron, 2 Gewichtsteilen Kieselfluormagnesium u. 2 Gewichtsteilen
Calciumfluorid gemiseht. Die drei letzteren Bestandteile sollen dem Zement groBo
Festigkeit u. Wasserdiehte geben. (A. P. 1912 815 yom 22/7. 1931, ausg. 6/6.
1933.)
H e i n r ic h s .
Salomon Keller, Frankreich, Herstellung ton porigem Leichtbeton. Es werden
dem Mórtel Zersetzungsprodd. yon yegetabil. oder animal. Albuminen oder Albuminoiden
zugesetzt, die durch Behandlung der Albuminę oder Albuminoide m it Alkalien, Erdalkalien u. Sauren erhalten werden. Durch Riihren oder Schlagen der Mischung wird
eine schaumige M. erhalten, die nach dem E rharten den porigen isolierenden Leichtkórper ergibt. Eine Lsg. der Zersetzungsprodd. kann auch fiir sich zu Schaum geschlagen werden, der erst dann dem Mortel zugesetzt wird. Eine brauchbare Mischung
ergibt sich aus 1 Teil Zement, 4 Teilen Sand, Bims, Schlacke o. dgl. u. 18% W., das
1933. H .
H yj. G-l a s . K e b a m ik . Z e m e n t . B a u s t o f f e .
1419
1% der angegebenen Zersetzungsprodd. enthalt. (P .P . 746 586 vom 30/11. 1932,
ausg. 1/6. 1933.)
HEINKICHS.
John Eckert Greenawalt, New York, V. St. A., Herstellung von Zusatzen zu
Beton oder Mórtel aus tonhaltigem Materiał unter Beimiśchung von Brennstoff. Eine aus
gemahlenem Lehm u. gemahlener Kesselsehlacke zusammengesetzte Charge m it einem
Geh. von 25—50°/o Schlacke wird gemischfc u. befeuchtet. Die Schlacke enthalt Kohlo
u. Koks in genugender Menge (5—10% der Gesamtmasse), um den nótigen Brennstoff
fur das Sintern zu liefern. Durch das Sintern entsteht ein Kuchen yon porósem gebranntem Lehm, dessen Teile durch die schmelzbaren Beimengungen miteinander verschmolzen sind. Nach dem Abkuhlen erfolgt Vermahlen zu geeigneter KorngroBe.
(Oe. P. 133 897 vom 27/5. 1930,ausg. 26/6. 1933.)
H e i n k ic h s .
Ulrich Hahn, Deutschland, Fiir niedrige Temperaturen feuerfester Mortel. Kaliumsilicat wird ais trockenes Pulver m it Pij lis tof fen so gemischt, daB der Mórtel ungefahr
den gleichen Warmeausdehnungskoeff. h at wie das Mauerwerk, fiir das er Yerwendet
werden soli. ZweckmaBig wird Kaliumsilicat yerwendet, bei dem das molekulare Verhaltnis S i02/R 20 hoher ais 3,5/1 ist. (F. P. 746 938 vom 5/12. 1932, ausg. 8/6. 1933.
D. Prior. 12/12. 1931.)
H e i n k ic h s .
Ira E. Cramer und Lucius C. Cramer, ConnersvilIe, Indiana, V. St. A., Baumaterial. 3 Teile Rohólkoksstiicke werden m it 1 Teil eines aus Zement u. Roholkoksgrus
bestehenden Bindemittels so gemischt, daB das Bindemittel die Stiicke miteinander
yerkittet, ohne die Hohlraume auszufiillen. N ur in den AuBenfliichen werden die H ohl­
raume durch das Bindemittel abgeschlossen. Es wird also sta tt der iibliehen, vóllig
yerbrannten Koksasche noeh brennbarer Koks yerwendet. Das M ateriał ist grobporig
u. isolierend. (A. P. 1915 051vom 10/4. 1930,ausg. 20/6. 1933.)
H e in k ic h s .
Charles Birchy, Oswald Robert Birchy und Samuel D. Hewlett, A tlanta,
V. St. A., Schalldichtes Baumaterial. Eine Zementmortelmischung wird, wahrend sie
im Abbinden begriffen ist, aber in noeh piast. Zustande, in kleine Brocken zerteilt,
die Brocken werden in Formen gefiillt u. einem leichten Druek ausgesetzt, so daB sie
aneinanderbacken, aber noeh Hohlraume zwischen sich lassen. Nach dem Abbinden
ergeben sich dann Baukórper, die infolge der grobporigen S truktur schallisolierend
wirken. (A. P. 1914 592 yom 9/9. 1931, ausg. 20/6. 1933.)
H e in k ic h s .
Michael Groskopf, Wiesbaden, Verfahrcn zum Herstellen wasserdichter Baustoffschickten m it erhohier Schallisolierung nach P atent 541 439, dad. gek., daB bituminisierte
u. minerał, umkapselte organ, oder anorgan. Stoffe oder Mischungen yon diesen in
lockerer Schicht ais Unterlage u. daruber geschichtet eine fest gebundene Lage beliebiger
Zus. auf die zu isolierende Flachę gebracht werden. — Es werden z. B. Korkgrus, Sagemehl oder ahnliche Leichtstoffe bitum inisiert u. durch Mineralmehl umkapselt, so daB
die Kórner nicht zusammenkleben kónnen. Auf die Oberflaehe dieser Isolierschicht
wird eine Bitumenlsg. aufgebracht, die in dio oberen Schichten eindringt u. dort die
Isolierstoffe miteinander yerklebt. Durch Walzen erhalt man dann eine Isolierung,
dereń untere Lage hochporós ist u. dereń obero Lage durch die V erkittung makadamartige Festigkeit besitzt. (D. R. P. 579 880 KI. 80 b yom 11/11. 1931, ausg. 1/7.
1933. Zus. zu D. R. P. 541 439; C. 1932. I. 1416.)
H e i n k ic h s .
Isolierwerke Briider Wurm, Prag, Poróser, Wasser nicht aufsaugender Warmeisólierstoff. 100 Teilen einer Mischung yon bas. Magnesiumcarbonat u. Asbestfasern
werden 10 Teile einer wss. Emulsion eines schweren KW-stoffes zugesetzt, worauf
die M. der Einw. yon W arme bei 75—85° in einem gasfórmigen Medium ausgesetzt
wird, das weniger ais 21% Sauerstoff enthalt. Der yerhaltnismaBig geringe Sauerstoffgeh. soli der Gefahr rascher Oxydation yorbeugen. Die Emulsion kann aus Mineralólen, Paraffin, Asphalt o. dgl. hergestellt werden, u. zwar yorzugsweise unter Verwendung yon Sehutzkolloiden. (Oe. P. 133 510 yom 11/11. 1930, ausg. 26/5. 1933.
Tschech. Prior. 23/12. 1929; ygl. auch C. 1933. I. 2493 [E. P. 364819].) H e i n r ic h s .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., ubert. yon: Franz Drexler,
Ludwjgshafen a. Rh., und Emmerich V. Pongratz, Oppau, Wasserdichter Baumaterial.
Um Kunststeinmassen aus Fiillstoffen u. hydraul. Zement ais Bindemittel wasserdieht
zu machen, wird dem Zement 0,3— 1% seines Gewichts an bei der Benzolreinigung
abfallendem Saureteer beigemischt. (A. P. 1912 626 yom 21/8. 1931, ausg. 6/6. 1933.
D. Prior- 19/9. 1930.)
H e in k ic h s .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Verfahren zur Herstellung
von wasserdichien Baustoffen, dad. gek., daB m an ais D ichtungsmittel das beim AufschluB von Rohphosphaten m it yerd. Schwefelsaure aus der Phosphorsiiurelsg. erhaltene
1420
H vm. M e t a l l d r g ie . M e t a l l o g r a p h t e traw .
1933. II.
bituminose Abfallprod. verwendet. Der Zuaatzatoff kann unm ittelbar, wie er bei der
Abtrennung aus der Phosphorsaurelag. gewonnen wird, verwendet werden; ea iat jedoch
yorteilhaft, ihn vorher zu entsiiuem, was durch Waschen m it W- oder durch Neutralisation, vorzugsweise m it K alk oder K alkhydrat, vorgenommen wird. Ea geniigt, dem
Anmachewaaaer etwa 0,1— 1% , zweckmaBig 0,25—0,5% r bezogen auf das Źementgewicht, zuzusetzen. (D. R. P. 579 386 KI. 80b yom 16/9. 1931, ausg. 24/6.
1933.)
HETNBICH3Cement Process Corp., Delaware, ubert. von: Alton 3. Blank, Puebla, Mesdco,
Kunstste.inmaterial. K alk wird mit einem M ateriał aus der Gruppe der Kieselsande,
Kieaelerden u. Tone u. m it anderen tonartigen oder tonkalkartigen Materialien, wie
sie ala Rohmaterialien zur Bldg. der Kiesel- u. Tonerdekomponente bei der Portlandzementherst. bekannt sind, nach Torherigem Mahlen unter reichlichem Waaserzuaafcz
u. bei einer Temp. von etwa 100° oder mehr gemischt. (A. P. 1 912 883 Tom 23/11.
1932, ausg, 6/6. 1933.)
H e in u ic h h .
Henry Wilmot Spencer, London, Porige. Kunststeinerzeugnisse. Ala Porenbildner dient ein nichtfluchtigea, brennbares Materiał, z. B. Sagespane oder Holzmehl
u. gleiehzeitig ein fliichtiger Stoff, z. B. Naphthalin. Ea werden z. B. 43,5% Ton,
4,5% Kieselgur, 16% Sagespane u. 36% N aphthalin m it W. zu einer piast. M. vermischt. Die M. wird zu Baukórpern ver£ormt, u. diese werden zunaehst ohne Feuer
getrocknet, wobei daa W. u. die fliichtigen Stoffe entweichen, so daB trockene, porige,
ungebrannte Kórper aich ergeben. Werden die Steine dann gebrannt, so verbrennen
die Sagespane, die Verbrennungsgaae entweichen durch die vorhandenen Poren, u.
ea werden weitere Poren gebildet. (E. P. 392465 Tom 1/12. 1932, ausg. 8/6.
1933.)
H e i n r ic h s .'
Robert Edgeworth-Jołmatone, London, Herstellung biluminoser Mischungen, besonders fiir den StraBenbau. In einen daa Steinmaterial aufnehmenden, m it Riihrwerk
Tersehenen Behalter, dem auch die Bitumenmaaae zugefiihrt wird, wird unter Verzicht
auf eine AuBenbeheizung Dampf zur Erhitzung der Mischung eingeleitet. (E. P.
392620 vom 25/11. 1931, ausg. 15/6. 1933.)
H e i n r ic h s .
Maschinenfabrik Komuick G. m. b. H ., Deutschland, Herstellung mit Bitumen
impragnierter Steine fiir den StraBenbau. Das komige, K alk u. Kieselaaure enthaltende
Rohm aterial wird in Formen zu Baukorpem gepreBt, u. diese werden dann der Wrkg.
Ton Dampfdruck ausgeaetzt. Dadurch bildet aieh auf den AuBenflachen eine nur
wenige mm starkę erhartende Hydroailicatachicht. Die Steine werden getrocknet u.
im Vakuum m it Bitumen impragniert. (F. P. 746 945 vom 5/12. 1932, ausg. 8/6.
1933. D. Prior. 19/10. 1932.)
H e in ric h s .
Franz Kolpek und Hans Hlinetzky, Wien, Yerfahren zur Her3tellung eines Bodenbelages aus Holzmehl und Wasserglas. Zur Herat. eines Belagea von 1 qm in der Dicke
von ungefahr 20 mm werden 0,5 kg feste Citronenaaure oder 0,5 kg Aluminiumacetat
gemeinsam m it 1 kg Alaun in 4 1 k. W. gel., die klare Lag. wird m it 20 kg Natronwasserglas von 36° Be (34,4%) yersetzt u. die gallertartige M. sodann m it 10 kg H artholzmehl gemischt. Die fertige Miachung wird auf eine Schiittung von Kesselsehlacken
o. dgl. porosem Materiał aufgeatampft. Die Dauerhaftigkeit des warmeisolierend
wirkenden Belaga soli der von Hartholzbóden gleichen. (Oe. P. 133 900 vom 17/10.
_______ '
H e in p . ic h s .
1930, ausg. 26/6. 1933.)
[russ.] Petr Petrowitsch Bndnikow, Gips u. Gipstmtersuchnng. 2. Aufl. Leningrad: Akad. der
Wias. (266 S.) Rbl. 1.75.
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F. Seehof , Uber das Nitrierhdrteverfahren. Zusammenfassende Betrachtungen.
(Metallbórse 23. 606—07. 639. 670—71. 20/5. 1933.)
Eden s.
F. Pobofil, Vutrphasenfidche im System Fe-C-Si. Es wird gezeigt, daB zwischen
den Ergebnissen von S a t ó (C. 1931.1. 3277) u. S c h e il (C. 1 9 2 9 .1- 939) in bezug auf
die Lage der Vierphasenflache in Fe-C-Si-Legierungen ein Widerspruch besteht. (Chem.
Obzor 8. 22—24. 1933.)
Sc h o n f e l d .
F. Rolf Morral, G. Phragmen und A. Westgren, Carbide in Stdhlen mit niedrigem
Wolfram- und Molybdangeha.lt. Yon WOOD (C. 1931. I. 1350) sind m it Hilfe rontgeno-
1933. II.
HTI1I. M b t a l l u b g ie . M e t a l l o g r a p h ie
tjsw .
1421
graph. Vorff. dio Carbide WC u. Fe3W3C nachgewiesen worden. Bei Wiederholung der
Verss. von WOOD konnten Vff. dio Esdstenz dieser beiden Verbb. bestatigen, auBerdem
wurde aber noch ein 3. Carbid gefunden. Auf den Rontgendiagrammen zeigte sieh eine
Anzahl von Linien, die zu einer Płmse m it gleicher flaehenzentriertor S tru k tu r gehoren
wie Cr4C (vgl. C. 1928. I I . 2675). Diese Linien sind aber obenso u. noch starker auf
Diagrammen der Riickstande elektrolyt. aufgel. Magnetstiihle vorhanden, die gar kein
Cr enthalten. Es kann sich also nicht um Cr4C handeln. Aus dem Diagramm berechnet
sich eine Gitterkonstante von 10,51 A; dieser W ert spricht fiir Fe4C, in dom etwas Fe
durch W ersetzt ist. — Das Carbid findet sich auch in Sehnellarbeitsstahlen, jedoch nur
in sehr geringer Menge. In einer Fe-W-C-Legierung m it niedrigem W-Geh., z. B. m it
2% W u. ~ 1 % C, scheint es das einzige Carbid zu sein. In Fe-W-C-Legierungen m it
noch weniger W, z. B. 1,5% W u. 0,5— 1% C, kommt das neue Carbid in Mischung m it
Zementit vor. In Stahlen m it niedrigem Mo-Geh. ist das Carbid ebenfalls vorhanden. —
Die chem. Analyso eines Losungsriickstandes bestatigt die Vermutung der Vff., daB es
sich im wesentlichen um Fe4C handelt. In Fe-C-Legierungen ist jedoch bisher ein Carbid
solcher A rt niemals beobachtet worden. D a also die Ggw. von W oder Mo zu seiner
Bldg. notwendig zu sein scheint, tr itt sicherlich ein kleiner Teil dieser Metalle in das
Carbid ein, u. seine Zus. ware am besten m it (Fe, W)4C oder (Fe, Mo)4C zu bezeichncn,
auch wenn nur wenige A tom-% W oder Mo in ihm enthalten sind. (Naturę, London
132. 61—62. 8/7. 1933. Stockholm, Inst. f. allg. u. anorgan. Chemie, Metallograph.
Inst.)
S k a l ik s .
Hans Esser und Heinz Cornelius, Gefugeuntersuchung bei Temperaturen bis
1100°. Es wird eine Einrichtung zur Durchfiihrung von Gefugeunterss. bei liohen
Tempp. besehrieben. Die m it dieser Einrichtung durehgefiihrten Verss. zur Beobachtung dora-y-Umwandlung bei reinem Eisen m it 0,03% C, ferner boi untereutektoiden,
eutektoiden u. iibereutektoiden Stahlen, sowio zur Beobachtung des Austenitzerfalls
beim Anlassen eines von 1100° in W. abgeschreckton Staliles m it 2% C; 2% Mn, weiterhin zur Erkennung der Bldg. von Temperkohle boi einem weiB erstarrten Roheisen
mit 3,8% C u. 0,97% Si beim Erhitzen, endlich zur K larung der Frago der Lóslichkeit
des 0 2 im Eisen, werden im einzolnen besehrieben. Hinsichtlich der letzteren Verss.
glauben Vff. feststellen zu kónnen, daB sich Eiscnoxyde im festen Eisen nicht lósen.
(Stahl y. Eisen 53. 532—35. 18/5. 1933. Aachen, M itt. In st. Eisenhuttenkundo
T. H.)
E dens.
Hubert Juretzek, Inhomogenitaten und Festigkeitsunterschiede bei Eessdblechen
in ihrer Beziehung zu dem Herstellungsverfahren. Folgende Einzelheiten werden kurz
besprochen: die Vorgange beim GieBen der Bramme, die Einfliisso der Vorgiingo beim
GieBen auf das Stahlblech u. seine Verarbeitung, das A uftreten mkr. Einschlusse in
Kesselblechen. (Warme 56. 259— 62. 29/4. 1933. Briog, Bez. Breslau.)
E d en s.
Alfred H. Loveless, Baustoffe fiir chemische Fabriken. IV. Eisen und Stahl. (III.
vgl. C. 1933. I. 1343.) (Ind. Chemist chem. M anufacturer 8. 387—90. 442—45.
9. 26— 29. Ja n u ar 1933.)
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P. Sserb-Sserbin, Gewinnung des Zinkoxyds durch den Walzprozcfi. Schilderung
des Prozesses. (Maler-Z. [russ.: Maljarnoo Djelo] 1932. Nr. 8/9. 28—32.) S c h ó n f e l d .
Detourmignies, Die Praxis der Bronzegiefierei. Nach Angaben iiber betriebstechn. Erfahrungen m it verschiedenen Ofenarten, alten u. neuen Schmelzverff., iiber
den Zeitpunkt des GieBens u. iiber das Ruhren im Metallbad, werden die yerschiedonen
Bronze- u. Messingarten besprochen; so z. B. lioch widerstandsfahige Messinge u.
Bronzcn, Mn-, A1-, P-Bronze, P b u. Ni enthaltende Bronzen. Der EinfluB von Verunreinigungen u. der GieBtemp. auf die Eigg. ist kurz gestreift. (Rev. Fonderie mod.
27. 189—96. 10/7. 1933.)
H j . v. S c h w a r z e .
W. F. Burchfield, Ferligbearbeilung von Nickel und Nickellegierungen. Vf. gibt
eine ausfiihrliche Besprechung der Schmirgel-, Schleif- u. Poliermethoden fiir reines
Ni u. Monelmetall. (Metal Clean. Finish. 5- 183—94. 215. Mai 1933. The International
Nickel Co., Inc.)
GLAUNER.
S. I. Berman, Die Herstellung i on Aluminiumfolie in der U. d. S . S. R. Vf.
weist darauf hin, daB die gegenwartig in RuBland verwendeten Methoden zur H erst.
von Al-Folie zweeks Verwendung in Elektrotechnik, Maschinenbau u. Transport unzulanglich sind u. beschreibt einige ausland. Maschinen u. Verff. (Leichtmetalle [russ.:
Legkie Metally] 2. N r. 1. 22—32. Jan. 1933.)
R. K. M u l l e r .
J. Dornauf, Der Formgu/3 in Silum in. Vf. beschreibt die Anwendung verschiedener
Siluminlegierungen im FormguB (GieBtemp. 750—800°) u. die Herst. insbesondere
XV. 2.
^
95
1422
H TIIj . M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p h ie
von M otorteilen nach diesem Verf.
MetalJgosellschaft.)
u sw .
1933. H.
(Alluminio 2. 139—53. Ju n i 1933. F ra n k fu rt a. M.,
.
R . K . Mu l l e r .
C.
Matignon und J. Calvet, Uber den Alterungsvorgang bei Aluminium-Beryllium
legierungen. Die Unters. wurde an Al-Legierungen m it 0,83, 1,23 u. 3,50% Be durchgefiihrt. Das Versuchsmaterial lag in besonders reinem Zustand vor. Die Legierungen
wurden zu 1 mm dicken Blechen ausgewalzt u. nach mehrstdg. E rhitzen auf 628° in
k. HjO abgeschreckt. W ahrend des darauffolgenden Auslagerns wurde nach verschiedcnen Zeiten die Hartę, Bruchspannung, Dehnung u. Elastizitatsgrenzo festgestellt. Die Alterungshartung setzt sofort nach dem Abschrceken m it groCer Schnelligkeit ein; scbon nach etwa 10 Min. ist die Halfte aller Umwandlungsvorgiingo durch laufen, die nach ungefahr 3—4 Stdn. prakt. beendet sind. Die Erhóhung der mcchan.
Eigg. durch dic Alterung im Vergleich zu dem Ausgangsmaterial betragt bei der Bruch­
spannung 4— 12%, wobei die Dehnung kaum abnimmt, bei der Elastizitatsgrenze
2—8% u. bei der Brinellharto 13—38,5%. — Eine Reihe von Proben wurde nach
dem Abschrecken in verschiedenen Kaltelsgg. gelagert. Dabei zeigte sich, daB bei
einer Temp. von —30° keine Alterungserscheinung mehr eintritt. (C. R. hebd. Sćances
Acad. Sci. 196. 1256—61. 1/5. 1933.)
G o ld b a c h .
W. Stenzel und J. Weerts, Die Anlapwirkungen in dbgeschreckten Kupfer-Aluininiumlegierungen. Im AnschluB an die Arbeiten von v. G o l e r u. SACHS (vgl. O .1930.
I. 124) wird der zeitliche Ablauf der AnlaBwrkgg. in abgeschreckten Cu-Al-Legierungen
bei yerschiedenen AnlaCtempp. róntgenograph., sowie durch Zugyerss. u. elektr. Widerstandsmcssungen eingehend untersucht. Die Legierungen fur die Vorverss. enthielten
bis zu 3,1 A tom -% Cu u. 0,2% Verunreinigungen (etwa 0,10% Fe, etwa 0,05% Si,
R est Zn, Mg), die Legierung fiir die H auptverss. enthielt 1,87% Cu (Verunreinigungcn
0,09% Fe, 0,07% Si). Wegen der schwachen Intensitat der nur in geringer Menge ausgeschiedenen CuAl2-Phase (hochstcns 5% des Gesamtvol.) muB der Ausseheidungsverlauf an den Interferenzen der Mischkrystalle beurteilt werden. Die Lóslichkeit des
Cu in Al w ird an heterogenen Proben m it 3,1 A tom -% Cu, die bei Yerschiedenen Tempp.
angelassen wurden, róntgenograph. erm ittelt. Das von D ix u. RlCHARDSON (vgl.
Trans. Amer. Inst. Min. metallurg. Engr. 73 [1926]. 560) fur Al-Cu aufgestellte Zustandsdiagramm wird róntgenograph. nachgepriift. Die Gleichgewichtskonzz. der Misch­
krystalle stimmen oberhalb 350° m it den Angaben von D ix u. RlCHARDSON iiberein,
unterhalb 350° ergibt sich jedoeh eine geringere Lóslichkeit. Die Lóslichkeit des Cu in
Al betragt bei 300° 0,15 A tom -% . Die G itterkonstanten von Al yerschiedener therm.
Yorbehandlung (Reinlieitsgrad: 99,5, 99,7, 99,9%) werden bei 20° erm ittelt. Die Abhangigkeit der Geschwindigkeit der G itteranderung abgesehreckter Mischkrystalle yon
der AnlaBtemp., AnlaBdauer u. dem Ubersattigungsgrad der K rystalle wird bestimmt.
Die Entmischung einer Legierung m it 5 Gcw.-% Cu erfolgt erst bei 150°; m it steigender
Temp. nim m t die Entmischungsgeschwindigkeit rasch zu. Beim Anlassen der hóher
legierten Proben auf 300° durchlauft die G itterkonstante ein M asimum. Der Zusammenhang zwischen der Gitterkonstantenanderung bei Anderung der AnlaBdauer (fiir verschiedene AnlaBtempp.) m it dem Verlauf der Zugkuryen wird untersucht u. die Ergeb­
nisse in zahlreichen Diagrammen dargestellt. Aus den Versuchsergebnissen werden
weitgehende Schlusse auf den Mechanismus des Anlassens gezogen (Einzelheiten s.
Original). Ferner ergibt sich, daB K altyergiitung u. W armvergutung nicht nur nach der
AnlaBtemp., sondern auch ais aufeinanderfolgende AnlaBwrkgg. bei gleichbleibender
Temp. gcgeneinander abgegrenzt sind. (Metaliwirtsch., Metallwiss., Metalltechn. 12.
353—56. 369—74. 30/6. 1933. Berlin-Dahlem, Kaiser-W ilhelm-Inst. f. Metallforsch.)
Gl a u n e r .
A. M. Romanowski, Uber die Yerfahren zur Oewinnung von melallischem Magnesium. t)herblick. (Leichtmetalle [russ.: Legkie Metally] 2. Nr. 2/3. 38— 41. Febr.M arz 1933.)
”
R . K . Mu l l e r .
W. Aristow, Die Entwicklung des Hammems und Pressens von leichten und ultraleichten Legierungen. Bericht iiber yerschiedene Yerff. u. Erfahrungen. (Leichtmetalle
[russ.; Legkie Metally] 2. N r. 2/3. 22—26. Febr.-Marz 1933.)
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B. Tarejew, Verwendung von LeicMmetallen in der Elektrotechnik. t)berblick.
(Leichtmetalle [russ.; Legkie Metally] 2. N r. 1. 17—22. Jan. 1933.) R . K. M u l l e r .
W. E. Johnston, Zur Lóslichkeit von Goldtelluriden in Cyankaliumlaugen. Im
AnsehluB an friihere Unterss. (ygl. C. 1932. II. 2233) h a t Vf. an Te-haltigen Golderzen
der Kirkland-Lake-Gruben festgestellt, daB das Tellurgold im regularen Goldgewinnungsgang durch Cyanlaugung yollkommen gewinnbar ist. Alte u. neuere Halden-
1933. II.
H yjn . M e t a l l u r g ie . M e t a l l o g r a p ih e
u sw .
1423
abgange weiaen nur einen minimalen Geh. an Tellurgold auf, der geringer iat ais der
Geh. an unangegriffenem Freigold. Das Tellurgold ist sogar gunstig zu yerarbeiten,
da es sich bei feinster Yerteilung sehr leicht im KON lost u. sich sehr leicht zerkleinern
laBt. — Bei der Yerhiittung von Lake-Shore-Golderzen stellten SwAINSON u. TuCKER
fest (C. 1933. I. 1341), daB aus diesen stark tellurgoldhaltigen Erzen ein Goldausbringen von iiber 98% erzielbar ist. (Canad. Min. metallurg. Buli. N r. 254. Trans.
Seet. 224—25. Ju n i 1933.)
SlLLE.
Karl Becker, Die Dispersoidckemie der Hartmetalle. (Vgl. C. 1933. II. 435.) Beschreibung der Herst. der Sinterhartm etalle Widia, Carboloy, Ram et, Titanit, Stelham u.
Seco an H and des Patentschrifttum s. (Kolloid-Z. 63. 373—74. Juni 1933.)
Alth.
Alexander Matting, Verwendung von Leuchtgas zu Schweifl- und Schjieidzwecken.
Vf. fiihrte vergleichende SchweiB- u. Schneidverss. m it C„H2, m it Leuchtgas u. einem
Gemisch beider aus. Die Ergebnisse sind in Zahlentafeln zusammengestellt. W irtschaftliche Vorteile bietet das Leuchtgas nicht, techn. Vorteile sind nur in Ausnahmefallen zu erwarten. (Autogene Metallbearbeitg. 26. 198—203. 1/7. 1933. W ittenberge.)
LuDER.
Karl Meller, Gegenwartiger Stand der Elektroschuieifiung. Die Ausfiihrungen erstrecken sich hauptsachlich auf die elektr. Maschinen, die fiir die yersehiedenen SehweiBmethoden gebraucht werden. (Elektrotechn. Z. 54. 656—59. 6/7. 1933. Berlin.) Lii.
E. Błock, Die elektrische Schweifiung im Dampfkessel- und Druckgefaflbau und
ihre Priifung. Ubersicht. (Elektrowarme 1933. 169—72. Essen.)
S k a l ik s .
F. W. Wilson, Reinigung von Gufistucken und Stahl mittels Sandstrahlgeblasen
in England. AuBer den gebrauchlichsten App. sind kurz die zweckmaBige Kornung des
Sandes u. die zweekmaBig anzuwendenden Drucke gestreift. (Rev. Fonderie mod. 27.
198—200. 10/7. 1933. Broadheath bei Manchester [Engl.], T il g h m a n ’ P aten t Sand
Piast Co. Ltd.)
.
H j . v . Sc h w a r z e .
Felix Zabel, Verlangerung der Lebensdaucr von Verćhromung$wannen. Reines
Cr03 greift eiserne Badwannen nu r wenig an. Viel wichtiger sind elektrochem. Faktoren.
In geschweiBton W annen bilden sich Elemente m it den Elektroden: FluBeisen der Wanno,
reines Fe derSchweiBstelle, was zu einer Zerstorung der Badwanne fuhren kann. Daher
sollen nur iiberlappt genietete, verstemmte u, nur zur Sicherheit auBen geschweiBto
Behalter verwendet werden. — I s t die Pb-Auskleidung an einer Stelle beschadigt, so
bildet sich ein zur Schadigung der W annę AnlaB gebendes Elem ent Fe/Pb. Weitero
Moghchkeiten elektrolyt. Anfressung werden besprochen. (Metallwar.-Ind. GalvanoTechn. 31. 255—56. 1/7. ,1933. Elberfeld.)
KUTZELNIGG.
G-. R. Levi und M. Tabet, Untersuchung von ehktrolytischen Chromniederschldgen
mit Rontgenstrahlen. Nach einem Oberblick iiber die Methoden der Auswertung yon
Róntgenogrammen yergleichen Vff. die durch Red. von CrCl3-KCl-Mischung m it Mg
u. durch elektrolyt. Abscheidung aus Lsgg. von Cr2(S 04)3, C r03 u. blauem NH.,-CrOxalat (ygl. M a z z u c c h e l l i u . B a c c i, C. 1 932. II. 3367) erhaltenen Cr-Ndd. Dio
Intensitat der beobachteten, den Ebenen 211, 200 u. 110 entsprechenden Linien nimmt
in der genannten Reihenfolge ab, so daB bei dem Nd. aus O salat nur noeh die der
110-Ebene entsprechende Linie dcutlich erkennbar ist. (A ttiR . Accad.naz.Lincei, Rond.
[6] 17. 647-53. 23/4.1933. Mailand, Uniy., Inst.f.allgem .u.physikal.Chem ie.) R .K .M tj.
W. Plotnikow, N. Grazianski und S. Demtschenko, Das elektrolytische Aluminieren von Leitungen in geschmolzenem AlCl3-NaCl-Gemisch. (Vgl. C. 1933. I. 2306.)
Die in Kleinyerss. ausgearbeiteten Methoden haben sich auch beim Aluminieren yon
Cu- u. Fe-Leitungen bewahrt, wobei ais Bad eine zugleich die Anodę bildende Wanno
aus Al-GuB diente. Die besten Ergebnisse (bei Schmelzen m it AlCl3:N aC l = 3: 2 u.
2: 1) werden bei 200—250° u. einer kathod. Stromdichte yon 1 Amp./qdm erhalten.
Eine Schadigung der Al-Schicht durch HC1 muB yermieden werden. Die Al-Sehieht
enthalt nur 0,04% Fe, 0,02% Si u. 0.01% N a.' Metallograph. wird die Bldg. einer
Legierung yon Al u. Cu an der Grenzflache nachgewiesen. (Leichtmetalle [russ.:
Legkie Metally] 2. N r. 2—3. 27—32. Febr.-Marz 1933.)
R . K . Mu l l e r .
Stanley Gili, Fortschritt in der Untersuchung der Korrosion von Rohrleitungen. In
Fortsetzung seiner Unterss. (vgl. C. 19 3 3 . 1. 2894) m acht Vf. allgemeine Feststellungen
iiber den derzeitigen Stand der korrosionsverhindernden Rohruberziige, die den jeweiligen Bodenyerhaltnissen u. Rohrbelastungen u. -durchbiegungen angepaBt sein
mussen. Das Anlegen eines elektr. Stromes zur Korrosionsbekampfung ist nur bei g u t
m it Sehutzstoffen u. Isolierstoffen iłberzogenen Rohren, die untereinander festen
K ontakt haben, durchfiihrbar. (Petrol. Engr. 4. N r. 9. 16—19. 1933.) K . O. Mu l l e r .
95*
1424
H
toj .
M e TAŁLURGIE. MF.TALŁOGRAPHrE TJSW.
1933. II.
Herbert Buehholtz nnd Karl Krekeler, Zur Bekdmpfwng des Korrosicmsdaut.rbruchs. Nach einer krit. Uheraieht iiber die Kenntniaae vom Korrosionadauerbrueh, die
an Hand der einschlagigen L iteratur gegeben wird, werden Verss. betrachtet, die an
rerachiedenen Stellen duTchgefuhrt wurden. Kónnen keine roatfreien Stahle yerwendet
werden, ao lassen sich Korrosionadauerbruche dnreh Stickatoffhartung der Oberflache,
galvan. Verzinken oder durch Uberziige aua K nnatharz weitgehend yermeiden. Weniger
gut wirken die Sherardiaierung u. Cd-IJberzfige. Giinstig wirkt femer ein Zuaatz von
1% einea wasaerldaliehen Schutzóla zum Knhlwaaser, beiapielaweiae bei Kolbenatangen
■yon Dieaelmaachinen. An Zuaatzen zum W . werden in ihrer Wrkg. noch erwahnt
Na2Cr20 7, K2Cr40 , u. C r03, die ebenfalla einen Schutz heryorrufen. (Stahl u. Eiaen 53.
671—74. 29/6. 1933. Dortmund u. Hamburg.)
H.r. V. ScffW A R Z E .
Freeman Horn, Korrosionsunlersuchungen an Le.iehtmetall.en. (J. Soe. chem.
Ind., Chem. & Ind. 52. 554—62. 7/7. 1933. — C. 1933. I. 3492.)
Go l d b a c h .
Raymond Foss Bacon, Amerika, Vf.rfah.ren zum Abrósten vcm Pyritfein. Aua
dem in einem nicht oxydierenden Gaa achwebend gehaltenen Pyritfein wird der fliichtige S auagetrieben, dann wird daa yerbleibende Sulfid ebenfalla achwebend m it einem
oxydierenden Gaa ahgerSatet; die bei der Róstung entatandenen h. Gaae werden aowohl ala Traggaa, ais auch ais Warmeąuelle fur die Dest. des Pyritfeina yerwendet;
m it den h. Abgasen der Deat.-Stufe werden weitere Mengen Pyritfein yorgewarmt;
in der Dest.-Sto fe muB die Temp. ao niedrig gehalten werden, daB ein Sintem der
Pyrite nicht eintreten kann, jedoch durfen 500° nicht unterachritten werden; die in
der Róatatufe erhaltenen Gaae sollen 800—1000° beaitzen. — Daa Verf. iat auBer fur
Pyritfein oder Flotationakonzentrate auch anwendbar zur Bósttmg feinverteflten
Marcasita, ChaleopyTits u. ahnlicher sulfid. Erze. Es wird eine yollkommene Entschwefelung erzielt. Da die Gase viel elementaren S enthalten, ziemlich reich (10 bia
13°/0) an SO., u. prakt. frei yon O sind, aind sie zur Gewinnung von elementarem
S oder zur H erst. yon H.,SO., geeignet. (F. P. 744 332 vom 19/i0. 1932, ausg. 18/4.
1932. ansg. 18/4. 1933- A. Prior. 21/11. 1931.)
H abbel .
Imperial Chemical Industries Ltd., England, Verfahren zum Rósten von Pyrilen
m it einer beachrankten Menge L uft oder anderen O-haltigen Gasen. Durch Einfiihren
von SO, oder S 0 3-haltigen Gasen wird an der Oberseite oder kurz uber der Yerbrennungszone eine S 0 2-Konz. yon mindeatena 20°/o aufrecht gehalten. Die S, SO. u .N enthaltenden Abgaae werden ?om S befreit, ganz oder zum Teil an SO. angereiehert u.
wieder in den Ofen geleitet. Die umlaufenden Gase kónnen vor dem E in tritt in den
Ofen erw arm t werden, wenn aie aonst den freien S im oberen Teil des Ofens nicht abdest.
kónnten; die erentuell yorgewarmte L uft wird unterhalb dea Gaaeintrittes zugefiihrt;
im Ofenoberteil wird den Pyriten ein Red.-Mittel, z. B. Koks, beigemischt. Die dem
Ofen zugefiihrten Gaae mussen so yiel O, wie zur Bindung dea Fe erforderlich iat, ent­
halten, aber weniger ais der Gleichung 4 FeS2 r 7 O, = 2 Fe.,Oa -(- 4 S -f 4 S 0 2 entapricht. Ea wird daa Ausbringen an freiem S erhóht u. ein Eisenoxyd erhalten, das
n u r wenig S enthalt. (F. P. 744187 Tom 15/10. 1932, auag. 14/4. *1933. E . Prior.
15/10. 1931.)
Habbel.
Joseph Ernst Fletcher, Dudley, Herstellung von Eisen. W eichstahlschrott,
locker in Form eines Rohblockes yerpreBt, wird erh itzt; d ann wird geachmolzene
Sehlaeke zugegeben, wie aie beim PuddelprozeB erhalten wird. In einer Presse oder
unter dem Hamm er wird dann die Sehlaeke aus dem M etallkem entfernt u. das Metali
yerdichtet. — Das erhaltene Metali besitzt einen niedrigen C-Geh., ist in aeiner
S tru k tu r demSchweiBeisen ahnlich u. ist leieht yerarbeitbar durch Schmieden, Preaaen,
Ziehen oder Walzen. (E. P. 391248 vom 10/12. 1931, Auszug veroff. 18/5. 1933.) H a.
Alexandre Folliet und Nicolas Sainderichin, Paris, Herstellung von Eisenschmtmm. Gichtstaub, Erze oder ahnliche Fe-haltige Stoffe werden ununterbrochen
in Eisenachwamm umgewandelt, indem die Stoffe m it fein zerkleinertem Brennstoff
yermischt werden, der ao yiel C enthalt, daB die Mischung bei Fe-armen Erzen 10 bis
15% C u. bei K onzentraten m a i. 30% C enthalt. Die Mischung wird fortschreitend
m it steigender Temp. durch eine feuerfeste Kamm er bewegt, in dereń letzte Zone Luftstrahlen, die auf ca. 750—850° yorerhitzt sind, eingeblaaen werden. Vor Erreiehen
der Rk.-Kammer wird F e ,0 3 in Fe30., umgewandelt; in der Rk.-Kammer bildet die h.
eingeblasene Luft den festen C der Mischung zum Teil zu CO um, welches bei der hohen
Temp. sofort m it dem Fe30., reagiert. Fe.,O, - f 4 CO = 3 Fe + 4 CO.. Dureh das
Entweichen yon CO. wird das gebildete pastenformige Fe zu Eisenachwamm, der je-
1933. II.
HVIII. M e t a l l u k g ie . M e t a l l o g b a p h ie
u sw .
1425
doch noeh eingebetteten C enthalt, so daB eine Reoxydation des Fo vermieden wird.
' (F. P. 721584 vom 10/8. 1931, ausg. 4/3. 1932 u. E. P. 390 049 vom 9/8. 1932, Auszug veroff. 20/4. 1933. F. Prior. 10/8. 1931.)
HABBEL.
Issar Budowski und Hans Bardt, Deutschland, Vcrjahrcn zum Iliirten ton Eisen,
Stahl oder ahnlichen Melallen. Die zu hśirtenden Gegenstande werden in einer COhaltigen Atmospharc erhitzt, dann in einem Bade abgesehreekt, das aus einer Auflosung oder Suspension von Harzen (Kolophonium) oder harzsauren Salzen (harzgaurem Alkali) neben N- u. C-haltigen Verbb. in Olcn oder F etten besteht, darauf
wieder erhitzt u. dann in W. abgesehreekt. Bevorzugt werden Ole von lioherem Flammpunkt, z.B . Lcinól; ais N- u. C-haltige Verbb. konnen H arnstoff, Form iate oder andere
organ. Verbb. benutzt werden, die kein Krystallwasser enthalten. Die harzsauren
Alkalien konnen ganz oder zum Teil durch harzsaure Metalle, M etallformiate, Carbonyle ersetzt werden. Das Bad besteht z. B. aus 100 Gewichtsteilen Leinól, in dem
12 Teile Kolophonium gelost sind, 3 Teilen harzsaurem Kalium u. 3 Teilen N i-Form iat
u./oder 7,5 Teilen Harnstoff. — Dem Stahl werden in einfaeher u. billiger Weise hohe
Hkrtegrado verliehen. (F. P. 744050 vom 5/10. 1932, ausg. 11/4. 1933. D. Prior.
9/12. 1931.)
H abbel.
Sentry Comp., Taunton, iibert. von: Murray Winter, W rentham , Erhitzen ton
Stahl zum Ildrten. Śchnelldrehstahl m it ca. 17% W wird auf ca. 1260° in einer Atmospha.ro erhitzt, die durch unvollstandige Verbrennung von C erhalten ist u. dio etwa 25
bis 30% CO u. Restgase enthalt, die keine wesontlicho Oxydation, Aufkohlung oder
Entkohlung des Stahles bewirken. Der C 02-Geh. soli unter 5% u. vorzugsweise Yio
des CO-Geh. betragen. Bei einer derartigen Gas-Zus. wird die Oberflache des Stahies
nicht angegriffen, wahrend bei 17—25% CO starkę Entkohlung u. bei iiber 30% CO
Aufkohlung u. Schmelzen der Stahloberflaehe ein tritt. Gute Ergebnisse werden erzielt m it einem m it L uft gemischten Leuchtgas m it 34% CO, 4% C 02, 45% H 2 u.
14% CH,,. Zur Erzeugung der Schutzatmosphare kann auch dio Gluhmuffel selbst
yerwendet werden, die aus einem aus C-haltigem M ateriał gefertigten Błock besteht,
der m it einseitig geschlossenen Bohrungen zum Einlegen der Stahle versehen ist; die
Bohrungen haben einen etwas groBeren Durchmesser ais die Stahle. Das Blockmaterial
besteht aus einer Mischung aus 10—30% G raphit u. 90—70% h arter Kohle. Dio
schwache Verbrennung der Kammerinnenwandungen erzougt eine neutrale, ruhende
Atmospharc m it mindestens 25% CO u. 1/10 soyiel C 02. — Dio zu hiirtenden Stahle
besitzen eine bei der Erhitzung nicht angegriffene Oberflache. (A. P. 1 812837 vom
16/5. 1930, ausg. 30/6. 1931 u. A. P. 1898 415 yom 11/11. 1930, ausg. 21/2.1933.) H a.
American Rolling Mili Comp., Amcrika, Behandlung ton Siliciumstahl. Bleche
fur ełektr. Zwecke werden n. w. gewalzt u. gebeizt. U nter Ausfall der sonst dann vorgenommenen Gliihung erfołgt eine schwache Kaltwałzung m it anschlicBendcr Gliihung
bei hoher Tem p.; die Abkiihlung von dieser Temp. erfołgt bis ca. 540° langsam u. dann
schneller. — Man erhalt Bleche m it glatter Oberflache u. guten magnet. Werten.
(F. P. 41 917 vom 9/4.1932, ausg. 3/5.1933. A. Prior. 18/5.1931. Zus. zu F. P. 672 782;
C. 1930. I. 4252.)
H abbel.
Western Electric Comp., Inc., New York, iibert. von: Reginald S. Dean,
Washington, Eisenlegierung. Vcrf. zur H erst. vpn Dauerm agneten aus prakt. C-freien
Fe-Legierungen m it einem Metali dor W, Mo, Be u. Ta enthaltenden Gruppe. Der
fertige Magnet wird durch Abschrecken u. Anlassen einer Ausscheidungshartung unterworfen u. dann m agnetisiert. Die Legierungen konnen auch noeh Co oder Mg en t­
halten. Die besten W erte werden erzielt m it Legierungen m it 21,1% W, 23,4% Mo,
2,8% Be oder 21,9% Ta, die eventuell auch noeh 25% Co enthalten. Dio AnlaBtemp.
liegt etwa zwischen 550—750°, jo nach Zus. der Legierung. — Die Legierungen be­
sitzen guto mechan. u. magnet. Eigg.; der Hoehstwert fiir die Remanenz u. Koerzitiykraft wird nieht bei hóchster physikal. H artę erreicht. (A. P. 1904859 vom 24/3.
1930, ausg. 18/4. 1933.)
H abbel.
Fried. Krupp Akt.-Ges., Deutschland, Verfahren zur Herstellung ton schneidhaltigen
Eisen- und Stahllegierungen m it groBer H arte u. guten Festigkeitseigg. Den Legie­
rungen wird neben solehen Elementen, die Ausscheidungshartung hervorzurufen in der
Lage sind (z. B. Ti, Cu, W, Mo oder B) noeh einzeln oder gemiseht 1—25% Co oder
V zugesetzt; diese Legierungen werden dann yon hoher Temp., z. B. 700—1300° lang­
sam oder sohnell abgekiihlt u. z. B. bei 250—700° angelassen, wobei das Anlassen
durch eine besonders langsame Abkiihlung ersetzt werden kann. Die Legierungen
konnen etwa 0,1—10%> yorzugsweise etwa 3—6% Ti u. 1—25% , yorzugsweise etwa
1426
HTm. M e t a l l o r g ie . M e t a l l o g r a p h ie
u sw .
1933. II.
5—15% 6 ° oder V einzeln oder gemischt, sowio gegebenenfalls bis zu 5% Si oder Mn
enthalten. Eine andero geeignete Legierung enthalt etwa 0,1—25%, vorzugsweise
6— 15% W oder Mo einzeln oder gemischt u. etwa 1—25%. ani besten 5—15% Co oder
V einzeln oder gemischt, sowio gegebenenfalls bis 5% Si oder Mn. — Wegen ihrer
guten Schneidhaltigkeit sind die Legierungen ais Schneidmetall m it Vorteil zu yer­
wenden, insbesondero zum Drehen, Bohren u. Friisen. (P .P . 745171 yom 7/11.
1932, ausg. 6/5. 1933. D. Prior. 11/11. 1931.)
H abbel.
Vereinigte Stahlwerke Akt.-Ges., Deutschland, Verfahren zur Behandlung ferromagnelischer Legierungen zur Erzielung besonderer magnelischer Eigeiischaften. (F. P.
682 656 vom 2/10. 1929, ausg. 31/5. 1930. D. Prior. 24/10. 1928. — C. 1931. II. 100
[E. P. 346 013].)
H a bbel.
Vereinigte Stahlwerke Akt.-Ges., Deutschland, Verfaliren zur Behandlung
ferromagnelischer Legierungen zur Erzielung besonderer magnelischer Eigenschaflen nach
F. P. 682 656 (s. yorsteh.), dad. gek., daB Legierungen yerwendet werden, die 7 bis
30% W u. 0,5— 20% Co enthalten u. die C-arm oder C-frei sind; der C-Geh. soli unter
0,25% betragen; die Legierungen kónnen weitero Zusatze von Cr, V, Al, Si, Ti, Mn,
Ni, Cu, Be oder seltenen Metallen, wie Zr, Ta, U, einzeln oder gemeinsam bis 25% en t­
halten; der W-Geh. kann ganz oder teilweise durch Mo ersetzt sein. — Aus diesen
Legierungen hergestellte Magnete, die nach dem Verf. des H auptpat. eine Ausscheidungshartung erfahren haben, sind alterungsfrei u. zeigen auch nach einer Erhitzung bis
auf R otglut kein Absinken der magnet. W erte, insbesondere aueh der Koerzitivkraft.
(F. P. 42 094 vom 25/7. 1932, ausg. 19/5. 1933. D. Prior. 25/7. 1931. Zus. zu F. P.
682 856; vgl. vorst. Ref.)
H abbel.
International Nickel Co., Inc., New York, iibert. yon: Christopher Maurice
Walter Grieb, Swansea, Entfernen von Nickel aus Erzen o. dgl. unter Bildung von
Nickelcarbonyl. Die Rk. wird in Abwesenheit von 0 2 u. in Ggw. einer ein akt. Glied
der S-Gruppe enthaltenden Verb., z. B. einer S, Se oder Te enthaltenden Verb., wie
Ni-Sulfid, Ni-Selenid oder Ni-Tellurid, durchgefiihrt. (A.P. 1 909 762 vom 26/12.1930,
ausg. 16/5. 1933. E. Prior. 16/1. 1930.)
D rew s.
Jan Peterka, Prag, Nicht oxydierende Legierungen, bestehend aus Ni, Cr u. Ag
im Verhaltnis 65—95% Ni, 4—25% Cr u. 0,5—10% Ag. (Tschechosl. P. 43 360
yom 17/3. 1932, ausg. 25/4. 1933.)
'
Sc h o n f e l d .
Canadian Westinghouse Co., Ltd., Hamilton, Canada, iibert. von: John
Wesley Marden und Harvey Clayton Rentschler, E ast Orange, N. J., Herstellung
von Thor-Mólybdanlegierungen oder Gemisehen derselben, dio froi von 0 2 oder andoren
Verunreinigungen sind, durch Vermischen der gepulverten Metalle, durch Pressen u.
Sintern im Yakuum u. durch darauffolgendes Erhitzen im Vakuum bis dicht unter
den F. Dio dichtc, żusammenhiingende M. wird gewalzt u. zu Driihten ausgezogen.
(Can. P. 288 445 vom 15/12. 1923, ausg. 2/4. 1929.)
M. F. M u l l e r .
Carl Theodor Rauschenbusch und Felix Rauschenbusch, Kirchen, Sieg, Einrićhtung zur Isolierung von spezifisch scliweren Mineralien, insbesondere Edelmetallen,
aus fein vermahlenen Oesteinen nach P atent 567 398, dad. gek., daB in dio Wasserzufiihrungsleitung eine gegeniiber der AuBonluft abgeschlosseno Kamrner eingeschaltet
ist, die nur teilweise m it W. angefiillt ist u. in welcher sich oberhalb des W. ein Luftpolster befindet, welches auf das dem SehlammgefaB bzw. dem Fangbehiilter zuflieBonde
W. einwirkt. Die von dem W. m itgefuhrten Luftblasen steigen in der teilweise mit
W. gefiilltcn Kani mer auf, sammeln'sich in dem Luftraum dieser Kamrner an u. kónnen
daher nicht in den Fangbehalter gelangen. Es wird also yermieden, daB das zu isolierende Minerał wahrend des Separationsvorganges m it der L uft in Beriihrung kommt
n. daB die leicht an den Luftblasen haftenden Erzteilchen zusammen m it den L uft­
blasen durch das standig flieBende Schlammwasser aus dem Fangbehalter fortgeschwemmt werden. Ferner erleichtert u. unterstiitzt das in der Kammer vorhandeno
Luftpolster die Erzeugung des zur Separation benótigten Riickstaues im Schlamm­
wasser. (D. R. P. 579180 KI. 42 1 yom 13/5. 1931, ausg. 22/6. 1933. Zus. zu D. R. P.
567 398 C. 1933. I. 1681.)
H e l n r ic h s .
Fagersta Bruks Aktiebolag, Schweden, Verfahren zur Herstellung von Werkzeugen u. dgl. aus gesinterten Hartmetallcarbiden oder ahnllchem Materiał. In einem
pulverformigen Gemisch aus einem harten Bestandteil, z. B. H artm etallcarbid u.
mindestens einem weicheren Zusatzmetall, z. B. Fe, Co, Cu oder Ni, wird eine chem.
Rk. m it dem Zusatzmetall hervorgerufen, das Gemisch gepreBt u. dann eventuell
nach einer weiteron Pressung, Red. u. W armebehandlung gesintert. Das Gemisch
1933.
IX.
Hyiii* M e t a l u t r g i e . M e t a l l o g i i a p h i e tjs w .
1427
kann W, Mo, Ti oder V enthalten; in dem Gemiseh konnen oxyd. Verbb. yon Zusatzmetall erzeugt werden, die nach dem Pressen reduziert w erden; das Gemiseh kann m it
einer eine Chloryerb. enthaltenden Lsg., z. B. NHjCl, oder m it einer verd. Saure befeuchtet u. das Chlor nach dem Pressen entfernt werden; ais Losungsm. kann z. B. W.
oder Methylalkohol benutzt werden; statfc Chlorverbb. konnen Sulfate oder andere
Salze gebildet u. hierfiir (NH4)2S 04 oder NH,,N03 oder yersehiedene A eetate verwendet werden; nach dem Pressen wird das Prod. auf max. 600° erh itzt u. dann noclimals bei hoherem Druck, etwa 10 000 ltg/qcm, gepreBt. — Man erhalt homogene, gut
bearbeitbare Formstiicke. (F. P. 745 076 -vom 3/11. 1932, ausg. 2/5. 1933. Sehwed.
Prior. 4/11. 1931.)
H a b b e l.
Fried. Krupp Akt.-Ges., Essen, Herstellung von Oeraten aus einem Stiel yon
Eisen oder Stahl u. einem das cigentliche Gerat bildenden Teil aus einer H artm etalllegierung. An der SchweiBstelle wird zwischen die beiden Teile eine P latte aus zahem
Metali (Molybdan, Chromnickel-, Nickeleisenlegierung) eingelegt, das ungefahr den
gleichen Warmeausdehnungskoeff. aufweist, wie die Hartmetallegierung, u. es erfolgt
dann das YersehweiBen in der bekannten Weise. D urch diese MaBnahme sollen die
beim SchweiBen auftretenden Spannungen aufgenommen werden, so daB sie nicht
auf die Hartmetallegierung ubertragen werden u. die Bldg. von Rissen in dem H artmetall an der Sehweiflstelle vermieden wird. (Holi. P. 29749 yom 11/6. 1930, ausg.
15/5. 1933. D. Prior. 6/11. 1929.)
H e i n r ic h s .
Patent-Treuhand-Ges. fiir elektrische Gluhlampen m. b. H., Berlin, Lotmasse.
Pulverformiges Lotm etall u. pulverfórmiges FluBmittel (Ammoniumchlorid, Zinkchlorid, Ammoniumphosphat) werden gemischfc u. zu kleinen P latten oder Kugeln
geformt. (Holi. P. 30 025 voin 26/8. 1930, ausg. 15/6. 1933. D. Prior. 28/9.
1929.)
H e i n r ic h s .
Alexis Seraphin ciuzel, Frankreich, Lotmasse. Die Lotmasse wird aus Zinn,
Aluminium u. Borax hergestellt u. zwar etwa im Verhaltnis: 880 Gewichtsteile Zinn,
120 Gewichtsteile Aluminium u. 40 Gewichtsteile Borax. Dem gesehmolzenen Zinn
wird zunachst das Aluminium u. erst dann der Borax zugemiseht. Die Lotmasse h at
einen niedrigen F. u. ist fiir alle weichen Metalle geeignet, z. B. Aluminium, Kupfer
u. Zinn. (F. P. 746 066 vom 12/2. 1932, ausg. 22/5. 1933.)
H e i n r ic h s .
Allgemeine Electricitatsgesellschaft, Berlin, Schweijiverfahren. Zum legierenden Verschweifien werden die miteinander zu verbindenden Teile in reduzierender
Atmosphare erhitzt, u. es wird ais SohweiBmetall eine Kupfer-Nickellegierung ycrwendet. Der zweckmaBige Grad der FlieBfahigkeit wird durch Abstimmen der beiden
Metalle in der Legierung u. gegebenenfalls auch durch Zusatz eines oder mehrerer
leicht schmelzbarer Metalle (Zink, Zinn, Blei, Aluminium, Cadmium) erreicht. (Holi. P29438 yom 22/1. 1930, ausg. 15/4. 1933. D. Prior. 6/4. 1929.)
H e i n r ic h s .
Elektro-Thermit G. m. b. H., Berlin-Tempelhof, Aluminothcrmisches Zwischengupverfahren, dad. gek., daB der die StoBlucke zwischen den Schienenkópfen fiillende
Teil des ZwischenguBmotalls in der GuBform durch Zem entation yergiitet oder durch
Legierung yeredelt wird. — Der untere Teil der Form , otwa bis zum Schienonkopf,
ist vorher m it Eisen aus dem Tiegel angefiillt. Es besteht also der untere Teil der
UmguBlasche aus weichem Eisen, der Teil oberhalb des Schienensteges zwischen u.
neben den Schienenkópfen aus kartem Metali. Durch das Verf. soli yermieden werden,
daB die SchweiBstelle zu Briichen neigt. (D. R . P. 580 035 KI. 49 h vom 30/4. 1932,
ausg. 5/7. 1933.)
HEINEICHS.
Viktor Bertleff, Żilina, Herstellung sulfonierter Yerbindungen fiir Mełallbeizbader,
insbesondere fiir Eisen u. Stahl. Hochsd. Teerólbasen, die in yerd. Sauren wl. sind,
werden m it konz. H 2S 0 4 so lange erhitzt, bis sie sich in verd. Sauren klar lósen.
(Tscheehosl. P. 43 053 vom 18/9. 1929, ausg. 25/3.1933.)
Sch on feld .
Andre Albert Samuel, Paris, Herstellung von diinnen isolierenden Schichten a u f
Aluminium, Magnesium, Tantal oder Legierungen dieser Metalle auf elektrochem. Wege.
Die zu iiberziehenden Werkstiicke werden in einem Elektrolyten, der aus einer Lsg.
oder Schmelze yon Verbb. einer sehr schwachen Base m it einer schwachen Saure
besteht, ais Anodę geschaltct. Ais Sauren kommen z. B. H 3B 0 3, Phthalsiiure u. gewisse
Phenole, ais Basen gewisse_Alkohole, wenig dissoziierte Aminę, cycl. oder heteroeycl.
Basen, Diathylenglykol u. Athanolamine in Frage. Zur Bldg. einer isolierenden Schicht
auf Al yerwendet m an z. B. eine Lsg. von 1 Teil H 3B 0 3 u. 1 Teil T riathylam in in 1 Teil W .
(E. P. 387 437 yom 9/11. 1931, ausg. 2/3. 1933. F. Prior. 8/11. 1930.)
Ge i s z l e r .
1428
H IX. O r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1933. II.
[russ.] Władimir Alexandrowitsch Bogoljubow, Entkohlung von Ferromangan im elektr.
Bogenofcn. Moskau-Leningrad: Gosmaschmetisdat 1933. (24 S.) 55 Kop.
[russ.] K. A. Domennow, Verss. zur Aufarbeitung von Pt-Erzen. Moskau-Leningrad:
Źwetmetisdat 1933. (96 S.) Rbl. 2.—.
[russ.] A. Kannenberg, Dio WeiCblechproduktion. Moskau-Leningrad; Gosmaschmetisdat
1932. (74 S.) 1 Rbl. 50 Kop.
[russ.] N. N. Muratsch und M, A. Eeskow, Standards der Nichteisenmetalle u. Legierungen.
Heft 1. Moskau: Standartisazija i Rationalisazija 1933. (176 S.) Rbl. 2.25.
IX. Organische Industrie.
Julius Alexander Brachfeld und Albert Smoła, Wien, Oeuiinnung von Aminoalkoholen aus ihren wdsserigen Losungen, dad. gek., daB das W. durch Abdest. m it Hilfe
von in W. unl., m it diescm niedriger ais die Aminoalkoholo sd. azcotrope Gemischo
bildcnden Entziehungsfll. entfernt wird. Verwendbar sind KW-stoffe, Bzl., Benzine,
Halogenverbb. — Man bliist z. B. in einer durch Zeiehnung erlauterten Vorr. Bzl.-Dampf
in dio Lsg. von Mono-, Di- oder Triatlianolamin oder von Propanolaminen. Das m it dem
Bzl. iibergehende W. ist frei von Base. (Oe. P. 133 645 vom 26/2. 1932, ausg. 10/6.
1933.)
Altpeter .
Henry Dreyfus, England, Synthetische Hcrstellung von Ameisensaure. CO u. W.
oder W.-Dampf werden in Ggw. von Sauren oder sauren Stoffen aufcinander wirken
gelassen. In B etracht kommen Ameisensaure, Essigsaure, HCI, Chromsiiure u. andere
Metalloxyde sauren Charakters, Kupfersulfat m it oder ohne H 2SO.,; CO absorbierende
Stoffe, wio Kupferehlorur oder Silbernitrat, Tempp. zwischen 100 u. 350°, Drucke von
1—20 kg węrden angewendet. Die Rk. kann zum Teil in fl. Phaso ausgefuhrt u. das CO
ais techn. Gasgemisch angewendet werden. Z. B. werden etwa gleiche Teile CO u.
W.-Dampf boi einem Druck von 15 kg durch Eg. von 220° geleitet, der 10°/0 Kupferehloriir enthiilt. Dio Ameisensaure kann durch Dest. isoliert werden. (F. P. 745 083
vom 3/11. 1932, ausg. 2/5. 1933. E. Prior. 1/12. 1931.)
D onat.
Zschimmer & Schwarz Chemische Fabrik Dolau,Greiz-Dolau, Thfir. (Erfinder:
Oskar Jochem, Greiz-Dólau, und Theodor Hennig, Greiz),Verfahren zur Hcrstellung
von Aluminiumformiat in wasscrldsliche.r krystallisierter Form, dad. gek., daB man 1. eine
wss. Al-Formiatlsg. m it einem spezif. Gewicht iiber 1,100 bei gewóhnlicher Temp.
langere Zeit, gegebenenfalls unter Ruhren, sich selbst ubcrliiBt, 2. zu der wss. Al-Formiatlsg. geringe Mengen krystallisierten Al-Formiats ais Impfstoff zusetzt, 3. dio nach der
Abscheidung des krystallisierten Al-Formiats iibrigbleibende, nicht ausgesehiedenes AlForm iat enthaltende M utterlauge zur Herst. neuer Mengen von Al-Formiatlsg. verwendet. :— Z. B. geben 10 1 Al-Formiatlsg. von 1,152 spezif. Gewicht m it 84,4 g A120 3
u. 201 g H C 02H im 1 beim Stehen unter zeitweiligem Ruhren nach 120 Stdn. 50 g
krystallisiertes Al-Formiat der Formel Al(H-COO)3-3 H 20 . (D. R. P. 575 597 KI. 12o
vom 16/8. 1932, ausg. 23/6. 1933.)
D onat.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F ranldurt a. M., Verfahren zur Hcrstellung ton
Additionsprodukten von Formylhalogeniden. Additionsprodd. von Formylhalogenidcn
m it Al-Halogcniden werden durch Behandlung von wasserfreien Halogenwasserstoffen in
Ggw. wenigstons aąuimolekularer Mengen CO m it etwa aąuimolekuiaren Mengen wasser­
freien Al-Halogeniden bei Uberdruck erhalten. — Z. B. werden 1000 Teile wasserfreies
A1C13 in einem Autoklaven bei 120—150 a t m it einer Mischung von gasformigom HCI
u. CÓ bei 50° behandelt, bis keine Druckabnahme mehr stattfindet. E rhalten werden
etwa 2000 Teile einer braunen viseosen Fl. Das entsprechend aus A1J3 u. H J in Ggw.
von Kupfcr bei 60 a t u. 50° hergestellte Prod. krystallisiert beim Abkiihlen auf etwa 5°.
(E. P. 391 600 Tom 15/4. 1932, ausg. 25/5. 1933.)
D onat.
Publicker Inc., Philadelphia, ubert. von: Carl Haner, Moylau, und Edward
P. Fenimore, Drexel Hill, Permsylvania, V. St. A., Verfahren zur Hcrstellung von Essig­
saure. E in Dampfgemisch, das zu Essigsaure oxydierbare Stoffe, wie A., gegebenenfalls
in Ggw. von Acetaldehyd, enthiilt, wird m it Sauerstoff u. eventuell W. durch einen auf
300—400° gehaltenen Rk.-Raum geleitet, der m it A.-Dampf in Abwesenheit von Sauer­
stoff bei 300—340° behandeltes Kupferoxyd enthalt. Beim Maximum der Bldg. von
Essigsaure werden dio Dampfe kondensiert, die Essigsaure isoliert u. nicht oxydierto
Stoffe von neuem katalyt. behandelt. (A. P. 1911315 vom 19/8. 1931, ausg. 30/5.
1933.)
D onat.
E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, ubert. von: James W. Lawrie,
Shorewood, Wisconsin, V. St. A., Hcrstellung ton Essigsaure aus Ruekstanden der
1933. II.
O r g a n is c h e I n d u s t r i e .
1429
Olyceringarung. Solche Riickstande werden boi 300—400°, etwa bei 350°, 5—60 Min.
z. B. 15 Min., in Ggw. alkal. Stoffe, wie Oxyde, H ydroxyde oder Carbonate der Alkalioder Erdalkalimetalle, caleiniert. Z. B. werden 1000 g frischer Riickstande m it 3000 g
pulverisiertem Kalkstein in einem KupfergefaB unter Verdrangung der L uft durch C 02
15 Min. auf 350° erhitzt. Das fein pulverisierte Rk.-Prod. wird m it 500 g A. u. einem
geringen tJberschuB an H 2SO., behandelt, u. die gebildeten Ester, insbesondere Essigsdureathylester, durch Dest. abgetrennt. (A. P. 1909183 vom 14/5. 1930, ausg. 16/5.
1933.)
D onat.
Commercial Solvents Corp., iibert. von: Hugh R. Stiles, Terre H aute, Indiana,
Maryland, V. St. A„ Herstellung aliplialischer Sauren. Kohlenhydrale, z. B. Melasse, aber
auch Salze, wie Ca-Laclat, werden m it Mischungen von 0,1—3% Buttersaurebaklerien,
wio Closlridium acetobulylicum, 1—10°/o Milchsaurebaklerien, wie Lactóbacillus casei, u.
87—98°/0 Propiomaurebakterien, wie B. acidi propionici, bei 20—38° unter Zusatz von
NaOH, N aH C03, N a2C03, NH 3 oder CaC03 bei pn = 4,6—7,0, vortcilhaft etwa 5,2,
Tcrgoren. Dabei werden etwa 45—70°/o Propionsaure, 30—40°/0 Essigsaure u. 1—10°/o
Butlersdure erhalten. (A. P. 1913 346 vom 25/11. 1929, ausg. 6/6. 1933.) D o n a t .
Eastman Kodak Co., Rochester, New York, iibert. von: James C. White und
Herbert G. Stone, Kingsport, Tennessee, V. St. A., Yerfahren zur Herstellung von Essigsaureanhydrid aus rohem Natriumacetat. Rohes, kohlehaltige Vcrunreinigungen enthaltendcs Na-Acetat, wie es z. B. durch Neutralisicrcn von rohem Holzessig, Eindampfen
u. Erhitzen des trockenen Acetats auf 200—300° erhaltlich ist, wird, jo nach der
Intensitat des Riihrcns m it 1/2—2-mal seinem Gewicht an Essigsaureanhydrid u. etwa
der Hiilfte seines Gewichtes an Tliionylchlorid bei etwa 20— 40° umgesetzt, u. das zugesetzte u. gebildetc Anhydrid etwa im Vakuum bei 50—75° abdest. Andere Saurechloride, die Anhydrid aus Na-Acetat bilden, wie P0C13, Acetylchlorid, SuMurylchlorid
oder Phosgen, sind ebenfalls anwendbar. Das frei von kohlehaltigen Verunreinigungen
anfallende Anhydrid kann noch gereinigt werden, z. B. durch Zugabe von Chlor u.
wasserfreiem Na-Acetat, Erhitzen unter RiickfluB u. Abdest. des reinen Anhydrids.
(A. P. 1912747 vom 4/3. 1930, ausg. 6/6. 1933.)
D onat.
Henry Dreyfus, England, Verfahren zur Herstellung von Anhydriden aliplialischer
Carbonsduren, insbesondere von Essigsaureanhydrid. Bei der katalyt. therm . Zers. von
Eg. oder anderen alipliat. Sduren werden K atalysatoren verwendet, die aus mehreren
an eine Phorphorsiiure gebundenen Metallen bestehen, von denen mindestens eines so
clektronegativ wie Ba ist. Alle Metalle konnen in Form bas. Radikale oder eines oder
mehrero in Form saurer Radikale yorhanden sein. D ie K atalysatoren konnen im
SchmelzfluB oder auf Tragern, allein oder m it anderen K atalysatoren oder in fein zerteiltem Zustand verwendet werden. Vorwiirmung der Saure u. Tempp. von 600—800°
bei der Rk. kommen in Betraoht. Z. B. werden gleiche Teile NaCl u. KC1 u. je 10°/o
dieser Mischung an K- u. Ba-Tetrametaphosphat yerwendet. (F. P. 745 322 vom 2/11.
1932, ausg. 9/5. 1933. E. Prior. 31/12. 1931.)
D onat.
C. F. Boehringer & Sohne G. m. b. H., Deutschland, Yerfahren zur Herstellung
ton Fettsuureanhydriden. Athylidendiacelat oder seine Homologen werden im Dampfzustand bei erhóhter Temp. iiber K atalysatoren m it unvollkommen ausgebildeter Oberflache, wie sie im F. P. 696 154; C. 1931. I. 2535 beschrieben sind, geleitet. —
Z. B. werden durch ein U-Rohr, das m it Phosphorsaure behandelte Kieselsaure enthalt,
bei 300—350° Dampfe von Atliylidendipropionat geleitet. Boi einmaligem Ubcrgang
werden 31°/0 zu Prapicnisaureanhydrid umgesetzt. (F. P. 746 684 vom 2/12. 1932,' ausg.
2/6. 1933. D. Prior. 21/12. 1931.)
D onat.
Henkel & Cie. G. m. b. H., Deutschland, Yerfahren zur Herstellung gemischter
Anliydride ton Borsdure und organischen Sduren. Mischungen yon Borsaure oder ihren
D eriw ., wie Bortrioxyd u. organ. Sauren auBer Essigsaure, werden in Ggw. von wasserabspaltenden Stoffen, wie Anhydride niederer organ. Sauren, z. B. Essigsaureanhydrid
oder SOCl2, PC13 oder PC15, erhitzt. Z. B. werden im W.-Bad 284 Teile Stearinsdure,
62 Teile Borsaure u. 200 Teile Acetanhydrid bis zur Bldg. einer klaren homogenen Lsg.
erhitzt, Essigsaure u. iiberschiissiges Acetanhydrid durch Dest. entfernt u. das Borstearinsaureanhydrid gegebenenfalls umkrystallisiert (F. 71°). Borlaurinsaureanhydrid,
Borcocosólfetlsaureanhydrid, Borbenzoesaureanhydrid (F. 166°), Borziintsaureanhydrid
(F. 125— 130°) werden entsprechend hergestellt. (F. P. 746 954 vom 5/12. 1932, ausg.
9/6. 1933. D. Prior. 23/12. 1931.)
D on at.
Nicolaas Rusting, ’s-Gravenhage, Oewinnung ton Alkalicyanalen, dad. gek., daB
man Alkalisalze, wie N a2S, NaCN, N a2S 0 3, N a2C 03 oder dereń Gemische bei zwischen 100
1430
H IS. O r g a n is c h e I n d u s t r ie .
1933. II.
u. 800° liegenden Tempp. m it C 02 bzw. COS u. N H , behandelt, wobei m an bei Verwendung von sauerstoffreien Salzen gegobenenfalls — bei sauerstoffhaltigen Salzen
dagegen unbedingt — reduzierende u. gleiehzeitig W. zerlegende Gase, wie CO, HCN,
(CN)2 o. dgl., zusetzt. — Dem Gasgemisch konnen weiterhin nooh inerte Gase zugesetzt
werden. Man kann unter erhóhtem oder yermindertem Druck arbeiten. Weiterhin
konnen den Alkalisalzen den F. erniedrigende oder inerte oder aktivierendo Stoffe
zugesetzt werden. D as Alkalisalz kann auch in einem Lósungsm. gel. oder dispergiert
sein. (Holi. P. 29 812 vom 9/2. 1931, ausg. 15/5. 1933.)
D r ew s.
Dr. F. Raschig G. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh. (Erfinder: Walter Prahl und
Wilhelm Mathes, Ludwigshafen a. Rh.), Verfahren zur Darstellung von A nilin durch
Uberleiten von Chlorbenzol im Dampfzustande zusammen m it NEL, bei erhohter Temp.
iiber K ontaktc, gek. durch dio Verwendung von K ontakten, die auBer mindestens einem
derjenigen bei Zimmertemp. festen Elemente der 5. u. 6. Gruppe des period. Systems,
dereń Salze aus ihrer wss. Lsg. durch (NH ,)2S nicht ais H ydroxyd gefallt werden, oder
einer Verb. dieser Elemente mindestens eines der Metalle Cu, Co, Ni u. Fe, oder eine
ihrer Yerbb. enthalten. — 3 weitere Anspruche. — Z. B. leitet man einen Ghlorbenzolstrom von 300 g m it 50 1 2V7/3-Gas in der Stde. bei 400° iiber einen K ontakt, der durch
Impragnieren von 1000 ccm Silicagel m it einer Lsg. von 50 g NH4-Phosphat, 50 g NH4W olfram at u. 20 g CuCl2 in 300 ccm W. u. anschlieCendcs Trocknen hergestellt ist. Man
erhalt in der Stde. 45 g Anilin. Weitere geeigneto K atalysatoren sind N H 4-Molybdat,
-Arsenat oder -Selenat + CuCl2, N H 4-Vanadat + N H 4-Phosphat + NiCl2, sowie N a2S04
+ CuCl2. Ais K ontakttriiger kann man auch Bloicherde, Bimsstein oder A120 3 verwenden. (D. R. P. 579229 KI. 12q yom 24/10. 1930, ausg. 22/6. 1933.) N o u v e l .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Georg Kranzlein,
Hóchst a. M., und Heinrich HopJf, Ludwigshafen a. Rh.), Darstellung von organischen
Sulfonsaurehalogeniden, dad. gek., daB man die Salze von organ. Sulfonsauren mit
Benzotrihalogeniden oder dereń Substitutionsprodd. erhitzt. — (Hierzu vgl. F. P.
739290; C. 1933. I. 2173.) Die Rk. verlauft hierbei unter Verwendung von Benzotrichlorid etwa wie folgt:
1. C6H5CC13 + R- S 0 3N a = CeH 5COCl + R- S 0 2C1 + NaCl
2. C0H 5CC13 + 2R- S 0 3N a = 2R- S 0 2C1 + CeH 6C02N a + NaCl
(R = aliphat., cycloaliphat., aromat, oder heterocycl. Rest). Es empfiehlt sich bisweilen, in Ggw. indifferenter Lósungsmm., wio Trichlorbenzol, zu arbeiten. Z. B. wird
Benzotrichlorid (I) m it naphthalin-2-sulfonsaurem N a 3 Stdn. auf 200° im Ólbado erhitzt.
Nach kurzer Zeit wird die M. fl. Man gieflt in das h. Rk.-Prod. ubersebiissiges Bzl.,
saugt yon dem NaCl ab u. dest. nach Abtreiben des Bzl. die Lsg. im Vakuum. Man
erhalt 90°/0 der Theorie an reinem Benzoylchlcrid (n ) u. iiber 80% der Theorio an
Naphthalin-2-sulfoddorid, F. 66°. E rsetzt man I durch 2,4-Dichlorbenzotrichlorid, so
entsteht an Stelle von II das 2,4-DichlorbenzoylcMorid. — Analog erhalt man au3 I u.
'p-toluolsulfonsaurcm N a neben II reines p-ToluolsulfocMorid, F . 69°, — aus I u. methansulfonsaurem N a reines Methansulfochlorid, Kp. 161—166°, u. II, — I u. cyclohexansulfonsaurem N a das GydohezansulfocTdorid, K p.13 125°, — I u. anthrachincm-2-sulfonsaurem N a das Anthrachinon-2-sulfochlorid, — 1 u. •pyridin-2-sulfcmsaurem N a das
Pyridin-2-svlfochlorid, — sowie aus I u. nitrobenzol-m-sulfonsaurem N a das m-Nitrobenzolsulfochlarid u. II, die durch fraktionierte Dest. Yoneinander getrennt werden
konnen. (D. R. P. 574 836 KI. 12o vom 29/7. 1931, ausg. 20/4. 1933. E. P. 384 722
vom 14/9. 1931, ausg. 5/1. 1933.)
Sc h o tt la n d er .
Henkel & Cie. G. m. b. H., Deutschland, Verfahren zur Herstellung von im Saurerest substituierten Estem. Oxy- oder Mercaptofettsauren, die am Sauerstoff bzw. Schwefel
alkyliert, cycloalkyliert, aralkyliert oder aryliert sind, oder ihre D eriw . oder Sub­
stitutionsprodd. werden m it solchen aliphat. oder hydroaromat. Verbb. verestert, die
mindestens eine Oxy- oder Mercaptogruppe u. 6 C-Atome enthalten. Z. B. kommen
Alkohole m it mindestens 6 C-Atomen oder Harzalkohole oder Naphthenalkohole u.
andererseits Alkyl-, Aryl-, Arallcyl- oder Hydroaryloxy- bzw. -mercaploessigsdure in Betracht. — 186 Teile Dodecanol-1 in etwa der gleichen Menge CC14 gel., werden unter
Riihren m it 170 Teilen Phenoxyacelylchlorid versetzt. Die Rk. wird bei 70° bcendet u.
CC14 abdest. Der farblose harzige Ester hat den F. 31°. Entsprechend wird m it Octodecanol ein Ester vom F. 55°, m it Hexadecanol vom F. 47° u. m it Tetradecanol vom
F. 39° erhalten. Mit Gydohexanol entsteht ein 01 vom Kp. 175—178° bei 7 mm. (F. P.
746 434 Tom 25/11. 1932, ausg. 29/5. 1933. D. Prior. 5/12. 1931.)
D on at.
1933. II.
Hm- O r g a n is c h e I n d u s t r ie .
1431
E. I. du Pont de Nemours & Co., iibert. yon: Walter E. Lawson, Wilmington,
Delaware, V. St. A., Ester zweibasischer Sauren. Solcho Sauren, wie Phthalsaure bzw.
ihre Anhydride, werden mindestens an einer Carboxylgruppe m it einem A lkylather
eines mehrwertigen, iiber 2, etwa 3—6 Hydroxylgruppen enthaltenden Alkohols, wie
Glycerin oder Sorbit, yerestert, wahrend die zweite Carboxylgruppe frei oder m it einem
einwertigen Alkohol, wie Butanol, oder einem Atheralkohol yerestert sein kann.
Z. B. kann durch Erhitzen yon 74 Teilen Phthalsaureanhydrid m it 60 Teilen Monodthylin auf 140° wahrend 2% Stdn. saures Monodthylinphthalat u. aus diesem m it iiberschiissigem Butanol bei 160° in Ggw. von HC1 wahrend 6 Stdn. Butylmonoathylinphthalat vom Kp. 231—232° bei 7 mm Druck erhalten werden. (A. P. 1 909196 vom
27/7. 1928, ausg. 16/5. 1933.)
D onat.
Gesellschaft fiir Chemische Industrie in Basel, Basel, Verfahren zur Herstellung
von Estern von aromatischen Sulfodicarbonsauren aus den entsprechenden Sauren, dereń
Anhydriden oder Halogeniden u. aus Hydroxylverbb. m it mehr ais 2 C-Atomen. Z. B.
wird aus Phthalsaureanhydrid u. S 0 3 das Sulfophthalsdureanhydrid hergestellt, das
mit Amylalkohol zu dem Sulfoplithalsdureamylester yerestert wird. In einem anderen
Beispiel wird das p-SulfojMhaLsauretrichloridm it Amylalkoholyerestert oder Naphthalsdure-3-sulfonsdure m it Amylalkohol. Andere alkoh. Komponenten sind Butylalkohol,
Octylalkohol, Palmitin- oder Stearinalkohol. (Holi. P. 30 082 vom 21/3. 1931, ausg.
15/6.1933. Schwz. Prior. 29/3. 1930.)
M. F. Mu l l e r .
Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin (Erfinder: Erwin Schwenk und Kurt
Schmidt, Berlin), Darstellung von CampJim aus Pinen oder Nopinen m it Hilfe yon
Katalysatoren. Das Verf. ist dad. gek., daB m an die Ausgangsstoffe in Dampfform
unter Zugabe von W .-Dampf iiber Borphosphorsdure leitet, die zweckmaflig auf Tragersubstanzen aufgebracht ist. — 10 Teilo H3P 0 4 u. 6 Teile bei 250° entwasserte H 3B 0 3
werden trocken erhitzt. Nach dem Auswaschen wird die getrocknete u. gepulyerte
Borphosphorsaure auf kleine Bimssteinstiickchen aufgebracht. Der K atalysator wird in
Kupferrohren eingefullt u. darin auf etwa 325° erhitzt. D arauf wird ein Gemisch
von 1 Teil Pinen u. 4 Teilen W .-Dampf in flottem Gange durchgeleitet. Man erhalt 70
bis 80% Camphen. (D. R. P. 578 569 KI. 12o vom 29/11. 1931, ausg. 15/6.
1933.)
M. F. M u l l e r .
Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin, Katalylische Umwandlung von Nopinen in
Pinen und Camphen oder von Pinen in Camphen unter Verwendung von in W. 1. neu­
tralen Metallsalzen der H 2S 0 4, die bei 220° ein Mol Krystallwasser festhalten. —
1 kg Pinen wird unter Riickflufl zum Sieden gebracht, worauf 50 g M gS04-H 20 , das
durch Trockncn von Bittersalz bei 125—150° erhalten wurde, zugesetzt werden. Sobald
alles Pinen yersehwunden ist, werden 200 ccm W. zugesetzt, u. das abgeschiedene
rohe Camphen wird in iiblicher Weise aufgearbeitet. — 1 kg Nopinen wird auf 140°
erhitzt u. m it 25—30 g NiSO.,, das bei 125° getrocknet worden ist, yerruhrt. Die Camphenbldg. ist beendet, sobald alles Nopinen u. Pinen yersehwunden ist. In einem
weiteren Beispiel wird dest. Terpentinól unter RuekfluB in Ggw. yon M gS04-H 20
gekocht oder durch gekórntes N iS 04-H 20 geleitet u. zu Camphen umgesetzt. (E. P.
391 073 yom 13/12. 1932, ausg. 11/5. 1933. D. Prior. 18/12. 1931.) M. F . M u l l e r .
Howards & Sons Ltd., England, Herstellung von synthetischem, inaklivem Menłhol
und Neomenthol aus den Gemischen der inakt. Menthole bzw. Mentholisomeren, die
bei der H ydrierung yon Thymol, Menthonen, Menthenonen u. ahnlichen Verbb. erhalten
werden, indem zunachst das Isomenthol in bekannter Weise entfernt wird, worauf
das restliche Mentholgemisch einer Umkrystallisation evtl. unter Verwendung eines
Losungsm. unterworfen wird. — Z. B. wird ein isomentholfreies Gemisch, das zu 90%
inakt. Menthol u. zu 10% inakt. Neomenthol enthalt, auf 15° abgekiihlt. Dabei krystallisiert ein Prod. von F. 31° aus, wclehes nach dem Umkrystallisieren aus PAe.
inakt. Menthol yom F>35° darstellt. Vgl. E. P. 376356; C. 1932. II. 2109. (F. P.
744 455 yom 22/10.1932, ausg. 20/4.1933.)
M. F. M u l l e r .
Howards & Sons Ltd., John William Blagden und Walter Edward Hugget,
England, Herstellung von Additionsverbindungen von Terpenalkoholen oder hydroaromatischen Alkoholeń mit Orthophosphorsaure, m it Ausnahme yon Menthol. Geeignete
Alkohole sind beispielsweise Cyclohexanol, Methylcyclohexanol, Feiichylalkohol, Bomeol,
Terpineol. — Ein Gemisch von 50 g Cyclohexanol u. 18 g H 3P 0 4 (D. 1,75) wird m it
150 ccm Bzn. yersetzt u. zum Sieden gebracht. D arauf wird das Bzn. abdest., wobei
gleichzeitig das in der H 3P 0 4 enthaltene W. iibergoht. Beim Abkiihlen krystallisiert
ein Prod. yom F. 35°. Es ist in Bzn. u. A. 1., in PAe. unl. Bei 100° zers. sich das
1432
H j . F a r b e r e i. F a r b e n . D r o c k e r e i.
1933. II.
Additionsprod. wieder in Cycloliexanol u .H 3P 0 4. Das Verf. eignet sich zur Rcindarst. u.
Isolierung der Alkohole aus Gemischen, beispielsweise zur Gewinnung yon Borneo
aus einem Gemisch von Borneol u. Campher oder von Terpineol aus Terpentinol.
(F. P . 744 175 yom 14/10. 1932, ausg. 14/4. 1933. E. Prior. 15/10. 1931 u. 4/1.
1932.)
M. F . M u l l e r .
Chemische Fabrik vorm. Sandoz, Basel, Schweiz, Darstellung von l-Jod-8-oxynaphlhalinsulfonsduren. Zu dem Ref. nach Schwz. P. 159408; C. 1933. II. 1094 ist
nachzutragen, daB sich in analoger Weise wio die l-Jod-8-oxynaphthalin-4-sulfonsaure
aus der l-Amino-8-oxynaphthalin-4-sulfonsaure die cntsprechenden Disulfonsauren des
l-Jod-8-oxynaphthalins aus den l-Diazoderiw. der bzgl. Aminooxynaphthalindisulfonsiiuren gewinnen lassen. Beispiele fiir die Darst. der l-Jod-S-oxynaphthalin-4fi-disulfonsdure, aus wss. Lsg. m it NaCl aussalzbar, sowie der l-Jod-S-ozynaphthalin-3,0-disulfonsdure, aus sd. W. 11. licllgraues Krystallpulver, aus den cntsprechenden Disulfonsauren
des l-Diazo-8-oxynaphthalins sind angegeben. (E. P. 393 238 vom 27/2. 1933, ausg.
22/6. 1933. Schwz. Prior. 29/2. 1932.)
Sc h o t t l a n d e r .
B.
Fragner, Prag, Theobromin. 100 Toilc Kakaoschalen werden yermahlen
m it 200 Teilen stark verd. HC1 auf GO—80° erwarmt, nach einigen Stdn. m it 300 Teilcn
Kalkmilcli alkal. gemaeht u. ausgelaugt. Das F iltra t wird der R rystallisation iiberlassen. (Tschechosl. P. 43 260 vom 17/12. 1931, ausg. 10/4. 1933.) S c h o n f e l d .
Hugo Gerdolle, Willing b. B ad Aibling, Verfaliren zur Herstellung von Humuskolloiden neutraler oder nu r schwach alkal. N atur u. yon dereń Kupplungsprodd. gemaB
P at. 537766, dad. gek., daB man Carbonsauren der Pyridin-, Chinolin- u. Acridingruppe sowie dereń Salze in Verb. m it den in dem H au p tp at. ais Ausgangsprodd. angegebencn chem. Kórpcrn auf humose Stoffe einwirken laBt, gegebenenfalls in Ggw.
von Verbb., die eine Kuppelungsrk. m it den entstehenden Humuskolloiden einzugehen
yermogen. GemaB Anspruch 2 bringt man die erwahnten Carbonsauren u. ihre Salze
m it Alkaloiden in Wcchselbcziehung u. liiBt dio entstehenden Prodd. in Verb. mit
den vorher ais Ausgangsprodd. bozeichneten chem. Korpern in neutraler oder schwach
alkal. reagierender Lsg. auf humose Stoffe einwirken. Die Carbonsauren kónnen auch
in W. schwer 1. oder nieht 1. sein; sio liefern ebcnfalls wasserlosliche Verbb. — 0,3 Gewichtsteile Chinolinsaure, 1,5 Teile H exam ethylontetram in u. 0,3 Teile Thioharnstoff
werden in 40 Gewichtsteilen W. gel. u. m it 6 Teilen gemahlenem Torf yermischt,
worauf m an diese Mischung 2 Stdn. lang kocht. Man erhiilt eine neutrale dunkelbraune Lsg. Dazu noeh weitere Beispiele. (D. R. P. 575 951 KI. 12o vom 13/8. 1931,
ausg. 5/5. 1932. Zus. zu D. R. P. 537 766; C. 1932. 1. 1002.)
M. F . M u l l e r .
X. Farberei. Farben. Druckerei.
A. F. Kertess, Netzmiltel: ihre Vorteile und Nachteile. Inhaltgleieh m it der
C. 1933. I. 1355 referierten Arbeit. (J. Soc. Dyers Colourists 49. 69— 70. Marz
1933.)
F r ie d e m a n n .
Kurt Brass, Chemisch-tcchnische Untersuchungen von Fragen der Farberei und
Druclcerei. 7.M itt. unter M itarbeit v. O- Gronych. (SchluB yon C. 1933.1.4041.) Waschyerss. von Streichgarn m it Gardinol, Seife u. Igepon ergaben bei Scife den niedrigsten
WeiBgch., Zusatz von N a2C 03 bew irkt bei sehr verd.Lsgg. derW aschm ittel yollkommene
E ntfettung u. Erhóhung "des WeiBgeh. In der Netzwrkg. kommt Gardinol der Seife am
nachsten. Farbeyerss. auf Streiehgarn, Baumwolle u. Viscosekunstseide ergaben giinstige
Wrkgg. des Gardinols. (Mschr. Text.-Ind. 48. 59— 60. Marz 1933. Prag.) SuVERN.
Ch. Hodiamont und A. Granunont, Die Praxis der Farberei von Ganien und Geweben. (Vgl. C. 1932. II. 3474.) W eitere Echtheitspriifungen werden besprochen.
(Ind. textile 49. 556—58. 685—86. 50. 43—44.)
Su v e r n .
— , Dic Chromfarben und ihre Anwendung in der Farberei. Techn. Anwendung in der
Farberei finden nur dasChromgelb (PbC r04) u. das Chromorange, ein Gemisch aus dem
Gelb u. Chromrot, dem bas. Salz P bC r04-Pb(0H )2. Man farb t Chromgelb, indem
m an die yegetabil. Faser m it Bleisalz im pragniert u. m it Bichrom at entwickelt; fiir
tiefere Tóne kann man auch das Bleisalz, erst m it Ca(OH)2 in Oxyd umwandeln u. dann
in einem salzsauren Bicliromatbad yon 50—60° entwickeln. Ahnlich erzeugt man
Chromorange, indem m an in einem B ad von 18° Bś m it Bleiacetat u. bas. Bleiacetat
behandelt, m it K alk foriert u. m it salzsaurem B ichrom at entwickelt. E s folgt ein
genaues Rezept zur Ausfiihrung des Verf. (Rey. gćn. Teinture, Impress., Blanchiment,
A ppret 11. 415—19. Juni 1933.)
FRIEDEMANN.
1933. II.
H jf F a r b e r e i . F a r b e n . D r u c k e r e i .
1433
W. G. Gulinow, Neuer Nitrofarbstoff aus l-Amino-8-naphthol-3,6-disulfosdure und
Dinitrochlorbenzol. (Vgl. C. 19 3 3 . I. 3500.) Der durch Kondensation in Ggw. von
Na-Acetat erhaltene Farbstoff von der A rt der im D. R. P. 22268 beschriebenen Prodd.
farbt Wolle in saurom Bade lebhaft goldgelb an. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński
chemitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 57—59. 1932.)
B e rs in .
W. G. Gulinow, Nitrofarbstoff aus Aminosalicylsdure. (Ygl. vorst. Ref.) Durch
Kondensation von Aminosalicylsdure m it Dinitrochlorbenzol wurde ein gelber WollCOONa
NO,
1
HO/
)*N H \
)> N ° S
farbstoff (I) erhalten, der sich auch zur Gewinnung von Lacken eignet. (Ukrain, chem. J.
[ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 59—60. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow, Nitrofarbstoffe aus Sulfosduren des fl-Naphthylamins und D i­
nitrochlorbenzol. (Vgl. vorst. Ref.) Es wird die Darst. von gelben Wollfarbstoffen
durch Kondensation von Dinitrochlorbenzol m it Amino-Ii-Saure, Amino-G-Sdure u.
der' Sdure von BRENNER beschrieben. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński che­
mitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 61—64. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow, Uber die Gewinnung von l-Naphthylamin-2,4-disulfosdure. Um
die Bldg. von Naphthionsdure (I) u. <x.-Naphthylamin bei der Darst. von 1-Naphthylamin-2,4-disidfosdure (II) aus a-Nitronaphthalin (III) nach dem D. R. P. 92 081 zuriickzudriingen, wird wie folgt yerfahren: Nach 12—14-std. Kochen einer Lsg. von 70 g
III u. 170 g Na-Bisulfit in 500 ccm W. + 90 ccm 20%ig. Ammoniak wird durch wenig
HC11 entfernt u. dann durch iiberschussige HC1 + NaCl das saure Salz von II gefallt.
80% Ausbeute. (Ukrain, chem. J . [ukrain. :Ukrainski chemitschni Shurnal] 7. Wiss.techn. Teil 64—68. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow, Schwarzer Azofarbstoff aus l-Naphthylamin-2,4-disulfosdure.
(Vgl. vorst. Ref.) Es wurdo diazotierte l-Naphthylamin-2,4-disulfosdure m it oc-Naphq tt
thylam in gekuppelt u. der erhaltene Monoazofarbstoff nach
s ----- \
- Ns—
Di azot i erung m it fl - Naphthol
/ ----- ć
zum Disazofarbstoff I
gekuppelt. Durch Belichten ver' ----- '
schwindet der violette Ton der
mit I schwarz gefarbten Wolle. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitschni
Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil. 69—71. 1932.)
BERSIN.
W. G. Gulinow, Nitrofarbstoffe aus Sulfosduren des a-Naphthylamins und D i­
nitrochlorbenzol. In Analogie zum Verf. des D .R .P. 22 268 wurden aus 1-Naphthylamin-2,4- bzw. -4,7-disulfosdure u. Dinitrochlorbenzol zwei gelbe Nitrofarbstoffe gewonnen.
(Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 71
bis 74. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow, Uber die Gewinnung eines krystalliskrten violetten Farbstoffes
mittels direkter Einwirkung von Chlorpikrin auf Dimethylanilin. Die von S s y t s c h e w
(J. chem. Ind. [russ.: Shurnal chimitscheskoi Promyschlennosti] 5 [1928]. 72) erzielten
hohen Ausbeuten konnten auch nach Zugabe von Cu nicht erzielt werden, so daB die
techn. Gewinnung des Farbstoffes wenig aussichtsreich erscheint. (Ukrain, chem. J.
[ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 75— 78. 1932.) B e r s in .
W. G. Gulinow, Schwarzer Monoazofarbstoff fiir Wolle. Das aus H-Saure u. D i­
nitrochlorbenzol erhaltene Prod. (vgl. siebentvorst. Ref.) gab beim Kuppeln m it diazotiertem a-Naphthylamin einen sehwarzen Wollfarbstoff von befriedigender Licht- u.
Waschechtheit. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss.techn. Teil 101—02. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow, Nitrofarbstoff aus Benzidin und Dinitrochlorbenzol. (Ygl. vorst.
Ref.) Durch Sulfurieren des aus Benzidin u. Dinitrochlorbenzol in Ggw. von Na-Acetat
erhaltenen Prod. konnte ein gelber Wollfarbstoff yon befriedigender Licht- u. Wasch­
echtheit dargestellt werden. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitschni Shurnal]
7. Wiss.-techn. Teil 183. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow, Nitrofarbstoff aus 2-Amino-8-naplithol-6-sulfosdure und Dinitro­
chlorbenzol. Es wird die Darst. eines gelben Wollfarbstoffes aus 2-Amino-S-naphtholO-sulfosaure u. Dinitrochlorbenzol beschrieben. Die Kondensation versagt beim Ersatz
der y-Saure durch l-Amino-8-naphtJiol-2,4-disulfosaure. (Ukrain, chem. J . [ukrain.:
Ukraiński chemitschni Shurnal] 7. Wiss.-techn. Teil 184. 1932.)
B e r s in .
1434
1933. n.
H j . F arp . rrf .t. F a r b e n . D r o t k e r e i .
W. (5. Gulinow und L. W. Danilewskaja.
saure. und Dinitrochlorbenzol. D a im Hinbliek auf
prodri. die Darat. von Farbatoffen naeh A rt der
v-|jNO
,------ x
/ — •->
/ — *—v
N a0 3S<
>N H<
>NH<:
>NO,
Neuer Nitro farbstoff aus Naphthionden Mangel an geeigneten Ausgangsim D .R .P . 268 704 beachriebenen in
RuBland nicht móglich erscheint,
wird in Anlehnung an das Verf. des
D .R .P . 22 268 die Darat. eines
Nilrofarbsłoffes durch. Kondenaation
yon Naphthionat m it Dinitrochlor­
benzol, Red. u. em eute Konden­
aation m it Dinitrochlorbenzol empfohlen. Daa Prod. h at nebenateh. Zaa. u. farbt
Wolle aus
aauren Bad brannyiolett. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukrainald
chemitaehni Snnm al] 7. Wiss.-techn. Teil 189—92. 1932.)
B e r s in .
W. G. Gulinow und L. W. Danilewskaja, Nitrofarbstoffe. aus Sulfosduren des
Diaminophenyl-fi-naphthylamins. (Vgl. yorst. Ref.) In Anlehnimg an daa Verf. dea
D .R . P. 269 438 (n. friiher) wurden durch E rsatz dea ,3-Naphthy lamina durch entNH,
NO,
NH,
NO,
r
w JNH(2>------ ( I N
^ •^ S O .N a ffl)
h
/^ ^ N O ,
v---- /
/ N H (2)------ /
i
F^N
C10H5f s O 3Na(6) X---- '
h
/
.NO,
>— /
x SOaNa(8)
spreehende Solfosauren zwei Nitrofarbstoffe dargeatellt. Und zwar wurden die durch
Red. der Dinilropkenyl-p-naphthylaminomono- bzw. disulfosaure erhaltenen Aminę mit
Dinitrochlorbenzol zu I bzw. II kondenaiert. Aus einem 5°/0ig. sauren Bad farbt I die
Wolle lebhaft braun, II dunkelbraun. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński chemitsehni Shurnal] 7. Wias.-techn. Teil 192—95. 1932.)
B e r s ij j .
W. G. Gulinow und L. W. Danilewskaja, Nitrofarbstoff aus Diaminophenyloxynaphthylaminsulfosdure und Dinitrochlorbenzol. (Vgl. yorst. Ref.) Das durch Red.
OH
NO,
OH
NH,
NaO;' . s L i U
- o ,i z x j
von I erhaltene Amin wurde m it Dinitrochlorbenzol in Anlehnung an das Verf. dea
D .R .P . 268 794 zu einem braunen Wollfarbatoff II kondensiert. (Ukrain, chem. J.
[ukrain.: Ukraiński ehemitachni Shurnal] 7. Wias.-techn. Teil 195— 96. 1932.) B e r s in .
W. G. Gulinow, Die. Gewinnung der l-Nitroso-2-naphthol-3-carbonsdure. Durch
Einw. Ton N aN 02 u. Eg. auf eine was. Lag. von 2-Naphthol-3-carbonsaurem N a konnte
in Anlehnung an daa Verf. des D .R .P . 48 491 die oben erwahnte Nitrosonaphtholcarbonsaure in 90—92%ig. Auabeute erhalten werden. (Ukrain, chem. J . [ukrain.:
Ukraiński ehemitachni Shurnal] 7. Wias.-techn. Teil 197—98. 1932.)
B e rs in .
W. G. Gulinow, Ve.rfa.hren zur Herstellung eines olii-enfarbenen und grunen
Schwefelfarbstoffes ruich dem Muster vcm Italuchgrun aus Kupfer- und Aluminium.nitrosophenolaten. Zut Darat. yon Schwefelfarbatoffen yon der A rt des italien. Griins
wird das ublicherweiae benutzte p-NitrophenoI (ygl. D .R .P . 101 577) durch p-Nitrosophenol bzw. deaaen Cu- (ygl. D .R .P . 254 62) oder Al-Salz (Russ. P . 10 926) ersetzt.
Die Umsetzung m it einer Lag. yon S in Natronlauge bei 200° (zum SehluB N H 3-Entw.)
ergibt im ersten Palle einen oliyfarbenen, im zweiten einen blauliehgrunen echten
Farbstoff. (Ukrain, chem. J . [ukrain.: Ukraiński ehemitschni Shurnal] 7- Wiss.techn. Teil 198—204. 1932.)
B e r s in .
Karl M. H er3tein, Praktische Prufmethoden fiir die Bewertung bon Netzmitteln.
Prufungen sind in dem Medium auszufuhren — sauer oder alkal. —, in dem die Netzmittel angewandt werden sollen. Man prlift entweder die Fl.-Menge, die in gegebener
Zeit yon einem gemessenen u. gewogenen Stoffmuster aufgesogen wird, oder die Zeit,
in der ein bestimmtes F l.-Q uantum aufgesogen wird, oder die Hóhe, bis zu der die
FI. capillar aufgezogen wird, oder endlich die Zeit, in der einM uster in der Lsg. untersinkt. Am besten u. schnellsten ist die Untersinkm ethode nach L a n d o LT (C-1928
II. 1941) oder D r a v e s (C. 1931. I. 3613). (Test. W id. 83. 1094. Ju n i 1933.) F r i e d e .
Oranienburger Chemische Fabrik Akt.-Ges., Oranienburg (Erfinder: Kurt
Lindner, Oranienburg), Yerfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und
Benetzungsmitteln, dad. gek., daB Wollfeit, dessen Dest.-Prodd. oder die aus diesen gewonnenen Wollstearine oder WoEoleine m it Schwefelsaurehalogenhydrinen behandelt,
1933. H.
H x. F a r b e r e i . F a b b e n . D b u c k e r e i .
1435
sowie wahlweise gereinigt bzw. ganz oder teilweise neutralisiert werden. E vent. werden
zu den W ollfetten oder den W ollfettdestillaten, in denen das Verhaltnis Unverseifbares
zu Verseifbarem stark von dem Normalen abweicht, entsprechende Zuschlage von hoehmolekularen Alkoholen gegeben. — In 100 Teile wasserfreies W oilfett werden 150 Teile
CISOjH unter Innehaltung einer Temp. von hóehstens 30° bei andauem dem Ruhren
langsam eingetragen. Die anfangs zahe M. geht bald in einen mehr fl. Zustand iiber u.
steUt am Ende derSulfonierung ein dickfl.dunldes 01 dar. Das Prod. wird 12—24 Stdn.
stehen gelassen u. dann m it W. verd., neutralisiert u. durch Aussalzen oder Kalken
gereinigt. (D. R. P. 575 831 KI. 12o yom 3/10.1926, ausg. 3/5. 1933.) M. F. M u l l e r .
Louis Schopper, Leipzig, Verfahren zur Messung des Netzvermogens v<m Flussigteiten, dad. gek., daB die Spannung bestimmt wird, die in einem fadenfórmigen Kórper
dadurch erzeugt wird, daB er durch Beriihrung m it der zu prufenden Fl. zum Quellen
gebracht wird. Es wird z. B. die Geschwindigkeit des Eptzwirnens eines aus mehreren
miteinander verzwimten Teilfaden bestehenden Fadens bei Beriihrung m it der FI.
bestimmt. — Das Verf. dient insbesondere dazu, in der Farberei die N etzm ittel zu
priifen, die benutzt -werden, um die zu farbenden Stoffe fiir die Farblsg. aufnahmeiahig zu maehen. Es ermóglicht eine besonders genaue Messung. (D. R. P. 578 880
KL 42 1 vom 12/3. 1931, ausg. 17/6. 1933.)
H e i n r ic h s .
I.
G. Farbenindustrie Akt.Ges., Frankfurt a. M., Darstellung von Halogenierung8produlden des AcenapMhindandicmdiketimids. Acenaphthperiindandiondiketimid (I)
naehst. Zus. wird bei erhóhten Tempp. (ca. 30—60°) in neutraler oder saurer Lsg.
oder Suspension m it halogenierenden Mitteln, wie S0,C12, Cl2, KC103 + HCI oder Br,
behandelt. — Die entstandenen Halogenierungsprodd. (II) sind sehr reaktionsfahig.
Beim Erwarmen m it yerd. Sauren spalten sie 2 Atome Halogen ab unter Bldg. yon
Dihalogenaeenaphthperiindandionen (III), die beim Erhitzen m it Alkalien unter Bldg.
H,C|
—jCH,
HjCj--------|CHa
„
H N : c L J c :N H
CH,
H,Cj-------;CH,
r
Halogen -N:
: N-Halogen
O c l^ ^ jc O
C(Halogen)j
C(Halogen)a
yon
5-Dihalogenaeetylacenaphthen-6-carbonsauren
(IV) gel. werden. Beim Eintragen der letzteren in
eine verd. Alkalihypochloritlsg. wird in ąuantitatiyer
JY |
|
j
Ausbeute Aceruzphthalsaure erhalten, die bei weiterer
Oxydation ebenfalls in ąuantitatiyer Ausbeute
Nap]Uhalin-l,4,5,8-letracar1xmsdure liefert. Die Verbb.
wn A
m /-iTj.tr i
i
sind wertyolle Zwischenprodd. fu r die Herst. von
2
U U -O n(nalogenjj Farbstoffen. Z. B. wird I oder ein Salz desselben in
wss. HCI fein dispergiert, bei 50—60° allmahlich KC103 zugegeben u. das Ganze einige
Zeit bei dieser Temp. gehalten. Durch Zusatz gewisser Salze, wie MgCl2, kann die R k.
besehleunigt werden. Sie ist beendet, wenn in einer Probe kein unverandertes I mehr
naehweisbar ist. Das Rk.-Prod. wird abgesaugt, neutral gewaschen u. getrocknet.
Das Tetrachloracenaphthperiindandiondiketimid, in konz. H^SO^ m it gelboranger Farbę 1.,
sehm. bei ca. 193° unter Zers., beim Erwarmen freies Cl abspaltend. — Die Chlorierung
yon I kann auch dureh Einleiten yon Cl2 in eine wss. Suspension bei ca. 40° erfolgen. —
Bei der Einw. von B r auf eine wss. Suspension von I bei 40° erhalt man Telrabromacenaphthperiindandiondiketimid. (E. P. 393 158 yom 10/10. 1932, ausg. 22/6. 1933.
D. Prior. 10/10. 1931. Zus. zu E. P. 359 201; C. 1932. II. 1514.)
S c h o ttla n d er .
Louis Blumer, Zwickau i. Sa., Verfahren zur Herstellung gut verlaufender und
glanzender Ol- bzw. Ollaekfarben, dad. gek., daB man diesen Prodd. (Emails) bis zu
etwa 10% eines in bekannter Weise durch Kondensation yon mehrwertigen aliphat.
Alkoholen u. mehrbas. organ. Sauren erhaltenen Harzes zusetzt, das m it N aturharzen,
fetten Olen bzw. Fettsauren in KW-stoffen bzw. fetten Olen bzw. Ollacken 1. gem acht
ist. — 50 Teile Leinolstandol werden m it 20 Teilen einer 50%ig. Auflsg. yon GlycerinPhthalsaure-Harzprod. in Solyentnaphtha yersetzt u. dann m it 80 Teilen ZinkweiB u.
40 Teilen Bzn. zu einer streichfertigen Email yerarbeitet. Das Harzprod. wird durch
Kondensation aąuimolekularer Mengen yon Glycerin u. Phthalsaure in an sich bekannter
1436
H XI. H a jrz e . L a c k e . F i r n i s . P l a s t i s c h e M as s e n .
1933. II.
Weiso bcreitet u. m it der gleichen Menge m ittels Glycerin veresterten Kolophoniums
bei einer Temp. yon etwa 200° wahrend einer Stde. yerschmolzen. (D. R. P. 578469
KI. 22g Tom 14/3. 1929, ausg. 14/6. 1933.)
M. F. M u l l e r .
Harshaw Chemical Co., Cleveland, iibert. von: Carl Joseph H arbert,Cleveland,
Pigment. Man erhitzt O-haltige Verbb. des Ti, Sb u. Cr in Ggw. eines elektropositiven
Elementes. Ais derartigo Elemente sind genannt: K, Na, Ca, Sr, Ba, Mg, Al, Zn,
Sn, Ag, Pb, Ni, Co, La, Cd. Dio Erhitzung wird z. B. in Ggw. yon NaOH yorgenommen.
(E. P . 393 474 vom 26/10. 1932, ausg. 29/6. 1933. A. Prior. 23/5. 1932.) D r e w s .
Dolove a Prumyslove Zavody dfive Jan Dav. Starek und Hans Muck,
Tschechoslowakei, Ultramarin. Das Rohstoffgemisch wird vor dem Brennen geformt,
z. B. durch Prcssen. (Tschechosl. P. 42 908 vom 13/1. 1931, ausg. 10/3.1933.) S c h o n f .
Dunlop Rubber Co. Ltd., London, Edward Arthur Murphy und David Noel
Simmons, Birmingham, Anstrichmittel aus Kautschukmilćh, z. B. Wasserfarben zum
Erneuorn oder Verbes3orn der Farbo von weiBen oder gefarbten Geweben, Filz, Leder,
oder ais Grundierungssehicht fiir gewohnliche Olfarben. Man mischt die Pulver, wie Ton,
Kreide, Talkum, oder Pigmentc, wie ZnO, TiOa, Cadmiumgelb, U ltram arin, m it den
fcinkórnigen Ndd., dio beim Koagulieren von sehr verd. (5°/0 g.) Kautschukmilch mit
den bekannten Koagulierungsmm. entstehen. (E. P. 391973 vom 29/4. 1932, ausg.
1/6. 1933.)
P anków .
Ferdinand Ricard, Frankreich, Weipe Farbpaste fu r Gipsmalerei o. dgl. Kalkmilch wird bei niederer Temp. zwecks Erzielung eines gelatinosen Prod. carbonatisiert.
AnschlieBend wird das erhaltene Prod. filtriert u. m it Gelatinc, Casein, Hautleim,
Starkę, Mehl, Alaun, Silicaten, Ol yorsetzt. — Die zur Horst, des Prod. geeigneto
A pparatur wird beschrieben. (F. P. 747 153 vom 17/11. 1932, ausg. 12/6.1933.) D r e w s .
Egon Meier, Halle a. S., Yerfahren zur Herstellung von porenfullenden Grundier- mitteln nach P aten t 548 992, dad. gek., daB die aus T etrahydronaphthalin u. Ca(OH)2
bestohende gallertartige Additionsverb. m it Ol- oder sonstige’Fettsaure u. indifferente
Fiillstoffe enthaltenden Celluloseesterlackon kombiniert wird. Die so erzieltcn poren­
fullenden G rundiermittel eignen sich besondors auf Grund ihrer homogenen Zus. fiir
Polituren, da die Mittel den modernen Politurfilmen auf Celluloseesterbasis nicht artfremd sind, dio Poren gut schlioBon u. das Holz zugleich schonen, d. h. feurig machen.
(D. R. P. 578154 KI. 22g vom 25/11. 1931, ausg. 10/6. 1933. Zus. zu D. R. P. 548 992;
C. 1932. II. 448.)
M. F. M u l l e r .
[russ.] G. E. Bonwetsch und W. A. Wcrchowskaja, Die Herst. schwarzer Schwefelfarbstoffo
aus Dinitrochlorbenzol. Moskau-Leningrad: Goschimtechisdat 1933. (48 S.) 50 Kop.
XI. Harze. Lacke. Firnis. Plastische Massen.
A. J. Gibson, Plastische Massen: Schellack und Naiurharzarlen und dereń Anwendungen. (Vgl. C. 1933. II. 138.) (J. Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 52. Nr. 20.
S 8— 12. 19/5. 1933.)
H. S c h m id t .
K. Brandenburger, Die Aufbereitung modemer Schnellprefimischungen. Vf.
untersuchte den EinfluB von yerschiedenem Geh. an Phenolharz bzw. Bruchmasse auf
die Festigkeit der PreBlinge u. behandelt das NaB- u. Trockonyerf. an H and der Patentliteratur. (Kunststoffe 23. 149— 53. Ju li 1933.)
H. S c h m id t .
H.
Courtney Bryson, Einige Typen von unzerbrechlichen Grammophonplatten.
(J . Soc. chem. Ind., Chem. & Ind. 52. 495—99. 16/6. 1933.)
Sc h e if e l e .
Louis Blumer, Zwickau, Verfahren zur Herstellung harzartiger Produkte aus Phenolkondensationsprodukten und mehrwertigen-Alkoholen, 1. dad. gek., daB man Halogenhydrine oder Gemische derselben in wss.-alkał. Lsg. m it Phenolalkoholen oder anderen
alkalilóslichen Prodd. oder Gemischen soleher, die bei der Kondensation yon Phenolen
m it Aldehyden odor Ketonen in bekannter Weise entstehen, ohno W armezufuhr zur
Umsetzung b rin g t.— 2. dad. gek., daB m an Polyhalogenhydrine oder Gemische der­
selben nur teilweiso m it alkalilóslichen Phenolkondensationsprodd. zur Umsetzung
bringt u. gegebcnenfalls die restlichon Halogene m it Phenolen, ein- oder mehrwertigen
organ. Sauren oder Gemischen dieser Stoffe reagieren laBt. — Z. B. lost m an 124 Teile
Phenolmonoalkohol in 112 Teilon 50%ig. KOH u. gibt 64,5 Teile Dichlorhydrin zu. Das
abgeschiedeno Prod. w ird gewaschen, gegebcnenfalls rhit W.-Dampf gereinigt u. durch
Erwarmen in ein in A., Estcrn u. Ketonen 1. Harz iibergefiihrt. Man kann auch andere
1933. IX
1437
H XI. H a r z e . L a c k e . F i r n i s . P l a s t is c h e M a s s e n .
Mono- oder Polyalkohole von Phenol, Kresol, Naphlhol, Resorem oder Guajacol einerseits u. Morw- oder Epichlorhydrin andererseits yerwenden. — 100 Teile eines aus
168 Teilen Kresoldialkohol u. 140 Teilen Dichlorhydrin in KOH erhaltcnen Prod. werden
mit 27 Teilen o-Kresol u. KOH umgesetzt. S ta tt o-Kresol k ann Abielinsaure benutzt
werden, wobei die Rk. bei 130—140° yorgenommen wird. Auch Ameisen-, Essig-, Ol-,
Wein-, Adipin-, Naph.th.en-, Benzoe-, Phthalsaure- oder Benzolsulfonsaure sind geeignet.
— Die Harze sind hartbar u. dienen zur H erst. Yon Lacken. (D. R. P. 576 177 KI. 12q
yom 11/11. 1930, ausg. 8/5. 1933.)
N ouvel.
Engelsko-Jugoslovenska destilacija drva D. D. Teslió, Jugoslawien, Elastische
Phenol-Formaldehydkondensationsprodukte. Man setzt dem in Ggw. von Soda hergestellten Kondensationsprod. Milch- oder Ldmilinsaure zu. ( Jugoslaw. P. 9114 Yom
25/3. 1931, ausg. 1/9. 1932. Oe. Prior. 27/3. 1930.)
Sc h ó n f e l d .
N. V. de Bataafsche Petroleum Maatschappij, Holland, Polymerisieren von Olejinen. Schwer polymerisierbare aliphat. oder arom at. Olefine, wie Amylen, Butylen,
Propylenbenzol oder solche enthaltende Crackprodd. werden m it Substanzen kondensiert, die konjugiert zu einer olefin. Doppelbindung eine CO-Gruppe besitzen, wie Malein-,
Crotonsdure, Maleinsaureanhydrid, Crotonaldehyd, Acrolein, Chinon. Man erhitzt Diisobutylen m it 30 Gewichts-% Crotonaldehyd im Autoklayen auf 210° u. versetzt nach
dem Abkuhlen m it N aH S 03. Es bilden sich zwei Schichten. Man behandelt die wss.
Schicht m it N a2C03-Lsg. u. Yerd. H 2S 04. — Verwendung der Massen ais solche oder nach
Behandlung m it weiteren Substanzen fiir Kunstharze, Lacke, Isoliermasscn, Weichmacher
oder pharmazeut. Praparate. (F. P. 743302 vom 24/9. 1932, ausg. 28/3. 1933. Holi.
Prior. 6/10. 1931.)
P anków .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Friedrich Frick
und Adolf Kinsky, Krefeld-TJerdingen), Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukłen aus mehrbasischen Sauren und mehrweriigen Alkoholen mit Ausnahme des
Sorbits, gegebenenfalls unter Mitverwendung einbasischer Sauren, dad. gek., daB die
Kondensation in Ggw. von Borsaure oder dereń E stern oder in Ggw. von B20 3 ausgefiihrt
wird. — 100 Gewichtsteile Olycerin werden m it 200 Teilen Phthalsaureanhydrid u.
18 Teilen H 3B 0 3 auf 250° erhitzt. Nach 2 Stdn. ist das Kondensationsprod. noeh in
Aceton 1., wahrend bei demselben Ansatz unter den gleichen Bedingungen ohne Borsaurebeigabe bereits nach 23 Min. der unl. Zustand erreicht ist. — 252 Gewichtsteile Monoleinolsaureglycerinester werden m it 184 Teilen Olycerin, 518 Teilen Phthalsaure u.
30 Teilen Borsaure wahrend 2 Stdn. auf 180°, dann so lange auf 200—220° erhitzt, bis
der gewiinschte Kondensationsgrad erreicht ist. An Stelle des Glycerins oder neben
ihm konnen Olykole, Polyglykole, sowie andere mehrwertige Alkohole, m it Ausnahme
des Sorbits, Yerwendet werden. Die Prodd. dienen insbesondere zur H erst. Yon Lacken.
(D. R. P. 577 706 KI. 12o vom 30/3.1930, ausg. 3/6.1933.) '
M. F . Mu l l e r .
Rudolf Laager, Zurich, Schweiz,, Verfahren zur Erzeugung harter wasserfester
Oleiłflachen an den Skis, dad. gek., daB auf die gereinigten Gleitflachen ein
wasserfester Lack aufgetragen wird, u. zwar zweckmaBig ein Lack, der Harz u. Schellack
enthalt. (Schwz. P. 159 429 vom 29/11. 1932, ausg. 16/3. 1933.)
H e i n r ic h s .
General Plastics Inc., iibert. Yon: Lothar Sontag, N orth Tonawanda, V. St. A.,
Weichmachungsmittel. Ais Weichmachungsmittel fiir hartbaro Phenolformaldehydharze
werden Trimethyl-, Tripropyl-, vor allem aber Tridthylcitrat, gegebenenfalls gemeinsam
mit D ibutylphthalat, verwendet. ZweckmaBig erfołgt die Zugabe der E ster zu einem
Phenolalkohol, der anschlieBend in ein Harz iibergefuhrt wird. (A. P. 1 911 477 vom
21/1. 1931, ausg. 30/5. 1933.)
NoiJTEL.
Carbide and Carbon Chemicals Corp., V. St. A., Verfahren zur Herstellung gemischter Ester. Gleiche oder yerschiedene mehrbas. Carbonsauren, wie Phthalsaure
oder diese u. Citronensaure, werden durch Erhitzen m it einem 1,2-Glykol oder -Polyglykol, gegebenenfalls in Ggw. eines K atalysators, an 2 Carboiylgruppen durch
eine Athylen- oder z. B. ---- CH2---- CH2----- O— CH2— CH2-Gruppe rerbunden, u.
der R est freier Carboxylgruppen m it gleiehert oder yersehiedenen einwertigen
Alkoholen yerestert. Auch in umgekehrter Reihenfolge kann yerfahren werden.
Die Prodd. haben z. B. die Formel I, worin R, R 1, R2, R3 u. R 4 die erwahnten Radikale bedeuten. — Z. B. wird durch Erhitzen yon 1 Mol. Athylenglykol m it 2 Moll.
Phthalsaureanhydrid wahrend 3 Stdn. bei 170° oder in Ggw. von Pyridin bei niederer
yCOO— R ł—OOC.
t
^COOR3 R4OO c/R
XV. 2.
L^LcOO-ąH.-O-C.H, HaC^-O-H.Cj-OOC-J.
96
----
1438
H I I t. KAUTSCHUK. G0TTAPERCHA. BALATA.
1933. II.
Temp. das saure Diphthalat des Athylenglykols hergestellt, das gegebenenfalls nach einer
Reinigung etwa durch Umkrystallisieren aus W. oder A. durch Vcresterung m it iiber schiissigem /S-Butoxydthanol, C4H 9—0 —C.,H4— OH in den cntsprechenden /3-Butoxyathylester der Formel II, ein heli strohgelbcs Ol, iibergefuhrt wird. Dic Verf.-Prodd.
kommen ais Losungsmm. oder Weich.machungsm.ittd in Frage. (F. P. 746 467 vom
26/11. 1932, ausg. 29/5. 1933. A. Prior. 10/12. 1931.)
D onat.
Naugatuck Chemical Co., Naugatuck, iibert. von: Seaphes Duvale Schinkle,
Herstellung einer plastischen elastischen Masse durch Umsetzung von Athylendihalogenid
m it R -C 8H4-R ', worin R u. R ' H oder ein gesatt. aliphat. R adikal m it mehr ais 1 C
bedeuten, in Ggw. geringer Mengen A1C13. G enannt sind Bzl., Athyl-, Diathyl-, Isopropyl-, Bulylbenzol, die m it 1—3 Mol symm. Athylendihalogenid umgesetzt werden.
Die Rk. wird abgebrochen, sobald sich ein Gel bildet; yorher erhalt man ein Ol, bei
weiterer Rk. ein hartes unschmelzbares Harz. D a ais Zwischenprod. Diphenyldthan ent­
steht, kann m an auch von diesem ausgehen u. es m it Athylenchlorid umsetzen. Es en t­
steh t ein biegsames, unschmelzbares, gegen Warnie, W., Alkali, Siiure u. viclo organ.
Losungsmm. bestandiges Prod. Leicht in W. u. organ. Fil. dispergierbar, guto elektr.
Eigg. Auf K autschukkalandem zu P latten event. unter Zusatz von Fiill- u. Farbstoffen
auswalzbar. Es kann m it Kautschuk gemischt oder in seiner Ggw. hergestellt werden.
Bei Verwendung molekularer Mengen der Komponenten u. weniger erhalt m an yiscose
Ole, bei iiber 3 Mol Athylenchlorid harte Harze. Propylen-, Amylen-, Slyrol-, Trim dhylen-, Pentamełkylen-, Benzylchlorid u. Isobutylenbrom.id gcben keine brauchbaren
Prodd. Toluol u. X ylol andererseits geben Ole oder harte H arze; desgleichen Diphenyl,
p-Mdhylisopropylbenzol, Tdrahydronaphthalin, Decahydronaphlhalin, Cyclohemn,
Mesitylen, 1,2,4-Tridlhylbenzol, Diphenylmethan, 1,2-Diphenylpropan, 1,3-Diphenylpropan, Fluor en, Naphthalin u. Anthracen. FeCl3 u. ZnCL haben ais K atalysatoren wenig
oder gar keine Wrkg. Bei zeitigem Abbrechen der Rk. erhalt man 1. Massen, die nach
Formgebung durch Erhitzen auf 70° gehartet u. unl. werden. RuB, ZnO, Ton, Faserstoffe, wie Asbest, kónnen zugesetzt, u. die Massen bei 305—337° geformt werden.
S ist auch bei 164° ohne Einw., Cl gibt harte Prodd. Diese piast. Massen dienen fiir Transportbilnder, Oberziige auf Behaltern, Kugelmiihlen, Isoliermaterial, in Lsg. oder Suspension ais Farben, ais Uberzug auf Metali, K autschuk, Holz, Textilien, Papier. (F. P.
743 753 vom 4/10. 1932, ausg. 6/4. 1933. A. Prior. 27/10. 1931.)
P anków.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Filme und Fdden aus Polyvinylchlorid gekennzeichnet durch die Verwendung von Chloridcn m it einer Zahl M von
wenigstens 15, wobei M die Anzahl ccm eines Gemisches aus 3 Teilen Chlorbenzol u.
1 Teil Epichlorhydrin bezcichnet, die notwendig ist, um 1 g in der Warme gel.PolyvinvIohlorid nach dem Abkiihlen auf 20° wenigstens 5 Min. ohne Gelbldg. in Lsg. zu halten.
(F. P. 744229 vom 17/10. 1932, ausg. 15/4. 1933. D. Prior. 3/12. 1931.) P a n k ó w .
Maurice Assael, Frankreich, Verbundfolie zu Verzierungsztcecken. Die eine Folie
aus Celluloid oder Rhodoid wird bedruckt, m it Metallpulver eingestreut oder Perlm uttm ustern versehen, dann wird eine weitere m it Klebstoff Tersehene Folie aus
piast. M. aufgelegt u. beide werden unter Druek u. H itze verpreBt. (F .P . 744 497
vom 24/10. 1932, ausg. 20/4. 1933.)
B ra u n s.
[russ.] N. P. Agaloschin, Fabrikation von Extraktions-Kolophonium, -Terpentinol u. Harzseifen. Moskau-Leningrad: Lessnoje Techn. Isd. 1933. (87 S.) Rbl. 1.60.
XII. Kautschuk. Guttapercha. Balata.
George Oenslager, Die Entwicklung orgahischer Vulkanisationsbeschleuniger fiir
Oummi. (India Rubber J . 85. 189—92. Ind. Engng. Chem. 25. 232—37. Febr. 1933. —
C. 1933. I. 3012.)
H.
Mu l l e r .
Thiollet, Welchen Bedingungen die neuen Vulkanisaticmsbeschleuniger entsprechen.
Einiges uber die Anforderungen, die' an modeme Beschleuniger gestellt werden. (Rev.
gen. Caoutchouc 10. Nr.91. 7—13. Mai 1933.)
”
H.
MULLERKeiichi Shirnada, Studien uber die Natur der Wirkung von organischen Vvlkanisationsbeschleunigern. Die Wirkung von organischen Beschleunigern a u f Gummisole. I.—III. (J . Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 35. 473 B— 78 B. — C. 1933.
II. 795.)_
H.
Mu l l e r .
Keiichi Shimada, Studien uber die Natur der Wirkung von organischen
Yulkanisalionsbeschleunigem. IY. Ober die Priifung und Analyse von organischen
1933. II.
H XII. K a o t s c h u k . G u t t a p e r c h a . B aI
a ta .
1439
Beschleunigern. I. Systematische Ident ifizierung von organischen Beschleunigern.
(III. vgl. C. 1933. I I . 795.) Vf. zeigt, daB eine Reihe von organ. Beschleunigem
typ. Farb-R kk. geben; ein geeignetes Reagens ist Kobaltoleat. (J. Soe. ehem. Ind.,
Japan [Suppl.] 36. 82 B—85 B. Marz 1933 [Orig.engl.].)
H. Mu l ler .
F.
Jacobs, Beschleuniger m it verzogerter Wirkung. Unterss. iiber Beschleuniger
u. Beschleunigerkombinationen, die spat „anspringen“ . (Rev. gen. Caoutchouc 10.
Nr. 91. 13—17. M ai 1933.)
H. M u l l e r .
— , Vulkanisation von Hartkautschuk in siedendem Wasser und in Chlorcalciumlosungen. Besprechung des Verlaufes der Vulkanisation yon H artkautschuk bei niederen Tempp., bei 100° u. bei hóheren Tempp. in sd. CaCl2-Lsgg. E in Ubergang von
100 auf 110° h a tte eine starkę Verkiirzung der Vulkanisationsdauer zur Folgo; noch
hóhere Tempp., insbesondere dic Anwendung von bei 130° sd. CaCl2-Lsgg. sind unprakt. (India Rubber J . 82. Nr. 26. 15— 17.)
SCHONFELD.
CeciI Wilson Shacklock, Die Zug-Dehnungsbeziehungen des vulkanisierten Katdschuks. I. Der Infleiionspunkt. Definition des Inflexions- oder Bcugungspimktcs u.
dio Abbangigkeit, die er zeigt von der Heizung u. dem Fiillstoffprozentsatz. (Trans.
Instn. Rubber Ind. 8. 568—79. April 1933.)
H. M u l l e r .
Cecil Wilson Shacklock, Die Zug-Dehnungsbezieliungen des mdkanisierten Kautschuks. I I. Elastizildt und Struktur. (I. ygl. vorst. Ref.) Mathemat. Behandlung des
Themas. (Trans. Instn. Rubber Ind. 8. 580—86. April 1933.)
H. M u l l e r .
L. Graffe, Belrachtungen uber die rorzeitige Alterung von Kautschuk. Definition
der Alterung u. dereń Ursachen. (Rev. gen. Caoutchouc 10. N r. 91. 3—7. Mai
1933.)
H. M u l l e r .
— , Chlorkautschuk. Einiges iiber Herst. u. Eigg. (Matieres grasses-Petrole
Derives 25. 9830—31. 9857—59. Caoutchouc ct Guttapercha 30. 16402—03.16426—28.
1933.)
H. M u l l e r .
W. Krumbhaar, Keine lUusionen uber Chlorkautschuk. Chlorkautschuk zeigt
ausgenommen fiir einige Spezialzwecke, keine besonderen Vorteile fiir die Farben- u.
Lackindustrie. (Oil Colour Trades J . 83. 1464—66. 2/6. 1933.)
H. M u l l e r .
— , Der Schaumgummi. Seine Eigenschaften. — Seine Anwendungen. (Rev. gen.
Caoutchouc 10. Nr. 91.17— 18.Mai 1933.)
H. M u l l e r .
Hans Diegmann, V ersucha uber Schaumgummi. (Rcv. gen. Caoutchouc 10. Nr. 91.
18—22. Mai 1933.)
«
H. M u l l e r .
T. L. Garner, Gummiprufkontrolle. Einiges iiber- Priifungen u. Priifmethoden
fur Rohmaterialien u. Fertigfabrikate der Gummiindustrie. (Ind. Chemist chem.
H. M u l l e r .
Manufacturer 9.61—63. Febr. 1933.)
Immalin-Werke Chemische Fabrik Eisendraht G. m. b. H., iibort. von:
Rudolf Oeckinghaus, M ettmann, Herstellung hochprozentiger dunnflussiger Kautschuklosumjen. Mah behandelt 15— 25°/0ig. Kautschukteigo m it einem oxydierenden Mittel,
d. h. ca. 1—3% H N 0 3 (50%ig)> wobei nach einigen Stunden Verfliissigung eintritt.
Die Lsg. kann nun m it Alkali neutralisiert werden, worauf man die Lsg. zum Tauchen,
Streichen oder Spritzen zur H erst. von Sohlen, Absatzen, K autschukplatten, Ballonen,
Matten, Teppichen, Schuhen yerwendet. Die Lsgg. kónnen m it Pigmenten gcfarbt
u. ais Hochglanziiberziige auf Balie aufgebracht werden; Risse u. andere Defekte
kónnen durch Bcstreichen evtl. unter Einlage eines diinnen Kautschukfleckens m it
der Kautschuklsg. repariert werden. (A. P. 1909 219 vom 20/11. 1930, ausg. 16/5.
1933. D. Prior. 26/8. 1930.)
Panków .
Clarence L. Hauthaway, Massachusetts, Herstellung einer kunstlichen wiifirigen
Kaulschukdispersion. K autschuk wird m it 65 u. mehr % eines Harzes wie Cumarharz
gemischt u. die M. geschmolzen, worauf man Ó1-, Stearin- oder Abietinsaure u. danach
NaOH u. sc.hlieBlich W. einmischt. Hierbei erfolgt Umwandlung in wss. Dispersion,
die durch Zusatz von Gummi, Bentonit oder Gelatine stabilisiert werden kann. Gibt
man zu der Kautschukschmelze S, so erfolgt gleichzeitig Yulkanisation. Balata,
Guttapercha, Pontianak enthalten soviel eigenes Harz, daB sie ohne Zers. bei geniigend tiefer Temp. schmelzen. (A. P. 1910 244 vom 2/6. 1931, ausg. 23/5.
1933.)
P anków .
Charles P. Hall und Robert R. Olin, Ohio, Einmisclien von Zusatzsloffcn in
Kautschuk. Ais Weichmacher yerwendet man A thyllactat, -oxybutyrat, -acetat, Amyl-,
Butylacetat, D ibutylphthalat, oder vor allem techn. Triuthanolamin (Gcmiseh aus Słono-,
Di-, Triathanolamin). Zur H erst. yon porósem Kautschuk mischt m an das Triathanol96 *
1440
K a u t sc h u k . G u t t a pe r c h a . B ala ta .
1933. II.
am in zuaammcn m it Ol, Vaseline oder dem N aH C 03 (Treibmittel) oder ihren Mischungen,
u. gibt diese Mischung zu Kautschuk. Man kann auch das NaHCOj m it Vaseline u.
einem Alterungsschutzmittel mischen u. K autschuk zusetzen. (A. P. 1 912 591 vom
7/2. 1930, ausg. 6/6. 1933.)
P anków .
Dunlop Eubber Co. Ltd., London, und Douglas Frank Twiss, Birmingham, Einmischen leicht schmelzbarer, khbriger halbfester, oder fliissiger Stoffe in Kautschuk. Man
erhitzt derartige Beschleuniger, Weichmacher oder Alterungsschutzmittel, bis sie leicht
flieBen, u. gieBt sie in wss. Kautschukdispersionen, die koagulieren. Diese 100, 75 oder
50% K autschuk enthaltenden K oagulate werden vor oder nach dem Troeknen ais
Stammischung fiir andere ICautschukmischungen yerwendet. G enannt sind Acetaldehydanilin, Aldol-a-naphthylamin, Ol-, Stearinsaure, Kienol, Baumwollsamenól, Anilin, Teer
oder dereń Mischungen, auch Zn-Laurat oder eine Mischung aus geschmolzenem
Paraffinwachs u. Stearinsaure, Lsgg. oder Suspensionen, z. B. von Harz m it Kienol,
Diphenylguanidin oder Phenylnaphthylam in m it Ol- oder geschmolzener Stearinsaure
oder Mercaptobenzothiazol in geschmolzener Stearinsaure oder in Anilin kónnen yer­
wendet werden. Zu geschmolzener Stearinsaure gibt man zweckmaBig etwas Zn- oder
Mg-Stearat. — Dio Kautschukmilch wird yorzugsweise auf ca. 70° erhitzt. (E. P.
391854 vom 6/11. 1931, ausg. 1/6. 1933.)
Panków .
Soc. An. des Pneumatigues Dunlop, Frankreich, Einmischen von Eeschleunigem
und Alterungsschutzmitteln in Kautschuk. G enannt sind Aldehydamine, dio man innerhalb der Kautschukmasse entstehen laBt. Z. B. setzt man die Aminę wie Anilin zu
Kautschukmilch u. gibt die Aldehyde, wie Butyr-, Croton-, Heptaldehyd, in Bzl. oder
Alkohol zu, wobei Koagulation erfolgt. Man kann auch das Amin in Lsg. zu der K au t­
schukmilch setzen. Ferner kann das Amin zu einem Kautschukansatz, der Aldehyd zu
einem anderen gesetzt u. beide gemischt werden. Auch mehrere Aminę u. mehrere
Aldehyde kónnen gleiehzeitig eingemiseht werden. Diese Mischungen dienen ais Stammmisehungen. (F. P. 745 784 yom 14/11. 1932, ausg. 16/5. 1933. E. Prior. 27/11.
1931.)
P anków .
Naugatuck Chemical Co., Naugatuck, ubert. yon: Henry H. Harkins, New
Jersey, Aktimtoren fiir Vulkanisationsbeschleuniger. Mercaptobenzothiazol, das Monooder Disulfid oder das 2,4-Dinitrophenylbenzothiazolsulfid werden durch Zusatz yon
Ammonsalzen m it solchen Sauren, dereń primiire Dissoziationskonstante gleich oder
gróBer ais die von Oxalsaure ist, bei der V ulk«iisation aktiyiert. G enannt sind Amrnoniumchlorid (anstatt oder m it Stearinsaure), -bromid, -jodid, -nitrat, -sulfit, -phosphit,
-di-, -trichloracetat, -oxalat, N H 4H 2P 0 4, NH^HSO.,. (A. P. 1912 448 yom 19/6. 1931,
ausg. 6/6.1933.)
P anków .
E. I. du Pont de Nemours & Co., Delaware, ubert. yon: Ira Williams, New
Jersey, und Arthur Morrill Neal, Delaware, Alterungsschutzmittel fu r Kautschuk, bestehend aus Substanzen nebenst. Formel, worin R bedeutet
Aryl, substituiertes Aryl oder A ralkyl; X bedeutet H , Alkyl,
A lkosy; A bedeutet —N R jR 2 oder —N : R 3, worin Rj u. R 2
bezeichnen H , Aryl, Aralkyl, R s Aralkyl u. N auch Teil eines
'i—OH
heterocycl. Ringes (Pentam ethylen, Morpholyl) sein kann. Im
N achtrag zu E. P . 381 161; C. 1 9 3 3 .1. 1034 sind ais solche Sub­
stanzen ferner noch genannt 2-Oxy-l-naphthyl-p-anisylaminomeihan, p-Anisyl-(p-methoxybenzylidenimino)-2-oxy-l-naphthylmethan, 2-Phenylathyl(3-phenylpropylidenimino)-2-oxy-l-naphthylmethan, 2-Oxy-l-naphthylphenylmorpholylmelhan, 2-Oxy-7-methoxy-l-naphthylphenylaminomełhan, Phenyl-2-oxy-7-meihyl-l-naphthylbenzylaminomełhan. (A. P. 1 9 1 3 621 yom 30/6. 1932, ausg. 13/6. 1933.) P a n k ó w .
Siemens & Halske Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt, Kautschukmischungen, insbeaondere fiir Isolierzwecke. Man mischt K autschuk ais solchen, in Lsg. oder durch
Diffusion m it Polyvinylverbb., wio Polyvinylacetat oder Polystyrol, oder m it Cellulosed eriw ., wie Celluloseathern oder -estern, eytl. unter Zusatz eines Weichmachers, wie
Mineralwachs. Auch enteiweiBter K autschuk kann yerwendet werden. (F. P. 744 248
vom 17/10. 1932, ausg. 15/4. 1933. D. Priorr. 24/10. 1931 u. 4/8. 1932.) P a n k ó w .
New-York Hamburger Gummi Waaren Co., Deutschland, Fabrikmapige Herstellung von Ghlorkaułschuk. Das Yerf. des H auptpat. kann in yerschiedener Weise
yerbessert werden. 1. Das Cl wird in das ChlorierungsgefaB gel. z. B. in CC14 eingefuhrt.
Wenn man dio aus dem ChlorierungsgefaB entweichenden Dampfe abkiihlt, kondensiert
sich das CC14 u. das Cl, wahrend HCI entweicht. Die so gewonnene Cl-haltige Lsg.
kann man s ta tt oder zusammen m it gasfórmigem Cl von neuem yerwenden. 2. Durch
1933. II.
H i m . A t h e r is c h e Ol e . P a r f Om e r i e . K o s m e t ik .
1441
ein Druckyentil hinter dem Chlorierungsgefa.fi kann man sowohl die Lsg. des K autschuks ais aueh die Chlorierung unter Druck u. daher bei hoheren Tempp, vomehmen.
3. Durch sehr starkes Ruhren erzeugt man in dem Chlorierungsgefa.fi einen U nter druck, so daB Cl nachstróm t u. yon dem Lósungsm. aufgenommen wird. 4. A nB tatt
oder zusammen m it diesen Verbesserungen kann man die Kautsehuklsg. in einem
PJc.-Turm yerspriihen u. yon unten her einen Cl-Strom einblasen. 5. S ta tt die fertige
Lsg. auf HeiBwalzen zu trocknen, kann man die Kautsehuklsg. auch tropfenweise
oder ais feinen Spriihregen auf eine W.-Flache fallen lasaen, die eine iiber dem Kp.
des Lósungsm. liegende Temp. hat. (F. P. 41 880 yom 3/6. 1932, ausg. 1/5. 1933.
D. Prior. 5/6. 1931. Zus. zu F. P. 725 700; C. 1932. II. 1379. E. P. 390 025 yom
1/6.1932, ausg. 20/4.1933. D. Prior. 5/6.1931. Zus. zu E. P. 378 272; C. 1932. 11.
4372.)
P anków .
Improved Textile Rollers Ltd., Manchester, und Henry Mc Glue, London,
Harzartige Kautschukmasse. Zerkleinerte Mischungen aus yulkanisiertem Kautschuk u.
Faserstoffen, z. B. alte Autoreifen, werden m it z. B. 10% Cumaronól yersetzt u. in
Formen auf 280—320° F evtl. unter Druck u. unter Zusatz yon S u. Beschleunigern zu
einer harten, zahen M. gehartet, die gute Isoliereigg. besitzt u. z. B. fiir Walzen ftir
Textilmaschinen yerwendet werden kann. (E. P. 389 873 yom 30/9. 1931, ausg.
20/4. 1933.)
'
P anków .
Dunlop Rubber Co. Ltd., London, Douglas Frank Twiss, John Alexander
Wilson und Albert Edward Toney Neale, Birmingham, Kautschukuberziige a u f Metali.
Man yerwendet ais bindende Zwischenschicht Cu-, Hg-, Mn- oder Fe-Salze organ.
Sauren m it einer oder mehreren weiteren reaktionsfahigen Gruppen, wie Salicyl-,
Thiosalicyl-, Gallus- oder Pikrinsaurc. Man kann s ta tt der Salze auch abwechselnde
Schichten aus Saure u. M etallosyd oder -hydroxyd oder komplexem Aminohydroxyd
auf das Metali aufbringen oder eine Komponente auf die Metallflache, die andere auf
die entsprechende Kautschukflache aufbringen oder die Saure auf die Metallflache
aufbringen, die Metallkomponente in Kautsehuklsg. dariiberstreichen u. schlieBlich
die Kautschukdeckschicht aufbringen u. evtl. yulkanisieren. — Eine reine M etallplatte
bestreicht m an m it w. alkoh. Salicylsiiurelsg., trocknet, streicht m it einer Lsg. yon
Cuprammoniumhydroxyd in wss. Alkohol, trocknet, streicht m it einer Vulkanisationsmittel enthaltenden Kautsehuklsg., bringt nach dem Trocknen die unyulkanisierte
K autschukplatte auf, preBt u. yulkanisiert. (E. P. 390 932 vom 1/3. 1932, ausg.
11/5.1933.)
P anków .
XTTT. Atherische Ole. Parfumerie. Kosmetik.
S. Schilinsky, Die Verwertung von DestillationsTuckstanderi bei derFabrikation von
dłherischen ólen. Aus den Dest.-Riickstanden von Pflanzen lassen sich Oerbsloffe,
Zucher, Alkohol, Vilamine, Alkaloide, Phosphorsaure, Kalisalze isolieren. Verss. des
Vfs. an Cypressenzapfen, Wacholderbeerfriichłeji u. den B lattern des Sumach (Rhus
cotinus). — Auf den Gerbstoffgeh. der Riickstande der Dest. der B latter von Eucalypius
mminalis, sowie der B latter von E. glóbulus, E. pvlverulenta, Primus lauroceraśus u.
des Oevmrzndkeńbaumes, auf den Sanloningeh. yon Artemisia marilima u. A . gallica
wird hrngewiesen. — F ur die Ausnutzung der Riickstande diirfte bei der Darst. ath.
Ole die W.-Dampfdest. im Vakuum bei 60—70° zu empfehlen sein. (Riechstoffind. u.
Kosmetik 8. 84—86. Mai 1933.)
E llher.
Fred W. Freise, Einige brasilianische atherische Ole. Ol aus dem Rindenholz yon
Agonandra brasiliensis Micrs (Olacaceae) 3—3,8% Ausbeute. Blafigelbo Fl. yonSandelholzólgeruch. Reagiert sauer. D .25 0,958—0,972. n n 2S = 1,485— 1,555. Lósl. in 7 Voll.
70%ig- A. 85— 88% des óles sieden unter 760 mm bei 255° (Unterschied yon reinem
Sandelholzol). — Ol aus dem Stammholz von Aniba candila Mez. (Lauraceae). 1,8 bis
2,4% Ausbeute. Blafigelbe Fl. yon zimt- u. rosenahnlichem Geruch. D.25 0,966 bis
0,982. h d !S = 1,572. Lósl. in 3 Voll. 90%ig. A. m it leichter Opalescenz. W ird haufig
reinem Sandelholzol beigemischt. — Ol yon Aplandra spruceana Miers (Olacaceae).
Wird aus Wurzeln, Stamm- u. Rindenholz m it 0,80— 1,5% Ausbeute gewonnen. BlaBgelb oder blafigrun m it sassafrasahnlichem Geruch. D.25 0,988—0,995. n n 25 = 1,485
bis 1,558. a n 20 = —4° 30' bis — 1° 0' (l = 100 mm). Lósl. in 4 Voll. 70%ig. A., die
Lsg. triibt sich etwa nach 1 Stde. Das Ol soli dem Sandelholzol in medizin. Be­
ziehung uberlegen sein u. wird diesem haufig beigemischt. — Ol von Calophyllum
brasiliense Camb. (Guttiferae). W ird m it 1,5—2.25% Ausbeute aus dem Rindenholz
1442
H l r „ . A t h e b i s c h e O l e . P a r f O m e r i e . K o s m e t ik .
1933.
II.
der Baumstiłmpfe gewonnen. F ar bios bis blaCgelb. Geruchlich dem austral. Sandel­
holzol sehr ahnlich, aber m it scharferem Geschmack u. saurer Rk. Kp. 285°. D.25 0,925
bis 0,955. nn25 = 1,485—1,510. Vółlig I. in 4 Foli. 70%ig. A. Die Lsg. wird beim
Stehenlassen an der Luft, nach 1 Stde. opalescierend. a o :" = — 0° 30' (i = 100 mm).
W ird gegen Gonorrhóe u. in der Parfumerie verwandt. — Ol von Caryocar glabrum
Pers. (Rhizobolaceae). W ird m it 1,5— 1,8% Ausbeute aus trockenen Holzspanen er­
halten. Griinliches Ol m it sandelholzólahnlichem Geruch u. scharfem Geschmack.
D.25 1,015— 1,112; n n 2S = 1,585—1,622. N icht klar 1. in A. — Ol von Guarea spicaeflora Juss. (Meliaeeae). Gewinnung aus frischen Bliiten m it 0,03—0,035%Ausbeute.
B esitzt cedernholzól-ahnlichen Geruch u. strengen Geschmack. D.25 0,968— 0,975.
n D« = 1,498—1,507. a D25 = — 12° 45' bis 20° (?). Losl. in 4,5 VoU. 70%ig. A. —
Ol von Guarea trichiloides L. W ird aus dem Milchsaft junger Biiume durch Dest. mit
W .-Dampf in 2—2,85%ig. Ausbeute gewonnen. Gelbgriinliche Fl. von rosenólahnlichem Geruch. Reagiert neutrał oder deutlich alkal. D.2S 0,945— 0,965. n u =
1,485. Lósl. in 11 Voll. 70%ig- A. m it sehr geringer Opalescenz. Verwendung gegen
Gonorrhóe. — Ol von Hippocratea rolubilis L., syn. Hippocratea scandens Jacq. (Celastraceae). W ird aus der trockenen Rinde m it 0,45—l,25% ig. Ausbeute gewonnen.
Griinliches oder gelbliches Ol m it blaulichem Einschlag. Geruch sandelholzol- u.
schwach heliotropartig. D. 0,910—0,945. ' np25 = 1,385—1,525. Losl. in 6 Voll.
70%ig. A. Verwendung zur Verfalschung von Sandelholzol. — 01 von Lecoinłea ama­
zonka Ducke (Leguminosae). Gewinnung aus den jungen Wurzeln m it 1,8—2,5%
Ausbeute ais blaCgelbes Ol von stark aromat. Geruch u. saurer Rk. D.25 0,962—0,978.
nD25 = 1,486— 1,522; oto20 = — 4 bis — 11° 30' (i = 100 mm). Losl. in 3—5 Voll.
70% . A. m it Opalescenz oder sehr schwacher Triibung. Die Wrkg. auf das urogenitale
System soli bedeutend geringer, diejenige auf die Respirationsorgane schneller u. kriiftiger ais bei Sandelholzol sein. — Ol von Minąuartia guyanensis Aubl. (Secretania
loranthodes Miill. Arg.) (Olacaceae). Gewonnen aus der Rinde junger Zweige m it 0,60
bis 0,85%. Griinliche oder blaBblaue Fl. m it zimtartigem, schwach rosenólartigem
Geruch u. brennendem Geschmack. D. 0,965—0,980. no25 = 1,448— 1,528. an =
—5° 30' bis — 1°. Losl. in 6—8 Voll. 70%ig. A. m it deutlicher Opalescenz. Soli in
seiner Wrkg. auf die urogenitalen Organe dem Sandelholzol iiberlegen sein. — Ol von
Ocotea Costulata Nees (Lauraceae). W ird aus dem Holz m it 2,16—3,88% gewonnen.
D.25 0,93S8—0,9994. an = —4° 30' bis — 0° 45'. n D = 1,505—1,509. K larl. in 0,8
bis 2.2 Voll. 80%ig. A. Ol aus jungen Baumen gleicht im Geruch dem Guyana-Sandel­
holzol, Ol aus alten Baumen riecht leicht campherartig. (Perfum, essent. Oil Rec. 24.
202—04. 21/6. 1933.)
.
E llm er.
A lex. H . B e n a e tt, Sizilianische Ole der Ernte 1932—1933. HandgepreBte Citronenole aus verschiedenen D istrikten: D .15>5 0,8568—0,8593; a d 15’5 = 56,40— 66,40°;
nichtfluchtiger Riickstand 1,94—2,64% ; Citralgeh. 3,90—5,75% . — MaschinengepreBte Ole: D .15' 5 0,8565—0,8573; ccD15-5 = 57,70—62,15°; nichtfluchtiger Ruckstand 1,92—3,06°/o; Citralgeh. 4,4—4,9% . — Im Gegensatz zur Brit. Pharmakopoe
wird fiir gutes Citronenol ais hochster Grenzwert fiir den Brechungsindex nD2S =
1,475, ais Schwankungsbreite fiir die D .15>5 0,856— 0,860 u. ais unterster Grenz­
wert fiir die opt. Drehung an = 56° angegeben. (Perfum, essent. Oil Rec. 24. 146.
23/5. 1933.)
E llm er.
E rn e st J . P a rry und J . H . Seager, Bulgarisches Eosenól. Eigg. von Rosenólen
der E rn te 1932. 1. tlb e r freiem Feuer dest. Ole. D.3“15>5 0,8536—0,8562; ao = —3,5
bis —5°; no25 = 1,4524—1,4563; F. 18,5— 19,5°; Gesamtalkoholgeh. berechnet ais
Geraniol, 71,5— 73,8%; Citronellolgeh. 53—60,5% ; Stearoptengeh. 16— 16,1%. Im
Rotationsdampfdest.-App. gewonnenes Ol D .3°15>5 0,8596;
= — 4°; n j 2S = 1,4481;
F. 15°; Gesamtalkoholgeh. berechnet ais Geraniol 76,7—81% . Citronellolgeh. 52,7 bis
59,7% ; Stearoptengeh. 4—6,3%. Der Grund fiir den auBergewóhnlich hohen Citronellol­
geh. der E rnte 1932 konnte bisher nicht gefunden werden. (Perfum, essent. Oil Rec.
24. 149—55. 23/5. 1933.)
E llm er.
M. S. Low m an. Eigenschaften von amerikanischem Geraniumol. Physikal. u. chem.
Eigg. von Olen aus Florida u. Califomien. (Amer. Perfumer essent. Oil Rev. 28. 185
bis 18S. Juni 1933.)
E l lm ek .
J . L. B. S m ith und M. L . Sapiro, Das dtherische Ol von Empleurum serrulatum ait.
Aus lufttrockenen B lattern wurden durch Wasserdampfdest. 1,15% eines gelben ath.
Oles von starkem, Ubelkeit erregendem Geruch erhalten. D.25 0,9729. n o 15 = 1,5103.
Opt.-inakt. Zus.: 4% Terpene, darunter 1,2% Myrcen, Ester 5,8% (berechnet ais
1933. II.
HxnI. A t h e r is c h e O l e . P a r f C m e r ie . K o s m e t ik .
1443
Acetal von C10H 17OH), Nerol 8,1. Phenole 0,4%, darunter Eugenol, Guajacol (?), Hydrochinonalhyldłher, Phenolather 70%. darunter Methyleugenol, Anełhol (?), Sauren 0,6%,
darunter Essigsdure, n-Butłersaure, Benzoesdure, Salicylsaure, Cineol 2% . (South
African J . Sci. 29. 281—85.)
E llm er.
T. G. H. Jones, Atherische Ole der Queenslandflora. (Vgl. C. 1932- II. 2249.) Ath.
Ol aus den Blattern von Eriostemon glasshousiensis. Besitzt angenehmen Geruch u.
leichto Fluoresenz. D .15>5 0,8676. nD20 = 1,46 82. [oc]d = + 40°. EZ. 0. Acetylzahl 6. — Der gróBte Teil des óles sd. unter 7 mm Druck zwischen 35 u. 37° (Kp. 155
bis 157°; D .l5>5 0,8646; nu20 = 1,465; [a] = +45°). Das Ol en th alt d-a.-Pinen (Oxydation zu Pinonsdure) (80—90% des Oles), geringe Mengen Ocimen (?) u. vielleicht
Anthranilsduremethylester. (Proc. Roy. Soc. Queensland 4 4 . 151—52. 25/3.1933.) E l l .
— , Anis, Fenchel, Stemanis und ihre dtherischen Ole. Geschichtliches, Eigg., Bestandteile u. Verwendung der Ole; Zusammenstellung der Angaben der Pharmakopoen
der verschiedenen Lander. (Parfums de France 11. 60— 63. 78— 79. 106—09. 129—33.
Juni 1933.)
E llm er.
— , Die Apfelbliiłe in der Parfumerie. Vorschriften fiir Duftkompositionen. (Perfum,
essent. Oil Rec. 24. 147—48. 23/5. 1933.)
E llm er.
Alfons M. Burger, Flieder, die Blume des Monats. Riechstoffe zur Nachahmung
des Fliedergeruches, Vorschriften fiir Duftkompositionen. (Riechstoffind. u. Kos­
metik 8. 99—101. Juni 1933.)
E llm er.
J. C. Ewald, Die Hyazinlhen. Besprechung der zum Aufbau von kiinstlichem
Hyacinthenól verwendeten synthet. Riechstoffe. (Riechstoffind. u. Kosmetik 8. 81
bis 84. Mai 1933.)
•
E llm er.
— , Angaben uber Seifenparfiimierung. I. Geruche neuen T yps. Vorschriften fiir
Kompositionen. (Perfum, essent. Oil Rec. 24. 107—08. 21/3. 1933.)
E llm er.
— , Angaben iiber Seifenparfiimierung. II. Fixierung und der blumige Geruchstyp.
(I. vgl. vorst. Ref.) Zusammenstellung geeigneter kiinstlicher Riechstoffe. Vorschriften
fur Gardenia, Wicke, Mimosa. (Perfum, essent. Oil Rec. 24.182—84. 23/5.1933.) E llm .
— , Praktische Seifenparfiimierung. V II. (VI.vgl. C.1932. II. 3316.) (Manufactur.
Chemist pharmac. Cosmetic Perfum. Trade J . 4.81—82. Marz 1933.)
E llm er.
Andre Fouąuel, Toiletlewdsser (Lotions). Vorschriften. (Riechstoffind. u. Kos­
metik 8. 62—64. 102—05. Ju n i 1933.)
E llm er.
Leon Lilienfeld, Wien, Herstellung von Oxyaminoverbindungen durch Einw. von
NH3 auf Dichlorhydrine unterhalb 100°. — Z. B. fiigt man eine Lsg. von N H 3 in absol.
A. zu a.-Dichlorhydrin (I), u. laBt im geschlossenen GefaB bei 16—18° 10 Tage stehen.
Dann trennt man vom NH4C1 ab; durch Abdest. des A. erhalt m an eine ólige, in W. 1.
M., die z. B. durch Dest. im Vakuum (15—18 mm, 70— 80°) von iiberschiissigem I
befreit werden kann oder griindlich ausgeathert wird. F em cr kann m an die M. in
gekiihlte 20%ig. N a2C03-Lsg. eintragen u. den Nd. abtrennen. — Weitere Beispiele betreffen die Anderung der Mengenverhaltnisse, ferner das Arbeiten im Autoklav bei 50°,
die Verwendung von wss. N H 3. — Man kann auch das I auf 10° kuhlen u. N H 3-Gas einleiten, worauf man bei 16° 3—5 Tage stehen laBt. — Ferner kann m an p-Dichlorhydrin,
l,3-Dichlor-2-meihylpropanol, —Dibromhexylalkohol, Erythritdichlorhydrin, Mannitdichlorhydrin yerwenden. — Die Prodd. sind fiir medizin. u. kosmet.. Zwecke brauchbar.
(F. P. 739 699 vom 1/7. 1932, ausg. 16/1. 1933. E. Priorr. 4/7.1931 u. 4/5.1932.
E. PP. 390 516 Tom 4/7. 1931, ausg. 4/5. 1933 u. 390 523 vom 4/7. 1931, ausg. 4/5.
1933.)
A ltp e te r.
Soc. An. M. Naef & Cie., Schweiz, Herstellung von mełhylierłen Cyclohepta- und
-oclanonen. In der Parfumerie- u. Seifeninduslrie yerwendbare m ethylierte Cyclohepta- u.
-octanone entstehen, wenn m an m ethylierte Suberin- u. Azelainsauren in Ggw. von
Metallsalzen der 3. oder 4. Gruppe des period. Systems oder des Urans auf 300— 400°
erhitzt. S ta tt der Salze kónnen zweckmaBig auch die betreffenden Oxyde oder
Hydroxyde verwendet werden. Z. B. werden 206 g 2,3-Dimethylheptan-2,7-dicarbonsaure m it der theoret. Menge Sodalsg. neutralisiert u. in eine wss. l i g . von 275 g ThNitrat gegeben. Nach A bfiltrieren u. Trocknen des gebildeten Th-Salzes im Vakuum
wird es auf 300— 400° erhitzt. Durch fraktionierte Dest. erhalt man 90 g 1,1,7-Trimelhylcycloheptanon-2 vom K p.12 80—83°. In einem weiteren Beispiel wird die D arst.
des l,l,S-Trimeihylcyclooctanom-2 vom K p.12 105—107° beschrieben. (F. P. 744 343
vom 19/10. 1932, ausg. 18/4. 1933. Schwz. Prior. 30/10. 1931.)
E ben.
1444
HI]V. Z u c k e b . K o h l e n h t d b a t e . S t a r k ę .
1933. II.
Soc. An. M. Naef & Cie., Schweiz, Herstellung von Kondensationsprodukten aus
alkylierten Cydoheple.n- oder Cyclooctenaldehyden m it Aceton ode.r AcetaldeJiyd bzw. ihren
Homologen. Man erhalt ausgezeichnete synthet. Veilchenparfiirnsk>ffe, die daa Iron zu
ersetzen vermogen, wenn man alkylierte Cyclohepten- oder Cyclooctenaldehyde, dereń
Alkylgruppen nicht der Aldehydgruppe yic. sind, m it Aceton oder Acetaldehyd unter
Zuhilfenahme schwacher Kondensationsmittel kondensiert. — Z. B. werden 100 g
l,l,7-Trimethylcyclohepten-2-aldehyd-3 in 200 ccm Aceton gel. u . m it 5 g Na-Amid
einige Stdn. unter Kiihlung durch k. W. stehen gelassen. N ach N eutralisation m it HC1
wird der UbersehuB des Acetons durch Dest. entfemt, worauf der Riickstand in A.
gel. u. m it einer Sodalsg. gewaschen wird. Nach dem Abziehen der wss. Schicht wird
der A. abdest. u. das Prod. im Vakuum fraktioniert. 01 yom Kp.„ 95— 98°. (P. P.
744
345 yom 19/10. 1932, ausg. 18/4. 1933. D. Prior. 30/10. 1931.) "
Eben.
Mor, Perfumeria y cosmetica. Barcelona: B. Bauża 1933. (485 S.) 8°. 16.50.
XIV. Zucker. Kohlenhydrate. Starkę.
Andre Carpentier, Die. fliissige schweflige Saure in der Zuckerindustrie. Mógliche
Sparsamkeit bei ihrer Anwendung. Nach Besprechung der H auptpunkte des Teatiniverf. befaBt sich Vf. im hesonderen m it dem dabei auftretenden S 0 2-Verbrauch u.
beschreibt an H and von Zeichnungen eine neue Anordnung, welche den Yerbrauch
an SO., auf das notige Minimum beschrankt. (Buli. Ass. Chimistes Sucr. Dist. Ind.
agric. France Colonies 50. 145— 53. April 1933.)
TAEGENER.
H.
Claassen, ZurFrage des Verkochens von Saften und Sirwpen. K rit. Bemerkungen
zu W e b r e (C. 1933. X. 3136.) (Dtsch. Zuckerind. 58-163—64. 25/2.1933.) T a e g e n e r .
A.
L. Webre, Antwort a u f Dr. Claassens Bemerkungen: „Zur Frage des Verkochens
von Saften und Sirwpen“ . Erw iderung an CLAASSEN (vgl. vorst. Ref.). (Dtsch. Zucker­
ind. 58. 547— 48. 1/7. 1933.)
”
T a e g e jt e r .
— , Einige Bemerkungen iiber das Jłaffinieren von Zucker. IX . ( VIII. ygl. C. 1933.
I . 3806.) Die Verwendungsmoglichkeiten von Entfarbungskohlen (Knochenkohle u.
Aktivkohlen) werden besprochen. (Int. Sugar-J. 35. 107—08. Marz 1933.) T a eg .
G.
Brnhns, Uber die „Miillersche Losung“. Bei der „MuLLERschen Lsg.“ wird
eine FEHLlNGsche Lsg. m it Zusatz von.N a2C 03 an statt NaOH verwendet, welche mit
reinem Zucker (Saccharose) keine Cu-Ausscheidung gibt. Bei dieser Lsg. w ird nach
der Red. CaCl, zugegeben, um eine absol. genaue F iltratio n m it Leichtigkeit zu erzielen. Vf. h a t die Verwendung dieser „MuLLERschen Lsg.“ fu r die Zwecke der Zuckerindustrie untersueht m it folgenden Ergebnissen: Die H erst. u. Aufbewahrung der
„MuLLERschen Lsg.“ ist etwas einfacher ais die der SoXHLETschen. Im gemischten Zustand ist die H altbarkeit sehr viel groBer. Die Abmessung fiir jede einzelne Unters.
ist beąuemer u. genauer, auch w ird die Gleichmafligkeit der Abmessung u. besonders
die Titerstellung gesichert. Durch den Zusatz von CaCL kann das Durchlaufen des
ausgeschiedenen CuO in der abgekiihlten Kochmischung bekampft werden. Torteilh aft ist die feine Verteilung, wenn das CuO in der Kochmischung durch J-Lsg. wieder
aufgelost u. auf diesem Wege bestimm t wird. Bei Betriebsunterss. kommt es auf ein
Mehr oder Weniger an Saccharose in der Kochmischung nur dann an, wenn es sich
um ganz geringe Mengen Invertzucker handelt. Is t die Menge Saccharose unter 2 g
fiir 20 ccm „MuLLERscher Lsg.“, so kan n ihre Red. fast immer vemachlassigt werden.
Auf gróBere Mengen Saccharose ist die W rkg. der „MuLLERschen Lsg.“ um etwa
1/ia so sta rk wie die der SoxriLETschen, wenn kein Siedekorper zugesetzt wird, bei Ggw.
von Talkpulyer etwa l/.. Die Cu-Ausscheidung durch Inyertzucker, Dextrose u.
Lanilose ist bei „Muller“ erheblich hoher ais bei Soxh!et. Die Oxydation der Sac­
charose ist in 2 Min. Kochdauer fast beendet. Fiir die Best. von Lavnlose ist also
„ M u lle R s “ Lsg. sehr gut geeignet. D estrose u. Inyertzucker werden langsamer angegriffen ais durch Soihlet. Bei der Best. sehr kleiner Mengen Inyertzucker (Rohzucker u. Raffinaden) kann man m it 3 Min. K ochdauer auskommen; hier erweist sich
die Messung des ausgeschiedenen CuO m it Jod ais yorteilhaft. (Z. Ver. dtsch. Zucker­
ind. 82. 898—911. 1932.)
T aeg ejter F.
Baerts und G. Binard. Neue Methode zur Bestimmung von Spuren reduzierender
Zucker. Die Methylenblaumethode (C. 1 9 3 3 -1. 3014) eignet sich sehr gut zur Best. yon
geringen Mengen Inyertzucker u. ebenso yon Glucose u. Layulose, da die Zeit der
Entfarbung yon dem Geh. an reduzierenden Zuckem abhangig ist. Beigefiigte Tabellen
1933. II.
H jy j. N a h r t jn g s m it t e l . G e n u s z m it t e l
u sw .
1445
lassen diesen Zusammenhang erkennen. (Buli. Ass. Chimistea Sucr. Dist. Ind. agric.
France Colonies 50. 275—76. Ju n i 1933.)
TAEGENER.
Fritz Blankę, Walschleben, K r. E rfurt, Verfahren zum Saiurieren von Zuckersdften
nach P atent 559 048, dad. gek., daB die Saturation in einem Schlangenrohr m it Abzweigungen fur den saturierten Saft in verschiedener Hóhe yorgenommen wird, wobei
eine Einstellung der A lkalitat auch dadurch erfołgt, daB der Beriihrungsweg von Saft
u. Saturationsgas m it Hilfe dieser Abzweigungen der Lange nach veranderlich gestaltet
wird. Dazu eine Abb. (D. R. P. 579 906 KI. 89c Y o m 23/2. 1928, ausg. 3/7. 1933.
Zus. zu D. R. P. 559 048; C. 1932. II. 2888.)
M. F . M u l l e r .
Ignaz Bloch, Dessau, Raffination ton Zucker. Die zuckerhaltigen Stoffen (Rohzucker) werden mit Athylenglykol behandelt. (Tschechosl. P. 44130 vom 13/2.
1932, ausg. 25/6. 1933.)
Sc h ó n f e l d .
Hugo Kiihl, Berlin, und Gustav Soltau, Ham burg, Herstellung von Starkę aus gemahlenem Reis, Reismehl oder ReisgrieB durch Misehen des Materials m it W. bei 45°,
Einsaat Y o n Joghurtbakterien-M olkenkultur, Milchsauregarung bei etwa 40—45° u.
Weiterverarbeitung in sonst iiblicher Weise. (D. R. P. 577 540 KI. 89k vom 12/5. 1928,
ausg. 1/6.1933.)
M. F. M u l l e r .
XVI. Nahrungsmittel. Genulł mittel. Futtermittel.
Eduard Jacobsen, Aluminiumgerate. Vorteile sind geringes Gewicht, Ausbleiben
des Rostens, Ungiftigkeit. (Oesterr. Spirituosen-Ztg. 32. Nr. 17. 5. 27/4. 1933. Berlin
SW. 61.)
Gro szfe ld .
E. F. Kohman, W. H. Eddy und Celia Zali Gurin, Vitamine in k<ynservierten
Nahrungsmitkln. X III. Konservierung von Toinatensaft ohne Vitamin-C-Verlust. (Ind.
Engng. Chem. 25. 682— 84. Ju n i 1933. — C. 1933. I I . 949.)
Gr o szfeld .
Nicola Parravano, Die Industrie der aus den sauren FriichUn stammenden Erzeugrtisse. Verbesserungsvorschlage fiir die H erst. Yon Citronensdure, Fruchtsaften u.
Pektinstoffen aus Fruchten. (G. Chim. ind. appl. 15. 213— 19. Mai 1933.) H e l l r ie g e l .
Clemens Zach, Beitrag zur Beurteilung von Safran. Nach neuer, der yon BoDINUS
(C. 1932. I I . 3171) ahnlicher Vorschrift (Einzelheiten im Original) w urden fiir 11 reine
Safranproben folgende Mittelwerte gefunden: W ss. E x trak t fur ganzen S afran 60
(58—62), fiir S afranpulyer 63 (61—65), reduzierende Substanz Yor InYersion 23 (22—25),
nach Inversion 25,5 (24—27), Zunahme durch Inversion 2 (1—3) % . Erhohung der
Zahlen deutet Zuckerzusatz an. (Mitt. Lebensmittelunters. Hyg. 24. 156— 64. 1933.
Bem, Eidgen. Gesundheitsamt.)
GROSZFELD.
J. M. Clavera und A. Ocafia, M ittel zur Neutralisation des Zigarettenrauches. Durch
Waschen des Zigarettenrauches m it n. HjSO* u. nachfolgende R u c k titra tio n w ird die
Alkalitat des Rauches aus Yersehiedenen Zigarettensorten erm ittelt. In VergleichsYerss.
mit 3%ig- FeCl3-Lsg., 6%ig. Lsg. Yon MoHRschem Salz in 60°/o'g- A. u. 5%ig. wss.
Milchskurelsg. wird letztere Lsg. ais wirksamstes Mittel zurN eutralisation des Zigaretten­
rauches festgestellt. E in m it dieser Lsg. getrankter u. getrockneter W attebausch w ird
bis zum G ebrauch in einem Metallkastchen aufb ew ah rt u. dann in die Zigarettenspitze
eingelegt. Eine Beeintrachtigung des Geschmackes oder Geruchcs ist nicht festzustellen.
(An. Soc. espafi. Fisica Quim. 31. 449—53. 15/6. 1933. Granada, Pharm . F8k., L ab. f.
chem. Analyse.)
R. K. M u lle r .
H.
P. Hale und William Hardy, Der Gefrierpunkt von Eidotter und Eiwei/3.
ti'ber 24 Stdn. alte Eier wurden in einem MetallgefaB den Vers.-Tempp. ausgesetzt.
Eisbldg. in dem E idotter wurde b ei—0,48° festgestellt; Tautemp. — 0,56°. Ais Gefrier­
punkt wurde demnach fiir E idotter —0,57° angenommen. In ahnlicher Weise wurde
der Gefrierpunkt fiir die diinne u. dicke EiweiBschicht zwischen —0,41 u. 0,42° e r­
mittelt. Friihere Arbeiten anderer Autoren m it abweiehenden Ergebnissen werden
diskutiert. (Proc. Roy. Soc., London. Ser. B. 112. 473—79. April 1933.) B a c h .
A.
d’Ambrosio, Uber die Jodeier. Yf. findet in italien. J-Eiern im Gegensatz
zu dem hochsten in U ngam erreichten W ert Y o n 2500 y (Ygl. STRAUB, C. 1933. I.
2329) einen J-Geh. von ca. 300 000 y, wobei im D otter nur wenig mehr J enthalten
ist ais im Eiklar. Auch J-B r-E ier lassen sich gewinnen, die neben ca. 700 y J etwa
50 000 y B r enthalten. (G. Chim. ind. appl. 15. 231—33. Mai 1933. Mailand, S tadt.
Chem. Lab.)
R. K. M u lle r.
1446
Ą ctjj. F E T T E . W aC H S E . WABCH- V. E eIN IG C S G S iU T T E L .
1933. IL
N atalie P . K osm in. Diastalische A klirilat und ihre Beziehung zur Backfahigkeśt
der MeMe. Vers£. mit Mehlen yerschiedenen Diastasegeh. ergaben: W enn die Yorrate
an praesistierendem Zncker u- die diastat. A ktjy itat des Mehles zusammen eine Zuckermenge ergeben, die nicht geringer ist ais ein gewisses fu r eine bestim m te Hefemenge
erforderiiches Minimum, so h a t die absoL Hóhe des ferm entatiyen F&ktors keine Einw.
auf die Yergarbarkeit des Teiges. Durch Ansanernng eines Teiges bis pn = 4,4 laBt
sich bei Auswuchs-haltigen Mehlen die destrinisierende Wrkg. yerhindem, so daB die
Krume troeken bleibt. (Muhle 70. K r. 28. M uhlenlaboratonum 3. 113—18. 13/7. 1933.
Moskau, S taatsinstitut fiir Getreideforschung.)
H a e te c k e e .
B.
Czyźewsky, Die diastciische Krafł in ihrer Beziehung zur Backfahigieit und die
Meihoden ihrer Bestimmung. {Muhle 70. S r . 28. Miihlenlaboratorinm S- 119—30.
13/7. 1933.)
H a e te c e e s .
M. J . B l is i und R . M. S andstedt. Eine nerbesserie Methode zur Bestimmung der
diastatischen K raft der Melde. Die Ferricyanidmethode yon HaGEDOBN u. Je stse jt
(C. 1923. IY . 354) gibt besser reproduzierbare W erte bei der Best. der diastat. Kraft
im Mehl ais die B um set-M ethode. {Cereal Chem. 10. 189—202. Mai 1933. JSebraaka,
Lincoln, Uniy- af Sebraska.)
H a e te c k e e .
H.
ffiohler, Z um Nackweis der elektrogebleichten Mehle. Die zum Kachweis der
elektr. Bleichung yon Mehl benutzte Bk. von G e i e s s - I ł o s t a t muB in einem yom
Laboratorium entfem ien B aum ausgefuhrt werden, da Spuren t o u Stiekozyden sehon
positiven Ausschlag der B k. ergeben. (Mitt. Lebensmittelunters. Hyg- 24. 177—79.
1933. Zuńeh.)
'
"
*H aetecłee.
H e in ric h S chicht. Aussig, HersteRung alkoholfreier, hcmzeTitricrier Fruchisafie.
Man klart u. steriliaiert die Sufit durch ent-keimende FUter, laBt sie da-n-n 4—6 Monate
unter sterilen Bedingungen bei 15“ stehen u. dam pft sie bei 25— 30° in einem Takuum
yon 6 bis 10 mm Druek ein. (A. P - 1 913 294 yom 12/8- 1931, ausg. 6/6. 1933.
TsehechoaL Prior. 21/10.1827.)
ScHUTZ.
W ilh elm Schakel, P im a, Feiiiase aus Magermilcl.. Man yersetzt die zur Kaaeherst. bestimm te Magermilch m it PSanzenólen u. -fetten, insbesondere -mit Coeosfe tt, ErdnuBoi, Sesamól etc. T sahechosl. P . 43 438 yom 11/5. 1931, ausg. 25/4.
1933.)
__________________
ScHo;xiEi2>.
'russ.] S. Z. Prouic, Die Farm ente und ihre Terwendnng in dsr KslirniięsniiKelindiiBmB.
Kurser Leitfaden. Moskara-Leningrad: Snałitechisdat 1933. (II, 33 S.) 75 Łpp.
X Vii. Fette. Waełise. Waseh- u. B,einigimgsmitteL
E . C anals und B -am ahenina-S aaaiy o . Dic Obc7flachenepannung der Ole. lYgL
C. 1933- L 1864.) Die OberOachenspaimnng yon Mandelól (I), gereinigtem (O) u.
gewohnlichein Oliyenol ( lii) u. Tan L ebertran (TT) wurden nach dem AareiBrerL fur I
bei 2— 40°, fur I I bei 10—35°, fu r I I I u. IY bei 5—37° ernaittełt. Die Ł n rre n der gefundenen W erte ais Funkiionen yon t sind bei I fu r 1 = 5—25°. bei U u. H I fu r i = 10
bis 25° u. bei IY fu r i — 7—20Deinander paraliele Ger&de t l entsprechen d sr Gleiehung
f — a — 0.12 -t, in der f die Oberflachenspannung in Dyn cm u. b eine Konstantę,
fu r I — 39.2. fiir I I = 39.6. fur I I I = 40.1 u. fu r IY — 40.4 ist. (J. Pharm ac. ChimJ8] 17. (125). 505—08. 1/6- 1933.)
D eg k eb.
B.
A . M orton und J . R . E disbury, Das Absorptionsspfłtrum des Umierseifbtnta
vcm Weizer*keim5L Die Beobaebtnngen yon BoWDES u. M ooke (C. 1933- XL 84)
iiber das Absorptaonsspektrum der Yitamin E-Frafaźan sus Weizenkeimoi sind yoa
YfL an einer ganzen Beihe yon P raparaten gieichialis gemaeht worden. Beispiel^•sreiae wurden an einem rohen P rap arat des Unyerseifbaren 'M»-rrT!B bei 430, 44:8, 422
u. 39S m u beobaefatet- Die Sterinfraktion entłńelt Ergosterin u. ein noeh -imidesitiSjdertes Sterin in etwa głeiehen Mengen. der nicht trystcJHaierende Anteil zeirte Andeutungen yon Banden b a 300—310, 230—290 u. etwa 250 mjL (Satum . London
131- 61S. 29/4. 1933. Iiyerpool, Uniy.)
B eesk aO T B.
P . Calfiwell r a d Geo H . D ye. SiibSl. Blasen mit L if; ir, Gegenwari w *
K.atclysaiorsii. (YgL C a l d w e l i . PaiCE, C. 1932. IL 1714.) U nisrs. des Yerlacfes
des Blasens yon Bubol bei 154—200° in Ggw. positiyer u. neganyrer K atalysatoren
(beetźmmt durch Messung der SATBOLDT-Yiseosnśt bei 100°,)^ Ais posdidye K atalysatoren a b n s h m d d e r A ktaritat w irkten: Al-Oleat (0.05Dc Al), Eracasaure { ll 0),
1933. II.
H xn[. F e t t e . W achse . W asch - u . R e in ig u n g s m it t e l .
1447
ólsauro (2; 0,5; 1% ), geblasenes Riibol (1%), linolsaures Mn (0,05% Mn), Hydrochinin
(1:4000), linolsaures Pb (0,05% Pb), A l-Palm itat (0,05% Al), Glycerin (1% ), MnLinolat + Al-Oleat (0,05% Mn), „Rapinsaure“ (1% ; unter ,,rapie" acid ist das bei
Einw. von Luft u. Hitze auf das 01 entstehende, aus gemischten Sauren u. Acrolein
bcstehende Kondensat zu vcratelien), Olsaure (4% ), Stearinsiiure (1%), Phenol (1%),
Hydroehininsulfat (1:4000), Co-,,Rapat“ (0,05% Co), Mn-Resinat (0,05% Mn) u.
Lcichtbzn. (25%). — Negative K atalysatoren zunehmender W rkg.: Co-Linoleat (0,05%
Co), Phenylhydrazin (0,1%), Hydrochinon, A nthranilsaure. — Unges&tt. Fettsauren
sclieinen bessere K atalysatoren zu sein, ais gesatt. Erucasiiure (vgl. SUDBOROUGH,
WATSON, A y y a r , C. 1926. II. 2729) bildet sich bei der Hydrolyse wśihrend des Blasens
von Rapsól u. durftc das wirksamste autokatalyt. Agens beim Riibólblasen sein u.
die Wrkg. eines Zusatze3 von gcblasenem Riibol diirfte auf die freie E rucasaure zuriickzufiihren sein. Der negativo Effekt von Anthranilsaure u. Phenylhydrazin laBt
sich durch/ihre Yerb. m it der Erucasaure erklaren. Dic Befundc der Vff. iiber die
Wrkg. von Hydrochinin (Base u. Sulfat) auf die Riiboloxydation stehen im Widersprueh zu den Angaben von R id e a l u . T a y l o r („Catalysis in theory and practice“ ,
S. 153, Macmillan 1926), daB die Ggw. von 1 Mol. Hydrochinin in 40 000 Moll. Acro­
lein die Autoxydation des letzteren prakt. unmóglich macht. Sowohl Seifen, wio
freie Fettsauren, besonders Erucasaure, wirken ais Prom otorcn der Riib6loxydation.
— Olsaure u. Triolein (JZ. 72) verhiclten sich beim Blasen ganz verschieden. Olein
lieferte nach 12-std. Blasen ein Prod. der D. 0,964, Viseositat 100° 522, SZ. 9,2, JZ. 50,
die Olsaure ergab ein Prod. der D. 0,943, Viscositat 93, JZ . 66, SZ. 148. Die fiir T ri­
olein u. Riibol erhaltenen Viscositatskurven waren nahezu ident. Hinsichtlich der
Pcroxydbldg. m acht Vf. dio Annahme, daB dio autokatalyt. wirkenden Stoffo in der
Induktionsperiode yielleicht selbst oxydiert werden u. dann die Oxydation der an
sich vielleicht nicht oxydablen Stoffo bewirken: X — ->- X 0 2; X 0 2 -j- Y = XO + YO.
Beim Blasen von Riibol ohne K atalysatoren wurde groBtcr Peroxydgeh. (nachgewiescn
nach F a h r io n , vgl. M a r k s u. M o r r e l l , C. 1929. II. 2352) nach 13 Stdn. nachgewiesen, worauf er dauernd zuruckging. In Ggw. von K atalysatoren konnten keine
Poroxyde nachgewiesen werden. — Durch fraktioniertc Hochvakuumdest. der geinischten Rubolfcttsauren konnte reino Erucasaure miihelos erhalten werden: JZ. 75,35,
SZ. 166,2, Mol.-Gew. 337,6, F . 31/32°. Die Methode von T a u fe l u . B a u s c h in g e r
(C. 1928. II. 1645) fiihrt dagegen zu sehr unbefriedigenden Ausbeuten. (Ind. Engng.
Chem. 25. 338— 42. Marz 1933.Brooklyn,Polytechn. Inst.)
SCHONFELD.
Robert Schneller, Kapok und Kapoksaatol. Beschreibung prakt. App. (Figg.
im Original) zur Gewinnung u. Aufbereitung yon Kapokwolle u. -Saat. (SeifensiedcrZtg. 60. 488—90. 12/7. 1933.)
G r im m e .
— , Das Bleichen von Bienenwachs. Sammelbericht uber natiirliche u. kiinstliche
Bleichung. (G. Chimici 27. 109—11. Marz 1933.)
G r im m e .
G. Friederichs, Neue Wachsrohsloffe und ihre induslrielle Verwendung. Eigg. der
hóheren Fettalkohole u. I. G.-Wachse. (Farben-Chemiker 3. 413— 15. 1932.)
SCHONF.
E.
O. Rasser, Losungen und Emulgierungen nach D. R. P. 365 160. Erfahrungen
mit Hexalin in Losungsmittelscifen (vgl. D. R. P. 365 160; C. 1923. II. 429). (SeifcnFachbl. 5. 21—22. Marz 1933.)
Sch o n feld .
H. T. Heiser, Seifenersałzmitlel. Besprechung der Eigg. der modernen Netz- u.
Waschmittcl, der Verwendung von Triathanolaminscifen, der sulfonierten Ricinusolprapp. u. dgl. (Amer. Perfum er essent. Oil Rev. 27. 686— 87. 28. 48— 49. Marz
__________________
Sc h o n f e l d .
1933.)
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. Main, Erzidung von Saure-,
Salz- und Kalkbestandigkeit beim Arbeiten mit Tiirkischrotdlen in wasserigen Losungen.
Es wird nach dem Verf. des E. P. 253 105 (C. 1926. II. 2026), wovon die yorliegende
Erfindung einen ausgesehiedenen Sonderfall darstellt, durch den Zusatz von echten
z. B. aromat., mehrkernigen, alkylierten Sulfonsauren bewirkt. (Holi. P. 29 073
vom 16/1. 1926. D. Prior. yom 2/6. 1925, ausg. 15/3. 1933.)
VAN d e r W e r t h .
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung eines wasserglashaltigen Reinigungsmittels in wasserlóslicher Pulyerform durch Erhitzen von S i0 2 in
Form yon Cjuarzsand m it handelsiiblicher NaOH-Lauge durch gesteigertes Erhitzen auf
250—300°; z. B. ausgehend von 55 kg Quarzsand u. 75 kg NaÓH (50%ig). Das Prod.
besteht im wesentlichen aus N a2Si03 u. enthalt 10—15% NaOH. Eyent. wird dem Prod.
1448
Hxtui. F a s e e -
u.
S p in n s t o f f e . H olz . P a p ie r c s w .
1933. II,
Ca(OCI)2 beigegeben, um dem Prod. desinfiziercnde Eigg. zu verleiben. (E. P. 391407
vom 30/12. 1932, ausg. 18/5. 1933. D. Prior. 20/1. 1932.)
M. F. M u l l e r .
Henkel & Cie. G. m. b. H., Desinfektions- und Reinigungamittd. Man setzt
A llealihypochlorite den Alkalisalzen von Arylsulfo-N-halogenamiden, z. B. Alkalisalzen
von p-Toluolsulfochloramideń zu. Man kann ferner noch Wasserglas, Soda, Phosphate
u. dgl. zusetzen. (E. P. 392814 vom 6/10. 1932, ausg. 15/6. 1933. D. Prior. 29/10.
1931.)
Sc h u t z .
Chemische Fabrik Budenheim Akt.-Ges., Deutschland, Wasch-, Reinigungsund Entfdtungsmittel, bestehend aus N a2S i0 3, dem 20— 33% calcinicrtes N a3P 0 4 zugesetzt sind. Das Prod. ist trocken haltbar. Vgl. D. R. P. 565 427; C. 1933. I. 1046 u.
Schw z.P. 157 890; C. 1933. I. 3142. (F. P. 744488 vom 24/10. 1932, ausg. 20/4.
1933.)
M. F. M u l l e r .
Chemische Fabrik Budenheim Akt.-Ges., Mainz, Spal-, Entfdtungs- und
Reiiiigungsmittel, dad. gek., daB es aus uberwiegenden Mengen von alkal. reagierendem
A lkaliphosphat m it solchen Mengen von Al-Verbb. besteht, daB eine durch Auflosen
des Mittels in W. erhaltene wss. Gebrauehslsg. alkaliempfindliche Metalle nicht angreift.
Z. B. werden N a3P 0 4 u. A1P04 benutzt. — 750 kg krystallin. N a3P 0 4 wrerden m it 250 kg
A12(S 0 4)3 trocken vcrmischt. Ebenso auch 950 kg N a3P 0 4 m it 50 kg A1P04 vermischt.
Vgl. E. P. 379 152; C. 1932. II. 3659. (Schwz. P. 159 626 vom 19/11. 1931, ausg. 1/4.
1933. D. Prior. 1/12. 1930.)
M. F. Mu l l e r .
XVIII. Faser- und Spinnstoffe. Holz. Papier. Cellulose.
Kunststoffe.
Quirino Fimiani, Hygroskopizitat und Feuchtigkeit. Ubersieht iiber das hygroskop.
Verh. dor Tezlilfasem : relatiye Feuchtigkeit, Hygrometer, Psychrometer, hygroskop.
Koeff. u. Empfindliehkeit, hygroskop. Tragheit u. Hysteresis. (Textilia 9. 109—13.
Marz 1933.)
H e l l r ie g e l .
— , Sauerstoffbleiche. P rakt. Winkę fiir die Bleiche m it H 20 2 u. N a20 2; Zusatz von
Sandazol K B zur Blcichflotte ais E rsatz der Seife, Verwendung von Resolin N C P bei
der Vorbehandlung des Bleiehgutes. (Z. ges. Testilind. 3 6 . 358—59. 5/7.1933.) F r i e d e .
J. Abramovitch, Die Befeuchtung und die Apprduren ton Oam und Gewebe.
W ichtigkeit des Feuchtigkeitsgeh. yon Woli- u. Baumwollfaden u. -geweben fiir
Schlichtung u. Appretur; Einrichtungen zur Befeuchtung von Garnen u. Gowebcn.
(Rev. gen. Teinture, Imprcss., Blanchiment, Appret 11. 409— 13. .Juni 1933.) F R IE D E .
J. Ernst, Praktische Fragen der Appretur. Kurze Ratachliige zur Vermeidung
des Abstaubens der A ppretur u. des K nitterns der apprctierten Baumwollwaren.
(Mschr. Text.-Ind. 48. 137. Juni 1933.)
F r ie d e m a n n .
J. Andrew Clark, Verwe.ndv.ng des Wassers beim Apprdieren ton Baumwollwaren.
E s werden die durch Schwebestoffe, Eisengeh. u. H artę des Betriebswassers bedingten
Schadigungen, ihre Behebung durch zweckmaBige Aufbereitung u. die zweckmaBige
Verwendung von W. ais Betriebsstoff zum Befcuchten, im Kalander u. bei anderen
Arbeitsgangen des Appretierens besprochen. (Cotton 97. Nr. 6. 31—35. Juni
1933.)
'
Manz .
Robert Haller, Der histologische Aufbau der Baumwollfaser. W ahrend LUDTKE
(C. 1933. I. 2830) auf Grund von Yerss., die yorzugsweise an Bambus- u. Hanffasern
u. Kiefernholztracheiden ausgefuhrt wurden, u. dem iihnlichen Verh. der Baumwoll­
faser in Quellungsmitteln auf dereń analogen histolog. Aufbau schlieBt, kommt Vf.
m it Hilfe von Quellungsverss. in einer Lsg. von Cu(II)-hydroxyd in verd. Athylendiamin
zu anderen Resultaten. Bei einer Lsg., die nur langsam auf native Baumwolle wirkt, beobachtet man zunachst, daB sichanbestim m ten Stellen das Lumeneinzuschniiren beginnt,
u. die Einschniirungcn der Zellmembran folgen erst sekundar. In t)bereinstimmung mit
H e s s u. Akim (C. 1931. I. 2742) glaubt Vf. nicht, daB es sich bei den Einschniirungen
zwischen den tonnenfórmigen Anschwellungen um Querelemente handelt. Durch
Behandlung m it 20%ig. NaOH u. nachfolgende Sulfidierung erhalt m an ebenfalls
die tonnenformigen Anschwellungen u. die entsprechenden Cuticularerscheinungen,
Bilder, die m it Azoblau gut farbbar sind. — Die yon L u d t k e angegebene Rotfarbung
der Primarlamelle m it alkoh. Phloroglucin-HCl konnte Vf. bei seiner nativen Baum­
wolle nicht bestatigen. Mercerisierte native Baumwolle ąuillt in Diathylendiaminkupfer(II)-hydroxyd ziemlich regelmiiBig iiber die ganze Lange des Haares ohne tonnenfórmige Anschwellungen u. dam it ohne die bekannte Zusammenschiebung der Cuti-
1933. II.
Hrnu-
F a s e r - u. S p i n n s t o f f e . H o lz . P a p i e r d sw .
1449
cularlamelle, auch nach dem Auswaschen u. Farben m it Methylenblau findet man
kaum eine Spur der friiher yorhandenen Cuticula. Die auBere Oberflacho der nativen
Baumwollfaser ist nicht ais gesonderte Membran anzuschen, ihr Verh. ist durch Einlagerung der bekannten Begleitstoffe bedingt. Die Zellwand selbst besteht aller Wahrscheinlichkeit nach aus konzentr. angeordneten Lamellen. Sekundarlamellen sind hóchstwahrscheinlich nicht vorhanden. (Helv. chim. Acta 16. 383—92. 2/5. 1933. Rielien
bei Basel.)
Ch . S c h m id t .
I. W. Filipowitsch, W. I. Filatow und s. J. Korotow, Durchdringungsfahigkeit harziger Holzspane fiir Benzinldsungen. Es gilt die Form el: Q = K -H /l, worin
Q die durch 1 qm /h durchfliefienden cbm Bzn., H der Druekverlust in m der Benzinsaule beim BenzindurchfluB, l die Dieke der Spaneschicht in m, K der von der SpangroBe abhangige Durchdringungsfaktor in mm. (Holzchem. Ind. [russ.: Lessochimitscheskaja Promyschlennost] 1932. 15—17. Nowobelizk, Kolophonium-Holzessigfabrik.)
H. SCHMIDT.
— , Die Plastifizierung von Holz. Es wird die Herst. Y o n piast. Massen aus gequollenen Holzfasern an H and der L iteratur besprochen. (Holzchem. Ind. [russ.:
Lessochimitschcskaja Promyschlennost] 1932. 3— 6.)
H. S c h m id t.
Leopold Enge, V ersuche, unmittelbar aus Holz Gespinstfaser zu gewinnen. tlbersicht iiber die einschlagigen Patente. (Zellstoff u. Papier 13. 275—76. Juni
1933.)
F r ie d e m a n n .
E.
P. Werchowzew,’ Yerwendung von Mikroorganismen bei der Aufarbeitung von
Holzabfdllen. Allgemeine Gesichtspunkte. (Holzchem. Ind. [russ.: Lessochimitscheskaja Promyschlennost] 1932. 34—36.)
H. SCHMIDT.
W. Scharkow, Zur Holzhydrolyse. ttber die bisher angewandten techn. Verff.,
insbesondere in der USSR. (Holzchem. Ind. [russ.: Lessochimitscheskaja Promysch­
lennost] 1932. 7—9. Leningrad, Holztechn. Akademie.)
H. SCHMIDT.
Hilding Bergstróm und Karl Cederąuist, Verzuckerung von Holz. (Vgl. C. 1 9 3 3 .
H. 301.) Die Bldg. von Zucker aus den Kohlchydraten des Holzes h at nicht dieselbe
Rk.-Kurvo wio die Verzuekerung der Cellulose. U nter Bedingungen, die nach der
ScHOLLERSchen Gleichung eino maximale Ausbeute nach 2 Stdn. ergeben sollten,
erhielten Vff. schon nach 15 Min. die Maximalausbeute, nam hch 27% des Holzgewichts
(Holz 15 Min, m it 0,5%ig. H 2S 0 4 auf 180° erhitzt). Eine analoge Nachbehandlung
mit 4,5%ig. H 2S 04 lieferte nochmals 18% des Holzgewichts an reduziercndem Zucker.
Bei Anwendung yon 5 Teilen Hydrolysenfl. auf 1 Teil Holz erhalt ipan also in 2 Behandhmgen 45% des Holzes in Form reduzierender Zuckerarten. (IVA 1933. 3—25.
1/1.)
W il l s t a e d t .
I.
Kowalewski und W. Chatzkow, Neues Verfahren der Papierherstellung aus
Lauhholz. (Vorl. Mitt.) Nach SsUDAKOW wird yerschiedenes, auch kleinstiickiges
Laubholz (Abfalle aus Streichholzfabriken) zur vereinfachten Halbstoffgewinnung
yerwertet. (Papier-Ind. [russ.: Bum ashnaja Promyschlennost] 1931. Nr. 9. 35
bis 40.)
H. S c h m id t .
M. Eliaschberg, Darstellung von Halbzdlstoff nach dem Verfahren von Ssudakow.
(Vgl. Yorst. Ref.) Die unm ittelbare Herst. Yon Halbstoff aus Laubholz erfolgt durch
5-std. Behandeln m it kalter, 1,5—2°/0ig. NaOH, 2-std. Mahlen in einer Kugelmiihle u.
Nachmahlen im Holliinder m it einer Ausbeute bis 95%. Durch Chlorbleiche u. Hypochloritnachbleiche erhalt man weiBe Papiere von 6— 8000 m ReiBlange u. 3—500 Doppelfalzungen. Auch Stroh kann m ittels 12-std. Behandeln m it 2,5%ig. NaOH m it 73
bis 75% Ausbeute in Halbstoff iibergefuhrt werden; durch 6—8-std. Laugen u.
Dampfen bei 160° u. 6 a t innerhalb von 40—60 Min. erhalt man bei 60% Ausbeute
Papiere m it 7—8000 m ReiBlange u. iiber 100 Doppelfalzungen, die m it 2—3% ClVerbrauch leicht bleichbar sind. (Papier-Ind. [russ.: Bum ashnaja Promyschlennost]
1932. Nr. 5. 21—25.)
H. SCHMIDT.
Edward T. A. Coughlin, Neue und zukunftige Verwendungsarten von Papier. Transparente Papiere, Ersatz von Textilstoffen dureh Papier. Packmateriahen aus Pappen.
(Paper Mili Wood Pulp News 56. Nr. 24. 4. 6. 8. 17/6. 1933.)
F r ie d e m a n n .
(ł. S. Zypkin, Herstellung von Filigranpapier nach der Iiomposition „Donde11.
Zigarettenpapier wird aus 50% weich gebleichtem Zellstoff, 35% holzarmem Altpapier u. 15% Baumwollappen hergestellt. Uber H erst. u. Papiereigg. werden genaue
Angaben gemacht. (Papier-Ind. [russ.: Bumashnaja Promyschlennost] 1932. Nr. 5.
29—35.)
H. S c h m id t .
1450
Hivm* F as e r - u. S p in n s t o f f e . I I olz . P a p ie r u sw .
1933. II.
F.
Hoyer, Asphalticrles Gcwebcpapier. Herst., Eigg., Anwendung u. Priifung von
asphaltiertem Papier m it Fasereinlage werden beschricben. (Svensk Pappers-Tidn. 36.
292—95. 30/4. 1933.)
H e l l r ie g e l .
S. Fotijew, A. Hiller und N. Perekalski, Einflu/3 von Tannenholz a u f die Eigenschaften des Sulfitzelhloffs. Schmalcn Jahresringen entspricht eine verhiŁltnismaCig
groBe Mengo an Sommerfasern u. a-Ccllulose, groBe Cellulosoausbeute, groBes spezif.
Gewiclit, geringe Ligninmonge u. Viscositat, langsame Durchkochung, breiten Jahres­
ringen umgekehrt groBe Menge an Fruhjahrsfasern usw. (Papicr-Ind. [russ.: Bumashnaja
Promyschlennost] 1931., Nr. 9. 6— 15.)
H. SCHM IDT.
W. Jakimanski, Uber den Aufschlu/3 der Kiefer nach dem Sulfilverfahren. Aus
Triink- u. Koelworss. m it Na-, Ca-, Mg- u. dereń Mischbisulfitcn in einer Konz. von
4— 7% S 0 2 bei 20—110° u. 0—3,4 a t ergibt sich ais am giinstigsten eine Kochsiiuro
aus Magnesit oder Dolomit m it 6—7% S 0 2, auch m it N a-Phosphatzusatz, eine Trankung
bei 105—110° u. eine Kiefer m it breiten Jahresringen. (Papier-Ind. [russ.: Bumashnaja
Promyschlennost] 1931. N r. 7. 18—23. Leningrad, Papierlab. d. Forstteehn. Aka­
demie.)
H. S c h m i d t .
F. W. Klingstedt, Die Einwirkung von Alkalien und Sauren a uf Holzzellsloffc.
Boi der Einw. von N atrium hydroxyd, Salzsiiure, Schwefelsiiure, Salpetersaure u.
einigen Salzen auf Holzzellstoffe zeigte es sich u. a., daB man bei den Sulfatzellstoffen
nicht wio bei den Sulfitzollstoffen durch starko Natronlauge das Pentosan restlos entfernen kann. Dagegen wird das Pentosan dureh konz. HNOn volIstandig ausgelost.
Das Mannan liiBt sich nicht vollstiindig entfemen. (Pappers-Trilvarutidskr. Finland
1933. 258—70. 328—32. 30/4. Abo, Abo Akademi [Orig.: schwediscli].) R o u t a l a .
N. Sotowa, B. Milow und N. Timeschowa, Kontrollc des Chlorverbrauchcs bei
der Cellulosebleiche. Um den Cl-Verbrauch genau einzuhnltcn, bzw. ein tlberbleichen
zu yermciden, muB vor dem Bleichen der K ochgrad nach einer Methode bestimmt
werden, dio dio Abhangigkcit zwischen dem Cl-Verbrauch u. Kochgrad am besten
wiodergibt. Dazu eignen sich die oxydative Best. der Zellstoffreinheit m it Cl nach
SlEB F.R u. dio mikroskop. Kochgradbest. unter Faseranfarbung m it Malachitgriin u.
Fuchsin (einfachsto u. schnellste Methode fiir ungebleicht weiter zu verarbeitenden
Zcllstoff) besser ais dio Permanganatm ethoden. (Papier-Ind. [russ.: Bumashnaja
Promyschlennost] 1931. N r. 7. 14— 18. Moskau, Papier-Inst.)
H. SCHMIDT.
S. Fotijew, E. Massjukow und M. Utkin, Vergleich des Bleichens m it Chlorkalk
und Natriumliypochlorit. NaOCl h at keinerlei Vorteile gegeniiber Chlorkalk, ebenso
dic Stufenbleiche gegeniiber gewóhnlicher Bleicho; bei hochwertigom Papier- u. Viscosezellstoff ist jedoch dic Vorbleicho m it Chlorkalk u. Nachbleiche m it NaOCl vorteilhaft (z. B. geringer Aschegeh.). (Papicr-Ind. [russ.: Bum ashnaja Promyschlennost]
1931. N r. 7. 24— 29.)
'
H . S c h m id t .
I.
Semskowund W. Pljascllkewitscll, Bleichen von Viscosezellsloffen in Hollandem
in der Zellstoffabrik. Vor dem Bleichen wurde zwecks-Herabsetzung des Aschegeh. mit
HC1 gesauert, dann gewaschen, gebleieht m it groBerer Cl-Menge u. bei langerer Dauer
ais bei Papierzellstoff, zuletzt wieder gewaschen u. gesauert. Die erhaltenen Viscosen
waren leichter filtrierbar u. dio Faden fester, ais bei der iiblichen Methode. (Papier-Ind.
[russ.: Bumashnaja Promyschlennost] 1931. Nr. 9. 22—31.)
H. SCHM IDT.
L. Brauns, E in neuer Zellstoff fiir Kunstseide. Beschreibung der Einrichtung der
schwed. Sulfitzellstoffabrik d er Mo OCH D o m s jo A. B. in órnskoldsvik. Zahlreiche
Abbildungen. Angaben iiber K apazitat, Stoffdichto u. W.-Verbrauch. Dio Fabrik
arbeitet m it einor gemaB D . R. P. 556002; C. 1932. II. 4392; F..P. 701783; C.
1931. II. 1224 hergestellten Koehlauge m it bohem S 0 2-Geh., zunachst unter Tran­
kung des Holzes bei nur 100° u. spaterer Erhohung d er Temp. auf 125— 130°. Verarbeitet wird schwaches schwed. bes. sortiertes Fichtenholz; zur Herst. des Kunstseidestoffes folgt nach der THORXE-Turmbleichc W aschung auf Siebzylindern, eine zweito
Bloiche in Bellmerhollandern, danach Waschung in Vakuumfiltern u. Mischung in
Sammclhollandern, sodann nochmals Vakuumfiltration. Zur Unters. auf seine Eignung
fiir Kunstseide wird d er Stoff in oiner von H. JENTGEN (Berlin-Lichterfelde West)
gebauten Kunstseideanlage (Abbildung) auf fertige Kunstseide verarbeitet. (Kunstseide
15. 198— 206. Juni 1933.)
F a u st.
G. Jungnitz, Kraft und Warme in der Kunstseideherslellung. (Warme 56. 437
bis 439. 8/7. 1933. Berlin.)
P a n g r itz .
— , Die Vorbehandlung von Kunstseidenkrepp aus Viscose in Kelle und Schu/3. Behandlung der W are auf dem Kreppkalander, in der Laugenpartie, wo sie m it KOH
1933. II.
H jtjii - F a s e b - u . S p in n s t o f f e . H olz . P a p ie r tjsw .
1451
.
Ton 5—8° Be behandelt wird, u. in der eigentlichen Krepponierung m it Marseillerseife
bei 90°. (Dtsch. Farber-Ztg. 69 323—24. 16/7. 1933.)
FRIEDEMANN.
H.
Ellis, Mikroskopische Prufung ton Schadigungen in Textilwaren. t Mkr. Nachweis von Faserschaden infolge Sehimmelbldg., Metallspuren, Lichteinw. u. vor allem
von Saureresten. (Text. Recorder 49 No. 582. 29.)
FRIEDEMANN.
H.
Ellis, Bestimmung der Art von Faserschwachung in Baumwollgarnen. (Vgl.
vorst. Ref.) Gesehwachtc Stellen in Baumwollwaren werden fast stets ais chem.
Schadigungen angesprochen. Vf. zeigt, daB oft fchlerhaftes Verspinnen oder zu hohes
Erhitzen wahrend des Fabrikationsganges Ursachen der Schadigungen sind. Mkr.
Betrachtung der entfetteten, m it Kongorot angefarbten u. m it 18°/0ig. NaOH gequellten Fasern laBt A rt u. H erkunft der Schiiden erkennen. (Text. Recorder 49
Nr. 586. 29— 30. 1932.)
F ried eM A N N .
Q. F im ia n i, Fesligke.it und ElastiziUil. Theoret. u. Prakt. zur Best. von Elastizitat
u. Festigkeit von Texlilfasern. (Textilia 8- 505— 07. 1932.)
H e l l r ie g e l .
Rachel Edgar, Marian Weston, Florence Barr, Eleanor Fisher und Jeanette
Ross, Die ąuanlilatite chemische Bestimmung von Textilfasem . Einleitend histor. tlberblick iiber dio E inw .: von Wollelosungsmm. (KOH, NaOH) auf Baumwolle u. von
Seidelosungsmm. (HC1, alkal. Glycerin-Cu, ammoniakal. NiÓH, bas. Zn-Chlorid) auf
Baumwolle. Ausfiihrliches Literaturverzeichnis.
E x p e r i m e n t e l l e s : I. Quantitative Best. von Baumwollcellulose in Ggw. von
Wolle, Seide, regenerierter Cellulose oder Celluloseacetatseide: Vorbehandlung des zu
untersuchenden Gewebes: 5 g Gewebe 1 Stde. in 500 ccm W. spiilen, trocknen, 18 Stdn.
im Soxhlet m it wasserfreiem A. extrahieren u. bei 105— 110° zur Gewichtskonstanz
trocknen. Die nach der Behandlung m it bas. ZnCI2 oder NaOH oder alkal. Cu-Glyeerin
restierende Cellulose wird in 300 ccm W. gespult, dann in 200 ccm l% ig . Eg. u. zuletzt
in h. W. Dio Cellulose aus der Behandlung m it FEHLINGscher Lsg. oder ammoniakal.
Ni(OH)2 wird m it 1% HC1 gespult u. Cl-frei gewaschen. Die H 2S 0 4-behandelten Probcn
werden in W. gespult, m it verd. NH3 neutralisiert u. in W. gewaschen. — M it CaSalzen behandelte Proben m it W. gewaschen, m it 70°/oig. Eg. behandelte Proben in h. W.
gewaschen. — Mit Anilin behandelte Proben 2-mal m it Anilin gespult u. dann m it
Methanol farbfrei gewaschen. — Mit Aceton behandelte Proben in Aceton gewaschen.
Genauc Angabe iiber dio Bereitung der angefiihrten Losungsmm. Die Loslichkeit
von Baumwollcellulose in den genannten Losungsmm. betriigt: in 1,250—0,1250-n.
NaOH 1,39/1,93 bis 2,65/3,97%, in Fibroinlóscmitteln (alkal. Cu-Glyeerin, bas. ZnCl2,
Ca[CNSJ2), FEHLINGscher Lsg., HC1 (D. 1,05 u. 1,19), H2S0., (D. 1,345) bei 50— 100°
0,13— 1,38%. dagegen im Gemiseh von Ca(CNS)2 + CaCl2 5,08—6,46% , in Losungsm.
fiir Celluloseaeetat (Aceton, Anilin) z. T. geringe Zunahme, z. T. geringe Gewichtsabnahme um einige Zehntel-% . — Halb gesatt. Chromsaurelsg. ist unbrauchbar zur
Trennung von regenerierter Cellulose von Baumwollcellulose, ebenso ScHWEIZERs
Reagens. — Seidenfibroin ist aus Gewebegemischen m it ammoniakal. Ni(OH)2 nicht
abzutrennen, weil Ni(OH)2 sich auf den zuriickblcibenden F asern niedersehlagt. —
H. Quantilalive Best. von regenerierter Cellulose in Ggw. von Baumwollcellulose, Wolle,
Seide oder Acetatkunstseide u. I II. Qua.nlilative Best. von Seide in Ggw. von Cellulose u.
Celluloseaeetat. Boi Abtrennung von Wolle u. Seide m it Alkali ist die Loslichkeit der
regenerierten Cellulose im Alkali zu beachten. Sie betragt nach 7 verschiedenen Forschern 0,6— 13,14% bei Alkalikonz. von 4 bis 20% ; nach den Vff. in 1,250-n. NaOH
im Mittcl 4,21% , in 0,500-n. NaOH 3,04% , in 0,256-n. NaOH l,43°/0, in FEHLINGseher
Lsg. 1,18%, in alkal. Cu-Glyeerin 0,70% , in Aceton 0,10% . — Die Loslichkeit von
Seidenfibroin in Losungsmm. fiir regenorierte Cellulose u. Celluloseaeetat (Eg, Aceton,
Anilin, HCI u. H 2SO.,) liegt zwischen 2,23 u. 5,49% . Wenn das Anilin etwa 2% Cclluloseacetat enthalt, w-urde Gewichtszunahme des Fibroins zwischen 0,07—6,18%
gefunden. Die Fibroinherauslsg. gesehieht am besten m it HCI (D. 1,05), 15 Min. bei 50°.
— IV. Quantitative Best. ton Wolle in Ggw. ton Celluloseacetatseide, Seide oder Cellulose.
Die Trennungsmethode m it H 2SO, (D. 1,524— 1,345) ist unbefriedigend. Die Einw.
auf das Gewicht von W ollkeratin bei Behandlung m it Aceton, alkal. Cu-Glycerin,
bas. ZnCl2, HCI (D. 1,19 u. 1,05), S c h w e iz e r s Reagens, Ca(CNS)2 u . Ca(CNS)2 — CaCl,
liegt unter 1% , bei H ,S 0 4 (D. 1,524) 35—37% u. bei H 2S 0 4 (D. 1,345) 32% . —
V. Quantilative Best. ton Celluloseacetatseide in Ggw. ton Wolle, Seide oder Cellulose.
Die Herauslsg. m it Aceton gibt die besten Resultate. Die Lsg. m it Eg. ist unbefrie­
digend, ebenso die Best. des Acetylgeh. durch Hydrolyse des Aeetates. (Iowa State
Coli. J. Sci. 7. 57—90. Jan. 1933.)
F a u s t.
.
.
Hxti„. F a ser -
1452
u.
S p in n s t o f f e . H olz . P a p ie r us w .
1933. II.
N. Perekalskij Vergleichende Charakteristik der Methoden zur Bestimmung des
Verkochungsgrades von Sutfitzellstoff. Samtliche Methoden sind unzureichend zur
strengen Einordnung yon Zellstoffen nach dem Verkochungsgrad, am besten ist die
Methode von B j e r k m a n . (Papier-Ind. [russ.: Bum ashnaja Promyschlennost] 1931.
N r. 7. 30— 35.)
H . S c h m id t .
N. Sotowa, Zum Aufsatz „Vergleichende Charakterislik der Methoden zur Be­
stimmung des Verkochungsgrades von Zellstoff.“ (Ygl. yorst. Ref.) Vf. stellt fest, daB
seine Ansichten iiber das Verhaltnis der B j e r k m a n -Zahl zum tatsachlichen Ligningeli. weich gekochter Zellstoffo denen von H a g g l u n d nicht widersprechen, sondern
diese ergiinzen. (Papier-Ind. [russ.: Bum ashnaja Promyschlennost] 1931. N r. 9.
31— 32.)
_
H . S c h m id t .
S. Lurje, Verfahren zur Herstellung einer Standardlósung von Chlorkalk. Zur
Best. der H arto von Sulfitzellstoff nach SlEBER (vgl. H um m , C. 1929. II. 956) wird
die Bleichfl. aus einer Lsg. m it 120—150 g/l Chlorkalk, konz. Kalkwasser u. W. bereitet. (Papier-Ind. [russ.: Bum ashnaja Promyschlennost] 1932. N r. 5. 57—58.
Dubrow, Labor. d. Lenin-Werke.)
H. SCHMIDT.
Heinrich Scholler, Miinchen, Verfahren zur Verzuckerung von cellulosehaltigen
Stoffen mit verdiinnten Sauren bei erhohtem Druck u. Temp. in einem Arbeitsgang,
dad. gek., daB wahrend der Druckerhitzung die Saure nur in einer Riehtung durch das
Cellulosematerial flieGt u. hierbei die gebildete Traubcnzuckerlsg. fortlaufend aus dem
Rk.-Raum verdrangt, worauf diese auf Tempp. gebracht wird, bei denen prakt. eine
Zers. nicht stattfindet. Event. wird nur jeweils ein Teil der insgcsamt fiir die prakt.
erschopfende Behandlung erforderlichen Fl. in Beriihrung u. bei der erforderlichcn Temp.
gehalten. GemiiB Anspruch 3 werden schon teilweise abgebauto cellulosehaltige Stoffe
der Hydrolyse untorworfen. Die erzielte Lsg. wird nach dem Abzuge aus dem Rk.-GefaB
sofort auf niedrige Temp. gebracht. Die Abkiihlung kann durch Entspannung bewirkt
werden (Zeichnung). Vgl. F. P. 654 072; C. 1929. I I. 229, E. P. 315 462; C. 1929. II.
3254 u. E. P. 367 916; C. 1932. II. 1990. (D. R. P. 577850 KI. S9i yom 24/6. 1926,
ausg. 6/6.1933.)
M. F. M u l l e r .
Brown Co., iibert. yon: Milton O. Schur, Berlin, New Hampshire, Oeruchlosmachen
von Papier, das unter Zusatz von Yiscose hergestellt worden ist, u. den Geruch yon
Schwefelverbb. besitzt, durch Behandlung der feuchten Papiorbahn m it oxydierenden
Gasen, wie Cl2 oder 0 3, dio m it L uft yerd. sind, oder m it der Lsg. eines oxydierend
wirkenden Mittels, z. B. Chlorwasser. (A. P. 1905 757 vom 5/5. 1931, ausg. 25/4.
1933.) . . .
M. F. M u l l e r .
Heinrich Nicolaus & Co. G. m. b. H., K empten, AUgau, Auswaschen von
Pergamentpapier. Um die iiberschussigen Pergamentierstoffe gut u. leicht aus dcm
Papier zu ontfernen, wird dieses auf Tranaportbandern durch mehrere flacho Waschbecken in abwechselnder Riehtung geleitet, so daB die Auflageflache des Papiers auf dcm
Transportband geandert wird. (Holi. P. 29 508 vom 15/9. 1930, ausg. 15/4. 1933.
D. Prior. 21/1.1930.)
M. F . M u l l e r .
Flintkote Co., Boston, Massach., iibert. yon: N. V. De Bataafsche Petroleum
Maatschappij, Haag, Holland, Herstellung von \msserfestem Fasermaterial fiir Verpackungs- u. Isolierzwecke in Form yon K arton, Papier etc. aus mehreren Schiehten
des Fasermaterials, zwischen dio die wasserabstoBende u. wasserfeste Substanz eingebracht wird, die gleichzeitig dio einzelnen Schichten yerbindet u. das Materiał yerstarkt. Auf dieso Weise wird z. B. Asphaltpapier hergestellt. (E. P. 387 310 vom 27/4.
1931, ausg. 2/3. 1933. D. Prior. 9/5. 1930.)
M. F. M u l l e r .
Gebr. Palm, Neukochen, Verfahren und Vorricktung zur Herstellung von Mustem
a u f nassen Papier-, Pappe- o. dgl. Bahnen m ittels gem usterter Walzen, dad. gek., daB
der zur Musterung benutzte Farbstoff auf dio ihn an die Bahn abgebende Auftragswalzo
in Form von Staubnebel aufgebracht wird. Dem Farbstoff wird ein ebenfalls staubfórmiges Bindemittel beigemischt. Die weiteren Anspriiche betreffen die Vorr. (Zeich­
nung). (D. R. P. 575 815 KI. 55f yom 1/4. 1930, ausg. 4/5. 1933.) M. F. M u l l e r .
K a rl Y rjo K ylander, Holsingfors, Finnland, Oewinnung von Zellstoff aus Holz.
Die Schnitzel werden zunachst m it einer Lsg. von Essigsaure, NaOH, Acetaten oder
Phosphaten getrankt u. darauf m it einer Bisulfitlsg. oberhalb 130° bei 4— 6 a t Druck
u. hoher gekocht. —■ 1000 kg Holzschnitzel werden oberhalb 100° u. bei 4—8 a t m it
Lsgg. von Na-, Ca- oder Mg-Acetat 1—3 Stdn. getrankt. Dio iiberschussige Fl. wird
abgezogen u. eyent. in den nachsten Kocher geleitet. D arauf wird das Prod. ohne aus-
1933. II.
Hjmii- F a ser -
u.
S p in n s t o f f e . H olz . P a p ie r u s w .
1453
zuwaschen m it Ca-, Na- oder Mg-Bisulfit etwa. 7— 8 Stdn. gckocht. Vgl. Can. P.
281 568; C. 1932.1. 315. (A. P. 1910 613 vom 7/3.1928, ausg. 23/5. 1933. F inn. Prior.
17/3.1927.)
.
M. F. M u l l e r .
Arnold Brobeck, K arskar, Schweden, Kocken von Zellstoff. Die Kochfl. wird am
un teren Ende des Koehers abgezogen, zum gróBeren Teil durch einen Erhitzer geleitet
u. im oberen Ende wieder eingefiihrt, wahrend der restliche, nicht erhitzte Teil der Fl.
wieder unten in den Kocher eingeleitet wird (Zeichnung). Vgl. A. P. 1 847 589; C. 1932.
I. 2914. (A. P. 1914073 yom 3/2. 1932, ausg. 13/6. 1933. Schwed. Prior. 6/2.
1931.)
M. F . M u l l e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Robert Held, Wiesdorf, und Hans Franzen, Mannheim-Feudenheim), Verfahren zur Aufarbeilung von
Tallól unter Gewinnung hólier mol. Fettsauren, dad. gek., dafl man die in dem Tallol
yorhandenen Sauren m it 2- oder 3-wertigen aliphat. Alkoholen prakt. yollstandig verestert u. das Veresterungsprod. der an sich bekannten Twitchell- oder Autoklaycnspaltung unterw irft, wobei nur die Fettsaureester aufgespalten werden, u. aus dem Spaltprod. die Fettsauren yon den Harzsdureestcrn u. Alkoholen in iiblicher Weise abtrennt.
— Z. B. wird gereinigtes Tallol m it Glycerin in Ggw. von Sn-Pulyer unter Riihren bei
100 mm Hg-Druck u. 230° wahrend 4 Stdn. verestert, das Prod. m it der SZ. 5 m it der
gleichen Menge W. u. 0,5% Zn-Staub 4 Stdn. auf 180° erhitzt, u. das Spaltprod. der
SZ. 120 bei 240° der Vakuumdest. m it nassem W.-Dampf unterworfen. Dabei dest.
85% der im Ausgangsstoff enthaltenen Fettsauren m it 3% Haizsauren u. 3% Unverseifbarem iiber. (D. R. P. 578 843 KI. 12o yom 6/11. 1931, ausg. 17/6. 1933.) D o n a t .
Blanchisserie et Teinturerie de Thaon, Soc. an. Franęaise, Etablissement de
Thaon, Thaon-les-Vosges, Frankrcich, Herstellung von Kunstseide. Man unterw irft
die Faden einer Trockenstreckung, hinausgehend iiber die sog. „to te Zone“, in der
sie keine E lastizitat mehr besitzen, bis sie den Zustand der sog. „d ritten Zone“ erlangt haben, wo ihre S truktur derjenigen eines n. hergestellten Fadens entsprieht.
Das erreieht man entweder unter Zuhilfenahme einer schneller ais die Abzugsspule
laufenden Aufwickelspule oder mittels einer Walze, die den Faden schneller abgibt,
ais sie ihn aufnim mt. (Belg. P. 358 962 vom 14/3. 1929, Auszug yeróff. 25/9. 1929.
F. Prior. 20/3. 1928.) .
E n g ero ff.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von Kunstseide.
Man benutzt Spinnbrausen aus Glas, dereń Diisen yerhaltnismaBig lang u. yon sehr
geringom Durchmesser sind u. beginnt m it dem Abzug des Fadens unm ittelbar, nachdem dieser die Spinndiisen yerlassen hat. (Belg. P. 360 452 vom 7/5. 1929, Auszug
yeróff. 20/11. 1929. D. Prior. 22/6. 1928.)
E ng ero ff.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von Viscoselosung und dereń Verarbeitung zu Kunstseide. Um Viscoselsgg. zu erhalten,- die nicht
oder nur wenig reifen, halt man beim Lósen, Filtrieren u. dgl. Schwermetalle u. dereń
Verbb., die eine katalyt. Besekleunigung der Reife yerursachen, fern. Die aus diesen
Lsgg. hergestellte Kunstseide zeichnet sich durch gleicImiaBige Anfarbbarkeit, Festigkeit u. Querschnitt aus. (Belg. P. 361984 vom 2/7. 1929, Auszug yeroff. 22/1. 1930.
D. Prior. 26/7. 1928.)
E ng ero ff.
Ceska Tovama na Umgló Hedvabi System ElberJeld, Lobositz, Kunstseide
aus Viscose. Man yerwendet H 2S 0 4-, N a2S 04- u. Z nS04-Fallbader m it mindestens
200 g N a2S 0 4/l, in welchen der N a2SO.,-Geh. im Verhaltnis zur H 2SO., grofier ist ais
dem NaHSO., entsprieht. (Tschechosl. P. 43 244 yom 1/7.1930, ausg. 10/4.1933.
D. Prior. 15/7. 1929.)
SCHON FELD .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Herstellung von kunstlichen
Fiiden und Oeweben. Ma.n yerwendet Spinnbrausen m it langen Diisen u. Ial3t den
Faden kurz nach seinem A ustritt aus den Spinndiisen durch eine nicht oder wenig
koagulierend wirkende Fl. laufen, wobei man nach der Verseifung Faden yon ausgesprocheh punktformigem Rontgendiagramm erhalt. (Belg. P. 360 451 yom 7/5.
1929, Auszug yeróff. 20/11. 1929. D. Priorr. 26/5. u. 11/6. 1928.)
E ng ero ff.
Jaroslay Broź, Aussig, Cellulosefihne durch Auftragen von Celluloselsgg. auf
Untcrlagen. Zwischen die Unterlage u. Viscoseschicht wird Dampf auBerhalb der
Fallbadcs eingeleitet unter Anwendung yon Fallbadern m it einer unter 25° liegenden
Temp. (Tschechosl. P. 42 775 vom 4/10.1930, ausg. 25/2. 1933.)
Sc h o n f e l d .
Jaroslay Broź, Aussig, Cellulosefilme. Der Film wird in drei Badern behandelt:
Das erste Bad enthalt bis 3% Neutralsalze u. ist prakt. neutral, das zweite Bad entXV. 2.
97
1454
H xrx. B r e n n s t o f f e . E rd ól . M in e r a l Ol e .
1933. II.
halt 10—12°/0 Neutralsalze u. wenigstens 2% Saure, das dritte Bad bis 6—8% Saure.
(Tschechosl. P. 42 776 vom 4/10. 1930, ausg. 25/2. 1933.)
Sc h o n f e l d .
Wolff & Co. Komm.-Ges. auf Aktien, Walsrode, und Richard Weingand,
Bomlitz b. Walsrode, Verfahren zum Aufkleben von Celhdosehydratfolien a u f metallische
Unterlagen, 1. dad. gek., daB man ais Klebemittd eine Lsg. von Celluloseeslem u. Eiweifistoffen in Eg. oder einem ahnlich wirkenden gemeinsamen Lósemittel yerwendet. —
2. Verbundfolie aus Cellulosehydrat- u. Metallfolien, hergestellt nach dem Verf. von 1.
(D. R. P. 571 958 KI. 39a rom 4/4. 1928, ausg. 8/3. 1933.)
E n g ero ff.
Celanese Corp. of America, ubert. von: Camille Dreyfus, New York, SchallplaMe m it eingeproBten Tonrillen. Zum mindesten die auBeren Schichten der Platte
bestehen aus einer Mischung yon Athylcellulose (70%), Triacetin (22%) u. Triphenyl
phosphat (8%) m it oder ohne den ublichen Fiillstoffen. Infolge der hohen Zugfcstigkeit
der aus der Mischung hergestellten P latten kónnen diese diinner hergestellt werden.
AuBerdem yerandert der Baustoff seine Eigg. unter n. Bedingungen nicht. (A. P.
1 907 520 yom 16/4. 1927, ausg. 9/5. 1933.)
G e is z l e k .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M. (Erfinder: Martin Luther,
Mannheim, und Robert Held, Leverkusen), Verfahren zur Hcrstellung knetbarer elastischer
Massen durch Kondensation von Bestandteilen der bei der Oxydation yon festen oder
fl. Paraffin-KW-stoffen, Wachsen u. dgl. in Abwesenheit gróBerer Mengen Alkalien
erhaltenen Gemische m it aliphat. Verbb., die 2 oder mehr alkoh. OH-Gruppen enthalten,
unter Erhitzen, dad. gek., daB man ais Saurekomponente die in den Oxydationsprodd.
enthaltenen, in PAe. schwer 1. fl. Oxysauren yerwendet, gegebenenfalls unter Mityerwendung von Stoffen, wie Siccativen oder S oder S-haltigen Verbb., u. das Erhitzen
bis zur Erzielung elast. Prodd. fortsetzt. — 150 Gewichtsteile in PAe. unl., dunkel
gefarbte saure Bestandteile eines Oxydationsprod. aus Paraffin-KW -stoffen m it der
VZ. 235 werden m it der berechneten Menge Glycerin (19,3 Gewichtsteilen) im Vakuum
unter Ruhren innerhalb 1 Stde. auf 170—210° erhitzt. Nach einer halben Stde. wird
das Gemisch zahfl. u. schlieBlich fest. Das Rk.-Prod. ist eine dunkle, zahe, nicht
schmierende hoehelast. M., unl. in A., PAe. u. Aceton, schwer 1. in hóheren Alkoholen
u. A., 1. in Bzl., Pyridin, Trichlorathylen u. h. Eg. Mit Laugen ist es yerseifbar. — In
einem anderen Beispiel wird das Saureausgangsmaterial m it Glycerin bei 170—210°
yerestert. Das Veresterungsprod. wird alsdann nach Zusatz von 50 Teilen Leinól u.
3 Teilen Bleiosyd mehrere Stdn. auf 200° erhitzt. Die erhaltene piast. M. kann zu Lino­
leum yerarbeitet werden. (D. R. P. 575 954 KI. 12o yom 17/6. 1928, ausg. 5/5.
1933.)
M. F. Mu l l e r .
Sloaneblaton Corp., New York, iibert. von: Harold M. van Horn, New Jersey,
und Michele Croce, Pennsylvanien, Herstellung von Linoleumersatz. Man stellt aus
28 (% ) KautschukTegeneTiA, 40 Holzmehl, 26 Lithopone, 2 Kreide, 3 ZnO, 0,25 S u.
0,75 Beschleuniger eine Mischung her, die zu Kriimeln zerkleinert, auf Gewebe aufgebracht, kontinuierlich zu P latten gewalzt u. yulkanisiert wird. Vor oder nach der
Yulkanisation kann man Lack, Firnis, Schcllack, Ol, Wachs auf die Oberflache bringen u.
sie polieren. Zu der Mischung kónnen auch geringe Mengen Rohkautschuk, W alton- oder
Taylorzement, sta tt Holzmehl auch Korkmehl, Baumwollfasern u. a., ferner Schiefermehl, Steinmehl, Paraffinól oder -wachs zugesetzt werden. (A. P. 1 912 671 vom
6/1. 1930, ausg. 6/6.1933.)
P anków .
Deutsches Forschungsinstitut fiir Textilindustrie, Dresden, Vorrichtung zum
Prilfen der Dehnungsvorgang& bei Fasem, Garnen und bandformigen Flachengebilden
nach P atent 566 382, dad. gek., daB in dem GefaB fiir die Belastungsfl. mehrere im
Durchmesser yersehiedene Tauchkolben derart angeordnet sind, daB sie m it dem Bewegungsgestange beliebig gekuppelt werden kónnen, so daB ein fiir den jeweiligen
Fali gunstiger MeBbereich erzielt wird. — Der Zweck der Erfindung ist die Schaffung
der Móglichkeit, den MeBbereich eines gemaB dem H auptpatent arbeitenden App.
in sehr weiten Grenzen zu yerandem . (D. R. P. 578 751 KI. 42 k yom 27/1. 1932,
ausg. 17/6. 1933. Zus. zu D. R. P. 566 382; C. 1933. I- 1380.)
H e in r ic h s .
[russ.] P. A. Tolski, Abhandlungen uber die Ligninchemie. Moskau-Leningrad: Gos. lessnoje
techn. isd. 1933. (III, 68 S.) Rbl. 1.60.
XIX. Brennstoffe. Erdól. Mineralóle.
A. Raistrick und J. Simpson, Die Mikrosporen einiger Northumberlandkohlen.
Beschreibung u. zeichner. Wiedergabe von Mikrosporen. Yerteilung. Wechselbeziehungen
1933. II.
H J1X. B r e n n s t o f f e . E r d o l . M in e r a l Ol e .
1455
zwischen der Sporenart u. der Kohlensorte bzw. -berkunft. (Colliery Guard. J. Coal
Iron Trades 146. 1148—51. 23/6. 1933.)
Sc h u s t e r .
I. D. Mateescu, Die petrographisclien Komponenten der Kohle. I II . (I., II. vgl.
C. 1933. II. 641.) Der F u s i t (Faserkohle) u. Beine Eigg. (An. Minelor Romania
16. 219—21. Juni 1933.)
Sc h u s t e r .
H. A. J. Pieters und H. Koopmans, Neue Ansichten in der Sleinkohlenchemie.
II. Kohlenpelrographie. (I. vgl. C. 1932. II. 3035.) Ausfiihrliehe Besprechung der
einschlagigen Veroffentliehungen u. ihrer Ergebnisse. Zusammenstellung der Zeitsehriftenliteratur. (H et Gas 53. 134—46. 1/4. 1933.)
Sch uster.
K. Bunte, H. Bruckner und H. G. Simpson, Verdnderungen in der Zusammen•
«dzung und Backfahigkeit ton Kohle wahrend des Erhitzens bis zur plastischen Zone.
Saargaskohle „H einitz“ wurde im N2-Strom 2 bzw. 20 Stdn. auf 250, 300, 350 u. 400°
erhitzt, im urspriinglichen Zustand u. nach jedesmaligem Erhitzen nach dcm Schema
von C o c k r a m u. W H E E L E R m it Pyridin, Chlf., PAe. u. A. extrahiert bzw. zerlegt.
AuBerdem wurde die Backfahigkeit nacli K a t t w i n k e l bestimmt. Sowobl die Zeit
des Erhitzens ais auch die Temp. vcrandern die Anteile an den einzelnen Komponenten,
von denen die a-Teile bei 350° ein m it der Erhitzungszeit sich verstarkcndes Minimum
aufweisen, wahrend die /?-Teile u. in starkerem MaB die y-Teile bei der gleichen Temp.
durch ein Maximum gehen. Die Backfahigkeit geht m it der D auer des Erhitzens u.
mit steigender Temp. zuriick. Ausfiihrliehe Diskussion der einzelnen Ergebnisse.
(Fuel Sci. P ract. 12. 222—32. Juli 1933. K arlsruhe i. B.)
SCHUSTER.
H.
Hollings, Die Verkohung ton gesiebten und gemischłen Kohlen. Inhaltlich ident.
mit den C. 1933. I. 2342 u. 2894 ref. Arbeiten. (Colliery Guard. J . Coal Iron Trades
146. 636—37. 678—79. 13/4. 1933.)
Sch uster.
W. R. D. Jones, P razis der Verkokung im Sud-Wales-Distrikt. tiberblick uber die
Art der verwendeten Ofen, die Leistungen, Arbeitsweisen u. Ergebnisse. (Colliery
Guard. J . Coal Iron Trades 146. 1145—46. 23/6. 1933.)
SCHUSTER.
— , Das Norlhumberlcmd- und Durham-Kóhlcnfdd. Die Verkokung ton Kohle m it
lerhdllnismdflig geringen kokenden Eigenschaflen. Das Northumberland Yard Flóz.
Mitteilung der Ergebnisse von GroBverss. iiber Hochtemp.-Verkokung (kontinuierliche
Vertikalretorten G l o v e r - W e s t , H orizontalretorten) u. Tieftemp.-Verkokung
(Vertikalretorten aus Eisen bzw. feuerfestem Steinm aterial) der Northumberland
Yard Kohle. Vergleich der Hochtemp.-Verkokungsergebnisse m it jenen einer Mitchell
Main Gaskohle. K rit. Besprechung des Vers.-Materials. (Dep. sci. ind. Res. Fuel Res.
Physic. chem. Survey nat. Coal Resources N r. 26. 32 Seiten. Jan . 1933.) ŚCHUSTER.
L. Burdekin und-R. A. Mott, Studien iiber die Koksbildung. IV. Das Temperaturgebiet des Blahens einzelner Kohleteilchen. (III. ygl.MOTT, C. 1933.11.641.) Verschiedene
Glanz- u. M attkohlen wurden in Wurfeln von 1" K antenlange unbelastet, teils auch
mit 100 g belastet u. ais belastete Kohlensaule m it einer Geschwindigkeit von 1° je
Minutę bis zu Tempp. von etwa 460° erhitzt u. sowohl die Volumenanderung ais auch
die durch A. extrahierbare u. bis 600° abgespaltene Olmenge festgestellt. Die Expansion
einzelner Kohlenteilchen beginnt bei ungefahr der gleichen Temp. wie die K ontraktion
einer m it 100 g belasteten Kohlensaule. Der groBte Teil der aus der urspriinglichen
Glanzkolile bis 600° gewinnbaren Olmenge w irdim Tem p.-G ebietdesBlahensabgespalten,
was auf den Zusammenhang zwischen Olabspaltung u. Blahen hinw'eist. (Fuel Sei.
Pract. 12. 232—35. Ju li 1933. Sheffield.)
SCHUSTER.
L. Burdekin und R. A. Mott, Studien iiber die Koksbildung. V. Wertbemessung ton
Laboratoriumskok3. (IV. vgl. vorst. Ref.) Beschreibung einer Laboratorium sapparatur
zur Best. des „S h atter“ -Tests m it Koksmengen von 2—10 g. Vergleich von Shatter- u.
Abrasions-Testwerten fiir Kohlen, die auf 347—450° erhitzt wurden. Photoaufnahmen
der erhitzten Kohlen m it den zugehórigen Shatterindices. Feststellung des Temp.Gebietes des Blahens. (Fuel Sci. Pract. 12. 236— 39. Juli 1933. Sheffield.) S c h u s t e r .
W. Brewin und R. A. Mott, Studien iiber die Koksbildung. VI. Die Bestimmung
der Teer- und Oaswasserausbeute in der Apparatur nach Gray-King. (V. vgl. vorst. Ref.)
Beschreibung einer abgeanderten GRAY-KlNC-Apparatur mit langsamer Erhitzung der
Probe. Trennung von Teer u. Gaswasser durch Zufiigen von Chlf., Verdampfen des
uberschiissigen Chlf. nach Abtrennen der Teerschicht im 70° warmen L u ftstro m , Zuriickhalten der W.-Dampfe m it CaCl2. D irekte Wagung der W.-Menge; Teer aus der Differenz. Vers.-Ergebnisse m it vorerhitzter Kohle. (Fuel Sci. Pract. 12. 239—42. Juli
1933.)
Sc h u s t e r .
97*
1456
H j ,j . B r e n n s t o f f e . E rd ó ł . M in e r a l ó l e .
1933. II.
C.
B. Bolland und J. W. Cobb, Die lieaktionsfahiglce.it von Koksen bei tiefen
Temperaturen gegeniiber Sauerstoff und Kohlensdure. (Vgl. C. 1931. I. 2002.) Es wurden
Koksę von 4 Kohlensorten, die bei 600, 800 u. 1150° entgast waren, untersucht. Die
friihere Methode — Best. der Rk.-Fahigkeit bei 900° — war fiir die bei 600 u. 800° gewonnenen Koksę nicht durchfiihrbar. — Bestst. bei 600° waren m it C 02 infolge sehr
geringer CO-Bldg. unbefriedigend. Es wurden dalier Bestst. m it O, bei tieferen Tempp.
— 300—600° — ausgefuhrt. Die R k.-Fahigkeit— (C02 -j- 1/2 C 0)/(C 02 + % CO + 0 2)
— nimm t m it stoigender Herstellungstemp. ab. Die Reihenfolge der untersuchten Koksę
war gemaB ihrem Sauerstoffgeh.: Lignit, New Hucknall, Sharlston, A nthrazit. Eine
Vorerhitzung in Luft zeigt bei 380° anfangs ein betrachtliches Verbleiben von 0 2 auf dem
Koka, ■wodurch dio Rk.-Fahigkeit sinkt. Bei 1000° ist die festgebundene Ó,-Menge
geringer, doch tr itt dann bei der Rk.-Fahigkeit anfangs nur ein sehr geringer 0 2-Verbrauch ein. Es worden weiter Ziindpunktsbestst. ausgefuhrt, die fiir die bei 600 u. 800°
gewonnenen Koksę bei Wiederholung hohere W erte zeigen. (J. Soc. chem. Ind., Chem.
& Ind. 52. Trans. 153—59. 2/6. 1933.)
J. S c h m id t .
G.
E. Foxwell, Asche im Oaskoks. AnschlieBend an die Arbeit yon M a r s d e n
(C. 1933. I. 3833) weist Vf. darauf hin, daB die Brennstoffyerluste stark ansteigen,
wenn die Kohlenreinigung sehr weit getrieben wird; daB es fur die Verwendung des
Koks wichtig ist, auf niedrigen Aschen-F. u. gute Verteilung der Asche (Vorkokung
yon gemischter Fcinkohle) zu achten. Bei offenem Rost liegen jedoch dic Verhaltnisse anders, weil die Verbrennliclikeit vor allem ausschlaggebend ist. (Gas J . 202.
276—77. 3/5. 1933.)
Sch uster.
S. A. Bruk, Oichtstaubzusalz zur Koksofenbeschickang. Verss. zeigten die Mógliehkeit des Zusatzes yon 15— 18% Gichtstaub zur Beschickung der Koksófen u. der H erst.
yon metallurg. Koks. (Koks u. Chem. [russ.: Koks i Chimija] 1932. Nr. 7. 48 bis
54.)
Sc h o n f e l d .
G.
E. Foxwell, Neues uber Aufheizen und Abkuhlen von Nebenproduktkoksofenanlagen. Therm. Ausdehnung von Silicamaterial, mineralog. Veranderungen bei hohen
Tempp. EinfluB auf die Festigkeit bei Temp.-Veranderungen. (Gas Wid. 99. Nr. 2552.
Suppl. 72—73. 1/7. 1933.)
Sc h u st er .
C.
Campbell, Neue Anwendungsmdglichkeiten von Staubkohle. Yerwendung yon
Staubkohle an Stelle von 01 oder Gas bei Elektroofen zum Vorerhitzon u. dgl. (Colliery
Guard. J. Coal Iron Trades 146. 905—06. 19/5. 1933.)
Sc h u s t e r .
G.
E. K. Blythe, Kolilenstaub und seine industriellen Anwendungsmdglichkeiten.
Dampf- u. Krafterzeugung. Staubabschoidung u. Kohlenreinigung. Metallurg. In ­
dustrie. Schiffahrt. Bcheizung von Lokomotiyenkesseln. Wassergaserzeugung. (Col­
liery Guard. J . Coal Iron Trades 146. 961—63. 1008—10. 1055—57. 1106. 16/6.
1933.)
Sc h u s t e r .
Wa. Ostwald, Beitrage zur graphischen Betriebskontrolle von Gaserzeugem. Graph.
Erm ittlung der Rk.-Warmen, des neutrocalor. Punktes, der Gasausbeuten je Mol C u.
def Gaszus. fiir die Rk.-Kombinationen C + 0 2 = C 02 u. C + 2H 20 = C 02 + 2H2
(yollstandige Yerbrennung) einerseits, bzw. C + O = CO u. C + H ,0 = CO + H 2
(yollstandige Vergasung) andererseits in Abhiingigkeit vom Anteil der einzelnen Rkk.
an der Gesamtumsetzung. Entw urf eines den vier erwahnten Rkk. entsprechenden
Vergasungsquadrates; Darst. der Warmetónung, des Geh. an „Verbrennlichem“ (CO, H2)
bzw. „Unverbrennlichem“ (C02, N2), des Gasheizwertes u. der Gasausbeute im Vergasungsąuadrat. Raumliche Darst. der Gasausbeute u. Netz der Gaszus. iiber dem
Vergasungsquadrat. (Feuerungstechn. 21. 81—84. 15/6. 1933. Heppenheim a.
d. B.)
Sch uster.
K. B. Nagler, Einige Vergleiche von 800 B .t.u .-G a s m it solchem ton 530 B .t .u .
Vergleich des Rohstoffyerbrauchs, der Ausbeuten, der Gaszus. u. der Gas-D. fiir
carburierte Wassergase von 4720 bis 7560 kcal/cbm. (Amer. Gas J . 138. Nr. 6. 34.
Ju n i 1933. Chicago.)
Sc h u s t e r .
W. K. Beard, Versuch m it Gas von hohem Heizwert in Philadelphia, Pa., bei yer­
wendung von Schwerdl. Mitteilung der Vers.-Ergebnisse bei- Erzeugung eines carburierten Wassergases yon 6230 kcal/cbm sta tt des sonst ublichen Heizwertes yon
4720 kcal/cbm. (Amer. Gas J . 1’38. Nr. 6. 30—31. Ju n i 1933. Philadelphia,
Pa.)
(
Sch u ster.
Erich Dell, Uber den Einflufi des Brikett-Teergehaltes a u f die Stadtgasausbeute
bei der Hochtemperaturenlgasung vqn Braunkohlenbriketts. (Vgl. C. 1933. I. 347.) F iir
drei Brikettsorten m it 14,62, 10,4 u. 7 ,4 % Teergeh. (nach F . FISCHER) wird die hochst-
1933. II.
/
HXIX. B r e n n s t o f f e . E r d Ol . M in e r a l Ol e .
1457
mogliche Ausbeute an Stadtgas von 4200 kcal/nm3 errechnet u. zu 920, 720 bzw.
580 nm3/ t gefunden. Fiir die wahrscheinlichsten prakt. Betriebswerte werden Stadtgasausbeuten von 780, 610 bzw. 490 nm3/ t angegeben, so daB m it jedem % Teer die
Ausbeute um rund 40 nm3/ t zunimmt. (Gas- u. Wasserfach 76. 325—-27. 13/5. 1933.
Halle a. d. S.)
SCHUSTER.
Fred Denig, Neue Gedanken iiber Gasreinigung und Sulfatherstellung. Beschreibung
des Ammoniak-Thyloxverf., Mitteilung von Betriebsergebnissen aus der Reinigungsanlage in Racine, Wis. (Gas Age-Rec. 71. 593—96. 604. 607. 10/6. 1933. Pittsburgh, Pa.)
SCHUSTER.
— , Entwurf von Reinigern fiir die Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Stadtgas
mil Eisenozyd. Besprechung der yersehiedenen Angaben iiber die Bemessung yon
Reinigern. Chemismus des Reinigungsyorganges. EinfluB der Konz. des H 2S, der
Temp., der Gasfeuchtigkeit, der Rk.-Fahigkeit des Oxyds, des Feuchtigkeitsgeh. der
Reinigungsmasse auf die Reinigungswrkg. Mechanismus der Regeneration. Ableitung
von Formeln zur Bereehnung der Dimensionen von Reinigern. Dimensionierung von
Reinigeranlagen. (Gas J . 202. 922—24. 203. 51—52.5/7. 1933.)
Sch u ster.
Drawę, Starkgas durch Brennstoffvergasung mit Sauerstoff. Es werden die Ergebnisse der direkten Stadtgaserzeugung durch Vergasung yon Braunkohlenbrikett mit
Sauerstoff-Wasserdampfgemisch bei 20 atii, die in einer Versuchsanlage erhalten wurden,
mitgeteilt. Die Vergasungsleistung betrug 900 kg pro qm Sehachtąuerschnitt. Das
Rohgas — 1070 cbm/lOOOkg — enthielt 31,l°/0 C 02, 2,0% H 2S, 1,0% schwere KWs>o£fe, 0,1% C>2> 15,9% CO, 31,4% H2, 15,4% CH4 u. 3,1% N 2. Nach der COa-Entfernung kann direkt ein normgerechtes Stadtgas erhalten werden. Fiir 1 cbm Stadtgas
sind 0,15 cbm O, erforderlich, so daB der 0 2-Verbrauch bei einem 0 2-Preis yon
1,6 Pfg./cbm lcein wirtschaftliches Hindernis mehr ist. Der Versuchsbetrieb arbeitete
sehr befriedigend. (Gas- u. Wasserfach 76. 541—45. 15/7. 1933. Berlin-Charlottenburg.)
_
J. S c h m id t.
Herbert Koch und Hans Kiister, Uber die kalalylische Reduktion der Kohlensaure
mit Wasserstoff. Eingehende Besprechung der Vorliteratur. Kurze Beschreibung der in
Anlehnung an die Bzn.-Synthese ausgebildeten Apparatur. Die Umsetzung von C 02 zu
Methan nach C 02 + 4H 2 = CH.! + 2H20 beginnt an Co- u. Ni-Kontakten, wie sie
sich zur Bzn.-Synthese bewahrt haben, bei etwa 150°. Trockene Gasgemische theoret.
Zus. lieferten bis 400° keinen yollstandigen U m satz; das Optimum lag bei 250°. Der
EinfluB von verdiinnend wirkendem W.-Dampf laBt m it steigender Temp. nach, er
ist aber immer gróBer, ais dem Massenwirkungsgesetz entspricht. Das Optimum liegt
bei 350°. In allen Fallen bildete sich nur Methan. Fiir Gasgemische m it C 02-t)berschuB konnte am Ni yólliger Umsatz des H„ erreicht werden. In einzelnen Fallen
wurden geringe Mengen CH3OH u. CH20 nachgewiesen. Mit W.-Dampf an einem
Fe—Cr-Kontakt behandeltes Gichtgas lieferte ein durch N2 yerd. C 02—H 2-Gemisch,
das sich nach Entfernen des H„S an Co- u. Ni-Kontakten analog den friiheren Vers.Ergebnissen umsetzte. Die Umsetzung des Gichtgases m it W.-Dampf nach
4CO + 2 H ,0 = CH., + 3C 02
erfolgte am Ni volhg, wahrend Co nur bis zum Wassergasgleichgewicht katalysierte.
CH.,OH ais mogliches Żwischenprod. der C 02-Red. wird in Ggw. von C 02 an Ni von 200°
an volhg zers., primar nach CH3OH = CO + 2H2. Die K atalysatoren waren empfindlich gegen H 2S , wenngleich sich Ni, das auch sonst dom Co iiberlegen war, widerstandsfahiger zeigte ais dieses. (Brennstoff-Chem. 14. 245—51. 1/7. 1933. Miilheim/
Ruhr.)
S c h u s te r.
Norman Taylor, Die Herstellung von Petroleum durch Hydrierung von Kohle. E s
wird die Arbeitsweise in der Yersuchsanlage der IMPERIAL C h e m ic a l INDUSTRIES
L t d . besclirieben, in der in der 1. Stufe eine Kohle-Olpaste hydriert wird, u. die gewonnenen Óle durch Dest. geteilt werden. Die schweren Ole dienen wieder zum Anteigen der Kobie. Eine Mittelfraktion geht in eine 2. Hydrierstufe, wahrend die Leicht6Ie direkt der Raffination zugefuhrt werden. (Soc. chem. Ind. Victoria [Proc.] 32.
740—64. 1932.)
"
J- S c h m id t .
L. J. Rogers, Die Hydrierung von Kohle und Ol. Allgemeine Betrachtungcn iiber
die geschichtliche u. techn. Entw. des Hydrierungsprozesses, Bedeutung fur Australien.
(Commonwealth Australia. J . Couneil sci. ind. Res. 6- 103— 08. Mai 1933.) K. O. Mu.
Jean Jung, Die Theorien von Mac Kenzie Taylor uber den Basenaustausch in
Tonen und die Geologie des Erdols. Die Gesetze iiber das Festhalten der Basen yon
Neutralsalzen durch Tone sind durch ihre Anwendung bei der Bodenunters. in der
1458
H IJX. B r e n n s t o f f e . E r b Ol . M in e b a l Ol e .
1933. II.
Landwirtschnft bekannt. M ac KENZIE T a y l o r ubertragt nun dieselben Gedankengange auf Erdóllagerstatten. Die von ihm erlialtenen p rak t. Yersuchsergebnisse lassen
erkennen, daB die Unters. der Basen in den Tonen dazu berufen sein wird, eine bedetitende Rolle auf den verschiedensten Gebiefcen der Erdolgeologie zu spielen. (Ann.
Office n at. Combustibles liąuides 8. 291—300. Marz/April 1933.) K. O. M u l l e r .
Carl Bosch, Erdólund synlhetisches Benzin. Vortrag. (Petroleum 29. N r. 2 7 .1 — 18.
7/7, 1933.)
K . O. Mu l l e r .
William P. Gee, Das Filtrieren ton Paraffin aus Erdolen mitlels Filterliilfe. Bei der
Entparaffinicrung von Erdólfraktionen durch F iltration des m it Losungsm. versetzten,
zu entparaffinierenden Ols, das stark abgekiihlt ist, bedient sich Vf. einer Filterhilfe,
wie „Hyflo-Super-Col“ oder „W hite Speed Flow“ , die von der T exA S Co. u . T id e W a t e r O i l Co. verwendet werden. Fiir die Losungsmm., wie Benzin oder Speziallósungsmm., muB eine besondere Auswahl gotroffen werden. Die genaue Arbeitsweise
einer Anlage (schemat. Abbildung) wird besehrieben. Die erhaltenen Betriebsergebnisse
werden angegeben. Vf. v e rtritt den Standpunkt, daB m an m it Hilfe der einfachen
Hilfsmittel, wie Losungsbenzin u. Filterhilfe, unter Verwendung der alten Vakuumnutsche besser entparaffinierte Ole bekommt u. einen olfreieren Paraffinkuchen zuruckbehiilt, da das Ol aus dem m it Filterhilfe durchsetzten Paraffin mittels abgekiihlten
Losungsm. leicht ausgewaschen werden kann. Der EinfluB der Viscositat des Losungsm.,
der Eigg. des krystallisierten Paraffins, der Eigg. des Filtertuches, des Verhaltnisses
der Filterhilfe zum gewonnenen Paraffin, sowie der Eigg. der Filterhilfe wird be­
sprochen. (Refiner n atu r. Gasoline M anufacturer 12. 238— 44. Ju n i 1933.) IC. O. Mu.
— , Chemisch-technische Fortschrilte in der Erdolraffination. Fortschrittsbericht iiber
Spaltung, Raffination u. Hydrierung, sowie Aufarbeitung u. Verwendung yon Zwisehenu. Nebenprodd. (Chem. metallurg. Engng. 40. 288—90. Ju n i 1933. K . O. Mu l l e r .
E.
C. Higgins jr., Die Behandlung ton Problemcn in Raffinerien erfordert das
Studium aller handelsiiblichen Typen der chemischen Reagenzien. Inhaltlich ident. mit
der C. 1933. 1. 3838 ref. Arbeit. (Oil Gas J. 31. N r. 50.10. 33. 4/5.1933.) K. O. Mu l l e r .
Arch L. Foster, Modeme Raffinationsmethoden, Behandlung tonleichten Destillaten.
(Vgl. C. 1933. I. 1879.) Litera tur iibersicht u. Fortschrittsbericht iiber die Behandlung
von Spaltbenzinen in der Dampf- u. Fl.-Phase m it Erden, iiber die ZnCl2-BehandIung
nach LACHM ANN (C. 1932. I. 1605), iiber die Verwendung voń Brucit, ,,verkupferte“
Fullererde u. Fe20 3. Vf. bespricht die Arbeitsweise von F r a d k i n u . S t r o m (C. 1930.
II. 505), bei der die Spaltprodd. in der Dampfphase m it auf 490— 500° F erhitzter
Fullererde behandelt werden. Die Verwendung von H 2S 0 4 in verschiedenen Starken,
von NaOH, H„0, geróstetem B auxit u. Hypochlorit ais Raffinationsm ittel wird be­
sprochen. (Nat. Petrol. News 25. N r. 4. 60—62. N r. 5. 22—24. 1/2. 1933.) K. O. Mu.
E.
J. L eroi und H. W. Ferguson, Viele Oesichtspunkle miissen beachłet werden
bei der Umwandluiuj von Erdolkohlenwassersłoffen, um die Octanzahl ton Motorkraftstojfen
zu słeigern. Die Aromatisierung von straight-run-Bznn. u. Spaltbenzin wird nach verschiedenen Arbeitsbedingungen bei einmaligem Durchsatz durch die Spaltanlage be­
sehrieben; schemat. Betriebszeichnungen u. Diagramme m it den erhaltenen Resultaten
im Original. Im iibrigen ausfiihrliche Wiedergabe der im C. 1933. II. 965 ref. Arbeit.
(Oil Gas J . 32. N r. 1. 48. 83. 25/5. 1933.)
K. O. M u l l e r .
Sydney Steele, ,,Oxydationsmillel“ und Peroxyd in einem Viertakłmotorzylinder.
Vf. beschreibt eine Vorr., die es gestattet, aus den versehiedenen Teilen des Kompressionsraumes eines Ricardo E. 35-Motors u. zu verschiedenen Zeiten wahrend der
Kompressions-, AusstoB- u. Ansaugperiode den Zylinderinhalt zu entnehmen; dieser
wird auf Aldehyde (SCHIFFsches Reagens), Peroxyde [Ti2(S 0 4)3-Lsg.], „0xydationsmitteP* (saure KJ-Lsg.), CO« (Kalkwasser) u . CO (PdCl2-Lsg.) untersueht. Der Geh.
an seiner N atur nach nicht naher bestimmtem ,,Oxydationsmittel“, d. h. die Oxydation
von K J zu J 2, n im m t wahrend der Y erdichtung stetig zu, ebenso wahrend der Ausstoflperiode, erreicht zu Beginn der Ansaugperiode ein Maximum, um dann stetig abzunehmen. Mit Ti2(S04)3 reagierendes Peroxyd ist in keinem Falle nachweisbar. Vf. neigt
daher dazu, ais „O xydationsm ittel“ einen Aldehyd anzunehmen, wodurch die „H ydroxylationstlieorie“ eine Stiitzung erfahren wiirde. (Ind. Engng. Chem., Analyt. Edit.
5. 202— 06. 15/5. 1933. Cambridge, Engl., Univ.)
R. K . M u l l e r .
E.
Vellinger und A. Klinkenberg, Physikalisch-chemische Untersuchungen iiber
den Sduregehalt ton gealterlen Mineralolen. Vff. bestimmen den Sauregeh. in gealterten
Mineralolen m it Hilfe einer Antimonelektrode. Fiir wenig oder mittelmiiBig raffinierte
Ole steigt der Sauregeh. nur schwach wahrend der Alterung, hingegen bei iiberraffi-
1933. II.
H XIX. B p. e n n s t o f f e , E r d Ol . Min e r a l Ol e .
1459
nierten Olen steigt er sehr betrachtlich. Ein Teil der Saure geht in den Schlamra. Dieser
Sehlamm setzt sieh aus freien Sauren u. verseifbaren Bestandteilen zusammen. Der
Saurezahlbest. (Neutralisationszahl) haftet, wie Vff. feststellen, ein mehr oder weniger
groBer Fehler an, je nach der Gesehwindigkeit der B est.; dieser Fehler beruht auf der
Verseifbarkeit bestim m ter Komponenten der gealterten Ole. Eine F raktion der
w a h r e n d d e r O x y d a t i o n gebildeten Sauren nim m t an der Schlammbldg. teil.
Ein betrachtlicher Teil der Gesamtsaure liegt in verseifbarer Form vor. Das V erhaltnis
der verseifbaren Prodd. belauft sich in der gleichen GroCenordnung in dem Sehlamm
u. in den Olen, aus denen sich der Sehlamm gebildet. Dieses Yerhaltnis liegt hoher ala
bei uberraffinierten Olen, dio yon Vff. ebenfalls untersucht wurden. (Ann. Office n a t.
Combustibles liąuides 8. 301—12. Marz/April 1933. StraBburg, Ecole nationale superieure du Pćtrole ot des Combustibles liąuides.)
K . O. MULLER.
Francis X. Govers und G. R. Bryant, Entparaffinierung von Olen mit Benzol
und Acelonlosungsmitleln. Die Entparaffinierung mitBzl.-Acetonlosungsmm. ist anwendbar auf alle Ausgangsole sowohl weit-, ais auch enggesehnittener Fraktionen. Das Verf.
kann allen Erfordernissen angepafit, u. Ole m it EE. von 0 bis —40° F konnen erhalten
werden, ohne besondere Anderung des Betriebes u. des Verf. Die Fertigprodd. sind nicht
wolkig, sondern frei von Paraffin u. klar durchsichtig. Allen klim at. Verhaltnissen kann
das Verf. angepafit werden. E in Betrieb, der seit 1927 in der INDIAN REFINING Co.
in Lawrenceville (111.) lauft, arbeitet in den Grundziigen folgendermaBen: Das von
Paraffin zu befreiende Ol wird m it der 3—4-faclien Menge eines Losungsm.-Gemisches
(35°/0 Aceton u. 65% Bzl.) versetzt. Das Paraffin wird dureh Abkiihlen auf eine Temp.,
die ungefahr dem gewunschten E. des Fertigoles entsprieht, ausgefallt u. abgepreBt.
Das Losungsm. wird dann aus dcm F iltra t dureh Dest. entfernt, man erhalt dann ein
paraffinfreies Schmieról, das ungefahr d enE P . lia ty o n der Temp., auf die abgekiihltu.
filtriert worden war. Aus den Paraffinfiltcrkuchcn wird das Losungsm. ebenfalls dureh
Dest. entfernt, die durch die beiden Dest.-Prozesse erhaltenen Losungsmm. yereinigt
u. wieder in Betrieb gegeben. Schemat. D arst. des Betriebes im Original. (Refiner
natur. Gasolinc M anufacturer 12. 222— 28. Ju n i 1933.)
K . O. MULLER.
W. H. Bahlke, R. N. Giles und C. E. Adams, Die Entparaffinierung von Schmierolen in Propanldsung mit Selbstabkiihlung. Das neue Verf. zur Entparaffinierung yon
Olen benutzt ais Losungsm. einen bei gewohnlicher Temp. gasformigen KW-stoff, wie
Propan. Das Losungsm. wird unter Druck yerwendet, u. wird dann zwecks Selbstkiihlung teilweise abdampfen gelassen, um das Paraffin auszukrystallisieren. Nachdem
das Paraffin durch eine Filterpresse zuriickgehalten ist, wird der R est des Losungsm.
abdest. Die bisherigen Unterss. des neuen Verf. zeigten, dali es durch groBe Filtriergeschwindigkeit oder Paraffinabsclieidungsgeschwindigkeit ausgezeichnet ist, begleitet
von einer hohen Ausbeute entparaffinierter Ole m it nur geringem Unterschied zwischen
der Entparaffinierungstemp. u. d em E P . des Fertigprod. D asV erf. ist auf alle zu entparaffinierenden Ole anwendbar. Eine m it einem taglichen D urehsatz von 55 000 Gallons
paraffinhaltigem Ol arbeitende Anlage lauft sehr befriedigend. Schemat-. Betriebszeichnungen u. genaue Arbeitsweise, sowie Versuehsresultate u. Diagramme im Original.
(Refiner natur. Gasoline M anufacturer 12. 229—34. Ju n i 1933.)
K. O. M u l l e r .
F.
R. Staley, Der Jahresfortschritt in der Raffination ist gekennzeichnd durch verbesserte Verfahren. Fortschrittsberieht iiber die Entparaffinierung von Schmierolen nach dem Propan- u. D ichlorathylatherverf. an H and von schemat. Betriebszeichnungen. (Petrol. Engr. 4. Nr. 9. 20— 23. 1933.)
K. O. M u l l e r .
Radiochemisches Forscliungsinstitut G. m. b. H ., Deutschland, Herstellung
fon Kohle-Ólsuspensionen. Man setzt dem Ol gelatinierend u. yerfestigend wirkende
Stoffe, z. B. Paraffin, Ceresin, Ozokerit, Lanolin, Vaseline u. dgl. in geringer Menge,
so daB eine Verfestigung der ganzen M. nicht eintreten kann, zu u. yermischt dann die
Kohle m it dem Ol bei Tempp. bis 150°, wobei die M. unter Zusatz von Gasen, wie Luft,
ATj oder N H 3, innig vermahlen u. schaumig geruhrt wird. Man kann auch noch fettsaure
Saize zusetzen u. erhalt eine Pastę, die die Kohle nicht absetzt. (F. P. 743 241 T o m
3/9. 1932, ausg. 27/3. 1933. D. Prior. 10/10. 1931.)
D e r s in .
Koppers Ćo., Pittsburgh, V. St. A., Verfahren zur Herstellung einer Auflosung
i'on Kohle in Mineralolen oder Teeren, bei welchem die Ole oder Teere m it der Kohle
erhitzt werden, dad. gek., daB die Kohle in solehen Mineralolen oder Teeren gel. wird,
welehe in bekannter Weise m it Schwefel oder Sauerstoff bzw. in Ggw. von Sauerstoff
u. gegebcnenfalls auch noch in Ggw. von Kondensationsmitteln, wie Zinkchlorid, erhitzt
1460
HIIX. B r e n n s t o f f e . E r d ó l . M in e r a r.ór.E.
1933. II.
worden aind, oder wiihrend der Auflosung der Kohlo in ihnen m it den genannten Stoffen
erhitzt werden. — Man yerwendet z. B. ein Gemisch von 80 Teilen Wassergasteer,
8 Teilen Schioefel u. 20 Teilen Kohle. Durch die Schwefelung der Ole soli das Losungsyermfigen fiir die Kohle erhoht werden. (D. R. P. 579 033 KI. 23b yom 11/4. 1930,
ausg. 20/6. 1933. A. Prior. 12/4. 1929.)
D e r s in .
Standard Oil Co., iibert. von: Robert E. Wilson, Chicago, Fraktionieren von
KohUnwmserstoffolen. Die in einer Spaltanlage entwickelten Dampfe gelangen unten
in eine Fraktionierkolonne, in der sie aufwarts durch im unteren Teil der Kolonne
-enthaltene Sprudelplatten u. dann durch ein weiteres senkrechtes Rohr stromen, um
sofort abw arts zwischen um das weitere senkrechte Rohr angeordnete Kiihlschlangen
hindurchgefiihrt zu werden. Das entstehende Kondensat wird yon einem Querboden
abgezogen, wahrend die yerbleibenden Dampfe durch auBerhalb der Kolonne angeordnete
Rohre in den oberen, ebenfalls Sprudelplatten enthaltenden Teil der Kolonne geleitet
werden. (A. P. 1899 918 vom 18/10. 1926, ausg. 28/2. 1933.)
W alther.
Hermann Frischer, Deutschland, Regenerieren von bei der Olraffinierung anfallenden Ruckstandssduren. Die benótigte Menge Salpetersaure richtet sich nach der yorhandenen Menge der organ. Substanzen; sie kann die Gewichtsmenge der monohydrat.
HoSO., um 5% iibersteigen. (F. P. 42 166 vom 30/7. 1932, ausg. 31/5. 1933. A. Prior.
30/6. 1932. Zus. zu F. P. 737 876; C. 1933. I. 2349.)
D rew s.
Vigzol Oil Refining Co. (London) Ltd., London, und Percy Bilton, London,
TJntersuchung von Olen a u f ihre Schmierfahigkeit. Eine abgemesscne Menge Ol wird
auf das Lager eines Rotationskorpers m it hohem Tragheitsmoment gegeben, der durch
ein Getriebe auf eine bestimm te Tourenzahl gebracht wird. H ierauf wird die Verb.
•zwischen Getriebe u. Rotationskórper gel. u. der letztere m it einem Tourenziihler
yerbunden. Die Zahl der Umdrehungen, die der Rotationskorper noch m acht, ist ein
MaB fiir die Schmierfahigkeit der Olsorte. (E .P . 389163 yom 6/10. 1931, ausg. 6/4.
1933.)
Ge is z l e r .
Flintkote Corp., Boston, Mass., V. St. A., ubert. yon: Hyman Limburg, Amster­
dam, Holland, Emidsion. Aus Rohól werden die Bestandteile Benzin, Petroleum u.
Schmieról durch fraktionierte Dest. gewonnen. Dem Schmieról wird eine bas. Sub.stanz (z. B. NaOH) zugesetzt, um den darin enthaltenen natiirlichen Emulgator zu
fisieren. Diese Mischung wird em eut dest., der yerbleibende asphaltige Riickstand
wird mit Saure (z. B. H .S 0 4 oder HCI) behandelt, um den natiirlichen Emulgator
frcizumachen, u. es wird ein solchen Emulgator nicht enthaltender Asphalt zugesetzt.
Das Prod. wird in wss. Lsg. yon kaust. Soda emulgiert. (A. P. 1915 062 vom 19/11.
1928, ausg. 20/6. 1933. Holi. Prior. 15/12. 1927.)
H e in r ic h s .
Ivan Fifka, Prag, Bituminose Emulsionen. In ein MischgefaB gibt man 10 bis
50 Teile Ton u. W. bis zur Erzielung einer teigigen Konsistenz. H ierauf gibt man 2
bis 50 Teile Harz, Bitumen etc. hinzu u. mischt weiter bis zur gleichmaBigen Farbę;
d ann wird m it W. yerd. (Tschechosl. P. 42 760 yom 17/2. 1930, ausg. 25/2.
1933.)
Sc h o n f e l d .
Peter Alexandrow, London, Bituminose Trankmasse fu r den Strafienbau. Bitumen
wird m it hochsd. Bestandteilen aus Teerdestillaten gemischt, wie sie entweder ais zahfl.
Riickstand bei der partiellen Dest. handelsublicher Kreosote sich ergeben, oder wie
sie sich ergeben, wenn aus weichem Kohlenteerpech die benzollóslichen Bestandteile
ausgezogen werden u. das Benzol aus dem E x trak t abgeschieden wird. Die Mischung
soli die Yorteilhafte Eig. haben, daB sie an StraBenbaumaterialien auch dann haftet,
wenn diese mit W. benetzt sind. (E. P. 392 645 yom 22/12. 1931, ausg. 15/6.
1933.)
H e in r ic h s .
,,Emulgia“ Komm.-Ges. Clanser & Co. fiir Asphalt, Teer und StraBenbau,
Wien, Asphalłmassen fiir den Strafienbau. (Vgl. F. P. 712 875; C. 1932- I. 1033.)
Mindestens 50 Teile N aturasphalt + 50 Teile Teer oder mindestens 50 Teile Asphalt -f85 Teile eines Gemisches yon Teer u. Erdólbitumen werden iiber den Kp. des W.
(140°) erhitzt u. mit Emulgatoren (bis 172%) u- dann m it 100 Teilen alkal. W. yer­
mischt. (Tschechosl. P. 6 092 vom 23/4. 1931, ausg. 10/6. 1933.)
Sc h o n fe l d .
Norman Henry Taylor, Singapore, Straits Settlements, Wiedtrherstellung von
Asphaltpflaster. Der Asphalt der Decke wird aufgenommen u. pulyerisiert; nótigenfalls wird noch Sand oder Steinmaterial hinzugefiigt, u. dann wird die M. in einer Drehtrommel unter standigem Ruhren auf etwa 200° erhitzt. Dabei wird der Zusatz yon
Bitumen, 01 u. Fiillstoffen so eingerichtet, daB in der fertigen gewalzten Asphaltdecke
1933. I I .
H xx. S ch ie sz - und S p r e n g s t o f f e . ZONDWAEEN.
1461
1,5—5°/o H o h lr a u m e e n t h a l t e n s in d . (E. P. 393 454 v o m 27/9. 1932, a u s g . 29/6.
1933.)
H e in ric h s .
Sharples Solvents Corp., Pliiladelphia, iibert. von: Robert R. Vallee, V. St. A.,
Enifernung von StrafSenłeer von Fahrzeugleilen u. dgl. Man bestreicbt die betreffenden
Teile m it einem Gemisch von Amylendichloriden, in dem sich der Teer lóst. D arauf
kann er abgewiseht werden. (A. P. 1913 647 vom 27/11. 1931, ausg. 13/6.1933.) D e r s .
Aeronautical Research Ctte., Reports and memoranda. 1517, Lubrication in oxidising conditions. London: H. M. S. 0. 1933. 1 s. net.
[russ.] Georgy Leontowitsch Stadników, Die Chemie der Kohle. 2. erw. Aufl. MoskauLeningrad: Goschimtechisdat 1933. (299 S.) 7 Rbl.
XX. SchieB- und Sprengstoffe. Ziindwaren.
Edmund yon Herz, Modeme Grofigawinnung von Bleiazid. (Entgegnung.) Zu
den Ausfuhrungen STETTBA CHERs (0. 1933. I. 2902) u. zugunsten des bisher iiblichen
Verf. der techn. Herst. von Bleiazid wird Stellung genommen. (Z. ges. SchieB- u.
Sprengstoffwes. 28. 141— 43. Mai 1933.)
F. B e c k e r .
A. Foulon, Verschiedene Neuerungen im Sprengsloffgebicl. Angaben iiber gieCbare Sprengstoffmischungen aus D initrodiathanoloxam iddinitrat u. Dinitrodimethyloxamid — ein neues Verf. zur Festlegung gepreBter Sprengladungen unter Vakuum
mit Paraffin —, ein mechan. Verf. zur gefahrlosen Abteilung von piast. Sprengstoffen
mit Hilfe komprimierter Gase, — die Herst. mundungsfeuerfreier Pulver, bestehend
aus Nitrocellulose, nicht fliichtigem Ester (z. B. D ibutylphthalat) u. Dinitrotoluol u.
eines schnell yerbrennenden t)bungspulvers geringer W andstarke (bis 0,05 mm), —
die Fertigung von Treibm itteln m it Zusatz yon Zinn oder Zinnyerbb. zur Verringerung
von Rohryerschmutzung u. Erosion. (Nitrocellulose 4. 99—101. Ju n i 1933.) F. B e c k e r .
Louis Desvergnes, Das Penłaerythrittcłranitrat oder Penłhrit. Zusammenfassender
tlberblick iiber die Herst. des Pentaerythrits u. seines Nitrates, Angabe der chem. u.
sprengtechn. Eigg. des Sprengstoffs. — Z uden Verff. nach MEISSNER (C. 1931. H . 1190)
zur kontinuierlichen Erzcugung von Pentaerythrit u. P entaerythrittetranitrat werden
ęinige Verss. beschrieben, aus denen geschlossen wird, daB das Verf. bei Verwendung
von 3,5°/0ig. NaOH ais Kondensationsmittel Pentaerythrit yon allerdings niedrigem
P. in guter Ausbeute liefert. Fiir die Nitrierung sollten emaillierte App. beniltzt werden;
die Herst. der schwefelsauren Lsg. des Pentaerythrits soli erst unm ittelbar yor ihrem
Verbrauch erfolgen. — Die zu dem MEISSNERschen Verf. ausgefiihrten Vorverss.
zeigten weiter, daB bei der Nitrierung einer schwefelsauren Lsg. von P entaerythrit
i n d e r K a l t e sich wahrscheinlich Dinitrodisulfopentaerythrit u. fem er ein Schw'efelsaureester ais Nebenprodd. bilden. Wenn man geniigend groBo Mengen eines derartig
hergestellten N itropentaerythrits auf 50° erwarmt, tr itt Entziindung ein. Die Bldg.
dieser unbestandigen Schwefelsaureester findet nicht sta tt, wenn die Nitrierung bei
erhohter Temp. (50—60°) yorgenommen wird. (Chim. et Ind. 29. 1263—77. Ju n i
1933.)
F. B e c k e r .
L. V. Clark, Diazodinilrophenól ais Sprengsloff. Zur Herst. werden zwei Methoden
empfohlen: 1. 1 Teil N atrium pikram at in 14 Teilen 5°/0ig. HC1 gel., wird diazotiert.
2. 1 Teil N atrium pikram at wird schnell in 12,5 Teile 5,50/0ig. HC1 von 15° eingeriihrt
u. N aN 02 in geringem OberschuB, gel. in 150—200 ccm H 20 , auf einmal zugegeben.
Das Rk.-Gemisch wird wieder auf 15° gebracht u. 1 Stde. umgeruhrt. Das sich ausscheidende Diazodinitrophenol ^rird abfiltriert u. gcwaschen. — Eigg.: Gelbes bis gelbbraunes, amorphcs, in den gebrauchlichen Losungsmm. 1. Pulyer. Gegen Schlag ist
es weniger empfindlich ais Knalląuecksilber; seine Reibungsempfindlichkeit entspricht
der des Bleiazids. Seine Sprengkraft ist nahezu unabhangig yom PreBdruck u. bleibt
auch bei Drucken von iiber 9000 kg/qcm erhalten. Durch Zumischung von KC103
oder KCIO,, bis zu etwa 50% tr itt eino Anderung der Sprengkraft nicht ein. Nach
dem „Sandtest" beurteilt ist die Sprengkraft des Diazodinitrophenols erheblich groBer
ais die von Knalląuecksilber oder Bleiazid. Das gleiche trifft fiir seine Sprengwrkg.,
die im Ideinen Trauzlblock erm ittelt wurde, zu. Gegen Einw. von Feuchtigkeit, Warme
u. Licht ist das Diazodinitrobenzol bestandig; dagegen erleiden seine Mischungen m it
Bleiazid Zers. Die Entfernung, auf die Kapseln m it Diazodinitrophenol die Detonation
iibertragen, ist groBer ais die der meisten gebrauchlichen Sprengkapseln. (Ind. Engng.
1462
H Xj , . L
eder.
G erbstoffe.
1933. II.
Chem. 25. 663—69. Juni 1933. Pittsburgh, Pa., Bureau of Mines, Esperim ent
Station.)
__________________
F. B e c k e r .
Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co., Troisdorf b. Koln (Erfinder:
Ph. Naoum, Leverkusen-Schlebusch), Yerfahren zur Erhohung und Aufrecliterlialtung
der Detonationssensibilitat von Gelatinedynam iten, anderen dynam itahnlichen gelatinosen Sprengstoffcn u. gelatinósen W ettersprengstoffen, dad. gek., daB den betreffenden
Sprengstoffen maBige Mengen hochsensibler, brisanter, krystallin. Explosivstoffe, wio
z. B. krystall. H N 0 3-Ester — ausgenommen P en ta ery th ritte tran itra t — Nitramine,
N itram inester oder ahnlicher, auch salzartiger explosiver Verbb., zugesetzt werden,
die in Nitroglycerin unl. oder sl. sind. Besonders wirksam sind: Nilromannit, Tetramethylolcyclohezanolpenlanilrat, Anhydroenneaheptitpentanitral, Cyclolrimcthylentrinitramin, Monodthanolamindinitrat, Diatlianolamintrinitrat, Dioxypropylamintnnitrat u.
Athylendinitramin. Von letzterem genugfc z. B. bereits ein Zusatz von 5%* zu handelsiiblichen, hochprozentigen D ynamiten, um die D etonationssensibilitat dauernd aufrechtzuerhalten. Das Verf. ist besonders im Hinbliek auf die Ausfulir gelatinóser
Sprengstoffe nach warmcn Landern bemerkenswert. (D. R. P. 578 300 KI. 78c vom
25/12. 1930, ausg. 12/6.1933.)
E b en .
Akt.-Ges. Lignose, Berlin, Ziinder fiir Bergbau und ahnliche Betricbe unter Verwendung von Additionsprodd. des PbO an neutrale Pb-Salze der Pilcrinsdure ais Hauptbestandteil der Ziindmasse. An Stelle der Pb-Salze der Pikrinsiiure kónnen Pb-Salze
des Trinitroresorcins, des Hexanitrodiphenylamina, der Trinitróbcnzoesdure oder der
Nilranilsdure Verwendung finden. Die Verwendung einer solchen Zilndmas.se hat
gegeniiber der einer Cu-Acetylen enthaltenden Ziindmasse den Vorzug der Lagerbestandigkeit. (D. R. P. 579 815 KI. 78e vom 23/8. 1931, ausg. 1/7. 1933.)
EbeŃ.
V. Horak, Prag, Erzeugung von Rauch und Nebel. Zu einem homogenen Ge­
misch von 7,5 kg pulverigen Zn, 1,3 kg ZnO, 3,0 kg ZnCl2 gibt man eine Lsg. von
0,5 kg Rohkautschuk u. 10 kg CC14. (Tschechosl. P. 43 749 vom 21/3. 1931, ausg.
10/5. 1933.)
SCHON FELD .
XXI. Leder. Gerbstoffe.
E.
W. Merry, Die Adstringenz der Oerbbriihen und der Gerbvorgang. Wenn man nach
Vf. dio Konz. einer Gerbbriihe an Gerbstoff bzw. Nichtgerbstoff in ein Koordinatensystem eintragt, ergeben sich aus den wahrend des Gerbvorganges eintretenden Veriinderungen im Verhaltnis G erbstoff: Nichtgerbstoff charakterist. Kurven, die im Sinne
der Auffassung W lL S O N s ein MaB fiir die Adstringcnziinderungen wahrend der Gerbung
darstellen. Vf. zeigt an mehreren derartigen Kurven, in welchem Umfang in den
Hiingefarben Verschiebungen im Verhiiltnis Gerbstoff: Nichtgerbstoff eintreten konnen.
Die Kurven beginnen um so steiler, je mehr Gerbstoff sogleich in den ersten Farben
aufgenommen wird, d. h. je adstringenter die angewandten Briihen sind. Die Neigung
der K urve in jedem P unkt des Gerbprozesses zeigt an, wie die Gerbstoff- u. Nichtgerbstoffaufnahme gerade vor sich geht. In der Praxis konnen nach Vf. Kurven der
angegebenen A rt wertvólle Dienste leisten, sofern dio zum Vergleieh herangezogenen
Briihen in ihren sonstigen Eigg. (pn, Temp., Verhaltnis zum BloBengewicht) nicht zu
stark voneinander abweichen. (Leather Wid. 25. 682—84. 13/7. 1933. Brit. Leath.
Manuf. Res. Ass.)
S e lig s b e r g e p ..
E.
Stiasny und M. ziegler, Die AusflockungszaJil von Chrombriihen und ihre Beeinflm sung durch Neulralsalze. Beitrdge zum Verstandnis der Chromgerbung. XVII.
(XVI. vgl. C. 1933. I I. 483.) D a sich die Anderungen der A.Z. ( = Ausfloekungszahl)
von Cr-Briihen bei Neutralsalzzusatz durch den EinfluB der Ionenhydratation allein im
Sinne W lL S O N s u. K e r n s nicht ausreichend erklaren lassen, suchten Vff. die Verhaltnisse durch planmaBige Verss. klarzulegen. Hierbei wurden 25 ccm Cr-Briihe
(1 g/l Cr) erst ohne u. dann m it Alkalizusatz, u. zwar nach Zusatzen von je 0,25 ccm
0,1-n. NaOH bzw. N a,C 03 nephelometr. gemessen. Die Alkalizusatze erfolgten in
Abstanden von 1 Min., bis 100°/o Triibung erreicht waren. Doch wurden bereits 5 Triibungsprozente ais Ausflockungspunkt gewiihlt. Die Triibung tr a t mehr oder minder
sehnell ein, ihre Zunahmc im Verhaltnis zu den Alkalizusatzen laBt sich, wie an Beispielen gezeigt wird, graph. in iibersichtlieher Weise darstellen. Im Vergleich zu den
nephelometr. Bestst. erwiesen sich Beobachtungen m it freiem Auge ais sehr unzuverlassig. Die Neutralsalzzusiitze bestanden in 1 oder 50 Moll. NaCl bzw. 0,5 oder 25 Moll.
N a2S 0 4 pro 1 Cr. Die Messungen erfolgten in 0°/o bas. ungekoehten oder erhitzten
1933. II.
H x x iv PHOTOGEAPHIE.
1463
Hcxaquo-Cr-chloridLsgg., in ebenso behandelten Hexaquo-Cr-sulfatlsgg., ferner in Lsgg.
beider Cr-Salze, die vor der Triibungsmessung m it NaOH oder m it Na2C 03 33°/o bas.
gemacht worden waren; die bas. Cr-Sulfatlsg. wurde nicht erhitzt, sondern nur 48 Stdn.
altern gelassen, dio bas. Cr-Chloridlsg. wurde entweder nieht erhitzt oder 3 Stdn. erhitzt.
Die tabellar. zusammengefaBten Ergebnisse werden ausfuhrlich besprochen. Zu ihrer
Erklarung wurden zunaehst Beziehungen zwischen Verolungsgrad u. Ionenhydratation
angenommon. Die Erw artung, daB bei Saurezusatz nur dann die A.Z.-Erhohung ihren
vollen Betrag erreicht, wenn die Verolung der Or-Salze vollstandig ist, bei wenig yerolten
Komplexen aber dahinter zuriickbleibt, wurde jedoch durch Yerss. m it C. RieB nicht
erfiilit (Tabelle!). Vor allem war es nicht gleichgultig, ob man nach dem HCl-Zusatz
vor der A.Z.-Best. altern lieB oder nicht, da durch Altern Aciditats- u. dam it A.Z.Erhóhung auch in der Vergleichslsg. ohne HCl-Zusatz eintrat. Bei Verwendung von
Soda zur A.Z.-Best. bilden sich Carbonatokomplexe, die eine A.Z.-erhohende Wrkg.
besitzen, wahrend durch die infolge Erhitzens oder Basischmachens entstehende freie
Saure die IComplexbldg. zuriickgedrangt wird. Infolge dieser einander entgegenwirkenden Umstande sind die GesetzmiiBigkeiten hier nicht so einfach wie bei der
A.Z.-Best. m it NaOH. In Ggw. yon Na2S 04 wurden viel starkere A.Z.-Erhohungen in
Sulfatlsgg. beobachtet ais bei NaCl-Zusatz, obwohl hier keine H '-Erhóhung, sondom
sogar eine milde Neutralisationswrkg. infolge tJbergangs von N a2S 0 4 in N aH S 0 4 stattiindet. Die A.Z.-Erhohung durch N a2S 0 4 hat ihren Grund vielmehr in der Anreicherung
des Cr-Komplexes an SÓ4-Resten, wodurch sie weniger leicht ausflockbar werden.
Bei der A.Z.-erniedrigenden Wrkg. groBerer NaCl-Zusatze zu Chloridlsgg. wird der
hydratationsfórdernde EinfluB der NaCl-Ionen iiberlagert von der ausflockenden Wrkg.
gegeniiber den hochkolloiden Cr-Salzen. Hieraus erkliirt sich auch, daB dio bas. CrChloridlsgg., die infolge ihrer weitergehenden Verolung gegen aussalzendo NaCl-Zusatze
empfindlicher sind, eine starkere A.Z.-Erniedrigung aufweisen ais 0% bas. Den starksten
A.Z.-erniedrigenden EinfluB besitzt N a2S 0 4 gegeniiber Cr-Chloridlsgg., u. zwar deshalb, weil sich eine Chloridlsg. in Ggw. von Na2S 04 wie eine yiel leiehter ausflockbare
Cr-Sulfatbriihe verhalt. Schon in den 33°/o bas. Cr-Chloridlsgg., nam entlich bei Herst.
derselben mit N a2C 03, geniigt der Zusatz von N a2S 04 allein, um eine Triibung oder Ausflockung hervorzurufen. In manchen Fallen zeigen Bruhen m it yiel Na2SO., eine geringere
A.Z.-Erniedrigung ais solche m it wenig Na2S 04, u. zwar nur dann, wenn durch Verolung
oder Bldg. von Uarbonatokomplexen die m it N a2S 04 ausflockenden Komplexe yerschwunden sind u. durch N a2S 04-t)berschuB eine S 0 4-Anreicherung im Cr-Komplex erzielt wird. (Collegium 1933. 327— 45. Juni. D arm stadt, Techn. Hochsch.) S e l i g s b .
M. C. Lamb und L. Goldman, Der Einfluft des
a u f das Dunkelwerden des mit
Catechingerbstoffen gegerbten Leders. Leder wurde m it (Juebracho ais Vertreter der
Catechingerbstoffe bei einem bestimmten ph zwischen 2 u. 7 gegerbt oder nach Gerbung
mit Catechingerbstoffen nachtraglich auf ph = 2—7 gebracht. Ferner wurden gepickelte SchafblóBen entpickelt u. bei ph = 2—7 m it (Juebracho ausgegerbt. Das
Leder aus allen 3 Vers.-Serien wurde schlieBlich den Strahlen einer Hg-Lampe ausgesetzt u. der E in tritt einer Yerfarbung beobachtet. Stets neigten die Stiicke mit
Ph = 6 am wenigsten zum Dunkelwerden. S ta tt eines Siiurebades vor dem Fiirben
wird daher eine Behandlung m it schwachem Alkali, z. B. Borax, empfohlen. Die
Sauremenge fiir das Farbbad selbst sollte móglichst knapp bemessen sein. Gepickelte
Haute, z. B. Sehaffelle, sind, falls sie yegetabil. gegerbt werden sollen, am besten
ganzlich zu entpickeln, da das ubliche Unschadliehmachen der Pickelsaure durch
Salzzusatz zum Gerbbad ein starkes Nachdunkeln des fertigen Leders nieht vermeidet u.
sogar schlechteres Gewicht ergibt. (J, int. Soc. Leather Trades Chemists 17. 399— 402.
Juli 1933. London, Leathersellers’ Techn. Coli.)
S e lig s b e rg e r.
XXIV. Photograpłiie.
— , Das Ende der Emulsionsgelaline ? Es ist nicht móglich, die fiir die photograph.
Emulsion wirksamen Bestandteile der Emulsionsgelatine herauszupraparieren u. sie
ohne Verb. m it Gelatine zu verwenden oder sie einer neutralen Gelatine oder anderen
AgBr-Triigern zur Sensibilisierung zuzusetzen. Es wird eine spezif. Beeinflussung der
AgBr-Krystalle durch die Emulsionsgelatine angenommen. Emulsionsgelatine erscheint
daher bisauf weiteresunentbehrlich. (Kunstdiinger u.Leim 30.85—88.Marz 1933.) B ach .
W. B. Shaw, Der Edwardsche Jodrersldrker neu entdeckt. Yf. gibt zunaehst eine
t.borsicht uber die geschichtliche Entw . des Jodquecksilberverstarkers. Der yon
1464
H IX1V. P h o to g r a ph ie .
1933. n.
angegebene Verstarker h a t vor allem folgende Vorziige: leiehtes Erhalten der
Bestandteile im Handel ohne Giftschein, aus den zu yerstarkenden P latten braucht das
Fisierbad nieht yollstandig ausgewasehen zu werden, das Fortschreiten der Verstarkung
kann man direkt beobachten, die Verstarkung kann durch Baden in konz. N a2S20 3-Lsg.
riickgangig gemaeht werden u. ist nach Behandlung m it Sulfiden haltbar. (Brit. J.
Photogr. 80. 327. 346—48. 16/6. 1933.)
F rie s e r.
R. R. Rawkins, Griine und blaue Tonę. auf Bromsiłberdrucken. Vf. gibt Vorschriften fiir die Blautonung von Silberbildern mittels Eisensalzen an (Verwendung yon
ein oder zwei Badem) u. beschreibt dic Griintonung durch kombinierte Eisen- u.
Schwefeltonung. (Brit. J. Photogr. 80. N r. 3815a. 7—8. 20/6. 1933.)
F rie s e r.
Gustay Grotę, Neues in der Farbenphotographie. Ubersicht iiber Neuerungen
auf dem Gebiete der Farbcnphotographie u. F a r b c n k in e m a t-ogra phi e . (Photogr.
Korresp. 69. 98— 103. Ju li 1933.)
F rie s e r.
J. I. Crabtree und C. H. Schwingel, Die Herstellung von Duplikaten von Kinonegatimn. Aus einer grofien Reihe von Verss. m it yerschiedenen Emulsionen ergab sich,
daB zur Herst. von Duplikatnegatiyen der Eastmanduplikatpositiyfilm 1355 u. der
Eastmanduplikatnegatiyfilm 1505 in bezug auf Wiedergabe der Tonwerte u. auf Feinkornigkeit besonders geeignet sind. Um ein Minimum an Kórnigkeit zu erhalten, muB
das Duplikatnegativ zu einem niedrigen Gamma (0,55), das Meisterpositiy zu einem
hoheren Gamma (1,85) m it einem Boraxfeinkornentwickler entwickelt werden.
Schlechter K ontakt beim Kopieren yerringert die Kórnigkeit, yerschlechtert aber die
Auflosung im Bild. Die Verwendung von zerstreutem Licht beim Kopieren yer­
schlechtert etwas die Auflosung, ohne die Kórnigkeit zu yerringern. Um eine gute
Wiedergabe der Tonwerte zu erhalten, muB das Duplikatpositiy u. -negatiy reichlich
belichtet werden, so daB sie Minimalschwarzungen von 0,4 bzw. 0,3 aufweisen. Kopien
von Duplikatnegatiyen, die yon Tonaufzeichnungen hergestellt sind, lassen sich durch
Abhóren nicht von Kopien des Originals unterseheiden. Unterss. m it Freąuenzaufzeichnungen ergaben eine Erhóhung des Stórgerausehes u. eine Schwachung der
Frequenzen oberhalb von 5000 Hertz. (Brit. J . Photogr. 80. 332—34. 364— 65. 380—-81.
30/6. 1933. Rochester, N. Y., Kodak Lab.)
F rie s e r.
L. Lobel und M. Dubois, Praktische Versuche iiber die von F. Lapeyre vorgeschlagene Definition der Empfindlichkeit. Yff. yerglichen die nach L a p e y r e (C. 1933.
II. 167) erm ittclte Empfindlichkeit von 4 Emulsionen m it der nach prakt. Verss. bestimmten Empfindlichkeit. Es ergab sich gute Obereinstimmung. (Sci. Ind. photogr.
[2] 4. 200— 02. Ju n i 1933.)
“
F rie s e r.
J. Eggert, Die Leistungsfahigkeit photographischer Schichten in der Spektrographie
aller Wellenldngen. Folgende Fragen werden in dem zusammenfassenden Berieht disk u tiert: Definition der Empfindlichkeit, Empfindlichkeitsangabe fiir yerschiedene
physikal. Zwecke, Sensibilisation u. Ubersensibilisation, Empfindlichkeit gegeniiber
yersehiedenen Strahlenarten, Schwiirzungskuryen, Fehlerąuellen u. -grenzen bei spektrograph. Intensitatsmessung. Abbildungstreue photograph. Schichten in Abhangigkeit
yom Bindemittel, Kórnigkeit, Auflósungsvermógen, EinfluB des Auflósungsyermogens
der photograph. Schicht auf die Wiedergabe von Spektrallinien, der Saumeffekt. Ein
Literaturyerzeichnis ist beigefiigt. (Z. techn. Physik 14. 177—86. 28/4. 1933. Leipzig,
Wissenschaftl. Zentrallab. d. Photograph. Abt. d. I. G. Farbenind. A.-G.) Bo. R o s e n .
E d w a rd
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Verfahren zur Behandlung
t'on Filmen und Folien aus Celluloseestem aliphat. Carbonsauren bis zu 5 C-Atomen.
In iiblicher Weise hergestellte, weichmachungsmittelhaltige Folien werden ein- oder
beiderseitig mindestens bis zu 1/e ihrer Dicke yerseift, indem man sie m it einer alkal.
F l behandelt, die das Weichmachungsmittel teilweise herauslóst. Die an den Folien
haftende restliche Fl. wird durch eine das Weichmachungsmittel nicht lósende Fl.
entfernt. — Man behandelt beispielsweise einen Film aus Cellulosetriacetat m it Yinyloctodecylather ais Weichmachungsmittel 10 Min. bei 25° m it 10°/oig. wss. methanol.
NaOH. (E. P. 391669 vom 12/9. 1932, ausg. 25/5. 1933. D. Prior. 5/10. 1931.) EnG.
I.
G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Behandlung photographischer
Celluloseesterfilme. Das Verseifen nach dem H auptpatent findet Anwendung auf bereits m it lichtempfindlicher Schicht yersehene Filme. (E. P. 391729 vom 30/12.
1932,
ausg. 25/5.1933. D. Prior. 10/2.1932. Zus. zu E. P. 391 GS9; vgl. vorst. Ref.) Gbote .
Prin<e<3 in G ertnany
ScbluB der Redaktion: den 18. August 1933.

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