Trabekulektomie mit Mitomycin C und Ologen
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Trabekulektomie mit Mitomycin C und Ologen
Glaukomchirurgie Trabekulektomie mit Mitomycin C und Ologen Markus Kohlhaas Dortmund Zusammenfassung: In einer konsekutiv durchgeführten Studie wurden pseudophake Glaukompatienten kontrolliert, bei denen eine Trabekulektomie mit Mitomycin C durchgeführt und ein Ologen-Implantat unter die Bindehaut implantiert wurde. Das Ologen besteht aus einem biodegradierbaren Collagen und Glycosaminoglykan und soll eine postoperative Filterkissenvernarbung oder Abkapselung vermeiden. 76 Augen von 76 Patienten im Alter von 73,69 +/- 7,8 Jahren wurden operiert. Die Nachbeobachtung betrug für alle Augen 6 Monate. Präoperativ lag die Anzahl der lokal applizierten drucksenkenden Substanzen bei 2,87+/-0,54 (0–4), die Papillenexkavation im Mittel bei 0,93 (0,31) und der Augeninnendruck bei 25,43 +/- 8,98 (15–53) mmHg. 6 Monate postoperativ lag bei 70 Patienten (92 %) der Druck ohne Therapie unter 15 mmHg. Bei 6 Patienten (8 %) war die Drucklage mit einer drucksenkenden Substanz pro Tag kompensiert unter 19 mmHg. Nach 6 Monaten betrug der mittlere Augeninnendruck aller Patienten 11,4 +/- 3,47 (8–19) mmHg. In Kombination mit Mitomycin C ist das Einsetzen eines Ologen-Implantates unter die Bindehaut eine erfolgversprechende Alternative, die Filterkissen sind nicht avaskulär und die postoperativen Vorderkammerverhältnisse sind stabiler. OPHTHALMO-CHIRURGIE 24: 19 – 24 (2012) Summary: In a consecutive study a trabeculectomy (TE) was performed with mitomycin C and Ologen, a biodegradable collagen glycosaminoglycan, to reduce the risk of conjunctival scarring. 76 patients, 76 pseudophacic eyes, 73,69+/-7,8 years, were operated. Controls were done at all eyes up to 6 months. Before TE the number of eyedrops was 2,87+/-0.54 (0–4), excavation was 0.93 (0.3–1) and the eyepressure was 25,43+/-8,98 (15–53) mmHg. 6 months postoperatively 70 eyes (92%) were under 15 mmHg compensated without therapy. 6 (8 %) patients used 1 IOP medication. All patients had an IOP between 11,4+/3,47 (8–19) mmHg and were compensated 6 months after. Mitomycin C and an Ologen-Implant is a useful alternative, blebformation is not avascular and the situation of the anterior chamber directly after the operation is more stable. OPHTHALMO-CHIRURGIE 24: 19 – 24 (2012) Erfolg bei filtrierender Glaukomchirurgie: Wundheilung spielt zentrale Rolle äußeren Bereich der Abfluss von Kammerwasser wieder erschwert bis komplett verhindert wird. Jede Art der Glaukomchirurgie, sofern sie als Wirkungs prinzip eine Filtration mit Resorption von Kammerwasser beinhaltet, ist von der Wundheilung abhängig. Langfristig ist die Erfolgsquote mehr von der Gewebesituation und Wundheilung als von der Operationstechnik abhängig. Die Steuerung der Wundheilung ist somit ein zentrales Anlie gen der Glaukomchirurgie [8]. Die am häufigsten durchgeführte Operation, um den in traokularen Druck dauerhaft zu senken, ist die Trabe kulektomie, bei der nicht nur das Trabekelwerk und der Schlemm’sche Kanal in einem begrenzten Bereich ex zidiert werden, sondern an der Stelle auch eine externe, kontrollierte Ableitung von Kammerwasser in den subkon junktivalen Raum geschaffen wird [6]. Die Proliferation von fibrovaskulärem Bindegewebe in diesem äußeren Bereich der Episklera, der tiefen Anteile der Bindehaut und der Tenon’schen Kapsel, wird als Haupt ursache für das Scheitern von Trabekulektomien angese hen, weil durch die Vernarbung des Operationsgebietes im OPHTHALMO-CHIRURGIE 24: 19 – 24 (2012) Wundheilungsmodulation durch Mitomycin C, Steroide, 5 FU, Ologen Die Wundheilung kann intraoperativ mittels Mitomycin C oder postoperativ mittels Steroiden oder auch 5 Fluoroura 19 M. Kohlhaas: Trabekulektomie mit Mitomycin C und Ologen Als großen Vorteil des kombinierten Vorgehens (Ologen mit Mitomycin C) im Vergleich zu nur Mitomycin C sehen wir vor allem im frühen postoperativ Verlauf keine aufgehobenen Vorderkammern mehr. In den vergangenen 4 Jahren haben wir direkt postoperativ keine Druckverbände anlegen oder auch keine Schaukeltherapie mehr durchführen müssen. Ins gesamt erzielen wir durch Verwendung des Ologens deutlich stabilere Verhältnisse, da das Ologen durchaus eine mechani sche Barriere darstellt und dadurch deutlich weniger extreme tiefe hypotone Druckwerte und Instabilitäten beobachtet wer den. Aptel et al nutzen das Ologen auch in Kombination mit der tiefen Sklerektomie und kommen zu dem Schluss, dass die Kombination bessere drucksenkende Ergebnisse zeigt [1]. Kleiner Nachteil: Mit Ologen keine Lasersuturolyse möglich Als Nachteil des kombinierten Vorgehens (Ologen mit Mitomycin C) ist allerdings zu beachten, dass bei post operativen hypertonen Drucklagen eine Laser-suturely sis nicht mehr möglich ist. Entweder werden justierbare Literatur 1. Aptel F, Dumas S, Denis P (2009) Ultrasound biomicroscopy and optical coherence tomography imaging of filtering blebs after deep sclerectomy with new collagen implant. Eur J Ophthalmol 19: 223–230 2. 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Die Trabekulektomie ist im Zusammenspiel mit sorgfältiger Operationstechnik und konsequenter postoperativer Nachsorge in Kombination mit Mitomycin C und der Nutzung eines Ologen-Implan tates unter die Bindehaut eine erfolgsversprechende Alter native und kann gerade bei voroperierten Augen das Risiko einer postoperativen Filterkissenvernarbung oder Abkap selung reduzieren. Das Ologen ist eine Kollagenmatrix mit sehr guten Ergeb nissen der Drucksenkung über den Verlauf von mittlerweile knapp 4 Jahren [9]. Wir beobachten keine avaskulären Are ale, gute Filterkissen und eine deutlich reduzierte konjunk tivale Vernarbung und auch weniger Revisionsoperationen. Trabeculectomy with ologen versus trabeculectomy for the treatment of glaucoma: a pilot study. Acta Ophthalmol 88: 80–85 11. Picht G, Grehn F (1998) Classification of filtering blebs in trabecu lectomy: biomicroscopy and functionality. 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Glaucoma Today 8: 22–24 17.Zelefsky JR, Hsu W-C, Ritch R (2008) Biodegradable collagen matrix implant for trabeculectomy. Expert Rev Ophthalmol 3: 613–617 Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Markus Kohlhaas Klinik für Augenheilkunde Johanneshospital Dortmund Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund E-Mail: [email protected] OPHTHALMO-CHIRURGIE 24: 19 – 24 (2012)