Chichester 2014/15
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Chichester 2014/15
Erfahrungsbericht Chichester Vorbereitung Bevor man den Auslandsaufenthalt antritt, gibt es einige Dinge zu organisieren. Noch in Deutschland muss man das Learning Agreement unterzeichnen lassen. Auf der Homepage der ausländischen Universität befindet sich ein Vorlesungsverzeichnis, das meist gleich bleibt. (http://www.chi.ac.uk/international-students/study-abroad-exchange/exchange-students/how-applyinbound-students/module#english) Die Kurse des ersten Studienjahres in Englisch sind mit "L4" gekennzeichnet, was mit "L5" und "L6" fortgeführt wird. Ich kann vor allem die fortgeschrittenen Literaturkurse empfehlen. Besonders viel Spaß gemacht haben mir die Seminare "Other Worlds: Fantasy Literature for Children of All Ages" und "Modernism to the Present". Oft ändert man das Learning Agreement nach der Ankunft noch einmal. Dann füllt man einfach den zweiten Teil des Learning Agreements aus und lässt ihn von beiden Universitäten bestätigen. Außerdem ist die Bewerbung um eine Unterkunft wichtig. Auf dem Campus gibt es Zimmer mit und ohne Catering. Leider habe ich erst am Freitag vor meiner Abreise ein Zimmer auf dem Campus zugeteilt bekommen. Bis dahin hatte ich bereits selbst nach einer Unterkunft recherchiert, was dann auch kostengünstiger war. Ich habe in einem Mietshaus mit vier anderen weiblichen Studenten gewohnt. Von dort aus hatte ich nur einen kurzen Fußweg zur Universität und in die Innenstadt. Hilfreich bei der Suche nach einem Zimmer ist das Portal "Studentpad". (http://www.chichesterstudentpad.co.uk/Accommodation). Ankunft Als internationaler Student kommt man früher als die meisten anderen Studenten auf dem Campus an. Durch Einführung der International Students sowie der Freshers-Week, an denen man als Ausländer auch teilnehmen darf, findet man schnell Bekanntschaften. Dabei wird außerdem die Meldung an der Gastuniversität erledigt. Der International Student Advisory Service (ISAS) kümmert sich zuvorkommend um euer Wohl. Bei Fragen könnt ihr die Verantwortlichen, Paivi Leivo und Jane Smith, per Mail erreichen. ([email protected]) Nur einen kurzen Fußweg von der Universität entfernt befindet sich der "Co-Op". Günstiger einkaufen kann man beim Lidl, der ca. 20 Minuten entfernt ist. Gleich neben dem Lidl liegt auch ein "Sainsbury's", der alles Übrige bietet. Wer in den ersten Tagen die historische Innenstadt von Chichester erkundet, findet nicht nur malerische Parks und beeindruckende Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale, sondern auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Da stehen Sportläden, Einkaufsläden und vieles mehr zur Verfügung. Auf dem Campus stößt man zuerst auf die Bibliothek, in der sich auch die SIZ (Support and Information Zone) befindet. Hier erhält man beispielsweise Fahrkarten für den Shuttle-Bus nach Bognor Regis, wo sich der zweite Campus der Universität befindet, und man am Kiesstrand spazieren gehen kann. Außerdem bietet die SIZ Hilfe mit den Computern und Druckern sowie bei der Literaturrecherche. In der Zee Bar auf dem Campus hat die Studentenvertretung ihre Büros. Dort kann man zum Beispiel Mitgliedschaften für Sportmannschaften oder Societies erwerben, bestellte Kleidung abholen und Probleme klären. Im Erdgeschoss ist eine Bar/Diskothek nur für Studenten. Montags, mittwochs und am Wochenende finden hier regelmäßig Partys statt. Ein Besuch der Zee Bar eröffnet weitere Möglichkeiten, englische Studierende kennen zu lernen. Am Anfang sollte man mehr Geld investieren, um Kontakte zu knüpfen. Insgesamt betrachtet sind die Kosten in England sehr hoch. Mein kleines Zimmer hat 400 Pfund Sterling gekostet. Im ersten Monat habe ich zudem 415 Pfund Sterling für Lebensmittel ausgegeben. Dazu kamen bei mir Kosten für die Kategorien "Sports", "Sweets", "Socialising" und "Books etc.". So habe ich etwas über 1000 Euro in einem Monat verbraucht. Leben auf dem Campus Der Universitätsbetrieb beginnt in Chichester in der Regel um 9 Uhr morgens. Da man nicht viele Kurse besucht, gibt es umso mehr Studienzeit, die man sich selbst einteilen kann. Die Bibliothek ist dafür gut geeignet. Denn hier kann man gemeinsam in Sitzecken studieren, lesen und sogar essen. Außerdem gibt es bequeme Arbeitsplätze mit modernen Geräten. Die Kantine ist neu und es gibt immer verschiedene warme und kalte Hauptspeisen. Da manche der Studenten immer dort essen, wird es auch am Abend noch einmal voll. In der Bibliothek gibt es auch verschiedene Sandwiches und Café etc. Die Leistungen werden in England vor allem in der Form von Essays abgenommen, die verschiedene Längen haben können. Hin und wieder gibt es auch Exams. Manche der kürzeren Texte muss man bereits zur Mitte des Semesters (nach den Ferien) abgeben, meist sind die Arbeiten aber gegen Ende des Semesters einzureichen. Durch die familiäre Atmosphäre an der Universität, haben Studenten und Dozenten engen Kontakt. So wird man früh genug auf alle Formalitäten und Hilfsangebote aufmerksam gemacht. Die Theatergruppen und Musikorchester bieten regelmäßig Vorführungen auf dem Campus, oder auch außerhalb, an. Sie sind oft kostenfrei für Studenten der Universität. Ich war beispielsweise vor Weihnachten in einem „Brit Flicks“-Konzert, es wurde also Filmmusik gespielt. Freizeitgestaltung Am Anfang des Jahres finden zahlreiche Trials statt, bei denen die aktiven Spieler für die Sportmannschaften ausgewählt werden. Vor allem Rugby, American Football und Fußball sind beliebt. Ich habe während des ersten Semesters in der Handball-Mannschaft der Männer mittrainiert. Die Sportmannschaften gehen mittwochs immer gemeinsam aus und man verkleidet sich nach verschiedenen Mottos. Es finden immer auch Trainings statt für diejenigen, die nicht in eine der Mannschaften gekommen sind, oder einfach nur zum Spaß eine Sportart ausprobieren möchten. So lässt sich für jeden Typ etwas finden. Außerdem gibt es auf dem Campus ein eigenes Gym im SARC (Sports Activity and Research Centre). Dort sind die Beiträge gering und man kann sich einen eigenen Trainingsplan geben lassen, oder einfach kurz einführen lassen und dann frei trainieren. Dazu gibt es das „GetMoreActive“-Programm. Auf einem Flyer, den man im SARC bekommt, stehen für jeden Tag verschiedene Workouts, an denen man teilnehmen kann. Darunter sind Handball, Badminton, Volleyball, Zirkeltraining am Morgen, und vieles mehr. Für dieses Programm zahlt man nur einmal pro Semester einen kleinen Beitrag. Im zweiten Semester war ich Mitglied im Grit Gym. Es liegt direkt hinter dem Bahnhof und bietet neben einem Fitness-Studio vor allem Kampfsporttraining an. Weil ich daheim ebenfalls Kickboxen und Brazilian JiuJitsu mache, war das für mich die ideale Lösung. Die Jungs dort sind alle sehr nett und geduldig. Das Training ist sehr anspruchsvoll, macht aber auf jeden Fall fit. Es gibt Kurse für MMA, Kickboxen, BJJ und weitere Sportarten. An manchen Wochenenden werden Ausflüge für die International Students angeboten. Sie sind dadurch in der Regel stark vergünstigt. Mit dem Reisebus oder dem Zug geht es dann zu sehenswerten Orten, wie Portsmouth, Oxford, oder Windsor. Wer gerne das Nachtleben in der Stadt erkunden möchte, hat viele Möglichkeiten: Empfehlenswert ist beispielsweise ein Abendessen beim Italiener (Zizzi's) und dann der Besuch einer Bar mit LiveMusik (The Fountain)en, wo man sogar tanzen kann. Die Bar Trents ist abends ebenfalls oft gut gefüllt mit kontaktfreudigen Menschen. Oft verwandeln sich Pubs an den Wochenenden in Diskotheken oder Tanzclubs, wo man sogar Salsa lernen kann. (Ein kleiner Geheimtipp für Schleckermäuler: Der White&Dark Chocolate Cheesecake im Caffe Nero ist eine süße Verführung!) Zusammenfassung Insgesamt war der ERASMUS-Aufenthalt in England eine großartige Erfahrung. Ich habe die Angst vor der fremden Sprache verloren und viel dazu gelernt. Außerdem habe ich interkulturelle Kontakte geknüpt, die ich auch in Zukunft erhalten möchte. Das antike Städtchen Chichester mit seinen sympathischen Einwohnern wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Das Studieren an der kleinen Universität hat mir besonders gut gefallen. Auch die Ausflüge, bei denen ich das Umfeld Chichesters und London erkundet habe, sind unvergesslich. Ich habe mich persönlich sehr viel weiter entwickelt und das Kennenlernen einer anderen Kultur genossen.