Interview Rafal Blechacz
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Interview Rafal Blechacz
Nr. 10 | April 2008 € 3,50 KLAVIER M A G A Z I N f ü r Fr e u n d e v o n S t e i n w a y i n A u s t r i a Interview Rafal Blechacz Standpunkte Klavierwettbewerbe – die große Chance? | Porträt Clemens Zeilinger Inside Die Welt der „Steinway-Freunde“ inhalt „Jedes Instrument, ob das günstige Einsteigerinstrument oder der exklusive Steinway, bekommt unsere Christoph Koller, geschäftsführender Gesellschafter von Steinway in Austria höchste Aufmerksamkeit, unser ganzes Können und unsere Leidenschaft.“ Marianne Schmid Leiterin Reparatur Liebe Leserinnen, liebe Leser! Die aktuelle Ausgabe des Steinway-Magazins ist ganz den jungen Pianisten und Klavierspielern gewidmet. Immer wieder und immer öfter haben wir die Freude, an Neuem teilzuhaben – ob an neuen Karrieren, neuen Produkten oder neuen Ideen –, und davon finden Sie in dieser Ausgabe jede Menge. 18 p o r t r ä t Clemens Zeilinger gibt ein sehr persönliches Interview Im Interview mit Rafal Blechacz erzählt einer der jüngsten Pianisten über seinen schnellen Aufstieg und seinen persönlichen musikalischen Weg. Und er schlägt eine Brücke zu einem weiteren Thema dieses Magazins, den Wettbewerben. Über Sinn – oder doch Unsinn? – von Klavierwettbewerben finden Sie einen Bericht auf Seite 12, beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven. Eine für uns unglaublich spannende, erfolgreiche Arbeit ist die Betreuung der „Steinway-Freunde“. Über ihre exklusiven Aktivitäten und darüber, wie auch Sie daran teilhaben können, erfahren Sie auf Seite 14. i n t e r v i e w Ein Mann geht seinen Weg Rafal Blechacz über sein neues Leben im Rampenlicht 04 Brigitte Fassbaender 07 kunden.corner über Steinways am Theater t h e m a Essex-Pianos komplementieren „The Family of Steinway-Designed Pianos“ 08 Wiederaufbau mit Hindernissen 10 panorama Die 50er-Jahre Herzlich willkommen heißen wir das jüngste Produkt in der „Family of Steinway-Designed Pianos“, das Essex-Piano. Was dieses Klavier kann und wo es herkommt, darüber berichten wir auf Seite 8. Katharina Stögmüller Alles in allem halten Sie nach „10 Jahren Steinway in Austria“ eine erstaunlich jugendliche und frische Ausgabe des Steinway-Magazins in Händen. Denn auch wenn wir älter werden, so wollen wir dies als Herausforderung sehen, im Geiste jung zu bleiben. Viel Spaß beim Lesen standpunkte Klavierwettbewerbe 12 Die große Chance? inside Die Klavierwelt der „Steinway-Freunde“ 14 Exklusive Vorteile für Klavierlehrer und -schüler e v e n t s best of steinway Ein heiliger Moment, ein kleiner Salon, eine große Meisterin 16 Cheftechniker Stefan Knüpfer 17 stimmungs.sache über Flügel bei Wettbewerben p o r t r ä t Zwischen Leidenschaft und Qual Clemens Zeilinger gibt ein sehr persönliches Interview 18 impressum 03 Ihr Christoph Koller [email protected] Tonangebend bei Klavieren s t e i n w a y. t i p p s auf den Seiten 07, 13, 19 Impressum Steinway-Magazin für Freunde von Steinway in Austria ::: Herausgeber und Medieninhaber: Steinway in Austria, Opernring 6–8, A-1010 Wien, Tel. 01/512 07 12-0 ::: Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Koller ::: Konzeption: Steinway in Austria ::: Redaktion: Christa Langheiter, klartext-schreiben.com ::: Layout & Bildbearbeitung: Rea Schiffer, pinkpixels.com ::: Zeichnungen: Peter Kufner ::: Coverfoto: Felix Broede, N E U ! w w w. s t e i n w a y a u s t r i a . a t Deutsche Grammophon ::: Druck: Resch-Print, Wien ::: Autoren dieser Ausgabe: Christoph Koller, Stefan Knüpfer, Sonja Höchfurtner, David Koller, Christa Langheiter 03 interview Steinway in Austria Ein Mann geht seinen Weg Der Sieg beim internationalen „Chopin-Wettbewerb“ 2005 katapultierte den damals 20-jährigen Polen Rafal Blechacz von der polnischen Kleinstadt auf die großen Bühnen der Welt. Seither wird die Presse nicht müde, seine erstaunlich reife und poetische Spielweise zu betonen. Interview: Stefan Knüpfer, Cheftechniker Steinway in Austria Plötzlich berühmt: Rafal Blechacz reagiert dankbar und gelassen. Steinway-Magazin: Herr Blechacz, abgesehen von Ihrem Vortrag war für mich beim gestrigen Klavierabend bemerkenswert, dass überhaupt nicht gehustet wurde, dass während des Applauses fotografiert wurde wie bei einem Popstar und dass das Blumengesteck, das Ihnen nach dem Konzert von der polnischen Botschaft überreicht wurde, so riesig war, dass es von zwei Männern auf die Bühne getragen werden musste! Ist dieser Ausnahmezustand normal bei Ihren Konzerten? Blechacz: Ich muss ehrlich sagen, dass mich die gestrige Reaktion sehr gefreut hat. Bei meinem ersten Konzert in Wien habe ich eine so warme, so herzliche Reaktion des Publikums nicht erwartet, zumal das Wiener Publikum ein besonderes ist und ich mir auch bewusst bin, dass in Wien die größten Künstler spielen. Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass die Zuhörer wirklich versunken zugehört haben. Besonders dann, wenn ich winzige dynamische Nuancen spielte, zum Beispiel piano pianissimo. Dann hatte ich das Gefühl, dass nichts unserer Interaktion während des Konzertes im Wege stehen konnte. Das sind ganz besondere Momente. Mit einem ähnlichen Empfang wurde ich während meines letzten Konzertes in Amsterdam konfrontiert. Es gab standing ovations sogar schon nach dem ersten Konzertteil, was ich bis dahin noch nie erlebt hatte. Gott sei Dank verlaufen also meine Debüts bis jetzt sehr glücklich. Sie haben ein reines Chopin-Programm gespielt. Besonders beeindruckt hat mich die Natürlichkeit Ihres Spiels. Alles, was Sie machen, scheint so selbstverständlich, als müssten Sie nicht mehr darüber nachdenken. Was denken Sie also, wenn Sie Chopin spielen? Hm, das ist eine sehr schwierige Frage (er lacht). Das Wichtigste bei der Arbeit an einem Musikstück war für mich immer, möglichst wahrheitsgetreu das wiederzugeben, was uns der Komponist hinterlassen hat. Dass man einfach nicht ändert, was es schon gibt. Andererseits will ich die Musik, soweit es möglich ist, quasi zwischen den Tönen spielen, sodass ich meine eigene Interpretation erschaffe, ohne den Stil eines Komponisten zu verändern. 04 Und was fasziniert Sie speziell an Chopin? Chopin-Musik ist für mich etwas Besonderes, ihre Emotionen waren mir immer sehr nahe. Ich glaube, eine große Rolle spielt hier meine musikalische Intuition. Irgendwie wusste ich fast immer, dass die gegebene Phrase so und so klingen, in einem solchen Rubato-Tempo gespielt werden und so und nicht anders modelliert werden sollte. Ich konnte das innerlich empfinden und ich bemühe mich, das zu präsentieren. Der Warschauer „Chopin-Wettbewerb“ ist wahrscheinlich der prestigeträchtigste der Welt. Es gibt kaum Gewinner, aus denen nichts geworden wäre. Wie hat sich seit Ihrem Erfolg Ihr Leben verändert? Vor allem habe ich gleich nach dem Wettbewerb sehr viele Konzertangebote bekommen. Das war ziemlich schwierig für mich, weil ich am Anfang überhaupt keine Ahnung hatte, bei welcher Konzertagentur ich etwa einen Vertrag unterzeichnen sollte. Ich wusste nicht, was in dem Moment für mich wichtig war und womit ich noch warten konnte. Krystian Zimerman half mir nach dem Wettbewerb sehr, indem er seine Erfahrungen mit mir teilte. Mein Leben hat sich auch insofern geändert, dass ich mehr reise und weniger Freizeit habe. Ich hatte vorher auch keine Ahnung, dass man die Konzerte schon zwei bis drei Jahre im Voraus organisieren muss und man schon an dem Repertoire, das man später spielen wird, arbeiten muss. Ich muss mich jetzt daran gewöhnen und mich in dieser neuen Wirklichkeit zurechtfinden.Aktuell spiele ich nicht mehr als 40 Konzerte im Jahr, was mir schon sehr viel zu sein scheint am Anfang meiner Karriere. Ich muss doch noch neue Stücke üben und ein neues Repertoire einstudieren. Sind diese 40 Konzerte Ihr Wille, Ihr Plan? Ja. Das ist das Maximum, das ich zurzeit spielen kann, damit ich zwischen den Konzerten noch Pausen habe. Es ist aber auch im Einvernehmen mit der Deutschen Grammophon beschlossen: Bei dieser Anzahl an Konzerten kann ich mich auf den wichtigsten Musikmärkten präsentieren. Sicherlich haben Sie über Nacht sehr viele neue Freunde und Berater bekommen, oder? Genau. Ganz plötzlich scharten sich um mich Hunderte von Leuten, jeder wollte etwas anderes von mir. Es war ziemlich schwierig (er lacht), mich darin zurechtzufinden, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. „Ich muss mich erst an diese neue Wirklichkeit nach dem Sieg beim ‚Chopin-Wettbewerb‘ gewöhnen.“ Wann hatten Sie eigentlich den größten Stress: vor dem Wettbewerb, während des Wettbewerbs oder nach dem Wettbewerb? Nach dem Wettbewerb war der Stress am größten – im Zusammenhang mit all jenen zahlreichen Erledigungen und Pflichten, die mir plötzlich auf den Buckel geladen wurden. Aber selbstverständlich war auch während des Wettbewerbs eine gewisse Anspannung da. Ich habe mich bemüht, während dieses Ringens so weit wie möglich die Ruhe zu bewahren. Dabei hatte ich meine eigene Strategie: Ich hörte keine anderen Teilnehmer des Wettbewerbs, ich las keine Zeitung, ich schaute nicht fern, ich hörte kein Radio, damit ich mich ausschließlich auf mein Repertoire konzentrieren konnte. Zwischen den einzelnen Etappen des Wettbewerbs habe ich nicht mehr viel geübt, um mich nicht zu übernehmen, sondern eine gewisse Frische, die bei einer Interpretation nötig ist, zu bewahren. So konnte ich den Wettbewerb relativ ruhig überstehen. Ich habe gelesen, dass Sie sogar Geld für einen Flügel Ihrer Wahl gewonnen haben. Sie haben sich dann in der Steinway-Fabrik Hamburg einen Steinway B ausgesucht. Was macht speziell Ihr Instrument so besonders? Ich hatte neun Instrumente zur Wahl. Nur das Modell B kam in Frage. Darüber haben die Wohnverhältnisse – das Zimmer, in dem das Instrument jetzt steht – entschieden. Alle neun Instrumente waren sehr gut, die Wahl war ziemlich schwierig. Das Instrument, das ich letztendlich ausgewählt habe, war das allererste Instrument, an das ich mich gesetzt hatte. Es hat mir sofort sehr gut gefallen. Ich habe danach auf anderen Instrumenten geprobt, ich habe mich aber die ganze Zeit zum allerersten hingezogen gefühlt. Nach ein, zwei Stunden war ich eigentlich schon sicher, dass dieses Instrument, Nummer 575336, das Modell war, das sich bei mir zu Hause befinden sollte. Später wollte ich mich nur noch vergewissern, indem ich verschiedene Werke spielte. Jedes Repertoire klang auf diesem Instrument sehr gut. Und vor allem war ich von seiner Tonqualität sehr begeistert. Es ist ein Flügel, der einen sehr warmen Ton hat. Selbstverständlich klingt er auch hell – ich meine im oberen Bereich. Man kann den Ton auch unterschiedlich modellieren. Auch damit hat er mich bezaubert. Eigentlich ist jedes Register in ihm gut – sowohl die Bässe als auch die mittlere Oktave und die oberen Töne. Man musste keine große Intonation an ihm machen, er spielt sich von selbst wunderschön ein. Jetzt ist der Flügel noch besser als am Anfang. Es sind schon eineinhalb Jahre vergangen, seitdem ich begonnen habe, ihn einzuspielen, und ich übe ziemlich intensiv darauf. Aber das ist ja gut, weil er sich so schneller einspielen wird. Sie sind in Naklo, einer polnischen Kleinstadt mit 20 000 Einwohnern, geboren und aufgewachsen. Plötzlich finden Sie sich auf einer Bühne in Tokio wieder. Stehen Sie nicht seit zwei Jahren unentwegt unter Kulturschock? Nein, eigentlich nicht. Ich finde es sehr interessant, neue Städte, neue Menschen, neue Kulturen kennenzulernen. Zum Beispiel ist 05 interview Steinway in Austria das Erfolgsrezept. Und plötzlich tauchen Sie auf, völlig unspektakulär, bescheiden gar, aus dem Nichts einer polnischen Kleinstadt, und Presse und Publikum sind gleichermaßen begeistert von der Natürlichkeit, der Ehrlichkeit und der Eleganz Ihres Spiels, ganz ohne jede Effekthascherei. Haben Sie eine Marktlücke entdeckt? (Er lacht.) Ich weiß es nicht, es ist schwer zu sagen. Das Wichtigste ist, nach der Natürlichkeit in einem Stück zu suchen. Ich war nie ein Typ, der das Publikum mit irgendetwas schockieren wollte, eine Virtuosität zeigen wollte, die musikalisch nicht begründet wäre, oder der eine Show machen wollte. Das würde meiner Persönlichkeit nicht entsprechen. „Ich bin kein Typ, der das Publikum mit irgendetwas schockieren oder eine Show machen will.“ Es gibt natürlich auch Stücke, in denen die Virtuosität nötig ist und man sie zeigen muss, aber für mich waren Virtuosität und Technik nie etwas, das in einem Stück dominieren sollte. Ich habe immer versucht, den musikalischen Inhalt herauszuholen, mich gänzlich dem unterzuordnen, was meiner Meinung nach das Wichtigste in der Musik ist: den Emotionen, die im Musikstück enthalten sind. Rafal Blechacz stellte sich im Steinway-Haus Wien den Fragen des Cheftechnikers Stefan Knüpfer und zahlreicher Journalisten. die japanische Kultur ganz anders als unsere europäische, obwohl ich sagen muss, dass ich nicht allzu viel Zeit habe, etwas zu besichtigen, weil mein Tagesplan bei einer Tournee sehr ausgefüllt ist mit verschiedenen Treffen, Interviews, Proben, Konzerten. Aber natürlich musste ich mich an diese riesengroßen Konzertsäle erst einmal gewöhnen, doch ich spiele gern für viele Leute. Schon immer haben mir öffentliche Konzerte viel Freude bereitet, und ich freue mich, dass ich jetzt all das in der Weltliga fortsetzen kann. Was haben Sie etwa von Japan mitbekommen? Man lernt zum Beispiel eine andere Küche kennen, an die man sich erst gewöhnen muss. Am Anfang war das etwas schwierig (er lacht). Sushi, rohen Fisch, esse ich nicht so gern. Ich habe mich nach dem polnischen Essen gesehnt. Jetzt esse ich Sushi, aber der Anfang war schwer. Als ich zum wiederholten Mal in Japan war, habe ich in Nagoya ein polnisches Restaurant gefunden. Man kann dort auch ein italienisches oder amerikanisches Restaurant finden, es ist also nicht mehr so schlimm ... Die Öffentlichkeit ist gierig nach neuen Gesichtern auf den Konzertpodien. Jünger, bunter, schneller, lauter – scheint hier bereits seit Jahren 06 Belastet Sie der Vergleich mit berühmten Künstlern, dem Sie seit dem Sieg beim „Chopin-Wettbewerb“ ausgesetzt sind? Und können Sie sich diesem Vergleich musikalisch entziehen? Ich befinde mich erst am Anfang meiner Karriere und bin mir bewusst, dass mir große künstlerische Herausforderungen bevorstehen. Es ist sehr angenehm für mich, wenn man mich mit großen Künstlern vergleicht, aber ich weiß auch, dass ich einen eigenen Karriereweg gehen, eine eigene Interpretation und ein eigenes Repertoire schaffen muss, dass ich mich nicht allzu sehr von anderen Interpretationen beeinflussen lassen, dass ich meine eigene Vision eines Stückes erschaffen will. Es ist in der Musik sehr wichtig, in dem, was man macht, individuell zu bleiben. Natürlich nütze ich Erfahrungen anderer Künstler, ich höre ihre Aufnahmen, die mich manchmal sehr inspirieren und mir bei der Suche nach meiner Interpretation helfen. Nichtsdestotrotz meine ich, dass jeder Künstler seinen eigenen Weg gehen soll. Nur dann ist das Spiel interessant – sowohl für das Publikum als auch für ihn selbst. kunden.corner Brigitte Fassbaenders Karriere als Opernsängerin führte sie an zahlreiche große Häuser wie die Mailänder Scala oder die Metropolitan Opera. Ebenso widmete sie sich intensiv dem Lied- und Konzertgesang, später dann auch der Regie. Seit Anfang der 90er-Jahre ist sie freischaffende Regisseurin und übernahm mit der Spielzeit 1999/2000 die Intendanz des Tiroler Landestheaters. In dieser Funktion entschied sie über den Ankauf von vier Steinway-Instrumenten. Frau Fassbaender, was war ausschlaggebend, dass Sie Steinway-Instrumente für das Landestheater Tirol angeschafft haben? In Theatern ist ein so gutes Klavier ja eher die Ausnahme. Weil wir belastbare Klaviere brauchen, die langfristig mit erstklassiger Qualität in Gebrauch sein können. Man kann sich so etwas ja nicht alle zwei Jahre leisten – es ist eine langfristige Investition. Die Qualität, die Haltbarkeit bzw. Belastbarkeit, das finanzielle Entgegenkommen und die gute Kundenbetreuung der Wiener Firma waren ausschlaggebend, dass wir Instrumente bei Steinway in Austria gekauft haben. Wie einfach oder schwierig war die Finanzierung der Instrumente? Wir haben lange genug überlegt und gespart. Ein leichter Schritt war es nicht … Wann und wie werden die Steinway-Instrumente eingesetzt? Täglich – vier neue Steinway-Klaviere sind von ca. 8 bis 23 h im Einsatz für Korrepetitionen und Proben. Welche Auswirkungen hat der Ankauf der Steinway-Instrumente? Mitarbeiter, Korrepetitoren, Sänger sind zufriedener. Auch beim Vorsingen wird das Instrument bevorzugt eingesetzt, seltener bei öffentlichen Veranstaltungen. Und was bedeuten die Instrumente für Sie persönlich? Ich bin immer schon ein Steinway-Fan gewesen. Meine Begleiter und ich haben Farbe und Klang bei meinen Liederabenden bevorzugt. Umso mehr freut es mich, dass auch das Tiroler Landestheater nun so wunderbare Instrumente zur Verfügung hat. s t e i n w a y . t i p p 1 / MIET-AKTION 2008 Sie bezahlen nur den halben Mietpreis, wenn Sie bis 31.12.2008 eine Miete für ein Instrument der Marke Essex oder Boston – designed by Steinway & Sons beginnen. Mindestmietdauer: zwölf Monate. Wir beraten Sie gerne: STEINWAY-HAUS WIEN Opernring 6–8, 1010 Wien / Tel 01-512 07 12-4 / Frau Langer STEINWAY-GALERIE SALZBURG Hellbrunnerstr. 7, 5020 Salzburg / Tel 0662-84 12 06 / Frau Höchfurtner STEINWAY-PARTNER INNSBRUCK Piano Moser Templstr. 30, 6020 Innsbruck / Tel 0676-325 51 03 / Herr Moser Aktuelle Konzerttermine: www.blechacz.net Im Oktober 2007 erschien die erste CD von Rafal Blechacz. Bereits am Erscheinungstag hat sie in Polen den Status einer Goldenen Schallplatte erreicht: „Chopin. The Complete Préludes.“ www.deutschegrammophon.com s t e i n w a y . t i p p 2 / UNSERE NEUE HOMEPAGE: www.steinwayaustria.at Aktuelle 2nd-Hand-Liste / Virtueller Rundgang durch die Steinway-Fabrik Hamburg / Alle Ausgaben unseres Magazins zum Download / Eigener Bereich für „Steinway-Freunde“ / Gästebuch: Wir freuen uns über Ihre Einträge! / Und vieles mehr … 07 thema Katharina Stögmüller Essex-Pianos komplementieren „The Family of SteinwayDesigned Pianos“ Mit dem Steinway für Einsteiger erhöhen sich die Freude am Spielen und die finanzielle Realisierbarkeit. „Sie haben sicher nur teure Flügel für Profipianisten“, hören wir nicht selten von Klaviereinsteigern oder Eltern in Begleitung ihrer Sprösslinge, die sich – zögernd und unsicher, ob sie denn hier richtig seien – in unsere vermeintlich „heiligen Klavierhallen“ wagen. „Ganz im Gegenteil!“, lautet unsere Antwort. Bei Steinway in Austria sind Kunden auf der Suche nach einem Einsteigerinstrument genau richtig, denn seit der Einführung der dritten Steinway-Marke Essex – designed by Steinway & Sons im Jahr 2006 deckt unsere Produktpalette alle Ansprüche von Klavierspielern lückenlos ab und bietet für jedes Bedürfnis, jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das passende Instrument. NOCH NIE WAREN HOCHWERTIGE INSTRUMENTE SO ERSCHWINGLICH Ein so kostbares Geschenk wie die Musik darf nicht einigen wenigen vorbehalten bleiben. Deshalb hat das Forschungs- und Entwicklungsteam von Steinway & Sons eine Klavierlinie kreiert, die höchste Klangqualität, Ausdrucksmöglichkeit und perfekte Konstruktion mit einem bislang unerreichten Preis-Leistungs-Verhältnis verbindet. Das wird durch die Produktion in China einerseits und durch das Know-how von Steinway & Sons andererseits ermöglicht. Hinter jedem Piano und jedem Flügel von Essex steht Steinway & Sons mit seinem Namen, seiner über 150-jährigen Erfahrung im modernen Klavierbau und seinen zahlreichen Patenten. Essex – designed by Steinway & Sons ergänzt in perfekter Weise die Marken Boston – designed by Steinway & Sons im mittleren Preissegment und die Steinway & Sons-Flügel und -Pianos für höchste Qualitätsansprüche. „Mit € 1,50/Tag einsteigen und zum Steinway- 08 Flügel aufsteigen.“ Das ist – so unglaublich es klingt – kein hohler Werbeslogan, sondern unser Verständnis davon, wirklich allen die Möglichkeit zu bieten, sich ein preisgünstiges und gutes Klavier zu leisten, und damit langfristig das Klavierspiel wieder vermehrt als Teil unserer kulturellen Identität zu etablieren. Wie sehr darüber hinaus Klavierspielen die Persönlichkeit bereichert und die positiven Eigenschaften jedes Einzelnen fördert, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Essex-Pianos können nicht nur erworben, sondern zum Ausprobieren ab € 1,50/Tag auch gemietet werden. Entschließt man sich nach einem Jahr zum Kauf, werden alle zwölf Monatsmieten angerechnet. Zusätzlich erhält der Käufer die Garantie, bei einem Aufstieg zu einem Boston- oder Steinway & Sons-Instrument innerhalb von zehn Jahren den Nettokaufpreis des Essex-Pianos zu 100 % angerechnet zu bekommen. Aufsteigen ohne Wertverlust macht somit nicht nur musikalisch, sondern auch wirtschaftlich gesehen Sinn! WARUM SICH KUNDEN FÜR EINEN ESSEX ENTSCHIEDEN HABEN „Nachdem unsere Tochter die Abschlussprüfung am Klavier im Musikum absolvieren wollte, stand der Kauf eines Klaviers zur Diskussion. Für uns war sofort klar, dass wir dies bei einem kompetenten Händler durchführen wollten, und so kamen wir zu Steinway nach Salzburg. Seit einem Jahr steht nun unser Essex-Flügel im Wohnzimmer und wir freuen uns jeden Tag aufs Neue darüber. Besonders die prompte und fachlich sehr versierte Betreuung schätzen wir sehr. Das volle Klangvolumen konnten wir bereits bei einem Hauskonzert genießen, dem bestimmt noch weitere folgen werden.“ Maria Walchhofer, Wagrain „Der Flügel, den wir leihweise zur Verfügung hatten, war einen Ton zu tief und konnte nicht mehr richtig gestimmt werden, sodass wir für unsere Tochter ursprünglich ein neues Leihinstrument suchten. Dieses sollte auch wieder ein kleiner Flügel sein. Zunächst interessierten wir uns für einen Benjamin, und zwar für die Variante „halbe Leihgebühr für die ganze Mietdauer“ des Hauses Steinway. Schließlich entschieden wir uns aufgrund des schönen Klanges und der guten Mechanik für den Essex, den wir nach Beratung durch Frau Mag. Höchfurtner in Form der attraktiven 0 %-Finanzierung erworben haben. Der alte Leihflügel wurde kurz vor Lieferung des neuen von Herrn Koller persönlich in Augenschein genommen. Eine Reparatur zahlte sich nicht mehr aus, der alte wurde entsorgt, der neue äußerst kurzfristig pünktlich zum Geburtstag unserer Tochter geliefert. Seit das neue Klavier zu Hause steht, übt unsere Tochter mit sichtlich mehr Freude und oft nicht nur einmal am Tag. Bei der Garantiestimmung sechs Wochen nach Lieferung wurde noch ein störendes Quietschgeräusch einer Taste behoben. Abgesehen vom wirklich wunderbaren Klang, ist der Flügel auch ein schönes Instrument, das sicherlich eine Attraktion in unserem Wohnzimmer darstellt.“ Dr. Claudia Schoiber-Ceconi, Salzburg „Als Musikerin weiß ich natürlich um den Wert eines Steinway-Klaviers, auch wenn ich Flötistin bin. Ich habe mich ursprünglich für ein Benjamin interessiert, das Essex hat mich aber klanglich am meisten überzeugt, den Anschlag des Essex-Pianos fand ich angenehm leicht und kompakt. Außerdem war es auch preislich für mich machbar, da ich das 3 300 €-Angebot zu Schulbeginn genutzt habe. Mit dem Service war ich sehr zufrieden: Der Transport war inklusive und auch die erste Stimmung, und die war dann auch sehr gut.“ Gisela Mashayeki-Beer, Soloflötistin, Wien Essex-Pianos und -Flügel gibt es in verschiedenen Größen und in den Ausführungen: schwarz, weiß, Nussbaum, Mahagoni oder Bubinga. 09 Wiederaufbau mit H indernissen panorama 10 Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Steinway & Sons eine bittere Bilanz ziehen: Die Fabrik in Hamburg und die Verkaufsniederlassung in Berlin waren zerstört und die amerikanische Wirtschaft war 1948 in eine Rezession gedriftet. Umfassende Rettungsmaßnahmen wurden nötig. 100 Jahre Steinway & Sons MachtWechsel 1955 löste Theodore Steinways Sohn Henry seinen Vater an der Spitze des Unternehmens ab. Henrys Geschäftstüchtigkeit galt als ideale Voraussetzung, um das lecke Schiff wieder flott zu machen. Von Musik hingegen verstand der Geschäftsmann erstaunlich wenig. TraditionsWechsel Mit Henrys Übernahme wurde mit der Tradition gebrochen, die Konstruktionspläne für Flügel und Klaviere nur in den persönlichen Notizbüchern der Vorarbeiter und im Gedächtnis des Chefingenieurs festzuhalten. Henry veranlasste eine zwölfbändige „Bibel“, die dokumentieren sollte, wie ein Steinway gebaut wurde. Obwohl die Geschäftssituation düster war, beschloss Steinway & Sons, 1953 das 100-JahrJubiläum gebührend zu feiern. Drei Gruppen von jeweils zehn Pianisten spielten in der Carnegie Hall auf 2,11 Meter langen Flügeln, Modell B, vor einem Orchester. Das Konzert war innerhalb von zwei Tagen ausverkauft, zahlreiche Medien brachten Berichte. Trotz des Erfolges schlug sich die Feier nicht auf die Geschäfte nieder. PrioritätenWechsel Schon kurz nach Übernahme der Präsidentschaft verlegte Henry die Verwaltung von der palastartigen Steinway Hall in die Fabrik in Queens und demonstrierte so die Bedeutung der Produktionsstätten. Er schuf eine Führungsmannschaft mit genau definierten Kompetenzen und eigenem Budget. Das Management bekam Macht, der Vorstand musste ein Stück abgeben. GenreWechsel ProduktionsWechsel 1958 übernahm Henrys jüngerer Bruder Fritz die Abteilung Concert & Artists. Zusätzlich zu den Aushängeschildern wie Vladimir Horowitz und Arthur Rubinstein versuchte er auch moderne Jazz-Pianisten für Steinway zu gewinnen. Er gab ihnen das Gefühl, in der Steinway Hall willkommen zu sein, in der Folge halfen die Jazz-Künstler auch beim Verkauf von Flügeln. Um die Fertigungskosten zu senken, setzte Henry beim Vorstand eine kostspielige Zusammenlegung der beiden New Yorker Fabriken durch. Während die meisten Klavierfabrikanten die Stadt verlassen hatten, produzierte Steinway & Sons schon seit 100 Jahren in der Stadt und seit 1870 in denselben Werksanlagen. Kurz darauf genehmigte der Vorstand den Bau eines großflächigen überdachten Holzlagers, das Raum für Hunderttausende Kubikmeter Holz bot: Zuckerahorn für Mechanikteile, BesitzerWechsel helle Sitka-Fichte für Resonanzböden, Auch aufgrund der kostspieligen Zusammenlegung amerikanische Vogelkirsche, schwarzes Walnussder beiden New Yorker Fabriken begannen 1957 die baumholz und Mahagoni für Gehäuse sowie Gewinne nach einer kurzfristigen Verbesserung der Gelbbirke für die Füße. finanziellen Lage wieder zu sinken, Henry aber weigerte sich, weitere Kredite aufzunehmen. Die einzige noch verbleibende Finanzierungsquelle war der Verkauf von Firmenbesitz. Daher wurde die 1925 MaterialWechsel eröffnete Steinway Hall verkauft, die Verkaufsräume 1956 entschied Henry, in New York nicht mehr konnte Steinway & Sons weiter mieten, sodass sich Elfenbein, sondern Kunststoff für die Tastatur die Firma auch fortan in bester Lage Manhattans zu verwenden, da die Elfenbeintasten bei präsentieren konnte. größeren klimatischen Schwankungen Risse bekamen und durch Umwelteinflüsse ihre Farbe verändern konnten. In Hamburg hingegen wurden alle Flügel und Klaviere weiterhin mit Elfenbein ausgestattet. 11 standpunkte Die große Chance? Wie förderlich ist die Teilnahme an Musikwettbewerben tatsächlich? Sind sie das große Sprungbrett für eine künstlerische Karriere? Oder schaden sie der musikalischen Entwicklung durch zu frühe Selektion und Leistungsorientierung? Steinway in Austria hat bei führenden Wettbewerbsveranstaltern nachgefragt und legt seine eigene Position gegenüber Wettbewerben offen. Katharina Stögmüller „Wir wollen mit unseren Wettbewerben nicht nur der Klavier-Nachwuchselite ein Podium bieten, sondern eine breitere Schicht von Klavierschülern und -studenten ansprechen, wobei weniger das Siegen als vielmehr die Spielfreude im Vordergrund steht“, erklärt Mag. Sonja Höchfurtner, Koordinatorin der „SteinwayFreunde“. Weshalb die Wettbewerbe von Steinway in Austria mittlerweile auch Festivals heißen. Dass dadurch das musikalische Niveau sinken könnte, diese Gefahr sieht Mag. Höchfurtner nicht: „Ein Musikschullehrer meldet ohnehin nur Schüler zu einem Vorspielen an, die mit Eifer üben Mag. Sonja Höchfurtner, Steinway in und vor allem Freude am Klavierspielen Austria: „Unsere ‚Boston-Festivals für haben. Außerdem ist es für die Teilnehmer Tasten‘ setzen auf Spielfreude statt nur automatisch ein Anreiz zum Üben, vor auf Leistungsvergleich. Besonders mit jungen, noch wettbewerbsunerfahrenen Publikum – ob mit oder ohne Jury – zu Teilnehmern muss sorgsam umgegangen spielen.“ Und so gab es beim 3. „Bostonwerden, damit sie durch Negativerlebnisse nicht demotiviert werden.“ Festival für Tasten“ 2007 fast 100 Anmeldungen von Klavierschülern zwischen 6 und 19 Jahren, auch wenn nicht mehr so wertvolle Preise wie ein von Steinway in Austria zur Verfügung gestelltes Instrument lockten. Statt weniger großer Preise bekamen diesmal alle Teilnehmer einen kleinen Preis, die sieben Ausgezeichneten durften zusätzlich beim „Tag des Klaviers“ im Rahmen eines Konzerts vor Publikum spielen. Zusatznutzen für die Klavierschüler: Sie können vor dem Wettbewerb auf guten Instrumenten – beim „Boston-Festival“ eben auf Boston – designed by Steinway & Sons – üben. „Für viele ist es ein echtes Aha-Erlebnis, zu hören und förmlich zu spüren, wie wundervoll ihre Stücke auf einem guten Instrument klingen können“, so Mag. Höchfurtner. Viel Wert wurde beim „Boston-Festival für Tasten“ darauf gelegt, dass das Feedback der Jury aufbauend war. „Die Bewertungen sind ein sehr heikler Bereich, weil die Kinder ja nicht gekränkt werden 12 sollten. Je jünger die Klavierschüler sind, umso sensibler sind sie. Viele spielen beim Wettbewerb das erste Mal vor einer Jury. Für die Kleinen ist das oft eine große Herausforderung. Wenn sie beim ersten Vorspielen ein Negativerlebnis haben, kann das eine Demotivation für die Zukunft sein“, erklärt Mag. Höchfurtner. „18-Jährige hingegen haben in der Regel schon oft vor Publikum gespielt und so manches Vorspielen bestritten. Je älter die Schüler, umso größer der Wunsch, sich mit anderen zu messen, jedoch nehmen oft auch die Nervosität und die Angst vor dem Ergebnis entsprechend zu.“ Die Überlegungen von Steinway in Austria gehen daher in die Richtung, die Stresssituation des Vorspielens durch räumliche Veränderungen in Zukunft noch weiter zu reduzieren, sodass die Teilnehmenden vor der Jury weniger exponiert sind – ganz nach dem Motto: „Mehr Festival, weniger Wettbewerb.“ Spannend wäre auch eine Erweiterung in Richtung kreatives Ensemblespiel, d. h. „Bands“ mit Klavier und anderen Instrumenten bunt kombiniert. Das „Boston-Festival für Tasten“ wurde 2003, 2005 und 2007 gemeinsam mit dem Musikum Salzburg durchgeführt, für das nächste Festival, 2009, könnten noch weitere Bundesländer als Partner gewonnen werden, denn als Wettbewerb, der nicht das Messen der Leistung betont, ist das Klavier-Festival von Steinway in Austria einzigartig. WETTBEWERBE MOTIVIEREN Tendenziell in eine ähnliche Richtung geht nun auch der „Prima La Musica Landeswettbewerb Wien“, der jährlich durchgeführt wird und dessen Sieger in Folge zum Bundeswettbewerb geschickt werden. Der Landeswettbewerb wird von der Stadt Wien finanziert und erfolgt in Zusammenarbeit mit der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und dem Konservatorium Wien Privatuniversität. Seit heuer wird der Wettbewerb von der Musik- und Singschule Wien geleitet. „Der Wettbewerb bleibt zwar hoch qualifiziert, doch auf einen respektvollen Umgang und die Wertschätzung gegenüber den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen soll in Zukunft mehr Augenmerk gelegt werden“, so die neue Leiterin von „Prima La Musica Landeswettbewerb Wien“, Mag. Angelika Persterer-Ornig. Eine behutsame Auswahl der Jury, die in der Lage ist, motivierendes Feedback zu geben, gehört ebenso zu ihren Bemü- Studio für Photgraphie, Wien 18 hungen wie eine zweckgebundene Anschlussförderung. Dass dies möglich ist, dazu trägt Steinway in Austria als Hauptsponsor mit einer kleinen Konzerttournee für vier Pianisten, einem Workshop und einer Führung durch die Klavierwerkstätte von Steinway in Austria, einer Reise in die Klavierfabrik in Hamburg und der Einladung eines höchstbegabten Preisträgers zum Steinway-Wettbewerb in Hamburg maßgeblich bei. „Wenn wir schon Talente entdeckt haben, dann müssen wir sie nach dem Wettbewerb weiter fördern“, begründet Mag. Persterer-Ornig die Möglichkeit für die Gewinner zu Soloauftritten, Demo-CDs oder zur Teilnahme an Workshops und Musikcamps. „Für die Kinder und Jugendlichen ist es ein unglaublich motivierendes Erlebnis, eine kleine Konzerttournee machen zu dürfen. Ebenso einen großen Künstler wie Lang Lang persönlich treffen zu können. So eine Erfahrung kann einen über jahrelanges stundenlanges Üben hinwegtragen.“ Die Kinder und Jugendlichen sollen durch den Wettbewerb auch zum weiteren Musizieren motiviert werden. Als Anerkennung gibt es daher heuer erstmals für jeden Wettbewerbsteilnehmer einen Notengutschein und eine CD. Nicht zuletzt motiviert ein Preis aber auch die Eltern, die den Übungsprozess unterstützen, und die Lehrer, denn auch sie haben monatelange anstrengende Vorbereitungsarbeit hinter sich. KLARE WORTE HELFEN DEN KÜNSTLERN 1977 gab es die erste „Sidney International Piano Competition of Australia“. Alle vier Jahre messen sich bei diesem Klavierwettbewerb 17- bis 30-jährige Klavierkünstler in der Hoffnung, es bis ins Finale nach Sydney zu schaffen, denn fraglos zählt dieser Wettbewerb zu den renommiertesten Klavierwettbewerben der Welt. Das Ziel des Wettbewerbs ist für den künstlerischen Direktor Warren Thomson, „die besten jungen Pianisten auf der Welt zu suchen und ihnen zu helfen, sich als Musiker zu entwickeln. Indem wir sie nach Australien bringen, dienen sie auch als Vorbild für die australischen Musiker.“ Für jene, die nicht gewinnen, findet die Jury sehr ehrliche Worte. „Würde sie das nicht, wäre das für die Künstler nicht hilfreich. Wenn die Künstler stark sind, werden sie dadurch motiviert, noch besser zu werden“, ist Warren Thomson überzeugt. Über 25 000 australische Dollar darf sich der Sieger freuen, außerdem winken CD-Aufnahmen und Konzertaufführungen. „Wie viel sie von ihrem Gewinn profitieren, liegt in der Hand der Künstler selbst. Wir können ihnen nur einen Start geben“, sagt Warren Thomson. Die Konzerte und CD-Aufnahmen hält er für die wichtigsten Preise, weil nur so der Künstler dem Publikum nähergebracht werden kann. „Der Geldpreis ist dennoch auch wichtig, weil ein Künstlerleben finanziell schwierig ist, die Eltern müssen viel Geld aufbringen für die Klavierlaufbahn ihrer Kinder und oft spielen sie auf schrecklichen Instrumenten, von Steinways weit entfernt. Mit dem Preisgeld können sie ihr Können entfalten, ohne sich finanziell sorgen zu müssen, und sie müssen nicht jedes Konzert, das ihnen angeboten wird, aber vielleicht nichts bringt, annehmen.“ Beim heurigen 9. Wettbewerb gab es 240 Bewerber, die in 13 Städten, darunter Wien, ausgesiebt wurden. 15 traten im Steinway-Technikcenter in Wien vor den Ohren der Jury an. „In den zwei Tagen Audition ist ein beeindruckender technischer Level zu beobachten gewesen, in den 30 Jahren des ‚Sydney-Piano-Wettbewerbs‘ gab es in dieser Hinsicht eine sehr offensichtliche Veränderung. Heutzutage gibt es junge Teilnehmer, die schon alles spielen können, mit zehn oder zwölf Jahren sind sie schon Meister der Technik“, sagt Warren Thomson, der von Anfang an bei der „Sydney International Piano Competition of Australia“ dabei ist. Da aber mittlerweile viele über derartiges technisches Können verfügen, müssen die jungen Künstler auch etwas finden, wodurch sie sich von den anderen unterscheiden, das jedoch nicht ihre Performance dominiert. Thomson: „Ob das Spiel etwas Besonderes hat, fühlt man schon nach ein paar Takten. Was das ist, kann man nicht analysieren, aber man weiß es. Jemand, der etwas Besonderes hat – das sind die Personen, die wir suchen, abgesehen vom Können. In Wien waren einige solcher Personen dabei.“ Mag. Angelika Persterer-Ornig, Leiterin von „Prima La Musica Landeswettbewerb Wien“: „Kinder messen durchaus gern ihre musikalischen Leistungen. Der Leistungsvergleich muss aber behutsam erfolgen.“ privat Warren Thomson, künstlerischer Leiter der „Sidney International Piano Competition of Australia“: „Klare Worte der Jury sind hilfreich für die Motivation der jungen Künstler. Wir suchen weltweit nach den besten jungen Pianisten mit dem besonderen Etwas.“ Prima La Musica: www.primalamusicawien.at Boston Festival für Tasten: www.steinwayaustria.at Sydney International Piano Competition of Australia: www.sipca.com.au s t e i n w a y . t i p p 3 / ERSTE WAHL BEI 2nd-HAND-INSTRUMENTEN ab € 1 000,–! Fr., 16. Mai 2008, 10–18 h und Sa., 17. Mai 2008, 10–12 h Steinway-Haus Wien, Opernring 6–8, 1010 Wien Nur nach Terminvereinbarung: Tel 01/512 07 12-4 / Frau Langer 13 inside Die Klavierwelt Steinway in Austria der „Steinway-Freunde“ Die große Resonanz auf unsere Angebote für Klavierschüler und ihre Lehrer Es ist mittlerweile ein Jahr vergangen, seit wir uns dazu entschlossen haben, die Welt der „Steinway-Freunde“ für Klavierschüler und Pädagogen ins Leben zu rufen, um den Klaviernachwuchs und den Ausbildungsbereich noch besser und gezielter unterstützen zu können. Für Lehrende und Lernende ein ganz besonderes Paket an Angeboten zu erstellen, das war uns ein Herzensanliegen, weil wir immer wieder erleben, welch große persönliche Bereicherung Klavierspielen für Kinder ist. Wie man heute weiß, fördert es Eigenschaften wie Geduld, Einfühlungsvermögen und Konzentration, die in unserer schnelllebigen Welt besonders wichtig sind. Und es gibt kaum ein besseres Training für das Zusammenarbeiten der beiden Gehirnhälften und die Entwicklung von vernetztem Denken. Klavierspielen und dies zu erlernen ist somit nie ein Zeitverlust, sondern immer ein Gewinn – für Körper, Geist und Seele. Vor dem Hintergrund dieses Wissens erstellten wir im Frühjahr 2006 eine Reihe von Angeboten, um Groß und vor allem Klein die Möglichkeit zu bieten, ihre Anlagen, Talente und ihre Kreativität bestmöglich entfalten und die Faszination Klavier hautnah erleben zu können. Die positive Annahme und die große Resonanz auf die Einführung der „Steinway-Freunde“-Welt haben uns bestätigt, dass unsere Ideen und Vorschläge in die richtige Richtung gehen und viele uns auf diesem Weg begleiten wollen. Mit Freude denken wir an den Meisterkurs mit der sympathischen Toppianistin Mihaela Ursuleasa zurück, an die wunderbaren Künstlertreffen und Beethoven-Konzerte mit Clemens Zeilinger, an den nahezu philosophischen Technikworkshop mit Stefan Knüpfer über die Klangmöglichkeiten des Steinways oder an die vielen interessierten Kinder bei den Klavierbauworkshops mit David Koller in den Musikschulen und an vieles, vieles mehr. Mitarbeiter Sonja Höchfurtner, Koordinatorin der „Steinway-Freunde“ „Ich habe nie daran gezweifelt, dass sehr viele Klavierlehrer und Kla- 14 vierschüler die einzigartigen Vorteile der „Steinway-Freunde“ erkennen werden. In Gesprächen und im Kontakt mit den Mitgliedern ergeben sich dabei auch immer wieder neue gemeinsame Ideen, für deren Realisierung wir immer offen sind. Das Kernstück dieser zwanglosen Verbindung ist für mich ein inspirierendes Miteinander, um das Klavierspiel und die Freude an der Klaviermusik zu fördern und den Zugang zu diesem vielfältigen Instrument zu erleichtern. Ein großer Dank gilt dabei jenen Pädagogen und Eltern, die den Klavierschülern die Teilnahme an unseren Veranstaltungen ermöglichen. Ich freue mich, mit den Mitgliedern der „Steinway-Freunde“-Familie diesen spannenden und bereichernden Weg gemeinsam zu gehen!“ David Koller, Musikschulen-Betreuer „Seit April 2007 wurde ich von ca. 30 Schulen in ganz Österreich eingeladen, Musikschüler zwischen 8 und 80 Jahren bei einem Klavierbauworkshop zu betreuen. Jedes einzelne Mal war eine neue Herausforderung – für mich, aber auch für die Teilnehmer. Kein langweiliger Vortrag, sondern ein gemeinsames Erforschen ist es, was den Einsteiger genauso wie den fortgeschrittenen Pianisten interessiert. Es ist für mich immer wieder eine Bestätigung, regelrechte Aha-Erlebnisse zu bewirken und zu sehen, wie hervorragend „Learning by doing“ funktioniert. Die Teilnehmer werden auf die einzigartigen physikalischen Vorgänge im Klavier sensibilisiert und lernen nicht nur hörend und sehend, sondern auch fühlend, das Klavier zu entdecken und neu zu betrachten. Oft sind die Teilnehmer von den Erkenntnissen aus den Workshops derart nachhaltig fasziniert, dass sie auch ihr eigenes Instrument zu Hause mit neuen, bewundernden Augen betrachten.“ Erfahrungen „Der Klavierkurs mit Mihaela Ursuleasa im Steinway-Technikcenter war für meine drei Schüler David (12 Jahre), Jakob Schachamayr (14 Jahre) und Johannes Zeinler (15 Jahre) eine große Bereicherung. Mihaela Ursuleasa verstand es, sich sowohl auf sehr einfühl- motiviert uns sehr, die Klavierwelt der „Steinway-Freunde“ weiter auszubauen. Vorteile ... konzert.besuch Kostenlose Karten für Klavierschüler und -pädagogen bei ausgewählten Konzerten mit Weltpianisten. ... konzert.erlebnis Einen Künstler live bei der Probe erleben, einem Steinway-Techniker bei der Feinabstimmung des Konzertflügels über die Schulter schauen und das Konzert selbst genießen. ... klavierbau.reisen Ein Besuch in der Klavierfabrik Hamburg oder dem Steinway-Technikcenter Wien. ... top.angebote Preisaktionen, Sonderkonditionen bei Klavierstimmen, Erstinformationen über Angebote und vieles mehr. ... klavier.workshops Klavierbauworkshops, Künstlergespräche, Meisterkurse mit Pianisten ... Ohne Verpflichtungen oder Mitgliedsgebühr können all diese Vorteile sofort nach einer Anmeldung auf unserer Homepage www.steinwayaustria.at/Steinway-Freunde genutzt werden. same Weise auf das jeweilige Alter der jungen Pianisten einzustellen als auch neue und wertvolle Anregungen für die Arbeit an deren Wettbewerbsprogrammen für „Prima La Musica“ zu geben. So ist David noch heute die Aussage Mihaelas in Erinnerung, dass Beethoven alle wesentlichen Angaben ganz genau im Notentext notiert hat – er spielt Opus 14/2. Für Jakob war es eine überraschende Idee, im Seitenthema der Waldstein-Sonate eine Mittelstimme ein wenig hervorzuheben und damit den Akkord etwas anders zu färben, Johannes erinnert sich an die Wichtigkeit der Bassstimme und deren Linienführung in einer Scarlatti-Sonate. Alles in allem ein schöner und gelungener Klaviertag, für den besonderer Dank Mihaela Ursuleasa und dem Steinway-Haus gilt!“ Martin Achenbach, Musikschule Tulln hörschulung und Sensibilisierung für Schwebungen – die Möglichkeit bekam, einen Ton am Klavier bis zur Perfektion selbst zu stimmen.Weiters erklärte Herr Koller den Unterschied zwischen dünnen und dicken Saiten sowie deren Anordnung und Anzahl. Lustige Computeranimationen machten auch Kindern den komplizierten Klavieraufbau sehr anschaulich verständlich. Alle Teilnehmer waren sehr beeindruckt vom gewaltigen Knowhow, das hinter einem Klavier steckt. Der Klavierbau-Workshop weckte bei vielen Teilnehmern auch den Wunsch, auf einem Instrument der absoluten Spitzenklasse zu spielen – und bei Gelegenheit eine Exkursion zur Steinway & Sons-Klavierfabrik in Hamburg zu unternehmen.“ Bernt Hage, Klavierlehrer der Musikschule Hof am Leithagebirge „Nahezu alle Schüler unserer Klavierklasse kamen am 5. Februar in unsere Musikschule zum „Klavierbau-Workshop/Version für Schüler“ und wurden in Kleingruppen von Klavierbauer David Koller fachkundig über Entstehung, Aufbau, Pflege und Wartung eines Klaviers informiert. Dabei wurde das Musikschulklavier zerlegt, um den interessierten Schülern möglichst hautnah und verständlich das Innenleben eines Klaviers zu erklären. An einer originalen SteinwayHammermechanik durften die Schüler Wartungs- und Reparaturarbeiten selbst durchführen. Auch die Technik des Klavierstimmens wurde eindrucksvoll nähergebracht, wobei jeder Schüler – nach Ge- „Ich möchte den Initiatoren des Hauses Steinway in Austria danken, die die großartige Idee hatten, die Klavierwelt der „SteinwayFreunde“ zu schaffen. Meine Schüler und ich nehmen immer wieder dankbar die Möglichkeit wahr, Konzerte mit Weltpianisten und -pianistinnen besuchen zu können. Und das kostenlos! Diese gemeinsamen musikalischen Erlebnisse bereichern den Unterricht ungemein. Vielen Jugendlichen wird dadurch eine Tür in eine für sie bis dahin fremde Welt geöffnet.“ Beate Künzl, Klavierlehrerin an den Landesmusikschulen Ansfelden, Gunskirchen und Pichl bei Wels 15 events bestofsteinway Alle Fotos auf der Doppelseite: Steinway in Austria FREUDE AM SPIELEN UND ZUHÖREN hatten am 19. Jänner Teilnehmer und Zuhörer gleichermaßen beim Meisterkurs mit Mihaela Ursuleasa im Steinway-Technikcenter Wien. Die sympathische Pianistin verstand es in beeindruckender Weise, sich auf jeden einzelnen Klavierschüler und -studenten einzustellen und die Teilnehmer kompetent mit spannenden Ideen zu inspirieren. Die gebürtige in Wien lebende Rumänin spielt nicht nur selbst sehr kraftvoll und leidenschaftlich, sondern entwickelte auch gemeinsam mit den Teilnehmern die mitgebrachten Werke mit viel Kreativität und mit Interpretationsvorschlägen, die für die Meisterkurs mit M. Ursuleasa im Steinway-Technikcenter Wien Nachwuchspianisten oft ganz neu und erstaunlich anders waren. Bei all ihrem Engagement verlor sie nie die beim Musizieren so wichtige Freude am Spielen aus den Augen. So konnten auch die Zuhörer, vorwiegend Klavierpädagogen, viele neue Ideen sowie Inspiration mit nach Hause nehmen. ::: GROSSE MUSIK IM INTIMEN RAHMEN Wolfgang Stöffelmayr, Leiter der Landesmusikschule Schärding, hat ein lang gehegtes Vorhaben verwirklicht: Er verwandelte sein Musikstudio in einen kleinen Musiksalon, um dort abseits des genormten Musikbetriebs eine kleine, aber feine Serie von Abenden mit besonderem Flair und mit besonderer Qualität anzubieten. Die Intention seines Projekts „Musik im Salon“ ist es, Konzerte zu Nachwuchspianisten waren beeindruckt von Mihaela Ursuleasas Kreativität und Leidenschaft. veranstalten, die lange in Erinnerung bleiben. Dazu tragen die Zusammenstellung des Programms – Michael Hruby spielte am 2. Februar, Clemens Zeilinger am 29. März – ebenso wie die räumlichen und instrumentalen Voraussetzungen bei. Um den musikalischen Ansprüchen dieser Konzertserie gerecht zu werden, hat Wolfgang Stöffelmayr im Vorjahr einen Steinway D-274 erstanden und in seinem Salon große Aufmerksamkeit der Akustik gewidmet mit der Absicht, einen Kontrapunkt zu der, wie er sagt, „wattierten Stille diverser neuer Veranstaltungssäle“ zu setzen. „Musik im Salon“ hat sich mittlerweile zu einer Institution entwickelt, zu deren exquisiten Qualität sich bereits ein aufgeschlossenes Stammpublikum bekennt. Dazu gehört unter anderen Prof. Franz Danksagmüller: „Mit seinen Werkanalysen, die den Konzerten vorausgehen, entfaltet Stöffelmayr die Möglichkeit für außergewöhnliche Einblicke in die Der Doyen unter den österreichischen Pianisten Alfred Brendel gratuliert Wolfgang Stöffelmayr zum neuen Steinway-D-Flügel und zur Konzertreihe „Musik im Salon“. 16 Musikliteratur, die ein kreatives Weiterdenken und assoziatives Mitvollziehen eröffnen.“ Info: www.musik-im-salon.at ::: MEXIKANISCHER TOPPIANIST IN WEINVIERTLER KIRCHE Die ORF-Journalistin Eva-Maria Berger, gebürtige Weinviertlerin und Hobbywinzerin, ermöglichte dem Publikum am 22. Oktober 2007 ein außergewöhnliches Konzerterlebnis an einem ungewöhnlichen Ort. Sie konnte den mexikani-schen ToppiaKonzert-Initiatorin Eva-Maria Berger und der mexikanische Pianist F. G. Torres nisten Fernando García Torres, der kurz zuvor im Wiener Musikverein auf Einladung der mexikanischen Botschaft in Wien konzertiert hatte, für ein Sonntagskonzert in der Staatzer Kirche gewinnen. Fernando García Torres spielte ein furioses Programm von Ponce über Beethoven bis Schumann und Debussy. Die schwierige Akustik der Kirche verwandelte er auf hervorragende Weise in einen Klangraum, der das Publikum erfasst und durch das Programm getragen hat. Für viele der Zuhörer war das Konzert ein heiliger Moment und beseelte Musik im besten Sinne. Zum Abschluss lud Eva-Maria Berger auf ein Glas selbst gekelterten Wein ein, der den Abend harmonisch abrundete. Steinway in Austria mit Hobbywinzer Christoph Koller an der Spitze hatte damit doppelten Grund, diese herausragende Veranstaltung als KooperationspartToppianist Fernando García Torres beim Sonntagskonzert in der Staatzer Kirche ner zu unterstützen. stimmungs.sache Stefan Knüpfer, Cheftechniker von Steinway in Austria Der junge Teilnehmer schaute mich erwartungsvoll an: „Was bekomme ich, wenn ich zu Steinway wechsle?“ „Den besten Flügel auf dieser Bühne“, antwortete ich trocken. Große internationale Klavierspielwettbewerbe sind wie Formel 1: Während auf der Bühne um die Gunst der Juroren gerungen wird, versuchen die Klavierfabrikanten hinter den Kulissen, eine möglichst große Zahl an Teilnehmern dazu zu bewegen, das jeweilige Fabrikat zu spielen. Denn: spielt ein Finalist oder gar der Gewinner auf dem Instrument einer Marke, ist das gut fürs Geschäft. Vor dem offiziellen Beginn gibt es deshalb bei den meisten Wettbewerben das seltsam anmutende Ritual der Flügelwahl, bei dem jeder Teilnehmer die Möglichkeit hat, für einige Minuten wie ein aufgescheuchtes Kaninchen zwischen den längs der Bühnenkante aufgestellten Konzertflügeln verschiedener Hersteller hin- und herzulaufen. Erst der Reihe nach und später, wenn die Auswahlzeit sich dem Ende zuneigt, auch im Zickzack, um sich ein Instrument für die Darbietung auszuwählen. Oft erleichtern einige Hersteller die Wahl mit versprochenen CD-Aufnahmen, Konzerttourneen und finanziellen Zuwendungen im Falle eines Sieges. Auch spontane Shopping-Touren mit der Kreditkarte des Klavierfabrikanten gehören offensichtlich zu den Vorzügen eines Konzertflügels. Für die oft nicht einmal 20-jährigen Pianisten sind diese Verlockungen paradiesisch. All das hatte Rafal Blechacz, souveräner Gewinner des Warschauer „Chopin-Wettbewerbs“, nicht nötig. Von Beginn an spielte er auf Steinway. Auch zwischen den Runden konzentrierte er sich auf „sein“ Instrument, lernte es immer besser kennen und entdeckte neue klangliche Möglichkeiten, statt am Wettlauf längs der Bühnenkante teilzunehmen. „Der Steinway war in einem sehr guten Zustand, mit großen Aliquoten, mit viel Volumen. Die Konzerte in der Warschauer Philharmonie wurden die ganze Zeit auf diesem Instrument gespielt, das drei Monate vorher angekauft worden war“, meint er. Wie die meisten Sieger hatte auch Blechacz während des Wettbewerbs das Einzige bekommen, was er sich von seinem Preisgeld niemals wird kaufen können: den besten Flügel auf der Bühne. 17 porträt Clemens Zeilinger begann sein Studium mit sechs Jahren am Bruckner-Konservatorium des Landes Oberösterreich und setzte es an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. Er ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe wie des „BeethovenWettbewerbs“ in Wien und Sieger beim „Europäischen JugendMusikwettbewerb“ in Antwerpen. Konzerte führten ihn durch ganz Europa, in die USA, nach Japan, Korea, Marokko, in den Iran und den Oman. Als Solist arbeitet er mit renommierten Orchestern zusammen. Einen großen Teil seiner künstlerischen Tätigkeit widmet er der Kammermusik und der Liedbegleitung. Er unterrichtet an der Universität für Musik in Wien und an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Hamm Zwischen Leidenschaft und Qual Die Pianistenkarriere von Clemens Zeilinger scheint vorprogrammiert, wäre da nicht die Tatsache, dass sie für ihn nicht so selbstverständlich ist. Was ihn zweifeln lässt und was ihn wieder auf den Boden zurückbringt, dazu hat er Steinway in Austria ein sehr persönliches Interview gegeben. „Man stellt sich mit seiner ganzen Persönlichkeit der Musik und liefert sich aus. Das ist immer ein existenzieller, dramatischer Vorgang, der zutiefst die ganze Person erfasst und sie in Frage stellt“, ringt der oberösterreichische Pianist Clemens Zeilinger sichtlich bewegt nach den passenden Worten für den schier unmöglichen Spagat zwischen leidenschaftlicher Hinwendung und großer Verantwortung der Musik gegenüber. „Immer könnte man noch mehr tun, noch mehr verfeinern, noch mehr entdecken“, erklärt er den permanenten Druck, nicht ohne hinzuzufügen, dass durch diese Ambivalenz die Beziehung zum Klavierspielen auch frisch bleibe. Zur inneren Anstrengung kommt für den Vater zweier Kinder (ein und fünf Jahre) noch die äußere. „Wenn man Familie hat und außerdem noch viele Bücher lesen will, hat man als Musiker immer wieder ein schlechtes Gewissen.“ Und das bekommt durch das aktuelle Projekt – Clemens Zeilinger spielt sämtliche Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven innerhalb von vier Monaten – zusätzliche Nahrung, denn für dieses große Unterfangen musste er noch mehr 18 üben als sonst, insgesamt brauchte es ein Jahr Vorbereitung. „Meine Frau hat aber sofort verstanden, dass dieses Projekt absolut wichtig ist für mich und dass ich nun eine Zeit lang nicht der moderne Halbe-halbe-Mann sein kann, den ich anstrebe, sondern dass mein Prozentsatz wohl auf eine einstellige Zahl sinken wird.“ LEIDENSCHAFT BEETHOVEN Die Leidenschaft für Beethoven begann mit einer Verwechslung. Mit zehn Jahren sollte Clemens Zeilinger über die Sommerferien eine Beethoven-Sonate üben, hat sich aber die Nummer nicht gemerkt und die viel zu schwere Sonate Op. 2, Nr. 2 geübt. Am Rande der Verzweiflung hat er damals auch einen Vorgeschmack bekommen, wie viel Quälen beim Üben immer dabei ist und wie viel er durch das viele Üben andererseits lernt. Spätere Lehrer köderten ihn mit netten Sonaten wie der Mondscheinsonate, und so hat Beethoven ihn die ganze Zeit begleitet. Was die musikalische Persönlichkeit betrifft, fühlt er sich mit Beethoven sehr verwandt und von dessen willenbetontem Charakter angezogen. „Wie unabhängig im Denken Beethoven für seine Zeit war, hat mich immer fasziniert. Er hat knallhart über seine Zeit hinausgeschrieben, sodass auch das Verwenden eines historischen Instruments nebenrangig ist. Und dann ist da noch die Tatsache, dass sich aufgrund seiner Taubheit seine Musik immer mehr im Inneren abgespielt hat. Viele Aspekte also, warum mich der Kerl nicht mehr loslässt.“ Clemens Zeilinger ist bekannt dafür, dass er seine Konzerte moderiert, wodurch er eine andere Aufnahmebereitschaft beim Publikum erzielt und sich zu dessen „Kumpel“ macht, wie er selbst sagt. Beim Beethoven-Zyklus wird er allerdings nicht moderieren, stattdessen hat er selbst ein umfangreiches Programmheft nahe an der gesprochenen Sprache verfasst und wird für „Steinway-Freunde“ (siehe auch Artikel Seite 14) kurz vor dem Konzert Fragen beantworten und auf diese Weise mit dem Publikum in Beziehung treten. „Es ist wichtig, über das Spielen hinaus etwas zusätzlich zu geben, auch wenn es eine Herausforderung für die Konzentration ist. Ich hoffe auf viele Fragen, auf die ich noch keine Antwort weiß!“, scherzt er. LERNEN DURCH UNTERRICHTEN Doch im Grunde meint er es ernst. Fragen, auf die er noch keine Antworten weiß, hält er für eine Bereicherung. Das hat er als Lehrer an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz gelernt. „Über den Umweg, Lösungen für die Studierenden zu finden, wird man selbst reicher, weil man die gefundenen Lösungen für sich selbst verwenden kann“, erklärt er. Ein Lehrer müsse sich außerdem weiterentwickeln, und das könne er eben, indem er von den Studierenden aufgefordert werde, Lösungen für musikalische Probleme zu finden. Durch das Unterrichten hat er auch immer wieder auf die Bühne zurückgefunden. „Meine wirklich glückliche Klavierzeit hat mit dem Lehrersein begonnen“, sagt er. „Durch die direkte Kommunikation mit den Studierenden habe ich festgestellt, wie viel ich zu geben und zu sagen habe. Mein Fundament ist dadurch sicherer geworden.“ DAS BUDDHISTISCHE ES Solokonzerte von denUSA bis Japan, Kammermusik, Liedbegleitung und jetzt der Beethoven-Zyklus. Was davon sieht Clemens Zeilinger als Höhepunkt seiner Karriere? „Der Höhepunkt meiner Karriere ist immer das jeweils nächste Konzert. Ich denke immer von einem Projekt zum nächsten“, erklärt er. „Leider gibt es keinen Speicher für Freude, aber die wirklich beglückenden Momente sind jene, wo man weiß, man hat das Ideal erreicht, man ist dort angelangt, wo man hin wollte. Man löst sich dann auf, man ist entkörpert, vielleicht vergleichbar mit dem zen-buddhistischen Es. Dann weiß man, dafür haben sich das Lampenfieber und das Sichinfragestellen gelohnt. Da ist man nur noch Medium, an einem Punkt angelangt, wo man selbst nichts mehr tun kann.“ In dieser Hinsicht fühlt er sich als Musiker im Vergleich zu schreibenden Künstlern privilegiert, weil sich dieses Wissen, dieses Erleben völlig der Sprache entzieht. Früher nämlich, so erzählt er, hat er begeistert dunkle Lyrik und Kurztexte geschrieben und ebenso leidenschaftlich alles wieder verbrannt. „Der Vorteil der Musik gegenüber dem Schreiben ist die Zerbrechlichkeit des Moments. Die Musik schwebt in den Seelen und ist dann weg. Das ist ein einmaliger, heiliger Moment. Das Ende des Tons gehört schon zum Anfang des nächsten. Wie der Tod zum Leben gehört.“ BEETHOVEN-ZYKLUS Clemens Zeilinger spielt sämtliche Klaviersonaten im Brucknerhaus Linz TERMINE 22.01.2008 | 12.02.2008 * | 26.02.2008 * | 11.03.2008 * 08.04.2008 | 22.04.2008 * | 06.05.2008 | 20.05.2008 * mit persönlichem Künstlerkontakt (18 h) Konzertbeginn jeweils 19.30 h MUSIKALISCHES PROGRAMM IM DETAIL www.brucknerhaus.at/klassik/kammermusik s t e i n w a y . t i p p 4 / Konzerteinladung für „Steinway-Freunde“ Auch in der „2. Halbzeit“ von „BEETHOVEN 33“ mit Clemens Zeilinger im Brucknerhaus Linz laden wir wieder zum Konzert (19.30 h) und zu einem Künstlertreffen (18.30 h) ein: 08.04.2008 22.04.2008 06.05.2008 20.05.2008 „Hammerklavier“ „Waldstein“ mit TREFFPUNKT BÜHNE „Les Adieux“ „Die Drei“ Mehr Infos und Anmeldung bei Frau Höchfurtner: Tel 0662/84 12 06 oder [email protected] 19 €1,50/Tag* Mit einem Essex-Piano günstig einsteigen in die Steinway-Welt Steinway & Sons Boston by Steinway Essex by Steinway w w w. s t e i n w a y a u s t r i a . a t * Miete Essex EUP-116 schwarz poliert Wien • Salzburg • Innsbruck Tonangebend bei Klavieren