LTSpice ↔ Cadsoft Eagle - Design-Flow
Transcription
LTSpice ↔ Cadsoft Eagle - Design-Flow
Hochschule München Labor Schaltungstechnik LTSpice ↔ Cadsoft Eagle - Design-Flow Verwendung der Bibliotheken Inhaltsverzeichnis: Vorwort........................................................................................................................1 Administratorrechte dauerhaft erhalten.......................................................................2 Installation der Bibliotheken Aufbau der zu installierenden Dateien..................................................................3 Backup der Originalbibliotheken............................................................................3 Installation in LTSpice............................................................................................4 Installation in Cadsoft Eagle..................................................................................5 Verwendung der Bibliotheken Aufruf der Bibliotheken in LTSpice........................................................................5 Aufruf der Bibliotheken in Cadsoft Eagle...............................................................6 Übertragen von Schaltplänen von LTSpice nach Eagle .......................................6 Übertragen von Schaltplänen von Eagle nach LTSpice........................................8 Hinzufügen neuer Bauteile Einteilung in .model & .subckt.............................................................................10 Hinzufügen neuer Models....................................................................................10 Hinzufügen neuer Subcircuits..............................................................................14 aus eigener Schaltung...................................................................................14 mit Herstellerinformationen............................................................................16 Liste der eingebunden Bauteile Dioden............................................................................................................18 Transistoren....................................................................................................18 Vorwort Diese Dokumentation befasst sich im Grunde mit dem Einbinden neuer Bauteile, welche in LTSpice und Cadsoft Eagle gleichermaßen benutzt werden können. Die dazu notwendigen Schritte werden hier erklärt und können für alle verschiedene Arten von Bauteilen zur Anwendung kommen. Intention des Ganzen waren häufige Probleme im Design-Flow während der Arbeit mit beiden Programmen, was während dem Projektpraktikums immer zu großen Verzögerungen führte. Deshalb wurden fast alle Bauteile (exklusive analoge IC's), welche im Labor vorhanden sind - dazu zählen alle Transistoren und Dioden – bereits für beide Programme kompiliert und sind nach beschriebener Installation zur Anwendung geeignet. Auf die Verwendung von Widerständen,Kondensatoren und Induktivitäten wird ebenfalls eingegangen. Empfehlung: Lesen Sie zuerst die jeweils einzelnen Punkte und setzen sie anschließend das hier gezeigte um! Für alle hier beschriebenen Vorgänge sind Administratorrechte erforderlich. 1 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Administratorrechte erhalten Um ohne häufige Probleme Dateien in Systemordnern zu speichern, sind bei neueren Betriebssystemen und bei Linuxdistributionen stets Administratorrechte erforderlich. Um diese Problemquelle auszuschalten wird gezeigt, wie ein Administratorkonto bei Windows 7 erstellt wird: Für Windows 7 Professional: • Klicken Sie auf Start, Systemsteuerung und wählen Sie als “Anzeige” Kategorie aus. Rufen Sie System und Sicherheit und Verwaltung auf. Anschließend führen Sie einen Doppelklick auf Computerverwaltung aus. • Im linken Fensterbereich navigieren Sie über “Lokale Benutzer und Gruppen” zu “Benutzer”. • Nun ist ein Doppelklick auf Administrator notwendig. Entfernen Sie das Häkchen vor “Konto ist deaktiviert” und bestätigen mit OK. • Nun muss noch ein neues Passwort gesetzt werden. Achtung: Dabei gehen die persönlichen Daten des Administratorkontos verloren (siehe Sicherheitshinweis). • Klicken Sie mit rechts auf Administrator und wählen Sie anschließend Kennwort festlegen…. Bestätigen Sie die Sicherheitswarnung mit Fortsetzen und vergeben Sie ein neues Kennwort. Übernehmen Sie die Änderungen mit OK. Für Windows 7 Home Edition: • Um das deaktivierte Administratorkonto anzuschalten, müssen Sie sich zunächst einmal mit einem separaten Admin-User einloggen. Klicken Sie auf Start, geben “cmd” in das Suchfeld ein, klicken mit der rechten Maustaste auf den gleichnamigen Treffer und wählen Als Administrator ausführen. • Geben Sie den Befehl “net user Administrator /active” ein und drücken die EnterTaste. • Das Admin-Konto ist nun aktiv. Nun sollten Sie noch ein Passwort setzen: • Rufen Sie die Systemsteuerung auf und klicken Sie auf Benutzerkonten sowie anschließend auf Anderes Konto verwalten. • Wählen Sie “Administrator” aus und klicken auf Kennwort erstellen. • Geben Sie zwei Mal das neue Passwort ein und bestätigen die Änderung. Hinweis: Mit dem Kommandozeilenbefehl “net user Administrator /active:no” schalten Sie das Administratorkonto wieder ab. Bei Linuxdistributionen ist das Öffnen von den beiden Programmen im Terminal über den Befehl sudo eine Möglichkeit. Um Dateien in Systemverzeichnisse zu kopieren, nutzen Sie den Befehl sudo nautilus um ein administratives Fenster zu öffnen, in dem Sie Dateien in geschützte Systemordner kopieren können. Apple-Nutzer müssen sich an dieser Stelle ggf. selbst informieren. 2 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Installation der Bibliotheken Hinweis: Die Verzeichnispfade im zu installierenden Ordner „Bibliothek“ (siehe unten), sind identisch mit denen der Installationsordner der Programme! Aufbau der zu installierenden Dateien Backup der Originalbibliotheken Es wird empfohlen, die Originaldateien in einem separaten Ordner zu speichern, um diese ggf. bei Problemen zu reaktivieren. Folgende Ordner sollten dazu an einem anderen Ort gespeichert werden: • C:/.../LTSpiceIV/lib • C:/.../Eagle_6.x.x/lbr • C:/.../Eagle_6.x.x/misc/ltspice (wenn vorhanden) 3 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Installation in LTSpice 1. Hierzu müssen zuerst die im Bild gezeigten Standardbauteilebibliotheken von LTSpice ersetzt werden, da in den neuen Dateien die .Model Daten der neu implementierten Laborbauteile enthalten sind. Diese befinden sich im Installationsordner ../LTSpiceIV/lib/cmp. Ersetzen Sie per Copy & Paste die alten Bibliotheken (gelb markiert) mit den neuen. Hierzu folgender Hinweis: . Sollten Sie bereits Modifikationen an diesen Dateien vorgenommen haben, müssen Sie die Änderung „per Hand“ vornehmen. Öffnen Sie hierzu einzeln die neuen Standardbibliothek mit einem Editor, markieren Sie die neuen model (erkennbar an der großen Kommentarlücke) und kopieren Sie die Einträge in die alten Bibliotheken. Wiederholen Sie den Vorgang ggf. mit allen Standardbauteilebibliotheken. 2. Des weiteren müssen Simulationssymbole für die neuen Bauteile in LTSpice hinzugefügt werden. Diese sind im Ordner .../LTSpiceIV/lib/Symbol zu finden. Kopieren Sie den dafür gekennzeichneten Ordner mit dem Namen eagle in dieses Verzeichnis. 3. Weiterhin müssen die Subcircuits hinzugefügt werden. Subcircuits sind Standardbauteile, für die die Beschreibung in einem .Model nicht ausreicht, oder integrierte Schaltungen - beispielsweise Spannungsregler o.ä.. Diese sind im Verzeichnis .../LTSpiceIV/lib/sub zu finden. Kopieren Sie die neuen .sub Dateien in diesen Ordner. 4. Zum Schluss sind nur noch die Netzlisten einzufügen. Netzlisten stellen Schaltungen in schriftlicher Form dar. Sie sind die Grundvoraussetzung für die Simulation und mit ihnen können bspw. Subcircuits gebildet werden. Kopieren Sie die Netzlisten in das Hauptbibliotheksverzeichnis .../LTSpiceIV/lib. 4 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Installation in Cadsoft Eagle • Kopieren Sie den Ordner Standardbibliothek Labor ST A&Vt in das Verzeichnis: .../Eagle-6.5.0/lib Im Gegensatz zu LTSpice ist in Eagle ein Bauteil nicht in verschiedene Dateien gesplittet. Die Bibliothek verknüpft intern Bauteile mit Spice-Befehlen und Packages. • Weiterhin muss der Symbol-Ordner von Ltspice in den Ordner misc kopiert werden. Beachten Sie dafür den gezeigten Aufbau. Erstellen Sie ggf. die Verzeichnisse. • Kopieren Sie das neue User Language Programm: ltspice.ulp in den Ordner ulp. Hierbei handelt es sich um ein vom CadsoftSupport editiertes Programm. Die Originaldatei sollte auf jeden Fall an einem anderen Ort gesichert werden. Verwendung der Bibliotheken Aufruf der Bibliotheken in LTSpice Nach der korrekten Installation der Dateien lädt LTSpice die Bibliotheken automatisch. Die Bauteile finden Sie dann unter (Component) in dem Ordner „Eagle“: Sollten Sie den Ordner wider Erwarten nicht sehen, überprüfen Sie, ob Sie die Dateien korrekt kopiert haben. Aufruf der Bibliotheken in Cadsoft Eagle Eagle lädt die neuen Bauteile, insofern die Einstellungen korrekt sind, ebenfalls automatisch. Hier gelb markiert: Sollten hier Probleme auftreten überprüfen Sie zuerst unter Control Panel → Optionen → Verzeichnisse ob in dem Eintrag „Bibliotheken“ der Pfad korrekt angegeben ist (Standard: …/Eagle-6.5.0/lbr). Sie können die Pfade der Ordner ltspice und Standardbibliothek Labor ST A&VT dennoch hinzufügen. Im Bild ist dies mit dem Ordner ltspice geschehen. 5 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Um auf die Bibliotheken in Schaltplänen zugreifen zu können, müssen die Einzelkategorien aktiviert werden. Per linke Maustaste auf die grauen Punkte klicken, sodass diese grün werden (gelb markiert). Dies mit allen notwendigen Bibliotheken wiederholen. Hinweise hierzu: • Aktivieren Sie nicht die Bibliothek „lt-spice-simulation.lbr“ • Achten Sie darauf die von Eagle bereit gestellte Bibliothek „eagle-ltspice.lbr“ nicht aktiviert ist. Die erforderlichen Symbole werden in den neuen Bib's bereit gestellt. • Grundsätzlich löschen sich die Einstellungen bei jedem Neustart. Sie müssen also diese Aktivierungsschritte nach jedem Programmstart beachten. Übertragen von Schaltplänen von LTSpice nach Eagle Obwohl diese Vorgehensweise nicht der Regel entspricht, soll hier dennoch auf die Besonderheiten eingegangen werden, um eine einwandfrei funktionierende Übertragung zu gewährleisten. Widerstände, Kondensatoren und Induktivitäten in LTSpice: Benutzen Sie nicht die normalen Bauteile Res, Cap und Ind, da nach dem Export in Eagle die Zuweisung von Packages bei diesen Bauteilen nicht möglich ist. Verwenden Sie stattdessen die Bauteile, welche sich nach Öffnen von Component im Ordner Eagle/Standartbauteile befinden: Wie hier zu sehen ist, ist den Bauteilen im Namen bereits eine Packagevariante zugewiesen. Cadsoft Eagle kann dadurch direkt Gehäuse zuweisen, dies müsste sonst manuell erfolgen. Es können aber weitere Packages integriert werden. Dies funktioniert analog zu dem in den folgenden Kapiteln beschriebenen Vorgängen. Darauf wird aber im Speziellen noch eingegangen. 6 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Exportieren aus LTSpice: Um den Schaltplan aus LTSpice exportieren zu können speichern Sie ihn zuerst ab. Öffnen Sie anschließen Cadsoft Eagle und wählen Sie im Control Panel: Datei → Neu → Schaltplan. Klicken Sie in dem geöffnetem Fenster den LTC Button und wählen Sie Import. Wählen Sie im neu geöffnetem Pop-up Fenster in der Zeile „Spice Schematic“ → Browse und suchen Sie das eben gespeicherte Schematic. Bestätigen Sie mit Ok. Der Import kann einige Zeit in Anspruch nehmen, eventuell werden Meldungen angezeigt. Dies kann passieren bei: • mehrfach definierten Bauteilen in Eagle • Bauteilen ohne Packageangabe • Bauteile ohne Eagle-Bibliothekseintrag • Spannungswerte von Quellen Eagle bietet Ihnen in der Regel von selbst entsprechende Auswahlmöglichkeiten an, bspw. bei mehrfach def. Bauteilen, sich für eines zu entscheiden. Hinweis: Achten Sie darauf, dass die entsprechenden Bibliotheken im Control Panel durch den grünen Punkt aktiviert sind, da der Import sonst nicht funktioniert! 7 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Übertragen von Schaltplänen von Eagle nach LTSpice Diese Reihenfolge ist sinnvoller als von LTSpice nach Eagle, dabei treten nach korrekter Installation auch deutlich weniger Fehler auf. Auserdem ist es in der Light-Version von Cadsoft Eagle nicht möglich Schaltplanteile in andere Schaltpläne zu kopieren! Jedoch können Teilschaltungen aus Eagle in Ltspice exportiertiert werden. Widerstände, Kondensatoren und Induktivitäten in Cadsoft Eagle: Damit bei dem Export des Schaltplanes nach LTSpice alles funktioniert, müssen die Widerstände, Kondensatoren und Induktivitäten aus der neu installierten - links gezeigten - Bibliothek verwendet werden. Das sind, wie unten anhand der vordefinierten Packages zu sehen ist, prinzipiell die selben Bibliotheken die bei der Übertragung von LTSpice nach Eagle benutzt werden. Hinweis: Dem Device R ist die Packagevariante R0805 zugewiesen! 8 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Einfügen von Simulationsbefehlen und Spannungswerten von Quellen Grundsätzlich können Sie schon in Eagle die für LTSpice notwendigen Simulationsbefehle einfügen. Das ist vor allem empfehlenswert, wenn häufig Veränderungen an der Schaltung vorgenommen werden, da auf diese Weise nicht bei jedem neuem Export die Befehle eingegeben werden müssen. Klicken Sie dazu in der Schaltplanansicht in Eagle links auf Text eingeben . Wichtig hier: Vor allen Simulationsbefehlen muss ein Ausrufezeichen stehen, bspw. für eine Transienten-simulation mit 3ms Länge: !.tran 3m Wenn sie bspw. eine Spannungsquelle eingefügt haben, wird diese den Spannungswert VOLTAGE, wie hier gezeigt, besitzen. Um den Wert für die Simulation einzugeben klicken Sie links auf die Schaltfläche Value . Klicken Sie darauf hin auf die Quelle beziehungsweise in die Nähe des darüber liegenden Kreuzes. Ignorieren Sie die Warnung und geben Sie einen geeigneten Zahlenwert ein. Export aus Cadsoft Eagle Um eine Schaltungssimulation vorzunehmen haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können entweder nur Teile des Schaltplanes übertragen, oder das komplette Schematic. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn Sie bspw. eine Schaltung mit Microcontrollern o.ä. in Eagle aufbauen, die in LTSpice nicht vollständig simulierbar ist. Markieren Sie dazu mit dem Button Gruppe definieren die entsprechende Teilschaltung, klicken Sie anschließend auf das LTC Symbol in der Leiste und wählen Sie Export Group. Soll stattdessen die vollständige Schaltung simuliert werden, klicken Sie einfach auf Export. Ein LTSpice – Fenster wird sich sehr schnell öffnen. Beachten Sie immer das Spice Error Log in LTSpice unter View → Spice Error Log um eventuelle Bauteilfehler früh zu erkennen. Nach dem Export ist in Eagle keine Veränderung möglich, solange das LTSpice-Fenster geöffnet ist. 9 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Hinzufügen neuer Bauteile Einteilung der Simulationsmodelle: .model & .subckt Damit verschiedenste Bauteile in LTSpice implementiert werden können, verwendet LTSpice – wie der Name schon sagt – Spicebefehle. In Spice werden Bauteile, je nach ihrer Komplexität, entweder als Model oder als Subcircuit beschrieben. .Model kann nur Standardbauteile enthalten, das heißt: • Dioden (D) • Transistoren (Q) • JFET's (J) • MOSFET'S (M) • Kondensatoren (C) • Induktivitäten (L) Viele Hersteller bieten auf Ihren Homepages downloadbare models zu Ihren Bauteilen an. Diese können leicht in LTSpice implementiert werden. .Subckt besteht aus einer Netzliste, in der sowohl mehrere Bauteile enthalten sind, sowie auch meist die komplette Beschreibung der Anschlusspins des Bauteils als Kommentar. Ausserdem können beliebig viele .model Einträge enthalten sein. Hersteller bieten zu den meisten IC's oder komplexen Standardbauteilen .subckt an. Hinzufügen neuer Models 1. Um models hinzuzufügen, müssen Sie auf der Internetseite des Herstellers die entsprechende Textdatei suchen. Diese hat in etwa unten gezeigte Form. Öffnen Sie LTSpice, klicken Sie auf Öffnen und wählen Sie im Verzeichnis lib/cmp die entsprechende Standardbauteilebibliothek aus. Achten Sie darauf, dass im geöffnetem Fenster die Einstellung eingestellt ist, da Sie die Bibliotheken sonst nicht sehen können. Kopieren Sie nun den vom Hersteller bereitgestellten Text ganz unten in die in LTSpice geöffnete Datei hinein. .MODEL BC846A NPN( + IS = 9.677E-15 + NF = 0.9922 + ISE = 5.44E-15 ... + Icrating = 100m + VCEO = 65 + mfg = NXP) Folgende Modifikationen müssen häufig vorgenommen werden: • grün markierte Klammern einfügen • bei Transistoren sollte Icrating (Kollektorstrom) sowie VCEO (Spannungsfestigkeit) aus dem Datenblatt ergänzt werden, oft auch als grüner Kommentar über .MODEL zu finden. • mfg bedeutet Manufacturer • bei Dioden noch zusätzlich type = silicon , schottky oder zener einfügen Klicken Sie nun auf speichern . 10 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik 2. Öffnen Sie nun Cadsoft Eagle. Suchen Sie dort im Control Panel, je nach Bauteil, die entsprechende Bibliothek im Ordner Standardbibliothek Labor ST A&Vt und öffnen Sie diese per Doppelklick. Klicken Sie im nun geöffneten Fenster oben in der Leiste auf den Device Button. Geben Sie - wie hier gezeigt - den Namen des neuen Bauteiles ein (muss mit der Bezeichnung im .MODEL übereinstimmen). Bestätigen Sie nun mit OK. Nächstes Pop-Up Fenster mit „Ja“ bestätigen. 3. Nun muss dem Device ein Symbol zugewiesen werden. Hinweis: Für die meisten Standardbauteile sind die bereits definierten Symbole ausreichend. Wenn andere Symbole gebraucht werden, sehen Sie sich den entsprechenden Abschnitt bei .subckt an (Seite 14 – Punkt 2). Klicken Sie links auf das Icon Add und weisen Sie das ensprechende Symbol dem Device zu (z.B NPN). Das Symbol hängt nun am Mauszeiger. Platzieren Sie das Symbol mittig im Fenster, sodass das Kreuz in der Mitte liegt. 4. Im nächsten Schritt wird dem Device ein Package zugewiesen. Klicken Sie hierzu rechts unten auf Neu. Wählen Sie nun das entsprechende Package aus der Liste aus. Hinweis: Wenn Sie den Namen eines Device oder Symbol ändern möchten bzw. selbiges sogar löschen möchten: Öffnen Sie über Device oder Symbol das gewünscht Objekt und geben Sie in der unten gezeigten Befehlsleiste die Kommandos remove oder rename ein, gefolgt von der jeweiligen Bezeichnung. (hier gelb markiert): 11 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Packagezuweisung: In der Regel ist das gewünschte Package nicht in der Liste enthalten. Um neue Packages zuzuweisen, wechselt man in das Control Panel, sucht das entsprechende Package in anderen Bibliotheken (z.B. ref-packages.lbr) und zieht diese per Drag&Drop in das geöffnete Bibliotheksfenster in die Symbolansicht. Das Package taucht nun in der Liste im rechten Feld auf und kann wie oben beschrieben zugewiesen werden. 5. Legen Sie sich nun Informationen bezüglich der Anschlussbelegung des Bauteils bereit. Diese Attribute können Sie dem Datenblatt entnehmen. Klicken Sie unten rechts im Bibliotheksfenster auf Connect und verbinden Sie die Symbolpins mit den Packagepins entsprechend ihrer Definition im Datenblatt per Doppelklick oder per Button Connect. Das Gelbe Ausrufezeichen wechselt nun zu einem grünen Haken. Hinweis: Eventuell ist nicht erkennbar, welcher Pin welche Nummer trägt. In diesem Fall: Klicken Sie in der Menüleiste oben auf Symbol. Deaktivieren Sie links über das Icon alle Layer (Feld: Keine) bis auf 93 Pins und 94 Symbols. Rechtsklick auf die Pins → Eigenschaften → Feld: Name verrät Pinnummer bzw. Name. 6. Klicken Sie nun unten rechts auf den Button Prefix, um dem Bauteil den richtigen Zählbuchstaben zuzuweisen. Diese sind wie folgt: • • • • • • Transistoren → Q Mosfet → M Fet → J Diode → D Kondensator → C Induktivität → L 12 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik 7. Als vorletzten Schritt müssen die Simulationsattribute eingegeben werden, damit auch LTSpice anschließend das Bauteil simulieren kann. Klicken Sie dazu auf das in blau geschriebene Schriftfeld Attributes. Hier gelb markiert. Es öffnet sich das gezeigte Fenster, klicken Sie hier auf die Schaltfläche Neu. Es müssen grundsätzlich immer drei Eigenschaften definiert werden. Diese sind SPICEMODEL, SPICEPREFIX und SPICETYPE. Für das SPICEMODEL gilt bei models grundsätzlich die Eigenschaft: „NONE“. Diese Einstellung bewirkt, dass der Name des Bauteils für die Suche nach dem Entsprechenden Model in LTSpice benutzt wird. Das SPICEPREFIX ist identisch mit dem in Punkt 6 genannten. Im Feld SPICETYPE muss eingegeben werden, um welchen Typ Bauteil es sich handelt. Hierzu folgende Tabelle: • Npn-Transistor → npn • Pnp-Transistor → pnp • N-Kanal Mosfet → nmos • P-Kanal Mosfet → pmos • N-Kanal JFet → njf • P-Kanal JFet → pjf • Dioden → diode • Kondensator → cap • Spule → ind • Widerstand → res Geben Sie wie rechts gezeigt die passenden Attribute ein. Speichern Sie danach per Saveicon das Bauteil ab. 13 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik 8. Der letzte Schritt ist das Exportieren des Bauteiles inklusive Symbol in LTSpice. Klicken Sie dazu rechts oben auf die mit LTCspice bezeichnete Schaltfläche und anschließend auf Export. Überprüfen Sie an dieser Stelle noch einmal, ob die hier angezeigten Ordnerpfade mit Ihren übereinstimmen. Achten Sie ebenfalls darauf, dass nur Ihr neu erstelltes Device exportiert wird und nicht die ganze Bibliothek. Nach diesem Schritt ist das erstellte Bauteil nun voll verwendbar. Zum Abschluss sollte aber auf jeden Fall eine kleine Schaltung in Eagle erstellt und anschließend nach LTSpice exportiert werden, um eine Testsimulation durchzuführen. Falsch angeschlossene Pins, oder Tippfehler in der .model Datei, kommen so zum Vorschein. Um sicherzugehen sollte auf jeden Fall immer ein Blick in das Spice Error Log geworfen werden. Dieses kann in LTSpice unter View → Spice error log, oder über das Tastenkürzel Ctrl + L eingesehen werden. Hinzufügen neuer Subcircuits Hinweis: Einige Schritte sind identisch mit denen aus dem vorherigen Kapitel. Deshalb sind einige Punkte nicht beschrieben. Das Hinzufügen von Subcircuits kann entweder von Nöten sein, um Standardbauteile diverser Hersteller einzubinden, welche nicht nur mit einem .model beschrieben werden können, oder um eigene kleine Schaltungen, eine übersichtliche Formatierung zu geben. Dies kann der Fall sein, wenn die Schaltung in einem DIL oder DIP Gehäuse untergebracht ist, wie die GK- und FK- Module des PST-3. Deshalb erfolgt vorerst eine getrennte Betrachtung: aus eigener Schaltung: 1. Zuerst wird mit den bekannten Methoden ein Schaltplan in LTSpice vollständig erstellt. Hierbei ist aber von Nöten, Spannungsquellen u.ä. nicht einzuzeichnen. Die Funktion der Schaltung muss also vorher getestet und die Quellen anschließend entfernt werden. Wichtig ist vor allem, dass die Ein- und Ausgänge der Schaltung mit Labels versehen werden - entweder mit einer Nummerierung oder mit Buchstaben. Hierzu normale Labels ohne Spezialisierung auf Ein- und Ausgang verwenden → Port type: None. 14 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik 2. Klicken sie nun in der Menüleiste auf View → Spice Netlist. Es öffnet sich ein Fenster wie im Folgenden gezeigt. Öffnen Sie mit einem Rechtsklick unten abgebildetes Popup-Menü und wählen Sie Generate Expanded Listing aus. Speichern Sie die erzeugte Netzliste im Hauptinstallationsorder von LTSpice, sinnvollerweise mit Bauteilnamen als Dateiname und der Endung .sp, ab. In LTSpice erscheint nun automatisch eine neue Registerkarte mit der Netzliste. 3. Die Netzliste wird nun zum Subcircuit umkonfiguriert. Geben Sie in der 2. Zeile folgenden Syntax ein: .subckt <Bauteilname> <1. Anschluss> <2. Anschluss> ...<n-ter Anschluss> Speichern sie jetzt mit File → save as die geänderte Netzliste im Ordner LTspiceIV/lib/sub mit der Endung .sub statt .sp ab. Lassen Sie die Registerkarte für Kontrollzwecke trotzdem geöffnet. Springen Sie hier zum Unterpunkt „mit Herstellerinformation“ Seite 16 - Punkt 2. (Seite 16 Punkt 1 gilt nur für denjenigen, der auschließlich mit der Herstellerinformation einen Subcircuit erstellen möchten.) 15 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Mit Herstellerinformation Die Netzliste die benötigt wird, um ein Bauteil von einem Hersteller zu implementieren, wird meist vollständig bereit gestellt. Modifikationen sind i.d.R. nicht von Nöten. Da die Hersteller aber die Netzlisten oft in nicht kompatiblen Formaten (z.B.: .prm) anbieten, ist die entsprechende Datei mit einem Editor zu öffnen. (Je nach Einstellung hat ihr Browser die Netzliste nach dem Tastenklick bereits geöffnet. Kopieren Sie dann einfach den Inhalt in ein neues Editorfenster) 1. Speichern Sie die Datei in LTSpiceIV/lib/sub ab. Achten Sie darauf, dass der Dateiname mit dem Bauteilnamen übereinstimmt und verwenden Sie die Dateiendung .sub. 2. Im nächsten Schritt muss dem Bauteil in LTSpice ein Symbol zugewiesen werden, welches anschließend in Cadsoft Eagle ebenfalls benutzt wird. Dazu in der .sub Datei Rechtsklick auf .subckt in der 2. Zeile und Create Symbol anwählen. Bestätigen Sie das nun auftauchende PopUp-Fenster. Es wird nun automatisch ein Symbol generiert, welches bereits mit den in der Netzliste definierten Pins versehen ist. Dieses Symbol sollte auf jeden Fall der Übersichtlichkeit wegen verändert werden. Gezeichnet wird mit dem Eintrag Draw in der Menüleiste oder den dort definierten shortcuts. Wenn Sie das Symbol editiert haben, speichern Sie es in einem zum Bauteiltyp passenden Ordner im Pfad .../LTSpiceIV/lib/sym/eagle ab. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, bereits vorhandene Symbole zu übertragen. Dazu öffnen Sie ein bekanntes Symbol im Verzeichnis .../LTSpiceIV/lib/sym. Ändern Sie den Namen des Devices per Rechtsklick auf die bisherige Bezeichnung (hier gelb markiert), indem Sie im Feld String Contents den neuen Bauteilnamen eingeben. Es kann auch im nächsten Schritt unter Value neu benannt werden. 16 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Anschließend in der Menüleiste: Edit → Attributes → edit attributes auswählen. Es öffnet sich ein Fenster mit rechts gezeigtem Inhalt. In der letzten Zeile muss noch das ModelFile angepasst werden. Geben Sie hier die korrekte Bezeichnung der oben erstellten .sub Datei ein. Überprüfen Sie die Kompatibilität der Labels des Symbols mit den Einträgen in der .sub Datei. Speichern Sie anschließend das Bauteil unter dem Bauteilnamen in einem geeigneten Ordner ab. Wichtig: Löschen Sie die im Ordner .../LTSpiceIV/lib/sym/AutoGenerated enthaltene automatisch generierte Datei, da LTSpice sonst auf dieses Symbol zugreift und nicht auf das editierte. 3. Öffnen Sie nun Cadsoft Eagle und wählen Sie im Control Panel die Bibliothek, in der Sie ein neues Bauteil integrieren möchten. Klicken Sie auf die LTC Schaltfläche in der Menüleiste und wählen sie Import. Betätigen Sie im geöffnetem Fenster die obere browse Schaltfläche und suchen Sie nach Ihrem in Punkt 2 editierten Symbol. Nehmen Sie hier keine weiteren Einstellungen vor und bestätigen Sie mit Ok. Eagle erstellt dann automatisch ein neues Device mit dem Namen des Symbols und einem neuen, dazugehörigen Symbol. Diese werden nun mit der Schaltfläche Add (siehe Seite 4 – Punkt 3) verbunden. Die Packagezuweisung erfolgt völlig analog zu .model. Arbeiten Sie nun die Punkte 4, 5 und 6 bei der Bauteilerstellung mit .model ab. 4. siehe oben 5. siehe oben 6. siehe oben 7. Ab hier ändert sich der Vorgang wieder. Lassen Sie das Attribute-Feld leer, bzw. so wie es war. Auch ein Export ist nicht nötig. Nachdem Sie jetzt speichern, steht Ihnen das Bauteil zur Verfügung. Testen Sie auch hier wieder das Bauteil auf seine Eigenschaften mit einer geeigneten Testsimulation, um eventuelle Fehler bei der Pin/Pad – Vergabe zu erkennen. Spice Error Log ebenfalls beachten! 17 / 18 Hochschule München Labor Schaltungstechnik Liste der eingebundenen Bauteile: Dioden: • • • • • • • • • BAS16 BAS216 BAT48 BAV70 zweifach ausgeführte High speed switching Diode BAV99 zweifach ausgeführte High speed switching Diode BAV103 BZX84C10V LL4148 Led's mit Bezeichung wurden nicht eingebunden, wohl aber das PLCC2-package, die Auswahl nach Farbe muss in LTSpice erfolgen. Transistoren: Npn-Transistoren: • • • • • • • • • • • BC846A BC847BS BCV61C BCW60C BCW71 BCX55 BF820 BFP420 BST52 BSV52 MJD200G zweifach ausgeführter Npn-Transistor Stromspiegel mit zwei Emitteranschlüssen Darlingtontreiber mit Schutzdiode Pnp-Transistoren: • • • • • • BC556B BC856A BCW69 BCX53 BST62 MJD210G PNP-Darlington-Treiber mit Schutzdiode N-MOS : • • • • • 2N7002 BSS83 FDV303N IRLR3915 IRLRU7807Z mit Schutzdiode mit Schutzdioden (GS + DS) mit Schutzdiode mit Schutzdiode P-MOS : • • FDV302P FDV304P (funktioniert nur mit zusätzlicher Quelle für Temp.-Spannung), inkl Schutzdioden (funktioniert nur mit zusätzlicher Quelle für Temp.-Spannung), inkl Schutzdioden FET : • • BFR30 BFR31 18 / 18