Reportage in ACS
Transcription
Reportage in ACS
Thailand_2x 12.8.2010 9:19 Uhr Auto Seite 4 Lifestyle Erkundungen auf eigene Faust bieten den besonderen Reiz Selber Fahren in Thailand Warm bis heiss bleibt es in Thailand, wenn bei uns der Winter einzieht. Und man kann den Horizont nach Kambodscha erweitern; in ein von der Geschichte geschundenes Land, welches mit Angkor eines der weltweit interessantesten Mysterien bietet. Ankommen auf der Ferieninsel Koh Chang Wir hatten mit Tourasia, einem ausgewiesenen Asienspezialisten, die Gelegenheit, im Zuge einer Evaluationsreise für Reiseagenturen die neusten Möglichkeiten zu erkunden. Dazu gehört neuerdings, dass sich Thailand stressfrei mit einem Mietwagen erkunden lässt. Nicht selbstverständlich, weil dort auf der «falschen» Strassenseite gefahren wird und die thailändischen Buchstaben für uns böhmische Dörfer sind. Schon an der ersten Kreuzung bleibt man stehen, kann sich nur mit dem Sonnenstand einigermassen in die gewünschte Richtung vorwärts bewegen. Im engmaschigen Strassennetz geht das nicht lange gut. «Zum Glück» spielte unser Navi nicht mit, quittierte rasch den Dienst, sodass wir auf Strassenkarte und Wegweiser angewiesen waren. Und siehe: Es hat bis zu den Inseln und später auch im Inland funktioniert. Weil auf den wichtigen Routen die Wegweiser auch lateinische Übersetzungen tragen und auf Nebenstrassen regelmässig brauchbare Hinweise auftauchen. Auf den Thailändischen Nationalstrassen geht es – sagen wir es zurückhaltend – weniger strukturiert als auf unseren von Geschwindigkeitskontrollen durchsetzten Autobahnen zu. Man ist stärker gefordert. Für den, ders mag, macht Autofahren aber richtig Spass in Thailand, wo im Gewuschel letztlich nicht der Stärkere, sondern die Vernunft gewinnt. Die Strasseninfrastruktur ist hochstehend, dort, wo die Touristen hinfahren wollen, meistens vierspurig ausgebaut. Eine angenehme, entspannte Erfahrung. Auf der Fährenüberfahrt zur Ferieninsel Koh Chang kommt definitiv Stimmung auf, und man ist bereit, die mehrheitlich gnadenlos schön gelegenen, teilweise ultramodernen, hauptsächlich aber perfekt bedienten Hotelanlagen zu geniessen. Die kleine Insel bietet Ruhe und viel Abwechslung, grad wie einem der Sinn steht. Einsame Strände, schrille Discos, Treckingtouren zu imposanten Wasserfällen, Fahrrad- und Töffvermietungen, Wanderungen auf dem Thailand/Kambodscha Die beste Reisezeit ist zwischen Oktober und April. Sonst sieht man weniger blauen Himmel, aber warm ist es immer. Mit Englisch kommt man überall durch, in Kambodscha ist auch Französisch verankert. Der Standard der Hotels ist in beiden Ländern überdurchschnittlich. Automieten sind in Thailand empfehlenswert, in Kambodscha nicht möglich, dafür sind dort Mieten mit Fahrer günstig. Für Tagesausflüge empfehlen wir die Tucktuck-Taxis. In allen grösseren Orten werden nicht nur asiatische, sondern auch westliche Mahlzeiten angeboten. Menschenleere Strände, Dschungel im Hinterland, warm bis heiss ist es immer Thailand besteht nicht nur aus Badestränden Elefantenrücken und Tauchparadiese. Ein Kontrastprogramm zum wirbligen Bangkok oder zum eine Stunde entfernten Pattaya, wo man längst gelernt hat, wie Abzocken funktioniert. JW Auto & lifestyle | November 2010 Thailand_2x 12.8.2010 9:19 Uhr Seite 5 Kambodscha und die Tempel von Angkor Von Bangkok nach Siem Reap dauert der Flug eine knappe Stunde, und man landet in einer anderen Welt mit Bauern, die friedlich ihre Felder bestellen. Falsch, wenn man nur die weltberühmten Tempelanlagen von Angkor ausserhalb der Und draussen stehen die «Tucktuck», ritschaähnliche Motorräder, eine Towndurchquerung damit muss sein, kostet fast gar nichts. Einen Marktbesuch darf man nicht verpassen. Hier ist Leben, hier ist Freundlichkeit, hier ist Vielfalt. In Siem Reap stehen einige der interessantesten Hotels der Welt Angkor mit den verschiedenen Tempeln – Angkor Wat ist nur einer von ihnen –, angefangen im 10. Jahrhundert, ist erschlagend, übersteigt alles, was der Mensch nach einem Besuch in Gizeh und Luxor oder dem Besteigen der Akropolis erwartet hatte vor sein Objektiv zu kriegen. Und sie beweisen, dass die Khmer – nicht die Roten – schon früh ein aufgewecktes und arbeitsames Volk gewesen sind. JW Angkor Wat erschlägt einen schier Stadt besuchen möchte. Siem Reap ist Ereignis für sich. Das fängt mit den Absteigen an, welche Tourasia empfiehlt. La Résidence d’Angkor, vielleicht eines der schönsten Hotels weltweit, mitten im hektischen Zentrum und trotzdem eine Oase der Ruhe, mit allen Schikanen und bis ins Pissoir durchgestylt, aber nicht überzeichnet. Wer hätte das gedacht – in Kambodscha! Ähnlich, familiärer, nicht ganz so stylisch La Maison d’Angkor. Dieses Hotel hat ebenfalls einen länglichen Pool im Hof. Oder das Hôtel de la Paix, wiederum im Zentrum, fast ausgeflippt. Wer es mag, kann auf einer an Seilen aufgehängten Liege speisen, absolut crazy auch die Bar. Auto & lifestyle | November 2010 Schlimmes ist zu befürchten: Die Zuwachsraten sind gigantisch, fraglich, wie lange man sich Siem Reap mit Angkor noch antun darf: Jetzt oder nie! Nach der Öffnung des geschundenen Landes und der Wiederentdeckung von Angkor war ein Anziehen des Tourismus absehbar. Dass die Reiselustigen auch aus China oder Vietnam anreisen würden, stand nicht auf der Rechnung. Sie kommen in Scharen. Bedauerlich, dass der Eintrittspass lediglich 20 US-Dollar kostet, schliesslich muss die sich über 50 km2 erstreckende Anlage saniert und instandgehalten werden. Ein ungeheurer Kraftakt für das arme Land. Eine Fahrt mit einer motorisierten Ritscha muss sein