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Cop. Preparation TED_SSM:Layout 1 06/09/10 12:34 Pagina 1 SSM Geistliche Vorbereitung Reflexion über die Tugenden der Ehrwürdige Dienerin Gottes M. Franziska v. Kreuze Streitel Hundertjahrfeier des Todes 1911-2011 Programm der Kongregation Schwestern von der Schmerzhaften Mutter DEFINITION: Durch den Glauben glauben wir an Gott und glauben wir alles, was er uns geoffenbart hat und was die heilige Kirche uns zu glauben vorlegt. (Katechismus der Katholischen Kirche, # 1842) Die Dienerin Gottes zeigte immer einen starken Glauben. Sie stellte sich jeder Herausforderung gelassen und hatte immer den Willen Gottes im Sinn. Sie glaubte sehr stark, dass das, was Gott ihr gab, das beste für sie war. Oft sagte sie: Alles, wie Gott will. Sie zeichnete sich aus durch einen starken Glauben und unaufhörliches Gebet, besonders vor dem Allerheiligsten. M. Franziska hielt immer eine besondere Verehrung zur Schmerzhaften Mutter aufrecht. Sie wollte, dass alles Schwestern den Namen Maria tragen. G L A U B E ZEUGENAUSSAGEN: Ich weiß, dass sie in ihrem Leben einen großen übernatürlichen Glauben besaß. Bei der Gebetszeit nahm sie immer eine bescheidene und erbauliche Haltung ein, die auch uns zum Gebet einlud. (Sr. M. Wendelina Bauer) Sie war eifrig um die Bekehrung von Sündern und die Rückkehr von Häretikern zum katholischen Glauben bemüht. (Schwester M. Regina Galletti) Sie liebte die Heilige Schrift; sie erklärte das Evangelium sehr deutlich und lehrte die Schwestern, aus dieser wertvollen Nahrung für ihr geistliches Leben zu schöpfen. (Sr. M. Johanna Ankenbrand) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Röm 9, 9-10) UNSER LEBENSWEG Artikel: 34, 3 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an P. Johannes Franziskus Jordan: Brief 71 (50), 11. Dezember 1883, #3 Brief 81 (68), 1. Januar 1884, #2 Briefe an ihre Eltern und ihre Schwester Hedwig: Brief 24 (23), 24. Juni 1898, #2 (Fortsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wie können wir als Gemeinschaft unseren Glauben authentischer leben, sodass unser Handeln mit unseren Worten übereinstimmt? PERSÖNLICHE FRAGE: Auf welche Weise zeigen meine Worte und meine Entscheidungen, dass ich eine Person des Glaubens bin? HOFFNUNG DEFINITION: Die Hoffnung ist jene göttliche Tugend, durch die wir uns nach dem Himmelreich und dem ewigen Leben als unserem Glück sehnen, indem wir auf die Verheißungen Christi vertrauen und uns nicht auf unsere Kräfte, sondern auf die Gnadenhilfe des Heiligen Geistes verlassen. Die Tugend der Hoffnung entspricht dem Verlangen nach Glück, das Gott in das Herz jedes Menschen gelegt hat. Sie nimmt in sich die Hoffnungen auf, die das Handeln des Menschen beseelen; sie läutert sie, um sie auf das Himmelreich auszurichten; sie bewahrt sie vor Entmutigung, gibt Halt in Verlassenheit; sie macht das Herz weit in der Erwartung der ewigen Seligkeit. Den Schwung, den die Hoffnung verleiht, bewahrt vor Selbstsucht und führt zum Glück der christlichen Lieben. (Katechismus der Katholischen Kirche, # 1817-1818) Die Dienerin Gottes übte die Hoffnung ihr ganzes Leben hindurch. Im Laufe ihres schweren Lebens, begegnete Mutter Franziska jeder Herausforderung mit der Hoffnung, dass alles mit Gottes Hilfe aus der Welt geschaffen würde und die Wahrheit ans Licht käme. Sie setzte ihre Hoffnung immer auf die Vorsehung, die ihr helfen sollte zu erkennen, dass Gottes Wille jedes Projekt begleiten würde. Das Ziel, das ihr Handeln das ganze Leben hindurch leitete, war es, die Ehre Gottes zu bekunden. Diese starke Hoffnung gab ihr die Kraft, sich allem zur Ehre Gottes zu stellen. ZEUGENAUSSAGE: Ich hoffe, dass Gott meine Bitten erträgt, denn obwohl ich sehr schwach bin im Guten, habe ich trotzdem ein großes Verlangen danach, gut zu werden und andere zum Guten zu führen. Und wer bittet, empfängt…, wer im Vertrauen bittet, empfängt sogar noch sicherer. (M. Franziska vom Kreuz) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Ps 16) (Spr 10,28) (Röm 12,12) (Röm 15,13) UNSER LEBENSWEG Artikel: 43, 53, 84 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Johannes Franziskus Jordan: Brief 2 (2), 18. Februar 1883, #2 Brief 16 (7), 9. März 1883, #3 Brief 69 (46), 7. Dezember 1883, #5 (Fortsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Leben wir unser Leben als Provinz/Region mit der festen Hoffnung und dem Glauben, dass Gott uns dazu führt, den Nöten anderer in für uns angemessener Art zu dienen, oder streben wir immer nach dem, was jenseits dessen liegt? PERSÖNLICHE FRAGE: Wenn ich Schwierigkeiten begegne, ob es nun körperliche, geistliche oder emotionale sind, bin ich dann fähig dazu, Geduld zu üben und meine Hoffnung auf Gott zu setzen, dass diese mich zum Besseren führen werden? LIEBE ZU GOTT DEFINITION: Die Liebe ist jene göttliche Tugend, kraft derer wir Gott um seiner selbst willen über alles lieben und aus Liebe zu Gott unseren Nächsten lieben wie uns selbst. Jesus macht die Liebe zum neuen Gebot. Das von der Liebe beseelte sittliche Leben gibt dem Christen die Freiheit der Kinder Gottes. Er verhält sich vor Gott nicht mehr wie ein Sklave, in knechtischer Furcht, und auch nicht wie ein Tagelöhner, der entlohnt werden will, sondern wie ein Sohn, der auf die Liebe dessen antwortet, der „uns zuerst geliebt hat“. Am größten unter ihnen ist die Liebe. (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1822-1823-1826-1828) Mutter Franziska liebte Gott intensiv und vollständig. Sie liebte auch ihre Nächsten und zeigte diese Liebe, indem sie die Gebote befolgte. Die göttliche Liebe, die sie in ihrem Herzen bewahrte, zeigte sich nach außen durch ihr großes Erbarmen, ihre tiefe Treue zu den religiösen Pflichten, ihren unlöschbaren Durst nach der Eucharistie, ihre enorme Geduld und ihre Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes in ihrem Leiden. Die Liebe machte die Dienerin Gottes fähig, in Einheit mit Gott zu handeln. ZEUGENAUSSAGEN: Ihr Leben war gekennzeichnet von ihrer großen Liebe zu Gott. Ihre Liebe zu Gott schien die Grundlage all ihrer Tugenden zu sein. Von meiner persönlichen Beobachtung her habe ich nie irgendeinen Fehler oder eine Unvollkommenheit in ihr bemerkt. (Msgr. Joseph Joch) Ich weiß, dass ihr die Erfüllung des Willens Gottes alles bedeutete. Das bewies sie in all ihren Leiden und Demütigungen. (Sr. M. Johanna Ankenbrand) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Joh 13,1) (1 Joh 4,19) UNSER LEBENSWEG Artikel: 7, 12-13, (1Kor 13,4-7) 33-34, 39, 49, SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 2 (2), 18. Februar 1883, #3 Brief 17 (8), 14. Marz 1883, #2 Brief 43 (32), 2. September 1883, #2 Brief 72 (53), Dezember 1883, #5 Brief 80 (82) Dezember 1883, #4 Brief 81 (68) 1. Januar 1884, #2 (1 Kor 13,13) (Röm 12,1-2) 140 (Fortsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wie sind wir uns als Gemeinschaft bewusst, dass alles, was wir haben, uns von Gott geschenkt wurde? Was bedeutet es für uns, die Liebe Gottes zu leben? PERSÖNLICHE FRAGE: Wie viel “investiere” ich selbst, was den Wunsch, die Zeit und die Verfügbarkeit betrifft, eine engere Beziehung zu Gott zu entwickeln? DEFINITION: Der Herr verlangt von uns, nach seinem Beispiel unsere Feinde zu lieben, uns dem Fernsten als Nächste zu erweisen, die Kinder und die Armen zu lieben. Die Frucht der Liebe sind Freude, Friede und Barmherzigkeit; die Liebe verlangt Wohltätigkeit und brüderliche Zurechtweisung; sie ist Wohlwollen; sie will gegenseitig sein; sie bleibt uneigennützig und großzügig; sie ist Freundschaft und Gemeinschaft. (Katechismus der Katholischen Kirche, #1825; 1829) N Ä C H S T E N L I E B E Mutter Franziskas Liebe zum Nächsten war eine echte Liebe. Der Zweck ihrer Gründung war es, dass sich die Mitglieder dazu verpflichten, für die Heiligung der Seelen zu arbeiten und für die Bedürfnisse der Geringsten zu sorgen. Sie liebte nicht mit Worten, sondern mit Taten. Sie schenkte sich dem Nächsten ganz durch einen demütigen und eifrigen Dienst und vereinigte freundliche Liebe mit Selbstaufopferung, Vergeben ohne Maß, bereit dazu, auf ihre Rechte zu verzichten, immer zu vergeben und Mitgefühl auszudrücken. In ihrer Armut besuchte sie die Armen und half ihnen. ZEUGENAUSSAGEN: Sie liebte Gott und ihre Nächsten sehr, aber sie hatte eine besondere Liebe für die Kindern und die Armen. Sie ermutigte uns, mit den Kranken geduldig und freundlich zu sein und diesen Dienst aus Liebe zu Gott zu tun. Sie sorgte sich sehr gut um die Schwestern. (Sr. M. Wendelina Bauer) Sie liebte alle gleich, drückte aber diese Liebe in besonderer Weise gegenüber jenen aus, die ihr Schwierigkeiten und Missfallen bereiteten. Sie betete für jene, die versucht hatten, ihren Ruf zu schädigen, indem sie die Wahrheit verzerrten. (Sr. M. Johanna Ankenbrand) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Joh 15,9-12) (Apg 4,32-35) (1 Joh 3,16-18) (Röm 12,9-19) (1 Joh 2,9-11) UNSER LEBENSWEG Artikel: 5, 12, 14, 21-22, 43-44, 49, 53 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an P. Johannes Franziskus Jordan: Brief 2 (2), 18. Februar 1883, #3 Brief 57 (40), 13.November 1883, #2 Brief 68 (45), 5. Dezember 1883, #5 Brief 81 (68), 1, Januar 1884, #5 Brief 92 (56), 14. Februar 1884, #5 Brief 99 (60), 25. Dezember 1884, #1 (Fontsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wie drücken wir echte Liebe ohne Heuchelei in unserem gemeinsamen Leben aus? PERSÖNLICHE FRAGE: Wie und in welcher Art behandle ich andere mit menschlicher Würde, angefangen bei meinen Mitschwestern? N Ä C H S T E N L I E B E KLUGHEIT DEFINITION: Die Klugheit ist jene Tugend, welche die praktische Vernunft bereit macht, in jeder Lage unser wahres Gut zu erfassen und die richtigen Mittel zu wählen, um es zu erlangen. (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1806) Durch die Tugend der Klugheit erwarb sich die Dienerin Gottes das Vertrauen der Menschen. Bei einem sorgfältigen Lesen der Zeugnisse ist es klar, dass die Dienerin Gottes mit der Tugend der Klugheit bekleidet war: sie wusste zu entscheiden, was in jedem Augenblick zu tun war. Ihr einfaches Leben offenbarte christliche Weisheit und gesunden Menschenverstand. Bevor sie etwas unternahm, suchte sie die Erleuchtung durch Gott im persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet. Sie unterstellte ihre Einsichten und Vorhaben klugen Geistlichen und war immer bereit, Personen und Situationen richtig zu beurteilen. ZEUGENAUSSAGEN: Sie war klug. Ihre Klugheit war übernatürlich, und sie war in allen ihren Handlungen sichtbar. (Msgr. Joseph Joch) … war sie sehr klug, erfüllt von übernatürlicher Klugheit. Bevor sie eine Entscheidung traf, betete sie immer um Gottes Erleuchtung und bat ums Gebet. Oft erbat sie auch den Rat des geistlichen Leiters und der Oberen. (Sr. M. Johanna Ankenbrand) Sie handelte immer nach ernsthafter Überlegung und betete, damit alles in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes geschehen würde. Sie war immer klug, wenn sie einen Rat gab, und bat den Herrn in ihren Unternehmungen im Gebet, ihr die notwendige Erleuchtung zu schenken. (Sr. M. Bernarda Hümpfner) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Sir 37,12-15) (1 Kor 2,4) UNSER LEBENSWEG Artikel: 91, 93 SCRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 24 (14), März 1883, # 1 Brief 47 (33), 25. September 1883, # 4 Brief 53 (38), 20. Oktober 1883, # 4 Brief 84 (69), 6. Januar 1884, # 2 (Fortsetzung) QUELLEN: Brief 89 (74), Januar 1884, # 1 Brief 90 (54), 28. Januar 1884, # 3 REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Beziehe ich die notwendige Information in meinen Unterscheidungsprozess ein und treffe danach meine Entscheidungen in Übereinstimmung mit dem Werten des Evangeliums und der Kongregation? PERSÖNLICHE FRAGE: Bringe ich mein Wissen, meine Erkenntnisse und Erfahrungen in den Unterscheidungsprozess der Gemeinschaft ein? GERECHTIGKEIT DEFINITION: Die Gerechtigkeit als sittliche Tugend ist der beständige, feste Wille, Gott und dem Nächsten das zu geben, was ihnen gebührt. Die Gerechtigkeit gegenüber Gott nennt man „Tugend der Gottesverehrung“. Gerechtigkeit gegenüber Menschen ordnet darauf hin, die Rechte eines jeden zu achten und in den menschlichen Beziehungen jene Harmonie herzustellen, welche die Rechtschaffenheit gegenüber den Personen und dem Gemeinwohl fördert. (Katechismus der Katholischen Kirche, # 1807) Die Dienerin Gottes war überzeugt, dass Gott gegeben werden muss, was ihm gehört, weil – wie sie sagt – Er alles gibt, was wir für unsere geistlichen und materiellen Bedürfnisse brauchen. In ihrer Rede und in ihren Handlungen war Gott die absolute Priorität. Sie stellte sich ständig unter das Wort Gottes, die kirchliche Autorität und Gottes Gesetzt. Bezüglich Gerechtigkeit gegenüber anderen zeigte sie nie eine Vorliebe für irgendjemand. Sie behandelte alle gleich und verletzte niemand absichtlich. ZEUGENAUSSAGE: Sie liebte die Gerechtigkeit innig und auch wenn die Gerechtigkeit bei ihr nicht anerkannt wurde, hat sie sich nicht verteidigt. Sie tat immer das, was recht war, besonders Gott gegenüber. Soviel ich weiß, hat sie immer versucht das meist Vollkommene zu tun. Ich weiß kein Beispiel von Ungerechtigkeit aus ihrem Leben. (Msgr. J. Joch) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Eph 4,24) (Eph 5,9) UNSER LEBENSWEG Artikel 44 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 48 (78), September 1883, # 3 Normen von 1883 111, # 12 REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Benenne ein Problem bezüglich Gerechtigkeit der damaligen Zeit, von dem sich Mutter Franziska während ihres Lebens herausgefordert sah und wie sie darauf Antwort gegeben hat. Welche Botschaft bietet sie uns an? PERSÖNLICHE FRAGE: Beweist mein Handeln, dass ich möchte, dass die Rechte aller respektiert werden? TAPFERKEIT DEFINITION: Die Tapferkeit ist jene sittliche Tugend, die in Schwierigkeiten standhalten und im erstreben des Guten durchhalten lässt. Sie festigt die Entschlossenheit, Versuchungen zu widerstehen im sittlichen Leben Hindernisse zu überwinden. Die Tugend der Tapferkeit befähigt, die Angst, selbst die vor dem Tod, zu besiegen und allen Prüfungen und Verfolgungen die Stirn zu bieten. (Katechismus der Katholischen Kirche, #1808) Mutter Franziska wich niemals vor Verzweiflung zurück und zeigte eine große christliche Tapferkeit. Sie war mutig und fest entschlossen, jedes Ziel, von dem sie dachte, dass es von der göttlichen Vorsehung geprägt war, zu erreichen; sie gab nie auf, aufgrund von Schwierigkeiten, zeigte heroische Geduld im Ertragen jeder Not. Sie war stark im Leiden, und sie ertrug es aus Liebe zu Gott, indem sie der Schmerzhaften Mutter als ihrem Beispiel nacheiferte. Ihre Stärke war außergewöhnlich im Ertragen der Strapazen der Gründung und bot jeder Art von Erschwernissen die Stirn, einschließlich der Reisen nach Übersee, um den Gründungen in Amerika zu folgen. Mit Demut, großer Würde und sittlicher Stärke ertrug sie die Absetzung vom Amt der Generaloberin der Kongregation, die sie gegründet hatte. ZEUGENAUSSAGEN: Sie war immer stark in ihrer Selbstverleugnung und ihren Leiden; sie beschwerte sich nie. Sie war während ihrer ganzen Krankheit hindurch fröhlich und geduldig. Sie suchte Trost im Gebet vor dem Tabernakel. (Sr. M. Bernarda Hümpfner) Mutter Franziska hat lange Zeit gelitten, aber immer mit großer Hingabe. Sie hatte einen langen und schmerzlichen Todeskampf. (H. Augusto Grispigni) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Jes 12,1-6) (Ps 118,14) (Joh 16,33) (Röm 8, 35-39) (Ps 23) (Ps 27) (Ps 46) UNSER LEBENSWEG Artikel: 4, 11, 28, 39, 41, 51 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an P. Johannes Franziskus Jordan: Brief 2 (2), 18. Februar 1883, #2 Brief 7 (5), 26. Februar 1883, #1 (Fortsetzung) QUELLEN: Brief 15 (6), 6 Marz 1883, # 3-5 Brief 17 (8), 14 Marz 1883, #1 Brief 17 (8), 14 Marz 1883, #5 Brief 41 (30), 21 Juli 1883, #3 Brief 96 (85), 10 April 1884, #4 REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wie und wann zeigen wir als Gemeinschaft, dass wir unseren Glauben durch das Ostergeheimnis leben? Wie nehmen wir mit Tapferkeit unsere Kreuze und Begrenzungen an, die aus dem Gemeinschaftsleben und unserem Dienst kommen? PERSÖNLICHE FRAGE: Wie drücke ich in Zeiten des Leidens und in Schwierigkeiten meine Gefühle aus, und wie gehe ich sie an? MÄSSIGUNG DEFINITION: Die Mäßigung ist jene sittliche Tugend, welche die Neigung zu verschiedenen Vergnügungen zügelt in im Gebrauch geschaffener Güter das rechte Maß einhalten lässt. Sie sichert die Herrschaft des Willens über die Triebe und lässt die Begierden die Grenzen des Ehrbaren nicht überschreiten. Der maßvolle Mensch richtet sein sinnliches Strebevermögen auf das Gute, bewahrt ein gesundes Unterscheidungsvermögen und richtet sich nach dem Wort. „Folg nicht deinem Herzen und deinen Augen, um nach dem Begehren deiner Seele zu leben”. (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1809) Das Leben von M. Franziska, der Dienerin Gottes, war immer von Mäßigung eingefärbt. Wenn wir die verschiedenen Phasen ihres Lebens anschauen, erkennen wir, dass sowohl Mäßigung als auch ihre Liebe zu Gott im Laufe der Zeit immer größer wurde. Sie aß und trank nur sehr sparsam. Sie schlief nur, soviel wie nötig war und manchmal sogar noch weniger. Sie nahm nicht an den Genüssen des Lebens teil. Sie war mäßig im Sprechen und handeln. In den letzten fünfzehn Jahren ihres Lebens gab sie ein Beispiel der Zurückhaltung und Gelassenheit, besonders in der Zeit ihrer Krankheit. ZEUGENAUSSAGE: Sie war sehr abgetötet im Essen und Trinken; sie war mit dem zufrieden, was ihr angeboten wurde. Sie beschwerte sich nie über das Essen, weil es zu dürftig war. (Sr. M. Bernarda Hümpfner) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Tit 2,1-8) (1 Thess 5,6) (1 Petr 4,7-8) UNSER LEBENSWEG Artikel: 5, 6, 44, 39 SCRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 4 (3), 19. Februar 1883, # 3 Brief 24 (14), 25. März 1883, # 2 Brief 80 (82), Dezember 1883, # 4 Brief 81 (68), 1. Januar 1884, # 2 (Fortsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wie zeigen wir als Gemeinschaft unsere Verantwortung für den Gebrauch der natürlichen Ressourcen wie Wasser, Elektrizität und Kraftstoffe? PERSÖNLICHE FRAGE: Wann wurdest Du eingeladen, deine eigene Bequemlichkeit zu riskieren, um den Bedürfnissen anderer zu dienen? ARMUT DEFINITION: Die Dienerin Gottes liebte das Beispiel der Armut, dem der Hl. Franziskus folgte, deshalb versuchte sie sehr, ihm nachzueifern. Sie war nicht glücklich mit den Instituten, in die sie eintrat, einschließlich dem von Pater Jordan, weil sie ständig danach strebte, einen noch lostgelösteren, ärmeren, einfacheren und strengeren Lebensstil zu führen. Sie ermahnte die Schwestern, diesen Lebensstil zu lieben, indem sie sagte: „Liebe zur Armut ist die Grundlage aller Tugenden“. Ihre äußere Armut im Handeln war der Dienst an anderen, die Freiheit und Disziplin eines einfachen Lebensstils vorausgesetzt. Darüber hinaus gab ihre innere Armut, die sich als eine „feinfühlige Bescheidenheit” offenbarte, Anlass zum Zeugnis für ihr Leben und ihren Dienst, von dem gesagt werden konnte: „Sie dachte nie an sich selbst“. ZEUGENAUSSAGE: Sie liebte die Armut und übte sie in höchstem Maße. Sie übte sie in allen materiellen Dingen, kümmerte sich aber mit großer Sorge um die Bedürfnisse der Schwestern. (Schwester Maria Stanisla Schön) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Mi 6, 6-8) (2 Kor 8,9) UNSER LEBENSWEG Artikel 15, 16, (Mt 9, 9-13) (Lk 21,1-4) 22, (Mt 8,20) (Lk 1,52-55) 23 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 2 (2), 18. Februar 1883, # 3; Brief 4 (13), 19. Februar 1883, # 3 und 4; Brief 13 (95), Februar/März 1883, #1 REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wenn Sie über den Geist des Lebens in Armut vom Hl. Franziskus und die Nöte des Volkes Gottes in ihren Gebieten vor Ort nachdenken, welche zwei Schritte können Sie al seine Lokalhaus gehen, um Mutter Franziska darin nachzuahmen, einen einfacheren und losgelösteren Lebensstil zu führen, der es Ihnen besser möglich machen würde, den Nöten in ihrem Gebiet vor Ort zu dienen, wie es Mutter Franziska tun würde. PERSÖNLICHE FRAGE: Denken sie über ihren Lebensstil und ihren apostolischen Dienst nach und bestimmen Sie, wie diese die Vision der Armut – „feinfühlige Bescheidenheit“ – wirklich reflektieren. GEHORSAM DEFINITION: Die Dienerin Gottes hat nie gefordert, obwohl sie es gekonnt hätte. Sie war lieber immer gehorsam, zuerst Gott gegenüber, um jeden Preis und dann den Menschen gegenüber, denen sie diente, selbst als sie Oberin war. Sie war gehorsam, als sie gebeten wurde, Musik und Französisch zu unterrichten, auch wenn es ihr großer Wunsch war, den Armen und Kranken zu dienen. Sie gehorchte den Spiritualen und der kirchlichen Autorität als sie abgesetzt wurde. Es war nicht möglich, ihr bei diesem Beschluss der kirchlichen Autorität oder durch eine Ermutigung der Schwestern, die sie liebte, das Institut bei ihr zu belassen, irgendeine Gehorsamsverweigerung nachzuweisen. Mutter Franziska war nicht nur der Generaloberin gegenüber gehorsam und auch gegenüber der Schulleiterin, die Mutter Franziska freundlich aufgenommen hatte, als sie mit 2 Jahren als Waisenkind ankam. Mutter Franziska war vor allem gegenüber dem Anruf Gottes, ihrer Berufung gehorsam. Darin schwankte sie nie; sie blieb ihr immer treu. Sie hörte und spürte, wie Gott sie dazu rief, den Armen zu dienen. Nach vielen Jahren des Leidens bei den Versuchen, im Vertrauen auf den Ruf Gottes, mit den inneren Tugenden des Vertrauens und des Mutes, Gottes Willen zu erfüllen, gründete sie eine Kongregation, die den Lebensstil des Heiligen Franziskus und ihre Vision vom Dienst an den Armen verkörpert. ZEUGENAUSSAGE: Sie übte immer Gehorsam und flößte ihn auch uns ein. Sie war sehr pünktlich in allen Übungen der Gemeinschaft. (Schwester M. Ignatia Schindler) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Mk 6, 7-13) (Mt. 23,46) (Lk.9, 57,62) (Ez.11, 19-20) (Hebr 5,8) (Joh 6,38) UNSER LEBENSWEG Gottgeweihter Gehorsam Artikel: 24, 29, 30, 31, 32 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 2 (2), 18. Februar 1883, # 2 und 3; Brief 12 (81), Februar / März 1883, #1; Brief 22 (12), 18. März 1883, # 5; Brief 24 (14), 25. März 1883, #1 (Fortsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Wie reflektieren Sie als Lokalhaus und in Ihrem Dienst den Gehorsam in Treue zu Ihrem Lebensstil und Dienst, wie er in Unserem Lebensweg definiert ist? PERSÖNLICHE FRAGE: Unter der Voraussetzung, dass wir in einer Gesellschaft leben, die ständig in Veränderung und Unsicherheit begriffen ist, was sind die drei Hauptsorgen der Menschen, denen Sie dienen? Wie antworten Sie in Ihrem Dienst auf diese Nöte im Lichte des Gehorsams gegenüber dem Evangelium darauf? Keuschheit DEFINITION: Die Tugend der Keuschheit entfaltet sich in der Freundschaft. Sie lässt den Jünger Christi erkennen, wie er Jesus nachfolgen und ähnlich werden kann. Jesus hat uns zu seinen Freunden erwählt, sich uns ganz hingegeben und lässt uns an seinem Gott-sein teilhaben. Keuschheit verheißt Unsterblichkeit. (Katechismus der Katholischen Kirche, # 2347) Sie liebte den Herrn leidenschaftlich und bedingungslos. Sie sagte, dass Stolz und Sinnlichkeit die Quelle für die anderen Sünden sind. Das ist der Grund, warum die Sinne, besonders die Augen und die Berührung unter Kontrolle sein müssen. Sie nährte die Keuschheit durch Gebet und bewahrte sie durch Diskretion, indem sie immer auf ihr Benehmen achtete. Sie bat die Schwestern, einen Lebensstil und eine Sprache zu bewahren, die die geweihte Keuschheit durchscheinen lassen. Ihre innere Schönheit zeigte sich nach außen in einer noblen Haltung. Auch noch im Tod hatte sie, wie einige Zeugen bestätigen, die Farben des Lebens, und so wurde auf diese Weise die Verbindung zwischen Jungfräulichkeit und Unverdorbenheit in Erinnerung gerufen. ZEUGENAUSSAGEN: Sie war einfach in ihrer Kleidung, in ihren Worten und in ihren Gesten. Ihre Gegenwart lud zu Respekt und Verehrung ein und erhob unsere Herzen zu Gott. Wenn sie die Regel erklärte und mich über die Tugend und das Gelübde der Keuschheit unterrichtet, riefen ihre Worte in mir die Liebe hervor, diese Tugend zu üben. (Schwester M. Regina Galetti) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Gal 5, 22) UNSER LEBENSWEG Artikel 10 -14 SCHRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Brief 1, #4 an Sr. M. Scholastica Demer Konstitutionen von 1885, Kapitel VII, 47, 48 – 53 REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGE: Reflektieren Sie über Ihren Lebensstil und benennen Sie, wie er die Vision von Mutter Franziska über das Leben des Gelübdes der Keuschheit tatsächlich widerspiegelt? PERSÖNLICHE FRAGE: Wie lebe ich das Gelübde der Keuschheit? DEMUT DEFINITION: Alle christlichen Tugenden und die Übung der evangelischen Räte gründen sich auf die Demut, die sich im Leben der Dienerin Gottes zeigte; ein Leben, das geprägt war von der Suche nach Stille, ohne Rücksichtnahme auf sich selbst und Annahme jeder Art von Demütigung. In ihr waren Demut und Liebe miteinander verbunden. Sie war sanftmütig und freundlich mit allen und nahm auch Rat von anderen an. Die Dienerin Gottes wollte die niedrigsten Aufgaben verrichten, selbst als sie Generaloberin war. Sie diente als Köchin, Wäscherin und bediente die Schwestern am Tisch. In den Vereinigten Staaten überraschte sie die Schwestern, indem sie mit ihnen bis spät in die Nacht hinein auf ihren Knien die Böden putzte. Als sie von ihrem Amt abgesetzt wurde, verteidigte sich die Dienerin Gottes nicht, sondern nahm die kirchliche Entscheidung mit heroischer Demut an. Demütig ist die Person, die ihr Vertrauen auf Gott setzt. Das ist es, was die Dienerin Gottes immer getan hat, weil sie ihre Hoffnung auf Gott setzte. ZEUGENAUSSAGEN: Man kann sagen, dass die Demut ihre Lieblingstugend war. Sie entzog sich sofort jeden, selbst des kleinsten Lobes. Sie zog sich in hohem Maße zurück und wollte nicht, dass irgendjemand über das Gute spricht, das sie getan hatte. Wann immer sie eine Gelegenheit hatte, übte sie die Demut. In ihrer Demut vermied sie jede Ausnahme oder jedes Privileg, und sie suchte nichts anderes als die Ehre Gottes und die Rettung der Seelen. Sie liebte die schwierigsten Tätigkeiten; sie wachte über und wusch die kranken Kinder und überwand dabei jede Abneigung. Wenn sie etwas brauchte, bat sie in großer Demut und Bescheidenheit darum. (Sr. M. Regina Galletti) Trotz ihres Geistes der Demut und der Demütigungen vergaß sie nie ihre Würde. (Sr. M. Jolanda Windisch) QUELLEN: HEILIGE SCHRIFT (Ps 25,9) (Ps 147,6) (Zef 2,3) (Mt 11,29) (Spr 11,2) (Spr 18,12) (Ps 149,4) (Lk 1,52) (Jh 3,13) (Jes 29,19) (Eph 4,2) (Mi 6,8) (Dan 10,12) (1 Petr 5,5-6) UNSER LEBENSWEG Artikel: 44, 48, 53, 85 Unterwegs: Allgemeine Grundsätze der Ausbildung, # 3 SCRIFTEN VON MUTTER FRANZISKA Briefe an Pater Franziskus Jordan: Brief 12 (81), Februar/März 1883, #1 und 2 Brief 32 (24), 16. April 1883, # 3 Brief 39 (86), Juli 1883, # 6 (Fortsetzung) REFLEXION: GEMEINSCHAFTLICHE FRAGEN: Erkennen und nehmen wir unsere Begrenzungen und Fähigkeiten in unserem Gemeinschaftsleben an? Welche Beziehung haben wir als Gemeinschaft zur rechtmäßigen Autorität in unserer Kongregation und in der Kirche und wie unterstützen wir sie? PERSÖNLICHE FRAGEN: Erkenne ich die Tugenden und Talente, die andere haben, an, besonders die, die meine eigenen übertreffen, und freue ich mich über ihre Talente? Verrichte ich kleine Dinge im Leben gut und mit großer Liebe?