DIE FIEGE GRUPPE VON 1873 BIS 2009
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DIE FIEGE GRUPPE VON 1873 BIS 2009
CHRONIK AUGUST 2009 DIE FIEGE GRUPPE VON 1873 BIS 2009 CHRONIK 2 Impressum Herausgeber: Fiege Stiftung & Co. KG Marketing & Communications Greven Redaktion: Renate Schindler-Tiedemann Layout: Heidi Hemsing Druck: Wietheger Druck Nordwalde CHRONIK CHRONIK DER FIEGE GRUPPE 3 Joan Joseph Fiege 1873 Das Fiege-Gespann vor der Gastwirtschaft in Wentrup Die Anfänge mit Pferd und Wagen Joan Joseph Fiege gründete 1873 ein Fuhrgeschäft in Greven/Westfalen, dessen Transportgeschäfte ausschließlich mit Pferd und Wagen durchgeführt wurden. Die Transporte waren reiner Nebenerwerb für den Landwirt, der in der Hauptsache Kohlen zu den Kunden brachte oder andere Botendienste ausführte. Später kamen Aufträge der Grevener Einzelhändler sowie der aufstrebenden Industriebetriebe hinzu. CHRONIK 4 Einer der ersten Lastkraftwagen Seine Söhne Josef und Bernhard übernahmen zunächst gemeinsam das Geschäft vom Vater; später, 1908, trennten sie sich geschäftlich. Bernhard führte das väterliche Geschäft bis zu dessen Auflösung, etwa 1930, weiter, während Josef Fiege einen eigenen Speditionsbetrieb und gleichzeitig eine Gastwirtschaft eröffnete. Die Aufträge der Spedition bestanden hauptsächlich im Transport von Kolonialwaren zwischen Greven und Münster und Kohlentransporten zwischen Ibbenbüren und Greven. Während des ersten Weltkrieges war die Gastwirtschaft die Haupteinnahmequelle der Familie. Erst nach Kriegsende begann der stetige Aufstieg des Fuhrunternehmens. Eine neue Epoche beginnt Mit dem Kauf des ersten Lastkraftwagens im Jahre 1924 begann für das Unternehmen eine neue Epoche. Josef Fiege jun., der Vater der heutigen Inhaber, setzte diesen damals revolutionären Kauf gegen die anfängliche Skepsis seines Vaters durch und leitete damit die zweite entscheidende Entwicklungsphase des Unternehmens ein. Durch den Einsatz des Lkw erhöhte sich die Ladekapazität der einzelnen Transporte drastisch, und der gewonnene Aktionsradius schien für damalige Verhältnisse nahezu unbegrenzt. Im Jahr 1928 wurde das Unternehmen mit den ersten Ferntransporten beauftragt. Die nun auftretenden Standortprobleme machten eine Betriebserweiterung auf dem Stammgrundstück in Greven-Wentrup unumgänglich. Rund vier Jahre später übernahm Josef Fiege jun. das Ferntransportgeschäft in eigener Regie, das damit von der Spedition abgekoppelt wurde. Gleichzeitig ging die Reparaturwerkstatt mit Zubehör und Lager an den Sohn über. 1924 CHRONIK 5 Josef Fiege junior 1938 Wirtschaftliche Vorteile durch Ferntransporte Nach dem Tod des Vaters im Mai 1938 übernahm Josef Fiege jun. als Alleininhaber das Gesamtunternehmen. Da der Fernkraftverkehr im Vergleich zum Speditionsgeschäft größere Gewinne brachte, bot die Schwerpunktverlagerung auf den Ferntransport eindeutige wirtschaftliche Vorteile. Der Lkw-Bestand vergrößerte sich bis 1939 auf 18 Fahrzeuge mit Anhängern. Während der schweren Kriegsjahre war es für den Inhaber Josef Fiege jun. keine leichte Aufgabe, das Unternehmen weiterzuführen. Ab August 1939 wurde das Transportgeschäft der „Fahrbereitschaft Münster-Land“ unterstellt. Die Belieferung von Bahnhöfen und anderen „kriegs- und lebenswichtigen“ Betrieben war die vordringliche Aufgabe. Bis auf sechs verbleibende Fahrzeuge wurden sämtliche Lkw „requiriert“. Die restlichen Lkw wurden in dieser Zeit ausschließlich für Transporte von Lebensmitteln und Brennstoffen im Umkreis von Greven eingesetzt. Der landwirtschaftliche Betrieb und die weiterhin betriebene Schankwirtschaft sicherten jetzt den Lebensunterhalt der Familie. Die Fahrzeugflotte auf dem Betriebsgelände in Greven-Wentrup CHRONIK 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg Während der schweren Jahre des zweiten Weltkrieges bedurfte es großen unternehmerischen Geschickes, die Firma heil durch die Wirrnisse und besonderen Anforderungen dieser Zeit zu führen. Josef Fiege jun. konnte nicht verhindern, dass die Spedition mit „kriegswichtigen“ Aufträgen belangt wurde, so auch mit der Verlegung von Wehrmachtsstellen. Umfangreiche Transportaufträge erhielt die Firma unter anderem bei der Verlegung der Universitätskliniken Münster nach Bad Oeynhausen und Bad Salzuflen. 1948 Aber auch das Kriegsende brachte für das Unternehmen noch einige Probleme: Das Betriebsgelände wurde für mehrere Monate von englischen Besatzungstruppen beschlagnahmt, ebenso die Werkstatt und das Büro. Doch trotz aller Schwierigkeiten im organisatorischen und wirtschaftlichen Bereich gelang es Josef Fiege, diese zu meistern und nach Kriegsende den Betrieb neu aufzubauen. Der Bedarf an schweren Transportfahrzeugen war zu diesem Zeitpunkt sehr groß, was den Ausbau des Geschäftsumfanges beschleunigte. Bis zur Eröffnung der DM-Bilanz im Jahre 1948 war der Lkw-Bestand bereits auf 41 Fahrzeuge angewachsen. Wieder war das Stammgrundstück bei der stetigen Expansion des Unternehmens zu klein geworden. 1950 kaufte Josef Fiege weitere Grundstücke rings um das Stammgrundstück liegend auf und vergrößerte so das Betriebsgelände in Greven-Wentrup auf 28.000 Quadratmeter. Auch die Anzahl der eigenen Lkw nahm stetig zu. Stückgutverladung CHRONIK 7 Das Firmengelände in Greven, Grüner Weg 1951 Die ersten Zweigstellen werden eröffnet Die dritte Entwicklungsphase des Unternehmens beginnt mit der Einrichtung der ersten Zweigstellen in Haltern und Neuß im Jahre 1951. Bereits im folgenden Jahr entstand die Zweigstelle Schötmar, 1953 folgte Letmathe-Östrich und 1955 die Niederlassung in Emsdetten. In diesem Jahr begann man auch mit dem Eigenbau von Fahrzeugen. Nach dem plötzlichen Unfalltod von Josef Fiege jun. 1959 übernahmen Karl Fischbach und seine Frau Änne geb. Fiege die Leitung des Unternehmens. Der Bau der Niederlassung Bremen, von Josef Fiege jun. 1958 begonnen, wurde von Karl Fischbach fertig gestellt. Der bisherige Schwerpunkt des Firmenkonzepts „Transport“ verlagerte sich unter Fischbach bereits auf das Speditionswesen. 1967 Eintritt von Heinz und Hugo Fiege ins Unternehmen Nach dem Eintritt der Söhne und jetzigen Inhaber Heinz Fiege (1967) und Dr. Hugo Fiege (1973) verlagerte sich das unternehmerische Konzept vom Schwerpunkt „Transport“ und zweitrangig „Spedition“ hin zu „Spedition“ und „Transport“. CHRONIK 8 Heinz Fiege und Dr. Hugo Fiege 1970 wurden die Niederlassungen Hamburg, Frankfurt/Main und Berlin eröffnet. Mit Hilfe dieser Niederlassungen und der bereits bestehenden Bremer Niederlassung konnten internationale Verkehre aufgenommen werden. Zeitgleich entwickelte sich der Landverkehr in die europäischen Nachbarstaaten. Das erste bundesweite logistische Konzept Das erste bundesweite logistische Konzept der Fiege Gruppe wurde mit der Übernahme des 15.000 Quadratmeter großen Lagerhauses in Hamburg (1979) für den internationalen Reifenhersteller Bridgestone erarbeitet – ein Beispiel für exakte Markenartikellogistik. 1979 Bridgestone-Reifenlager in Hamburg CHRONIK 9 Hauptniederlassung mit dem sechseckigen Güterverteilzentrum 1980 Neue Hauptverwaltung mit sechseckigem Güterverteilzentrum Der endgültige Durchbruch und die Expansion der Firma erfolgten mit der Auslagerung des Unternehmens nach Greven-Reckenfeld. Hauptniederlassung und Verwaltung wurden auf einem 100.000 Quadratmeter großen Gelände im dortigen Gewerbegebiet errichtet. Das sechseckige Güterverteilzentrum ist inzwischen überregional bekannt geworden. Das Firmenkonzept der Brüder Fiege wandelte sich von „Spedition und Transport“ zu „Spedition und Logistik“. Mit der Übernahme der internationalen Spedition Klein-Wiele in Bocholt stieg die Zahl der Mitarbeiter bei Fiege auf über 1.000. Zwei Jahre später, als die Speditionsfirma Wilken mit Sitz in Berlin und München in die Fiege Gruppe übernommen wurde, konnte auch der süddeutsche Raum stärker als bisher abgedeckt werden. 1988 folgte der Markenartikellogistik die Industriegüterlogistik. Die FGT, Fiege Gerresheimer Transportgesellschaft für den größten europäischen Hohlglashersteller, steht als herausragendes Beispiel für diesen Logistikbereich. Die FGT mit elf Niederlassungen und einer bewirtschafteten Lagerfläche von 250.000 Quadratmetern arbeitete auch hier nach den größtmöglichen ökologischen Gesichtspunkten. Selbst die empfindliche Glasware wurde verpackungsfrei ausgeliefert. Mit Aufnahme der Getränkelogistik in die breit gefächerte Produktplatte der Dienstleistungskonzepte 1990 wurde die Fiege Gruppe zu einem der größten Distributeure von Weinen. 16 bedeutende deutsche Weinimporteure sind als Kunden unter einem Dach vereint. Mit der Fiege EBL Getränkelogistik (European Beverage Logistics) wurde eine erneute Umschichtung der Firmenstruktur eingeleitet: Logistik vor Spedition. CHRONIK 10 Ausweitung in die neuen Bundesländer Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze im Jahre 1991 erweiterte sich das Niederlassungsnetz des Unternehmens um sieben Standorte in den neuen Bundesländern. Von der Niederlassung Dresden, Sitz der Media-Logistik, werden täglich 450.000 Exemplare einer Tageszeitung bis an die Haustür der Leser in ganz Sachsen verteilt, ein Beispiel von vielen Aufgaben der Media-Logistik. Auch die Möbellogistik startete 1991 als Service für die neuen Bundesländer. 1991 Ein weiterer Bereich der Dienstleistungskonzepte ist FFS, Fiege Fahrzeug Service, in Greven-Reckenfeld, der sich aus der ursprünglichen Reparaturwerkstatt der Anfangsjahre zu einem Dienstleistungszweig mit rund 40 Millionen DM Umsatz im Jahr entwickelte. Fahrzeugbau und -handel, Boschdienst, Reparaturwerkstätten und TÜVAbnahmedienste gehören zum FFS-Konzept. Das erste Dienstleistungszentrum Für einen weiteren Zweig der Logistik-Dienstleistungen steht die Warenhauslogistik für die Karstadt AG als Beispiel. 1992 nach rund zehnmonatiger Bauzeit in Betrieb genommen, werden im Warendienstleistungszentrum (WDZ) Ibbenbüren/Osnabrück auf rund 135.000 Quadratmetern hochwertiger Lagerfläche ganzheitliche logistische Dienstleistungen durchgeführt. Das WDZ Ibbenbüren/Osnabrück ist das erste privat gebaute und gewerblich genutzte Dienstleistungszentrum in Europa. Für die gelungene Verbindung von Ökonomie und Ökologie in der Logistik wurde das Wort „Ökologistik“ von Fiege geprägt. Das WDZ und damit auch das gesamte Firmenkonzept wurden 1992 mit dem Deutschen Logistikpreis der Bundesvereinigung Logistik e.V. ausgezeichnet. 1992 Das Fiege Mega Center Ibbenbüren CHRONIK 11 Deutscher Logistikpreis 1992 Maßgeschneiderte Branchenlösungen Ein Beispiel für eine interessante Branchenlösung ist die Übernahme der Logistik für Apollinaris & Schweppes, wozu am Produktionsort Bad Neuenahr/Ahrweiler eine neue Fiege-Niederlassung gegründet wurde, die mit der Einrichtung von zwei Regionallagern die Transporte in die gesamte Bundesrepublik systematisiert und zum Teil von der Straße auf die Schiene verlagert. In den vergangenen Jahren hat sich die Fiege Gruppe stark mit dem Umweltschutzgedanken auseinandergesetzt. Aufgrund der Einstellung beider Inhaber des Unternehmens wurde diese Philosophie der Umwelt- und Ressourcenschonung in allen bestehenden und neuen Projekten weitgehend verwirklicht. 1996 Eröffnung des Warendienstleistungszentrums Erfurt Neue Wege in der Handelslogistik beschreiten die Fiege Gruppe und die Kaufhof Warenhaus AG mit dem Warendienstleistungszentrum in Thüringen, in dem die Handelslogistik optimal gelöst wird. Auf einem rund 300.000 Quadratmeter großen Baugrundstück im Gewerbegebiet der Gemeinde Apfelstädt westlich von Erfurt errichtete Fiege das WDZ Erfurt, das im ersten Bauabschnitt bei einem Investitionsvolumen von rund 185 Millionen DM rund 700 neue Arbeitsplätze schaffte. Die Gebäudegrundfläche beträgt rund 100.000 Quadratmeter. Die Standortwahl berücksichtigte neben den üblichen Kriterien auch die besondere Beschaffungs- und Absatzstruktur sowie die günstigen Verkehrsanbindungen an das Straßen- und Schienennetz. Die Absicht der Fiege Gruppe und des Kaufhof-Konzerns, sich auch hier, wie bereits an anderen Standorten realisiert, am Aufbau Ost und der Schaffung neuer Arbeitsplätze zu beteiligen, trug entscheidend zur Wahl dieses Standortes bei. Um den Umweltbelangen gerecht zu werden, setzt Fiege beim Bau und bei der Betreibung des WDZ konsequent auf die Verbindung von Ökologie und Ökonomie. So wird u. a. das gesamte Niederschlagswasser von den Dachflächen in ein Regenwasserrückhaltebecken geleitet und durch Versickerung dem Grundwasser wieder zugeführt. CHRONIK 12 Das Fiege Mega Center Erfurt Ökomanager des Jahres 1996 Heinz Fiege und Dr. Hugo Fiege wurden im November 1996 zum „Ökomanager des Jahres 1996“ ernannt, ein Titel, den die Zeitschrift „Capital“ und die Umweltstiftung WWF-Deutschland alljährlich an Führungspersönlichkeiten verleiht, die durch ihre umweltbewusste Unternehmensführung ein Vorbild für die gesamte deutsche Wirtschaft sind. Ausgezeichnet wurden die geschäftsführenden Gesellschafter der Fiege Gruppe für ihre Ökologistik, ein Angebot, das in der gesamten logistischen Kette der Warenwirtschaftssysteme die natürlichen Ressourcen so weit wie möglich schont, ohne die Wirtschaftlichkeit für den Kunden außer Acht zu lassen. 1996 CHRONIK 13 Die Ökomanager des Jahres 1996 Diese Auszeichnung erkennt in großem Maße an, dass die Entscheidung der Brüder Fiege, sich vom traditionellen Speditionssektor zu lösen und ganzheitliche Warenwirtschaftssysteme anzubieten, der richtige Weg gewesen ist – eine Entscheidung, die am 27. November in Bonn im Forum der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit der Wahl zum Ökomanager bestätigt wurde. Drei Prinzipien führten zum Erfolg für Fiege und die Umwelt: • Die Brüder Fiege bündeln Transporte. Das senkt die Zahl der Fahrten und ermöglicht es, verstärkt die Bahn zu nutzen. • Sie verantworten die gesamte Transportkette und können deshalb häufig Mehrweg-Transportsysteme einsetzen oder zumindest Packmaterial reduzieren und optimal recyceln. • Sie schonen beim Bau und Betrieb ihrer Warendienstleistungszentren die natürlichen Ressourcen. 1997 Eine Schwester in der Schweiz Die vorrangig in der Schweiz und Italien agierende Logistikfirma Goth mit Spezialisierung in Lagerhaltung, Distribution und Vernetzung von logistischen Ketten für Industrie- und Konsumgüter wurde zum 1. Januar 1997 durch Heinz Fiege und Dr. Hugo Fiege erworben. Die Goth-Gruppe blieb zunächst unter dem Namen Goth Logistik-Services AG und der bisherigen Leitung unabhängig. Das Schweizer Unternehmen besitzt neben dem Basler Hauptsitz weitere Niederlassungen in der Schweiz, Italien und Belgien sowie Häuser in Taiwan, China und Hongkong. CHRONIK 14 Verheißung für die Zukunft Eine „Verheißung für die Zukunft“ nannte der damalige Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, bei der Grundsteinlegung das neue Mega Center der Fiege Gruppe vor den Toren Berlins. Im Mai 1998 wurde das Fiege MC Berlin, das auf dem Gelände des Warenwirtschaftszentrums Havelland in Brieselang errichtet wurde, offiziell eröffnet. Es dient der Abwicklung der Möbellogistik für die Neckermann Versand AG. 1998 Der Standort in einem der erfolgreichsten Gewerbegebiete im Raum Berlin/ Brandenburg, wo auf einem rund 170 Hektar großen Areal ein logistischer Knotenpunkt für die Ansiedlungen von Gewerbe, Industrie und Logistik entstanden ist, erfüllt alle Voraussetzungen für die künftige Aufgabe des Fiege MC Berlin. Hier werden die Neckermann-Möbel gelagert, kommissioniert und anschließend bis in die Privathaushalte ausgeliefert. Mit einem Investitionsvolumen von über 30 Millionen DM für das Logistikzentrum wurden etwa 100 neue Arbeitsplätze am Standort Brieselang geschaffen, was für die nähere Umgebung eine erhebliche Konjunktur fördernde Maßnahme bedeutete. Entsprechend der Firmenphilosophie des Hauses Fiege kamen auch die ökologischen Komponenten eines solchen Unternehmens nicht zu kurz: Beim Bau wurden ausschließlich PVC-freie Baumaterialien verwendet, die Pkw-Parkplätze wurden nicht versiegelt, sondern mit einem wasserdurchlässigen Öko-Pflaster versehen. Die Regenwasserentsorgung des gesamten Grundstücks erfolgt über offene Gräben, die als Kleinbiotope für die notwendigen ökologischen Nischen auf dem Gelände sorgen. Das Fiege Mega Center Berlin CHRONIK 15 Gründung der Josef Fiege Stiftung Die Josef Fiege Stiftung, gegründet 1998, trägt den Namen des verstorbenen Vaters der Stiftungsgründer Heinz Fiege und Dr. Hugo Fiege. In seinem Andenken vergibt die Stiftung Spendenmittel an Einrichtungen und Projekte, die sich für das Wohl von Mensch und Natur engagieren. Es sich bei der Josef Fiege Stiftung um eine selbstständige Stiftung des privaten Rechts. Zweck der Stiftung ist die Erarbeitung sachgerechter Empfehlungen insbesondere, aber nicht ausschließlich, für die Unternehmen der Fiege Gruppe hinsichtlich des nachhaltigen Einsatzes von Spenden für ökologische, soziale oder medizinische Zwecke. Die Stiftung ermittelt Spendenbedarf und prüft an sie herangetragene Spendenwünsche, um Empfehlungen an spendenwillige Personen und Unternehmen auszusprechen. Weiterer Zweck der Stiftung ist es, Veranstaltungen mit ökologischer oder sozialer Zielrichtung zu organisieren. Projekte und Einrichtungen mit einem deutlichen Bezug zur Heimatregion der Stifter wurden und werden von der Stiftung in besonderem Maße unterstützt. Logistik Center Barcelona Castellbisbal CHRONIK 16 Expansion auf die Iberische Halbinsel Mit dem Kauf des spanischen Logistikunternehmens Aser 1998 gelang es Fiege, sein europäisches Logistiknetz deutlich zu erweitern. Aser, Operador Loígistico s.a. mit Stammsitz in Madrid, besitzt zum damaligen Zeitpunkt ein Netzwerk von 21 Standorten in Spanien und Portugal. Das Unternehmen machte mit 260 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 150 Millionen DM und verfügte über 150.000 Quadratmeter Lager- und Logistikflächen. Fiege Aser zählt in Spanien zu den führenden Unternehmen seiner Branche, spezialisiert auf stationäre Logistik, Distribution und Verkehrswesen. Das Angebot der logistischen Dienstleistungen beinhaltet die Vernetzung von logistischen Ketten für Industrie- und Konsumgüter, insbesondere in der Getränke- und Markenartikellogistik. Filialbetriebe u.a. in Barcelona, Navarra, Sevilla, Palma, Lissabon und Oporto ermöglichen die Flächendeckung des nationalen Logistiknetzes. Systemzentrale am Flughafen Münster-Osnabrück Zukunft und Vergangenheit in einem Gebäude zu verbinden, das ist mit dem Bau der neuen Systemzentrale am Flughafen Münster-Osnabrück hervorragend gelungen. Am 13. September 1999 bezogen die rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fiege Systemzentrale das Gebäude. 1999 „Das neue Zuhause steht für den Beginn einer neuen Ära, für Erfolg und Internationalität unseres Unternehmens, es ist ein Bekenntnis zur Region und ein Bekenntnis zur Zukunft“, gab Dr. Fiege beim Einzug seiner Hoffnung Ausdruck, dass hier am neuen Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zum FMO die Zentrale der Fiege Gruppe ihren perfekten Sitz gefunden hat. Denn hier seien Zukunft und Vergangenheit des Unternehmens harmonisch in einem Gebäude verbunden, für die traditionsbewussten Inhaber der Fiege Gruppe ein wichtiger Aspekt. Die Fiege Systemzentrale am FMO Grundsteinlegung im Oktober 1999, Inbetriebnahme im März 2000 und im September desselben Jahres die offizielle Eröffnung! Sehr kurz bemessen war die Bauzeit für das erste Mega Center der Fiege Gruppe in Polen. Doch allen Schwierigkeiten zum Trotz konnte das MC Warschau pünktlich zum Frühjahrsbeginn in Betrieb gehen. Das Fiege MC Warschau liegt 45 Kilometer südwestlich von Warschau, genau am Schnittpunkt der Hauptverkehrsrichtungen Nord-Süd innerhalb Polens und der Transkontinentalstrecke zwischen Deutschland und Russland. Hier entstanden in einem ersten Bauabschnitt auf einer Grundstücksfläche von 42.000 Quadratmetern Logistikflächen in einer Größenordnung von rund 15.000 Quadratmetern. Mit der Option auf weitere 60.000 Quadratmeter Land kann das MC Warschau auf etwa 45.000 Quadratmeter vergrößert werden. Planung und Bauleitung wurden von Fiege Engineering begleitet, die ihr in zahlreichen europäischen Projekten erworbenes Know-how eingebracht hat. 2001 Konsolidierung und Endkontrolle der Arzneimittel durch Pharmazeuten der MOC-Apotheke Bundesweites Pilotprojekt Nicht nur modern und funktionell, sondern in Deutschland einzigartig ist das erste regionale Dienstleistungszentrum für das Gesundheitswesen in Ahlen/Westfalen, das am 2. April 2001 den Betrieb aufgenommen hat. Das Medical Order Center (MOC) bietet einer Vielzahl von Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Versorgungseinrichtungen aus der Region hoch qualifizierte logistische Dienstleistungen. Hierzu gehören die Versorgung von Apothekenprodukten aus einer Zentralapotheke, von Medical-, Büro- und Wirtschaftsgütern aus einem Logistikkommissionierlager sowie von Sterilisationsgütern aus einer zentralen Sterilisation. Diese Leistungen werden über das Zentrum logistisch miteinander verknüpft, um sowohl wirtschaftliche als auch umweltschonende Verbesserungen zu erzielen, die den Krankenhäusern und damit vor allem den Patienten zugute kommen werden. CHRONIK 2000 Moderne Lager- und Distributionslogistik 17 CHRONIK 18 Das Projekt wurde gemeinsam von den Hospitalgesellschaften der Franziskanerinnen Münster, St. Mauritz, und Fiege entwickelt. Krankenhaus spezifisches Logistikund IT-Know-how konnten optimal miteinander verbunden werden. Das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt hat bundesweit eine Pilotfunktion für derartige Zentren und bietet in der Zusammenführung von Informationen und Dienstleistungen rund um das Krankenhaus einen beispielhaften Ansatz zur Verbesserung der Prozessketten. Neues Logistik Center in Belgien Im Januar 2002 wurde ein neues Logistik Center in Belgien in Betrieb genommen, das sich durch den Einsatz von Informationstechnologie auf hohem Niveau besonders auszeichnet. Das großzügige moderne Gebäude wurde in Puurs in strategisch günstiger Lage errichtet: Direkt an der A12, der Hauptanbindung zwischen Antwerpen und Brüssel, liegt zwischen der Duvel-Brauerei und der Produktionsstätte von Beyers Koffie das neue Lager der Fiege Gruppe auf einem rund 80.000 Quadratmeter großen Grundstück. Die rund 42.000 Quadratmeter großen Lager- und Logistikflächen wurden in nur acht Monaten Bauzeit nach modernsten Gesichtspunkten errichtet und dem Fiege-Standard entsprechend ausgestattet. Von der Strom- und EDV-Verkabelung bis hin zur Planung der logistischen Flächen und Abläufe wurde eine mögliche Erweiterung der einzelnen Bereiche von Anfang an eingeplant. 2002 Errichtet wurde das Logistik Center vorrangig für den Kunden Makro, der Tochtergesellschaft der deutschen Metro AG. Gelagert werden neben großer „Weißer Ware“ (Kühlschränke, Waschmaschinen, Trockner) im Blocklager, food und non-food Artikel, Verpackungsmaterial sowie in einem abgeschlossenen Gefahrgutbereich auch diverse aerosole Sprays wie Haarspray und Farben. Logistik Center in Puurs, Belgien CHRONIK Weitere Expansion in Italien Fiege ist in Italien seit 1997 mit mehreren Tochtergesellschaften vertreten, die in der Kontraktlogistik in hochspezialisierten Branchen wie der Pharma- und Nahrungsmittelbranche bereits führende Marktstellungen erreichen konnten. 19 In Italien wird Fiege 2002 nach dem Vorbild der gesamten Gruppe umstrukturiert und die Konzentration zum Full-Service-Anbieter in der Kontraktlogistik mit hochwertigen kundenindividuellen Dienstleistungen weiter voran getrieben. Das Konzept der Systemführerschaft in der Supply-Chain, das die Neutralität als Logistikdienstleisters voraussetzt, setzt auf die Steuerung aller logistischer Prozesse aus einer Hand unter Einbindung von Partnern für logistische Teilfunktionen, wie z.B. Transportleistungen. Systemplanung und Warehousing werden jedoch stets selbst übernommen. Die Fiege Gruppe stärkt ihre Kundenorientierung in Italien mit zwei weiteren Logistikzentren: In Faenza südlich von Bologna wurde ein Center mit rund 33.000 Quadratmetern hochmoderner Lager- und Logistikflächen bezogen. Hier bündelt Fiege Borruso Teile seiner Foodlogistik. Parallel dazu entstand in Brembio, südlich von Mailand, ein neues 32.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum mit direktem Bahnanschluss, das im August 2002 bezugsfertig war. Einführung der Dachmarke Fiege Der Wille, die Einheit der Fiege Gruppe auch nach außen zu dokumentieren, war entscheidend für den Entschluss der Unternehmensführung, in Zukunft auf nationale Eigennamen zu verzichten und die Außendarstellung aller Fiege-Unternehmen auf die Dachmarke und den alleinigen Namen Fiege zu beschränken. 2004 Jens Fiege Kontinuitätssicherung mit der fünften Generation Der Startschuss für die fünfte Inhaber-Generation der Fiege Gruppe ist gefallen: Jens Fiege, Sohn von Heinz Fiege, ist als erster Nachkomme des erfolgreichen Bruderpaars in das Unternehmen eingetreten. Er wurde zum 1. November 2004 ins Management der Fiege Gruppe berufen. CHRONIK 20 Das Fiege IMC in Worms Das Fiege Intercontinental Mega Center in Worms In Worms am Rhein hat Fiege mit dem Zentrallager für Bosch wieder eine Marke gesetzt. 16.000 verschiedene Artikel aus den Bosch-Sortimenten „Power-Tools“ und „Lawn and Garden“ sowie die entsprechenden Zubehörteile werden in diesem Lager logistisch bearbeitet, das 2004 offiziell in Betrieb geht. Von hier aus wird die Feinverteilung der Produkte in Deutschland und in ausgewählte europäische Länder sowie die weltweite Grobverteilung an alle Bosch-Regionallager umgesetzt. Nach der schlüsselfertigen Erstellung des Zentrallagers, für die die Engineering-Experten aus dem Hause Fiege zuständig waren, zeichnet die Fiege Gruppe für das gesamte Warehousing und die Steuerung aller Warenströme verantwortlich. Dabei sind Präzision und das perfekte Ineinandergreifen aller Systemkomponenten der Logistikprozesskette von entscheidender Bedeutung. Das Logistiksystem für Bosch ist eine Maßanfertigung: zugeschnitten auf individuelle Anforderungen, optimiert bis ins Detail, ausgerichtet auf Null-Fehler-Qualität. Die genaue Verzahnung eines intelligenten Konzeptes, moderner Informationstechnologie sowie eines qualifizierten und vernetzt arbeitenden Teams ergibt in der Summe die ausgezeichnete Fiege-Qualität. 400 Mitarbeiter an diesem Standort sorgen dafür, dass diese Qualität für Bosch den entscheidenden Wettbewerbsvorteil als zuverlässiger Partner des Handels bringt. CHRONIK 21 Speditionstätigkeit in Asien unter dem Namen Fiege 2005 A-Licence in China Während zahlreiche Speditions- und Logistikunternehmen den Schritt nach Fernost noch vorbereiten, hat es die Fiege Gruppe längst geschafft: 2005 konnte die Geschäftsführung in Shanghai die Urkunde entgegennehmen, die es Fiege erlaubt, sämtliche Speditionstätigkeiten in Asien unter eigenem Namen auszuführen. Zudem baute Fiege mit der Far East Holding Ltd. in Hongkong ein weiteres Standbein des Unternehmens in Asien auf. Mit der A-Licence wurde die jahrzehntelange und bewährte Arbeit des Unternehmens in China gekrönt, denn bislang war für sämtliche Transporttätigkeiten ein fremder Lizenzinhaber notwendig. Jetzt kann Fiege eigenständig unter seinem Namen arbeiten. Weltweites Zentrallager für High-Tech-Produkte Mit dem „go live“ am 1. Januar 2005 konnte die Fiege Gruppe eine weiteres Highlight ihrer logistischen Aktivitäten setzen. Für die international renommierte Fujitsu Siemens Computers GmbH hat Fiege in Worms die Funktion eines weltweiten Zentrallagers übernommen. Im Volume Distribution Center (VDC) auf dem Gelände von Fiege net Worms werden die empfindlichen High-Tech-Produkte wie Personalcomputer, Notebooks, Server, Monitore und Zubehör logistisch bearbeitet und weltweit verschickt. CHRONIK 22 Erstklassige Ergänzung für Osteuropa „Die Fiege Gruppe hat mit Rewico eine erstklassige Ergänzung für unser in Kerneuropa bereits stark aufgestelltes Logistikunternehmen gefunden und zwar insbesondere für den osteuropäischen Raum und für Fernost“, kommentierte Jens Fiege, CEO der Fiege International Beteiligungs GmbH den Kauf der Unternehmensgruppe Rewico Logistik International GmbH mit Sitz in Rangsdorf bei Berlin. „Das in der Ukraine und Russland stark positionierte Unternehmen Rewico passt ausgezeichnet in die seit zwei Jahren erfolgreich abgeschlossene Europastrategie der Fiege Gruppe. Denn jetzt können unsere Kunden und Partner nicht nur in Polen, Ungarn und Tschechien, sondern im gesamten osteuropäischen Raum auf die bewährte Qualität der Fiege Logistik zugreifen.“ Der Kauf von Rewico in 2005 bringt ein engmaschiges Netz von Niederlassungen in die Fiege Gruppe ein. Neben Chengdu in China und Niederlassungen in Spanien sowie Deutschland ist das Unternehmen maßgeblich in Osteuropa im Bereich Warehousing, Value Added Services, Transport und Verzollung für bedeutende Markenartikler tätig. Vor allem in Russland, der Ukraine, dem Baltikum sowie in der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei ist Rewico mit eigenen Niederlassungen breit aufgestellt. Zudem ergänzen Partner und Agenten das vorhandene starke Netz von Fiege zusätzlich im gesamten asiatischen Raum. Das Fiege Mega Center Kiew-Borispol Mit Wirkung vom 24. März 2006 übernahm Fiege die tts Gruppe in Hamburg. Die tts Gruppe bringt mit 1.750 Mitarbeitern einen Umsatz von 177 Mio. Euro (2005) in die Fiege Gruppe ein. tts verfügt über einen Lkw-Bestand von 360 Fahrzeugen. An 20 Standorten in Deutschland erbringt tts logistische Dienstleistungen für das „Who-isWho“ der Konsumgüterindustrie. 2007 wurde das tts-Transportnetz geschlossen, die Logistikaktivitäten wurden beibehalten. Ein Multi-User-Center im hohen Norden Reifen-, Spirituosen-, Kerzen- und Lebensmittellogistik sind die vier großen Bereiche, die im neuen 2006 bezogenen Mega Center Hamburg bearbeitet werden. Mehr als 2.000 verschiedene Artikel des internationalen Reifenherstellers Bridgestone füllen die Corletten auf rund 43.000 Quadratmetern. Etwa 500.000 Reifen lagern hier bei einem Warenein- und -ausgang von bis zu 20.000 Reifen täglich. Zu den Aufgaben der Mitarbeiter gehört unter anderem auch als Value Added Service der Zusammenbau von Reifen und Felgen. Das Fiege Mega Center Hamburg CHRONIK 2006 Übernahme der tts-Gruppe 23 CHRONIK 24 Reifenlager im Mega Center Hamburg Im eigenen Branntweinlager mit höchster Sicherheit für rund 16.000 Paletten lagern die Weine und Spirituosen des Unternehmens Borco, das so bekannte Marken wie Tequila, Fernet Branca und Champagne Lanson in seiner Produktpalette vorhält. Mehr als 500 verschiedene Artikel werden durch Fiege im bundesweiten 24-Stunden-Service an den Handel gebracht. Als Value Added Service werden für Borco rund 32.000 Displays pro Jahr gebaut und nach dem Wunsch des Kunden bestückt und distribuiert. Kerzen, Teelichte und Zubehör des Kerzenherstellers Gies lagern im dritten Bereich des Mega Centers. Hier sind die Lagerbestandsmengen unterschiedlich hoch, sie atmen zwischen 25.000 und 38.000 Paletten. Auch hier hat Fiege den Displaybau übernommen. Im Bereich der Lebensmittellogistik für Kunden wie Brüggen oder Rewe Food Ingredients ist der Lagerbestand flexibel zwischen 5.000 und 15.000 Paletten ausgelegt. Für diese Kunden wird die komplette Supply Chain vom Import der Rohware bis zur Konfektionierung und der bundesweiten Distribution abgebildet. Aber auch kleinere Spezialgeschäfte im Bereich der Automotive Logistik haben in diesem Mega Center ihr Zuhause. Das Fiege Mega Center Hamburg ist das Flaggschiff der Fiege Gruppe im hohen Norden. Grundsteinlegung für Mega Center Puurs II in Belgien „Ingersoll Rand and Fiege: a growing partnership“ lautete die Botschaft bei der Grundsteinlegung für das neue Logistik Terminal in Puurs bei Antwerpen. Nach einer Bauzeit von nur sechs Monaten konnte bereits Anfang 2007 der volle Betrieb aufgenommen werden: Am 25. Mai 2007 wurde das neueste und modernste Mega Center der Fiege Gruppe in Belgien offiziell eröffnet. Damit setzte Fiege einen weiteren Meilenstein in der bewährten Zusammenarbeit mit seinem Kunden Bobcat, für dessen Logistik das Konsolidierungscenter Brüssel 2 in Puurs geplant, errichtet und betrieben wird. 2007 CHRONIK 25 Partnerschaftliche Zusammenarbeit in Belgien Der neue Gebäudekomplex steht in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Brüssel und zum Antwerpener Frachthafen. Die Fiege Gruppe hat bereits seit 1998 vom Standort Mülheim an der Ruhr aus die Ersatzteillogistik für Bobcat übernommen. Bobcat ist ein führendes Unternehmen für die Konstruktion, Produktion und den weltweiten Vertrieb kompakter Baumaschinen inklusive sämtlicher Anbauteile. Mit dem Bau des neuen Zentrums in Belgien ist Fiege zusätzlich für die Beschaffung, Distribution und Transporte der Neumaschinen und Anbauteile in Europa, Afrika und im Mittleren Osten verantwortlich. Auf dem rund 100.000 Quadratmeter großen Grundstück an der A 12 AntwerpenBrüssel steht nun ein Hallenkomplex mit rund 30.000 Quadratmeter Lager- und Logistikfläche. Auf der Außenlagerfläche warten auf etwa 10.000 Quadratmetern im Durchschnitt 500 Komplettmaschinen auf den Versand an die Händler. Angrenzend wurde eine Waschstraße gebaut, in der die Maschinen bei Anlieferung einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Auch Qualitätsprüfungen werden nach Vorgaben von Bobcat von Fiege-Mitarbeitern übernommen. Industrielogistik made by Fiege Neuen Herausforderungen im Bereich der Luftfahrt stellte sich Fiege mit der Übernahme der Logistik für Eurocopter Deutschland GmbH: Es galt, sämtliche Logistikaktivitäten der deutschen Tochtergesellschaft der Eurocopter Division der EADS-Gruppe am Standort Donauwörth neu zu strukturieren und den wachsenden Anforderungen des Marktes anzupassen. Eurocopter ist weltweit führender Hersteller ziviler und militärischer Hubschrauber. „Eurocopter Logistics operated by Fiege“ beinhaltet die Steuerung der gesamten Produktionslogistik innerhalb der vorhandenen Infrastruktur. In der anspruchsvollen Industrielogistik, die in den meisten Fällen eine sehr produktionsnahe Logistik ist, gehen viele Tätigkeiten weit über das sonst übliche Maß der logistischen Dienstleistung hinaus. Fiege betreibt und steuert sämtliche Materialflüsse innerhalb der Produktion bei Bau, Wartung und Ersatzteilbeschaffung, ob für neue Hubschrauber oder Instandhaltung und Wartung. CHRONIK 26 Industrielogistik für die Luft- und Raumfahrttechnik Bislang einmalig ist die Übernahme der Qualitätsprüfungen sowie des Vorfertigungsbereichs Zuschnitt durch den Dienstleister. Dieser Bereich, der am Produktionsstart liegt, versorgt unmittelbar die Produktion mit vor Ort zugeschnittenen Bauteilen. Mit dem Bau eines neuen Logistik Centers wurde eine zentrale Logistikplattform innerhalb des internationalen Produktionsverbundes von Eurocopter geschaffen. Das Logistik Center verfügt über rund 30.000 Quadratmeter Lager- und Logistikflächen. Für den Einsatz modernster Technik zur Erfüllung der wachsenden Anforderungen ist die Fiege Gruppe verantwortlich. Größtes Projekt in der Schweiz Das neu erreichtete Fiege Mega Center Mittelland ist das größte Projekt, das Fiege in der Schweiz bisher umgesetzt hat. Durch seine zentrale Lage ist eine 24-StundenDistribution innerhalb der Schweiz möglich. Das neue Logistik Center der Fiege Logistik (Schweiz) AG entstand auf dem revitalisierten Gelände einer ehemaligen Papierfabrik auf einer Grundstücksfläche von 57.000 Quadratmeter. Es verfügt über rund 30.000 Quadratmeter Logistikfläche mit einer Gesamtkapazität von rund 45.000 Palettenplätzen. Fiege hat sich auch hier die Verbindung von Logistik und Ökologie auf die Fahnen geschrieben. Mit dem geländeeigenen Anschlussgleis und der kurzen Entfernung zur Schienenhauptstrecke setzte Fiege seine ökologisch orientierte Strategie zur Nutzung alternativer Verkehrsträger konsequent um. Fiege Ökologistik bedeutet dazu für den Standort Oftringen: Ein Kanalstück wurde um das Grundstück herum verlagert – ein erheblicher baulicher Aufwand, der jedoch das Gelände optimal nutzt und dazu diesen Abschnitt des Flusses Tych in ein neues, renaturiertes Bachbett fließen lässt. CHRONIK 27 Fiege ist Hidden Champion Fiege gehört zu den „Hidden Champions“: Im Ranking der Unternehmen, die zu den „heimlichen Gewinnern“ zählen, wurde die Fiege Gruppe auf Rang 14 von insgesamt 100 neuen Umsatzmilliardären gesetzt. Die Untersuchung des bekannten Unternehmensberaters und Managementgurus Prof. Dr. Hermann Simon bezieht sich auf Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, die im Jahre 1995 weniger und 2005 mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielt haben. 1996 erstmalig aufgelegt wurde am 15. September dieses Jahres die Neuauflage des Buches „Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer“ herausgegeben. Die Untersuchung analysiert die Strategien von "Hidden Champions": Typisch für die unbekannten Weltmarktführer ist unter anderem der Anspruch, die Nummer eins in ihrem Marktsegment zu werden. Überwiegend als Familiengesellschaften geführt, erbringen sie einen wichtigen Beitrag zur Leistungsbilanz ihres Landes, haben einen hohen Exportanteil und sind äußerst überlebensfähig. Hidden Champions definieren ihre Märkte eng, sie schaffen sich Marktnischen und entwickeln einzigartige Produkte, die ihren eigenen Markt definieren. Die enge Spezialisierung wird mit globaler Vermarktung kombiniert. Innovation ist eines der Fundamente für Marktführerschaft: Viele Hidden Champions haben ein völlig neues Produkt eingeführt und ihre Pionierstellung in eine lang andauernde Überlegenheit verwandelt, wie es die Fiege Gruppe als Pionier der Kontraktlogistik getan hat. LEO-Award für Heinz und Hugo Fiege Heinz und Hugo Fiege werden zu Unternehmern des Jahres 2007 gekürt. Der Preis, von der DVZ Deutsche Logistik-Zeitung ins Leben gerufen, zeichnet Unternehmer aus, die eine Leitfigur in der Transport- und Logistikwirtschaft darstellen, dabei CHRONIK 28 Die Unternehmer des Jahres 2007 mit Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee Mut zur Expansion und zum Eintritt in neue Märkte haben und sich ihrer Verantwortung als Arbeitgeber, aber auch beim Umwelt- und Klimaschutz bewusst sind. Die Bedeutung der Auszeichnung unterstrich die Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der in seiner Laudatio ausdrücklich die Investitionsbereitschaft und Innovativität der beiden Brüder aus Greven hervorhob. Das dynamische Duo, in der Branche als Pioniere der Kontraktlogistik bekannt, habe früher als die meisten Speditionsund Logistikunternehmen gesehen, welches Potenzial hinter dem Logistik-Outsourcing von Industrie- und Handelsunternehmen steckt, hieß es in der Laudatio des Ministers. Eintritt von Felix Fiege ins Unternehmen Seit Januar 2008 ist Felix Fiege als Geschäftsführer der Fiege Engineering, dem Herzstück der Fiege-Großprojekte, im Unternehmen tätig und komplettiert mit seinem Eintritt ins Unternehmen die fünfte Generation, die in naher Zukunft an die Unternehmensspitze aufrücken wird. 2008 Felix Fiege CHRONIK 29 Das Medical Order Center – einer der 365 Orte im Land der Ideen 2009 Ausgezeichnet im Land der Ideen Zu einem der „365 Orte im Land der Ideen“ wurde das Medical Order Center mit Sitz in Ahlen unter mehr als 2.000 Bewerbungen ausgewählt. Am „Tag der Logistik“ am 16. April 2009 stand das moderne Dienstleistungszentrum für Krankenhauslogistik im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Der Ideenwettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ wird von der Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft „Deutschland – Land der Ideen“ ausgerichtet und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. CHRONIK 30 Mit dieser Auszeichnung wurde ein logistisches Konzept belohnt, das in der Krankenhauslogistik führend ist. Ziel des Projektes der Healthcare Logistik ist es, mehr Zeit für die Pflege und Behandlung kranker Menschen durch effiziente Logistiklösungen zu erreichen, was letztendlich nicht nur dem Personal der angeschlossenen Krankenhäuser und anderen Versorgungseinrichtungen der Region zugute kommt, sondern vorrangig den Patienten selbst. Neuestes Projekt – das Logistikzentrum Rhein-Ruhr Funktionell und hochmodern ist das neue Logistikzentrum Rhein-Ruhr, das in Neuss entstanden ist und am 6. Juli 2009 im Beisein von Christa Thoben, Wirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, offiziell eröffnet wurde. Der größte Kunde des als Multi-User-Center angelegten Hallenkomplexes, der mehr als die Hälfte der zur Verfügung stehenden Flächen belegt, ist TechnoCargo Logistik (TCL), ein Joint Venture zwischen der Vaillant Group, einer der weltweiten Markt- und Technologieführer im Bereich energieeffizienter Heizsysteme, und Fiege. Mit einer Hallenlänge von 522 Metern und einer Breite von 160 Metern verfügt das Logistikzentrum über 83.500 Quadratmeter Lager- und Logistikfläche sowie über 5.000 Quadratmeter Büro- und Sozialflächen bei einem Investitionsvolumen von rund 80 Millionen Euro. Eine Werkstatt für Lkw und Pkw sowie eine Tankstelle, die auch über Bio-Diesel und Pflanzenöl verfügt, komplettieren die Logistikanlage. Auch dem Naturschutz wurde im Sinne der Ökologistik Rechnung getragen: Durch spezielle Grabensysteme wird das Regenwasser an Ort und Stelle durch Versickerung dem Boden zurückgegeben. Ein Notüberlaufsystem auf dem Gebäudedach sichert die Halle gegen starken Regen: Das Regenwasser wird abgeführt, ohne dass es zu statischen oder konstruktiven Problemen kommt. Das Logistikzentrum Rhein-Ruhr CHRONIK 31 Bundeskanzlerin Angela Merkel Hoher politischer Besuch bei Fiege Die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel, kommt zu einem Besuch in die Fiege Systemzentrale nach Greven. Auf ihrer Sommerreise zu ausgewählten mittelständischen Unternehmen im ganzen Bundesgebiet sprach sie zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens und lobte die herausragenden logistischen Lösungen, die Fiege zum Pionier in der Kontraktlogistik gemacht haben. „Der heutige Besuch unserer Bundeskanzlerin ist für uns Freude und eine große Ehre zugleich“, betonten Heinz Fiege und Dr. Hugo Fiege bei der Begrüßung des hohen politischen Gastes. Der Besuch zeige gleichzeitig den gewachsenen Stellenwert der Logistik für die Wirtschaft, den ihr die Politik heute einräume. FIEGE Stiftung & Co. KG I Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 I D-48268 Greven Telefon: +49 2571 999-0 I Telefax: +49 2571 999-888 I www.fiege.de