Direktvergleich der Plotsysteme XES8830 und XES8845 Was sind

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Direktvergleich der Plotsysteme XES8830 und XES8845
Was sind die Unterschiede ?
Welche Vorteile haben die Systeme ?
Dr. Bernd Heinrich Aschendorf, Schalksmühle
Seit etwa 3 Jahren ist bei der Busch-Jaeger Elektro GmbH das Plotsystem XES8845
mit Falter XES8845-Folder im Einsatz. Da das System anfänglich nur für die
Plotausgabe (hauptsächlich Calcomp907-Format) genutzt wurde, konnte als
Redundanzsystem ein Calcomp Drawing Master plus verwendet werden. Aus
verschiedenen Gründen (Totaldefekt des Calcomp Drawing Masters, Übergang vom
Reprosystem Xerox3080 zur Scan-to-File-and-Print-Lösung mit dem XES-XPCSystem, Übergang zur reinen Rasterdatenverwendung für Reprozwecke) war die
Anschaffung eines neuen Redundanzsystems für den Fall erforderlich, daß das
XES8845-System mehr als 3 Stunden ausfällt. Zur Auswahl standen preiswerte
Tintenstrahl-Plotsysteme von hp, die aufgrund der Dokumentationsanforderungen nicht
in Frage kamen, Calcomp-Systeme, die aufgrund des Rückzugs von Calcomp vom
Monochrom-Plottermarkt nicht mehr in Frage kamen und die XES-Systeme XES8845
und XES8830. Die Wahl fiel aufgrund des Preises bei gleichzeitig hervorragender
Funktionalität auf einen XES8830.
Anschaffung des XES8830
Der neue Plotter XES8830 wurde im Dezember 1997 bei der Firma S.E.P.P. beschafft,
prompt geliefert und innerhalb weniger Minuten aufgebaut und in das Plossys-System
integriert (dies war aufgrund vorangegangener Erfahrungen mit der Firma S.E.P.P. von
vornherein klar!). Die Beschaffung über die Firma S.E.P.P. resultierte aus der
bekannten Fachkompetenz der Firma S.E.P.P. und der geplanten Ankopplung an das
vorhandene Plossys-System. Auf die Anschaffung eines weiteren XES-Falters wurde
aufgrund der hohen Investitionskosten (in Höhe des Plotters selbst) und eines
Systemfehlers im XES-Falter (ausschließlich beim Wechsel der Faltung von A0-Plots
zwischen ohne/mit Faltung), der derzeit von XES behoben wird, verzichtet.
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Abbildung 1 Die Testkandidaten XES8830 und XES8845 mit und ohne Falter
Direkt-Ankopplung des XES8845 über das XES-XPC-Systems an Plossys
Nahezu parallel mit der Integration des XES8830 wurde von S.E.P.P. das von XES vor
wenigen Wochen am XES-XPC-System angeschlossene Plotsystem XES8845
hardwaremäßig direkt über SCSI am Plossys-System angeschaltet, um den bisher
erforderlichen XES-ServeWare-Rechner einzusparen. Der Plossys-Rechner wurde von
einer bei ausschließlichem CAD-Plotbetrieb bislang völlig ausreichenden SUNSPARCstation 2 auf eine SUN-SPARCstation Ultra 2 mit zwei 300MHz-Prozessoren
und 128 MB Hauptspeicher upgegradet. Damit war ebenso der Übergang auf die
Raster- und Satzverarbeitungs-Option in Plossys möglich und wurde parallel
umgesetzt. Insgesamt wurde das gesamte Plotmanagementsystem bei einer Investiton
von ca. 100 TDM vollständig reprofähig für die zukünftigen Aufgaben (reine CADPlotaufträge, Reproaufträge aus CADIM/EDB und später SAP R/3) aufgearbeitet. Das
Plotsystem XES8830 dient als Abteilungsplotter (Werkzeug-konstruktion und –bau)
und Redundanzsystem für das XES8845-System bei längerem Ausfall als einer Stunde
(leider schon häufig vorgekommen, bzw. Normalfall!).
Performance-Test der Plotsysteme
Da zwei leistungsfähige Plotsysteme verschiedenen technologischen Standes
(immerhin liegen 3 Jahre zwischen den Systemen) zur Verfügung standen, reifte
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schnell der Entschluß die Leistungsfähigkeit und Funktionalität beider Plotsysteme zu
vergleichen. Aufgrund der immensen Vorteile eines Plotmanagementsystems wurden
die Plotaufträge ausschließlich über Plossys oder im Falle der Rasterdaten über das
XPC-System aufgegeben.
Abbildung 2 Die Testanordnung der XES-Plotter mit dem SUN-basierten Plossys-System
Verwendete Test-Daten
Der Test wurde mit Raster- (TIFF G4) und Vektordaten (HPGL) durchgeführt. Die
Rasterdaten wurden erzeugt, indem ein vorhandener Modellbauplan (etwas größer als
DIN-A0) über den am XPC-System angeschlossenen Scanner XES7356 digitalisiert
und über die im XPC-System vorhandene Funktion in eine TIFF G4-Datei von 1902 kB
umgewandelt. Die HPGL-Datei ist ein von S.E.P.P. stammendes Testfile des Formats
DIN-A0 bei einer Dateigröße von 184 kB.
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Abbildung 3 Die für den Test verwendeten Plotdateien
Das Testszenario
Die Plotaufträge wurden am Plossys-System erzeugt und mit einer und drei Kopien
abgesetzt. Im Falle der Rasterdatei konnte direkt über das XPC-System der Plotauftrag
an das XES8845-System abgesetzt werden. Die Tests wurden per Stopp-Uhr
gemessen und erfolgten zu einer Zeit mit geringer Netzwerk- und sonstiger Systemlast.
Abbildung 4 Tabelle der Testergebnisse
Es ist festzustellen, daß sich die Plotter kaum in der Verarbeitungszeit unterscheiden.
Insbesondere im Reprobetrieb fällt die Plotaufbereitungszeit kaum noch ins Gewicht,
da die Plotter bei vielen Kopien ausschließlich mit der mechanischen Papierausgabe
beschäftigt sind. Im Falle der Rasterdaten ist eine wesentliche Reduktion der
Plotabarbeitungszeit durch Direktausgabe über das XPC-System zu verzeichnen. Dies
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ist darauf zurückzuführen, daß auf dem XPC-System die Rasterdaten bereits im Xeroxeigenen JBI-Format abgelegt sind und nicht mehr konvertiert werden müssen. Dieser
scheinbare Nachteil des Plossys-Systems kann kompensiert werden, indem das
Plossys-System eine Konvertierung nach JBI durchführt, ist jedoch kein Nachteil, da
ein Plotmanagementsystem für EDM- und CAD-Plotaufträge zur kontrollierten
Plotausgabe unbedingtes Muß ist. Der Geschwindigkeitsvorteil des XPC-Systems kann
für reine Repro-Aufträge genutzt werden.
Funktionalitätsvergleich
Der XES8830 ist ein im Vergleich zum XES8845 sehr preiswertes Gerät, wobei die
Kosten des XES8830 nur ca. 40 % des XES8845 ausmachen. Die Rollenanzahl ist bei
beiden Geräten gleich (3 Rollen), sodaß alle wesentlichen Papierformate von DIN-A4
bis DIN-A0 ausgegeben werden können. Das Display des XES8845 ist optimaler
einsehbar und informativer als das des XES8830, wobei im Gegensatz zum XES8845
in einem lediglich zweizeiligen Display der Name des Plotjobs, Kopienanzahl und
ausgegebenes Datenformat angezeigt werden können, dieses Feature ist nice to have,
aber nicht notwendig. Die Papierbeschickung ist beim XES8845 optimaler und präziser
als beim XES8830, da die Papierrollen im XES8845 über seitlich angebrachte
Führungen (Kappen) exakt eingelegt werden, das System beim XES8830 ist
wesentlich einfacher und kostengünstiger ausgeführt. Die Ankopplung an das
Netzwerk ist vergleichbar. Der Platzbedarf des XES8830 ist wesentlich geringer als
beim XES8845, da bei XES8830 die Papierrollen von vorn beschickt, auch die
Plotausgabe nach vorn erfolgt und somit das Gerät direkt an einer Wand aufgestellt
werden kann, während der XES8845 mit gewissem Abstand zu allen Wänden
aufgestellt werden muß.
Das Plotsystem XES8845 macht zu einem im Vergleich zum XES8830 höheren Preis
einen wesentlich runderen und optimaleren Eindruck und ist daher für Plot-/ReproSysteme mit mittlerem Durchsatz besser geeignet als das XES8830-System.
Das Plotsystem XES8830 ist preiswert und extrem schnell, auch der Anschluß an das
Reprosystem XPC mit dem Scanner XES7356 stellt wie beim XES8845 kein Problem
dar, sondern ist in Zusammenhang mit dem XPC-System noch wesentlich preiswerter,
da auf den Plotter- und Netzwerk-Controller verzichtet werden kann. Dieses System
kann aufgrund seines günstigen Preises jedem Tintenstrahlsystem Paroli bieten, weist
hervorragende Features auf und kann bei niedrigem bis mittlerem Durchsatz,
vermutlich aber auch bei hohem Durchsatz optimal eingesetzt werden.
Die Qualität beider Systeme ist bekannte XES-Qualität und läßt nichts zu wünschen
übrig, nur der Service der Firma XES könnte optimiert werden, um längere
Ausfallzeiten aufgrund von Bagatellproblemen zu vermeiden.
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Zusammenfassung
Beide Plotsysteme sind extrem schnell, lediglich über den Preis können
unterschiedliche Features gerechtfertigt werden. Die Entscheidung für eines der beiden
Systeme ähnelt mittlerweile der Entscheidung beim Autokauf (Nobelklasse oder
Mittelklasse). Empfehlenswert sind beide Systeme, bei den Preisen des XES8830 und
den verarbeitbaren Datenformaten ist eindeutig von Tintenstrahldruckern mit einer
Rolle abzuraten, da man für ca. 40 TDM bereits einen vollautomatischen und
netzwerkfähigen 3-Rollen-Plotter anschaffen kann.
Dr. Bernd Heinrich Aschendorf
Obermarkstr. 12
D-44 267 Dortmund
Professor an der Fachhochschule Dortmund
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