Kultur
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Seite 12 Henning Mankell „Antilopen“, der Krimi von Henning Mankell hat am Donnerstag, 20. Oktober, um 20 Uhr Premiere im Zimmertheater. Irgendwo in Afrika: ein Entwicklungshelfer und seine Frau blicken zurück auf vierzehn Jahre zermürbenden Kampf gegen Armut, Hunger, unwirtschaftlichen Boden und politische Korruption. Geheimnisvolle Ereignisse wecken böse Erinnerungen... Kartenreservierungen unter Telefon 21069. Textilkunst Angeregt durch andere Kulturkreise hat die gelernte Weberin Brigitte Schirren sich darauf spezialisiert, Sandkissen zu besticken und große Seidentücher zu bemalen, die sie „Stille Tücher“ nennt. Quellen ihrer Inspiration sind Textilien aus Tibet, Australien und Ghana, aus dem Islam, dem Christentum und dem Hinduismus. Zur Vernissage lädt das Kurpfälzische Museum am Sonntag, 23. Oktober, um 11 Uhr in die Textilsammlung Max Berk in Ziegelhausen, Brahmsstraße 8, ein. Film-Abenteuer Werner Herzog, berühmt für seine Arbeit an extremen Schauplätzen, hat 2004 einen Film über das noch wenig erforschte Gebiet am Fuß des Kaieteur-Wasserfalls in Guyana gedreht. Ihm gelangen spektakuläre Filmaufnahmen aus einem Mini-Zeppelin genannt „White Diamond“. Der gleichnamige Film startet am Freitag, 21. Oktober, um 21.30 Uhr im Karlstorkino. Am Sonntag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr sind die Heidelberger Produzenten des Filmes der Marco Polo Productions zu Gast im Karlstorkino. Kultur Utopisches – Wildes – Abseitiges Katrin Spira zur Eröffnung der neuen Theaterspielstätte friedrich5 am 20. Oktober friedrich5? Ist das nicht der Ort, an dem das Theater Premierepartys feiert? Richtig. Aber er ist mehr! Die ehemalige Probebühne in der Friedrichstraße 5 wird am Donnerstag, 20. Oktober, um 20 Uhr mit der Eröffnungsshow „Wünscht euch was!“ ihrer neuen Bestimmung übergeben. friedrich5 ist der Raum, in dem sich künftig vor allem Regie-, Dramaturgie- und Ausstattungsassistenten aller Sparten austoben können. Das STADTBLATT sprach mit der Leiterin von friedrich5, Katrin Spira. ? friedrich5 soll künftig der Raum für Utopisches, Wildes, Abseitiges sein. Alles scheint erlaubt. Was ist nicht erlaubt? Spira: Wunschlos glücklich sein, einschränken, verhindern, Panik machen. Dass vieles geht, was erst mal unmöglich scheint, wollen wir beweisen. ? zwinger1 und friedrich5 werden als „Experimen- Katrin Spira Foto: Theater tierräume“ vom Theater beworben. Was unterscheidet beide? Spira: Im zwinger1 bekommt man als Zuschauer ein Repertoire zu sehen, bei uns gibt es Einmaliges. Inhaltlich stehen die beiden Räume für eine ähnliche Richtung. Im Gegensatz zum zwinger1 können wir allerdings nicht mit Stücken werben, deshalb haben wir für unsere Veranstaltungen Reihen entworfen, die garantieren, dass man weiß, Enjoy Jazz Das Maria Kannegaard Trio aus Norwegen ist im Rahmen des Enjoy Jazz Festivals am Freitag, 21. Oktober, zu Gast in Heidelberg. Im Kulturhaus Karlstorbahnhof stellen Maria Kannegaard (vocal/ piano), Ole Morten Vågan (bass) und Thomas Strønen (drums) ihre neue CD „Quiet Joy“ vor – teils einfühlsame, teils temperamentvoll jazzige Eigenkompositionen. Beginn ist um 21.30 Uhr. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Ausführliche Programminfos auch im Internet unter www.enjoyjazz.de. worauf man sich einlässt: Ab November zeigen wir die Theatersoap „Friedrichstraße“, inklusive verbotener Liebe, Eifersuchtsdramen und Spießeralarm in einer Theater-WG. Der „Joker“ ist die monatliche Theater-Sneak-Preview und in „hier & daheim“ kann man das Ensemble von einer anderen Seite kennenlernen: beimKochen, Sportfernsehen kommentieren oder Jodeln. In der Reihe „Mein Lieblingsbuch“ macht Intendant Peter Spuhler als Vorleser den Anfang und schließlich haben wir eine Lesereihe mit jungen Autoren in Lounge-Atmosphäre: Die Autorin Sandra Hoffmann veranstaltet „buch & bühne“ und lädt jeweils einen Special Guest ein. Der erste ist Kristof Magnusson. ? Wen würden sie im friedrich5 gerne sehen? Spira: Die, die sonst nicht ins Theater gehen. Diejenigen, die Angst vor Langeweile im Korea zu Gast in der Stadtbücherei. Korea ist Schwerpunkt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Deshalb bietet die Stadtbücherei wieder ein Forum für zwei Autoren aus dem Gastland. Die koreanischen Autoren Ha Songnan (r.) und Yun Daenyeong sind am Freitag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr, zu Gast im Hilde-Domin-Saal, Poststraße 15. Ha Songnan gehört zu den wichtigsten Vertreterinnen moderner Frauenliteratur in Korea. In Heidelberg liest sie aus ihrer Erzählung „Schimmelblumen“. Yun Daenyeong gilt als Ikone der koreanischen Literatur der 90er Jahre. Er liest aus seiner Erzählung „Zwischen Himmel und Erde“. Die Moderation übernimmt Thomas Hocke (ZDF). Gelesen wird in deutscher und koreanischer Sprache. Theater haben. Die, die nicht mehr einschlafen wollen. Die, die Lust haben mitzumischen. Die, die mitmachen wollen, damit uns Theater nicht nur präsentiert wird, sondern uns auch betrifft. Die, die Lust haben auf Wagnisse, auf Unbekanntes. ? Was erwartet das Publikum bei der Eröffnung? Spira: Für den Eröffnungsabend wünsche ich mir viele lange Wunschzettel. Die sammeln wir nämlich als friedrich5-Manifest für diese Spielzeit in unserem neu gestalteten Raum. Momentan gehen bei uns die „Geschenkideen“ aus dem Ensemble ein, die wir dann in den Lounge-Showabend integrieren. Es gibt Musik, etwas zu trinken, Showeinlagen und Geschenke des Ensembles. Ein Höhepunkt wird die Schauspieler-Versteigerung: Es gibt ein Essen mit einem unserer Künstler zu gewinnen! eu Vollkommene Linie Islamische Kalligraphie im Völkerkundemuseum In der islamischen Kunst gilt die Kalligraphie als die „Königin der Künste“. Das Völkerkundemuseum präsentiert jetzt ausgewählte Beispiele islamischer Schriftkunst und zeigt frühe kostbare Blätter ebenso wie moderne Kompositionen. K o s t b a re Urkunden und Koranabschrif ten, reich verzierte Gebetbücher und poetische Sammlungen sowie mathematische und astronomische Abha ndlungen sind hier zu sehen. Prinzhorn 1963: Ganz unbürokratisch erhielt der Leiter der Berner Kunsthalle Harald Szeemann 255 Arbeiten aus der Sammlung Prinzhorn für seine Outsider-Ausstellung „Bildnerei der Geisteskranken – Art Brut – Insania Pingens“ und brachte sie in seinem VW in die Schweiz. Jetzt widmet das Museum Sammlung Prinzhorn dem im Februar 2005 verstorbenen Ausstellungskurator eine Sonderausstellung. Vernissage ist am Mittwoch, 26. Oktober, um 19 Uhr in der Voßstraße 2. STADTBLATT Nr. 42 Das Völkerkundemuseum versammelt in der Ausstellung Stücke aus eigenen Beständen, Leihgaben vom Lindenmuseum Stuttgart sowie der Privatsammlung von Dr. Friedrich Spuhler (ehemals Museum für Islamische Kunst Berlin) und Vater des neuen Heidelberger Intendanten. „Ein gelungener Mix, um dieses Thema umfassend dar- zustellen“, erklärt Dr. Margarete Pavaloi, Leiterin des Museums. Handelt es sich doch um eine Schriftkultur, die aus der Notwendigkeit entstand, die Verkündigungen des Propheten Mohammed festzuhalten. Früh wurde das Dekorative der Schrift erkannt und als Kennzeichen für den islamischen Kulturk reis verwendet, wobei die Lesbarkeit schon mal in den Hintergrund rückte. Heute ist die arabische Schrift, nach der lateinischen, die meist geschriebene Schrift der Welt. Vortrag Über die „Islamische Schriftkunst: Stile und Kalligraphen“ spricht Dr. Raphaela Veit von der Uni Tübingen am Freitag, 21. Oktober, um 19 Uhr im Völkerkundemuseum, Hauptstraße 235. Die Ausstellung „Die vollkommene Linie – Islamische Kalligraphie“ ist noch bis zum 8. Januar zu sehen. doh