Paul Lochmann - der Brünner Heimatbote

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Paul Lochmann - der Brünner Heimatbote
März-April 2006
Schwäbisch Gmünd
Paul Lochmann †
Das Ziel nicht vergessen,
den Weg nicht verlassen,
den Mut nicht verlieren!
Jahrgang 59/2-3
Programm der BRUNA-Reise 2007
Sonntag, 10. Juni 2007
Autobahn Nürnberg – Amberg – Waidhaus – Pilsen – Prag
Zustieg in Stuttgart – Eßlingen – Göppingen – Schorndorf –
Schwäbisch
Gmünd
–
Nürnberg
möglich.
Zubringerdienste nach Bedarf
Nachmittags Ankunft Prag, Zimmerbezug
Abendlicher Rundgang durch Prags Innenstadt bzw. beleuchtete
Karlsbrücke
Montag, 11. Juni 2007
Besuch des Kontaktbüros der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
Gespräch und Diskussion mit dem Büroleiter, Herrn Peter Barton
Stadtführung „Auf den Spuren des einstigen deutschen Prags“
(Herr Machala)
Rest des Tages zur freien Verfügung
Dienstag, 12. Juni 2007
Abfahrt und Besichtigung Schloß Konopiště /
Konopischt (österreichischer Thronfolger Franz
Ferdinand d’Este und Gräfin Sophie Chotek, geboren in Stuttgart)
Abends Gelegenheit zum Besuch der ehemaligen Deutschen Oper in Prag (Der Barbier von Sevilla, Preise
der Karten je nach Verfügbarkeit 35 bis 45 Euro, nur begrenzte
Anzahl)
Mittwoch, 13. Juni 2007
Abfahrt von Prag und Weiterfahrt nach Kuttenberg. Hier Führung
durch den historischen Stadtkern, Dom St. Barbara, Welscher Hof
etc.
Nachmittags Weiterfahrt nach Brünn, Zimmerbezug
Abends Gelegenheit zum Besuch der Oper / voraussichtlich Verdi:
Nabucco
Donnerstag 14. Juni 2007
Vormittag Ehrung der Opfer des Brünner Todesmarsches im Klosterhof Altbrünn und Pohrlitz, ggf. Besuch des Klosters und Literaturarchivs Raigern
Nachmittags geselliges Wiedersehen mit Brünner Deutschen beim
DSKV
Freitag, 15. Juni 2007
Ganztägiger Ausflug nach Olmütz mit Stadtführung – Besichtigung des historischen Stadtkerns, St.-Wenzels-Dom, Dreifaltigkeitssäule (Weltkulturerbe), Erzbischöfliches Palais, Universität etc.
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Samstag, 16. Juni 2007
BRUNA Studentische Konferenz in Brünn
„Berühmte Persönlichkeiten des Deutschen Hauses zu Brünn“
Dauer etwa 10.00 bis 14.00 Uhr
Ort: voraussichtlich Grandhotel Brünn
Kleiner Mittagslunch für geladene Gäste
Nachmittag zur freien Verfügung und Abschied von Brünn
Am Samstagabend wird ein Gottesdienst bei den Barmherzigen
Brüdern (Kirche St. Leopold, Wienergasse 7) stattfinden. Es wird
versucht, anschließend eine erläuternde Führung (Fresken) zu organisieren. Da es sich um einen Konvent handelt, ist es abhängig
vom guten Willen und dem Entgegenkommen der Ordensbrüder.
Sonntag, 17. Juni 2007
Abfahrt von Brünn und Rückreise in umgekehrter Reihenfolge
Kosten der Reise 539 Euro von den angegebenen Abfahrtstätten
p. P. im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag 115.- Euro
Eingeschlossen ist Fahrt, Unterbringung in Mittelklassehotels in Prag,
im Hotel Voroněž in Brünn, Halbpension einschl. Frühstückbuffet
und Reiserücktrittsversicherung.
Bitte prüfen Sie Ihren Auslands-Krankenversicherungsschutz.
Parkmöglichkeiten in Schorndorf ca. 3 € je Tag im Parkhaus Bantel, Einfahrt Karlstraße. Parkplatz Göppinger Straße kostenlos.
Bei der Anmeldung benötigen wir Ihre Reisepaß- bzw. Personalausweis-Nummer.
Zusammen mit der Anmeldung bitten wir um Anzahlung von 50 €
auf Konto-Nr. 32 35 77 008 bei der VOBA Rems E. G., BLZ 602 901 10.
Anmeldungen bitte an
Herrn Walter Saida,
Oberberken
Thujastr. 37
73614 Schorndorf
Ruf 07181-3194
Fragen zum Reiseablauf,
Zielen usw.
richten Sie
bitte an:
Frau Zakhari
Ruf 0711- 77 47 38
Anmeldeschluß ist der 30. April 2007
Stand Feber 2007 – Änderungen vorbehalten!
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Unsere Veranstaltungen und Termine 2007:
Bundes-Vorstandssitzung
20. März
Jahres-Hauptversammlung in Stuttgart
28. April
1. Museumsgespräch im Prediger SG
5. Mai
Die historischen Verbindungen
zwischen Mähren, Brünn und Schwaben
Sudetendeutscher Tag in Augsburg
27. + 28. Mai
2. Museumsgespräch im Prediger SG
2. Juni
Der Fenstergucker (Anton Pilgram)
Prag-Brünn-Reise
10. - 17. Juni
3. Museumsgespräch im Prediger SG
7. Juli
"Der grüne Daumen von Brünn" (Gregor Mendel)
4. Museumsgespräch im Prediger SG
4. August
"Ein Hallodri aus Frankreich rettet eine ganze Stadt"
(Raduit de Souches)
5. Museumsgespräch im Prediger SG
1. September
Preisgekrönter Brückenbau (Lindenthal)
Bundestreffen in Schwäbisch Gmünd
29. + 30. September
Weitere Einzelheiten werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Bitte beachten Sie folgende Änderungen, den BHB betreffend:
Für das Heft
ist der Redaktionsschluß am
zu meldende Geburtstage:
Mai-Juni
15. April
Mai und Juni
Juli-August
20. Juni
Juli und August
September-Oktober
10. August
September und Oktober
November
5. Oktober
November
Dezember
15. November
Dezember und Januar
Ab nächstem Jahr werden die Brünner Heimatboten immer in der Mitte
des Doppelmonats erscheinen.
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der Brünner Heimatbote ist nicht nur das „Offizielles Nachrichtenblatt der
BRUNA“, er ist darüber hinaus das unverzichtbare Bindeglied zwischen
unseren Landsleuten und das Sprachrohr über unseren Heimatverband
hinaus, innerhalb der Sudetendeutschen Volksgruppe und für alle, die sich
für die BRUNA und für Brünn interessieren.
Es ist ganz natürlich, daß hin und wieder verschiedentlich Kritik an der
Aufmachung, gelegentlich auch an einzelnen Inhaltspunkten geübt wird.
Wie könnte es auch anders sein. Das ist sicher kein Werturteil. Es gibt eben
wie überall, so auch hier, verschiedene Auffassungen.
Ich möchte in Erinnerung rufen, was in der ersten Nummer stand: „Wenn
der Heimatbote manchmal irgendwelche Mängel aufweist, bitten wir um
Entschuldigung, gleichzeitig aber auch um Mitteilung, was wir besser
machen könnten. Überhaupt sind wir Ihnen für Anregungen und Mitteilungen dankbar.“
In diesem Zusammenhang ist die Meinung einer Brünnerin interessant, die
in der August-Ausgabe 1949 veröffentlicht wurde. Sie schrieb damals unter
anderem: „Es werden sich wahrscheinlich genug Brünner finden, die
irgendwo eine Änderung wünschen … die Hauptsache ist ja, daß man beim
Erscheinen des Blattes Herzklopfen bekommt und die innere Verbundenheit mit der Heimat fühlt.“
Ich glaube, das ist das Wichtigste und Entscheidende bei der Beurteilung
unseres Heimatblattes.
Nun wird unser Leserkreis in den letzten Jahren leider kleiner. Dennoch
kann unser BHB weiter erscheinen. Wir bekommen nicht wenige Zuschriften, die sich positiv aussprechen. So freuen sich Landsleute, wenn in
unseren Artikeln Namen von Angehörigen und Verwandten erscheinen,
die längst nicht mehr unter uns sind.
Der Brünner Heimatbote hält die Erinnerung an das Deutsche Brünn
aufrecht, er bemüht sich aber auch, Wissenswertes aus dem heutigen Brünn
zu bringen. Wir fühlen uns mit unserer Heimatstadt nach wie vor eng
verbunden und wollen unseren Landsleuten auch sagen, was sich in Brünn
ereignet. Wir nehmen so Anteil an der Entwicklung unserer Heimatstadt.
Ich wollte Ihnen einmal sagen, was mir bei der Beurteilung der Leistung
des Brünner Heimatboten und der Arbeit seiner Redaktion wichtig erscheint.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr Bundesvorsitzender Karl Walter Ziegler
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Paul Lochmann ist nicht mehr unter uns
Am Mittwoch, dem 31. Jänner 2007, ist uns Paul Lochmann in die Ewige
Heimat vorausgegangen. In einer Wiener Klinik hörte sein Herz auf zu
schlagen. Jeder, der ihn und seine Arbeit kannte, weiß, was wir durch
seinen Tod verloren haben. Dank seiner Initiativen wurden alle unsere
Mahnmale in der Heimat errichtet. Mit ungeheuerer Zähigkeit, mit
Verhandlungsgeschick, Ausdauer und Überzeugungskraft hat er dies
nach langem Bemühen erreicht.
Es begann mit der Gedenkstätte in der Kirche St. Jokob in Brünn, es
wurde fortgesetzt mit dem Gedenkkreuz beim Gräberfeld der Opfer des
Brünner Todesmarsches in Pohrlitz, das nach seinem Entwurf in seinem
Betrieb gefertigt wurde. Auch war es ihm zu verdanken, daß das österreichische Schwarze Kreuz für die Aufstellung und die Betreuung sorgte.
Seine Vorstellungen waren damit aber noch nicht am Ende – der
beeindruckende Gedenkstein im Altbrünner Klostergarten war zugleich
ein Schlußstein seiner Bemühungen. Aber auch in dem Ort, der seine
neue Heimat geworden war, in Wolkersdorf, wurde auf seine Initiative
hin ein Marterl errichtet.
Paul Lochmann hat sich um das Deutsche Brünn und seine Sprachinsel
verdient gemacht. Selbst wenn dereinst alle, die seine Arbeit zu würdigen wußten und seiner gedachten, ihm nachgefolgt sein werden – die
von ihm geschaffenen Erinnerungsstätten werden nicht nur vom
vergangenen deutschen Brünn, sie werden auch von Paul Lochmann
Zeugnis ablegen.
Paul Lochmann wurde am 9. Juli 1930 in Mödritz geboren. Sein Vater
konnte, als er 1945 mit der Familie aus Mödritz vertrieben wurde, in Wolkersdorf in Nieder-Österreich eine leerstehende Schmiede übernehmen,
sich dort eine neue Existenz schaffen und so die Familientradition
fortsetzen. Paul trat in die Fußstapfen seiner Vorfahren, wurde ebenfalls
Schmiedemeister und leitete den Betrieb, der auf eine 250-jährige Geschichte zurückblicken konnte, in siebenter Generation weiter. Durch
seinen Fleiß, seine Ausdauer und sein Können baute er den kleinen
Schmiedebetrieb zu seiner heutigen Größe aus. Die größte Freude für ihn
war es wohl, daß sein Sohn Christian die Firma nun in der achten Generation weiterführt.
Lang ist die Liste seiner öffentlichen Ämter. So diente er der Gemeinde
Wolkersdorf, in der einst nach der Vertreibung die Familie Aufnahme
fand, lange Jahre als Gemeinderat. Im Jahre 2000 wurde ihm vom österreichischen Bundespräsidenten der Titel Kommerzialrat verliehen.
Paul Lochmann gab uns allen ein leuchtendes Beispiel an Einsatzfreude,
an Treue und Bekenntnis zu unserer Heimat. Wir sind ihm zu großem
Dank verpflichtet!
Karl Walter Ziegler
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Ich danke dem Herrgott, daß er mir die
Kraft geschenkt hat, meine Lebenserfahrung
und meine Ideen in die Tat umzusetzen.
Er hat mir viele Jahre im Kreise meiner
Lieben und Freunde geschenkt –
so war mein Leben doch wertvoll !
Paul Lochmann
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Unser Paul Lochmann
Wir trauern um Paul Lochmann, der am 31.Januar nach einer schweren
Krankheit gestorben ist. Er hat für Mödritz, Wolkersdorf und Erbach soviel getan, daß darüber ein Buch geschrieben werden könnte. Wir wollen
deshalb nur seine markanten Lebensabschnitte betrachten und aufzeigen.
Als Sohn einer alten Schmiedefamilie, in der sechsten Generation, wurde
er am 9. Juli 1930 in der Marktgemeinde Mödritz, dem zentralen Ort in
der Brünner Sprachinsel, geboren. Mit seinen Eltern und der 3 Jahre älteren Schwester Luise verbrachte er seine Kindheit in der Friedhofgasse
205, der Schmiede mit Wohnhaus seines Vaters Paul Lochmann. Die
Schulzeit in der Mödritzer Volksschule und der Bürgerschule in Brünn
war zum großen Teil geprägt von den Ereignissen des 2. Weltkrieges.
Am 31. Mai 1945 wurde die Familie Lochmann, wie fast alle Mödritzer,
aus der Heimat vertrieben. In dem dokumentierten „Brünner Todesmarsch“ befand sich auch Paul und kam somit über Pohrlitz, Muschau,
Nikolsburg und Paasdorf nach Wolkersdorf. Hier erwarb sein Vater eine
Schmiede, und über die Lehrjahre, Gesellenzeit und anschließende
Meisterprüfung legte unser Paul den Grundstein für die Erweiterung des
Betriebes für den Bau von Stahlhallen.
1957 heiratete er die Bäckertochter Paula Föls aus Wolkersdorf. Vier Kinder wurden den glücklichen Eheleuten geschenkt, und sein Sohn
Christian führt mit Gattin Helga heute den wachsenden Stahlbaubetrieb
weiter. Im kommunalen Leben der Gemeinde Wolkersdorf hat Paul
Lochmann sich bald mit seinem Ideenreichtum und Durchsetzungsvermögen einen festen Platz geschaffen. So war er langjährig als ÖVPStadtrat, beim Schwarzen Kreuz, bei der Landesinnung, der Raiffeisenkasse, der Jägerschaft und nicht zu letzt bei der Ortsgemeinschaft Mödritz tätig. Ihm wurde mit dem Titel „Kommerzialrat“ eine der höchsten
staatlichen Auszeichnungen verliehen.
Sein Hauptaugenmerk war immer seine Heimat Mödritz. Überall bei
seinen beruflichen, kommunalen, regionalen und überregionalen Tätigkeiten war es ihm ein Anliegen, den Geburtsort, die Stätte seiner
Vorfahren, zu erwähnen und bildhaft darzustellen. Bereits 1978
organisierte er ein Mödritzer Treffen, dem danach noch weitere sechs
Treffen in Wolkersdorf folgten. Unvergeßlich wird allen die Einweihung
des Gedenksteines im Schloßpark Wolkersdorf im Mai 1978 bleiben. Als
Nachfolger von Erich Tomschik übernahm Paul den Vorsitz der Ortsgemeinschaft Mödritz in Deutschland und Österreich, den er aus Gesundheitsgründen 1999 in Deutschland abgab. Für die Partnerschaft
Mödritz/Erbach/Wolkersdorf, die 1981 geschlossen wurde, war er die
treibende Kraft. 1985 wurde unter seiner Regie das Gedächtnismarterl an
der Brünner Straße errichtet. Immer wieder war er bei der Errichtung
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von Gedenkstätten, Gedenktafeln und Gedenksteinen, die auf das
Schicksal der Vertreibung hinweisen (Pohrlitzer Kreuz, Gedenktafel in
der Mödritzer Kirche, Gedenksteine im Augustinerkloster und dem
Mödritzer Friedhof) führend. Seine Idee war auch die Anschaffung einer
Mödritzer Fahne, die 1980 in Erbach feierlich geweiht wurde, wie auch
die Einrichtung einer Mödritzer Ecke im Museumsdorf Niedersulz. Auch
die Trachtengruppe lag ihm sehr am Herzen, und er forderte immer den
Auftritt und die Teilnahme der Trachtengruppe bei allen Treffen, Großveranstaltungen und Feiern.
So hat Paul Lochmann in der Ortsgemeinschaft bleibende Erinnerungen
hinterlassen. Alles, was er für seine/unsere Heimat Mödritz, im Vorderoder Hintergrund, getan hat, stand immer unter dem Motto: „Bewahret
euch Mödritz im Herzen und danket Gott für die neue Heimat“. Treffend hat er all das in seinem Buch „50 Jahre danach“ dokumentiert und
für die Nachwelt festgehalten.
Wir von der Ortsgemeinschaft Mödritz können heute nur um ihn trauern
und gleichzeitig versichern, in seinem Sinne fortzufahren, und die Liebe
zu unserer Heimat Mödritz immer aufrechthalten.
Herbert Kinauer – im Namen des Mödritzer Heimatrates.
Mödritz hat einen schweren Verlust erlitten.
In Dankbarkeit und stiller Trauer nehmen wir Abschied von
Paul Lochmann,
geboren am 9. Juli 1930 in Mödritz,
unserem langjährigen Vorsitzenden in Deutschland und
in Österreich. Er ist nach schwerer Krankheit
am 31. Januar 2007 im 77. Lebensjahr verstorben.
Ein Mödritzer mit Leib und Seele ist für immer von uns gegangen.
Für seine Liebe und Treue zur Heimat gebührt ihm unsere Dankbarkeit.
So wie er seine Heimat geliebt hat,
werden wir ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Der Heimatrat der Ortsgemeinschaft Mödritz
65
Treffen ehemaliger „Zbrojovka“-Lehrlinge
Viel Freude gab es beim Treffen ehemaliger Lehrlinge der Waffenwerke
Brünn am 7. Oktober 2006 in Steinbach, Gasthaus Krupik. Einige Lehrlinge
aus Gmünd und Waidhofen an der Thaya sowie 2 Freunde aus Deutschland trafen sich mit ihrem ehemaligen Ausbildungsleiter, dem 92jährigen
in Brünn geborenen Dipl.-Ing. Hans Pfleger. Er hatte vor 65 Jahren die
Lehrwerkstatt aufgebaut und war mit der Leitung der Ausbildung von
einigen hundert Lehrlingen betraut. (Wir berichteten 1992 S. 45 und 2006 S. 82)
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Man kann es kaum glauben,
aber der Schöpfer der BRUNA-Filmdokumente
Walter Saller
ist 85 Jahre alt geworden!
Wir gratulieren herzlich und wünschen uns noch mehr Filme von ihm,
was bereits unsere guten Wünsche
auf viele weitere, gesunde Jahre einschließt.
Alles Gute, lieber Herr Saller!
Siehe
Seite
98!
67
Ehrenzeichen für Ingeborg Neumeyer
Der Landrat des Kreises Landsberg am Lech
hatte zu einer würdigen Feierstunde am 1. Dezember 2006 in das Foyer des Sitzungssaales
des Landratsamtes eingeladen, um Frau
Ingeborg Neumeyer das
Ehrenzeichen des
Bayerischen Ministerpräsidenten
Dr. Edmund Stoiber
zu überreichen. Dies ist ein Orden in Form eines von grünem Lorbeer
umrahmten Malteserkreuzes mit den weiß-blauen bayerischen Rauten in
der Mitte.
Die Verleihungsurkunde hat den folgenden Text:
In Würdigung langjähriger hervorragender Verdienste verleihe ich
Frau Ingeborg Neumeyer, Landsberg am Lech,
das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im
Ehrenamt tätigen Frauen und Männern.
München, 10. Oktober 2006
Edmund Stoiber, Bayerischer Ministerpräsident
Wir gratulieren Frau Neumeyer herzlich und wünschen ihr, daß sie noch
lange ihre vielen Ehrenämter bei guter Gesundheit wahrnehmen kann!
Karl Walter Ziegler
Auszüge aus der Laudatio von Landrat Walter Eichner:
„ ... Frau Neumeyer gründete 1977 mit vier anderen Förderern eine
Kontaktgruppe für Strafgefangenenhilfe e.V. in der Justizvollzugsanstalt
Landsberg.
... Insassen, die keine soziale Bindung haben, finden eine neutrale vertrauensvolle Anlaufstelle. Gruppenabende, Seminare, Weihnachtsfeiern,
Ausflüge sowie Einzelgespräche finden statt. Auch in der Betreuung
nach der Entlassung hilft Ingeborg Neumeyer mit auf dem schwierigen
Weg, Wohnung und Arbeitsstelle zu beschaffen ...“
Sowohl der Ortsgruppe als auch der Kreisgruppe der Sudetendeutschen
Landsmannschaft Landsberg fühlt sich Ingeborg Neumeyer nicht nur
aus Heimatverbundenheit verpflichtet. Es ist ihr ein Anliegen, die Vergangenheit realistisch aufzuarbeiten, Kultur und Brauchtum ihrer
Heimat zu erhalten. Sie stellt sich für öffentliche Diskussionen ebenso
zur Verfügung wie zur individuellen Betreuung ihrer Landsleute. Sie
wirkt seit jeher mit an der Gestaltung des gesellschaftlichen und kulturellen Programms (Ausflugsfahrten, Geburtstags- und Krankenbesuche)
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und hält noch persönlich Kontakt zu Landsleuten, die im Sudetenland
verblieben sind, und versucht, Verbindungen aufrechtzuerhalten. Für
die Orts- und Kreisgruppe übernimmt Ingeborg Neumeyer Krankenbesuche und Würdigungen bei Beerdigungen. Ihre Erfahrung und ihr
Engagement im sozialen Bereich übte Frau Neumeyer auch über acht
Jahre als Schöffin beim Landgericht Augsburg aus, und war bis vor kurzem ebenso lange Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Landsberg.
Frau Ingeborg Neumeyer ist Vorsitzende der Ortsgruppe Landsberg der
Sudetendeutschen Landsmannschaft, Zweite Vorsitzende der Kreisgruppe der SL, Zweite Vorsitzende des Kreisverbandes im BdV, Vorstandsmitglied in der Bezirksgruppe Oberbayern der SL und Schriftführerin in
der SL-Orts- und Kreisgruppe und im Kreisverband des BdV.
In den vergangenen Jahren trat sie bei neun Fernsehsendungen – Dokumentationen des ZDF in Brünn und Pohrlitz, ein Heimatfilm – und einer
Talk-Show auf mit Gesprächspartnern Dr. Boris Lazar, tschechischer
Botschafter, Erika Steinbach, Präsidentin des BdV, Antje Vollmer, ehemalige Bundestagsvizepräsidentin, und dem evangelischen Bischof Dr.
Wolfgang Huber. Sie hielt viele Vorträge und bestritt so manche
Diskussion in Schulen und in der Lehrerbildung, unter anderem in der
Politischen Akademie Tutzing.
Frau Ingeborg Neumeyer wurde bereits 2000 von der Sudetendeutschen
Landsmannschaft das große Ehrenzeichen in Gold sowie 2004 von der
Großen Kreisstadt Landsberg die Ehrennadel in Gold verliehen.
Frau Neumeyers Lebenslauf in Stichworten:
geboren am 28. April 1930 in Brünn als Ingeborg Piffl, wohnhaft bis zur
Vertreibung – Brünner Todesmarsch am 30. und 31. Mai 1945 – in Brünn,
Schwarze Felder, Beim Blindenheim 12, (Nähe Kinderspital), jetzt Kládivová 12.
Schulen: Volksschule Schwarze Felder, Dr. Beran-Schule, Oberschule für
Mädchen (Deblingasse, am Glacis), 5 Klassen.
Brünner Todesmarsch mit Mutter und 2 kleinen Geschwistern, in Pohrlitz liegengeblieben, Großeltern fast 80jährig dort im Lager verhungert.
13 Tage lang im Pohrlitzer Lager, dann nach Unter-Tannowitz geflohen,
dann fast 1 Jahr lang dort Zwangsarbeit geleistet.
Ende April 1946 mit einem Transport nach Landsberg ausgesiedelt.
Ausbildung und Tätigkeit als Justizangestellte im mittleren Dienst, verheiratet, vier Kinder.
Langjährige Teilzeittätigkeit als Redaktionssekretärin.
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Alters-Steckenpferde
Eigentlich sagt man ja heute eher Hobby
zum Steckenpferd, aber wir habens
lieber deutsch, auch in Anbetracht
dessen, daß der liebenswerte Mensch,
um den es hier geht, in jungen Jahren
den Ausdruck Hobby sicherlich noch
gar nicht kannte.
Unsere Brünner Landsmännin, Frau
Helene Koschabek, die heute in Neidenstein im nördlichen Kraichgau lebt,
ist ja schon öfters mit künstlerischen
bzw. kunsthandwerklichen Ideen in Erscheinung getreten. Diesmal sind es die
Neiden-Steine.
Nachts, so betonte sie gegenüber der „Rhein-Neckar-Zeitung“, kämen ihr
die besten Ideen. So auch diesmal, und auf den Begriff „Neiden-Stein“
sei sie recht stolz.
Kann sie auch sein, denn die Idee greift in Neidenstein um sich. Wer in
Neidenstein möchte nicht einen solchen Neiden-Stein haben?
Jeder Mensch ist so alt wie er sie sich fühlt. Wer solch glänzende Einfälle
hat, ist nicht alt geworden, der ist noch allzeit jung!
Und wie geht die Malerei? Vielleicht gibt uns Frau Koschabek im
nächsten BHB eine kleine Anleitung?
Liebe Leserinnen und
Leser, dies hat uns
angeregt, eine Rubrik
Alters-Steckenpferd
oder Alters-Hobby
einzuführen.
Berichten doch auch
Sie freiweg von Ihrer
Freizeitbeschäftigung!
Vielleicht geben Sie
damit anderen eine
Anregung zu sinnund reizvollem Tun?
70
Ältestes Buch Brünns
vor 520 Jahren von
Deutschen gedruckt
Es war das Jahr 1486, als in Brünn
zwei deutsche Verleger die
„Agenda Olomucensis“
druckten.
Die vermutlich erste Druckerei in
Brünn wurde vor 520 Jahren von
Konrad Stahel und Mathias Preinlein betrieben. Bis dahin mußte
man die Bücher von Hand schreiben, ein sehr teures und langwieriges Verfahren.
Die Erfindung Gutenbergs, Texte
aus Einzelbuchstaben für den Druck
vorzubereiten, bedeutete auch für Brünn eine Revolution. Zwar war die
Druck-Vorbereitung auch dann noch eine lange und aufwendige Arbeit,
doch konnte man mit dem neuen Verfahren mehrere Exemplare des Buches im gleichen Arbeitsgang herstellen und dadurch die Stückkosten
beträchtlich senken.
Die Agenda Olomucensis wurde von dem Olmützer Bischof bestellt, was
darauf hindeutet, daß diese Brünner Drucker für ihre Erfahrung und Zuverlässigkeit bekannt waren.
Das Buch war zweifarbig ausgefertigt. Zu dem schwarzen Text kamen
orangefarbige Notenlinien, allerdings damals von den zwei Verlegern
noch von Hand eingeschrieben. Das Buch hatte kein Titelblatt, das heute
übliche Impressum steht auf der letzten Seite.
Als Grund dafür, wieso die zwei Deutschen Brünn als ihre Heimat wählten und nicht Olmütz, wohin sie von dem Bischof eingeladen wurden,
waren wohl ihre deutschen Vorfahren, die schon damals in Brünn lebten.
Stahel und Peinlein druckten auch Grammatikbücher in Latein für Klosterschulen. Für weltliche Kunden verfertigten sie Kalender mit gesundheitlichen Ratschlägen.
Brünn war eine der ersten Städte, in denen Bücher gedruckt wurden. Die
frühesten Drucke in Prag entstanden erst ein Jahr später.
Es ist schön, daß auch die heutigen tschechischen Buchverleger, deren
Bericht wir übernommen haben, dieses Ereignisses gedacht haben.
AF
71
Neues Buch von Navara in Brünn vorgestellt
Der tschechische Schriftsteller und Journalist der Zeitung MF DNES,
Luděk Navara, hat in Brünn den zweiten Teil seines Buches „Vorfälle am
Eisernen Vorhang“ vorgestellt. Nach dem Erfolg des ersten Teiles wurde
nun die Fortsetzung an einem gemütlichen Abend in einem Brünner
Musikklub feierlich der Öffentlichkeit übergeben.
Aus diesem Anlaß wurden auch geladen: der tschechische Ombudsman*)
Dr. Motejl und eine Mitarbeiterin des Lokalfernsehstudios in Ostrau, wo
das erwähnte Buch von Navara verfilmt wird.
Herr Dr. Motejl wies auf die erfolgreiche Arbeit Navaras hin. Navara,
der die Staatsverbrechen in der Tschechoslowakei im 20. Jahrhundert beschreibt, hat auch schon über Nachkriegsgeschehnisse mit den
Deutschen berichtet. Der Ombudsmann und Jurist Motejl wurde als
erfahrener Redner bald auch zum Hauptmoderator des Abends, weil das
anwesende Publikum schüchtern war, keine Fragen stellte, so als habe es
immer noch Angst vor der ehemals verbrecherischen Macht des Staates.
Herr Navara las eine der Geschichten aus seinem Buch vor. Der Fall eines jungen Ostdeutschen, Hartmuth Tautz, der sich in den 80er Jahren
entschloß, nach Österreich zu fliehen. Da er die tschechoslowakische
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Grenze für weniger gefährlich hielt, versuchte er nach langem Zögern,
sie bei Preßburg zu überqueren. Die tschechische Grenzpolizei hatte in
den 80er Jahren für die Verfolgung von Flüchtlingen Hunde eingesetzt.
Das wußte Hartmuth Tautz leider nicht. Nachdem er an der Grenze mit
seinem nächtlichem Übergangsversuch ein elektrisches Signal ausgelöst
hatte, wurden zwei Hunde automatisch auf seine Spur gesetzt. Tautz
war nur noch einige Meter von der Österreichischen Grenze entfernt, als
ihn die wütenden Hunde schnappten. Er hatte keine Chance, wurde von
den Hunden zu Boden gerissen und wild zerbissen. Als die Grenzpolizisten
an die Stelle kamen, lag Tautz schon im Sterben. Anstatt ihn ins Krankenhaus zu schaffen, durchsuchten sie den Platz nach anderen Personen.
Dieses Verhalten der Grenzpolizei kostete den jungen Deutschen wenige
Stunden später das Leben. Laut dem Bericht der Ärzte hätte er überleben
können, wäre er von den Polizisten gleich ins Krankenhaus gebracht
worden.
Eine Bestrafung der Täter war während des Kommunismus unmöglich.
Dieser Fall (wie auch andere) wurde in Tschechien nach 1989 wieder aufgerollt, leider kamen auch diese Täter ohne Strafe davon. Als
Besonderheit ist zu vermerken, daß die kommunistische Tschechoslowakei wegen der Beschwerden der Nachbarstaaten den Einsatz von
Hunden an der Grenze kurz darauf eingestellt hatte.
Herr Navara stellte später am Abend dem Publikum einen Besucher vor,
der sogar aus Kanada angereist war, um an der Buchvorstellung in
Brünn persönlich anwesend sein zu können. Dieser ist auch die Hauptfigur in einer anderen Geschichte aus dem Navara-Buch. Ein Tscheche,
der für die Flucht nach dem Westen ein gepanzertes Auto geklaut hatte.
Nachdem seine Fahrt mit dem Auto zur Grenze scheiterte, entschloß er
sich, zu Fuß weiterzugehen. Er hatte Glück und gelangte unverletzt nach
Österreich in die Freiheit.
Herr Navara versprach schließlich eine Fortsetzung seiner Bücherreihe.
Wir können nur hoffen, daß er sich auch weiterhin mit Themen tschechischer Verbrechen an Deutschen befaßt. Wenn wir von der Darstellung
des Ombudsmanns Dr. Motejl ausgehen können, daß Navara eine
Periode in der Geschichte des tschechoslowakischen Staates nach der anderen verarbeitet, dann fehlt noch die Zeit der Vorkriegs-Tschechoslowakei. Auch dieser Staat war, wie gut bekannt, nicht ohne Schuld am
Schicksal der Sudetendeutschen.
AF
Luděk Navara: „Vorfälle am Eisernen Vorhang“, Verlag Attenkofer, Straubing, ISBN 3-936511-30-6, 232 Seiten, Preis 9,80 Euro.
*) Der Ombudsman ist in Tschechien eine offizielle Stelle zur Überwachung der
Einhaltung der Menschenrechte und zur Sammlung von Beschwerden der Bürger über die Staatsorgane. Er besitzt keinerlei Polizeigewalt, ist lediglich beratendes Organ des Parlaments.
Sein Sitz ist in einem großen Gebäude in der Talgasse in Brünn.
73
Die Einführung der Straßenbeleuchtung in Brünn
Mit den zahlreichen großen Reformen im österreichischen Staatswesen unter der Kaiserin Maria Theresia hängen auch kleinere zusammen, die,
kaum beachtet, doch aus der gleichen Wurzel stammen: aus dem allseitigen
Bestreben der Landesfürstin und ihrer hohen Beamtenschaft, das ganze
Land und alle seine Teile kulturell zu heben und zu fördern.
Viel Augenmerk wurde damals der ökonomischen Verwaltung der königlichen Städte geschenkt, um sie, wie eine Entschließung vom 21. Februar 1752
erklärt, „in aufrechten Stand, wie sie ehedem gewesen, teils zu erhalten, teils
noch besser emporzubringen“. Diesen Maßnahmen verdankte auch die Brünner städtische Ökonomie-Kommission ihre Ernennung im Jahre 1754, deren
Tätigkeit und Wirksamkeit auf den verschiedensten Gebieten der städtischen
Verwaltung schon Christian d’Elvert in großen Zügen beschrieben hat.
Ein wichtiges und rühriges Mitglied dieser Kommission war der Brünner
Kreishauptmann Johann Leopold von Schmelzdorf. Er war es, der im Jahre
1752 den Anstoß zur Einführung einer Straßenbeleuchtung nach Wiener
Muster gab.
In der Taschenchronik von Brünn von Johann Julian Hempel aus dem Jahre
1796 lesen wir über das Beleuchtungswesen in Brünn folgende Bemerkungen (Schreibweise zum Teil leicht modernisiert):
Diese für die Einheimischen und Fremden besondere Wohltat, welche noch manche
Provinzstadt entbehren muß, nahm ihren Anfang im Jahre 1780. Gegenwärtig ist
sie an einen sicheren Herrn Johann Georg Grünwald pachtweise überlassen, der
für das Latern- und Füllungsgeschäft einen Inspektor aufgestellt und diesem wieder 8 Laternen-Anzünder untergeordnet hat; letztere reinigen die Laternen, füllen
die Lampen und zünden selbe – 408 an der Zahl, auf das eine viertel Stunde bevor
auf dem Rathaus gegebene Glockenzeichen täglich an. Von ungefähr ersten Viertel
bis zum Vollmonde wird die Stadt nicht beleuchtet, jedoch werden Laternen in engen, abseitigen und minder gangbaren Gäßchen und sogenannten Zwingern, da
die Vorsicht immer löblich, meistens nötig ist, vorzüglich aber unter Stadtthoren
angezündet. Jedermann muß der weisen Verfügung Dank wissen, weil die Nacht
des Menschen Feind ist und mancher im Gewühle und Gedränge, vorzüglich aus
dem Theater, aus der Redute, aus Bällen leicht zu Schaden kommen kann. Die Vorstädte werden nicht beleuchtet; denn die Kleinstädter, arbeits- und gewerbsame
Leute, die in gehöriger Zeit zu Ruhe gehen, um für den morgenden Broderwerbe
Kräfte zu sammeln, bedarfen keiner Beleuchtung: und Ballgäste werden von denen
Laternenbuben für ein beliebiges Konvenienz, wohin immer, geleuchtet und geleitet, oder von den bestimmten Kutschen wohin beliebt gefahren. Das LaternenBeleuchtungsamt ist in der Altfröhlichergasse Nr. 511.
Im Jahre 1849 wurde in Brünn die Gasbeleuchtung eingeführt. Das Licht
war heller und machte keinen Rauch. Die erste elektrische Lampen wurden
um die Jahrhundertwende eingeführt. Dazu mußte in Brünn ein Elektrizitätswerk gebaut werden. Die letzte Gaslampe erlosch erst 1930.
AF
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Neues aus Brünn
Autobahn bei Brünn weiterhin gebührenfrei?
Der Brünner Primator Onderka bat den zuständigen Minister schriftlich,
die südlich der Stadt liegende Autobahn gebührenfrei zu belassen. Gerade dort, wo sich einst die Felder der deutschen Brünner Sprachinselorte
befanden, wurden in den 90er Jahren viele Verkaufszentren und Firmengebäude errichtet. Man beansprucht für die Brünner eine gebührenfreie
Zufahrt dorthin.
Polarstation Johann Gregor Mendel feierlich geöffnet
Auf der Insel James Ross wurde die tschechische Polarstation (genannt
nach dem deutschen Mönch und Naturforscher Johann Gregor Mendel)
feierlich in Betrieb genommen. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten
beim Aufbau (zuletzt wurde die Station von vorbeifahrenden Urlaubern
teilweise ausgeplündert) kam jetzt der Augenblick, da viele hohe Funktionäre der Masarykuniversität in die Antarktis flogen, um die Station
feierlich zu eröffnen. Die tschechischen Wissenschaftler wollen auf der
Station die Probleme der Globalerwärmung studieren. Die Station wird
jedoch nur zur Zeit des Polarsommers bewohnt.
Brünner Gerüchte:
„Redoute“ verkaufen, neuen Janáček-Konzertsaal errichten,
Villa Tugendhat zurückgeben
Die Stadt Brünn ist voll von Gerüchten, die in den tschechischen Medien
als glaubhaft bezeichnet werden. Unsere Erfahrung geht jedoch dahin,
daß sie sich im Laufe der Zeit oft als falsch erweisen. Am Ende ist es genau umgekehrt. So z. B. sollten auch die Gleise vom Großen Platz
verschwinden, wie die tschechische Presse voriges Jahr berichtete. Nicht
nur die Gleise sind geblieben, es wurde sogar der Straßenbahnverkehr
über den Platz wieder eingeführt.
Auch ein anderes Gerücht tauchte auf, nämlich, daß das im vorigen Jahr
renovierte Gebäude des alten Redoute-Theaters verkauft werden soll,
weil die Stadt zu wenig Geld hat. Zur selben Zeit berichtet man über die
Absicht der Stadt, einen neuen Konzertsaal zu bauen.
Und zuletzt geriet die Villa Tugendhat in die Schlagzeilen. Die Stadt hatte mit dieser Villa große Pläne. Die Tugendhat-Nachfahren aus den USA
hatten ihren Anspruch auf die Villa angemeldet, sie später gegen ein
Renovierungsversprechen der Stadt überlassen wollen. Nachdem die
Kosten berechnet wurden, möchte sich die Stadt nun gerne von der Villa
trennen. Da die Villa aber laut dem Holocaust-Gesetz in Tschechien nur
vom Staate zurückgegeben werden kann, will man die Villa jetzt an den
Staat überführen.
75
Alte Funde
Eine tschechische Zeitung berichtete, eine Frau habe bei der Räumung
der Hausbibliothek ein 220 Jahre altes Buch gefunden, einen Katechismus von Benedikt Strauch. Wie dieses alte Buch in die Bibliothek
gekommensei, wisse man angeblich nicht. Die Zeitung führt dann weiter
aus, daß in Brünn oft alte deutsche Bücher oder Gegenstände in die Antiquitätengeschäfte gebracht werden, um sie zu verkaufen. Man erklärt
dies mit der Verfolgung der Mönche in den Fünfzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts.
Daß es sich höchstwahrscheinlich um Bücher aus früher deutschem Besitz handelt, darüber schweigen die Zeitungen weiterhin. In der einst
deutschen Stadt Brünn müssen die Häuser voll von deutschen Büchern
gewesen sein. Auch die Redaktion hat schon hinter den Vitrinen der
Brünner Antiquitätengeschäfte von der Sonne gebleichte Bücher von
Wolny und anderen bekannten Autoren gesehen. Es ist anzunehmen,
daß diese Bücher von Tschechen nur wenig gekauft werden, weil die
deutsche Sprache für die junge Generation in Brünn immer noch nicht interessant ist.
Brunnen in der Fröhlicher-/Českágasse verschwunden
Der aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts stammende Brunnen wurde
seinerzeit abgebaut, um ihn zu überholen. Laut der Historikerin Dr.
Flodrová verschwand der Brunnen in den 80er Jahren plötzlich und wurde für vermißt gehalten (ähnlich wie andere Kunstgegenstände in Brünn,
denken wir z.B. an die Statuen des Josefsdenkmals am Lažanskyplatz).
Genau so geheimnisvoll, wie der Brunnen verschwand, so tauchte er in
den 90er Jahren wieder auf und wurde angeblich in eine Werkstatt verbracht, um ihn zu restaurieren. (Ursprünglich hatte er in der Hybešgasse
gestanden).
Zwei Modemessen in Brünn
Brünn, früher als „österreichischer Manchester“ weltweit bekannt, kann
sich heute auf dem Gebiet der Mode lediglich damit trösten, wenigstens
während der Messe das Interesse der Textilfachwelt auf sich zu lenken.
Es gab in Brünn zwei Mode-Ausstellungen „Styl“ und „Kabo“, die von
645 Firmen aus 26 Ländern der Welt besucht wurden.
Excalibur – „Land der Lügen“ ausgebrannt
Kurz nachdem wir im letzten Heft über die Absicht des österreichischen
Unternehmers berichteten, auf dem tschechischen Grenzübergang Hatě
ein weiteres Einkaufszentrum „Land der Lügen“ zu bauen, kam es zu einem großen Brand im hiesigen Einkaufskomplex Excalibur dieses
Unternehmers. Ausgelöst von der Petarde (Sprengsatz) eines
vietnamesischen Verkäufers, gingen die Gebäude größtenteils in Flammen auf. Der Verkauf wurde für Wochen unterbrochen.
76
Über eine halbe Million Bürger in Brünn
Die Stadt Brünn zählt zur Zeit 541 593 Bürger. Frauen haben in der Stadt
einen leichten zahlenmäßigen Vorsprung.
Europäischen Ballett-Tänzer in Brünn
Im Janáček-Theater in Brünn trafen sich bei einem Wettbewerb BallettTänzer aus ganz Europa. Es war die zweite Wiederholung dieser Veranstaltung, über 120 Künstler nahmen teil. Laut Ballettchef Litera wurden
die Anforderungen an die Teilnehmer dieses Jahr viel höher gesetzt.
Gospelchor aus den USA in Brünn
Im Dom Peter und Paul fand ein Konzert des Gospelchores „Harlem
Gospel Choir“ aus den USA statt. Diese typisch amerikanische Show von
elf schwarzen Amerikanern mit vielen Lichteffekten hatte bei den Brünnern großen Erfolg. Die Leute klatschten und alle sangen mit.
21 neue Obusse für Brünn
In einem Jahr werden in Brünn funkelnagelneue Obusse fahren. Die
Stadt kauft von Škoda Pilsen 21 neue Wagen für 275 Millionen Kronen.
Derzeit gibt es in Brünn 150 Obusse, die höchste Zahl im Vergleich aller
tschechischen Städte. Zu den Obussen kommen auch 100 Straßenbahnen
(Šalinas) „Porsche“. Alle Wagen werden videoüberwacht.
Schüsse an der Grenze verjähren nicht
Folgende Nachricht erreichte uns kurz nach der Veröffentlichung des Buches von Navara:
Die an der ehemaligen ČSSR-Grenze gefallenen Schüsse verjähren nicht.
Das hat der Oberste Gerichtshof Tschechiens in einem Grundsatzurteil
entschieden. Damit können ehemalige ČSSR-Grenzsoldaten auch heute
noch für Taten belangt werden, die vor der politischen Wende von 1989
begangenen wurden. Es sei nicht ausgeschlossen, daß nach dem Urteil
nun zahlreiche Fälle wieder aufgerollt werden müssen, sagte ein Behördensprecher. Wegen Schüssen an der Grenze war es seit 1990 in Prag in
etwa 100 Prozessen zu rund 30 Verurteilungen gekommen.
Gottfried Wagner in Brünn
Der Urenkel des Komponisten Richard Wagner besuchte Brünn und hielt
einen Vortrag im Jüdischen Zentrum. Der durch seine Abneigung zu der
Familie Wagner bekanntgewordene Buchautor („Wer nicht mit dem
Wolf heult“) nimmt Abstand von seinem Großvater und versucht, die
Geschichte der bekannten Wagner-Familie durch die Augen der Opfer,
insbesondere der jüdischen Opfer zu sehen. Gottfried Wagner bezeichnet
sich selbst als „nicht typischen Wagner“.
77
Ausstellungen über Sigmund Freud
In Brünn gab es zum Jahresende vier verschiedene
Ausstellungen über Sigmund Freud. Einige davon
haben sich mit der Persönlichkeit Freuds beschäftigt, andere wiederum sich mehr dem Thema
„Freudianismus“ gewidmet.
Im „Österreich-Institut Brno“ gab es eine ausführliche Ausstellung, die das Leben von Sigmund Freud
der Öffentlichkeit vorstellte. Vorbereitet von dem
Österreich-Forum in Prag gab es dort viele Bildposter, alles komplett zweisprachig deutsch–tschechisch. Der Besucher
wurde sehr gut unterrichtet. Der einzige (Schönheits-) Fehler war, daß
nirgendwo der offizielle Geburtsort von Freud, das nordmährische Freiberg zu finden war. Auch im deutschen Text war nur der heutige Name
„Příbor“ zu finden, obwohl die Stadt zur Zeit Sigmund Freuds eben
Freiberg hieß.
Eine weitere Ausstellung mit der Freud-Thematik
gab es im Schmetterhaus in der Dominikanergasse.
Die dort ausgestellte Art der Kunst mag einigen Besuchern nicht gefallen haben, nicht jeder liebt
Kunst mit Blut- und Sexmotiven, trotzdem wird
diese Kunstart bei vielen Kunsttheoretikern hoch
geschätzt.
Die vielen Bilder und Kunstgegenstände, die deutsche Texte trugen, wurden vermutlich aus Wien
nach Brünn verliehen. Leider wußte die Führung
über die Herkunft der Kunstgegenstände so gut
wie nichts.
Erich von Däniken gastierte in Brünn
Der über die Geheimnisse in- und außerhalb dieser Welt schreibende Autor
Erich von Däniken besuchte in Oktober
während seiner Europareise einige
tschechische Städte, unter ihnen auch
Brünn. Im Brünner Hotel Voroněž versammelten
sich
viele seiner treuen
Leser und Anhänger, um mehr über
das Unerklärbare zu erfahren. Der Saal war bis zu
letzten Platz gefüllt.
78
Der neue Brunnen auf dem Großen Platz
Der im Herbst 2006 feierlich eröffnete neue Brunnen auf dem Großen
Platz sieht seit Monaten verödet aus. Das Wasser hat schon vor Weihnachten aufgehört zu sprudeln, vermutlich aus Angst vor dem Frost.
Obwohl wir in Brünn heuer einen ungewöhnlich milden Winter haben,
– es gab nur ein paar Frosttage, sonst ähneln die Temperaturen eher dem
Frühlingswetter –, ist es um den Brunnen still geworden. Das kann auch
einen anderen Grund haben. Der mit tschechischen Versen geschmückte
und wirklich schöne eiserne Boden um den Brunnen herum wird an nassen Tagen gefährlich glatt. Damit haben die Bauherren vermutlich nicht
gerechnet. So warnte bald an dem Brunnen ein Papierschild:
Geehrte Bürger,
passen sie auf, der Boden wird
während des Frost- und
Naßwetters extrem glatt.
Wir bedanken uns für Ihr
Verständnis.
Eine Anmerkung:
Brünn steht mit solchem Hinweis durchaus nicht alleine da. USA-Reisende kennen das: Man wird auf Schritt und Tritt von Schildern begleitet, die „watch
your steps“ anmahnen. Schilder mit solcher Aufschrift gibt es überall zu kaufen.
gh
Städtische Auszeichnungen
Die Stadt Brünn nahm heuer wieder ihre Ehrungen vor. Es wurden viele
Persönlichkeiten ausgezeichnet, der neue Primator Onderka übergab die
Urkunden. Geehrt wurden u. a.: der einhundertundzweijährige Professor der tschechischen technischen Hochschule Brauner „für den
technischen Fortschritt“, der Chirurg Wechsler „für „Naturwissenschaften“, und der Niederländer Hans Versnel „für Verdienste um die
internationale Zusammenarbeit“.
79
Aus Brünner Zeitungen
Der „Metropolitan“, offizielle Zeitung des Brünner Magistrats, brachte in
seiner jüngsten Ausgabe einige interessante Berichte:
Das Deutsche Haus
Es wurde über die Geschichte des Lažanskyplatzes berichtet, wobei sich
der Text auf das dort früher aufgestellte Josephs-Denkmal konzentrierte.
Das Schicksal der Statue des Kaisers wurde kurz dargestellt, sogar eine
Zeichnung der Statue in dem Garten der psychiatrischen Anstalt in Czernowitz gezeigt. Auch das Gebäude des Deutschen Hauses wurde
erwähnt, nicht im negativen Sinne, sondern als „Gegenstück zum Besední
dům, als Verbandshaus für Vorlesungen und Konzerte. Erst später wurde es
zum Symbol des Deutschtums und der deutschen Stadtführung.“ Wieso der
Bericht mit einer Zeichnung der Statue aus dem Garten anstatt eines Fotos ausgestattet wurde, bleibt unklar. Vermutlich hat man in Brünn
immer noch Angst, Fotos der deutschen Statuen zu veröffentlichen.
Auch Steine leben und bewegen sich:
Fotos: Metropolitan (Mojmír Strouhal)
Interessant auch der Bericht des „Metropolitan“ über die „lebenden“ Statuen auf dem Dom St. Peter und Paul. Ein Leser hat drei Fotos einer
Statue auf dem Dom eingesandt, auf denen klar zu sehen ist, wie diese
ihre Hand und auch ihr Aussehen im Laufe von einigen Jahren verändert hat.
80
Landung auf dem Mond – ein Betrug?
Das Brünner Planetarium und die Sternwarte hatte eine Aktion für die
Besucher mit dem Namen „der Betrug mit dem Mond“ vorbereitet. Darin wird die Landung der Menschen auf dem Monde in Frage gestellt.
Diese Veranstaltung dauerte den ganzen Monat Februar.
Der Brunnen am Spielberg
Über die Geheimnisse des Brunnens am Spielberg berichtet ein anderer
Artikel. Zwar wurden hier Ergebnisse einer historischen Forschung aus
dem Jahre 1991 veröffentlicht, die aber so interessant sind, daß wir sie
auch für unsere Leser übernehmen. Man hat den in 80 m Tiefe unter
Wasser liegenden Boden des alten Brunnens gereinigt und dabei eine
Menge Gegenstände gefunden, überwiegend Munition: Patronen österreichischer Gewehre aus den Jahren 1867 und 1871 und aus beiden
Weltkriegen. Dann auch tschechische Munition und auch russische aus
der Zeit der Okkupation der Tschechoslowakei im Jahre 1968. Weiter österreichische wie auch deutsche Waffen. Das Interessanteste war jedoch
der Fund eines männlichen Skelettes. Es steckte sogar noch in seinem
Anzug einschließlich der Schuhe. Seine Herkunft ist noch nicht sicher geklärt. Es handelte sich entweder um einen Soldaten oder einen Arbeiter.
Aus den Münzen, die man in der Nähe des Skeletts gefunden hatte kann
man schließen, daß das Unglück um das Jahr 1860 geschehen sein muß.
•••••••••••
Der Lindwurm im Brünner Rathaus
Es schlachtete der schlaue Schalk
ein Lamm, das nach ihm „bäh“te,
in dessen Bauch er reichlich Kalk,
der ungelöscht war, nähte.
Es ist ein totes Krokodil,
im Brünner Rathaus schwebt es,
der Fachmann sagt:
es stammt vom Nil
und irgendeinmal lebt’es!
Die Schwarza hoch kam es ins Land,
das es mit Schrecken füllte,
bis ein entwichner Arrestant
es hinterlistig killte.
Der Lindwurm wollt,
als er’s verschluckt,
sich mit ’nem Trunk erfrischen,
da hat er plötzlich dumm geguckt:
Der Kalk begann zu zischen!
Er röchelt sterbend:
„Ich verrecke,
der Kalk hat mich verätzt!“
So kam er an die Rathausdecke
und dort hängt er noch jetzt.
Oswald Stastny, * 26. 5. 1919 Brünn
† 27. 1. 2006 Hannover
Bild: HZ
81
Allen Geburtstagskindern wünschen der BRUNA-Vorstand
und der Brünner Heimatbote Glück und Gesundheit, damit sie
noch viele schöne Tage im Kreise ihrer Lieben erleben können!
96: Anderle geb. Raaz, Aloisia, Altenheim Theresia, 86415 Mehring, am 28. 4.,
frh. Mödritz
95: Kuhn-Weiß, Friedrich, Perhamer Str. 32, 80687 München, am 27. 3.
Orlet, Walburga, Sambergerstraße 22, 81477 München, am 30. 3.
94: Schöllhammer, Franz, Lerchenweg 2, 64331 Weiterstadt, am 13. 3.
93: Swoboda geb. Bjetak, Hertha, Münchener Platz 17, 84478 Waldkraiburg,
Adalbert-Stifter-Wohnheim, am 14. 3.
Barent, Anna, Liststraße 5, 70180 Stuttgart, am 30. 4.
Kubin, Gertrud, Bleichstraße 7, 73033 Göppingen, am 7. 4.
92: Igl, Egon, Dr.-Hans-Reicholdweg 3, 91207 Lauf an der Pegnitz, am 4. 3.
92. Kubin Dr. Benno, Ruhrsteinweg 6, 71134 Aidlingen, am 30. 3.
Brauner, Hildegard, Meisenstraße 9, 73431 Aalen, am 1. 5.
90: Kurka, Josef, Memelstraße 87, 73312 Geislingen, am 16. 3., frh. Morbes
Matejek, Marie, Dr.-Gebhard-Steuer-Straße 22, 95138 Bad Steben, am 21. 3.,
frh. Morbes
87: Ondruschka, Kurt, Blumenstraße 26, 93138 Hainsacker, am 4. 4.
Laaß Wilhelm, August-Bebel-Straße 59, 76187 Karlsruhe, am 14. März.
Lahr, Astrid, Zeppelinstraße 74, 73033 Göppingen, am 27. 4.
Karlitzky, Hans, Langestraße 25/2, 73614 Schorndorf, am 1. 4.
86: Schmied, Josef, Schlörstraße 25 b, 80634 München, am 19. 3.
Kurka, Hans, Weißer Weg 17, 73340 Amstetten, am 14. 3., frh. Morbes
Brusenbauch geb. Lober, Theresia, Goldregenweg 8, 70794 Filderstadt, 26. 3.
Sponder, Friedrich, Rümannstraße 60, App. 2203, 80804 München,
am 2. 4., frh. Mödritz
85: Reinecke, Hermann, Am Steinkamp 12, 38667 Bad Harzburg, am 15. 4.,
frh. Priesenitz
Schäufele, Anni, Wasserbergstraße 16, 73066 Uhingen, am 13. 4.
Zuckschwerdt, Joachim, Mönchsbergstraße 97, 70435 Stuttgart, am 16. 3.
Weißer, Hellmut, Karlstraße 10, 39576 Stendal, am 22. 3.
Watzel, Josefine, Paul-Ehrlich-Straße 10, 72076 Tübingen, am 17. 3.
Drescher, Greti, Grünheckenweg 16, 69254 Malsch, am 1. 4., frh. Morbes
84: Kellner, Elisabeth, Schillerstraße 31, 73441 Bopfingen, am 29. 4., frh. Morbes
Neumann, Gerti, Kneippstraße 3, 63755 Alzenau., am 2. 3., frh. Priesenitz
Karafiat, Lore, Hegenwettengasse 16/1, 72336 Balingen, am 29. 4.
82
83: Lavicka, Magdalene, Dr.-Pfeifer-Straße 66, 73035 Göppingen, am 11. 3.
Lellek geb. Schimek, Maria, Parkstraße 2 76676 Graben-Neudorf, am 17. 3.,
frh. Mödritz
82: Grimm, Zita, Allensteiner Weg 2, 68307 Mannheim-Schönau, am 25. 3.,
frh. Priesenitz
Korinek geb. Schwenda, Maria, Fliederweg 12, 75031 Eppingen, am 24. 3.,
frh. Mödritz
Kurka, Anna, Jahnstraße 36, 70736 Fellbach, am 22. 4.
Medek, Luise, Bleichstraße 7, 73033 Göppingen, am 10. 4.
81: Musil, Hildegard, Züttlinger Straße 54, 70437 Stuttgart, am 4. 4.
80: Morawetz, Helene, Donauzenter App. 315, 89231 Neu-Ulm, am 6. 3.
Feuerbach geb. Wittrich, Elfriede, Angermünder Straße 3, 40489 Düsseldorf,
am 1. 5.
80: Hennemann geb. Wolowiecz, Ingeborg, Obfrau der „Bruna Wien“,
Lainzerstraße 157/1/6, 1130 Wien, am 23. 1., frh. Sternberg
Storek-Petzolt, Johanna, Nachtigalstr, 29, 80638 München, am 4. 4.
Repa, Anni, Schillerstraße 11, 73108 Gammelshausen, am 5. 3.
Hajek, Erich, Bezgenrieter Straße 45, 73092 Heiningen, am 15. 3.
Holubetz, Gerhard, Oberviechtacher Straße 92447 Schwarzhofen, am 1. 3
Czerny, Ernst, Schwarzenbacher Straße 22, 81549 München, am 27. 4.,
frh. Morbes
Dörr geb. Kailer, Julia, Orlacher Str. 2, 74542 Braunsbach, am 14. 3., frh. Morbes
Kellner, Josef, Schäfergasse 27, 69124 Heidelberg, am 17. 3., frh. Morbes
79: Maier, Emma, Klingenstraße 17, 71384 Weinstadt, am 27. 3., frh. Priesenitz
Janka, Hedwig, Kapellenweg 38,70378 Stuttgart, am 24. 4.
Krenek, Gerhard, Frühlingstraße 6, 87816 Lohr, am 16. 4.
78: Wesely, Melita, Wilh.-Leuschner-Straße 40, 64572 Büttelbronn, am 15. 4.
Nies geb. Schmidt, Else, Brückenstr. 4, 74749 Rosenberg, am 20. 3., frh. Mödritz
Janku, Dr. Helmut, Neutraublinger Straße 5, 83301 Traunreuth, am 24. 3.
Unseld-Nägele, Edeltraut, Bessererstraße 14/2, 89073 Ulm, am 23. 4.
77: Stürmer, Liane, Leinorstraße 28, 85757 Karlsfeld, am 23. 3
Meiler, Elfriede, Ottenweg, 92637 Weiden, am 3. 3.
Weiner geb. Weithofer, Maria, Zeil 2, 75050 Stebbach, am, 25. 3., frh. Mödritz
Beyer geb. Duchon, Alice, Birkenweg 1, 95119 Naila, am 30. 3.
76: Hübner, Edeltraud, Neufelser Straße 35, 74676 Niedernhall, am 11. 3.
Blersch, Franz, Max-Eyth-Straße 47, 89155 Erbach, am 26. 3., frh. Mödritz
75: Gärner, Gerhard, Kiem-Paul-Weg 21, 85579 Neubiberg, 21. 3.
Cerveny, Rosa, Davidstraße 10, 73033 Göppingen, am 13. 3.
Schmid geb. Marzinka, Irmtraud, Hauptstraße 214, A-4072 Alkoven,
am 16. 3., frh. Mödritz
Weber, Anneliese, Frühlingestraße 30, 73092 Heiningen, am 9. 4.
Wenzel, Erich, Justinus-Kerner-Weg 10, 73614 Schorndorf, am 15. 3.
Czerny, Robert, Schwarzenbacher Straße 22, 81549 München, am 20. 3.,
frh. Morbes
74: Fritsch, Hugo, Rottenschöß Hölzlfeld 7, A-6342 Niederndorf, am 9. 5.
Hawlik, Eckhardt, Ehwismühlstraße 11, 87787 Wolfertschwenden, am 4. 4.,
frh. Mödritz
83
74: Kadletz, Eva, Benzstraße 45, 73614 Schorndorf, am 17. 3.
73: Autrata, Gotthard, Prälat de Waal-Straße 3, 46446 Emmerich, am 1. 4.,
frh. Priesenitz
Grimm, Alfred, Regerstraße 12, 81541 München, am 30. 4.
Goppold, Fritz, Bernhardusring 27, 38304 Wolfenbüttel, am 13. 4.
Flaig geb. Palzer, Elfriede, Grünewaldstraße 113, 72336 Balingen,
am 29. 4., frh. Brünn Grillowitzgasse
Bodemer, Weinbergstraße 87, 76530 Baen-Baden, am 12. 3.
72: Tihon, Michael, Lortzingstraße 49, 73660 Urbach, am 11. 3
71: Czerwinka, Rudolf, Kirchberg 6, 88471 Laupheim, am 22. 4., frh. Priesenitz
Rittmann, Inge, Bottwarstraße 24, 70435 Stuttart, am 26. 3.
Stephan, Heinz, Herdle 6, 73466 Abtsgmünd, am 30. 4.
69: Bauer, Erika, Urbanstraße 26, 72622 Nürtingen, am 14. 3.
Piller geb. Nowatschek, Marianne, Käppelesberg 6, 89155 Erbach, am 29. 4.,
frh. Mödritz
Straka, Waldemar, Neidegger Weg 17, 89134 Blaustein, am 17. 3.,
frh. Mödritz
Tom geb. Bartl, Marianne, Lenaustraße 26, 73095 Albershausen, am 9. 3.,
frh. Mödritz
67: Setzer, Roswita, Pommernstraße 13, 86916 Kaufering, am 19. 4.
66: Reim, Rosina, Reichenaustraße 9, 81243 München, am 10. 3.
Hoffmann, Udo, von-Stein-Straße , 91126 Schwabach, am 16. 3.
64: Hoffmann, Astrid, von-Stein-Straße, 91126 Schwabach, am 5. 4.
Kotacka geb. Chlup, Renate, Martin-Buber-Weg 8, 71686 Remseck-Aldingen,
am 30. 4.
62: Hagedorn geb. Hausgenoß, Jutta, Robert-Mayer-Weg 6, 73035 Göppingen,
am 11. 3.
55: Stark, Axel, Prinz-Eugen-Straße 47, 94121 Pasau, am 11. 3.
52: Weber, Harald, Frühlingstraße 30, 73092 Heiningen, am 27. 3.
41: Kratky, Thomas, Carl-H.-Gaiser-Straße 23, 73033 Göppingen, am 25. 3.
Geburtstage, die schon früher erscheinen sollten, jedoch spät bekannt wurden:
89: Kühr Dr. Emmanuel, in Erlangen, am 17. 2.
82: Walitschka, Antonie, Friedenstraße 4, 73614 Schorndorf, am 28. 1.
Diamantene Hochzeit:
Pospichal, Hans und Hilde feierten am 27. 12. 2006 Diamantene Hochzeit
Die Veröffentlichung von Familiennachrichten erfolgt nur auf der Grundlage
von Meldungen der Kreisverbände, die auch für die Richtigkeit verantwortlich
sind, oder laut Zusendungen von BHB-Beziehern, die einen Eintrag wünschen.
Meldungen bis zum 10. des Monats vor dem Erscheinen des Heimatboten an
Herrn Thomas Schnirch, Heiningen, oder an den BHB-Versand.
(Anschriften auf der Heft-Rückseite)
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Todesfälle:
Hönlinger, Willibald, verstarb bereits vor langer Zeit.
Schindlar, Otto, verstarb ebenfalls vor längerer Zeit.
Brettner-Meßler, Anni, verstarb im 96. Lebensjahre bereits im Feber 2006.
Metzenroth geb. Wacha, Dr. Leopoldine, Riesengebirgsstraße 31,
93057 Regensburg, geb. 8. 6. 1923 in Brünn, verst. 24. 9. 2006
Schmid, Irmgard, Osserstr. 59, 93462 Lam, geb. 9. 6. 1925, verst. 24. 11. 2006.
Strazny, Karl, Sulzbacher Str. 2, 91224 Pommelsbrunn, verst. am 26. 11. 2006.
Setzer, Roswita, Pommernstr. 13, 86916 Kaufering, geb. 14. 4. 1940 verst. im Jänner 2007
Lochmann, Paul, A-2120 Wolkersdorf, geb. 9. 7. 1930 verst. 31. 1. 2007, frh. Mödritz
Leopold geb. Flickschuh, Annelies, Fohlenbergstraße 7, 71672 Marbach,
geb. 26. 2. 1924, verst. 1. 2. 2007, früher Neu Czernowitz.
Sontag, Hellmut, Osterholzallee 1, 71636 Ludwigsburg, ehemals Brünn,
Apotheke am Großen Platz, verst. im 79. Lebensjahr am 8. 2. 2007.
Unsere Mitschülerin an der Deutschen Staatshandelsakademie
Elfriede Nolte, geb. Barfuß, genannt Teddy,
verstarb am 9. Dezember 2006 in Minden nach langer Krankheit.
Sie war ein sehr, sehr lieber Mensch. – Wir trauern um sie:
Hermine Aschl, Linz; Annemarie Fischer, Konstanz; Lore Kois, Mühlhausen (Elsaß); Hedi Meier, Graz; Elisabeth Pobuda, Fürth; Elisabeth Renz, Köfering;
Irmgard Scholze, Landshut; Friederike Treibel, München; Mimi Wenzek, Weiden.
Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.
(Josef von Eichendorff)
Wir trauern um unsere Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Urgroßmutter und Tante
Margarete Schmidt
geb. Prutky
geboren am 9. Juli 1910
in Brünn/Mähren
verstorben am 30. November 2006
in Obertraubling/Bayern
Sie lebte bis 1945 in Brünn (Schwarze Felder), nach der Vertreibung von 1946 bis 1948
in Königshofen/Grabfeld, 1948 bis 1959 in Hoven/Düren im Rheinland, anschließend
bis 1975 in Düsseldorf und von 1975 bis 2004 in Freilassing in Oberbayern.
2004 zog sie in ein Seniorenheim in Strub bei Berchtesgaden und wechselte im letzten
Sommer in ein Heim in Obertraubling bei Regensburg.
In Liebe und Dankbarkeit:
Dietmar Schmidt mit Familie, München
Sigrid Platzeck mit Familie, Obertraubling
Ute Wendhof mit Familie, Kumhausen
sowie alle Angehörigen
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BUCHBESPRECHUNG
Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes
Not sehen und handeln – nach diesem Motto haben Caritas und Diakonie bereits 1945 in einer außergewöhnlichen gemeinsamen Aktion
christlicher Nächstenliebe einen Hilfsdienst ins Leben gerufen, der auch
über sechs Jahrzehnte nach Kriegsende seine wichtige Arbeit leistet.
1946 bildeten sie eine Suchdienst-Arbeitsgemeinschaft mit den Verbänden des Roten Kreuzes. Schon bald einigte man sich darauf, die
Nachforschung nach Wehrmachtsangehörigen dem Roten Kreuz und die
Suchdienstarbeit für Zivilpersonen, insbesondere für die Heimatvertriebenen, den kirchlichen Verbänden zu übertragen. Dabei wurden die
ursprünglichen sogenannten Meldeköpfe, in denen die Flüchtlinge registriert wurden, in Ortskarteien umgewandelt. So entstanden ab 1947 die
Heimatortskarteien (HOK) in der Trägerschaft der kirchlichen Wohlfahrtsverbände. Von ursprünglich mehr als 30 Karteien blieben nach
Übernahme der Finanzierung durch den Bund im Jahre 1950 noch 12
Heimatortskarteien übrig. Die Geschäftsführung wurde der Hauptvertretung München des Deutschen Caritasverbandes übertragen. Heute, nach
Einführung der elektronischen Fallbearbeitung, bestehen noch die
beiden HOK-Zentren in Stuttgart und Passau.
Der Kirchliche Suchdienst als Träger der Heimatortskarteien hat eine
umfangreiche Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes herausgegeben.
In ihr wird die Entwicklung der Heimatortskarteien von ihrer Entstehung nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute in anschaulicher Weise
dargestellt. Geschildert werden auch die politische Entwicklung vor und
während des Zweiten Weltkrieges, die Umsiedlungsmaßnahmen während die Krieges und die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den ehemals deutschen Ostprovinzen und Siedlungsgebieten
in Osteuropa.
Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes mit einem Umfang von 300
Seiten liest sich wie ein spannender Geschichtsroman und dürfte bei älteren Lesern viele Erinnerungen an ihr eigenes Erleben hervorrufen. Für
Jüngere ist sie ein lebendiges Geschichts-Lehrbuch.
zu beziehen über
Kirchlicher Suchdienst,
Geschäftsstelle Lessingstraße, 80336 München,
Tel.: 089-54497201, Fax: 089- 54497207,
[email protected]
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LESERECHO
Die Geschichte des Ursulinen-Klosters in Brünn
Es ist interessant zu lesen, welche Rolle die Ursulinen jahrhundertelang
in Brünn gespielt haben. Dabei erinnerte ich mich daran, mit deren Wirken ebenfalls in Berührung gekommen zu sein. Und das ist meine kleine
Geschichte:
Ende Mai 1945 wurden wir – meine Mutter, meine Großmutter, mein Onkel und ich – zusammen mit einer Gruppe von etwa 25 weiteren ins
Nordmährische geflüchteten Brünnern von tschechischen Partisanen zu
Fuß nach Brünn getrieben. Etwa 75 Kilometer weit waren wir, ohne Verpflegung, aus Bächen trinkend, aber immer wieder zur Eile angetrieben,
drei Tage unterwegs und wurden genau an dem Tag, als morgens die in
Brünn verbliebenen Deutschen in den Todesmarsch Richtung Wien getrieben wurden, an der Nordgrenze der Stadt im Dům Partizánů
festgesetzt, unserer letzten Wertgegenstände beraubt, kahlgeschoren und
interniert. Obwohl sich meine Großmutter Gisela Oplusstil schon auf
dem Marsch bei einem Sturz die Hand gebrochen hatte und keine ärztliche Hilfe fand („für Deutsche gibt es keinen Arzt!“), mußte sie an den
brutalen morgendlichen Turnübungen bis zur völligen Erschöpfung
teilnehmen. Daraufhin wurde sie von den anderen Frauen abgesondert.
Während meine Mutter und ich über ein allabendlich von Russen heimgesuchtes Lager in Sebrowitz auf die Malá Klajdůvka kamen, hatte man
unsere Großmutter in die uralten Häuser an der Ponawka (Klein-Venedig
genannt) zum Sterben verbannt (es waren noch andere alte Menschen in
ähnlicher Verfassung dort). Und eben diese wurden einige Male von
deutschen Schwestern aus dem Ursulinenkloster besucht und, soweit
möglich, notdürftig betreut. Mit dem Wegbleiben der Ursulinen war
auch über das weitere Schicksal der jammervollen Kranken entschieden,
sie starben innerhalb kurzer Zeit. Der Bericht im BHB erklärt mir nun,
wieso die Besuche der Schwestern ausblieben – waren sie doch selbst
deportiert worden.
Dr. Hans-Roland Zitka
Wer weiß zu diesem
Bilde etwas zu
berichten?
Im nächsten
Heft gibt
es mehr
dazu!
87
LESERECHO ...
Frau K. schickte uns einen Brief, in dem Sie sich über
zwei Berichte des Jänner-Feber-Heftes beschwert, die Berichte über die
Wahl des neuen Primators in Brünn und Dr. Ludwig Czech.
Wir zitieren aus Ihrem Brief:
... Immer hat man in der BRUNA auf anständige Art und Weise die Berichte
gebracht und einen guten Stil gepflegt! ...
Die Redaktion gibt der Leserin K. völlig Recht, daß tatsächlich einige der
Berichte aus Brünn nicht gerade als anständig auf die Leser wirken können. Diese Berichte entsprechen jedoch der heutigen Situation in Brünn.
Die Antwort der Redaktion auf den Einwand:
Liebe Frau K., unser redaktionelles Streben geht dahin, unseren Lesern die derzeitige Situation in Brünn zu schildern, so wie sie ist, in all ihrer Vollständigkeit, und über wichtige Ereignisse in Brünn zu berichten. Wir möchten nichts
behönigen, nichts vertuschen oder gar totschweigen, wie es auch heute noch auf
der tschechischen Seite in Bezug auf die ruhmreiche deutsche Geschichte der
Stadt Brünn oft der Fall ist. Dazu gehört auch, die Berichte der tschechischen
Zeitungen zu zitieren, zu übernehmen. Früher war das aus bekannten Gründen
nicht möglich, die Redaktion des Brünner Heimatboten war nicht in der Heimatstadt Brünn. Was in tschechischen Zeitungen über die Stadt berichtet wird,
was heute so in der Stadt geschieht, ist manchmal problematisch, wir sind uns
dessen bewußt, möchten jedoch den Lesern ein komplettes Bild der heutigen
Stadt Brünn geben. Ihren Brief haben wir dankend zum Anlaß genommen, eine
neue Rubrik im Heimatboten zu schaffen mit dem Titel „Aus Brünner Zeitungen“. Darin möchten wir einige der wichtigsten tschechischen Berichte zitieren.
Unsere Leser können sich so ein Bild machen über den Stand des Journalismus
in Tschechien wie auch über die derzeitige, manchmal nicht gerade rosige Lage in
Brünn, und das nicht nur politisch gesehen.
Frau K. führt in Ihrem Schreiben weiter zu den Thesen des Dr. Bachstein
aus:
... nur kommt es ja immer darauf an, welchen Standpunkt ein Autor einnimmt,
und ob er rein sachlich vorgeht, und diese Schwierigkeit ohne Emotionen meistern kann...
Die Antwort der Redaktion dazu: Sehr geehrte Frau K., wir fühlen uns in
keinem Fall berechtigt, den Bericht des angesehenen Historikers Dr. Bachstein
auf irgendeine Weise zu beurteilen, zu kritisieren, zu loben oder gar zu ergänzen. Dazu fehlt uns nicht nur das Recht, sondern auch die geschichtliche
Fachkenntnis des Historikers Dr. Bachstein. Wir haben seinen Bericht wegen
des einwandfreien Sachgehaltes und des hohen Niveaus ausgewählt. Wir sind
uns bewußt, daß es auch andere Meinungen zu dem Menschen Ludwig Czech
gibt und geben wird, wohl kaum aber zu seiner Stellung als Parteivorsitzender.
Trotzdem werden wir Ihren Einwand dem Autor Dr. Bachstein zuleiten. Seine
Antwort werden wir Ihnen übermitteln.
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... LESERECHO
Im BHB, Jänner-Feber 2007, las ich auf Seite 6 den Bericht:
„125 Jahre Brünner Touristenclub“.
Folgender Satz fiel mir auf: „Als Opfer des Krieges verlor der Touristenclub
folgende Männer: Julius Bjetak, vermißt seit Juni 1915 an der Isonzofront ...“.
Da fuhr es wie ein Blitz in mich, und ich sagt zu mir: „Das ist ja mein Vater“, mein Vater, den ich nicht kannte und nie gesehen habe. Meine Mutter hatte mir, als ich größer war, erzählt: „Dein Vater mußte 1915, als du
15 Monate alt warst, in den Krieg ziehen und kam nie wieder zurück.“
Ich bin am 14. März 1914 geboren, also war ich 15 Monate alt.
Diese Nachricht im BHB hat mich sehr gefreut, es sind aber auch die Tränen geflossen, denn daß ich nach 93 Jahren den Namen meines Vaters im
BHB zu lesen bekam, das hat mich wirklich sehr bewegt. Mein Vater hat
in Brünn, in der Nähe des Brünner Rathauses, ein Tuchgeschäft gehabt.
Die Gasse weiß ich leider nicht mehr. Nachdem mein Vater aus dem
Krieg nicht mehr zurückkam, zog meine Mutter mit uns 3 Kindern nach
Unter-Gerspitz zu ihrem Vater, meinem Großvater, der dort an der
Volksschule Oberlehrer und Schulleiter war. Wir wohnten bis 1945 in
Unter-Gerspitz, bis dann der Todesmarsch kam. Ich mußte mit meinem
15 Monate alten Sohn die ganze Nacht durchmarschieren und traf meine
Mutter dann in Raigern, aber leider zum letzten Mal. Ich sah sie nie wieder. Man erzählte mir, daß sie an Ruhr und Lungenentzündung erkrankte und mit 63 Jahren irgendwo in Niederösterreich starb. Ich habe keine
Grabstätte, weder von meiner Mutter noch von meinem Vater, wie auch
nicht von meinem Bruder, der ebenfalls, aus dem 2. Weltkrieg, nicht zurückkam. Ich hauste mit meiner Schwester und deren zwei Kindern in
Schrick (Niederösterreich), und am 13. Dezember 1945 kam zum Glück
mein Mann aus russischer Gefangenschaft zurück. Im Februar 1946 wurden wir nach Deutschland transportiert.
Mein Sohn ist jetzt 63 Jahre alt, wohnt in Wörthsee, das ist 100 km von
hier entfernt, kommt mich alle 14 Tage besuchen und ist sehr besorgt um
mich. Ich bin jetzt schon 5 Jahre hier im Adalbert Stifter-Wohnheim und
bin sehr zufrieden. Nun will ich hoffen, daß mich der liebe Gott noch ein
„Weilchen“ hier läßt auf Gottes Erdboden, damit ich noch ein bißchen
meinen Lebensabend genießen kann.
Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Ihnen durch mein Schreiben Ihre Freizeit genommen habe, aber ich dachte, ich muß diese Nachricht jemandem mitteilen, der Verständnis dafür hat und mitfühlen kann.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute. Viel GIück und vor allem
recht viel Gesundheit, die wir wohl alle brauchen können.
Mit freundlichen und heimatlichen Grüßen Hertha Swoboda
Münchener Platz 17, 84478 Waldkraiburg, Ruf 08638-88 64 40
89
Die tschechische Akademie der Wissenschaften
arbeitet derzeit an einer Dokumentation des sudetendeutschen
Widerstands gegen den deutschen Nationalsozialismus
und bat um Bekanntgabe des Projektes und Benennung von
Persönlichkeiten, die unter diese Projektbezeichnung fallen.
Die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik hat sich
mit einer Bitte um Mithilfe im Rahmen des o. g. Projektes an die BRUNA
gewandt.
Aufgrund der im August 2005 getroffenen Entscheidung der tschechischen Regierung unter dem damaligen Ministerpräsidenten Paroubek,
sollen Schicksale aktiver Nazigegner in den Reihen der ehemaligen
deutschen Bevölkerung der Tschechoslowakei aufgespürt und dokumentiert werden. Das Projekt wird unter der Leitung der Akademie der
Wissenschaften durchgeführt. Lesen Sie, welche Ziele die tschechischen
Wissenschaftler verfolgen:
»Während der „wilden Vertreibung“ in den ersten Nachkriegsmonaten wurde
bei den Deutschen und den Ungarn nicht zwischen Anhängern und Gegnern
des Nationalsozialismus differenziert. Die Opfer wurden von selbsternannten
Rächern um Heim und Habe gebracht, manchmal sogar gemordet. Deshalb zogen viele Nazigegner eine freiwillige Auswanderung vor, um der drohenden
Verfolgung zu entgehen ... Eine besondere Gruppe stellten die Juden dar, die
sich vor dem Krieg zur deutschen Nationalität bekannt hatten. Falls sie den Holocaust überlebt hatten, wurde ihnen ihr von den Nationalsozialisten beschlagnahmter Besitz wiederum als deutscher konfisziert.«
Neben der im August 2005 ausgesprochenen Entschuldigung der tschechischen Regierung an diesen Personenkreis ist es das Ziel des Projektes
„etwa Hundert Zeitzeugen mit ähnlichem Schicksal in Tschechien und im Auslands zu suchen, ihre Erinnerungen an die Zeit des antifaschistischen Widerstands und der Nachkriegsverfolgung seitens des tschechoslowakischen Staates
aufzuzeichnen und so ihre bemerkenswerten Geschichten aus der Vergessenheit
zu holen“.
Wie problematisch es in der tschechischen Republik heute noch ist, mit
der Vergangenheit der ehemaligen deutschen Mitbürger umzugehen,
zeigten die Reaktionen aus der Bevölkerung, aber auch die Reaktion des
Präsidenten Václav Klaus auf diese Ankündigung. Klaus ließ die Öffentlichkeit wissen, er hielte diese Aktion für falsch und leer. Falsch deshalb,
„weil das Thema bereits durch die tschechisch-deutsche Erklärung 1997 ein für
allemal abgeschlossen sei, leer deshalb, weil eine Reihe von Historikern und Kennern der Meinung sei, daß diejenigen, die unter diese Geste fallen, heute praktisch nicht mehr auffindbar seien und teilweise auch zu einer problematischen
Gruppe gehören …“
Wir in der BRUNA sind der Meinung, daß es wichtig wäre, nicht nur
den sudetendeutschen Widerstand in dem von der Forschungsgruppe
90
definierten Zeitraum 1938-1945 zu erfassen. Bereits zuvor hat es unter
den Sudetendeutschen klare politische Gegnerschaft oder gar Widerstand gegen den deutschen Nationalsozialismus gegeben. Über 7000 Sudetendeutsche seien kurz nach dem Einmarsch in das Sudetengebiet
aufgrund bereits vorbereiteter Gestapo-Verzeichnisse verhaftet und in
das Konzentrationslager Dachau gebracht worden. In Südmähren habe
sich der Widerstand auf die Städte Brünn, Znaim und Nikolsburg konzentriert (deutsch-tschechischer Journalist Rudolf Ströbinger).
Liebe Leser des BHB! Zeitzeugenschaft ist ein kostbares Gut. Vieles aus
den Erinnerungen dieser Menschen wurde bereits aufgezeichnet. Sollte
Ihnen jemand aus dem oben angeführten Personenkreis bekannt sein,
dann benennen Sie uns diesen oder fordern ihn auf, direkt mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir denken dabei an den Zeitraum von 1918 bis 1945.
Damit könnte auch einem eventuellen Vorwurf begegnet werden, die
bisher von uns gesammelten und veröffentlichten Erinnerungen von
Zeitzeugen seien einseitig.
Jeden, der dann bereit ist, an diesem Projekt mitzuwirken, beraten wir
gerne, in welcher Form Erinnerungen und Erlebnisberichte zusammengefaßt gehören. Wir leiten sie dann weiter.
Für Fragen und Informationen zum Projekt stehe ich Ihnen unter Ruf
0711-77 47 38 jederzeit zur Verfügung.
Hanna Zakhari
Helfen, wo Hilfe gebraucht wird
Das ist ein Lebensmotto des aus Brünn
stammenden Johannes Hauswirth. Seit 32
Jahren steht er einer Bekannten bei, die an
einer unheilbaren Muskelkrankheit leidet.
Anna Haller, diese Bekannte aus der Zeit
bei der sudetendeutschen Jugend, lebt in
Oberammergau, Johannes Hauswirth aber
in Zolling bei Freising. Also macht sich J.
H. alle 2 Wochen für ein paar Tage auf
den Weg nach Oberammergau. Kocht,
wäscht, begleitet sie auf Kuren, organisiert Ausflüge und besucht mit ihr
Konzerte. Insgesamt legt er gut 10 000 km pro Jahr zwischen Polling und
Oberammergau zurück, berichtet der theaterbegeisterte Rentner. Für
diese aufopferungsvolle Tätigkeit erhielt er nun die bayerische Pflegemedaille. Wenn der begeisterte Wanderer Johannes Hauswirth in die Zukunft schaut, hofft er, daß später auch jemand für ihn da ist, wenn er sich
nicht mehr selbst helfen kann. „Aber bis dahin bin ich zufrieden mit
dem, was ich habe, und freue mich, wenn ich etwas von meiner Kraft an
andere weitergeben kann.“
Wir gratulieren und bezeugen unseren tiefen Respekt!
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Die „Musikalische Matinee“ in Brünn und der „Utraquismus“
In den rechtzeitig vor Weihnachten erschienenen Berichten über die
„Musikalische Matinee“ des Jahres 2006 in Brünn taucht auf Seite 23 dieser Begriff wieder auf, wie er auch 2005 bei dem Symposium „Mährischer
Ausgleich“ verwendet wurde. Um unsere Leser mit dem etwas aus der
Mode gekommenen Begriff vertraut zu machen, versuchen wir hier eine
gestraffte Erklärung:
Vornehmlich bekannt ist der Begriff für die Verabreichung des Abendmahles in beiderlei Gestalt. Es waren die „Utraquisten“ (auch wegen des
Kelches „Kalinisten“ genannt), eine Abspaltung aus der Hussitenzeit, die
später in den „Böhmischen Brüdern“ endete.
Der gleiche Begriff hat sich aber auch im Bildungswesen eingebürgert.
Die klassische humanistische Bildung (Gymnasium, mit der überaus
starken Betonung von Griechisch und Latein) befand sich im Laufe des
19. Jahrhunderts in der Defensive gegenüber Bestrebungen, eine Reform
durch Aufnahme moderner Fremdsprachen sowie der sogenannten
„Realien“, (also Mathematik, Naturwissenschaften) in die Lehrpläne aufzunehmen, was sich in der Praxis schließlich auch durchsetzte; sowohl in
den Gymnasien, wie in den später gegründeten Realschulen.
Prof. Štědroň aber verwendet – wie auch andere tschechische Autoren –
den Begriff offensichtlich „neuzeitlich“, weder in dem einen noch dem
anderen traditionellen Sinne, sondern einfach für die gleichwertige Verwendung beider in Mähren heimischer Sprachen, deutsch und tschechisch, was
er damit für die damalige Zeit als völkerverbindend kennzeichnet.
pier
Nach wie vor halten wir die Berichte über unsere Brünn-Veranstaltungen für Sie bereit als
Broschüren oder auch auf CD. Lesen Sie bitte auf Seite 7 des Inhaltsverzeichnisses 2006! ML
Liebe Leserin, lieber Leser unseres Brünner Heimatboten,
Was halten Sie davon, wenn Sie der Schriftleitung hin und wieder mitteilen würden, wie Sie den BHB beurteilen? Uns ist klar, daß wir es
nicht immer allen recht machen können. Aber gefallen soll Ihnen der
Heimatbote schon, darauf legen wir großen Wert. Also, bitte scheuen
Sie sich nicht, uns zu schreiben, was Ihnen nicht gefällt und vielleicht
auch, was Ihnen gefällt, oder was sie gerne anders und besser hätten.
Der BHB soll ja auch Ihre Zeitschrift sein! Wir freuen uns auf Ihre Post!
Ihre Redaktion
Anschrift für Korrespondenz:
BHB c/o G. Hanak, Tábor 30 a, CZ-602 00 Brno
Ruf 00420-541 236 985
[email protected]
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Kartoffelsuppe mit Würstl
½ kg rohe Kartoffeln werden gut gewaschen, geschält und kleinwürfelig
geschnitten und mit der nötigen Menge Wasser bedeckt. Dazu kommt 1
Messerspitze Kümmel, 1 schwacher Eßlöffel Salz, dann alles zugedeckt
weich kochen. Inzwischen macht man von zwei bis drei dkg Fett und 2-3
dkg Mehl eine helle Einbrenn, gibt eine gute Messerspitze fein geschnittenen Zwiebel und ebensoviel Petersilie dazu, laßt dies einige Minuten
rösten und gießt dann ganz langsam mit dem Kartoffelwasser auf, bis
die Einbrenn flüssig wird. Dazu dann 1 Prise Salz, Pfeffer, 1 Messerspitze
Majoran und die Suppe noch ¼ Stunde ganz langsam verkochen lassen.
Nach Belieben wärmt man im Suppentopf ein Paar gut abgewaschene,
fein geschnittene Würstel mit. Mit den Erdäpfeln kann man auch getrocknete oder frische Schwämme mitkochen.
Diese Suppe ist beim letzten Heft 2006 zurückgeblieben. Völlig zu Unrecht. Ich habe das Rezept ausprobiert, ohne Würstl, aber mit getrockneten Pilzen. Hat ganz
prima geschmeckt. Einen Tip möchte ich noch mitgeben: bei der Einbrenn ist es
besser, die Menge geringer zu machen, die Suppe wird sonst zu dick, also je knapp
2 dkg Fett und Mehl nehmen.
Gerd Hanak
Für ein mißratenes Menü möchte ich um Entschuldigung bitten. Auf Seite 322 des vergangenen Jahrganges wurde die Villa Tugendhat mit dem Augarten in Verbindung gebracht.
Selbst mir, der am 22. September 2005 die Villa Tugendhat besucht hatte und anschließend
die „Kinderspitalgasse“ und „Am Bergl“ hinuntergegangen war, um am Winterhollerplatz
die Entbindungsstation zu suchen, in der im Juni 1944 meine Schwester Reingard das Licht
der Welt erblickt hatte, hätte ja auffallen müssen, wie viele meiner langen Schritte zwischen
Augarten und der Villa Tugendhat liegen. Allerdings muß man zur Ehrenrettung der Berichterstatterin dazusagen, daß das große Gartengelände, an deren oberem Ende die Villa an
den „Schwarzen Feldern“ liegt, unten dem Augarten unmittelbar benachbart ist.
Eine kleine Ergänzung noch dazu: Leider wurde die Instandsetzung der Welt-KulturerbeVilla trotz vieler Versprechungen noch immer nicht begonnen. Nun wird sogar über eine
Rückgabe des kostbaren Anwesens an die Erben der Erbauer ernsthaft nachgedacht und gestritten.
Markwart Lindenthal
Auch Brünner Kochrezepte sind Kulturgut!
Die hier wiedergegebenen Rezepte sind teilweise über 100 Jahre alt und stammen
aus der Küche des von der Brünner Familie Dr. Zitka geführten
Hotels Sonngastein in A-5640 Badgastein, Salzburg, Österreich.
93
Die BRUNA dankt ihren Spendern!
Herzlichen Dank sage ich allen, die schon ihren Beitrag für den Heimatboten überwiesen haben, das ist immerhin schon die Hälfte aller Bezieher. Und die anderen bitte ich dringend, den
pflichtbewußten Schnellen nachzueifern. Und alle, die ein oder zwei Fragezeichen auf dem
Anschriftaufkleber finden, denken bitte an die Bezahlung für voriges (und vorvoriges) Jahr!
Denken Sie bitte auch, sofern Sie BRUNA-Mitglied ohne Kreisverband sind, an die Bezahlung
Ihres Beitrages (15 €uro) aufs gleiche Konto.
Allen alten Brünnern, die ihren „Pflichtbetrag“ aufrundeten, sei besonders herzlich Dank gesagt. Für Spenden von 50 €uro und mehr (im Jahr) senden wir ohne Aufforderung eine Spendenquittung. Wer auch für einen geringeren Betrag (ab 20 €uro) eine Spendenbescheinigung
(Stand: 2007-03-01)
benötigt, rufe bitte Frau Klimesch oder mich an. Markwart Lindenthal
Adam Franziska, Alt Ernestine, Archut Edeltraud, Aschmann Else, Aubel Elisabeth, Autrata Edmund, Barent Anna, Bartl Johann, Bartl Karl, Bauer Auguste, Becker Vera, Beeh Gerhard und
Waltraud, Beichl Theresia, Benda Hilda, Benda Karl, Benda Rudolf, Bergmann Franz, Bernat
Margarethe, Bernrieder Margit, Binder Edith, Binder Robert, Blacha Helmtraut, Blaschek K., Bohla Dr. Friedrich, Bojanovsky Kurt, Braun Erna, Buchner Margarethe, Chelik Margot, Cupik Eva,
Döhnert Vera, Dörr Julia, Drescher Margarete, Duchon Kurt, Dünkel Eleonore, Dworczak
Margarete, Dworzak Dr. Gero, Eck Gertrude, Eisenmenger Gertrud, Emhofen Christa von, Endisch Emma, Ermer Ernestine, Esse Alfred, Esser-Pravec Henriette, Exler Erich, Feuerbach
Elfriede, Finger Hildegarde, Fischer Annemarie, Frauenfeld Notburga, Freunek Alois, Fritsch
Othmar, Frost Inge, Fuxa Anton, Fuxa Walburga, Gottlieb Leopoldine, Götzl Helga, Grimm Alfred, Gröger Waldemar, Gumpesberger Herta, Hadt Dr. Maria, Hainka Kurt, Hanak Gerd,
Handwerker Hilde, Haschka Leopoldine, Haupt Hadwiga, Hauser Herta, Hawranek Gerhard,
Hedenetz Harald, Heinisch Friedrich, Heinrich Irmentraut, Hera Elfriede, Hertl Hanns, Hladik
Ludmilla, Hoffmann Elisabeth, Hofmann Marie, Hoicza Erna, Holubetz Gerhard, Horaczek Herta, Hund Herta, Hurdelbrink Herta, Huslik Dr. Klaus, Igl Egon, Illsinger Winfried, Jahoda Lutz,
Janda Kurt, von Janeček Margarete, Jauernik Margarete, Jelinek Karl, Jestrabek Leopold, Judex
Wilhelm, Kade Johanna, Karger Marie, Karlitzky Ingeborg, Kascherus Paul und Waltrude, Kaulich Edeltraute, Kellner Elisabeth, Kellner Gottfried, Kellner Julie, Kellner Otmar, Klein
Leopoldine, Klimesch Elise, auch für Zarube Maria, Klimesch Erich, Knobloch Elfriede, Köppler
Dr. Eva, Kopriwa Eleonore, Koschabek Helene, Kosteletzky Heinrich, Kottler Martha, Kotzian
Erich, Krauß Anita Maria, Krenek Gerhard, Kubesch Ursula, Kubin Gertrude, Kurka Hans, Kurka Leonhard, Lang Bereta, Langer Helene, Leger Herbert, Lehmann Herta, Lehmann Stephanie,
Lipp Lieselotte, Lochmann Alois, Maresch Edeltraud, Mayer Elfriede, Meiler Elfriede, Meixner
Hermine, Meßner Helene, Nägele Gertraud, Noß Margarete, Nowaczek Rudolf, Öchßler Meta,
Öhler Brigitte, Olbert Rudolf, Opluschtil Johann, Pauker Margarethe, Piencak Edith, Piller Marianne, Pillwein Dr. Erich, Pohlner Oskar, Pohnitzer Werner, Polzer Felix, Polzer Franz, Polzer
Leopold, Pospischil Edeltraud, Preisler Walter, Preßburger Alice, Prögler Marianne, Raab Alfred,
Reichl Hedwig, Reidenbach Ursula, Reiß Fritz, Reiter Helga, Repa Adolf, Richter Wilhelm, Riedl
Hildegard, Ritz Anna, Rosa-Alscher Ilse, Rosprim Maria, Rössel Gottfried, Ruber Alfreda, Ruprecht Gertrud, Saller Walter und Eugenie, Schäfer Michael, Schauer Erwin, Schauer Klothilde,
Schefczik Ernst, Schimek Herbert, Schlosser Annemarie, Schmid Olga, Schmidt Felicitas,
Schneider Alfred und Else, Schneider Dr.-Ing. Helmut, Schneider Helga, Scholz Irmgard, Scholz
Walter, Schott Anna, Schraut Helga, Schuster Erhardt, Schütz Gertrude, Schwenda Herbert, Sedlacek Hildegard, Seeger Liselotte, Sekel Henriette, Siegl Marie-Luise, Singer Eva, Skorepa Josef,
Smekal Helene, Sochor Edeltraut, Soukup Elisabeth, Sponder Friedrich, Steffan Hans, Stehlik
Leopold, Steinzer Paula, Stephan Heinz, Storek-Petzolt Johanna, Stowasser Peter, Stratil Franz
und Renate, Strecker Ernst, Strohe Margit, Swoboda Hertha, Sykora Rudolf, Taschner Gustav,
Thurner Dr. Karl, Treibel Hermann, Tumberger Ulrike, Tutsch Friedrich, Valdorf Margarethe,
Virgilio Gustav, Volk Edeltraud, Volkmann Elfriede, Wagner Lisbeth, Walsch Erwin, Walter
Edith, Warncke Margarete, Watzel Josefine, Weber Engelbert, Wehowski Herbert, Weiner Franz,
Weis Margit, Weißer Helmut, Werner Hugo, Wesely Melitta, Wessely Gerhard, Windt Liselotte,
Winkler, Witke Wilhelm, Wittrich Leopold, Wlk Elisabeth, Wondruschka Rudolf, WunderlichRohrer Elisabeth, Wurm Martha, Zakhari Hanna, Zandler Wilhelm, Zboron Friederike, Zeidl Leopold, Zeitel Wolfgang, Ziegler Karl Walter, Ziffer Klothilde, Zitka Gerhard, Zwicky Hildegard.
Für diese große Spendenbereitschaft sagen Redaktion und Vorstand allen Beziehern ganz herzlichen Dank! Auch hieran erkennt man: Brinn ist nit hin!
94
Die Datenbank-CD „BINH“ 2.00 ist da.
Ausbaustufe 2.00 wird seit dem 22. Feber 2007 ausgeliefert. Enthalten
sind: Gesamt-Inhaltsverzeichnis des BHB seit Beginn. Alle Inhalte in vollem Text (mit Bildern) seit 2000, viele ältere Einzeltexte zu interessanten
Themen, sämtliche Brünner Gassenboten im vollen Text und Bildmaterial, alle mit Knopfdruck aus dem Inhaltsverzeichnis her erreichbar.
Suchhilfen nach Stichwörtern, Sortierungen nach verschiedensten Rubriken. Die Berichte zu unseren Brünner Veranstaltungen „MA2005“ und
„MM2006“. Ebenso die Themen-Bibliothek der BRUNA in Schwäbisch
Gmünd. Lexikon Bedeutender Brünner Deutscher mit Such- und Sortierfunktionen, alles auf Knopfdruck erreichbar. Alles für Ihre privaten Bedürfnisse erweiterbar. Ergänzungen werden im Jahresrhythmus erarbeitet und zum Herunterladen auf unserer Netzseite www.Bruenn.org angeboten.
Neugierig geworden?
Das Programm läuft
auf Rechnern unter
WIN2000, WinXP oder
jünger und auf MacOSX.
Bitte bestellen Sie durch
Einzahlung von 15 €
auf das BHB-Konto mit
dem Vermerk „CDBINH“. Bitte geben Sie
außerdem Ihren Namen an! Die Adressen
der BHB-Bezieher sind
hier bekannt.
Von anderen Verbänden
Das „Nordmährische Heimatbuch 2007“ ist schon vor längerer Zeit erschienen. Es enthält, wie in den Vorjahren auch, Gedichte und
Erzählungen von bekannten Schriftstellern und Dichtern über die
unvergessene Heimat.
Zu beziehen ist es zum Preise von € 9,20 beim Helmut-Preußler-Verlag,
D-90482 Nürnberg, Dagmarstraße 8, Ruf 911-954478-0, Fax 0911-542486.
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Aus dem Verbandsleben
BRUNA Eßlingen
Im Feber trafen wir uns wieder zu einer gemütlichen Runde in kleinem
Kreise. Landsmann Walter Klimesch begrüßte und stellte gleich die diesjährige Reise nach Brünn im Juni vor, die auch nach Prag, Kuttenberg
und Olmütz führt. Das Programm ist recht vielversprechend, Ldm. Saida
nimmt Anmeldung entgegen. Dann folgte der schöne Video-Film der
Brünn-Reise 2006 mit all den Schönheiten der Heimatstadt, der wieder
von Ldm. Saller mit großer Sorgfalt und technischem Aufwand angefertigt und vorgeführt wurde. Die Reise brachte viele kulturelle Kostbarkeiten, u. a. wurde Kammersänger Leo Slezak geehrt, ebenso Maria
Jeritza und der Komponist Erich Wolfgang Korngold. Ldm. Klimesch bedankte sich anschließend sehr herzlich im Namen der Anwesenden, die
alle sehr kräftig applaudierten.
Herzlichst: Ilse Minarsch
BRUNA Remstalkreis
Der erste Heimatnachmittag des Jahres 2007 fand am 28. Januar in der
Gaststätte „Goldene Rose“ in Schorndorf statt. Ldm. Erich Wenzel hatte
das Thema „Närrische Zeit – Mit Humor ins neue Jahr“ gewählt. Denn
Lachen ist die beste Medizin! Es ist die Zeit der Maskenbälle, Faschingsveranstaltungen und Faschingsumzüge. Je nach Region heißt es dann
Fasching, Fasnet oder Karneval. Manche der älteren Landsleute erinnerten sich an die Bälle in Brünn. Zur allgemeinen Erheiterung las Ldmn. Elvira Wenzel „Die Bürgschaft“ auf „brinnarisch“ vor. Stimmungsmusik
hörten wir vom Kassettenrekorder, den Ldm. Walter Saida mitgebracht
hatte. Ldm. Erich Wenzel las aus den Anekdoten von Konrad Adenauer
vor. Auch „Liebes, altes Brünn“ von Ldm. Rudolf Tomaschek, gesprochen auf Kassette, kam nicht zu kurz. Es war ein schöner, unterhaltsamer
Sonntagnachmittag in geselliger Runde.
Und woher bekommt man „Die Birgschaft“?
Heinrich Kosteletzky hat sie aufgeschrieben und in ordentlich Brinnarische Reime
gesetzt. Zu finden im Buche „BRINNARISCH“, das der BRUNA-Buchvertrieb
(Herr Otto Bauer) für Sie bereithält. Siehe Seite 8 des Inhaltsverzeichnisses 2006!
96
BRUNA München
Unser erster BRUNA-Nachmittag
2007 fand am Freitag, den 9. Feber
im Rhaetenhaus statt.
Pünktlich um 14 Uhr begrüßte
Frau Walz die Anwesenden, darunter auch lieben Besuch von der
BRUNA-Wien, nämlich Frau Böhm
und ihre Tochter. Dann gratulierte
Herr Fiala unseren Geburtstagskindern.
Anschließend ließ Herr Richter seine Kasse von den beiden Kassenprüfern überprüfen, die diese in Ordnung befanden.
Danach fand die Neuwahl unseres Vorstandes statt. Herr Altmann beantragte die Entlastung des alten Vorstandes, der stattgegeben wurde. Da
Frau Walz ihren Posten zur Verfügung stellte, warb Herr Altmann um
neue Vorstandsmitglieder. Leider meldete sich niemand, so daß die bisherigen Mitglieder als neue Vorstandschaft gewählt wurden.
1. Vorsitzende Frau Walz, Stellvertreter Herr Altmann, Kasse Herr
Richter, Schriftführerin und Beisitzerin Frau Reim, Postversand und Beisitzerin Frau Bernrieder, Geburtstagskarten und Gratulationen Herr
Fiala, Kassenprüfer Frau Treibel und Herr Hauswirth.
Die geplante Brünnreise vom 10. bis 17. Juni 2007 wurde nochmals erläutert. Interessenten trugen sich in
eine vorliegende Liste ein. Herr
Richter wird die Reise weiter im Auge behalten.
Herr Altmann las aus der deutschen
Prager Zeitung zwei Artikel vor:
• Der adelige Minister, mit vollem
Namen Karl Johannes Nepomuk
Josef Norbert Friedrich Antonius
Wratislaw Mena Prinz zu Schwarzenberg, ist neuer tschechischer
Außenminister. Es gab vor allem
Kritik von Präsident Václav Klaus.
• Die Rückgabe von Eigentum in
Milliardenhöhe vom tschechischen
Staat wird gefordert.
Anschließend fand über diese Themen eine lebhafte Diskussion statt.
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Frau Rosina Reim aus der Wischauer
Sprachinsel las aus ihrem Buch „Familiengeschichte der Legners“ vor.
Erzählt wird die wahre Geschichte ihrer
Familie aus der Sprachinsel, die mit der
Geburt ihrer Mutter im Jahre 1913 begann und das einfache Leben in einer
bäuerlichen Gegend, Bräuche und
Sitten, dann Vertreibung aus der Heimat und Integration in der neuen
Heimat in Deutschland widerspiegelt.
Dieses Thema ist bei allen Vertriebenen
immer allgegenwärtig und löste auch
hier nach Be-endigung ihrer Lesung eine heftige Diskussion zwischen den
einzelnen BRUNA-Mitgliedern aus.
Zum Schluß holte Frau Reim aus ihrer
bis dahin von allen neugierig beäugten
großen Tasche eine Puppe hervor in der
Tracht der Wischauer Sprachinsel, die
allgemeine Bewunderung hervorrief.
Der nächste BRUNA-Nachmittag findet am 20. April 2007 um 14:00 Uhr
im Rhätenhaus statt. Alle Landsleute sind dazu herzlich eingeladen.
Bilder: Gerd Hanak
gw
Ja was ist denn das?
Brünner
Heimatbote in
Jahrgangsbände
gebunden?
Liebe Leser(innen)! Wer es leid ist, immer wieder nach einzelnen Heften
zu suchen, kann sie mitsamt Jahresinhaltsverzeichnis zu Jahrgangsbänden
zusammenbinden. Gute Kopierläden bieten das an für etwa 3 €uro. Wer
keinen Laden dafür findet, wende sich an den BHB-Versand. Wir können
Ihre Hefte zu Büchern binden lassen: Klarsichtdeckel, roter Rücken und
rote Rückseite. Andere Farben auf Anfrage möglich. Kosten: etwa 5 €uro
pro Band plus Rücksendeporto. Bitte nutzen Sie auch als Transportmöglichkeit eine Übergabe bei der Jahreshauptversammlung!
Markwart Lindenthal
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Vorbemerkung der Redaktion:
Leider traf der Bericht über die Adventsfeier der BRUNA-Wien erst Anfang Januar bei der Schriftleitung ein, als der BHB schon längst gedruckt war. Auch
wenn es ungewöhnlich anmutet, im März über eine Adventsfeier zu berichten,
so wollen wir es doch den vielen Teilnehmern zuliebe tun.
Auch der ausführliche und lesenswerte Bericht über die Zusammenkunft im
Februar traf erst 5 Tage nach Redaktionsschluß ein. Bitte haben Sie also ein wenig Geduld, Sie können das Wichtigste daraus dem nächsten Heft entnehmen.
Leider müssen auch alle Terminankündigungen auf der Strecke bleiben, weil
dieser BHB nicht mehr rechtzeitig in Ihre Häuser kommt.
Adventfeier am Samstag, dem 16. Dezember 2006:
Wir sind jetzt ein Jahr im „Haus der Heimat“ 1030 Wien, Steingasse 25,
und feiern unsere erste Adventfeier. Über 40 Landsleute fanden sich zu unserer feierlichen Stunde ein, was den Vorstand der „BRUNA WIEN"
natürlich sehr erfreute. Begrüßt wurden folgende Gäste: Herr Mag.
Kowalski, Landesobmann i. R. Schmidl mit Gattin, Landesobmann Kutschera mit Gattin, Obfrau Johanna von Etthofen von der Mährisch-OstrauGruppe.
Es werden die Geburtstage des Jahres 2006 erwähnt: 250. Geburtstag von
Wolfgang Amadeus Mozart, welcher nach Prag, Brünn und Olmütz reiste,
100. Geburtstag des Mathematikers und Logikers Kurt Gödel aus Brünn.
Weiters 90. Todestag von Ernst Mach aus Brünn, welcher auch Mathematiker, Physiker und Philosoph wie Gödel war. Ebenso der 60. Todestag von
Leo Slezak, Opernsänger und Komiker, er wurde in Mährisch Schönberg
geboren und sang in Brünn mit Erfolg als Lohengrin. Einer seiner berühmten Aussprüche, immer wieder gern zitiert: „Jeder echte Wiener kommt
aus Brünn!“ Im vergangenen Jahre hatte die BRUNA an seinem 60.
Todestag ihm zu Ehren die „Musikalische Matinee“ in Brünn abgehalten.
Auch der beliebte Komiker Maxi Böhm wäre 90 Jahre geworden. Er ist in
Teplitz-Schönau in die Schule gegangen und hat in Reichenberg, Karls-,
Marien- und Franzensbad, Prag, Berlin und Bremen Theater gespielt.
Der verstorbenen Landsleute gedachten wir in einer Schweigeminute.
Herrn Mag. Stefanik gratulierten wir zu seinem 80. Geburtstag.
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Nach Ankündigung nächster Veranstaltungen begannen wir mit unserem
Adventprogramm. Gabi und Eugen Csizmar, meine Tochter und ich. Wir
brachten Weihnachtslieder, Gedichte aus der Heimat, Geschichten und
Erzählungen, unter anderem eine Erzählung mit dem Titel: „Weihnacht im
Schulhaus“, welche sich in Schöllschitz abspielte. Weiters ein Gedicht vorgetragen von Eugen Csizmar mit dem Titel „Weihnachtsgrüße an eine
Brünnerin“.
1. Heimatnachmittag im „Haus der Heimat“ am 13. Jänner 2007
Begrüßung der Gäste: Herr Mag. Stefanik mit Gattin. Frau Roglböck,
Frau Uitz, Frau Nowak, Gabi und Eugen Csizmar ließen sich entschuldigen, trotzdem waren 20 Landsleute erschienen.
Obfrau Ingeborg Hennemann feiert am 23. Jänner ihren 80. Geburtstag.
Folgende Themen werden erwähnt, die vom Sudetendeutschen Pressedienst mitgeteilt wurden:
1: Solange die Amtssprache in Österreich deutsch ist, sollten auch für
ausländische Orte die deutschen Namen verwendet werden.
Für meine Begriffe sollten die Ortsbezeichnungen in Österreich nur in
deutscher Sprache verwendet werden. Wie z. B. Preßburg und nicht Bratislava, oder Brünn und nicht Brno, oder Prag und nicht Praha. Auch
Reiseveranstalter, Reisebüros, Behörden sollten auch die historische, alte
deutsche Ortsbezeichnung verwenden, speziell bei den Autobahn- und
Straßenhinweisschildern. Auch in den Medien, wie Zeitungen oder überhaupt ORF wie z. B. Nachrichtensprecher sollten die deutschen Namen
verwendet werden, da sollte sich einiges ändern.
2: CR-Umfrage: Ein Drittel sehen die Vertreibung der Deutschen als Unrecht. Eine Umfrage der tschechischen Agentur CVVM in Tschechien
ergab eine sinkende Tendenz bei den Befürwortern der Beneš-Dekrete.
Diese waren Grundlage für die Vertreibung von mehr als 3 Millionen Sudetendeutschen 1945 aus der Tschechoslowakei. Etwa die Hälfte der
Tschechen erachten die Vertreibung als gerechtfertigt. 53% meinen, die
Beneš-Dekrete sollten weiterhin gelten, 13% sind dafür, daß sie aufgehoben werden, 34% wollten nichts dazu sagen.
3: Fürst Karl Schwarzenberg ist neuer tschechischer Außenminister, wodurch Václav Klaus’ EU-feindliche und Schwarzenbergs „Österreichfreundliche“ Haltung einander feindlich gegenüberstehen. Fürst
Schwarzenberg als Außenminister in Tschechien! Vielleicht werden außenpoliti-sche Impulse für die Sudetendeutschen zu erwarten sein,
welche auch für die Tschechen wichtig wären?
Im Anschluß haben unsere Landsleute sich intensiv unterhalten und diskutiert.
Mit heimatlichen Grüßen: Ulrike Tumberger, Schriftführerin
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Deutsche Sprachinselorte
bei Brünn e. V.
Federnschleißen
In Mödritz und in unseren Sprachinselgemeinden war es üblich, daß im
Winter die Frauen zum Federnschleißen zusammenkamen.
Die Gänse- und Entenfedern waren vorbereitet, aufgehoben vom Herbst,
als das Federvieh ihr Leben lassen mußte, um als Sonntags- oder Festbraten auf dem Tisch zu landen. Unsere Hausfrauen rupften sorgfältig die
Federn von den frisch geschlachteten Tieren und hoben sie in Säcken auf.
Im Januar oder Februar war dann das Federnschleißen auf dem Programm. Die Hausfrau lud Verwandte, Freundinnen und Nachbarinnen
ein, sie saßen um den großen Tisch, auf dem ein Berg Naturfedern
aufgehäuft war. Mit flinken Fingern wurden die zarten Daunenfedern
vom Kiel jeder Feder einzeln gelöst, das nannte man schleißen.
In dieser „Weiberrunde“ ging es oft lustig zu, es wurde viel geplaudert,
getrascht, Neuigkeiten ausgetauscht oder verbreitet. Die sangesfreudigen stimmten gerne ein Lied an, die alten und schönen Volkslieder
waren beliebt und wurden von allen fröhlich gesungen.
Die flaumigen Daunenfedern kamen in einen bereitgestellten großen
Beutel, damit sie nicht im Raum herumfliegen konnten, wenn eine Schleißerin zuviel gelacht oder gepustet hat. Kam eines der Kinder zur Tür
herein, hieß es gleich: „Schließ die Tür langsam zu“, um ja keinen Wind
oder eine Zugluft aufkommen zu lassen. Die Frauen legten sofort die
Hände und den Oberkörper schützend über den Federberg am Tisch.
Die Hausfrau teilte dann die schönen flaumigen Daunen ein, für Kopfkissen und Tuchenten, die den heranwachsenden Kindern in die Aussteuer mitgegeben wurden, das war Ehrensache.
Aus den kräftigen Federn mit Kiel, größtenteils von den Flügeln der
Gänse, knüpfte der Großvater ganz kunstvoll „Streichpinsel“, genannt
„Schmalzfeder“, für den Gebrauch in der Küche.
Wenn dann nach Tagen das Federnschleißen dem Ende zu ging, gab es
den sogenannten „Federhahn“.
Die Hausfrau buk Krapfen, Gugelhupf oder Hausenblasen*. Es gab Kaffee, Tee oder Glühwein, so daß sich der Jausentisch bog.
Selbstverständlich gab es dann die Gegeneinladung in die anderen
Häuser zum „Federschleißen“, somit gab es viele gesellige und lustige
Wintertage.
*Hausenblasen (eine Mödritzer Spezialität):
3 Eidotter, 1 Eßlöffel Puderzucker, 3 Eßlöffel Sahne ungeschlagen, 3 Eßlöffel Rum, 1 Prise Salz. Mehl nach Bedarf. Gut kneten, damit ein
geschmeidiger Teig entsteht.
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Etwas ruhen lassen. Auswalken, Quadrate und Dreiecke ausradeln. In
Schmalz oder Pflanzenfett schwimmend herausbacken. Es bilden sich
Blasen. Mit Puderzucker, vermischt mit Vanillinzucker, bestäuben.
Dies hat uns Luise Hanny (geb. Lochmann) überliefert und viele Landsleute werden sich sicher an diesen schönen Brauch erinnern.
Es grüßt Euch herzlich Euer
Herbert Kinauer
Die Krautgenossenschaft in unserer Gegend bestand einst aus den
Mitgliedern Mödritz, Morbes, Priesenitz und Schöllschitz
Obwohl Mödritz durch den Anbau von Kraut und dessen Verarbeitung
allgemein bekannt war und die Mödritzer als Krautschädel gehänselt
wurden, war das Kraut, das in Priesenitz angebaut und zu Sauerkraut
verarbeitet wurde, ein Produkt, das damals weit in der Monarchie bekannt war und in mehr als 20 Niederlassungen angeboten wurde. So
unter anderem in: Prag, Wien, Budapest, Lemberg, Krakau, Tarnow,
Tarnopol, Zara, Cattoro, Pilsen, Reichenberg, Außig, Bodenbach, Triest,
Görz, Graz, Innsbruck, Sarajewo, Fiume, Königgrätz, Zwittau, Mährisch
Ostrau.
Das Sauerkraut wurde angeboten unter der Firmierung: vielfach prämiertes Etablissement der österreichisch-ungarischen Monarchie.
So prangte am Dachfirst des Hausbesitzers in gußeisernen Lettern der
Name des Firmenbesitzers Franz Rudoletzky, der den Namen des Dorfes Priesenitz weit in die Welt hinausgetragen hat und selbst dem
Kaiserhof in Wien ein Begriff war. Auf einer Ausstellung in Wien geruhte der Kaiser einen Rundgang zu machen. Der Priesenitzer Sauerkrautfabrikant Franz Rudoletzky benutzte diese Gelegenheit, seine Majestät
den Kaiser auf sein Sauerkraut aufmerksam zu machen, und bot mit
goldenem Besteck
eine Kostprobe an.
glaubt
es
Man
nicht, der Kaiser
war von dem Geschmack des Priesenitzer Sauerkrautes so beeindruckt,
daß er den ExportSauerkraut-Fabrikanten Franz Rudoletzky zum k. u. k.
Hoflieferanten ernannte.
Leopold Polzer
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Herzliche Einladung zur
Fünftagefahrt nach Brünn – Mödritz – Olmütz – Nikolsburg
vom 3. bis zum 7. Juni 2007 !
Der Heimatrat der Ortsgemeinschaft Mödritz hat beschlossen, eine Busfahrt in die alte Heimat zu unternehmen. Nach Lage der Dinge wird es
wohl die letzte sein. Unbedingte Voraussetzung ist die MindestTeilnehmerzahl von vierzig Personen.
Hierzu sind alle Interessenten recht herzlich eingeladen.
Die Leistungen und kurzer Programmablauf:
1. Tag:
So., 3. Juni 2007 Abfahrt Künzelsau – Stebbach – Stuttgart –
Erbach – Ulm – München – Brünn.
2. Tag: Mo., 4. Juni 2007 Fahrt nach Olmütz mit Reiseleitung
3. Tag: Di., 5. Juni 2007 Ganzer Tag in Mödritz mit Aufenthalt
und Zeit zur freien Verfügung.
4. Tag: Mi., 6. Juni 2007 Vormittag in Brünn und Mittagessen im Hotel.
Nachmittag Fahrt nach Nikolsburg mit
Reiseleitung.
Gegen Abend nach Raigern, Heimatabend
und Abendessen.
5. Tag: Do., 7. Juni 2007 Heimreise
(Änderungen vorbehalten)
Fahrt im modernen Reisebus, Klimaanlage, Kaffee-Küche, WC. 4 × Übernachtung und Frühstücksbüfett im ***Hotel Continental in Brünn, alle
Zimmer mit Dusche und WC. 3 × Abendessen, 1 × Mittagessen im Hotel.
Der Preis beträgt pro Person 340 €, Einzelzimmerzuschlag 48 € p. P.,
Kinder unter 12 Jahre 20% Ermäßigung.
Nähere Informationen erteilen gerne,
Ihre Anmeldung bis 15. März 2007
nehmen gerne entgegen:
Berta und Walter Lachmann,
Konrad-Hornschuch-Str. 66
74679 Weißbach,
Ruf 07947-2532.
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Liebe Bezieher unseres Heimatboten!
Geld allein macht nicht glücklich – aber ohne Geld geht auch nicht alles gut. Vieles geht gar nicht ohne Geld. Wenn kein Sprit mehr im Tank ist, fährt kein Auto.
Und ohne Geld können wir keinen Heimatboten machen. Darum bitte ich dringend alle Bezieher, deren oben aufgeklebtes gelbes Etikett ein oder zwei Fragezeichen zeigt, das ausstehende Bezugsgeld für die zurückliegenden ein oder zwei
Jahre nun endlich zu begleichen – und am besten auch den Betrag für das laufende
Jahr 2007!
Jede Rechnung, die ich nicht schreiben muß, erspart mir 5 Minuten und der BRUNA
fast einen Euro – Zeit und Geld, das wir für anderes besser verwenden können
als für das Schreiben von Rechnungen.
Bitte erleichtern Sie mir das Leben und die Arbeit. Die Summe der unbezahlten
BHB-Jahrgänge macht fast den Preis aus für zwei BHB-Hefte!
Allen pünktlichen Zahlern, vor allem denen, die großzügig aufgerundete Beträge
schickten, sage ich im Namen des Vorstandes und der Redaktion meinen herzlichen Dank!
Markwart Lindenthal
Herausgeber:
BRUNA Heimatverband der Brünner e.V.
Bundesvorsitzender: Karl Walter Ziegler
Krokusweg 3, D-73655 Plüderhausen
Ruf 07181-81645 Fax 07181-88120
[email protected]
www.BRUENN.org
Redaktion und Anzeigen:
Gerd Hanak, Tábor 30a, CZ-602 00 BRNO
Ruf 00420-541 236 985 Fax 00420-541 236 986
[email protected]
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des
Herausgebers oder der Schriftleitung!
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Satz: Markwart Lindenthal, Kirchberg
Druck: Druck- und Medienzentrum Gerlingen
Vertrieb, Adreßverwaltung, Bestellungen,
Abbestellungen, Kontoführung:
Markwart Lindenthal, Bergstr. 1 Hirtenhaus
D-34305 Kirchberg
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Geburtstagslisten, Sterbefälle:
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D-73092 Heiningen, Ruf+Fax 07161-41523
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