Fender Steve Harris Signatur Precision, von Draht Vader

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Fender Steve Harris Signatur Precision, von Draht Vader
Fender Steve Harris Signatur Precision, von Draht Vader
Mit diesem Bass habe ich mir 2 Träume erfüllt. Steve Harris ist der Mann der mich mit seinem Bass
Spiel zum Bass brachte. Außerdem ist der Bass einer der schönsten den ich mir vorstellen kann. Der
Korpus ist Lake-Placid Blue lackiert und das Pickguard ist ein dunkles Weinrot, übrigens die
Mannschaftsfarbe von Westham United, der Lieblingsfußballmannschaft von Steve.
Der Korpus ist aus Linde und der Hals besteht aus Ahorn und ist einteilig. Er hat 20 sauber
verarbeitete Bünde. Oben auf der Kopfplatte, die neben der Unterschrift von Steve Harris auch den
Iron Maiden Schriftzug nebst „Eddie“ zieren, sind 4 offene Schmetterlingsmechaniken angebracht. Sie
arbeiten sehr stimmgenau und halten die Stimmung sehr gut. Als Besonderheiten gegenüber
Standard Precision-Modellen bietet dieser Signature eine Bad-Ass II Brücke und den Seymour
Duncan Quarter-Pound Split-Coil. Mit Hilfe der Bad-Ass II Brücke bietet dieser Bass ein Sustain wie
ich es noch nie gehört habe. Ich befürchtete schon öfters, dass der Bass am nächsten Tag immer
noch klingt.
Der SD Quarter-Pounder verleiht dem Sound einen ungeheueren Druck. Man könnte meinen, dass
der Bass einen aktiven PU hätte. Klanglich ist er sehr rockig mit viel Punch und Tiefmitten. Für leise
Passagen oder Jazz ist er aufgrund dieser Ausstattung nicht geeignet. Schon eher für Heavy Metal
oder Rock Sachen die ein richtiges Pfund erfordern. Hier fühlt er sich wohl und setzt sich durch.
Die Bespielbarkeit ist sehr gut. Der Hals ist von der massigen Sorte aber ich komme damit (vielleicht
sogar deswegen) super zurecht. Außerdem ist das auch dem Sustain zuträglich. Die Ansprache ist
sehr spontan. Oft habe ich das Gefühl er spielt schon los bevor ich die Saite angeschlagen habe. Ich
habe die Saitenhöhe nicht auf ein Tiefstmaß eingestellt da ich einen sehr harten (Finger)anschlag
habe. Aber trotzdem lässt er sich mit minimalen Kraftaufwand bespielen. Das liegt aber wahrscheinlich
auch mit an den Saiten. Ich spiele die Fender 7350 Roundwound. Steve Harris spielt ja seine
Rotosound Signature Flatwounds. Überhaupt macht der Bass einen sehr stabilen Eindruck. Als wurde
er für die Ewigkeit gebaut. Die Verarbeitung ist sehr gut. Vielleicht hatte ich aber auch nur Glück und
habe ein gutes Exemplar erwischt oder Fender Japan hatte nicht diese Qualitätsschwankungen.
Als Einstellmöglichkeit bietet dieser Bass einen Ton und einen Lautstärkeregler. Sie sind hier in
schwarz gehalten und wirken massiv. Wer Precison kennt, weiß das sich der Klang nicht unbedingt
durch Vielfalt besticht. Zwar lässt sich der Sound etwas ändern aber das klingt für mich eher so als ob
man eine dicke Wolldecke über die Box schmeißt. Also Ton immer voll offen. Die Lautstärke ist mit
Vorsicht zu genießen. Wie oben schon erwähnt hat der PU einen Output der kleineren Boxen
gefährlich werden kann. Auch sollte man es mit der Lautstärke in Altbauten nicht übertreiben. Die
vibrierenden Fensterscheiben tragen nicht unbedingt zu einem ausgewogenen Klang bei.
Das einzig negative an diesem Bass ist, dass es ihn nicht mehr gibt. Er ist zwar ziemlich speziell, nicht
gerade das was man einen Allround-Bass nennt, aber das er eingestellt wurde kann ich gerade wegen
dem hier gebotenen nicht verstehen. Gerade die Bad-Ass II Brücke und der PU sind ja ziemlich
häufige Replacement-Teile bei Precision Bässen. Man kann nur hoffen das sich Fender eines Tages
wieder besinnt und einen Bass mit diesen Zutaten serienmäßig anbietet. Falls ich einen Ersatz
benötigen sollte, würde ich ihn sofort umrüsten. Ich mag ihn einfach mit seiner Optik und seinem
Klang und seiner Bespielbarkeit. Und für die 800,00 € die ich für ihn neu hinlegen musste, gibt es
nichts besseres (für mich). dv
Bespielbarkeit: 9/10
Sound:
10/10
Optik:
10/10
Preis/Leistung 9/10
Gesamt:
9/10