STUDIENINSTITUT FÜR KOMMUNALE VERWALTUNG SACHSEN
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STUDIENINSTITUT FÜR KOMMUNALE VERWALTUNG SACHSEN-ANHALT e.V. Klausur AI Unterrichtsfach: Betriebswirtschaftslehre Teilgebiete 1 und 2: VWL und BWL Zeitdauer: 5 Unterrichtsstunden (225 min) 8.30 – 12.15 Uhr 1. Sachverhalt: Volkswirtschaftslehre (47 Punkte gesamt) a.) Welche Beziehung besteht zwischen den Bedürfnissen und dem Güterangebot! Gehen Sie dabei auch auf das ökonomische Prinzip ein! (6 P) b.) Wann sind Güter zueinander substitutiv, wann komplementär? Nennen Sie je ein Beispiel! (3 P) c.) Konsum- und Produktionsgüter können als Verbrauchs- oder Gebrauchsgüter eingesetzt werden. Füllen Sie dazu die folgende Tabelle aus! (4 P) Gebrauchsgüter Verbrauchsgüter Konsumgüter - Produktionsgüter - d.) Die Einflussmöglichkeiten (Marktmacht), die ein Anbieter auf dem Markt hat, sind unterschiedlich stark. Kann eine Marktform und damit die Marktmacht nach der Anzahl der Marktteilnehmer bestimmt werden? Oder wäre es aufschlussreicher, die Marktform anhand der Vielzahl des Güterangebots zu bestimmen? Nehmen Sie dazu Stellung! (4 P) e.) Eine CD-Fabrik versucht erfolgreich am Markt ihre CD`s anzubieten. Dabei trifft sie auf die Präferenzen der nachfragenden Marktteilnehmer. Für den CD-Markt ergibt sich im Ergebnis folgendes Angebots- und Nachfrageverhalten: Preis je CD in € 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 Nachfrage nachgefragte Menge CD`s in 1.000 Stück 10 8 6 4 2 Angebot angebotene Menge CD`s in 1.000 Stück 2 4 6 8 10 Ermitteln Sie grafisch den am Markt zustande kommenden Gleichgewichtspreis und die dazugehörige Gleichgewichtsmenge. (7 P) f.) Skizzieren und erläutern Sie den einfachen Wirtschaftskreislauf einer wachsenden Volkswirtschaft. Stellen Sie die entsprechenden mathematischen Einkommensgleichungen der Unternehmen und der Haushalte auf und interpretieren Sie diese! (6 P) g.) Es ist in der VWL üblich, von den drei Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital auszugehen. Welche davon werden als originäre, welche als derivative Faktoren bezeichnet und warum? Stellen Sie bei Ihrer Antwort die Definition der Produktionsfaktoren heraus! (6 P) h.) Erläutern Sie den Unterschied zwischen BIP und BSP! (4 P) i.) Wie unterscheiden sich reales und nominales Wirtschaftswachstum? (2 P) j.) Vom statistischen Amt werden Zahlen veröffentlicht für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung für einen Zeitraum von 3 Jahren: Bezeichnung Jahr 2003 Jahr 2002 Jahr 2001 Privater Konsum Staatsausgaben Investitionen Exporte Importe 160 60 120 100 50 155 55 110 90 40 150 50 100 80 30 - Ermitteln Sie das jeweilige Bruttoinlandsprodukt in den einzelnen Jahren. (3 P) Wie groß war das prozentuale Wirtschaftswachstum im Jahre 2002 gegenüber dem Jahr 2001 und wie hoch war es im Jahr 2003 gegenüber 2002? (2 P) 2. Sachverhalt: Kennzahlen (11 Punkte gesamt) a.) Für die Obstmosterei „Frische Säfte GmbH“ in W. sollen für die Jahre I und II folgende Zahlen gelten: Jahr I: Anzahl Arbeitnehmer: 8; Arbeitszeit je Arbeitnehmer: 1.840 Stunden jährlich Produktion und Verkauf: 800.000 Flaschen Eigenkapital: 1.500.000 € Jahresgewinn: 120.000 € Jahr II: Produktion und Verkauf: 910.000 Flaschen Jahresgewinn: 95.000 € Arbeitszeit: 1.810 Stunden Andere Größen unverändert Berechnen Sie die Arbeitsproduktivität in Flaschen je Arbeitsstunde und die Eigenkapitalrentabilität für beide Jahre. Welcher Unterschied besteht zwischen Produktivität und Rentabilität? (8 Punkte) b.) Sie sollen folgendes Angebot prüfen: Renditeobjekt: Mieteinnahmen: 18.000 € pro Jahr Rendite (Gesamtkapitalrentabilität): 15 % Wieviel Kapitaleinsatz ist notwendig? (1 P) c.) Aus 10 kg Draht können 1.000 Schrauben hergestellt werden. Der Wert des Drahtes beläuft sich auf 2 € / kg. Der Wert einer Schraube beträgt 0,02 €. - Wie hoch sind Produktivität und Wirtschaftlichkeit? (2 P) 3. Sachverhalt: Kaufmannseigenschaften und Rechtsformen (42 Punkte) a.) Erklären Sie den Unterschied zwischen Ist- und Kannkaufmann! (2 P) b.) Vergleichen Sie die offene Handelsgesellschaft und die GmbH miteinander. Gehen Sie dabei auf Rechtspersönlichkeit, Gesellschaftsvermögen, Geschäftsführungsbefugnis, Haftungskapital, Mindestkapital und Besteuerung des Gewinns ein! (12 P) c.) An einer OHG sind die Gesellschafter A, B und C mit Kapitalanteilen von 50.000 €, 150.000 € und 800.000 € beteiligt. Der Gewinn des Jahres beläuft sich auf 490.000 €. Welchen Anteil am Gewinn erhält jeder Gesellschafter, wenn der Gesellschaftsvertrag keine Bestimmungen über die Gewinnverteilung enthält? (6 P) d.) Wie wird in einer GmbH mit 4 Gesellschaftern ein Gewinn von 200.000 € verteilt? Gesellschafter A und B haben je 20.000 € Geschäftsanteile, C und D haben je 5.000 € Geschäftsanteile. (4 P) e.) Welche Unterschiede bestehen zwischen Aktie und Geschäftsanteil einer GmbH? (4 P) f.) Bei der Gründung emittiert eine AG Nennbetragsaktien mit dem kleinstmöglichen Nennwert zur Deckung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestkapitals zum Kurse von 8,50 €. Bestimmen Sie den Nennwert und den Kurswert einer solchen Aktie! Wie viele Aktien wurden ausgegeben? Dürfte der Ausgabekurs auch 0,50 € sein? (4 P) g.) Welche Auswirkungen haben Unternehmenszusammenbrüche auf die Volkswirtschaft und auf die Belegschaft? (6 P) h.) Erklären Sie kurz den Unterschied zwischen dem Insolvenzplan und dem Insolvenzverfahren! (4 P) Gesamtpunktzahl: 100 Punkte Viel Erfolg!!!