Programmheft - Philharmonisches Orchester

Transcription

Programmheft - Philharmonisches Orchester
4. Kampf um Frieden
Die Utopie als „noch nicht“
kämpft immer auch mit der Utopie als „nicht mehr“.
Maynard Solomon
Silvesterkonzert
* 31.12.08
Stadthalle Heidelberg, Großer Saal
Urtext-Ausgabe des Verlags Breitkopf und Härtel, Wiesbaden
Konzertdauer ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause
Ton- & Bildaufnahmen während des Konzertes sind nicht gestattet.
2
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125
1. Allegro ma non troppo e un poco meastoso
2. Molto vivace – Presto – Molto vivace
3. Adagio molto e cantabile – Andante moderato – Adagio molte e cantabile
4. Presto – Allegro ma non troppo – Presto – Vivace – Presto – Allegro assai
– Presto – Allegro assai – Presto – Recitativo – Allegro assai – Allego assai
vivace alla Marcia – Andante maestoso – Adagio ma non troppo ma divoto
– Allegro energico e sempre ben marcato – Allegro ma non tanto – Presto – Poco
Adagio – Poco Allegro, stringendo il tempo, sempre più Allegro – Prestissimo
– Maestoso – Prestissimo
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Mareile Lichdi
Philharmonisches Orchester
Sopran
der Stadt Heidelberg
Jana Kurucová
Jan Schweiger
Alt
Chordirektor
Winfrid Mikus
Cornelius Meister
Tenor
Dirigent
Gabriel Urrutia Benet
Bariton
4
u
„Seid umschlungen, Millionen“
von Cornelius Meister
Schon länger war es mein Ziel, in einem Konzert auf die einzigartige Heidelberger ChorTradition hinzuweisen. So entstand die Idee, an Silvester Beethovens 9. Symphonie
aufzuführen – gemeinsam mit professionellen Musikern und erfahrenen Laien.
Ich hatte zwar gehofft, aber nicht unbedingt damit gerechnet, dass sich auf meinen
Aufruf hin so viele Chorsänger – teilweise von weit her – meldeten, und der Platz auf
der Bühne kaum ausreichen würde. Niemanden, der stimmlich in der Lage war und
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an den Proben teilnehmen konnte, wollte ich abweisen. Und so wird es heute recht kuschelig auf der Bühne – beim Musizieren geht es mir immer auch um ein inspirierendes
Gemeinschaftserlebnis. Es ist schön, das Jahr 2008 nicht nur mit einem ausverkauften
Zuschauerhaus zu beenden, sondern auch sozusagen mit einer ausverkauften Bühne.
Beethoven selbst hat der Gedanke, dass im Finale ein weltumarmendes Fest gefeiert
wird, schon früh beschäftigt. Er notierte in seinen Skizzen: „die Violinen etc. werden
verzehnfacht“. Und auch wenn er sich schließlich doch gegen eine Verzehnfachung
entschieden hat, kommen im letzten Satz doch immerhin ein starker Chor, vier Solisten sowie Piccolo-Flöte, Kontrafagott und Schlagzeug dazu.
Die heutige Aufführung wäre ohne das ehrenamtliche Engagement aller Chormitglieder und ihrer jeweiligen Leiterinnen und Leiter nicht möglich. Ihnen gilt mein
besonderer Dank.
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Chorbesetzung
Chorgemeinschaft St. Raphael
Emily Apfel, Ingeborg Böhm, Ingrid Eisemann, Adelheid Ewald, Rebekka Goll, Solveig Hepp,
Janna Hofman, Lioba Koch, Anna Konrad, Melitta Köpke, Sophia Krüger, Anna Kwossek,
Ilsetraud Lichtwald, Simona Scharndke, Nora Scherer, Silvia Schill, Melissa Schug, Gisela Seitz,
Anna Stumpf; Friederike Bauer-Gerland, Katja Ewald, Miriam Gluth, Monika Harten, Nora Jessel,
Claudia Muhle, Dagmar Müller-Krüger, Henriette Ludwig, Leila Mousavi, Maria Santak,
Friederike Schauß, Sabine Schauß, Lena Scheurich, Eva Schulz, Martha Song, Sigrid Pult-Wilhelm,
Ludmilla Umansky, Anna Weigand, Doris Wetzel, Regina Willems; Dieter Horstmann, Alexander
Lingsch; Peter Dahlmann, Helmut Dietz, Olaf Hahn, Adrian Seifried, Nils Stucky, Michael Weiss
Einstudierung: Matthias Rickert
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Heidelberger Bachchor
Cordula Bräuer, Sabine Häcker, Carolin Hempel, Birgit Klein, Ute Marxsen, Klio Mössler,
Elke Müller, Daniela Müller-Jung, Sigrid Neumann, Valeska Veit, Mirjam Winkel; Xenia Baumeister,
Else Becke, Gabriele Becker, Annette Bornhäuser, Christine Clayton, Linda-Susanne Dausch,
Gisela Germann, Kerstin Lutzer, Gundula Neudeck, Barbara Schlittenhard, Nina Stelkens,
Claudia Uhler; Klaus Dertinger, Thomas Bender, Hans Kratzert, Jürgen Thölke, Rudolf Winkel;
Martin Engel, Albrecht Germann, Gerhard Hill, Klaus Jünemann, Martin Mayer, Christian Ortelt,
Stefan Roller-Aßfalg
Einstudierung: Christian Kabitz
Camerata Vocale Heidelberg
Carla Jenal, Anke Kommescher, Veronika Miethke, Ulrike Treiber, Elisabeth Vietor,
Marianne Walter, Mei-Hue Yeh; Sophia Bernhardt, Margret Groß, Brigitte Krempin, Heide Krumm,
Renate Mack, Dora Mittelham, Margarete Saterdag, Margarethe Strubel-Raatz,
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Monika Wernado; Barbara Bartmes, Ulrike Beyer, Axel Jebens; Johannes Friedel, Carlo Geiger,
Wolfgang Hahn, Christian Schauwecker, Gerhard Steuerwald, Martin Treiber
Einstudierung: Wolfgang Neumann
Chor des Theaters und Philharmonischen Orchesters Heidelberg
Beate Heimann, Sieglinde Kuchiba, Galina Lis, Ulrike Machill, Claudia Schumacher,
Manuela Sonntag; Jana Krauße, Grazyna Polinska, Ekaterina Streckert, Elena Trobisch,
Brigitte van der Velden; Tarik Akman, Philippo Deledda, Seung Kwon Yang, Sang Hoon Lee,
Gerhard Wilhelm Nebe, Young Kyoung Won; David Otto, Philipp Stelz, Tokuichi Toyota, Hans Voss,
Michael Zahn, Albrecht-Peter Zahner
Einstudierung: Jan Schweiger
Projektchor des Theaters und Philharmonischen Orchesters
Sabine Arendt, Rita Bähr, Sabine Bartels, Christiane Baunack, Christiane Fiedler, Susan Haar,
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Annemarie Herfurth, Marieta Koch, Damaris Köhler, Regine Meltzer, Barbara Schirner,
Delia Tedeski; Dagmar Brede, Renate Frobenius, Marie-Luise Groß, Johanna Haug,
Astrid Hilgenberg, Sabine Hohr, Maria Jellinghaus, Lucia Kick, Josephine Kraft-Blaich,
Alena Lohnert, Julia Müller, Birgit Roß, Annemarie Rothkopf, Marianne Steinecke,
Anne Zirnstein; Rainer Faber, Hans-Günther Groß, Monika Häfner, Makoto Makabe,
Tobias Meinhard, Claus Wilcke, Ekkehard Winckler; Karl-Heinz Bienefeld, Bruno Dumbeck,
Martin Haug, Stefan Koch, Rainer Kühnlein, Carsten Otte, John Wray
Einstudierung: Jan Schweiger/Christian Kabitz
Heidelberger Studentenkantorei
Susanne Ackermann, Jutta Bärenz, Dorothea Eberhardt, Janina Elsässer, Anna Ferring,
Gabriele Kling, Diana Kupfer, Elisabeth Lorenz, Gotlint Posner, Martin Haffner, Daniel Martens,
Christoph Andreas Schäfer; Manuel Bärenz, Jan-Christian Buchwitz, Martin Engel,
Tobias Gilcher, Günther Krysmanski, Sergio Lencinas, Michael Shoukry
Einstudierung: Christoph Andreas Schäfer/Jan Schweiger
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Logo-Chor Heidelberg
Patricia Engelmann, Anne Haupenthal, Regine Mitternacht, Judith Neumann, Maren Sohn;
Friederike Benjes, Heidi Bolzmann, Ingrid Hanika, Anne Kruwinnus, Fee Matschinsky,
Hanna Nicklaus, Nicole Ruch, Birgit Schmelzl; Steffen Haust, Jens Petersen,
Carsten Schulz-Tauberschmidt
Einstudierung: Anne Kruwinnus
Kantorei der Friedenskirche Handschuhsheim
Tabea Dürr, Manuela Seefried; Hanna Gut, Christine Kaltschmitt, Annemarie Mackert,
Christiane Schmidt-Sielaff, Sabine Schütze, Inge Weisbrod, Barbara Wolf;
Henning Schönenberger; Harald Schmidt, Karl Wolff
Einstudierung: Michael Braatz
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Extrachor des Heidelberger Theaters
Regina Buck, Stephanie Kübast, Edna Meyer, Jenny Herzog; Barbara Brähler,
Gloria Graf-Ediger, Sabine Kotek, Petra Müller; Jan Schweiger, Reinhold Müller,
Bernhard Reißfelder, Holger Scheid
Einstudierung: Jan Schweiger
Heidelberger Liederkranz 1839
Ingeborg Fleig, Ursula Jung, Irmarg Minnassian; Adalbert van de Loo; Philipp Lehn
Einstudierung: John Porter
Sängerkranz der Bäcker-Innung
Gudrun Blank, Bärbel Wasna; Bernd Sailer; Rolf Blank, Günther Wasna
Einstudierung: John Porter
12
R
Finaler Sinn des symphonischen Gedankens?
von Martin Geck
Beethoven schreibt die ersten drei Sätze einer
ins wild Bacchantische; das Adagio setzt
„traditionellen“ Symphonie auf dem höchsten
neue Maßstäbe in der Sphäre von Beseeltheit
kompositorischen Niveau, das ihm verfügbar
und Versenkung.
ist. Im ersten Satz knüpft er an seine heroische Periode an, verstärkt aber das Moment
Die potentiellen Hörer dieser „neuen“
des Monumentalen und Urtümlichen; im
Symphonie gewinnen mehr und mehr den
zweiten Satz steigert er die Idee des Scherzos
Eindruck, der Meister habe sich noch einmal
13
Ludwig van Beethoven
1824
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selbst übertroffen. Doch ehe sie solches Lob
Ist das der eigentliche finale Sinn des von
aussprechen können, setzt dieser Meister zu
Beethoven seit Beginn des Jahrhunderts
einem Finale an, welches alles Vorangegan-
entwickelten symphonischen Gedankens und
gene in Frage stellt: Die beste sinfonische
der Weisheit letzter Schluss? Im Doktor Faus-
Musik welche sich der Mensch vorspielen
tus lässt Thomas Mann „seinen“ Komponisten
lässt, versagt angesichts der realen Schreck-
Adrian Leverkühn vor dem paralytischen
nisse, denen er ausgesetzt ist. Er muss selbst
Zusammenbruch die Neunte Symphonie als
für sein Heil sorgen; und dies geschieht,
Symbol eines trügerischen Idealismus und zu-
indem er freudig und gläubig in den Ge-
sammen mit ihr den Glauben an das Gute und
sang einstimmt, der unter dem Himmel des
Edle widerrufen: „Um was die Menschen ge-
Gottvaters und Schöpfers alle Menschen zu
kämpft, wofür sie Zwingburgen gestürmt, und
Brüdern werden lässt.
was die Erfüllten jubelnd verkündigt haben,
das soll nicht sein. Es wird zurückgenommen.
Ich will es [in meinem Werk] zurücknehmen.“
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Das ist 20. Jahrhundert; doch man ist geneigt,
sich auch den ertaubten Beethoven selbst
vorzustellen, der sich linkisch und desorientiert vor dem jubelnden Premierenpublikum
der Neunten verbeugt. Was realisiert er als
Person von der humanitären, menschheitsverbindenden Kraft, die er in seinem so
respektvoll aufgenommen Werk preist?
16
C
Vergangene Zukunftshoffnung?
von Wilhelm Seidel
Die 9. Symphonie ist zweifellos ein machtvolles Zeugnis einer vergangenen Zukunftshoffnung. Aber ist sie mehr als das? Die musikalische Substanz der hochkomplexen
ersten Sätze ist von höchster Attraktivität. Sie ist – im spezifischen Sinne der Analyse – ergreifend noch immer. Schwierig ist die Idee des Ganzen, ist das Finale, – aus
mehreren Gründen. Hohen Respekt verdient die Idee der Brüderlichkeit. Den optimistischen Glauben aber an die moralische Perfektibilität des Menschen, den Beethoven
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damit verbunden wusste, hat die Geschichte zu grausam widerlegt, als dass man dem
Enthusiasmus noch trauen könnte, mit dem ihn die Symphonie verkündet. Das trifft
– daran führt nichts vorbei – den Kern des Werks. Damit hängt es zusammen, dass
man die großen Worte, die großen Gesten, das große Pathos, die hinreißende Dynamik, die das Finale prägen, wohl für die Dauer ihrer Darbietung mitvollzieht, dabei
aber nie vergisst, dass man eine geschichtsphilosophischen Entwurf nachlebt, der
sich nicht bewahrheitet hat.
Vielleicht ist die 9. Symphonie das Werk Beethovens, dem sein Alter am deutlichsten
ins Gesicht geschrieben ist. Dass es so machtvoll und doch vergebens in die Zukunft
ausgegriffen hat, ist zu einem Teil seiner Botschaft geworden. Auch für einen, der das
Werk bewundert, ist es so unverständlich nicht, dass viele den Ausweg wählen, den
ihnen Schiller weist, und weinend gehen.
18
U
Götterfunken feuertrunken
Schillers Ode an die Freude in Beethovens Fassung
O Freunde, nicht diese Töne!
Deine Zauber binden wieder,
Sondern lasst uns angenehmere anstimmen
Was die Mode streng geteilt;
Und freudenvollere!
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wem der große Wurf gelungen,
Wir betreten feuertrunken,
Eines Freundes Freund zu sein,
Himmlische, dein Heiligtum!
Wer ein holdes Weib errungen,
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Mische seinen Jubel ein!
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Ja, wer auch nur eine Seele
Durch des Himmels prächt’gen Plan,
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
Freudig, wie ein Held zum Siegen.
Weinend sich aus diesem Bund.
Freude trinken alle Wesen
Freude schöner Götterfunken,
An den Brüsten der Natur;
Tochter aus Elysium,
Alle Guten, alle Bösen
Wir betreten feuertrunken,
Folgen ihrer Rosenspur.
Himmlische dein Heiligtum!
Küsse gab sie uns und Reben,
Deine Zauber binden wieder,
Einen Freund, geprüft im Tod;
Was die Mode streng geteilt;
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Alle Menschen werden Brüder,
Und der Cherub steht vor Gott!
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen
20
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Deine Zauber binden wieder,
Brüder! Über’m Sternenzelt
Was die Mode streng geteilt;
Muss ein lieber Vater wohnen
Alle Menschen werden Brüder,
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such’ ihn über’m Sternenzelt!
Seid umschlungen, Millionen!
Über Sternen muss er wohnen.
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, über’m Sternenzelt
Freude schöner Götterfunken,
Muss ein lieber Vater wohnen.
Tochter aus Elysium,
Seid umschlungen, Millionen
Wir betreten feuertrunken,
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Himmlische dein Heiligtum!
Freude, schöner Götterfunken
Seid umschlungen, Millionen
Tochter aus Elysium,
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Freude, schöner Götterfunken, Götterfunken!
Freude, Tochter aus Elysium,
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Mit der „Ode an die Freude“ wird das revolutionäre Feuer wieder
angefacht und gefeiert, der explosive historische Moment, der verspricht, die Gesellschaft und die sozialen Verhältnisse in einem einzigen verzehrenden Augenblick zu ändern – ein Moment von solcher
Kraft und Klarheit, dass er von späteren Ereignissen nicht entwertet
werden kann.
Natürlich, die Utopie als „noch nicht“ kämpft immer auch mit der
Utopie als „nicht mehr“. Alles ist endlich. Beethoven wusste das.
Aber er zeigte auch, dass etwas bleibt.
Und obwohl wir vielleicht sein Vertrauen nicht teilen können, wird
es uns schwer fallen, seinen apokalyptischen Aufruf zur Unterdrückung des Zweifels zu ignorieren.
Maynard Solomon
b
Beethovens Neunte in Heidelberg
Aufführungen des städtischen Orchesters
27.02.1893
Chor m Bachchor, Akademischer Gesangsverein
Dirigent m Philipp Wolfrum
19.02.1900
Chor m Bachchor, Akademischer Gesangsverein
Dirigent m Philipp Wolfrum
04./05.03.1911 Chor m Bachchor, Akademischer Gesangsverein
Dirigent m Philipp Wolfrum
23
19.03.1921
Chor m Bachchor, Akademischer Gesangsverein, Liedertafel
Dirigent m Hermann Meinhard Poppen
17./18.11.1940 „Kraft durch Freude“-Veranstaltung
Chor m Bachchor, Madrigalchor der Städtischen Singschule, Studentenchor,
Oberschüler der Heidelberger Schulen
Dirigent m Hermann Meinhard Poppen
12./13.5.1944
Chor m Bachchor, Chor der Städtischen Bühne
Dirigent m Bernhard Conz
18.07.1949
Chor m Bachchor
Dirigent m Ewald Lindemann
22.01.1951
Chor m Bachchor
Dirigent m Hermann Meinhard Poppen
26.03.1952
Chor m Bachchor, Chor der Städtischen Bühne, Heidelberger Liederkranz
Dirigent m Ewald Lindemann
24
21.06.1955
Chor m Bachchor, Chor der Städtischen Bühne, Heidelberger
Liederkranz, BASF-Chor, Frauenchor Ludwigshafen
Dirigent m Karl Rucht
26.05.1957
Chor m Bachchor, Beethovenchor Ludwigshafen, Heidelberger Liederkranz
Dirigent m Karl Rucht
22.06.1958
Chor m Bachchor, Frauenchor Thalia, Frauenchor constantia, Gemischter Chor
Frohsinn, Heidelberger Liederkranz
Dirigent m Arthur Rother
07.06.1959
Chor m Bachchor, Beethovenchor Ludwigshafen, Heidelberger Liederkranz
Dirigent m Karl Rucht
04.06.1961
Aus Anlass des 575-jährigen Universitätsjubiläums
Chor m Bachchor, Chor der Städtischen Bühne, Beethovenchor Ludwigshafen
Dirigent m Hans Blümer
12.01.1974
Chor m Bachchor, Beethoven-Chor Ludwigshafen
Dirigent m Christian Süss
25
14.01.1977
Chor m Bachchor, Beethoven-Chor Ludwigshafen
Dirigent m Christian Süss
23.01.1981
Chor m Bachchor, Studentenkantorei
Dirigent m Christian Süss
15.03.1984
Chor m Bachchor, Studentenkantorei
Dirigent m Christian Süss
05.05.1995
„Friedensfeier zum Europa-Tag“ in der Jesuitenkirche (nur 4. Satz)
Chor m Taurisches Geläut (Simferopol), The Heidelberg Community Chorus,
Cambridge Consort of Voices, Collegium Cantorum, Bachchor
Dirigent m Thomas Kalb
01.01.1998
Chor m Projektchor
Dirigent m Thomas Kalb
01.01.1999
Chor m Philharmonischer Chor Heidelberg (Projektchor)
Dirigent m Thomas Kalb
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Maraile Lichdi
Sopran
Maraile Lichdi studierte Gesang in Karlsruhe und Würzburg sowie Musik-Kinästhesie
in Hannover. Ihr Operndebüt gab sie 1998 am Staatstheater Stuttgart als Solistin in Al
gran sole carico d’amore von Luigi Nono unter Lothar Zagrosek. Seit 2000 ist sie am
Heidelberger Theater engagiert, wo sie z. B. als Donna Anna in Mozarts Don Giovanni
zu erleben war. Im Januar steht Mareile Lichdi u. a. wieder als Aphrodite in Hans Werner
Henzes Phaedra und als Vitellia in Mozarts Titus auf der Opernbühne.
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Jana Kurucová
Alt
Jana Kurucová wurde in Kezmarok in der Slowakei geboren und studierte in Banska
Bystrica, Bratislava und Graz. In der Saison 2005_06 war sie Mitglied des Jungen
Ensembles der Bayerischen Staatsoper München, seit 2006 ist sie Ensemblemitglied
in Heidelberg. Im Januar singt sie wieder den Lucio in Vivaldis Tito Manlio sowie den
Sextus in Mozarts Titus. Im Sommer 2009 wechselt Jana Kurucová an die Deutsche
Oper Berlin.
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Winfrid Mikus
Tenor
Geboren in Paderborn bekam er seine erste musikalische Ausbildung im Knabenchor
Hannover bei Prof. Heinz Hennig. Seit 1991 ist er am Theater der Stadt Heidelberg
als Spieltenor, seit 2002 als Charaktertenor und jugendlicher Heldentenor engagiert.
Gastspiele führten ihn u. a. an die Opernhäuser in Hamburg, Berlin (Komische Oper),
Stuttgart, Frankfurt, Köln und Zürich. Im Januar ist er u. a. wieder in der Titelrolle
von Mozarts Titus zu erleben, außerdem wird er Canio in der Neuproduktion von Der
Bajazzo (Premiere am 21.02.) verkörpern.
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Gabriel Urrutia Benet
Bariton
Nach einem Gitarren-, Klavier- und Kompositionsstudium am Conservatorio Elemental
de Musica de Valencia begann Gabriel Urrutia Benet sein Gesangsstudium in Valencia,
das er an der Berliner Universität der Künste abschloss. Erste Engagements führten
ihn zur Kammeroper Schloss Rheinsberg und nach Berlin. Seit 2006 ist er Ensemblemitglied in Heidelberg. Im Januar steht er weiterhin in Vivaldis Tito Manlio als Lindo
sowie als Figaro in Figaro für Kinder auf der Heidelberger Opernbühne. In der Neuproduktion von Der Bajazzo übernimmt er außerdem die Rolle des Tonio.
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Jan Schweiger
Chordirektor
Der aus Salzburg stammende Jan Schweiger studierte Chor- und Orchesterdirigieren
in Salzburg. Er war Musikalischer Leiter mehrerer Chöre in Österreich und Deutschland und war selbst Sänger im Arnold Schönberg-Chor.
Seit 2007 ist er Chordirektor und Dirigent beim Theater und Philharmonischen
Orchester Heidelberg und damit verantwortlich für die Einstudierung von Chor,
Extrachor und Kinderchor in Oper und Konzert. Herausragende Choreinstudierungen leistete Jan Schweiger zum Beispiel für Idomeneo, Ein blühender Baum, Eugen
Onegin und Titus.
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Cornelius Meister
Dirigent
Der Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg wurde 1980 geboren. Er studierte
Klavier und Dirigieren in seiner Heimatstadt Hannover bei Konrad Meister, Martin
Brauß und Eiji Oue sowie in Salzburg bei Dennis Russell Davies und Karl Kamper.
2002 debütierte er an der Hamburgischen Staatsoper, wo er seither regelmäßig
dirigiert. Bis 2005 war er als Kapellmeister an der Staatsoper Hannover engagiert.
Cornelius Meister dirigiert in dieser Spielzeit an der Lettischen Nationaloper (Die
Walküre), an den Staatsopern München (Der fliegende Holländer), Hamburg
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(Arabella) und am Basler Opernhaus (Dialogues des Carmelites). Als Konzertdirigent gastierte er 2008 u. a. beim BBC Orchestra Manchester, beim Radiosinfonieorchester Wien, beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, bei den Essener Philharmonikern und beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
In Heidelberg steht Cornelius Meister im Neujahrskonzert wieder auf der Bühne
– gemeinsam mit Herbert Feuerstein. Seine nächste Opernpremiere ist Der Bajazzo
von Ruggiero Leoncavallo und Goyescas von Enrique Granados am 21.02.09.
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Philharmonisches Orchester
der Stadt Heidelberg
Die Heidelberger Philharmoniker prägen seit 1889 als städtisches Orchester mit zahlreichen Opernvorstellungen und Konzerten das Musikleben der Stadt. Zweimal wurden
sie mit dem Preis für das „beste Konzertprogramm“ des Deutschen Musikverleger-Verbands ausgezeichnet, zuletzt 2007. Konzertreisen führten das Philharmonische Orchester in den letzten Jahren in die Kölner Philharmonie, nach Antwerpen und nach Ravenna. Regelmäßig werden Konzerte vom Deutschlandfunk und SWR mitgeschnitten.
Das Philharmonische Orchester zeichnet sich durch seine stilistische Flexibilität aus.
Seit 2006 beschäftigen sich die Philharmoniker mit historischer Aufführungspraxis.
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Eine lange Tradition hat das Engagement für Neue Musik: Mehrere Werke sind dem
Philharmonischen Orchester gewidmet. Seit 2005 arbeitet das Orchester besonders
intensiv mit einem jährlich wechselnden Komponisten für Heidelberg zusammen.
Die Musikvermittlung ist dem Orchester besonders wichtig. Sechs Familienkonzerte pro
Saison werden ergänzt durch Besuche in Schulen und Kindergärten. Das neue Wunderhorn wurde mit dem junge-Ohren-Preis ausgezeichnet. Zusätzlich präsentieren sich die
Philharmoniker regelmäßig in wechselnden Formationen in Kammerkonzerten.
Der ehemalige Generalmusikdirektor Mario Venzago ist seit 2007 der erste Ehrendirigent. Unmittelbare Vorgänger von Cornelius Meister, der seit 2005 das Orchester leitet,
waren Volker Christ, der Initiator der Philharmonic Wonders-Konzerte, und Thomas
Kalb, der mit dem Brahmsfest den Vorläufer des Heidelberger Frühlings ins Leben rief.
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Besetzung
1. Violine
2. Violine
Viola
Thierry Stöckel, 1. Konzertmeister
Eleonora Plotkina
Marianne Venzago
Ernst Wolfram Winterberg
Nicole Streichardt
Andreas Bartsch
Isabel Schneider
Lucian Derendorf
Horst Düker
Mayumi Hasegawa
Ludwig Dieckmann
Christoff Schlesinger
Joachim Groebke
Rie Tanaka
Elsabe Marquardt
Tetsuya Mogitate
Janetta Grichtchouk
Sin-Ae Yang¹
Caroline Korn
Lilija Kissler
Tibor Bölinger
Gabriele Köller
Marion Thomas
Anne Johnson-Zander
Ge Liu¹
Nagi Uesugi¹
Katharina Landsberg¹
Natalia Mitscher
Akemi Hasegawa
Gabriel Meier
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Violoncello
Flöte
Fagott
Reimund Korupp
Konrad Metz
Sophia Brenneke
Hans Schafft
Katharina Lorenzen
Gerhard Mährlein
Christian Delacroix
Christina Stefan²
NN
Lisa Miller¹
Oboe
Horn
Elina Feiertag
Matthias Friederich
Heinrich Lohr
Sandra Seibold
Judit Tigyi
Christoph Habicht
Philip Schmelzle
Kontrabass
Michael Schneider
Klarinette
Thomas Acker
Detlef Mitscher
Michael Feiertag
Viktor Perchyk²
Georgi Berov
Gerd Marzona
37
Joachim Schlaak
Trompete
Schlagzeug
Fred Frick
Peter Klinkenberg
Robert Schweizer
Gregory Riffel
Martin Hommel
Christian Gutgsell
Posaune
Melanie Lüghausen
Damian Schneider
Marek Janicki
¹ Praktikantin
Pauke
² Stipendiat/in der Orchester-
Klaus Wissler
akademie Rhein-Neckar
38
Nachweise
Impressum
Maynard Solomon; Late Beethoven. Music,
Herausgeber: Theater und Philharmonisches
thought, imagination; Berkeley/Los Angeles
Orchester der Stadt Heidelberg
2003, S. 227-228 (Übersetzung für dieses Heft:
Intendant: Peter Spuhler
Ann-Christine Mecke). Martin Geck; Ludwig van
Verwaltungsleiterin: Andrea Bopp
Beethoven; Reinbek 1996, S. 122-124. Wilhelm
Redaktion: Ann-Christine Mecke
Seidel „9. Symphonie d-Moll op. 125“ in: Albrecht
Gestaltung: Danica Schlosser
Riethmüller, Carl Dahlhaus, Alexander L. Ringer;
Herstellung: abcdruck GmbH, Heidelberg
Beethoven. Interpretationen seiner Werke;
Anzeigen: Greilich / Neutard
Laaber 1994, S. 270-271.
Internet: www.heidelberger-philharmoniker.de
Der Text von Cornelius Meister ist ein Original-
www.theater.heidelberg.de
beitrag für dieses Heft. Für wertvolle Ergänzungen zur Liste der bisherigen Aufführungen
Theater und Philharmonisches Orchester
danken wir Gabriele Becker vom Heidelberger
der Stadt Heidelberg
Bachchor.
08_09, Programmheft Nr. 13
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Unsere nächsten Konzerte
2. Kammerkonzert
Franz Schubert: Oktett F-Dur, D 803
4. Philharmonisches
Konzert
*18.01., 11.00, Palais Prinz Carl
Kaija Saariaho: Nymphea Reflection
William Walton: Violinkonzert
Gustav Holst: Die Planeten
2. Familienkonzert
Hauen und Stechen
Viviane Hagner m Violine
Shi-Yeon Sung m Dirigentin
mit Musik von Händel, Copland,
Rossini, Beethoven & Kagel
*21.01., 20.00, Stadthalle
Annette Büschelberger m Regie
Joana Mallwitz m Dirigentin
*25.01., 11.30, Städtische Bühne
Wir wünschen unserem Publikum ein
freudenvolles und musikreiches Jahr 2009!
Fünf Tage
Dresden Meißen Leipzig
vom 03.01.2009 bis 07.01.2009
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Semperoper, im Gewandhaus Leipzig
und großem Besichtigungsprogramm
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PHILHARMONISCHE:KONZERTE 2008/09
AKADEMIEKONZERTE
Nationaltheater-Orchester Mannheim
Rosengarten Mozartsaal 20 Uhr
Aktuelles Programm
musikalische-akademie.de
Tickets 06 21 - 2 60 44
[email protected]
1. Philharmonisches:Konzert
Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus
Mo 2. Februar 2009, 20.00 Uhr
Andrei Gavrilov Klavier Ari Rasilainen Dirigent
Werke von Rachmaninow
2. Philharmonisches:Konzert
Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus
Mo 2. März 2009, 20.00 Uhr
Sharon Bezaly Flöte Ari Rasilainen Dirigent
Werke von Sandström, Lindberg & Strauss
3. Philharmonisches:Konzert
Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau
Mo 10. Mai 2009, 20.00 Uhr
Finghin Collins Klavier Ari Rasilainen Dirigent
Werke von Strauss
4. Philharmonisches:Konzert
Ludwigshafen, Konzertsaal im Pfalzbau
Fr 5. Juni 2009, 20.00 Uhr
Boris Belkin Violine Christian Lindberg Dirigent
Werke von Sibelius, Schostakowitsch &
Tschaikowsky
Tickets 0621 504 25 58 I www.staatsphilharmonie.de
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