Der Mai ist gekommen, die Herzen schlagen aus … EVELYN

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Der Mai ist gekommen, die Herzen schlagen aus … EVELYN
FREITAG / SONNABEND / SONNTAG, 30. APRIL / 1. / 2. MAI 2010
18
2010
Unterwegs: Apfelblüte im Alten Land › Stadtgespräch: Lotto King Karl hat das letzte Wort › Titel-Thema: Die 10 Schritte ins Ehe-Glück
Rezept: Zanderfilet an Safranöl › Gestern & Heute: Ahoi! Die Geschichte des Hafengeburtstags › Kolumne: Kein Herz für Straßenmusiker
Immer
wieder JA!
Der Mai ist gekommen,
die Herzen schlagen aus …
EVELYN HOLST über große
Glücksmomente, ewige
Treueschwüre und warum
die Liebe am Tag der Hochzeit
manchmal zu kurz kommt.
K
ennen Sie das? Sie sitzen im Auto, der Verkehr stockt, keiner lässt Sie rein, Ihre Laune
hängt so tief wie die rabenschwarzen Wolken am Himmel – und dann hupt es plötzlich. Einmal, zweimal, nonstop. Gereizt gucken Sie aus dem Fenster und plötzlich fangen Sie an zu lächeln. Weil auf der anderen
Straßenseite eine Hochzeitskolonne vorbeifährt – Blumenherzen auf den Kühlerhauben, an den Stoßstangen angebundene Blechdosen scheppern – und Sie
und alle anderen Autofahrer verrenken plötzlich die Hälse, um zu sehen,
auf welcher Rückbank das Brautpaar sitzt und verschämt nach draußen
grinst. Huphup! Sie hupen zurück und stellen im Weiterfahren fest, dass
Sie auf einmal unerwartet gute Laune haben.
Woher kommt das? Wir wissen doch alle, dass jede zweite Ehe geschieden wird, viele von uns, meine Wenigkeit nicht ausgenommen, haben mehr als einen Versuch bereits hinter sich, jeden Tag stehen die
schrecklichsten „Bei Scheidung Mord“-Geschichten in der Zeitung, und
trotzdem – der Anblick eines Brautpaares, am liebsten konventionell,
sie ganz in Weiß, er ganz in Schwarz, drum herum die fein gemachte
Verwandtschaft, beschert uns einen kurzen, aber intensiven Moment
innigster Gefühle. Das kann Wehmut sein, wenn man sich gerade ge
trennt hat oder noch immer der richtige Mann fehlt, Nostalgie, wenn es
vor vielen Jahren tatsächlich der schönste Tag des Lebens war, oder
einfach nur die Freude, dass sich zwei Mitmenschen offensichtlich so
doll lieb haben, dass sie der Statistik trotzen und sich in Standesamt
oder Kirche ewige Treue und Liebe schwören. Wobei der Begriff „ewig“
natürlich ein sehr dehnbarer ist. Egal.
Ein Hochzeitspaar ist der optische Inbegriff von Zuversicht und Hoffnung. Wobei für mich als streng evangelisch-lutherisch erzogene Hamburgerin eine Hochzeit ohne Kirche, Pastor und Blumenmädchen so
fade ist wie Königsberger Klopse ohne Kapern. Die Würze fehlt, das
Ritual, das leichte Pathos, das einen diskret zum Taschentuch greifen
lässt. Ein Standesamt ist so nüchtern wie ein Katasteramt, daran ändern
auch ein paar Blümchen auf der Fensterbank nichts. Noch gut erinnere
ich mich an die Eheschließung einer engen Freundin Anfang der Achtziger in einem kargen Raum in den Grindelhochhäusern, als der schmalmündige Standesbeamte seine kurze Rede mit den Worten beendete:
„Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, das gilt ganz besonders für die
Ehe. Ich hoffe trotzdem, dass Sie es auf Dauer miteinander aushalten.“
Die Ehe hielt viereinhalb Jahre.
Eine Hochzeit, egal, die wievielte, ist immer Anfang, fühlt sich immer
neu und frisch an, das macht die Sache so beschwingt, das steckt uns alle
an, wenn wir vor einer Kirche, aus der gerade ein frisch getrautes Ehepaar schreitet, einfach nur dastehen, leise seufzen und mit einem kleinen
Für immer und ewig: Im
Schnitt sagen in Hamburg täglich
knapp 20 Paare „Ja!“ zur Ehe.
FOTO: PLAINPICTURE/PATRICIA SEIBERT
Glück im Herzen wieder in unseren Alltag gehen. Weil Hochzeit immer
eine eingelöste Sehnsucht ist, nach Liebe, Treue, Glück – bis dass der Tod
uns scheidet. Ein fast unmögliches Versprechen, aber eines, das uns an
unserem Hochzeitstag ganz leicht vorkommt. Einen einzigen Tag lang
sind Hochzeitspaare ganz Verheißung und Heilsbringer, lassen sie uns
alle an eine Welt glauben, in der nur die Liebe zählt und Männer und
Frauen einfach perfekt zusammenpassen. Ich jedenfalls berühre jedes
Brautkleid, das mir in die Quere kommt, weil ich gern abergläubisch bin.
Es ist übrigens ein Märchen, dass der Wonnemonat Mai die höchste
Heiratsquote hat. „Unsere Saison geht von April bis Oktober,“ sagt Ute
Behr, die Leiterin des Standesamtes Hamburg-Altona, „in dieser Zeit
haben wir 20 bis 25 Eheschließungen pro Woche.“ Bei Wiederholungstätern sorgt sie pietätvoll für einen anderen Standesbeamten. „Einer
kam allerdings mal zu mir und sagte: ‚Ich heirate immer bei Herrn X.‘“,
erinnert sie sich lachend. Hochzeiten werden immer opulenter, hat sie
beobachtet. Früher kamen morgens die Brautleute, die Braut hatte drei
rote Nelken im Arm, nachmittags ging es in die Kirche, dann wurde in
einem Lokal oder zu Hause weitergefeiert. Familiär und überschaubar.
Heute quetschen sich oft 50 bis 70 Gäste ins Standesamtzimmer, es gibt
Wedding Planner für den großen und eifrige Freunde und Familienmitglieder für den kleineren Geldbeutel, die eine Hochzeit durchplanen
wie eine Hollywoodproduktion.
Meine beiden Hochzeiten waren dagegen kleine Affären mit homöopathischem Glamourfaktor. Mein erstes Brautkleid war nicht weiß, sondern aus unerfindlichen Gründen aus grobmaschigem, türkisem Strick,
ein textiler Fehlgriff, leider nicht mehr rückgängig zu machen, auf sämtlichen Hochzeitsfotos schimmert jetzt helle Unterwäsche durch. An
mein zweites Brautkleid, sechs Jahre später, erinnere ich mich nicht
mehr, weil es keine Fotos gibt. „Entweder du heiratest mich, oder es ist
Schluss,“ nicht gerade ein besonders romantischer Antrag, den ich seinerzeit meinem jetzigen Ehemann machte, beherzt, wie er ist, hat er ihn
trotzdem angenommen. Das Einzige, was ich von meiner zweiten Hochzeitsfeier noch erinnere, ist die verstopfte Damentoilette des vegetarischen Restaurants, in das wir unsere Freunde, alles überzeugte Fleischfresser, eingeladen hatten.
Man sollte eben vom schönsten Tag des Lebens nicht zuviel erwarten.
Gerade wenn vorher jedes Detail akribisch durchgeplant wurde, kann
wirklich alles schiefgehen. Ich war im Laufe meines Lebens auf rund 30
Hochzeiten, die Hälfte davon war ein Linda-de-Mol-Traum, die anderen
Pleiten, Pech und Pannen. Alles war dabei – eine Fischvergiftung, ein
Gast, der betrunken durchs Lokalfenster krachte, eine Braut (!), die
fremdknutschte, ein Urgroßonkel, der mit dem Kopf in den Suppenteller
fiel, ein Hochzeitslokal, das einen Tag vorher ausbrannte, und ein Brautpaar, das sich auf dem Weg vom Standesamt zur Kirche so verkrachte,
dass die Hochzeit abgeblasen wurde. Und da heutzutage die meisten
Frischvermählten bereits Eltern sind, sind Babys, die dem Festtagsredner die besten Pointen niederbrüllen, keine Seltenheit. So ist das Leben.
Und so ist die Liebe. Auf Hochzeiten ganz besonders. Deswegen feiere ich
nächstes Jahr meine silberne. Also, liebe Hamburger und Hamburgerinnen – traut euch. Ich jedenfalls würde immer wieder „Ja!“ sagen.
S. 4/5 – Wir trauen uns!
Der „Wedding Planner“ mit Ideen,
Inspriationen und Informationen.
II
› WOCHENENDE
Freitag / Sonnabend / Sonntag, 30. April / 1. / 2. Mai 2010
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA
Michael
Lott
FOTO: PR
Auf ins Alte Land
KARTE: GRAFIKANSTALT
Komische Vögel: Ein MitmachTheater animiert Kinder zum
Singen, Musizieren, Tanzen.
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HollernTwielenfleth
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Wedel
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Der 45-jährige Schauspieler
(„Tatort“) beginnt und beendet
den Tag mit einem Lächeln.
Grünendeich
A 26
Mein perfekter
Sonntag
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Dollern
7.10 Uhr Das Lächeln meiner Tochter holt mich aus dem
Land der Träume. Schnell verschwinde ich in ihrem Zimmer, um ins Rollenspiel mit
den Stofftieren einzusteigen.
Heute sind es die Tiere aus
Afrika, die uns beschäftigen,
und wir beschließen, am Nachmittag in den Zoo zu fahren.
9.20 Uhr Meine Tochter
und ich machen es uns noch
einmal auf dem Sofa gemütlich und lesen „Der kleine
Drache Kokosnuss“. Meine
Frau hat die fabelhafte Idee,
an diesem wunderschönen
Tag brunchen zu gehen, und
das heißt, es wird lecker.
Schnell noch ein paar Freunde angerufen, damit sie sich
uns anschließen, und los
geht’s. Im Auto hören wir ein
„Ein Haus am See“ von Peter
Fox, und alle singen mit.
11 Uhr Pünktlich erscheinen
wir auf dem Parkplatz der
„Gutsküche“ in Duvenstedt,
einem neuen Bio-Restaurant
mit vorzüglicher Küche. Es
befindet sich auf dem Gelände
des Biohofes Wulksfelde, an
den ein wunderbar sortierter
Hofladen angeschlossen ist.
14 Uhr Unsere Freunde und
deren Kinder begleiten uns in
den Zoo, wir singen im Auto
„Fahren wir mal nach Hagenbeck“. Kaum angekommen,
stürmen die Kinder zu den
Elefanten und deren Babys.
Alle werden mit Karotten,
Äpfeln und Salat gefüttert.
Auch der eine oder andere
Euro findet seinen Weg vom
Rüssel in die Hosentasche der
Wärter. Wir ziehen weiter
zum Spielplatz, auf dem sich
die Kinder so richtig austoben
auf den schönsten Rutschen
der Stadt.
17.30 Uhr Zeit, mich auszutoben. Ich laufe los durch
den Hainesch-Iland in das
Alstertal, durch den Duvenstedter Brook und zurück
über den Fahrradwanderweg
von Ohlstedt bis nach Buckhorn. Es gibt für mich nichts
Schöneres, als die Beine laufen zu lassen und dem Atem
zuzuhören. Entspannung pur!
19 Uhr Abendbrot. Es wird
gedeckt und ein leckerer Tee
gekocht. Meine Frau spielt
Klavier, und wir stimmen alle
mit ein, bloß ich werde aufgefordert, besser nur zuzuhören. Ich verabschiede meine
Tochter ins Bett, schnappe
mir meine Frau, lege die
Stieg-Larsson-Verfilmung
„Verblendung“ ein und mache
es mir so richtig gemütlich.
23 Uhr Im Bett lese ich
eines meiner Bücher, die ich
parallel beackere. Meine Wahl
fällt auf Helmut Schmidt im
Gespräch mit Fritz Stern: „Unser Jahrhundert“. Schon nach
ein paar Seiten fallen mir die
Augen zu – und mit einem
Lächeln auf den Lippen verlasse ich den schönen Tag.
52 Prozent der
Haushalte Hamburgs
werden von nur einer
Person bewohnt –
knapp 500 000 Menschen (28 Prozent)
leben allein, Tendenz
steigend. Haushalte
mit Kindern unter
18 Jahren: 18 Prozent,
Tendenz fallend.
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Mittelnkirchen
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AUSFLUG
Apfelblüte vor den Toren der Stadt
STADTLEBEN
Was für eine Pracht: Jedes Jahr im Frühling verwandelt die Natur das Alte Land
in ein rosa-weißes Blütenmeer. Das wird in den einst mühsam eingedeichten
Drei Meilen gefeiert – mit Festen, Konzerten und Obst-Köstlichkeiten.
Spiel ohne Grenzen
„Wer nich will diken, der muss wiken“, lautete das Gesetz: Wer nicht deichen wollte,
musste weichen. Es war erste Pflicht der Bauern, den Deich instand zu halten – sonst
wurde man enteignet. Denn von Natur aus war das Alte Land, Teil eines rund zehn
Kilometer breiten Urstromtals, Ebbe und Flut ausgeliefert. Um 1140 begann Bremens
Erzbischof, aus Holland Experten für Deichbau und Entwässerung zu holen. Von Stade
aus wurde das Land trocken gelegt, und weil immer wieder neue Abschnitte dazu
kamen, gab es „Altes Land“ und „Neues Land“. Doch bald wurde die Marsch zwischen
Stade und Hamburg einfach dat olde Land genannt. Es ist in drei Meilen gegliedert,
drei Zonen entlang des Elbufers, die zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert
eingedeicht wurden. Bis ins 14. Jahrhundert reicht der Altländer Obstanbau zurück,
im 17. Jahrhundert wurde auf 200 Hektar bewirtschaftet, heute sind es 14 300 Hektar – das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Mitteleuropas. Über Dreiviertel der Fläche machen Apfel-Plantagen aus, der Rest sind Birnen und Kirschen. Der
Reichtum zeigt sich an den weißen Prunkpforten vor den Höfen und am prächtigen
Mauerwerk der Fachwerkhäuser, dessen Muster wie Kreuzstich wirken. Charakteristisch sind auch Brauttüren, hinter denen die Kostbarkeiten der Familie aufbewahrt
wurden. Man kann sie nur von innen öffnen, und das tat man auch nur bei zwei Anlässen: Wenn der Bräutigam seine Braut über die Schwelle trug und die Mitgift ins neue
Heim brachte – und im Todesfall, wenn der Leichnam aus dem Haus getragen wurde.
Murmeln statt Nintendo, Froschhüpfen statt Fernbedienung: Im Freilichtmuseum
am Kiekeberg ist dieses Wochenende wieder „Spielzeit“. Bei fast vergessenen
Kinderspielen können Groß und Klein ihre verschütteten Talente wiederentdecken.
W
TEXT: VERA ALTROCK
ie oft wird gemeckert, dass Jugendliche zu viel Zeit vor der Spielekonsole
oder ihrem Computer verbringen, anstatt zum Spielen rauszugehen. So wie früher. Marion
Junker vom Freilichtmuseum am Kiekeberg weiß,
dass es nicht nur am fehlenden Antrieb der Mädchen
und Jungen liegt. „Ihnen fehlt oft einfach die Gelegenheit, etwas mit Gleichaltrigen zu unternehmen,
vor allem, wenn sie in der Stadt wohnen. Das ist schade.“ Und einer der Gründe, warum das Erlebniszentrum seine alljährliche „Spielzeit“ ausruft.
Rund 25 Spielstationen sorgen an zwei Tagen für
Familienspaß zwischen den 30 historischen Bauernhäusern mit Backstube, Gärten und alten Nutztierrassen. Ob Kartoffellauf, Froschhüpfen oder Reifentreiben: Anstatt sich berieseln zu lassen, sollen Eltern, Großeltern und Kinder bei fast vergessenen
Spielen selbst aktiv werden – und ihre brachliegenden Talente fördern. Beim Reifentreiben etwa ist Geschick gefragt: Den Reifen mit einem kleinen Stock
aufrecht zu halten und vorwärts zu bewegen, erfordert Übung. Andere Aktionen wie das Eierlaufen trainieren Schnelligkeit und Teamstärke. Bei „Ich sehe
was, was du nicht siehst“ werden Reaktionsfähigkeit
und Beobachtungsgabe geschult, Rätselaufgaben für
den Kopf runden das bunte Programm ab.
Auf diese Weise werden aber nicht nur Geist und
Körper trainiert, sondern auch Traditionen weitergetragen. „Murmeln, Seilspringen oder Bordsteinhinken – viele Kinder kennen die einfachsten Spiele
nicht, bei denen man sich früher amüsiert hat“, sagt
Marion Junker. „Häufig sind damit aber besonders
schöne Geschichten von Großeltern verbunden, die
sie ihren Enkeln erzählen können.“
Doch letztlich ist nur eines wichtig: der Spaß für
alle Beteiligten. Auf dem Wasserspielplatz können
kleinere und größere Besucher nach Herzenslust herumplanschen, etwa beim Apfelfischen mit Stäbchen
oder beim Hindernislaufen mit Eimern. Das macht
natürlich durstig. Gelöscht wird der Brand mit leckerem Saft, für die Erwachsenen gibt es Kaffeeklatsch,
hoffentlich alles bei Sonnenschein. Das wirklich Besondere dieses Festwochenendes ist für Marion Junker das große Museumsgelände unter freiem Himmel: „Hier fährt kein Auto. Eltern können also ihre
Kinder ohne Bedenken loslaufen und herumtoben
lassen. Wo kann man das in der Stadt denn heute
überhaupt noch?“
TIPPS & TERMINE
Service
» Spielzeit! Historische Kindertage,
Freilichtmuseum am Kiekeberg, Am
Kiekeberg 1, 21224 RosengartenEhestorf, Tel. 790 17 60, Sa / So
1. / 2. Mai, 10 – 18 Uhr, Eintritt:
7 Euro, Kinder unter 18 Jahren frei,
www.kiekeberg-museum.de
DER GRÜNE PUNKT „Der Wald lebt – noch“ lautet das Motto der Waldführung von Robin Wood.
Bei einem Streifzug durch den Sachsenwald am 2. Mai erläutert Rainer Kant, Diplom-Forstwirt und
Fotograf, die Geschichte des Waldes und das Ökosystem. Treffpunkt S-Bahnhof Aumühle, 15 Uhr.
KULTUR ERLEBEN
Einmal
Goa und
zurück
2 MUSEUM „ALTES LAND“ In einem prunkvollen Fachwerkhaus und einer historischen „Durchfahrtscheune“ wird anhand von Originalgeräten, Fotos und Texttafeln
die Geschichte des Deichbaus und des Obstbaus seit 1550 gezeigt. In der Scheune
von 1590, einem der ältesten erhaltenen Gebäude des Alten Landes, stehen u.a.
ein alter Deutz-Trecker, ein Prunkschlitten und eine der ersten maschinellen Obstsortieranlagen. Auch eine „Altländer Brauttür“ ist hier zu bewundern. Die Gästeführerinnen im Informationsbüro tragen Tracht.
» Museum „Altes Land“, Westerjork 49, 21635 Jork, Tel. 04162/57 15,
Öffnungszeiten: April–Oktober tägl. außer montags von 11–17 Uhr.
3 APFELBAUMPATENSCHAFT Es braucht
keine eigene Parzelle, um sich als Selbstversorger zu fühlen – man sucht sich einfach einen
Baum oder eine Apfelsorte aus, und für einen
Jahresbeitrag von circa 50 Euro erhält man ein
Zertifikat mit allen Daten wie Parzelle, Reihe
und Nummer. Am Baum selber wird ein Namensschild angebracht. Die Pflege
übernimmt der Obstbauer, und die Früchte darf man selber ernten – ein Mindestertrag von rund 20 Kilogramm wird garantiert. Apfelbaumpatenschaften:
» Obsthof Günther Pape, Sandhörn 8, 21720 Grünendeich, www.obsthof-pape.de
» Obsthof Axel Schuback, Der Apfelpatenhof im Alten Land, Hinterdeich 172,
21635 Jork (Mittelnkirchen), Tel. 04162/91 11 05, www.apfelpatenhof.de
4 KAFFEEKLAPPE Vorbeifahrende Kreuzfahrtschiffe bringen den kleinen Ponton
mit der „Kaffeeklappe“ ordentlich zum Schaukeln, dafür hat man vom Kultkiosk den
besten Blick auf die Pötte – und ein bisschen das Gefühl, man sei selbst an Bord.
» Kaffeeklappe, 300 Meter flussabwärts vom Fährhaus Twielenfleth,
Am Deich 43, 21723 Hollern-Twielenfleth.
5 LEUCHTTURMFEST IN GRÜNENDEICH Der Männergesangverein Harmonie
Mittelnkirchen von 1844 und der Katharinenchor aus Stade intonieren Volkstümliches, die Band Notausstieg bringt Popklassiker, Ute Bülau singt mit Kindern. Es
gibt Kaffee, Kuchen, Würstchen und als Höhepunkt die Besichtung des Leuchtturms.
» Leuchtturmfest in Grünendeich, Sa, 8. Mai, 13 Uhr, Oberfeuer im Kirchenstieg.
Mit schicken Grooves
zwischen Jazz und Soul
verwandeln De Phazz
das Uebel & Gefährlich in
eine coole Strandbar
E
1 29. ALTLÄNDER BLÜTENFEST, 1.–2. MAI Immer am ersten Sonnabend im
Mai feiern die Altländer ein großes Fest und krönen ihre Blütenkönigin. Drumherum
gibt es ein buntes Programm, u.a. mit der Altländer Trachtengruppe, der Altländer
Shanty-Chor, die Party-Band „Atomic Playboys“, dazu werden an rund 100 Ständen Kultur und Kunsthandwerk, Obst und Obstler, Bratfisch und Bratwurst geboten.
» 29. Altländer Blütenfest in Jork, Sa, 1. Mai, 10 Uhr, bis So, 2. Mai, 18 Uhr.
Die drei von der Funkstelle:
Bandleader Pit Baumgartner
(mit Kamera) und die Sänger
Pat Appleton und Karl Frierson.
FOTO: WOLFGANG DETERING
TEXT: ANNETTE STIEKELE
igentlich ist Easy Listening völlig überholt.
Ein typisches Kind der 90er-Jahre, als die
Börse stetig nach oben ging und die Manager
ihre heiß gelaufenen Denkmaschinen nach Feierabend gerne an Drinks in der Hotellounge kühlten.
Den Soundtrack dazu lieferten De Phazz.
Die Heidelberger Band um Vordenker Pit Baumgartner verquirlte entspannte Klänge aus Jazz, Funk
und Latin mit einer Prise frühem Motown-Soul und
kreuzte es mit der DJ-Culture des Drum ’n’ Bass, mit
lustigen Geräuschen und Sprachfetzen. Auf ihrem
Debüt „Detunized Gravity“ von 1997 klang das wie
eine anregende Symbiose aus Alt und Neu, rostige
Trompeten standen neben betörenden Frauenstimmen. Ihren Songs gaben sie Unsinnstitel wie „Depression Royale“ oder „Garbo Goodbye“. Die einen
fanden das frisch und hip, die anderen nörgelten
über Fahrstuhlmusik und Catwalk-Wummern. Auch
wenn Pit Baumgartner seit Jahren behauptet: „Unsere Texte waren schon immer zynisch.“
Inzwischen ist die Depression bis ganz oben durchgeschlagen – und De Phazz sind noch immer obenauf:
Am 1. Mai breiten Baumgartner & Co. ihre Klangtape-
ten im Uebel & Gefährlich aus, dem Hamburger Klub,
der mit seinem Rokoko-Design am ehesten noch zum
Träumen von besseren, vergangenen Zeiten einlädt.
Baumgartner hat sein Erfolgskonzept nur peripher
variiert. Auch das aktuelle, mittlerweile elfte Album
„Lala 2.0“ ist die perfekte Soundcollage, die eher zu
einem Sonnenuntergang an Goas Stränden als in unsere hochtourigen westlichen Metropolen passt. Aber
vielleicht steckt in der Kontinuität auch das Geheimnis des Erfolges in wandelbaren Zeiten.
Neben der stimmgewaltigen Pat Appleton zählen
Karl Frierson und Barbara Lahr zum Kern der Band.
Live verstärkt sich die Truppe regelmäßig um hochkarätige Gastmusiker, die für vollen Sound sorgen.
Baumgartner, der für seine Hörspielleidenschaft bekannt ist, gibt sich gerne selbstkritisch und hält sich
für keinen herausragenden Musiker. Nach eigenen
Angaben ist er aus diversen Folkbands ausgestiegen,
bevor er sich dort blamieren konnte. „Ich bin ein Cutter“, sagt er. „Schnipsel, deren Klang mich neugierig
macht, füge ich zusammen.“ Das tut er allerdings sehr
gekonnt und elegant. Gegen das Unwort „Easy Listening“ verwahrt sich Baumgartner seit Jahren. Sein
Motto: „Haken schlagen. Kurven drehen. Und trotzdem wiedererkannt werden.“
6 WIKINGERFEST Einmal im Jahr ziehen die Nordmänner in das Alte Land ein
und belagern mit ihren Pferden, Booten und Hütten die Festwiese am Yachthafen
in Jork-Neuenschleuse. Dort geht es abenteuerlich zu mit Kampfvorstellungen,
Ritualen und Handwerkskunst. Kinder können auf einem Wikingerschiff mitfahren.
» Wikingerfest, 29.–30. Mai 2010, Yachthafen in Jork-Neuenschleuse,
www.tourismus-altesland.de/veranstaltungskalender
7 ALTLÄNDER KIRSCHENWOCHE Anfang Juli beginnt die Kirschenzeit. Viele
Gaststätten und Obsthöfe bieten dann eine bunt gefüllte Kiepe an Genüssen und
Erlebnissen rund um die Früchtchen an. Höhepunkt ist der 10. Altländer Kirschmarkt
in Jork mit lustigem Kinderprogramm und Kirschkernweitspucken für Groß und Klein.
» Altländer Kirschenwoche vom 3.–11. Juli; 10. Altländer Kirschmarkt, Sa, 10. Juli,
Rathausmarkt, Jork.
8 TOURISMUSVEREIN ALTES LAND E.V.
Osterjork 10, 21635 Jork, Tel. 04162/91 47 55, www.tourismus-altesland.de
Service
» De Phazz, Sa, 1.5., 20 Uhr,
Uebel & Gefährlich (U Feldstraße),
Feldstraße 66, Karten 27,73 Euro
an der Abendkasse, www.dephazz.de
Eine Blüte des Alten
Landes: das Dörfchen Borstel.
FOTO: ISTOCKPHOTO, DIANA ASBECK
Freitag/Sonnabend/Sonntag, 30. April/1./2. Mai 2010
› STADTGESPRÄCH
III
Kirsten Rick trifft Lotto King Karl
Am Hofe
des Königs
Der 43-Jährige regiert die Rock-Szene der Stadt und
hat bei HSV-Spielen immer das letzte Wort: Lotto King Karl
über das Plattengeschäft, Politiker und Panzerfahren.
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FOTO: THOMAS LEIDIG
as Lotto King Karl
fehlt, ist der Knopf
zum Ausschalten.
Wie ein Trommeläffchen unter Starkstrom schnackt er
drauflos, noch bevor er meine Wohnung
betreten hat, und er hört die nächsten vier
Stunden nicht damit auf. Selbst als sein
Begleiter und er zügig einen 5-Liter-Topf
Chili con Carne leeren, entsteht keine
Gesprächspause. Zu allem fällt ihm etwas
ein, zum Bild an der Wand, der Hi-Fi-Anlage und immer wieder zur Musikindustrie, seinem erklärten Feind. Gegen ihren
Widerstand und in einem „sehr ungünstigen Alter“, nämlich erst mit Ende 20,
hat er sich eine Karriere als Rockstar
erarbeitet. Seit mittlerweile 15 Jahren ist
er eine feste Hamburger Größe und füllt
mit seinem musikalischen Partner Carsten Pape (Clowns & Helden) und seiner
Band, den Barmbek Dream Boys, locker
die O2-World. Und seine HSV-Hymne
„Hamburg, meine Perle“ singt das ganze
Stadion mit. Lotto King Karl sieht aus wie
eine verlebte Version von Smudo von den
Fantastischen Vier. Mit dem wird er so oft
verwechselt, dass die beiden Autogrammkarten des jeweils anderen mit sich
führen, um keine Fans zu enttäuschen. In
der One-Man-Interview-Show schlüpft er
sekündlich in andere Rollen und spricht
mit verschiedenen Stimmen. Wahrscheinlich fließt in seinen Adern kein
Benzin, sondern Sabbelwasser. Deshalb
ist er auch in seinem Nebenjob als HSVStadionsprecher goldrichtig. Der brachte
nur ein kleines Problem mit sich: Seither
kann Lotto King Karl nur noch im Stehen
Fußball gucken – das ist bei ihm zu
Hause, einer Dachwohnung mit schrägen
Decken, nicht leicht. Kein Wunder, dass
dieser Typ etwas schräg rüberkommt.
MAGAZIN: Wer sind Sie nun: der Lottogewinner Karl
König aus Barmbek oder Gerrit Heeseman?
LOTTO KING KARL: Der eine besingt die Platte, und der andere muss sie verkaufen. Es ist für manche Menschen
schwer zu akzeptieren, dass es Momente in meinem
Leben gibt, wo ich mir nicht vor 100 000 Leuten eine
Flasche Bier auf Ex in den Rachen schütte, sondern
dafür sorgen muss, dass die CD ins Regal kommt.
MAGAZIN: Lotto King Karl: Rampensau und Geschäftsmann – mehr steckt nicht dahinter?
LOTTO: Genau! One for the money, one for the show.
Wir hatten auch gar keine andere Wahl, als uns mit
einem eigenen Label selbstständig zu machen und ins
Geschäft einzusteigen. Wir sind bei allen Plattenfirmen rausgeflogen. Die haben uns klar gesagt: Euren
Scheiß will keiner hören, ihr habt absolut kein Talent,
ihr seid viel zu alt und ihr seht wirklich beschissen
aus – und zumindest dabei haben einige der crazy
gekleideten Manager ja gar nicht so unrecht gehabt.
MAGAZIN: Da sind Sie lieber Ihr eigener Manager.
LOTTO: Uns geht es ja auch nicht nur ums Geld! Aber so
bestreiten wir nun mal unseren Lebensunterhalt,
und das ist schwieriger geworden, was bedeutet:
weniger Privatleben, immer mehr Arbeit.
MAGAZIN: Das klingt aber ein wenig desillusioniert.
LOTTO: Das ist eigentlich BWL, erste Vorlesung, erste
Viertelstunde: Nur das ausgeben, was man auch
wieder reinholen kann. Deswegen finde ich Castingshows auch so super – weil ich weiß, was da für ein
Geld verbrannt wird.
MAGAZIN: Sie sind aber ganz schön schadenfroh!
LOTTO: Weil das unsere Konkurrenten sind. Das ist
doch tierisch, wenn die Plattenfirmen und TV-Sender
dabei irre viel Geld versenken. Mal ein anderes Beispiel: Ich war 2008 bei einer deutschen Teenie-Fernsehproduktion in der Color Line Arena, wo immer
laut darauf hingewiesen wurde: „Hier sind heute
17 000 Leute!“ Dabei passen da so viele gar nicht rein!
Ich weiß die Wahrheit: 300 Leute hatten ein Ticket
gekauft, 1200 wurden mit der Peitsche reingetrieben,
und die Kameras waren so geschickt aufgestellt, dass
keiner die Lüge und die Leere sehen konnte.
MAGAZIN: Hätte man Ihren Erfolg überhaupt verhindern
können? Die Industrie hat es nicht geschafft.
LOTTO: Eines darf man nie vergessen: Der Erfolg hängt
auch mit den Songs zusammen. Viele spekulieren ja,
ob es bloß daran liegt, dass ich Abitur habe oder beim
HSV Stadionsprecher bin. Das mache ich seit fünf
Jahren, Platten verkaufen wir aber schon dreimal so
lange. Und vielleicht ist in den Jahren der eine oder
andere Song entstanden, den die Leute mögen. Und
wir sind fair zu unseren Fans.
MAGAZIN: Stimmt, Sie bieten günstige Live-Unterhaltung:
20, 25 Euro Eintritt für dreistündige Konzerte.
LOTTO: Aber das war nicht meine Idee. Vor fast 20 Jahren war ich bei einem Konzert von Bruce Springsteen,
der einfach nicht aufhörte zu spielen. Neun Stunden
stand ich im Bremer Weserstadion, danach hatte ich
Füße wie eine Ente. Aber ich hatte echt was bekommen für das Geld und die Mühen!
MAGAZIN: Wie ist diese Verbindung Lotto und HSV zustande gekommen?
LOTTO: Ich bin HSV-Fan. Fertig. Seit 37 Jahren. Mit
sechs war ich mit Papa das erste Mal im Stadion. Das
war der Moment, wo alle Dämme brachen.
MAGAZIN: Sie haben mal eine Morddrohung von St.-PauliFans bekommen. Wie ernst war das?
LOTTO: Na ja, ich leb ja noch. Hat also nicht funktioniert. Ich habe mal jemandem einen Gefallen getan
und bei einem Video mitgemacht, auf St. Pauli. Da ist
mir mitgeteilt worden: Kaum bist du hier, schon gibt
es die erste Morddrohung.
MAGAZIN: Wünschen Sie dem FC St. Pauli den Aufstieg?
LOTTO: Ja natürlich! Dann haben wir endlich wieder ein
Derby! Sonst müsste ja der HSV absteigen, und das
wollen wir ja auf keinen Fall.
MAGAZIN: Bei Ihnen fallen mir sofort die typischen Männerthemen ein: Bier, Fußball, Frauen, Autos …
LOTTO: … Bundeswehr. Das Bier ist das Transportmittel
und das andere sind die Themen, mit denen man
Frauen kennenlernt.
MAGAZIN: Sie waren bei der Bundeswehr?
LOTTO: Damals war das Verweigern noch nicht ganz so
locker. Dann wurde ich mit „1“ gemustert. Und viele
der Zivildienstjobs hätte ich nicht machen können.
Ich ging dann zur Marine und habe da einiges gelernt,
Navigation zum Beispiel. Und ich habe festgestellt,
dass das zumindest damals ein sehr gut funktionierendes System war.
MAGAZIN: Das klingt ja fast schon wie eine Werbebotschaft fürs heitere Soldatenleben ...
LOTTO: Ehrlich: Für mich war das okay. Und es war
ja auch eine andere Zeit: Wir hatten da noch diese irre
Situation mit Pershing-Raketen und Aufrüstung …
MAGAZIN: Dachten Sie tatsächlich, das Vaterland verteidigen zu können?
LOTTO: Also, ich kann total gut mit komplexen Waffensystemen umgehen. Das ist tatsächlich ein Talent von
mir, wie ich bei einem Test für „Galileo“ herausgefunden habe – selbst wenn ich in einem Panzer sitze, ist
es so, als ob ich da schon oft drin gesessen hätte.
MAGAZIN: Zum Thema Frauen: Sie sagen, dass Sie fast
alle Frauen attraktiv finden, die in Pornos mitspielen.
LOTTO: Moment! Ich finde die Frauen in den Pornos
attraktiv. Ich bin aber kein großer Pornogucker. Ich
glaube, dass biologisch wertvolle Filme von einer gewissen Ästhetik leben. Es gibt natürlich auch Filme,
wo sich Leute in Cellophan einwickeln und Ledermasken aufsetzen, das ist nicht so mein Ding.
MAGAZIN: Aber was sagt das über Ihr Frauenbild?
LOTTO: Das ist auch so eine Sache: Wenn du früher gesagt hast, dass eine Frau gut aussieht, warst du ein
totaler Macho-Typ – Ende der 80er war das doch
furchtbar. Ich finde das immer toll, wenn Leute attraktiv sind. Aber seien wir mal ehrlich: Ich bin 43,
wenn ich jetzt meine Messlatte zu hoch lege, wäre
das ziemlich dumm. Bisschen Demut ist ja angesagt.
Auch Realitätsnähe, wenn man seinen Körper aufgegeben hat. Was bei mir schon ein bisschen her ist.
MAGAZIN: Was ist der Unterschied zwischen Männern
und Frauen?
LOTTO: Männer und Frauen sind wie Fans von verschiedenen Fußballclubs: Es gehört dazu, sich auch zu frotzeln. Es gibt Unterschiede, und damit kann man wunderbar leben. Und das übt eine Anziehungskraft aus.
Niemals Ladehemmung:
Lotto King Karl, 43, ist Rockstar,
Stadionsprecher und Dauerschnacker.
MAGAZIN: Und was fasziniert Sie dann an Frauen?
LOTTO: Kann ich nicht sagen. Ich bin halt heterosexuell.
Jetzt frag mich nicht, wie ich das geworden bin.
MAGAZIN: Sind Ihre Eltern eigentlich stolz auf Sie?
LOTTO: Weiß ich nicht. Ich denke aber schon.
MAGAZIN: Mit Ihrer Berufswahl sind sie aber zufrieden?
LOTTO: Na ja, ich bin Einzelkind, was bleibt ihnen anderes übrig, als sich damit zu arrangieren. Ich glaube
schon, dass sie das ganz gut finden.
MAGAZIN: Wollten Sie selbst jemals heiraten?
LOTTO: Bislang nicht. Es gibt Zeitungen, die mir Geld
dafür bieten, dass ich heirate. Eine mittlere fünfstellige Summe. Aber vielleicht haben sich im Laufe der
letzen Jahre einfach nur zu viele Freunde verheiratet
und wieder scheiden lassen, so dass ich nun das
Gefühl habe, man muss nicht unbedingt einen Trauschein haben, um eine gute Beziehung führen zu
können. Es ist eher ein Akt der Bürokratie.
MAGAZIN: Sie sind ein Junge aus der Mittelschicht, der
sein Abitur auf dem Johanneum gemacht hat. Kokettieren Sie bloß mit dem Arbeiter-Image?
LOTTO: Ich habe immer für meinen Lebensunterhalt
gearbeitet, zum Teil in wirklich beschissenen Jobs.
Von meinen Eltern habe ich das auch nie anders vermittelt bekommen. Es hieß immer: Wenn du das
willst, musst du dafür arbeiten. Was arbeitest du,
wenn du nichts gelernt hast? Da wirst du halt Kurierfahrer und Palettenheber. Und wenn du ein Guter
bist, kommst du auf den Gabelstapler.
MAGAZIN: Das nenne ich Klassenbewusstsein! Würden
Sie sich als einen unpolitischen Menschen bezeichnen?
LOTTO: Ich glaube nicht, dass ich unpolitisch bin. Und
Pape ist es auch nicht. Wir versuchen zu sagen: Es
geht um die Sache, es geht nicht um Parteien. Unpolitisch bin ich allerdings in dem Sinne, dass ich es schäbig finde, wenn Musiker für eine Partei eintreten.
Damit läuft man immer in Gefahr, dass Leute die Partei wählen, ohne zu wissen warum. Mittlerweile habe
ich das Gefühl, wer früher in der Geisterbahn als
Karussellschubser gearbeitet hat, der wird heute
Es gehört dazu, dass man sich in der Beziehung
auch frotzelt: Männer und Frauen sind wie
Fans von verschiedenen Fußballclubs.
Politiker. Wenn man übers Dorf fährt und sieht da
die Plakate, da gibt es ja nicht einen, der auch nur
einigermaßen erträglich aussieht. Warum gibt es z. B.
keine Nacktfotos von mir, warum will ich nicht in
einem Porno mitspielen: Weil das wirklich eklig ist!
MAGAZIN: Widert Politik Sie an, oder haben Sie mal daran
gedacht, in die Politik zu gehen?
LOTTO: Für dieses System wäre ich der falsche Mann.
Der gesamte Apparat ist viel zu groß und viel zu kompliziert, du musst zu viele Kompromisse eingehen.
Ich weiß nicht, ob Parteien das sind, was wir brauchen. Ich glaube, wir brauchen mehr Politiker. Und
der Politiker muss stärker sein als die Partei.
MAGAZIN: Sie bevorzugen also Persönlichkeiten anstatt
Parteiprogramme!
LOTTO: Ja! Mehr Willi Brandts, mehr Franz-Josef
Strauß, und ein bisschen mehr Profil, bitte!
MAGAZIN: Hat Ihre Prominenz Schattenseiten?
LOTTO: Ja. Man ist plötzlich für alle möglichen Sachen
verantwortlich, die man vielleicht gar nicht so gesagt
oder gemacht hat. Ich würde auch nie zum „Perfekten
Promi-Dinner“ gehen, ich kann eh nicht kochen.
MAGAZIN: Dann macht das ja auch keinen Sinn.
LOTTO: Da kann doch keiner kochen und will trotzdem
unbedingt ins Fernsehen. Wer geht nicht alles ins
Dschungel-Camp und kann keinen Gorilla erwürgen?
Kurz-Biografie
» Lotto King Karl wurde als Gerrit
Heesemann am 4. Februar 1967 in
Hamburg geboren. Er machte das Abitur
an der Gelehrtenschule des Johanneums, arbeitete als Packer und als Kurierfahrer und war zwei Jahre bei der Marine.
1995 startete er seine Karriere als
Rocksänger mit der Debüt-Single „Ich
hab’ den Jackpot“, dazu erfand er die
Legende vom Gabelstaplerfahrer Karl
König, der im Lotto gewinnt. Inzwischen
hat er ein eigenes Plattenlabel, füllt
problemlos Stadtpark und O2-World
und ist seit fünf Jahren Stadionsprecher beim HSV. Sein Song „Hamburg,
meine Perle“ ist die Vereinshymne.
Nächste Termine: 13., 14. und 28. Mai
im Hamburger Stadtpark (mit den
Barmbek Dream Boys), jeweils 18 Uhr.
IV
› THEMA DER WOCHE
Freitag / Sonnabend / Sonntag, 30. April / 1. / 2. Mai 2010
Wir trauen
RINGE
Ein Zeichen der Liebe
UNS!
Die Ringe als Symbolträger sind nichts weniger als das
äußere Zeichen der inneren Verbundenheit. Sie sollen etwas
hermachen, ohne zu protzen, und vor allem ein Leben lang
halten. In Deutschland, anders als in anderen europäischen
Ländern oder in den USA, trägt man den Ehering traditionell an der rechten Hand, während der Verlobungsring herznah an die Linke gehört. Weiß- und Gelbgold sind beständige Materialien und gelten als Trauring-Klassiker, und auch
das Erbstück der Großmutter verliert nicht an Ansehen.
Wer über den traditionellen Tellerrand hinausblicken und
sich in Sachen Materialien inspirieren lassen möchte, kann
mit Elfenmetall (s.r.) neue Wege gehen. Schwer im Trend
liegen auch sogenannte Faksimile-Gravuren. Einige Juweliere der Stadt arbeiten mit dieser Technik, mit der man per
Laser die Handschrift des Partners, einen Fingerabdruck
oder auch kleine Zeichnungen in und auf dem Ring festhalten kann. Noch persönlicher wird’s, wenn das Brautpaar in
der Vorbereitungszeit einen Goldschmiedekurs besucht und
die Trauringe selber fertigt (hobbygoldschmiede.de). Mit
dem Trauringkonfigurator (erreichbar unter amodoro.de)
können sich Paare mit weniger Zeit ihren individuellen
Wunschring auch online zusammenstellen.
Für ein rauschendes und unvergessliches Hochzeitsfest ist
gute Vorbereitung alles. In zehn Kapiteln bietet dieser
WEDDING PLANNER hilfreiche Ideen, Inspirationen und
Informationen für den vielleicht schönsten Tag im
Leben – vom Antrag bis zur Zeremonie.
REDAKTION: LÉONIE ROOSE-KÖNIG
FEIERN
Die Qual der Wahl
DEKORATION
BLUMEN
Eine Frage des Stils
» Blumen-Hahn, Poelchaukamp 21, Tel. 27 66 50, Mo–Fr 8–18,
» Das kleine Grüne, Bismarckstraße 88, Tel. 42 10 21 52,
Mo 6.30 – 19, Di – Fr 8 – 19, Sa 8 – 16, So 10 – 12 Uhr Das Team
des wohl kleinsten Blumenladens Hamburgs bindet liebevoll wunderschöne und außergewöhnliche Arrangements für den großen Tag.
» Blume Kleine Freiheit, Paul-Roosen-Straße 13, Tel. 31 56 55,
Mo – Fr 10 – 15, Sa 10 – 13 Uhr, www.blumekleinefreiheit.de
Auf Pauli gibt man alles in eine Hand: Gestecke und üppige Sträuße,
Festsaaldekoration und Blumenschmuck für Braut und Brautjungfern.
DEKO
» Traumtag Dekoration, Bernadottestraße 24,
Tel. 0171 / 380 67 81, www.traumtag.net Anette Börner und
Beke Adler tauchen den Traumtag vom Blumendekor bis zum Tischschmuck in individuelles Ambiente.
» Julia Wendt, Binderstraße 17, Tel. 866 20 20,
www.juliawendt.com Sie schmückt Blumenkinder, kümmert sich
um das passende Tischdesign und arrangiert üppige Altarsträuße.
Ihre Arbeit nennt Julia Wendt zu Recht „Eventstyling“.
» Aktionslicht, Tel. 18 08 47 53, www.aktionslicht.de In dem
» Literaturhauscafé, Schwanenwik 38, Tel. 22 70 20 11,
www.literaturhaus-hamburg.de Stilvolles Ambiente auf drei
Etagen – auf Wunsch können die denkmalgeschützten Räume
auch für die standesamtliche Trauung gemietet werden.
» Kai 10, c/o Mercure Hotel Hamburg City, Amsinckstraße 53, Tel. 01803 / 00 37 05, www.kai10.de Unter,
auf und über dem Wasser wird hier stilsicher gefeiert. Vom
Vier-Sterne-Hotel gelangt man über die Gangway zum
strahlend weißen Party-Ponton auf dem Mittelkanal.
Tel. 0176 / 83 06 10 71, www.frauhedi.de Eine einzigartige Hafennacht können Paare mit bis zu 100 Gästen auf der urigen Barkasse
„MS Hedi“ verbringen. Schunkelnde Besatzung und Elbblick inklusive.
» Elb Lounge, Elbchaussee 486, Tel. 866 28 10,
www.elb-lounge.de Im edlen Herrenhaus genießt man Speisen im
Blauen Salon, Kaminfeuer im Clubzimmer und einen ausgiebigen Spaziergang durch den prächtigen Garten, bevor man auf dem karierten
Mamorfußboden der Eingangshalle das Tanzbein schwingt.
CATERING
» Stapel Feines Catering, Cuxhavener Straße 146a,
Tel. 59 99 45, www.stapel-catering.de Wenn klassisches
Catering auf modernes Eventmanagement trifft, kommen frische
Menü-Kreationen, Canapés und Co. heraus.
» Schlemmerfee, Euckenstraße 28, Tel. 85 18 78 58,
www.schlemmerfee.de Die Schlemmerfee bietet sowohl das große
Picknick für die Hochzeit im Garten als auch das 5-Gänge-Menü im
kleinsten Rahmen oder zaubert Sushi-Häppchen.
» Schmitt Foxy Food, Friedensallee 27a, Tel. 39 10 92 22,
www.schmitt-foxyfood.de Ein lockeres Grill-Catering an lauen
Sommerabenden ist für unbeschwerte Hochzeiten genau das
Richtige. Die komplette Grillpalette gibt’s auch in Bio.
Schön sein am schönsten Tag
BRÄUCHE
BRAUTKLEIDER FÜR SIE
» Atelier Aimée, Tesdorpfstraße 19, Tel. 41 42 44 36, Mo u.
Mi – Fr 11 – 19, Sa 10 – 18 Uhr, www.atelier-aimee.de In der
Gründerzeitvilla nimmt sich jede Braut liebend gerne Zeit, um sich das
passende Traum-Modell des italienischen Toplabels auszusuchen.
HOCHZEITSTORTEN
» Ella Deck, Lehmweg 54, Tel. 41 28 78 18, Mo–Fr 11–19,
» Cookie Couture, Königstraße 16, Tel. 439 86 77,
ENTERTAINMENT
www.cookiecouture.de Keks- und Tortendesignerin Laura
Seebacher vereint in ihren feinen Back-Kunstwerken ihre
Leidenschaft für Design und Patisserie.
Wir wünschen gute
Unterhaltung
10 – 19 Uhr, www.biokonditorei-eichel.de Der Festtagskonditor
backt seine Hochzeitstorten aus Bio-Zutaten und ohne Verwendung
von Farbstoffen. Selbst vegane und glutenfreie Torten können hier
bestellt werden.
» Die Zuckerbäckerin, Lokstedter Steindamm 55b,
Tel. 76 90 20 59, www.diezuckerbaeckerin.de Die Mandeltorte
mit Fruchtcreme samt modelliertem Brautpaar sieht nicht nur kunstvoll aus, sondern macht dem Namen der Backwerkstatt alle Ehre.
HOCHZEITSGÄSTE
Regeln beachten und
durchstarten
Der Ton macht die Musik. Und die Musik macht die Feier.
Weil das so ist, sollte sie dem schönen Anlass einen perfekten Rahmen verleihen. Vielleicht gibt es im Freundeskreis
des Paares einen DJ, der immer für gute Stimmung sorgt?
Dann sollte man mit ihm eine Wunschliste, eine Art Soundtrack der Liebe zusammenstellen. Das spart Geld und ist
sehr persönlich. Wer die große Verantwortung lieber in professionelle Hände legen will, wendet sich an Hamburger
Musikagenturen oder schaut sich nach passender Live-Musik um. Mit der Musik kommt auch der Tanz. Vor allem während des Eröffnungstanzes sind alle Augen auf die frisch
Vermählten gerichtet. Bei wem es nur zu Steh-Blues reicht,
bucht einen speziellen Tanzkurs. Hier wird vor allem der
klassische Hochzeitswalzer geübt.
Während Frauen auf dem Parkett glänzen wollen, haben
Männer ihren großen Auftritt eher beim Vorfahren mit dem
Hochzeitsfahrzeug. Es muss ja nicht immer die Limousine
sein. Wie wär’s mit VW-Bus, Trabbi oder Oldtimer? All diese
schönen Momente gehören festgehalten. Fotografen begleiten das Paar den ganzen Tag hindurch.
Eine weitere ganz besondere Erinnerung ist ein professionelles Video, buchbar unter: hochzeitsvideo-hamburg.net.
Wenn der Tag vergangen ist und das schöne Hochzeitsoutfit
nur noch erinnerungstrunken im Schrank hängt, ist es Zeit
für „Trash Your Dress“ (trashyourdress.de): Ein zweites
Fotoshooting, bei dem die Garderobe der Braut auch gerne
mal in Flammen aufgehen kann.
MUSIK
GESCHENKIDEEN
» Flitter & Fly, Tel. 18 05 61 24, www.flitter-and-fly.de
Wer fast alles hat, nur dringend Urlaub bräuchte, lässt sich von seinen
Gästen Flittermeilen schenken. Die Endsumme bestimmt das Reiseziel.
» Fußmatten-Shop, Lappenbergsallee 10, Tel. 41 11 36 14
www.dreckstueckchen.de Für Paare, die vor der Haustür ihre Ehe
feiern möchten: handgefertigte Fußmatten mit Wunsch-Motiv.
» Wohnkosmetik, Tel. 0160/91 62 38 55, www.wohnkosmetik.de
Sobald das Paar „flittert“, rückt Wohnkosmetikerin Constanze Köpp
das neue gemeinsame Heim ins rechte Licht.
» Bonscheladen, Friedensallee 12, Tel. 41 54 75 67,
www.bonscheladen.de Im Ottenser Laden werden süße Unikate mit
Initialen oder Logo des Paares hergestellt – dabei kann man zuschauen!
» Getont DJ-Agentur, Bundesstraße 42, Tel. 0163/964 78 96,
www.getont.de Das Brautpaar entwickelt gemeinsam mit der
DJ-Agentur ein musikalisches Konzept und wählt dann den passenden DJ für den großen Abend aus.
» Two for Tea, Tel. 0174 /161 66 92, www.livemusikhamburg.de
Als Duo mit Violine und Klavier oder auch einzeln buchbar spielen die
Brüder Timme Swing und Jazz ebenso wie aktuelle Popsongs oder
klassische Intermezzi.
» AG 999, Karolinenstraße 30, Tel. 29 89 85 92,
Mo, Mi, Do 14 – 19, Sa 13 – 17 Uhr, www.ag999.de
Die geradlinigen Trauring-Kollektionen von Goldschmied
Neil Saad sind sowohl aus klassischem Weiß- und Gelbgold, als auch aus Platin, Silber oder Edelstahl gefertigt.
» Schmucktochter, Poelchaukamp 23,
Tel. 27 80 54 32, Di – Fr 11 – 13.30 u. 14.30 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.schmucktochter.de Bei Carolin
Winkler dürfen individuelle Ideen in die Schmiedearbeit
mit einfließen. Heraus kommen frische Unikate.
MODE FÜR IHN
» Herr von Eden, Marktstraße 33, Tel. 439 00 57, Mo–Fr 11–20,
Sa 10 – 18 Uhr, www.herrvoneden.de Designer Bent A. Jensen
entwirft Oldschool-Anzüge und avantgardistischen Schick für einen
lässigen Auftritt vor der Hochzeitsgesellschaft.
» Staben, Rathausmarkt 5, Tel. 309 77 30, Mo–Fr 10–19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.staben.de Maßgeschneiderter Cut oder
Smoking-Modell eines italienischen Designers – am Rathausmarkt
findet jeder Gentleman den würdigen Look.
» Fashion Center Hamburg, Bergedorfer Straße 160,
Tel. 72 10 66 31, Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 16 Uhr,
www.hamburgeranzugoutlet.de Für den kleinen Geldbeutel gibt’s im
ehemaligen „Anzug Outlet“ ständig 1000 Anzüge namhafter Marken.
FRISUR / MAKE-UP
» Kluge Mädchen, Max-Brauer-Allee 271, Tel. 317 37 77,
www.klugemaedchen.de Die klugen Mädchen frisieren Brautköpfe
so, dass sie schön gestylt, aber nicht verkleidet wirken. Dazu passend
gibt es ein natürliches Make-up.
» Kosmetikzimmer, Erikastraße 113, Tel. 42 91 62 68,
www.kosmetikzimmer.de Ruhe vor dem Sturm findet man im
Kosmetikzimmer von Michaela Lindenau. Die Visagistin arbeitet beim
Braut-Make-up mit Naturkosmetik und macht auf Wunsch auch
Hausbesuche.
» Christine Rau, Tel. 01577/530 66 53,
www.mobiler-brautservice.com Die Maskenbildnerin verwöhnt
Bräute am Morgen dieses besonderen Tages in der eigenen Wohnung
mit dezentem Make-up und zeitgemäßen Frisuren.
Sa 11 – 16 Uhr, www.elladeck.de Brave Bräute haben bei Ella Deck
nichts verloren. Die Mode mit einem Hauch Extravaganz lässt Frauen
jeder Figur raffiniert vor den Altar treten.
» Polterabend Scherben bringen Glück: Porzellan, Keramik, Kronkorken, alles, was poltert, wird am Abend vor der Hochzeit zerschmettert. Das schlägt böse Geister in die Flucht. In Norddeutschland
wird der Polterabend häufig als Ersatz für den Junggesellenabschied
veranstaltet.
» Baumstammsägen Unmittelbar nach der Trauungszeremonie
sollen die frisch Vermählten einen Baumstamm zersägen und so
zeigen, wie gut sie zusammenarbeiten können. Ein jüngerer, aber
ähnlicher Brauch ist das gemeinsame Ausschneiden eines Herzens
aus einem großen Laken.
» Reiswerfen Braut und Bräutigam werden beim Auszug aus der
Kirche mit Reis beworfen, um sie mit Kindersegen zu bedenken. Auch
Blumenkinder symbolisieren Fruchtbarkeit. Meistens steht die Hochzeitsgesellschaft dabei Spalier – Sinnbild für ein beschütztes Leben.
» Das Alte, das Neue, das Geliehene und das Blaue Vier Glücksbringer, die die Braut trägt: etwas Altes für die (ledige) Vergangenheit,
das Neue für die Zukunft, das Geliehene symbolisiert Freundschaft,
das Blaue (meist ein Strumpfband) ewige Treue. Und alles wird gut!
» Türschwelle Weil sich unter der Tür des Hochzeitspaares Geister
verstecken, darf die Braut die Türschwelle nicht berühren. Der Bräutigam – ganz Gentleman – trägt seine Angetraute deswegen darüber.
SPIELE
» Kussmund Paare der Hochzeitsgesellschaft werden voneinander
getrennt. Die Männer warten draußen, während die Frauen mit rotem
Lippenstift ihren Kussmund auf eine Leinwand setzen. Danach werden
die Männer einzeln aufgefordert, den Kussmund ihrer Frau zu finden. Der
ausgewählte Mund wird geküsst – egal, ob der richtige oder falsche …
» Ehetauglichkeitstest Das Hochzeitspaar sitzt Rücken an Rücken
auf zwei Stühlen, in der Hand haben beide jeweils einen eigenen Schuh
und einen vom Partner. Nun stellt die Hochzeitsgesellschaft Fragen
nach Macken oder Vorlieben der beiden. Lautet die Antwort „Braut“,
wird der Brautschuh hochgehalten, bei „Bräutigam“ geht sein Schuh
in die Höhe. Für jede Übereinstimmung gibt es einen Punkt …
» Liebes-Dart Jeder Gast stellt dem Brautpaar einen liebevollen
Gutschein (Babysitten, Auto waschen, Brunch, Theater, Kino …) aus.
Die Gutscheine werden an einer Pinnwand befestigt, auf die am Ende
des Abends das Brautpaar mit sechs Dartpfeilen wirft. Die ersten drei
Treffer sind „Gewinne“ für das Brautpaar, die Leistungen der letzten
drei Gutscheine muss dagegen das Paar dem jeweiligen Gast erbringen.
BEKANNTMACHUNG
Alle sollen’s wissen
Wer einen passenden Termin gefunden hat und sich auf
eine Location einigen konnte, hat das Schlimmste hinter
sich? Falsch gedacht! Das heikelste aller Hochzeitsthemen
kommt erst noch: die Gästeliste. Was, wenn er ihre Kollegen
nicht mag, oder sie auf der Einladung ihres Exfreundes besteht? Es hilft nichts: Zusammensetzen und ausdiskutieren
lautet die Devise. Kompromisse gehören dazu – es soll doch
schließlich für beide der schönste Tag des Lebens werden.
Wenn die Gästeliste steht, kann man sich langsam Gedanken über die Einladungen machen. Die Einladungskarte gilt
als Aushängeschild der gesamten Feier. In Auswahl, Gestaltung und Text sollte also viel Liebe gesteckt werden. Hilfe
bieten die Desingvorlagen der Druckereien.
Wer es unkonventionell mag, entscheidet sich für die
Bekanntgabe 2.0. Auf mywedding-online.de kann man sich
seine eigene Hochzeits-Website bauen lassen, auf der alle
wichtigen Informationen Platz finden. Einladungen, Tagesablauf und Geschenkelisten per Mausklick.
Noch origineller wird’s, wenn man auf seiner Website
oder dem eigenen Blog einen Hochzeitscountdown einbaut
(hochzeitscountdown.com).
TRAUUNGSKARTEN & EINLADUNGEN
» Honeybird, Königstraße 32, Tel. 38616981, www.honeybird.de
„Love and Letterpress“ nennt Tanja Jürgens die spezielle Verbindung
aus ästhetischem Design, traditionellem Buchdruck und der absoluten
Liebe zum Detail. Ihren charmanten Hochzeitskarten sieht man es an.
» Officina Polychroma, Schulterblatt 1, Tel. 47 11 53 75,
www.polychroma.de Wenn die Druckkunst eines 50 Jahre alten
„Original Heidelberger Tiegels“ auf die Kreativität des jungen Gerrit
Baumann trifft, dann entsteht feine Hochzeitspapeterie, die man
nicht mehr aus der Hand legen mag.
» Daniela Kratzer, Washingtonallee 42a, Tel. 35 96 37 51,
www.danielakratzer.de Die Grafikdesignerin Daniela Kratzer fertigt
Einladungen in exklusiver Handarbeit und mit verspielten Details wie
Webbändern und Swarovski-Steinen. Sie druckt auch digital oder im
Letterpress-Verfahren.
» Brautmoden Haupt, Speersort 1, Tel. 61 45 61, Mo–Fr 10–18,
FORMALITÄTEN
Sa 10 – 15 Uhr, www.haupt-hamburg.de Top-Brautmodenauswahl
auf 400 m², dazu Modelle für Schwangere, Dessous und Haarschmuck.
Auf Romantik folgt Papierkram
» Taschenmanufaktur Sabine Pauli, Sachsenweg 49a, Tel.
555 17 99, www.verliebt-in-taschen.de Die Tasche zum Brautkleid
wird in der Manufaktur von Sabine Pauli designt. Auf Wunsch gibt es
die Brauttaschen zum Verlieben sogar mit individueller Gravur.
» Signature Weddings, Tel. 69 63 19 14,
www.signature-weddings.de Designerin Christine Feldmann
sorgt fürs ideale Ambiente und übernimmt die Festtags-Regie.
Die Verlobung ist besiegelt, Wolke sieben zum Greifen
nah. Glückwunsch! Nun ist aber erst mal Schluss mit Romantik. Was folgt, ist trockener Papierkram, Staffellauf von
Amt zu Amt. Bürokratie macht eben auch vor der Liebe
nicht Halt. Zuerst müssen sich die frisch Verlobten auf ein
potenzielles Datum einigen. Dabei sollten Feiertage und
eventuelle Urlaubszeiten beachtet werden, sonst wird die
Liste der Absagen traurig lang. Kirchliche Trauung in Weiß?
Dann geht die Suche nach einer schönen Hochzeitskirche
oder nach dem Pastor des Vertrauens los. Übrigens: Seit Einführung des neuen Personenstandsgesetzes im Januar 2009
dürfen Paare auch kirchlich heiraten, ohne sich zuvor beim
Standesamt zivilrechtlich gebunden zu haben.
Verliebte, die nicht vor den Altar treten, aber auf eine
festliche Zeremonie nicht verzichten möchten, wenden sich
an freie Theologen. Sie gestalten weltliche Trauungen am
Ort der Wahl. Wer sich staatlich binden will, muss vor einen
Standesbeamten treten. Einen Termin beim Standesamt
kann man frühestens sechs Monate im Voraus reservieren.
Bei der Anmeldung zur Eheschließung (früher „Aufgebot
bestellen“) müssen einige Dokumente vorgelegt werden.
Dazu gehören vor allem gültige Personalausweise und beglaubigte Abschriften aus dem Geburtenregister des Geburtsortes. Wer nicht in seinem zuständigen, sondern in
einem Wunsch-Standesamt heiraten möchte, muss mit zusätzlichen Gebühren rechnen. Auch Trauungen vom Standesbeamten an besonderen Orten oder außerhalb der Öffnungszeiten werden gesondert berechnet. 200 Euro und
mehr kann die Extrawurst schon kosten.
» White Weddings, Tel. 42 10 86 85,
KIRCHEN
TANZKURS
» Pia David, Hochallee 64, Tel. 44 14 05 67, www.piadavid.de
Der ganz private Hochzeitstanzkurs der fünffachen deutschen Meisterin hat schon einigen Paaren den Schwung übers Parkett erleichtert.
ERSTE HILFE
Helferlein, auf die man
sich verlassen kann
FOTOGRAFEN
» Die Hochzeitsfotografen, Oelkersallee 63, Tel. 0173/664 52 76,
www.sagja-hochzeitsfotografen.de Helen Fischer und Maria
Schiffer behalten von Tanz bis Torte immer ihr Lächeln, ob allein mit
dem Brautpaar oder für Reportagen mittendrin im Geschehen.
» Kirill Brusilovsky, Tarpenbekstraße 76, Tel. 36 19 21 66,
www.unvergessliche-augenblicke.com Standesamt, Kirche oder
weltliche Trauung, jüdisch, persisch oder christlich-orthodox – Kirill
Brusilovsky hat schon alle kleinen und großen Momente festgehalten.
» Martina Van Kann, Tegetthofstraße 6, Tel. 41 49 58 08,
www.van-kann.de Die Hochzeitsfotografin bleibt immer entspannt
und erschafft damit die besten Voraussetzungen für natürliche und
spontane Bilder mit Geschichte.
» Elbklang, Neumühlen 39, Tel. 41 54 56 93, www.elbklang.com HOCHZEITSFAHRZEUG
Die Musikagentur im Hafen vermittelt Hamburger Musiker für jeden
Geschmack. Von der Live-Band bis zum DJ oder sogar in Kombination.
» Elfenmetall, Markusstraße 4,
Tel. 18 06 29 92, Termine nach
Vereinbarung, www.elfenmetall.com
Das mysteriöse Elfenmetall entsteht bei
der Verschmelzung von Titan mit persönlichen
Erinnerungen wie Liebesbriefen, getrockneten Blumen
oder einer Haarlocke des Liebsten.
GARDEROBE
Internetshop kann man Windlichter aus Pergamentpapier als Menüoder Tischkarten bestellen. Tolles Gastgeschenk mit persönlicher Note.
» Biokonditorei Eichel, Osterstraße 15, Tel. 43 19 31 51, Di–So
Wer zu einer Hochzeit eingeladen ist, kann sich freuen:
Er gehört zu einem erlesenen Kreis, mit dem das Brautpaar
diesen wichtigen Tag verbringen möchte. Einige Regeln gilt
es als Gast allerdings zu beachten und Fettnäpfchen bei Einladung (umgehend antworten), Kirche (nicht zu früh und
nicht zu spät kommen) und Feier (Sitzordnung einhalten,
zumindest während des offiziellen Teils) zu umschiffen. Da
wäre zum Besipiel der Dresscode: Will man dem Brautpaar
nicht die Show stehlen, kleiden sich Gäste auf keinen Fall
pompöser oder eleganter, als die Eheleute selbst. Weiß ist
allein der Braut vorbehalten und Schwarz an diesem fröhlichen Tag sowieso unangebracht. Bei den Geschenken zählen
die Wünsche des Brautpaares, auch wenn damit der eigene
Geschmack nicht getroffen wird. Vor allem sollten aber beide Partner etwas davon haben. Wenn es keinen Hochzeitstisch (sehr charmant: der Hochzeitstisch vom Stilwerk,
stilwerk.de) oder konkrete Geldwünsche gibt, ist Kreativität
gefragt. Wie wär’s, wenn jeder Gast einen Wein aus seiner
Region mitbringt und das Etikett selbst (oder professionell
unter flaschenlabel.de) gestaltet? Auch ein Stickeralbum im
Stil der alten Panini-Hefte mit Fotos zum Sammeln und
Tauschen ist eine schöne Erinnerung (stickbooks.de).
LOCATIONS
» Frau Hedis Tanzkaffee, Landungsbrücken 10,
Den anderen ihren Spaß lassen
GOLD, PLATIN …
Wünsche zu Wohlstand, Kindersegen und
ewiger Treue kann das
Brautpaar nicht genug
entgegennehmen. Mit altertümlichen
Bräuchen
hilft man dem Glück zusätzlich auf die Sprünge. Sie schützen vor Unheil und sind als positiver
Nebeneffekt sehr unterhaltend für die
gesamte Hochzeitsgesellschaft. Wenn
die Gastgeber nicht ausdrücklich darum
bitten, auf Festbeiträge zu verzichten, sind Spiele und Streiche herzlich willkommen. Auch Wortbeiträge gehören traditionell zu einer Hochzeit. Wer als Gast eine Rede oder ein
Gedicht vorbereiten möchte, hält am besten mit den Trauzeugen oder Brauteltern Rücksprache. Die Pausen zwischen
den einzelnen Gängen beim Essen sind der richtige Zeitpunkt für Redner, Show-Einlagen passen am besten nach
dem Essen, wenn die Feier wieder in Schwung kommen soll.
Eine gute Rede dauert übrigens maximal zehn Minuten und
ist zwar persönlich, aber nicht zu detailliert und privat.
Kleine Anekdoten und humorvolle Jugendsünden finden
einen besseren Platz in der Hochzeitszeitung. Hilfe beim
Erstellen und Anregungen für Layout und Inhalt gibt es auf
123-hochzeitszeitung.de
Die Suche nach der Brautmode kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich soll die Glückliche anprobieren, kaufen, ändern lassen und all das ordentlich zelebrieren. Möchte sie sich Tüll auf den Leib schneidern lassen
oder im schlichten Sommerkleid von der Stange vor ihren
Liebsten treten? Ein maßgeschneidertes Kleid braucht
mindestens vier Monate – rechtzeitig drum kümmern
(siehe auch Seite 8)! Ist das Kleid in Auftrag gegeben, gilt es,
passende Accessoires und Schuhe zu finden. Eine schwere
Aufgabe, denn alles soll perfekt aufeinander abgestimmt
sein. Wer alles beisammen hat, kann verschnaufen. Nicht
vergessen: Schuhe eine Woche vor der Hochzeit einlaufen.
Auch bei der Herrengarderobe braucht Mann Fingerspitzengefühl. Der Anzug soll gleichermaßen zum Träger wie
zum Brautkleid passen. Cut, Smoking, mit Weste oder ohne,
Fliege oder Krawatte? Verschiedene Herrenausstatter bieten hier einen guten Überblick und helfen bei der Stilfrage.
Um am schönsten Tag des Lebens wirklich schön zu sein,
sollte man rechtzeitig aktiv werden. In den ersten Monaten
der Vorbereitung stehen Fitnessstudio, Pflegemasken und
Wellnessdrinks auf dem Programm. Irgendwann legt man
sein Beauty-Glück jedoch in professionelle Hände. Viele
Haarstylisten und Visagisten bieten einen speziellen Brautservice an, manche sogar mobil.
So viel Aufregung und nach einem Tag soll alles vorbei
sein? Beim Hochzeitskleiderball am 16. Oktober im Atlantic
Hotel Kempinski können Paare sich wieder in ihre Hochzeitsgarderobe schmeißen und gemeinsam mit Eltern oder
Trauzeugen noch einmal erleben, wie es ist, Hochzeit zu
feiern. Infos auf www.ihr-hochzeitsservice.de
» Star Event Service, Hornackswisch 4, Tel. 72 96 63 11,
www.stareventservice.de Sich beim Standesamt im amerikanischen
Oldtimer (Cadillacs) vorfahren zu lassen, hat schon etwas Mondänes.
» Cars & Stars, Holstenstraße 70, Tel. 70 29 87 50,
www.limousinen-oldtimer-verein.de Historisch seltene Fahrzeuge
und lange Stretchlimousinen kann man hier plus Fahrer mieten oder
den sportlichen Ferrari selber zur Kirche lenken.
» Reitstall Eichenhof, Puckaffer Weg 14 b, Tel. 607 08 66,
www.reitstall-eichenhof.de Wenn es klassisch sein darf, müssen
wahre Pferdestärken her: Der Reitstall Eichenhof bietet Hochzeitsfahrten in zwei- oder vierspännigen Kutschen an.
FOTOS: ISTOCKPHOTO
Nicht nur Braut und Bräutigam selbst, auch Kirche, Auto
und Location sollen festlich aussehen. Was darf’s denn sein
für den schönsten Tag im Leben? Exotisch bunt oder eher
schlicht? Die Wahl der Blumen stellt so manche Braut vor
ein Rätsel, denn jedes Grün hat seine eigene Liebesbotschaft
(nachzuschauen unter sprache-der-blumen.de). Manche
Paare entscheiden sich für ein Farbschema, das sich durch
die Festivitäten zieht, andere wählen Muschelschmuck, weil
sie sich am Strand verlobt haben. Hauptsache, die Dekoration spiegelt den Stil des Brautpaares wider.
Die Hochzeitstorte gehört streng genommen zwar nicht
zur Deko, ist aber natürlich ein Hingucker. Viele Zuckerbäcker schaffen in ihren Backstuben inzwischen wahre
Kunstwerke zum Vernaschen. Wenn das Brautpaar die Torte anschneidet, sollte man genau hinschauen. Es heißt, wer
die Hand beim Anschnitt oben hat, wird auch in der Ehe die
Oberhand haben. Geschmacklich darf natürlich Marzipan
nicht fehlen, es gilt als Liebeszutat.
Gute Idee: Wer sich nicht entscheiden kann, wählt statt
Kuchen lieber Petits Fours (www.julies-cakes.de) oder Cupcakes (kaeppchenkuchen.de). Die Rührküchlein mit cremiger Krone sehen raffiniert aus und munden garantiert jedem.
Sa 8 – 13 Uhr, www.blumenhahn.de Kirche, Wagen, Festsaal und
Braut – alle werden von Gabriele Berger am Hochzeitstag mit individuellen floralen Kunstwerken bedacht.
In Hamburg eine passende Location für die Hochzeit
zu finden ist leicht. Das Angebot reicht vom rustikalen
Bauernhof bis zum exklusiven Penthouse mit Elbpanorama, für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas
dabei. Nur festlegen muss sich das Brautpaar noch selber. Wenn es an diesem Abend richtig krachen soll, sind
drei Dinge wichtig: 1. genügend Platz zum Tanzen. 2.
Frage nach Sperrzeiten. 3. Lautstärke-Regelung.
Sobald die Wahl getroffen ist, gehen die Entscheidungen in die nächste Runde: Menü oder Buffet? Vielleicht sogar ein Caterer? Viele der Locations bieten die
Ausrichtung des Festmahls gleich mit an. So ist es oft
nur noch eine Kostenfrage, ob man sich Viele-GängeMenü, Fingerfood oder kalte Platten leistet. Ein Probeessen muss sein. Man möchte ja nicht die Katze im
Sack serviert bekommen. Auch für den Sitzplan sollte
man sich Zeit nehmen, er legt den Grundstein für die
richtige Atmosphäre und Kommunikation.
» Das Bauernhaus, Nansenstraße 82, Tel. 52 01 43 34,
www.dasbauernhaus.de Das alte Fachwerkhaus im Volkspark bietet
viel Platz für üppige Hochzeitsgesellschaften und ist mit großem Grill
und Bierpavillon ideal geeignet für Sommerpartys.
BRAUCHTUM
Am Hochzeitstag steht das Brautpaar im Mittelpunkt.
Viele Dinge, die erledigt werden müssen, sind deshalb für
beide tabu. Da ist es schön, liebe Menschen um sich zu wissen, auf die man sich verlassen kann. Trauzeugen helfen bei
den Vorbereitungen, planen die Junggesellenabschiede und
sind häufig erste Ansprechpartner, wenn es um Geschenke
und Wortbeiträge zur Feier geht. Organisatorisches Talent
und immer offene Augen und Ohren sind gefragt. Das ist alles andere als ein entspannter Job, so viel steht fest. Quält
einen das schlechte Gewissen, immer dran denken: Sie machen es gerne! Die erfahrene Hochzeitsplanerin Christiane
Kennecke rät: „So früh wie möglich mit der Planung beginnen.“ Und: „Grundsätzlich sollte ein Paar sein großes Fest
gemeinsam planen. Die einzigen Aktivitäten, bei denen
Bräutigam und Braut getrennte Weg gehen, sind bei der Bekleidungswahl und beim Styling.“
Wenn Kinder mit eingeplant sind, wird es zusätzlich nervenaufreibend. Denn Eltern können das Fest nicht sorglos
genießen, solange ihre Kleinen quengeln. Paare mit kinderreichem Freundeskreis sollten sich rechtzeitig um professionelle Kinderbetreuung kümmern
Wer vor zusätzlichen Kosten nicht zurückschreckt und
sich stressfrei auf die Hochzeit freuen will, wendet sich gleich
nach dem Antrag an einen Wedding Planner. Dort liegt die
gesamte Organisation vom ersten Kostenplan bis zum letzten Knall des Feuerwerks in einer Hand. Wedding-Planerin
Kennecke weiß: „Feiert man mit nur wenigen Gästen, z.B. in
einer schön umgebauten Scheune mit einem Barbecue, lässt
sich die Traumhochzeit schon für 5000 Euro realisieren.
Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt!“
WEDDING PLANNER
» Ihr Hochzeitsservice, Tel. 04101/869 19 03,
www.ihr-hochzeitsservice.de Wer an seinem großen Tag bei
sich selbst zu Gast sein möchte, kann die komplette Organisation
in die Hände von Wedding-Planerin Christiane Kennecke legen.
www.whiteweddings.de Neben der Planung von A bis Z sind
originelle Ideen wie der Hochzeitsdeko-Workshop oder das
Seminar „Do It Yourself“ Julia Petersens Spezialität.
KINDERBETREUUNG
» Kidsevent, Tel. 55567225, www.kidsevent-hamburg.de
Gute und versierte Animateure entlasten die feiernden Eltern.
» Spass-Nasen, Tel. 04105/67 65 54,
www.spass-nasen.de Während die Großen ein rauschendes
Fest feiern, haben die Kleinen ihren ganz eigenen Spaß mit
Schminken, Basteln oder einer Schnitzeljagd.
» St. Johannis, Ludolfstraße 66, Tel. 47 79 10,
www.johannis-eppendorf.de Die „Hochzeitskirche“ bietet fast ländliche Atmosphäre in Alsternähe. Für einen Sektempfang kann die
Hochzeitsgesellschaft ins Alte Pastorat neben der Kapelle umziehen.
» Kirche Nienstedten, Elbchaussee 408, Tel. 82 87 44,
www.kirche-nienstedten.de Brautpaare aus ganz Hamburg und
Umgebung kommen an die Elbe, um sich in der 250 Jahre alten
Kirche das Ja-Wort zu geben.
» St. Petri und Pauli, Bergedorfer Schloßstraße 2,
Tel. 721 44 60, www.stpetriundpauli-bergedorf.de Der BacksteinFachwerkbau im historischen Ortskern von Bergedorf ist beliebt über
die Grenzen Hamburgs hinaus.
STANDESÄMTER
» Standesamt Hamburg-Altona, Platz der Republik 1,
Tel. 428 11 20 32, Anmeldung zur Eheschließung: Mo 8 – 15, Di
8 – 12, Do 8 – 14.30 Uhr Klassizistische Architektur ganz in Weiß
und die Elbe genau vor der Tür – das passt zu diesem besonderen
Tag. Die Standesbeamten trauen außerdem im Jenisch-Haus, im
Heine-Haus und auf dem Süllberg.
» Standesamt Hamburg-Harburg, Museumsplatz 1,
Tel. 428 71 34 67, Anmeldung zur Eheschließung: Mo, Di, Do
8 – 12 Uhr Das Trauzimmer ist stilvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Einmal im Vierteljahr bietet das Standesamt Eheschließungen
im historischen Rathaus Harburgs an. Ein toller Rahmen für große
Hochzeitsgesellschaften.
» Standesamt Hamburg-Bergedorf, Wentorfer Straße 30,
Tel. 428 91 34 25, Anmeldung zur Eheschließung: Mo 8 – 11, Di
u. Do 7.30 – 11 Uhr, www.hh-bergedorf.de Die romantische Auffahrt
und der elegante Trausaal versetzen die Feiernden in die richtige
Stimmung. Märchenhaft getraut wird auch im Bergedorfer Schloss.
FREIE THEOLOGEN
» Thomas Domröse, Jarrestraße 39, Tel. 69 45 41 07,
www.thomasdomroese.de Mit einer Trauung des freien Theologen
Thomas Domröse können Paare ihrem großen Tag einen festlichen
Rahmen geben – ob mit oder ohne religiösen Bezug.
» Die Feierwerker, Tel. 41 16 27 00, www.diefeierwerker.de
Wer seine hetero- oder homosexuelle Partnerschaft mit einer
Hochzeit oder Segenshandlung feiern möchte, ist bei Pastor Thomas
Friedhoff in guten Händen.
» Weltliche Trauungen, Grevenweg 93d, Tel. 70 10 57 34,
www.weltliche-trauungen.de Egal, wo die Verliebten sich trauen
möchten, Sabine Zimmermann findet überall einfühlsame Worte
rund um das persönliche Eheversprechen.
V
IV
› THEMA DER WOCHE
Freitag / Sonnabend / Sonntag, 30. April / 1. / 2. Mai 2010
Wir trauen
RINGE
Ein Zeichen der Liebe
UNS!
Die Ringe als Symbolträger sind nichts weniger als das
äußere Zeichen der inneren Verbundenheit. Sie sollen etwas
hermachen, ohne zu protzen, und vor allem ein Leben lang
halten. In Deutschland, anders als in anderen europäischen
Ländern oder in den USA, trägt man den Ehering traditionell an der rechten Hand, während der Verlobungsring herznah an die Linke gehört. Weiß- und Gelbgold sind beständige Materialien und gelten als Trauring-Klassiker, und auch
das Erbstück der Großmutter verliert nicht an Ansehen.
Wer über den traditionellen Tellerrand hinausblicken und
sich in Sachen Materialien inspirieren lassen möchte, kann
mit Elfenmetall (s.r.) neue Wege gehen. Schwer im Trend
liegen auch sogenannte Faksimile-Gravuren. Einige Juweliere der Stadt arbeiten mit dieser Technik, mit der man per
Laser die Handschrift des Partners, einen Fingerabdruck
oder auch kleine Zeichnungen in und auf dem Ring festhalten kann. Noch persönlicher wird’s, wenn das Brautpaar in
der Vorbereitungszeit einen Goldschmiedekurs besucht und
die Trauringe selber fertigt (hobbygoldschmiede.de). Mit
dem Trauringkonfigurator (erreichbar unter amodoro.de)
können sich Paare mit weniger Zeit ihren individuellen
Wunschring auch online zusammenstellen.
Für ein rauschendes und unvergessliches Hochzeitsfest ist
gute Vorbereitung alles. In zehn Kapiteln bietet dieser
WEDDING PLANNER hilfreiche Ideen, Inspirationen und
Informationen für den vielleicht schönsten Tag im
Leben – vom Antrag bis zur Zeremonie.
REDAKTION: LÉONIE ROOSE-KÖNIG
FEIERN
Die Qual der Wahl
DEKORATION
BLUMEN
Eine Frage des Stils
» Blumen-Hahn, Poelchaukamp 21, Tel. 27 66 50, Mo–Fr 8–18,
» Das kleine Grüne, Bismarckstraße 88, Tel. 42 10 21 52,
Mo 6.30 – 19, Di – Fr 8 – 19, Sa 8 – 16, So 10 – 12 Uhr Das Team
des wohl kleinsten Blumenladens Hamburgs bindet liebevoll wunderschöne und außergewöhnliche Arrangements für den großen Tag.
» Blume Kleine Freiheit, Paul-Roosen-Straße 13, Tel. 31 56 55,
Mo – Fr 10 – 15, Sa 10 – 13 Uhr, www.blumekleinefreiheit.de
Auf Pauli gibt man alles in eine Hand: Gestecke und üppige Sträuße,
Festsaaldekoration und Blumenschmuck für Braut und Brautjungfern.
DEKO
» Traumtag Dekoration, Bernadottestraße 24,
Tel. 0171 / 380 67 81, www.traumtag.net Anette Börner und
Beke Adler tauchen den Traumtag vom Blumendekor bis zum Tischschmuck in individuelles Ambiente.
» Julia Wendt, Binderstraße 17, Tel. 866 20 20,
www.juliawendt.com Sie schmückt Blumenkinder, kümmert sich
um das passende Tischdesign und arrangiert üppige Altarsträuße.
Ihre Arbeit nennt Julia Wendt zu Recht „Eventstyling“.
» Aktionslicht, Tel. 18 08 47 53, www.aktionslicht.de In dem
» Literaturhauscafé, Schwanenwik 38, Tel. 22 70 20 11,
www.literaturhaus-hamburg.de Stilvolles Ambiente auf drei
Etagen – auf Wunsch können die denkmalgeschützten Räume
auch für die standesamtliche Trauung gemietet werden.
» Kai 10, c/o Mercure Hotel Hamburg City, Amsinckstraße 53, Tel. 01803 / 00 37 05, www.kai10.de Unter,
auf und über dem Wasser wird hier stilsicher gefeiert. Vom
Vier-Sterne-Hotel gelangt man über die Gangway zum
strahlend weißen Party-Ponton auf dem Mittelkanal.
Tel. 0176 / 83 06 10 71, www.frauhedi.de Eine einzigartige Hafennacht können Paare mit bis zu 100 Gästen auf der urigen Barkasse
„MS Hedi“ verbringen. Schunkelnde Besatzung und Elbblick inklusive.
» Elb Lounge, Elbchaussee 486, Tel. 866 28 10,
www.elb-lounge.de Im edlen Herrenhaus genießt man Speisen im
Blauen Salon, Kaminfeuer im Clubzimmer und einen ausgiebigen Spaziergang durch den prächtigen Garten, bevor man auf dem karierten
Mamorfußboden der Eingangshalle das Tanzbein schwingt.
CATERING
» Stapel Feines Catering, Cuxhavener Straße 146a,
Tel. 59 99 45, www.stapel-catering.de Wenn klassisches
Catering auf modernes Eventmanagement trifft, kommen frische
Menü-Kreationen, Canapés und Co. heraus.
» Schlemmerfee, Euckenstraße 28, Tel. 85 18 78 58,
www.schlemmerfee.de Die Schlemmerfee bietet sowohl das große
Picknick für die Hochzeit im Garten als auch das 5-Gänge-Menü im
kleinsten Rahmen oder zaubert Sushi-Häppchen.
» Schmitt Foxy Food, Friedensallee 27a, Tel. 39 10 92 22,
www.schmitt-foxyfood.de Ein lockeres Grill-Catering an lauen
Sommerabenden ist für unbeschwerte Hochzeiten genau das
Richtige. Die komplette Grillpalette gibt’s auch in Bio.
Schön sein am schönsten Tag
BRÄUCHE
BRAUTKLEIDER FÜR SIE
» Atelier Aimée, Tesdorpfstraße 19, Tel. 41 42 44 36, Mo u.
Mi – Fr 11 – 19, Sa 10 – 18 Uhr, www.atelier-aimee.de In der
Gründerzeitvilla nimmt sich jede Braut liebend gerne Zeit, um sich das
passende Traum-Modell des italienischen Toplabels auszusuchen.
HOCHZEITSTORTEN
» Ella Deck, Lehmweg 54, Tel. 41 28 78 18, Mo–Fr 11–19,
» Cookie Couture, Königstraße 16, Tel. 439 86 77,
ENTERTAINMENT
www.cookiecouture.de Keks- und Tortendesignerin Laura
Seebacher vereint in ihren feinen Back-Kunstwerken ihre
Leidenschaft für Design und Patisserie.
Wir wünschen gute
Unterhaltung
10 – 19 Uhr, www.biokonditorei-eichel.de Der Festtagskonditor
backt seine Hochzeitstorten aus Bio-Zutaten und ohne Verwendung
von Farbstoffen. Selbst vegane und glutenfreie Torten können hier
bestellt werden.
» Die Zuckerbäckerin, Lokstedter Steindamm 55b,
Tel. 76 90 20 59, www.diezuckerbaeckerin.de Die Mandeltorte
mit Fruchtcreme samt modelliertem Brautpaar sieht nicht nur kunstvoll aus, sondern macht dem Namen der Backwerkstatt alle Ehre.
HOCHZEITSGÄSTE
Regeln beachten und
durchstarten
Der Ton macht die Musik. Und die Musik macht die Feier.
Weil das so ist, sollte sie dem schönen Anlass einen perfekten Rahmen verleihen. Vielleicht gibt es im Freundeskreis
des Paares einen DJ, der immer für gute Stimmung sorgt?
Dann sollte man mit ihm eine Wunschliste, eine Art Soundtrack der Liebe zusammenstellen. Das spart Geld und ist
sehr persönlich. Wer die große Verantwortung lieber in professionelle Hände legen will, wendet sich an Hamburger
Musikagenturen oder schaut sich nach passender Live-Musik um. Mit der Musik kommt auch der Tanz. Vor allem während des Eröffnungstanzes sind alle Augen auf die frisch
Vermählten gerichtet. Bei wem es nur zu Steh-Blues reicht,
bucht einen speziellen Tanzkurs. Hier wird vor allem der
klassische Hochzeitswalzer geübt.
Während Frauen auf dem Parkett glänzen wollen, haben
Männer ihren großen Auftritt eher beim Vorfahren mit dem
Hochzeitsfahrzeug. Es muss ja nicht immer die Limousine
sein. Wie wär’s mit VW-Bus, Trabbi oder Oldtimer? All diese
schönen Momente gehören festgehalten. Fotografen begleiten das Paar den ganzen Tag hindurch.
Eine weitere ganz besondere Erinnerung ist ein professionelles Video, buchbar unter: hochzeitsvideo-hamburg.net.
Wenn der Tag vergangen ist und das schöne Hochzeitsoutfit
nur noch erinnerungstrunken im Schrank hängt, ist es Zeit
für „Trash Your Dress“ (trashyourdress.de): Ein zweites
Fotoshooting, bei dem die Garderobe der Braut auch gerne
mal in Flammen aufgehen kann.
MUSIK
GESCHENKIDEEN
» Flitter & Fly, Tel. 18 05 61 24, www.flitter-and-fly.de
Wer fast alles hat, nur dringend Urlaub bräuchte, lässt sich von seinen
Gästen Flittermeilen schenken. Die Endsumme bestimmt das Reiseziel.
» Fußmatten-Shop, Lappenbergsallee 10, Tel. 41 11 36 14
www.dreckstueckchen.de Für Paare, die vor der Haustür ihre Ehe
feiern möchten: handgefertigte Fußmatten mit Wunsch-Motiv.
» Wohnkosmetik, Tel. 0160/91 62 38 55, www.wohnkosmetik.de
Sobald das Paar „flittert“, rückt Wohnkosmetikerin Constanze Köpp
das neue gemeinsame Heim ins rechte Licht.
» Bonscheladen, Friedensallee 12, Tel. 41 54 75 67,
www.bonscheladen.de Im Ottenser Laden werden süße Unikate mit
Initialen oder Logo des Paares hergestellt – dabei kann man zuschauen!
» Getont DJ-Agentur, Bundesstraße 42, Tel. 0163/964 78 96,
www.getont.de Das Brautpaar entwickelt gemeinsam mit der
DJ-Agentur ein musikalisches Konzept und wählt dann den passenden DJ für den großen Abend aus.
» Two for Tea, Tel. 0174 /161 66 92, www.livemusikhamburg.de
Als Duo mit Violine und Klavier oder auch einzeln buchbar spielen die
Brüder Timme Swing und Jazz ebenso wie aktuelle Popsongs oder
klassische Intermezzi.
» AG 999, Karolinenstraße 30, Tel. 29 89 85 92,
Mo, Mi, Do 14 – 19, Sa 13 – 17 Uhr, www.ag999.de
Die geradlinigen Trauring-Kollektionen von Goldschmied
Neil Saad sind sowohl aus klassischem Weiß- und Gelbgold, als auch aus Platin, Silber oder Edelstahl gefertigt.
» Schmucktochter, Poelchaukamp 23,
Tel. 27 80 54 32, Di – Fr 11 – 13.30 u. 14.30 – 19,
Sa 11 – 16 Uhr, www.schmucktochter.de Bei Carolin
Winkler dürfen individuelle Ideen in die Schmiedearbeit
mit einfließen. Heraus kommen frische Unikate.
MODE FÜR IHN
» Herr von Eden, Marktstraße 33, Tel. 439 00 57, Mo–Fr 11–20,
Sa 10 – 18 Uhr, www.herrvoneden.de Designer Bent A. Jensen
entwirft Oldschool-Anzüge und avantgardistischen Schick für einen
lässigen Auftritt vor der Hochzeitsgesellschaft.
» Staben, Rathausmarkt 5, Tel. 309 77 30, Mo–Fr 10–19,
Sa 10 – 18 Uhr, www.staben.de Maßgeschneiderter Cut oder
Smoking-Modell eines italienischen Designers – am Rathausmarkt
findet jeder Gentleman den würdigen Look.
» Fashion Center Hamburg, Bergedorfer Straße 160,
Tel. 72 10 66 31, Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 16 Uhr,
www.hamburgeranzugoutlet.de Für den kleinen Geldbeutel gibt’s im
ehemaligen „Anzug Outlet“ ständig 1000 Anzüge namhafter Marken.
FRISUR / MAKE-UP
» Kluge Mädchen, Max-Brauer-Allee 271, Tel. 317 37 77,
www.klugemaedchen.de Die klugen Mädchen frisieren Brautköpfe
so, dass sie schön gestylt, aber nicht verkleidet wirken. Dazu passend
gibt es ein natürliches Make-up.
» Kosmetikzimmer, Erikastraße 113, Tel. 42 91 62 68,
www.kosmetikzimmer.de Ruhe vor dem Sturm findet man im
Kosmetikzimmer von Michaela Lindenau. Die Visagistin arbeitet beim
Braut-Make-up mit Naturkosmetik und macht auf Wunsch auch
Hausbesuche.
» Christine Rau, Tel. 01577/530 66 53,
www.mobiler-brautservice.com Die Maskenbildnerin verwöhnt
Bräute am Morgen dieses besonderen Tages in der eigenen Wohnung
mit dezentem Make-up und zeitgemäßen Frisuren.
Sa 11 – 16 Uhr, www.elladeck.de Brave Bräute haben bei Ella Deck
nichts verloren. Die Mode mit einem Hauch Extravaganz lässt Frauen
jeder Figur raffiniert vor den Altar treten.
» Polterabend Scherben bringen Glück: Porzellan, Keramik, Kronkorken, alles, was poltert, wird am Abend vor der Hochzeit zerschmettert. Das schlägt böse Geister in die Flucht. In Norddeutschland
wird der Polterabend häufig als Ersatz für den Junggesellenabschied
veranstaltet.
» Baumstammsägen Unmittelbar nach der Trauungszeremonie
sollen die frisch Vermählten einen Baumstamm zersägen und so
zeigen, wie gut sie zusammenarbeiten können. Ein jüngerer, aber
ähnlicher Brauch ist das gemeinsame Ausschneiden eines Herzens
aus einem großen Laken.
» Reiswerfen Braut und Bräutigam werden beim Auszug aus der
Kirche mit Reis beworfen, um sie mit Kindersegen zu bedenken. Auch
Blumenkinder symbolisieren Fruchtbarkeit. Meistens steht die Hochzeitsgesellschaft dabei Spalier – Sinnbild für ein beschütztes Leben.
» Das Alte, das Neue, das Geliehene und das Blaue Vier Glücksbringer, die die Braut trägt: etwas Altes für die (ledige) Vergangenheit,
das Neue für die Zukunft, das Geliehene symbolisiert Freundschaft,
das Blaue (meist ein Strumpfband) ewige Treue. Und alles wird gut!
» Türschwelle Weil sich unter der Tür des Hochzeitspaares Geister
verstecken, darf die Braut die Türschwelle nicht berühren. Der Bräutigam – ganz Gentleman – trägt seine Angetraute deswegen darüber.
SPIELE
» Kussmund Paare der Hochzeitsgesellschaft werden voneinander
getrennt. Die Männer warten draußen, während die Frauen mit rotem
Lippenstift ihren Kussmund auf eine Leinwand setzen. Danach werden
die Männer einzeln aufgefordert, den Kussmund ihrer Frau zu finden. Der
ausgewählte Mund wird geküsst – egal, ob der richtige oder falsche …
» Ehetauglichkeitstest Das Hochzeitspaar sitzt Rücken an Rücken
auf zwei Stühlen, in der Hand haben beide jeweils einen eigenen Schuh
und einen vom Partner. Nun stellt die Hochzeitsgesellschaft Fragen
nach Macken oder Vorlieben der beiden. Lautet die Antwort „Braut“,
wird der Brautschuh hochgehalten, bei „Bräutigam“ geht sein Schuh
in die Höhe. Für jede Übereinstimmung gibt es einen Punkt …
» Liebes-Dart Jeder Gast stellt dem Brautpaar einen liebevollen
Gutschein (Babysitten, Auto waschen, Brunch, Theater, Kino …) aus.
Die Gutscheine werden an einer Pinnwand befestigt, auf die am Ende
des Abends das Brautpaar mit sechs Dartpfeilen wirft. Die ersten drei
Treffer sind „Gewinne“ für das Brautpaar, die Leistungen der letzten
drei Gutscheine muss dagegen das Paar dem jeweiligen Gast erbringen.
BEKANNTMACHUNG
Alle sollen’s wissen
Wer einen passenden Termin gefunden hat und sich auf
eine Location einigen konnte, hat das Schlimmste hinter
sich? Falsch gedacht! Das heikelste aller Hochzeitsthemen
kommt erst noch: die Gästeliste. Was, wenn er ihre Kollegen
nicht mag, oder sie auf der Einladung ihres Exfreundes besteht? Es hilft nichts: Zusammensetzen und ausdiskutieren
lautet die Devise. Kompromisse gehören dazu – es soll doch
schließlich für beide der schönste Tag des Lebens werden.
Wenn die Gästeliste steht, kann man sich langsam Gedanken über die Einladungen machen. Die Einladungskarte gilt
als Aushängeschild der gesamten Feier. In Auswahl, Gestaltung und Text sollte also viel Liebe gesteckt werden. Hilfe
bieten die Desingvorlagen der Druckereien.
Wer es unkonventionell mag, entscheidet sich für die
Bekanntgabe 2.0. Auf mywedding-online.de kann man sich
seine eigene Hochzeits-Website bauen lassen, auf der alle
wichtigen Informationen Platz finden. Einladungen, Tagesablauf und Geschenkelisten per Mausklick.
Noch origineller wird’s, wenn man auf seiner Website
oder dem eigenen Blog einen Hochzeitscountdown einbaut
(hochzeitscountdown.com).
TRAUUNGSKARTEN & EINLADUNGEN
» Honeybird, Königstraße 32, Tel. 38616981, www.honeybird.de
„Love and Letterpress“ nennt Tanja Jürgens die spezielle Verbindung
aus ästhetischem Design, traditionellem Buchdruck und der absoluten
Liebe zum Detail. Ihren charmanten Hochzeitskarten sieht man es an.
» Officina Polychroma, Schulterblatt 1, Tel. 47 11 53 75,
www.polychroma.de Wenn die Druckkunst eines 50 Jahre alten
„Original Heidelberger Tiegels“ auf die Kreativität des jungen Gerrit
Baumann trifft, dann entsteht feine Hochzeitspapeterie, die man
nicht mehr aus der Hand legen mag.
» Daniela Kratzer, Washingtonallee 42a, Tel. 35 96 37 51,
www.danielakratzer.de Die Grafikdesignerin Daniela Kratzer fertigt
Einladungen in exklusiver Handarbeit und mit verspielten Details wie
Webbändern und Swarovski-Steinen. Sie druckt auch digital oder im
Letterpress-Verfahren.
» Brautmoden Haupt, Speersort 1, Tel. 61 45 61, Mo–Fr 10–18,
FORMALITÄTEN
Sa 10 – 15 Uhr, www.haupt-hamburg.de Top-Brautmodenauswahl
auf 400 m², dazu Modelle für Schwangere, Dessous und Haarschmuck.
Auf Romantik folgt Papierkram
» Taschenmanufaktur Sabine Pauli, Sachsenweg 49a, Tel.
555 17 99, www.verliebt-in-taschen.de Die Tasche zum Brautkleid
wird in der Manufaktur von Sabine Pauli designt. Auf Wunsch gibt es
die Brauttaschen zum Verlieben sogar mit individueller Gravur.
» Signature Weddings, Tel. 69 63 19 14,
www.signature-weddings.de Designerin Christine Feldmann
sorgt fürs ideale Ambiente und übernimmt die Festtags-Regie.
Die Verlobung ist besiegelt, Wolke sieben zum Greifen
nah. Glückwunsch! Nun ist aber erst mal Schluss mit Romantik. Was folgt, ist trockener Papierkram, Staffellauf von
Amt zu Amt. Bürokratie macht eben auch vor der Liebe
nicht Halt. Zuerst müssen sich die frisch Verlobten auf ein
potenzielles Datum einigen. Dabei sollten Feiertage und
eventuelle Urlaubszeiten beachtet werden, sonst wird die
Liste der Absagen traurig lang. Kirchliche Trauung in Weiß?
Dann geht die Suche nach einer schönen Hochzeitskirche
oder nach dem Pastor des Vertrauens los. Übrigens: Seit Einführung des neuen Personenstandsgesetzes im Januar 2009
dürfen Paare auch kirchlich heiraten, ohne sich zuvor beim
Standesamt zivilrechtlich gebunden zu haben.
Verliebte, die nicht vor den Altar treten, aber auf eine
festliche Zeremonie nicht verzichten möchten, wenden sich
an freie Theologen. Sie gestalten weltliche Trauungen am
Ort der Wahl. Wer sich staatlich binden will, muss vor einen
Standesbeamten treten. Einen Termin beim Standesamt
kann man frühestens sechs Monate im Voraus reservieren.
Bei der Anmeldung zur Eheschließung (früher „Aufgebot
bestellen“) müssen einige Dokumente vorgelegt werden.
Dazu gehören vor allem gültige Personalausweise und beglaubigte Abschriften aus dem Geburtenregister des Geburtsortes. Wer nicht in seinem zuständigen, sondern in
einem Wunsch-Standesamt heiraten möchte, muss mit zusätzlichen Gebühren rechnen. Auch Trauungen vom Standesbeamten an besonderen Orten oder außerhalb der Öffnungszeiten werden gesondert berechnet. 200 Euro und
mehr kann die Extrawurst schon kosten.
» White Weddings, Tel. 42 10 86 85,
KIRCHEN
TANZKURS
» Pia David, Hochallee 64, Tel. 44 14 05 67, www.piadavid.de
Der ganz private Hochzeitstanzkurs der fünffachen deutschen Meisterin hat schon einigen Paaren den Schwung übers Parkett erleichtert.
ERSTE HILFE
Helferlein, auf die man
sich verlassen kann
FOTOGRAFEN
» Die Hochzeitsfotografen, Oelkersallee 63, Tel. 0173/664 52 76,
www.sagja-hochzeitsfotografen.de Helen Fischer und Maria
Schiffer behalten von Tanz bis Torte immer ihr Lächeln, ob allein mit
dem Brautpaar oder für Reportagen mittendrin im Geschehen.
» Kirill Brusilovsky, Tarpenbekstraße 76, Tel. 36 19 21 66,
www.unvergessliche-augenblicke.com Standesamt, Kirche oder
weltliche Trauung, jüdisch, persisch oder christlich-orthodox – Kirill
Brusilovsky hat schon alle kleinen und großen Momente festgehalten.
» Martina Van Kann, Tegetthofstraße 6, Tel. 41 49 58 08,
www.van-kann.de Die Hochzeitsfotografin bleibt immer entspannt
und erschafft damit die besten Voraussetzungen für natürliche und
spontane Bilder mit Geschichte.
» Elbklang, Neumühlen 39, Tel. 41 54 56 93, www.elbklang.com HOCHZEITSFAHRZEUG
Die Musikagentur im Hafen vermittelt Hamburger Musiker für jeden
Geschmack. Von der Live-Band bis zum DJ oder sogar in Kombination.
» Elfenmetall, Markusstraße 4,
Tel. 18 06 29 92, Termine nach
Vereinbarung, www.elfenmetall.com
Das mysteriöse Elfenmetall entsteht bei
der Verschmelzung von Titan mit persönlichen
Erinnerungen wie Liebesbriefen, getrockneten Blumen
oder einer Haarlocke des Liebsten.
GARDEROBE
Internetshop kann man Windlichter aus Pergamentpapier als Menüoder Tischkarten bestellen. Tolles Gastgeschenk mit persönlicher Note.
» Biokonditorei Eichel, Osterstraße 15, Tel. 43 19 31 51, Di–So
Wer zu einer Hochzeit eingeladen ist, kann sich freuen:
Er gehört zu einem erlesenen Kreis, mit dem das Brautpaar
diesen wichtigen Tag verbringen möchte. Einige Regeln gilt
es als Gast allerdings zu beachten und Fettnäpfchen bei Einladung (umgehend antworten), Kirche (nicht zu früh und
nicht zu spät kommen) und Feier (Sitzordnung einhalten,
zumindest während des offiziellen Teils) zu umschiffen. Da
wäre zum Besipiel der Dresscode: Will man dem Brautpaar
nicht die Show stehlen, kleiden sich Gäste auf keinen Fall
pompöser oder eleganter, als die Eheleute selbst. Weiß ist
allein der Braut vorbehalten und Schwarz an diesem fröhlichen Tag sowieso unangebracht. Bei den Geschenken zählen
die Wünsche des Brautpaares, auch wenn damit der eigene
Geschmack nicht getroffen wird. Vor allem sollten aber beide Partner etwas davon haben. Wenn es keinen Hochzeitstisch (sehr charmant: der Hochzeitstisch vom Stilwerk,
stilwerk.de) oder konkrete Geldwünsche gibt, ist Kreativität
gefragt. Wie wär’s, wenn jeder Gast einen Wein aus seiner
Region mitbringt und das Etikett selbst (oder professionell
unter flaschenlabel.de) gestaltet? Auch ein Stickeralbum im
Stil der alten Panini-Hefte mit Fotos zum Sammeln und
Tauschen ist eine schöne Erinnerung (stickbooks.de).
LOCATIONS
» Frau Hedis Tanzkaffee, Landungsbrücken 10,
Den anderen ihren Spaß lassen
GOLD, PLATIN …
Wünsche zu Wohlstand, Kindersegen und
ewiger Treue kann das
Brautpaar nicht genug
entgegennehmen. Mit altertümlichen
Bräuchen
hilft man dem Glück zusätzlich auf die Sprünge. Sie schützen vor Unheil und sind als positiver
Nebeneffekt sehr unterhaltend für die
gesamte Hochzeitsgesellschaft. Wenn
die Gastgeber nicht ausdrücklich darum
bitten, auf Festbeiträge zu verzichten, sind Spiele und Streiche herzlich willkommen. Auch Wortbeiträge gehören traditionell zu einer Hochzeit. Wer als Gast eine Rede oder ein
Gedicht vorbereiten möchte, hält am besten mit den Trauzeugen oder Brauteltern Rücksprache. Die Pausen zwischen
den einzelnen Gängen beim Essen sind der richtige Zeitpunkt für Redner, Show-Einlagen passen am besten nach
dem Essen, wenn die Feier wieder in Schwung kommen soll.
Eine gute Rede dauert übrigens maximal zehn Minuten und
ist zwar persönlich, aber nicht zu detailliert und privat.
Kleine Anekdoten und humorvolle Jugendsünden finden
einen besseren Platz in der Hochzeitszeitung. Hilfe beim
Erstellen und Anregungen für Layout und Inhalt gibt es auf
123-hochzeitszeitung.de
Die Suche nach der Brautmode kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich soll die Glückliche anprobieren, kaufen, ändern lassen und all das ordentlich zelebrieren. Möchte sie sich Tüll auf den Leib schneidern lassen
oder im schlichten Sommerkleid von der Stange vor ihren
Liebsten treten? Ein maßgeschneidertes Kleid braucht
mindestens vier Monate – rechtzeitig drum kümmern
(siehe auch Seite 8)! Ist das Kleid in Auftrag gegeben, gilt es,
passende Accessoires und Schuhe zu finden. Eine schwere
Aufgabe, denn alles soll perfekt aufeinander abgestimmt
sein. Wer alles beisammen hat, kann verschnaufen. Nicht
vergessen: Schuhe eine Woche vor der Hochzeit einlaufen.
Auch bei der Herrengarderobe braucht Mann Fingerspitzengefühl. Der Anzug soll gleichermaßen zum Träger wie
zum Brautkleid passen. Cut, Smoking, mit Weste oder ohne,
Fliege oder Krawatte? Verschiedene Herrenausstatter bieten hier einen guten Überblick und helfen bei der Stilfrage.
Um am schönsten Tag des Lebens wirklich schön zu sein,
sollte man rechtzeitig aktiv werden. In den ersten Monaten
der Vorbereitung stehen Fitnessstudio, Pflegemasken und
Wellnessdrinks auf dem Programm. Irgendwann legt man
sein Beauty-Glück jedoch in professionelle Hände. Viele
Haarstylisten und Visagisten bieten einen speziellen Brautservice an, manche sogar mobil.
So viel Aufregung und nach einem Tag soll alles vorbei
sein? Beim Hochzeitskleiderball am 16. Oktober im Atlantic
Hotel Kempinski können Paare sich wieder in ihre Hochzeitsgarderobe schmeißen und gemeinsam mit Eltern oder
Trauzeugen noch einmal erleben, wie es ist, Hochzeit zu
feiern. Infos auf www.ihr-hochzeitsservice.de
» Star Event Service, Hornackswisch 4, Tel. 72 96 63 11,
www.stareventservice.de Sich beim Standesamt im amerikanischen
Oldtimer (Cadillacs) vorfahren zu lassen, hat schon etwas Mondänes.
» Cars & Stars, Holstenstraße 70, Tel. 70 29 87 50,
www.limousinen-oldtimer-verein.de Historisch seltene Fahrzeuge
und lange Stretchlimousinen kann man hier plus Fahrer mieten oder
den sportlichen Ferrari selber zur Kirche lenken.
» Reitstall Eichenhof, Puckaffer Weg 14 b, Tel. 607 08 66,
www.reitstall-eichenhof.de Wenn es klassisch sein darf, müssen
wahre Pferdestärken her: Der Reitstall Eichenhof bietet Hochzeitsfahrten in zwei- oder vierspännigen Kutschen an.
FOTOS: ISTOCKPHOTO
Nicht nur Braut und Bräutigam selbst, auch Kirche, Auto
und Location sollen festlich aussehen. Was darf’s denn sein
für den schönsten Tag im Leben? Exotisch bunt oder eher
schlicht? Die Wahl der Blumen stellt so manche Braut vor
ein Rätsel, denn jedes Grün hat seine eigene Liebesbotschaft
(nachzuschauen unter sprache-der-blumen.de). Manche
Paare entscheiden sich für ein Farbschema, das sich durch
die Festivitäten zieht, andere wählen Muschelschmuck, weil
sie sich am Strand verlobt haben. Hauptsache, die Dekoration spiegelt den Stil des Brautpaares wider.
Die Hochzeitstorte gehört streng genommen zwar nicht
zur Deko, ist aber natürlich ein Hingucker. Viele Zuckerbäcker schaffen in ihren Backstuben inzwischen wahre
Kunstwerke zum Vernaschen. Wenn das Brautpaar die Torte anschneidet, sollte man genau hinschauen. Es heißt, wer
die Hand beim Anschnitt oben hat, wird auch in der Ehe die
Oberhand haben. Geschmacklich darf natürlich Marzipan
nicht fehlen, es gilt als Liebeszutat.
Gute Idee: Wer sich nicht entscheiden kann, wählt statt
Kuchen lieber Petits Fours (www.julies-cakes.de) oder Cupcakes (kaeppchenkuchen.de). Die Rührküchlein mit cremiger Krone sehen raffiniert aus und munden garantiert jedem.
Sa 8 – 13 Uhr, www.blumenhahn.de Kirche, Wagen, Festsaal und
Braut – alle werden von Gabriele Berger am Hochzeitstag mit individuellen floralen Kunstwerken bedacht.
In Hamburg eine passende Location für die Hochzeit
zu finden ist leicht. Das Angebot reicht vom rustikalen
Bauernhof bis zum exklusiven Penthouse mit Elbpanorama, für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas
dabei. Nur festlegen muss sich das Brautpaar noch selber. Wenn es an diesem Abend richtig krachen soll, sind
drei Dinge wichtig: 1. genügend Platz zum Tanzen. 2.
Frage nach Sperrzeiten. 3. Lautstärke-Regelung.
Sobald die Wahl getroffen ist, gehen die Entscheidungen in die nächste Runde: Menü oder Buffet? Vielleicht sogar ein Caterer? Viele der Locations bieten die
Ausrichtung des Festmahls gleich mit an. So ist es oft
nur noch eine Kostenfrage, ob man sich Viele-GängeMenü, Fingerfood oder kalte Platten leistet. Ein Probeessen muss sein. Man möchte ja nicht die Katze im
Sack serviert bekommen. Auch für den Sitzplan sollte
man sich Zeit nehmen, er legt den Grundstein für die
richtige Atmosphäre und Kommunikation.
» Das Bauernhaus, Nansenstraße 82, Tel. 52 01 43 34,
www.dasbauernhaus.de Das alte Fachwerkhaus im Volkspark bietet
viel Platz für üppige Hochzeitsgesellschaften und ist mit großem Grill
und Bierpavillon ideal geeignet für Sommerpartys.
BRAUCHTUM
Am Hochzeitstag steht das Brautpaar im Mittelpunkt.
Viele Dinge, die erledigt werden müssen, sind deshalb für
beide tabu. Da ist es schön, liebe Menschen um sich zu wissen, auf die man sich verlassen kann. Trauzeugen helfen bei
den Vorbereitungen, planen die Junggesellenabschiede und
sind häufig erste Ansprechpartner, wenn es um Geschenke
und Wortbeiträge zur Feier geht. Organisatorisches Talent
und immer offene Augen und Ohren sind gefragt. Das ist alles andere als ein entspannter Job, so viel steht fest. Quält
einen das schlechte Gewissen, immer dran denken: Sie machen es gerne! Die erfahrene Hochzeitsplanerin Christiane
Kennecke rät: „So früh wie möglich mit der Planung beginnen.“ Und: „Grundsätzlich sollte ein Paar sein großes Fest
gemeinsam planen. Die einzigen Aktivitäten, bei denen
Bräutigam und Braut getrennte Weg gehen, sind bei der Bekleidungswahl und beim Styling.“
Wenn Kinder mit eingeplant sind, wird es zusätzlich nervenaufreibend. Denn Eltern können das Fest nicht sorglos
genießen, solange ihre Kleinen quengeln. Paare mit kinderreichem Freundeskreis sollten sich rechtzeitig um professionelle Kinderbetreuung kümmern
Wer vor zusätzlichen Kosten nicht zurückschreckt und
sich stressfrei auf die Hochzeit freuen will, wendet sich gleich
nach dem Antrag an einen Wedding Planner. Dort liegt die
gesamte Organisation vom ersten Kostenplan bis zum letzten Knall des Feuerwerks in einer Hand. Wedding-Planerin
Kennecke weiß: „Feiert man mit nur wenigen Gästen, z.B. in
einer schön umgebauten Scheune mit einem Barbecue, lässt
sich die Traumhochzeit schon für 5000 Euro realisieren.
Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt!“
WEDDING PLANNER
» Ihr Hochzeitsservice, Tel. 04101/869 19 03,
www.ihr-hochzeitsservice.de Wer an seinem großen Tag bei
sich selbst zu Gast sein möchte, kann die komplette Organisation
in die Hände von Wedding-Planerin Christiane Kennecke legen.
www.whiteweddings.de Neben der Planung von A bis Z sind
originelle Ideen wie der Hochzeitsdeko-Workshop oder das
Seminar „Do It Yourself“ Julia Petersens Spezialität.
KINDERBETREUUNG
» Kidsevent, Tel. 55567225, www.kidsevent-hamburg.de
Gute und versierte Animateure entlasten die feiernden Eltern.
» Spass-Nasen, Tel. 04105/67 65 54,
www.spass-nasen.de Während die Großen ein rauschendes
Fest feiern, haben die Kleinen ihren ganz eigenen Spaß mit
Schminken, Basteln oder einer Schnitzeljagd.
» St. Johannis, Ludolfstraße 66, Tel. 47 79 10,
www.johannis-eppendorf.de Die „Hochzeitskirche“ bietet fast ländliche Atmosphäre in Alsternähe. Für einen Sektempfang kann die
Hochzeitsgesellschaft ins Alte Pastorat neben der Kapelle umziehen.
» Kirche Nienstedten, Elbchaussee 408, Tel. 82 87 44,
www.kirche-nienstedten.de Brautpaare aus ganz Hamburg und
Umgebung kommen an die Elbe, um sich in der 250 Jahre alten
Kirche das Ja-Wort zu geben.
» St. Petri und Pauli, Bergedorfer Schloßstraße 2,
Tel. 721 44 60, www.stpetriundpauli-bergedorf.de Der BacksteinFachwerkbau im historischen Ortskern von Bergedorf ist beliebt über
die Grenzen Hamburgs hinaus.
STANDESÄMTER
» Standesamt Hamburg-Altona, Platz der Republik 1,
Tel. 428 11 20 32, Anmeldung zur Eheschließung: Mo 8 – 15, Di
8 – 12, Do 8 – 14.30 Uhr Klassizistische Architektur ganz in Weiß
und die Elbe genau vor der Tür – das passt zu diesem besonderen
Tag. Die Standesbeamten trauen außerdem im Jenisch-Haus, im
Heine-Haus und auf dem Süllberg.
» Standesamt Hamburg-Harburg, Museumsplatz 1,
Tel. 428 71 34 67, Anmeldung zur Eheschließung: Mo, Di, Do
8 – 12 Uhr Das Trauzimmer ist stilvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Einmal im Vierteljahr bietet das Standesamt Eheschließungen
im historischen Rathaus Harburgs an. Ein toller Rahmen für große
Hochzeitsgesellschaften.
» Standesamt Hamburg-Bergedorf, Wentorfer Straße 30,
Tel. 428 91 34 25, Anmeldung zur Eheschließung: Mo 8 – 11, Di
u. Do 7.30 – 11 Uhr, www.hh-bergedorf.de Die romantische Auffahrt
und der elegante Trausaal versetzen die Feiernden in die richtige
Stimmung. Märchenhaft getraut wird auch im Bergedorfer Schloss.
FREIE THEOLOGEN
» Thomas Domröse, Jarrestraße 39, Tel. 69 45 41 07,
www.thomasdomroese.de Mit einer Trauung des freien Theologen
Thomas Domröse können Paare ihrem großen Tag einen festlichen
Rahmen geben – ob mit oder ohne religiösen Bezug.
» Die Feierwerker, Tel. 41 16 27 00, www.diefeierwerker.de
Wer seine hetero- oder homosexuelle Partnerschaft mit einer
Hochzeit oder Segenshandlung feiern möchte, ist bei Pastor Thomas
Friedhoff in guten Händen.
» Weltliche Trauungen, Grevenweg 93d, Tel. 70 10 57 34,
www.weltliche-trauungen.de Egal, wo die Verliebten sich trauen
möchten, Sabine Zimmermann findet überall einfühlsame Worte
rund um das persönliche Eheversprechen.
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VI
› BROT & SPIELE
Freitag/Sonnabend/Sonntag, 30. April/1./2. Mai 2010
Samurai-Sudoku
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Kulinarisches
Flaggschiff:
Klassisch sind
nicht nur Weine
und Küche, auch
das Ambiente.
LOKAL-TERMIN
Zander in Sicht!
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Lösungsweg:
Beim Samurai-Sudoku sind vier
Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes
der vier Eck-Sudokus sich je
5
einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für
jedes der 5 Sudoku-Diagramme
die klassischen Spielregeln: Alle
Diagramme sind mit den Zahlen
„Zum alten Lotsenhaus“ in Övelgönne: ein sicherer Hafen für alle Freunde regionaler Gaumenfreuden.
FOTO: GRAFIKANSTALT
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Waagerecht
1 Prozess in der Birne: Stahlherstellung. 16 Feldzeichen für Langohr. 17 Griechischer Buchstabe,
dem eine Bibelstelle direkt zugeordnet werden
kann. 18 Eine Auerochsenart. 19 Wer den Bogen
heraushat, kommt direkt auf die Lösung. 20 Ein
alles andere als höfliches Kompliment! 21 Ergraute Vertraute. 22 Man in dieser unteritalienischen
Stadt eine altgriechische Philosophenschule
gehabt hat. 23 Es tritt zum Beispiel der Tenor in
Opern damit hervor. 24 Den Deutschen beinahe
vollständig gleichgültig, für Franzosen der Beginn
einer wunderbaren Utopie. 25 Ehrlich währt am
längsten. 27 Gilt unter Engländern als recht
prüde. 29 Reduzierte Hundesteuer. 31 Skandinavische Währung in der Hand eines Monarchen.
39 Frankfurts alljährliche chromblitzende Show;
weckt das Kind im Mann. 41 Malte in München
im Freien. 42 Ganz gegen seinen Namen schlängelt er sich durchs Meer. 43 Hält den Stallhasen
zusammen. 44 Die Blume – das möcht’ ich betonen – kennt man vom Wappen der Bourbonen.
45 Legt die Hausfrau Gurken ein, gibt sie diesen
mit hinein. 46 Er übernimmt eine Bürgschaft.
47 Dort, im Hauptort Stege, kann man sich zu
Recht unter Dänen wähnen. 48 Endloses Fanggerät. 49 Ein anderes Wort für „bleich“ wissen
sicher Sie sogleich. 50 Vulgatamäßige Repräsentation eines Arche-Typen.
Auflösungen:
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FOTO: KATRIN NEUMANN
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Tel. 31 77 88 16, Mowgli-Menü: Sa/So
13–16 Uhr, 6,60 Euro, www.dips-n-stix.de
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» HAERLIN, Hotel Vier Jahreszeiten,
Neuer Jungfernstieg 9, Tel. 34 94 33 09,
Sa, 1.5., 19 Uhr, 149 Euro (Menü inkl.
begleitender Weine), www.hvj.de
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» SCHMITT FOXY FOOD,
Hudtwalckerstr. 28, Tel. 79 69 60 31, Di
und Sa 12–14 Uhr, weitere Tauschbörsen
unter www.schmitt-foxyfood.de
» DIPS ’N STIX, Spielbudenplatz 24–25,
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Wer am Freitag noch nicht genug in
den Mai getanzt hat, kann am Sonnabend gleich weiter stilvoll übers Parkett
schweben: im Restaurant Haerlin. Dort
wird ein 5-Gänge-Menü serviert, und in
den Pausen zwischen den Gängen swingt
das Sankt Pauli Mad Pack so wie einst
Frank Sinatra und Dean Martin. Zum
Essen spielt Marek Piatak am Piano.
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1
Was gehört zu einer Fußball-WM, mal
abgesehen von Autocorsos und Public
Viewing? Natürlich Paninibilder. Und
weil Sammelwütige von außen nie sehen,
ob da ein Gomez drin steckt oder doch
bloß wieder ein Podolski, kann hier ab
sofort getauscht werden. Zur Stärkung
sei die Bio-Bratwurst („Wuchtbrumme“)
in diversen Varianten empfohlen.
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Weil auf der Bühne des Schmidts
Tivoli der Bär Balou tanzt, wird im dazugehörigen Dips ’n Stix jetzt auch etwas
für Kinder aufgetischt – das MowgliMenü: Chickennuggets mit Pommes plus
Caprisonne für 6,60 Euro. Erziehungsberechtigte sind zum selben Preis dabei.
Für sie werden aber Flammkuchen,
vegetarische Teigtaschen, Currywurst
und anderes Fingerfood aufgetischt.
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Haerlin
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Schmitt Foxy Food
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Dips ’n Stix
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RESTAURANT
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IMBISS
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RESTAURANT
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Ein Muster aus dunklen Linien, eingelassen in
hellerem Grund. Das Kunstwerk von Margit Kahl ist
ein Denkmal für die Synagoge, die hier einst stand
– mit 1200 Plätzen die größte Nordeuropas. Zum
50. Jahrestag ihrer Zerstörung in der Reichspogromnacht wurde der Platz – seit 1989 benannt
nach dem deportierten und ermordeten letzten
Oberrabbiner Hamburgs – neu gestaltet. Die Grundrisse des Baus sind durch dunkles Mosaikpflaster
dargestellt, die Linien des Deckengewölbes sind
durch polierte schwarze Granitsteine hervorgehoben.
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Essen und
ausgehen
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1 Kartoffeln zu Püree verarbeiten, mit Salz, Pfeffer
und Muskat abschmecken. Den gewaschenen und
fein geschnittenen Rucolasalat untermischen, das
Püree mit der Sahne und dem Olivenöl verfeinern.
2 Fischfond und Orangensaft auf die Hälfte reduzieren, Safran hinzugeben und das Ganze mit dem
Traubenkernöl im Mixer schaumig schlagen.
3 Die Zanderfilets mit Salz und Pfeffer würzen, in der
Mischung von Speisestärke und Mehl wenden und
auf der Haut kross braten. Anschließend wenden
und bei 170 Grad zehn Minuten im Ofen garen.
4 Spargel bissfest blanchieren, würzen, mit Olivenöl
beträufeln und kurz grillen. Möhren schälen, bissfest blanchieren und in 30 ml Orangensaft und einer
Prise Zucker glacieren. Den Zander auf dem Püree
dekorativ mit Gemüse und Safranöl anrichten.
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B
Für das Safranöl:
200 ml Orangensaft
200 ml Fischfond
1 Döschen Safran gemahlen
150 ml Traubenkernöl
Kartoffel-Rucola-Püree:
400 g mehlige Kartoffeln
2 Bund Rucola
200 ml Sahne
50 ml Olivenöl
geriebene Muskatnuss
2
1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf
jede Zahl in jeder Zeile und jeder
Spalte sowie in jedem 3 x 3 Feld nur einmal vorkommen.
Lösung: siehe unten …
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Für 4 Personen:
Für den Zander:
4 Filets vom Zander
à 170–180 g
40 g Mehl
80 g Speisestärke
Für das Gemüse:
8 Stangen grüner Spargel
8 Möhrchen
30 ml Orangensaft
etwas Zucker
etwas Olivenöl
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Zanderfilet an Safranöl
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REZEPT VON BRUNO MARGUERITAT
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» Zum Alten Lotsenhaus, Övelgönne 13, Tel. 880 01 96,
täglich ab 12 Uhr, www.zum-alten-lotsenhaus.de
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Die drei vom Lotsenhaus:
Seit 2008 betreiben die
Freunde Dennis Kuntke,
Björn Hoffmann und Akis
Evaggelides das Traditionslokal. Erste gastronomische
Erfahrungen sammelten sie
mit ihrer Firma „Park Projekte Design“, die Feste und
Veranstaltungen ausrichtete.
Das tun Jurist Hoffmann,
Betriebswirt Evaggelides
und Architekt Kuntke jetzt
wieder – das Lotsenhaus ist
beliebt für Hochzeitsfeiern.
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Für scharfe Denker
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Kurz-Biografie
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assen Sie sich ruhig einmal hierher lotsen, in
den Hafen der Gastlichkeit: Mit der Fähre bis
Neumühlen, dann ein Spaziergang entlang
der Promenade bis zu einem weißen Fachwerkhäuschen. Bis „Zum alten Lotsenhaus“. Es ist eine der ältesten Gaststätten der Stadt, denn schon 1801 wurde
im ehemaligen Vereinsheim der Lotsenbruderschaft
den Hamburgern jeden Abend etwas aufgetischt.
Meist Labskaus und Seemannsgarn.
Labskaus gibt es selbstverständlich immer noch.
Doch längst weht hier in Övelgönne am Dock 13 ein
frischer Wind: auf der Terrasse mit modernen Sitzwürfeln in weißer Lederoptik für die Lounge-Atmosphäre – und auch im Restaurant, wo Lampen und
Kerzen die dunklen Holztische, die dezente Deko aus
Weinkisten und rund 70 Plätze im richtigen Licht erstrahlen lassen. „Einladend und gemütlich wollen wir
wirken“, sagt Geschäftsführer Dennis Kuntke, seit
2008 ist er mit zwei Partnern am Ruder. Zu Beginn
hatte er den alten Gastro-Dampfer ein halbes Jahr
lang in ein Flaggschiff für klassische Küche verwandeln lassen, mit Bruno Margueritat als Chef am Herd.
„Unsere Karte ist klein und fein, so dass sich die Küche auf die Spezialitäten konzentrieren kann.“
Dazu zählt das aufgeschäumte Senfgurken-Süppchen (6,90 Euro), das mit seinem süß-sauren Aroma
absolut überzeugt. Die Begleitung bestellt „nur für
den Geschmack“ einen Vorspeisenteller Labskaus
nach Art des Hauses. Die Karte und auch der ausnehmend freundliche Service empfehlen dazu ein ehrli-
ches Bier vom Fass. Selbstversuch: Der Klassiker geht
immer – auch mit einem Glas des hervorragenden
Equus Chardonnay aus Chile (6,50 Euro für 0,2 l). Der
kommt schließlich auch aus dem Fass und besticht
durch ein Bouquet aus Tropenfrucht.
Den Hauptgang wählen wir aus der Empfehlungskarte, die wöchentlich wechselt. Das kross gebratene
Zanderfilet an Rahmsauerkraut und Safranöl mit
Röstkartoffeln (19 Euro) gelingt der Küche gut. Von
der Beilage könne man jederzeit nachbekommen, sagt
die Bedienung. Großzügig – wie übrigens die gesamte
Portion! Auch die Atlantikzunge (22,50 Euro), die an
Scampi-Sauce und mit hausgemachtem Gurkensalat
serviert wird, ist wahrlich kein kleiner Fang.
Wer dann noch Appetit auf ein Dessert hat, dem sei
ebenfalls zu einem Klassiker geraten: Die Hamburger
Rote Grütze mit Vanille Sauce (5,90 Euro) ist köstlich,
wie auch das Eis (1,50 Euro pro Kugel). Die größte
Welle der Begeisterung löst aber der grandiose Blick
auf die Elbe aus. „Auch wegen der besonderen Lage
wird unser Restaurant oft für Hochzeitsfeiern gebucht“, sagt Dennis Kuntke. Bis zu 130 Freunde und
Verwandte können mitfeiern im alten Lotsenhaus.
Auf der schmucken Terrasse dürfte es nach einem
sonnigen Strandtag ähnlich voll sein. „Ein bisschen
soll es sich anfühlen wie in einem Beach Club“, sagt
Dennis Kuntke. Muss man nur zusehen, dass man eine zuverlässige Begleitung hat, die einen nach einem
langen Abend nach Hause lotsen kann.
7
Irgendwo in Hamburg. Nur wo?
Irgendwo in
Hamburg:
Bodenmosaik
zum Gedenken
an die Bornplatzsynagoge,
Joseph-Carlebach-Platz.
L
TEXT: VANESSA SEIFERT • FOTOS: THOMAS LEIDIG
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Senkrecht
1 Dorthin wurde der tote Teja gebracht. 2 Ludwig
gilt als Experimentator unter den deutschen
Literaten. 3 An der Tibermündung man dieses
Seebad finden kann. 4 Der familiäre Eigenname
als Sinnbild für jedermann. 5 Woran es dem vielfach Ausgezeichneten nicht mangelt. 6 Hier kann
man Bergleute fragen, wie diese für gut spaltbare
Minerale sagen. 7 Dieser Ort liegt an der Störtebekerstraße. 8 Auf dieses Kindeskind Großeltern
stolz sind. 9 Der hält sich in iranischen Geldbörsen auf. 10 Dient zum Fliegen und zum Schreiben. 11 Das „Zeitalter“, von hinten betrachtet.
12 König von Tyrus war Verbündeter Davids und
Salomos. 13 Kurzes Raumordnungs-Flächenmaß.
14 Dies Futteral kennen Sie allemal (Mz.).
15 Manch Lästerer sollte sich an die eigene fassen. 26 Er brachte zu den Inuit das Christentum.
27 Man diesen Triller auch „Schneller“ nennt.
28 Machu Picchu zeugt noch heute von deren
Hochkultur. 29 Richtungsangabe in Chinanähe.
30 „Ich hab’ meine ... geschlachtet, meine ... war
alt und schwach.“ (Wedekind). 31 Steht’s vorm
Bach, ist die größte Zinnfigurensammlung der
Erde in Reichweite. 32 Am Mississippi geht’s
mit ihm zu Ende. 33 Österreichischer BlaublutStand. 34 Muss man beim Paternoster im obersten Stockwerk aussteigen? 35 Nimmt man ein
Ei weg, bleibt nichts als ein kurzes Stück. 36 Das
Kind vom Rind. 37 Sie ist in Wolgast anzutreffen.
38 Wenn Briten ganz Ohr sein wollen, sind sie
„all ...“. 40 Faultier mit japanischem Bühnenspiel.
IMPRESSUM
Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich)
Art Direction: Julia Wagner
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Vera Altrock, Albrecht
Barke, Ayhan Belge, Oliver vom Hofe, Evelyn Holst,
Karola Kostede, Peter Kruse, Thomas Leidig, Karin
Lübbe, Peter Maus, Julia Marten, Norman Raap,
Kirsten Rick, Léonie Roose-König, Maike Schiller,
Vanessa Seifert, Annette Stiekele, Axel Tiedemann,
Josephine Warfelmann, Geneviève Wood
Konzeption & Realisation:
mar10 media GmbH
Geschäftsführer: Nikolas Marten
Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel,
Tel. 040/34 72 25 56
Verlag & Druck: Axel Springer AG,
Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg
VII
Freitag / Sonnabend / Sonntag, 30. April / 1. / 2. Mai 2010
E
s ist eine stolze Zahl, die nach sehr
langer Tradition klingt: Ihren immerhin 821. Hafengeburtstag feiern die Hamburger am kommenden Wochenende. Schlepper-Ballett, Einlaufparaden unter Segeln
und mehr als eine Million Menschen auf den Landungsbrücken –
das sind so die Bilder, an die man denkt dabei. Als
wäre es schon immer so gewesen in Hamburg. Dabei
gibt es das Volksfest in seiner heutigen Art erst seit
1977 – und wäre ein Jahr später den politischen Grabenkämpfen der damaligen SPD/FDP-Senatskoalition auch gleich fast zum Opfer gefallen. Wegen des
Bürgerschaftswahlkampfs. „Die FDP wollte das Fest
torpedieren, die wollten keine Haushaltsmittel mehr
bereitstellen“, sagt Wilhelm Nölling und klingt dabei
heute noch zornig. 1977 hatte der frühere Wirtschaftssenator die Idee, den Hafengeburtstag als große Party an der Elbkante zu feiern. „Wir wollten die
Beziehung zwischen den Bürgern und ihrem Hafen
stärken“, sagt Nölling, heute 76 Jahre alt. Und natürlich auch so etwas wie Stadtmarketing und Touristen
hatte der SPD-Senator im Blick: „Wo in der Welt gibt
es das sonst noch, dass Ozeanriesen mitten in die
Stadt fahren?“ Ein Pfund, fand er, mit dem man
durchaus mal wuchern konnte.
Vor 1977 hatte man zwar seit einigen Jahren auch
schon Hafengeburtstag gefeiert in Hamburg – aber
eher gediegen und im kleineren Rahmen. Überseetag,
nannte sich das. Senatsmitglieder und ausländische
Gäste besprachen sich im feierlichen Rahmen und bei
Banketten. Langgediente Hafenarbeiter bekamen
Medaillen umgehängt; fürs Volk gab’s Platzkonzerte
und Barkassen-Ausflüge für Kinder. Vermutlich hatte
sich diese eher dezente Art des Feierns so entwickelt,
weil das Geburtsdatum womöglich auf einer Fälschung beruht. Oder auf einer, aus heutiger Sicht
würde man sagen, ziemlich kreativen Auslegung des
kaiserlichen Willens. Am 7. Mai 1189 soll nämlich Kaiser Friedrich Barbarossa den Hamburgern eine Art
Handelsfreibrief für den Schiffsverkehr bis zur Nordsee ausgestellt haben. Kurz danach ging es für ihn auf
Kreuzzug, von dem er bekanntlich nicht wieder zurückkehrte. Der Freibrief als Original ist aber verschwunden, es existiert nur eine angebliche Abschrift
aus dem Jahr 1265. Doch ob Fälschung, kleine Schummelei oder tatsächliche Wahrheit – aus dem früheren
Alsterhafen entwickelte sich in den Jahrzehnten und
Jahrhunderten danach der Welthafen von heute.
Zunächst machten die Schiffe im Nicolaifleet fest,
dem Verbindungskanal zwischen Alster und Elbe.
Später lagen die Windjammer an Dalben mitten im
Strom der Norderelbe. Mitte des 19. Jahrhunderts
baute Hamburg dann die ersten modernen Hafenbecken im Areal der aktuellen HafenCity. Der heutige
Traditionsschiffhafen am Sandtorkai galt damals als
eine der fortschrittlichsten Hafenanlagen in der Welt.
Bewusst entschieden sich die Planer seinerzeit gegen
einen Dockhafen wie in Liverpool. Der Hamburger
Hafen blieb offen zur See und ohne Schleuse, was ihn
„freier“ für einen weiteren Ausbau machte. Eine kluge Überlegung, wie später das Beispiel der damals
noch selbstständigen Stadt Harburg zeigte. Die Harburger bauten einen Dockhafen mit Schleuse – er galt
im 19. Jahrhundert für kurze Zeit im Wettbewerb mit
dem Hamburger Konkurrenten als vorteilhafter, weil
dort Waren ohne das Auf und Ab der Tide umgeschlagen werden konnten. Doch schon bald erwies sich die
Schleuse als zu klein für die Schiffe, die immer größer
wurden. Der freie Stromhafen des Konkurrenten
Hamburg an der Norderelbe konnte indes flexibel reagieren und breitete sich immer weiter auch südlich
der Elbe aus und stieg schließlich in die Weltliga der
Seehäfen auf.
› GESTERN & HEUTE
Tor zur Welt: der Großsegler Sedov bei
der Einlaufparade 2009 – eingehüllt
vom Sprühnebel eines Feuerlöschboots.
FOTO: NICO MAACK
Wo die kleinen Boote schlafen:
Der Hamburger Hafen um das Jahr
1880 – noch ohne Beach-Clubs,
Containerschiffe und Queen Mary.
FOTO: ULLSTEIN BILD/ADOC-PHOTOS
Geburtstagserinnerungen: die
Moderatoren-Legende Carlheinz
Hollmann, 1985; Heidi Kabel
heizt 1977 beim ersten modernen
Hafenjubiläum den Fans ein; das
große Labskaus-Essen von 1977,
das 4000 Menschen anlockte.
FOTOS: ULLSTEIN BILD/SYBILL SCHNEIDER,
ULLSTEIN BILD (2)
D
as, so meinte 1977 schließlich Wirtschaftssenator Nölling, müsse auch gebührend gefeiert
werden. Kurz vorher hatte er den smarten –
2004 verstorbenen – Moderator und PR-Spezialisten
Carlheinz Hollmann kennengelernt. „Ein großer
Kommunikator und sehr sympathischer Mensch“,
wie Nölling noch heute sagt. Hollman organisierte
und prägte fortan bis 1993 den Hafengeburtstag.
Schon der erste Termin geriet zum Erfolg: 500 000
Besucher hatten die Veranstalter erwartet, es kamen
mehr als 800000 zum damals 788. Hafengeburtstag.
Feuerwerk, Schlepper-Tanz und Aktionen auf dem
Wasser zählten da schon zu den Programmpunkten.
Die Englandfähre „Prinz Hamlet“ präsentierte sich so
wie heute die Kreuzfahrtschiffe. Und im Kaischuppen
75 B veranstaltete der Umschlagsbetrieb HHLA das
„größte Labskausessen der Welt“ mit 4000 Besu-
SERVICE
821. HAFENGEBURTSTAG
Ahoi
rufen
Eine falsche Urkunde, politische Grabenkämpfe und
eine geniale Marketing-Idee: Die lange Geschichte des
Hamburger Hafengeburtstags – von AXELTIEDEMANN.
chern. 21,50 Mark kostete der Eintritt. Doch 1978
stand die Bürgerschaftswahl an, die Koalitionäre von
SPD und FDP waren heillos zerstritten über einen
möglichen Termin. Ein Volksfest kurz vor der Wahl
erschien da manchem Liberalen als eine Art Selbstbeweihräucherung der Sozialdemokraten. Die drängten
aber auf einen Termin im Mai oder
Juni – weil dann auch Wahlen in
Niedersachsen waren, wo die FDP
nicht mit der SPD, sondern mit der
CDU eine Koalition eingegangen
war. Besser hätte man die Liberalen nicht vorführen können, als
mit einem solchen öffentlichen
Spagat.
und Auslaufparaden. Und auch das so genannte Luftprogramm: Carlheinz Hollmann hatte zwar schon
seine legendären Live-Interviews mit Flugkapitänen
geführt, die über das Fest einschwebten – nun gab
es aber auch ein Showprogramm in der Luft. Kunstflüge, Hubschraubereinsätze, Heißluftballone gehören seitdem zum typischen Hafengeburtstagsbild. Im vergangenen
Jahr allerdings hatten die Veranstalter mit ihrem luftigen Programm erheblichen Stress: Zum
ersten Mal nach dem Flugtagunglück von Ramstein 1988 luden sie
mit der „Patrouille Suisse“ wieder
eine Militärflugstaffel zu öffentlichen Showflügen ein. Vom Lärm
und den schnellen Jets über ihren
urzum, der im Jahr zuvor
Köpfen waren viele Besucher aber
noch fulminant gefeierte
entsetzt. Ein Hafengeburtstag, so
Hafengeburtstag geriet
„Wo gibt es das noch,
Kritik, sollte sich eben doch
nur wenig kleiner. Doch schon
dass Ozeanriesen mitten die
lieber auf Schlepper-Ballett und
1979 gab es wieder ein volles Proin die Stadt fahren?“
Einlaufparaden konzentrieren.
gramm. Erstmals kletterte die BeUnd dabei wird es wohl auch in
sucherzahl über die MillionenWilhelm Nölling, 76,
den nächsten Jahren so bleiben –
marke. Bald schon sprachen die
ehem. Wirtschaftssenator (SPD)
immer um den 7. Mai herum und
Veranstalter nicht mehr nur vom
unabhängig davon, ob die BarbaHafengeburtstag, sondern auch
rossa-Urkunde nun richtig oder gefälscht ist. Pragvom größten Hafenfest der Welt. 1989 gab es noch
matisch war man in Hamburg eben seit eh und je.
einmal einen Schub: Zum 800. Hafengeburtstag orga„Wir wussten immer, dass die Urkunde möglichernisierten die Veranstalter das ganze Jahr über maritiweise gefälscht ist“, sagt Ex-Senator Nölling, „nur wir
me Feiern in Hamburg.
haben das nie so bekannt gegeben – und es ändert
1991 übernahm schließlich die städtische Messeauch nichts daran, wie gewaltig sich unser Hafen in
gesellschaft die Organisation und führte neue Prodiesen Jahrhunderten entwickelt hat.“
grammpunkte ein: So zum Beispiel die großen Ein-
K
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA
Millionen
» Der 821. Hafengeburtstag
vom 7. bis 10. Mai 2010 wird mit
zahlreichen Festen, Führungen
und Veranstaltungen an und auf der
Elbe gefeiert. Einige der Highlights:
Fr, 7.5.: Eröffnungsgottesdienst,
St.-Michaelis-Kirche, 13 Uhr.
Eröffnung auf der Rickmer Rickmers,
Landungsbrücken, 14.30 Uhr.
Einlaufparade im Hafen (u.a. mit
dem Solar-Katamaran „PlanetSolar“), Landungsbrücken, 15 Uhr.
Sa, 8.5.: Drachenbootrennen der
Vereine, Sandtorkai, 14–19 Uhr.
Schlepper-Ballett an den
Landungsbrücken, 18 Uhr.
Feuerwerk, Hafenmeile, 22.30 Uhr.
So, 9.5.: Auslaufparade aus dem
Hafen, 17 Uhr.
Selig, Konzertbühne am Alten
Elbtunnel, 19.30 Uhr.
An allen Tagen finden Partys auf der
Hafenmeile und in den Beach-Clubs
statt, die Open Ship (Bordbesuch
von Segelschiffen und Dampfern)
und viele Events im Museumshafen
und der Speicherstadt. Das komplette Programm finden Sie unter.
www.hamburg.de/hafengeburtstag
» Ein Logenplatz mit Gaumenfreuden hat man bei Hamburgs
Star-Gastronom Viehhauser im
Hafen-Klub. Grandioses Elb-Panorama trifft auf fantastische Küche.
Freitag veranstaltet er ein Festbuffet inkl. begleitender Getränke
zur Einlaufparade (Fr, ab 14–20
Uhr, 70 Euro), zur Auslaufparade
(So, 16–22 Uhr, 70 Euro) und
zum Feuerwerk am Samstag ein
5-Gänge-Gala-Menü (Sa,19 Uhr,
140 Euro). Bitte anmelden! Bei den
St. Pauli Landungsbrücken 3, Tel.
31 79 05 80, www.viehhauser.de
» Hafengeburtstag an Bord einer
Barkasse bietet die Bergedorfer
Schifffahrtslinie an – und zwar
direkt an der Seite der Queen Mary 2,
wenn diese am Freitag einläuft.
Inkl. Buffet. Bitte anmelden!
Fr, 7.5., 19.30 bis ca. 1 Uhr, 40 Euro,
Tel. 73 67 56 90.
VIII
› STIL & LEBEN
Freitag / Sonnabend / Sonntag, 30. April / 1. / 2. Mai 2010
HANDGEMACHT
FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT
Auf die Seele
geschneidert
Ihre individuelle Hochzeitsmode gefällt nicht nur
Schwiegermüttern – denn Martina Fischer und
Mario Dau vom „Torrox“ sind echte Brautversteher.
E
PETER KRUSE, 47, Diplombetriebswirt und Buchautor („Grenzenlos“),
lebt mit seiner Frau Jetzenia abwechselnd in Guatemala und in Hamburg.
Als ich 1991 meinen Koffer packte, um nach Costa Rica zu fliegen,
haben mich alle für verrückt
erklärt. Spanisch zu lernen und
Abenteuerlust, das waren meine
Beweggründe. Niemals hätte ich
damit gerechnet, dass ich als
norddeutscher „Frostbüddel“ fast
15 traumhafte Jahre im „ewigen
Frühling“ verleben würde.
TEXT: GENEVIÈVE WOOD • FOTOS: THOMAS LEIDIG
s sollte kraftvoll klingen und Assoziationen wecken.
Daher nannten Martina Fischer und Mario Dau
ihr Geschäft schlicht und einfach „Torrox“ – nach
Torrox de la Costa, einem andalusischen Ort, bekannt für
seinen kilometerlangen Strand. „Torrox“ am Lehmweg in
Eppendorf dagegen ist bekannt für sein großes Angebot an
individueller Braut- und Abendmode.
Die richtig wilden Jahre, als Mario Dau mit seinem Laden
in der Karolinenstraße als Leder-Messias vom Karoviertel
galt und Martina Fischer dort Herrenhemden im Piratenund Barockstil nähte, sind zwar vorbei – trotzdem liegt immer noch ein Hauch von Revoluzzertum in der Luft. In welchem Brautmodengeschäft trägt der Inhaber schon eine
schwarze Lederweste und Manschettenknöpfe mit Totenkopfmotiv? Aber keine Angst. Der tut nichts.
Bräute, die ein Piccolöchen trinken und dazu Fingerfood
picken wollen, werden im rund 110 Quadratmeter großen
Geschäft enttäuscht. „Wir wollen unsere Produkte verkaufen und kein Chichi“, erklärt Martina Fischer. Klingt hart,
sie sagt es aber sehr liebevoll – was daran liegt, dass sie und
Mario Dau ihre Mode selbst entwerfen und anfertigen.
Seit 17 Jahren schon arbeiten die beiden zusammen, sechs
Tage die Woche. „Wir fühlen uns wie ein Ehepaar“, gesteht
die 47-Jährige. Zum Chichi-Tabu passt es auch, dass sich
Mario Dau nicht Designer nennt, sondern als Schneider
sieht. „Ein Designer zeichnet die Kleider nur, wir stellen
sie aber auch her.“ Eigentlich sind die beiden Diplom-Ingenieure für Bekleidungstechnik. Das klingt aber dann doch
nicht kraftvoll und assoziativ genug.
Gleich hinter dem Verkaufsraum liegt das Atelier mit
dem großen Schneidetisch und Bügelapparaten. Weiter
hinten, neben der Küche, teilt sich Martina Fischer das
Zimmer mit zwei Lehrlingen. Bei „Torrox“ geht es um mehr
als Nähen. „Wir sind auch Brautpsychologen“, sagt Mario
Dau und lacht. „Oh ja! Bräute sind hochsensible Geschöpfe“,
fährt Martina Fischer fort. Darüber könnte sie Bücher
schreiben – tut sie vielleicht auch irgendwann. „Viele, die
Romantik ohne Rüschen: Mario Dau
und Martina Fischer machen Kleider mit
wenig Chichi, aber viel Gefühl – „Bräute
sind hochsensibel!“ Preis: ab 800 Euro.
die Braut begleiten, projizieren ihre eigenen Wünsche auf
sie.“ Die meisten kommen mit ihrer Mutter, Schwiegermutter oder der besten Freundin. „Man muss erst die Freundin
überzeugen, dann die Braut“, lacht die Brautversteherin.
Zurzeit können die Kunden unter etwa 180 Kleidern und
Korsagen wählen – allerdings findet man keines dieser Modelle, die aussehen wie überdimensionale Sahnebaisers und
ihre Trägerinnen in Stoff und Tüll ersticken. Nein, TorroxKleider sind nicht so. Mario Dau beschreibt den Stil als „reduzierte Romantik“. Die Kleidungsstücke – übrigens auch
Herrengehröcke – bieten ein Maximum an Romantik, aber
ohne zu verkleiden. Denn romantisch soll der Hochzeitstag
nun mal sein, und das geht eben auch in einem figurnahen
Modell, ob aus Leder oder in Rot aus Marabufedern. Wobei
das schon die ausgefalleneren Stücke sind. Auch bei Torrox
dominieren Weiß und Crème-Töne, es gibt zarte Elfen- und
üppigere Barockkleider. Doch ganz gleich, wie sich die Braut
entscheidet, ob mit Blumenapplikation, Spitze oder ohne –
alles wird ihr individuell auf den Leib geschneidert.
Manche Kundin erschrickt über die Preise zwischen 800
und 1500 Euro – viel Geld für einen Tag. Mario Dau erklärt
das dann so: „Das ist wie ein Urlaub, für den man viel Geld
ausgibt. Wenn man sich wohlfühlt, hat sich das auch gelohnt. Ein Hochzeitskleid hat einen anderen Nutzwert als
eine Jeans.“ Ein Bewusstsein, das vor allem jüngeren Kunden häufig fehlt, auch sind sie oft viel konventioneller als
die Älteren. „Eine 25-Jährige bringt immer ihre Mutter mit,
eine 35-Jährige eine Freundin – oder sie kommt gleich
allein.“ Männer sind die Ausnahme. „Die nicken ab und
denken doch nur an Fußball.“ Dabei kann den Herren einiges entgehen: „Wir mögen unsere Kunden und möchten,
dass sie unfassbar gut aussehen“, sagt Mario Dau.
Wie die Braut, die im vergangenen Jahr mit 14 Begleitpersonen (alles Frauen) plus zwei Kinderwagen in das kleine Geschäft kam. „Die sah spektakulär und supersexy aus
und hat sofort geweint, als sie sich im Kleid erblickte“, erinnert sich Martina Fischer. Und dann kann auch sie nicht
anders: „Wenn die Braut heult, muss ich auch heulen.“
Kontakt
» Torrox, Lehmweg 54,
Tel. 47 34 34, Mo – Mi 11 – 18.30,
Do – Fr 11 – 20, Sa 11 – 16 Uhr,
www.torrox-hamburg.de
SCHILLERS
STADTGEFLÜSTER
Nur knallige Farben
Capri-Sonne
Schauspielerin Eva Habermann, 34, putzt
wie Aschenputtel, peppt mit Fransen ihre
Outfits auf und liebt farbenfrohe Fingernägel.
Sie drehen oft im
Ausland und sind
nur selten zu Hause:
Wie halten Sie es mit
dem Putzen?
Eigentlich mag ich
Putzen gar nicht so
gerne, aber bei
„Kaufrausch“ in
Eppendorf gibt es
viele niedliche und
äußerst dekorative
Haushaltshelfer, die
das Putzen zumindest ein wenig angenehmer gestalten.
Zuletzt habe ich ein
tolles Set, bestehend
aus einem Besen und
einem Kehrblech,
gekauft, das aussieht
wie eine Prinzessin.
Nagellack
von O.P.I.,
bei Adam &
Eve, Mühlenkamp 13,
ca. 15 Euro.
Fransentuch in Orange von
Leigh & Luca, bei Lino im AEZ,
Heegbarg 31, ca. 200 Euro.
FOTOS: PR
FOTO: PICTURE-ALLIANCE/OBS
Zu einem gepflegten Auftritt gehören auch gepflegte Hände:
Können Sie uns einen Geheimtipp verraten?
(Sie hält die Finger hoch:) Dieser Nagellack hält lange und
hat außergewöhnliche Farben im Sortiment. Meine absoluten Lieblingsfarben sind „Lincoln Park After Dark“ und
die limited Edition „Absolutely Alice“.
Die Wochenvorschau
MONTAG
COMEDY: Im „Schuh Mädchen
Report Teil 1“ schlüpft Andrea
Bongers in 13 Paar Schuhe und 13
Charaktere und gibt Geschichten
und Lieder über High Heels from
Hell zum besten. O Sohle mio! Premiere im Schmidt Theater, 20 Uhr.
EVENT: Bei der Europa-Woche
informieren 13 Länder in der
Europa-Passage über ihre Kultur
und Traditionen. Bis 8. Mai.
DIENSTAG
SPORT: Finales Testspiel vor der
Eishockey-WM in Deutschland.
Olympiasieger Kanada als Bewährungsprobe für die deutschen
Kufenkünstler. O2-World, 19.30 Uhr.
KINO: „Das weiße Band“ erhielt
beim Deutschen Filmpreis zehn
Lolas. Die als„Bester Schauspieler“
ging an Burghart Klaußner, er ist zu
Gast im Abaton, 19.30 Uhr.
Gitarrist. Er ist ziemlich deprimiert. Er
jammert seinen Weltschmerz ins Viertel. Er will sein Leid teilen. Was er auch
erreicht. Weil er nicht nur die Gitarre,
sondern außerdem einen Verstärker
dabei hat. Ein Verstärker! Wo führt das
hin? Wann beginnt der, Videoleinwände aufzubauen, einen Background-Chor
zu engagieren und Lasershows aufzufahren? Früher, wenn es draußen laut
geknallt hat, wusste man: Freitag. DomFeuerwerk. Und bald? Der Gitarrist.
Feierabend-Feuerwerk! Wo soll das enden? Brauche ich künftig einen Backstagepass, um vors Haus zu treten?!
Und während man noch überlegt,
welchen Paten man dazu kriegen könnte, den Kerl bei Capri im Meer zu versenken, wird man sich doch nur ergeben die neue Fliegerbrille ins Haar
stecken und unerschütterlich „Besame
Mucho“ summend auf Regen warten.
ILLUSTRATION: JOSEPHINE WARFELMANN
D
Besen und Kehrblech
„Cendrillon“ (Aschenputtel)
von Pylones, bei Kaufrausch,
Isestraße 74, ca. 30 Euro.
ass der Sommer naht, merkt man
an drei Dingen. Die Natur rüstet
auf, in den Szenevierteln kommen Fliegerbrillen zum Einsatz – und
ganze Geschwader von Selbstverwirklichungsmusikanten kriechen aus dem
Winterschlaf. In Fußgängerzonen, auf
Marktplätzen und – vor meinem Haus.
Also, direkt vor meinem Haus. Unter
meinem Fenster, vor meiner Tür. Jeden
Tag. Ich wohne über einem Café, in der
mobilen Quetschkommodenbranche
ist das praktisch die Hauptgeschäftsstelle. Die laufen da auf wie die Büffel
am Wasserloch. Sie spielen „Besame
Mucho“, die Titelmelodie von „Der Pate“ und „Wenn bei Capri die rote Sonne
im Meer versinkt“. Dann haben die Gäste ihren Latte getrunken, es kommen
neue, und es fängt von vorne an. „Besame Mucho“, „Der Pate“ und „Wenn bei
Capri die rote Sonne im Meer versinkt“.
Ich habe das hochgerechnet. Unter
meinem Fenster versinkt die CapriSonne täglich etwa 36-mal.
Ich bin kein Spielverderber. Ich finde das nett. Am ersten Tag. Ich denke:
Sommer! Lokalkolorit! Großstadtfolklore! Besser als Fliegerbrillen! Und
schließlich: Die können das ja. „Besame
Mucho“, „Der Pate“, „Capri“. Nur –
sonst können sie leider nichts. Sie hatten den ganzen Winter zum Üben. Was
haben die stattdessen getan?!
Das ist das eine. Aber das andere ist
neu. Und schlimmer. Das andere ist: der
MADE IN HAMBURG
Kolumne
» An dieser Stelle schreiben
DONNERSTAG
KREUZFAHRT: „Keine Panik auf
der Titanic!“ – auch nicht auf der
„Mein Schiff“. „Rock the Ocean“ ist
das Motto, unter dem Udo Lindenberg, Jan Delay und Nina Hagen mit
dem Rock-Liner in See stechen. HCC
West, Terminal 2, Grasbrook, 19 Uhr.
KLASSIK: Zum 200. Geburtstag
von Robert Schumann verbeugen
sich der Hamburger Tenor Knut
Schoch und sein Liedbegleiter
Norman Shetler mit dem Konzert
„Albumblätter“. Museum für Kunst
und Gewerbe, 20 Uhr.
LESUNG: 11 Spieler und prominente Fans lesen aus „FC St. Pauli
– Das Buch“. Südtribüne des
Millerntor-Stadions, 19.30 Uhr.
THEATER: Ein Mensch. Eine
Schuld. Premiere von „M – Ein
Mann jagt sich selbst“. Mit Daniel
Wahl. Hamburger Botschaft, 20 Uhr.
Musik verbindet und
verbündet. 12 Lieder,
die hochemotionale
Heimatgefühle provozieren, findet man auf
der CD „Sehnsucht
Hamburg“. Songperlen
von Hans Albers
über Udo Lindenberg
bis Lotto King Karl.
im wöchentlichen Wechsel die
Abendblatt-Redakteure Maike
Schiller und Joachim Mischke.
3.–9. MAI
MITTWOCH
Nach Sprachkurs und diversen
Tourismus-Jobs erhielt ich eine
Anstellung bei einer deutschen
Firma. Nach vier Jahren in San
José schickte man mich dann
nach Guatemala, um eine Verwaltungsabteilung aufzubauen
und zu leiten. Doch die
größte Chance lag darin,
ein Land kennenzulernen, das in Deutschland
bestenfalls durch
Bürgerkrieg, Vulkanausbrüche oder Erdbeben
Beachtung findet. Dabei hat
Guatemala so viel mehr zu bieten:
Neben einer atemberaubenden
Flora und Fauna, neben freundlichen Menschen und dem angenehmen Klima vor allem seine
einzigartige Kultur: Unwirkliche
Pyramiden der Maya mitten im
Dschungelgebiet zu Mexiko zeugen von einer Hochkultur, die bis
heute lebendig ist: Mehr als die
Hälfte der Einwohner Guatemalas sind indigener Abstammung
und denken nicht daran, ihre
Bräuche und Traditionen der
modernen Zivilisation zu opfern.
Zwar bin ich mit meiner kubanischen Frau 2006 nach Hamburg
zurückgekehrt, aber das Fernweh
lässt mir keine Ruhe. Als selbstständiger Handelsvertreter für
eine alteingesessene Hamburger
Firma ist es möglich, zwischen
beiden Welten zu pendeln. Spätestens im Herbst zieht es uns
zurück ins beschauliche Antigua,
der früheren, von den Spaniern
erbauten Hauptstadt Guatemalas.
Dort benötige ich nur einen Internetanschluss, um mich in die
Datenbank der Firma einzuloggen und per Internettelefonie mit
meinen Kunden zu kommunizieren. Diese merken zumeist nicht
einmal, dass ich mehr als 10000
Kilometer entfernt in der Sonne
sitze, frische Mangos genieße und
die Kolibris beobachte, wie sie
von Blüte zu Blüte flattern. Es
bleibt mir sogar noch Zeit, für das
Kinderdorf der „Stiftung Kinderzukunft“ (www.kinderzukunft.de)
im Hochland aktiv zu werden.
MEIN STYLE-TRIO
Haben Sie ein Lieblingsstück in Ihrem Kleiderschrank?
Mit diesem Tuch kann man jedes Outfit aufpeppen und es
ist ideal für die Übergangszeit, wenn man keinen Schal
mehr tragen möchte, es draußen aber noch frisch ist.
Guatemala
CD Sehnsucht Hamburg, gesehen bei
Lenffer, Großer Burstah 31, ca. 15 Euro.
FREITAG
PARTY: Nach der Verleihung des
Arella-Awards der Stiftung GuteTat.de, an Menschen, die sich sozial
engagiert haben, kann auf der öffentlichen Aftershow-Party gefeiert
werden. Hühnerposten, 21 Uhr.
BALLETT: Eine „Hommage aux
Ballets Russes“ bringt u. a. John
Neumeier auf die Bühne der
Hamburgischen Staatsoper, 19 Uhr.
SONNABEND
KLASSIK: Festkonzert „60 Jahre
Hamburger Bachchor St. Petri“
Die Chöre der Hamburger Hauptkirchen singen das Beste aus 60 Jahren. Hauptkirche St. Petri, 18 Uhr.
FUSSBALL: Am 34. und letzten
Bundesligaspieltag verabschiedet
sich der HSV nach enttäuschender
Rückrunde im Bremer Weserstadion
in die Sommerpause. Live bei Sky
und Liga total, 15.30 Uhr.
SONNTAG
KINDER: „Ein himmlischer Platz“
ist ein Stück vom Verstehen,
Vergessen und Verlieben; eine Reise
in Gefühlswelten. Für Kinder ab 10
und Erwachsene. Premiere: Malersaal, Schauspielhaus, 18 Uhr.
FUSSBALL: Am 34. und letzten
Spieltag verabschiedet sich der
FC St. Pauli hoffentlich aus der
2. Liga. Millerntor-Stadion, 15 Uhr.