Vorlesung von Dr. Wunderlich
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Vorlesung von Dr. Wunderlich
L 1 Handout zur Vorlesung Messtechnik Diese Unterlagen dienen zur Unterstützung des Vorlesungsteils von Dr. Wunderlich: 1 Grundbegriffe der Messtechnik 2 Messfehler 3 Klassische Messverfahren: Sonden für Geschwindigkeit, Massenund Volumenstrom, Druck und Temperatur 4 Geschwindigkeitsmessung in einer turbulenten Strömung mittels Hitzdrahtanemometrie, Temperaturkompensation, Richtungsempfindlichkeit 5 Klassische Messverfahren: integrierende Messverfahren 6 Scale-up/Analogieverfahren, Messungen an Modellen. Windkanal und Wasserkanal Es wurden Freiräume für eigene Vorlesungs-Aufzeichnungen gelassen. Magdeburg, Oktober 2013 Grundbegriffe der Messtechnik: 1 Grundbegriffe der Messtechnik 1.1 Einleitung 1.2 Definitionen nach DIN 1319 [1.1 bis 1.4] oder: Messen Messwert Messergebnis Messgröße Messobjekt Messprinzip Messverfahren Messeinrichtung Messsystem Beispiele: Messgröße Temperatur Rel. Luftfeuchte Druck Messprinzip 3 Bild 1.1: Messsystem, vereinfachtes Blockschaltbild Bild 1.2a: Beispiel für eine Messkette Bild 1.2b: Eigenes Beispiel für eine Messkette (bitte vervollständigen) Aufgabe des Sensors: Linearer Sensor Nichtlinearer Sensor Spannung und Strom als Sekundärgrößen 4 Empfindlichkeit Labormessgerät Anzeigebereich, Betriebsmessgerät Messbereich, Unterdrückungsbereich Direkte Messverfahren Indirekte Messverfahren Aktive Messverfahren Passive Messverfahren Analoge und digitale Messverfahren Bild 1.3: Beispiele für Messgeräte mit analoger und digitaler Anzeige (Thermometer, Multimeter) Kontinuierliche und diskontinuierliche Messverfahren tB = tp − tm Bild 1.4: Diskontinuierliche Messung tB Messpause tP Dauer einer Messung (tP = const.: äquidistante Messung) tm Dauer der Einzelmessung oder Integrationszeit (1.1) 5 1.3 Internationales Einheitensystem, Normal, Eichen, Justieren, Kalibrieren Basisgröße Formelzeichen Basiseinheit Einheitenzeichen Länge Masse Zeit Stromstärke Thermodyn. Temperatur Lichtstärke Stoffmenge l m t I T Meter Kilogramm Sekunde Ampere Kelvin m kg s A K IV Candela Mol cd mol Tabelle 1.1: Die sieben Grundgrößen des SI-Systems 21 18 15 12 9 6 3 -3 -6 -9 -12 -15 -18 -21 -24 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 Zetta Exa Peta Tera Giga Mega Kilo milli mikro nano pico femto atto zepto yokto Tabelle 1.2: Vorsätze zu Maßeinheiten Hinweis: Vorsätze können mit erstem Buchstaben abgekürzt werden • Positive Exponenten -> große Buchstaben für Vorsätze (Ausnahme: Kilo, z.B.: km) • Negative Exponenten -> kleine Buchstaben 6 durch andere SIEinheiten ausgedrückt Größe Name Einheit Fläche Volumen Dichte Quadratmeter Kubikmeter Kilogramm pro Kubikmeter m² m³ kg/m³ m² m³ kg/m³ Geschwindigkeit Meter pro Sekunde m/s m/s Beschleunigung m/s² m/s² Kraft Volumenstrom (Volumendurchfluss) Meter pro Sekundenquadrat Newton Kubikmeter pro Sekunde N m³/s m kg s-2 m³/s Massenstrom Massendurchfluss) Kilogramm pro Sekunde kg/s kg/s kinematische Viskosität Quadratmeter pro Sekunde m²/s m²/s spezifisches Volumen Kubikmeter pro Kilogramm m³/kg m³/kg Drehzahl reziproke Sekunde s-1 s-1 Frequenz Druck, mech. Spannung Hertz Pascal Hz Pa N/m² s-1 m-1 kg s-2 Energie, Arbeit, Wärmemenge Joule J Nm m² kg s-2 Leistung, Energiestrom, Wärmestrom Watt W J/s m² kg s-3 Celsiustemperatur Grad Celsius °C Tabelle 1.3: Kohärente, abgeleitete SI-Einheiten Justieren (oder Abgleichen) Kalibrieren Eichung durch SIBasiseinheiten ausgedrückt K 7 2 Messfehler 2.1 2.2 Einleitung Statische Fehler mit systematischen Ursachen 2.3 Statische Fehler mit zufälligen Ursachen 2.4 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.4.4 2.4.5 2.4.6 2.5 2.6 2.7 Ermittlung der Standardunsicherheit Ermittlungsmethode Typ A Ermittlungsmethode Typ B Kombinierte Standardunsicherheit Erweiterte Unsicherheit Protokollieren der Unsicherheit Analyseprogramm „GUM Workbench Pro“ Dynamische Fehler Fehlerkennwerte in der Praxis Fehlerfortpflanzung 2.1 Einleitung „Der kleine Helfer für das physikalische Praktikum“: http://hydra.nat.uni-magdeburg.de/praktikum/index.html „ISO guide to the expression of uncertainty in measurement“, kurz „GUM“ Vornorm DIN V ENV 13005 „Leitfaden zur Angabe der Unsicherheit beim Messen“. “Dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet, die vernünftigerweise der Messgröße zugeordnet werden könnte.“ (DIN V ENV 13005, 1999, S. 8) Abweichung absoluter Fehler ∆x = x = xw = ∆x = x − xw Fehler (Messabweichung, andere Schreibweise E) Messwert (manchmal auch als xa, Anzeigewert bez.) Wahrer Wert (2.1) 8 Fehlerabschätzung Fehlerstatistik Bild 2.1: Häufigkeitsverteilung einer Druckmessung xW wahrer Wert Erwartungswert lim n 1 n n x i 1 (2.2) i systematischer Fehler Es =µ− xw (2.3) zufälliger Fehler Eai = xi −µ (2.4) 2.2 Statische Fehler mit systematischen Ursachen Als Schätzung auf den Erwartungswert wird der Mittelwert x aus einer endlichen Zahl von Messungen bestimmt: 1 x n n x i 1 i (2.5) 9 a) Fehler in der Kennliniensteigung (Übertragungsfaktor bzw. Verstärkung) c) Fehler durch Nichtlinearität e) Fehler durch zu geringe Ansprechempfindlichkeit b) Verschiebung des Nullpunktes bei gleicher Steigung d) Hysteresefehler (Umkehrspanne z. B. durch Spiel in den mech. Übertragungselementen) f) Kappungsfehler (der Maximalwert des Sensors wurde von der Messgröße überschritten) Bild 2.2: Ursachen für systematische Fehler 10 2.3 Statische Fehler mit zufälligen Ursachen n – Anzahl der Messungen einer Klasse Klasse n x – Klassenbreite n – Gesamtzahl der Messungen 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 10,0 Geschwindigkeit [m/s] Bild 2.3: Häufigkeitsverteilung einer Geschwindigkeitsmessung (Histogramm) h(x) Δn / Δx n (2.6) Anzahl der Messungen in einer Klasse ∆n, Klassenbreite ∆x, Gesamtanzahl n der Messungen. Für ein eingeschränktes Intervall ergibt sich für die Wahrscheinlichkeit P ein Wert zwischen Null und Eins. P(x) x2 h(x) dx (2.7) x1 Gaußsche Normalverteilung ersetzen: h( x ) 1 2 2 mit ( x )2 e 2 2 (2.8) µ= Erwartungswert, σ = Standardabweichung Bild 2.4: Gaußsche Verteilungsdichtefunktion, rechts: für die Werte µ=3, σ=5 11 Bild 2.5: 10-DM-Schein mit Karl-Friedrich Gauß und Normalverteilung Standardabweichung 1 lim n n 2 n x i 1 h( x ) x 2 i 2 dx (2.9) Normal verteilte Zufallsvariablen: 68,3% μ − σ ≤ x ≤ μ + σ, 95,5% μ − 2σ ≤ x ≤ μ + 2σ 99,7% μ − 3σ ≤ x ≤ μ + 3σ. empirische Standardabeichung s x x 2 i (2.10) n 1 Ist eine statistisch homogene Messreihe mit n, x und s gegeben, so gilt mit 68,3% bzw. 95% oder 99,73% Sicherheit folgende Abschätzung für den Abstand zwischen x und μ (auch Vertrauensbereich V genannt): x t s n , (2.11) Werte für t Anzahl der Einzelwerte n P = 68,3% P = 95% P = 99,73% 2 1,8 12,7 235 3 1,32 4,3 19,2 5 1,15 2,8 6,6 10 1,06 2,3 4,1 20 1,03 2,1 3,4 30 1,02 2,0 3,3 50 1,01 2,0 3,2 100 1,00 2,0 3,1 200 1,00 2,0 3,0 sehr groß (über 200) 1,00 1,96 3,0 Tabelle 2.1: Student-Werte t für verschiedene statistische Sicherheiten P 12 2.4 Ermittlung der Standardunsicherheit 2.4.1 Ermittlungsmethode Typ A 1 n s ( xi ) ( xi x ) 2 n 1 i 1 2 s 1 n 2 1 n x i x i n 1 i 1 n i 1 (2.12a) 2 (2.12b) Empirische Varianz des Mittelwerts wird für den besten Schätzwert: s 2 ( xi ) s ( x) n 2 (2.13) 2.4.2 Ermittlungsmethode Typ B Geschätzte Varianz u 2 ( xi ) oder Standardunsicherheit u ( xi ) durch wissenschaftliche Beurteilung auf der Grundlage von: Daten aus früheren Messungen Erfahrungen oder allgemeine Kenntnisse über Verhalten und Eigenschaften der relevanten Materialien und Messgeräte Angaben des Herstellers Daten von Kalibrierscheinen und anderen Zertifikaten Unsicherheiten, die Referenzdaten aus Handbüchern zugeordnet sind Die Varianz der symmetrischen Rechteckverteilung wird mit der oberen Grenze a und der unteren Grenze a des Schätzwerts x i über Gleichung (2.14) ermittelt. (a a ) 2 a 2 u (xi ) 12 3 2 (2.14) Die Differenz zwischen den Schranken „ a a “ wird mit 2a bezeichnet. Der symmetrische Trapezvergleich wird mit einer unteren Grundlinie mit der Länge a a 2a und einer oberen Grundlinie mit der Länge 2a , wobei 0 1 , definiert. Die Varianz der Trapezverteilung wird über Gleichung (2.15) berechnet: u 2 ( xi ) a 2 (1 2 ) / 6 (2.15) Für eine Dreieckverteilung mit 0 wird die Varianz mit der folgenden Gleichung berechnet: u 2 ( xi ) a 2 / 6 (2.16) 13 2.4.3 Kombinierte Standardunsicherheit Für unkorrelierte Eingangsgrößen: f uc ( y ) i 1 xi N 2 2 N N 2 u ( xi ) [ ci u( xi )] 2 ui 2 ( x ) i 1 i 1 (2.17) Für korrelierte Eingangsgrößen: f uc ( x ) i 1 xi N 2 2.4.4 2 N 1 N 2 f f u ( xi ) 2 u( xi , x j ) x x i 1 j i 1 i j (2.18) Erweiterte Unsicherheit X x U (2.19) U k uc ( x ) (2.20) Dieser Erweiterungsfaktor entspricht dem Student-Faktor t in Tabelle 2.1. 2.4.5 Protokollieren der Unsicherheit Unsicherheitsanalyse einer Messung oder Messunsicherheitsbudget Größe Schätzwert StandardEmpfindlichkeits- UnsicherheitsMessunsicherheit koeffizient beitrag Xi xi u ( xi ) ci ui ( x ) X1 x1 u ( x1 ) c1 u1 ( x ) X2 x2 u ( x2 ) c2 u2 ( x ) Xn xn u ( xn ) cn un ( x ) X x u( x ) Tabelle 2.2: Beispieltabelle eines Messunsicherheitsbudgets ([2.2]) 2.4.6 Analyseprogramm „GUM Workbench Pro“ (http://www.metrodata.de/products.html) Bei der Messung der Geschwindigkeit turbulenter Strömungen ergibt sich eine weitere Bedeutung für die Standardabweichung. Es handelt sich nicht unbedingt um eine Schwankungsbreite, die ihre Ursache in der unzureichenden Genauigkeit des Messverfahrens hat, sondern die Schwankungsbreite ist bedingt durch die Intensität der turbulenten Geschwindigkeitsfluktuationen, also der Turbulenz der Strömung. 28 14 2.5 Dynamische Fehler Bild 2.7: Beispiele für statisches und dynamisches Verhalten 2.6 Fehlerkennwerte in der Praxis Man unterscheidet Güteklassen für sog. Feinmessgeräte (0,1; 0,2 und 0,5 %) und Güteklassen für Betriebsmessgeräte (1; 1,5; 2,5 und 5 %). Der relative Fehler wird ermittelt: relativer Fehler Ist z.B. Gxe x (2.21) der Messbereichsendwert xe = 80 die Güteklasse G = 5% der aktuelle Messwert x = 16 ergibt sich ein relativer Fehler von 0,25 bzw. 25%. Es wird, um die Angabe der gesamten Messunsicherheit E auf nur eine Zahl zu reduzieren, die quadratische Summe gebildet: E ES u 2 2 2.7 (2.22) Fehlerfortpflanzung q(x 1 h1 , x 2 h 2 ,...) q(x 1 , x 2 ,... ) 1 n q hk 1! k 1 xk q hk k 1 x k (2.23) n q q(x 1 h1 , x 2 h 2 ,...) q(x 1 , x 2 ,... ) (2.24) Eine Abschätzung für Δq erhält man aus der Streuung der qi , die man aus den einzelnen Messungen xi berechnet. Im Grenzfall unendlich vieler Messungen gibt dann die Varianz der Verteilung der qi einen Schätzwert für σq: (2.25) 15 Allgemeines Fehlerfortpflanzungsgleichung: (2.26) Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz: (2.27) Hinweise: a=b±c (2.28) d.h., bei Addition oder Subtraktion addieren sich die absoluten Fehler. (2.29) bei Multiplikation oder Division addieren sich die relativen Fehler. f=xr (2.30) Bei Potenzen vervielfachen sich die relativen Fehler um den Exponenten. Ohne statistische Unabhängigkeit der Messabweichungen: (2.31) → Größtfehlerabschätzung der Messung. 16 Beispiel: Pumpenleistung Gesucht ist die Messunsicherheit bei der Bestimmung der Effektivleistung einer Kreiselpumpe in einem Betriebspunkt (Nennpunkt). Die Anordnung der Messstellen ist der folgenden Skizze zu entnehmen: pI Verwendete Messgeräte: Induktiver Durchflussmesser V pI U-Rohrmanometer pII Federmanometer (Fehlerklasse 0,6) zII - zI = 0,665 m Δ(zII-zI) / (zII – zI) 3 = 130m /h Δ V / V V pI = 0,097 MPa ΔpI / pI pII = 0,510 MPa ΔpII / pII Δρ / ρ ΔdII / dII ΔdI / dI Außerdem: dII = 100mm dI = 125mm Fehlergrenzen: ± 1,5% vom Skalenendwert (200 m3/h) ± 1,0% ± 0,6% vom Skalenendwert = 0,2 (angenommen) = 0,0231 = 0,0328 = 0,0072 = 0,001 = 0,008 = 0,008 (angenommen: Toleranz für nahtloses Rohr nach DIN) Peff = m Y m = Massenstrom; Y = spezifische Förderarbeit in J/kg oder m2/s2 m = V ρ ΔpP = ρ Y = ρ g H Förderhöhe H nicht mit dem geodätischen Höhenunterschied h verwechseln, denn wie die spezifische Förderarbeit setzt sie sich aus drei Anteilen zusammen: p pI v vI Y Yp Yv Yz II II g (z II z I ) ρ 2 2 2 mit v II vI 4V π d II 4V π dI 2 2 4 130 4,6 m/s ; 3600 π 0,100 2 4 130 2,94m/s 3600 π 0,125 2 Aus den Messwerten ergibt sich für die spezifische Förderarbeit: 17 Y = [10-3 (0,51 - 0,097) 106 + ½ (4,62- 2,942) + 9,81 0,665] m2/s2 = [413 + 6,26 + 5,52 1 m2/s2 = 425,78 m2/s2. und für die Pumpeneffektivleistung P = (130/ 3600) 1000 . 425,78 = 15,375 kW, Die Standardabweichungen für die Größe m ergibt sich aus: 2 2 V 0 ,02312 0 ,0012 0 ,023 s m V Die Berechnung der Standardabweichung für die Größe Y ist etwas komplizierter, da sie sich aus mehreren Einzelgrößen zusammensetzt. Zunächst werden die Standardabweichungen für Yp, Yv und Yz berechnet: p sYp I pI 2 p II p II 2 2 0 ,0328 2 0 ,0072 2 0 ,0012 0 ,03285 Zur Bestimmung der Standardabweichung für Yv ist zuerst die Standardabweichung für die ermittelten Geschwindigkeiten auszurechnen, Bei dem Messfehler in der Geschwindigkeitsbestimmung ist zu berücksichtigen, dass der Rohrleitungsdurchmesser nicht genau der Nennweite entspricht. Wegen 4 V v 2 d 2 2 ergibt sich aus der Ableitung von V 2 nach dV 2 V der Faktor 2 und -4 aus der Ableitung von d nach dd - 4 d-5 der Faktor 4, wobei der Exponent und das Vorzeichen unberücksichtigt bleiben. Dann ist svII 2 2 V d 2 2 s vI 2 4 2 0 ,0231 4 0 ,008 0 ,03638 d V sYv svI svI 2 0 ,03638 2 0 ,05144 2 2 sYz 0 ,002 entsprechend der Annahme Aus den Einzelstandardabweichungen lässt sich nun die für die spezifische Förderarbeit Y berechnen. Y p sY Y 2 Y Y v z Y Y 2 2 2 2 2 Yp Yv Yz sYv sYz sYp Y Y Y 2 2 2 413 6 ,26 6 ,25 0 ,0328 0 ,05144 0 ,002 0 ,03187 425 ,78 425 ,78 425 ,78 18 Y m 2 2 sP 0 ,03187 0 ,0231 0 ,039 Y m 2 2 Der wahre Wert für die spezifische Förderarbeit liegt also im Bereich 412.2 m2/s2 ≤ Y ≤_439.3 m2/s2 und der für die Pumpeneffektivleistung im Bereich 14,77 kW ≤ P ≤ 15,98 kW. Die hier durchgeführte Prozedur müsste nun auf mehrere Betriebspunkte erweitert werden, um die Messunsicherheit der gesamten Pumpenkennlinie zu ermitteln. Mehrere Messungen beim gleichen Betriebspunkt machen das Messergebnis sicherer. Beispielsweise würden n = 10 Messungen bei einer geforderten statistischen Sicherheit P = 95% für den Faktor t = 2,26 und nach Formel 2.10 für den Vertrauensbereich V = 0,715 · s ergeben. Damit liegt der Vertrauensbereich für die spezifische Förderarbeit im Bereich 416.15m2/s2 ≤ Y ≤ 435.41 m2/s2 und für die Effektivleistung im Bereich 14,95 kW ≤ Peff ≤ 15,8 kW 19 3 Klassische Messverfahren: Sonden für Geschwindigkeit, Massen- und Volumenstrom, Druck und Temperatur 3.1 Der Begriff des Sensors 3.2 Einteilung der Sensoren 3.2.1 Passive und aktive Sensoren 3.2.2 Nach Verwendungszweck 3.2.3 Einteilung nach der Messgröße 3.2.4 Virtuelle Sensoren 3.3 Sonden für ausgewählte Messgrößen 3.3.1 Messung der Strömungsgeschwindigkeit 3.3.1.1 Einführung 3.3.1.2 Zeitmessung einer Wegstrecke 3.3.1.3 Staudruckmessung 3.3.1.4 Schalenkreuz- und Flügelradanemometer 3.3.1.5 Schallmessverfahren 3.3.1.6 Weitere Messverfahren 3.3.2 Messung des Druckes 3.3.2.1 Drucksensortypen 3.3.2.2 Unterteilung nach physikalischen Effekten 3.3.3 Messung der Temperatur 3.3.3.1 Arten von Temperatursensoren 3.3.3.2 Bimetallthermometer 3.3.3.3 Pyroelektrischer Sensor 3.3.3.4 Thermoelement 3.3.3.5 Widerstandsthermometer 3.3.4 Messungen in Mehrphasenströmungen 3.3.4.1 Mittlere Phasengeschwindigkeiten und Turbulenz 3.3.4.2 Blasengrößenverteilung 3.3.4.3 Gasgehalt 3 Klassische Messverfahren: Sonden für Geschwindigkeit, Massen- und Volumenstrom, Druck und Temperatur 3.1 Der Begriff des Sensors Ein Sensor (von lateinisch sentire, "fühlen", "empfinden"), (Messgrößen-)Aufnehmer oder (Mess-)Fühler ist ein technisches Bauteil, das bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften (z.B.: Wärmestrahlung, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Schall, Helligkeit oder Beschleunigung) und/oder die stoffliche Beschaffenheit seiner Umgebung qualitativ oder als Messgröße quantitativ erfassen kann. Signalverarbeitung: Herr Bordás Bild 3.1: Messkette eines Sensorsystems 20 3.2 Einteilung der Sensoren 3.2.1 nach Auflösung: o Temporale Auflösung: Zeit zwischen zwei Messungen. o Geometrische Auflösung: Räumliche Auflösung, d.h. Größe der aktiven Sensorfläche im Verhältnis zum Gesamtquerschnitt nach Baugröße und Fertigungstechnik nach ihrer Wirkungsweise (passive und aktive Sensoren) → 3.2.1 nach Verwendungszweck → 3.2.2 nach der Messgröße → 3.2.3 Passive und aktive Sensoren 3.2.2 nach Verwendungszweck Prinzip Art Einflussgröße Realisierung Messgröße Seebeck-Effekt aktiv Temperatur Thermoelement Temperatur Photoeffekt aktiv Strahlung Photoelement Temperatur Widerstandsänderung passiv Temperatur Temperaturfühler Temperatur Widerstandsänderung passiv Dehnung Dehnungsmessung Druck Piezo-Effekt aktiv Kraft Drucksensor Druck Staudruck aktiv Druck Druckdifferenzsensor Geschwindigkeit Wärmeabgabe passiv Temperatur Lichtbrechung aktiv Brechungsindex Optische Sonde Phasenanteil Änderung von Widerstand/Kapazität aktiv El. Widerstand/ Kapazität Phasenanteil Hitzdrahtanemometer Geschwindigkeit Impedanzmesssonde Tab. 3.1: Sensorprinzipien 3.2.3 Einteilung nach der Messgröße 3.2.4 Virtuelle Sensoren 21 3.3 Sonden für ausgewählte Messgrößen 3.3.1 Messung der Strömungsgeschwindigkeit 3.3.1.1 Einführung Re vd υ (3.1) Bild 3.2: Beispiel für den zeitlichen Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit Bild 3.3: Zeitlicher Verlauf der Strömungsgeschwindigkeit mit eingetragenen Einzelmessungen u(t) u u' (t) (3.2) Bild 3.4: Schwankung der Strömungsgeschwindigkeit um den Mittelwert q u2 (t) (3.3) 22 Tu 1 u0 1 2 u (t) v 2 (t ) w 2 (t) 3 (3.4) Mit u 0 als mittlere Bezugsgeschwindigkeit, i.a. die Hauptanströmgeschwindigkeit. Mittelwert: u n u i 1 mit: (3.5) i i = Laufindex, ui = i - ter Einzelmesswert n = Anzahl der Werte und die Intensität der Fluktuationen: 2 1 n u i u u n 1 i 1 2 mit: u i u ui i - ter Schwankungswert Bild 3.5: Bezeichnungen am Geschwindigkeitsprofil (3.6) 23 Bild 3.6: Geschwindigkeitsverteilung einer turbulenten Strömung im glatten Rohr bei verschiedenen Reynoldszahlen (nach Nikuradse) v/vmax = (1 - r/R)1/n, n = n (Re) (3.7) v/vmax entspricht u/U in Bild 3.7. Bild 3.7: Überprüfung n = f(Re) Tabelle 3.2: n = f(Re) 24 V v A R R r 0 r 0 v( r ) dA 2 v( r ) r dr V 2 v R2 (3.8) R v( r ) r dr (3.9) r 0 Dann ist das Verhältnis v v max 2 R2 v 2 r dr v R2 r 0 max R 1 n r 1 r 0 R r dr R (3.10) Nach partieller Integration: v vmax 2 n2 2 n 1 n 1 (3.11) Wir suchen nun die Stelle, an der die lokale Geschwindigkeit der mittleren entspricht: v v max v v max r 1 R 2n r 1 R n 12 n 1 2 n 7 8 9 10 1 n (3.12) 1 n (3.13) v v max r R( v v ) 0,816 0,836 0,852 0,865 0,758 0,760 0,762 0,763 Tabelle 3.3: Bestimmung von v aus der maximalen oder lokalen Geschwindigkeit Mittelwertbildungen der Geschwindigkeit an Strömungsmaschinen: - volumetrisch (→ Kontigleichung, Erhaltung der Masse) - impuls (→ Impulssatz) - energetisch (→ Energiesatz) 25 Bild 3.8: Bestimmung von Mittelwerten in einem Messquerschnitt Tabelle 3.4: Formeln zur Berechnung von Mittelwerten von Strömungsgrößen (gültig für inkompressible stationäre Strömung) a) Volumenstrom, Massenstrom [kg/s] Erhaltungssatz Gemittelte Strömungsgrößen ρ v A ρ v dA ρV m n n A vn 1 v n dA A Nur zur Berechnung der Durchsatzkomponente b) Impulsstrom m kg s s N Erhaltungssatz Gemittelte Strömungsgrößen v I ρ v n A ρ v v n dA v I m 1 v v n dA V 1 p p I p dA AA pI A p dA A vI Zur Konstruktion der Geschwindigkeitsdreiecke (Impulsdreiecke) oder zur Berechnung von Kräften, insbesondere bei Zweiphasenströmungen in einer Kreiselpumpe m 2 kg Nm W 2 s s s c) Energiestrom Erhaltungssatz vE v2 p pE 2 ρ m ρ 2 ρ v n dA A 2 Gemittelte Strömungsgrößen 2 vE 1 v2 v n dA 2 2 V A pE 1 p v n dA ρ ρ V Z.B. zur Berechnung der spezifischen Stutzenarbeit, aber nicht zur Konstruktion der Geschwindigkeitsdreiecke 26 3.3.1.2 Zeitmessung einer Wegstrecke . (3.14) . (3.15) 3.3.1.3 Staudruckmessung Bild 3.9: links: Pitotrohr rechts: Gesamtdrucksonde (Grenzschicht) v 1.1.1 Bild 3.10: Prandtl`sches Staurohr links: Messprinzip und Druckanteile rechts: gebräuchliche Ausführung Dichte (3.16) 27 Bei kompressibler Strömung gilt: v (soll beim Praktikumsversuch 3 überprüft werden.) κ 1 pd κ 2κ R T 1 1 κ 1 p St (3.17) ρ p v2 2 Bild 3.11a: Flugzeugpitotrohr (mechanische Variante) Bild 3.11b: Pitotrohr mit Windrichtungserfassung Bild 3.12: 3-Loch-Zylindersonde 28 Bild 3.13: Druckverteilung am Kreiszylinder Bild 3.14: 5-Loch-Kugelsonde Bild 3.15: Miniatur-Staudrucksonde 29 Bild 3.16: Schalensternanemometer Bild 3.17: Flügelradanemometer (große Ausführung) Ausführungsbeispiel: Messbereich: +0.6 ... +40 m/s Genauigkeit: ±(0.2 m/s +1.5% v.Mw.) Auflösung: 0.1 m/s - Direkte Anzeige des Volumenstroms - Punktuelle oder zeitliche Mittelwertbildung - Max-/Min-Werte - Hold-Taste zum Festhalten des Messwertes - Display-Beleuchtung - Auto-Off Funktion Bild 3.18: Flügelradanemometer (klein) 3.3.1.4 Schallmessverfahren Bild 3.19: Ultraschallmessgerät 30 31 3.3.1.5 Weitere Messverfahren 3.3.2 Messung des Druckes 3.3.2.1 Drucksensortypen Passivdrucksensoren Relativdrucksensoren Absolutdrucksensoren Differenzdrucksensoren. 3.3.2.2 Unterteilung nach physikalischen Effekten Bild 3.20: Digitaler piezoresistiver Sensor für Absolutdruckmessungen Piezoelektrischer Drucksensor Pirani-Drucksensor Frequenzanaloge Drucksensoren Drucksensor mit Hallelement Kapazitiver Drucksensor Induktiver Drucksensor Marktübliche Drucksensoren nicht kompensierten Drucksensoren (z.B. normale Brückenschaltungen) analoge jedoch kalibrierte Sensoren (z.B. kalibrierte Brückenschaltung) digitale, kalibrierte und linearisierte sowie temperaturkompensierte Drucksensoren Restriktionen bei der Applikation 32 3.3.3 Messung der Temperatur (siehe auch Anleitung zum Versuch 1) 3.3.3.1 Arten von Temperatursensoren Bauteile, die ihren Widerstand verändern: Heißleiter verringern ihren Widerstand bei Temperaturerhöhung. Kaltleiter erhöhen ihren Widerstand bei Temperaturerhöhung. o Platin-Temperaturfühler mit z.B. 100 Ohm Widerstand bei 0°C (PT100) oder 1000 Ohm (PT1000), nahezu temperaturlinearer Widerstandsverlauf o Keramik-Kaltleiter weisen bei einer materialspezifischen Temperatur einen starken Widerstandsanstieg auf. Bauteile, die direkt ein verarbeitbares elektrisches Signal liefern: integrierte Halbleiter-Temperatursensoren (Festkörperschaltkreise) liefern o einen zu ihrer Temperatur proportionalen Strom o eine zu ihrer Temperatur proportionale Spannung o ein temperaturabhängiges digitales Signal weitere Verfahren: Wärmefühler mit Schwingquarz als Messelement. Thermoelemente pyroelektrische Materialien Pyrometer mechanisch arbeitende Temperaturschalter Curie-Effekt-Temperatursensoren faseroptische Temperatursensoren (Raman-Effekt). 3.3.3.2 Bimetallthermometer Bild 3.21: Prinzipaufbau eines Bimetallthermometers Bild 3.22: Zeigerthermometer mit spiralförmigem Bimetallstreifen 3.3.3.3 Pyroelektrischer Sensor 3.3.3.4 Thermoelement Bild 3.23: Schaltsymbol des Thermoelements 33 Bild 3.24: Thermoelement (schematische Darstellung) Seebeck-Effekt: 3.3.3.5 Widerstandsthermometer (3.18) k = thermoelektrischer Koeffizient des Metalles, ΔT = TMess − TVergleichstemperatur (3.19) Tabelle 3.5: Werte für verschiedene gängige Widerstandsthermometer 34 Heißleiter (auch NTC-Widerstände oder NTC-Thermistoren) (engl. Negative Temperature Coefficient) (leiten den Strom besser bei höheren Temperaturen). Bild 3.25: Schaltzeichen eines NTCs Bild 3.26: Heißleiter in Perlen-Bauform (3.20) (Kelvin) (3.21) RH - Widerstand in Ω bei der Temperatur T RN - Nennwiderstand in Ω bei Nenntemperatur TN T - Betriebstemperatur in K TN - Nenntemperatur in K EA - Aktivierungsenergie kB - Boltzmannkonstante Das Temperatur-Widerstandsverhalten eines NTC lässt sich auch durch die Steinhart-HartGleichung beschreiben: (3.22) Bild 3.27: Heißleiter (NTC-Widerstände) zur Einschaltstrombegrenzung, rechts: URDOX-Widerstand 35 Bild 3.28: Schaltzeichen eines Kaltleiters Bild 3.29: PTC-Sicherungen Der Kaltleitereffekt Kaltleiter, deren Widerstand linear mit der Temperatur ansteigt Kaltleiter auf Keramikbasis mit einem nicht-linearen Widerstandsverlauf Kaltleiter auf Polymerbasis mit einem nicht-linearen Widerstandsverlauf Temperatur-Widerstands-Kennlinie Bild 3.30: Charakteristische Kennlinie eines Kaltleiters (3.23) R - Widerstand in Ω bei der Temperatur T R0 - Nennwiderstand in Ω bei Nenntemperatur T0 T - Betriebstemperatur T0 - Nenntemperatur b - Materialkonstante in K-1 36 3.3.4 Messungen in Mehrphasenströmungen 3.3.4.1 Mittlere Phasengeschwindigkeiten und Turbulenz Bild 3.31: Methoden zur Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit 3.3.4.2 Blasengrößenverteilung Bild 3.32: Übersicht über Messverfahren der Blasengrößenverteilung 37 Bild 3.33: Blasendetektor (Beispiel 1) Bild 3.34: Blasendetektor (Beispiel 2) Beim Dieselmotor wird die optische Sonde in die Glühstiftbohrung eingesetzt 3.3.4.3 Gasgehalt Bild 3.35: Übersicht über Verfahren zur Messung des Gasgehalts in Gas-FlüssigkeitsStrömungen 4 Geschwindigkeitsmessung in einer turbulenten Strömung mittels Hitzdrahtanemometrie, Temperaturkompensation, Richtungsempfindlichkeit 8. November 2012 Geschwindigkeitsmessung in einer turbulenten Strömung mittels Hitzdrahtanemometrie Messtechnik Vorlesung How to measure turbulence with hot-wire anemometers 8. November 2012 - a practical guide |1 8. November 2012 Motivation - Turbulenz Die Hitzdrahtanemometrie ermöglicht • die Messung der lokalen Geschwindigkeit und • der sehr feinskaligen Fluktuationsgeschwindigkeiten. Der Student soll in der Lage sein (Praktikum), • ein CTA-Setup festzulegen • Messungen zur Bestimmung grundlegender turbulenter Eigenschaften auszuführen, • die notwendigen Vorbereitungen zu treffen • die Datenerfassung und -auswertung durchzuführen. • Fehler einzuschätzen. |2 8. November 2012 CTA-Grundlagen - Wärmeübergang Charakteristik eines Hitzdraht-Sensor-Elementes • Strom fließt durch einen Draht → Wärme (I 2 RW ). • erzeugte Wärme = Wärmeabgabe (konvektiv) • Geschwindigkeitsänderung → Änderung der Drahttemperatur • neues Gleichgewicht mit der Umgebung Wärmeabgabe des Drahtes abhängig von: • Geschwindigkeitsvektor, • Temperaturbeaufschlagung, • physikalischen Eigenschaften / geometrischer Form (Draht), • Strömungsmedium. |3 8. November 2012 Dynamische Charakteristik, Grenzfrequenz Reaktion des Hitzdrahtes • instationäre Wärmebilanzgleichung • thermische Trägheit, Fluktuationen gedämpft • Kompensationen mit Hilfe der Elektronik notwendig • Konstant-Temperatur-Anemometer • Erhöhung der Grenzfrequenz auf das bis zu 1000-fache [1,2]. Kalibrierung • Spannung - Geschwindigkeit • Potenzgesetzbeziehung • Einflussgrößen: Re, Nu und Pr [3] |4 8. November 2012 Grundlegende Gleichung Governing equation: Consider a thin heated wire mounted to supports and exposed to a velocity U. Für einendQ dünnen erwärmten i W = Qder + einer Draht, Geschwindigkeit dt ausgesetzt wird W = power generated by Joule heating W = I2 Rw , recall Rw = Rw(Tw) dQi Q = heat transferred to surroundings W =Q + stored in wire Qi = CwTw =thermal energy dt Cw = heat capacity of wire Tw = wire temperature Abbildung: Sensor W characteristics Energie, die durch Erwärmung Static –stationary heat transfer: Heat storage wire is zero: W = I 2 Rwin the wobei Rw = Rw (Tw ) entsteht 2 W (Twdie - T0Umgebung ) Q = Q = I R = hAan abgeführte Wärme or Nu: Draht Qreplacing = Cw Th wwith im i gespeicherte thermische Energie A C des Drahtes I wRw = Nuk f (TWärmekapazität w - T0 ) d 2 T Drahttemperatur h =wfilm coefficient of heat transfer A = heat transfer area |5 8. November 2012 Statische Charakteristiken - stationärer Wärmeübergang Die Wärmespeicherung im Draht ist Null: W = Q = I 2 Rw = hA(Tw − T0 ) oder wenn h durch Nu ersetzt wird: I 2 Rw = h A d kf Nu A Nukf (Tw − T0 ) d Film-Koeffizient des Wärmeübergangs Wärmeübertragungsfläche Drahtdurchmesser Wärmeleitfähigkeit des Fluids dimensionsloser Wärmeübergangskoeffizient |6 8. November 2012 Charakterisierung der Dynamik - Frequenzgrenze: Den Wärmespeicher-Term hinzu addiert zur stationären Wärmeübertragungsgleichung ergibt dTw I 2 Rw = (Rw − R0 )(A + BU n ) + Cw dt oder Tw ausgedrückt durch Rw und den Wärmeübergangskoeffizienten α Cw dRw α0 R0 dt Diese Differentialgleichung hat die Zeitkonstante τ : I 2 Rw = (Rw − R0 )(A + BU n ) + τ= Cw α0 R0 (A1 + B1 U n − I 2 ) Das Frequenzlimit (3 dB Amplitudendämpfung) 1 fcp = 2πτ |7 8. November 2012 Sondenkonstruktion Abbildung: Sondenaufbau |8 prongs embedded in a ceramic tube. Gold-plated probes have plated wire ends in order to minimise prong effects. 8. November 2012 Die räumliche Auflösung Spatial resolution: Hot-wire resolution lx in streamwise direction: ...des Hitzdrahtes in Strömungsrichtung lx beträgt: U mean lx = 2 f cp [5]. Umean = velocity Umean =lxmean 2fcp fcp = frequency limit High spatial resolution at high bei velocity Hohe räumliche Auflösung requires high bandwidth hoher Geschwindigkeit erfordert eine große Bandbreite. Directional sensitivity: Abbildung: Räumliche Auflösung Finite wire response includes yaw and pitch Beispiel:Sensitivity Bei 50 m/s [24], [29].:und Frequenzgrenze Strömungsrichtung. 2 2 U (a ) = U (0 ) (cos 2 a + k 2 sin 2 a ) 2 2 U (q ) = U (0 ) (cos 2 q + h 2 sin 2 q ) θ=0 a=0 von 25 kHz: 1 mm in |9 8. November 2012 ean velocity ency limit Richtungsempfindlichkeit (2/3-D Sonden) [4,5] al resolution at high velocity gh bandwidth 2 Ueff = Ux2 + k 2 Uy2 + h2 Uz2 al sensitivity: e response includes yaw and pitch y [24], [29].: ( U (0 ) (cos ) q) U (0 ) cos 2 a + k 2 sin 2 a 2 2 2 2 q + h sin 2 θ=0 a=0 sponse in 3-D flows: 2 2 2 U x + k 2U y + h 2U z U(α)2 = U(0)2 (cos2 α + k 2 sin2 α), mit θ = 0 tual velocity in the flow fective50cooling velcoity U(θ)2 = U(0)2 (cos2 θ + h2 sin2 θ), mit α = 0 alculated from velocity calibration) | 10 8. November 2012 Koordinaten im Vergleich zum Fahrzeug | 11 Page 1/1 8. November 2012 Blockschaltbild eines CTA | 12 8. November 2012 1. SELECTING MEASUREMENT EQUIPMENT Auswahl des Equipments 1.1 Measuring chain Abbildung: Typisches CTA-Equipment Fig. 1. Typical CTA measuring chain. The measuring equipment constitutes a measuring chain. It consists typically of a Probe with Probe support and Cabling, a CTA anemometer, a Signal Conditioner, an A/D Converter, and a Computer. Very often a dedicated Application soft-ware for CTA setup, data acquisition and data analysis is part of the CTA anemometer. A traverse | 13 8. November 2012 Auswahl des Equipments Abbildung: Typisches CTA-Equipment | 14 8. November 2012 Sondenauswahl ...richtet sich nach: • dem Strömungsmedium • der Anzahl der zu messenden Geschwindigkeitskomponenten • dem erwarteten Geschwindigkeitsbereich • der Größen, die gemessen werden sollen (U, τ usw.) • der erforderlichen räumlichen Auflösung • der Turbulenzintensität und Frequenz der Geschwindigkeitsschwankungen • den Temperaturverhältnissen • der Verschmutzungsgefahr • den räumlichen Bedingungen um den Messpunkt herum (freie Strömung, Grenzschichtströmung, räumliche Beschränkungen) | 15 8. November 2012 Schnelleinstieg in die Sondenauswahl 1 Quick guide to probe selection Free and Confined Flows Type of flow 1-Dimensional Uni-directional Medium Recommended Probes Gas Single sensor Wire Single sensor Fiber, thin coat. Wedge-shaped Film, thin coat. Conical Film, thin coat. Single sensor Fiber, heavy coat. Wedge-shaped Film, heavy coat. Conical Film, heavy coat. Split-fibers, thin coat. Split-fibers, heavy coat. Liquid Bi-directional 2-Dimensional One Quadrant Gas Liquid Gas Liquids Half Plane Full Plane Gas Liquids Gas Liquids 3-Dimensional One Octant(70° Cone) 90° Cone Full Space Wall Flows (Shear Stress) Type of flow 1-Dimensional Unidirectional Gas X-array Wires X-array Fibers, thin coat. V-wedge Film, thin coat. X-array Fibers, heavy coat. V-wedge Film, heavy coat. Split-fibers, thin coat. Split-fibers, heavy coat. Triple-split Fibers, thin coat. X-array Wire, flying hot-wire Triple-split Fibers, special Liquids Gas Liquids Gas Tri-axial Wire Tri-axial Fiber, thin coat. Tri-axial Fiber, Special Slanted Wire, rotated probe Slanted Fiber, heavy coat. Omnidirectional Film Medium Recommended Probes Gas Flush-mounting Film, thin coat. Glue-on Film, thin coat. Flush-mounting Film, heavy coat. Glue-on Film, special Liquids | 16 8. November 2012 Drahtsonden Miniaturdrähte mit Goldummantelung • Für Anwendungen in Luft • Für Anwendungen in Luft • Tu bis zu 5-10% • Tu bis hin zu 20-25% • höchster Frequenzgang • Frequenzgang ist dem von • können repariert werden • am häufigsten angewendet Miniatursonden unterlegen • können repariert werden | 17 8. November 2012 Fiber-Filmsonden mit dünnem Quartz-Überzug mit stabilem Quartz-Überzug • Für Anwendungen in Luft • Für Anwendungen in Wasser • Frequenzgang ist dem von • Frequenzgang ist dem von Drähten unterlegen • robuster als Drahtsonden • für weniger reine Luft • können repariert werden Miniatursonden unterlegen • können repariert werden | 18 8. November 2012 Fibersonden mit dünnem Quartz-Überzug mit stabilem Quartz-Überzug • Für Anwendungen in Luft • Für Anwendungen in Wasser • niedrige bis moderate • robuster als Fibersonden Fluktuationsfrequenzen • am robustesten CTA-Sondentypen • für noch weniger reine Luft • können nicht repariert werden • können nicht repariert werden | 19 8. November 2012 Eindrahtsonden normale Eindrahtsonden Für eindimensionale beliebig gerichtete Strömungen. Verschieden angeordneten Haltestiften, die es erlauben, den Fühldraht genau senkrecht und die Stifte parallel zur Strömung auszurichten. schräg angeordnete Eindrahtsonden (45◦ ) Für dreidimensionale stationäre Strömungen, bei denen der Geschwindigkeitsvektor innerhalb eines Kegels von 90◦ auftritt. Während der Messungen muss die Sonde gedreht werden. | 20 8. November 2012 Zweidrahtsonden X-Draht-Sonde Für zweidimensionale Strömungen mit einem Geschwindigkeitsvektor innerhalb von ±45◦ bezüglich der Sondenachse. Split-Fiber-Sonde Für zweidimensionale Strömungen mit einem Geschwindigkeitsvektor innerhalb von ±90◦ bezüglich der Sondenachse. Die kreuzweise räumliche Auflösung beträgt 0,2 mm und ist für Scherschichten besser geeignet als X-Draht-Sonden. | 21 8. November 2012 Dreidrahtsonden Dreiachsige Sonde Für zweidimensionale Strömungen, mit einem Geschwindigkeitsvektor innerhalb eines Kegels von 70◦ Öffnungswinkel um die Sondenachse. Die räumliche Auflösung ist durch eine Kugel mit einem Durchmesser von 1,3 mm definiert. Dreifach-Split-Filmsonde Für vollständig umkehrbare zweidimensionale Strömungen mit einem akzeptierten Winkel von ±180◦ . | 22 8. November 2012 Auswahl des Equipments Abbildung: Typisches CTA-Equipment | 23 8. November 2012 CTA-Anemometer CTA für Forschungszwecke (Streamline) • typische Bandbreite: 100-250 kHz (max. 400 kHz). • typisches Rauschen: 0,005% (bei 0,1%@10 kHz). • typische Drift: 0,5µV/◦ C (Verstärkereingang) CTA-Brücke • 1:20-Brücke für allgemeine Zwecke bei Anwendung in Luftströmungen bei einer Bandbreite bis etwa 250 kHz. • 1:20-Brücke für allgemeine Zwecke bei hoher Brückenleistung und Anwendung in Wasserströmungen. • 1:1-symmetrische Brücke für Bandbreiten bis 400 kHz oder für lange Sondenkabel bis zu 100 m (reduziert auf 50 kHz). | 24 8. November 2012 Auswahl des Equipments Abbildung: Typisches CTA-Equipment | 25 8. November 2012 Signalaufbereitung - Auswahl Offset: • sollte den Eingangsbereich des A/D-Wandlers überdecken, • Praxis: den Bereich des CTA-Ausgangsignals (z.B. 0-5 V) Verstärkung: • verbessert die Auflösung des A/D-Wandlers • Verstärkung von 16: 12→16-bit-Wandler Hochpassfilter: • beseitigt den Gleichanteil des Signals • zum Entfernen geringer Frequenz-Fluktuationen Tiefpassfilter: • beseitigt elektronisches Rauschen und beugt dem Aliasing vor • sollte so steil wie möglich sein | 26 8. November 2012 Auswahl des Equipments Abbildung: Typisches CTA-Equipment | 27 8. November 2012 Auswahl des A/D-Wandlers Anzahl der Kanäle • Anzahl der CTA-Kanäle • plus zusätzliche Kanäle für Temperatur- und andere Messungen Input-Bereich • mindestens den Spannungsbereich des CTA überdecken • 0-10 V für die meisten Anemometer und Anwendungen Input-Auflösung • erforderliche Auflösung der Daten... • 12-bit-Wandler: Auflösung von 0,025%. | 28 8. November 2012 Auswahl des A/D-Wandlers Sampling-Rate • mehr als zweimal so hoch sein wie die maximale Frequenz in der Strömung • wird durch die Anzahl der im Gebrauch befindlichen Kanäle n reduziert • Ein 100 kHz Wandler deckt die meisten niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten ab (<100 m/s). Simultanaufnahme • zur Korrelation zwischen schnell aufgenommenen Kanälen (z.B. Reynolds´sche Schubspannung) Externe Triggerung • für Messungen, die einem bestimmten Ereignis zugeordnet werden sollen | 29 8. November 2012 Auswahl des Equipments Abbildung: Typisches CTA-Equipment | 30 converted into engineering units and reduced to relevant statistical quantities: moments, 8. November 2012 spectra etc. Application software for manually operated anemometers is also available. Except for the anemometer and calibrator drivers, they have by and large the same functionality as the advanced packages. Note: It is highly recommended to use professional CTA application software when at all Abbildung: Screenshot mittime Programmteilen (links) und einem E(t)-Verlauf possible in order to reduce the and costs it otherwise takes to start up. In special cases, where the CTA is part of a large measurement system with input from many other types of instruments including the control of windtunnels and traverses, it may be worthwhile | 31 8. November 2012 Traversiervorrichtung Auswahl Achsen Die Anzahl und die Längen hängen vom Experiment ab Schrittweite Die lineare Auflösung sollte ausreichend sein. Kommerzielle Vorrichtungen haben eine Schrittweite kleiner 0,01 mm und eine Wiederholgenauigkeit von ±0,1 mm Steuerung Automatische Traversiervorrichtung von CTA-Anwendersoftware gesteuert | 32 8. November 2012 | 33 Kalibrierung Kalibriervorrichtung zugehörige Kalibriervorrichtung Geschwindigkeitsbereich Genauigkeit Zusatzausstattung von wenigen cm/s bis zu einigen 100 m/s. typischerweise ±0,5% vom Messwert, oberhalb 5 m/s. Richtungskalibrierungen von Mehrdrahtsonden Windkanal mit Pitotrohr Geschwindigkeitsbereich Genauigkeit von ca.2 m/s bis zu typischerweise 50 m/s. typischerweise ±1,0% vom Messwert, oberhalb 5 m/s (abhängig vom Druckmessgerät, starke Abnahme bei kleineren Geschwindigkeiten. 8. November 2012 Versuchsplanung • Was soll gemessen werden? Welche physikalischen Variablen, welche statistischen Funktionen werden benötigt? Darstellung? • Sensoren: Messempfindlichkeit, potentielle Probleme • Die zu erwartenden Ergebnisse vorher abschätzen, eventuell Testmessungen (auch mit anderen Geräten) durchführen. • Den Messaufbau zusammenstellen. • Bestimmung der optimalen Datenrate, der Messzeit und der Anzahl der erforderlichen Messwerte. • Die Funktion des Messsystems bei variierenden Parametern überprüfen. Ist das System unempfindlich gegen kleine Änderungen im Messbereich, Verstärkung usw.? • Ergebnisse online anzeigen, es kann Veränderungen geben z.B. der Temperatur, oder anderer Bedingungen während der Traversierung. | 34 8. November 2012 Checkliste • Festlegung der Größen, die zu messen sind • Momente höherer Ordnung, Frequenzverteilung, Wirbelgrößen • Festlegung der Verteilung der Messpunkte • Einpunktmessung, Profil (Traversierung), an mehreren Punkten • Auswahl des Equipments und der Software • Strömungsmedium, Dimensionen, zu messende Größen, usw. • Festlegung des Versuchsablaufs • Art des Strömungsfeldes, Datenauswertung • Festlegung der Datenanalyse auf der Grundlage von • erforderlichen Ergebnissen gegenüber gemessenen Ergebnissen • Setup des Equipments und der Datenverarbeitung | 35 8. November 2012 Schritt-für-Schritt-Anleitung Hardware-Setup 1 Festlegung des Überhitzungsgrades. 2 Messung der vorliegenden Temperatur, wenn Temperaturänderungen zu erwarten sind. 3 Falls notwendig, Test der Ansprechempfindlichkeit des Systems mit einem Rechteckwellentest 4 Festlegung des Tiefpass-Filters Geschwindigkeitskalibrierung 5 Beaufschlage die Sonde mit einer Reihe von bekannten Geschwindigkeiten und lege die Übertragungsfunktion fest. | 36 8. November 2012 Richtungskalibrierung 6 Nur für 2- und 3-Drahtsonden und nur, wenn hohe Genauigkeit erforderlich ist. Andererseits können die vom Hersteller empfohlenen Gier- und Nickkoeffizienten verwendet werden. Datenumwandlung und Datenreduzierung 7 Die Übertragungsfunktion liefert die Kalibrierung der Geschwindigkeiten 8 Die Aufteilung der Geschwindigkeiten mittels Gier- und Nickkoeffizienten liefert die Geschwindigkeitskomponenten 9 Das Datenauswertungsmodul liefert die reduzierten Daten | 37 8. November 2012 Festlegung des Experimentes 10 Wähle das Hardware-Setup aus. • Option 1: Regelung des Überhitzungsgrades, wenn Temperaturänderungen zu erwarten sind. • Option 2: Konstanthalten des Überhitzungswiderstandes (erfordert Temperaturkompensation wenn Temperaturänderungen auftreten) 11 Sondenbewegung: Festlegung eines Traversier-Gitters Festlegung der Datenerfassung 12 Datenrate und Anzahl der Messwerte | 38 8. November 2012 Testdurchlauf 13 Sonde in der Strömung unterbringen und Messwerte aufnehmen. Überprüfung der reduzierten Daten (mittlere Geschwindigkeit, Standardabweichung usw.) im Vergleich zu erwarteten Werten. Versuchsdurchführung 14 Sonde an den Messort bewegen, Hardwareeinstellungen überprüfen, Sondenspannung messen. Datenumwandlung und -reduzierung 15 Daten einladen und ausgewählte Umwandlungs-/ReduzierungsRoutinen anwenden. | 39 8. November 2012 Präsentation der Daten 16 grafische Darstellung der Daten oder Export. | 40 4.1 Probe mounting and cabling 8. November 2012 | 41 4.1.1 Probe mounting and orientation Sondenmontage und -orientierung The probe is mounted in the flow with the same orientation as it had during calibration. Preferably thewie wirebei perpendicular to the flowinand prongs parallel with the flow. Die Sondewith wird der Kalibrierung, dietheStrömung montiert (Draht senkrecht und Haltestiften parallel zur Strömung). Fig. 2. Probe orientation with respectbezüglich to laboratory coordinate system. Abbildung: Sondenorientierung des Labor-Koordinatensystems Straight probes are mounted with the probe axis parallel with the dominant velocity 8. November 2012 Verbindungskabel 4.1.2 Cabling Abbildung: Vermeidung von Erdungsschleifen und Geräuschaufnahme Fig. 3. Avoiding ground loops and noise pickup. The distance between the probe and the CTA should be kept as small as possible. The standard cable length is 4 meters probe cable plus 1 meter support cable, and this combination should be used if at all possible in order to obtain maximum bandwidth and in order to avoid picking up more noise than need be. If longer cables are necessary, it is important to follow the lengths recommended by the manufacturer for the actual | 42 8. November 2012 4.1.3 Liquid grounding Film probes mounted in liquids may be damaged, if a voltage difference between the sensor film and the liquid builds up by electric charges in the flowing medium. If such charge build up occurs, the insulating quartz coating may break down and the thinfilm will be etched away due to electrolysis. The liquid must therefore be grounded to the anemometer’s signal ground as close to the probe as possible. Erdung bei Messungen in Flüssigkeit Abbildung: Erdung der Flüssigkeit Fig. 4. Grounding of liquid to Signal ground near film probe. 17 | 43 8. November 2012 Konfiguration der CTA-Brücke Standard-CTA-Brücke Brückenverhältnis 1:20 Widerstände in Reihe mit der Sonde: normal 20 Ohm. Diese Brückenkonfiguration kann für die meisten Anwendungen genutzt werden. Symmetrische CTA-Brücke (für wissenschaftliche Zwecke) Brückenverhältnis 1:1. Widerstände in Reihe mit der Sonde: normal 20 Ohm. Diese Brücke wird für sehr niedrige Turbulenzintensitäten empfohlen (typischerweise kleiner 0,1%) oder sehr hohe Fluktuationsfrequenzen (typischerweise über 200-300 kHz), oder wenn lange Kabel zwischen Sonde und CTA benötigt werden. Sie weist ein niedrigeres Rauschen auf und kann auf eine größere Bandbreite abgeglichen werden als der 1:20-Typ. | 44 This bridge is recommended for very low turbulence intensities (typically less than 8. November 2012 0.1%) or very high fluctuation frequencies (typically above 200-300 kHz). Or when long cables between probe and CTA are needed. It has lower noise and can be balanced to a higher bandwidth than the 1:20 bridge. High power CTA bridge (research type anemometers): Hochleistungsbrücke (für wissenschaftliche Zwecke) Bridge ratio 1:20 Resistor in series with the probe: 10 ohms. Brückenverhältnis 1:20 Widerstände Reihe dere.g.Sonde: normal Recommended for high power applicationsin (water at highmit speeds, 1 m/s or above). Probe current is almost doubled (typically 0.8 amps. compared with 0.4-0.5 amps.) 10 Ohm. Empfehlenswert für Hochleistungs-Anwendungen (Wasser bei 1 m/s oder darüber). Der Sondenstrom ist meistens doppelt so groß (typisch 0,8 Ampere Vergleich zu 0,4 - 0,5 Ampere). 4.2.2 Connecting CTA im output to A/D board input channels. is important to follow the manufacturer’s instructions when connecting the CTA Abbildung:It Verbindung zwischen CTA-Ausgang und A/D-Wandler-Eingang output to the A/D board input. Research anemometers where the CTA modules have separate power supplies and common signal ground may be connected single-ended referenced (i.e. with common ground). Dedicated anemometers in separate housings | 45 8. November 2012 Überhitzungsgrad Festlegung der Arbeitstemperatur des Sensors: Rw Sensorwiderstand bei Tw Rw − R0 R0 Widerstand bei T0 R0 Die Temperaturdifferenz Tw − T0 kann berechnet werden aus: Tw − T0 = αa0 , wobei α0 der Wärmeübergangskoeffizient bei T0 ist. a= Abbildung: Einstellung des Überhitzungsgrades | 46 8. November 2012 Brückenausgleich • Messung des Gesamtwiderstandes Rtot bei T0 und Berechnung des Sensorwiderstandes: R0 = Rtot,0 − (Rl + Rs + Rc ) • Auswahl eines geeigneten Überhitzungsgrades a. • a = 0, 8 für Luft (Tue ≈ 220◦ C) • a = 0, 1 in Wasser (Tue ≈ 30◦ C). • Berechnung des Dekadenwiderstandes: Rdec = BR[(1 + a)R0 + Rl + Rs + Rc ] BR: Brückenverhältnis = 20 (in den meisten Fällen) • Einstellen des Dekadenwiderstandes auf Rdec . | 47 8. November 2012 | 48 8. November 2012 Einstellung des Überhitzungsgrades Abhängig vom Temperaturverhalten • Die Temperatur bleibt konstant (Tvar < ±0, 5◦ C): • Überhitzungsgrad wird einmalig eingestellt • Automatic overheat adjust - OFF • Die Temperatur verändert sich (Kalibrierung/Experiment): 1 Einstellung des Überhitzungsgrades: • Der Sondenwiderstand wird gemessen und der Überhitzungsgrad vor der Kalibrierung und vor jeder Messung neu eingestellt. • Automatic overheat adjust - ON. 2 Temperaturkorrektur: • Der Überhitzungsgrad wird einmalig eingestellt. • Die Temperatur wird während der Kalibrierung gemessen und • für die Korrektur der Anemometerspannung benutzt | 49 8. November 2012 Rechteckwellentest - dynamische Brückenabstimmung Durchführung des Rechteckwellentests • Verstärkungsfilter und Verstärkung regulieren, wenn • Anwortfunktion ca. 15% überschwingt; glatt ohne Schwingungen • ∆t bestimmen • auf ca. 3% des Maximalwertes herunterregulieren • Bandbreite des Systems (cut-off frequency) berechnen [6]: fc = 1 C∆t Drahtsonden: C = 1.3, Fiber-Filmsonden: C = 1 Correct Too high gain Too long cable | 50 8. November 2012 Tiefpassfilterung beseitigen; toRauschen remove noiseAliasing andverhindern to prevent higher ing).• Höchste The setting ofbestimmen: the low-pass Frequenz fmax filter relates to • Aufnahmefrequenz wählen: fcutoff = 2fmax • Filtereinstellungen in der Nähe der Aufnahmefrequenz wählen × f max | 51 8. November 2012 igher frequencies if the Nyquist sampling criteria is applied. ergy peak in the power spectrum. Hochpassfilterung ingBereinigung des Signals s used to clean the signal, if FFT spectra calculation is Nur, wenn tSchwankung > trecord , sonst nicht! ignal fluctuates on a timescale longer than the total length of e unwanted high frequencytrecord contributions in an FFT-based • Datenaufnahmelänge wählen ould not be applied. • Hochpass-Aufnahmefrequenz berechnen: f = 5 , trecord. off rd cutoff 2·trecord | 52 8. November 2012 DC-Offset Senkung des Niveaus des CTA-Signals Vorgehensweise • den minimalen Wert Emin des zu messenden CTA-Signals bestimmen • den DC-offset an der Signalbearbeitungseinheit auf Eoffset = Emin stellen Hinweis DC-offsets wenn möglich vermeiden | 53 8. November 2012 Signalverstärkung (Gain) Verbesserung der Auflösung Vorgehensweise • Notwendige Auflösung der Geschwindigkeit ∆U in m/s bestimmen • Mittleren Anstieg der Sonden-Kalibrierkurve in dem interessierenden Geschwindigkeitsbereich bestimmen: E(U2 )−E(U1 ) dE , wobei E(U) ist die CTA-Spannung bei U dU = U2 −U1 • erforderliche Auflösung der Spannung berechnen: dE ∆E = ∆U dU • die Verstärkung G berechnen: AD G = ∆E wobei ∆EAD ist die Auflösung des A/D-Wandlers ∆E , | 54 2012 | It 55 tunnel with for example a pitot-static tube as the velocity8. November reference. keep track of the temperature during calibration. If it varies from calib measurement, it may be necessary to correct the CTA data records for Durchführung variations. der Geschwindigkeitskalibrierung Velocity calibration procedure: Mount the probe in the calibration rig with the same wire-prong orie Abbildung: Referenzmessgeräte für Geschwindigkeitskalibrierung used during the experiment. - Single-sensor probes: with the prongs parallel with the flow. 8. November 2012 | 56 Durchführung der Geschwindigkeitskalibrierung • Kalibriergeschwindigkeitsbereich (Umin , Umax ) wählen • Anzahl der Kalibrierpunkte (min. 10) wählen CTA application software packages contain curve fitting procedures, which • Geschwindigkeitsverteilung (logarithmische empfohlen) wählen correct the voltages and calculates the transfer functions on basis of advanced curve • Geschwindigkeiten mit Hilfe des einstellen fitting methods eliminating the need forReferenz-Messgerätes any data manipulations by the user. • E zusammen mit U (ev. T ) aufzeichen. Curve fitting of calibration data (manual procedure): 8. November 2012 Anpassung mittels Polynom - für sehr gute Anpassungen • U(Ekorr ) darstellen • Trendlinie mit einem Polynom 4. Grades erzeugen: U = C0 + C1 Ekorr + C2 Ekorr 2 + C3 Ekorr 3 + C4 Ekorr 4 Anpassung mittels Potenzgesetz • E 2 (U n ) doppelt logarithmisch darstellen (n = 0.45) • lineare Trendlinie festlegen: → A und B für E 2 = A + B · U n (King’sches Gesetz [3]). • n variieren und Trendlinie wiederholen bis Fehler akzeptabel . . . | 57 8. November 2012 Geschwindigkeitskalibrierung bei X- und 3-Draht-Sonden • Kalibrier-Geschwindigkeitsbereich muss erweitert werden: • hinsichtlich der erwarteten Geschwindigkeits-Limits • → Kurvenanpassung für den gesamten Winkelbereich gilt • Umin,exp und Umax,exp sind Spitzenwerte X-Draht-Sonden 3-Draht-Sonden Umin,cal 0.1 · Umin,exp 0.15 · Umin,exp Umax,cal 1.5 · Umax,exp 1.6 · Umax,exp | 58 8. November | 59c Directional calibration of X-probes requires a rotation unit, where the2012 probe rotated on an axis through the crossing point of the wires perpendicular to the wir plane. Calculation of the yaw coefficients requires that a probe coordinate system defined with respect to the wires (see the sketch below), and that the probe has be X-Draht-Sonden calibrated against velocity. X-probe calibration procedure: Define probe coordinate system (X,Y) with respect to wire 1 and 2 as shown below Mount the probe in the rotating holder oriented as shown above. Abbildung: Winkeldefinitionen im X-Draht-Sonden-Koordinatensystem und Estimate the maximum angle amax , which is expected in the experiment between Kalibrierdaten velocity vector Ua and the probe axis. In most cases amax is selected to =40°. Select the number of angular positions for the calibration. Expose the probe to the middle calibration velocity Udir,cal = 1/2·(Umin,cal+Umax,cal) holder, where the probe axis (X-direction) can be tilted with respect 8.toNovember the flow2012 and| 60 thereafter rotated 360° around its axis. Proper evaluation of the coefficient requires tha a probe coordinate system is defined with respect to the sensor-orientation. Directiona calibration is made on the basis of a velocity calibration. Drei-Draht-Sonden Tri-axial probe calibration procedure: Define a probe coordinate system (normally use the manufacturer’s suggestion): Abbildung: Winkeldefinitionen im 3-Draht-Sonden-Koordinatensystem und and wi Mount the probe in the rotating holder with the probe axis in the flow direction Kalibrierdaten no. 3 in the XZ plane of the calibration unit system, corresponding to a=0. Estimate the maximum angle bmax , which is expected in the experiment between the 8. November 2012 Datenumwandlung • Skalierung der gemessenen CTA-Spannungen (raw signal) • nur bei Verstärkung oder Offset: E = EGa − Eoffset • Temperaturkorrektur • Nur bei Temperaturänderungen • wenn der Überhitzungsgrad nicht korrigiert wurde • Temperaturaufnahme nötig Ecorr = Tw −T0 Tw −Ta 0.5 · Ea • Linearisierung • Nur wenn Datenreduzierung im Amplitudenbereich erforderlich ist • Polynom / Potenzgesetz • Aufteilung in Geschwindigkeitskomponenten • Nur bei X- oder 3-Draht-Sonden | 61 cal1 cal2 cal3 Decomposition of Tri-axial probe voltages V andcoefficients: W: Decomposition with individual yawinto andU,pitch 1, 2 and 3. 8. November 2012 Calculate thecalibration velocitiesvelocities U1 , U2 and in the system (1,2,3)fordefined 3 cal2 ,U Ucal3wire-coordinate using the linearisation functions sensor by the Calculate the Ucal1 U Decomposition ensors the with threeindividual quations: yaw and pitch coefficients: 1, 2 and using 3. Calculate the velocities U1 , U2 and U3 in the wire-coordinate system (1,2,3) defined by the 2 2 2 2 2 2 2 2 Decomposition individual coefficients: k1 using × U 1 the +with Uthree h1 × U 3 yaw = 1and + kpitch × cos 2 54.74 × U cal1 sensors 2 +quations: 1 + h1 Beispiel für 3D-Sonden ( ) (( ) ) )× cos U + k× U+UU = (=1=+(1(1k++kk+ h ++)h× cos × cos .74 ×+Uh ++U× U k +× hU 5454 74 × U× U kh × U 54.74 ×.U U + h + k× U × U+ k+ U U ==(1(1++kk ++hh )×)cos × cos .74 54.×74 U × Uwire probe, the velocities U , U With hthe×kU=0.0225 and , h =1.04 default values for54 a tri-axial Calculate the velocities (1,2,3) by the 22 2 U1 ,22U2 and 2 2U3 in the2 wire-coordinate 2 2 defined 2 system 22 2 2 .74 × U Uk 22 2 ×+ k1k 2+2 h+1 h2 2× cos hk21using ×× U U11the++three Uh21 ×+UU3 3 = =1 +1 + × cos54 54.74 ×calU1 cal 2 ensors quations: Zerlegung: 22 1 21 2 21 2 2 22 1 13 2 21 3 2 2 22 2 22 2 2 2 2 2 2 2 22 1 2 3 3 33 2 2 2 2 3 2 2 2 33 2 1 2 23 22 2 32 1 2 22 32 2 2 3 2 2 2 2 2 cal1 2 2 2 2 2 3 cal cal 2 cal 2 cal 3 2 ( default values ) for a tri-axial wire probe, the velocities U , U With the k =0.0225 and , h =1.04 2 2 2 2 2 2 2 2 nd UU31in +the × U 2 coordinate + k 3 U 32 =system 1 + k 3 becomes: + h3 × cos 2 54.74 × U cal 3 2h3 wire 1 and U3 in2the wire coordinate system becomes: 2 2 default values for a2 tri-axial wire probe, 2 WithGeschwindigkeitskomponente: the k =0.0225 and , h =1.04 U - 0.3477 × U 1 + 0.3544 × U cal 2 + 0.3266 × U cal 3 the velocities U1, U2 1 = and U3 in the wire coordinatecalsystem becomes: U = - 0.3477 × U 2 2 + 0.3544 × U 2 2 + 0.3266 × U 2 2 U 21 = 0.3266 × U calcal21 1 - 0.3477U cal2cal2 2 + 0.3544 × U2calcal33 2 + 0.3544 × U 2 2 UU1 == -00..3266 3477 ×× U cal 2 + 0.3266 × U cal 3 1 U cal 2 cal 1 2 - 0.3477U cal 2 + 02.3544 × U cal 3 U = 0.3544 × U 2 + 0.326632 × U - 0.3477 × U cal 3 2 cal 2 1 U 23 = 0.3266 × U cal 1cal × U cal 3 2 0.3477U cal 2 + 0.3544 2 U 3 = 0.3544 × U cal 1 + 0.32663 × U cal 2 - 0.3477 × U cal 3 2 2 2 U 3 = the 0.3544 U cal 1W+in0.the 32663 × U calcoordinate × U cal 3 Calculate U, V ×and probe system: 2 - 0.3477 2 in Sonden-Koordinatensystem: Calculate the U, V and W in the probe coordinate system: Calculate V and U = the U 1U, × cos 54.W 74in+the U 2probe × coscoordinate 54.74 + Usystem: 3 × cos 54.74 U = U 1 × cos 54.74 + U 2 × cos 54.74 + U 3 × cos 54.74 45 +-UU 2× cos cos5490 V == U-U× 1cos × cos × cos54135 U 3××cos U 54.74 .74 + +U .74 V = -1U 1 × cos 45 - U 22 × cos135 + U 3 3× cos 90 cos 114 . 09 cos 114 . 09 W = U × U × V = -U 1 ×1cos 45 - U 2 × cos135 2 + U 3 × cos 90 - U 3 × cos 35.26 W = -U 1 × cos114.09 - U 2 × cos114.09 - U 3 × cos 35.26 W = -U 1 × cos114.09 - U 2 × cos114.09 - U 3 × cos 35.26 2 1 2 2 | 62 8. November 2012 Datenerfassung CTA-Signal - kontinuierliche analoge Spannung → Digital/Analog-Wandler • Datenrate SR und • Anzahl der Messwerte N N • Zusammen legen sie die Messzeit T = SR fest. Parameter, die die Datenerfassung definieren • Experiment • verfügbares Speichervolumen des Computers • die akzeptable Messunsicherheit • erforderlichen Datenanalyse (zeitgemittelt oder frequenzgemittelt) | 63 acceptable level of uncertainty. Time-averaged analysis, such as mean velocity and rms8. November 2012 Inoforder to process digitally it samples, which can be achieved when the time velocity, requiresitnon-correlated e values digitized by an analoguebetween samples is at least two times larger than the integral time scale of the velocity fluctuations. Spectral analysis requires the sampling rate to be at least two times the occurring fluctuation thehighest sampling rate SR and thefrequency in the flow. The number of samples depends on Zeitgemittelte Auswertung the required uncertainty and confidence level of the results. mpling time as T=N/SR. The xperiment, the required data erwartete Werte abschätzen: U [m/s], Tu [%], T1 [s] Time•avaraged analysis: able computer memory and the Estimate the following expected quantities in the flow: u [%] von der mittleren s, such•asgewünschte mean velocity and rms Messunsicherheit n be achieved when the time velocity U [m/s ] , turbulence U intensity Tu [ %] , and Geschwindigkeit mean und den Vertrauensbereich (1-a) [%] ntegral integral time scale of theT1velocity [ seconds] (see Chapter 10.2). time-scale te Select to be the atauswählen. least two times the wanted uncertainty and confidence level: he number of samples depends on •uncertainty Datenrate berechnen: SR ≤ 2T1 1 u, %, in Umean sults. confidence level (1-a), % • Anzahl der Messwerte berechnen: N = u1 · z2a · Tu Calculate the sampling rate SR: SR £ 2 1 (gives uncorrelated samples) 2T1 Calculate the number of samples N: æ1 æ z N = çç × ç a èu è 2 ö ö ÷ × Tu ÷÷ ø ø 2 za/2 1.65 1.96 2.33 (1-a) % 90 95 98 where za/2 is a variable related to confidence level (1-a) of the Gaussian probability density function p(z). | 64 ainty and confidence level: 8. November 2012 Umean a), % ate SR: Datenrate bei zeitlicher Spektralanalyse ncorrelated samples) Datenrate berechnen: samples•N:Nyquist-Kriterium ö ÷÷ ø /2 basierend (1-a) % einer zu stark mit zfamax auf 1.65 90 abgetasteten (oversampled) Zeitreihe: 1.96 95 SR ≥ 2fmax 2 2.33 98 • auf Grund einer Tiefpassfilter-Einstellung: SR = 2fcutoff Faktorlevel 2,5(1-a) wird beiGaussian einemprobability nicht idealen ble relatedder to confidence of the density • Tiefpass-Filter verwendet, der das Signal bei der cut-off-Frequenz nicht auf Null setzt: SR = 2.5fcutoff me spectral analysis: ate SR: uist critrium with fmax based on e series.), or sed on low-pass filter setup), or (the factor 2.5 adopts to a non- , which does not set the signal to equency [57]). | 65 8. November 2012 Datenanalyse stochastische Natur des CTA-Signal einer turbulenten Strömung → eine statistische Beschreibung des Signals notwendig Die Zeitreihe kann analysiert oder reduziert werden: • im Wertebereich der Amplitude, • der Zeit oder • der Frequenz. Die reduzierten Daten können • in dem Projekt gespeichert, • grafisch dargestellt, • exportiert werden. | 66 8. November 2012 4.11.1 Datenanalyse im Amplitudenbereich Sie liefert Informationen über die Amplitudenverteilung im Signal. Sie basiert auf einer oder mehreren Zeitserien aufim der Grundlage einer einfachen integralen Zeitskala in der Strömung. Datenanalyse Amplitudenbereich Die Zeitserie der Geschwindigkeit enthält Daten eines Sensors, umgewandelt in eine Geschwindigkeitskomponente. Eine einfache Geschwindigkeits-Zeitserie liefert Mittelwerte, mittlere Quadrate und Momente höherer Ordnung. Auf einer einfachen Zeitserie basierende Momente: mittlere Geschwindigkeit: U mean = 1 N ∑U i N 1 Standardabweichung der Geschwindigkeit: ⎛ 1 N 2⎞ U rms = ⎜ ∑ (U i − U mean ) ⎟⎠ ⎝ N −1 1 U Tu = rms Turbulenzgrad: U mean N Schiefe (skewness): S =∑ 1 0.5 (U i − U mean )3 N ⋅σ 3 | 67 ⎛ 1 N (U i − U mean )2 ⎞⎟ U rms = ⎜ ∑ N − 1 1 ⎝ ⎠ U rms Tu = Turbulenzgrad: U mean 0.5 Datenanalyse im Amplitudenbereich N S =∑ Schiefe (skewness): (U i − U mean )3 N ⋅σ 3 1 N K =∑ Flachheit (flatness): (U i − U mean )4 N ⋅σ 4 1 wobei die Varianz σ definiert ist als: ⎛ N σ = ⎜⎜ ∑ 1 ⎝ (U i − U mean )2 ⎞⎟ N −1 0.5 ⎟ ⎠ Die Schiefe ist ein Maß für das Fehlen einer statistischen Symmetrie in der Strömung, während die Flachheit ein Maß für die Amplitudenverteilung ist. 8. November 2012 | 68 8. November 2012 Datenanalyse im Zeitbereich Autokorrelationsfunktion und integrale Zeitskala: Erfordert eine lange Zeitskala x(t), die unter Beachtung des Nyquist-Kriteriums aufgenommen wurde. Autokorrelationsfunktion: Rx (τ ) = lim T →∞ T 1 x(t ) ⋅ (t + τ ) ⋅ dt T ∫0 Integrale Zeitskala: ∞ T1 = ∫ ρ x (τ ) ⋅ dτ 0 wobei der Autokorrelations-Koeffizient definiert ist: ρ x (τ ) = Rx (τ ) . Rx (0) Hinweis: Die Autokorrelation kann mit nichtlinearisierten Rohdaten durchgeführt werden. | 69 39 8. November 2012 Hinweis: Die Autokorrelation kann mit nichtlinearisierten Rohdaten durchgeführt werden. Datenanalyse im Spektralbereich 4.11.3 Datenanalyse im Spektralbereich Die Spektralanalyse kann verwendet werden, um Informationen darüber zu erhalten, wie die Energie des Signals hinsichtlich ihrer Frequenz verteilt ist. Leistungsspektrum der Strömung hinter einem Kreiszylinder Die Analyse kann mit nichtlinearisierten Rohdaten durchgeführt werden, vorausgesetzt, dass das Nyquist-Kriterium eingehalten wurde. Die Genauigkeit des Spektrums hängt von dem | 70 8. November 2012 Störeinflüsse Durch die Strömung • Temperatur - sehr wichtig! • Druck - vernachlässigbar • Druckänderungen • Druckbereich • Zusammensetzung - vernachlässigbar Sensorbedingungen • Verschmutzung - neue Kalibrierung • Sensorstabilität - Empfindlichkeit betrachten • Sensororientierung - Kalibrierung=Messung!!! | 71 8. November 2012 Unsicherheiten bei CTA-Messungen (1) 44 Quelle der Unsicherheit Eingangs größe Δxi Typischer Wert Δxi Relative Ausgangsgröße 1 ⋅ Δyi U 2 ⋅ STDV (100 ⋅ ΔU cal ) Typischer Wert Überdekkungs -faktor Relative StandardUnsicherheit 1 ⋅ Δyi U k 0.02 2 0.01 0.01 2 0.005 1 1 ⋅ ⋅ Δyi k U Kalibriervorrichtung Linearisierung ΔU cal 1% ΔU fit 0.5% A/DAuflösung E AD n 10 volts 1 E AD ∂U ⋅ ⋅ U 2n ∂E 0.0008 3 0.0013 12 bit θ 1° 1 − cosθ 0.0001 5 3 ≈0 Sondenpositionierung 2 ⋅ STDV (100 ⋅ ΔU ) fit | 72 8. November 2012 Unsicherheiten bei CTA-Messungen (2) 45 Quelle der Unsicherheit Eingangs größe Typischer Wert Temperatur änderungen ΔT 1°C Temperatur änderungen ΔT 1°C ΔT 273 Umgebungs -druck ΔP 10kPa Feuchtigkeit ΔPwv 1 kPa P0 P0 + ΔP 1 ∂U ⋅ ⋅ ΔPwv U ∂Pwv 1) 2) Relative Ausgangsgröße Typischer Wert 1 ΔT ⎞ 0.013 ⎛A ⋅ ⎜ ⋅ U − 0 , 5 + 1⎟ ⋅ U (Tw − T0 ) ⎝ B ⎠ Relative erweiterte Unsicherheit3) : U(Usample)= 2 ⋅ Überdekkungs -faktor Relative StandardUnsicherheit 3 0.008 0.004 3 0.002 0.01 3 0.006 0.0006 3 ≈0 ⎛1 1 ⎞ ∑ ⎜⎝ k ⋅ U ⋅ Δy ⎟⎠ i 2 =0.030=3% | 73 8. November 2012 Weiterführende Aufgabenstellungen • Sehr langsame Geschwindigkeiten: Der Einfluss der natürlichen Konvektion beginnt bei ca. 0.2 m/s und ist vollständig ausgeprägt bei 0,03 bis 0,04 m/s. In diesem Bereich ist es wichtig, dass die Sonde bei der Kalibrierung und bei der Messung die gleiche Orientierung zum Geschwindigkeitsfeld hat. • Hohe Geschwindigkeiten, kompressible Strömungen: Geschwindigkeit und Druck müssen simultan gemessen werden. Die Korrektur ist ziemlich kompliziert und wird oft vernachlässigt [33, 48, 55]. • Niedriger Druck: Wenn die Knudsen-Zahl sich über 0,1 erhöht, wird der Wärmeübergang eine Funktion sowohl der Geschwindigkeit als auch der Knudsen-Zahl (oder Druck). Bei einer 5 µm-Sonde beträgt die Knudsen-Zahl etwa 0,02 unter atmosphärischen Bedingungen. | 74 8. November 2012 Weiterführende Aufgabenstellungen • Wandeinflüsse: Der Wandeinfluss beginnt bei y + ≤ y Uτ = 3, 5 (y = Wandabstand, Uτ = Reibungsgeschwindigkeit). Der kritische Wandabstand beträgt typischerweise 0,1 bis 0,2 mm und ist abhängig von der Geschwindigkeit in der freien Strömung. • Sehr hohe Turbulenzen, Rückströmungen: → fliegende Sensorsysteme. • Wandschubspannung: wandschlüssig angeordnete Filmsonden. • Zweiphasenströmungen: jeweilige Phase bestimmbar. • Gemische: Gemischanteile können bestimmt werden. | 75 38 5. 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3. 5.2 5.3 5.3.1 5.3.2 5.4 5.4.1 5.4.2 5.5 5.6 Klassische Messverfahren: integrierende Messverfahren Volumen- und Massenstrom Einführung Arten von Durchflusssensoren Einige ausgewählte Durchflussmesser Dichte Drehwinkel / Drehzahl Messprinzipien Geberarten Drehmoment Messprinzip Ausführungsformen Sauerstoffgehalt (Lambda-Sonde) 5. Klassische Messverfahren: integrierende Messverfahren 5.1 Volumen- und Massenstrom 5.1.1 Einführung Bild 5.0: Durchflusssensor in einer Rohrleitung Bild 5.1: Durchfluss- und Mengenmessgeräte 39 5.1.2 Arten von Durchflusssensoren Unterschieden wird zwischen folgenden Durchflusssensoren: Volumenzähler (siehe 5.1.3.1) Schwebekörper-Durchflussmesser (siehe 5.1.3.2) Magnetisch Induktiver Durchflussmesser (MIDs) (siehe 5.1.3.3) Ultraschalldurchflusssensor (USD ) (siehe 5.1.3.4) Coriolis-Massendurchflussmesser (siehe 5.1.3.5) Wirbeldurchflussmesser (siehe 5.1.3.6) Durchflussmessung mit Drosselgeräten (siehe 5.1.3.7) Massendurchflussmesser (siehe 5.1.3.8) Laminardurchflussmesser nach Hagen/Poiseuilleschen Gesetz ist der Volumenstrom in einem Rohr proportional dem Druckabfall über eine Rohrlänge l. Sind Zähigkeit (Temperatur) und Druckabfall bekannt, lässt sich der Volumenstrom berechnen. Messverfahren für offene Anlagen Wehrmessung, bei der mittels der Überfallhöhe und der Wehrbreite b der Volumenstrom ermittelt wird. Wichtige Kennwerte für Durchflusssensoren: 1. Messbereich: untere Messgrenze z. B. 1 l/min obere Messgrenze z. B. 100 l/min Messspanne oder Dynamik: 1:100 2. Messgenauigkeit: meist als relativer Fehler angegeben (z.B. 1% des aktuellen Messwertes). 3. Druckverlust: Ultraschalldurchflusssensor nach dem Laufzeitprinzip ohne Strömungsgleichrichter: fast kein Druckverlust Differenzdruckblendenmessung: hoher, mit der Strömungsgeschwindigkeit stark ansteigender Druckverlust MID (Magneto Induktiver Durchflusssensor): fast kein Druckverlust 5.1.3. Einige ausgewählte Durchflussmesser 5.1.3.1 Volumenzähler Unmittelbare Volumenzähler Mittelbare Volumenzähler 40 Bild 5.2: KOBOLD-Durchflussmesser mit Flügelrad Woltmannzähler 5.1.3.2 Schwebekörper-Durchflussmesser Bild 5.3: Rotameter VDI-Richtlinie VDE/VDI 3513 [5.1] 5.1.3.3 Magnetisch Induktiver Durchflussmesser Mindestleitfähigkeit von 0,1 μS/cm (MikroSiemens/cm: 1 S/m entspricht 1 V/(A m)) 2 U v x B d L 0 (5.1) 41 (5.2) Bild 5.4: Magnetisch-induktive Durchflussmessung 5.1.3.4 Ultraschalldurchflusssensor Genauigkeit ca. 0.1 bis 2% relativer Fehler Messspanne ca. 1:100 Dopplereffekt 42 Mitführeffekt, auch Laufzeitverfahren oder Time-of-Flight-Verfahren Bild 5.5: Ultraschall-Durchflussmessung (Laufzeitverfahren) Bild 5.6: Wandleranordnung zur Durchflussmessung in Rohrleitungen v T2 T1 T1 T2 L 2 cos v – Mittlere Fließgeschwindigkeit des Mediums T1 – Laufzeit des Ultraschallsignals mit der Strömung T2 – Laufzeit des Ultraschallsignals gegen die Strömung L – Länge des Ultraschallpfades – Winkel des Ultraschallsignals zur Strömung (5.3) 43 Bild 5.7: Laufzeitmessung (Bezeichnungen) 5.1.3.5 Coriolis-Massendurchflussmesser Bild 5.8: prinzipieller Aufbau des Coriolis-Durchflussmessers f k/I , (5.4) 5.1.3.6 Wirbeldurchflussmesser (Praktikum) Bild 5.9: Messprinzip des VDM f v Sr d (5.5) f d Sr v lokaleBeschleunigung konvektiveBeschleuni gung (5.6) lässt sich auf den Volumenstrom (5.7) oder temperatur- und druckabhängig auf den Massestrom (5.8) schließen. Werden alle Konstanten zu einer Proportionalitätskonstante K zusammengefasst, wird der lineare Zusammenhang zwischen Volumenstrom und Wirbelfrequenz ersichtlich. (5.9) 5.1.3.7 Durchflussmessung nach dem Differenzdruckverfahren / / / / Bild 5.10: Druckmessung an einer Drossel p1 2 v1 p2 2 A1 v1 = A0 v2 m A0 A1 2 2 v2 → p1 p2 p v 2 2 2 v1 2 (5.10) (5.11) mit der Einschnürungszahl μ: v2 = v2´μ ; p 2 2 v2 1 2 m2 v2 A2 2 p 1 2 m2 α p 2 A0 (5.12) 1 2m2 v2 = ξ v2´ m A1 2 2 p 1 Berücksichtigung unregelmäßiger Druckverteilung: V A2 v2 v1 = m v2´μ 2 2 p (5.13) V 2 (5.14) Bild 5.11: Abhängigkeit zwischen Druckdifferenz und Volumenstrom Unsicherheit des Primärelementes: 0,5-2% Unsicherheit der Sensorik: 0,05-0,2% Unsicherheit der Auswertung: 0,05-0,2% Messbereich 1:3 bis 1:20 Integrierende Staudrucksonde Bild 5.12: Staudrucksonde Bild 5.13: Staudrucksonde mit multivariablem Messumformer 46 47 5.1.3.8 Massendurchflussmesser Bild 5.14: Thermischer Massendurchflussmesser Bild 5.15: Luftmassenmesser Typ Pierburg mit Einbauflansch; der Sensor befindet sich ganz links Bild 5.16: Luftmassenmesser für maximal 1400 ln/min Bild 5.17: Luftmassensensor in Golf4 TDI im Ansaugrohr hinter dem Luftfilterkasten 5.2 Dichte FM VK K g VK F g (5.15) Die Dichte der zu bestimmenden Flüssigkeit ist: F K FM VK g (5.16) 48 Bild 5.18: Mohrsche Waage Bild 5.19: Pyknometer (5.17) m0 die Masse des leeren Pyknometers, m1 die Masse des mit Wasser gefüllten Pyknometers, m2 die Masse des Pyknometers, gefüllt mit der zu untersuchenden Flüssigkeit, ρW die Dichte des Wassers, Isotopenmethode Biegeschwinger Eigenfrequenz des schwingungsfähigen Systems ist von der Eigenmasse abhängig. Resonanzfrequenz: f 1 2 K M (5.18) K = Federsteifigkeit M = Masse des Schwingungselementes + Masse der Flüssigkeit Bild 5.20: Prinzip des Biegeschwingers 49 5.3 Drehwinkel / Drehzahl 5.3.1 Messprinzipien Ablesen an einer Skala opto-elektronische Abtastung einer Codescheibe Erfassen der Lage eines drehenden Magnetfeldes Spannungsteiler Berechnung durch Integration der Winkelgeschwindigkeit Berechnung über die Zeit 5.3.2 Geberarten Absolutwertgeber Bild 5.21: Funktionsprinzip eines Absolutwertgebers Bild 5.22: Absolutwert-Drehgeber 50 Inkrementalgeber Magnetische Abtastung Schleifkontakte Bild 5.23: Inkrementalgeber/Encoder in SMD-Bauform als Bedienelement in einem Radio Photoelektrische Abtastung a) Interferentielles Messprinzip b) Abbildendes Messprinzip Bild 5.24: Inkrementalgeber links: Funktionsprinzip rechts: Ausführung 5.4 Drehmoment 5.4.1 Messprinzip 1.2 5.4.2 Ausführungsformen Bild 5.25: Käfigläufer als Federkörper (Prinzip) Bild 5.26: Zylindrischer Federkörper mit Schleifringen (Prinzip) 51 Bild 5.27: Zylindrischer Federkörper mit DMS (Ausschnitt) Bild 5.29: Messflansch mit Kupplungen Bild 5.28: Messflansch (Prinzip) Bild 5.30: Drehmomentaufnehmer mit Faltenbalgkupplungen 5.4.2.1 Federkörper 5.4.2.2 Dehnungsmessstreifen =E Bild 5.31: DMS – Beispiel → Gartenschlauch : Zugspannung, E: [N/m2] Elastizitätsmodul, : Dehnung (5.19) 52 Bild 5.32: Bezeichnungen am Widerstandsdraht (5.20) ρ: spezifischer Widerstand l: Drahtlänge A: Querschnittsfläche D: Durchmesser des Drahtes Der Widerstand des belasteten DMS ist (5.21) Durch Umformungen und über die Reihenentwicklung nach Taylor kommt man zur relativen Widerstandsänderung: (5.22) wobei 1.3 k … k-Faktor, typisch bei Metallen k = 2 ε … relative Dehnung Aufbau und Formen Bild 5.33: Folien-Dehnungsmessstreifen Bild 5.34: Rosetten-DMS 53 DMS-Werkstoffe Tabelle 5.1: Werkstoffe für Metall-DMS und Halbleiter-DMS Schaltungstechnik Bild 5.35: Varianten von Brückenschaltungen für DMS Tabelle 5.2: Ausgangsspannung von DMS-Brückenschaltungen als Funktion der Dehnung (δ =ε⋅k) 5.5 Sauerstoffgehalt (Lambda-Sonde) Bild 5.36: Lambdasonde 54 6 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.3 Scale-up/Analogieverfahren, Messungen an Modellen. Windkanal und Wasserkanal Analogieverfahren Potentialtheorie Elektroanalogie Magnetohydrodynamik Messungen an Modellen Ähnlichkeitskennzahlen Messungen an Windkanälen Einteilung der Windkanäle Ausführungsbeispiele Messungen an Wasserkanälen 6.1 Analogieverfahren 6.1.1 Potentialtheorie v y v x v z v y v x v rot v i z k j =0 z z x y y x (6.1) Zweidimensional: v y x - v x 0 y (6.2) Drehungsfreiheit: v y / x v x / y ist. Kontinuitätsgleichung: v y v div v = x 0 x y (6.3) Die Lösung der DGL (6.2) gelingt mit einer Funktion (x,y), wenn sie folgende Bedingungen erfüllt: v x / x; v y / y (6.4) Eingesetzt in Gleichung (6.2) ergibt: 2 2 0 y x x y (6.5) Unter Berücksichtigung der Kontinuitätsgleichung ist 2 2 0 x2 y2 v x / y; Laplace’sche DGL v y / x (6.6) (6.7) 55 6.1.2 Elektroanalogie Die Komponenten der elektrischen Stromdichte im Punkt x,y einer ebenen Platte von konstanter Dicke h seien f und g [A/m²] entlang der x- und y-Achse. Dann ist W W h f h g; y x (6.8) wobei W(x,y) die Funktion des elektrischen Stromes ist. Der Anstieg des elektrischen Potentials V(x,y) ist V V g f ; y x (6.9) : Widerstand des Plattenelementes von der Länge Eins und dem Querschnitt Eins in [ m]. V; f vx ; W h / ; g v y . (6.10) Analogie A Wenn man in die Beziehungen (6.8) und (6.9) einführt: V / h ; W; ergeben sich die Geschwindigkeitskomponenten h g = vx ; h f = v y , Analogie B Elektrolytischer Trog Bild 6.1: Aufbau eines elektrolytischen Troges zur Untersuchung der zirkulationsfreien Umströmung eines Profils (6.11) 56 c ΔΦ Δs und c Δs . c Δs (6.12) Bild 6.2: Prüfung der horizontalen Lage des Troges Bild 6.3: Äquipotentiallinien und Linien gleicher Geschwindigkeit an einem Automobilmodell 6.1.3 Magnetohydrodynamik Die Feldstärke H und elektrischer Strom I sind verbunden durch das „Durchflutungsgesetz“: I Hσ dσ (6.13) Γ cσ d σ b (6.14) 57 H I 2πr (6.15) Die Feldlinien im Bild 6.4.a verlaufen als konzentrische Kreise um den Leiter wie die Linien gleicher Geschwindigkeit im Feld eines Wirbelfadens (Potentialwirbel) c Γ . 2πbr a) b) c) (6.16) a) stromdurchflossener Leiter b) permanenter Magnet c) Überlagerung von a) und b) Bild 6.4: Magnetische Felder F = 0 Hx I b. (6.17) Die Gleichung entspricht der Auftriebsformel von Joukowski FA c b. b 6.2 Messungen an Modellen 6.2.1 Ähnlichkeitskennzahlen (6.18) 58 6.2.2 Messungen an Windkanälen 6.2.3 Einteilung der Windkanäle 6.2.3.1 Einteilung nach der Machzahl - Unterschallkanal (inkompressibel) - Unterschallkanal (kompressibel) - Transsonikkanal - Überschallkanal - Hyperschallkanal 0 < Ma < 0,25 0,25 ≤ Ma < 0,7 0,7 ≤ Ma < 1,2 1,2 ≤ Ma < 5 5 ≤ Ma 6.2.3.2 Einteilung nach der Betriebsdauer Kontinuierlich arbeitende Kanäle - offene oder geschlossene Rückführung (z.B. Bild 6.5 oder 6.6), Intermittierend arbeitende Kanäle - Druck- oder Vakuumspeicher, Plasmakanal, Stoßrohr (z.B. Bild 6.8 oder 6.9), 59 6.2.3.3 Einteilung nach der Bauart Eiffel – Windkanal Bild 6.5: Transschallwindkanal des ILR der TU Berlin [6.1] Bild 6.6: Transsonikwindkanal des DLR Göttingen (TWG) [6.2] Göttinger Windkanal 60 Hyperschallkanäle Stoßrohr Bild 6.7: Weg-Zeit-Diagramm eines Versuchs im Stoßrohr Bild 6.8: Schema des doppelten Stoßrohres des AIA [6.3, 6.4] Technische Daten: Bild 6.9: Doppeltes Stoßrohr des AIA 6.2.4 Ausführungsbeispiele Machzahl 1.1 - 1.6 Messstrecke Ø150 mm Gesamtlänge des Kanals 4.5 m Überdruck max. 17000 hPa 61 Bild 6.10: Aeroakustik-Windkanal von Audi – Übersicht [6.5] Bild 6.11: 1l-Auto im Windkanal von Audi Bild 6.12: Klima-Windkanal bei VISTEON [6.6] Technische Daten des Klima-Windkanals von VISTEON: Simulierte Fahrzeuggeschwindigkeit: max. 225 km/h Temperaturbereich: -40 Grad C bis +55 Grad C Feuchtigkeitskontrolle: 10% bis 95% relative Feuchte Rollenprüfstand: Allradantrieb, zwei bewegliche Achsen, Leistungsaufnahme 235 kW Solarsimulation: volles Spektrum, maximal 1200W/qm Separate Klima-Kammer: erlaubt statische Tests und Tests unter Last für mehrere Fahrzeuge Instrumentierung: über 300 Temperatur-, Druck-, Spannungs-, Strom- und Impulskanäle Bild 6.13: Klima-Windkanal der Firma Rail Tec Arsenal (Österreich) [6.7] 62 Bild 6.14: Skispringer im Windkanal der Firma Rail Tec Arsenal Bild 6.16: Sprühstrahl im LSS- Windkanal Bild 6.15: Zweiphasen-Windkanal am LSS Bild 6.17: Fahrzeugmodell im LSS- Windkanal und Laserstrahlen für LDV Bild 6.18: Hitzdrahtmessungen im LSS-Windkanal Bild 6.19: Laserlichtschnitt an einem im Windkanal umströmten PkwRückspiegel 63 Bild 6.20: Europäischer transsonischer Windkanal [6.8] Re vdρ ; η Ma v c v κRT Bild 6.22: Abhängigkeit der dynamischen Viskosität verschiedener Gase von der Temperatur Bild 6.24: Flugzeugmodell im ETW Bild 6.23: Reynolds- und Machzahlen für verschiedene Flugzeugtypen 64 Bild 6.25: Schnittdarstellung des ETW Abmaße der Teststrecke: Höhe 2.0 m, Breite 2.4 m, Länge 9.0 m Bild 6.26: Vorbereitungsräume des ETW 6.3 Messungen an Wasserkanälen Beispiel: Schifffahrtstechnische Versuchsanstalt in Potsdam [6.9] Technische Daten: Länge: 280 m Breite: 9,0 m Tiefe: 4,5 m Maximale Geschwindigkeit des Schleppwagens: 7 m/s Bild 6.26: Schleppwagen 65 Wellenerzeuger für regulären und irregulären Seegang und Wellenpakete: Wellenlänge: 1,2 m - 12,0 m Wellenhöhe: 0m - 0,3 m Bild 6.27: Schlepprinne Bild 6.28: Abmaße der Schlepprinne Bild 6.29: Schiffsmodell für Manövrierversuche Bild 6.31: Schiffspropeller Bild 6.30: PIV-Anlage der SVA Bild 6.32: PIV-Ergebnisse von Kavitationsuntersuchungen