Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
2
Plattenbörsen
Oldie Markt 02/05
Plattenbörsen 2005
Schallplattenbörsen sind seit einigen
Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren
Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in
der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
27.
29.
29.
6.
6.
12.
13.
13.
13.
13.
13.
18.
19.
20.
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20.
21.
23.
25.
26.
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27.
27.
27.
Bild wird von geliefertem
Film einmontiert!
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
Januar
Januar
Januar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
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Februar
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Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Februar
Berlin
Hamburg
Salzburg/Österreich
Dortmund
Lingen
Gera
Bremen
Mainz
Münster
Aachen
Leipzig
Berlin-Hellersdorf
Mannheim
Siegen
Saarbrücken
Frankfurt
Brandenburg/Havel
Rangsdorf
Eisenhüttenstadt
Erfurt
München
Braunschweig
Chemnitz
Budapest/Ungarn
Statthaus Böcklerpark
Uni Mensa
Kleingmainer Saal
Westfalenhalle-Goldsaal
Emslandhallen
Kongreßzentrum
Weserterrassen
Kurfürstliches Schloß
Halle Münsterland
Eurogress
Uni-Mensa
Marktplatz-Center
Alte Feuerwache
Siegerlandhalle
Congresshalle
Jahrhunderthalle
Beetzsee-Center
Südring-Center
Citycenter
Thüringerhalle
Kolpinghaus
Uni-Mensa 2
Stadthalle
Varosliget, Petöfi Csarnok
Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42
WIR ☎ (051 75) 93 29 93
Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09
Manfred Peters ☎ (02 31) 48 19 39
JoKo-Promotion ☎ (02 71) 232 00 17
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
Henry Fangmann ☎ (047 46) 98 18 75
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50
JoKo-Promotion ☎ (02 71) 232 00 17
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
Joko-Promotion ☎ (02 71) 232 00 17
Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42
Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42
Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42
Iris Lange ☎ (056 59) 73 24
Werner Stoschek ☎ (08 56 09) 26 09
WIR ☎ (051 75) 93 29 93
Iris Lange ☎ (056 59) 73 24
Lemezbörze ☎ (00 36) 14 30 09 90
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Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 02/05
News • News • News • News • News • News
* Courtney Love will jetzt erst einmal wieder musikalische Schlagzeilen machen. Wie
sie in einem Interview verriet, will sie mit
zwei ehemaligen Musikern von Jane’s
Addiction eine akustisch orientierte Platte
einspielen, die entweder von Rick Rubin oder
Daniel Lanois produziert werden soll.
Bislang hat keiner von beiden eine Zusage
gegeben. Aufnahme-Ort soll ein Frauengefängnis werden, wobei sich bei der
Ortswahl fragen lässt, ob Love damit etwa
ihren zukünftigen Aufenthaltsort kennen lernen will, angesichts der Tatsache, dass sie
nach wie vor etliche Gerichtsverfahren gegen
sich laufen hat, die durchaus zu einer
Verurteilung führen könnten. Abgesehen
davon macht sie derzeit zusätzlich Schlagzeilen, weil sie nach Aussagen gut informierter Kreise an ihrer Autobiografie arbeitet, die
die ganze Wahrheit – oder zumindest das, was
sie dafür hält – bringen soll. Angeblich soll
sie einen Vorschuss von 540.000 Dollars kassiert haben. Dass nach wie vor das Thema
große Bedeutung hat, beweist alleine die
Tatsache, dass ein Originalbrief von Kurt
Cobain an Courtney Love im Internet für
19.000 Dollar versteigert wurde.
* Phil Spector, der in Kürze seinem Prozess
wegen Mordes in Los Angeles entgegensieht,
konnte es trotz eines Einspruches nicht verhindern, dass die Sitzungsprotokolle des
Vorverfahrens, bei dem es darum ging, ob
überhaupt ein Prozess gegen ihn stattfindet,
öffentlich zugänglich gemacht wurden. Das
ist deswegen peinlich für ihn, weil daraus
hervorgeht, dass er bei mindestens drei
Gelegenheiten 1993, 1995 und 1999 Frauen
bereits mit der Waffe in der Hand bedroht hat.
Zudem kann man ebenfalls nachlesen, dass er
zunächst, als die Polizei auf seinem Anwesen
auftauchte behauptete, das Ganze sei ein
Unfall gewesen. In einem Interview
schwenkte er später auf die Version um, Lana
Clarkson habe sich selbst umgebracht.
Abgesehen davon, dass die Frage berechtigt
ist, warum sie sich dafür sein Grundstück herausgesucht hat, sagen Freundinnen von ihr
aus, dass sie in wenigen Wochen heiraten
wollte. Bei einer Verurteilung droht Spector
eine lebenslängliche Freiheitsstrafe ohne die
Chance einer Begnadigung.
* James Brown, gerade von einer Operation
wegen Prostata-Krebs genesen, steht eine
Anklage wegen Vergewaltigung ins Haus.
Eine Frau namens Jacque Hollander klagte
ihn an, sie 1988 mit einer vorgehaltenen
Pistole vergewaltigt zu haben. Nach ihrer
Aussage arbeitete sie damals in South
Carolina als Publizistin für ihn, als Brown
während einer Fahrt mit einem Bus an den
Fahrbahnrand fuhr, sie mit einer Pistole
bedrohte und dann vergewaltigte. Hollander,
die bereits 2002 versuchte, Brown deswegen
vor Gericht zu bringen, deren Klage damals
aber abgewiesen wurde, fordert 106
Millionen Dollar Schadenersatz, weil sie
ihrer Meinung nach wegen des Stresses, dem
sie damals ausgesetzt war, eine chronische
Krankheit entwickelt hat. Die Klage wurde
jetzt in Chicago eingereicht. Brown, der sich
noch von der erfolgreich verlaufenen
Operation erholt, will im Februar eine aktualisierte Fassung seiner zusammen mit
Reverend Al Sharpton geschriebenen Autobiografie James Brown-Godfather Of Soul
veröffentlichen und dann durch Asien und
Australien touren.
* Willie Nelson, der bekanntlich Marihuana
durchaus schätzt, macht seine Vorliebe
jetzt auch öffentlich. Er verbindet seine
zweite Liebe, das Golf, damit, für eine
Liberalisierung der Marihuanagesetze in den
USA zu werben. Der Erlös eines von ihm
veranstalteten Prominenten-Turniers soll
der Kampagne für die tolerantere Rechtssprechung bei Cannabis-Genuss zugute kommen.
* The Beatles brechen in jeder Hinsicht alle
Rekorde: Jetzt wird in London eine unbenützte Toilettenpapier-Rolle versteigert, die ihnen
von der EMI zugedacht wurde, die sie jedoch
ablehnten, weil sie ihrer Meinung nach zu
glatt und zu glänzend war. Die Rolle befindet
sich noch in der Originalverpackung und
jedes Blatt ziert das Logo von EMI. Das
Auktionshaus erwartet ein Höchstgebot von
um die 70.000 Euro.
* George Martin macht ebenfalls von sich
reden, denn er wurde als musikalischer Leiter
eines Beatles-Musicals vom Cirque du SoleilTheater verpflichtet, das 2006 im Mirage
Hotel von Las Vegas seine Weltpremiere
feiern soll.
* Rough Silk, Hardrockband aus Hannover,
lösen sich in ihre Bestandteile auf. Die beiden Urmitglieder Ralf Schwertner (Bass)
und Herbert Hartmann (Schlagzeug) reichten ihre Papiere ebenso ein wie der Gitarrist
und Sänger Nils Wunderlich. Angeblicher
Grund: Der Unwillen von Chef, Keyboarder, Sänger und Songschreiber Ferdy
Doernberg weiterhin Heavy Metal zu spielen und seine Abneigung gegen die Heavy
Metal-Fans. Allerdings hat Doernberg
bereits eine neue Besetzung vorzuweisen.
Von seinem Hobby-Projekt A.O.D. kommen
Gitarrist Mike Mandel und Bassist Andre
Kort, Schlagzeuger Thomas Bauer spielte
vorher bei Rage.
* Mötley Crüe arbeiten derzeit zwar mit
Hochdruck an dem Reunion-Album – von
den Sessions gibt es derzeit im Internet sogar
eine DVD – aber deswegen zu erwarten,
innerhalb der Glam-Metaller sei Friede,
Freude und Eierkuchen ausgebrochen, ist
offensichtlich so weit von der Realität entfernt wie eine Wiederauferstehung von John
Lennon. Zumindest kann man das aus einem
Interview von Schlagzeuger und bekennendem Erzfeind von Vince Neil, Tommy Lee,
schließen, der darin aussagte, dass die
Sessions bislang keinen einzigen guten Song
erbracht hätten und dass er keine Lust habe,
auf der geplanten Welt-Tour den „aufgeblasenen, respektlosen Arsch von Vince Neil vor
der Nase zu haben“ (O-Ton Lee). Tatsächlich
hat das Management für diese Tour, um die
sonst üblichen Schlägerein der Musiker
untereinander zu verhindern, für jeden der
vier Musiker einen eigenen Bus geordert.
* Nine Inch Nails werden im April oder Mai
das neue Album, With Teeth veröffentlichen,
das wie die folgende Tour mit einer völlig
neuen Besetzung aufwartet. Neben Trent
Reznor bilden Jeordie White (Bass, Ex-A
Perfect Circle, Marilyn Manson); Jerome
Dillon (Schlagzeug); Ralph Dietel (Ex-CMF,
Gitarre) und Alessandro Cortini (Gitarre) das
neue Bandgerippe.
* Beck ist immer noch an der Arbeit an seinem neuen, bereits mehrfach angekündigten,
neuen Album. Mittlerweile hat seine Schallplattenfirma den Erscheinungstermin auf den
21. oder 28. März festgelegt, aber nach wie
vor ist nicht sicher, ob es dann auch tatsächlich erscheint. Korrekt ist hingegen, dass das
Werk von Tony Hoffer (Air, Supergrass) und
den Dust Brothers produziert wird und dass
Jack White von den White Stripes eine
Gastrolle übernommen hat. Alles andere
jedoch ist nicht gewiss.
* Morrison Hotel, Absteige in Los Angeles,
die durch das Cover und die gleichnamige
Platte der Doors weltberühmt wurde, pfeift
auf dem letzten Loch. Es ist inzwischen völlig verkommen und verdreckt. 40 Mieter der
111 Zimmer haben jetzt eine Sammelklage
gegen den Manager angestrengt, weil er ihrer
Meinung nach das Etablissement absichtlich
verkommen lässt. Die Mieter fordern
Schadensersatz in fünfstelliger Höhe pro
Person. Ray Manzarek hat auf die Situation
des Hotels übrigens reagiert und wird ein
Benefiz-Konzert geben, dessen Erlöse der
Renovierung zugute kommen sollen.
* Nick Cave-Fans können jubeln. Im kommenden Frühling sollen drei CDs erscheinen,
die nur seinen Raritäten gewidmet sind.
* Bruce Dickinson verkündete bei einer
Pressekonferenz, dass der lang erwartete
Nachfolger von Air Raid im April erscheinen
wird und von einer ausgiebigen Tour begleitet werden soll.
3
4
TOP 20/40
Oldie Markt 02/05
Die teuersten Platten des Monats:
6
Top 20
Januar
7
1
2
3
4
5
8
57,07 €
14 Charlee
Same (M-/M-)
RCA LSP 4809 (72/CA)
32,50 €
Frumpy
2 (+Plastiktasche, M-/M-)
Philips 6305 098 (71/D)
55,52 €
15 Amon Düül
Disaster (2 LP, M/M)
BASF 29 29079-9 (71/D)
32,28 €
Ian & The Zodiacs
Why Can’t It Be Me (7“, M-/VG+)
Star-Club Philips 148.543 (65/D)
55,51 €
16 Kraftwerk
Same (M/M)
Philips 6305 058 (70/D)
30,44 €
43,71 €
17 Earth And Fire
Same (M-/M-)
CBS S 64219 (D)
27,90 €
27,18 €
137,09 €
The Yardbirds
Good Morning Little Schoolgirl
(7“, Demo, M/FLC)
Columbia DB 7391 (64/UK)
Gila
Same (Foc, M-/M-)
BASF 20 21109-6 (71/D)
72,77 €
10 The Yankees
Mein Schlaraffenland
(7“, Weißlabel-Promo, M/FLC)
Polydor 53037 (66/D)
42,50 €
18 The Phantoms
Same (M/VG+)
Metronome HLP 10057 (D)
Virus
Thoughts (Foc, M-/M-)
Pilz BASF 20 21102-9 (71/D)
71,79 €
11 Wolfgang Dauner Trio
Klavier Feuer (M-/M-)
CBS S 62986 (D)
38,55 €
19 The Pretty Things
Don’t Bring Me Down (7“, M-/M-)
Philips TF 267 388 (64/NL)
26,99 €
Roy Orbison
1955-65 (7 CD-Box, M/M)
Bear Family BCD 16423GL (03/D)
65,67 €
12 Message
From Books And Dreams (M/M)
Bacillus Bellaphon BLPS 19159 (73/D)
38,10 €
20 Epsilon
Move On (M/M)
Bacillus Ballaphon BLPS 19078 (71/D)
26,35 €
Erica
You Used To Think (M/M)
ESP 1099 (68/US)
58,35 €
13 Gila
Bury My Heart At Wounded Knee (M-/M-) 32,66 €
Warner Brothers Kinney WB 46234 (73/D)
The Iveys
Maybe Tomorrow (M/M-)
Apple EMI 1C062-90150 (69/D)
9
Still Life
Same (M-/VG+)
Vertigo Phonogram 6306 026 (71/D)
Die ewigen Price-Charts
Top 40
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion
315 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot
und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch
mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an.
Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - What’s Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US)
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
942,02 € (12/93)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
910,16 € (5/99)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
887,00 € (5/94)
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
11 Lang’syne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf
Ergebnisse der AUKTION 315
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse
Anzahl der Gebote
5.032
Gesamtwert aller Gebote
64.862,00
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s
36.817,00
Höchstgebot auf eine Platte / CD
225,00
Highlight des Monats Januar 2005
LP - Human Beinz - Nobody But Me Gateway - GLP 3012 - US - M-/MSo wurde auf die Platte / CD auf Seite 18, Zeile 48 geboten:
Mindestgebot EURO
20,00
Bieter
1
22,00
Bieter
2
23,00
Bieter
3
24,44
Bieter
4
26,65
5
66,00
Bieter
Bieter
Bieter
Bieter
Die Human Beinz waren eine der
vielen Bands aus den USA, die im
Gefolge der Beatles deren Sound in
die USA transportierten.
Mit Nobody But Me landete die
Combo aus Youngstown, Ohio einen
Top-10-Hit in den USA im Januar
1968. Damals waren sie noch auf
dem lokalen Gateway-Label, auf dem
auch ihre erste LP mit dem Titel des
Treffers erschien.
Deswegen ist diese LP die größte
Rarität der Band und das
Höchstgebot gibt den Wert korrekt
wieder, während die anderen Gebote
nicht so realistisch waren.
Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de
Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !
eMail [email protected]
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6
Leserbriefe / Impressum
Oldie Markt 02/05
Leserbriefe
Betrifft: Highlight des Monats, Oldie-Markt 10/04:
Elektra und kein Ende. Folgende Anmerkungen zu
dem Leserbrief von Hans Knaeblein: Die DoorsLP Elektra EKS 74007 ist keine RE der Hit-ton-LP.
Falls man hier von einer RE sprechen kann, dann
die Strange Days auf Elektra EKS 74014. Ebenfalls
sind die Preise für Mint-Exemplare durchaus angemessen. Kaufe sofort zu diesem Preis jeweils 10
Stück, falls verfügbar! Leider ist das weltweit nicht
der Fall. Kurzer Überblick über D- und UK-Elektra
in dem für uns interessanten Zeitabschnitt: In
Deutschland sind Elektra-LP’s erst ab 1966 auf
dem goldenen Label auf den Markt gekommen.
Diese wurden so bis Frühjahr/Sommer 1970
gepresst. Interessanter sieht es da bei Elektra
England aus. Bis 1965 goldenes‚Guitar Player’
Label. 1966 goldenes Label, 1967-68 rot-schwarz
und ab 1969 rot-silbern. Elektra hat in England bis
ca. Mitte 1969 auch in mono gepresst. (EKL), vierstellige Ziffer ohne die 7. UK Mono-Ausgaben bis
einschließlich der ersten Doors-LP (EKL 4007)
sind im US-Mono-Sleeve erschienen, nicht jedoch
die eigene EUK-Serie. Das Kürzel EUK (mono)
bzw. EUKS (stereo) wurde für in England eingespielte Produktionen verwendet, bedeutet also
Elektra UK. Es gab in England 1966 kurz noch die
Labelvariante weiß-grün, die anscheinend ausschließlich für die erste Incredible String Band-LP
verwendet wurde.
Alex Henninger, Mainstr. 34, 28199 Bremen
Betrifft: Focus-Diskografie. Ein kleiner Nachtrag:
1985 nahm das Gitarrenduo „Les deux amis“
(Ansgar Krause und Thomas Müller-Peering (beide
sind heute Gitarren-Professoren an deutschen
Musikhochschulen) 15 Focus-Titel auf, bearbeitet
für 2 Gitarren, unter dem Titel „Plays Focus
Classics“. Der Clou: Auf der Cover-Rückseite
befindet sich der lobende Kommentar von Jan
Akkerman und Thijs van Leer zu den
Bearbeitungen. LP: EMI NL 068 127243 1, MC:
268 12 7243 4. Wiederveröffentlichung auf CD:
APM 5192 (D 1992). Tracklisting: Love
Remembered / Sylvia / Focus III / No Hang Ups /
Anonymus / Focus V / Soft Vanilla / Le Clochard /
Oldie-Markt
2/05
Nr. 294 Februar 2/05
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster.
Bernd Vogel
APM 5192
Focus IV / La Cathedrale de Strasbourg / Focus II /
Elspeth Of Nottingham / Bennie Helder / Bother /
Happy Nightmare. Engelbert Krause, Karpfenweg
5, 42477 Radevormwald
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian
Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),
Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),
Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep
Betrifft: Leserbriefe: Discographie von Conway
Twitty (Anmerkung und Ergänzung). Die von
Ulrich Schlieck beschriebene Single „Double Talk
Baby“ Mercury R 21651 – kam erst zwei Jahre
nach der US-Erscheinung (58) – 1960 in
Deutschland auf Mercury (Carl Lindström GmbH)
heraus. Ein Exot auf D-Mercury war auch Rusty
Draper-Muskrat Ramble R 21265 (59) und Mule
Skinner Blues R 21546 (60). Conway Twitty-The
Story Of My Love M 21125 ist auch noch 1958 in
Deutschland erschienen (gelbes Label). Horst
Wiciss, Viktoriastr. 18, 44235 Dortmund
Die Redaktion bedankt sich für die Anmerkungen,
Ergänzungen und Korrekturen.
Oldie - Markt
Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz
(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm
(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll
(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),
Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),
Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),
Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe
Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),
Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Oldie-Markt 3/05
(= Heft 295)
Oldie-Markt 4/05
(= Heft 296)
Erscheinungsdatum:
7. März 2005
Erscheinungsdatum:
4. April 2005
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
7. Februar 2005
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
14. März 2005
Auktions-Schluß für Auktion 316
(Poststempel) am:
7. Februar 2005
Auktions-Schluß für Auktion 317
(Poststempel) am:
14. März 2005
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Gong: Von Canterbury nach Paris
Oldie Markt 02/05
Hippies aus Überzeugung
Daevid Allen aus Australien gehörte zur ersten Besetzung von
Soft Machine. Aber die Musik, die er machen wollte, hörte sich
anders an. Deswegen ging er nach Frankreich und gründete dort
Gong. Hier wird die Geschichte der absoluten Hippieband
erzählt.
Gong Nr. 1 zuhause auf dem Land (v.l.): Didier Malherbe, Christian Tritsch, Pip Pyle, Daevid Allen, Tim Blake, Gilly Smith
1968 war in ganz Europa das Jahr, in dem die
Jugend gegen die als verkrustet und altmodisch empfundenen Herrschaftsformen ihrer
Eltern aufstand, ob das regierende System
nun wie in Deutschland oder Frankreich der
Kapitalismus, oder wie in der Tschechoslowakei die Herren von der anderen Fraktion
waren. Hinter allen Revolten stand vor allem
ein Gefühl der großen Unzufriedenheit, ohne
dass die meisten, die da mitmachten, genau
hätten sagen können, was sie eigentlich langfristig hätten ändern wollen. Den besten
Ausdruck der Kluft, die zwischen den
Erwachsenen und den Jungen herrschte,
schaffte das Äußere. Was für die einen langhaarige, ungewaschene Gestalten waren,
bedeuteten für den Rest die, die ihr Lebensgefühl ausdrückten.
Dazu gehörte in Frankreich eine Band, deren
Mitglieder genau aus der Klientel kamen, für
die sie auch spielten. Sie alle waren überzeugte Hippies, wollten genauso zusammen
leben wie arbeiten und eine Musik spielen,
die nichts mit dem zu tun hatte, was man nor-
7
8
Gong: Von Canterbury nach Paris
Oldie Markt 02/05
malerweise im Radio hören konnte. Um das
auch in die Tat umsetzen zu können, hatten
sie in ihren Reihen genau den richtigen
Mann: Daevid Allen (* 13.4.1939 Melbourne, Australien) war nicht nur weitgereist – er
war bereits 1960 von Australien nach
England gepilgert und hatte seitdem dort als
Beatnik gelebt – sondern er hatte vor allem
einen guten Ruf als Musiker, gehörte er doch
mit Robert Wyatt, Mike Ratledge und Kevin
Ayers zu den Gründungsvätern der absoluten
Legende des englischen Untergrunds: Soft
Machine, wobei bereits die Geschichte, wie
es dazu kam, vieles über das Lebensgefühl
der 60er Jahre verrät. Tatsächlich begann
alles in Canterbury, wo die gesamte Szene
nach Aussage von Kevin Ayers um das Haus
von Robert Wyatt kreiste: „Dort war es, wo
die Musik, die Drogen und der Sex ablief. Ich
interessierte mich damals überhaupt nicht für
Musik, aber ich passte mich an die Leute an,
die mir gefielen, und wurde Musiker.“
In dieser Schar mischte auch Daevid Allen
mit, der anfangs vor allem von Jazzmusikern
wie Ornette Coleman beeinflusst worden war
und zusammen mit den Herren Wyatt,
Hopper und Ratledge gerne Free Jazz spielte,
ohne dass sich daraus etwas engeres ergeben
hätte. Nebenbei verfasste er auch Gedichtbände, von denen zwei (Words Like Birds
1964 und Book Of Chloroforms 1966) auch
veröffentlicht wurden. Tatsächlich siedelte er
erst einmal nach Paris über, wo er sich mehr
für die Beat-Poeten im Stil von William
Oldie - Markt Discographie
Gong
von Frank Küster
Daevid Allen’s Gong
1969
Album Magick Brother
F: Byg Actuel 529.029, RI 1970 D: Byg Metronome MLP 15.372 (Diff. Cover), 1977 D: Charly
Bellaphon CR 3022 (Diff. Cover), UK: Affinity AFF 4, 2003 IT: Get Back GET 305. CD: 1987
UK: Decal CD CHARLY 31, 1994 F: Spalax 14812, 2004 UK: Snapper SNAP 199 CD
A: Mystic Sister / Change The World / Glad To Sad To Say / Chain Store Chant: Pretty Miss Titty
/ Fable Of A Fredfish: Hope You Feel Okay
B: Ego / Gong Song / Princess Dreaming / 5 And 20 Schoolgirls / Cos You’ve Got Green Hair
1970
Single: Est-ce-que je suis / Hip Hypnotise You
F: Byg 129.021
Gong
1971
Album: Camembert Electrique
F: Byg 529.533 (Foc, + Inlay), UK: Virgin VG 502, RI F: Byg Actuel 53, UK: Caroline C 1051,
1974 UK: Caroline C 1520, 1982 UK: Charly CRM 2003 (Foc), 2003 IT: Get Back GET 610.
CD: 1986 UK: Charly CDCHARL 11, 1987 UK: Decal CD LIK 64, 1988 UK: Caroline CD 1520,
JP: Victor VICP-61171, 1990 JP: Charly 29NED-6033, 1994 F: Spalax 14826, 1996 UK: Charly,
2004 UK: Snapper SNAP 009 CD, JP: Snapper SNIP 405 CD
A: Radio Gnome Prediction / You Can’t Kill Me / I’ve Bin Stone Before / Mister Long ShanksO Mother-I Am Your Fantasy / Dynamite-I Am Your Animal / Wet Cheese Delirium
B: Squeezing Sponges Over Policemen’s Heads / Fohat Digs Holes In Space / And You Tried So
Hard / Tropical Fish-Selene / Gnome The Second
1972
UK-LP: Caroline Virgin C 1520
Burroughs interessierte, was ihm die
Bekannt- und Partnerschaft von Gilly Smith
eintrug, die sich dort auch herumtrieb. Von
da gravitierte man nach Mallorca – das war
auch damals schon ein schönes Fleckchen
Erde, nur ohne die Hekatomben von
Touristen. Wen traf er da anderes als Kevin
Ayers, der dem englischen Schmuddelwetter
ebenfalls die mediterrane Sonne vorzog und
außerdem eine Band mit seinem alten
Kumpel gründen wollte.
Da darüber hinaus auch noch ein überaus reicher, aber ansonsten völlig ausgetickter
Brillenfabrikant aus Tulsa, Oklahoma auftauchte, der abgesehen davon, dass er gerne
als Cowboy verkleidet herumlief und seine
Pistolen in die Luft abfeuerte auch noch
Album: Continental Circus (Soundtrack)
F: Philips 6332 033. CD: F: Mantra, 1994 IT: Giacomo 777 (Both + Live ’72: Blues For Findlay
/ Flying Teapot)
A: Blues For Findlay / Continental Circus World
B: What Do You Want? / Blues For Findlay (Instrumental)
3 LP: Various Artists: The Electric Score Super Rock Collection – Glastonbury Fayre
Festival
UK: Revelation REV 1/2/3, D: Revelation Ariola 89692 XET.
2 CD: Buccaneer UK: BUC 029/2
C: Gong: Glad Stoned Buried Fielding Flash And Fresh Fest Footprints In My Memory (Whole
Side C As Daevid Allen Gong)
1973
Album: Radio Gnome Invisible Part 1 – The Flying Teapot
D: Philips 6305 850, UK: Virgin V 2002, F: Byg 529.027, RI 1981 UK: Charly CR 30302 (Diff.
Cover). CD: 1990 UK: Decal CD LIK 67, JP: Virgin Victor VICP-61172 (Limited Edition Like
Japanese LP-Covers With Obi), 2004 D: Virgin EMI
A: Radio Gnome Invisible / Flying Teapot
B: The Pot Head Pixies / The Octave Doctors And The Crystal Machine / Zero The Hero And The
Witches Spell / Witches Song-I Am Your Pussy
Gong: Von Canterbury nach Paris
einen Affen an der Idee gefressen zu haben
schien, eine Rockband zu finanzieren, war
alles paletti. Ebenso typisch für die 68er wie
der Mann war übrigens auch sein Ende: Die
spanische Polizei jagte ihn in die Berge. Dort
nahm er zuviel Acid und freakte aus
in Richtung Jesus. Kevin Ayers und
Daevid kehrten nach Canterbury zurück, wo
sie Robert Wyatt von den Wilde Flowers und
Mike Ratledge aus Oxford loseisten. Der
Rest ist Geschichte: Soft Machine wurden
nach der Single Love Makes Sweet Music –
der einzigen offiziellen Plattenaufnahme, an
der Allen teilnahm – zu Heroen der Underground-Szene. Studiobänder, die sie früher
aufgenommen hatten, die jedoch nicht zur
Veröffentlichung bestimmt waren, kamen
dann später auf den Markt, als Daevid Allen
bereits in Frankreich lebte. Sein Kommentar:
„Sie sind für mich ein extremes Ärgernis,
weil das wahrscheinlich die schlechtesten
Gitarrenparts sind, die ich je eingespielt habe
– aber Robert ist wunderbar, und deswegen
sind diese Platten gerechtfertigt.“
Schnell wurden Soft Machine zu einem der
wichtigsten Acts des Londoner Untergrunds,
was legendäre Auftritte wie bei dem 14th
Hour Technicolour Dream bewiesen, wo
Ayers mit einem Cowboyhut mit Flügeln und
Allen mit einem weiten Umhang auftraten.
Doch diese Formation hielt nicht lange: Nach
Oldie Markt 02/05
Doppel-Album: Greasy Truckers Live At Dingwalls Dance Hall
UK: Greasy Truckers GT 49972 B
D: Gong: General Flash Of The United Hallucination, Part 32 / Floating Anarchy (Whole Of
Side D)
Album: Radio Gnome Invisible Part 2 – Angel’s Egg
D: Virgin Ariola 87979 IT, UK: Virgin V 2007, F: Virgin Polydor 2933 739, RI 1982 UK: Charly
CR 30219. CD: 1990 UK: Decal LIK 75 CD (+ Ooby Scooby Doomsday), US: Charly CD 75,
JP: Virgin VJCP-2526, 2000 JP: Victor VICP-61173 (Limited Edition With OBI-Styled Cover)
A: Other Side Of The Sky / Sold To The Highest Buddha / Castle In The Clouds / Prostitute Poem
/ Givin My Love To You / Selene
B: Flute Salad-Oily Way / Outer Temple / Inner Temple / Percolations / Love Is How U Make It
/ I Never Glid Before / Eat That Phone Book Coda
1974
Album: Radio Gnome Invisible Part 3 – You
D: Virgin Ariola 88424 IT, UK: Virgin V 2019, US: Virgin VR 13-113, RI 1984 UK: Virgin OVED
16. CD: 1990 D: Virgin EMI 786743 2, UK: Decal CD LIK 76, US: Caroline CD 1664, JP: Virgin
VJCP-2527 (All + A P.H.P.’s Advice-Alternative Vocal Version)
A: Thoughts For Naught / A P.H.P.’s Advice / Magick Mother Invocation / Master Builder / A
Sprinkling Of Clouds
B: Perfect Mystery / The Isle Of Everywhere / You Never Blow Yr Trip Forever
1975
Album: Shamal
D: Virgin 27048 IT, UK: Virgin V 2046, IT: Virgin VIL 12046, JP: Virgin YX 7102 VR.. CD: 1989
D/NL: Virgin EMI 7 87243 2, UK: Virgin CDV 2046, US: Caroline 1663, JP: Virgin VJD-5017
A: Wingful Of Eyes / Chandra / Bambooji
B: Cat In Clark’s Shoes / Mandrake / Shamal
1976
Album: Gazeuse!
D: Virgin Ariola 28423 XOT (+ Poster), UK: Virgin V 2074, US: Virgin Columbia AL 34428
(Title: Expresso). CD: 1989 D: Virgin 787238 2, UK: Virgin CDV 2074, US: Caroline 1660, JP:
Virgin VJD-5018
A: Expresso / Night Illusion / Medley: Percolations Part 1 – Part 2
B: Shadows Of / Esnuria / Mireille
1977
UK-LP: Virgin V 2002
einem prestigeträchtigen Auftritt vor der
Premiere des Picasso-Schauspiels Le Desir
attrape’ parla Queue in St. Tropez durfte
Allen nicht mehr nach England einreisen: Als
Australier benötigte er ein Visum dafür und
das war abgelaufen. Folglich blieb er in
Paris, was er gar nicht so ungern tat. „Jeder in
der Gruppe war auf einem Ego-Trip; wir nahmen ständig einander unter Beschuss – es
war wie Guerillakrieg im Dschungel und
zwar die ganze Zeit bis zu dem Zeitpunkt, als
ich die Band verließ.“
Es ist aus den Worten des Mannes leicht
abzulesen, dass er früher oder später eh
gegangen wäre. Die Visum-Probleme nahmen den Zeitpunkt nur etwas voraus. In Paris
setzte er das um, was ihm als Musiker und
Mensch viel lieber war. In seinen eigenen
Worten „schuf ich Situationen, in denen so
viele Menschen wie möglich zusammen
Doppel-Album: Live Etc.
D: Virgin Ariola 25083 XOT, UK: Virgin VGD 3501, JP: Virgin Victor VIP 9901/2. CD: 1989 D:
Virgin EMI 787239 2, UK: Virgin CD 3501, US: Caroline 1661, JP: Virgin Victor VIJCP-2528
(All Without Ooby-Scooby Doomsday Or The D-Day DJ’s Got The D.D.T. Blues)
A: You Can’t Kill Me / Zero The Hero & The Witch’s Spell / Flying Teapot
B: Dynamite / I Am Your Animal / 6/8 / Est-ce que je suis / Ooby-Scooby Doomsday Or The DDay DJ’s Got The D.D.T. Blues
C: Radio Gnome Invisible / Oily Way / Outer Temple / Inner Temple / Where Have All The
Flowers Gone
D: Isle Of Everywhere / Get It Inner / Master Builder / Flying Teapot (Reprise)
Doppel-Album: Gong Est Mort – Vive Gong (Live)
F : Tapioca TP 10002/TP 10003 (Live At The Hippodrome, Paris 28.5.1977)
A: You Can’t Kill Me / I’ve Been Stoned Before / Mister Long Shanks / O Mother / Radio Gong
Invisible
B: Zero The Hero & The Witch’s Spell / Flute Salad / Oily Way / Outer Temple
C: Inner Temple (Zero Meets The Octave Doctor) / Zao Chant & Master Builder / Sprinkling Of
Clouds
D: From The Isle Of Every Where To The End Of The Story Of Zero The Hero / You Never Blow
Your Trip For Ever
Single: Opium For The People / Poet For Sale
UK: Affinity AFS 101, F: Tapioca 4002
9
10
Oldie Markt 02/05
spielen können.“ Daraus entstand die erste
Version von Gong, die in Jazzclubs auftrat
und dementsprechend auch stilistisch in
diese Richtung tendierte. Das betraf natürlich
auch die personelle Aufstellung. Zu Allen
und Smith kamen Jazzmusiker wie Didier
Malherbe, Rachid Houari, Dieter Gewissler,
Carl Freeman, Barre Philips und Burton
Green, wobei man aus der Tatsache, dass zu
dieser Formation gleich vier Rhythmiker,
davon drei Kontrabassisten, gehörten, entnehmen kann, dass der Klang nicht gerade in
der Mitte der Straße stattfand. Das war ein
Sound, der genau zu den bewegten
Zeitläufen passte, zumal die Musik nach den
Worten von Allen vor allem daraus bestand,
dass man „stundenlang völlig weggetreten
um nichts improvisierte“.
Klar, dass da Drogen ebenso eine wichtige
Rolle spielten wie die Teilnahme am Aufruhr
der Studenten, weswegen 2 Musiker des
damaligen Line-Ups verhaftet und Gilly und
Daevid aus Paris ausgewiesen wurden. Das
war natürlich eine Zäsur in der Geschichte
der Band, denn erst einmal war man auf den
Kern der Gruppe zurückgeworfen, gerade als
man vom Besitzer des Byg-Labels, Karakos
Gong: Von Canterbury nach Paris
Album: Expresso II
D: Virgin Ariola 25856 XOT, UK: Virgin V 2099, US: Arista AB 4204. CD: EMI Virgin 787237
2, UK: Virgin CDV 2099, US: Caroline 1659, JP: Virgin VJD-5019
A: Heavy Tune / Golden Dilemma / Sleepy
B: Soli / Boring / Three Blind Mice
10”-Single: Opium For The People / Stoned Innocent Frankenstein
UK: Charly CYX 202, F: Tapioca 4003
Album: Live Floating Anarchy
F: Illumination LTM 1002 (1st Pressing: Black & White Cover, 2nd Pressing: Multicoloured
Cover), RI D: Charly Bellaphon CR 3036, UK: Charly CRM 2000, F: Charly LTM 1002.
CD: 1994 F: Spalax 14829, JP: Victor VICP-61175, 2004 UK: Snapper SNAP 101 CD
A: Psychological Overture / Floating Anarchy / Stone Inno / New World Transformation Try / No
More Sages
B: Opium For The People / Allez Ali Baba Blacksheep Have You Any Bullshit? And / Or (Then)
Mama Maya Mantram
Pierre Moerlen’s Gong
1979
Single: Jin-Go-Lo-Ba / Emotions
UK: Arista, SP: Arista EMI 10C006-061.991
Single: Jingo / Downwind
F: Arista EMI 2C008-62851
Album: Downwind
D: Arista Ariola 201 138, UK: Arista SPART 1080, JP: Arista 25RS-36. CD: 1992 D: Arista
BMG 251 138, UK: Great Expectations PIPCD-025
A: Aeroplane / Crosscurrents / Downwind
B: Jin-Go-Lo-Ba / What You Know / Emotions / Xtasea
Album: Time Is The Key
D: Arista Ariola 201 183, UK: Arista SPART 1105, US: Arista AB 4255, CA: Arista Capitol AB
4255. CD: 1992 D: Arista Ariola 251 183
A: Ard Na Greine / Earthrise / Supermarket / Faerie Steps / An American In England
B: The Organ Grinder / Sugar Street / The Bender / Arabesque Intro & Arabesque / Esnuria Two
/ Time Is The Key
1980
Album: Live
D/NL: Arista Ariola 202 205, UK: Arista SPART 1130
A: Downwind / Mandrake / Golden Dilemma
B: Soli / Drum Solo / Esnuria / Crosscurrents
UK-LP: Virgin V 2007
1981
(laut Allen “der Castro der Musikindustrie“),
einen Plattenvertrag angeboten bekommen
hatte, der zur Produktion von Magick Brother
Mystick Sister führte, womit natürlich Smith
und Aellen gemeint waren. Das Resultat
würde man in Bayern als vogelwild bezeichnen, denn es versuchte, den Stil der Clubgigs
auf Vinyl zu bannen und das gelang nur
begrenzt – Studio und Bühne sind nun
einmal zwei verschiedene Seiten derselben
Medaille. Auf der anderen Seite war das
absolut eigenständig und zeigte den Weg, auf
den man von da an gehen wollte – einem
Sound zwischen Jazz, Rock und viel
Kosmos.
Vor allem aber kristallisierte sich bei diesen
Aufnahmen eine Besetzung heraus, mit der
man in Zukunft arbeiten konnte und wollte
und zu der neben Allen und Smith noch
Didier Malherbe, Christian Tritsch, Tim
Blake und Pip Pyle gehörten.
Fortsetzung folgt
Album: Leave It Open
D/NL: Arista Ariola 202 955
A: Leave It Open / How Much Better It Has Become / I Woke Up This Morning Felt Like Playing
Guitar
B: It’s About Time / Stok Stok Stok Sto-Gak / Adrien
1986
CD: Wingful Of Eyes – A Retrospective ’75-‘78
D: Virgin Ariola 257 862, UK: Virgin COMCD 1
Tracks: Heavy Tune / Cat In Clark’s Shoes / Night Illusion / Golden Dilemma / Wingful Of Eyes
/ Three Blind Mice / Expresso / Soli / Shadows Of / Mandrake / Bambooji
1988
Doppel-Album: Second Wind
D: Line LIDLP 5.00034. CD: D: Line LICD 9.00698
A: Second Wind / Time And Space / Say No More / Deep End
B: Crystal Funk / Exotic / Beton / Alan Key
C: Crash & Co, The First / The Second
D: Crash & Co, The Third
King Crimson: Am Ende des Jahrtausends
Oldie Markt 02/05
Fragmente und Ganzes
Ein Ganzes kann nur so stark wie seine Teile sein - nach diesem
Motto verfuhr Robert Fripp in der zweiten Hälfte der 90er Jahre
und pendelte zwischen Solo- und Gruppen-Projekten.
Mönch oder Musiker? Robert Fripp im Habitus der späten 90er Jahre
11
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King Crimson: Am Ende des Jahrtausends
Oldie Markt 02/05
Je länger man Bestandteil einer Formation
ist, desto größer wird die Gefahr, dass die
Geschichte der Gruppe, so sie einen gewissen Erfolg aufzuweisen hat, wichtiger wird
als die Aktualität. Diese Tatsache erlebte
Robert Fripp 1999 in geballter Form. Klar:
30 Jahre zuvor hatte er zusammen mit einigen Freunden aus Bath King Crimson ins
Leben gerufen und war insofern selbst schuld
an dem Interesse, dass das Jubiläum in diesem Jahr bei der Presse weckte.
Dennoch konnte er sich am Ende der 12
Monate einen Stoßseufzer wie „Puh, ich habe
das Festjahr überstanden“ nicht verkneifen.
Auf der anderen Seite jedoch hatte er selbst
für diese Aufmerksamkeit gesorgt, wusste er
doch als alter Hase in dem Geschäft sehr gut,
wie wichtig solche Anlässe sind, um gerade
dann, wenn man mit seinen aktuellen Werken
nicht gerade im Brennpunkt des öffentlichen
Interesses steht, den Fokus auf sich zu richten – besonders dann, wenn man die Rechte
am Archivmaterial besitzt und mit diesem
Pfund nach dem eigenen Belieben wuchern
Oldie - Markt Discographie
King Crimson (11)
von Frank Küster
Die Soloplatten (7)
Gordon Haskell (2)
1969
Album: Sail In My Boat
UK: CBS S 63741. CD: 1996 UK: Voiceprint VP 197 CD
A : Boat Trip / Born To Be Together / Flying Home Tomorrow / Lawbreaker / All Since You Went
Away / Oo La Di Doo Da Day
B: Time Only Knows / Better By Far / Some Other Day / Zanzibar / Slow Boat To China
1971
Album: It Is And It Isn’t
UK: Atlantic Kinney K 40311, US: ATCO SD 33-378. CD: 1999 UK: Blueprint BP 266 CD
A: No Meaning / Could Be / Upside Down / Just A Lovely Day / Sitting By The Fire / When I
Lose
B: No Need / Worms / Spider / Learning Not To Feel / Benny / When I Laugh
1979
Single: People Don’t Care / Silhouettes
UK: RCA PB 5157
1980
Single: I Need Your Love So Much / Living In The Attic
UK: RCA PB 5249
Single: Castles In The Sky / My Baby
UK: RCA PB 5264
UK-LP: Atlantic Kinney K 40311
kann. Folglich wurden fast alle Aktivitäten in
diesem Jahr von der illustren Vergangenheit
geprägt, die Fripp allerdings auf seine Weise
auszunützen verstand: Zum einen brachte er
die großartige 4 CD-Box mit Live-Mitschnitten aus der Vergangenheit, The Great
Deceiver, die bei Virgin nicht mehr zu
bekommen war, auf Discipline Global
Mobile heraus.
Zum zweiten veröffentlichte er die neue 2
CD Cirkus-Live 1984-1999, allerdings bei
seinem alten Vertragspartner Virgin, die ihm
dafür relativ freie Hand ließen und bewiesen,
wie viel eine größere Plattenfirma bieten
kann, wenn sie einem bestimmten Anlass
gerecht werden will. So bekam der Hörer
einen kompletten Audio- und Video-Katalog
und unter den Hörbeispielen befanden sich
alle Besetzungen der Band sowie jeder ihrer
Klassiker wie 21st Century Schizoid Man
oder In The Court Of The Crimson King.
Damit nicht genug. Um die einmalige
Chance nicht vorübergehen zu lassen, warf
1981
Single: 5 10 15 / Whiskey
UK: RCA 30
1990
Single: Hambledon Hill / Big Wave
UK: Big Wave
CD: Hambledon Hill
UK: Big Wave 001, RI 1992 D: Voiceprint Rough Trade 344.0518.2, UK: Voiceprint VP 127 CD
Tracks: Hambledon Hill / Walking In A Wilderness / Almost Certainly / The Right Time / The
Other Side / Mumbo Jumbo / Pelican Pie / Mystical Allusion / What Do Broken Hearted People
Do / Breathing In / Soul Mates
1992
CD: It’s Just A Plot To Drive You Crazy
D: Voiceprint Rough Trade 344.0515.3, UK: Voiceprint VP 118 CD
Tracks: Please Don’t Try To Talk To Me / What Do Broken Hearted People Do / America / I’m
Over It Now / Today Is All We Got / Nothing In This World / A Little Help From You / You’re
What I Want / Real Neat / One Love Will Do / It’s Just A Plot To Drive You Crazy / My Love
Deserves A Medal / I Keep On Putting In / Only You / Over The Worst Of It
King Crimson: Am Ende des Jahrtausends
unser Held dann noch eine 4 CD-Box mit
dem ebenso schlichten wie bezeichnenden
Titel The Projekcts auf den Markt, die eigentlich nichts anderes als sämtliche Platten der
sich um Fripp gruppierenden Splittergruppen
noch einmal in einem Pack brachte. Dies
demonstrierte die Kunst der Improvisation,
die die Projekcts erreicht hatten. Vor allem
aber schaffte er durch die Verknüpfung mit
dem Jubiläum wesentlich mehr mediale
Aufmerksamkeit als das bei den einzelnen
Veröffentlichungen zuvor der Falle gewesen
war.
Quasi zur Abrundung rief der Meister dann
auch noch King Crimson zurück ins Leben.
In der Besetzung Fripp, Belew, Gunn und
Mastelotto ging man auf The Construkction
Of Light wiederum einen Schritt weiter, oder
anders formuliert: Setzte die Erfahrungen,
die man in den Projekcts gewonnen hatte,
direkt um. Fripp: „Das Gute an diesem
Projekt – von einer Band will ich nicht mehr
UK-LP: CBS S 63741
sprechen – ist die ständige kreative
Entwicklung. Wir haben diese Formation
immer dann aufgelöst, wenn wir nicht mehr
weiter wussten. Und wir haben sie immer
dann wieder belebt, wenn es neue musikalische Ansätze gab, die für alle Beteiligten
interessant klangen.“
Interessant war zunächst, dass diese CD noch
einmal auf Virgin herauskam, was sicher zum
einen den Hintergrund besaß, dass man gerade nach 1999 einen sehr viel besseren Stand
auf dem Markt hatte, als zuvor, aber zum
zweiten den, dass von einem großen Label
einfach mehr Geld und eine größere
Verbreitung zu erwarten war. So mutig die
Musik auch war, sie blieb gerade dadurch an
der Spitze der Rockmusik, weil sie moderne
Technologie mit guten Kompositionen und
virtuosen Musikern verband, die ihr Können
jedoch jederzeit in den Dienst der Sache
stellten. Robert Fripp kommentierte den für
viele überraschenden Inhalt der CD so: „Wir
alle haben in der letzten Zeit jede Menge
Musik von Bands wie Nine Inch Nails oder
Rammstein gehört. Die hat uns beeinflusst.
Oldie Markt 02/05
1988
CD: Butterfly In China
UK: Blueprint BP 287 CD, US: WLD 003
Tracks: Go Tell Sarah / I Don’t Remember It / Chili Chili / Test Drive / All My Life / More Yin
Than Yang / Pelican Pie / Wang Bang World / Things We Said Today / Someone I Knew
2001
CD-Single: How Wonderful You Are / A Little Help From You
UK: Flying Sparks Records
CD: Shadows On The Wall
UK: Flying Sparks TDBCD 068
Tracks: Sunshine Days / Whole Wide World / Shadows On The Wall / Look Out / Roll Away /
Long Lost Friends / If You Could Read My Mind / Country Gold / Walking In A Wilderness / The
Other Side / California On His Mind / Shadows On The Wall (Acoustic)
2002
CD-Maxi: There Goes My Heart Again (Radio Edit) / (Single Version) / Self Made Man
UK: East West
CD: Harry’s Bar
UK: East West WEA 43976, US: Compass 4346
Tracks: How Wonderful You Are / All The Time In The World / Voodoo Dance / Freeway To Her
Dreams / Sunshine In The Night / Al Capone / Feelin’ Loose / There Goes My Heart Again / Roll
With It / Someone I Knew / A Little Help From You / All In The Scheme Of Things
CD: All My Life
UK:
Tracks: Hambledon Hill / Breathing In / Go Tell Sarah / I Don’t Remember It / Today Is All We
Got / Mumbo Jumbo / All My Life / Nothing In This World / One Love Will Do / My Love
Deserves A Medal / The Right Time / Chil Chili / Please Don’t Try To Talk To Me
CD: The Collection – 18 Of His Finest Songs
UK: Metro METRCD 097
Tracks: I Keep On Putting In / Lost Soul / Breathing In / Hambledon Hill / All My Life / A Little
Help From You / Things We’ve Said Today / Walkin’ In A Wilderness / Almost Certainly / What
Do Broken Hearted People Do / America / I’m Over It Now / You’re What I Want / It’s Just A
Plot To Drive You Crazy / Test Drive / Please Don’t Try To Talk To Me / Pelican Pie / Nothing
In This World
Greg Lake
siehe Emerson, Lake & Palmer
Tony Levin
1995
CD: World Diary
D/UK: DGM 9564, US: Canyon Int. 00860, RI 1996 US: Alex JAP 499, RI 1999 US: Import
10036
Tracks: Chasms / The Train / We Stand In Sapphire Silence / Smoke / Etude In The Key Of
Guildford / Espresso & The Bed Of Nails / Mingled Roots / Nyatiti / Jewels / La Tristesse
amoureuse de la Nuit / Heat / I Cry To The Dolphined Sea / The Sound Of Goodbye
2000
CD: Waters Of Eden
D: SPV, US: Narada 49132
Tracks: Bone & Flesh / Waters Of Eden / Icarus / Gecko Walk / Belle / Pillar Of Fire / Boulevard
Of Dreams / Opal Road / Utopia
2002
CD: Pieces Of The Sun
D/UK: Narada WEA 7086-15380-2, US: Narada 11626
Tracks: Apollo / Geronimo / Aquafin / Dog One / Tequila / Pieces Of The Time / Phobos / Ooze
/ Blue Nude Reclining / The Fifth Man / Ever The Sun Will Rise / Silhouette
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Oldie Markt 02/05
Unsere Platte ist eine ganz schöne Dampframme geworden. Manches Mal hätte ich mir
ein paar mehr lyrische Momente gewünscht.
Doch das lässt sich jetzt nicht mehr ändern,
denn so war es schon immer – wir lassen uns
oft mit voller Kraft auf eine Sache ein, ohne
groß darüber nachzudenken.“ Letzteres mag
man glauben oder nicht – Tatsache war, dass
einmal mehr die Gruppe wie eine echte
Einheit wirkte, aus der nur selten solistische
Glanzleistungen herausragten.
Mit diesem Material ging man auf die übliche Tour durch die Welt und bewies einmal
mehr, dass es in punkto der Fusion aus
improvisierter Musik, die dennoch nichts
mit Jazz zu tun hat, und Rock es kaum eine
bessere Band gibt als King Crimson. Danach
folgte zwar das neue Zwischen-Aus für
die Formation, nicht aber für die
Zusammenarbeit der vier Musiker, die 2000
als Projekct X erneut auftauchten.
Musikalisch war das etwas anders ausgefallen, vor allem die Bezüge auf die moderne
King Crimson: Am Ende des Jahrtausends
2 CD: Double Espresso (Live)
US: Narada 42523
Tracks CD 1: Pieces Of The Sun / Geronimo / Silhouettes / Dog One / Tequila / Black Dog / Ooze
/ Apollo / L’Abito della sposa / Sleepless
Tracks CD 2: Pillar Of Fire / Ever The Sun Will Rise / Phobos / The Fifth Man / Back In New
York City / Utopia / Elephant Talk / Peter Gunn / Belle
Ian McDonald
McDonald & Giles
1970
Album: Same
D: Island Philips 6339 021, UK: Island ILPS 9126, US: Cotillion SD 9042, RI 1974 D: Island
Ariola 88023 IT, RI 1977 UK: Polydor 2302 070
A: Suite In C / Flight Of The Ibis / Is She Waiting / Tomorrow’ s People, The Children Of Today
B: Birdman: The Inventor’s Dream-The Workshop-Wishbone Ascension-Birdman Flies-Wings In
The Sunset-Birdman The Reflection
mit Foreigner
1977
Album: Foreigner
D: Atlantic WEA ATL 50356, UK: Atlantic WEA K 50356, US: Atlantic SD 18215. CD: 1985 D:
Atlantic WEA 250 356-2, 1988 US: Atlantic 19109-2, 1991 D/UK: Atlantic WEA 7567-81511-2,
JP: Atlantic Pioneer 20P2-2011
A: Feels Like The First Time / Cold As Ice / Starrider / Headknocker / The Damage Is Done
B: Long Long Way From Home / Woman Oh Woman / At War With The World / Fool For You
Anyway / I Need You
Single: Cold As Ice / I Need You
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 10986 (Also On Clear Wax), US: Atlantic 3410
Single: Long Long Way From Home / Feels Like The First Time
NL: Atlantic WEA ATL 11069
Single: Feels Like The First Time / Woman Oh Woman
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 11086
1978
UK-CD: Blueprint BP 287 CD
Rockmusik auf elektronischer Basis waren
noch stärker in den eigenen Sound integriert
und dadurch weniger prominent geworden
wie auf der Studioproduktion zuvor – sicher
auch eine Auswirkung der Konzertserie, bei
der natürlich die im Studio aufgenommenen
Stücke modifiziert worden waren.
Danach ging es wieder zurück zu den eigenen Projekten der vier Musiker, was für
Robert Fripp die Kooperation mit dem
Weltmusiker Fayman bedeutete, für Adrian
Belew Projekte mit anderen Bands und für
Trey Gunn eigene Platten, teilweise gemeinsam mit Pat Mastelotto. Alle Projekte zeigten
die unterschiedlichen Stilarten der Herren
und demonstrierten auch, wie viel, aber auch
wie wenig eigenes von ihnen jeweils bei
King Crimson Unterschlupf fand. Und dennoch stand die Band nicht nur wieder auf
dem Zettel der beteiligten Herren, sie nahm
sogar wieder einen prominenteren Teil in
ihrem Leben ein.
Fortsetzung folgt
Single: Hot Blooded / Tramontane
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 11169, US: Atlantic 45-3488 (UK/US: Also In Red Wax And Plastic
Sleeve)
Album: Double Vision
D/UK : Atlantic WEA ATL/K 50476, US: Atlantic SD 19999. CD: 1985 D: Atlantic WEA 250
476-2, 1986 US: Atlantic 19999-2, RI 1991 D/UK: Atlantic WEA 7567-81597-2, JP: Atlantic
Pioneer 20P2-2019
A: Back Where You Belong / Blue Morning Blue Day / Double Vision / Hot Blooded / I Have
Waited So Long
B: Lonely / Love Has Taken Its Toll / Spell Binder / Tramontane / You’re All I Am
Single: Double Vision / Lonely Children
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 11199, US: Atlantic 45-3514
Single: Blue Morning Blue Day / I Have Waited So Long
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 11236 (Also As Picture Disc)
Promo-Single: Hot Blooded
D: WEA F-105
1979
Single: Dirty White Boy / Rev On The Red Line
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 11373, US: Atlantic 3618
Album: Head Games
D/UK: Atlantic WEA ATL/K 50651, US: Atlantic 29999. CD: 1988 US: Atlantic 29999-2, 1991
D/UK: Atlantic WEA 7567-82598-2, JP: Atlantic Pioneer 20P2-2020
A: Dirty White Boy / Love On The Telephone / Women / I’ll Get Even With You / Seventeen
B: Head Games / The Modern Day / Blinded By Science / Do What You Like / Rev On The White
Line
Conway Twitty: Musikalische Heimat Country
Oldie Markt 02/05
Endlich zuhause
Der endgültige Schritt zur Countrymusik bedeutete für Conway
Twitty so etwas wie einen Befreiungsschlag – sowohl musikalisch
wie kommerziell gesehen.
Die Frisur und das Gesicht des Übergangs: Conway Twitty als Countrysänger
15
16
Oldie Markt 02/05
Wurde Conway Twitty auf seine ersten
Eindrücke bezüglich Decca Records und sein
Verhältnis zu Owen Bradley angesprochen,
so bekam der Fragende ein kurze Antwort:
“Feels like coming home!“ Wie in einer großen Familie aufgenommen und musikalisch
endlich zuhause fühlte er sich jetzt. Mit solchen Familienmitgliedern wie Brenda Lee,
Loretta Lynn und Ernest Tubb, um nur ein
paar Namen zu nennen, war das auch gar
nicht schwer. Decca war eine echte CountryFirma, es stellte sich jetzt nur die Frage, was
das Publikum und nicht zuletzt die DJs der
Radiostationen zu diesem Genrewechsel
sagen würden. Würde Conway das Zeug zum
Countrystar haben? Decca war zwar davon
überzeugt, fragte sich aber, wie man den
Neuling auf der Countryszene etablieren
konnte? Trotz all’ dieser Unsicherheiten war
Twitty glücklich. “Nach den langen Jahren
des Kampfes, vom Rock & Roll wegzukommen, fühlte ich mich in den kleinen CountryNachtclubs besser, als Jahre zuvor im
Madison Square Garden. Ich habe mit Rock
& Roll angefangen, mich zur Countrymusik
hochgearbeitet und niemals zurückgeschaut.
Ich habe Millionen Rock & Roll-
US-LP: Decca DL 75062
Schallplatten verkauft - wen kümmert das?
Das ist etwas, das Vergangenheit ist, vielleicht kann man das den Enkelkindern erzählen. Was wirklich zählt ist, was man jetzt, im
Moment macht.“ Owen Bradley gefiel diese
Denkweise. Auch deshalb hatte er Twitty
unter Vertrag genommen.
Die erste Countrysingle Together Forever/
That Kind Of Girl brachte keinerlei
Charterfolg. Die Session fand am 3. Juni
1965 unter der Beteiligung der Creme der
Studiomusiker wie Floyd Cramer (Piano)
und Pete Drake (Steel-Guitar) in den
Columbia-Studios in Nashville statt. Wie zu
befürchten war, zeigten sich die Countryfans
skeptisch, kannten sie Conway doch nur als
Rock & Roller. “Spielt diesen Typen nicht,
nehmt ihn nicht für eure Shows! Er ist ein
Rocksänger!“ erinnerte sich Conway später
über die Ratschläge und Kommentare vieler
Leute. “Ich werfe Ihnen das nicht vor, sie
wollten die Countrymusik schützen. Ihnen
war nicht klar, dass ich ein Countrysänger
war, der gerade dabei war, sein Rock & Roll
Conway Twitty: Musikalische Heimat Country
Oldie - Markt Discographie
Conway Twitty (7)
von Bernd Vogel
Die LPs (4)
1978
The Very Best Of Conway Twitty
US: MCA 3043, RI 1984 US: MCA 37245 (Changed Tracksequence). CD: 1988 US: MCA MCAD
31240
A: I’ve Already Loved You In My Mind / Play Guitar Play / (I Can’t Believe) She Gives It All To
Me / You’ve Never Been This Far Before / (Lying Here With) Linda On My Mind / It’s Only
Make Believe / Don’t Cry Joni
B: Danny Boy / Lonely Blue Boy / This Time I’ve Hurt Her More Than She Loves Me / There’s
A Honky Tonk Angel (Who’ll Take Me Back In) / Georgia Keeps Pulling On My Ring / Hello
Darlin’ / The Image Of Me / Can’t Stop Loving You
Album: Conway
D: MCA Metronome 0062.128, UK: MCA MCF 2878, US: MCA 3063, RI 1978 US: MCA 702
A: Boogie Grass Band / I’ve Got To Know (How Loving You Would Be) / She’s A Woman All
The Way / Julie / One Night Honeymoon
B: Your Love Had Taken Me That High / I’ve Been Around Enough To Know / My Woman
Knows / That’s All She Wrote / You Were Named Co-Respondent
Album: Conway Twitty (Road Show)
US: Conway Twitty Eigenproduktion CT 1003
A: One For The Money / Funny, But I’m Not Laughing / Heartache Just Walked In / The Things
I Lost In You / Ain’t It Sad To Stay And Watch Love Die
B: Let Me Be The Judge / Us / Girl At The Bar / I’ll Get Over Losing You / A Little Girl Cried
Doppel-Album: 20 Certified No. 1 Hits
US: Tee-Vee Records TV-1009
A: I’ve Already Loved You On My Mind / (Lying Here With) Linda On My Mind / I’m Not
Through Loving You Yet / I See The Want To In Your Eyes / It’s Only Make Believe
B: Play Guitar Play / Don’t Cry Joni / Fifteen Years Ago / To See My Angel Cry / I’ll Try
C: Hello Darlin’ / The Games That Daddies Play / I Can’t See Me Without You / Touch The Hand
/ Baby’s Gone
D: You’ve Never Been This Far Before / After All The Good Is Gone / (I Can’t Believe) She Gives
It All To Me / (Lost Her Love) On Our Last Date / She Needs Someone To Hold Her (When She
Cries)
Album: Country Gold: Conway Twitty
AU: MCA Astor ASTLP-2044
A : Born To Lose / Love Is The Foundation / It’s Time To Pay The Fiddler / D-I-V-O-R-C-E /
With Pen In Hand / Folsom Prison Blues / (Lost Her Love) On Our Last Date / I Can’t Stop
Loving You / I Can’t See Me Without You
B: Wind Me Up / I Fall To Pieces / Joy To The World / Back Street Affair / Little Girl Cried /
Rocky Top / Reuben James / I Never Once Stopped Loving You / Hello Darlin’ / I’d Rather Be
Gone / Okie From Muskogee
Album: Conutry Rock-Conway Twitty (Story Of Rock & Roll Vol. 16)
F: MCA 414039
A: Memphis / Some Kind Of Wonderful / Wolverton Mountain / The Race Is On / Pick Me Up
On Your Way Down / Woman Lovin’ Kind Of Man
B: Maybellene / Honky Tonk Song / Hey! Baby / Amos Moses / Your’s To Hurt Tomorrow / One
For The Money
1979
Album: Cross Winds
UK: MCA MCD 3038, US: MCA 3068, RI 1984 US: MCA 37163
A: Don’t Take It Away / Heavy Tears / Love Comin’ Down / I Wish You Could Have Turned My
Conway Twitty: Musikalische Heimat Country
Image abzustreifen. Ich wusste damals, ich
würde Zeit brauchen.“ Tatsächlich sollten
drei Jahre bis zum richtigen Durchbruch vergehen. Der Nachfolgetitel Guess My Eyes
Were Bigger Than My Heart platzierte sich
immerhin auf Position 18 der Countrycharts.
Sein erstes Album für Decca wurde 1965 veröffentlicht. Kurz: Conway Twitty Sings
benannt, hatte es denselben Titel wie sein
1958er Debüt für MGM. Nur, dass hier seine
Countrymusik zu hören war.
1966 und 1967 folgten, ohne dass es mit den
Charterfolgen voranging. 4 Singles erreichten weder die Top 20 der Billboard- oder
Cashbox- Countrycharts. Im Gegenteil, die
Platzierungen in den Hitparaden verschlechterten sich von Veröffentlichung zu
Veröffentlichung. Hätte Decca in dieser Zeit
nicht zu ihm gehalten, wäre Conway Twitty
wohl sang- und klanglos in der Versenkung
verschwunden. Selbst war er aber der Überzeugung, dass noch etwas ganz großes passieren würde: “Owen Bradley gab mir die
Zeit, die ich brauchte, um mich zu entwikkeln. Er wusste, dass ich ein gutes Ohr für
gute Songs habe und legte nie Einspruch bei
Oldie Markt 02/05
B: I May Never Get To Heaven / Grand Ole Blues / Draggin’ Chains / If You Can’t Write The
Music / Did We Have To Come This Far (To Say Goodbye)
Album: The Very Best Of Loretta And Comway (Loretta Lynn & Conway Twitty)
US: MCA 3164, RI 1984 US: MCA 37237. CD: 1988 US: MCA 31236
A: Louisiana Woman, Mississippi Man / From Seven Till Ten / Pickin’ Wild Mountain Berries /
As Soon As I Hang Up The Phone / You’re The Reason Our Kids Are Ugly / It’s Only Make
Believe / I’ve Already Loved You In My Mind
B: After The Fire Is Gone / I Can’t Love You Enough / Feelins’ / Spiders And Snakes / The Letter
/ Lead Me On / God Bless America Again
Album: Diamond Duet – 10th Anniversary (Loretta Lynn & Conway Twitty)
US: MCA 3190, RI 1980 US: MCA 723
A: True Love / That’s All That Matters / Hit The Road, Jack / Baby Don’t Get Hooked On Me /
Even A Fool Would Let Go
B: The Sadness Of It All / You Know Just What I’d Do / What’s A Little Love Between Friends
/ Rising Above It All / You Never Cross My Mind
Album: Various Artists: Ernest Tubb: The Legend And Legacy Vol. 1
US: Cachet CL3 3001, RI US: FGLP 001, RI US: FGLP 002 (2 LP), RI US: City Hall Records.
CD: US: City Hall Records 2001
Ernest Tubb & Conway Twitty: Jimmie Rodgers Last Blue Yodel
Album: Renegade
US: Amster AW 14302
A: Lonely Blue Boy / Dang Me / Memphis / What Am I Living For / It’s Only Make Believe /
Danny Boy / Mona Lisa
B: Money / Ain’t Goin’ Home / Born To Lose / It Keeps Right On A Hurtin’ / The Pick Up /
Halfway To Heaven
Album: Walking The Dog
US: Koala AW 14265
A: Baby What’s Wrong / Irresistible You / What Am I Living For / Got My Mojo Working /
Memphis
B: Walking The Dog / Is A Bluebird Blue / Medley: What Am I Living For-Lonely Blue BoyHalfway To Heaven-I’ll Try-The Story Of My Love-Mona Lisa-C’est si bon-It’s Only Make
Believe-Danny Boy / Harlem Nocturne / Your Cheatin’ Heart
Album: Funny How Time Slips Away
US: Red Ryder AW 14303
A: Big Boss Man / What A Dream / She’s Mine / Things / Lawdy Miss Clawdy
B: Funny How Time Slips Away / You Can’t Judge A Book By The Cover / Leavin’ It All Up To
You / Shake Your Money Maker / Unchained Melody
1980
US-LP: Decca DL 75209
meiner Songauswahl ein. Ich habe das immer
sehr geschätzt. Owen war wie ein Vater für
mich, er hatte so viel Klasse.“
Der Wendepunkt in Conways Karriere sollte
1968 kommen, mit dem Song The Image Of
Me und er hätte diesen Erfolg beinahe aus
Gutmütigkeit und Aufrichtigkeit verschenkt.
Wayne Kemp war Songschreiber und pleite.
Der Strom bei ihm zuhause war schon abgestellt und als er Conway in Oklahoma City
besuchte, bot er ihm einen selbstgeschriebenen Song an. “Wayne sagte mir, er hätte kein
Geld aber einen guten Song, für den er von
mir so ungefähr 500 Dollar haben wollte. Er
dachte, ich wäre groß im Countrygeschäft
und er sang mir den Song vor – ich habe ihm
sofort gesagt, das ist ein Riesenhit. Er aber
bestand darauf, mir diesen Song zu verkaufen.“ Conway hatte Wayne Kemp schon auf
der Bühne gesehen und wusste, dass er ein
guter Sänger und Komponist war und machte ihm daher folgenden Vorschlag: “Ich leihe
dir 500 Dollar und Du nimmst The Image Of
Me selber auf, denn Du brauchst einen Hit.
Wir geben der Sache dann drei Monate Zeit
Album: Heart And Soul
US: MCA 3210, RI 1984 US: MCA 37227
A: For My Woman’s Love / I’d Love To Lay You Down / I’ve Never Seen The Likes Of You /
The Feel Of Bein’ Gone / We’ve Got Tonight
B: Soulful Woman / Smoke From A Distant Fire / She Thinks I Still Care / Night Fires / Turn On
Your Lovelight
Album: Rest Your Love On Me
US: MCA 3180, RI 1980 US: MCA 5138, RI 1982 US: MCA 934, RI 1984 US: MCA 37228
A: I Still Believe In Waltzes / Once Is Not Enough Kind Of Love / Hero For A Day / I Am The
Dreamer (You Are The Dream) / Rest Your Love On Me
B: For All The Right Reasons / We’re Gonna Try It Tonight / You’ll Be Back (Every Night In My
Dreams) / A Bridge That Just Won’t Burn / When The Feelin’s Right
Album: The Great Conway Twitty
EU: Demand DM 0020
A: This Road I Walk / Big Town / Ever Since You Went Away / Treat Me Mean, Treat Me Cruel
/ Turn The Other Cheek / Wonder If You Told Her / Mojo Workout
B: Have I Been Away Too Long / Sitting In A Dim Café / Let Me Be The Judge / Blue Is The Way
I Feel / You Make Me What I Am / Where I Stand / Lawdy Miss Clawdy
Album: Conway Twitty (Road Album)
US: Eigenproduktion CT 1004
A: I Told My World To Go Away / Looking Through My Glass / Just Like A Stranger / My Heart
Knows / Before I’ll Set Her Free
B: Bad Man / Bad Girl / I Did The Best I Could (With What I Had) / One In A Million / A Letter
And A Ring
17
18
Oldie Markt 02/05
und wenn mit der Veröffentlichung nichts
passiert, gehe ich mit dem Titel ins
Plattenstudio und bringe ihn als Single heraus.“ Gesagt, getan, Kemp bekam das Geld
geliehen, machte eine Aufnahme und nichts
geschah, keiner spielte den Song. Wie vereinbart, nahm Conway den Titel drei Monate
später ebenfalls auf und The Image Of Me
wurde der erste Top 10 Hit seit seinem
Imagewechsel. Er platzierte sich auf Platz 5
der Countrycharts.
Mit der Auswahl der folgenden Singles sollte Conway einen sechsten Sinn entwickeln.
Er bevorzugte Balladen, und sprach damit
überwiegend die weiblichen Zuhörer an.
Kein Wunder daher, dass in den Konzerten
überwiegend Frauen im Publikum saßen.
Conway gab ihnen mit seinen Songs und den
Texten das Gefühl, hier ist einer (der wenigen Männer), die die Frauen wirklich versteht, weiß, was sie bewegt und was sie fühlen. 1968 wurden noch zwei weitere Singles
veröffentlicht. Next In Line und Darling You
Know I Wouldn’t Lie schossen beide auf die
Conway Twitty: Musikalische Heimat Country
Doppel-Album: MGM Rock’n’Roll
F: MGM Polydor 2524 031
A: Long Black Train / Just Because / Hey Miss Ruby / She’s Mine / Treat Me Nice / Lonely Blue
Boy / Trouble In Mind / Heartbreak Hotel
B: Make Me Know You’re Mine / You Win Again / Don’t You Know / I Vibrate / A Huggin’ And
A Kissin’ / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Beachcomber / Platinum High
School
C: It’s Only Make Believe / Sentimental Journey / Comfy’n Cozy / Live Fast, Love Hard, Die
Young / Restless / Mon Lisa / I’ll Try / The Story Of My Love
D: Whole Lotta Shakin’ Goin’ On / Blue Suede Shoes / Shake, Rattle & Roll / Sweet Georgia
Brown / Blueberry Hill / Jailhouse Rock / Great Balls Of Fire / Reelin’ And Rockin’
Album: Country Lovin’ 20 Great Hits (Loretta Lynn & Conway Twitty)
NZ: MCA MALPS 593
A: After The Fire Is Gone / It’s Only Make Believe / Easy Lovin’ / Never Ending Song Of Love
/ Get Some Lovin’ Done / Louisiana Woman, Mississippi Man / From Seven ‘Till Ten / Pickin’
Wild Mountain Berries / As Soon As I Hang Up The Phone / You’re The Reasons Our Kids Are
Ugly
B: I’ve Already Loved You In My Mind / I Can’t Love You Enough / Feelins’ / Spiders And
Snakes / The Letter / Lead Me On / God Bless America Again / Loretta Lynn: One’s On The Way
/ Conway Twitty: Help Me Make It Through The Night / You’ve Never Been This Far Before
1981
US-LP: Decca DL 75292
Nr.1 der Countrycharts. Endlich hatte er den
lange ersehnten Durchbruch geschafft. In den
beiden Folgejahren kamen insgesamt vier
Singles auf den Markt: 1969 I Love You
More Today und To See My Angel Cry,
gefolgt von Hello Darlin’ und Fifteen Years
Ago im Jahr 1970. Alle erreichten den Platz
an der Sonne.
Decca veröffentlichte 1968 das Album Next
In Line, betitelt nach Conways erster DeccaNr.1 Single. Geschrieben war der Titelsong
von jemandem, der ihm schon kurz vorher
Glück gebracht hatte: Wayne Kemp, der auch
für Darling You Know I Wouldn’t Lie als
Komponist verantwortlich zeichnete und
seine Songs nicht mehr bei Kerzenschein
schreiben musste. Alle weiteren Songs der
LP stammten von anderen Countrygrößen
wie Johnny Cash (Folsom Prison Blues),
Merle Haggard (Mama Tried und Today I
Started Loving You Again) sowie Bobby
Goldsboros (With Pen In Hand).
Erfolge mit Eigenkompositionen sollten
schon bald folgen.
Fortsetzung folgt
Album: Two’s A Party (Loretta Lynn & Conway Twitty)
US: MCA 5178, RI 1986 US: MCA 2492. CD: 1988 US: MCA 22004
A: Two’s A Party / The State Of Union / Lovin’ What Lovin’ Does To Me / I’d Rather Have What
We Had / Oh Honey – Oh Babe
B: Right In The Palm Of Your Hand / Silent Partner / I Still Believe In Waltzes / We’ve Been
Strong Enough / If I Ever Had To Say Goodbye To You
Album: Live At The Castaway Lounge, Cleveland, Ohio – July 1963
EU: Demand 0030
A: I Ain’t Going Home / What Am I Living For / Lonely Blue Boy / Halfway To Heaven / I
Sympathize With You / The Story Of My Love / Mona Lisa / C’est si bon / It’s Only Make Believe
/ Danny Boy / Irresistable You / Big Boss Man / Oh What A Dream
B: Money / Dang Me / Memphis / The Pickup / Is A Blackbird Blue / You Can’t Judge A Book
By The Cover / Shake Your Moneymaker / So Fine
Album: It’s Only Make Believe – 20 Great Songs
UK: Warwick WW 5102, RI 1987 UK: Warwick WW 2044
A: It’s Only Make Believe / Mona Lisa / I Can’t Stop Loving You / Don’t Take It Away / To See
An Angel Cry / I See The Want To In Your Eyes / Baby’s Gone / Georgia Keeps Pulling On My
Ring / You’ve Never Been This Far Before / Lonely Blue Boy
B: Danny Boy / There’s A Honky Tonk Angel (Who’ll Take Me Back In) / After All The Good
Has Gone / Hello Darlin’ / Maybelline / How Much More Can She Stand / Fifteen Years Ago / I
Love You More Today / Happy Birthday Darling / (Lost Her Love) On Our Last Date
Album: Mr. T
US: MCA 5204. CD: 1988 US: MCA 22129 (As Red Neckin’ Love Makin’ Night)
A: Cheatin’ Fire / I Made You A Woman / Slow Lovemakin’ / We Had It All / Red Neckin’ Love
Makin’ Night
B: Tight Fittin’ Jeans / Hearts / Over Thirty (Not Over The Hill) / Hearts / I’m Already Taken /
Love Salvation
Album: Conway Twitty Original Country Hits
NZ: Music World TRO-382
A: Wonder If You Told Her About Me / Midnight / You Made Me What I Am Today / Big Train
/ Sitting In A Dim Café
B: Let Me Be The Judge / Diggin’ / Have I Been Away Too Long / Where I Stand / Riskin’ One
Album: History Of Country Music Vol. I
US: Sunrise Media SM-3009
A: Next In Line / The Image Of Me / How Much More Can She Stand / Look Into My Teardrops
B: Hello Darlin’ / I Love You More Today / That’s When She Started To Stop Loving You / I Did
The Best I Could
Grateful Dead: Die 70er und 80er Jahre
The Dead – 73-89
Bei den Deadheads sind die zweiten 20
Jahre ihrer Lieblinge nicht gerade beliebt
– doch das trifft nur teilweise zu, wie die
12 CD-Box Beyond Description beweist.
Große Gruppen in der Rockgeschichte
machen in ihren Karrieren eine Menge
Veränderungen durch – musikalischer und
personeller Natur, vorausgesetzt, sie halten
es eine gewisse Zeit miteinander aus. Die
Grateful Dead waren nie nur eine Band von
Musikern, sondern sie waren immer auch
ein fester Bestandteil der alternativen Szene
der USA. Deswegen waren die Musiker
nicht nur normale Rochstars für ihre Fans,
sondern Helden, die bewiesen, dass in den
USA eine andere als die offizielle Art zu
leben möglich war. Da gleichzeitig als ganz
normale Rockformation zu arbeiten, war
nicht einfach, zumal man mit seiner Musik
wie alle anderen Rocker auch, sein Geld
zu verdienen hatte. Einen gewaltigen
Unterschied zwischen den anderen Kollegen
und den Grateful Dead gab es allerdings
bereits in den 70er Jahren: Um erfolgreich
touren zu können, brauchten die Herren aus
San Francisco nicht unbedingt ein neues
Produkt auf dem Markt, weil sie dank ihrer
beinharten Gefolgschaft, den sogenannten Deadheads, eine Basis besaßen, die
jeden Saal füllte,ob der nun in den USA oder
in Übersee zu finden war. Folglich konnte
man es sich leisten, der Tretmühle der
Rockmusik tschüss zu sagen. Doch gerade
in den 70ern legte man sich in der Form des
eigenen Plattenlabels Round selbst einen
Mühlstein um den Hals, der auf der einen
Seite jedem Mitglied Soloplatten möglich
machte, aber auf der anderen Seite auch den
Zwang mit sich brachte, produktiv
zu sein, um die Löhne und Rechnungen zu
bezahlen.
Das ging eine Zeit lang gut und es spricht für
die kreative Potenz der Band, dass dabei
einige der besten Platten in der Geschichte
der Grateful Dead dabei herauskamen wie
etwa Wake Of The Flood (Rhino WSM
8122-76491-2-A), die den Sound unmerklich von den 60ern in die 70er Jahre überführte, ohne große Kompromisse einzugehen. Alles war da: Die tolle Fähigkeit zur
Improvisation, die melodischen Ideen und
die ganze stilistische Breite der Musik, vom
Country bis zu den exotischen Zugaben
dank Mickey Hart. Deswegen macht es
Oldie Markt 02/05
Jahren bekannten Stärken in den Wind
schießen zu lassen. Vor allem der meist
unwiderstehliche Groove der Gitarren und
des unnachahmlichen Rhythmusteams
machte große Teile dieser Platte
zu einer Freude und das klappt 30 Jahre danach genauso wie es damals wirkte, wenn
man bereit war, sich auf die Musik einer
Band einzulassen, die für eine andere
berühmt geworden war.
Das setzte sich auch auf Blues For Allah
(Rhino WSM 8122-76491-2-C) fort, das
nicht nur deswegen eine Zäsur bildete, weil
man danach eine Pause einlegte, sondern
Sinn, dass diese LP von 1973, natürlich mit
etlichen Bonustracks, die 12-CD Box
Beyond Description (Rhino WSM R2
76491) einleitet, die alleine hinsichtlich der
Booklet 1
Gestaltung schon ein absolutes Stück für
den Kaffetisch geworden ist: Die Platte auf
dem Deckel der Box mit dem bis heute
berühmtesten Logo der Band passt genau
zum Inhalt, der nichts weniger als alle
Platten der im Titel beschriebenen Ära aufweist – mit einer Ausnahme: Das von der
Gruppe nicht gewollte Live-Doppel Steal
Your Face wurde ebenso weggelassen wie
die Sampler, die in dieser Phase auf den
Markt geworfen wurden.
So oder so: Die nächste Platte, noch im selben Jahr, war ein weiteres exquisites Werk,
auch wenn das, wie viele in dem Jahrzehnt,
zuerst anders gesehen wurde. Heute muss
man From The Mars Hotel (Rhino WSM
8122-76491-2-B) zu dem Trio zählen, das
den alten Klang behutsam in eine neue
Richtung drehte, ohne die aus den 60er
auch, weil es das letzte Studio-Album für
das eigene Label war. Doch selten legte das
Sextett, zu dem noch Mickey Hart dazustieß, einen solch geschlossenen Sound zwischen Blues, Country und Rock vor, bei
dem die Titel ohne Schwierigkeiten ineinander übergingen und dazu noch von hoher
Qualität waren.
Danach krachte es im Gefüge. Das betraf
weniger das Verhältnis der Musiker unterinander, sondern vor allem das zum Geschäft
und dem Manager – um Rechnungen zu
bezahlen zwang er die Band, Steal Your
Face auf den Markt zu bringen, das von vielen Fans mit dem Titel Steal Your Cash
bezeichnet wurde und sicher keine
Sternstunde in der Geschichte von Grateful
Dead bedeutete. Ein neuer Start war nötig
und der wurde durch einen Vertrag mit
Arista gesucht. Von nun an wollte man ganz
bewusst neue Wege im Studio gehen und das
erste Resultat nannte sich 1977 Terrapin
Station (Rhino WSM 8122-76491-2-D) und
spaltete die Anhängerschar: Das war definitiv eine glatte, kommerziell ausgerichtete
Platte, wofür der Name Keith Olsen stand,
der zuvor den Sensationserfolg von
Fleetwood Mac betreut hatte. Das war
schwere Kost für die harten Fans, aber gerade im Nachhinein muss man feststellen, dass
das eine der speziellen LPs der Band wurde.
Sie verstand es, glatte Klänge in ihren Sound
einzubinden, aber die alten Stilmittel beizubehalten, bei einer hohen Qualität der
19
20
Oldie Markt 02/05
Songs, was beispielsweise die Konzerte in
den folgenden Jahren zeigten, bei denen
Estimated Prophet und Terrapin Station zu
Höhepunkten gerieten.
Hielten die Deadheads schon von dem
Album nicht viel, so fiel ihr Urteil bezüglich
der folgenden beiden Produktionen noch um
einiges härter aus: Shakedown Street
(Rhino WMS 8122-76491-2-F) und Go To
Heaven (Rhino WSM 8122-76491-2-G) bildeten den Höhe- und Endpunkt des
Grateful Dead: Die 70er und 80er Jahre
seit Shakedown Street mit Brent Mydland an
den Keyboards für Donna und Keith
Godchaux – aus: Wie wenige andere
Gruppen konnte man es sich leisten, nur von
den Konzerten zu leben. Folglich taten sie
das auch und wagten außerdem
Experimente, wie zurück zu ihren Wurzeln
im Folk zu gehen. Das Ergebnis hinsichtlich
fertiger Produkte waren – welche Sensation
– zwei Live-Doppelpacks, namens
Reckoning (Rhino WSM 8122-76491-2-E)
und Dead Set (Rhino WSM 8122-76491-2J), die einmal einen akustischen Set der
Resultat wurde der größte Erfolg des
Sextetts seit den Tagen von Workingman’s
Dead und das hatte seinen Grund: Zum
einen hatte man in den letzten sieben Jahren
genügend neues Material gesammelt und
live erprobt. Zum zweiten spielte man im
Studio so, wie man es auf der Bühne
gemacht hätte. Und zum dritten wollten alle
Beteiligten wirklich eine Platte herstellen.
All das hörte man auf In The Dark (Rhino
WSM 8122-76491-I) und dazu gab es noch
die überraschende Hitsingle Touch Of Grey,
Booklet 2
Versuches der Grateful Dead, kommerziell
zu werden. 1978 mit Lowell George an den
Knöpfen und 1980 mit Gary Lyons glättete
man den alten Klang derart, dass die Jungs
schon beinahe wie eine normale Band klangen – kein gutes Urteil für eine Formation,
die immer anders gewesen war, als die anderen Combos. Im Nachhinein jedoch hört sich
das des öfteren weit weniger schlimm an, als
damals: Beide Platten haben ihre Momente,
die erste in der Betonung auf den Rhythmus
(inklusive Disco!), die zweite im Versuch,
den Sound zu straffen. Da der angestrebte
Erfolg ausblieb, war es das erst einmal: Die
Grateful Dead sollten ein Studio erst sieben
Jahre später wieder aufsuchen.
Auf der anderen Seite hatte der Ansatz der
letzten LPs insofern funktioniert, dass sie
ein junges Publikum für die Band interessiert hatten und das beutete das Quintett –
Jungs boten und zum zweiten ihr normales
Programm Dazu bekommt man im Rahmen
dieser Box noch jeweils eine Bonus-Disc
mit komplett neuem Material aus dieser Ära.
Schon die originalen Platten wären gut
genug gewesen, aber in der neuen Form sind
das schlicht zwei der besten Live-Teile einer
der herausragenden Konzertbands der
Rockmusik.
Nach dem Doppelschlag von 1981 war das
Kapitel neue Platten für die Grateful Dead
erst einmal erledigt: Ins Studio wollte man
nicht, die Konzerte ernährten ihre Männer –
warum also etwas anderes machen? Da musste erst etwas ganz anderes passieren und
das geschah: 1984 wäre Jerry Garcia fast an
einem Zuckerschock gestorben und als er
wieder an Bord war, war man bereit, um sich
wieder in ein Studio zu begeben. Das
komplett mit einem cleveren Video – die
Dead waren wahrlich in den 80ern angekommen.
Die letzte CD in dieser Box war gleichzeitig
die letzte Studioproduktion der Grateful
Dead überhaupt: Built To Last (Rhino WSM
8122-76491-2-H) konnte 1989 den Erfolg
seines Vorgängers zwar nicht wiederholen,
war aber ein solider Versuch, daran anzu-
knüpfen, mit guten Songs, live im Studio
eingespielt. Ein Jahr später starb Brent
Mydland und dieser Tod läutete den
Abgesang ein, der mit dem Tod von Jerry
Garcia endete. Nur noch das dreifach LiveAlbum Without A Net kam auf den Markt,
ansonsten beschränkten sich die Jung auf
ihre Touren und Soloprojekte. Diese Box
erinnert mit den zwei fabulösen Booklets an
die zweiten 17 Jahre der Rockband aus San
Francisco, die den Test der Zeit bestand.
US-Rock der 70er und 80er
Oldie Markt 02/05
American Music
Rockmusik aus Amerika war immer
enorm vielseitig. Dies zeigen auch die
vier Reissues, die zumeist doppelt bestückt
daherkommen.
Auch wenn das in der inzwischen schon langen Geschichte des Rock’n’Roll immer einmal in Vergessenheit geraten ist: Diese Musik
wurde in den USA erfunden und konnte nur
dort kreiert werden, weil die Grundlagen
alleine auf dem Halbkontinent gelegt worden
waren. Überall gab es Zentren, neben den
klassischen Metropolen New York im Osten
und Los Angeles im Westen. Aus ersterer kam
Blues Project, die ursprünglich von Al
Kooper und Danny Kalb gegründet wurden
und einen Weg zwischen den Wurzeln des
Rock’n’Roll und ihren eigenen Vorstellungen
suchten. Auf den ersten Alben taten sie das
auch recht erfolgreich, doch ohne Kooper
änderte sich das. Lazarus und Blues Project
(Acadia ACA 8072/Soulfood) bildeten
1971/72 den Abgesang der Gruppe, bei der
Danny Kalb das letzte Originalmitglied war.
Ähnlich verhielt es sich mit der Musik, die
nur noch wenig Verwandtschaft mit dem
experimentierfreudigen Sound der späten
60er hatte, als man zwischen den Stilen
gewandelt war. Jetzt regierte der Rock. Der
hatte zwar nicht mit Mainstream zu tun, aber
eben auch nichts mehr mit dem Mut der frühen Jahre. Das zeugte auch das kommerzielle
Ergebnis: Beide Platten enttäuschten und das
war es dann. Heute ist das guter, abwechslungsreicher Rock mit ansprechenden
Songmaterial, einer guten Band und clever
eingestreuten Covern von Chuck Berry, Joe
Turner, Willie Dixon und Tim Hardin. Da
zeigten sich noch die Quellen, aus denen die
Gruppe in ihren frühen Jahren vor allem
geschöpft und die man verfremdet hatte.
Die Elvin Bishop Group dagegen hatte von
Anfang an nur einen Klang im Kopf: Blues
und Rock bis zum Abwinken. Das war auch
deswegen klar, weil der Gründer und Chef
schließlich vorher Leadgitarrist der Band von
Mundharmonikaspieler Paul Butterfield aus
Chicago gewesen war. Sein Umzug nach San
Francisco war auch ein Akt der Rebellion und
resultierte in seiner Solokarriere, deren erste
drei Platten von 1969-1972 sich auf den 2
CDs Party Till The Cows Come Home
(Acadia ACAD 8075/Soulfood) befinden. Die
erste LP war relativ unspektakulär, lebte vor
allem von den Fähigkeiten des Gitarristen –
der Sänger war nicht so toll. Doch dann kam
Jo Baker in das Leben und die Band von
Elvin und das änderte vieles. Zum Blues und
Rock gesellte sich nch der Soul und der jetzt
für die Gitarre befreite Bishop spielte wesentlich beseelter auf als zuvor. Deswegen bringen die LPs zwei und drei deutlich bessere
Kost und werden durch die Bonustracks, eine
Single und zwei Konzertmitschnitte sowie
das informative Booklet noch verfeinert.
So legendär Elvin Bishop durch seine
Tätigkeit bei Paul Butterfield geworden war,
solch gute Namen hatten sich die Herren
Cipollina, Albin, Melton und Dryden durch
ihr Mitwirken bei einigen der legendärsten
Bands aus San Francisco gemacht. Weil das
in den 80ern aber kaum jemanden interessierte, fiel ihnen als passender Name Dinosaurs
ein. 1985 erschien ihre einzige Studio-LP, die
zusammen mit Live-Material aus den Jahren
1985-89 die beiden Silberlinge Friends Of
Extinction (Acadia ACAD 8079/Soulfood)
bestücken, die das gesamte Erbe der Gruppe
vorweisen. Sie besitzen denselben Charakter
wie viele klassische SF-Bands: Live waren
sie wesentlich besser. Die Tracks der
Studioplatte sind korrekter, netter Rock, aber
in den Clubs zeigten die alten Herren, was sie
drauf hatten, zumal sie noch von Papa John
Creach und Merl Saunders unterstützt wurden.
Aus jedem Rahmen fiel Adrian Belew, der
sich einen ausgezeichneten Ruf als Gitarrist
der Talking Heads und von David Bowie
erarbeitet hatte, ehe er eigene Platten einspielen durfte. Die ersten beiden, Lone Rhino/
Twang Bar King (Gott GOTTCD012/
Soulfood) von 1982 präsentierten seine
Fähigkeiten als Gitarrist, Sänger und
Songschreiber, die er sowohl für melodische
Songs als auch beinahe an Avantgarde
erinnernde Klänge einsetzte. Das machte
seine Platten zwar zu nicht gerade einfachen
Produktionen , aber dafür kann man sie lange
immer wieder neu hören.
21
22
Deluxe-Edition III
Oldie Markt 02/05
Deluxe, Deluxe
komplett verändert und einen Beweis dafür
lieferte das Trio The Cure mit seinem Debüt
1979, Three Imaginary Boys (Fiction
Universal 06024 982182 8), das zwar weniger bilderstürmerisch ausfiel als die Punks
Die dritte Staffel der Deluxe-Edition von
Universal bringt einen Streifzug durch 40
Jahre Rockmusik.
Als die gerade erst erfundene Rockmusik
nach der ersten Blütezeit des Rock’n’Roll
wieder zu verkümmern drohte, kamen die
Beatles und setzten die Revolution fort. Ohne
ihre Jahre in Hamburg jedoch hätten sie den
Sprung in das weltweie Rampenlicht nie
geschafft. Ihre LP mit Tony Sheridan, First
(Polydor Universal 06024 982132-2) taucht
in der Deluxe-Edition gleich doppelt auf: In
der Stereo- und in der Mono-Fassung.
Viermal My Bonnie (sowohl mit dem detuschen und dem englischen Intro), sowie Let’s
Twist Again und der Top Ten Twist runden den
Doppelpack gemeinsam mit dem wie üblich
sehr schön gestalteten und ebenso informativen Booklet ab. Musikalisch ist das rauer,
ungehobelter Beat, der noch mit beiden
Füßen im Rock’n’Roll steht.
Waren die Beatles 1963 in Hamburg noch
eine völlig unfertige Band, so passten Cream
und das Plattenstudio einfach nie zusammen.
Jede ihrer Studioplatten war ein Sammelsurium aus starkem Bluesrock, psychedelisch
beeinflusster Musik und leichtgewichtigen
Popsongs in Stil von Wrapping Paper. Auf
der anderen Seite war ihre zweite LP von
1967, Disraeli Gears (Polydor Universal
06024 981931 2) sicher ihre gelungenste
Produktion, weil sie hier zum einen im
Rahmen der Songs blieben und die zweitens
die Spannbreite zwischen poppigem und psychedelischem Rock abdeckten, mit solchen
Highlights wie Strange Brew, Swlabr oder
Sunshine Of Your Love. Gleichzeitig zu der
Stereo- und Mono-Fassung des Albums gibt
es noch eine Fülle von Zugaben: Outtakes der
Sessions, Demos der Band, die sie für die
Aufnahme herstellte und als Krönung diverse
Tracks, die sie für die BBC einspielten und
die im originalen Mono belassen wurden. Das
rundet zusammen mit dem exquisiten
Booklet die beiden Silberlinge sehr gut ab.
Sieben Jahre später schaffte Eric Clapton die
Rückkehr aus dem Reich der Drogen und
ging nach Miami, um dort 461 Ocean
Boulevard (Polydor Universal 06024
9825246) mit der Produzentenlegende Tom
Dowd einzuspielen, was ihm üger alle Maßen
gut gelang. Auch 30 Jahre später überzeugt
der Spagat zwischen hochklassigem Rock
und Kommerzialität. Die Outtakes aus den
Sessions und das Konzert in London von
4. und 5. Dezember 1974 bilden das
Sahnehäubchen auf dem Ganzen. Fünf Jahre
später hatte sich die Rockmusik in England
vor ihnen, sich aber zum Beispiel deutlich
abhob von dem, was Eric Clapton so herstellte. Der Gesang und die Gitarre von Robert
Smith sowie der Klang des Trios insgesamt
verführten denn auch die englische
Musikpresse zu dem Kommentar: die 80er
sind da. Die zweite CD bringt 2004 20
Raritäten aus der Frühzeit des Trios 19771979.
Zwei Jahre später war alles wieder ganz
anders: Der Gegenschlag zum SchmuddelImage der Punks war der Hochglanz solcher
Bands wie ABC, die jedoch nicht nur optisch
etwas hermachten, sondern auch musikalisch.
Ihr Debüt The Lexicon Of Love (Neutron
Universal 06024 982437 3) war moderner
Soul der Extraklasse, der heute genauso gut
klingt wie 1981. Die Zugaben können sich
sehen lassen: Zum einen die neu abgemischten Singles; zum zweiten Out-Takes; zum dritten Demos und als krönenden Abschluss gibt
es noch einen Auftritt der Herren vom
November 1982 im berühmten Londoner
Konzert-Tempel Hammersmith Odeon. Da
strahlt die alte Klasse der Studioproduktion
noch um einiges heller und das
Zusatzmaterial erhöht die Wirkung des
Ganzen.
Rockpalast-Shows auf DVD
Oldie Markt 02/05
Rockpalast II
23
ihre Lieder, wo Ryder durch den Groove und
die Wucht gefallen hatte. Als Zugabe
bekommt man ihren ersten RockpalastAuftritt vom 15. Februar 1979, als sie im
Studio vor 80 Gästen auftrat. Dort gastierte
Die zweite Staffel mit den legendären
Rockpalast-Konzerten kommt vor allem
von den ersten Festivals.
Dass die Rockpalast-Festivals des WDR
mehr als eine Karriere zumindest kurzzeitig
in den Orbit gehievt haben, ist bekannt. Aber
wenige Bands profitierten so von dem
Konzert in der Grugahalle wie Mother’s
Finest (WDR/in-akustik 4031778430153)
1978 von ihrem Auftritt in der zweiten Nacht
der wenigen Sänger gewesen, die Rock
genauso bringen konnten wie Soul. Das tat er
denn auch nach seinem Comeback und seine
Show auf den Brettern der Grugahalle 1979,
in der fünften Rockpalastnacht am 7. Oktober
sie mit anderem Programm und anderer
Begleitung, aber mit derselben Qualität.
Völlig aus dem Rahmen, sowohl zeitlich als
auch musikalisch, fiel UB 40 (WDR/in-akustik 4031778430139), die eigentlich jedem
Hartz IV-Unterstützer Hoffnung machen
dürfte, fand sich die Band aus Birmingham
doch als Reaktion auf ihre Arbeitslosigkeit
zusammen und benannte sich sogar nach
einem Formular des Arbeitsamts. Die beiden
Konzerte vom Rockpalast-Festival auf der
Loreley im Juli 1982 und im normalen
Rockpalast in den Sartory-Sälen im Juli 1981
bringen den bekannten Reggae’n’RockSound.
am 4. März 1978. Was die schwarz-weiße
Band um das singende Ehepaar Joyce
Kennediy und Glen Murdoch da ablieferte,
war pures Dynamit oder ein hochexplosiver
Mix aus Soul und hartem Rock. Das wirkt 26
Jahre später genauso gut und wird noch angereichert durch die Zugabe eines Aufrtitts aus
dem Jahr 2003 auf der Burg Satzvey, als man
nach einer zwischenzeitlichen Auflösung beinahe in derselben Besetzung wieder den alten
Drive zeigte. Gerade der Vergleich mit den
Songs, die auch 1978 über die Bühne gejagt
wurden, zeigen die anderen Ansätze und
Interpretationen. Doch beide Auftritte präsentieren eine sensationelle Gruppe und ihre
Musik.
Während die Formation aus Atlanta mehr
oder weniger als Newcomer nach Essen
kamen, reiste Mitch Ryder (WDR/in-akustik
4031778430146) als Rocklegende an.
Zusammen mit den Detroi Wheels hatte er in
den 60ern etliche Hits gelandet und war einer
wird vielen unvergesslich bleiben. Nicht nur,
weil der Mann offensichtlich nicht nur etwas
angetrunken war, sondern vor allem, weil die
Musik dennoch fantastischen Rock darstellte.
Sowohl die ausgezeichnete Band mit zwei
herausragenden Gitarristen rockte total, als
auch Ryder sang wie ein Besessener. Dazu
kam das Songmaterial seiner Comeback-LP
und das bekommt man heute auf einer DVD
und noch mehr: Zum einen noch ein Konzert
von 2004 auf der Burg Satzvey, bei dem ihn
die deutsche Band Engerling begleitete und
schließlich ein Gespräch, in dem er sich über
den Auftritt 1979 verbreitete. Eine ausgezeichnete DVD mit zwei tollen Shows und
einem erhellenden Interview.
Im Gegensatz dazu war Joan Armatrading
(WDR/in-akustik 4031778430122) bereits
arriviert, als sie 1980 in der Grugahalle zur
sechsten Rockpalast Nacht aufkreuzte und
das zeigte auch ihre Band, in der beispielsweise Richie Hayward (Ex-Little Feat) und
Ricky Hirsch (Ex-Wet Willie) mitmischten.
Sie überzeugte durch ihre Persönlichkeit und
24
Neue Bücher zur Rockmusik
Oldie Markt 02/05
Musik zum Lesen
Zwei voluminöse Kunst- und Bildbände
und ein Buch über und mit deutschen
Rockbands stehen auf dem Programm.
Es gibt Bücher über Rockmusik, die
Maßstäbe in ihrem Gebiet setzen. Eines
davon war der Prachtband The Art Of Rock,
der die Kunst der Poster von den 50er bis in
die 80er Jahre verfolgte. Jetzt gibt es eine
Fortsetzung, die sinnigerweise Art Of
Modern Rock (Edition Olms, ISBN: 3-28300500-1, 49,95€) heißt, dennoch aber mit
dem ersten Werk nur schwer zu vergleichen
ist. Lag der Akzent im ersten Buch auf
der Geschichte und waren Wort- und
Bildbeiträge durchaus gleichberechtigt,
liegt die Betonung 2004 auf der Optik. Die
in elf Kapitel aufgeteilten 490 Seiten werden vor allem durch die Techniken unterschieden. Da gibt es Abschnitte mit an
Computer generierten Bildern, da wird die
alte Schule vorgestellt und es gibt andere
Techniken. Das bedeutet auch, dass die
Bildeflut den Betrachter fast überrollt – die
Farbe steht hier im Vordergrund und es fällt
auf, dass alles erlaubt ist. Da werden die
60er Jahre genauso zitiert wie berühmte
Comicstrips, gibt es Collagen genauso wie
bei dem ersten Buch, aber der gravierendste
Unterschied ist der, dass hier der Filter der
Beurteilung durch die Zeit entfällt. Folglich
stürmt die Kunst der Rockposter der letzten
10-15 Jahre auf den Betrachter ein und das
ist anstrengend ebenso, wie es fantastisch
ist. Wie beim ersten Band agierte Paul
Grushkin als Herausgeber, dem allerdings
diesmal Dennis King assistierte. Alles andere ist wie bei der Premiere und das bezieht
sich hauptsächlich auf die wiederum makellose Qualität der Reproduktionen, die
sowohl von der Leuchtkraft der Farben wie
der Größe der Bilder her keinerlei Wünsche
offen lässt. Jetzt schon zu beurteilen, ob
dieser Band genauso legendär wird wie der
erste, wäre vermessen. Aber dass er erneut
ein Fest für jeden ist, der Poster liebt das ist
eine Tatsache.
Die Optik spielt auch bei A Date With
Elvis (Beluga New Media, ISBN: 3-93815200-1, 29,90€) eine große Rolle, das sich
alleine um die Dienstzeit des King in
Deutschland dreht. Zwei der Autoren
(Oskar Hentschel und Michael Knorr)
sind beinharte Elvis-Fans und sie haben für
dieses Buch ihre Archive geplündert.
Folglich besteht der Band aus einer
Fülle zeitgenössischer Zeitungs- und
Zeitschriften-Artikel mit den Fotos, die in
diesen Jahren aufgenommen wurden. Dazu
kommen viele Bilder, die zwar damals nicht
erschienen, aber ebenfalls Elvis in seiner
Zeit in Deutschland porträtieren. Die beiden
Teile ergänzen sich ausgezeichnet, die
Illustrationen untermauern den Text.
Natürlich steht bei den Artikeln und
Interviews der Mensch Elvis im Zentrum.
Als Zugabe bekommt man noch ein
Filmplakat von Gold aus heisser Kehle und
das rundet den ausgezeichnet anzusehenden, aber auch zu lesenden Band ab, der
nicht nur für Elvis-Fans eine schöne Sache
ist.
Seit Elvis ist viel Wasser den Mississippi
hinuntergeflossen und vor allem die deutsche Rockmusik hat sich enorm entwickelt.
Gerade in diesem Jahr feierten deutsche
Bands große Hits und deswegen kommt ein
Buch wie Du und viele von deinen
Freunden (Schwarzkopf & Schwarzkopf,
ISBN: 3-89602-621-6, 24,90€) gerade zur
rechten Zeit. Die in Hamburg lebende freie
Journalistin Astrid Vits setzte sich mit 34
Bands und Künstlern zusammen, sprach mit
ihnen in einer äußerst ungezwungenen Art
und Weise und kam so zu Gesprächen, die
auf eine lockere Art und Weise
Informationen vermitteln. Das ist ab und zu
natürlich etwas zu leichtgewichtig, geht
locker-flockig an schwierige Themen
heran, vermittelt aber deswegen die Typen
und Persönlichkeiten vielleicht besser, als
wenn man jetzt alle Dinge möglichst genau
abgearbeitet hätte. Da ihr zudem die
Auswahl gut gelang, die Spannbreite von
Hitgruppen wie Wir sind Helden oder
Virginia jetzt bis zu Außenseitern wie
Bernadette La Hengst reicht und die musikalische Vielfalt ebenso stimmt, kann man
durch die Lektüre des Buches tatsächlich
ein repräsentatives Bild von der aktuellen
deutschen Rockszene gewinnen und das ist
eine ganze Menge. Zusätzlich gibt es einen
Fototeil mit Bildern der Interviewten und
das ist ein zusätzliches Plus. Eine durchaus
feine Sache.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 02/05
25
Henry Mancini
Our Man In Hollywood /
Dear Heart
RCA ARIS 82876625912
Bei den berühmtesten FilmKomponisten steht der
Italo-Amerikaner in der
ersten Reihe und deswegen
ist der Titel des 1962 veröffentlichten Albums keine
Prahlerei, sondern eine
reine Feststellung. So gibt
es Themen von vier Filmen
und der Rest der Melodien
wirkte ebenso. LP Nr. 2 von
1965 zeigt ihn als
Orchester-Chef, obwohl er
auch hier die meisten Titel
selbst verfasste. Das ist
durchwegs gutes Easy
Listening mit einer Fülle
eingängiger Melodien und
Arrangements.
Harry Belafonte
The Many Moods Of /
Ballads, Blues & Boasters
RCA ARIS 82876625872
Angesichts der Tatsache,
dass der Jamaikaner seine
Karriere mit Calypso angefangen hatte, war es
erstaunlich, wie schnell er
sich danach in andere
Reviere vorwagte. So sang
er auf der ersten LP 1962
Folk, Blues und Folklore
aus Afrika neben dem
Calypso. 2 Jahre später
schränkte er sein Repertoire
auf die Musik der amerikanischen Neger ein. Auf beiden Platten überzeugte er
als Sänger, aber genauso als
Interpret, der in jedem Stil
einen ganz individuellen
Ansatz suchte und fand.
Dave Berry
Jean-Luc Ponty
Same / One Dozen Berrys Electric Connection /
King Kong (2 CD)
BGO CD643/Soulfood
Gott CD014/Soulfood
Sein Idol nahm David Bevor er als Jazzrocker reüsGrundy aus Sheffield für sierte, war der Geiger aus
seinen Künstlernamen her, Frankreich ein Jazzer. Diese
aber ein Rocker war er trotz- beiden Alben von 1969 und
dem nicht. Seinen größten 70 markieren den Übergang
Hit feierte er mit der Ballade zum Rock, der auch durch
The Crying Game und die seine Mitarbeit bei Frank
krönt denn auch die 28 Zappa eingeleitet wurde. Auf
Tracks, die seine ersten bei- beiden LPs halfen ihm
den Alben von 1964 und Musiker der damaligen
1966 umfassen. Natürlich Zappa-Truppe und aus der
sang er auch R&B und Rock Studio-Elite
von
Los
& Roll ein, aber das mach- Angeles. Das war einmal
ten andere besser, wes- Modern Jazz und auf der
wegen der 2 Meter-Mann Platte mit den Songs von
mit Pop besser bedient war. Zappa klarer Rock, mit einem
Seine beiden Platten dienen Element des Jazz. Neben der
als Abrundung der frühen Klasse des Mannes selbst
Beat-Ära.
gefallen auch die Kollegen.
Atlanta Rhythm Section
Third / A Rock And Roll
Alternative
Gott CD013/Soulfood
Wie
erfolgreich
eine
Studiogruppe sein kann,
bewies der Fünfer aus
Atlanta, obwohl es bis zu
Album Nr. 6 dauerte, ehe
mit So In To You von LP Nr.
2 hier 1976 der erste Hit
gelang. Das lag jedoch nicht
an der Güte der Musik.
Sowohl das 3. von 1974 als
auch das andere ist bester
Rock aus den Südstaaten
mit einer Fülle guter Lieder
und dem wunderbar fetten
Groove der Gitarren und
des Basses. Aus der Fülle
der guten Produktionen sind
diese beiden so gut wie die
meisten anderen.
Spirit
Son Of / Farther Along
BGO CD644/Soulfood
Klaatu
Sir Army Suit /
Endangered Species
BGO CD623/Soulfood
Öffentlichkeitsarbeit ist in
der Rockmusik oft genug
das A & O. Die Kanadier
wurden einige Zeit wegen
einer cleveren Publicity für
die Beatles gehalten. Das
trug ihnen einen Hit ein,
bewies aber auch, dass ihr
poppiger Rock seine Qualitäten hatte. Beide Platten
von 1978 und 1980 besaßen einen ausgeprägten
Sinn für zugkräftige Melodien, vergaßen darüber
aber nie den Rock. Deswegen kann man die beiden
LPs auf einer CD bis heute
absolut empfehlen. Guter
Geschmack ist zeitlos!
Werwolf
Creation
Black Rills Records
BRRCD 013
Die Zeit für Artrock war
1982, als die einzige LP
der Herforder Band auf
den Markt kam, sicherlich
abgelaufen. Das störte das
Gruppenbild mit Dame
indes nicht. Die mit drei
Demos von 79 versehene
CD überzeugt durch gefällige Kompositionen und
die Sängerin Gitta Löwenstein. Auf der anderen
Seite hätte etwas weniger
Ernsthaftigkeit und mehr
Sinn für straffere Arrangements dem Ganzen sehr
gut getan. So ist das leider
zu sehr den 70er Jahren
verhaftet.
RMS
Live At The Venue
Angel Air SJPCD 174
Zupfgeigenhansel
Kein schöner Land
Pläne/ARIS 76639882
Ray, Mo und Simon – oder
Russell, Foster und Phillips –
waren als Studiomusiker
glänzend im Geschäft, hatten
jedoch den Ehrgeiz, zusammen etwas auf die Beine zu
stellen. Virtuose Musiker
waren sie allemal, aber wie
sie 1982 in dem Dinnerclub
in London bewiesen, besaßen sie auch einige zugkräftige Melodien, um die herum
sie ihre Fähigkeiten gut zur
Geltung bringen konnten,
was vor allem Russell zu
feinen Soli nützte (Angel
Air,
P.O.
Box
14,
Stowmarket, Suffolk, IP14
1EN, England).
Erich Schmeckenbecher
und Thomas Friz waren
vielleicht die wichtigste der
Gruppen, die die Lust an
deutscher Volksmusik wieder belebten, weil sie
bewiesen, dass die von den
Nazis ausgebeutete Volkskunst beileibe nicht nur zur
Sentimentalität oder der
Erhaltung der bestehenden
Verhältnisse diente, sondern eigentlich das genaue
Gegenteil bedeutete: Kritik
mit Musik. Und das setzten
sie auf ihren Platten um mit
hoher stimmlicher und
musikalischer Qualität. 2
Livetitel gibt es dazu.
Mit dem ursprünglichen
Ansatz hatten die beiden
Alben von 1975 und 76
nicht mehr viel zu tun, aber
Nr. 2 entstand in der
Originalbesetzung – nur Jay
Ferguson fehlte. Mit dem
wunderbaren Titel-Lied
besaß es ein echtes Highlight, doch auch sonst war
das melodiöser Rock. Dasselbe galt für die 1975er
Produktion, aber hier lag die
Betonung wegen der TrioBesetzung noch mehr auf
Randy California, der das
jedoch als Gitarrist, Sänger
und Songschreiber problemlos umsetzen konnte.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 02/05
Ann-Margret
Viva La Vivacious (2CD)
Castle CMEDD 1010 /
Sanctuary/BMG
Ob als Filmpartnerin von
Elvis Presley oder als Vamp
in B-Pictures – sie war vor
allem auch eine richtig gute
Sängerin. Das beweisen 48
Songs auf dem Doppelpack, von 1961 bis 1966.
Klar: Rock war das nicht,
schließlich trat sie des öfteren in Las Vegas auf und da
war das damals nicht
gefragt. Aber ihr persönlicher Pfeffer und die teilweise guten Songs machen
die beiden Silberlinge
zusammen mit dem informativen Booklet zu einem
guten Teil nicht nur für
Film- und Elvis-Fanatiker.
Sylvie Vartan
Les Annees RCA 19611983 (2 CD)
RCA ARIS 82876613992
Zusammen mit ihrem
Mann Johnny Hallyday
war die gebürtige Bulgarin
die Fleisch gewordene
Rock’n’Roll-Revolution,
oder auf jeden Fall das, was
die Franzosen dafür hielten. Persönlich besaß sie
sicher die Explosivität und
die Ausstrahlung ihrer USKolleginnen, aber vom
Material her war das nicht
immer so prall. Man sollte
sich deswegen nicht den
puren Stoff erwarten, sondern eher rockigen Pop,
den sie aber über die 22
Jahre hier meistens recht
gut brachte.
Def Leppard
Best Of (2 CD)
Universal 06024 786585 2
Various Artists
Stranded In The USA
Trikont/Indigo 0326-2
Various Artists
Mike Hurst Archives 2
Angel Air SJPCD 172
Erfolg bemisst sich in der
Rockmusik gerade in der
Zeit knapper Kassen auch
nach Umfang und wenn von
einer Band eine solche
Kompilation auf 2 CDs herauskommt, kann man davon
ausgehen, dass die Formation richtig zuschlug.
Und die Jungs aus Sheffield
taten genau das – so bekamen sie für Pyromania vor
kurzem eine Auszeichnung
für 10 Millionen verkaufter
CDs. Das ist knackiger,
immer melodischer Heavy
Metal, auf den Punkt produziert, mit einem neuen Track
als Zugabe obendrauf.
Obwohl der Beitrag der
Einwanderer zur Musik der
USA und damit dem Rock
& Roll oft verschwiegen
wird, existiert er und diese
verdienstvolle CD zeigt beides: Die Musik der verschiedenen Völker und die
Entwicklung, die sie in den
USA nahmen. Denn einmal
jenseits des Atlantiks angekommen, war man nur noch
auf die eigene Erinnerung
angewiesen und so bringen
die von Schellackplatten
abgenommenen Originale
einen überraschenden
Seitenblick auf diese
Zwischenstufe zum R’n’R.
Selbst die erfolgreichsten
Produzenten haben neben
ihren Hits auch diverse
Flops im Keller, aber die
gerade machen so einen
Sampler interessant. Und
so erhält man neben Hits
wie Video Killed The Radio
Star oder Come Away
Melinda auch eher unbekannt gebliebene Singles
wie Help Me Rhonda von
der Gary Wilson Band oder
Anytime You Want Me vom
Produzenten selbst, mit
dem ersten Solo des jungen
Jimmy Page. Der Wechsel
macht den Reiz der CD
aus.
Various Artists
Musica Aventura
Dred Fox CURL 002 /
Fenn Music
Fantasyspiele sind absolut
en vogue, speziell wenn sie
mit dem Mittealter zu tun
haben. Ungewöhnlich ist es
jedoch, dass die Musik
dazu auf einer CD vorgestellt wird. Doch wer sich
den Sampler zu Gemüte
geführt hat, wird bestätigen, dass das absolut Sinn
macht, denn hier sind
sowohl die Klassiker des
deutschen Folkrock wie
Ougenweide oder Elster
Silberpflug, sowie die modernen Gruppen a la Adaro
oder Cornix Maledictum
vertreten und das macht die
Scheibe gut.
Various Artists
Mondo Ska
Grover SPV 083-127242
Various Artists
Alpenpower Edition
(2 CD)
BMG 82876646242
Bayern und Texas haben
Eines gemeinsam: Beide
Staaten werden gerne von
ihren Mitbürgern als anachronistisch benannt und
doch würden gern die meisten dort leben. Was die
beiden sonst so verschiedenen Teilstaaten noch besitzen, ist eine eigene Kultur.
Freilich gemeindeten die
beiden CDs noch Österreich ein – kulturell durchaus zulässig. So ergab sich
ein Querschnitt vom rockigen Volksgut eines von
Goisern bis zum Juxrock
des Willy Astor. Do
schaugts, eh?
Various Artists
Various Artists
Shawn Lane
The Spirit Lives On
Lion Music LMC 111/Alive Remembered Vol. II
Lion Music 112/Alive
Der Untertitel macht klar, So berühmt wie der
worum es bei diesem Kollege von nebenan war
Sampler geht: Um die der 2003 40-jährig verstorErinnerung an Jimi Hendrix. bene Gitarrist nicht – aber
Dass der nicht vergessen dennoch gibt es schon
wird, sorgt seine Musik, aber den zweiten Sampler mit
ob diese CD dabei helfen Fassungen seiner Kompowird? Eher nicht. Tatsache sitionen von Musikern, die
ist, dass die Interpretationen er beeinflusst hat. Das ist
hier weder die Originale zumeist gut abgehender,
übertreffen noch im selten- instrumentaler Jazzrock,
sten Fall eine ausgefallene aber ab und zu wird es
Fassung bieten. Und dann auch etwas wirr. Dennoch
höre ich mir lieber die packt das den Hörer
Originale an, die den Mann immer dann, wenn die
so bringen, wie man ihn im Musiker ihre Hommagen
Gedächtnis behalten sollte. so packend gestalten, wie
Das hier ist zu oft mediokrer es die Originale von Lane
Hardrock nach Hendrix.
zulassen.
Dass die ganze Welt Ska ist,
trifft zumindest dann zu,
wenn man ein Label hat,
dass diese Musik vor allem
herausbringt. Hier gibt es
das Programm der Firma
aus Münster, die ihre Fühler
inzwischen über die ganze
Welt ausgestreckt hat. Das
ist definitiv Weltmusik, nur
mit dem Unterschied, dass
der Stil immer gleich, aber
der Produktionsort höchst
unterschiedlich ist. Ab und
zu rein instrumental, meist
aber vokal, wird dem klassischen Klang Jamaikas
gefröhnt und hier ohne
Längen.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 02/05
Andy Griggs
This I Gotta See
RCA BMG 82876-59630-2
Phil Vassar
Shaken Not Stirred
RCA ARIS 82876-61591-2
Massengeschmack ist so
eine Sache: Was in dem
einen Land weggeht wie
warme Semmeln, juckt jenseits der Grenze kein
Schwein. Nun will ich das
nicht unbedingt von dem
jungen Mann behaupten,
aber ein bisschen mehr
müsste er schon bieten,
wollte er hierzulande einen
genauso guten Namen
bekommen wie in seiner
Heimat. Dazu fehlt es dem
leicht angerockten Country
nämlich schlicht und
ergreifend am wichtigsten:
Den Songs, die sich in den
Ohren festhaken.
Jetzt vergleichen sie einmal
die beiden Herren miteinander. Keine allzu großen
Unterschiede, oder? Genau
das ist das Problem in
Nashville und um Nashville
herum: Hat man einmal den
Erfolg am Schlawittchen,
dann wird der gnadenlos
durch die Produktionsmaschinerie gejagt. Musikalisch geht der Kollege allerdings eher in die Richtung
der Singer/Songwriter, am
wohlsten fühlt er sich wohl
in der Nähe eines Jackson
Browne, doch der hat, was
ihm bislang noch fehlt:
Individualität.
Derek Sherinian
Oeigh 15Teens
Mythology
Feels Good To Be Sad
Inside Out SPV 084-40582 S.A.D. Music 0001
Wer solch namhafte Namen
im Plattenstudio begrüßen
kann, verfügt entweder über
ein fettes Budget oder hat
einen guten Namen in der
Szene. Auf den Mann an
den Tasten, der schon bei
Dream Theater und Alice
Cooper mitwirkte, trifft
wohl letzteres zu und er
setzte seine illustren Gäste
gewinnbringend ein. Vor
allem jedoch hatte er auch
das Material, das solche
Herren gerne haben, denn
es geht instrumental und im
Bereich des Progrock zur
Sache – jede Menge Raum,
zu brillieren.
Die Provinz kommt! So
muss das Fazit wohl lauten,
wenn eine Band aus
Münster auf einem Label
aus Ulm auszieht, die
Rockwelt zu erobern. Und
ihr poppiger Punk hat
durchaus seine Chancen,
zumal sie mit dem DidoCover White Flag eine sehr
gute Wahl getroffen haben.
Zwar fallen da die eigenen
Titel ab, aber die Botschaft
des Quintetts kommt trotzdem ’rüber und die lautet:
Spaß haben. Kann man sich
bei einer solchen Platte
auch durchaus lebhaft vorstellen.
27
Patrik Carlsson
Phraseology
Lion Music LMC 107 /
Alive
Gitarristen sind zwar im
Heavy Metal normal die
Chefs im Ring, aber sie
streben trotzdem immer
gerne nach höherem, sprich
der
Darstellung
ihrer
Fähigkeiten ohne die Limitation durch die Songstrukturen. Der Mann aus
Schweden wird von seiner
Firma mit Yngwie Malmsteen und Steve Vai verglichen und das ist eine deutliche Hausnummer, aber in
punkto Virtuosität braucht er
sich nicht zu verstecken. Das
ist teils atemberaubend, nur
mehr gute Kompositionen
sollte er schon noch zugeben.
Faraz Anwar
Scorngrain
Abstract Point Of View
Cyberwarmachine
Lion Music LMC 108/Alive Dynamic Arts Records
DYN006/Alive
Oberflächlich gesehen ist Oh Finnland, du Land der
der Gitarrist in einer Klasse dunklen Nächte: Warum
mit seinem Label-Kollegen, bescherst du uns fast ausdoch diese Aussage würde schließlich mit richtig düsteeiner genaueren Unter- ren Bands, die ihr Heil darin
suchung nicht standhalten. finden, uns unsere Schädel
Zum einen kommt es ihm mit dem richtig harten Stoff
nicht so wie dem auf das voll zu dröhnen? Das Trio
Tempo und die flinken tut das auch, hält sich zwar
Finger an. Da darf es schon fern von den Todeszonen,
einmal langsamer zugehen. aber thrasht, dass es nur so
Und zum zweiten dehnt er rauscht und gab noch einen
seine Kompositionen schon Schuss Elektronik zum
des öfteren auf über 5 Ganzen dazu. Das ist akzepMinuten aus und lässt den tabel, aber warum der
Melodien Zeit, sich zu ent- Gesang einmal mehr aus der
falten. Das ist eher Breit- Ecke Gröhl und Grummel
wandsound und das hat sein muss, ist eher unverebenfalls seine Vorzüge.
ständlich.
Eyefear
9 Elements Of Inner
Vision
Massacre 0449/Soulfood
Progressive Metal hat endgültig die ganze Welt
erobert. Dieses Quintett
kommt aus Australien und
hält sich eher entfernt von
der Bombastfraktion. Man
kommt deutlich hörbar eher
vom
Hardrock,
ohne
jedoch deswegen auf die
melodische Schiene zu
geraten. Dafür geht es zu
hart zu. Aber die ganz langen Tracks wird man auch
nicht finden und so bewegt
sich der Ozzie-Import eher
zwischen den Fronten.
Bleibt die Frage, warum
man für neun Elemente
zehn Stücke benötigt?
Seventh Avenue
Eternals
Massacre CD 0455 /
Soulfood
Wolfsburg scheint so etwas
wie eine Hochburg der
Metal-Szene zu werden. Von
da kommen nicht nur Mob
Rules, sondern auch diese
Jungs, die derzeit vor allem
in Südamerika groß abräumen. Zu verstehen ist das,
denn diese Platte ist guter
Stoff. Das liegt vor allem
daran, dass die vier die
Balance zwischen den melodischen Teilen und der Härte
ebenso gefunden haben wie
zwischen den kompakten
Teilen und den Soli ihres
Chefs Herbie Langhans, der
etlichen Liedern noch Glanzlichter aufstecken kann.
Shakra
My Life-My World
Point Music
4018996703955
Hier ist er nun, der CD-Teil
der DVD und er bringt vier
Tracks weniger – musikalisch verändert sich das
Resümee dadurch nicht.
Wie ihre ebenso erfolgreichen Kollegen von Gotthard
sind sie im klassischen
Hardrock zuhause und
immer dann am stärksten,
wenn die Melodien, die
Härte und die Arrangements
genau passend aufeinander
abgestimmt wurden. Das
gelang ihnen hier recht oft –
schließlich hatte man sich
das Repertoire für das
Konzert geschickt zusammengestellt.
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 02/05
Der Weg von Australien
nach Europa ist weit –
wenn es eine Band hierher
schafft, dann muss sie
etwas haben. Bei dem Trio
aus Melbourne sind das
clevere Instrumentals auf
elektronischer Basis, die
vom Rhythmus her zwar
mit dem Techno Bekanntschaft gemacht, ihn sich
aber sonst eher vom Leib
gehalten haben. Wenn die
Kompositionen stimmen,
dann ist das durchaus spannend, aber wenn das nicht
der Fall ist, rauscht das wie
ein ruhiger Fluss am Hörer
vorbei.
Triska
Stay Warm
Pias/Rough Trade
477.0409.020
Wärme in Musik zu verpacken ist ein echtes
Erfolgsrezept und dem Duo
aus München gelingt das
tatsächlich. Das liegt zum
einen an der Stimme von
Heidi Triska, die Intimität
vermittelt; zum zweiten an
den ruhigen, puren Arrangements, die ohne großen
Aufwand aufkommen und
drittens an den guten Songs,
die Melodien besitzen, die
in dem Umfeld zum Tragen
kommen. Da hat man dann
eine Platte vor sich, die in
aller Ruhe Geborgenheit
vermittelt, bei der man sich
zuhause fühlt.
Paul Stephenson
These Days
Stockfisch/in-akustik 013
6029
Wer Folk heute immer
noch einzig und allein mit
einem Solisten verbindet,
hat einige Entwicklungen
verpasst. Tatsächlich ist
nichts dabei, im Studio mit
mehr Leuten ein Lied aufzunehmen. Dies hat der
Mann aus England beherzigt und so eine Platte vorgestellt, die die Tradition
des Folk bewahrt, sie aber
auch in die Jetztzeit fortschreibt. Seine Lieder
erzählen Geschichten, aber
er setzt sie so um, dass sie
stets unterhaltsam bleiben:
Mit akustischen Instrumenten und viel Melodie.
Bellinati&Wainapel
New Choros Of Brazil
Acoustic Music/Rough
Trade 319.1326.2
Die brasilianische Musik
hat die Popmusik der Welt
in den letzten 30 Jahren
mehr als einmal befruchtet
– der pure Stoff jedoch hat
es nie so richtig zu uns
geschafft. Das versuchen
der Gitarrist und der
Klarinettist zu ändern, mit
Stücken solcher Idole wie
Dori Caymmi, Antonio
Carlos Jobim oder Sérgio
Assad. Allerdings blieb bei
dem Versuch irgendwo die
Atmosphäre der Lebensfreude auf der Strecke, die
die Musik der Brasilianer
so auszeichnet. So wirkt
das zu oft zu akademisch.
Pereira & De Holanda
Luz das Cordas
Acoustic Music/Rough
Trade 319.1325.2
Platten
aus
anderen
Ländern können auch zur
Fortbildung auf dem Sektor
der Instrumente dienen:
Hamilton de Holanda spielt
auf dem Bandolim, einer
Abart der Mandoline aus
Brasilien. Zusammen mit
der Gitarre von Marco
Pereira gelingt den beiden
das, woran ihre Kollegen
gescheitert sind: Die Lebhaftigkeit der Musik ihrer
Heimat zu vermitteln. Da
hat man stets das Gefühl,
um die Ecke würde ein Fest
stattfinden, das die beiden
begleiten und das reißt den
Hörer mit.
Villa-Lobos-Duo
Tanzologia
Acoustic Music / Rough
Trade 319.1332.2
Und noch einmal geht es
nach Brasilien, obwohl sich
das Gitarren-Cello-Duo
eher den Klassiker VillaLobos als Vorbild herausgesucht hat. Die Auswahl
der Stücke verrät, dass
man mit der trockenen
Akademik nichts zu tun
hat, aber dafür mit Lebensfreude, wie sie Komponisten in Töne gossen. Da
geht es von den Juden über
den Osten bis nach
Brasilien, und die beiden
geben den Klang ihrer
Instrumente und ihr perfektes Zusammenspiel dazu.
Das hat viel Stil.
Neal Morse
Chroma Key
One
Graveyard Mountain
Inside Out/SPV 085-40602 Home
Inside O./SPV 085-40552
Artrock war schon immer Differenzierte Rockmusik
gut für abgehobene Kon- hat es von Haus aus schwezepte und das des ehe- rer. Denn um sie schätzen
maligen Keyboarders von zu können, muss man tatSpock’s Beard, die Mensch- sächlich zuhören. Schlechte
heits-Geschichte zu verto- Karten für das Projekt von
nen, gehört sicher zu diesen. Kevin Moore, denn der
Doch sieht man einmal von macht genau so eine Musik.
dem Thema ab, muss man Das ist nicht laut, aufdringeinräumen, dass das eine lich oder knallt rein, songute Platte ist. Zum einen, dern die Tracks schleichen
weil ihm wirklich viel ein- sich in die Gehörgänge und
gefallen ist, beispielsweise ihre Reize muss man ihnen
auch Bläser eingepasst wur- entreißen. Wenn man sich
den. Und zum anderen, weil jedoch die Mühe macht,
da gute Songs auftauchen, wird man durch eine Platte
die oft an die großen Zeiten belohnt, die immer wieder
von Yes erinnern – ein hohes Feinheiten preis gibt –
Lob.
erwachsener Rock.
Infusion
Six Feet Above Yesterday
BMG 82876 62447 2
Jan Degenhardt
Stimmen hinter’m
Spiegel
Pläne/ARIS 76639892
Der Apfel fällt nicht weit
vom Stamm – manchmal
passt der Spruch sogar. Der
Sohn von Franz-Josef
kommt wie sein Vater als
Folkie daher, doch damit
sind die Gemeinsamkeiten
auch schon erschöpft. Zum
einen, weil er mit der Politik
nichts am Hut hat, sondern
lieber poetisch-witzig agiert.
Zum zweiten, weil die
Musik für ihn eine wesentlich größere Bedeutung hat,
was abwechslungsreiche
Arrangements beweisen.
Und schließlich, weil seine
Stimme nicht scharf, sondern eher weich ist.
Evgeni Finkelstein
Sonata
Acoustic Music/Rough
Trade 319.1323.2
Schon der Titel verrät,
dass es Pop woanders
gibt, und ein Blick auf
die Komponisten bestätigt
diese Vermutung: Da stehen Bach, Muffat und
Weiss: Das 17. und 18.
Jahrhundert hat das Sagen.
Dazu kommen zwei eigene
Titel und eine Hommage an
Segovia. Mithin ist klassische Gitarrenmusik angesagt. Angst vor schwerer
Kost muss man jedoch
nicht haben, denn der
Mann versteht es, die
Balance zwischen der
Virtuosität und der Melodik
der Originale zu halten.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 02/05
Slick Fitty
Where The Chrome
Shines Bright
S.A.D. Music 400938
Tattoos, alte US-Wagen und
Rock’n’Roll: Wenn das einmal nicht passt wie die Faust
aufs Auge. Doch damit ist es
noch nicht genug. Tatsächlich gelang dem Quintett aus
Albany im Staat New York
eine Wiederbelebung des
Rock & Roll ganz im Sinn
eines Brian Setzer, weil sie
auch ganz gerne einen kräftigen Schuss Big Band dazu
gegeben haben. Da zudem
noch die eigenen Songs
stimmen und die CoverVersionen so blitzen wie der
Chrom, ist das eine tolle
Platte geworden. Hail, Hail,
Rock’n’Roll!
Acoustic Colours
Vis A Vis
Acoustic Music / Rough
Trade ES 6053
Zwei tun sich leichter als
einer – das gilt auch für die
Musik. Es ist nun einmal
einfacher, im Duo für
Abwechslung zu sorgen als
solo, besonders dann, wenn
es sich noch um zwei so
verschiedene Klangfarbe
handelt wie die Flöte und
die Gitarre. Deswegen sind
die beiden auf einem guten
Weg. Da Stephan Griefingholt zudem alle Titel selbst
schrieb, konnte er sie ideal
auf diese Partnerschaft
zuschneiden und das kam
dem Ganzen zugute. So ist
das eine gute Platte, aber
manchmal zu betulich.
Helmet
Size Matters
Interscope Universal
0602498629840
Sieben Jahre seit der letzten
Platte sind in der Rockmusik eine Ewigkeit. Um
da noch ein Begriff zu sein,
muss man schon einen
Namen gehabt haben und
das kann man von der
Gruppe um Page Hamilton
sagen, die Wut und Technologie zu einer neuen Art
von Metal verband. Nur ist
davon hier leider nicht
mehr viel zu hören. Es fehlt
die unmittelbare, aggressive Attacke, dafür gibt es
krachenden Metal, mit einigen guten Songs, doch die
ersetzen nicht dieses Gefühl der Wut.
Enchant
The Features
Live At Last (2 CD)
Exhibit A
Inside Out/SPV 089-60952 Cherry Universal 06024
98631287
Nach sieben Studio-Alben Britpop lebt und gedeiht,
mag der Stoßseufzer im auch wenn er immer mal
Titel angebracht sein – da wieder anders genannt werist es wirklich an der Zeit, den mag. Richtig witzig
einmal ein Konzert zu wird das, wenn die Gruppe
dokumentieren und die aus Sparta in Tennessee
Band aus San Francisco tat kommt, wo in der normalen
das in Oakland, jenseits der Musikwelt der Southern
Bay. Was sie da in über 150 Rock wohnt. Davon gibt es
Minuten präsentierte, ist tat- hier freilich nichts, sondern
sächlich ein Glanzstück das ist die klassische
modernen progressiven Gitarrenmusik made in
Rocks, der sich sowohl vom England, die man da zu
Metal wie vom Mainstream hören bekommt. Und da die
distanziert. Da kommt das Jungs zum einen kräftig
zusammen, was in diesem rocken, sich aber zum zweiStil zusammen gehört: Gute ten dazu noch gute Songs
Songs, feine Soli und die einfielen ließen, ist das ein
sehr beachtlicher Erstling.
langen Tracks.
Todd Thibaud
Northern Skies
Blue Rose BLU CD0348 /
Soulfood
Unter den Sängern und
Songschreibern der neuen
Generation ist der Mann
aus Boston einer der wenigen, die es jedes Mal verstehen, rockige Klänge mit
guten Songs zu verbinden.
Das gelang ihm auch diesmal, aber er gab noch eine
knackige Gitarre dazu, die
eine neue Facette bedeutet.
Doch akustische Stücke
gibt es ebenfalls – ein richtig gutes Singer- und Songwriter-Album im alten
Sound der Westcoast eben.
Damit gehört er zu einem
exklusiven Kreis in der
Rockmusik.
Chuck Prophet
Age Of Miracles
Blue Rose NW 6062 /
Soulfood
Bei Thibaud ist es eine
Überraschung, dass er die
Gitarre so prominent einsetzt, bei dem Ex-Green On
Red-Gitarristen wäre es eine
Sensation, wenn sein Instrument nicht mit der
Stimme im Mittelpunkt stehen würde. Allerdings hat er
diesmal einen Gang zurückgeschaltet. Das klingt wesentlich ruhiger als auf früheren Platten, der Rock
nimmt einen Rücksitz zugunsten des Singer/Songwriter-Klangs der 70er Jahre
ein. Das wirkt nach wie vor
gut, weil der Mann starke
Songs schreiben kann.
29
Jeffrey Foucault
Stripping Cane
Signature SIG 1286
Der klassische Sound der
Singer/Songwriter verlief
immer auf der Linie zwischen Rock, Country und
Folk, doch der Neue setzt
sich dadurch ab, weil er in
Richtung des Blues marschiert. Das passt zusammen mit der eher akustischen Ausrichtung seines
Sounds, den er mit seiner
beachtlichen Stimme garniert. Dazu schrieb er einige gute Lieder, so dass er
etwas besitzt, um das ihn
viele beneiden dürften:
Einen eigenen Stil, den er
noch dazu überzeugend
umgesetzt hat.
Intensified
Adaro
Doghouse Bass
Words Never Spoken
Inside Out/SPV 085-40612 Grover SPV 083-127252
Die mittelalterlichen Folkrocker aus Schwaben versuchen auf dieser Platte einen
Spagat zwischen ihrer
Vergangenheit und der
Gegenwart: Sie setzt sich
nämlich aus einer EP von
1999 und Live-Songs vom
letzten Sommer zusammen.
Das macht das Teil sicher
interessanter als die 08/15Liveplatte, denn vor 5
Jahren klang man noch ganz
anders als heute und außerdem ist die Gruppe aufgrund
ihrer Konzerterfahrung auf
der Bühne zuhause und das
prägt den zweiten Teil. Gute
Musik ist garantiert.
In England hat Ska
Tradition, schließlich war
die Insel der erste Punkt,
den die Musiker aus
Jamaika anliefen. Da wird
sogar in der Provinz der
pure Stoff produziert. Nach
wie vor bevorzugt die neun
Mann starke Band die
instrumentale Seite des
Stils, bei der die Bläser im
Mittelpunkt stehen. Allerdings haben sie auch einige
Songs vorgelegt, die sie mit
Gastsängern einspielten,
weswegen der sonst zu
schwachbrüstige vokale
Teil deutlich verbessert
wurde. Tanzbar.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 02/05
Meat Loaf
Bat Out Of Hell Live
Universal 06024 9868337
Jerry Garcia Band
After Midnight (3 CD)
Rhino WSM 8122-76536-2
James Last
Elements Vol. 1
Eagle EAGCD 288/Edel
Rammstein
Reise, Reise
Universal 9868150
Ein Mann mit einer großen
Stimme wie der Fleischklops muss vor einer
voluminösen Begleitung
wie einem Streichorchester
keine Angst zu haben.
Folglich ergriff er die
Chance, und sang sein
berühmtestes Werk mit
dem Sinfonie-Orchester aus
Melbourne vor der Kulisse
der Oper in Sydney ein. Das
erfüllt sicherlich die Träume
des Wagner-Fans Steinman,
aber dem Studio-Album
fügt es keine neuen Facetten
hinzu und so ist das vor
allem ein musikalischer
Gag.
Auf der Bühne war die
eigentliche Heimat eines
der berühmtesten Gitarristen der Rockmusik – ob
mit den Grateful Dead
oder solo. Der Auftritt im
Kean College in New
Jersey am 28. Februar
1980 brachte den üblichen
Mix aus seinen eigenen
Songs, Folk und Evergreens der Rockmusik.
Das ist Abwechslung pur
und der Gitarrist Jerry
Garcia präsentiert beinahe
drei Stunden die ganze,
beträchtliche Palette, seines Könnens. Das ist klassischer Rock.
Früher wurde der König
des Easy Listening eher
belächelt – heute ist er
absoluter Kult und das geht
so weit, dass Material von
ihm von angesagten englischen Produzenten neu
abgemischt wurde und er
auf Vermittlung seines
Sohnes Ron daran sogar
teilnahm. Und das macht
deswegen Sinn, weil so die
Essenz der Originale mit
modernen Elementen verbunden wurden und so tatsächlich neue Stücke entstanden, die so tanzbar sind
wie das, was Last damals
herstellte.
Internationaler Erfolg ist
eine zweischneidige Sache.
So toll es ist, in den USA
tonnenweise Platten zu verkaufen, so viel Druck übt es
auf eine Band auf. Doch die
Brachialrocker aus dem
Osten ließen sich davon
nicht beeindrucken und legten ein Werk mit ihrem
bekannten Sound vor, der
abgesehen von den publicityträchtigen Stellen, die
nach rechts gehen, guten
bis sehr guten Rock mit
einigen zugkräftigen Melodien bringt, die den Sound
vereinigen mit schlicht gut
abgehender Rockmusik.
King’s X
Live All Over The Place
(2 CD)
Inside O./SPV 089-40592
Das Trio aus Texas war
eine der ersten Bands, die
den progressiven Rock mit
dem Metal verband. Bis
heute besitzt es die
Fähigkeit, sowohl richtig
zu rocken, als auch originelle Songs zu schreiben
als auch sie gesanglich zu
bewältigen. Das macht ein
Konzert der Band natürlich
zu einer feinen Sache, weil
sie über einen Reichtum an
Material besitzen wie
wenig andere Bands. Die
Zugabe eines akustischen
Teils trägt zudem zu einer
noch breiteren Basis der
Musik bei.
Blues Company
Keepin’ The Blues Alive
In-akustik 9073 CD
Mahogany Rush
Real Live (2 CD)
SPV 087-99252
Manfred Mann
2006
Edel
Ike & Tina Turner
Live In 1971
Eagle ERDVCD 021
Ob man als Rockmusiker
alt werden kann, testen die
Rolling Stones seit langem
aus. Dass man das als
Blueser schaffen kann,
haben die großen Idole der
Stilart längst unter Beweis
gestellt. Tosche Todorovic
ist auf dem besten Weg,
ihnen nachzueifern. Er ist
jetzt mit seiner Band seit
über 20 Jahren unterwegs
und wird immer besser.
Sein Mix aus Blues und
Rock mit der Bläsersektion
kommt live glänzend und
dazu bekommt man noch
die Persönlichkeit des
Mannes und die Gitarre.
Wie groß die Schatten sind,
die Jimi Hendrix bis heute
wirft, zeigt der Gitarrero
aus Texas mit Wohnsitz in
Kanada, der seine ganze
Karriere auf den Schultern
des Genies verbracht hat.
Zwar hat er seinen eigenen
Sound entwickelt und ist
fraglos ein glänzender
Gitarrist, aber ohne die
Vorarbeit von Hendrix gäbe
es seinen Sound nicht.
Daraus macht er im übrigen
auch keinerlei Geheimnis:
Weite Teile der ersten CD
bestehen aus HendrixSongs oder ähnlichem
Material.
Stan Webb’s Chicken
Shack
Still Live
Mystic MYS 189/Soulfood
Stan The Man ist der
Prototyp des arbeitenden
Musikers. Sein Leben ist
eine lange Reihe von
Gigs, nur manchmal von
Aufenthalten in einem
Studio unterbrochen. Diese
Routine führt dazu, dass
der Mann seine Musik
schlafwandlerisch sicher
über die Bretter bringt. Zur
Feier der Aufnahme dieser
Live-CD brachte er die
Shadow Horns mit nach
Paderborn, so dass der übliche Bluesrock etwas stilistisch erweitert wurde –
und das tat seinem Sound
sehr gut.
Erfolg lässt sich in der
Rockmusik nicht beliebig
wiederholen, weil der
Zeitgeist mitspielt. So war
der Sound der Earthband
einige Jahre ein großes
Ding – heute ist er das nicht
mehr. Folglich findet die
neue Platte von Manfred
Mann & Co. fast unter
Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das hat sie nicht
verdient. Sicher kommt sie
nicht an die Klassiker
heran, aber im Oeuvre des
Mannes nimmt sie einen
soliden Mittelplatz ein und
dürfte seine Fans keinesfalls enttäuschen.
Heute ist Soul etwas ganz
anderes als er das zu der
Zeit war, als das Ehepaar an
der Spitze der Musik stand.
In der Zeit, als diese Show
in Holland mitgeschnitten
wurde, zahlte sich die jahrelange Arbeit aus und man
war in Europa genauso
berühmt wie in den USA,
inklusive der Singleshits,
1971 zum Beispiel die fantastische Coverversion von
Proud Mary. Die DVD gibt
dank der Optik natürlich das
ganze Bild einer Show der
beiden, doch die CD alleine
ist immer noch absolut mitreißend.
Flohmarkt
Platte des
Monats
Mit ihrem dritten Album
Roll präsentiert sich Anne
McCue als echte Rockerin.
In Australien aufzuwachsen ist für den Rock
ein echter Wettbewerbsnachteil. Nicht, weil
es dort keinen gäbe, sondern weil man vom
Rest der Rockwelt so weit entfernt ist. So
ging Annie McCue nach den ersten Jahren in
die USA, wo sie im Vorprogramm von
Lucinda Williams tourte, eine Liveplatte auf
den Markt brachte und jetzt dieses Album
aufnahm. Und darauf zeigt sie, dass sie
sowohl als Gitarristin wie als Sängerin und
Songschreiberin zu den hoffnungsvollsten
Newcomerinnen der Szene zu zählen ist.
Nicht nur wegen der schieren Qualität der
natürlich komplett selbst verfassten Lieder,
sondern vor allem deswegen, weil sie eine
Cooking Vinyl/Indigo 5189-2
große Spannbreite besitzt: Die reicht von der
akustischen Ballade Milkman’s Daughter bis
zum Rocker mit Slidegitarre Hangman. Da
wird deutlich, dass Jimi Hendrix – von dem
die als Zugabe gereichte einzige CoverVersion Machine Gun stammt – eines ihrer
ganz großen Vorbilder ist. Im Mittelpunkt
stehen jedoch stets ihre Talente als Sängerin,
Songschreiberin und Instrumentalistin, umso
mehr, weil sie die meisten Tracks in der klassischen Trio-Besetzung erstellte. Hier gibt es
keinen Durchhänger, die Freunde melodischer Rockmusik kommen genauso auf ihre
Kosten wie die akustischer Balladen und
kraftvoller Rocker und die kleinen
Feinheiten, die eine Platte erst speziell
machen, bekommt man noch oben drauf.
Eine tolle Platte einer starken Frau. MR
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