Neue Materialien Bayreuth GmbH
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Neue Materialien Bayreuth GmbH
NEUE MATERIALIEN – WETTBEWERBSVORSPRUNG DURCH INNOVATIVE WERKSTOFF- UND VERFAHRENSENTWICKLUNG. W W W. N M B G M B H . D E NEUE MATERIALIEN BAYREUTH ANWENDUNGSNAHE FORSCHUNG: LÖSUNGEN DIREKT FÜR IHRE INDUSTRIELLE PRAXIS. 2 W W W. N M B G M B H . D E NEUE MATERIALIEN BAYREUTH Sehr geehrte Damen und Herren, rund 70 % aller technischen Innovationen basieren direkt oder indirekt auf den Eigenschaften und Funktionalitäten der verwendeten Werkstoffe. Als Grundlage aller Produkte und gerade auch aufgrund ihres hohen Innovationspotenzials sind Werkstoffe ein entscheidender Baustein für die Wett bewerbsfähigkeit der W irtschaft. Daher kommt der Erforschung und Entwicklung passgenauer Werkstoffe und deren effizienter Verarbeitung eine zentrale Bedeutung zu. Die Neue Materialien Bayreuth GmbH (NMB) möchte hierbei als Partner der Kunststoff und Metall verarbeitenden Industrie ihre werkstoffwissenschaftliche und verfahrenstechnische Kompetenz einbringen. NMB ist eine im Jahr 2000 gegründete außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die für die Werkstoffklassen Kunststoffe und Metalle im Themenfeld „Leichtbau“ neuartige Materialvarianten und deren Verarbeitungsverfahren entwickelt oder bereits vorhandene Werkstoffe sowie Produktionsprozesse optimiert. Weiterhin bieten wir unter unserem Dach ein umfangreiches Spektrum von Dienstleistungen für die Werkstoffanalytik und die Bauteilprüfung an. Das besondere Merkmal von NMB sind unsere hochmodernen Maschinen im Industriemaßstab: Durch die Einbeziehung unseres Anlagenparks in die Entwicklungsarbeiten stellen wir sicher, dass die für Sie generierten Lösungen in eine direkte Anwendbarkeit in der industriellen Praxis münden. Eine wichtige Voraussetzung ist für uns dabei die enge Abstimmung mit unseren Partnern. Weiterhin nutzen wir gezielt mögliche Synergieeffekte zwischen den Ideen unserer Experten aus den Bereichen Kunststoffe und Metalle. Bei Bedarf kann die Prozessentwicklung mit Hilfe intelligenter numerischer Analyse virtuell abgebildet werden und so in einem iterativen Vorgehen weiter optimiert werden. Ergebnis dieses Ansatzes sind schnell nutzbare und marktfähige Lösungen, gewonnen durch anwendungsnahe Forschung und Entwicklung „made by NMB“. Ich wünsche Ihnen inspirierende Anregungen beim Entdecken von NMB und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Herzlichst Ihr Prof. Dr.-Ing. Volker Altstädt Geschäftsführer Neue Materialien Bayreuth GmbH 3 KUNSTSTOFFE – RESSOURCENEFFIZIENTER LEICHTBAU DURCH KUNSTSTOFFTECHNIK MIT ZELLULÄREN U N D V E R S T Ä R K T E N P O LY M E R W E R K S T O F F E N . 4 BEREICH KUNSTSTOFFE Kunststofftechnik entlang der Prozesskette: vom Granulat zum Bauteil Im Geschäftsbereich Kunststoffe liegt der Fokus auf der Entwicklung von neuen Leichtbauwerkstoffen, der Optimierung der hierzu erforderlichen innovativen, wirtschaftlichen Fertigungsverfahren sowie auf der Aufstellung von Struktur- und Eigenschaftsbeziehungen. Als Leichtbauwerkstoffe werden maßgeschneiderte geschäumte und faserverstärkte Kunststoffe sowie Materialkombinationen eingesetzt. Die Entwicklungsstrategie umfasst eine ganzheitliche Betrac htung der gesamten Wertschöpfungskette von der Materialauswahl über das Formteildesign sowie ein maßgeschneidertes Fertigungskonzept bis hin zur Produktherstellung im modern ausgestatteten Technikum. Am Ende der Prozesskette wird über Strukturaufklärung bis hin zur Werkstoff- und Bauteilanalyse eine belastbare Aussage zur Qualität des fertigen Bauteils erarbeitet. Mit dieser Vorgehensweise wird der lokalen und überregionalen Kunststoffindustrie für ihren jeweiligen Anwendungs fall ein individuell angepasster Werkstoff, ein robuster Fertigungsprozess und prognostizierbare Bauteileigenschaften an die Hand gegeben. Bei der Entwicklung fließen unser werkstofftechnisches W issen, die Erfahrungen im Umgang mit modernen Kunst stoff verarbeitungsmaschinen sowie die Verfügbarkeit eines überdurchschnittlich gut ausgestatteten Labors zusammen. Neben diesen Entwicklungsarbeiten führen wir auch Werk zeugabmusterungen im Bereich Spritzgießen und Partikelschaumverarbeitung durch. Der Bereich Kunststoffe beschäftigt sich mit folgenden Arbeitsgebieten: • Spritzgießsonderverfahren: Schaumspritzgießen (Mu Cell ® ), Variotherm ® , Mehrkomponentenspritzgießen, Spritzprägen, Spritzgießcom poun dieren (IMC) • Partikelschäume (EPP, EPS, E-TPE) • Hochleistungsverbundwerkstoffe: - Kombinationsverfahren: Organobleche und Spritzgießen (LFT) • Extrusionstechnologie: - Schaumextrusion von Folien und Blöcken - Compoundierung von Granulaten • Strukturaufklärung: Mikroskopie, Tomografie • Eigenschaftsanalyse: Mechanik, Verzug, Thermoanalyse, Rheologie • Oberflächenanalytik: Optik, Haptik, Haftung L EISTUNGSSPE E KTRUM M: • Entwicklung von Leichtbauwerkstoffen auf Basis von geschäumten und/oder faserverstärkten Thermoplasten • Entwicklung und Optimierung von innovativen, wirtschaftlichen und hochautomatisierbaren Fertigungsprozessen • Aufstellung von Struktur- und Eigenschaftsbeziehungen Ihr Ansprechpartner im Bereich Kunststoffe: Dr.-Ing. Andreas Spörrer Tel. +49 (0) 921 507 36 331 [email protected] 5 Spritzgießsonderverfahren: leichte Formteile mit hochwertigen Oberflächen Um hochwertige Spritzgießprodukte wettbewerbsfähig herstellen zu können, muss der Fertigungsprozess eine Vielzahl komplexer Anforderungen erfüllen. Beispiele hierfür sind Oberflächengüte, Mehrfarbigkeit des Produktes, Designfreiheit und Funktionsintegration. Hierfür bietet die stetige Weiterentwicklung unterschiedlicher Spritzgießverfahren ein breites Spektrum an Lösungen für einen maßgeschneiderten Fertigungsprozess. W ir nutzen moderne Spritzgießvarianten, um für die Kunststoff verarbeitende Industrie ressourceneffiziente Leicht bau technologien zur Fertigung nachhaltiger, wett be werbsfähiger Formteile zu entwickeln und zu opti mieren. Das Leistungsspektrum umfasst dabei Material entwicklungen mit kleinen Mustermengen und die Prozessentwicklung bis hin zur Formteilfertigung im Prototypenmaßstab. bereich 150 t und 450 t mit angepasster Werkzeugtechnologie zum Einsatz. Je nach Zielbauteil können beispielsweise atmende Werkzeuge, variotherme Kavitätstemperierungen oder das Gasgegendruck-Verfahren verwendet werden. Als Versuchswerkzeuge stehen zwei Plattenwerkzeuge mit konturnahem Flächentemperiersystem zur Verfügung. Verfahren Füllmenge Expansion Integralschaum Niederdruck Hochdruck Variothermes Spritzgießen Thermoplast-Schaumspritzgießen (TSG) Bei Schaumspritzgießen von Thermoplasten und thermoplastischen Elastomeren wird durch Zugabe eines chemischen oder physikalischen Treibmittels zur Polymerschmelze ein Aufschäumen des Polymers beim Einspritzen in die Kavität erreicht. Die so hergestellten Inte gralschäume können sehr dünnwandig realisiert werden und zeichnen sich vor allem durch Gewichtsund Materialeinsparung sowie durch eine hohe spezifische Biegesteifigkeit und Maßhaltigkeit aus. Außerdem erfordert dieses Verfahren maschinenseitig niedrigere Schließkräfte und kürzere Zykluszeiten als das Kompakt-Spritzgießen. Zur Herstellung von geschäumten Formteilen mit integraler Schaumstruktur und guter Oberfläche kommen zwei MuCell ® -Spritzgießmaschinen im Schließkraft- 6 Durch Einsatz von Variotherm ® ausgeführten Spritzgießwerkzeugen können wir Bauteile mit hochwertigen Oberflächen erzeugen, beispielsweise für Hochglanzrahmen von LCD-Bildschirmen oder Autoradios. Prinzip ist eine variotherme Werkzeugtemperierung, bei der die Werkzeugkavität so vortemperiert wird, dass das Polymer nach dem Einspritzen schmelzflüssig bleibt, wodurch eine präzise Abbildung der Oberflächenfeinheiten im Werkzeug und eine schlierenfreie Oberfläche erzielt werden. Durch ein optimiertes Temperiersystem mit konturnaher Flächentemperierung der Kavität benötigt der variotherme Prozess nur unwesentlich längere Kühlzeiten als der konventionelle Prozess. Weitere Vorteile sind das Wegfallen von sichtbaren Bindenähten und eine erhebliche Reduktion des Bauteilverzugs. BEREICH KUNSTSTOFFE 2-Komponenten-Spritzgießen Beim 2-Komponenten-Spritzgießen oder allgemein dem Mehrkomponentenspritzgießen werden mehrere Schmelzen während des Einspritzvorgangs sequenziell in einem Werkzeug zusammengeführt. Damit lassen sich zwei Polymerwerkstoffe mit deutlich unterschiedlichen Eigenschaften wirtschaftlich zu komplexen Geometrien fügen. Beispielsweise können hochsteife verstärkte Thermoplasten mit weichen thermoplastischen Elastomeren verbunden werden, die Hart-Weich-Softtouch-Kombinationen für den automobilen Innenraum ermöglichen. Für dieses Sonderverfahren existieren verschiedene Prozessvarianten, wie z. B. Sandwich, Co-Injection, 2K- oder Overmoulding. Drei 2-Komponenten Spritzgießmaschinen im Schließkraftbereich von 65 t bis 450 t und verschiedene Versuchswerkzeuge stehen für unsere Arbeiten zur Verfügung. IMC Spritzgieß-Compounder (IMC Injection Moulding Compounder) ermöglichen die Aufbereitung von maß geschne iderten Materialrezepturen direkt auf der Spritzgießmaschine, was enormes technisches und wirt schaft liches Potenzial bei der Herstellung von polymeren Formteilen bietet. Die so genannte Direkt com poundierung wird durch die Kombination eines Doppel schneckenextruders mit einem Kolbenspritz aggregat im Zusammenspiel mit einer gängigen Schließeinheit realisiert. So können z. B. langfaser verstärkte Thermoplasten, Hoch- oder Nanopartikelgefüllte Werkstoffe sowie Polymerlegierungen (Blends) kostengünstig und anforderungsgerecht erzeugt werden. Im Bereich des Spritzgießcompoundierens bieten wir auf Basis eines 200 t Spritzgießcompounders kundenspezifische Material- und Prozessentwicklungen für größere Produktionsanlagen. Aufgrund des universellen Einsatzspektrums ist eine ressourceneffiziente Rezepturentwicklung für Polymerlegierungen sowie für gefüllte und verstärkte Thermoplasten in „erster Wärme“ möglich. Spritzprägen Beim Spritzprägen erfolgt zusätzlich zur klassischen Einspritz phase eine Schließbewegung des teilgeöffneten Werkzeugs. Durch diese Prägebewegung wird ein flächiger Nachdruck aufgebracht, der einen verminderten Verzug ermöglicht sowie die Möglichkeit, dünnwandige Bauteile mit langen Fließweglängen zu fertigen. Typische Anwendungen sind Kunststoffverscheibung (Glazing), langfaserverstärkte Strukturbauteile (LFT) oder auch Textilhinterspritzen. W ir verfügen über vier Spritzgießmaschinen mit moderner Prägesteuerung im Schließkraftbereich von 65 t bis 2.500 t und dafür geeignete Spritzgießwerkzeuge. L EISTUNGSSPE E KTRUM M: • Compound-Entwicklung • Prozess- und Werkzeugentwicklung • Analytik von Morphologie und Bauteileigenschaften • Übertragung von Versuchswerkzeugen auf reale Bauteile • Werkzeugabmusterungen für Spritzgießsonderverfahren 7 BEREICH KUNSTSTOFFE Partikelschäume: Rohmaterialentwicklung, Prozesstechnik und Oberflächenoptimierung Partikelschäume, wie EPS, EPE und EPP, sind Schaumperlen aus thermoplastischen Kunststoffen. Sie besitzen Dichten im Bereich von 15 bis 80 kg/m³ und zeichnen sich durch sehr gute spezifische mechanische Eigenschaften, hohe thermische Isolierfähigkeit und ein enormes Leichtbaupotenzial aus. Die Verarbeitung der Schaumperlen zu Formteilen findet in so genannten Formteilautomaten mithilfe von Wasserdampf statt. Haupteinsatzgebiete sind Verpackungen, thermische Isolierungen und technische Teile im Automobilbereich. Unsere Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Partikelschäume decken die gesamte Prozesskette von der Rohmaterial entwicklung über die Prozess- und Werkzeugtechnik bis hin zur Oberflächenoptimierung ab. Auf dem Gebiet der Materialentwicklung beschäftigen wir uns mit der Herstellung von maßgeschneidertem Rohmaterial und der Modifizierung von bestehenden Rohstofftypen. Die Verarbeitung der Rohmaterialien findet auf modernster Anlagentechnik statt. Dabei werden zum Erreichen der Hauptziele – Steigerung der W irtschaftlichkeit und Energieeinsparung – innovative Werkzeugkonzepte und variotherme Prozessabläufe eingesetzt. Abgerundet wird unser Leistungsspektrum durch die Opti mierung der Partikelschaumoberflächen. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der Haftoptimierung von Rohmaterial typen geringer Polarität (Partikelschäume auf Polyolefinbasis). W ir verfügen neben der Laborausstattung zur Herstellung von extrusions- und autoklavgeschäumtem Rohmaterial über Vorschäumer und Formteilautomaten zur Verarbeitung sämtlicher verfügbarer Rohmaterialtypen. Im Bereich der Oberflächenoptimierung arbeiten wir mit Anlagen zur Oberflächenanalytik und Beschichtungstechnik. 8 L EISTUNGSSPE E KTRUM M: • Materialentwicklung: Herstellung und Modifizierung, Analytik, Abmusterungen und Materialscreenings • Prozesstechnik: Steigerung der W irtschaftlichkeit und Konzepte zur Energieeinsparung, Entwicklung innovativer Werkzeugtechnik, Integration variothermer Prozessschritte, Kleinserienproduktion, Entwicklung von Produktkonzepten, Schulungen • Oberflächenoptimierung: Direkthinterschäumen von verschiedensten Dekormaterialien, Lackieren und Beschichten, Haftoptimierung, Oberflächenaktivierung und Charakterisierung BEREICH KUNSTSTOFFE Faserverbundwerkstoffe auf Basis thermoplastischer Matrixsysteme: Leichtbau-Werkstoffe für hohe Stückzahlen Faserverbundwerkstoffe bieten ein hervorragendes Leicht baupotenzial. Kohle-, Glas- und Aramidfasern in polymeren Matrix(werkstoff)en besitzen bei geringem Gewicht sehr günstige Eigenschaften hinsichtlich Steifigkeit, Festigkeit und Crash. Durch die Möglichkeit, verschiedene Werkstoffe beim Laminataufbau und den Einzel lagen zu kombinieren, lassen sich für den spezifischen Anwendungsfall gezielt mechanische Eigenschaften maßschneidern. Bislang ist der Einsatz von Faser verbundwerkstoffen jedoch aufgrund von aufwendiger manueller Fertigung und langer Aushärtezeiten der Harzsysteme auf kleine Stückzahlen beschränkt. Thermoplastische Faserverbundwerkstoffe mit einer Matrix z. B. aus PP, PA, PPS oder PEEK ermöglichen in Kombi nation mit hoch automatisierter Fertigung aufgrund sehr kurzer Zykluszeiten und insbesondere in Verbindung mit einem in den Prozess integrierten Spritzgießschritt die wirtschaftliche Produktion hochwertiger Bauteile in automobilen Großserien. Im Zentrum unserer Kompetenz im Bereich thermo plastischer Faserverbundwerkstoffe steht eine neu entwickelte 2.500 t-Spritzpresse im Industriemaßstab mit Spritzgießaggregat und automatischer Bestückung sowie Heizstationen für thermoplastische Halbzeuge. Auf dieser Anlage entwickeln wir Verfahrenskombinationen aus Pressen, Spritzgießen, Schäumen, Prägen und LFTVerfahren. Eine zusätzliche Presse im Labormaßstab ermöglicht begleitende Prozessuntersuchungen und Probe körperfertigung. Quelle: Quadrant Plastic Composites AG, 2011 L EISTUNGSSPE E KTRUM M: • Material- und Prozessentwicklung für lang- und endlosfaserverstärkte thermoplastische Verbundwerkstoffe • Bauteil- und Werkzeugdesign für kombinierte Fertigungsverfahren (Pressen/Spritzgießen) • Werkzeugabmusterungen (Kombination Pressen/Spritzgießen) • Werkstoff- und Bauteilprüfung für Verbundwerkstoffe 9 Simulation/Metalle Simulationsbasierte Verfahrens- und Werkstoffentwicklung entlang der gesamten Prozesskette. 10 BEREICH SIMULATION / METALLE Werkstoffgerechte Entwicklung: Verstehen statt Trial-and-Error Die Kernkompetenz im Geschäftsbereich Simulation/ Metalle liegt bei der Entwicklung und Optimierung von Fertigungsprozessen und Materialien für die Verfahren Schweißen, Wärmebehandlung, Umformen, generative Fertigung sowie Thermisches Spritzen. W ir beschäftigen uns mit drei thematischen Schwerpunkten: • Simulationsbasierte Technologieentwicklung: Ver fahrens ent wicklung und Software lösungen • Thermisch gestützte Umformprozesse: Prozessketten für das Warmumformen hochfester Blechwerkstoffe, Erzeugung maßgeschneiderter Werkstoffeigenschaften • Generative Fertigung: Verfahrensentwicklung und Auftragsfertigung Die Maxime unserer Arbeit ist die so genannte werkstoffgerechte Entwicklung: Statt durch „Trial-and-Error” entstehen unsere Lösungen auf Basis unseres grundlegenden Verstehens der spezifischen werkstofflichen Vorgänge in Kombination mit intelligenter numerischer Analyse. Unser Entwicklungsprinzip ist dabei die enge Verzahnung zwischen der virtuellen Prozess- und Werkstoffentwicklung und der experimentellen Validierung, die auf einem neuartigen methodischen Ansatz beruht. Dieses wissensbasierte Vorgehen ermöglicht es uns, Prozesse und Werkstoffe zu schaffen, die sich durch vorteilhafte Parameter (verkürzte Prozessketten, verbesserte Energieeffizienz, höhere Bauteilqualität) auszeichnen. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung der „Timeto-Market“ und darüber hinaus zu einem hohen Einsparpotenzial bei den Entwicklungs- und Fertigungskosten. Ihr Ansprechpartner im Bereich Simulation/Metalle: Prof. Dr.-Ing. Vasily Ploshikhin Tel. +49 (0) 921 507 36 121 [email protected] 11 Simulationsbasierte Technologieentwicklung Die Prozessentwicklung und Verfahrensoptimierung bei der Verarbeitung von Werkstoffen kann durch den Einsatz computergestützter Modellierungs- und Simulationsverfahren sinnvoll unterstützt werden. Basierend auf einer anwendungsspezifischen Modellbildung als mathematische Grundlage für die Simulationsrechnung kann das Verhalten des Bauteils im Hinblick auf die thermische, mechanische sowie werkstoffstrukturelle Entwicklung vorhergesagt werden. Die Aussagekraft und Effi zienz der numerischen Simulation hängt entscheidend von der Qualität der dahinter stehenden Modelle und Algo rithmen ab. Hier setzen unsere Experten gezielt an: Ausgehend von einem grundlegenden Verstehen der Vorgänge im Werkstoff entwickeln sie numerische Modelle für das Werkstoffverhalten während und nach dem Verarbeitungsprozess, die in neuen, hocheffizienten Simulationsmethoden für die Prozessentwicklung und Prozessoptimierung münden. Grundlage hierfür sind die geschickte Auswahl der mathematischen Modelle und ein neuartiger methodischer Ansatz, der auf einem interaktiven Prozess zwischen der virtuellen Modellentwicklung und realen Experimenten zur Kalibrierung des rechnerischen Modells beruht. Auf diese Weise gelingt es, den benötigten Rechenaufwand minimal zu halten und eine signifikante Redu zierung der Rechenzeit gegenüber herkömmlichen Methoden zu erreichen. 12 Unsere neuartigen Simulationen ermöglichen eine präzise Vorhersage von Bauteilverzügen, Eigenspannungen und Schädigungen. Dabei können sehr komplexe physikalische Vorgänge für eine breite Palette von schwerpunktmäßig metallischen Werkstoffen abgebildet werden. Die entwickelten Simulationsmethoden können sowohl in kommerziell erhältliche Softwaretools integriert, als auch als eigenständige Programmlösungen realisiert werden. Zu den gelösten Aufgaben zählen z. B. die Entwicklung von rissfreien Schweißprozessen für Aluminium-, Titanund Nickel legierungen sowie für Stahl, eine Methode zur schnellen Berechnung von Verzügen beim Schweißen, insbesondere von Großbauteilen, eine Software für die Verzugsermittlung beim Thermischen Spritzen sowie die Entwicklung von optimierten Schweißverfahren hinsichtlich der Verbesserung der Verbindungseigenschaften. LEISTUNGSSPEKTRUM: • Prozessentwicklung und Verfahrensoptimierung hinsichtlich Heißrissbildung, Verzug, Eigenspannungen und Nahteigenschaften für die Fertigungsverfahren Schweißen, Wärmebehandlung und Thermisches Spritzen • Entwicklung von Softwaretools für Werkstoffsimulationen BEREICH SIMULATION / METALLE Thermisch gestützte Umformprozesse Hochfeste Stähle finden vor dem Hintergrund der Realisierung von Leichtbaukonzepten zunehmend Einsatz. Aufgrund geringerer Blechstärken kann eine Senkung der Bauteilgewichte ohne Einbuße an Festigkeit erreicht werden. Hochfeste Stähle werden meist durch Warmumformen in die Zielgeometrie gebracht. Um die Effizienz des Umformprozesses zu steigern und gleichzeitig Bauteile mit neuer Qualität zu schaffen beschäftigen wir uns mit der Entwicklung neuartiger Verfahren zum Umformen von Hochfestmaterialien (höchstfeste Stähle, Titanlegierungen, hochfeste Al-Legierungen). Dabei kommt vorgelagerten innovativen Wärmebehandlungsverfahren eine besondere Bedeutung zu. Sie schaffen die Voraussetzung für energieeffiziente Prozessketten für das ofenfreie Warmumformen mit deutlich verkürzten Zykluszeiten und zudem für eine gezielte thermische Einstellung der Werkstoffeigenschaften. Mit unserem neuen Ansatz lassen sich die Änderungen der Werkstoffeigenschaften, wie sie durch thermische Einflüsse im Werkstoff während der Wärmebehandlung auftreten, abbilden. So können z. B. die Temperaturentwicklung, die Phasenumwandlungen sowie die damit verbundenen Werkstoffeigenschaften sicher prognostiziert werden. Dieses ermöglicht eine Vorhersage des Werkstoff verhaltens während des Ver- und Bearbeitungsprozesses. Durch Einsatz des von uns entwickelten Wärmebehandlungsverfahrens können Bauteile mit maßgeschneiderten Produkteigenschaften erzeugt werden: Das Verfahren ermöglicht es, unterschiedliche Werkstoffeigenschaften innerhalb einer Platine einzustellen und so Bauteile in einem Arbeitsgang zu realisieren, die gleichzeitig leicht und hoch belastbar sind. Die Verifizierung und Erprobung der entwickelten Lösungen finden im unserem Technikum auf einer 2.500 t- Hydrau lik presse und einer 250 kW-Induktionsanlage statt. LEISTUNGSSPEKTRUM: • Entwicklung innovativer Prozessketten für das Warmum formen • Ermittlung umformtechnisch relevanter Werkstoffeigenschaften im Zusammenhang mit einer Wärmebehandlung • Formänderungsanalyse umgeformter Bauteile und Abgleich des experimentellen Ergebnisses mit den Simulationsuntersuchungen • Werkstoff- und prozessgerechte numerische Berechnungen für Wärmeleitung, Thermomechanik, thermodynamische Eigenschaften 13 BEREICH SIMULATION / METALLE Quelle: CONCEPT Laser GmbH Generative Fertigung Generative Fertigungsverfahren sind Verfahren, bei denen die gewünschte Endgeometrie eines Bauteils schichtweise durch Aufbringung des Ausgangswerkstoffes erzeugt wird. Dies schafft völlig neue Möglichkeiten für die Herstellung von hochwertigen Bauteilen, da die Grenzen der konventionellen Fertigungsverfahren überschritten werden können. So lassen sich hochkomplexe, auf konventionellem Wege nicht herstellbare Bauteile werkzeuglos fertigen. Dies betrifft die Bauteilgeometrie (wie Hinterschneidungen), die Möglichkeit zu Werkstoffvariationen innerhalb des Bauteils sowie die Positionierung von funktionalen Kanälen. Die schichtbildenden Verfahren werden für eine schnelle Herstellung von Modellen und Prototypen sowie zunehmend auch für die Fertigung von Endprodukten, wie Werkzeuge, insbesondere für die Kunststoffindustrie, genutzt. Hierfür werden neue technische Konzepte realisiert, um sogenannte intelligente Werkzeuge mit konturangepasster Heizung/Kühlung und Variation des Werk stoffs über dem Bauteilquerschnitt zu fertigen. Die gegenwärtig zur Verfügung stehenden generativen Verfahren ermöglichen eine gute Genauigkeit des Bauteils; sie zeichnen sich jedoch durch relativ niedrige Aufbau raten und hohe Produktionskosten aus. Zudem bestehen Beschränkungen bei der Größe der generierten Werkstücke. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns mit der Entwicklung innovativer Verfahren, die eine schnelle Herstellung gerade auch relativ großvolumiger Teile ermöglichen. Zentraler Ansatz ist die Ver wendung von handelsüblichen, beschichteten Metallblechen zum Schicht auf bau, die durch Dif fu sions löten unter Um ge bungs at mo sphäre stoff schlüssig mit einander verbunden werden. Dies ermöglicht hohe Aufbauraten bei der Schicht ge ne rierung, eine dichte und robuste Struktur der erzeugten Bau teile sowie einen relativ schnellen und kosten günstigen Herstellungsprozess. Parallel zu den experimentellen Untersuchungen wird die Temperaturentwicklung während der Fertigung numerisch simuliert. W ir verfügen über eine M3 linear-LaserCUSING-Anlage des Herstellers CONCEPT Laser, auf der neben den Entwick lungsarbeiten auch Auftragsarbeiten durchgeführt werden können. Die Anlage ermöglicht das LaserCUSING ® , 3D-Laserabtragen sowie Laserbeschriften. Mit der LaserCUSING ® -Technologie können in einem Bauraum von 300 x 350 x 300 mm Bauteile aus Metallpulver generativ hergestellt werden. Das Verfahren ist vor allem für Rapid Prototyping, also für die schnelle Herstellung von Modellen und Prototypen, geeignet. LEISTUNGSSPEKTRUM: • Entwicklung leistungsstarker Verfahren für die generativen Fertigungen • Auftragsfertigung mit der LaserCUSING ® -Technologie 14 W E R K S T O F F A N A LY T I K / B A U T E I L P R Ü F U N G Werkstoffanalytik + Bauteilprüfung unter einem Dach W ir bieten ein umfangreiches Dienstleistungsangebot zur Werkstoffanalytik und Bauteilprüfung für metallische und polymere Werkstoffe. Dabei arbeiten wir in enger Kooperation mit der Universität Bayreuth. Die Ausstattung der Labore und die Erfahrungen unserer Mitarbeiter ermöglichen modernste Analyse- und Prüfverfahren einschließlich der computergestützten Auswertung und Nachbearbeitung. GEFÜGE- UND STRUKTURANALYSE • Metallografie Die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen ist maßgeblich von der Güte der Probekörper abhängig. Zur Anfer tigung von genormten Probekörpern ist eine entsprechende Ausstattung vorhanden, z. B. eine Wasse rstrahl schneideanlage. WERKSTOFFANALYSE • Optische Emissionsspektrometrie: Fe-, Ni-, Cu-, Ti-, Al-, Mg-, Sn-Legierungen Die Untersuchungen können sowohl an Probekörpern als auch an Bauteilen durchgeführt werden. Bei speziellen Fragestellungen können neue Prüfkonzepte entwickelt werden. • Lichtmikroskopie • Elektronenmikroskopie (REM): EDX, EBSD, in-situ Schadensanalyse Zug-/Druck • Tomografie • Diffraktometrie EIGENSCHAFTSANALYSE • Oberflächenanalyse: Haptik, Optik, Haftung • Mechanische Prüfung: Statische und dynamische Bruchmechanik-Prüfung, Zug/Druckprüfung, Härtemessung, Impact- und Pendelversuche, Kriechversuche • Thermische Analyse: DSC, DMA, FTIR, Rheologie, Penetration FORMÄNDERUNGSANALYSE • Optische Messung zur Bauteilprüfung mittels 3DScanner (ARAMIS, ATOS, ARGUS) Quelle: Carl Zeiss NTS GmbH 15 N E U E M AT E R I A L I E N B AY R E U T H G M B H Gottlieb-Keim-Straße 60 D-95448 Bayreuth Te l e f o n : + 4 9 ( 0 ) 9 2 1 5 0 7 3 6 1 0 0 Te l e f a x : + 4 9 ( 0 ) 9 2 1 5 0 7 3 6 1 9 9 w w w. n m b g m b h . d e Geschäftsführung Prof. Dr.-Ing. Volker Altstädt Tel.: +49 (0) 921 507 36 0 E-Mail: [email protected] Kunststoffe Dr.-Ing. Andreas Spörrer Tel.: +49 (0) 921 507 36 331 E-Mail: [email protected] Simulation/Metalle Prof. Dr.-Ing. Vasily Ploshikhin Tel.: +49 (0) 921 507 36 121 E-Mail: [email protected] Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Lehrstühlen der Universität Bayreuth