Anna Liisa Sievertsen G10.2: Praktikum bei - KTS

Anna Liisa Sievertsen G10.2: Praktikum bei Rechtsanwältin Natascha Machande
Am Montag morgen erschien ich wie vereinbart um
9.30 in der Kanzlei von Frau Machande. An der Tür
wurde ich gleich freundlich von ihrer Sekretärin Frau
Fischbach empfangen. Ich wurde einer anderen
Praktikantin, Martina, vorgestellt, die bereits seit 2
Monaten dort tätig ist. Sie zeigte mir wie man Akten
ablegt und in das Prozessregisterbuch einträgt.
Danach haben wir neue Akten angelegt und sie in das
Prozessregister des PC eingetragen. Nachdem wir das
geschafft hatten, bekam ich eine Akte einer Mandantin
zu lesen. Die Betroffene lernte ich am Nachmittag
auch noch kurz kennen.
Zwischendurch haben wir alle, einschließlich der
Kinder von Frau Machande, Mittag gegessen. Ich habe erfahren, dass die Mandantin am Dienstag mit
Frau Machande einen Gerichtstermin hatte. Und ich durfte mit !
Ich habe noch die Akte und eine Broschüre über häusliche Gewalt gelesen und konnte dann um
15:40h nach Hause gehen.
Der ganze Tag war sehr spannend, da ich so viel Neues kennen gelernt hatte. Und wie sollte es erst
am nächsten Tag werden? Am Dienstag war ich um 9:15h mit Frau Machande im Gericht verabredet.
In der Verhandlung ging es darum was mit den Kindern eines getrennten Ehepaars geschehen sollte.
Kinder weinten vor der Tür, Eltern weinten… Beide Parteien warfen sich ähnliche Beschuldigungen
vor. Aber wer sagt die Wahrheit?
Der Richter entschied: Die Kinder bleiben bei ihrer Mutter ( Frau Machandes Mandantin) und der Vater
erhält eine abgesprochene Besucherzeit mit den Kindern.
Nach der Verhandlung zeigte mir Frau Machande wo sich die Postfächer der Anwälte befinden und sie
ihre Roben aufbewahren.
Danach fuhren wir wieder zurück zur Kanzlei. Dort bekam ich auch gleich wieder eine Beschäftigung.
Eine Insolvenzakte! Frau Fischbach erklärte kurz was Anwälte mit Verschuldung anderer Leute zu tun
haben und zeigte mir wie diese Art von Akten zu bearbeiten ist. Autsch.. Gar nicht leicht!
Zwischendurch musste ich noch eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Alles was ich in
meinem Praktikum lesen und erfahren werde, unterliegt der Verschwiegenheit.
Mein „Kopfzerbrechen“ wurde aber
unterbrochen. Ich ging mit Martina
einkaufen und kochte anschließend mit ihr
das Mittagessen. Na hoffentlich
schmeckts… es haben aber alle überlebt.
Danach ging es wieder an diese
Insolvenzsachen. Als ich meinte fertig zu
sein, kam eine neue Mandantin. Bei
diesem Gespräch durfte ich dabei sein.
Hierbei ging es um Stalking. Um 18h
wurde ich nach Hause entlassen.
In den darauf folgenden Tagen
beschäftigte ich mich weiter mir der
Insolvenzsache. Wie gesagt, ich meinte
nur, dass ich fertig wäre. ^^ Irgendwann
habe ich auch das geschafft.
Am Donnerstag wurde ich mit Post zum Gericht geschickt. Ich sollte die Papiere bloß im Zimmer in
dem sich die Roben und Postfächer sind, abgeben und eingetroffene Post mitnehmen. „Alles klar!“
denkt man. Denkt man aber auch nur bis dahin bis man bei den ganzen Gänge- und Treppengewirr,
dem Landgericht und Amtsgericht, auch gar nicht mehr weiß wo man ist, geschweige denn wo man
hin soll. Nun ja, mit viel Fragen habe ich letztendlich meine Ziele gefunden und trat mit einer
postgefüllten Tasche den Rückweg zur Kanzlei an.
Später lag ich bequem auf dem Sofa (^^)und studierte ein Gutachten weiter, welches ich am vorigen
Tag schon angefangen hatte (84 Seiten).
Am Freitag sollte ich das erste Mal Anrufe entgegen nehmen. Nachdem ich Tipps von Frau Fischbach
und Machande erhalten hatte und ein paar Probeanrufen von den beiden selbst, klappte das auch
ganz gut. Anfangs war die Begrüßung (, z.B. „Anwaltskanzlei Natascha Machande, Sievertsen am
Apparat. Hallooo!“) zwar noch ein bisschen holprig, ging aber mit der Zeit immer besser.
Der Freitag in der Kanzlei ging für mich auch schon um 13h zu Ende.
Im Allgemeinen kann ich sagen das diese erste Woche sehr, sehr interessant war. Aber auch
erschreckend, denn die Sachen die ich dort lese (und das ist nicht wenig ^^) sind nicht die schönsten
(Prostitution, Missbrauch, Kinder dazwischen etc.) wie man sich bei einer Anwaltskanzlei vielleicht
vorstellen kann.
Ich freue mich auf eine neue Woche und hoffe, dass die genau so spannend wird!