: SEATEC - Alu Kompakt Klappfahrrad 20", at www.SVB.de
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: SEATEC - Alu Kompakt Klappfahrrad 20", at www.SVB.de
:1 .j l i~ !II Ohne Rad ist der Törn nur halb so schön - wenn das Velo für längere Ausflüge ta ugt und sich nicht als Folterinstrument auf Rädern erweist. Wir haben geprüft, welches Rad für Touren un welches nur für die Fahrt zum Bäcker geeignet ist as gibt es Schöneres, als auf dem Törn mal einen gemütlichen Hafentag einzulegen, um die Gegend zu erkunden und einen Abstecher ins nächste Dorf oder die nächste Stadt zu machen. Wenn sich hierfür öffentliche Verkehrsmittel oder das eigene Paar Füße entfernungsbedingt nur W 60 www.segelnmagazin.de 8/2009 Text: Gerald Sinschek, Fotos: Gerald Sinschek, Michael wenig eignen, ist ein Fahrrad das ideale Fortbewegungsmittel. In einigen Marinas kann man die Drahtesel beim Hafenmeister - oft sogar kostenlos - leihen. Anzahl und Zustand der Räder garantieren die individuelle Planung einer sicheren Radtour aber in der Regel nicht. Was liegt also näher, als das eigene Velo stets an Bord dabei zu haben, klein zu- sammengefaltet und griffbereit in der Backskiste? In den Ausrüsterkatalogen wird ausgeprägte Praxistauglichkeit der nen Räder angepriesen und renomm~ Hersteller versprechen einfache bung der Klappmechanismen und Fahrkomfort wie auf einem a senen 28-Zoll-Rad. TECHNIK & AUSRÜSTUNG (D Der Bordrad-Fuhrpark in seinem Element: aufgereiht und zum Test bereit J I ~ i cn "0 ~ <.!l § ~ Diese Aussagen wollten wir am eigenen Leib überprüfen und haben insgesamt, wie im letzten Heft angekündigt, 15 Falträder mit Stahl- und Aluminiumrahmen geordert. Im Test-Fuhrpark standen letztlich allerdings nur acht Räder bereit. Warum das , fragen Sie sich jetzt, und hier sind die Antworten: A.W.Niemeyer hat keines der drei zum Teil sehr günstigen Räder bereit gestellt, da alle Modelle im kommenden Herbst überarbeitet werden, eine Vorstellung sich also nicht mehr lohnen würde. Watski/Gotthardt möchte das im Katalog angebotene Alurad lieber selbst noch mal unter die Lupe nehmen, bevor es in "öffentliche Tests" gegeben wird. Andere Hersteller berufen sich auf Auslaufmodelle oder fast geplünderte Lagerbestände. Dass von diesen Absagen die komplette Testgruppe der sehr günstigen Räder bis 120 Euro betroffen ist, ist sehr bedauerlich. Schließlich waren wir besonders hier sehr gespannt, ob die Räder etwas taugen oder unter dem Begriff "Neuschrott" hätten zusammengefasst werden können. So also blieben sechs Räder aus drei verschiedenen Preisklassen (um 300 Euro, 500 Euro und um 900 Euro) sowie zwei besonders kleine und außerge- wöhnlich konstruierte Falträder übrig. Diese Auswahl unterzogen wir gemeinsam mit dem Hamburger Profischrauber Frank Richter (Infokasten Seite 64) einer Reihe von Praxistests und Beurteilungen in den folgenden Kriterien: Faltmechanismus - ist das Klappprinzip intuitiv zu bedienen oder sollte die Bedienungsanleitung immer griffbereit sein? Wie stabil ist die Verbindung? Sitzposition und Fahrverhalten - ist das Rad bequem und auch für große Personen geeignet; wie verhält es sich bei Geradeauslauf, im Pylonenparcours und bei Steigung oder Gefälle? ~ 8/2009 www.segelnmagazin.de 61 (0 1.11 TECHNIK & AUSRÜSTUNG h~' ~;_I ~;0r_ ~; '\ 1 '\ \, ,\ .,. . 1""" ~ 11 <~M~~~ Die tiefreichenden Umwerfer von Kettenschaltungen lassen nur wenig Bodenfreiheit. An Bordsteinkanten ist das Teil schnell beschädigt 11 So wie bei dem Dahon "Vitesse" sollten Bremsen bremsen. Bei schlechten Stoppern hilft oft die Umrüstung auf andere Bremsschuhe, um den Weg bis z.um Stillstand zu verkürzen Ausstattung - Was ist dran am Rad, und in welcher Qualität? Naben- oder Kettenschaltung? Wie gut funktionieren die Bremsen? Faltmechanismus Das Prinzip ist bei den meisten Rädern gleich: Knapp über dem Steuersatz befindet sich im Lenkrohr ein klappbares Gelenk, mit dem sich der vordere Teil des Rades verkleinern lässt; eine weitere Knickstelle ist im Hauptrohr platziert, hier lässt sich die Länge des Rades halbieren. Die Gelenke werden meistens mit einem Spannhebel verschlossen, der bei manchen Rädern als Schutz gegen verse- 11 lisiert, was sich aber auch durch die nur 16 Zoll großen Räder erklärt. Das M3LDPaket ist gut 15 Zentimeter kürzer als die anderen Fahrradpäckchen. Allerdings erfordert das Falten und Entfalten ein genaues Studium der Anleitung, intuitiv funktioniert das Prinzip nicht. Ähnlich gewöhnungsbedürftig ist die Klapperei bei dem Minirad von Mobiky: Mit Hilfe von gleich drei Drehpunkten und einem speziellen Verriegelungsstab wird das Rad geschrumpft. Wer sich da die Reihenfolge nicht gut eingeprägt hat, muss doch zu Fuß die Brötchen holen. Bei Dahon, Giant und den Rädern von Gründl oder SVB gibt es im Prinzip keine Unklarhei- Bei dem kompakten Rad von Brompton lässt sich der komplette Hinterbau unter das Hauptrohr des Rahmens klappen: a) und b) Verriegelung unter dem Elastomer lösen, an einem Drehpunkt knapp hinter dem Tretlager (c) schwingt das Hinterrad unter den Rahmen (d) 62 www.segelnmagazin.de 8/2009 II hentliches Öffnen zusätzlich mit einem kleinen Riegel gesichert ist. Auf ein Detail sollte dabei geachtet werden: "Die Spannmechanik nutzt sich im Laufe der Zeit ab, deshalb sollten die Hebel auf jeden Fall nachjustierbar sein", erläutert Experte Richter. Brompton, Strida und Mobiky haben sich noch mehr Gedanken gemacht, um besonders kompakte Packmaße zu erreichen. Bei dem Brompton wird zusätzlich zu den zwei Gelenken in Lenk-und Hauptrohr noch der gesamte Hinterbau samt Rad nach vorne geschwenkt, wodurch der Hersteller das kleinste Packmaß der sechs "normalen" Falträder rea- Einfaches Teil - gute Wirkung: Ein Kettenschutz wird bei den meisten Rädern eingespart. Das "Seatec" ist vorbildlich TECHNIK & AUSRÜSTUNG ten. Die drei langen Seiten des Triangels von Strida werden so geklappt, dass sie alle direkt nebeneinander liegen, dafür muss nur ein Verschluss geöffnet werden. Allerdings kann beim Ausklappen das Unterrohr mit der Kurbelgarnitur und der großen Riemenscheibe leicht auf den Boden schlagen, was für die Scheibe auf Dauer sicher sehr ungesund ist. Überhaupt wird der Zusammenhalt der Räder in geklapptem Zustand sehr unterschiedlich ausgeführt: Dahon setzt auf ausreichend starke Magnetscheiben an den Achsen, die das Vorder- und Hinterteil zusammenhalten, das Brompton blockiert sich durch die Sattelstange selbst. Auch das Strida und das Mobiky halten konstruktionsbedingt recht gut zusammen. Gründl, SVB und Giant hingegen setzen auf separate Gummistropps oder Klettbänder - keine sehr elegante Lösung, wie wir finden, zumal diese Einzelteile auch schnell verloren gehen können. Sitzposition und Fahrverhalten j i ~ l Vi "0 ~ ~ .'2 Einmal ausgeklappt, bietet sich bis auf die zwei Miniräder ein recht einheitliches Bild. Die Abmessungen wie Lenker- und Sattelhöhe, Radstand oder der Abstand zwischen Lenker und Sattel sind sehr ähnlich, lediglich Giant und Brompton sind auf eine etwas sportlichere und leicht vornübergebeugte Sitzhaltung ausgelegt. Die Sattelhöhen lassen sich auch für große Fahrer einstellen, lediglich beim "Yeah" ist der Abstand zwischen Pedal und Sattel mit 91 Zen timetern etwas kürzer bemessen. Au f zu den Testfahrten. Wir beginnen mit einem relativ eng gesteckten Pylonenparcours , um die Wendigkeit der Räder zu beurteilen. Trotz der relativ langen .Radstände zwischen 100 und 104 Zentimeter und der großen 16- und 20-Zo11-Reifen lassen sich die Räder eng um die Hütchen winden. Dabei wirken sie im Gegensatz zu den zwei Minirädern mit kurzen Radstand auch nicht nervös oder flattrig. Ihre Langstreckentauglichkeit und Geradeausstabilität haben alle Räder auf einer sechs Kilometer langen Asphalttour unter Beweis stellen müssen. Von den chronisch weichen Sätteln, auch denen der hochpreisigen Modelle, abgesehen, sind alle sechs Normal-Räder bestens geeignet. Lediglich bei dem "Seatec" und "Yeah" haben wir eine leichte Tendenz zu Instabilität im (D Bordrad-Alternative mit E-Motor Yachtausrüster SVB hat ein besonderes Rad im Programm: Das Elektroklapprad von Seatec mit 20 Zoll großen Felgen ist mit einem 10ALithiumionen-Akku ausgestattet, der einen 24V-Motor in der vorderen Radnabe antreibt. Pedelec heißt das Zauberwort, die Abkürzung steht für Pedal Electric Cycle, frei übersetzt: pedalbetriebenes Elektrofahrrad. Der Akku ist hinter dem Sitzrohr montiert und schaltet sich nur bei PedalDas Rad ist 'vergleichsweise kompakt aber durch Akku bewegungen je nach und Motor recht schwer. .Der Gasgriff kennt keine Schalt"Gasgriffstellung" stufen (IL); im Vordderrad findet sich der Motor (re.) in unterschiedlicher Stärke zu. Die 10ABatterie soll für 40 bis 50 Ki lometer Reichweite gut sein, die Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 25 km/ho Führerschein oder Versicherung sind nicht erforderlich. Der Akku macht laut Hersteller bis zu 500 Ladezyklen mit, das soll einer durchschnittlichen Nutzung von etwa drei bis vier Jahren entsprechen. Das 22,5 Kilo schwere Alurad ist mit einer 3-Gang-Nabenschaltung ausgestattet. Eine Lichtanlage fehlt. Der Preis: 899 Euro, ein Ersatzakku schlägt mit 350 Euro zu Buche. Für Sie ausprobiert: Anfahren, damit die Fuhre ins Rollen kommt, einen geeigneten Gang wählen, bei dem die Pedalumdrehungen bei etwa 50 bis 60 pro Minute liegen und Gas geben. So ist es in der Anleitung beschrieben und tatsächlich: selbst an kleinen Steigungen beschleunigt das E-Rad so zügig, das die überholten Radler ungläubig drein schauen und sich insgeheim auf dieses Velo wünschen. Dabei surrt der Motor in der Vorderradnabe nur leise vor sich hin. Diese Art der Fortbewegung ist nicht nur Kräfteschonend, sie macht auch richtig Spaß! Die in der Beschreibung angegebenen Stufen lassen sich aber nicht am Gasgriff wiederfinden - viel drehen bedeutet einfach viel Geschwindigkeit. Auch leuchtet der Powerknopf am Gasgriff permanent. Ob man den Motor jetzt tatsächlich zugeschaltet hat oder nicht, lässt sich nur durch Ausprobieren feststellen. Mit 22,5 Kilogramm ist die Fuhre recht schwer. Zumindest dann, wenn der Nutzer vielleicht körperlich nicht mehr ganz topfit ist. Auf jeden Fall sollte das Rad von zwei Personen verladen werden. Insgesamt ist das Rad eine witzige und hilfreiche Alternative. Infos: SVB, Tel. 0421/57 2900, www.svb.de Lenkerbereich festgestellt. Diese Beobachtungen haben sich au ch bei Geländefah rten, an der Steigung u nd au f GefälleStrecken bestätigt. Natu rgemäß sind die Minibikes mit kurzem Radstand in den Kategorien "Gelände" und "Steigung/ Gefälle" unter- legen . Wegen der ungünstigen Schwerpunktlage neigen die Räder (Strida und Mobiky) schnell zum Salto rückwärts, wenn man an der Steigung kräftig in die Pedalen tritt, oder wegen des steilen Lenkkopfes bei Vollbremsungen zum Überschlag mit Verletzungsgarantie. ~ 8/2009 www.segelnmagazin.de 63 (.D TECHNIK & AUSRÜSTUNG Diese Bikes sollten also tunlichst nur auf befestigten Straßen bewegt werden, da sich auch jeder mittelgroße Stein im Gelände schnell als unüberwindliches Hindernis entpuppen kann. Ausstattung Wer mit dem Rad gelegentlich etwas schneller unterwegs sein möchte, muss sich auf gute Funktion der Bremsen verlassen können. Im Testfeld waren die Ergebnisse insgesamt betrachtet alles andere als sicher. Als Referenz haben wir das Dahon "Vitesse" gewählt (siehe Bild Seite 62), mit dessen Bremsen man im Ernstfall schlagartig zum Stillstand kommt. Hierfür ist in erster Linie die Qualität der Bremsschuhe verantwortlich, aber auch die Oberfläche der Felgen spielt eine große Rolle. "Grundsätzlich bremst es sich besser auf Aluminium, da hier der Reibungswiderstand größer ist als auf Edelstahl." erklärt Frank Richter. Ob es sich bei der Ausführung der Bremse um eine V-Brake, eine Seitenzugbremse, Trommel- oder Scheibenbremse handelt, spielt grundsätzlich in dieser Fahrradgruppe keine Rolle, spezifische Vor- oder Nachteile können wir nicht erkennen. Die bescheidenen Bremsleistungen des "Halfway" oder des Rades von Seatec lassen sich mit anderen Bremsschuhen wahrscheinlich schnell verbessern. Die Größenvergleich der gefalteten Räder von Brompton (16 Zoll) und Seatec (20 Zoll). Wenn der Platz an Bord knapp ist, fällt die Entscheidung nicht schwer Trommelbremse im Hinterrad des Genius hingegen ist uns schon in der Vergangenheit negativ aufgefallen. Licht- und Schattenseiten konnten w ir auch bei den versch iedenen Schaltungen ausmachen. Hier buhlen mit Naben- oder Kettenschaltung zwei Systeme um die Gunst der Radler, wobei wir als Segler uns klar für die Vorzüge Frank Richter von Rebike Kein Ra d, das er nicht kennt, kein Pfusch ab Werk, den er nicht wieder gerade gerückt hätte: Frank Richter kennt sich mit Rädern aus und hat sich mit seinem Fahrrad reparaturbetrieb REBIKE in Hambu rg-Winterhude einen guten Namen erarbeitet. Der Sieger im NDR-Fahrradwerkstatt-Test aus dem Jahre 2007 stammt aus einer Fahrradfamilie: Bereits sein Urgroßvater beschäftigte sich ab 1906 hauptberuflich mit Drahteseln , Fran k Richter arbeitet über acht Jahre in dem Geschäft seines Vaters. Richter wächst mit Rädern zusammen , als Jugend licher erfäh rt sich der heute 41-jährige 11 Hamburger Meistertitel auf dem Rennrad. 1999 macht Richter sich mit de r Reparaturwerkstatt selbständig: "Es werden viele minderwertige Räder verkauft, die häufig wieder in Stand gesetzt werden müssen. Hier habe ich meine Nische gesehen . Dabei behalte ich ein reines Gewissen , weil ich solche Räder nicht ve rkaufen muss! " Richte r hat mit uns zusammen jedes Rad in Augenschein genommen und beurteilt. Infos : Reb ike , Te l. 040/27 80 50 77 , www. rebike.info 64 www.segelnmagazin.de 8/2009 der Nabenschaltung entschieden haben: Hier gibt es keine weit abstehenden Umwerfer, die leicht verbiegen können und zudem nur wenig Bodenfreiheit bieten. Außerdem neigen die etwas teu reren Nabenschaltungen weniger dazu, sich zu verstellen. Sie sind zudem wesentlich vers chI eiß ärmer und bieten in der Regel auch ein größeres Übersetzungsspektrum als eine Kettenschaltung. Letztere war beispielsweise bei dem "Giant" von Dahon so kurz übersetzt, dass man selbst im größten Gang mit sehr hoher Trittfrequenz strampeln musste, um einigermaßen zügig voran zu kommen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das in unserem Test kettengeschaltete Dahon "Vitesse" auch mit einer Dreigang-Nabe erhältlich ist. Die Achtgang-Nabe des Dahon "Mju" markiert in unserem Test die absolute Oberklasse. Seh r gut ist bei diesem Rad auch der allgemeine Ausstattungsumfang: :Von Schutzblechen über den Gepäckträger bis hin zur vollständigen Lichtanlage hat uns an dem Rad nichts gefehlt. In dieser Liga spielen auch das Brompton und das Dahon "Vitesse". Diesen Ausrüstungsstandard sollte man sich auch gönnen, denn auf einem Rad ohne Gepäckträger weiß man nicht wohin mit den Einkäufen, ohne Schutzbleche ist die Kleidung nach wenigen Metern bei nasser Fahrbahn mit einem vertikalen Schmutzstreifen verunstaltet, und wenn TECHNIK & AUSRÜSTUNG c:: C>- f ü) -a ~ ~ (,; Ei .J: der Wachtmeister an einem Rad nur winzige Reflektoren entdecken kann, ist ein Verwarnungs geld fast sicher und die Bordkasse entsprechend geschmälert. Was die restliche Ausstattung in Bezug auf Kleinteile wie Schrauben, Streben, Muttern oder Speichen angeht, sind die Räder gut bestückt. Vielfältige Rostherde sind nicht zu erwarten, da alle in Frage kommenden Teile in Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff ausgeführt wurden. Apropos Material: Die weit verbreitete Annahme, dass Aluminium das ultimative Material für die Rahmen von Bordrädern darstellt, teilt Richter übrigens nicht: "Zwar rosten Stahlrahmen, wenn die Beschichtung beschädigt ist, aber bis das Material mit vielleicht zwei oder drei Millimeter Wandstärke durchgammelt, vergehen mindestens 15 Jahre ! Alu hingegen ist zwar korrosionsbeständig, dafür sehr viel empfindlicher in Hinblick auf Beulen und Risse, die die Gesamtstabilität und somit die Fahrsicherheit beeinträchtigen können." Auch das Standardargument "Gewichtsersparnis" zählt in unserem konkreten Fall nicht: Hier ist das Okomplett ausgestattete Stahlrad (Brompton) mit nur 12,5 Kilogramm Gewicht das Leichteste aus dem Testreigen. Fazit: Zwei Räder bekommen von uns die Empfehlung "segeln-Tipp", den klassischen Testsieger konnten wir aufgrund der sehr unterschiedlichen und kaum direkt vergleichbaren Radgruppen nicht vergeben. Von den zwei günstigen Bikes hat uns das "Alu-Kompakt" von Seatec deutlich besser gefallen als das "Yeah". Es hat die bessere Schaltung, eine vergleichbare Allgemeinausstattung und ist sogar fast 30 Prozent günstiger als der Konkurrent. In der Topgruppe hat uns das Da:Q.on "Mju" überzeugt, das allerdings mit 14,3 Kilogramm recht schwer ausfällt. Insbesondere die Ausstattung mit der Superschaltung und dem Nabendynamo ist im Vergleich zu dem Brompton deutlich besser. Gut gefallen hat uns auch das "Halfway light" von Giant mit den coolen Konstruktionsmerkmalen, die Ausstattung lässt aber zu wünschen übrig. Was die Bewertung der bei den Miniräder angeht, herrschte Einigkeit in der Redaktion: Für Freunde außergewöhnlicher Konstruktionen ein Muss und zum Brötchenholen in Ordnung, zum Radfahren allerdings gibt es im Test bessere Modelle. J, (D Wenn es etwas edler sein darf Bernds 1991 wu rde der Vorläufer dieses Rades zum ersten Mal konstruiert und seitdem ständg im Detail verbessert. Heute ist das sehr gut verarbeitete und gefederte Faltrad mit starrem Hauptrohr mit Scheibenbremsen , wahlweise mit Ketten- oder Zahnriemenantrieb und in der einfachsten Ausstattungsversion mit einer Achtgang-Kettenschaltung ausgerüstet. Wer sich den (schweren) Luxus gönnen möchte, kann sich aber auch in dem Getriebe der 14-Gang-Rohloff-Nabe austoben. Preislich startet das Bernds bei rund 1.200 Euro . Infos: Bernds , Tel. 05231/177 77 , www.bernds.de Alex Moulton Der englische Konstrukteur Alex Moulton hat das teilbare Rad mit dem einmaligen Gitterrohrrahmen in seinen Grundzügen bereits vor mehr als 25 Jahren entwickelt. Das hier abgebildete "AM-S-18" für rund 4.000 Euro besteht aus einem handgelöteten Chrom-Mangan-Stahlrahmen, bei dem der Hinterbau und auch die Gabel mit dem von Moulton entwickelten "AM "- Gummifederelement gepuffert werden. Bei den Schaltelementen greifen die Techniker hier auf eine Shimano-Tiagra-Einheit aus dem Rennsport zurück. Daher auch der spezielle Lenker bei diesem Modell. Insgesamt gibt es elf teilbare Grundmodelle, die sich mit vielen erdenklichen Teilen ausstatten lassen. Infos: L&H Bicycies, Tel. 06104/ 66 94 40, www.moulton-fahrraede r.de Birdy Noch ein Klass iker aus der Liga der Edel-Fa lt räder ist das Bi rdy. Der vollgefederte Reisefloh mit ungeteiltem Hauptrohr aus verschwe ißten und dan n pulverbesch ichteten Alublechen ist ein echter Hingucker. Gefaltet wi rd das Rad gleich an drei verschiedenen Stellen: Die Hinterradschwinge klappt unte r das Zentralrohr, am Vorderrad wird die Federung entriegelt und das Rad dann ebenfalls unter das Rohr geklappt. Zuletzt wird das Lenkroh r geknickt und seitlich an das Päckchen gelegt. Das Birdy kostet mit einer Achtgang-Shima noKettenschaltung ab 1.400 Euro , sechs weitere Versionen , darunter auch ein Modell mit einem 250 Watt starken E-Motor in der Hinterradnabe , sind lieferbar. Infos : Riese und Mül ler, Tel. 06151/36 68 60 , www.r-m.de 8/2009 www.segelnmagazin.de 65 (D TECHNIK & AUSRÜSTUNG 11 : 1 'I 1 ill 11, I'i Ii,l~, .MiTir;:l1 '" Giant, Tel. 0211/99 89 40, www. giant-bicycles.com 143 kJ:! 85 x 68 x 36 cm BromRton, Voss srzialrad, Tel. 04821/780 3, www. voss-spezialrad .de 914 € Rahmen und Gabel 5 Jahre, Anbauteile 2 Jahren 123 kl! 56 x 57 x 27 cm Alu 7005, integrierter Steuersatz Aluminium, lackiert Stahl, pulverbeschichtet Aluminium, lackiert Felgen Schaltung 20 Zoll, Aluminium, Niro-Speichen 7-Gang DAHON "Neos» 20 Zoll, Aluminium, Nirospeichen 8-Gang Shimano Nexus mit Freilauf 20 Zoll, Aluminium, Nirospeichen Bremsen Promax, V-Brakes Kinetix, V-Brakes 16 Zoll, Aluminium, Nirospeichen Sturmey Archer 3-Gang Nabenschaltung Brompton/Seitenzug 7-Gang, Kettenschaltung, Sram MRXComp/Shimano RD 2200 Tektro/Mlttelzug Lichtanlage Nabendynamo, Halogenscheinwerfer und Batterierücklicht nein, nur Kunststoffscheibe Nabendynamo, Halogenscheinwerfer, LED-Batterierücklicht Ja Seitenläuferdynamo, Halogenscheinwerfer nein, nur Kunststoffscheibe nein/nur Kunststoffscheibe 70€ inkl. inkl. inkl. gefederte Stütze inkl. inkl inkl inkl se~ertasche 87 € Na endynamo 270 € Taschensysteme ab 130 € inkl. die Liste an Zubehör ist sehr lang, sogar das Ubersetzungsverhältnis der Gangschaltung kann variiert werden ja/59 € nein nachrüstbar/ca. 35 € nachrüstbarjca. 35 € Kommentar/ Beurteilung sehr wendig, ohne nervös zu sein sehr stabil voll tourentau!!lich einfach/justierbar aufrecht sehr gut auch als Version mit 3-Gangnabe erhältlich Auf den ersten Blick ähneln sich die zwei Räder von Dahon sehr, Pedale, Sattelstütze, Schaltung, Rücklicht und Bremsen sind hier aber deutlich einfacher gehalten als bei dem teureren Schwestermodell.lm ve~leich zum Halfway von Giant, das in er sei ben Preisklasse angesiedelt ist, bietet das Dahon aber wesentlich mehr Ausstattung. Für unseren Fahrradexperten Richter ist der Preis in Ordnung. sehr wendig, ohne nervös zu sein sehr stabil voll tourentau!!lich einfach/justierbar aufrecht gut gefederte Sattelstütze, Klickfix Aufnahme, abnehmbare Pedale Klingel Die Qualität steckt im Detail: Neben dem verwindungssteifen Rahmen ~unktet das Mju mit einem zuverässigen Nabendynamo, der auch bei nassen Straßenverhältnissen immer funktioniert sowie mit einer hervorragenden Nabenschaltun~. "Nexus "heißt das mechanisc e Getriebe von Shimano, das auch aus normalen Straßenrädern bekannt ist und dort zuverlässig seinen Dienst tut. Außerdem punktet das Rad mit gefederter Sattelstütze und ergonomisch geformten HandWiffen, die den Ballen abstützen. Auc für unseren unabhän§igen Fahrradexgerten ist das Ra eine runde Sache. ie schicken Steckpedale können allerdin~s leicht verloren gehen. Im Vergleic zum Brompton oietet das Dation mehr fürs gleiche Geld. sehr wendig, ohne nervös zu sein sehr stabil voll tourentauglich anfangs etwas kompliziert recht sportlich gut ultrakompakt, Hinterradfederung, toller Faltmechanismus Bis auf die etwas klap~r~e Schalteinheit hat Fran Ichter nichts an dem leichten 16-Zoll-Rad zu bemängeln - und diesem Urteil schließen wir uns an. Das Brompton überzeu~ durch ein rundum durchdachtes onze~t, insbesondere das extrem kleine ackmaß I>rädestiniert das voll tourentaugliche Rad für den Bordgebrauch und dem dort herrschenden chronischen Platzmangel. Auf den Seitenläuferd~namo sollte man allerdings verzic ten: Das Teil steht verhältnismäß~ weit ab und ist auf dem Weg in die ackskiste recht ~efährdet. Begeistert haben uns auch ie vielfält~en Konfigurationsmöglichkeiten es stabilen Rades, die aber auch den Preis deutlich in die Höhe treiben können. sehr wendig, ohne nervös zu sein sehr stabil voll tourentau!!lich einfach/justierbar sportlich ausreichend Vorder- und Hinterradführung mit nur einem Arm Der Radexperte hat insgesamt einen sehr guten Eindruck von dem Rad, die schlechte Bremswirkung lässt sich seiner Meinung nach mit hochwertigeren Bremsklötzen beheben. Die besondere Radführung des Halfways ist ein echter Hingucker, durch die massive Ausführung wird das Rad aber nicht leichter. Trotz sportlicher Sitzposition ist das Rad tourentauglich, der Sattel dürfte etwas härter sem. Außerdem ist die Schaltung kurz übersetzt, selbst im ~rößten Gang muss man sehr schnell urbeln, um voran zu kommen. Dank der langen Sattelstütze ist das Rad auch fur große Personen ~eeignet. Wer sich an der Kettensc altung nicht stört, findet ein tolles Rad, das auch für ausTIZdehnte Radtouren ta~t. Ein Pun t Abzug wegen der dü Igen Austattung. 0\Mgrnmq !D!D!D!D!D !D!D!D!D!D !D!D!D!D!D !D!D!D!D Hersteller/Vertrieb Dahon/Hartte, Tel. 04251/8115 00, www,dahon- altrad.de Dahon/Hartte, Tel. 04251/8115 00, www.dahon- altrad.de Preis Garantie 499€ 2 Jahre 899€ 2 Jahre Gewicht Packmaß Ausstattung: Rahmen 13 5 kJ:! 65 cm x 82 cm x 32 cm Kettenschutz Zubehör: Tasche Licht Gegäckträ~r Sc utzblec e Sonstiges Tests: Fahreigenschaften Parcours Geradeaus Faltmechanismus Sitzposition Bremsfunktion Besonderheiten 1 1 , .. ' ' I I (D(D(D(D(D sehr gut (D(D(D(D gut (D(D(D befriedigend (D(D ausreichend (D mangelhaft 66 www.segelnmagazin.de 8/2009 449€ 2 Jahre/Rahmen 10 Jahre 11 7 kl! 62 cm x 80 cm x 35 cm* 111 iß I TECHNIK & AUSRÜSTUNG (D www.gruendl.de SVB,Tel. 0421/57 29 00, www.svb.de Strida, Tel. 0031-20/330 7401, www.strida.com Mobiky, Tel. 0033-1 44 69 40 20, www.mobiky.de Preis Garantie 320€ 2 Jahre 250€ 2 Jahre 540€ 2 Jahre 749 € 2 Jahre Gewicht Packmaß HxBxT Ausstattung: Rahmen 12,9 kg 65 cm x 82 cm x 30 cm 12,5 kg 60 cm x 80 cm x 33 cm 9,8 kg 14,2 Kg 63,5 x 30,5 x 77 cm Aluminium, poliert Aluminium, lackiert Aluminium, lackiert Aluminium Felgen 20 Zoll, Aluminium, Nirospeichen 12 Zoll, Aluminium, Nirospeichen 6-Gan§, Kettenschaltung, Shimano SIS In ex Promax, V-Brake 20 Zoll, Auminium, Nirospeichen 3-Gang, Nabenschaltung, Sram T3 16 Zoll, Aluminium, Nirospeichen Schaltung keine 3-Gang, Nabenschaltung Promax V-Brake, Rücktrittbremse Scheibenbremsen Vorne Scheibenbremse hinten Shimano Rollerbrake nein, nur Kunststoffscheibe ja nein, nur Kunststoffscheibe Sc utzblec e Sonstiges 30€ Batteriebeleuchtung 19 € inkl. inkl. inkl. 25 € 15 €, Batterielicht inkl. inkl. 25 €, Luftpumpe 63€ Batterielicht möglich inkl. inkl. Tests: Fahreigenschaften Parcours Geradeaus Faltmechanismus Sitzposition Bremsfunktion Besonderheiten wendig, ohne nervös zu sein stabil ein~eschränkt tourentau~lich einfach/justierbar aufrecht gut Klingel einfachjjustierbar aufrecht befriedigend Hersteller/Vertrieb I Gründl, Tel. 040/555 05 40, Bremsen Lichtanlage Kettenschutz Zubehör: Tasche Licht Gegäckträ~r Kommentar/ Beurteilung !D!D!D!D!D sehr gut I Einfach, aber bis auf die fehlende kom/elett ausgestattet, eignet sic das eah dank eines ver~eichsweise langen Radstandes auc für mittlere Touren (mit härterem sattel!1" Die Fahreigenschaften sind sowoh geradeaus als auch im Pylonenkurs ok. Die verschleißanfällige Kettenschaltung verlaWl aber nach besonderer Vorsicht. er~ichen mit dem Seatec (die beide wa rscheinIich aus dem sei ben Werk stammen) ist das Rad etwas teuer. Lichtanla~e !D!D!D!D gut !D!D!D befriedigend I Das einfache und vergleichsweise günstige Rad erfüllt seinen Zweck, es zeigt keine besonderen Schwächen. Durch die verschleißarme und geschützte Nabenschaltung eignet es sich gut für den Gebrauch an Bord. Die Fahrleistungen sind auch bei mittellangen Touren in Ordnun , der Rahmen Ist ausreichend stabi F und auf dem serienmäßigen Trä~r kann mit einem Gummistropp e as Gepäck verzurrt werden. Wer keinen Wert auf technische Gimmicks oder hochwertige Ausstattung le~, sondern ein Zweckrad zum Brötc enholen und die kurze Tour ins nächste Dorf sucht, ist mit dem Seatec Alu Kompakt gut bedient. !D!D ausreichend !D I inkl. I inkl. einfach aber gefaltet ohne Fixierung aufrecht gut Zahnriemenantrieb, Vorder- und Hinterradführun~ mit nur einem Arm Das Strida nimmt eine Sonderrolle ein, oft bemän~lte Punkte sind mittlerweile ver essert worden. Die gut funktionierenden Scheibenbremsen ~ehören dazu wie auch die verstärkte alterung der Lenkerstummel, die jetzt mit einem HebelJeklemmt werden. Ebenfalls wurde er Verschlussmechanismus der unteren Rahmenstrebe jetzt kUffielgela~ert und sicherer aus~fu rt. Se r gewöhnun~bedürftig ist a er die Lenkung, deren rehpunkt sich genau zwischen Sattel und Lenker befindet. Frank Richter hält die Gesamtkonstruktion für fra~würdi~ da das Strida durch den sehr urzen adstand schnell zum Steigen und damit zum Salto rückwärts neigt. Drei Punkte Abzug für die dürftige Ausstattun~ den hohen Preis und die ein~eschrän ten Fahrei~enschaften. Das ad ist nur etwas ür Liebhaber anfangs etwas kompliziert aufrecht mäßig einzi~artiger Faltmechanismus fü sehr ompaktes Maß Das Minibike ist ein Au~nschmaus fürTechnikfreunde, die etails haben aber auch ihre Tücken: Durch die winzigen Räder, den steilen LenkkopfWinkel und die kerzengerade Vorderradführung ist das Vorderrad sehr nervös und muss über den schmalenLenker sehr aufmerksam geführt werden. Der kurze Radstand von nur 96 Zentimetern tut sein Ubriges zu den unsicher wirkenden Fahreigenschaften. Frank Richter: "Interessante Faltechnik, aber zum Fahren beinahe ungeeignet." Tatsächlich ist in diesem Vergleichstest ~edes andere Fahrrad besser zum Fa rrdadfahren geeignet als das Mobiky. Aber keines Ist so interessant konstruiert. Drei Punkte AbZU~ für die dürftige Ausstattung, den ohen Preis und die eingeschränkten Fahreigenschaften. mangelhaft 8/2009 www.segelnmagazin.de 67