highlights 22 - Universität Bremen

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highlights 22 - Universität Bremen
highlights
Nr. 22 / Mai 2010
Bremen University Information Magazine
Informationsmagazin der Universität Bremen
Wissenschaftsschwerpunkte
Die Uni Bremen konzentriert sich künftig auf sechs Kernthemen
Spray flame pyrolysis
Customised Nanoparticles
for Ground-Breaking
Applications
Geldwäsche
Wenn schmutzige
Scheine wieder
sauber werden
What's new
Ecosystem under the
Microcope: The
Institute of Ecology
12
portrait
Mehul Bhatt – Postdoc im
Sonderforschungsbereich „Raumkognition“
Mehul Bhatt – Postdoc at the
Collaborative Research Center “Spatial Cognition”
inhalt
contents
08
04
news
06
interview
Hans J. Rath über die COSPAR-Weltraumkonferenz
Hans J. Rath on the COSPAR space conference
14
08
forschung
14
forschung
research
Wissenschaftsschwerpunkte: Wie sich die Universität Bremen
im weltweiten Wettbewerb der Hochschulen aufstellt
Priority research areas: Bremen University positions
itself in the global competition
research
Wenn schmutzige Scheine wieder sauber werden:
Ein Uni-Institut erforscht die Geldwäschekriminalität
How to make dirty money clean: An institute at
Bremen University researches the crime of money laundering
18 bericht
report
Anbau von Gen-Nahrung:
Was passiert mit den Organismen im Boden?
Growing GM Crops: Does it Affect Organisms in the Soil?
20
20 forschung
research
24 vorgestellt
what's new
Die „Sprühpyrolyse“: Mit einem intelligenten Verfahren
lassen sich Nanopartikel nach Maß herstellen
Spray flame pyrolysis:
A new technique enables nanoparticles to be tailor-made
Das Institut für Ökologie hat das Ökoystem im Blick
Our Ecosystem under the Microscope: The Institute of Ecology
26 kontakte contacts
impressum imprint
Titelbild: Starke Forschung und starke Lehre
gehen an der Universität Bremen Hand in
Hand. Um hervorragenden Wissenschaftlern
exzellente Bedingungen zu bieten und gleichzeitig Forscher-Nachwuchs gut auszubilden,
fokussiert sich die Uni auf sechs Wissenschaftsschwerpunkte (siehe Seite 8 - 11).
Cover picture: Excellence in research and
excellence of teaching go hand in hand at
Bremen University. In order to provide top
conditions to its researchers and at the same
time maintain highest standards for students,
the University will in future concentrate on six
priority research areas (see pages 8 - 11).
-3-
news
Visualisierungs-Software
mit neuen Möglichkeiten
Das Technologiezentrum Informatik und
Informationstechnik (TZI) der Universität
entwickelt zurzeit mit Industriepartnern
eine Software, die neben der dreidimensionalen Visualisierung hoch aufgelöster
Panoramafotos von Landschaften, Straßenzügen und Gebäuden zusätzliche
Möglichkeiten bereithält. So sollen beispielsweise Stadtplaner oder Architekten
direkt in den Ansichten Vermessungen
vornehmen können. Auch virtuelle 3DModelle lassen sich in die Panoramafotos
eingesetzt werden, etwa die Ansicht eines
Hauses in einer Baulücke. Das TZI entwickelt dafür Algorithmen, um eine fotorealistische Darstellung zu ermöglichen – bis
hin zu dem Eindruck, dass dieses Haus
dort schon immer vorhanden war.
Visualisation software
opens up new possibilities
The Center for Computing Techniologies
(TZI) at Bremen University is currently
cooperating with industrial partners on
the development of software which will, in
addition to the three-dimensional visualisation of high-resolution panorama photos
of landscapes, streetscapes and buildings,
also open up a number of interesting
new possibilities. For instance, thanks to
this technology town planners and architects will be able to carry out accurate
measurements directly within the images
produced. Moreover, it is also possible to
transport virtual 3D models into the panorama photos; a house façade in a gap
between buildings, for example. To achieve
this, the TZI developed algorithms which
make it possible to produce photorealistic
renderings – actually creating the impression that the house has always been there.
Neue Software soll Vermessungen am
Bildschirm ermöglichen - das TZI entwickelt sie mit Industriepartnern.
Newly developed software makes it possible to carry out measurements on the
computer screen.
.
-4-
Präzision ist alles beim Schleifen von Zahnrädern. Eine neue Anlage im Institut für
Werkstofftechnik arbeitet besonders genau.
Putting a high-precision finishing touch on new cogwheels. New equipment at the
Institute for Materials Engineering does just that.
Einzigartige Anlage
für den „Anschliff“
Unique machine
provides the “finishing touch”
Ob Miniaturzahnrad oder zentnerschwere Zahnräder von Windkraftanlagen: Bei der Herstellung der Zahnrädern
beliebiger Größe kommt es auf Präzision
im Bereich von Mikrometern an. Den
Feinschliff als abschließenden Produktionsschritt nimmt eine Verzahnungsschleifmaschine vor. Eine einzigartige Anlage
dieser Art hat jetzt die Stiftung Institut für
Werkstofftechnik (IWT) an der Universität
Bremen in Betrieb genommen. Mit dem
so genannten „Anschliff“ ist nunmehr der
letzte Schritt zum Ausbau des Forschungsschwerpunktes „Verzahnungstechnik“
in Nordwestdeutschland vollzogen. Die
ersten Ideen dazu entstanden bereits vor
zehn Jahren.
It’s the same for miniature cogwheels as
for the heavyduty gear wheels used in wind
turbines: The manufacture of cogwheels
of all sizes calls for utmost precision in the
range of micrometers. The finishing touch
is provided by a high-precision grinding
machine in the final stages of production.
The Institute for Materials Science (IWT) at
the University of Bremen recently acquired
a unique piece of equipment of this type
which is state-of-the-art. This represents
the “finishing touch” in the research field
“gearing technology” in the North West of
Germany. It has been ten years since initial
concept and inception.
Wachstumsmechanismen
von Tumoren entschlüsselt
Growth mechanisms
of tumors explained
Wissenschaftler der Universität Bremen und der Tierärztlichen Hochschule
Hannover haben in der renommierten
Online-Zeitschrift PlosOne Wachstumsmechanismen sehr häufiger Tumoren
beschrieben. Die Erkenntnisse könnten
künftig auch genutzt werden, zerstörtes
Gewebe wieder aufzubauen. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen gutartige
Tumoren. Bei diesen haben die Zellen zwar
oft ein hohes Wachstumspotenzial, wirken
aber nicht zerstörend. Die Überlegung:
Entschlüsselt man die Mechanismen der
Entwicklung solcher Tumoren, lassen sich
die Erkenntnisse möglicherweise auch
zur Regeneration von Gewebe einsetzen.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist
den Wissenschaftlern kürzlich gelungen:
Bei gutartigen Schilddrüsentumoren wird
gleich eine ganze Gruppe von Genen aktiviert, die sonst fast nur in der Embryonalund Fetalentwicklung wichtig sind.
Scientists from Bremen University and
the Hanover University of Veterinary Medicine have managed to shed light on the
mechanisms associated with the most
frequently found tumors. Their findings,
which in future may also be applied to
rebuild damaged tissue, were published in
the renowned online journal PloS One. So
far, the research focus has been on benign
tumors. Although these often exhibit high
growth potential, they are not destructive.
The researchers hope, though, that by explaining the development mechanisms of
these tumors they may also gain valuable
insights on how to regenerate damaged
tissue. They recently made an important
breakthrough in this respect by revealing
that in benign thyroid tumors it is possible
to activate a whole group of genes, otherwise thought only to play a role in embryonal and fetal development.
news
Versuche auf der ISS: Wie verhält sich Flüssigkeit im Weltall?
Experiments on the ISS: How does liquid behave in outer space?
Wie verhält sich Flüssigkeit im Weltall? Diese Frage steht
hinter einem Experiment mit einer speziellen Apparatur, die
Wissenschaftler der Universität Bremen und der Portland State
University (USA) gemeinsam entwickelt haben. Die Versuche
sollen noch 2010 an Bord der Internationalen Raumstation ISS
durchgeführt werden.
How does liquid behave in outer space? This is the research
question behind an experiment involving special apparatus
developed by scientists at Bremen University in cooperation with
fellow-researchers from Portland State University (USA). It is
planned to carry out the experiments on board the International
Space Station ISS later this year.
Im Kooperationsprojekt „Capillary Channel Flows“ (CCF)
haben die Experten des Zentrums für angewandte Raumfahrt
und Mikrogravitation der Uni Bremen die Versuchsapparatur
zusammen mit Kollegen aus Portland realisiert. Es soll untersucht werden, wie sich Flüssigkeiten in kapillaren Kanälen unter
Schwerelosigkeit verhalten. Von den Ergebnissen erhoffen sich
die Forscher wichtige Erkenntnisse für die Konstruktion von
künftigen Treibstofftanks für Raketenoberstufen und Satelliten.
Experts from the Center of Applied Space Technology and
Microgravity (ZARM) at Bremen University, together with their
colleagues at Portland University, developed the apparatus
which will be used for the experiments as part of a collaborative
project entitled “Capillary Channel Flows” (CCF). The objective
is to find out how liquid contained in capillary channels behave
under conditions of zero gravity. The researchers hope to obtain
important results which will be of use in the future construction
of fuel tanks for upper rocket stages and satellites.
Ob Raumsonde, Fernsehsatellit oder künftige bemannter
Mond- oder Mars-Flüge: An Bord von Weltraumfahrzeugen müssen Treibstoffe, Wasser oder flüssige Gase auch unter Schwerelosigkeit sicher und effektiv gehandhabt werden. Auf der Erde
ist dies kein Problem: Benzin in einem Autotank beispielsweise
schwappt dank der Erdanziehung immer am Boden. Unter
Schwerelosigkeit hingegen verteilt sich der Treibstoff überall im
Tank. Eine große Herausforderung für Raumfahrttechniker ist
es daher, den Raketentreibstoff im Tank zur Auslassöffnung zu
fördern und den Triebwerken blasenfrei zur Verfügung zu stellen.
Eine besonders viel versprechende und elegante technische
Lösung ist dabei der Einsatz von seitlich offenen Leitungen, so
genannten Kapillarkanälen.
Die NASA hatte weltweit Experimentiermöglichkeiten für die
ISS ausgeschrieben. Die Wissenschaftler aus Bremen und Portland erhielten für ihr Projekt zum Thema „Strömungen in Kapillarkanälen“ den Zuschlag – ein Beleg für die international anerkannte Forschung, die das ZARM seit Jahren über das Verhalten
von Flüssigkeiten unter Schwerelosigkeit verfolgt.
Whether on board space probes, television satellites, or future
manned flights to the planets Moon or Mars: All space vehicles
have to have effective and safe techniques for handling the fuel,
water, or liquid gas they are carrying under conditions of zero
gravity. This is never an issue on Earth: The petrol in the fueltanks of our cars, for instance, swashes around at the bottom of
the tank: Under conditions of zero gravity, though, the fuel would
be spread all around the tank. Finding ways to transport rocket
fuel from the holding tank to the outlet opening and injecting it
into the engines free of bubbles therefore presents quite a challenge to aerospace engineers. A promising and elegant technical
solution is to use tiny pipes which are open on one side, socalled capillary channels.
The NASA had invited proposals under a tendering procedure
for carrying out experiments on board the ISS. The scientists
from Bremen and Portland were awarded the opportunity for
their project “Capillary Channel Flows” – yet more proof for the
excellence of research the internationally renowned ZARM has
been carrying out for many years on the topic of how liquid behaves under conditions of zero gravity.
Die Internationale Raumstation ISS. Noch in diesem Jahr
sollen auf ihr auch Versuche
der Universität Bremen durchgeführt werden.
The International Space Station ISS. Experiments developed
by Bremen University will be
carried out on board the ISS
before the end of the year.
-5-
interview
“One of
the biggest
aerospace
conventions
ever held…”
From 18th to 25th of July
2010, Bremen will play host to
the world’s biggest aerospace
convention ever to be held
– the 38th general assembly
of the Committee on Space
Research (COSPAR). More
than 3,000 scientists from 56
countries will meet to exchange
information on aerospace,
satellite technology, satellite
sensoring systems, and many
other related topics. This major
event is being organised by
the Center for Applied Space
Technology and Microgravity
(ZARM) – a Bremen University
institute. Here is an interview
with the Institute’s Director,
Professor Hans J. Rath.
Mr Rath, how important is the COSPAR
meeting in July 2010 for the aerospace sector?
We are expecting some 3,000 research scientists and more than 1,000 representatives
from companies and aerospace agencies, as
well as a large number of people who are
in one way or another connected with the
topic. The Committee on Space Research
was founded in 1958 to provide a forum for
scientific exchange free from the Cold-War
politics of the time.
What are the most important points on the
agenda?
The many topics include earth satellite observation, research on the upper atmosphere,
the earth-moon system, and the planets of
our solar system. We also expect climate
change to be high on the agenda. But topics
-6-
Der „Krabbennebel“ – eine Aufnahme, die mit dem Weltraumteleskop Hubble gemacht wurde. Sie
zeigt die Reste einer fast 1.000 Jahre zurückliegende Sternen-Explosion, einer „Supernova“.
The “Crab Nebula” – image produced by the Hubble space telescope. It shows the remnant of an
exploding star, a so-called supernova explosion, which took place almost a thousand years ago.
like the earth’s magnetic field, space-plasma
research and astrophysics will play a prominent role too.
Looking back over past COSPAR venues,
we come across cities like Houston, Paris,
Peking and Montreal. To what do we owe
the honour that a small and comparatively
tranquil city like Bremen will now be hosting the event?
Internationally, Bremen enjoys an excellent reputation within the scientific community, and over the past few years has risen to
position No. 1 as aerospace location in Germany. On the research side, Bremen has the
ZARM institute – the largest “earth-bound
space laboratory”; then there is the Institute
for Environmental Physics, the Institute for
Space Systems in the German Aerospace
Center, and the department of space robotics within the German Center for Artificial
Intelligence. In the industrial sector, Bremen
is home to the successful satellite manufacturer OHB System AG, and EADS Astrium,
which is the European center for manned
space travel. Not to forget that the team at
ZARM has already gathered experience in
holding conventions: In 2003 we organised
the International Astronautical Congress
(IAC) here with over 3,000 participants.
How important is space technology for
Germany?
Germany’s space research has long
been the country’s most important driver
of technology. The latest developments in
microchip and medical technologies were
prompted by developments in the area of
space research. And suppose we want to
colonise other planets one day – which one
or two thousand years from now might well
be necessary for mankind to survive in the
wake of plundering the earth’s resources
and worsening living conditions on earth:
We can’t afford just to sit back. A high-tech
country like Germany simply has to remain
in the fore of space research and technology.
After all, this is an area in which we still
score highly in global competition.
And that is what Germany and Bremen
intend to do with the COSPAR meeting in
July?
Absolutely. We will occupy 70,000 square
meters of the Bremen Congress Center. The
seven-day programme includes 29 parallel
scientific sessions and so far almost 4,500
speakers have registered. This meeting is
going to be one of the biggest aerospace
congresses ever held anywhere.
interview
„Einer der größten
Raumfahrtkongresse, die
es bis dahin gegeben hat“
Vom 18. bis 25. Juli findet die weltweit größte Konferenz zur
Raumfahrtforschung in Bremen statt – die 38. Versammlung
des Committee on Space Research (COSPAR). Mehr als 3.000
Wissenschaftler aus 56 Ländern tauschen sich sieben Tage über
Raumfahrt, Satellitentechnik, Erdfernerkundung und zahlreiche
weitere Gebiete aus. Organisiert wird die Großveranstaltung von
einem Institut der Universität – dem Zentrum für Angewandte
Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM). Ein
Interview mit ZARM-Direktor Professor Hans J. Rath.
Herr Rath, welche Bedeutung hat die
Zusammenkunft des Committee on Space
Research im Juli 2010 für die Raumfahrtbranche?
Wir erwarten 3.000 Forscher und mehr
als 1.000 Vertreter von Firmen und Raumfahrtagenturen sowie viele Menschen, die
das Thema interessiert und fasziniert. Das
Committee on Space Research gibt es schon
seit 1958. Es wurde in der Zeit des Kalten
Krieges gegründet, um die Raumfahrtforschung international voranzutreiben. Der
wissenschaftliche Austausch sollte unabhängig von den politischen Differenzen
der beiden Blöcke gewahrt bleiben. Die
Versammlung findet alle zwei Jahre statt
und ist ein fachübergreifendes Forum für
Wissenschaftler aller Disziplinen, die mit der
Raumfahrtforschung zu tun haben.
beschauliche Bremen dazu, Gastgeber dieser
Konferenz zu sein?
Da gibt es verschiedene Gründe. Zunächst
einmal: Bremen hat international ein ausgezeichnetes Ansehen innerhalb der „scientific
community“ und ist in den vergangenen Jahren in Deutschland zum Raumfahrtstandort
Nr. 1 aufstiegen. Wir haben hier heute auf
der Forschungsseite das ZARM – das größte
‚erdgebundene Weltraumlabor’; dazu das
Institut für Umweltphysik (IUP), das Institut
für Raumfahrtsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und
den Bereich Weltraumrobotik des Deutschen
Zentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Wie wichtig ist die Raumfahrttechnologie
eigentlich für Deutschland? Es gibt ja Kritiker, die jeden Euro für diesen Bereich für
rausgeschmissenes Geld halten – in Zeiten
knapper öffentlicher Kassen allzumal.
Das ist aber vorschnell geurteilt. Die Geschichte der deutschen Raumfahrtaktivitäten
belegt, dass sie der wichtigste Technologiemotor waren und sind. Neueste Entwicklungen in der Mikrochip- oder Medizintechnik sind zuerst im Raumfahrtbereich
verwirklicht worden. Und wenn man andere
Planeten besiedeln will – was in 1.000 oder
2.000 Jahren durchaus der einzige Weg für
das Überleben der Menschheit sein könnte,
weil unsere Ressourcen endlich sind und
sich die Lebensbedingungen auf der Erde
stetig verschlechtern – dann darf man jetzt
nicht die Hände in den Schoß legen.
Das klingt ja ein bisschen nach Science
Fiction, und die dafür verwendeten Milliarden wollen manche Leute vielleicht lieber
woanders sehen ….
… aber wir dürfen bei solchen Dingen
nicht in zu kurzen Zeiträumen denken,
da gilt wirklich die lange Sicht. Übrigens
muss man dann auch fragen, inwiefern die
Milliarden für die Abwrackprämie zum
technologischen Fortschritt beigetragen
haben. Die Antwort lautet: gar nicht. Das ist
bei den Mitteln, die für Raumfahrtforschung
bereitgestellt werden, genau umgekehrt. Ein
Hochtechnologie-Standort wie Deutschland
muss sich hier nachhaltig engagieren. Das ist
nämlich ein Bereich, in dem wir im globalen
Wettbewerb noch punkten können.
Womit beschäftigt sich der Kongress
inhaltlich?
Mit so ziemlich allem, was sich auf dem
Gebiet der Raumfahrtforschung tut. Innerhalb von jeweils zwei Jahren passieren weltweit so viele Dinge, dass sieben Tage gerade
ausreichen, um sich über das Wichtigste
auszutauschen. Da geht es um Erdbeobachtung, die Erforschung der oberen Atmosphäre, um das Erde-Mond-System, die Planeten
unseres Sonnensystems. Einen großen Raum
wird sicher der Klimawandel einnehmen.
Aber auch Themen wie Magnetfeld- und
Space-Plasma-Forschung oder Astrophysik
spielen eine Rolle. Wie viele Universen gibt
es? Das ist beispielsweise eine heiß diskutierte Frage. Denn Quantenphysiker sind
sich sicher, dass es nicht nur ein Universum
gibt – sondern nahezu unendlich viele.
Wenn man sich die Veranstaltungsorte der
vergangenen COSPAR-Meetings ansieht,
stehen da Houston, Paris, Peking und Montreal. Wie kommt denn plötzlich das kleine,
Auf Industrieseite sind hier der erfolgreiche
Satellitenbauer OHB System AG und die
EADS Astrium, die als europäisches Zentrum für bemannte Raumfahrt gilt, ansässig.
Zum anderen verfügt die Fallturm-Betriebsgesellschaft, die ein Teil des ZARM ist, über
ein sehr erfahrenes Kongress-Team. Es hat
2003 bereits in Bremen den International Astronautical Congress (IAC) mit über 3.000
Teilnehmern organisiert. Da war bereits zu
sehen, dass wir das ausgezeichnet können –
und deshalb ist das ZARM jetzt Veranstalter
des COSPAR-Meetings. Für Bremen ist das
natürlich eine tolle Sache.
Und das tun Deutschland und Bremen
auch mit dem COSPAR-Meeting im Juli?
ZARM-Direktor Hans J. Rath
ZARM Director Hans J. Rath
Auf jeden Fall. Wir sind im Bremer Congress-Centrum auf 70.000 Quadratmetern
aktiv. Es gibt sieben Tage lang 29 parallele
wissenschaftliche Sessions; bislang sind bereits fast 4.500 Vorträge angemeldet worden.
Neben dem wissenschaftlichen Programm
gibt es auch eine Raumfahrt-Ausstellung
mit zahlreichen informativen Ständen sowie
öffentliche Veranstaltungen. Diese Zusammenkunft in der Hansestadt wird sicher einer
der größten Raumfahrtkongresse, die es bis
dahin gegeben hat.
-7-
Die große Aufgabe:
Internationale
Spitzenforschung
trotz begrenzter
Mittel
Immer weniger Geld für Forschung und
Lehre in der Kasse, gleichzeitig eine
zunehmende Konkurrenz um die besten
Wissenschaftler und Studierenden – vor
dieser Herausforderung stehen heute alle
Universitäten. Wie stellt sich eine Hochschule
vor diesem Hintergrund auf? Welche Strategie
ist notwendig, um in der Liga der deutschen
Lehr- und Forschungseinrichtungen ganz
oben mitzuspielen? Wie setzt man in der
Hochschullandschaft nachhaltige Akzente
und ist dabei schlagkräftig und flexibel? Die
Antwort der Universität Bremen ist, sich
künftig auf sechs deutlich wahrnehmbare
Wissenschaftsschwerpunkte zu konzentrieren
– sechs Bereiche, die die Kernthemen der
universitären Forschung abbilden und national
und international bereits hohe Anerkennung
erlangt haben.
Epidemologie
und
Gesundheitswissenschaften
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The Great Challenge:
Maintaining Top
International Levels
of Research With
Limited Funds
Increasingly less money for education
and research, but at the same time fierce
competition for the best minds – this is the
common challenge facing universities today.
How does a university cope with a situation
like that? What strategies can be developed to
secure a top place in the league of educational
and research institutions in Germany? How
to pursue sustainable priorities and at the
same time remain dynamic and flexible? The
University of Bremen thinks the answer is to
concentrate on just six clearly defined priority
research areas – six fields which represent
its core topics of research and have already
received high acclaim at home and abroad.
Informations-,
Kognitionsund
Kommunikationswissenschaften
Logistik
Die Entwicklung der Universität Bremen kann sich sehen lassen. Aus der einstmals heftig umstrittenen Reformuniversität der
1970er-Jahre ist ein Wissenschaftszentrum im Nordwesten geworden, das weit über die Grenzen Deutschlands hinaus geachtet
wird. Nicht zufällig gehörte die Bremer Uni in der ersten Runde
der Exzellenzinitiative zu den zehn Hochschulen, die einen Antrag
für die Förderlinie „Zukunftskonzept“ stellen durften. „Eliteuniversität“ wurden die Bremer dann zwar nicht – aber zwei Graduiertenschulen und ein Cluster sind ein bemerkenswertes Ergebnis aus
der Exzellenzinitiative. Dazu kommt die Förderung der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) für sieben Sonderforschungs- bzw.
Transregiobereiche sowie zahlreiche weitere drittmittelfinanzierte
Projekte und Doktorandenkollegs. All das macht deutlich: Die
Universität Bremen arbeitet sehr erfolgreich.
Harter Kampf um die Ressourcen
„Darüber können wir uns freuen, aber der Kampf um die Ressourcen – Geld, Personal, Ausstattung – ist härter geworden“, so
Professor Wilfried Müller, Rektor der Universität. „Wenn wir weiter oben mitspielen wollen, müssen wir uns fokussieren – auf Bereiche, mit denen wir auch künftig eine führende Rolle in der Wissenschaftslandschaft einnehmen können. Wir müssen also unsere
Forschungs-,Leuchttürme‘ noch deutlicher zum Strahlen bringen.“
Und das nicht nur, um die Anerkennung zu sichern: „Eine starke
Forschung ist immer auch die Voraussetzung für eine starke Lehre,
und die ist uns ebenso wichtig.“
Früher als viele andere Hochschulen hatte die Bremer Universität
vor mehr als 20 Jahren bereits Wissenschaftsschwerpunkte (WSP)
eingerichtet. Zuletzt waren es zehn. „Für eine Universität unserer
Größe sind das zu viele“, so Müller. „Der Akademische Senat – das
‚Uni-Parlament‘ als höchstes Entscheidungsgremium – hat deshalb
2008 seine Forschungskommission beauftragt, die WSP neu zu
ordnen.“ Wissenschaftsschwerpunkt zu sein, hat Vorteile – unter
anderem den einer guten finanziellen Ausstattung. Denn im Rahmen einer mit der Universität vereinbarten Komplementärfinanzierung unterstützt das Land Bremen die Forschungszentren der WSP
mit zusätzlichen Millionenbeträgen. „Das sind Mittel, die wir in
unserem regulären Haushalt nicht zur Verfügung haben. Das Land
‚belohnt’ damit die Tatsache, dass die Wissenschaftsschwerpunkte
mit ihrer Arbeit Sonderforschungsbereiche oder Forschungszentren
in die Hansestadt holen“, erläutert der Rektor. Für die Universität
Materialwissenschaften
und ihre
Technologien
Bremen University can look back over quite an impressive history. The once highly controversial reform university founded in
the 1970s has become the science centre of the North West, known
and respected far beyond the borders of Germany. It is no coincidence that after the first round of the excellence initiative Bremen
University was among the ten universities invited to submit applications for extraordinary funding within the context of the German
government’s “Future Concept” for tertiary education. Although
Bremen didn’t actually succeed in being designated an “elite”
university – the excellence initiative did result in the setting up of
two graduate schools and a research cluster: Not bad. Funding by
the German Research Foundation (DFG) for seven Collaborative
Research and Transregio Centers underscores Bremen’s remarkable
advancement in the field of research, not to forget numerous externally funded research projects and doctoral programs. All this bears
witness to the fact that the University of Bremen is doing rather
well.
The struggle for resources
“So far, so good; but the struggle for resources – money, people, equipment – is heating up”, says Professor Wilfried Müller,
Rector[MSOffice1] of Bremen University. “If we are to continue
playing in the top league we have to develop research foci – areas which will enable us to hold onto our position in the research
landscape. That means we must make our research ‘beacons’ shine
more brightly.” To achieve more recognition is not the only goal:
“A strong research profile is also the prerequisite for excellence in
education – which is just as important to us.”
Earlier than most universities, Bremen began setting up priority
research areas (PRAs) more than 20 years ago. Until recently they
numbered ten. “That was too many for a university of our size”,
says Müller.“ In 2008 the Academic Senate – the Universitys parliament and highest decision-making body – therefore requested
the University’s Research Commission to restructure its existing
priority research areas”. Being a priority area has advantages –
among other things better financial resources. This is because
the University has an agreement with the State of Bremen for the
complementary financing of priority research areas which runs into
millions. “That is extra money we wouldn’t otherwise have in our
normal budget. In this way the State of Bremen ‘rewards’ the fact
that PRAs attract collaborative research areas and research centres
Meeres-,
Polar- und
Klimaforschung
Sozialwissenschaften:
Sozialer Wandel,
Sozialpolitik
und Staat
-9-
forschung
research
„Eine starke Forschung
ist immer
auch die
Voraussetzung für eine
starke Lehre.“
Professor Wilfried Müller,
Rektor der Universität
„Die Reduzierung
war nötig, um das Forschungsprofil der
Universität
zu schärfen
und in der
Außenwirkung wahrnehmbarer zu
machen.“
Professor Manfred Fahle,
Vorsitzender der Forschungskommission
„Wenn die Wissenschaftsschwerpunkte
so etwas wie
Tanker sind,
dann sind
die Profilverbünde unsere Schnellboote.“
Professor Rolf Drechsler,
Konrektor für Forschung
- 10 -
seien diese Landesmittel immens wichtig – „denn wir fördern aus unseren Töpfen für die Forschung ja nicht nur die großen Bereiche, sondern ganz gezielt
auch hervorragende Kleingruppen und Einzelpersonen.“
Um zum Wissenschaftsschwerpunkt zu werden, sind deshalb klare Kriterien
zu erfüllen. „WSP müssen nationale und internationale Ausstrahlung haben
und interdisziplinär ausgerichtet sein. Mittel- bis längerfristig verankerte Forschungsaktivitäten sichern diese Schwerpunkte ab – etwa Sonderforschungsbereiche, Forschungszentren oder von der Uni geleitete nationale und europäische
Verbundprojekte. Fachübergreifend müssen in den WSP mehrere Lehrstühle
und Institute angesiedelt sein, und es sollen intensive Kooperationen zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen bestehen“, fasst Professor Manfred
Fahle als FK-Vorsitzender zusammen. „Mit der Überprüfung der bisherigen
Schwerpunkte und dem anschließenden Vorschlag zur Reduzierung macht man
sich keine Freunde. Aber diese Entscheidung war nötig, um das Forschungsprofil der Universität zu schärfen und in der Außenwirkung wahrnehmbarer zu
machen.“
Neuordnung mit großer Mehrheit verabschiedet
Nach einem Jahr Arbeit blieb ein halbes Dutzend übrig; zum Teil wurden die
Wissenschaftsschwerpunkte dabei neu benannt (siehe Darstellung auf Seite X/Y
unten). Der Akademische Senat verabschiedete die Neuordnung im April 2009
mit großer Mehrheit– nicht ohne festzustellen, dass damit keine Aussagen über
die Qualität der Forschungen anderer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
getroffen wurden. „Wir können so etwas hier intern gar nicht in der nötigen Tiefe bewerten“, sagt Manfred Fahle. „Gerade deshalb spielte es eine große Rolle
bei der Festlegung der Wissenschaftsschwerpunkte, dass deren Qualität immer
wieder durch regelmäßige Evaluationen externer Gutachter bestätigt wird.“
Das Beispiel der Meeres-, Polar- und Klimaforschung zeigt, wie ein Forschungsbereich „gestrickt“ sein muss, um an der Uni Bremen zum Wissenschaftsschwerpunkt zu werden. Dort sind ein Exzellenzcluster und eine Exzellenz-Graduiertenschule angesiedelt, außerdem ein DFG-Graduiertenkolleg, eine
Helmholtz Graduate School, eine Helmholtz Research School, eine International Research School und die Satellitenfernerkundungsmission SCIAMACHY.
„Hier ist ein weltweit anerkanntes Kompetenzzentrum herangewachsen, das
keine Vergleiche scheuen muss. Genau solche Bereiche sind bei uns Wissenschaftsschwerpunkt – das gilt auch für die anderen fünf WSP“, so Rektor
Wilfried Müller. „Ein ganz wichtiger Punkt ist bei allen Schwerpunkten der
fachübergreifende Ansatz, von jeher einer der ‚Grundwerte‘ der Bremer Uni. In
einem Fall haben wir sogar zwei bisherige Wissenschaftsschwerpunkte ‚fusioniert‘, um die Interdisziplinarität zu betonen.“ Und nicht von ungefähr bewegen
sich alle WSP in Bereichen, in denen hochaktuelle, gesellschaftlich relevante
Fragestellungen erforscht und beantwortet werden.
Forschungsförderung auch in Profilverbünden
Doch nicht nur die großen Wissenschaftsschwerpunkte sind Aufgabe der
Forschungsförderung an der Bremer Uni. „Wir haben ganz ausgezeichnete
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in kleineren Bereichen aktiv
sind – Gebiete, die nicht oder noch nicht groß genug für einen Wissenschaftsschwerpunkt sind“, betont Professor Rolf Drechsler, Konrektor für Forschung.
„Diese Bereiche fördern wir in so genannten Profilverbünden, von denen wir
momentan vier haben. Wenn die WSP so etwas wie Tanker sind, dann sind die
Profilverbünde unsere Schnellboote.“ Und die dürfen gerne wachsen – durch
die intensive Einwerbung von Drittmittel-Programmen, durch neue Graduiertenkollegs, durch die breite Zusammenarbeit zahlreicher Fachgebiete, durch das
Heranreifen zu einem Sonderforschungsbereich. „Ein Profilverbund kann sich
durchaus eines Tages zu einem Wissenschaftsschwerpunkt entwickeln – das System ist grundsätzlich nach oben und nach unten durchlässig“, verdeutlicht Rolf
Drechsler. „Und nicht zu vergessen: Auch kleinere aussichtreiche Forschungsprojekte werden natürlich an der Uni gefördert.“
Schon allein, um die Qualität der Bremer Uni-Forschung dauerhaft auf exzellentem Niveau zu halten, werden alle Wissenschaftsschwerpunkte und Profilverbünde regelmäßig evaluiert. „Unsere Aufgabe ist, trotz begrenzter Mittel in
Bremen internationale Spitzenforschung zu gewährleisten. Und wir gedenken,
dieser Aufgabe durch unsere klare Ausrichtung auch weiter gerecht zu werden“,
so Rektor Wilfried Müller ganz unmissverständlich.
forschung
research
Anerkanntes Wissenschaftszentrum im Nordwesten Deutschlands: Die Universität Bremen fokussiert sich jetzt auf sechs Wissenschaftsschwerpunkte, fördert aber ganz gezielt auch hervorragende Kleingruppen und Einzelpersonen.
Established center of research in North West Germany: The University of Bremen will in future focus on six priority research areas
– which does not mean that support is not available to outstanding research groups and individuals.
to the Hanseatic City”, the Rector explains. This additional state
funding is absolutely vital to the University – “For from our coffers
we not only have to provide finance for research in the big areas,
but also targeted funding for outstanding research groups and individuals.”
In order to become a priority research area a number of criteria
have to be met. “A PRA must have both national as well as international reach, and have an interdisciplinary orientation. A PRA needs
to show it can attract medium- to long-term research activities such
as collaborative research areas and research centres, as well as joint
projects with German and European partners. PRAs must have
an interdisciplinary approach, encompassing different Chairs and
institutes, and it must maintain intensive co-operation with non-university research institutions”, summarises Professor Manfred Fahle,
Chairman of the University’s Research Commission. “Clearly, our
task of reviewing the existing priority areas and making subsequent
recommendations for reductions does not exactly endear us to everyone on the campus. But this decision was necessary in order to
sharpen the University’s research profile and to achieve the desired
external impact.”
Restructuring adopted by large majority
Following half a year of work, half a dozen priority research
areas remain, some of them having been renamed (see page 8/9
below). The Academic Senate adopted the restructuring proposals
in April 2009 with a large majority – at the same time stressing that
the decision should in no way imply any dissatisfaction with the
quality of the research activities of in the other areas. “Internally
we are not equipped to carry out such an assessment in the required
depth”, says Manfred Fahle. “For this reason, external experts
played a major role in selecting the remaining priority areas and
evaluating their quality.”
The example of ocean, polar and climate research illustrates how
a research area should ideally be “composed” in order to become a
priority area at Bremen University. This research area encompasses
an excellence cluster and an excellent graduate school, together
with a research training group – a PhD programme funded by the
German Research Foundation – a Helmholtz Graduate School, a
Helmholtz Research School, an International Research School and
the satellite earth observation mission SCIAMACHY [Scanning
Imaging Absorption Spectrometer for Atmospheric Chartography].
“Here we have established a competence centre of world renown
that is second to none. This is the type of constellation that can qualify as a priority research area in Bremen – the same goes for the
other five PRAs”, says Rector Wilfried Müller. “An important point
that all priority areas have in common is their interdisciplinary
approach to research, a long-established principle at Bremen University. In one case we have even ‘merged’ two previously independent priority areas into one in order to stress the interdisciplinary
aspect.” And it is no coincidence that all our PRAs are anchored in
areas which lend themselves to research on highly topical societal
issues.
Support for research in “Profile Centers”
Notwithstanding, Bremen University does not restrict support
solely to the big priority research areas. “We have a large number
of outstanding scholars and scientists conducting top-level research
in smaller areas – areas which are not, or not yet, big enough to be
considered as PRAs”, stresses Professor Rolf Drechsler, Deputy
Rector for Research. “These areas receive support in so-called
profile clusters, currently four in number. If you think of a PRA as
a super tanker, then the profile clusters are our patrol boats.” And
they, too, may thrive and grow – by means of acquiring externally
funded programmes, new research training groups, large-scale
co-operation between different departments, or even by eventually
becoming collaborative research areas in their own right. “There is
nothing to prevent a profile center from one day developing into a
priority research area – the system is basically permeable upwards
and downwards”, Rolf Drechsler points out. “And don’t forget: The
University of course supports promising small research projects as
well.”
In order to permanently maintain the quality of research at Bremen University at a level of excellence, all the Priority Research
Areas and profile clusters are subjected to regular evaluation.
“Despite the limited funds available, our task is to ensure top international levels of research in Bremen. And we are determined to
meet this challenge by means of this clear orientation”, states Rector Wilfried Müller unequivocally.
- 11 -
portrait
An IndianAustralian with a
Passion for Artificial
Intelligence
Complex issues surrounding artificial
intelligence are the sort of thing that really
get Mehul Bhatt going – so Bremen University
is absolutely the right place for him to be:
Here, the Indian-Australian has been given the
opportunity to carry out his own project within
the Transregional Collaborative Research Center
“Spatial Cognition” (SFB/TR 8), where, funded by
a post-doctoral fellowship from the Alexander
von Humboldt Foundation, he has been able to
research his special field on spatial cognition,
and its application in diverse areas such as
robotics, design, and smart environments.
Valuable assistance is provided by the close
contact for this branch of research with fellow
researchers at one of the world’s leading
research centers.
- 12 -
Mehul Bhatt grew up in the metropolis of Mumbai – where
he initially started out on quite a different career: after five years
of study he was awarded a Bachelors degree in Commerce and
Economics. “During my studies I worked among other things as a
consultant for tax matters, which is how I first became acquainted
with computers”, he recollects. “The medium fascinated me and
I soon realised that it was the right thing for me.” From then on
he devoted his time to honing his computer skills: He read countless books on computer technology, progressively deepening his
knowledge, until eventually deciding to undertake formal training
and embarking on a research career.
However, in India it was not possible for him to pursue a career
or to formally study in his chosen field: “The educational system
there is very strict. Once you have started studying a subject – in
my case economics and business management – it is not so easy
to switch to another field. The possibilities for me to pursue my
new interest in computer science were virtually non-existent.”
Better chances in Australia
Mehul Bhatt therefore decided to go abroad. Australia welcomed him with open arms, and he spent over six years at La Trobe
University in Melbourne. He first of all obtained a Master of
Information Technology degree before going on to gain his doctorate. Mehul Bhatt’s special talent was quickly recognised and he
was awarded a number of awards and scholarships. Quite early on
he discovered his special interest in artificial intelligence – a field
in which the 30-year-old went on to specialise in. At that time
he was already aware of the promising research developments at
Bremen University as a result of the Transregional Collaborative
Research Center “Spatial Cognition” (SFB/TR 8), which was set
up in 2002.
He first came to the Hanseatic City of Bremen in 2007, when
the German Academic Exchange Service (DAAD) gave him the
opportunity to work in cooperation with researchers at Bremen
portrait
University. “That turned out to be a
most productive affair, from which
both sides were to benefit. It was clear
to me then that I wanted to continue
working at the collaborative research
center in Bremen – for it is one of the
world’s leading research facilities in
the field of spatial cognition in general, and spatial reasoning in specific”.
While he was in Bremen, Mehul Bhatt,
who in the meantime had obtained
Australian citizenship, wrote some
important passages of his doctoral
dissertation for La Trobe University.
The contacts developed with the collaborative research center were to prove
of a lasting nature, the opportunities
available at Bremen University being
so compatible with Bhatt’s research
focus. Then he was awarded the coveted fellowship from the Alexander von
Humboldt Foundation, which enabled
him at the beginning of 2009 to set up
his own research project at Bremen
University.
His main research focuses on finding
solutions to the problems connected
with the spatial modelling, control, and
decision-making processes of robots.
“Spatial reasoning skills that come
naturally to humans still present a huge
challenge to robots. Humans are capable of commonsense reasoning and
most importantly, learning; they draw
on past experience and often automatically act in the right way, although
quite subconsciously. Being machines,
robots do not have his capacity.” A human moves quite naturally; for example, making spontaneous commonsense
decisions to avoid obstacles when
going into a neighbouring room, e.g.,
in order to fetch a newspaper from a
drawer. As Mehul Bhatt knows from
experience, “It poses a real challenge
to incorporate all these complex actions – from identifying objects in the
room, through physical locomotion,
up to the planning of movements and
complex problem solving – within a
computer programme and subsequently control the robot”. The objective of
his ongoing research is to build bridges
between abstract logical conclusions
and concrete robotic action. Mehul
Bhatt’s other research interests are
in the area of architecture & spatial
design, and the building of intelligent
systems that help architects build better living and working environments.
Mehul Bhatt has already decided to
stay in Bremen, where he will lead a
strategic project in the spatial design
area within the SFB/TR 8 center.
Cricket is the only thing missing
When the computer scientist first
came to Bremen, he was pleasantly
surprised to find out how it is possible
to conduct research in such a free but
at the same time focussed way. “I’m
really excited about everything and
happy that I am able to decide myself
on how to pursue my research interests. The open communication with
my colleagues is also great.” Although
Bremen might seem rather small compared to Mumbai and Melbourne, he is
very happy here. Only as a cricket fan,
perhaps, is Mehul Bhatt missing out on
something. Not to worry, though. He
is also interested in film and photography – hobbies he will have no problem
pursuing in Bremen.
Ein indischer Australier mit Faible
für Künstliche Intelligenz
Verzwickte Fragen rund um die Künstliche
Intelligenz sind eine Sache, die Mehul Bhatt
ganz besonders interessieren – und damit
ist er an der Universität Bremen richtig: Ein
Postdoktoranden-Stipendiat der Alexander
von Humboldt-Stiftung ermöglicht ihm, sich im
Sonderforschungsbereich „Raumkognition“
drei Jahre lang in sein Fachgebiet zu vertiefen.
Dabei hilft ihm der enge Austausch mit seinen
Fachkollegen an einer der weltweit führenden
Einrichtungen dieses Wissenschaftszweiges.
Mehul Bhatt erwarb in der indischen Millionenstadt Mumbai einen Bachelor-Titel in
Commerce and Economics. „Während meiner
Studienzeit kam ich erstmals mit Computern in
Kontakt“, erinnert er sich heute. Ein Medium,
das ihn interessierte: Fortan bildete er sich als
Autodidakt selbst aus. Bhatt las unzählige Bücher über Computertechnologien und fing an,
Programme zu entwickeln. Weil im strikten indischen Bildungssystem eine Zweitausbildung
jedoch kaum möglich ist, ging Mehul Bhatt
nach Australien. In Melbourne erwarb er den
Master of Information Technology und promovierte anschließend. Bald spezialisierte er sich
auf die Künstliche Intelligenz. 2007 führte ihn
sein Weg erstmals an die Uni Bremen, wo seit
2002 der Transregionale Sonderforschungsbereich „Raumkognition“ (SFB/TR8) existiert.
Bhatt war begeistert: Die Möglichkeiten an der
Bremer Uni deckten sich stark mit den Interessen des mittlerweile australischen Staatsbürgers. Schließlich bekam er ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Seit Anfang 2009 nutzt er es mit einem eigenen Projekt am SFB.
Der Wissenschaftler will Probleme zu lösen,
die bei der Modellierung der Steuerung und
Entscheidungsfindung von Robotern im dreidimensionalen Raum auftreten. „Was für uns
Menschen selbstverständliche Entscheidungen
und Aktionen sind, ist für einen Roboter ein
großes Problem. Menschen haben gelernt;
sie haben ein Erfahrungswissen und agieren
oft unterbewusst, aber richtig. Roboter sind
Maschinen, denen es an diesen Möglichkeiten
fehlt.“ Mehul Bhatt will nun eine Brücke schlagen zwischen abstrakten logischen Schlussfolgerungen und konkretem robotischem
Handeln.
Arbeit am PC: Wer sich für Künstliche Intelligenz interessiert, sitzt wie
Informatiker Mehul Bhatt meistens am Rechner. Entspannung findet der
Humboldt-Stipendiat beim Fotografieren (Bild links oben).
Working at the PC: Anyone interested in artificial intelligence, like the
computer scientist Mehul Bhatt, must spend a lot of time working on the
computer.
Bremen gefällt dem Informatiker sehr gut.
Nur als Cricket-Fan kommt er hier deutlich zu
kurz. Dafür begeistert er sich für Film und Fotografie – Hobbys, denen er auch in der Hansestadt sehr gut nachgehen kann.
- 13 -
Auch eine Möglichkeit der Geldwäsche: Wer beim Roulette sein Schwarzgeld einsetzt, kann es mit etwas Glück „legalisiert“ wieder
mit nach Hause nehmen.
One way to launder money: By playing roulette you can, with a little luck, “legalise” your black-money stakes.
Wenn schmutzige Scheine
wieder sauber werden
Hier ein paar „illegale“ Scheine eingezahlt, dort eine nicht
zu große Summe „schmutziges“ Geld überwiesen; das
ganze per Online-Banking über vier, fünf Banken rund
um den Erdball geschickt und schließlich in kleinen
Häppchen an verschiedenen Orten wieder abgehoben:
so funktioniert Geldwäsche. Man kann natürlich auch
einen gefälligen Behörden-Mitarbeiter „schmieren“, damit
eine bestimmte Firma eine Ausschreibung gewinnt –
Korruption ist nur eine andere Form gesetzwidriger
Finanztransaktionen. Weltweit wehren sich Staaten
gegen diese illegalen Geldschiebereien, in Deutschland
beispielsweise durch das Geldwäschegesetz (GwG). Das
Bremer Forschungszentrum Geldwäschekriminalität (bfog)
im Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität
beschäftigt sich wissenschaftlich mit Geldwäsche – als
einzige Hochschuleinrichtung dieser Art in Deutschland.
Unter Leitung von Professor Felix Herzog erforschen
Doktoranden die Mechanismen illegaler Finanztransaktionen
und die fortwährenden Veränderungen bei der weltweiten
Rechtssprechung für Geldwäsche- und Finanzermittlungen.
- 14 -
„Die organisierte Kriminalität ist eine
höchst innovative Wirtschaftsbranche, die
Milliardenumsätze macht“, weiß Felix Herzog. „Mit legalen Standbeinen will sie ihre
fragwürdig erzielten Profite auf die sichere
Seite bringen – und am Ende stehen diese
Herrschaften dann sogar noch als honorige
Kaufleute da.“ Neben den in Drogenhandel,
Prostitution, Schutzgelderpressung und
artverwandten „Geschäftszweigen“ erzielten
Einkünften gibt es weitere Bereiche, in
denen schmutziges Geld anfällt. So werden
gerne Korruptionsgewinne verschleiert. Und
schließlich sind auch Terroristen nicht daran
interessiert, dass Quellen und Wege ihrer
Finanzierung aufgedeckt werden.
„Egal, wie man es zusammenbekommen
hat – zunächst hat man in der Regel erst
mal eine Unmenge Bargeld. Aber auch die
Organisierte Kriminalität schläft besser,
wenn das Geld auf der Bank ist“, sagt Felix
Herzog. In der ersten von drei Stufen der
Geldwäsche muss also die Platzierung bei
den Kreditinstituten erfolgen. „Dazu braucht
man eine Legende. Warum habe ich Koffer
voller Bargeld? Weil ich ein Restaurant,
einen Pizza-Bringdienst, einen Blumenladen oder ähnliches betreibe“, erläutert der
Jurist. In der zweiten Stufe folgt das „Verwirrspiel“: Hat man es geschafft, das Geld
bei einer Bank unterzubringen, schickt man
es rund um die Erde. Die portugiesischen
Staatsanleihen, in Brüssel für 200.000 Euro
gekauft, werden auf den Bahamas wieder
forschung
research
How dirty money is made clean
Depositing small amounts of “illegal” money
here, transferring unspectacular sums of “dirty”
money there; all done via online banking
through four or five banks around the globe –
and finally paid back at different places and in
small amounts: That’s how money laundering
works. Of course, one can always “buy” an
accommodating official who makes sure a
certain firm gets that fat order – corruption
is just another form of illegal financial
transaction. Around the world, countries
are getting tougher and seeking to protect
themselves against such illegal practices; in
As Felix Herzog knows, “Organised crime
is a highly innovative branch, worth many
billions every year. Gangsters set up legal
businesses and use them as fronts to bring
their ill-gotten gains into legal circulation
– at the end of this process they are able to
pose as honourable businesspeople.” Apart
from drugs, prostitution, racketeering and
other dubious “business segments”, there are
also other areas in which dirty money can be
made. Money “earned” from corruption has
to be hidden, too. And, obviously, terrorists
Germany, for instance, there is a new law
against money laundering, the Prevention of
Money Laundering Act (GwG). The research
Center for Money Laundering Crime (bfog),
which is embedded in the law faculty at
Bremen University, takes an academic interest
in money laundering – the only university
institute of its kind in Germany. Under the
leadership of Professor Felix Herzog, a group of
PhD students are researching the mechanisms
of illegal financial transactions and the ongoing
changes to legislation worldwide in the area of
money laundering and criminal investigation.
have to hide their tracks and keep their
sources of finances secret.
“No matter how it is ‘earned’ – the perpetrators usually find themselves with large
amounts of cash. But even gangsters sleep
better when their money is safe and sound
in the bank”, says Felix Herzog. The first of
the three steps usually involved in money
laundering is therefore to deposit the money
with a bank. “To do this, though, you need
a cover. How do I come to have a bag full
of cash money? Because I run a restaurant,
a pizza delivery service, a flower shop, or
some other kind of similar business”, the
jurist explains. The second step is to cover
your tracks. Once the money has made its
way into a bank, it can then be transferred
around the world. Herzog quotes an example: “The Portuguese government bonds
bought in Brussels for 200,000 euros are
sold in the Bahamas. The proceeds go to a
bank in Liechtenstein, where they are used
to purchase Russian oil stocks – and so on
Von Geldwäsche
und Waschsalons
On Money Laundering
and Laundry Shops
1.000.000.000.000 – eine imposante
Zahl: die Billion. Diese sagenhafte Summe in Euro wird Schätzungen zufolge
jedes Jahr weltweit „gewaschen“. Es
geht um Geld aus kriminellen Aktivitäten:
Einkünfte aus Waffen- oder Rauschgifthandel, Menschenschmuggel, Prostitution, Autoschiebereien, Glücksspiel,
Schutzgelderpressung und ähnlichen
„Geschäften“ werden in vielschichtigen
Finanztransaktionen so oft hin- und hergeschoben, bis ihr Ursprung nicht mehr
nachvollziehbar ist. Seit den Anschlägen
auf das World Trade Center ist auch die
Terrorismusfinanzierung durch illegale
Transaktionen stärker in den Blickpunkt
gerückt. Der Begriff der Geldwäsche hat
tatsächlich einen Bezug zu Waschsalons:
Gangsterboss Al Capone erwirtschaftete
in den 1920er und 1930er Jahren in Chicago große Summen durch Glücksspiel,
Prostitution und illegalen Alkoholhandel.
Er verschleierte die Herkunft dieser
Einkünfte durch den Betrieb zahlreicher
Waschsalons in den ganzen USA.
1,000,000,000,000 – an astronomic
sum: a trillion. According to experts, this
is the mind-boggling amount of money
which is “laundered” worldwide every
year. It is the ill-gotten gains from criminal activities: The profits from illegal
dealings in weapons and drugs, human
trafficking, prostitution, shady car deals,
gambling, blackmail and similar “rackets” are moved around in numerous
complex financial transactions until it is
impossible to trace where the money originates. Since the attacks on the World
Trade Center the financing of terrorism
via illegal transactions has also moved
center stage. Originally, the term “money
laundering” actually did have something
to do with laundry shops: In Chicago
during the 1920s and 1930s the infamous gangster boss Al Capone made
large sums of money from gambling,
prostitution and bootlegging. He hid the
sources of these profits by channelling
the money through laundry shops he ran
all over the USA.
König der Geldwäsche mit seinen Waschsalons: Gangsterboss Al Capone.
The king of money laundering and his
laundry shops: Mobster boss Al Capone.
- 15 -
Geldwäsche als Straftat ist ein hochkomplexes Rechtsgebiet. Professor Felix Herzog von der Universität
Bremen gilt als führender Experte. Sein juristischer
Kommentar zum GwG ist kürzlich erschienen.
The criminal offence of money laundering is a highly
complex area of law. Professor Felix Herzog from
Bremen University is one of the leading experts on the
subject. His legal commentary of the law on money
laundering was recently published.
den; wo Rechte enden und Pflichten beginnen, ist jedoch – wie so oft – auch juristische
Auslegungssache.
Wissenstransfer für die „Kunden“
Für Herzog und seine Mitarbeiter heißt
das, die juristischen Entwicklungen umfassend zu verfolgen und immer wieder für
die „Kunden“ neu zu bewerten. Zu denen
zählen Politiker, Medien – und natürlich die
Banken, Versicherungen und Steuerbehörden. „Wir erforschen die Zusammenhänge
von Finanzaufsichtsrecht, Datenschutzrecht,
Straf- und Strafverfahrensrecht und fragen
nach den gemeinsamen Grundlagen im
Verfassungsrecht. Mit Weiterbildungen,
Vorträgen, Hintergrundgesprächen und Interviews versuchen wir, einen möglichst breiten
Wissenstransfer über den aktuellen Stand der
Geldwäsche-Gesetzgebung und der aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu leisten“,
so der Hochschullehrer. Herzog selbst gilt
seit eineinhalb Jahrzehnten als führender
deutscher Experte auf diesem Gebiet; nicht
zufällig stammt der juristische Kommentar
zum unlängst neu überarbeiteten deutschen
Geldwäschegesetz aus der Feder des Bremer
Rechtswissenschaftlers.
verkauft. Der Erlös wird dann auf eine Bank
in Liechtenstein überwiesen und in russische
Ölaktien investiert – und so weiter, und so
fort. Am Ende erfolgt die „Integration“.
Das Geld, dessen Weg nicht mehr nachvollziehbar ist, ist ‚sauber‘. „Damit kann man
dann für viele Millionen Euro ganz legal ein
Einkaufszentrum bauen und sich als Investor
feiern lassen“, nennt Herzog ein Beispiel.
bekämpfung verabschiedet worden, die die
EU-Mitgliedstaaten in Gesetze überführen
mussten – wie Deutschland mit dem GwG.
Hier beginnt ein wichtiger Teil der Arbeit
des Bremer Universitätsinstitutes. „Geldwäschebekämpfung ist eine riesige Herausforderung auf juristischer Seite, weil sie ein
hochkomplexes Rechtsgebiet ist. Unzählige
nationale, europäische und internationale
Gesetze und Richtlinien zur Bekämpfung Regeln wurden dazu entwickelt. Sie werden immer wieder ergänzt, umgeschrieben
Seit Jahrzehnten gibt es deshalb vielfältige und erweitert. Da muss man sich erst mal
zurechtfinden – ob als Jurist oder als Strafnationale und internationale Aktivitäten geverfolger, als Bank oder als Steuerberater“,
gen die Geldwäsche. Zu den bedeutendsten
so der bfog-Leiter. „Allein das deutsche
gehören die 1989 gegründete Financial
GwG berührt zahlreiche Rechtsgebiete.
Action Task Force (FATF), eine Arbeitsgruppe unter dem Dach der Organisation für Man bewegt sich ständig im Spannungsfeld
zwischen Strafverfolgung und Datenschutz.
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Sie hat mehr als 40 Emp- Den Verbrecher will jeder fangen, aber das
fehlungen verabschiedet, die in den meisten gläserne Konto natürlich niemand.“ Banken unterliegen beispielsweise bestimmten
Mitgliedsländern Grundlage für nationale
Aufsichtspflichten und müssen verdächtige
Gesetze sind. Auf europäischer Ebene sind
Einzahlungen und Kontobewegungen melbis heute drei Richtlinien zur Geldwäsche-
- 16 -
Damit nicht genug: Die Mitarbeiter erforschen auch spezielle Fragen rund um
Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung oder
die Wege des schmutzigen Geldes. So hat
Silke Warius eine Doktorarbeit zum fast
1.200 Jahre alten Hawala-Finanzsystem
abgeschlossen, das seine Wurzeln in der
frühmittelalterlichen Handelsgesellschaft des
Vorderen und Mittleren Orients hat und verdächtigt wird, zur Terrorismusfinanzierung
missbraucht zu werden. Olaf Achtelik wiederum hat rechtliche und kriminalpolitische
Überlegungen zu „Politisch exponierten
Personen (PEP) in der Geldwäschebekämpfung“ angestellt. Beide bfog-Doktoranden
sind heute bei einer Großbank sowie bei
einem Verband der Kreditwirtschaft im
Bereich Geldwäscheprävention tätig. Die
Berufsaussichten für weitere InstitutsMitarbeiter, die derzeit Abschlussarbeiten
zur Thematik schreiben, sind ebenfalls gut –
„denn der Finanzsektor hat großen Bedarf an
gut ausgebildeten Experten, die sich in diesem Bereich auskennen“, so Felix Herzog.
forschung
research
Geld hat eine magische Anziehungskraft.
Juristen der Uni Bremen wissen genau, welche
Tricks angewendet werden, um schmutziges
Geld in sauberes zu verwandeln.
Money possesses a magical attraction. Law
scholars at Bremen University know all about
the tricks used to launder dirty money.
and so forth. The end result is “integration”.
The money, whose source can no longer be
traced, is “clean”. “Now you can perfectly
legally invest millions of euros in a shopping
mall, for instance, and pose as a respectable
businessperson”.
Laws and regulations to combat money
laundry
This is why for years now governments
have been acting nationally and internationally to put a stop to money laundering. A
landmark came in 1989 with the setting up
of the Financial Action Task Force (FATF),
a working group within the Organisation for
Economic Co-operation and Development
(OECD). It has put forward more than 40
proposals which have since been incorporated into national legislation by most member
countries. At the EU level, so far three directives to combat money laundering have
been adopted. These must subsequently be
introduced into the national legislation of
member states – as in Germany with the Prevention of Money Laundering Act (GwG).
Such legislation to prevent money laundering is an important focus of the Bremen
University institute. “Because it is such
a highly complex field of law, combating
money laundering presents a formidable
challenge to legal practitioners. Innumerable
national, European and international laws
and regulations have been put into effect and
these are constantly being supplemented and
amended. It’s quite a task to find your way
through such a maze of legislation – whether
as a lawyer or prosecutor, or as a bank or
financial accountant”. Herzog explains
further. “Just take the German prevention
act, for example, which alone touches on a
number of legal issues. When enforcing this
law, practitioners are constantly torn between considerations of criminal prosecution,
on the one hand, and data protection on the
other. Everyone concerned wants to bring
the criminals to justice, but nobody wants
the completely transparent bank account.”
Banks, for instance, are subject to certain
supervisory duties and have to report suspicious deposits and transactions; however,
precisely where rights end and duties begin
But that’s not all: The team also conducts
research on specific issues surrounding the
phenomenon of money laundry, the funding
of terrorism and the channels followed by
Knowledge transfer for its “customers”
dirty money. For instance, Silke Warius
wrote her doctoral dissertation on the almost
This means that Herzog and his team
1,200-year-old Hawala finance system,
must keep track of legal developments and
which has its roots in the early medieval
constantly examine new regulations with a
trading centres of the Near and Middle East
view to their impact on the Institute’s “cuand is now under suspicion of being misused
stomers”. Among these are politicians and
for financing terrorists. Another PhD student,
the media – and, of course, banks, insurance Olaf Achtelik, investigated aspects of law
companies and the tax authorities. “We
and criminal policy with regard to monitoresearch the repercussions for bank regularing the assets of “Politically Exposed Persotory law, data protection law, criminal and
ns in the Fight Against Money Laundering”.
criminal proceedings law, and examine their These two PhD students from the Institute
mutual legal foundations in constitut-ional
are currently working in an important bank
law. Via measures of further education, lecand for an association in the German banktures, informal talks and interviews we try to ing sector on the topic of preventing money
disseminate as much information as possible laundering. The career chances for other
on the current status of money-laundering
members of the institute who are currently
legislation and the supervisory obligations it finishing off their dissertations are equally
entails”. For many years, Herzog himself has good – as, according to Felix Herzog, “the
been acclaimed as the leading German exfinancial sector has an ongoing requirement
pert in this field; it is no coincidence that the for well-trained experts with in-depth knowlegal commentary on the recently amended
ledge of the subject matter”.
money laundering act stems from the pen of
the Bremen law scholar.
is – as so often – a matter of legal interpretation.
Bremer Forschungscenter Geldwäschekriminalität (bfog)
Universität Bremen, Fachbereich Revchtswissenschaft
Prof. Dr. iur. Felix Herzog
Tel. (+49) 0421 / 218-66152
E-Mail: [email protected]
www.bfog.uni-bremen.de
- 17 -
bericht
report
Institut für Bodenkunde
Prof. Dr. Rolf Tippkötter
Tel. (+49) 0421 / 218-63450
E-Mail: [email protected]
www.bodenkunde.uni-bremen.de
Anbau von Gen-Nahrung: Was
passiert mit den Organismen im Boden?
Alle reden von Gen-Nahrung.
Doch was ist mit den Böden,
auf denen sie wächst? Den
Arbeitsbereich Bodenkunde an
der Universität Bremen unter
Leitung von Professor Rolf
Tippkötter interessiert diese
Frage brennend. Deshalb hat
der Arbeitsbereich jetzt neue
Sicherheitslabore erhalten.
In ihnen soll unter anderem
untersucht werden, wie sich die
Anpflanzung von Genreis auf
Böden auswirkt.
Die Investition kommt nicht von ungefähr: Die Universität Bremen richtet mit der
molekularen Bodenmikrobiologie eine neue
Fachrichtung in einer hochmodernen, fächerübergreifenden Disziplin mit internationalem
Ansehen ein. Durch die neue Ausstattung
wird die mikrobiologische Umweltforschung
an der Universität Bremen deutlich gestärkt.
„Das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter bei der Einrichtung der
Labore ist eine gute Voraussetzung für die
weitere dynamische Entwicklung dieses Gebiets“, betont Gerd-Rüdiger Kück, Kanzler
der Universität.
die Auswirkungen der gentechnischen Manipulation von Reis (GM-Reis) auf im Boden
lebende Organismen. Aufgrund der schwierigen Ernährungslage und der Drohung von
Hungerkatastrophen in Asien hält er Genreis
– auf der Basis von natürlichen Genen – für
vertretbar, um Schädlinge abzuwehren und
damit ausreichend Erntemengen sicher zu
stellen. Dennoch muss seiner Meinung nach
überprüft werden, ob und in welchem Ausmaß diese Gene über die Reispflanze auf
Bodenorganismen übergehen oder etwa in
humosen Substanzen oder geeigneten Mineralen im Boden vermehrt werden.
Die neuen Sicherheitslabore sind ein Fortschritt für kooperative Arbeiten zwischen
der Boden- und der Umweltmikrobiologie
der Universität. Dr. Thilo Eickhorst, Projektleiter der gentechnischen Arbeiten, untersucht auf internationaler Ebene vor allem
Der Einsatz von entsprechenden Pflanzenzuchtschränken und hochmoderner
Laborausstattung ermöglicht in den neu
eingerichteten Laboren die Aufzucht von
Reis unter simulierten Klimabedingungen.
Dadurch werden weite Fahrten in die Reisanbaugebiete nur noch in Ausnahmefällen
notwendig. Mit diesen Möglichkeiten vor
Ort in Bremen wurden kürzlich auch DNAExtraktionen (Fingerprint-Analysen) in
Reisböden durchgeführt, die vor allem die
Bestandsaufnahme von Archaeen zum Ziel
hatte. Diese den Bakterien verwandten Mikroorganismen sind häufig für die Produktion von Methan im Boden verantwortlich.
Zudem nutzen die Bremer Bodenkundler
weiterentwickelte DNA-basierte Verfahren
zur Erforschung von Pilzen in Reisböden.
Diesen kommt eine entscheidende Aufgabe
beim Abbau von Reisstroh zugute, das bisher größtenteils verbrannt wird.
Neue Sicherheitslabore für den Arbeitsbereich Bodenkunde – hier die Licht- und Elektronenmikroskopie.
New safe laboratory for the research field of soil science – here light-and electron
microscopy.
- 18 -
Zur Prüfung der mikrobiologischen Auswirkungen des Anbaus von Genfood ist
Professor Tippkötter eine Kooperation mit
dem großen chinesischen Reisforschungsinstitut Haide Institute of Tropical Agricultural
Resources (HITAR) eingegangen. Das internationale Renommee der Bodenforschung
der Universität Bremen belegt auch die
Kooperation mit dem Institute of Resources,
Ecosystems and Environment der Nanjing
Agricultural University. Zusammen werden
weitere bodenmikrobiologische Untersuchungen zur Regulierung methanproduzierender Archeen durchgeführt.
Forschungsarbeit in China: Dr. Thilo Eickhorst, Projektleiter der gentechnischen Arbeiten (Bildmitte stehend), nimmt zusammen mit chinesischen Kollegen Proben in einem Reisfeld.
Field research in China: Dr. Thilo Eickhorst, project leader for the gene engineering work (center of photo, standing), gathering samples in
a rice paddy together with Chinese colleagues.
Growing GM Crops:
Does it Affect
Organisms in the
Soil?
The new safe laboratories represent
a significant step forward in research
cooperation between the departments of
soil science and environmental biology.
Dr. Thilo Eickhorst, lead scientist for the
genetic engineering project, is investigating on an international level the effects
of the genetic manipulation of rice (GM
rice) on organisms living in the soil. In face
There has been a lot of hype about geof the precarious food situation and the
netically manipulated food: But what about
ever-present threat of famine in parts of
the soil where GM crops are grown? The
Asia he is of the opinion that growing GM
research group “Soil Science” led by Prorice – on the basis of natural genes – is
fessor Rolf Tippkötter at Bremen University
justifiable in order to ward off parasites
is keen to investigate what the effects
and ensure sufficient crops. Notwithstanmight be. To assist them in their research
ding, he also perceives the need to monithe group now has a new safe laboratory
tor whether and, if so, to what extent rice
in which, among other things, they are
plants transmit the genes to soil-dwelling
researching whether GM rice has an effect
organisms, and whether this might cause
on the soil it is grown in.
a proliferation of humic substances or
certain minerals.
This significant investment has not come
out of the blue: The new branch of molecuThe ultra modern equipment and incular soil microbiology at Bremen University
bators in the newly installed laboratories
is an ultra modern cross-departmental
make it possible to simulate the climatic
discipline of international renown. The new
conditions conducive to growing rice. This
facilities will give an overall boost to microreduces the need for researchers to underbiological environmental research at the
take long journeys to the rice growing regUniversity. “The high level of commitment
ions of the world to an absolute minimum.
shown by staff in setting up the laboraRecently, this new possibility was used to
tories is a good omen for the continued
carry out DNA extractions (fingerprint anadynamic development of this research
lyses) from rice-growing soils – in Bremen,
field“, notes the University Chancellor,
on our own doorstep. The objective was to
Gerd-Rüdiger Kück.
take stock of amounts of archaea in the
soil. These microorganisms are related to
bacteria and are seen by many as being
responsible for the production of methane in the soil. Moreover, the Bremen soil
scientists can use advanced DNA-based
procedures to carry out research on the
fungi contained in rice-growing soil. These
fungi play a crucial role in breaking down
the rice straw which until now had to be
burned off.
To aid his research on the micro biological effects of growing GM food, Professor
Tippkötter has set up a cooperation project with one of the most the important
Chinese rice research institutes, the Haide
Institute of Tropical Agricultural Resources
(HITAR). The international renown enjoyed
by Bremen University in the field of soil
science is further underscored by its cooperation with the Institute of Resources,
Ecosystems and Environment at Nanjing
Agricultural University. Additional microbiological research is being carried out
in joint projects on how to regulate the
growth of methane-producing archaea in
the soil.
- 19 -
forschung
research
Maßgeschneiderte
Nanopartikel für
bahnbrechende
Anwendungen
0,000000001 Meter – das ist ein Nanometer, der
milliardste Teil eines Meters. Zum Vergleich: Ein
menschliches Haar ist 50.000mal dicker. Der Begriff
„Nano“ leitet sich aus dem griechischen „nanos“
für Zwerg ab. Mehr als zwergenhaft sind die für
das menschliche Auge unsichtbaren Nanopartikel,
die sich heute in vielen Alltagsgegenständen und
Spezialanwendungen finden. Sie machen Lacke kratzfest,
verleihen Sonnencremes einen hohen Lichtschutzfaktor,
machen das Weiß der Wandfarbe noch etwas weißer. Sie
haben unzählige Vorteile und – was noch weitgehend
unerforscht ist – vielleicht auch einige Nachteile. Lutz
Mädler, Professor für mechanische Verfahrenstechnik
im Fachbereich Produktionstechnik der Universität
Bremen, beschäftigt sich intensiv mit Nanopartikeln.
Er hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich für viele
Anwendungen „Nanopartikel nach Maß“ herstellen
lassen: die Sprühpyrolyse.
Nanopartikel kommen in der Natur schon immer vor. Lange Zeit allerdings
wussten die Menschen nichts von ihnen – denn sichtbar werden Nanopartikel
erst mit Hilfe von Hochleistungsmikroskopen. Die vielleicht bekanntesten
„Nanos“ sind Ruße, die durch Verbrennungsprozesse entstehen. Bereits rund
2.000 Jahre vor Christi wurden Ruße gezielt erzeugt, um damit Vasen zu bemalen oder der Kalligraphie – der Kunst des „Schönschreibens“ – zu frönen.
Vor rund 100 Jahren wurde entdeckt, dass man mit Rußpartikeln die Eigenschaften von Kautschuk beeinflussen kann: Gummireifen lassen sich dadurch
abriebfester machen. Auch heute noch bestehen Autoreifen zu rund einem
Drittel aus Ruß-Nanopartikeln. Jährlich werden mehrere Millionen Tonnen
dieser Zusatzstoffe industriell hergestellt.
Im Laufe der Zeit wurden auch Nanopartikel entwickelt, die auf anderen
Materialien basieren – etwa Siliziumdioxid oder Titandioxid. „Diese Nanopartikel finden sich heute in vielen Alltagsanwendungen wieder“, erläutert
Lutz Mädler. „Wir essen Nanopartikel, wir schmieren sie uns auf die Haut,
wir putzen unsere Zähne mit Nanopartikeln, sie sind in und auf vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs.“ Damit Ketchup und Zahnpasta besonders
gut fließen und trotzdem nicht von den Pommes oder der Zahnbürste fallen,
Flamme als Reaktor: In dieser Flamme werden Titandioxid-Nanopartikel
hergestellt, die man heute in vielen Alltagsanwendungen findet.
Flame as a reactor: This flame is being used to produce the titanium
dioxide nanoparticles which can be found in a large number of every-day
applications.
- 20 -
forschung
research
Customised Nanoparticles
for Ground-Breaking
Applications
0.000000001 of a metre – that is a nanometer,
one billionth part of a meter. By way of comparison: A human hair is 50,000 times thicker.
The term “nano” comes from the Greek “nanos”
for dwarf. However, the nanoparticles found
in many of today’s commodities and special
applications are considerably more than simply
dwarf-like, being quite invisible to the human
eye. They make coatings scratchproof, lend
sun-tan lotions their high protection factors,
and make the whitewash on the wall whiter
than white. They have countless advantages
and – somewhat less researched – perhaps even
a few disadvantages, too. Lutz Mädler, Professor
for chemical and process engineering at Bremen
University’s Faculty of Production Engineering,
has made an intensive study of nanoparticles.
He has developed a method for producing
“tailor made” nanoparticles for a number of
interesting applications: Spray flame pyrolysis.
Nanopartikel - im Ketchup für die
Pommes ebenso enthalten wie in der
Sonnenmilch für die Haut ....
Nanoparticles – you find them in the
Ketchup on your chips, as well as in
the suntan lotion on your skin ....
Nanoparticles have always been around in nature. For a long
time, though, humans knew nothing of their existence – for nanoparticles are only visible with the aid of a high-performance microscope. The best-known “nanos” are probably the soot particles
produced as result of combustion. As early as 2,000 years B.C.
soot was used in calligraphy – the art of beautiful writing – and
for painting vases. About 100 years ago it was discovered that soot
particles can also enhance the qualities of rubber: Rubber tyres, for
instance, can be made more durable. Even today, the material of
automobile tyres still comprises about one third of soot particles,
and every year several million tonnes of this additive are produced
for industrial purposes.
Over the course of time, nanoparticles based on other materials
have been developed – for instance silicone dioxide and titanium
dioxide. “We find these nanoparticles in many everyday applications”, Lutz Mädler explains. “They are in some food products,
we rub them onto our skin, we even use them to brush our teeth
– they can be found in a great many ordinary objects of everyday
life.” For instance, nanoparticles are added to ketchup and tooth
paste, keeping them flowing while at the same time lending them a
certain consistency so they don’t fall off our French fries or toothbrushes. Every day tonne upon tonne of nanoparticles are mixed
into paints, varnishes and other coatings to ensure that their surface
remains especially white or scratchproof. Is your rain jacket well
impregnated and resistant to wind and weather? Most probably this
is due to the nanoparticles integrated in the material the jacket is
made of. Nanoparticles are also used in chemistry as catalysts to
- 21 -
forschung
research
werden Nanopartikel hinzugefügt. In Farben,
Lacken und Beschichtungen werden täglich
tonnenweise Nano-Teilchen gemischt, um
die Oberflächen besonders weiß bziehungsweise kratzfest zu machen. Ihre Regenjacke
ist hervorragend imprägniert und hält Wind
und Wetter ab? Sehr wahrscheinlich dank
der in die Kleidungsoberfläche integrierten
Nanopartikel. Und schließlich werden
Nanopartikel auch als Katalysatoren in der Chemie
eingesetzt, um bestimmte
Reaktionen anzustoßen.
Besondere Aufmerksamkeit erfahren derzeit die
Kohlenstoff-Nanoröhrchen
– mikroskopisch kleine
Gebilde, die überlegene
Materialeigenschaften haben.
Sie weisen bezogen auf ihr
Gewicht beispielsweise eine
400mal höhere Festigkeit als
Stahl auf.
Andere Eigenschaften,
weil sie so klein sind
Wunsch maßgeschneiderte Nanopartikel
herstellen“, so Lutz Mädler. Wenn die Ausgangsstoffe entsprechend formuliert werden,
lassen sich beliebige Systeme aus mehreren
Komponenten herstellen oder vielschichtig
zusammengesetzte Nanopartikel in Trägermaterialen einbetten. „Anwendungen
können besonders widerstandsfähige Zahnfüllungen oder extrem harte Schutzfilme
Bremer Uni weitere Fortschritte. Im interdisziplinären Forschungszentrum Bremen
Center for Computational Materials Science
(BCCMS) ist es beispielsweise möglich,
die Eigenschaften der Nanostrukturen bis
auf die atomare Ebene hinunter komplett
rechnerisch zu simulieren und zu modellieren. „Gemeinsam mit den Kollegen können
wir noch besser herausfinden, wie sich
die verschiedenen
Nanostrukturen der
Materialien auf die
Eigenschaften der
späteren Anwendung
auswirken“, erläutert
der Verfahrenstechniker. Auch die
Möglichkeit, zusammen mit Experten
aus der experimentellen Festkörperphysik mit einem
hochauflösenden
Transmissionselektronenmikroskop
in Nanostrukturen
„hineinzusehen“,
begeistert Mädler.
Das besondere an Nanopartikeln ist, dass sie aufgrund ihrer geringen Größe
Auch Risiken
ganz andere chemische und
werden erforscht
physikalische Eigenschaften
als das gleiche Material in
Doch der Bremer
größeren Strukturen haben
Wissenschaftler
können. Was magnetisch
macht sich nicht nur
oder elektrisch leitend ist,
über die Potenziale,
kann genau diese Eigensondern auch über
schaften als Nanopartikel
eventuelle Risiken
nicht haben; was als großer
der NanotechnoloKlumpen hart bleibt, kann
gie Gedanken. „Die
als Nanopartikel vielleicht
einfache Frage ist:
Am Rechner simuliert und visualisiert: Nanostrukturen lassen sich heute bis
schmelzen oder mit anderen auf die atomare Ebene hinab modellieren - Möglichkeiten, die noch vor weniHat die noch sehr
Materialien reagieren. Najunge Nanotechnogen Jahren technologisch nicht machbar waren.
nopartikel ermöglichen die
logie auch NebenSimulated and visualised on the computer: Today it is possible to model naHerstellung völlig neuartiger nostructures down to the level of atoms – a possibility totally unthinkable just wirkungen?“ bringt
Werkstoffe und Materialien
es Mädler auf den
a few years ago.
mit neuen Eigenschaften.
Punkt. Die Partikel
sein – aber das sind nur zwei Beispiele von
Eine der großen Forschungsleistungen von
sind so winzig, dass sie in kleinste Körunendlich vielen, die mittlerweile möglich
Lutz Mädler war die Entwicklung eines
perzellen eindringen können. Auch bei der
sind“, weiß Mädler.
kostengünstigen Verfahrens, mit dem sich
Verwendung von Asbest, so lehrt die Gesowohl das Wachstum von Nanopartikeln
schichte, wurde die krebsfördernde Wirkung
Preis für „herausragende Leistungen“
als auch ihre chemisch-physikalischen
kleinster Asbestpartikel in der Lunge erst
Eigenschaften gezielt steuern lassen – die
spät erkannt. Mädler beschäftigt sich zusamSein schon vor einigen Jahren entwiFlammsprühpyrolyse. Außerdem macht das
men mit Kollegen deshalb ebenso mit den
ckeltes Verfahren hat sich in der Industrie
Verfahren möglich, Nanopartikel nicht nur
Wechselwirkungen an der Schnittselle von
auf der Basis von Kohlenstoff, Silizium oder durchgesetzt, entsprechende Geräte dafür
Nanomaterial und Biologie. „Es nutzt dabei
sind heute auf dem Markt. Die chemische
Titan herzustellen, sondern aus nahezu jenichts, nur isolierte Nanoteilchen zu betrachIndustrie ist von dem Forschungsergebnis
dem Element des Periodensystems.
ten. Vielmehr müssen wir auch schauen, wie
immer noch begeistert: Nicht umsonst hat
die jeweilige Nachbarschaft aussieht und
der Bremer Hochschullehrer Ende 2009 für
Der Ausgangsstoff wird dabei in einem
welche Auswirkungen sie auf das Nanoteilseine „herausragenden Leistungen zur HerHochtemperaturreaktor einer bis zu 3.000
chen hat. Wir haben bereits herausgefunden,
stellung von Nanomaterialien durch SprühGrad heißen Flamme ausgesetzt. Durch
dass die Umgebung bestimmt, ob sich Nanopyrolyse“ den mit 20.000 Euro dotierten
gezieltes Sintern – damit wird das Zusampartikel auflösen oder nicht.“ Zusammen mit
Preis der Gesellschaft für Chemische Techmenwachsen kristalliner, körniger oder
acht weiteren Forschern hat er kürzlich in
pulvriger Stoffe bezeichnet – oder Kollidie- nik und Biolotechnologie bekommen.
der renommierten Zeitschrift Nature Materen entstehen die Nanopartikel. „Dabei ist
rials einen Aufsatz veröffentlicht, der eine
Bei der Forschung zu Nanopartikeln eres uns möglich, das Wachstum der Partikel
Strategie für die Untersuchung der Nanodurch eine genaue Kontrolle von Temperatur möglichen Mädler auch Technologiesprünge Bio-Wechselwirkungen skizziert. Hier steht
bei den Informationstechnologien sowie die die Forschung noch ganz am Anfang – der
und Geschwindigkeit des Prozesses jederzeit zu unterbrechen. So können wir je nach fachübergreifende Zusammenarbeit an der
Bremer Experte ist dabei.
- 22 -
forschung
research
trigger certain reactions. Currently, carbon
nanotubes are attracting great interest: These
microscopically small structures exhibit
superior material properties. For example, in
proportion to their weight they are 400 times
stronger than steel.
Other characteristics because they are so
small
“Applications include particularly durable
dental material, or extremely hard protective
films – but these are just two examples of an
infinite number of possibilities now open to
us”, Mädler explains.
Prize for “outstanding achievement”
inside” nanostructures with a high-resolution
transmission electron microscope: This is
done in cooperation with experts in the field
of experimental solid state physics.
The attendant risks are not ignored
In spite of the enormous possibilities
opened up by his research, the Bremen research scientist has never lost sight of the
potential risks of nanotechnology. Mädler
Nanoparticles are unique in that due to
puts it bluntly: “Does the new nanotechnotheir minute size they exhibit quite different
logy come with negative side effects?” The
chemical and physical properties than the
particles are so minute that they can penesame material composed of larger structures.
trate even the tiniest body cells. As recent
Materials which are magnetically conductive
history has taught us, a catastrophe like the
or electroconductive lose this characteristic
application of asbestos and the cancerous
when reduced to nanoparticles; others which
effect of miniscule asbestos particles in
remain hard when used in large chunks
the lungs was not perceived until very late.
might melt or react with other materials
Therefore, Mädler and his team also make
when reduced to nanoparticles. NanopartiIn connection with research on nanoparti- a point of exploring the interactions at the
cles make it possible to produce completely
interface between nanomaterial and biology.
cles, Mädler closely interacts with many of
new kinds of materials, many of which exhis colleagues and is very active in inter- and “It is of little use to observe nanoparticles in
hibit new properties. One of Lutz Mädler’s
isolation. Rather, we have to take the spemost notable research accomplishments was cross-departmental cooperation at Bremen
cific individual surroundings into account
University. For instance, in cooperation
the development of a cost-efficient process
and investigate the impact of nanopraticles
by means of which both the growth of nano- with the Bremen Center for Computational
on their environment. Our research findings
Materials Science (BCCMS) it is possible
particles as well as their chemical-physical
have shown it is the specific environment
to create computer simulation and to model
properties can be selectively controlled –
flame spray pyrolysis. In addition to this, the the properties of nanostructures – even down that determines whether nanoparticles break
up or not.” Together with eight other researnew process makes it possible to produce na- to the atomic level. “Together with our colchers he recently had an article published in
leagues from BCCMS we are even better
noparticles not only on the basis of carbon,
the renowned journal Nature Materials, in
equipped to explore how different nanosilicon and titanium, but also from virtually
which a strategy for research into nano-biostructures of materials impact on the chaany other element of the periodic system.
racteristics of later applications”, the process interactions is outlined. In this field, research
is still in its infancy – the Bremen research
engineer elucidates. Mädler is also excited
How does the process work? Inside a
scientist is right there at the very outset.
about the possibility of being able to “look
high-temperature reactor, the raw material
is exposed to a flame with a temperature of
up to 3,000°C. The nanoparticles are created by processes of collision, sintering and
coalescence, resulting in crystalline, granular
or powdery substances. “By careful control
of temperature and residence time, we are
able to interrupt the growth process of the
particles at any stage. In this way we can
Universität Bremen, Fachbereich Produktionstechnik
produce tailor made nanoparticles to suit
und Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT)
different purposes”, Lutz Mädler explains.
Prof. Dr.-Ing. Lutz Mädler
Once the raw material has been formulated
Tel. (+49) 0421 / 218-7737
it becomes possible to produce virtually any
E-Mail: [email protected]
required system from a plurality of compowww.iwt-bremen.de/verfahrenstechnik.html
nents, or for multilayered composite nanoparticles to be embedded in carrier materials.
When the process was developed some
time ago, industry was quick to recognise its
potential: Corresponding equipment is already on the market. The chemical and pharmaceutical industries are particularly interested
in Mädler’s research. In 2009 the Society for
Chemical Engineering and Biotechnology
awarded the Bremen professor a prize
endowed with 20,000 euros for his “outstanding achievement in the production of nanoparticles by spray pyrolysis”.
- 23 -
vorgestellt
what's new
Das
Ökosystem
im Blick
Das Ökosystem der Erde ist längst an seine Grenzen
gekommen. Jedes Jahr werden Millionen Tonnen
Schadstoffe in Luft, Erde und Wasser eingebracht.
Das hat vielschichtige Auswirkungen. Einerseits
verschwinden Pflanzen und Tiere – die Artenvielfalt
nimmt ab. Anderorts gibt es Phänomene wie
Überdüngung und verstärktes Wachstum, und
Lebewesen siedeln sich in Gegenden an, in denen sie
bislang nicht vorkamen. Wie sich die Beziehungen
der Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt
gestalten, wird auch an der Universität Bremen
erforscht – im Institut für Ökologie (Ecology).
Im Fachbereich Biologie/Chemie haben
sich drei Arbeitsgruppen zu diesem Institut
zusammengeschlossen: Die Allgemeine und
Theoretische Ökologie (Leitung Professorin Juliane Filser), die Vegetationsökologie
und Naturschutzbiologie (Professor Martin
Diekmann) sowie die Populations- und
Evolutionsökologie (Professor Thomas
Hoffmeister). „Alle drei Arbeitsgruppen, die
natürlich jeweils Verbindungen zu weiteren
Forschungseinrichtungen haben, eint das
Interesse an der Ökologie. Jede forscht zu
speziellen Fragestellungen. Gleichzeitig sind
die Zusammenarbeit und der Austausch sehr
eng – vor allem in der Lehre“, so Martin
Diekmann, derzeit Sprecher des Instituts.
Unsere Absolventen sollen später in der
Lage sein, sich überall auf dem internationalen Markt zu bewerben oder erfolgreich
promovieren zu können“, so Diekmann.
Denn lernen kann man Ökologie im Fachbereich Biologie/Chemie an eben diesem
Institut: Im englischsprachigen Studiengang
„Ecology“ können maximal 20 Studierende
ihren Mastertitel in Ökologie erwerben.
„Unser Ziel ist, die Master-Studierenden
mit ausgezeichnetem ökologischem Wissen
auszustatten, das einen hohen Praxisbezug
hat. Wo immer es geht, koppeln wir Masterarbeiten an konkrete Forschungsprojekte.
Welche Folgen hat der Stickstoffeintrag?
- 24 -
Die Forschung der drei Institutsteile dreht
sich um konkrete Fragestellungen aus Natur
und Umwelt. Die Ökologie untersucht als
Teildisziplin der Biologie die Beziehungen
zwischen Pflanzen, Tieren und ihrer Umwelt.
Die teilweise erschreckenden Erkenntnisse
über die Konsequenzen des globalen Wachstums und der Umweltverschmutzung haben
dazu geführt, dass der Begriff Ökologie
heute auch stark mit Umwelt- und Naturschutz verbunden wird.
Ein Beispiel für die wissenschaftliche
Arbeit ist ein von der Europäischen Union
gefördertes Projekt, das in Deutschland von
Martin Diekmann geleitet wird und sich
mit den Folgen der starken Stickstoff-Einbringung in unsere Ökosysteme beschäftigt.
„Wir untersuchen konkret, welchen Einfluss
das in Nordwesteuropa auf die Artenvielfalt
auf Wiesen und Weiden hat“, erläutert der
Hochschulleiter. „Dort, wo beispielsweise
Landwirte sehr intensiv düngen, hat es große
Veränderungen gegeben – nachweisbar
etwa in Deutschland, den Niederlanden
und Belgien, wo bereits viele Pflanzenarten
verschwunden sind.“
Kollege Thomas Hoffmeister erforscht
unter anderem, wie man Parasitoide zur
biologischen Schädlingsbekämpfung nutzen kann. Denn einige dieser Parasitoiden
zerstören die Eier von Insektenlarven, die
sonst im ausgewachsenen Zustand an Pflanzen herumknabbern würden. Juliane Filser
wiederum interessiert sich dafür, ob neue
Technologien oder Stoffe – beispielsweise
Nanopartikel – Ökosysteme gefährden können. Ihr besonderes Augenmerk liegt dabei
auf den Bodenorganismen.
vorgestellt
what's new
Our Ecosystem under the Microscope
The earth’s ecosystem has
come up against its limits.
Every year millions of tonnes
of pollutants are released into
the air, the soil and the seas,
with dire consequences for our
planet. On the one hand, plants
and animals are disappearing
– biodiversity is in decline.
Elsewhere we are witnessing
phenomena such as overfertilisation, rampant economic
growth, and organisms
invading areas where they do
not belong. The relationships
of organisms among each other
and in interaction with their
environment is the subject
of research at the Institute of
Ecology – Bremen University.
The Institute results from the amalgamation of three research groups within the
department of Biology and Chemistry: The
group for General and Theoretical Ecology
(led by Professor Juliane Filser), the group
for Vegetation Ecology and Conservation
Biology (led by Professor Martin Diekmann)
as well as the group for Population and Evolutionary Ecology (led by Professor Thomas
Hoffmeister). “All three research groups are
united in their interest for ecology, although
they obviously also have connections to
other research areas. Each investigates specific problems. At the same time, though, collaboration and communication are extremely
close – especially in the area of teaching”,
says Martin Diekmann, Institute spokesman.
At the Institute of Ecology, students of
biology have the opportunity to learn all
about the Earth’s ecology. For instance, the
Masters Programme ‘Ecology’, which is
delivered in English and caters for a maximum number of 20 students. “It is our aim
to train the Masters students to a degree of
excellence in the field of ecology, placing
a strong focus on the practical component.
Wherever possible, we link up Masters’
dissertations with concrete research projects.
Our graduates should later be in a position
to apply anywhere on the international job
market or to successfully complete a PhD
programme”, says Diekmann.
The research carried out by the Institute’s
three divisions is predominantly concerned
with concrete problems regarding nature and
Foto oben: Arnika oder Bergwohlverleih
(Arnica montana) – ein Indikator für mageres, aber artenreiches Grünland.
Top photo: Arnica, or mountain tobacco
(Arnica montana) – at home in sparse but
highly diverse grasslands.
the environment. As a subdivision of biology, ecology examines the relationships between plants, animals and their environment.
The partially alarming insights regarding the
consequences of global economic growth
and subsequently high levels of pollution
have today made the word ‘ecology’ almost
synonymous with environmental protection.
What are the consequences of nitrogen
deposition?
One example of the scientific research
carried out at the Institute is a project funded
by the European Union: Lead scientist in
Germany is Martin Diekmann. The project
focuses on the repercussions of high nitrogen inputs on our ecosystems. “To be exact,
we are investigating the consequences for
the biodiversity of grasslands and pastures
in north-western Europe”, he explains. “For
instance, there have been dramatic changes
in agricultural regions due to intensive
fertilisation of the soil. This is verifiable in
Germany, the Netherlands and Belgium,
where many plant species have already
disappeared.”
His colleague Thomas Hoffmeister is
examining how to best use parasites for pest
control. Certain parasites destroy the eggs
of insect larvae, which in their adult phase
would nibble at the plant. Juliane Filser, for
her part, is interested in finding out whether
new technologies or substances such as nanoparticles may pose a threat to ecosystems.
Her research focus is on soil organisms.
Institut für Ökologie
Fachbereich Biologie/Chemie
Prof. Dr. Martin Diekmann (Sprecher)
Tel. (+49) 0421/218-62920
[email protected]
www.ecology.uni-bremen.de
- 25 -
kontakte / impressum
contacts / imprint
UniTransfer
UniTransfer
UniTransfer ist Ihr Ansprechpartner für den
Wissens- und Technologietransfer. Wenn
Sie wissenschaftliche Leistungen der
Universität in Anspruch nehmen wollen,
hilft Ihnen UniTransfer bei der Kontaktaufnahme zu Forschern und Einrichtungen.
Ob Sie Fachleute zur Lösung Ihrer Probleme suchen, Gutachten erstellen lassen,
Labore und Einrichtungen der Universität
nutzen wollen oder Referenten für Weiterbildungsveranstaltungen suchen:
UniTransfer ist die richtige Adresse.
UniTransfer is the contact office for the
transfer of research results. If you wish
to take advantage of the science-related
services provided by the University, UniTransfer will provide assistance in making
contacts with the appropriate research
personnel and facilities. No matter
whether you require specialists to solve
your particular problem, an expert opinion,
or the use of the laboratories and facilities
belonging to the University or lecturers for
vocational training courses, UniTransfer
are the people to contact.
Telefon (+49) 0421/218-60334
E-Mail: [email protected]
www.unitransfer.uni-bremen.de
International Office
The International Office provides assistance to students and scholars from all
over the world wishing to make contacts
with the University. Furthermore, this office
is also able to arrange foreign contacts. No
matter whether you are planning to study
in Bremen, or are a visiting scholars working with other colleagues, or if you simply
wish to obtain information about exchange
programmes, this is the office to contact.
International Office
Das International Office hilft Studierenden und Wissenschaftlern aus aller Welt
bei Ihren Kontakten mit der Universität
Bremen und vermittelt deutschen Interessenten Kontakte ins Ausland. Ob Sie einen
Studienaufenthalt in Bremen planen, als
Gastwissenschaftler mit Kollegen tätig
sind oder sich über Austauschprogramme
informieren möchten - hier sind Sie richtig.
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Pressestelle
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der Universität Bremen zuständig. Hier
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sondern auch die interne Universitäts-Zeitung, unser Forschungsmagazin „Impulse“, unseren Veranstaltungskalender und
mehr. Über das komplette Informationsangebot informiert Sie die WWW-Seite der
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den beiden Konrektoren für Forschung,
Lehre und Internationale Angelegenheiten
sowie dem Kanzler entscheidet über die
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Text S. 18: Eberhard Scholz
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Suva [S. 3], IWT [S. 4], panolife [S. 4],
NASA [S. 5,6], ZARM [S. 7], Martin
Jakobsson [S. 9], Harald Rehling [S. 10],
Rolf Tippkötter [S. 18/19], Lutz Mädler
[S. 20], Colombo Chiacci [S. 22], BASF
[S. 23], Martin Diekmann [S. 24/25]
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