Der beste Effekt ist Helge selbst - Vogtland

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Der beste Effekt ist Helge selbst - Vogtland
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Der beste Effekt ist Helge selbst
Zwickau – „Buxe voll“ –
und jeder denkt an „Hose voll“. Traditionsgemäß „die Bude voll“ war beim Helge
Schneider-Konzert am Freitag die Zwickauer Stadthalle.
3000 Besucher feierten den Multiinstrumentalisten, die wohl lustigste Bühnenfigur des Landes,
die wie keiner den Impro-Charakter des Jazz auf den Humor überträgt. Wie versprochen
brachte der Mühlheimer alte Hits frisch verpackt und auch viel Neues mit an die Mulde. Nach
„Texas“ und „Telefonmann“ gab es Klamauk jenseits der Grenzen schöngeistigen Witzes: Er
habe im Gegensatz zu manch anderem im Lande sogar zwei echte Doktoren – einen Zahnarzt
und einen Internisten. Letzterer sei sogar so intern, er stehe nicht mal im Telefonbuch.
Es folgt das Lied vom Schönheits-Chirurgen aus Banania, ehe der Klavierspieler des Jahres 2008
100 000 Rosen verschenkt. Nach dem Katzeklo-Klassiker will das Publikum mehr. Doch der
große Meister enttäuscht seine Fans: „Ich mache keine Hörerwünsche!“ Stattdessen kommt er
mit der Gitarre leicht asiatisch, bringt Helge eine Improvisation aus seinem Lieblingsrestaurant
„Am Mekong“, wo Sigrid und ihr Mann typisch deutsch ein Jägerschnitzel bestellen. Der
57-Jährige nimmt den Wörtern ihren Sinn, gibt ihnen einen neuen – wann und wie, weiß nur er,
oder auch nicht. Das Publikum dankt es ihm mit tosendem Beifall und anfeuernden
Zwischenrufen. Und der Meister weiß, der beste Effekt ist und bleibt immer noch er selbst.
Selbstverständlich hat er auch wieder Gäste dabei: Udo Jürgens und Joe Cocker, der Einfachheit
halber im Helge selbst versteckt. Schneider, diesmal als gut gekleideter Mann im Zwirn auf der
Bühne, brilliert wie gewohnt mit phasenweise unfassbarem Gesichtsausdruck aber frischer
Frisur, faselt, tönt sprach-entartet und lässt sich zwischen locker gespielten Jazz-Standards Tee
und Wasser reichen. Als Höhepunkte können dabei durchaus „Der Meisenmann“ mit spontanen
Texten a la Schneider und „Jonny Claus“ und seine dramatisch vorgetragenen
Tagebuch-Einträge der Nordpolexpedition gewertet werden. Mit 16 Jahren trennten sich Helge
und sein Gymnasium im gegenseitigen Einvernehmen. Nach 90 Minuten trennt er sich diesmal
mit seiner fantastischen Band, Tanzakademiker Sergej Gleitmann und Teekoch Bodo vom
tobenden Hallenrund mit dem Versprechen: „Ich komm ja wieder!“ uhe
2011-03-14