Digital Imaging - Medienengineering Wiki
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Projektarbeit zur Vorlesung Digital Imaging Ein Projekt von: Serhiy Kozhevnikov - 732378 Jan Schaumkessel - 130516 Michael Winkelmann - 738901 Universität Potsdam WS 2009/2010 Inhalt 1. 2. 3. 4. 5. Einleitung Konzeption Umsetzung Diskussion und Fazit Anhang: Storyboard und Unterteilung des Musikstücks 0. Abstract Dieses Dokument beschreibt die Planung sowie die Durchführung des Projekts „The Future Sound Of Berlin - Sleepless“. Für das Seminar „Digital Imaging“ wurde ein Musikvideo angefertigt, welches von den drei Gruppenmitgliedern selbständig entworfen und realisiert wurde. Hierbei kamen verschiedene Werkzeuge (z.B. Adobe Premiere CS3) und Arbeitstechniken zum Einsatz. Das Ziel, ein Musikvideo zu verwirklichen, wurde erreicht. Das produzierte Musikvideo kann als Endversion auch bei den Videoportalen „Youtube“ und „Vimeo“ gefunden werden. 1. Einleitung Im Rahmen der Vorlesung „Digital Imaging“ wurde ein Musikvideo zu einem Musikstück erstellt. Ein Mitglied der Gruppe hat es zuvor selbst komponiert und produziert. Das Musikstück steht unter der CreativeCommons-Lizenz und kann deshalb unentgeltlich verwendet und kopiert werden. Das Album kann unter folgender Adresse kostenlos heruntergeladen werden (MP3/320kbps): http://tinyurl.com/TheFutureSoundOfBerlin Das Lied, welches für dieses Projekt verwendet wurde, heißt „Sleepless“. Es ist der elektronischen Musik zuzuordnen, wobei ein elektronisches Schlagzeug, Umgebungsgeräusche (z.B. Gewitterklänge), gesampelte Streicher und Bläser sowie Synthesizer zum Einsatz kommen. Das Musikvideo soll die Geschichte eines Protagonisten porträtieren, welcher unter Schlaflosigkeit leidet. Dabei werden Filmaufnahmen von Berlin genutzt und Aufnahmen mit einem Schauspieler gedreht, welche die Geschichte erzählen sollen. Der Protagonist durchläuft im Video dabei mehrere Etappen. Genau wie das Musikstück, soll das Musikvideo eine Zeitspanne von den Abend- bis zu den frühen Morgenstunden (Sonnenaufgang) widerspiegeln. Es wurden mehrere Drehorte miteinbezogen, welche an das Geschehen gekoppelt sind, z.B. Nachtaufnahmen in der Friedrichstraße, Gewitteraufnahmen oder ein Sonnenaufgang, der das Ende der Nacht symbolisiert. Weiterhin wurden Zeitraffer-Aufnahmen und wenn möglich, auch Slow-Motion-Aufnahmen verwendet. Es wurde viel mit Überblendungen und schnellen Schnitten gearbeitet. Außerdem wurden mehrere verschiedene Filter genutzt, welche die Verzweiflung und Träume des Protagonisten verstärken sollen. Motiviert wurden wir zum einen dadurch, etwas Kreatives entwickeln zu können und andererseits erste Erfahrungen in den Bereichen Musik-Komponierung, Videodreh und Grundkenntnisse im Videoschnitt mit einzubeziehen und zu erweitern. Letztendlich hat die Durchführung des Projekts sehr viel Spaß bereitet und wir sind froh, das Musikvideo selbst entwickelt zu haben inklusive der Entwicklung einer Geschichte, der Inszenierung der einzelnen Szenen, des Videoschnitts und der Masterung des Videomaterials. 2. Konzeption Dieser Abschnitt beschreibt die Entstehungsgeschichte des Musikvideos von der Erstellung des Musikstücks bis zur Etablierung eines Storyboards. 2.1 Erstellen des Musikstücks Das Musikstück „Sleepless“ und alle anderen Musikstücke aus dem Album „The Future Sound of Berlin“ wurden mit Cubase SX3 sowie diversen VST-Instrumenten und einem MIDI-Keyboard komponiert. Außerdem wurden viele akustische Außenaufnahmen von Berlin und Umgebung angefertigt, die auch in die Musikstücke eingeflochten wurden. Allerdings sind die Stücke selbst nicht durch reine Komposition entstanden, sondern teilweise aus unfertigen und improvisierten Skizzen zusammengesetzt. Das Stück „Sleepless“ besteht beispielsweise aus drei solchen Skizzen, die miteinander verbunden wurden. Nachdem die Kompositionen weitgehend abgeschlossen waren, wurden die Stücke abgemischt. Als erstes wurde dafür jede MIDI-Spur des Stückes in Audiospuren umgewandelt. Dann wurde die Klangfarbe jeder Spur durch Kompressoren, Halleffekte und Equalizer angepasst. Dabei wurde, soweit es die technischen Möglichkeiten erlaubten, auf einen möglichst ausgewogenen Klang geachtet. Die Klangqualität wurde mit verschiedenen Messwerkzeugen wie dem Goniometer und dem Spektrometer begutachtet. Das Mastering wurde mit Wavelab 5 durchgeführt. Auch hier wurde mittels Kompressoren und Equalizern auf einen ausgewogenen Klang geachtet. Außerdem wurden die Stücke des Albums durch Übergänge mit einander verbunden, so dass ein kontinuierlicher Musikfluss entsteht. 2.2 Analyse des Musikstücks Um die Aufnahmen planen und später möglichst gut schneiden zu können, wurde das Musikstück zunächst musikalisch analysiert. Das Stück hat eine Länge von etwa 8:30 Minuten und lässt sich in fünf Abschnitte unterteilen, die jeweils zwei bis vier Unterabschnitte enthalten. In den einzelnen Abschnitten spielen unterschiedliche Instrumente unterschiedliche Themen, die Unterabschnitte stellen die Variationen dieser Themen dar. Den Abschnitten haben wir nach unseren Klangassoziationen Namen zugeordnet und später versucht, daraus eine Geschichte zu kreieren. Das Stück beginnt mit einem Gewittersturm. Der zweite Abschnitt soll die Nacht symbolisieren, im dritten Abschnitt endet diese und im vierten Abschnitt beginnt das Morgengrauen, das in den Sonnenaufgang im fünften Abschnitt mündet. Die genaue Unterteilung des Stückes ist im Anhang dargestellt. 2.3 Inhalt des Videos Das Musikvideo erzählt die Geschichte eines von Schlaflosigkeit und Albträumen geplagten Mannes. Dies soll jedoch nur eine grobe Rahmenhandlung darstellen, da wir noch nicht genau wussten, welche Aufnahmen wir machen und wie diese genau aussehen werden. Leichte Abweichungen von der nun folgenden Beschreibung sind daher sehr wahrscheinlich. Am Anfang des Stückes bricht gerade die Nacht herein und es tobt ein Gewitter. Dieses Gewitter symbolisiert die Angstzustände unseres Protagonisten. Im zweiten Teil des Intros sieht man einen Mann, welcher in einem dunklen Raum auf einem Stuhl sitzt und schläft. Der zweite Abschnitt schildert das Aufwachen und Umherirren des Mannes und zeigt Erinnerungen seines Traumes, welche durch kurze Einblendungen realisiert werden. Danach verlässt er das Gebäude und treibt ziellos in der Stadt (Berlin) umher. Hierbei werden erst dunkle Gänge gezeigt, um dann später im Kontrast dazu die Hektik der Großstadt einzufangen. Realisiert wird das durch ein Zeitraffervideo der belebten Friedrichstraße. Im dritten Abschnitt endet die Nacht, es werden langsame, wenig bewegte Szenen gezeigt. Danach sieht man den Protagonisten durch die Stadt spazieren, verschiedene Elemente werden dabei aufgenommen, z.B. Wasserspiegelungen, Spaziergang an der Spree und ein Blitz, der in Zeitlupe aufgenommen wurde. Realisiert wird das erst durch hektische Szenen der Friedrichstraße, welche im Zeitraffer ablaufen. Im weiteren Verlauf werden Aufnahmen vom Alexanderplatz gezeigt, sowie Bilder über den Dächern von Berlin. Langsam sieht man die Sonne aufgehen. Jetzt, im fünften Abschnitt, setzt das Morgengrauen ein. Wohingegen man am Anfang noch einen schnellen Beat hört,verschwindet dieser abrupt, die Streicher spielen eine neue Melodie, die Übergänge gestalten sich langsamer und die Bewegungen werden weniger hektisch; der Übergang von der Nacht zum Tag erfolgt. Im letzten Teil ist der Tag angebrochen, eine neue Hoffnung für den Protagonisten lässt sich daraus ableiten. Bildtechnisch wird das durch das ruhige Szenen vom Dach in der Frankfurter Allee sowie durch Aufnahmen aus dem Inneren des Gebäudes symbolisiert. Zum Ende des Musikvideos wird noch einmal der auf dem Stuhl sitzende Protagonist gezeigt. Das Bild wird nach Schwarz überblendet und die es werden die Namen der Mitwirkenden gezeigt. 2.4 Planung der Aufnahmen Nachdem wir uns eine grobe Rahmengeschichte für das Musikstück erdacht hatten, ging es daran, einen Plan für geeignete Drehorte, Bildmotive sowie die passende Ausrüstung anzufertigen. Als Aufnahmegerät stand uns eine JVC Everio GZ-MG 131 zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen einfach zu bedienenden HDD/SD Camcorder mit leistungsfähigem 34-fachen optischem Zoom und 30 GB-Festplatte für bis zu 37,5 Stunden Langzeitaufnahme. Einer der Hauptgründe war, dass wir dadurch viele Langzeitaufnahmen realisieren konnten, die wir z.B. vor unsere Schlußszene am Alexanderplatz verwendet haben. Als Hauptdrehort fungierte ein verlassenes Krankenhaus im Norden von Berlin. Hier sollten alle Innenaufnahmen gedreht werden. Da das Krankenhaus schon einige Zeit leer stand, versprühte es einen morbiden Charme, welcher gut zu unserer Geschichte eines von Albträumen geplagten Mannes passte. Wie in Punkt 2.3 beschrieben, benötigten wir auch Aufnahmen, welche Hektik und Leben symbolisieren sollten. Hierzu passte unserer Meinung nichts besseres als die viel befahrene und stark Fußgänger frequentierte Friedrichstraße. Des weiteren entschlossen wir uns für folgende Drehorte: • Alexanderplatz (Tagesaufnahmen) • Dachaufnahmen Frankfurter Allee (Morgengrauen) • allgemeine Stadtaufnahmen (um die Reise des Protagonisten zu symbolisieren) • Sonnenaufgangs- und Untergangsaufnahmen an der Spree • Wasserspiegelungen und Mondmotiv (für ruhige Passagen) Da auch noch Gewitteraufnahmen miteinbezogen werden sollten, diese aber zur Durchführung Anfang November nicht getätigt werden konnten, wählten wir als Alternative das Videoportal: http://vimeo.com/ Dort suchten wir geeignete Motive aus und importierten sie für unser Projekt. 2.5 Benötigte Software Für das Projekt wurde folgende Software eingesetzt: • Cubase SX3, Wavelab 5 für die Erstellung des Musikstücks • Adobe Premiere CS3 zum Schneiden des Videos • Adobe After Effects CS3 Nacharbeiten des Videos • Adobe Photoshop CS3 Die für die Erstellung des Musikstücks benötigte Software (Cubase, Wavelab) wird in diesem Dokument nicht näher beleuchtet. 2.5.1 Adobe Premiere CS3 Adobe Premiere ist ein komfortables und professionelles Bearbeitungs- und Schnittprogramm für Videos, das bei der Aufnahme, Bearbeitung und Ausgabe von Filmmaterial für DVD, Web und mobile Endgeräte behilflich ist. Zum Umfang des Programms gehören viele Effekte und Filter, sowie alle notwendigen Bearbeitungswerkzeuge. Wir haben Adobe Premiere CS3 zum Schneiden der Videos benutzt. Der Grund, warum wir uns für Premiere entschieden haben, ist, dass wir einerseits schon Vorkenntnisse in diesem Bereich hatten und andererseits diese Kenntnisse in der Vorlesung „Digital Imaging“ erweitern konnten. In diesem Projekt wurde es eingesetzt um zusätzliche Effekte wie Slow-Motion, Ghosting oder Bewegungsunschärfe zu etablieren. Eine genaue Beschreibung wie diese Effekte eingesetzt wurden, liefert Abschnitt 3.6. 2.5.2 Adobe After Effects CS3 After Effects ist eine Compositing- und Animationssoftware, mit der sich Videos auch nachbereiten lassen. Dank seiner Sammlung von Tools erreicht man fast unbegrenzte Möglichkeiten und außergewöhnliche Präzision. Exzellente Integration mit anderen Adobe-Programmen wie Premiere, Photoshop, Illustrator, erlauben, effektiv zu arbeiten und professionelle Ergebnisse zu erzielen. After Effects ist eine zusätzliche Unterstützung für den Pfad der Zeit und der Stabilität, verstärkte Keying und Verzerrung-Tools, und mehr als 30 zusätzliche visuelle Effekte, Partikelsysteme, Automobil-und Netzwerk-Rendering, 16-Bit Farbtiefe pro Kanal, der Kanal-und 3D-MotionTracking. 2.5.3 Adobe Photoshop CS3 Adobe Photoshop CS3 ist eine Software für die professionelle Bildbearbeitung und Fotoretusche, ein unentbehrliches Tool bei der Bildbearbeitung. Die Funktionen von Adobe Photoshop CS3 ermöglichen eine individuell abgestimmte Bildbearbeitung, so dass man äußerst kreativ arbeiten kann, weil man über eine große Auswahl an effektiven Tools verfügt. Wir haben es verwendet, um die Titel- und Namenseinblendungen zu verwirklichen. Auch das Bild auf der Titelseite dieser Dokumentation wurde mit Photoshop erstellt. Eine genaue Beschreibung erfolgt in Abschnitt 3.9. 2.6 Arbeitsablauf Folgende Arbeitsschritte wurden durchgeführt: 0. Erstellen des Musikstückes 1. Ideen sammeln 2. Geschichte für Musikvideo entwickeln 3. Planung der Aufnahmen (Drehorte und Bildmotive, Wahl der Kamera) 4. Drehen der Videos 5. Sortieren des Rohmaterials sowie Erstellung eines Storyboards 6. Bearbeitung (Schneiden, Bildstabilisierung, Effekte einfügen, Farbanpassung und DeInterlacing) 7. Verfassen dieser Dokumentation Aufgabenverteilung: Die Verteilung der Last in so einem Projekt ist recht kompliziert, zumal man dazu neigt, demokratische Entscheidungen fällen zu wollen, was bei Materialanforderungen dieser Größenordnung leicht hemmen kann. Tatsächlich war die Koordination im Vorfeld eine unser größten Sorgen, die sich aber, wohl auch dank der Entscheidung für das Wiki, als völlig unbegründet herausstellte. Die Aufgabeverteilung klappte bis auf einzelne Fälle hervorragend und meist griffen die sogar die Vorlieben und Wünsche, wer was machen wollte, wunderbar ineinander. Auch die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder ergänzten sich wunderbar, was im Endeffekt zu folgender Verteilung der Arbeit führte: Serhiy Kozhevnikov: Videodreh, Schneiden der Videos, Recherche Jan Schaumkessel: Videodreh, Schneiden der Videos, Dokumentation Michael Winkelmann: Erstellung des Musikstücks, Schneiden der Videos, Nachbearbeitung Mit dieser Aufteilung waren wir alle gleichmäßig beschäftigt und nach unseren Fähigkeiten ausgelastet. Durch diese homogene Arbeit entstanden viele ineinander greifende Prozesse problemlos und schnell. 3. Umsetzung des Projekts Dieser Abschnitt schildert wie wir die Videos aufgenommen und ein geeignetes Storyboard entwickelt haben. Weiterhin wird erläutert, welche Effekte hinzugefügt wurden, was geschnitten wurde und wie das benötigte De-Interlacing durchgeführt wurde. 3.1 Aufnehmen der Videos Die meiste Zeit in unserem Projekt nahm das Drehen der Videos in Anspruch. Bei unseren Ideenfindungsgesprächen hatten wir uns grob überlegt, wo und was wir drehen wollen. Außerdem brauchten wir genügend Material, um ein zufriedenstellendes Ergebnis für ein ca. 8:30 Minuten dauerndes Stück zu gewährleisten. Mit der oben genannten Kamera JVC Everio GZ-MG 131 und einem Stativ gerüstet, starteten wir unsere Aufnahmen. Als Protagonist konnten wir einen Bekannten gewinnen, der schon etwas Dreherfahrung mit einbringen konnte. Als Hauptdrehort erwählten wir die Heilanstalten in Berlin-Buch. Sie boten für unseren Zweck eine perfekte Kulisse, da wir hier viele alte, heruntergekommene Räume, Gänge und Orte vorfanden, welche einen angemessenen Hintergrund für unsere Geschichte lieferten. Der Beginn der Dreharbeiten gestaltete sich schwierig, da wir kaum Erfahrungen auf diesem Gebiet hatten. Im Laufe der Zeit verschwand dieses Handicap langsam und wir konnten uns mehr auf die Aufnahmen konzentrieren. Wir mussten in der Anstalt viele Nachtaufnahmen vornehmen, da sie für die Traumsequenzen verwendet werden sollten. Als weiterer Hauptdrehort empfahl sich die Friedrichstraße, sie bildete den perfekten Gegenpol zu den monotonen Aufnahmen in der Heilanstalt. Hier sollten vor allem die hektischen Szenen entstehen, welche im Kontrast zur Einsamkeit des Protagonisten stehen sollten. Hierbei positionierten wir unseren Darsteller auf einer Kreuzung und starteten eine Langzeitaufnahme, die wir später als Zeitraffer verwendeten. Weiterhin ließen wir den Darsteller durch die Friedrichstraße laufen und nahmen das Geschehen aus der Verfolgungsperspektive auf. Der dritte große Handlungsort war die Frankfurter Allee. Hier entstanden Dachaufnahmen sowie diverse Sonnenaufgangsmontagen. Die weiteren Aufnahmen gestalteten sich einfacher, da wir sicherer im Umgang mit der Kamera wurden und so leichter zu wünschenswerten Ergebnissen kamen. Die kompletten Videoaufnahmen können Sie der beigelegten DVD „Rohmaterial“ entnehmen. Letztendlich haben wir die Aufnahmen erfolgreich gemeistert und zusammen fast 2,5 Stunden Rohmaterial angefertigt. Alle Aufnahmen wurden selbst angefertigt, außer der in 2.4 erwähnten Gewittervideos. 3.2 Sortieren der Aufnahmen Um eine bessere Übersicht über unsere Aufnahmen zu erreichen, haben wir jedes Video benannt und einem Thema (Ort) zugeordnet, z.B. „Anstalt – dunkler Raum“ im Bereich „Anstalt – Ruine“. Das ermöglichte uns unproblematisch und schnell auf unsere Ressourcen rückgreifen zu können. Die genaue Struktur können sie bei der schon unter Punkt 3.2 erwähnten DVD einsehen. 3.3 Entwickeln eines Storyboards Nachdem alle Aufnahmen vorhanden waren, entwarfen wir ein Storyboard für unser Projekt. Jedes Hauptthema (Gewitter, Nacht, Mondlicht, Dämmerung, Erwachen) wurde in mehrere Unterabschnitte aufgeteilt. Das diente zum einen dazu, an einzelne Teammitglieder kurze Schnittaufgaben zu delegieren sowie eine effiziente Übersicht zu entwerfen, um das Musikvideo zu schneiden, dabei war es eine große Hilfe, das Rohmaterial vorher geordnet zu haben (siehe Punkt 3.2). Das Storyboard finden Sie im Anhang dieses Dokuments. 3.4 Schneiden der Videos Das Schneiden der Videos wurde mit Adobe Premiere CS3 angefertigt. Anhand des in 3.3 vorgestellten Storyboards konnten relativ unkompliziert die einzelnen Szenen zusammengefügt werden. Als erstes wurden die einzelnen Videos mit dem Tool „Rasierklinge“ in mehrere Bereiche aufgeteilt, um schnelle Schnitte zu ermöglichen. Abb. 1 Adobe Premiere Abbildung 1 zeigt einen Ausschnitt von Adobe Premiere, indem gerade ein Teil des Videos geschnitten wird. Der linke Bereich umfasst alle für dieses Projekt benötigten Medien, wie Videos und Audiodokumente. Unten sieht man den Schnittbereich, in dem die Tonspur abgelegt ist sowie Videodaten, die beliebig angeordnet werden können. Rechts daneben befinden sich die Tools, wie z.B. die schon erwähnte Rasierklinge. Die oberen beiden Fenster zeigen Videos, die dort abgespielt und angepasst werden können. Das linke Fenster zeigt das Rohmaterial, wohingegen rechts das Ergebnis zu sehen ist. 3.5 Bildstabilisierung Nachdem die Aufnahmen zusammengeschnitten wurden, wurde zunächst eine Bildstabilisierung vorgenommen. 3.6 Effekte Manche Aufnahmen, wie die in der Friedrichstraße oder am Alexanderplatz mit einem Stativ aufgenommenen, lassen sich im Zeitraffer abspielen. Dies lässt sich besonders bei den Szenen im Abschnitt 4, in denen ein schneller Beat vorkommt, wirkungsvoll einsetzen. Dazu wurden Teile des Videos mit 16-30facher Geschwindigkeit abgespielt. Abb. 2 – Premiere Effekte Slow-Motion-Effekte lassen sich am besten mit Aufnahmen realisieren, die mit mehr als 50 Vollbilder pro Sekunde aufgezeichnet wurden, denn die Videos müssen langsamer abgespielt werden. Für ein mit halber Geschwindigkeit werden beispielsweise 50 Vollbilder pro Sekunde benötigt, um ein ruckelfreies Abspielen des Videos zu ermöglichen. Unsere Kamera schaffte jedoch nur 25 Vollbilder pro Sekunde, und so sind Slow-Motion-Effekte nur begrenzt einsetzbar. Das Ruckeln der Szenen kann jedoch auch ein gewünschter künstlerischer Effekt sein. Wir haben die Slow-Motion-Effekte besonders bei den Abschnitten eingesetzt, in denen kein Beat zu hören ist. Abb. 3 - Ghosting Ghosting (oder auch Bewegungsunschärfe) lässt sich mit den Slow-Motion-Aufnahmen kombinieren. Im Bild (Abb. 3)oben ist ein solcher Ghosting-Effekt dargestellt. 3.7 Farbanpassungen Da viele Aufnahmen in unterschiedlichen Aufnahmesituation (am Tag, in der Nacht, unterschiedliche Aufnahmeorte) aufgenommen wurden und das Video nicht einheitlich gefärbt aussieht, müssen noch ein paar Farbanpassungen vorgenommen werden. In der Heilanstalt waren die Lichtverhältnisse sehr unterschiedlich, wodurch die manche Videos extrem dunkel und andere extrem hell erscheinen. Dies wurde in Adobe Premiere durch die Effekte „Helligkeit/Kontrast“ entsprechend korrigiert. Außerdem passte die Farbe bei manchen Videos nicht mit anderen Videos zusammen. Mit den Effekten „Farbkorrektur“, „Farbkorrektur (HLS)“ und „Einfärben“ wurde auch dies angepasst. Bei einigen Szenen aus der Heilanstalt wurde außerdem noch eine Art Sepia-Filter verwendet und hohe Kontrastwerte eingestellt, wodurch die Aufnahmen einen gruseligeren und abstrakteren Charakter bekommen. 3.8 Motion Compensation Die Bewegungskompensation wurde mit AfterEffects durchgeführt. Dazu wurde zunächst das geschnittene und mit Effekten versehene Video in Premiere in bestmöglicher Qualität gerendert und dann in AfterEffects importiert. Bewegungskompensation kam vor allem bei den Sonnenuntergangs- und Dachszenen zu Einsatz. 3.9 Titeleinblendung Die Titel, d.h. die Namen von den Mitwirkenden und ähnliche eingeblendete Informationen wurden zunächst in Photoshop als Bilddatei angefertigt. Anschließend wurden diese in AfterEffects in die Komposition eingefügt. 3.10 De-Interlacing Unsere Kamera unterstützte nur Halbbilder. Wenn das Video bei YouTube veröffentlicht und auf DVD gebrannt werden soll, müssen diese Halbbilder in Vollbilder umgewandelt werden. Dazu ist ein De-Interlacing erforderlich. Weil unsere Aufnahmen im Interlaced- und nicht im ProgressiveModus aufgenommen wurden und die Videos ja im Internet und auf DVD veröffentlicht werden sollen, muss die geschnittene Videosequenz deinterlaced werden. Dieses De-Interlacing übernahm AfterEffects automatisch. 4. Probleme/Fazit Trotz all der Dinge, die wunderbar geklappt haben, hatten wir natürlich auch mit Problemen zu kämpfen. Jedoch waren darunter keine schwerwiegenden, die man bei einem solchen Projekt nicht erwartet hätte. Die Palette reichte dabei von technischen Problemen, die in der Einarbeitungsphase mit den entsprechenden Werkzeugen auftraten bis hin zu „banalen“ Problemen bei den Aufnahmen einiger Videos, bei denen das Wetter nicht mitspielte. Weiterhin mussten wir unser Rohmaterial erstmal umbenennen, da die Ursprungsdateien der Kamera nur im „Mod“ Format vorlagen und so nicht in Premiere bearbeitet werden konnten. Da unsere Kamera nur Halbbilder unterstützte musste noch ein De-Interlacing durchgeführt werden. Außerdem waren einige Aufnahmen verwackelt, so dass eine Bildstabilisierung erfolgte. Ein neues Projekt dieser Art würde uns sicher jetzt schneller von der Hand gehen und auch an einigen Ecken besser aussehen und „eleganter“ produziert werden, aber dafür haben wir das Projekt ja gemacht. Insofern sind wir selber mit dem Ergebnis zufrieden und wissen sicher jeder für sich, was genau er bei einem ähnlichen Projekt anders/besser machen würde. Die gesteckten Ziele (Entwicklung eines eigenen Musikvideos) haben wir jedenfalls erreicht und ein Projekt produziert, hinter dem wir alle stehen können. Letztendlich haben wir alle Medien selbst produziert und sind stolz auf das Ergebnis. . 5 Anhang