Sylter Bestseller
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Sylter Bestseller
4 der hotelier 04. November 2006 Sylter Bestseller Ein Fels in der Brandung: Das Hotel Stadt Hamburg in Westerland auf Sylt hat sich über die Grenzen der Insel hinaus als 5-Sterne-Haus positioniert. Kontinuierliche Investitionen bescheren dem Inhaberpaar Moni und Harald Hentzschel stetig wachsende Umsatzzahlen. Die beiden leiten den mehr als 125 Jahre alten Familienbetrieb gemeinsam mit Direktor Bernd Knochenhauer in dritter Generation. Von Elke Birke er meist aus Westen kommende Wind lässt den golden schimmernden Strandhafer auf den Dünen tanzen, treibt weiße Schafwölkchen vor sich her. Auf verschneiten Dünen verführt ein Strandkorb in der Abendsonne zum Träumen: Harald Hentzschel, Besitzer des edlen 5-Sterne-Domizils Hotel Stadt Hamburg in Westerland auf Sylt, hat viele solcher malerischen Impressionen mit seiner Ka- D burg“ hebt sich wohltuend von den bunten Reklameschildern der Boutiquen und den Lokalen ab. Hanseatisch eben – man zeigt nicht nach außen, was man innen hat. Gleich in der kleinen Eingangshalle betritt der Anreisende eine andere Welt, die eines noblen englischen Gutshauses. Die Begrüßung ist liebenswürdig, eher familiär. Eine junge Dame aus dem Empfangsteam greift nach der herzlichen Begrüßung zu Hotelschlüssel und Koffer und begleitet den Ankömmling mit einem kleinen Einführungskurs durchs Haus: „Rechts sehen sie unser Kaminzimmer, hier treffen sich unsere Gäste zum Lesen, mit Freunden oder zum Aperitif. Und links geht es zum Bistro.“ Wir gehen jetzt aber rechts den Flur des Stammhauses entlang. Dort befinden sich die Tagungsräume. Die kleine Führung ist hilfreich – fast könnte man sich verlaufen. Denn der Weg zu den Zimmern führt nicht durch eine coole Lobby oder zu einem verspiegelten Fahrstuhl, sondern über lange Flure oder alte Stiegen. Vorbei an antiken Kommoden, kleinen Bänken, die zum Innehalten einladen, Damensekretären zum Postkarten schreiben, Vitrinen mit feinem englischen Porzellan. Und leise tickenden Standuhren, deren Schläge zur vollen Stunde in eine weniger hektische Zeit zurückversetzen. Überall gibt es etwas Besonderes zu entdecken. „Schauen Sie einmal auf die Decken, die sind alle tapeziert, meist mit edlen Blumenmotiven, und jedes Zimmer ist anders dekoriert“, erläutert die freundliche Empfangsmitarbeiterin mit leisem Stolz in der Stimme. Alles hier ist langsam mit dem Stammhaus, das nur kleine Gauben- und Giebelfenster ziert, seit 1869 (zusammen-)gewachsen: von der Parkvilla, einem ehemaligen Patrizierhaus bis zur letzten Erweiterung, dem kleinen Gartenflügel in 1993. Die einzelnen Flügel wirken fast wie eine geschlossene Wagenburg, im Innenhof grünt und blüht es, vereinzelt laden Strandkörbe vor den Zimmern im Erdgeschoss zum windgeschützten Sonnen ein. Hamburgisch _ zurückhaltend Der Ruhepo(o)l: Rund 3 Mio. Euro investierten die Inhaber in den Wellnessbereich mera eingefangen. Seine visuelle Liebeserklärung an die Heimatinsel zeigt der leidenschaftliche Fotokünstler im eigenen Kalender „Sylt – Lichtbilder“. Auf zahlreichen Streifzügen in der Morgen- und Abenddämmerung fängt Hentzschel seine stimmungsvollen Motive ein. Sein Erfolgsgeheimnis: „Das wechselhafte Licht bringt die Natur zum Leuchten“. Der Kalender entstand vor zehn Jahren auf Initiative eines Stammgastes. Heute ist er ein beliebtes Sylt-Souvenir für all diejenigen, die das erste Mal auf der Insel weilten, aber auch für diejenigen, die dem Haus seit Jahrzehnten die Treue halten. Das sind stolze 60 Prozent, die meist mehr als einmal im Jahr nicht nur wegen des gesunden Reizklimas auf die Insel kommen. Wie ein kleiner Leuchtturm zieht die weiße Fassade des Feriendomizils in der belebten Fußgängerzone der Strandstraße die Blicke an. Der schlichte goldene Schriftzug „Hotel Stadt Ham- Alle 72 Zimmer und Suiten sind originell eingerichtet: Markante Tapeten, farbstarke Vorhänge und großgemusterte Textilien in warmen Gelbund Rosétönen vermitteln ein privates Wohngefühl. Antike Schiffs- und Landhausmöbel, Leuchten und gemütliche Ohrensessel haben Harald und Moni Hentzschel in England und Frankreich eingekauft, fachlich unterstützt von der Innenarchitektin Jutta Gräfin Reventlow. So ist es nicht verwunderlich, dass authentisch gerahmte Jagdszenen aus Schottland die passenden aristokratischen Akzente setzen. Ein Kommentar aus dem Gästebuch bringt es bildhaft auf den Punkt: „Die Atmosphäre im ganzen Haus erweist der feinen hanseatischen Lebensart vorbildlich Referenz. Es gibt sich hamburgisch zurückhaltend, kleidet sich für das Auge des Betrachters in Kammgarn, nicht in Cashmere“. Diese private Stimmung führt dazu, dass viele Stammgäste immer wieder ihre Lieblingssuite buchen und schon einmal die Urlaubszeit umplanen, wenn das Zimmer bereits vergeben ist. Doch die edle Ausstrahlung des Domizils, das Harald und Moni Hentzschel seit 1986 nunmehr in der dritten Generation führen, kommt nicht von ungefähr: „Wir investieren kontinuierlich, um den Qualitäts- und Pflegezustand auf hohem Niveau zu halten. Im Jahr 2004 dauerte die Umbauzeit sogar über acht Monate.“ Die Belohnung: kontinuierlich steigende Um- Das Stammhaus: Die einladende Fassade des weiß strahlenden Gebäudes macht neugierig Fotos: Hotel satzzahlen. Über betriebswirtschaftliche Zahlen spricht der 55-jährige Hotelier nicht öffentlich, das entspricht nicht seinem Understatement. Nur soviel: Im ersten Halbjahr 2006 verzeichnet das Haus ein Plus von sechs Prozent bei der Zimmerbelegung. Von einer weiteren positiven Entwicklung sowohl für den Rest des Jahres als auch für das Jahr 2007 ist Hentzschel überzeugt. Der Unternehmer zählt auch zu den Befürwortern der neuen zusätzlichen Airline-Angebote: „Unsere Gäste machen bereits fleißig Gebrauch davon.“ Die manchmal nicht staufreie Anreise mit dem Auto, die langwierige Bahnfahrt bis in den äußerten Norden der Republik und die Tatsache, dass Flugreisen immer selbstverständlicher werden, sprechen dafür. „Allerdings sollten Starts und Landungen nicht nach 21 Uhr stattfinden, da kann ich die Proteste verstehen.“ Die Zimmer: Jedes ist anders dekoriert, edel ausgestattet der 04. November 2006 hotelier 5 Das Restaurant: Hier verwöhnt Ulrich Person die Gaumen seiner Gäste mit Köstlichkeiten aus der Region Jahren eindeutig das Highlight bei den Gästen und zieht verstärkt jüngere Kurzurlauber an“, freut sich Harald Hentzschel. Die Tester des Relax Guide lobten insbesondere, dass sich das Spa von dem sonst eher einheitlichen Design-Einerlei aus den Katalogen der Wellness-Ausstatter abhebt. Seit der Eröffnung zeichnen die Tester das Spa alljährlich mit der Höchstnote von vier Lilien und 19 von 20 Punkten als Spitzenbetrieb aus. Das Team des Feinschmecker platzierte das Sylter Hotel Stadt Hamburg in seiner aktuellen Favoritenliste in die Top Ten der Kategorie „Ambiente Hotels“. Gute Laune auch an trüben Tagen Insgesamt fühlt sich der Diplom-Betriebswirt Hentzschel für die Zukunft mit dem Produkt „Stadt Hamburg“ gut aufgestellt: „Der Gast liebt individuelle und persönlich geführte Privathotels, von denen es ja nicht mehr so viele gibt. Dafür ist er auch bereit, bei guter Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen.“ Der Inhaber: Harald Hentzschel Außer vielen deutschen Gästen zieht es immer mehr Österreicher und Schweizer in das kleine Grandhotel. Aber auch Kollegen aus den weltweiten Mitgliedsländern der Kooperation Relais & Châteaux, der das Haus bereits 1979 angeschlossen ist. Das war eine gute Ent-scheidung. „Somit sind wir als privat geführtes Haus weltweit vertreten“, sagt Direktor Bernd Knochenhauer. Harald Hentzschel holte den gebürtigen Bad Hersfelder bereits vor 15 Jahren vom Hotel am Schlosspark in Stuttgart auf die Insel. Erfahrungen in der Luxushotellerie sammelte Knochenhauer zuvor auch im Kempinski Berlin und Nassauer Hof in Wiesbaden. Rund 100 Mitarbeiter gehören zu seinem Team, davon sind 20 bis 25 Auszubildende. Neben der fachlichen Schulung legen Hentzschel und Knochenhauer besonders großen Wert auf freundlichen und unaufdringlichen Service. Und den erlebt der Gast im ganzen Haus, das Lächeln ist herzlich, und die Fragen nach dem persönlichen Wohlbefinden der Gäste wirken ehrlich und interessiert, nicht nur einfach aufgesagt wie so mancherorts in der Branche. Der Wahl-Sylter Knochenhauer hat die meisten Lebensgeschichten und Vorlieben seiner Gäste im Kopf. Notfalls kann der 56-Jährige auch auf die sorgfältig gepflegte StammgästeDatei zurückgreifen. Die Mitarbeiter tun dies bereits vor der Anreise der Gäste, denn es gilt, die Vorlieben und Sonderwünsche der Urlauber zu erfüllen: Die reichen von 100-Watt-Glühbirnen anstatt den üblichen 60-Watt-Birnen in allen Zimmerlampen, über den Wunsch, das Bett für die Nachtruhe zur Radioseite hin aufzudecken bis hin zum Bettteil für Männer mit einem Gardemaß bis 2,10 Meter. Damit sich nicht nur Stammgäste auch außerhalb der starken Ferienmonate im Hotel wohlfühlen, hat der weitblickende Westerländer bereits vor fünf Jahren auf den Wellnesstrend gesetzt. Hentzschel investierte rund drei Mio. Euro in den 500 Quadratmeter großen ebenerdigen Freizeitbereich „Qiara Spa“ mit Shiseido Beautyfarm, Indoorpool und Fitnessraum. „Das Design entspricht bewusst dem asiatischen Kolonialstil, denn wir empfinden es als ideale Ergänzung zu dem englischen LandhausStil unseres Hauses“, erläutert Hentzschel. Die Grundfarbe Off-White (weiches Weiß) findet sich beispielsweise in den meisten englischen Tapeten und Stoffen wieder. Holzjalousien filtern sanft das Tageslicht und schirmen die Entspannungsuchenden vor neugierigen Blicken der „Zaungäste“ ab. Französischer Limestone, italienisches Glasmosaik, chinesischer Granit und Original Bali-Liegen betonen gekonnt den reduzierten Stil. Auch hier ruht das Auge auf frischen Blumen und grünen Pflanzen.Das Konzept geht auf: „Das „Qiara Spa“ ist seit sechs Auf Frische setzt Küchenchef Ulrich Person. Insbesondere den regionalen Produkten wie Nordseefisch, Lamm und Sylter Ziegenkäse widmet er seine ganze Aufmerksamkeit. Seine Kreationen sind überwiegend mediterran oder klassisch französisch akzentuiert. „Im stilvollen Speisesalon mit den englischen ‚Dining Chairs' serviert der geschulte Service saftigen Heilbutt in der Olivenkruste mit Polentastrudel und perfekt gegartes Lammcarrée, zu Kartoffel-Avocado-feuillantine und Barolo-Jus“, schreibt der aktuelle Feinschmecker und lobt die Kochkunst mit drei von fünf möglichen F's aus. Die gesamte Bandbreite der Küche zeigt das schöne „Amuse-Bouche-Menü“ mit zehn kleinen Gängen. Der Gault Millau zeichnet mit 15 von 20 Punkten aus. Der Karriereweg des Baden-Badener Ulrich Person begann im Brenner´s Park-Hotel & Spa mit anschließenden Stationen im Vier Jahreszeiten Hamburg, in der Traube Tonbach Baierbronn und im Nassauer Hof Wiesbaden. Wahre Syltfans sind bei Wind und Wetter unterwegs, schützen sich vor Sonne oder Wind im Strandkorb. Und wer den eigenen Fotokünsten misstraut, der hat zur Erinnerung sicherlich Hentzschels visuelle Sylter Liebeserklärung „Lichtbilder“ im Gepäck. Hote l Stad t Hambu rg Inhaber: Moni und Harald Hentzschel Hoteldirektor: Bernd Knochenhauer Küchenchef: Ulrich Person (seit 1993) Kategorie: 5-Sterne-Ferienhotel, seit 1979 Mitglied bei der Vereinigung Relais & Châteaux Zimmer: 1 Luxus-Suite (95 qm), 24 Suiten (55 bis 90 qm), 24 Doppelzimmer (40 bis 45 qm), 24 Einzelzimmer (15 bis 28 qm) Kulinarik: Gourmetrestaurant Stadt Hamburg (60 Sitzplätze) mit à-la-carteKöstlichkeiten aus deutscher, franco-mediterraner und regionaler Küche, Bistro Stadt Hamburg (35 Sitzplätze) mit leichter Bistroküche und Saisonkarte sowie Kaminbar Wellness/Beauty: ganzheitliches Angebot für Beauty, Fitness sowie Relaxen, auf 500 qm im „Qiara Spa“: ShiseidoBeautyfarm, Schwimm-Pavillon, Sauna, Dampfbad, Fitness-Studio, auf Wunsch Personaltrainer Tagungen und Festlichkeiten: „Gelber Saal“ (120 qm) mit Mobilwand, 5 Räume für 6 bis 100 Personen sowie die aneinander grenzenden Hanseaten(16 Personen), Kachelofen- (24 Personen) und Biedermeierzimmer (12 Personen) Preise: je nach Saison EZ von 91 Euro bis 172 Euro, DZ von 145 Euro bis 280 Euro, Suiten 305 Euro bis 440 Euro Kontakt: Hotel Stadt Hamburg Strandstraße 2 25980 Westerland/Sylt Telefon: (04651) 8580 E-Mail: [email protected] Internet: www.hotelstadthamburg.com Anzeige