Technische Kunststoffe - Das Handbuch
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Technische Kunststoffe - Das Handbuch
Halbzeuge Technische Kunststoffe – Das Handbuch Mit diesem Handbuch wollen wir Ihnen unser Kunststoffwissen in einer kompakten Form an die Hand geben. Theoretische Grundlagen werden ergänzt durch zahlreiche praktische Tipps, darunter Werkstoffempfehlungen, Berechnungsbeispiele zur Bauteilauslegung und Ratschläge zur Weiterverarbeitung von Kunststoffen. 4 6 7 8 Kunststoffübersicht Einteilung der Kunststoffe Ensinger-Prozesskette Verarbeitungsverfahren 12 13 14 15 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 Werkstoffe TECARAN ABS TECANYL TECAFINE PE TECAFINE PMP TECAPRO MT / TECAFINE PP TECAFORM TECAMID TECAST / TECARIM TECADUR / TECAPET TECANAT TECAFLON TECAPEI TECASON S, P, E TECATRON TECAPEEK TECATOR TECASINT 44 46 50 54 55 57 60 62 63 64 66 Eigenschaften Modifikationen / Additive Thermische Eigenschaften Mechanische Eigenschaften Verarbeitungseinflüsse Tribologische Eigenschaften Elektrische Eigenschaften Chemikalienbeständigkeit Feuchtigkeitsaufnahme Flammschutzklassifizierung Strahlungsbeständigkeit Bescheinigungen und Zulassungen 70 72 Werkstoffauswahl und Berechnungen Werkstoffauswahl Berechnungen 76 77 78 80 82 84 86 88 Weiterbearbeitung Bearbeitung von Kunststoffen Zerspanungsrichtlinien Tempern Schweißen Kleben Reinigen von Kunststoffen Produkthandhabung Werkstoffrichtwerte 98 Haftungsausschluss Kunststoffübersicht TECARAN ABS (ABS) TECAPRO MT (PP) TECAMID 11/12 (PA 11/12) TECARIM (PA 6 C) Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur E-Modul E-Modul E-Modul E-Modul Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Halbzeuge 10 – 200 mm 5 – 100 mm Halbzeuge 10 – 200 mm 5 – 100 mm Halbzeuge 4 – 250 mm 5 – 100 mm 25 – 300 mm Halbzeuge 50 – 800 mm 8 – 200 mm 50 – 600 mm • S. 16 • S. 12 TECANYL (PPE) TECAFORM AH (POM-C) • S. 20 TECAMID 6/66 (PA 6/66) TECAPET (PET) Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur E-Modul E-Modul E-Modul E-Modul Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Halbzeuge 10 – 200 mm 5 – 100 mm Halbzeuge 3 – 250 mm 5 – 150 mm 20 – 505 mm Halbzeuge 4 – 250 mm 5 – 100 mm 25 – 300 mm Halbzeuge 10 – 180 mm 8 – 100 mm • S. 13 TECAFINE PE (PE) • S. 18 TECAFORM AD (POM-H) • S. 20 TECAST (PA 6 C) • S. 24 TECADUR PET (PET) Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur E-Modul E-Modul E-Modul E-Modul Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Halbzeuge 10 – 200 mm 5 – 100 mm Halbzeuge 3 – 250 mm 5 – 150 mm 20 – 505 mm Halbzeuge 50 – 800 mm 8 – 200 mm 50 – 600 mm Halbzeuge 10 – 180 mm 8 – 100 mm • S. 14 4 • S. 18 • S. 22 • S. 22 • S. 24 TECANAT (PC) TECAPEI (PEI) TECATRON (PPS) TECATOR (PAI) Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur E-Modul E-Modul E-Modul E-Modul Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Halbzeuge 3 – 250 mm 10 – 100 mm Halbzeuge 8 – 150 mm 10 – 80 mm Halbzeuge 10 – 60 mm 10 – 70 mm Halbzeuge 5 – 100 mm 5 – 30 mm TECAFLON PTFE (PTFE) TECASON S (PSU) • S. 38 • S. 34 • S. 30 • S. 26 TECAPEEK (PEEK) TECASINT (PI) Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur E-Modul E-Modul E-Modul E-Modul Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Zugfestigkeit Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Halbzeuge 4 – 300 mm 1 – 100 mm Halbzeuge 8 – 150 mm 10 – 80 mm Halbzeuge 3 – 200 mm 5 – 100 mm 40 – 360 mm Halbzeuge 6 – 100 mm 5 – 100 mm • S. 32 • S. 28 TECAFLON PVDF (PVDF) • S. 40 TECASON P (PPSU) Dauergebrauchstemperatur Dauergebrauchstemperatur Glasübergangstemperatur Glasübergangstemperatur E-Modul E-Modul Zugfestigkeit Zugfestigkeit Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Modifikationen faserverstärkt gleitmodifiziert elektrisch leitfähig detektierbar Medizintechnik Lebensmitteltechnik Halbzeuge 4 – 300 mm 10 – 100 mm Halbzeuge 8 – 150 mm 10 – 80 mm • S. 28 • S. 36 • S. 32 5 Einteilung der Kunststoffe Neue Werkstoffe sind ein wichtiger Antrieb für den tech nologischen Fortschritt. Kunststoffe weisen zahlreiche Vorteile auf und ersetzen in vielen Fällen Metalle oder Keramiken. Innerhalb der Kunststoffe unterscheidet man zwischen Duroplasten, Elastomeren und Thermoplasten. Unter Duroplasten versteht man Kunststoffe, die nach der dreidimensionalen, chemischen Vernetzung nicht mehr verformt werden können. Elastomere sind ebenfalls final vernetzte, aber elastisch verformbare Werkstoffe, die nach der Belastung in ihre ursprüngliche Form zurückfinden. Thermoplaste sind reversibel aufschmelzbar, da sie nicht dreidimensional vernetzt, sondern nur durch schwache physikalische Kräfte miteinander verbunden sind. Aufgrund der Struktur wird die Gruppe der Thermoplaste in zwei weitere Gruppen eingeteilt: amorphe und teilkristalline Thermoplaste. Einordnung der Kunststoffe innerhalb der Werkstoffklassen Metalle Keramik metallmodifizierte Kunststoffe faserverstärkte Kunststoffe Kunststoffe Duroplaste Elastomere Thermoplaste Ensinger verarbeitet thermoplastische Kunststoffe. Sie lassen sich wiederholt umformen und haben ein sehr großes Modifikationspotential. Grundsätzlich wird die gesamte Gruppe der Thermoplaste u. a. aufgrund ihrer Temperaturbeständigkeit in die drei Bereiche Standard-, Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe unterteilt. All diese Gruppierungen lassen sich in dem Schaubild der Kunststoffpyramide darstellen. Neben den schon genannten Unterscheidungen wird in der Pyramide auch die hergestellte Menge der Produktgruppen (absteigend zur Pyramidenspitze) visualisiert. amorph teilkristallin PI Hochleistungskunststoffe 300 °C PAI PEKEKK PEEK, PEK LCP, PP PES, PPSU PTFE S , PFA PEI, PSU ETFE , PCTFE PPP, PC-HT PV DF Konstruktionskunststoffe Standardkunststoffe PC PA 6-3-T PA 46 PET, PBT PA 66 PA 6, PA 11, PA 12 POM PMP PPE mo d. PMMA PP PE PS, ABS , SAN amorph Einteilung der Kunststoffe 6 teilkristallin 150 °C 100 °C Dauergebrauchstemperatur Ensinger-Prozesskette Ensinger vereinigt ein breitgefächertes Angebot an Fertigungsverfahren zur Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen unter einem Dach. Vom reaktiven Polyamidguss-Verfahren (Formguss) über die Ausstattung mit verschiedensten Additiven im Bereich Compoundierung, die Umarbeitung in der Extrusion zu Profilen und Halbzeugen und dem Spritzgießen von Fertigteilen bis hin zur spanenden Bearbeitung von halbfertigen Produkten und Fertigteilen werden thermoplastische Werkstoffe in verschiedensten Verarbeitungsstufen an den Markt gebracht. Dabei bestimmt oft der Werkstoff oder das Endprodukt über das angewendete Verarbeitungsverfahren: ob Großoder Kleinserie, ob voluminöse oder filigrane Bauteile, ob gut schmelzbarer oder schwieriger verarbeitbarer Werkstoff, es ist immer das richtige Verfahren dabei. Viele Compounds werden individuell für die Unternehmenssparten und Kunden entwickelt und im Haus gefertigt, um dann u. a. intern für den Spritzguss, die Profil extrusion oder die Extrusion von Halbzeugen in Form von Rundstäben, Platten oder Hohlstäben verwendet zu werden. In der spanenden Nachbearbeitung können extrudierte Halbzeuge, spritzgegossene Rohlinge oder auch gegossene Vorprodukte als Ausgangsprodukt für die Herstellung von präzisen Fertigteilen dienen. Dabei können sich die Kunden immer auf hohe Qualitätsmaßstäbe verlassen. Strenge Richtlinien und geschulte Mitarbeiter sichern die einzelnen Prozessschritte vom Rohstoffeingang bis zum Endprodukt ab. Dabei wird dem Kunden nicht immer ein direktes Produkt geliefert, sondern es können auch mehrere Bereiche und Fertigungsstufen in der Wertschöpfungskette nacheinander agieren, um dem Kunden eine Komplettlösung zu bieten. Profile Compounds Halbzeuge Chemie Markt Spritzguss Formguss Zerspanung Direktformung 7 Verarbeitungsverfahren Compounds, Halbzeuge und Fertigteile werden mit Hilfe der folgenden Verfahrenstechniken hergestellt: Compoundieren Bei der Compoundierung werden Kunststoff-Rohstoffe mit Füll- oder Zuschlagstoffen aufgeschmolzen, zu dünnen Strängen extrudiert und zu Granulaten geschnitten. Durch diesen Prozess lassen sich die Eigenschaften der Kunststoffe auf besondere Anwendungsfälle hin anpassen, z. B. durch die Verbesserung der Gleit-Reibeigenschaften oder die Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit. Extrusion Das druck- und temperaturgeregelte Extrusionsverfahren ist ein kontinuierliches Fertigungsverfahren, bei dem Kunststoffe in einem Extruder plastifiziert und durch eine Düse in Form gepresst werden. Der Querschnitt des entstehenden geometrischen Körpers entspricht der verwendeten Düse oder Kalibrierung. Das Extrusionsverfahren ist ein effizientes Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen mit großen Wandstärken und Dimensionen. Das Halbzeug-Portfolio besteht aus Rundstäben, Hohlstäben und Platten in vielen verschiedenen Abmessungen und Farben. Spritzgießen Das Spritzgießen ist ein hochproduktives Urformverfahren zur Herstellung wirtschaftlich direkt verwendbarer fertiger Bauteile in großer Stückzahl. Der Kunststoff wird über einen Extruder aufgeschmolzen, plastifiziert und mit Druck in das Spritzgießwerkzeug eingespritzt. Der Hohlraum (die Kavität) des Werkzeugs bestimmt die Form und die Oberflächenstruktur des fertigen Bauteils. Das Spritzgussverfahren ist aufgrund der Werkzeugkosten meist nur für größere Stückzahlen wirtschaftlich. 8 Pressen / Sintern Durch Pressen und Sintern entstehen äußerst spannungsarme und verzugsfreie Halbzeuge und Formteile. Das sogenannte Heißpressverfahren dient zur Herstellung von Halbzeugen. Hierbei wird als Ausgangsstoff ein Kunststoffpulver unter Temperatur und hohem Druck in einer Form verarbeitet. Dieser Prozess ist aufgrund des Zeitaufwandes und der eingesetzten Materialien relativ aufwändig und teuer. Im Gegensatz zum Heißpressverfahren können im sogenannten Matrizenpressen auch direkt werkzeugfallende Formteile gefertigt werden (Direct Forming). Da hier eine spezielle Form notwendig ist, ist dieses Verfahren meist erst ab einer Stückzahl von rund 1.000 Teilen rentabel. Polyamid-Guss Druckloser Formguss erweist sich als besonders erfolgreich für die Produktion von großvolumigen Teilen, die fast fertig bearbeitet sind. Neben dem Formguss können im Halbzeuggussverfahren auch Guss-Polyamide mit deutlich größeren Abmaßen als im Extrusionsverfahren in Form von Platten und Rundstäben gefertigt werden. Die in diesem Fertigungsverfahren hergestellten Halbzeuge und Formgussteile weisen ein geringeres Eigenspannungsniveau auf als extrudierte Produkte. Gießverfahren eignen sich bevorzugt für kleinere und mittlere Serien im Gewichtsbereich von 0,5 – 900 kg. Zerspanung Die Zerspanung ist der schnellste und wirtschaftlichste Weg zum fertigen Kunststoffteil, insbesondere bei Klein serien. Mit Hilfe des spanabhebenden Verfahrens lassen sich aus Konstruktions- und Hochtemperaturkunststoffen fertige Bauteile mit engsten Toleranzen realisieren. Hierbei werden auf CNC-Fräsmaschinen, Drehbänken oder Sägen mittels kunststoffspezifischen Werkzeugen die Fertigteile aus den Kunststoffhalbzeugen herausgearbeitet oder im Spritzgussverfahren vorgefertigte Bauteile nach bearbeitet. 9 Halbzeuge und Fertigteile aus thermoplastischen Kunststoffen kommen in allen Branchen zum Einsatz. So sind technische Anwendungen nicht nur in der Automobilindustrie und im Maschinenbau zu finden, sondern auch in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, im Bau- und Transportwesen, in der Medizin- und Elektrotechnik oder in der Luft- und Raumfahrt. Verbesserte und neue Werkstoffe sind ein wichtiger Antrieb für den technologischen Fortschritt. Kunststoffe weisen zahlreiche Vorteile auf und ersetzen in vielen Fällen Metalle oder Keramiken. Mehr noch: Häufig sind sie die einzige Alternative bei der Realisierung außergewöhnlicher technischer Anwendungen und somit echte Schrittmacher für Innovationen. Die unterschiedlichen Werkstoffgruppen werden auf den weiteren Seiten anhand typischer Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Struktur etc. dargestellt. Zudem finden Sie charakteristische Anwendungsbeispiele für das entsprechende Material. Werkstoffe 40 30 H C H H H H H H H C C C C C C C H C H n 1 H n H 2 n • Spannung [MPa] 20 3 H H x n O PA6 ABS (DIN-Bezeichnung) ABS ist ein thermoplastisches Copolymerisat aus Acrylnitril mit Butadien-Styrol-Polymeren. Durch unterschiedliche Kombination dieser Monomere können über Misch- oder Pfropfpolymerisation verschiedenste ABS-Typen mit einem breiten Eigenschaftsspektrum hergestellt werden. ABS H wird zur H Gruppe der amorphen Thermoplaste gezählt. N CH 2 x N C CH 2 y C O n EigenschaftenO ˌ ˌOpak PA66 ˌˌNiedrige Dichte ˌˌHohe Zähigkeit ˌˌGute Festigkeit und Härte ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit Temperaturbeständigkeit ˌˌModerate O O O O und Röntgenstrahlenbeständigkeit ˌˌGammaC C N R N C C H ˌˌNSehr gut zerspanbar H N C C ˌˌGeringe Wasseraufnahme O kratzfest O ˌˌSehr R n 104 °C E-Modul 1.700 MPa Einsatztemperatur dauernd 75 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 100 °C H H H H C C C C H H H H Untere Einsatztemperatur PBT 12 O n 30 40 O n C H H n PE Erkennen ˌˌFarbe grau ˌˌLässt sich leicht entflammen ˌˌBrennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze, rußt ˌˌRiecht süßlich ˌˌDichte 1,04 g/cm³ – schwebt in gesättigter Salzlösung ˌˌAnlösbar mit Aceton O O C n Anwendungsbeispiele O CH 3 Teile wie Spiegelgehäuse, Verkleidungen im Innenraum, C O C O Lautsprecherabdeckungen, Griffelemente (Kfz-Industrie), N CH 3 Haushaltsartikel C wie Haartrockner und andere technische O Haushaltsgeräte, Gehäuseteile in der Elektronik, Musik instrumente wie Flöten oder Klarinetten. PEI 1,04 g/cm3 C O PEEK TECARAN ABS (ABS) Unverstärkte Basistype, sehr steif und zäh, sehr gut elektrisch isolierend Dichte O C H C O TECARAN ABS grau (ABS) Tg C CH 3 O O 20 Produkte / Modifikationen PAI Werte O C TECARAN PCABS TECARAN ABS C 10 • Dehnung [%] TECARAN ABS Strukturformel ABS ABS CH 2 CH 3 0 0 N N 10 –50 °C Zusammenfassung TECARAN ABS ist härter und kratzfester bei geringerer thermischer Beständigkeit als PET und POM. Die ABS-Grundtype lässt sich duch Variation der jeweiligen Anteile in den Eigenschaften weit variieren. Durch Modifikation mit PC und PBT lassen sich vielfältige, sehr zähe O und schlagfeste Typen einstellen, hauptsächlich für den O C n Spritzguss. PEK CH 2 N CH 2 H H C C H CH 3 O CH 3 80 C n S O CH 3 60 PP O n O PSU • Spannung [MPa] 40 CH 3 N m O n 20 F 0 Strukturformel PPO > PPE? PPE TECANYL S C 5n F • Dehnung [%]F TECANYL 731 grau TECANYL GF 30 TECANYL 731 grau 0 CH 3 n PPS PPE (DIN-Bezeichnung) Polyphenylenether (PPE) ist ein thermoplastischer, amorpher Standardkunststoff. PPE wird meist nur modifiziert unter Beimischung von PA oder PS verwendet. Durch Variation der Anteile können verschiedene Modifizierungen für höhere thermische und mechanische Belastungen eingestellt werden. Negativ ist ihr Einfluss auf die Verarbeitbarkeit. Durch die Modifizierung und Beimischung von Füllstoffen wie Glasfasern lassen sich die Eigenschaften hinsichtlich Mechanik noch weiter variieren. Eigenschaften ˌˌAmorph ˌˌNiedrige Dichte, wenig über 1 g/cm³ ˌˌGute Zähigkeit, Festigkeit, hohe Härte und Steifigkeit ˌˌKriechfest ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit ˌˌNeigung zur Spannungsrissbildung ˌˌGute Temperaturbeständigkeit ˌˌSehr geringe Wasseraufnahme ˌˌSehr gute Formstabilität ˌˌSehr geringe Dielektrizitätskonstante F C PTFE H F C C H F 10 15 20 TECANYL GF30 n PVDF Erkennen ˌˌFarbe grau ˌˌLässt sich schwer entflammen, rußt ˌˌBrennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze ˌˌRiecht bei thermischer Zersetzung jauchig ˌˌDichte wenig über 1 g/cm³ – schwebt in Salzlösung ˌˌSehr kratzfest, hart ˌˌMit Aceton bzw. Benzol anlösbar Produkte / Modifikationen TECANYL 731 grau (PPE) Unverstärkte Basistype TECANYL MT (PPE) Diverse Einfärbungen für die Medizintechnik, biokompatibel TECANYL GF30 (PPE GF) Glasfaserverstärkt für hohe Festigkeit, Steifigkeit, erhöhte Formbeständigkeitstemperatur, geringe Wärmeausdehnung für Präzisions- und Elektroisolierteile Anwendungsbeispiele Elektroisolierteile mit flammgeschützter Type, verzugsarme Strukturbauteile, kratzfeste hochglänzende Sichtteile (Gehäuseteile für Heimelektronik), Spulenkörper für die Satellitentechnik, Gehäuse für Eisenbahngleissensoren, Elektroadapter für Unterwasserkabelanschlüsse für Ölund Gastechnik Werte TECANYL 731 grau (PPE) Tg 145 °C Dichte 1,10 g/cm3 E-Modul 2.400 MPa Einsatztemperatur dauernd 85 °C Einsatztemperatur kurzzeitig Untere Einsatztemperatur 110 °C Zusammenfassung Aufgrund der sehr guten Dimensionsstabilität und hohen Schlagzähigkeit eignet sich PPE besser als andere Standardkunststoffe für Gehäuseteile, die teils auch stark belastet werden. Damit stellt das Material eine kostengünstige Möglichkeit zur Herstellung entsprechender Bauteile dar. –50 °C 13 CH 3 C O O C O O 25 n O CH 3 20 C O O O C C n PEKEKK PC 15 H H C C H H • Spannung [MPa] 10 S 5 • Dehnung [%] TECAFINE PE O O 10 O 15 n 20 25 O TECAFINE PE PES TECAFINE PE C Eigenschaften ˌˌTeilkristallin, niedrige Dichte ˌˌGute Zähigkeit, niedrige Festigkeit und Härte ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit ˌˌGeringe Temperaturbeständigkeit; O mit steigendem Molekulargewicht zunehmend O C n ˌˌAntiadhäsive Eigenschaften ˌˌSehr hohe Wärmeausdehnung PEK ˌˌSehr niedriger dielektrischer Verlustfaktor ˌˌSehr gute elektrische Isolationsfähigkeit Tg O C C TECAFINE PE (PE) –95 °C –95 °C Dichte 0,96 g/cm3 0,93 g/cm3 E-Modul 1.000 MPa 650 MPa Einsatztemperatur dauernd 90 °C 90 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 90 °C 120 °C Untere Einsatztemperatur –50 °C –150 °C H C C H H O n PI Anwendungsbeispiele Führungsrollen, Kettenführungen, Auskleidungen von Silos und Rutschen, Saug- und Filterplatten, Leitungen für Gas und Trinkwasser, Fußbodenheizungen aus PE-HMW, Anlagen für Gefriergutverarbeitung und Verpackung im H H Lebensmittelbereich, Folien in diversen Bereichen C TECAFINE PE 10 (PE) H O PET Erkennen ˌˌ Farbe opak / milchig-weiß ˌˌ Lässt sich leicht entflammen ˌˌ Brennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze O nur schwach O ˌˌ Rußt nicht oder O O C C C ˌˌ Riecht wachsartig C -R N N -R < 1g / cm³, N schwimmt in Wasser ˌˌ Dichte n n C C geritzt werden ˌˌ Relativ weich,C kann mit Fingernagel O O O ˌˌ Subjektiv sehr leicht beim Anfassen C CH 2 H Werte O n PEEK PE (DIN-Bezeichnung) Polyethylen (PE) ist ein durch Polymerisation von Ethen hergestellter thermoplastischer Kunststoff. Polyethylen gehört – bezogen auf die Produktionsmenge – zur größten Gruppe O der Kunststoffe, den Polyolefinen. Aufgrund des CH 3 Kristallinitätsgrades wird PE zu den teilkristallinenCHTherC 2 O C O N N moplasten gezählt. Die hauptsächlich eingesetzten Typen CH 3 CH C 2 PE (PE-HD), PE 5 (PE-HMW), PE 10 (PE-UHMW) sowie die O Polyethylene mit niedriger Dichte (PE-LD, PE-LLD) unter scheiden sich in ihrem Molekulargewicht bzw. den VerzweiPEI gungen der Molekülketten. 14 O 0 0 n Strukturformel PE PE O 5 n Zusammenfassung CH CH 3 H 3C Die Polyethylentypen unterscheiden sich in ihrem Molekulargewicht. Mit zunehmendem Molekulargewicht verbesPMP sern sich die Kristallinität, die Chemikalienbeständigkeit, die Zähigkeit und die Verschleißfestigkeit. Die schmelztechnische Verarbeitbarkeit wird andererseits schwieriger. Das PE-UHMW kann nur noch durch Pressen zu Halbzeugen oder Vorformlingen verarbeitet werden. Der Vorteil: Halbzeuge und Fertigteile aus PE-UHMW sind sehr spannungs- und verzugsarm. O C N C O m n O O O O C C C C C N N n -R N C C C O CH 3 N O O m O 40 C n CH 3 O 30 PI PPO > PPE? 20 H H C C • Spannung [MPa] N -R O n CH 2 H H 3C CH 10 0 0 20S • Dehnung [%] TECAFINE PMP CH 3 n 40 60 80 TECAFINE PMP PPS Strukturformel PMP PMP TECAFINE PMP PMP (DIN-Bezeichnung) Polymethylpenten (PMP) ist ein thermoplastischer Kunststoff aus der Gruppe der Polyolefine und ist mit einer Dichte von 0,83 g/cm³ der leichteste aller Kunststoffe. Trotz der teilkristallinen Struktur erscheint PMP glasklar-transparent. Eigenschaften ˌˌTeilkristallin ˌˌTransparent ˌˌGeringste Dichte aller Kunststoffe ˌˌGute Zähigkeit, Festigkeit und Härte ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit ˌˌSpannungsrissbeständigkeit z.T. besser als bei anderen transparenten Kunststoffen ˌˌWasseraufnahme kann zur Deformation führen ˌˌBegrenzt hydrolysebeständig ˌˌGute Temperaturbeständigkeit ˌˌGute Gamma- und Röntgenstrahlenbeständigkeit ˌˌSehr gute elektrische Isoliereigenschaften ˌˌSehr geringer dielektrischer Verlustfaktor ˌˌOptisch herausragende Eigenschaften Werte TECAFINE PMP (PMP) Tg 20 °C 0,83 g/cm3 E-Modul 1.000 MPa Einsatztemperatur dauernd 120 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 170 °C Untere Einsatztemperatur –20 °C Dichte Erkennen ˌˌ Farbe opak / leicht gelblich ˌˌ Lässt sich leicht entflammen ˌˌ Brennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze ˌˌ Rußt nicht oder nur schwach ˌˌ Riecht wachsartig ˌˌ Dichte < 1 g/cm³, schwimmt in Wasser ˌˌ Relativ weich, kann mit Fingernagel geritzt werden Produkte / Modifikationen TECAFINE PMP (PMP) Transparent auch im UV-Bereich, sehr gut elektrisch isolierend Awendungsbeispiele Medizintechnik: diverse Spritzgießteile für Anschlussund Verteilerelemente für die künstliche Ernährung, Spritzen, diverse Haushaltsgeräte; Elektrotechnikzubehör, Hochfrequenztechnik, Spulenkerne, Antennenträger, Linsen für Ultraschallanwendungen Zusammenfassung Höhere Festigkeiten und Temperaturbeständigkeiten als PE. Die Kristallitgröße ist geringer als die Wellenlänge des Lichtes und ermöglicht sehr gute Transparenz. Bessere Lichttransmission im sichtbaren Bereich als bei optisch hoch transparenten Kunststoffen wie PMMA oder PC. 15 H C O 40 H H C C n H n H 30 POM-H PS • Spannung [MPa] 20 H H C C H CH 3 n 10 O CH 3 0 0 40 • Dehnung [%] TECAFINE PP C CH 3 80 O 120 S O 160 n O TECAFINE PP PSU Strukturformel PP PP TECAPRO MT TECAFINE PP CH 3 N m O n CH 3 PPO > PPE? PP (DIN-Bezeichnung) Polypropylen (PP) ist ein durch katalytische Polymerisation von Propen hergestellter thermoplastischer Kunststoff. Polypropylen gehört zur Gruppe der Polyolefine. Polypropylene (PP) sind universelle Standardkunststoffe mit einem ausgeglichenen Eigenschaftsniveau. Zwei Haupttypen sind bei Ensinger im Halbzeug-Portfolio zu finden: TECAPRO MT und TECAFINE PP. S n PPS F F C C F F n PTFE Eigenschaften ˌˌTeilkristallin ˌˌNiedrige Dichte < 1 g/cm³ ˌˌGute Zähigkeit ˌˌBessere Festigkeit, Härte und Steifigkeit als PE ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit H F Wasseraufnahme ˌˌSehr geringe C C ˌˌKeine Spannungsrissbildung n H F ˌˌVerbesserte Temperaturbeständigkeit gegenüber PE Eigenschaften ˌˌAntiadhäsive PVDF ˌˌHohe Wärmeausdehnung ˌˌGeringe Einsatzbreite im Minustemperaturbereich, Kälteschlagempfindlichkeit Werte T g 16 TECAPRO MT TECAFINE PP (PP)(PP) –10 °C –18 °C Dichte 0,92 g/cm3 0,91 g/cm3 E-Modul 2.000 MPa 1.600 MPa Einsatztemperatur dauernd 100 °C 100 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 100 °C 130 °C Untere Einsatztemperatur –10 °C –10 °C 40 30 • Spannung [MPa] 20 10 0 0 10 20 30 40 50 60 • Dehnung [%] TECAPRO TECAPRO MT Erkennen ˌˌIn vielen Kriterien ähnlich wie PE ˌˌUnterschied: Kann nicht mehr mit Fingernagel geritzt werden ˌˌFarbe opak / milchig-weiß ˌˌLässt sich leicht entflammen ˌˌBrennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze ˌˌRußt nicht oder nur schwach ˌˌRiecht wachsartig ˌˌDichte < 1 g/cm³, schwimmt in Wasser Produkte / Modifikationen TECAFINE PP (PP) Unverstärkte Basistype, natur TECAFINE PP GF30 (PP GF) Glasfaserverstärkt für hohe Festigkeit, Steifigkeit, Härte und geringere Wärmeausdehnung, Maßbeständigkeit, bevorzugt für Spritzguss TECAPRO MT (PP) Spezialtype, modifiziert für die Medizintechnik, biokompatibel Anwendungsbeispiele TECAFINE PP: Großformatige Chemieapparate, Säurebau und -bäder, Ventile, Galvanisierapparate, Beitz- und Ätz bäder, Niedertemperaturabgaskamine, Filterplatten für Filterpressen, Abwasseranlagen, Abwasserrohrsysteme, Anschlussarmaturen aus extrudierten Halbzeugen, Transportkästen für Lebensmittel, Filterteile, Armaturen, Behälter, lebensmitteltechnische Anlagen mit erhöhter thermisch-chemischer Belastung; Einsatz von großformatigen, in Etagenpressen hergestellten verzugsarmen und sehr gut schweißbaren Pressplatten für chemische Anlagen. TECAPRO MT: Werkstoff für die Medizintechnik mit Biokompatibilität, Trays für die Reinigung, Sterilisation und Lagerung von diversen Medizintechnikgeräten und Komponenten, einfache Handgriffe, teilweise Geometrieanpassungsmodelle, Körperkontaktplatten für Mammografie. Zusammenfassung Der wesentliche Unterschied zwischen TECAFINE PP und TECAPRO MT besteht darin, dass die Basis für TECAPRO MT ein speziell wärmestabilisiertes PP Homopolymer ist. Es erträgt damit höhere thermische Belastungen beim ausgedehnten Tempern, ist in der Folge spannungsärmer und zeigt beim wiederholten Heißdampfsterilisieren nur minimale Verzugsneigung. Einfach zerspanbar zu dimensionsstabilen, leichten Bauteilen. 17 H C O l H H H C C O H H m 80 H C O n POM-C O l H H H C C O H H S S O O O O n PPSU 60 m O O 100 O n S S O O n 40 l und m statistisch verteilt H C O PPSU • Spannung [MPa] Strukturformel POM-C POM-C 20 0 H Strukturformel POM-H POM-H C C O n 20 • Dehnung [%] TECAFORM AD TECAFORM TECAFORM PSH AD H AH H C H C H 10 0 n H C 30 40 50 TECAFORM AH n H n H PS POM-H TECAFORM N N m m H H C C H CH 3 O n Eigenschaften ˌˌHohe Kristallinität PPO > PPE? ˌˌRelativ hohe Dichte ˌˌGute Zähigkeit, auch im niederen Temperaturbereich ˌˌGute Festigkeit, hohe Härte und Federsteifigkeit ˌˌSehr gutes Gleitreibverhalten, abriebfest, antiadhäsiv S n ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit, vorzugsweise gegen Basen, Lösungsmittel und Treibstoffe PPS ˌˌGute Temperaturbeständigkeit ˌˌGeringe Wasseraufnahme S n ˌˌGute Formstabilität ˌˌSehr geringe Dielektrizitätskonstante PPS 18 C O CH 3 PP H (DIN-Bezeichnung) H POM C C n Die verschiedenen Bezeichnungen Polyacetal, Polyoxy H CH 3 methylen oder Polyformaldehyd (POM) sind für das gleiche Polymer in verschiedenen Sprachräumen üblich. POM ist PP ein durch Polymerisation von Formaldehyd hergestellter thermo lastischer Kunststoff. Es gibt die zwei typischen CHp 3 Gruppen der Polyacetale, das Polyacetal Homopolymer O n (POM-H / TECAFORM AD) und das Copolymer (POM-C / CH 3 TECAFORM AH). Beide unterscheiden sich im Herstellungsverfahren, die Eigenschaften sind sehr ähnlich, zeiPPO >CHPPE? 3 gen aber auch einige typische Unterschiede. CH 3 O CH 3 n Werte O n PSU O CH 3 C CH 3 T g Dichte S O PSU E-Modul Einsatztemperatur dauernd F F C C F F Einsatztemperatur kurzzeitig n Untere Einsatztemperatur O TECAFORMS AD TECAFORM AH O n (POM-H)(POM-C) O –60 °C –60 °C 1,43 g/cm3 1,41 g/cm3 3.600 MPa 2.800 MPa 110 °C 100 °C 150 °C 140 °C –50 °C –50 °C PTFE Erkennen F F C Cleicht opak, ˌˌFarbe weiß, n F leicht F an Kanten durchscheinend ˌˌLässt sich leicht entflammen PTFE ˌˌBrennt mit schwach blauer Flamme mit gelber Spitze, tropft ab und brennt weiter nur schwach ˌˌRußt nicht H oder F C Zersetzung typisch stechend C ˌˌRiecht bei thermischer n H F nach Formaldehyd ˌˌHohe Dichte, sinkt in Wasser PVDF Griff ˌˌLeicht wachsartiger H F schnell zerstörbar ˌˌIn Mineralsäuren C C n H F Aufprallklang ˌˌHat dumpfen PVDF TECAFORM AD und AH Für die vielfältigen technischen Anforderungen in der Industrie ist eine große Bandbreite an Werkstoffen lieferbar, die an die speziellen Einsatzbedingungen angepasst sind. Verfügbar sind Produkte für die Bereiche Lebensmittel-, Trinkwasser-, Pharma- und Medizintechnik sowie Gleitanwendungen. Außerdem Materialien für Sicherheits anforderungen und Explosionsschutz sowie Produkte für den Verbraucherschutz in der Lebensmittel- und Pharmaproduktion. Produkte / Modifikationen TECAFORM AD natur (POM-H) Basistype POM-H TECAFORM AD schwarz (POM-H) Für verbesserten UV-Schutz im Außeneinsatz TECAFORM AD AF (POM-H, Festschmierstoff) Mit PTFE gleitmodifizierte Type für minimale Reibung, braun TECAFORM AH natur (POM-C) Basistype POM-C TECAFORM AH schwarz (POM-C) Für verbesserten UV-Schutz im Außeneinsatz TECAFORM AH ID (POM-C, detektierbarer Füllstoff) Mit Sensoren induktiv detektierbar zum Schutz von Lebensmittelprodukten, Lebensmittelverbrauchern und Anlagen TECAFORM AH ID blau (POM-C, detektierbarer Füllstoff) Induktiv detektierbar und zusätzlich mit blauer, lebensmittelechter Signalfarbe für den Lebensmittelproduktschutz TECAFORM AH LA blau (POM-C, Festschmierstoff) Gleitmodifiziert und blaue Signalfarbe für Lebensmittelkontakt TECAFORM AH ELS (POM-C, Leitruß) Elektrisch leitfähig eingestellt für die sichere Ableitung von elektrostatischen Aufladungen und zum Schutz von Produkten und Anlagen gegen Zerstörung TECAFORM AH MT farbig (POM-C) Für Medizintechnik eingefärbt, geprüft auf Biokompatibilität TECAFORM AH GF25 (POM-C GF) Glasfaserverstärkung für höhere Festigkeit und Präzision TECAFORM AH SD (POM-C, Antistatikum) Elektrostatisch ableitfähig zum Produktschutz in der Elektronik Anwendungsbeispiele POM mit seiner Typenvielfalt ist ein technischer Kunststoff für breit gefächerte universelle Anwendungen in vielen Industrie- und Wirtschaftsbereichen, auch als Metallersatz. Umfangreicher Einsatz bei Gleitanwendungen, sehr gute Konstruktionslösungen mit Schnappverbindungen, Gleitteile wie Lagerbuchsen, Rollen, Gleitleisten, Elektroisolierteile, Bauteile mit Wasserkontakt, diverse Vorrichtungsteile mit Gleiteffekt, kratzfeste hochglänzende Sichtteile, viele Bauteile in Lebensmittel-, Pharma-, Trinkwasser- und Medizintechnik Zusammenfassung Im Wesentlichen unterscheiden sich die beiden Grund typen nur durch einige wenige Kriterien: ˌˌPOM-H (Homopolymer) hat einen höheren Schmelzpunkt und höhere Festigkeit, ist aber gegen Heißwasser dauerhaft über 60 °C und bei Dampf hydrolyseempfindlich. ˌˌPOM-C (Copolymer) hat bei etwas geringerer Festigkeit bessere Zähigkeit, bessere Beständigkeit gegen Alkalien und Hydrolysebeständigkeit gegen Heißwasser und gegen Dampf. ˌˌPOM-C kann in größeren und dickwandigeren Halbzeugabmessungen hergestellt werden. TECAFORM AH SAN (POM-C) Antimikrobiell ausgerüstet für Hygiene und Gesundheitsschutz 19 H H N C C H H H H H H CH 2 x C n Unverstärkt O 120 H PA6 N CH 2 x C n 100 O Aufbau PA6 aus einem Ausgangsstoff: PA 6: x=5 PA 11:x=10 PA 12:x=11 N x N C CH 2 C O O H y n H Aufbau aus zwei Ausgangsstoffen: PA66 N CH 2 N C CH 2 C y x n PA 66: x=6; y=4 O O PA 610:x=6; y=8 PA 612: x=6; y=10 O C C N R O C O C O C C C O O C C C O H O O R n C C C C H H H H O R n n Eigenschaften: PA 6 und PA 66 PBT ˌ ˌTeilkristallin ˌˌNiedrige Dichte, etwas über 1 g/cm³ ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit (Schmelzpunkt PA 66 höher als PA 6) ˌˌHohe Festigkeit und Härte ˌˌHohe Feuchtigkeitsaufnahme, die die meisten Kennwerte mehr oder weniger stark beeinträchtigt: Zähigkeit, Kerbschlagzähigkeit und Verschleißfestigkeit verbessern sich, während sich die übrigen mechanischen und elektrischen Kennwerte verschlechtern ˌˌSehr gute Zähigkeit in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit, vor allem gegen Laugen, Lösemittel und Treibstoffe ˌˌSpannungsrissempfindlichkeit nur in sehr trockenem Zustand ˌˌAntiadhäsive Eigenschaften 20 N C 80 N PEI C O n 120 C 160 n TECAMID 12 TECAMID 66 CH 3 O C O CH 3 O C C O N C O 40 O [%] O • Dehnung TECAMID 46 rotbraun TECAMID 12 TECAMID 46 rotbraun TECAMID 6 PEEK TECAMID 6 TECAMID 66 C C C PEEK O PAI(DIN-Bezeichnung) PA TECAMID (PA) gehört zur umfangreichen Gruppe der Polyamide. Auf Basis von einem (z. B. PA 6, PA 11, PA 12) oder mehreren Ausgangsstoffen (z. B. PA 66, PA 46, PA 610, H durch O O H H HPolykondensation eine Vielzahl PA 612) lassen sich C C O C C C O n von einzelnen PolyamidenC mit differenzierten EigenschafH H H H ten herstellen. Polyamide zählen zu den wichtigsten techH H H H O O nischen Thermoplasten. PBT C 0 O O N N H N PAI R O O H TECAMID N O 20 N H N 40 0 PA66 O n 60 H CH 2 C n PE 80 • Spannung [MPa] H PEC H C N CH 2 CH 3 O CH 2 O CH 3 O PEI PA 46 Eigenschaften: ˌˌTeilkristallin ˌˌNiedrige Dichte, etwas über 1 g/cm³ ˌˌSehr hohe Temperaturbeständigkeit ˌˌHohe Wärmeformbeständigkeit O im Vergleich zu ˌˌSehr hohe O Feuchtigkeitsaufnahme C n anderen Polyamiden. Von dieser Eigenschaft werden O die meisten mehr oder weniger stark PEK Kennwerte O C beeinträchtigt: Zähigkeit, Kerbschlagzähigkeit und n Verschleißfestigkeit verbessern sich, während sich die PEK übrigen mechanischen und elektrischen Kennwerte verschlechtern ˌˌSehr gute Zähigkeit in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit, vor allem gegen Laugen, Lösemittel und Treibstoffe ˌˌSpannungsrissempfindlichkeit nur in sehr trockenem Zustand Eigenschaften: PA 12 ˌˌTeilkristallin ˌˌNiedrige Dichte, etwas über 1 g/cm³ ˌˌMittlere Festigkeit und Härte ˌˌMittlere Temperaturbeständigkeit ˌˌSehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme im Vergleich zu anderen Polyamiden ˌˌSehr gute Schlagzähigkeit und Kerbschlagzähigkeit ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit, vor allem gegen Laugen, Lösemittel und Treibstoffe ˌˌSehr gute Spannungsrissbeständigkeit CH 2 N CH 2 Verstärkt 120 100 80 • Spannung [MPa] 60 40 20 0 0 5 10 • Dehnung [%] TECAMID 66 CF 20 TECAMID 66 GF 30 sw TECAMID 66 CF20 TECAMID 6 GF 30 sw TECAMID 6 GF30 schwarz 15 20 TECAMID 66 GF30 schwarz Werte Produkte / Modifikationen TECAMIDTECAMIDTECAMIDTECAMID 66646 12 (PA 6) (PA 66) (PA 46) (PA 12) Tg [°C] Dichte [g/cm3] E-Modul [MPa] Einsatztemperatur dauernd [°C] 45 47 72 37 1,14 1,15 1,191,02 3.300 3.500 3.300 1.800 100 100 130 110 Einsatztemperatur kurzzeitig [°C] 160 170 220 150 Untere Einsatztemperatur [°C] –40 –30 –40 –60 9,5 8,5 12 1,5 Wasseraufnahme [%] Erkennen ˌˌFarbe opak / milchig-weiß ˌˌLässt sich leicht entflammen ˌˌBrennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze, rußt nicht oder nur schwach ˌˌRiecht beim Brennen hornartig und tropft schmelzend ab, zieht Fäden ˌˌDichte leicht über 1 g/cm³, schwimmt in gesättigter Salzlösung ˌˌDurchscheinend bei dünneren Wanddicken bzw. an Kanten Anwendungsbeispiele Die PA-Kunststoffe sind klassische Universalmaterialien für den Maschinenbau und aufgrund ihrer hohen Zähigkeit und Verschleißfestigkeit sehr gute Gleitwerkstoffe. PA-Bauteile sorgen für ruhigen, schwingungs- und geräuscharmen Lauf, mit Notlaufeigenschaften für partiellen Trockenlauf. Eher geeignet für Anwendungen in rauen Umgebungen, bei denen auch größere Toleranzbreiten zulässig sind (Achtung: Präzisionsteile lassen sich durch variable Wasseraufnahme weniger gut umsetzen). TECAMID 6 (PA 6) Unverstärkte Version, sehr zäh, gut dämpfend, Wasseraufnahme TECAM 6 MO (PA 6 MoS2 ) Universaltype, für Außeneinsatz, Gleitanwendungen, verschleißfest TECAMID 6 GF25 TECAMID 6 GF30 (PA 6 GF) Faserverstärkt für Festigkeit und Steifigkeit bei guter Zähigkeit TECAMID 66 (PA 66) Unverstärkte Basistype, härter und fester als PA 6 TECAMID 66 CF20 (PA 66 CF) Kohlefaserverstärkt, hohe Festigkeit, verbesserter UV-Schutz TECAMID 66 GF30 (PA 66 GF) Glasfaserverstärkt für hohe Festigkeit, verbesserter UV-Schutz für Freibewitterung TECAMID 66 HI (PA 66, Hitzestabilisator) Wärmestabilisiert für dauerhaft bessere thermische Beständigkeit TECAMID 66 LA (PA 66, Festschmierstoff) Mit Gleitmittel für verbesserte Gleiteigenschaften TECAMID 66 MH (PA 66 MoS2 ) Erhöhte Verschleißfestigkeit, auch für Außenanwendungen unter UV TECAMID 66 X GF50 (PA 66 GF) 50 % GF hochverstärkt, verbesserte Temperaturbestän digkeit, schwarz TECAMID TR (PA 6-3) Amorph, transparent, sehr gute elektrische Isolation TECAMID 12 (PA 12) Geringe Wasseraufnahme, Kennwerte bleiben in feuchter Umgebung stabil, sehr gute elektrische Isolation, gutes Reib-Gleitverhalten, verschleißfest, dimensionsstabil TECAMID 46 (PA 46) Hochtemperatur-PA, rotbraun, fast ausschließlich für Spritzguss Zusammenfassung PA 6 hat durch die relativ hohe, aber reversible Feuchtigkeitsaufnahme eine hohe Zähigkeit, die aber abhängig von Klimabedingungen variiert. PA 12 nimmt wenig Wasser auf, hat eine höhere Dimensionsstabilität und ist zäh und verschleißfest. TECAMID TR ist transparent, neigt kaum zur Wasseraufnahme, ist gut elektrisch isolierend. TECAMID 46 hat die höchste Zähigkeit und Wasseraufnahme, ist verschleißfest und verfügt über eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit. 21 PC ABS 120 100 80 H N CH 2 x C H 60 n • Spannung [MPa] O Strukturformel PA 6 C PA6 40 C H H H N 0 20 40 • Dehnung [%] TECAGLIDE grün TECAST T TECAGLIDE grün TECAST TM TECAST TM TECAST L x N C CH 2 y C O O O O O PA 6 CC (DIN-Bezeichnung) C N R N C C H N H N speziellen R TECAST und TECARIM stellen aufgrund des n C C Herstellungsverfahrens eine besondere Gruppe innerhalb O O der Polyamide dar. TECAST ist ein im Gießverfahren durch aktivierte anionische Polymerisation von Caprolactam herPAI gestelltes Polyamid 6. Der Polyamid-Guss-Werkstoff verfügt über eine hohe Festigkeit und Steifigkeit, außerdem über gute Abriebfestigkeit, besonders gegen Gleitpartner mit rauer Oberfläche. Modifikationen durch Füllstoffe, Additive und Gleitzusätze sind möglich. TECARIM nimmt innerhalb dieser Gruppe eine Sonderstellung ein, da hier zudem nochO Elastomeranteile als Block-Copolymer polyH H H H O merisiert werden. C C O C C C C O n H H O C n PEEK PA66 H 80 O n TECAST TECARIM O 60 TECAST T TECAST L H CH 2 O PBT n PE 20 0 TECARIM (PA + Elastomer) H C H O CH 3 Eigenschaften: CTECAST T, TECAST L, TECAGLIDE O C O N ˌˌTeilkristallin CH 3 C etwas über 1 g/cm³ ˌˌNiedrige Dichte, O ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit und Härte ˌˌHohe Festigkeit PEI ˌˌHohe Feuchtigkeitsaufnahme, die die meisten Kennwerte mehr oder weniger stark beeinträchtigt: Zähigkeit, Kerbschlagzähigkeit und Verschleißfestigkeit verbessern sich, während sich die übrigen mechanischen und elektrischen Kennwerte verschlechtern ˌˌSehr gute Zähigkeit in Abhängigkeit vom Feuchtegehalt O ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit, vor allem gegen O C Laugen, Lösungsmittel undn Treibstoffe ˌˌSpannungsrissempfindlichkeit nur in sehr trockenem PEK Zustand ˌˌAntiadhäsive Eigenschaften Eigenschaften: TECARIM ˌˌHoch belastbares Polyamid-6-Block-Copolymer ˌˌZähmodifikation von PA 6 C durch Elastomerzusatz ˌˌAusgewogene Zähigkeit und Steifigkeit ˌˌFertigung im RIM-Verfahren (Reaction Injection Moulding) ˌˌRobuste, abriebfeste Bauteile für extreme Beanspruchung ˌˌExtrem hohe Schlagzähigkeit, auch bis – 40 °C ˌˌGutes Abrieb- und Verschleißverhalten ˌˌHohe Energie- und Stoßabsorption ˌˌKein Sprödbruch bei Druck- und Schlagbelastung ˌˌSpannungsarme und verzugsfreie Bauteile 22 CH 2 N CH 2 Werte T g TECAST T (PA 6 C) TECARIM (PA 6 C) 40 °C 53 °C 1,15 g/cm3 1,11 g/cm3 3.500 MPa 2.200 MPa 100 °C 95 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 170 °C 160 °C Untere Einsatztemperatur -40 °C -50 °C Dichte E-Modul Einsatztemperatur dauernd Erkennen ˌˌFarbe opak / milchig-weiß ˌˌLässt sich leicht entflammen ˌˌBrennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze, rußt nicht oder nur schwach ˌˌRiecht beim Brennen hornartig und tropft schmelzend ab, zieht Fäden ˌˌDichte leicht über 1 g/cm³, schwimmt in gesättigter Salzlösung ˌˌDurchscheinend bei dünneren Wanddicken bzw. an Kanten Produkte / Modifikationen TECAST T (PA 6 C) Basistype, zähhart, sehr gut zerspanbar TECAGLIDE grün (PA 6 C, Festschmierstoff) Guss-PA 6, Gleitmodifizierung für sehr geringe Reibung TECAST L (PA 6 C, Öl) Gleitmodifiziert TECAST L gelb (PA 6 C, Öl) Gleitmodifiziert, gelb Anwendungsbeispiele Seil- und Führungsrollen, Kettenführungen, Gleitschienen. Die einstellbare hohe Zähigkeit von TECAST T wird bei Dämpfungsplatten für Schlag- und Vibrationshämmer in der Rammpfahlmontage genutzt; Großzahnräder eher für die Bewegungsübertragung als für die Leistungsüber tragung. TECARIM wird aufgrund der hohen Zähigkeit auch bei niedrigen Temperaturen in der Wintertechnik verwendet (Kettenauflagen, Kettenpuffer für Bulldozer); Entlastungsblöcke für Großwerkzeuge zum Stanzen, Tiefziehen in der Automobilproduktion, weiße Ware, Werkzeugbaufirmen Zusammenfassung PA 6 hat durch die relativ hohe, aber reversible Feuchtigkeitsaufnahme eine hohe Zähigkeit wobei TECAST T sogar eine höhere Kristallinität und bessere Zerspanbarkeit aufweist als PA 6. TECAST L und TECAGLIDE sind speziell gleitmodifizierte Typen für verbesserte Gleitreibungseigenschaften und reduzierten Verschleiß. TECARIM ist mit mehreren Typen in weiten Bereichen variierbar (in Festigkeit, Kriechfestigkeit und Zähigkeit von zähelastisch bis hart). TECAST TM (PA 6 C, MoS2 ) Mit MoS2, verbesserte Verschleißfestigkeit, außen einsetzbar unter UV TECARIM 1500 gelb (PA 6 C, Elastomer) Signalfarbe gelb, hohe Zähigkeit, hohe Kälteschlagzähigkeit TECAST L schwarz (PA 6 C, Öl) Gleitmodifiziert, schwarz, auch für Freibewitterung 23 N H O O S 100 C n O n H O 80 PES O O C C O H H H H C C C C H H H H O POM-H O 60 n O C n 40 O O C C O H H C C H H O n O O O O C C C C C N N C O n -R N O C 40 50 TECAPET CH 3 N C H C 10 n 20 30 H CH 3 • Dehnung [%] TECAPET TF TECADUR GF 30 TECAPET PBT GF30 PPTF PBT TECADUR TECAPET 0 O O H 0 TECADUR TECAPET C 20 n Strukturformel PET PET -R PEK • Spannung [MPa] Strukturformel PBT PBT m O C O PI PET, PBT (DIN-Bezeichnung) Polyethylenterephthalat (PET) wird durch eine Polykondensationsreaktion aus Terephthalsäure und Ethylenglykol hergestellt. PET gehört zur Gruppe der thermoplastischen linearen Polyester und umfasst TECAPET und die H H daran angelehnte Sondertype TECADUR PET. Eine weitere C C n TypeCHistHdas in den Eigenschaften zu PET ähnliche, gerin2 ger fest, aber besonders zäh und abriebfeste TECADUR CH CH 3 H 3C PBT. TECADUR PBT ist aufgrund dieser Eigenschaften deutlich PMP besser mit Fasern zu modifizieren als PET und deshalb meist faserverstärkt verfügbar (TECADUR PBT GF30). n CH 3 PPO > PPE? Eigenschaften ˌˌTeilkristallin ˌˌRelativ hohe Dichte ˌˌGute Zähigkeit, Federsteifigkeit ˌˌSprödes Verhalten bei tiefen Temperaturen unter null Grad ˌˌGute Festigkeit, hohe Härte und Steifigkeit abriebfest ˌˌSehr gutes Gleitreibverhalten, S n ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit, vorzugsweise gegen verdünnte Säuren PPS ˌˌGute Temperaturfestigkeit ˌˌSehr geringe Wasseraufnahme ˌˌGeringe Wärmeausdehnung ˌˌSehr gute Formstabilität ˌˌHydrolyseempfindlich gegen Heißwasser und Dampf ˌˌSehr gute Elektroisoliereigenschaften Werte TECADUR TECADUR PET TECAPET PBT GF30 (PET) (PET) (PBT GF) Tg 24 81 °C 81 °C 60 °C Dichte 1,39 g/cm 1,36 g/cm 1,46 g/cm3 E-Modul 3.300 MPa 3.100 MPa 3.400 MPa 3 3 Einsatztemperatur dauernd 110 °C 110 °C 110 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 170 °C 170 °C 200 °C Untere Einsatztemperatur (zunehmende Versprödung) –20 °C –20 °C –20 °C Erkennen ˌˌFarbe weiß, gedeckt, intensiver als POM ˌˌLässt sich leicht entflammen ˌˌBrennt leuchtend gelb ˌˌRußt stark ˌˌRiecht bei thermischer Zersetzung typisch süßlich, reizend Produkte / Modifikationen TECADUR PET (PET) Basistype unverstärkt TECAPET (PET) Für bessere Zerspanung modifiziert TECAPET schwarz (PET) Für den Außeneinsatz mit UV-Schutz verbessert TECADUR PBT GF30 (PBT GF) Glasfaserverstärkt, für Anforderungen an hohe Festigkeit, Steifigkeit und Präzision TECAPET TF (PET TF) Mit PTFE-Zusatz als Gleitreibungstype eingestellt Anwendungsbeispiele Gleitteile wie Lagerbuchsen, Rollen, Gleitleisten, sehr gute Eignung für Schnappeffektmontagen, Elektroisolierteile, Bauteile mit Kaltwasserkontakt, diverse Vorrichtungsteile mit Gleiteffekt, kratzfeste hochglänzende Sichtteile, technischer Kunststoff für universelle Anwendungen, Bauteile für lebensmitteltechnische Anlagen. Zusammenfassung Produkte auf Basis von PET kommen dann zum Einsatz, wenn Wasseraufnahme unerwünscht und Dimensionsstabilität in Verbindung mit Festigkeit gefordert ist. Geringere Wasseraufnahme und geringere Wärmeausdehnung als bei PA und POM prädestinieren PET für formstabile Präzisionsbauteile mit minimaler Umgebungsabhängigkeit. Bei Einsatz im Lebensmittelbereich spielt die Beständigkeit gegen typische Reiniger eine entscheidende Rolle. PET ist gegen verschiedene Reinigersäuren besser beständig als POM und PA, verträgt aber umgekehrt basische Reiniger (Natronlauge) nicht gut. Der Werkstoff TECAPET ist eine spezielle Modifizierung mit verbesserter Zähigkeit, verbessertem Gleitreibungs verhalten bei etwas reduzierter Festigkeit und vor allem mit besserer Zerspanbarkeit. TECAPET schwarz ist die schwarz eingefärbte Version, mit verbessertem UV-Schutz für Außenanwendungen. TECAPET TF ist eine verbesserte Gleitreibvariante mit polymerem Festschmierstoffzusatz. TECADUR PBT GF30 ist die glasfaserverstärkte Modifikation auf Basis des verwandten, aber deutlich zäheren PBT für hohe Festigkeitsanforderungen, hohe Steifigkeit, ge ringe Wasseraufnahme, geringe Wärmeausdehnung und damit besonders für Strukturbauteile mit hoher Präzision in Elektrotechnik, Feinmechanik und im Maschinenbau geeignet. Das ohnehin steife PET könnte mit Glasfasern wegen der dann sehr hohen Sprödigkeit nicht mehr ohne Schaden verarbeitet werden. 25 100 80 60 CH 3 C • Spannung [MPa] 40 O O C O n 20 O 0 O 20 O C 40 • Dehnung [%] TECANAT TECANAT GF 30 TECANAT TECANAT GF30 CH 3 TECANAT H C C H H S Eigenschaften O Temperaturen ˌˌGute Festigkeit und Härte PEI ˌˌSehr gute Kriechfestigkeit ˌˌBeibehaltung der Steifigkeit in einem weiten Temperaturbereich ˌˌSehr hohe Maßhaltigkeit ˌˌGeringe Wasseraufnahme ˌˌModerate Chemikalienbeständigkeit, empfindlich gegen Lösungsmittel und Laugen O 26 C 100 n O n O ˌˌAmorph ˌˌSehr hohe Transparenz Dichte ˌˌNiedrige O CH 3 ˌˌGuteC Temperaturbeständigkeit O C O gute Zähigkeit ˌˌSehr N CH 3 ˌˌSehrC hohe Schlagzähigkeit, auch bei niedrigen PEK 80 C O n PE PC (DIN-Bezeichnung) Polycarbonat (PC) wird durch die Umsetzung von Bisphenol A mit Phosgen hergestellt und gehört zur Gruppe der linearen thermoplastischen Polyester. Aufgrund des geringen Kristallisationsgrades zeigt PC eine hohe Transparenz. Der Kunststoff zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Steifigkeit und Härte sowie sehr gute Schlagzähigkeit aus. Im O Gegensatz zur geringen chemischen Beständigkeit sind O O C n Polycarbonate sehr widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse wie Witterung oder UV-Strahlung. PEEK O 60 PEKEKK Strukturformel PC PC H O O 0 C PES ˌˌNeigung zur Spannungsrissbildung ˌˌKerbempfindlich ˌˌUngeeignet für hohe mechanische Belastungen ˌˌHydrolyseempfindlich (gegen dauerhaft heißes Wasser und vor allem gegen Heißdampf) ˌˌNiedriger dielektrischer Verlustfaktor O H H ˌˌGutes elektrisches O Isolationsvermögen C C O C C O ˌˌSehr gute Witterungsbeständigkeit n H Werte H PET T g Dichte CH 2 147 °C 1,19 g/cm 1,42 g/cm3 2.200 MPa 4.400 MPa O O O C C C C Einsatztemperatur kurzzeitig -R N UnterenEinsatztemperatur C (zunehmende Versprödung) O Erkennen PI 120 °C 140 °C N –60 °C n CH 2 H H 3C CH PMP CH 3 120 °C 140 °C -R N –40 °C O C N C C C O O O ˌˌFarblos ˌˌHoch transparent ˌˌLässt sich leicht entflammen ˌˌBrennt leuchtend gelb, rußt stark ˌˌRiecht süßlich, reizend H H ˌˌDichte > 1 g/cm³, schwebt in Salzlösung C C n schnell angegriffen, ˌˌWird durch Lösemittel Trübung auf der Oberfläche n 149 °C O Einsatztemperatur dauernd N TECANAT GF30 (PC GF) 3 E-Modul CH 2 TECANAT (PC) m Produkte / Modifikationen TECANAT (PC) Unverstärkte Basistype TECANAT MT (PC) Spezialtype natur für die Medizintechnik, biokompatibel TECANAT GF30 (PC GF) Glasfaserverstärkt für hohe Festigkeit und Steifigkeit, Maßstabilität Anwendungsbeispiele Bereiche, in denen es auf hohe Transparenz und gute mechanische Eigenschaften wie Schlagzähigkeit, Festigkeit und Dimensionsstabilität ankommt, z. B. Elektro- und Apparateteile, CDs und DVDs. Brillengläser und optische Linsen, Leuchtenabdeckungen, Schaugläser in der Lebensmitteltechnik oder Mineralölverarbeitung. Außerdem Streuscheiben von Autoscheinwerfern, Flugzeugfenster, Schutzscheiben, einbruchhemmende Verglasungen, Unterwassergehäuse für Kameras, Verglasungen für Wintergärten und Gewächshäuser, Solarpanels, Abdeckungen, Verpackungen, Kofferhüllen, Schutzhelme und Visiere. Darüber hinaus als Gehäusematerial geeignet für Kameras, Handys, Laptopmodelle und andere Gehäuse sowie langlebige Ausweisdokumente. Spezielle PC-Typen sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl medizinischer Einmalprodukte. Zusammenfassung Polycarbonat weist im Vergleich zu den anderen Konstruktionskunststoffen eine sehr gute Schlagzähigkeit und Kälteschlagzähigkeit sowie eine außergewöhnliche Transparenz auf. Aufgrund der hohen Härte ist PC wenig kratzanfällig und behält dadurch in der Anwendung lange seine Transparenz bei. Hierdurch hebt es sich von den anderen Werkstoffen ab und findet in einer Vielzahl von Bereichen Anwendung. Die glasfaserverstärkte Type TECANAT GF30 eignet sich durch ihre erhöhte Festigkeit und Zähigkeit vor allem für Elektroisolierteile sowie Bau- und Gehäuseteile mit hohen Anforderungen an die Dimensionsstabilität, Festigkeit und Schlagzähigkeit. Faserverstärktes PC weist im Gegensatz zur unmodifizierten Type keine Transparenz auf, sondern ist gräulich opak. Die Spezialtype TECANAT MT ist für Einmalanwendungen in der Medizinbranche geeignet. Das hochtransparente Material hat jedoch eine äußerst geringe Heißdampfbeständigkeit – bereits wenige Sterilisations- und Reinigungszyklen haben erhebliche Einflüsse auf das Material (Spannungsrissbildung, Vergilbung, Versprödung). 27 F F C C F F 80 n 60 PTFE F C F F n Strukturformel PTFE PTFE H F C C H F n F C C H F 20 0 0 5 10 15 20 • Dehnung [%] TECAFLON PVDF (?) Strukturformel PVDF PVDF H 40 • Spannung [MPa] F C TECAFLON PVDF n PVDF TECAFLON PVDF, PTFE (DIN-Bezeichnung) Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Polytetrafluorethylen (PTFE) gehören zur Gruppe der chemisch hoch beständigen Fluorthermoplaste. Das chemisch höchst beständige PTFE lässt sich wegen des hohen Molekulargewichts nicht schmelztechnisch, sondern nur durch Pressen und Sintern zu Halbzeugen verarbeiten. PVDF kann durch Extrudieren umgeformt werden. Eigenschaften: PVDF ˌˌHohe Dichte ˌˌFest und zäh ˌˌGeringe Kältezähigkeit ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit ˌˌHydrolysebeständig ˌˌSehr geringe Wasseraufnahme ˌˌHohe Wärmeausdehnung ˌˌHoher dielektrischer Verlustfaktor, polar, nicht für Hochfrequenzanwendungen geeignet ˌˌHohe Beständigkeit gegen UV-Strahlung ˌˌPVDF ist deutlich widerstandsfähiger gegen energiereiche Strahlung als alle anderen Fluorthermoplaste ˌˌInhärent flammwidrig, selbstverlöschend ˌˌStark toxische Gasentwicklung im Brandfall 28 Eigenschaften: PTFE ˌˌSehr hohe Kristallinität ˌˌHöchste Dichte aller Polymere ˌˌSehr zäh, bis in tiefe Temperaturen ˌˌGeringe Festigkeit und Härte ˌˌWenig stabil gegen Kriechen ˌˌAußerordentlich gute Chemikalienbeständigkeit, auch gegen oxydierende Säuren ˌˌHydrolysebeständig ˌˌKeine Spannungsrissbildung ˌˌSehr geringe Wasseraufnahme ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit, aber geringe Formbeständigkeit unter Temperatur ˌˌAntiadhäsive Eigenschaften, sehr gutes Gleitverhalten, kein Stick-Slip-Verhalten ˌˌHohe Beständigkeit gegen UV-Strahlung ˌˌSehr empfindlich gegen energiereiche Strahlung (Gamma und Röntgen) ˌˌNicht klebbar mit herkömmlichen Mitteln ˌˌHohe Wärmeausdehnung ˌˌSehr geringer dielektrischer Verlustfaktor ˌˌSehr gute elektrische Isoliereigenschaften (RAM-extrudierte Produkte haben wegen geringerer Gefügedichtheit u. U. geringere Durchschlagsfestigkeit unter Hochspannung ) ˌˌInhärent flammwidrig, selbstverlöschend ˌˌBrandgase sind fluorhaltig, stark toxisch Werte T g TECAFLON PVDF TECAFLON PTFE (PVDF)(PTFE) –40 °C –20 °C Dichte 1,78 g/cm3 2,15 g/cm3 E-Modul 2.200 MPa 700 MPa Einsatztemperatur dauernd 150 °C 260 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 150 °C 260 °C Untere Einsatztemperatur –30 °C –200 °C (Ausnahmen bis zu –270 °C) Erkennen: PVDF ˌˌFarbe opak / milchig-weiß ˌˌLässt sich schwer entflammen ˌˌBrennt leuchtend gelb ˌˌErlischt nach Entfernen der Flamme ˌˌRiecht reizend ˌˌHohe Dichte (subjektiv feststellbar) ˌˌKann mit Fingernagel kaum geritzt werden Erkennen: PTFE ˌˌStrahlend weiß, gedeckt ˌˌLässt sich nicht entflammen ˌˌBrennt nicht ˌˌReizender Geruch ˌˌHohe Dichte (subjektiv feststellbar) ˌˌWeich, leicht verformbar, mit Fingernagel leicht ritzbar Anwendungsbeispiele PTFE ist der am weitesten verbreitete und wichtigste Fluorkunststoff mit den umfangreichsten Anwendungsgebieten: Chemischer Anlagenbau, Lebensmittel- und Pharmatechnologie. Gleitanwendungen unter hoher chemischer Belastung werden vorzugsweise mit PTFE realisiert. PVDF ist prädestiniert für den chemischen Anlagenbau mit höheren mechanischen Belastungen bei erhöhten Temperaturen, Ventile, Filterplatten, Armaturen, Rohrleitungen, Spezialtypen für Reinstwasseranlagen. Zusammenfassung Bei der Dimensionsbestimmung von PTFE-Teilen muss auf die extreme Erhöhung des Wärmeausdehnungskoef fizienten durch Gefügeumwandlung im Bereich von etwa 18 °C bis 20 °C geachtet werden. Die Maße sollten im Bereich um ca. 23 °C definiert werden. PVDF hat eine höhere Festigkeit, bei 150 °C noch etwa ebenso hohe Festigkeitswerte wie PTFE bei Raumtemperatur. PVDF hat eine geringere chemische Beständigkeit als PTFE. Die Verstärkung von PVDF und PTFE mit Glasfasern ist wegen möglicher thermischer Abbaureaktionen mit Gasfreisetzung und Verpuffung nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen und Verwendung ausgewählter Addi tive zu empfehlen. Produkte / Modifikationen TECAFLON PVDF (PVDF) Unverstärkte Basistype TECAFLON PTFE (PTFE) Unverstärkte Basistype TECAFLON PVDF ELS (PVDF, Leitruß) Elektrisch leitfähig 29 O O O O C C O 160 C O n H H C C H H O C n H H PET120 PEEK PP O CH 3 C O N C CH 3 C O CH 2 N n CH 2 • Spannung [MPa] 80 -R 40 O O O O O C C C C C C C N N 0 O C 0 10 O • Dehnung [%] C 20 O n -R 30 N N O 40 m O TECAPEI PEI Strukturformel PEI PI TECAPEI PEK C n PEI (DIN-Bezeichnung) Polyetherimid (PEI) ist ein amorpher, thermoplastischer Kunststoff mit hoher mechanischer Festigkeit und Steifigkeit. Aufgrund seiner Eigenschaften ist PEI den Polyarylsulfonen (PSU, PPSU) sehr nahe, gehört aber der Gruppe der thermoplastischen Polyimide an. Der Werkstoff zeigt über einen weiten Temperaturbereich eine bemerkenswert hohe Kriechfestigkeit. Zudem weist PEI eine hohe Dauer gebrauchstemperatur auf. Die jeweils sehr gute Hydrolysebeständigkeit und Dimensionsstabilität runden das Eigenschaftsprofil ab. PEI ist aufgrund seiner amorphen Molekülstruktur transparent und hat einem goldgelben Farbton. 30 H H C C PPO n CH 2 H O O TECAPEI H 3C CH CH 3 PMP Eigenschaften ˌˌAmorph ˌˌTransparent bei dünnen Wandstärken und polierter Oberfläche ˌˌNiedrige Dichte ˌˌHohe Festigkeit, Härte und Steifigkeit ˌˌGute Zähigkeit ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit ˌˌSehr geringe Wasseraufnahme ˌˌGeringe Wärmeausdehnung ˌˌDimensionsstabil ˌˌVorsicht bei starken Lösungsmitteln, Spannungsrissbildung möglich ˌˌHeißdampf- und hydrolysebeständig ˌˌNiedriger dielektrischer Verlustfaktor, Eignung für Hochfrequenzanwendung ˌˌDurchlässig für Mikrowellen und beständig dagegen ˌˌSehr gute elektrische Isoliereigenschaften ˌˌInhärent flammwidrig, selbstverlöschend ˌˌHoher Sauerstoffgrenzindex ˌˌSehr geringe Energiefreisetzung und geringer Anteil toxischer Gase im Brandfall ˌˌGut zerspanbar PPS Werte TECAPEI (PEI) Tg 216 °C Dichte 1,28 g/cm3 E-Modul 3.200 MPa Einsatztemperatur dauernd 170 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 200 °C Untere Einsatztemperatur (zunehmende Versprödung) –50 °C Erkennen ˌˌFarbe transluzent, bernsteinfarbig ˌˌBrennt leuchtend gelb ˌˌErlischt langsam nach Entfernen der Flamme ˌˌLöslich in Methylenchlorid Produkte / Modifikationen TECAPEI (PEI) Unverstärkte Basistype, Eignung für den Lebensmittelkontakt TECAPEI MT (PEI) Spezialtype für die Medizintechnik mit Biokompatibilität Anwendungsbeispiele Lebensmittel- und Pharmaanlagen, Chemie- und Laborausrüstungen, Steckerbauteile, Lampenfassungen, Lötrahmen, Spezialtype für Luft- und Raumfahrt, Elektrotechnik, für Hochfrequenztechnik-Antennenträger, Spulenkörper, Mikrowellenausrüstungen, Mikroelektronik, Testadapter Zusammenfassung Die amorphen Hochtemperaturkunststoffe PEI, PPSU, PES und PSU haben im Allgemeinen sehr ähnliche Eigenschaftsbilder; sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die thermischen Werte der Gebrauchstemperaturen und die Glasübergangstemperatur. Dabei hat PEI aber deutlich höhere mechanische Kennwerte in Bezug auf Festigkeit, Steifigkeit und Härte als die Polysulfone. Zusätzlich hat PEI die geringste Wärmeentwicklungsrate im Brandfall, ein für die Luft- und Raumfahrt sehr wichtiges Kriterium. Mit seinen Spezialtypen ist PEI für diese Branchen ein unentbehrlicher Hochtemperaturkunststoff. TECAPEI GF30 (PEI GF) Verarbeitung zu Sonderprodukten, glasfaserverstärkt für sehr hohe Festigkeit, Metallersatz 31 N CH O3 C C CH 3 O O O O C O H O S O C O 100 n C n H O l H 80 PEKEKK Strukturformel PSU PSU H C C O H H m n POM-C 60 O O S S O O n Strukturformel PPSU PPSU F C F F O C S n F O H C C 20 H 0 C O n 20 40 60 H • Dehnung [%] TECASON S TECASON sw TECASON S P MT TECASON P MT schwarz 0 n O Strukturformel PES PES PTFE H 40 • Spannung [MPa] O 80 POM-H n H PS TECASON S, P, E OH CC H n C F H O F n C O C H H H C C C H CH 3 O n H PET PVDF PSU, PPSU, PES (DIN-Bezeichnung) Polyarylsulfone (PSU, PPSU, OPES) sind eine Familie von CH 3 O S und polaren C O amorphen thermoplastischen, Polymeren. n CH 3 O Aufgrund ihrer amorphen Molekülstruktur sind PolyarylO sulfone lichtdurchlässig undOweisen eine gelblich-bräunliO O PSU O C che (bernsteinfarbene) Transparenz auf. Auch C bei höheren C C C -R N N -R N Temperaturen zeigen diese Materialien eine hohe Festig-N n C C C C keit und Stabilität. O O O O Polyphenylsulfon (PPSU) vereint eine hohe Schmelztemperatur mit einer recht geringen Wasseraufnahme. Zudem PI hat dieses Polymer eine bessere Schlagzähigkeit und chemische Beständigkeit als PSU und PES aus der Gruppe F F C derC Polysulfone. Neben diesen Eigenschaften zeigt PPSU n F F im Vergleich zu den weiteren Vertretern dieser Kunststoffklasse eine deutlich bessere Heißdampfsterilisierbarkeit PTFEH H und Beständigkeit gegen Reinigungs- und DesinfektionsC C mittel. n CH 2 H Zu den hervorstechenden Eigenschaften von Polysulfon CH CH 3 H 3C (PSU) gehört neben der hohen Dauergebrauchstemperatur eine bemerkenswert hohe Kriechfestigkeit über einen weiPMP ten Temperaturbereich. Die hohe Dimensionsstabilität und sehr gute Hydrolysebeständigkeit runden das Bild ab. H F DieC Eigenschaften von Polyethersulfon (PES) ähneln deC n H F nen von PSU. PES weist eine hohe mechanische Festigkeit und Steifigkeit bei einer relativ geringen KerbempfindlichPVDF keit auf. Zudem zeigt PES eine gute chemische Beständigkeit und Hydrolysebeständigkeit. Im Vergleich zu PSU verfügt PES über eine bessere chemische Beständigkeit und eine höhere Schlagzähigkeit. 32 H n PP Eigenschaften ˌˌAmorph ˌˌTransparent bei dünnen Wandstärken und polierter Oberfläche ˌˌNiedrige Dichte Härte und Steifigkeit ˌˌHohe Festigkeit, CH 3 Gute Zähigkeit ˌ ˌ m O n ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit CH 3 ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit Wasseraufnahme ˌˌSehr geringe PPO > PPE? ˌˌGute Dimensionsstabilität ˌˌVorsicht bei starken Lösungsmitteln, Spannungsrissbildung möglich ˌˌHeißdampf- und hydrolysebeständig ˌˌNiedriger dielektrischer Verlustfaktor ˌˌDurchlässig und sehr gut beständig gegenüber Mikrowellen, gut für Hochfrequenzanwendungen ˌˌSehr gute elektrische Isoliereigenschaften S n ˌˌInhärent flammwidrig, selbstverlöschend ˌˌGut zerspanbar PPS Werte T g TECASON P TECASON S (PPSU)(PSU) 218 °C 188 °C Dichte 1,31 g/cm³ (kann farbbedingt abweichen) 1,24 g/cm³ E-Modul 2.300 MPa 2.700 MPa Einsatztemperatur dauernd 170 °C 160 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 190 °C 180 °C Untere Einsatztemperatur –50 °C –50 °C (Ausnahmen bis zu –100 °C) Erkennen ˌˌFarbe transluzent, bernsteinfarbig, mit steigender Glasübergangstemperatur dunkler werdend bei PPSU ˌˌSchwer entflammbar ˌˌBrennt leuchtend gelb, rußende Flamme ˌˌErlischt langsam nach Entfernen der Flamme ˌˌStechender Geruch ˌˌLöslich in Methylenchlorid Produkte / Modifikationen TECASON P MT farbig (PPSU) Spezialtype in diversen Farbtönen für die Medizintechnik, geprüfte Biokompatibilität, Eignung für den Lebensmittelkontakt TECASON P VF (PPSU) Unverstärkte Basistype, für Tiefziehprodukte kalandriert, transparent und gedeckt eingefärbt TECASON P MT XRO farbig (PPSU) Spezialtype für die Medizintechnik, biokompatibel, röntgenopak TECASON S (PSU) Unverstärkte Basistype, kompatibel für den Lebensmittelkontakt TECASON E GF30 (PES GF) PES GF Sonderproduktion, vorzugsweise für den Spritzguss, glasfaserverstärkt für hohe Festigkeit, Elektrobauteile, flammgeschützt Anwendungsbeispiele PPSU vorzugsweise in der Medizintechnik für die Gelenkprothetik als Anpassungsmodelle, Gerätehandgriffe, Sterilisier- und Lagercontainer, Lebensmittel- und Pharma anlagen. PSU für Chemie- und Laborausrüstungen, Steckerbauteile, Lampenfassungen, Elektrotechnik, für Hochfrequenztechnik-Antennenträger, Spulenkörper, Mikrowellenausrüstungen, Mikroelektronik, Testadapter. PES GF bevorzugt im Spritzguss für hochfeste, steife und präzise Elektroteile mit Flammschutz. Zusammenfassung PES ist durch die Produktweiterentwicklung des PPSU in den Hintergrund gedrängt worden und heute nur bei speziellen Produkten von Bedeutung. Die typischen Eigenschaftsprofile der drei amorphen Polysulfon-Kunststoffe (PSU, PPS, PES) sind sehr ähnlich. Unterschiede bestehen vor allem in den Glasübergangstemperaturen und Gebrauchstemperaturbereichen. Die Festigkeitswerte, Zähigkeit und chemischen Beständigkeiten weichen nur im Detail voneinander ab. Auch im Vergleich mit PEI gibt es Überschneidungen, jedoch bietet dieses deutlich höhere mechanische Kennwerte (Festigkeit, Steifigkeit und Härte) sowie eine herausragende sicherheitsrelevante Eignung für die Luftfahrt. PES verhält sich – bedingt durch die relativ hohe Wasseraufnahme – beim Heißdampfsterilisieren mit Vakuumphase häufig problematisch (Rissbildung). PPSU ist neben PEEK ein sehr wichtiger Kunststoff für die Medizintechnik, u. a. in den Geräten der bildgebenden Diagnostik, OP-Ausstattung und Orthopädietechnik für Gelenkprothetik. 33 CH 3 m O 100 n CH 3 80 PPO > PPE? F F C C F F n PTFE 60 40 • Spannung [MPa] N S 20 H 0 C 5n H • Dehnung [%]F TECATRON GF 40 TECATRON PVX TECATRON GF40 0 n Strukturformel PPS PPS F C PVDF 10 15 20 TECATRON PVX TECATRON PPS (DIN-Bezeichnung) Polyphenylensulfid (PPS) ist ein teilkristalliner, thermoplastischer Kunststoff. Durch die chemische Struktur ist PPS ein sehr widerstandsfähiges Polymer mit sehr hoher Festigkeit und Härte auch in hohen Temperaturbereichen. Neben einer geringen Wasseraufnahme verfügt es auch über eine gute Dimensionsstabilität und zeigt hervorragende elektrische Eigenschaften. Zudem ist PPS auch bei erhöhten Temperaturen chemisch sehr beständig. Im Halbzeugbereich ist PPS fast ausschließlich in faserverstärkter Form am Markt verfügbar. Eigenschaften ˌˌHohe Kristallinität ˌˌHohe Dichte ˌˌHohe Festigkeit, Steifigkeit und Härte ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit, auch bei erhöhten Temperaturen ˌˌHerausragende Lösungsmittelbeständigkeit ˌˌHydrolysebeständig, nicht spannungsrissempfindlich ˌˌSehr geringe Wasseraufnahme ˌˌGeringe Wärmeausdehnung ˌˌIn faserverstärkter Version sehr maß- und formstabil ˌˌHohe Strahlenbeständigkeit gegen Gammaund Röntgenstrahlung ˌˌSehr gute elektrische Isolationseigenschaften ˌˌGeringe Fremdionenanteile bei Spezialtypen ˌˌInhärent flammwidrig, selbstverlöschend Werte T g 34 TECATRON (PPS) TECATRON GF40 (PPS GF) 97 °C 93 °C Dichte 1,36 g/cm 3 1,63 g/cm3 E-Modul 4.100 MPa 6.500 MPa Einsatztemperatur dauernd 230 °C 230 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 260 °C 260 °C Untere Einsatztemperatur (zunehmende Versprödung) –20 °C –20 °C Erkennen ˌˌFarbe beige / natur, zeigt unter UV-Einwirkung schnell braune, abgegrenzte Schattierungen ˌˌLässt sich schwer entflammen ˌˌRiecht schwefelig, nach faulen Eiern ˌˌErlischt nach Entfernen der Flamme ˌˌHarter, heller Klang beim Aufprall Anwendungsbeispiele Strukturbauteile für chemische Umgebung, Ventile, Filtergehäuse, Pumpen- und Armaturenbauteile, Pumpenlaufräder, Gleitbauteile unter Temperatur- und Chemikaliensowie Heißwassereinfluss, Walzenlagerungen für Durchlauftrockner, Elektrobauteile, Stecker, Gehäuse, Spulenkörper, Lampengehäuse, unverstärkte Spezialtype mit hoher Fremdionenreinheit für die Halbleiterproduktion Produkte / Modifikationen TECATRON (PPS) Basistype, nur für Sonderanwendungen TECATRON GF40 (PPS GF) Glasfaserverstärkt für sehr hohe Festigkeit und Steifigkeit TECATRON GF40 schwarz (PPS GF) Glasfaserverstärkt, schwarz eingefärbt, verbesserter UV-Schutz für Außenanwendungen und farbstabile Produkte TECATRON PVX (PPS CS CF TF) Gleitmodifizierte Spezialtype für Gleitanforderungen unter hohen Temperaturen, Lasten und Chemikalien- oder Dampf einwirkung Zusammenfassung Der Einsatz von TECATRON-Werkstoffen ist häufig ein geeigneter Kompromiss, wenn die Leistungsparameter von PA 66 GF30 den Rand des Leistungsvermögens erreichen und die Umsetzung mit PEEK-Werkstoffen das Kostenlimit treibt. So wird in der Automobilindustrie hauptsächlich bei Anwendungen im Motorraum häufig PPS eingesetzt, wenn PA 66 GF30 keine ausreichenden Eigenschaften mehr bietet. Die hohe Lösungsmittelbeständigkeit im oberen Temperaturbereich gehört neben der hohen Werkstofffestigkeit und Dimensionsstabilität zu den herausragenden Merk malen von PPS. 35 N PI PEI 160 O O O C 120 O O C O C C O CH 3 CH 2 O N O C O CH 2 • Spannung [MPa] O C 40 0 n n O n S O C O -R H C C H H O n n CH 3 O O O O O C C C C C C C O O HN C C H 3 CH n Eigenschaften ˌˌTeilkristallin H H ˌˌNiedrige Dichte C C n ˌˌGute Zähigkeit CH 2 H ˌˌHohe Festigkeit, Steifigkeit und Härte CH CH 3 Kriechneigung H ˌ3 CˌGeringe 36 CH H n PES PEK PAEK (DIN-Bezeichnung) Die Gruppe der Polyaryletherketone (PAEK) umfasst im Wesentlichen PEEK, PEK, PEKEKK und PEKK. Der Molekülaufbau der Mitglieder diese Polymergruppe unterscheidet sich durch die jeweilige Anzahl der zueinander gruppierten Ether- und Ketongruppen. Daraus resultieren mit zunehmenden Ketongruppen die wesentlichen UnterO H H O C C O C C O schiede mit ansteigenden Glasübergangs- und Schmelzn H H temperaturen. Die schmelztechnische Verarbeitbarkeit wird damit zunehmend schwieriger und durch das auch PET für größere Halbzeugabmessungen bevorzugte presstechnische Verfahren ersetzt. Typisch für diese zu den sogenannten thermoplastischen Hochtemperaturkunststoffen gehörende Gruppe ist, dass das Eigenschaftsprofil auch Oim erhöhten TemperaturbeO O O O reich über 100 °C Chinaus weitgehend erhalten bleibt; Cdie C C C meisten Kennwerte verändern sich Der wich-N -R moderat. N N nur -R N n C C C C tigste und technisch am umfangreichsten genutzte WerkO O O O stoff ist das Polyetheretherketon PEEK. Die Werkstoffe der Polyaryletherketongruppe sind durch ein ungewöhnlich PI komplexes Eigenschaftsprofil mit vielen herausragenden Einzeleigenschaften gekennzeichnet. PMP C OC 5l H H C C O H • DehnungH[%] O TECAPEEK ST sw TECAPEEK TECAPEEK POM-C PI ST schwarz TECAPEEK HT sw TECAPEEK O H C PMP 0 Strukturformel PEKEKK PEKEKK PEI O PET H H 3C CH 3 O H O CH 2 H n Strukturformel PEK PEK O N C 80 C C O C n Strukturformel PEEK PEEK O O H H C C N 10m n H n -R 15C N 20 O TECAPEEK N TECAPEEK HT schwarz n CH 2 H O CH n CH 3 POM-H PMP ˌˌGute Reib- und Gleiteigenschaften, hohe Abriebfestigkeit ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit gegen viele technische Medien ˌˌHydrolysebeständigkeit, keine Neigung zur Spannungsrissbildung H H ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit C C hohe Strahlenresistenz ˌˌAußergewöhnlich n H m CH 3 gegen Gamma- und Röntgenstrahlung Wasseraufnahme ˌˌSehr geringe PP ˌˌGeringe Wärmeausdehnung ˌˌGute Dimensionsstabilität ˌˌInhärent flammwidrig, selbstverlöschend ˌˌMinimale Fremdionenanteile ˌˌSehr geringe Ausgasungsraten im Hochvakuum toxische Gasentwicklung ˌˌGeringe undCHwenig 3 im Brandfall O Werte n CH 3 PPO > PPE? T g TECAPEEK TECAPEEK HT TECAPEEK ST (PEEK) (PEK)(PEKEKK) 150 °C 160 °C 165 °C Dichte 1,31 g/cm³ 1,31 g/cm³ 1,32 g/cm³ E-Modul 4.200 MPa 4.600 MPa 4.600 MPa Einsatztemperatur dauernd 260 °C 260 °C 260 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 300 °C 300 °C 300 °C Untere Einsatztemperatur (Ausnahmen bis zu –100 °C, zunehmende Versprödung) –40 °C –40 °C –40 °C S PPS n m 160 120 • Spannung [MPa] 80 40 0 0 5 • Dehnung [%] TECAPEEK PVX TECAPEEK TECAPEEK PVX GF 30 TECAPEEK CF 30 10 15 TECAPEEK GF30 20 TECAPEEK CF30 Erkennen: PEEK natur ˌˌFarbe beige, charakteristisch ˌˌLässt sich schwer entflammen ˌˌErlischt nach Entfernen der Flamme ˌˌRußt nur schwach ˌˌSehr hart und steif ˌˌDichte deutlich > 1 g/cm³, sinkt in Wasser Produkte / Modifikationen TECAPEEK (PEEK) Unverstärkte Basistype TECAPEEK schwarz (PEEK) Verbesserter UV-Schutz für Außeneinsatz TECAPEEK leuchtrot (PEEK) Signal- und Warnfarbe für industrielle Anwendung, Bedienelemente TECAPEEK CF30 (PEEK CF) Kohlefaserverstärkt für hohe Festigkeit, Steifigkeit, gleitfähig TECAPEEK ELS nano (PEEK CNT) Elektrisch leitfähig mit CNT TECAPEEK GF30 (PEEK GF) Glasfaserverstärkt für hohe Festigkeit und Steifigkeit TECAPEEK PVX (PEEK CS, CF, TF) Gleitmodifiziert für hochbelastbare technische Gleitanwendungen TECAPEEK HT schwarz (PEK) Unverstärkt, thermisch-mechanisch höher belastbar als PEEK TECAPEEK ST schwarz (PEKEKK) Unverstärkt, thermischmechanisch höher belastbar als PEK TECAPEEK CF30 MT (PEEK CF) Spezialtype, kohlefaserverstärkt, für hohe Festigkeit, biokompatibel, schwarz TECAPEEK CLASSIX weiß (PEEK) Sondertype für die Medizintechnik, für 30 Tage Gewebekontakt geeignet, biokompatibel TECAPEEK MT (PEEK) Naturversion für die Medizintechnik, biokompatibel TECAPEEK MT farbig (PEEK) Spezialtypen in div. Farben für die Medizintechnik, biokompatibel TECAPEEK ID blau (PEEK, detektierbarer Füllstoff) Modifiziert für induktive Detektierbarkeit in Lebensmittel- und Pharmaprozessen, für Lebensmittelkontakt geeignet TECAPEEK TF10 (PEEK TF) Mit PTFE gleitmodifiziert, für Lebensmittelkontakt geeignet TECAPEEK TS (PEEK, Mineral) Mit mineralischem Füllstoff, hohe Festigkeit u. Steifigkeit, Zähigkeit, hohe Härte und geringe Wärmeausdehnung TECATEC PEEK CW50 (PEEK CF) Verstärkt mit Kohlefasergewebe, Festigkeitsverhalten in der Gewebeebene ähnlich Stahl, biokompatibel Anwendungsbeispiele Die Polyaryletherketone stellen eine hoch leistungsfähige Polymergruppe dar mit jeweils einem Bündel an außergewöhnlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen und sind damit eine sehr wichtige Werkstoffquelle für die moderne Technik und Wirtschaft. TECAPEEK (PEEK) spielt dabei eine herausragende Rolle. Gleitbauteile, Führungsrollen, Kettenführungen in Öfen, Auskleidungen von Tanks, Thermoformteile, diverse Bauteile für Lebensmittel-, Trinkwasser- Medizin-, Pharmaund Biotechnologieeinsatz, verpackungstechnische Anlagen, Halbleitertechnik und Mikroelektronik, Nuklear- und Röntgentechnik, Gas- und Ölexploration und -förderung, Luft- und Raumfahrt, Getriebe und Motorenbau Zusammenfassung Gegenüber TECAPEEK (PEEK) sind beim TECAPEEK HT (PEK) und beim TECAPEEK HT (PEKEKK) die Schmelzund Glasübergangstemperaturen und die Festigkeiten höher. Tendenziell sind die chemischen Beständigkeiten besser. Die Hydrolysebeständigkeit der Polyaryletherketone gegen Heißdampf ist größer als bei den Hochtemperaturkunststoffen PI und PAI. Im Vergleich zu PEI ist die Alkalienbeständigkeit im höheren Temperaturbereich ein herausragendes Merkmal. Die Spezialwerkstoffe der Produktfamilie TECATEC ver fügen aufgrund des Kohlefasergewebes über eine außer gewöhnliche mechanische Festigkeit und Wärmeform beständigkeit. Durch die Polymermatrix auf PAEK-Basis ist ebenfalls eine hohe Beständigkeit gegen Heißdampf und Chemikalien gegeben, wodurch TECATEC ideal für den Einsatz in der Medizintechnik geeignet ist. TECATEC PEKK CW60 (PEKK CF) Verstärkt mit Kohlefasergewebe, Festigkeitsverhalten in der Gewebeebene ähnlich Stahl, biokompatibel 37 H N H CH 2 x N C CH 2 y C O O O 160 n O 120 PA66 O C n PEEK O O C C N R N H N O O C C H N C C O O R n Strukturformel PAI PAI O C C O H H H H C C C C H H H H O O CH 3 C O N 0 C 0 C O CH 3 5 10 15 20 • Dehnung [%]O TECATOR 5013 TECATOR TECATOR 5013 5031 PVX TECATOR 5031 PVX PEI O n PBT PAI (DIN-Bezeichnung) Polyamidimide (PAI) sind amorphe, thermoplastische Hochleistungspolymere, die sich durch ihre hohe Temperaturbeständigkeit auszeichnen. Durch das hohe Molekulargewicht ist das Material nicht mehr schmelzbar, sondern wird beim Versuch thermisch zerstört. PAI gehört zur Gruppe der thermoplastischen Polyimide. Die Polyamidimide sind durch ein ungewöhnliche komplexes Eigenschaftsprofil mit vielen herausragenden Eigenschaften gekennzeichnet. Hohe Zähigkeit, Steifigkeit und Kriechfestigkeit – gepaart mit niedriger Wärmeausdehnung – sorgen für hohe mechanische Belastbarkeit und dimensionsstabile Bauteile. Durch Modifikation mit Grafit und PTFE erhält man hochverschleißfeste Lagerwerkstoffe mit geringem Reibwiderstand, die auch im Trockenlauf leistungsfähig bleiben. 38 40 TECATOR O • Spannung [MPa] 80 O C n PEK Eigenschaften ˌˌAmorph ˌˌHohe Dichte ˌˌGute Gleitreibeigenschaften, hohe Verschleißfestigkeit ˌˌHohe Zähigkeit ˌˌSehr hohe Festigkeit und Härte ˌˌSehr gute Chemikalienbeständigkeit ˌˌHydrolyseempfindlichkeit gegen Heißwasser dauerhaft > 100 °C, Heißdampf und Basen ˌˌRelativ hohe Wasseraufnahme beeinträchtigt Maßhaltigkeit ˌˌHohe Temperaturbeständigkeit ˌˌHohe Strahlenbeständigkeit gegen Röntgenund Gammastrahlung ˌˌInhärent flammwidrig, selbst verlöschend CH 2 N CH 2 Werte T g TECATOR 5013 TECATOR 5031 PVX (PAI)(PAI) 280 °C 280 °C Dichte 1,40 g/cm 1,46 g/cm3 E-Modul 3.800 MPa 5.900 MPa Einsatztemperatur dauernd 250 °C 250 °C Einsatztemperatur kurzzeitig 270 °C 270 °C –150 °C –150 °C Untere Einsatztemperatur 3 Erkennen ˌˌTypische Farbe: Außenhaut braun, innen gelbbraun ˌˌLässt sich schwer entflammen ˌˌBrennt mit blauer Flamme mit gelber Spitze ˌˌRußt nicht oder nur schwach Produkte / Modifikationen TECATOR (PAI) Basistype, zäh, elektrisch isolierend TECATOR 5031 PVX (PAI CS TF) Mit Grafit und PTFE gleitmodifiziert TECATOR GF30 (PAI GF) Hochfeste faserverstärkte Type für Spritzguss Anwendungsbeispiele Gleitteile, Führungsrollen, Kettenführungen, Gleitlagerungen, Zahnräder, Thrustwasher (Axialgleitlager) im Getriebebau, Kugeln in Hydrauliksteuerungen. Glasfaserverstärkte hochfeste und maßstabile Strukturen in der Luft- und Raumfahrt, Laufrollen, Umlenkrollen, Papierführungen in Druckern, Kopierern, Büromaschinen. Steckerbauteile und Testsockets für Chipprüfung in der Mikroelektronik, Lampenfassungen. Zusammenfassung Die Amidgruppen sind für die erhöhte Wasseraufnahme und damit auch für die sehr gute Zähigkeit verantwortlich, aber auch für die Maßänderungen und eingeschränkte Hydrolysebeständigkeit. Für den Einsatz im erhöhten Temperaturbereich ist vorausgehend eine Vortrocknung empfehlenswert, um hydrolytische Schädigung zu vermeiden. Aus Halbzeug zerspante Bauteile erhalten eine Wärmebehandlung zum Abschluss der Polymerisation und damit gleichzeitig in Verbindung mit der Oxydation der Oberflächen durch Sauerstoff eine erhöhte Verschleißfestigkeit der Laufflächen. 39 DMA 3Pkt. Biegeprüfung 1Hz, 2K/min O O C C O H H C C H H O 8000 C n H H n PP O O O C C C N N PI n -R O O C C N N C C C C O O O O m Strukturformel PI H C • Speichermodul E' [MPa] log n C CH 3 6000 PET -R H 4000 2000 CH 3 0 –200 O n -100 CH 3 • Temperatur [°C] TECASINT 1011 PPO TECASINT 10112011 >TECASINT PPE? TECASINT 3011 TECASINT 4011 TECASINT 4011 TECASINT 4111 0 100 200 TECASINT 2011 TECASINT 4111 300 400 500 TECASINT 3011 H TECASINT C n CH 2 H H 3C CH PMP S CH 3 PI (DIN-Bezeichnung) Polyimide (PI) werden durch Polykondensation hergestellt. Aufgrund des hohen Gehalts an ringförmigen, meist aromatischen Kettengliedern und hoher Molekulargewichte sind Polymide stets unverschmelzbar. Die Verarbeitung erfolgt daher auschließlich durch Sintertechniken zu Halbzeugen oder Direct-forming Teilen. Die Werkstoffe der Polyimidgruppe sind durch ein ungewöhnlich komplexes Eigenschaftsprofil mit vielen herausragenden Einzeleigenschaften gekennzeichnet und nehmen damit die Spitze der Werkstoffpyramide ein. n PPS Werte TECASINTTECASINTTECASINT 20114011 4111 (PI)(PI)(PI) Tg [°C] Dichte [g/cm3] 370 260 E-Modul [MPa] 3.700 4.000 7.000 Einsatztemperatur dauernd [°C] 300 300 300 Einsatztemperatur kurzzeitig [°C] > 350 > 350 > 400 Untere Einsatztemperatur [°C] –270 –270 –270 Erkennen Eigenschaften ˌˌUnschmelzbares Hochtemperatur Polyimid ˌˌHohe Festigkeit, Modul und Steifigkeit, auch im höheren Temperaturbereich ˌˌHohe Druck- und Kriechfestigkeit ˌˌHohe Reinheit, ausgasungsarm im Vakuum ˌˌGute Chemikalienbeständigkeit ˌˌGute thermische und elektrische Isolationsfähigkeit ˌˌHohe Strahlenbeständigkeit ˌˌInhärente Flammwidrigkeit ˌˌHohe Dichte ˌˌHydrolyseempfindlich gegen Heißwasser > 100 °C und Heißdampf 40 n.a. 1,38 1,411,46 ˌˌLässt sich schwer entflammen, brennt nicht ˌˌDichte > 1 g/cm³, sinkt in Wasser ˌˌSehr hart bis zäh-weich, je nach Type ˌˌHarter bzw. dumpfer Klang beim Aufprall Stabilität gegen thermische Oxidation bei 300 °C und 70 psi über 300 h 1,2 1,0 0,8 • Gewichtsverlust [%] 0,6 0,4 0,2 0 TECASINT 2021 TECASINT 3021 TECASINT 4021 TECASINT 4121 Produkte TECASINT 1000 Höchster Modul. Höchste Steifigkeit und Härte. Bisherige Bezeichnung SINTIMID. TECASINT 2000 Sehr hoher Modul, hohe Steifigkeit und Härte. Im Vergleich zu TECASINT 1000 signifikant reduzierte Feuchtigkeitsaufnahme. Höhere Zähigkeit und bessere Zerspanbarkeit. Gut für DirektformungsBauteile geeignet. TECASINT 4000 Im Vergleich mit den anderen TECASINT-Werkstoffen zeichnet sich TECASINT 4000 durch folgende Eigenschaften aus: Geringste Wasseraufnahme. Höchste oxidative Stabilität. Niedrige Reibwerte. Modifikationen Beste Chemikalienbeständigkeit. HDT bis zu 470 °C. Verschiedene Typen mit hoher Bruchdehnung und Zähigkeit oder mit hohem Biegemodul verfügbar. TECASINT 5000 Unschmelzbares HochtemperaturPolyamidimid (PAI). Sehr gute Dimensionsstabilität und Belastbarkeit bis 300 °C. TECASINT 8000 Matrix aus PTFE verstärkt mit PI-Pulver. Vermindertes Kriechen unter Last. Hervorragende Gleit- und Reibeigenschaften. Ideal geeignet für weiche Gegenlaufpartner (Edelstahl, Alu, Messing, Bronze). Höchste Chemiekalienbeständigkeit und einfache Zerspanbarkeit. Anwendungsbeispiele Führungsrollen, Kettenführungen in Prozessöfen, Heißglashandling, Halbleitertechnik, Analytikgeräte, Vakuumpumpen, Kompressoren, thermisch-mechanisch hochbelastete Gleitteile in Motoren, Getrieben, Luftfahrtturbinen, thermisch-elektrische Isolatoren in Teilchenbeschleunigern. In vielen Fällen Metallersatz aus Gewichtsgründen. Einsatz von diversen Bauteilen, die im Falle geringerer Anforderungsprofile mit Hauptkriterium Temperatur durchaus auch in PEEK einsetzbar wären, bzw. Anwendungen mit erhöhten Anforderungen an Dauerhaftigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Unentbehrliche Werkstoffgruppe in Luft- und Raumfahrt, Glasindustrie, Kryo- und Vakuumtechnik, Forschung und Entwicklung allgemein, Hochund Tieftemperaturphysik, Gundlagenforschung an Elementarteilchen, Nukleartechnische Grundlagen. Ungefüllt Maximale Festigkeit und Dehnung. Höchster Modul. Geringste thermische und elektrische Leitfähigkeit. Hochrein. Ausgasungsarm gem. ESA Vorschrift ECSS-Q-70-20. + 30 % Glasfasern Verringerte Wärmeausdehnung. Hoch thermischmechanisch belastbar. Gute elektrische Isolation. + 15 % Grafit Verbesserte Verschleißfestigkeit und Wärmealterung. Selbstschmierend, für geschmierte und trockene Anwendungen. + 40 % Grafit Reduzierte Wärmeausdehnung. Höchste Kriechfestigkeit und Beständigkeit gegen Wärme alterung. Verbesserte Selbstschmierung. Reduzierte Festigkeit. + 15 % Grafit + 10 % PTFE Niedrigste Haftreibung und niedriger Reibungskoeffizient durch PTFE- Modifikation. Selbstschmierend, daher gute Eigenschaften auch im Trockenlauf. Für Anwendungen mit niedrigen Reib- und Verschleißeigenschaften bei mittleren Temperaturen und Belastungen (< 200 °C). + 15 % MoS2 Beste Reib- und Verschleiß eigenschaften im Vakuum. Einsatz in der Raumfahrt, im Vakuum oder inerten Gasen (techn. trocken). Ausgasungsarm gem. ESA Vorschrift ECSS-Q-70-20. SD Statisch ableitend / Antistatisch, dauerhaft migrationsfrei. Oberflächenwiderstand 10 9-11 Ω oder 10 7-9 Ω. Für explosionsgeschützte Anlagen und in der Halbleiter technik (Testsockel). Zusammenfassung Der Einsatz von Polyimiden ist häufig die einzige Lösung bzw. oftmals eine wirtschaftliche Alternative zu Metallen Keramik oder anderen Hochleistungskunststoffen. Jeweils mehrere Werkstoffeinstellungen in den typischen anwendungsorientierten Gruppen decken eine große Bandbreite an Anwenderforderungen ab: ˌˌGleittypen hart / weich ˌˌStatisch ableitende Typen ˌˌElektrisch isolierende Typen ˌˌHochfeste glasfaserverstärkte Type ˌˌHochfeste unverstärkte Typen 41 Um für eine Anwendung den richtigen Werkstoff zu er mitteln, ist es wichtig, die Materialeigenschaften und das Anforderungsprofil im Detail zu betrachten. Je mehr Daten zu den Anwendungsbedingungen vorliegen, desto genauer kann das passende Material bestimmt werden. Im folgenden Teil werden die wesentlichen Produkteigenschaften und Prüfungen erläutert. Wir haben zudem die wichtigsten Werkstoffe gegenübergestellt, um Ihnen den Vergleich zu erleichtern. Eigenschaften Modifikationen / Additive Thermoplaste lassen sich durch die gezielte Einarbeitung von Additiven und Füllstoffen über ein sehr breites Spek trum modifizieren. So können die Eigenschaften eines Materials für einen speziellen Anwendungsbereich angepasst werden. Die gängigsten Modifikationen im Bereich der Konstruktions- und Hochtemperaturwerkstoffe sind: Verstärkungsfasern Glasfasern Glasfasern werden hauptsächlich zur Erhöhung der Festigkeitswerte eingesetzt. ˌˌErhöhung Zugfestigkeit, Druckfestigkeit und Steifigkeit ˌˌVerbesserung Kriechfestigkeit ˌˌErhöhung Wärmeformbeständigkeit ˌˌReduzierung Wärmedehnung und Schwindung ˌˌReduzierung Zähigkeit und somit der Bruchfestigkeit und der Schlagzähigkeit Zu beachten: Glasfasern wirken sehr abrasiv. Deshalb sind glasfaserverstärkte Werkstoffe ˌˌeher ungeeignet für Gleitreibanwendungen (hoher Verschleiß beim Gegenlaufpartner) und ˌˌüben bei der Verarbeitung erhöhten Verschleiß auf das Werkzeug aus (geringere Standzeiten) Kohlenstofffasern Kohlefasern wirken sich ähnlich wie Glasfasern aus, jedoch ˌˌweisen Kohlefasern ein besseres GewichtsFestigkeitsverhältnis auf (geringere Dichte bei vergleichbarer Festigkeitserhöhung) ˌˌwirken Kohlefasern nicht so abrasiv wie Glasfasern und sind daher gut für Gleitreibanwendungen geeignet ˌˌmuss der Einfluss der Kohlefasern auf elektrische Eigenschaften beachtet werden (mitunter undefinierte elektrische Leitfähigkeit) ˌˌsind Kohlefasern teurer als Glasfasern Weitere Verstärkungsfasern ˌˌAramidfasern ˌˌMineralfasern Können als Sonderfertigung angeboten werden Reibungsmindernde Additive PTFE Der Abrieb aus mit PTFE gefüllten Kunststoffen bildet unter Druckbelastung einen feinen gleitwirksamen Polymerfilm an der Gegenlaufoberfläche aus. ˌˌTypisch ausgeprägtes antiadhäsives Verhalten ˌˌVermeidet wirksam Stick-Slip-Effekt UHMW-PE Weist ähnlichen Effekt wie PTFE in nicht so stark ausgeprägter Form auf. Silikonöle Spezielle Öle, die an die Oberfläche migrieren und einen dünnen Gleitfilm auf der Oberfläche ausbilden. 800 700 600 500 • Eigenschaft [%] 400 300 200 100 0 unverstärkt 15 % Glasfasern E-Modul 30 % Glasfasern Wärmeformbeständigkeit 50 % Glasfasern Bruchdehnung Prüfungen durchgeführt an spritzgegossenen Prüfkörpern auf Basis PA 66. 44 Grafit Grafit ist reiner Kohlenstoff, der in fein gemahlener Form eine hohe Schmierwirkung aufweist. Durch die gleichmäßige Einarbeitung in einen Kunststoff wird der Reibungskoeffizient gesenkt. In feuchter Umgebung wirkt sich die Schmierwirkung von Grafit besonders aus. Molybdändisulfid (MoS2 ) Molybdändisulfid dient in erster Linie als Nukleierungsmittel und bildet bereits bei geringen Zugabemengen eine gleichmäßige feinkristalline Struktur aus. Damit führt der Zusatz zu erhöhtem Verschleißwiderstand und reduzierter Reibung. Füllstoffe Füllstoffe bieten in der Regel keine oder nur geringe technische Vorteile und dienen in erster Linie der Kosten- / Gewichtsreduktion: Kreide, Talkum, Keramik, Glashohl kugeln. Weitere Additive Bariumsulfat Wird zugegeben, um Thermoplaste röntgenopak auszustatten. So werden die Materialien während medizinischer Röntgenanwendungen sichtbar. Flammschutzmittel Können bestimmten Materialien zugegeben werden, um deren Brennbarkeit zu reduzieren. Für Branchen wie z. B. Luftfahrt und Bahnwesen ist die selbstverlöschende Eigenschaft eines Materials Grundvoraussetzung. Schlagzähmodifier Zugabe zu einem hart-spröden Werkstoff, um dessen (Schlag-)Zähigkeit zu erhöhen. Leitfähigkeitsbeeinflussende Additive Grundsätzlich sind Thermoplaste elektrische Isolatoren, können aber durch den Zusatz von Antistatika, Leitruß oder auch Carbon-Nano-Tubes antistatisch oder elektrisch leitend eingestellt werden. Farbpigmente Durch Einarbeitung von Pigmenten und Farbstoffen können bei den technischen Kunststoffen individuell maß geschneiderte Farbeinstellungen vorgenommen werden; bei den Hochtemperaturkunststoffen ist die Pigment auswahl durch die hohen Verarbeitungstemperaturen begrenzt. Generell Es muss beachtet werden, dass sich jede Additivzugabe vielfach auswirkt; neben dem positiven Effekt auf das Hauptmerkmal können andere Eigenschaften durch ein Additiv negativ beeinflusst werden. Ensinger bietet in seinem Produktportfolio eine Vielzahl modifizierter Werkstoffe lagerhaltig an. Neben diesen Materialien können auch kundenspezifische Anforderungen über eine Sonderfertigung umgesetzt werden. Additiv Festigkeit Dehnung Gleit-ReibVerhalten Zähigkeit Dimensions- Flammstabilität widrigkeit Verstärkungsfasern •• • •• • •• • Reibungsmindernde Additive • • •• • • — Schlagzähmodifier • • • •• • • Flammschutz • • • • • •• 45 Thermische Eigenschaften Charakteristische Temperaturen Gebrauchstemperaturen Glasübergangstemperatur Die Glasübergangstemperatur Tg ist die Temperatur, bei der Polymere vom hartelastischen, spröden Zustand in den gummielastischen, flexiblen Zustand übergehen. Es müssen hier amorphe und teilkristalline Thermoplaste unterschieden werden. Dauergebrauchstemperatur Die Dauergebrauchstemperatur (DGT) ist definiert als die maximale Temperatur, bei der Kunststoffe in heißer Luft nach 20.000 Stunden Lagerung (nach IEC 216) nicht mehr als 50 % ihrer Ausgangseigenschaften verloren haben. Tg Tg • Modul • Modul Tm • Temperatur • Temperatur amorphteilkristallin Ein amorphes Material kann über den Tg hinaus nicht mechanisch belastet werden, da die mechanische Festigkeit stark abbaut. Teilkristalline Werkstoffe hingegen weisen durch die kristallinen Bereiche über den Tg hinaus noch eine gewisse mechanische Festigkeit auf und sind deshalb besonders für mechanisch belastete Bauteile geeignet. Schmelztemperatur Als Schmelztemperatur Tm bezeichnet man die Temperatur, bei der ein Stoff schmilzt, das heißt vom festen in den flüssigen Aggregatszustand übergeht und die kristallinen Strukturen gelöst werden. 46 Kurzzeitige Gebrauchstemperatur Die Kurzzeit-Gebrauchstemperatur ist die KurzzeitSpitzentemperatur, die der Kunststoff in einem geringen Zeitraum (von Minuten bis gelegentlich Stunden) unter Berücksichtigung der Belastungshöhe und -dauer ertragen kann, ohne geschädigt zu werden. Die maximale Gebrauchstemperatur ist von folgenden Faktoren abhängig: ˌˌDauer der Temperatureinwirkung ˌˌMaximal zulässige Deformation ˌˌAbbau von Festigkeitseigenschaften infolge thermischer Oxidation ˌˌUmgebungsbedingungen Negative Gebrauchstemperaturen Die Gebrauchstemperatur im negativen Temperatur bereich ist nicht genau definiert und hängt sehr stark von verschiedenen Eigenschaften und Umgebungsbedingungen ab: ˌˌZähigkeit / Sprödigkeit eines Materials ˌˌModifikation: Werkstoffe mit Verstärkungsfasern neigen zu hart-sprödem Verhalten ˌˌTemperatur ˌˌBelastungsdauer ˌˌArt der Belastung (z. B. Schlag- oder Schwingungsbelastungen) Gebrauchstemperaturen [°C] –300- –200- –100- Glasübergangstemperatur [°C] Schmelztemperatur [°C] 0 100 200 300 400 °C TECARAN ABS TECARAN ABS TECANYL 731 TECANYL 731 TECAFINE PE TECAFINE PE TECAFINE PE 10 TECAFINE PE 10 TECAFINE PP TECAFINE PP TECAPRO MT TECAPRO MT TECAFORM AD TECAFORM AD TECAFORM AH TECAFORM AH TECAMID 6 TECAMID 6 TECAMID 66 TECAMID 66 TECAMID 46 TECAMID 46 TECAST T TECAST T TECARIM 1500 TECARIM 1500 TECAPET TECAPET TECANAT TECANAT TECAFLON PVDF TECAFLON PVDF TECAFLON PTFE TECAFLON PTFE TECASON S TECASON S TECASON P MT farbig TECASON P MT farbig TECAPEI TECAPEI TECATRON TECATRON TECAPEEK TECAPEEK TECATOR 5013 TECATOR 5013 TECASINT TECASINT –300- –200- –100- 0 100 200 300 400 °C Negative Einsatztemperatur • • Einsatztemperatur dauernd dauernd kurzzeitig kurzzeitig –100- 0 100 200 300 400 °C –100- 0 100 200 300 400 °C Glasübergangstemperatur Schmelztemperatur 47 Weitere thermische Angaben Wärmeformbeständigkeit Die Wärmeformbeständigkeit ist ein Maß für die Tempe raturbelastbarkeit von Kunststoffen. Sie wird ermittelt, indem ein Werkstoff unter einer definierten Temperaturerhöhung einer Last auf Biegung unterzogen wird. Ist eine bestimmte Dehnung erreicht, gibt die dabei beste hende Temperatur die Wärmeformbeständigkeit an. Die Wärmeformbeständigkeit kann nicht direkt zu einer Charakterisierung eines Werkstoffs herangezogen werden, sondern dient eher dem relativen Vergleich verschiedener Materialien. Bei den Angaben zur Wärmeformbeständigkeit muss die Herstellform des Produktes und des Prüfkörpers beachtet werden. Messungen haben gezeigt, dass Daten bestimmt an aus Halbzeug gefrästen Prüfkörpern von den Ergebnissen aus spritzgegossenen Prüfkörpern abweichen. Diese Unterschiede erklären sich durch die ˌˌUnterschiedlichen Fertigungsverfahren ˌˌUnterschiede in der Polymerstruktur ˌˌHerstellungseinfluss Probekörper (Zerspanung versus Spritzguss) Thermischer Längenausdehnungskoeffizient Der Längenausdehnungskoeffizient gibt an, wie groß die Längenänderung eines Materials bei Anstieg oder Absinken der Temperatur ist. Kunststoffe weisen aufgrund ihres chemischen Aufbaus meist einen deutlich höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf als Metalle. Dies muss beachtet werden bei ˌˌBauteilen mit engen Toleranzen ˌˌhohen Temperaturschwankungen ˌˌVerbund mit Metall Der thermische Längenausdehnungskoeffizient von Kunststoffen kann durch Zugabe von Verstärkungsfasern deutlich reduziert werden. So können Werte erreicht werden, die im Bereich von Aluminium liegen. Wärmeformbeständigkeit, HDT/A [°C] 0 100 200 300 °C 0 100 200 300 °C TECARAN ABS TECANYL 731 TECAFINE PE TECAFINE PE 10 TECAFINE PP TECAFORM AD TECAFORM AH TECAMID 6 TECAMID 66 TECAMID 46 TECAST T TECAPET TECANAT TECAFLON PVDF TECAFLON PTFE TECASON S TECASON P MT farbig TECAPEI TECATRON TECAPEEK TECATOR 5013 TECASINT geprüft am spritzgegossenen Prüfkörper 48 Thermischer Längenausdehnungskoeffizient, längs CLTE [10-5 1/K] 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Thermische Längenausdehnung versus Dauergebrauchstemperatur 18 0 2 4 6 8 10 12 14 16 20 18 300 TECANYL 731 TECAFINE PE TECAFORM AD TECAPEEK TECAFORM AH TECAFLON PTFE 250 TECAMID 6 TECATRON GF40 TECAMID 66 TECAMID 46 TECAST T 200 TECARIM 1500 TECAPET TECAPEI TECANAT TECASON P MT farbig TECASON S TECAFLON PVDF TECAFLON PVDF 150 TECAFLON PTFE TECAMID 46 TECASON S TECANAT TECASON P MT farbig TECAFORM AD TECAPET TECAPEI TECAMID 6 TECAMID 66 TECAST T 100 TECATRON TECAPEEK TECAPRO MT TECAFORM AH TECARIM 1500 TECANYL 731 2 CLTE [23 – 60 °C] CLTE [23 – 100 °C] CLTE [100 – 150 °C] 4 6 8 10 12 14 16 18 • Dauergebrauchstemperatur [°C] 0 50 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 • CLTE 23 – 100 °C, längs [10 1/K] -5 49 Mechanische Eigenschaften σR σB σR ˌˌStreckspannung σS ist die Zugspannung, bei der die Bei der beanspruchungsgerechten Auslegung von KunstσS stoffbauteilen spielen die mechanischen Kennwerte eines Werkstoffes eine besondere Rolle. Zu den grundlegenden mechanischen Materialeigenschaften gehören Steigung der Kraft-Längen-Änderungskurve (siehe Grafik) zum ersten Mal gleich Null wird. ε Dehnung ε ist die auf die ursprüngliche Messlänge L0 ˌ ˌ σR σB des Probekörpers bezogene Längenänderung Δ L zu σR σS jedem beliebigen Zeitpunkt des Versuchs. Die Dehnung bei Höchstkraft wird mit εB, die Reißdehnung ε = ε el(0)+ε el(t)+ ε pl mit εR, die Streckspannung mit εS bezeichnet. ˌˌElastizitätsmodul E: Nur im untersten Bereich des σR εB εR εR Spannungs-Dehnungs-Diagramms ist bei Kunststoffen ein linearer Kurvenverlauf festzustellen. In diesem Bereich hat das Hook'sche Gesetz Gültigkeit, das Δ σ besagt, dass der Quotient aus Spannung und Dehnung (Elastizitätsmodul) konstant ist. E = σ / ε in [MPa]. σR ˌˌFestigkeit: Maß für den Widerstand eines Materials gegen äußere Belastung Verformungsvermögen ˌˌVerformbarkeit: Maß für das Δ σ eines Werkstoffes bei äußerer Belastung Δε ε R ε S Materials eines ˌˌSteifigkeit: Maß für den Widerstand gegen Deformation ˌˌZähigkeit: Maß für das Arbeitsaufnahmevermögen eines Werkstoffes bei äußerer Belastung FFestigkeit VVerformbarkeit SSteifigkeit Z Zähigkeit Δε σ F σ Quelle: J. Kunz, FHNW Z ε 0 σ sprödharte Kunststoffe F σ S σ Für eine fundierte Auslegung eines Bauteils müssen jeV ε F 0 doch auch die jeweiligen Anwendungsbedingungen berücksichtigt werden: Aufgrund ihres makromolekularen S R Z T Aufbaus hängen die mechanischen Eigenschaften von Kunststoffen stark von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Belastungsdauer, Belastungsart und -ge0 0 ε ε schwindigkeit sowie vom Feuchtigkeitsgehalt ab. Üblicherweise werden diese Werkstoffkennwerte anhand einer kurzzeitigen, einachsigen Zugbelastung im Zug versuch (bspw. nach DIN EN ISO 527) ermittelt: σR σB σR εB εR εR S Durch den Biege-, den Druck- und den SchlagzähigkeitsF versuch stehen weitere Prüfmethoden zur Verfügung, um Werkstoffe unter verschiedenen Belastungsfällen zu chaR rakterisieren. T V S εR εS σ Einflüsse auf das Verformungsverhalten σS t zähharte Kunststoffe Zeit ε σ ϑ Temperatur ε ε σ σR ε el(0) σ σ elastische weiche, Kunststoffe έ ε Δσ φ Δε εR εS σBHöchstspannung σRReißfestigkeit σSStreckspannung Feuchtigkeitsgehalt εB εR εR ε σ εB Dehnung bei Höchstspannung εRReißdehnung εSStreckdehnung S σ bezogene des Probekörpers Zugkraft zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Versuchs. V ˌˌZugfestigkeit σB ist die Zugspannung bei Höchstkraft. σR ist die Zugspannung im RAugenblick ˌˌBruchspannung S Z T des Bruches. ε 0 ε el(t) ε Belastungsgeschwindigkeit σ ε F σAnfangsquerschnitt 0 ε ε = ε el(0)+ε el(t)+ ε pl έ φ ˌˌZugspannung σ ist die auf den kleinsten gemessenen 50 ϑ t F ε ε ε pl ε Zeitlicher Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften Das mechanische Verhalten der Kunststoffe hängt, wie bereits erwähnt, wesentlich vom zeitlichen Verlauf der Belastung ab. Deshalb müssen zur vollständigen Charakterisierung neben Kurzzeitversuchen (quasistatisch) auch Zeitstandsversuche (statisch), Dauerschwingversuche (mit periodischer Belastung) und Schlagversuche (schlagartig aufgebrachte Belastung) durchgeführt werden. Beim Verformungsverhalten überlagern sich hierbei drei Verformungsarten: ˌˌelastische Verformung (reversible Verformung) ˌˌviskoelastische Verformung (zeitlich verzögerte, reversible Verformung) ˌˌplastische Verformung (irreversible Verformung) Elastizitäts-Modul [MPa] 0 2000 4000 6000 8000 0 2000 4000 6000 8000 TECARAN ABS TECANYL 731 TECANYL GF30 TECAFINE PMP TECAPRO MT TECAFORM AD TECAFORM AH TECAFORM AH GF25 TECAMID 6 TECAMID 6 GF30 TECAMID 66 ε TECAMID 66 GF30 ϑ = konst. ε el(0) TECAMID 66 CF20 TECAMID 46 ε el(t) ε = ε el(0)+ε el(t)+ ε pl TECAST T TECARIM 1500 ε pl Belastung Entlastung σ = konst. σ=0 t Verformung von Kunststoffen unter konstanter Last und nach Entlastung F ε In diesem Zusammenhang findet die viskoelastische Verformung besondere Beachtung. Hierbei setzt eine Änderung der Ordnungszustände der Makromoleküle ein. Diese Änderung folgt der Belastung mit zeitlicher Verzögerung und ist stark temperaturabhängig. Je nach Belastungsverlauf sind für die viskoelastische Verformung folgende Vorgänge charakteristisch: ˌˌKriechen (Retardation): Verformungszunahme über die Zeit bei konstanter Last ˌˌEntspannung (Relaxation): Spannungsabnahme über die Zeit bei konstanter Verformung ˌˌRückverformung (Restitution): Verformungsabnahme über die Zeit nach Entlastung Dargestellt werden diese zeitabhängigen Verformungsverhalten in Zeitstand-Diagrammen, Zeitdehnlinien-Diagrammen, isochronen Spannungs-Dehnungs-Diagrammen und Kriechmodul-Diagrammen. Aufgrund dieser Zusammenhänge sollten Bauteilauslegungen nicht allein mit Ein-Punkt-Kennwerten aus Kurzzeitversuchen durchgeführt werden. Es müssen stets die gesamten Anwendungsbedingungen in die Berechnung einbezogen werden, um Falschauslegungen zu vermeiden. TECAPET TECADUR PBT GF30 TECANAT TECANAT GF30 TECAFLON PVDF TECASON S TECASON P MT farbig TECAPEI TECATRON TECATRON GF40 TECATRON PVX TECAPEEK TECAPEEK GF30 TECAPEEK CF30 TECAPEEK PVX TECATOR 5013 TECASINT 1011 TECASINT 2011 TECASINT 4011 TECASINT 4111 Zug-E-Modul Biege-E-Modul 51 Festigkeit / Spannung [MPa] 0 20 40 Dehnung [%] 60 80 100 120 140 160 0 TECARAN ABS TECARAN ABS TECANYL 731 TECANYL 731 TECANYL GF30 TECANYL GF30 TECAFINE PMP TECAFINE PMP TECAPRO MT TECAPRO MT TECAFORM AD TECAFORM AD TECAFORM AH TECAFORM AH TECAFORM AH GF25 TECAFORM AH GF25 TECAMID 6 TECAMID 6 TECAMID 6 GF30 TECAMID 6 GF30 TECAMID 66 TECAMID 66 TECAMID 66 GF30 TECAMID 66 GF30 TECAMID 66 CF20 TECAMID 66 CF20 TECAMID 46 TECAMID 46 TECAST T TECAST T TECARIM 1500 TECARIM 1500 TECAPET TECAPET TECADUR PBT GF30 TECADUR PBT GF30 TECANAT TECANAT TECANAT GF30 TECANAT GF30 TECAFLON PVDF TECAFLON PVDF TECASON S TECASON S TECASON P MT farbig TECASON P MT farbig TECAPEI TECAPEI TECATRON TECATRON TECATRON GF40 TECATRON GF40 TECATRON PVX TECATRON PVX TECAPEEK TECAPEEK TECAPEEK GF30 TECAPEEK GF30 TECAPEEK CF30 TECAPEEK CF30 TECAPEEK PVX TECAPEEK PVX TECATOR 5013 TECATOR 5013 TECASINT 1011 TECASINT 1011 TECASINT 2011 TECASINT 2011 TECASINT 4011 TECASINT 4011 TECASINT 4111 TECASINT 4111 0 Zugfestigkeit Streckspannung 52 20 40 60 80 100 120 140 160 40 60 80 100 130 0 Streckdehnung Bruchdehnung 20 20 40 60 80 100 Druckfestigkeit [MPa] 0 Kugeldruckhärte [MPa] 10 20 30 40 50 60 TECARAN ABS TECARAN ABS TECANYL 731 TECANYL 731 TECANYL GF30 TECANYL GF30 TECAFINE PMP TECAFINE PMP TECAPRO MT TECAPRO MT TECAFORM AD TECAFORM AD TECAFORM AH TECAFORM AH TECAFORM AH GF25 TECAFORM AH GF25 TECAMID 6 TECAMID 6 TECAMID 6 GF30 TECAMID 6 GF30 TECAMID 66 TECAMID 66 TECAMID 66 GF30 TECAMID 66 GF30 TECAMID 66 CF20 TECAMID 66 CF20 TECAMID 46 TECAMID 46 TECAST T TECAST T TECARIM 1500 TECARIM 1500 TECAPET TECAPET TECADUR PBT GF30 TECADUR PBT GF30 TECANAT TECANAT TECANAT GF30 TECANAT GF30 TECAFLON PVDF TECAFLON PVDF TECAFLON PTFE TECASON S TECASON S TECASON P MT farbig TECASON P MT farbig TECAPEI TECAPEI TECATRON PVX TECATRON TECAPEEK TECATRON GF40 TECAPEEK GF30 TECATRON PVX TECAPEEK CF30 TECAPEEK TECAPEEK PVX TECAPEEK GF30 TECATOR 5013 0 100 200 300 400 0 100 200 300 400 TECAPEEK CF30 TECAPEEK PVX 0 10 20 30 40 50 60 Druckfestigkeit 1 % Druckfestigkeit 2 % 53 Verarbeitungseinflüsse auf Prüfergebnisse Die makroskopischen Eigenschaften thermoplastischer Kunststoffe hängen stark vom jeweiligen Verarbeitungs verfahren ab. So zeigen beispielsweise spritzgegossene Bauteile aufgrund der verarbeitungstypischen höheren Schergeschwindigkeiten eine deutlich stärker ausgeprägte Orientierung der Makromoleküle und ggf. der Additive in Füllrichtung als beispielsweise eher geringeren Scher geschwindigkeiten ausgesetzte Halbzeuge, die mittels Extrusion hergestellt werden. Besonders Additive mit hohem Aspektverhältnis (bspw. Glas- oder Kohlenstofffasern) neigen dazu, sich bei höheren Schergeschwindigkeiten vorwiegend in Fließrichtung auszurichten. Die hierdurch entstehende Anisotropie bedingt beispielsweise bei spritzgegossenen Probekörpern höhere Festigkeiten im Zugversuch, da hier die Fließrichtung der Prüfrichtung entspricht. Zudem hat auch die thermische Vorgeschichte eines thermoplastischen Kunststoffes einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen Eigenschaftswerte. Tendenziell unterliegen spritzgegossene Bauteile einem schnelleren Abkühlvorgang als extrudierte Halbzeuge, so dass speziell bei teilkristallinen Kunststoffen ein Unterschied im Kristallinitätsgrad feststellbar ist. Ebenso wie das Verarbeitungsverfahren haben auch die unterschiedlichen Halbzeugformen (Rundstab, Platte, Hohlstab) sowie die unterschiedlichen Halbzeugabmessungen (Durchmesser und Dicke) einen Einfluss auf die makroskopischen Eigenschaften und die ermittelten Kennwerte. Die unten stehende Tabelle gibt einen schematischen Überblick über die Einflüsse auf typische Eigenschaften der jeweiligen Verarbeitungsverfahren. Um in diesem Zusammenhang die verschiedenen Prüfergebnisse vergleichbar zu machen, wird in der DIN EN 15 860 die Probekörperentnahme aus Rundstäben mit Durchmessern von 40 – 60 mm wie folgt festgelegt: Prüfkörper aus extrudiertem und zerspanten Halbzeug Ungeordnete Ausrichtung der Fasern und Makromoleküle Probekörper Prüfkörper spritzgegossen Ausrichtung der Fasern und Makromoleküle in Prüfrichtung (parallel zur Fließrichtung) dDurchmesser w sDicke ss w wBreite d d Tendenzieller Verarbeitungseinfluss auf Eigenschaftswerte unverstärkte thermoplastische Kunststoffe faserverstärkte thermoplastische Kunststoffe Spritzguss Extrusion Spritzguss Extrusion Zugfestigkeit • • • • E-Modul • • • • Bruchdehnung • • • • 54 d/4 d/4 d/4 d/4 s w d tt w w d d d/4 d/4 d/4 d/4 d/4 d/4 Tribologische Eigenschaften Kunststoffe sind im Allgemeinen gute Gleitwerkstoffe mit geringen Reibungszahlen. Umgekehrt ist die Verschleißbeständigkeit auch im Trockenlauf hoch. Ähnlich wie bei den mechanischen Eigenschaften hängen die tribologischen Eigenschaften stark von den Umgebungsbedingungen ab, also dem Gleitsystem. Großen Einfluss haben hier die Belastung, die Gleitgeschwindigkeit und die Bewegungsform (oszillierend, rotierend …). Außerdem haben auch die Werkstoffeigenschaften der Gleitpartner und ihre Oberflächenbeschaffenheit Einfluss auf die Gleiteigenschaften des Systems. Beispielsweise verursachen raue Oberflächen von härteren Gleitpartnern (Stahl) bei den weicheren Gegenlaufpartnern eher Verschleiß. Ebenso werden bei Kombinationen aus hohen Gleitgeschwindigkeiten und hohen Pressungen die Gleitpartner stark beansprucht. Aufgrund dieser Zusammenhänge sind tribologische Größen (wie beispielsweise der Reibungskoeffizient und der Verschleiß) stets in Abhängigkeit vom Prüfsystem zu betrachten. Typische Messmethoden werden in der ISO 7148 beschrieben (z. B. Kugel-Prisma, Stift-Scheibe). Dennoch sollten bei Lebensdauer-Berechnungen o. ä. anwendungsnahe Untersuchungen durchgeführt werden. Folgende Grafik soll anhand des Werkstoffs TECAFORM AD (POM-H) die Abhängigkeit der Reibungszahlen von Belastung und Gleitgeschwindigkeit unter verschiedenen Gleitbedingungen verdeutlichen: Reibungszahl f 1,0 0,70 0,50 Geschwindigkeit v [mm/s] 0,30 0,20 210 0,1 0,07 0,05 170 130 0,03 90 0,02 50 0,01 Last [N] 1,0 3,0 6,0 Kugel-Prisma Versuch bei verschiedenen Laststufen und verschiedenen Gleitgeschwindigkeiten bei TECAFORM AD (POM-H) Tribologisches System nach H. Czichos Beanspruchungskollektiv • Tribologisches Prüfsystem • Tribologische Messgrößen Bewegungsform a b c d Reibungskraft FR Bewegungsablauf Belastung FS Grundkörper Gegenkörper Zwischenstoff Umgebungsmedium d Geschwindigkeit v Temperatur T Beanspruchungsdauer t c b a Reibungszahl µ = FR / FS Verschleissbeitrag S Reibungstemperatur TR Elektrischer Übergangswiderstand RÜ Schallemission Oberflächengrößen: Oberflächenrauheit Oberflächenzusammensetzung Quelle: Czichos, H. – The principles of system analysis and their application to tribology ASLE Trans. 17 (1974), S. 300 / 306 55 Reibungskennzahlen 0 Reibungszahl versus Verschleiß 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0 TECAMID 6 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,6 TECAMID 66 TECAST T TECAST L TECAPEEK TECAGLIDE TECAFORM AD TECAFORM AD AF 0,5 TECAFORM AH TECAPET TECAFLON PVDF TECATRON PVX TECAPEEK TECAPEEK TF10 blau 0,4 TECAPEEK PVX TECATOR 5031 TECAMID 66 TECASINT 2021 TECAMID 6 Mittlere Reibungszahl Mittlere Haftreibungszahl TECAST T Stift-Scheibe Prüfungen gegen Stahl, trocken, RT; Laststufe: 3N bei mittlerer Geschwindigkeit TECAFLON PVDF 0,3 Verschleißkennzahlen 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 TECATRON PVX TECAMID 6 0,2 TECAMID 66 TECAST L TECAST T TECAST L TECAFORM AD TECAGLIDE TECAFORM AD AF TECAFORM AH TECAPET TECAFLON PVDF TECATRON PVX TECAPEEK TECAPEEK TF10 blau TECAPEEK PVX TECATOR 5031 TECASINT 2021 Rotierend Kugel-Prisma gegen Stahl, trocken, RT, Laststufe: 30N über 100h bei mittlerer Geschwindigkeit 56 • Mittlere Verschleißrate [mm] TECAFORM AD TECAPEEK PVX 0,1 TECAFORM AH TECAPEEK TF10 blau TECAPET TECAFORM AD AF TECAGLIDE 0 0 0,1 0,2 0,3 • Mittlere Reibungszahl [–] 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 Elektrische Eigenschaften Oberflächenwiderstand Der spezifische Oberflächenwiderstand beschreibt den Widerstand, den ein Material an der Oberfläche dem Stromfluss entgegensetzt. Dies wird durch das Verhältnis von angelegter Spannung (in Volt) und entstehendem Strom (in Ampere) mit Hilfe des Ohm’schen Gesetzes ausgedrückt. Daher ist die Einheit des spezifischen Oberflächenwiderstands Ohm (1 Ω = 1 V/A). Zur Messung muss eine genormte Anordnung verwendet werden, da der spezifische Oberflächenwiderstand von verschiedenen Faktoren abhängig ist: ˌˌWerkstoff ˌˌLuftfeuchtigkeit ˌˌVerunreinigungen auf der Oberfläche ˌˌMessanordnung Zudem ist es unvermeidbar, dass bei der Messung des Oberflächenwiderstands der Durchgangswiderstand zu einem nicht bestimmbaren Anteil mit einfließt. Spezifischer Durchgangswiderstand Der spezifische Durchgangswiderstand bezeichnet den elektrischen Widerstand eines homogenen Werkstoffs gegen den Stromfluss durch die Probe. Da der Durchgangswiderstand vieler Materialien dem Ohm’schen Gesetz folgt, ist er unabhängig von der angelegten Spannung und kann proportional zur Länge oder umgekehrt proportional zum Querschnitt der gemessenen Probe angegeben werden. Die Einheit des spezifischen Durchgangswiderstands ist daher Ω cm. Durchschlagfestigkeit Die Durchschlagfestigkeit ist die Widerstandsfähigkeit von Isolierwerkstoffen gegen Hochspannung. Der Kennwert ist der Quotient aus der Spannung und der Probenkörperdicke (Maßeinheit kV/mm). Besonders entscheidend ist die Durchschlagfestigkeit bei dünnwandigen Bauteilen. Hinweis: Bei schwarzen Werkstoffen, die mit Ruß eingefärbt wurden, kann es zu einer starken Reduktion der Durchschlagfestigkeit kommen. Dielektrischer Verlustfaktor Der dielektrische Verlustfaktor stellt den Energieverlust eines Materials durch Dipolbewegung der Moleküle bei dielektrischen Anwendungsbereichen mit Wechselspannung dar. Ein hoher Verlustfaktor verursacht Wärmeentwicklung in dem Kunststoffteil, das als Dielektrikum wirkt. Der Verlustfaktor von Kunststoffisolatoren in Hochfrequenzanwendungen wie Radargeräten, Antennenanwendungen und Mikrowellenteilen sollte daher möglichst niedrig sein. Der Verlustfaktor ist abhängig von ˌˌFeuchtigkeitsgehalt ˌˌTemperatur ˌˌFrequenz ˌˌSpannung Kriechstromfestigkeit Um zu bestimmen ob ein Werkstoff isolierend wirkt, wird häufig die Kriechstromfestigkeit (CTI – Comparative Tracking Index) herangezogen. Diese gibt eine Aussage über die Isolationsfestigkeit der Oberfläche (Kriechstrecke) von Isolierstoffen. Selbst bei gut isolierenden Kunststoffen können jedoch Feuchtigkeit und Verunreinigungen auf der Oberfläche (auch temporär) zu einem Versagen des Bauteils führen. Häufig sind Kriechströme dabei von kleinen Lichtbögen begleitet, die im Falle ungleichmäßiger Verschmutzung gut isolierende Bereiche überbrücken können. Dadurch kann sich der Isolierwerkstoff thermisch zersetzen; es entstehen sogenannte Kriechspuren. Wenn diese Schädigung fortschreitet, bildet sich ein Kriechweg aus. Ein solcher Kriechweg kann eine so hohe Leitfähigkeit entwickeln, dass er zu einem Kurzschluss führt. Zu beachten ist, dass die Kriechstromfestigkeit durch Werkstoffzusätze, insbesondere Farbpigmente, stark beeinflusst werden kann. 57 Elektrischer Widerstand [Ω] 0 2 4 6 Durchschlagfestigkeit [kV/mm] 8 10 12 14 16 18 80 0 50 100 150 200 250 300 TECARAN ABS TECANYL 731 TECAPEEK TECAFORM AD 70 TECAFORM AH TECAFORM AH SD TECAFORM AH ELS 60 TECAMID 6 TECAMID 66 TECAMID 66 CF20 50 TECAFORM AH TECAMID 46 TECAST T TECARIM 1500 40 TECAFORM AD TECAPET TECANAT TECAMID 6 GF30 TECASON S 30 TECAPEI TECATRON GF40 TECATOR 5013 TECATRON PVX 20 TECAPEEK • Durchschlagfestigkeit [kV/mm] TCAPEEK PVX TECAPEEK CF30 TECAPEEK ELS nano TECATOR 5013 TECASINT 2011 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 10 TECAMID 6 TECAFORM AH SD 0 0 50 100 150 • Dauergebrauchstemperatur [°C] Spezifischer Oberflächenwiderstand [Ω] Spezifischer Durchgangswiderstand [Ωcm] 58 TECATRON GF40 200 250 300 Kriechstromfestigkeit [V] 0 100 200 Leitfähigkeitsbereiche Oberflächenwiderstand [Ω] 300 400 500 600 700 TECANYL 731* Standardkunststoff TECAPRO MT* TECAFORM AD TECAFORM AH TECAFORM AH SD isolierend 1016 1014 SD antistatisch 1012 Kunststoffe ohne Kohlefasern oder Leitfähigkeitsadditive TECAMID 6 TECAMID 6 MO TECAMID 6 GF30 TECAMID 66 GF30 TECAMID 66 MH 1010 statisch leitfähig 108 106 TECAFORM AH SD ELS Metall leitfähig leitend 104 102 100 10-2 10-4 TECAFORM AH ELS TECAPEEK ELS nano Kohlefasergefüllte Werkstoffe TECAMID 46* TECAST T TECAPET* TECANAT* TECASON S* TECAPEI* TECATRON GF40 TECAPEEK TECAPEEK GF30* TECASINT 2011* 0 100 200 300 400 500 600 700 * Literaturwerte 59 Chemikalienbeständigkeit + + + + + + + + – + – + + + + + + + o + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + o + o o o o + + + + + + + + + + + + o o + – + + + – + + + + + + – – + o + + + o + + + + + + + + + – o + – – – – – – – + – + – – – – o – o – – + + o – – – – + – o + + – + o + – – – – + + + – + + + – o + + + + – + o + – + + + o + o – o o + + + – – + o + o o + + + + + + + o – – o + o – – + – – + – + + + o – o + + o + – – + + + o + + + + + + + + – + + + – + + + + + o – + + + + + – – + + + o + + + + + o + – – + + + + + + + + o – o + o + o o + + o + + + o + + + + + + + + – + + + + + o + + + + + + + TECAFINE PE (PE) o o – TECAFINE PP (PP) TECANAT (PC) TECARIM (PA 6 C + Elastomer) + + – o + + + + + + + o o – + + o + – – + + + + + + o + + + + + o + + o o + + + + + + – + + + + + + + beständig o bedingt beständig – nicht beständig auch abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur 60 TECANYL (PPE) – + + – + o + + o + – o + o + + + o + + o – o + + + o – + + + – + + + o + + – o o o + + o – o o + + + + + + + + + o – o + o TECARAN ABS (ABS) o – + – – o – + – o – – + + + – + + + + + + + + + + + + o TECASON S (PSU) – + – – + – + – + – + + + + o + + + – o + + + + – + + + – + + + + + + – – + o + + + – o + + + + + + + + + + + – o + + TECAFORM AD (POM-H) + o + o + – + + + o + + – + + – + – – + – + – + o + + + + – + + + – o + + + + – + + + – + + + + + + – – + o + + + – o + + + + + + + + + + + – o + + TECAFORM AH (POM-C) – + + + + + + + – + + – + + + + + + + + + o + + + + – + o + + o + o TECAPET (PET), TECADUR PBT (PBT) + + + + + + + + + + + – o – – + o – + + – + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + o + + + + + + + + + + + + + + + + TECAMID 11, 12 (PA 11, 12) + + + o + + + + + + + + + + + + + – + o TECAMID 46, 66 (PA 46, 66) + + – – + TECAMID 6 (PA 6) + + o + + + o + + + + + + + + + + o + + + + + – + o – + + TECAFLON PVDF (PVDF) + o + + + + + + + – + – TECAFLON PTFE (PTFE) + + + + + + + o + + + TECASON P (PPSU) + + + + + informieren. Sie haben somit nicht die Bedeutung, die chemische Beständigkeit der Produkte oder deren Eignung für einen konkreten Einsatzzweck rechtlich verbindlich zuzusichern. Etwa bestehende gewerbliche Schutzrechte sind zu berücksichtigen. Für eine konkrete Anwendung ist ein Eigennachweis zu empfehlen. Normprüfungen erfolgen im Normalklima 23/50 nach DIN 50 014. TECASON E (PES) + + + TECAPEI (PEI) + + + TECATRON (PPS) + + – TECAPEEK (PEEK) TECAPEEK HT, ST (PEK, PEKEKK) Acetamid 50% Aceton Ameisensäure, wässrig 10% Ammoniak, wässrig 10% Anon Benzin Benzol Bitumen Borsäure, wässrig 10% Butylacetat Calciumchlorid, wässrig 10% Chlorbenzol Chloroform Cyclohexan Cyclohexanon Dieselöl Dimethylformamid Diocthylphthalat Dioxan Essigsäure, konzentriert Essigsäure, wässrig 10% Essigsäure, wässrig 5% Ethanol 96% Ethylacetat Ethylether Ethylenchlorid Flusssäure, 40% Formaldehyd, wässrig 30% Formamid Freon, Frigen, flüssig Fruchtsäfte Glykol Glysantin, wässrig 40% Glyzerin Harnstoff, wässrig Heizöl Heptan, Hexan Isooctan Isopropanol Jodtinktur, alkoholisch Kalilauge, wässrig 50% Kalilauge, wässrig 10% Kaliumbichromat, wässrig 10% TECASINT (PI) Wichtige Kriterien zur Prüfung der chemischen Beständigkeit sind die Temperatur, die Konzentration der Agenzien, die Verweilzeit und auch mechanische Belastungen. In der folgenden Tabelle ist die Beständigkeit gegenüber verschiedenen Chemikalien aufgeführt. Diese Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Kenntnisse und sollen über unsere Produkte und deren Anwendungen + – + + – + + o – – – + – + – – + – + – – + + + – o + o + + + + + + + o o + + + – + + + + o + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + o + + + + o + + + + + + + + + + + + + – + – + + + + + + + + o + + – + + + + – + + + + + + + + o + + + + + + + – + o – – – – + o + – + – + + + + + + + + o + + – + – + + + + + + + + + + + o + + – + o + + o + + + – + – + + + + – + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + o + + o + + + + + o + + + + + + – + + + + o + – + + + + + + + o – o – + o + – – – + + + – – – + – – + + + + + o + + + + + + o + + + o – – o + o o + + + – – – + + + + + + o + – – – + + – – + – + + – o + o – – + + + + + + – – – – – – – + + + o + + + + – + + + + + o – + + + + + + + o – o + o + o + – + + + o + + – + – + + + + + + o + + o + o + + – + + + – + + + + o + + + – + + o o + – o o + – + + – – o o + o – – – + – + + + + + + + o o o + + + – + + + o – + + o + + o – + o + – – + o – – – – + – – + + + + o – + + + + + + + + + + + + + + + + o o + + + + + + + + + + + + o + – + + + + + o + + + + o o + + + + + + o + – + + + + + o + + + + + + o o + + + o + + + + + + + o + – o o + – – + + + – – o + o + – – + o + o + o + o + + + + – + + – o o o + + o o o + o + + + + – + + o + + o – – + – + + + + + + + – + + o o o + + + – + + + + – – + – + + – – – – + – + + + + + + – + + TECANYL (PPE) + + + + o o + + + + + – + + + + o – – + o + – TECARAN ABS (ABS) TECAPET (PET), TECADUR PBT (PBT) TECANAT (PC) + + + + + o – + + + + o + o o + + + + – + + + o + – – + + o + – + o + + + + + + + o – o – + – + – – – – o + – o – + – – + + + + + + o – + + + + + o + + + o – – o + o o o TECARIM (PA 6 C + Elastomer) TECASON E (PES) TECAPEI (PEI) TECATRON (PPS) TECAPEEK (PEEK) + + + + + + + + + – + + + – + + + + o + – + + + + + + + o – o – + o + – – – + + + – – – + – – + + + + + + o + + + + + + o + + + o – – o + + o o TECAFINE PE (PE) – + + + + + + o + + + + + + – + + + – + + + + o + – + + + + + + + o – o – + o + – – – + + + – – – + – – + + + + + + o + + + + + + o + + + o – – o + + o o TECAFINE PP (PP) + + + o + – + + + + + + + o o + + + + + + + + + o o o + + + + + + + + + o + + + + + o + + + + + + o TECAFORM AD (POM-H) + + + + + + – + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + o + + + + + + + + + + + + + + TECAFORM AH (POM-C) + + + + + + + o – + + + o – – + TECAMID 11, 12 (PA 11, 12) + + + + + + + + + + o o – + TECAMID 46, 66 (PA 46, 66) + o – + + + – – + o + + + TECAMID 6 (PA 6) + + + + + TECAFLON PVDF (PVDF) + + + + + + o + + + + + + + + + + o + TECASON S (PSU) + + + + + + + + + + + + + + + + + o + + + + + o + + + + – + + + + – + + + + TECAFLON PTFE (PTFE) o + o + + + + + + + + – + + + + – – + + + + + + + + TECASON P (PPSU) + + + + + + + + + o + + + + o – + + o + + + + o o + – + + + – + – + TECAPEEK HT, ST (PEK, PEKEKK) TECASINT (PI) Kaliumpermanganat, wässrig 1% Kupfer(II)Sulfat, 10% Leinöl Methanol Methylethylketon Methylenchlorid Milch Milchsäure, wässrig 90% Milchsäure, wässrig 10% Natriumcarbonat, wässrig 10% Natriumchlorid, wässrig 10% Natriumdisulfit, wässrig 10% Natriumnitrat, wässrig 10% Natriumthiosulfat, wässrig 10% Natronlauge, wässrig 5% Natronlauge, wässrig 50% Nitrobenzol Oxalsäure, wässrig 10% Ozon Paraffinöl Perchlorethylen Petroleum Phenol, wässrig Phosphorsäure, konzentriert Phosphorsäure, wässrig 10% Propanol Pyridin Salicylsäure Salpetersäure, wässrig 2% Salzsäure, wässrig 2% Salzsäure, wässrig 36% Schwefelkohlenstoff Schwefelsäure, konzentriert 98% Schwefelsäure, wässrig 2% Schwefelwasserstoff, wässrig Seifenlösung, wässrig Siliconöle Sodalösung, wässrig 10% Speisefette, Speiseöle Styrol Teer Tetrachlorkohlenstoff Tetrahydrofuran Tetralin Toluol Trafoöl Triethanolamin Trichlorethylen Vaseline Wachs, geschmolzen Wasser, kalt Wasser, warm Wasserstoffperoxyd, wässrig 30% Wasserstoffperoxyd, wässrig 0,5% Wein, Weinbrand Weinsäure Xylol Zinkchlorid, wässrig 10% Zitronensäure, wässrig 10% + + + + – + – + + + + + + + + + + – + + – + + + + + – – + – + + + + + + + – + + + beständig o bedingt beständig – nicht beständig auch abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur 61 Feuchtigkeitsaufnahme Die Feuchtigkeits- oder Wasseraufnahme ist die Fähigkeit eines Werkstoffs, aus der Umgebung (Luft, Wasser) Feuchtigkeit aufzunehmen. Die Höhe der Feuchtigkeitsaufnahme ist abhängig von der Art des Kunststoffs sowie den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Kontaktzeit. Beeinflusst werden können vor allem Materialeigenschaften wie die Dimensionsstabilität, die mechanische Festigkeit sowie elektrische Eigenschaften wie der elektrische Widerstand und der dielektrische Verlustfaktor. Besonders Polyamide neigen im Vergleich zu anderen thermoplastischen Kunststoffen zu einer erhöhten Wasseraufnahme. Diese Eigenschaft führt bei Fertigteilen zu Dimensionsänderungen und niedrigeren Festigkeitswerten. Zudem verändert sich das elektrische Isolierverhalten. Aus diesem Grund muss besonders bei Bauteilen mit engen Toleranzen die Eignung von Polyamid vorab geprüft werden. Neben den Polyamiden zeigen auch die meisten Polyimide eine verhältnismäßig hohe Feuchteaufnahme. Diese Eigenschaft hat bei dieser Werkstoffgruppe vor allem zur Folge, dass die Materialien eine sehr geringe Hydrolyse beständigkeit (feuchte Umgebung bei hohen Temperaturen) aufweisen. Feuchteaufnahme 96 h [%] 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 16 15 14 TECAFLON PVDF 13 TECAFLON PTFE 12 11 TECAFORM AH 10 9 TECAMID 66 8 TECAMID 6 TECAPET 7 TECANAT 6 TECAPEEK TECAPEI • Thermische Längenausdehnung [10–5 1/K] 5 TECATRON TECAFLON PTFE 4 TECADUR PBT GF30 TECASON P 3 TECAMID 46 TECATRON GF 40 TECAMID 66 GF 30 2 TECAPEEK Stahl 1 0 0 0,1 0,2 0,3 • Feuchteaufnahme [%] 62 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 Flammschutzklassifizierung Im Hinblick auf die Flammschutzklassifizierung sind verschiedene Eigenschaften relevant. Unter Brennbarkeit versteht man die Eigenschaft von Stoffen, bei genügender Aktivierungsenergie mit Sauerstoff zu reagieren und dabei Licht und Wärme abzugeben. Nur brennbare Stoffe können auch verbrennen. Eine weitere wichtige Eigenschaft eines Stoffes ist die Entflammbarkeit. Die meisten organischen Verbindungen sind bei direkter Energiezufuhr brennbar. Manche Kunststoffe, insbesondere Hochleistungskunststoffe, sind jedoch von Haus aus schwer entflammbar oder sogar inhärent selbstverlöschend und damit unter Brandschutz-Gesichtspunkten verwendbar. Zur Überprüfung des Brennverhaltens von Polymeren gibt es verschiedene Standards, um diese flammschutztechnisch zu klassifizieren. In der Regel wird hier meist die international gebräuchliche Brennbarkeitsprüfung nach UL94 durchgeführt. Die Einstufung der Brandklassen nach UL94 erfolgt im Wesentlichen nach folgenden Kriterien: ˌˌUL94-HB (Horizontal Burning): Brennt und tropft ab. ˌˌUL94-V2 (Vertical Burning): Brennzeit < 30 Sekunden. Nach wiederholtem Beflammen: Brennzeit < 250 Sekunden, brennendes Abtropfen möglich ˌˌUL94-V1 (Vertical Burning): Brennzeit < 30 Sekunden. Nach wiederholtem Beflammen: Brennzeit < 250 Sekunden, kein brennendes Abtropfen. ˌˌUL94-V0 (Vertical Burning): Brennzeit < 10 Sekunden. Nach wiederholtem Beflammen: Brennzeit < 50 Sekunden, kein brennendes Abtropfen. Brennbarkeitsprüfungen nach UL94 werden meist an Rohwaren durchgeführt. Neben der Prüfung nach den Vorgaben der UL oder bei einem UL-akkreditierten Labor kann eine Listung (mit sogenannten Yellow Cards) bei der UL selbst erfolgen. Es muss deshalb unterschieden werden zwischen Werkstoffen, die eine UL-Listung aufweisen und Materialien, die nur den Anforderungen der jeweiligen UL-Klassifizierungen entsprechen (ohne Listung). Neben der Flammschutzklassifizierung nach UL94 existieren branchenspezifisch viele weitere Prüfungen bezüglich des Brandverhaltens von Kunststoffen. Hierbei wird je nach Branche nicht nur das Brandverhalten, sondern unter Umständen auch die Rauchentwicklung, das Abtropfverhalten sowie die Rauchgastoxizität bewertet. Beispiele für typische weitere Flammschutzklassifikationsprüfungen Bahnprüfnormen ˌˌDIN ISO 5510-2 ˌˌCEN TS 45545-2 ˌˌNFF 16101 Luft- und Raumfahrt ˌˌFAR25-853 Automotive ˌˌFMVSS 302 63 Strahlungsbeständigkeit Strahlungsbeständigkeit Kunststoffe kommen je nach Einsatzbereich mit verschiedenen Strahlungen in Kontakt, die zum Teil die Struktur der Kunststoffe nachhaltig beeinflussen. Das Spektrum der elektromagnetischen Wellen reicht von Rundfunkwellen mit großer Wellenlänge über das normale Tageslicht mit kurzwelligen UV-Strahlen, bis zu den sehr kurzwelligen Röntgen- und Gammastrahlen. Je kurzwelliger eine Strahlung ist, umso mehr kann ein Kunststoff geschädigt werden. Elektromagnetische Strahlung Eine wichtige Kenngröße im Zusammenhang mit elektromagnetischen Wellen ist der dielektrische Verlustfaktor, der den Energieanteil beschreibt, der vom Kunststoff aufgenommen werden kann. Kunststoffe mit hohen dielektrischen Verlustfaktoren erwärmen sich im elektrischen Wechselfeld stark und sind daher nicht als Hoch frequenz- und Mikrowellenisolierwerkstoffe geeignet. So kann es zum Beispiel bei Polyamiden aufgrund ihrer hohen Feuchteaufnahme in einer Mikrowellenanwendung zum Brechen /Explodieren des Kunststoffs kommen (eingelagerte Wassermoleküle dehnen sich stark aus). Ultraviolette Strahlung UV-Strahlung durch Sonnenlicht ist vor allem bei ungeschützten Freiluftanwendungen entscheidend. Von Natur aus sehr widerstandsfähige Kunststoffe sind in der Fluorkunststoffgruppe vertreten: z. B. PTFE und PVDF. Ohne entsprechende Schutzmaßnahmen beginnen verschiedene Kunststoffe in Abhängigkeit der Einstrahlung zu vergilben und zu verspröden. UV-Schutz wird meist durch Additive (UV-Stabilisatoren, Schwarzeinfärbung mittels Ruß) oder Oberflächenschutz (Lack, Metallisierung) erreicht. Die Zugabe von Ruß ist eine kostengünstige und sehr wirksame Methode zur Stabilisierung vieler Kunststoffe. In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf unsere Informationen zur Licht- und Witterungsbeständigkeit von Kunststoffen sowie unsere Produkthandhabungs- und Lagerungsempfehlungen verweisen (� S. 86). 64 Ionisierende Strahlung Ionisierende Strahlung wie Gamma- und Röntgenstrahlen sind in der medizinischen Diagnostik, Strahlentherapie, bei der Sterilisation von Einmalartikeln als auch in der Werkstoffprüfung und Messtechnik sowie in radioaktiven oder anderen strahlenden Umgebungen häufig anzutreffen. Die energiereiche Strahlung führt dabei oft zu einer Verringerung der Dehnung und damit zur Versprödung. Die Lebensdauer des Kunststoffs ist dabei abhängig von der Gesamtdosis der absorbierten Strahlung. Als sehr gut widerstandsfähig gegen Gamma- und Röntgenstrahlung haben sich z. B. PEEK HT, PEEK, PI und die amorphen Schwefelpolymere erwiesen. Sehr empfindlich und praktisch ungeeignet sind dagegen PTFE und POM. Die Einwirkung von energiereicher Strahlung führt bei den meisten Kunststoffen zu einem Abbau oder einer Vernetzung der Makromolekülen. Ist Luftsauerstoff bei der Einwirkung von energierreicher Stahlung zugegen, tritt in der Regel ein oxidativer Abbau des Materials auf. Dabei diffundieren die Sauerstoffmoleküle in den Kunststoff und besetzen die durch die Strahlung freigewordenen Valenzen. Ist kein Sauerstoff vorhanden, führt die Strahlung eher zu einer Spaltung der Molekülketten und einer Nachvernetzung. Meist treten beide Varianten in unterschiedlichen Ausmaßen gleichzeitig auf. In jedem Fall führt der Einfluss von energiereicher Strahlung zu einer Veränderung der mechanischen Eigenschaften (Festigkeit, Steifigkeit, Härte oder Versprödung). Dieser Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften verstärkt sich unter dem Einfluss der Strahlendosis langsam. Es tritt somit kein plötzlicher Rückgang auf. Die Angaben der Beständigkeit von Kunststoffen (wie in der folgenden Tabelle zu sehen) sind grundsätzlich nur als Anhaltspunkte zu sehen, da verschiedene Parameter mitentscheidend sind (z. B. Teilegeometrie, Dosierleistung, mechanische Belastungen, Temperatur oder das umgebende Medium). Eine pauschale Angabe von Schädigungsdosen für die einzelnen Kunststoffe ist daher nicht möglich. Witterungsbeständigkeit Strahlenbeständigkeit [kGy] Verhalten bei MaterialFreibewitterung TECAFORM AH natur – ( TECAFORM AH schwarz +) ( TECAFORM AH ELS +) – ( TECAPET schwarz +) TECAMID 6 – ( TECAM 6 MO +) ( TECAMID 6 GF30 schwarz +) TECAST T – ( TECAST TM +) TECAFLON PVDF + TECAFLON PTFE + TECASON S – TECAPEI – TECATRON GF40 – ( TECATRON PVX +) TECAPEEK – TECAPEEK schwarz – TECAPET 0 500 1000 1500 TECAFINE PE TECAFINE PP TECAFORM AH TECAMID 6 / 66 TECAPET / TECADUR PET TECAPET TECANAT TECAFLON PTFE TECAFLON PVDF TECASON S TECATRON TECAPEEK 20000 TECASINT 40000 0 500 1000 1500 Strahlendosis in Kilogray [kGy], welche die Dehnung um weniger als 25 % verringert 65 Bescheinigungen und Zulassungen Um sicherzustellen, dass unsere Produkte dem aktuellen Stand geltender Normen und Vorschriften entsprechen, ist es notwendig, die Regularien zu kennen und ständig zu prüfen. Über unser Product Compliance Management stellen wir die Einhaltung dieser Regeln für unsere Werkstoffe und die Produktion sicher und stellen Ihnen die entsprechenden Bescheinigungen hierfür aus. Lebensmittelzulassungen Materialien, die mit Lebensmitteln direkt in Kontakt kommen, sind nach guter Herstellungspraxis so zu fertigen, dass sie unter normalen oder vorhersehbaren Verwendungsbedingungen keine Bestandteile auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden. Ensinger liefert Werkstoffe, die Grundlage verschiedenster Produkte und Verarbeitungsanwendungen sind. Diese wiederum unterliegen teilweise behördlichen Anforderungen. Das Produktportfolio von Ensinger enthält Materialien mit verschiedenen Zulassungen, die unter anderem folgende Bereiche umfassen: ˌˌLebensmittelkontakt (u. a. nach FDA, BfR, 10/2011/EG, 1935/2004/EG, 2002/72/EG, 3A SSI) ˌˌBiokompatibilität (u. a. nach ISO 10993, USP Class VI) ˌˌTrinkwasserkontakt (u. a. KTW, WRAS, NSF61) ˌˌBrennbarkeit (u. a. UL94, BAM) ˌˌVerwendung gefährlicher Stoffe (u. a. RoHS) ˌˌWeitere Zulassungen Diese Vorgabe wird in lebensmittelrechtlichen Richtlinien definiert und durch Prüfungen, Kontrollen und Vorgaben sichergestellt. Maßgebliche Institutionen sind die FDA (Food and Drug Administration) in den USA, das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) in Deutschland und die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) für die EU. Im Blickpunkt stehen dabei vor allem die Regularien der EU (1935/2004/EG, 10/2011/EG, …). In enger Zusammenarbeit mit unseren Rohmateriallieferanten, Behörden und Instituten prüfen wir die möglichen Zulassungen und stellen unter anderem durch regelmäßige Materialprüfungen sicher, dass die gefertigten Produkte den jeweiligen behördlichen Anforderungen so weit wie möglich entsprechen. Detaillierte Hinweise hierzu finden Sie in unserer Broschüre „Kunststoffe für die Lebensmitteltechnik“ unter www.ensinger-online.com Je nach Material bieten wir unseren Kunden an, zu den Werkstoffen aus unserem Lieferprogramm die aufgeführten Bestätigungen auszustellen. Diese werden bei Ensinger zum Zweck der lückenlosen Rückverfolgbarkeit immer nur in direkter Verbindung zu einem Auftrag und dem ausgelieferten Material ausgestellt. Damit ist die Gefahr minimiert, dass auch nicht-konforme Sonderproduktionen versehentlich mit Bescheinigungen versehen werden und als solche auf den Markt gelangen, wie es bei einem nicht kontrollierbaren Download aus dem Internet der Fall sein könnte. Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf Zulassungen für den Lebensmittel- und Medizinbereich. Aufgrund der strengen Vorgaben für diese Anwendungsbereiche möchten wir diese hier gesondert hervorheben. 66 Ensinger bietet ein breites lagerhaltiges Portfolio mit Werkstoffen, die dem BfR-, FDA- oder EU-Standard entsprechen und in direktem Lebensmittelkontakt eingesetzt werden können. Medizintechnische Zulassungen Die Biokompatibilität eines Materials ist die Voraussetzung für dessen Einsatz in medizinischen Anwendungen mit direktem Gewebekontakt wie Kurzzeit-Implantaten, medizinischen Geräten oder auch Medikamenten. Als biokompatibel bezeichnet man Werkstoffe oder Baugruppen, die keine toxischen oder allergischen Reaktionen im menschlichen Körper auslösen. Die für medizintechnische Anwendungen geeigneten Ensinger Materialien (MT-Produkte) erfüllen die Voraussetzungen für den direkten Kontakt mit dem menschlichen Gewebe in einem Zeitraum bis zu 24 Stunden. Spezielle Materialien sind auch für längere Kontaktzeiten zugelassen. Für die Medizintechnik bietet Ensinger biokompatible Hochleistungskunststoffe in einer breiten Farbvielfalt an. Kunststoff-Halbzeuge sind per Definition keine Medizinoder pharmazeutische Produkte, sondern nur deren Vorprodukte. Da es für Kunststoff-Halbzeuge deshalb keine genormte Vorgabe zur Bewertung der biologischen Eignung gibt, hat Ensinger aus der Vielzahl von Prüfungen auf Biokompatibilität in der ISO 10993 und USP eine eigene Auswahl getroffen. Diese soll unseren Kunden die größtmögliche Hilfestellung bei der Zulassung medizinischer oder pharmazeutischer Endprodukte bieten. Aus diesem Grund unterzieht Ensinger die lagerhaltigen MTHalbzeuge, die für den Einsatz in Medizinprodukten mit einer Kontaktzeit <24h geeignet sind, in regelmäßigen Abständen einer kombinierten Prüfung: Zytotoxizität/ Wachstumsinhibition (ISO 10993-5), Hämolyse (ISO 10993-4) und chemische Analyse/„Fingerprint“ (ISO 10993-18). Diese Prüfungen werden biologisch-toxikologisch bewertet (ISO 10993-1). Damit folgt Ensinger den Empfehlungen der ISO 10993-1 bezüglich einer schrittweisen biologischen Qualifizierung. Werksbescheinigungen Neben Bescheinigungen zu diversen Zulassungen stellt Ensinger auch Werksbescheinigungen nach DIN ISO 10204 aus. Hier stehen folgende Varianten zur Verfügung: Werksbescheinigung nach 2.1 Bescheinigung, in der der Hersteller bestätigt, dass die gelieferten Erzeugnisse den Anforderungen der Bestellung entsprechen. Keine Angabe von Prüfergebnissen. Werkszeugnis nach 2.2 Bescheinigung, in der der Hersteller bestätigt, dass die gelieferten Erzeugnisse den Anforderungen der Bestellung entsprechen. Darüber hinaus Angabe nichtspezifischer Prüfungen, durch die ermittelt werden soll, ob die Erzeugnisse nach der gleichen Erzeugnisspezifikation, nach dem gleichen Verfahren oder aus Vormaterial bzw. Vorerzeugnissen hergestellt worden sind und die in der Bestellung festgelegten Anforderungen erfüllen. Die geprüften Erzeugnisse müssen nicht notwendigerweise aus der Lieferung selbst stammen, sondern können aus vergleichbaren Erzeugnissen aus demselben Material erfolgen. Abnahmeprüfzeugnis nach 3.1 Bescheinigung, in der durch den Hersteller bestätigt wird, dass die gelieferten Erzeugnisse die in der Bestellung festgehaltenen Anforderungen erfüllen. Mit Angabe chargenbezogener Prüfergebnisse. Der Hersteller darf in das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 Prüf ergebnisse übernehmen, die auf der Grundlage chargenspezifischer Prüfungen des Erzeugnisses oder des ver wendeten Vormaterials bzw. der Vorerzeugnisse ermittelt werden. Voraussetzung ist die Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit. Die von Ensinger ausgestellte Biokompatibilität stellt jedoch nur eine Bestätigung für das Halbzeug dar. Das fertige Bauteil muss nach allen Bearbeitungsschritten noch durch den Inverkehrbringer geprüft und zugelassen werden. Detaillierte Hinweise hierzu finden Sie in unserer Broschüre „Kunststoffe für die Medizintechnik“ unter www.ensinger-online.com 67 Erst der richtige Werkstoff gibt einer Konstruktion die nötige Funktionalität, Sicherheit und Lebensdauer. In erster Linie bestimmen die Anwendungsbedingungen die Auswahl des Materials. Neben dem geplanten Verwendungszweck werden bei der Suche nach dem geeigneten Kunststoff aber auch alle weitergehenden Detailforderungen in die Überlegung einbezogen. In einer qualifizierten Werkstoffempfehlung werden die vorliegenden Informationen mit technischen Daten und branchenspezifischen Erfahrungswerten verglichen. Wenn das optimale Material für die individuelle Anwendung ermittelt ist, lässt sich in der Phase der Bauteilauslegung die Eignung eines Kunststoffs frühzeitig mit Hilfe von Berechnungen überprüfen, bevor die Werkstoffauswahl dann durch praxisnahe Versuche bestätigt wird. Werkstoffauswahl und Berechnungen Werkstoffauswahl Kriterien für die Materialauswahl Bei der Suche nach einem geeigneten Kunststoff bestimmen die Anwendungsbedingungen die Auswahl des Materials. Aus diesem Grund müssen verschiedene spezifische Randbedingungen bekannt und beurteilt sein, beispielsweise der geplante Verwendungszweck, die Einsatzbranche und weitergehende Details zu den Eigenschaften und Anwendungsbedingungen. Mit Hilfe dieser Informationen können qualifizierte Experten die Anforderungen mit technischen Werten vergleichen und bewerten. Anhand definierter Kriterien lässt sich die Materialvielfalt so immer weiter einschränken. Die Auswahl kann dabei jedoch nur eine Empfehlung darstellen, die praxisnahe Versuche nicht ersetzen kann. 3.Mechanische Belastung 4.Tribologische Belastung 5.Chemische Belastung 2.Thermische Belastung 6.Geforderte Zulassungen / Physiologische Unbedenklichkeit 1. Einsatzbranche Anwendungsbereich Materialauswahl 12. Sonderspezifikationen 11. Herstellungsverfahren, 10. Strahlen- / Bauteil Witterungsbeständigkeit 7. Elektrische Anforderungen 8.Optische Anforderungen 9.Brandverhalten Grundsätzliche Fragen zur Werkstoffwahl Generell sollte erst darüber nachgedacht werden, welche Art von Werkstoff man in der entsprechenden Anwendung einsetzen möchte. Dabei stellen sich diverse Fragen: ˌˌKommt generell Kunststoff in Frage? ˌˌWarum Kunststoff? Gewichtsersparnis, bessere Eigenschaften in der Anwendung? ˌˌWas war bisher im Einsatz? ˌˌWenn ein anders Material eingesetzt wurde, warum soll gewechselt werden? ˌˌWarum hat es nicht funktioniert? ˌˌWelche Probleme traten auf? 70 Anwendungsbereich / Einsatzbranche Bei der Frage nach dem Anwendungsbereich oder der Einsatzbranche schränkt sich die Materialauswahl oft schon deutlich ein, da für verschiedene Branchen meist nur spezielle Werkstoffe in Frage kommen, etwa aufgrund von geforderten Zulassungen. Als Beispiel können hier die Branchen Medizin- oder Lebensmitteltechnik genannt werden. In der Medizintechnik kommen meist nur Werkstoffe in Frage, die für den direkten Körperkontakt zugelassen sind. Das heißt, die Werkstoffe müssen biokompatibel sein. In der Lebensmitteltechnik hingegen werden Zulassungen nach FDA oder den europäischen Normen (z. B. 10/2011/EG, 1935/2004/EG) gefordert. Somit kommen für diese Branchen nur Werkstoffe in Frage, die die entsprechenden Anforderungen der Zulassungen erfüllen. Thermische Beanspruchung Zur weiteren Einschränkung der Materialauswahl ist die thermische Belastung ein wichtiges Kriterium. Hierbei müssen die Temperaturen bewertet werden, die in das Material durch die Anwendungsbedingungen eingetragen werden. Neben der Wärmeeinwirkung von außen müssen auch systembedingte Wärmezufuhren wie z. B. Reibungswärme berücksichtigt werden. Besonders charakteristische Temperaturen sind: ˌˌDauergebrauchstemperatur ˌˌKurzzeitige Maximalgebrauchstemperatur ˌˌNegative Gebrauchstemperatur ˌˌGlasübergangstemperatur ˌˌWärmeformbeständigkeit ˌˌThermischer Längenausdehnungskoeffizient Mechanische Beanspruchung Um die Eignung eines Materials bzgl. der mechanischen Beanspruchung beurteilen zu können, müssen möglichst detaillierte Informationen zur Belastung vorliegen. Meist kann es sehr hilfreich sein, hierzu eine Skizze des Bauteils mit Angaben zur mechanischen Beanspruchung zu erhalten. Besonders entscheidend sind hier: ˌˌArt der Belastung (statisch, dynamisch) ˌˌHöhe der auftretenden Kräfte ˌˌAngriffspunkt und -richtung ˌˌTemperaturbelastung während der Krafteinwirkung ˌˌZeitlicher Verlauf ˌˌEvtl. Geschwindigkeiten ˌˌZulässige Pressung und Dehnung Chemische Belastung Kommt ein Bauteil in Kontakt mit Chemikalien, muss die Beständigkeit gegenüber den Substanzen unter den Anwendungsbedingungen betrachtet werden. Entscheidend hierbei: ˌˌKontakttemperatur ˌˌKontaktzeit ˌˌKonzentration Zu beachten ist, dass nicht nur die Substanzen in der Anwendung, sondern auch während der Bearbeitung (Kühlschmiermittel etc.) berücksichtigt werden müssen. Zudem ist bei Substanzmischungen zu beachten, dass sich diese völlig anders gegenüber einem Material verhalten als die Einzelsubstanzen für sich. Tribologische Belastung Handelt es sich bei der Anwendung um eine Gleit-Reib anwendung, sind grundsätzlich gute Gleiteigenschaften sowie Verschleißeigenschaften gefordert. Diese Größen hängen jedoch meist direkt mit den weiteren Anwendungsbedingungen zusammen. Zudem spielt auch das Gleitsystem an sich eine wesentliche Rolle. ˌˌAnwendungstemperatur ˌˌGleitgeschwindigkeit ˌˌPressung ˌˌGegenlaufpartner ˌˌOberflächenbeschaffenheit Grundsätzlich kann die generelle Eignung eines Materials bezüglich des Gleit-Reib-Verschleißverhaltens theoretisch nur bedingt beurteilt werden, da das Zusammenspiel aller auftretenden Parameter nur in einem praxisnahen Versuch im Detail ermittelt werden kann. Geforderte Zulassungen / Physiologische Unbedenklichkeit Von den Anwendungsbedingungen kann häufig auf die benötigten Zulassungen und Bescheinigungen geschlossen werden. Da entsprechende Zulassungen häufig von der eingesetzten Rohware abhängig sind, sollte vorab im Detail geklärt werden, welche Bescheinigungen gefordert sind. ˌˌLebensmittel (FDA, 10/2011, NSF 51 …) ˌˌMedizin (ISO 10993, USP class VI, …) ˌˌTrinkwasser (KTW, NSF 61, …) ˌˌLuft- und Raumfahrt (ABS, ABD, …) Elektrische Anforderungen Wenn elektrische Anforderungen bestehen, kommt es meist darauf an, ob ein elektrisch ableitender / leitender oder elektrisch isolierender Werkstoff gefordert wird. Um statische Aufladungen zu vermeiden, zum Beispiel bei der Fertigung elektronischer Komponenten, sind ableitende oder leitende Werkstoffe erforderlich. Dies gilt ebenfalls bei ATEX-Anwendungen (ATmosphère EXplosive). Im Gegensatz hierzu werden z. B. bei Bauteilen, bei denen eine hohe Durchschlagfestigkeit gefordert ist, gut isolierende Werkstoffe benötigt. Optische Anforderungen Häufig werden optische Anforderungen an ein Bauteil gestellt. Dies kann von einer einfachen Einfärbung z. B. um ein Corporate Design wiederzugeben, über transparente Bauteile für Schaugläser bis hin zu Farbgebungen für die optische Detektion reichen (z. B. Blau im Lebensmittelbereich). Anforderungen an Brandverhalten In vielen Bereichen wie Luft- und Raumfahrt, Bahnwesen etc. werden hohe Anforderungen an den Brandschutz gestellt, um die Sicherheit der Anwendung zu gewährleisten. Hierbei wird häufig die selbstverlöschende Eigenschaft eines Werkstoffs gefordert. Es gibt verschiedenste branchenabhängige Zulassungen, die durch das Material / Bauteil erfüllt werden müssen. Anforderungen an Strahlen- / Witterungsbeständigkeit Werden Bauteile z. B. in Außenanwendungen, in der Radiologie oder in Anwendungen genutzt, in denen sie hochenergetischer Strahlung wie in Kraftwerken ausgesetzt werden, müssen die Werkstoffe eine entsprechende Strahlenbeständigkeit aufweisen. Entscheidend für die Materialwahl sind die Einwirkungsdosen und die jeweiligen Anwendungsbedingungen. Wie soll das Bauteil gefertigt werden? Die Materialauswahl ist zudem abhängig von der geplanten Verarbeitungsmethode. So sollte bekannt sein, ob das Bauteil zerspantechnisch, im Spritzguss, im „Direct Forming“ oder in einem ähnlichen Verfahren gefertigt werden soll. Sonderspezifikationen Neben den genannten Anforderungen kann es noch eine Vielzahl zusätzlicher Rahmenbedingungen, Spezifika tionen oder Zulassungen geben, die ein Material in einer bestimmten Anwendung erfüllen muss. Entsprechende Punkte müssen separat geprüft und ermittelt werden. 71 Berechnungen Beschreibung: Wir nehmen an, dass wir eine einfache quadratische Maschinenunterlage zu fertigen haben. Die Unterlage liegt flächig auf einem ebenen Untergrund auf und wird gleichmäßig vollflächig mit einer Last von 1 t belastet. Gegeben: h = 10 mm b = 50 mm l = 50 mm m = 1.000 kg FG l h b 1. Es gilt: Um die auftretende Flächenpressung berechnen zu können, muss vorerst die Gewichtskraft wie folgt berechnet werden: FG = m × g = 1.000 kg × 10 m/s² = 10.000 N (vereinfacht) ˌˌRissbildung (Belastung bis zu einer irreversiblen Schädigungen im Mikrobereich, Crazes) ˌˌAnwendungsbezogene max. zulässige Verformung Für den hier beschriebenen Anwendungsfall wird eine max. zulässige Verformung von 1 % angenommen. Mit diesem Wert kann nun über ein quasi statisches Spannungsdehnungsdiagramm die zulässige Flächenpressung ermittelt werden. Auch wenn es sich im beschriebenen Fall um eine Druckbelastung handelt, kann hier auf Ergebnisse aus dem Zugversuch zurückgegriffen werden, da mit wenigen Ausnahmen die Zugfestigkeit eines Materials kleiner FG ist als die Druckfestigkeit. Somit wird also gleichzeitig noch eine gewisse Sicherheit berücksichtigt. Da die Ergebnisse am Zugversuch gut zugänglich sind, steht darüber hinaus eine gute Datenbasis zur Verfügung. h TECAMID 66 Diese Kraft muss dann auf die Kontaktfläche projiziert werden. Der Einfachheit halber sei angenommen, dass die Kraft ideal auf die Kontaktfläche verteilt wird. Vorerst muss nun jedoch die Kontaktfläche in diesem Fall wie folgt berechnet werden: A = b × l = 50 mm × 50 mm = 2.500 mm² um anschließend die Flächenpressung wie folgt zu berechnen: p = F / A = 10.000N / 2.500mm² = 4,0 MPa In der oben beschriebenen Anwendung tritt (vereinfacht berechnet) eine Flächenpressung von 4,0 MPa auf. Um einen geeigneten Werkstoff empfehlen zu können, muss nun allerdings noch das Versagenskriterium festgelegt werden. Hier kann unterschieden werden zwischen mehreren Kriterien: ˌˌBruch (Belastung bis zum Werkstoffbruch) ˌˌVerstreckung (Belastung bis zur Fließgrenze eines Materials) 72 w 120 Abbildung 1 Spannungs-DehnungsDiagramm PA 66 (trocken) • Spannung [MPa] Um die im Abschnitt „Mechanische Eigenschaften“ dargestellten Zusammenhänge zu verdeutlichen, sollen die beschriebenen Einflussfaktoren an einem einfachen Beispiel näher erläutert werden: l 120 100 100 80 80 60 60 40 35 40 20 20 17 0 0 0 1 2 3 4 • Dehnung [%] Bei einer Belastung von 4 MPa und einer zulässigen Deformation von 1% kann beispielsweise der Werkstoff TECAMID 66 verwendet werden. Unter diesen Bedingungen darf eine Flächenpressung bis ca. 35 MPa aufgebracht werden. 2. Feuchtigkeitseinfluss Die oben verwendeten Daten wurden an spritzfrischen Probekörpern ermittelt, die Anwendung findet jedoch im Normalklima statt. Deshalb muss besonders bei Polyamiden, die im Allgemeinen eine vergleichsweise hohe Feuchtigkeitsaufnahme haben, auch die tatsächlich vorhandene Festigkeit im Normalklima zur Beurteilung der Anwendung herangezogen werden: 120 Abbildung 2 Spannungs-DehnungsDiagramm PA 66 (konditioniert) 00 80 100 80 60 • Spannung [MPa] 60 40 35 20 TECAMID 66 0 1 0 2 3 40 20 17 0 4 0 1 2 3 4 • Dehnung [%] Durch die Feuchtigkeitsaufnahme sinkt die mechanische 20 Festigkeit spürbar ab. Die Flächenpressung von 20 4 MPa bei 10 100 1000 10000 1 % zulässiger Verformung ist zwar noch möglich, jedoch 15 15 kann unter diesen Bedingungen nur mehr eine Belastung von ca. 17 MPa ertragen werden. 10 3 20 20 Abbildung 3 Isochrones SpannungsDehnungs-Diagramm PA 66 (23 °C, konditioniert) 00 80 10 100 1000 10000 15 60 • Spannung [MPa] 10 40 20 17 TECAMID 66 0 0 1 2 3 20 Abbildung 4 10000 10 100 1000 Isochrones SpannungsDehnungs-Diagramm PA 66 (60 °C) 4 5 0 1 2 3 4 5 • Dehnung [%] Aus dem obigen Diagramm kann nun für eine Belastungsdauer von 10.000 h und einer zulässigen Verformung von 1 % eine zulässige Flächenpressung von ca. 5 MPa ausge lesen werden. Auch unter diesen Bedingungen würde die Unterlage noch ihren Zweck erfüllen. Durch die Einflussfaktoren Feuchtigkeit und Zeit sinkt die zulässige Flächenpressung allerdings bereits merklich. 2 4 10 100 1000 10000 10 TECAMID 66 4 6 8 5 2.5 0 0 1 2 4 6 8 • Dehnung [%] Bei einer Belastungsdauer von 10.000 h und einer zulässigen Verformung von 1 % kann nun bei einer erhöhten Temperatur von 60 °C eine zulässige Flächenpressung von ca. 2,5 MPa festgestellt werden, die kleiner als die tatsächlich wirkende Flächenpressung liegt. In diesem Fall muss also durch entsprechende Maßnahmen entgegen gewirkt 20 werden. 20Beispielsweise kann durch 10 100 1000 10000 konstruktive Anpassungen, wie beispielsweise die Vergrößerung der Auflage15 15 fläche, die tatsächliche Flächenpressung reduziert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Werkstoffeigen10 10 schaften zu verbessern, beispielsweise durch Glasfaserverstärkung,5oder auf ein anderes Material zu wechseln. 5 2.5 0 10 100 1 15 10 3. Einfluss der Zeit 5 5 Die Maschine soll über einen längeren Zeitraum auf den 2.5 Unterlagen stehen bleiben. Die maximal zulässige 0 0 Verfor0 1 2 3 4 5 0 1 2 mung der Unterlage von 1 % soll nicht überschritten werden. Hierfür nehmen wir einen Wert für die Zeit von 10.000 h an. Dies entspricht grob überschlagen einem Jahr. Für derartige Abschätzungen können isochrone Spannungs-Dehnungs-Diagramme verwendet werden. Sie zeigen den Spannungs-Dehnungsverlauf bei verschiedenen Belastungszeiten in einem einzigen Diagramm. 4 20 der Temperatur 20 4. Einfluss 100tragende 1000 10000 Maschine erwärmt Nehmen wir nun an, die10zu 15 sich während der Anwendung auf ca. 60 °C. Da die 15Festigkeit und Steifigkeit eines Werkstoffes bei höheren Tempe10 10 raturen abnimmt, während die Zähigkeit zunimmt, muss dieser Umstand bei der Auslegung der Unterlagen5 eben5 falls berücksichtigt werden. 2.5 Hierzu können isochrone Spannungs-Dehnungs-Dia0 0 0 1 2 3 0 1 gramme verwendet werden, die4 bei 5entsprechender Temperatur ermittelt wurden. • Spannung [MPa] 20 10 100 10 2.5 Diese Berechnung bedient sich einiger Vereinfachungen 0 0 0 1 2 4 6 0 1 und soll lediglich aufzeigen, wie stark8 die Kunststoffeigenschaften von den Umgebungsbedingungen abhängen. Je mehr Daten vorliegen, desto besser kann eine Werkstoffauswahl erfolgen. In vielen Fällen liegen keine umfangreichen Werkstoffdaten vor. Für abschätzende Berechnungen können jedoch auch durch Inter- oder Extrapolationen vorhandene Daten verwendet werden. 73 2 4 6 Bei der Weiterbearbeitung von Kunststoffhalbzeugen steht die Zerspanung im Vordergrund. Um hochwertige, lang lebige, dimensionsgenaue und fehlerfreie Bauteile anfertigen zu können, müssen die Werkzeuge und Bearbeitungsparameter ebenso beachtet werden wie die Eigenschaften der spezifischen Materialien. Meistens lassen sich Thermoplaste sehr gut mittels Schweißen und Kleben miteinander (oder mit anderen Werk stoffen) verbinden. Bei allen Weiterbearbeitungsschritten sollte auf eine gründliche Reinigung der Bauteile geachtet werden. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Überblick über verschiedene Weiterverarbeitungsverfahren und Hinweise, welche werkstoffspezifischen Unterschiede dabei zu beachten sind. Weiterbearbeitung Bearbeitung von Kunststoffen Allgemeine Hinweise* Unverstärkte thermoplastische Kunststoffe lassen sich mit Werkzeugen aus Schnellarbeitsstahl bearbeiten. Bei verstärkten Materialien sind Hartmetallwerkzeuge erforderlich. In jedem Fall dürfen nur einwandfreie geschärfte Werkzeuge verwendet werden. Wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Kunststoffe muss für eine gute Wärmeabfuhr gesorgt werden. Die beste Kühlung ist die Wärmeabfuhr über den Span. Maßhaltigkeit Maßgenaue Teile setzen spannungsarm getempertes Halbzeug voraus. Die Zerspanungswärme führt sonst unweigerlich zum Freiwerden von Verarbeitungsspannungen und einem Verziehen des Teiles. Treten hohe Zerspanungsvolumen auf, so ist nach der Hauptzerspanung evtl. zwischenzutempern, um die entstandenen Wärmespannungen wieder abzubauen. Die einzustellenden Temperaturen und Zeiten können Sie werkstoffspezifisch bei uns erfragen. Werkstoffe mit hoher Wasseraufnahme (z.B. Polyamide) müssen gegebenenfalls vor der Bearbeitung konditioniert werden. Kunststoffe erfordern größere Fertigungstoleranzen als Metalle. Außerdem ist die um ein Vielfaches größere Wärmeausdehnung zu berücksichtigen. Bearbeitungsverfahren 1. Drehen Richtwerte für die Schneidengeometrie sind in der Tabelle (� S. 77) angegeben. Für Oberflächen mit besonders hoher Qualität ist die Schneide gem. Bild 1 als Breitschlichtschneide auszuführen. Beim Abstechen sollte der Meißel nach Bild 2 geschliffen sein, um eine Butzenbildung zu vermeiden. Bei dünnwandigen und besonders flexiblen Werkstücken dagegen arbeitet man vorteilhafter mit messerähnlich geschliffenen Werkzeugen (Bild 3). Bild 1 Breitschlichtschneide Nachschneide Bild 2 Anschliff verhindert Butzen Drehmeißel Bild 3 Abschneiden von flexiblen Kunststoffen * Unsere anwendungstechnische Beratung in Wort und Schrift soll Ihre eigene Arbeit unterstützen. Sie gilt als unverbindliche Empfehlung, auch im Bezug auf etwaige Schutzrechte Dritter. Eine Haftung für mögliche Schäden, die bei der Bearbeitung auftreten, können wir nicht übernehmen. 76 2. Fräsen Für plane Flächen ist das Stirnfräsen wirtschaftlicher als das Umfangsfräsen. Beim Umfangs- und Formfräsen sollten die Werkzeuge nicht mehr als zwei Schneiden haben, damit Schwingungen auf Grund der Schneidenzahl klein bleiben und die Spanräume genügend groß sind. Optimale Schnittleistungen und Oberflächengüten ergeben sich bei Einschneidewerkzeugen 3. Bohren Im Allgemeinen lassen sich Spiralbohrer verwenden; diese sollten einen Drallwinkel von 12° bis 16° und sehr glatte Spiralnuten zur guten Spanabfuhr besitzen. Größere Durchmesser sind vorzubohren bzw. mittels Hohlbohrer oder durch Ausstechen herzustellen. Beim Bohren ins volle Material ist besonders auf einwandfrei geschärfte Bohrer zu achten, da sonst die entstehende Druckspannung bis zum Reißen des Materials anwachsen kann. Spannungsverlauf stumpfer Bohrer Spannungsverlauf geschärfter Bohrer Verstärkte Kunststoffe besitzen höhere Verarbeitungsrestspannungen bei geringer Schlagzähigkeit als unverstärkte und sind daher besonders rissempfindlich. Sie sollten nach Möglichkeit vor dem Bohren auf etwa 120 °C erwärmt werden (Erwärmungszeit ca. 1 Std. pro 10 mm Querschnitt). Auch bei Polyamid 66 sowie Polyester empfiehlt sich dieses Verfahren. 4. Sägen Unnötige Wärmebildung durch Reibung ist zu vermeiden, da beim Sägen meist dickwandige Teile mit relativ dünnen Werkzeugen getrennt werden. Zweckmäßig sind daher gut geschärfte und stark geschränkte Sägeblätter. 5. Gewindeherstellung Gewinde werden am besten durch Strehlen hergestellt; Gratbildung läßt sich durch zweizahnige Strehler vermeiden. Schneideisen sind nicht zu empfehlen, da beim Rücklauf mit einem Nachschneiden zu rechnen ist. Gewindebohrer müssen häufig mit einem Aufmaß (material- und durchmesserabhängig, Richtwert: 0,1 mm) versehen werden. 6. Sicherheitsvorkehrungen Bei Nichteinhaltung der Zerspanungsrichtwerte kann es zu örtlichen Überhitzungen kommen, die bis hin zur Werkstoffzersetzung führen können. Die dabei frei werdenden Zersetzungsprodukte, u.a. aus PTFE-Füllstoffen sind durch Absaugeinrichtungen aufzufangen. Tabakwaren sind in diesem Zusammenhang wegen möglicher Vergiftungserscheinungen aus den Arbeitsräumen fernzuhalten. t α γ Zerspanungsrichtlinien Sägen Sägen γ Sägen β α Freiwinkel [°] γ Spanwinkel [°] t Zahnteilung [mm] t α Bohren Bohren α Freiwinkel [°] β Drallwinkel [°] γ Spanwinkel [°] φ φ Spitzwinkel [°] t α γ γ α φ Freiwinkel TECAFINE PE, PP 20 – 30 SpanSchnittwinkel geschwind. Zähnezahl Drallwinkel 25 3 – 8 Z2 3 – 8 Bohren 2 – 8 Sägen 25 90 50 – 150 0,1 – 0,3 Z2 25 90 Bohren 50 – 200 0,2 – 0,3 3 – 8 β Z2 25 90 50 – 100 0,2 – 0,3 25 90 50 – 150 0,1 – 0,3 25 90 50 – 150 0,1 – 0,3 25 90 50 – 100 0,2 – 0,3 20 – 30 2 – 5 500 15 – 30 0 – 5 300 TECANYL 15 – 30 5 – 8 300 TECAFORM AD, AH Z2 α 20 – 30 α t γ 0 – 5 500 – 800 2 – 5 Z2 TECAMID, TECARIM, TECAST 20 – 30 2 – 5 500 φ 3 – 8 Z2 TECADUR/TECAPET 15 – 30 5 – 8 300 3 – 8 Z2 TECANAT φ 15 – 30 5 – 8 300 3 – 8 TECAFLON PTFE, PVDF 20 – 30 5 – 8 300 2 – 5 TECAPEI 15 – 30 0 – 4 500 TECASON S, P, E 15 – 30 0 – 4 500 α TECATRON 15 – 30 0 – 5 500 – 800 TECAPEEK 15 – 30 0 – 5 500 – 800 15 – 30 0 – 3 800 – 900 5 – 10 γ0 – 3 800 – 900 15 – 30 γ 10 – 15 200 – 300 TECATOR TECASINT Verstärkte TECA-Produkte* * Verstärkungs- / Füllstoffe: Glasfasern, Glaskugeln, Kohlefasern, mineralische Füllstoffe, Grafit, Glimmer, Talkum, etc. α β α γ χ α Freiwinkel [°] γ Spanwinkel [°] γ φ Z2 25 α 90 50 – 100 0,2 – 0,3 25 90 150 – 200 0,1 – 0,3 2 – 5 Z2 25 90 20 – 80 0,1 – 0,3 2 – 5 Z2 25 90 3 – 5 Fräsen 3 – 5 Bohren Z2 25 90 50 – 200 0,1 – 0,3 Z2 25 90 α Z2 αχ 10 – 14 25 3 – 4 Z2 γ25 3 – 5 Z2 25 γ 20 – 80Drehen 0,1 – 0,3 Fräsen 50 – 200 0,1 – 0,3 90 80 – 100 0,02 – 0,1 120 80 – 100 0,02 – 0,1 100 80 – 100 0,1 – 0,3 Erwärmen beim Bohren im Zentrum: ab Ø 60 mm TECAPEEK GF/PVX, TECATRON GF/PVX ab Ø 80 mm TECAMID 66 MH, 66 GF, TECAPET, TECADUR PBT GF ab Ø 100 mm TECAMID 6 GF, 66, TECAM 6 MO, TECANYL GF Erwärmen beim Sägen: ab Ø 60 mm TECAPEEK GF/PVX, TECATRON GF/PVX α φab Ø 80 mm TECAMID 66 GF, TECAPET, TECADUR PBT GF ab Ø 100 mm TECAMID 6 GF, 66, 66 MH α γ 50 – 150Fräsen 0,1 – 0,3 Z2 φ φ Fräsen 90 Vorschub 500 TECAFINE PMP γ SpitzSchnittwinkel geschwind. 2 – 5 TECARAN ABS β Zahnteilung Drehen Drehen Fräsen Fräsrichtung: Gegenlauf Drehen χ γ Der Vorschub kann bis α Freiwinkel [°] γ Spanwinkel [°] χ Einstellwinkel [°] α Der Spitzenradius r soll mindestens 0,5 mm betragen γ 0,5 mm / Zahn betragen Zähne zahl Schnittgeschwind. Vorschub Frei winkel TECAFINE PE, PP Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 6 – 10 0 – 5 45 – 60 250 – 500 0,1 – 0,5 TECAFINE PMP Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 6 – 10 0 – 5 45 – 60 250 – 500 0,1 – 0,5 TECARAN ABS Z1 – Z2 300 – 500 0,1 – 0,45 5 – 15 25 – 30 15 200 – 500 0,2 – 0,5 TECANYL Z1 – Z2 300 0,15 – 0,5 5 – 10 6 – 8 45 – 60 300 0,1 – 0,5 TECAFORM AD, AH Z1 – Z2 300 0,15 – 0,5 6 – 8 0 – 5 45 – 60 300 – 600 0,1 – 0,4 TECAMID, TECARIM, TECAST χ Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 6 – 10 0 – 5 45 – 60 250 – 500 0,1 – 0,5 α Drehen Span Einstell Schnittwinkel winkel geschwind. Vorschub TECADUR/TECAPET Z1 – Z2 γ 300 0,15 – 0,5 5 – 10 0 – 5 45 – 60 300 – 400 0,2 – 0,4 TECANAT Z1 – Z2 300 0,15 – 0,4 5 – 10 6 – 8 45 – 60 300 0,1 – 0,5 TECAFLON PTFE, PVDF Z1 – Z2 150 – 500 0,1 – 0,45 5 – 10 5 – 8 10 150 – 500 0,1 – 0,3 TECAPEI Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 10 0 45 – 60 350 – 400 0,1 – 0,3 TECASON S, P, E Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 6 0 45 – 60 350 – 400 0,1 – 0,3 TECATRON Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 6 0 – 5 45 – 60 250 – 500 0,1 – 0,5 TECAPEEK Z1 – Z2 250 – 500 0,1 – 0,45 6 – 8 0 – 5 45 – 60 250 – 500 0,1 – 0,5 TECATOR Z1 – Z2 60 – 100 0,05 – 0,35 6 – 8 0 – 5 7 – 10 100 – 120 0,05 – 0,08 TECASINT Verstärkte TECA-Produkte* Z1 – Z2 90 – 100 0,05 – 0,35 2 – 5 0 – 5 7 – 10 100 – 120 0,05 – 0,08 Z1 – Z2 80 – 450 0,05 – 0,4 6 – 8 2 – 8 45 – 60 150 – 200 0,1 – 0,5 * Verstärkungs- / Füllstoffe: Glasfasern, Glaskugeln, Kohlefasern, mineralische Füllstoffe, Grafit, Glimmer, Talkum, etc. Werkstoff auf 120 °C vorwärmen Vorsicht mit Kühlmitteln (Spannungsrissempfindlichkeit) Detaillierte Hinweise hierzu finden Sie in unserer Broschüre „Zerspanungsempfehlungen für Halbzeuge aus technischen Kunststoffen“ unter www.ensinger-online.com 77 Tempern Temperprozess Der Vorgang des Temperns ist eine Wärmebehandlung von Halbzeugen, Form- oder Fertigteilen. Die Produkte werden langsam und gleichmäßig auf ein werkstoffspezifisch definiertes Temperaturniveau erwärmt. Darauf folgt eine materialdickenabhängige Haltezeit, um das Formteil voll durchzuwärmen. Anschließend muss das Material wieder langsam und gleichmäßig auf Raumtemperatur abgekühlt werden. Typischer Temperzyklus Temperatur [°C] Zeitdauer [h] t1 t2 Aufheizzeit Haltezeit t3 t4 Abkühlzeit Nachhaltezeit Temperatur Ofen Temperatur im Zentrum des Halbzeugs / Fertigteils Tempern zur Reduktion von Spannungen Ensinger Halbzeuge werden nach der Produktion grundsätzlich zur Minderung der während der Fertigung entstandenen internen Spannungen einem speziellen Temperprozess unterzogen. Das Tempern wird in speziellen Umluftöfen durchgeführt, kann aber auch in einem Ofen mit zirkulierendem Stickstoff oder in einem Ölbad stattfinden. Das Tempern führt zu einer Steigerung der Kristallinität sowie zur Verbesserung der Festigkeit und Chemikalienbeständigkeit. Zudem wird neben der Reduktion der inneren Spannungen eine Erhöhung der Dimensionsstabilität über einen breiten Temperaturbereich erreicht. Damit ist sichergestellt, dass das Material, das Sie erhalten, während und nach dem Bearbeitungsprozess maßstabil bleibt und sich besser spanend bearbeiten lässt. Vorteile durch Tempern: ˌˌRestspannungen, die während des Herstell- oder Verarbeitungsprozesses entstanden sind, lassen sich durch Tempern weitgehend reduzieren ˌˌKristallinität der Werkstoffe erhöhen sowie mechanische Werkstoffkennwerte optimieren ˌˌAusbildung einer gleichmäßigen kristallinen Struktur in den Werkstoffen ˌˌTeilweise Verbesserung der Chemikalienbeständigkeit ˌˌReduktion von Verzugsneigung und Maßänderungen (während oder nach der Verarbeitung) ˌˌNachhaltige Verbesserung der Dimensionsstabilität Werkstoff Polymerbezeichnung Aufheizen TECASINT PI 2 Std. auf 160 °C 6 Std. auf 280 °C 2 h bei 160 °C / 10 h bei 280 °C mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAPEEK PEEK 3 Std. auf 120 °C 4 Std. auf 220 °C 1,5 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C Halten* Abkühlen TECATRON PPS 3 Std. auf 120 °C 4 Std. auf 220 °C 1,5 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECASON E PES 3 Std. auf 100 °C 4 Std. auf 200 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECASON P PPSU 3 Std. auf 100 °C 4 Std. auf 200 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECASON S PSU 3 Std. auf 100 °C 3 Std. auf 165 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAFLON PVDF PVDF 3 Std. auf 90 °C 3 Std. auf 150 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECANAT PC 3 Std. auf 80 °C 3 Std. auf 130 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAPET PET 3 Std. auf 100 °C 4 Std. auf 180 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECADUR PBT GF30 PBT 3 Std. auf 100 °C 4 Std. auf 180 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAMID 6 PA 6 3 Std. auf 90 °C 3 Std. auf 160 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAMID 66 PA 66 3 Std. auf 100 °C 4 Std. auf 180 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAFORM AH POM-C 3 Std. auf 90 °C 3 Std. auf 155 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C TECAFORM AD POM-H 3 Std. auf 90 °C 3 Std. auf 160 °C 1 Std. je cm Wanddicke mit 20 °C pro Std. auf 40 °C * Bei Maximaltemperatur, falls nicht anders angegeben. 78 Zwischentempern Es kann sinnvoll sein, kritische Bauteile bei der Bearbeitung einem Zwischentemperschritt zu unterziehen. Dies gilt vor allem, ˌˌfalls enge Toleranzen gefordert sind ˌˌfalls aufgrund der Form (Asymmetrie, Verengungen der Querschnitte, Taschen oder Nuten) stark zu Verzug neigende Bauteile gefertigt werden müssen ˌˌbei faserverstärkten / gefüllten Werkstoffen (Faserorientierung kann Verzug verstärken) hhBearbeitungsprozess kann dazu führen, dass weitere, erhöhte Spannungen in das Bauteil gebracht werden ˌˌbei Verwendung stumpfer oder ungeeigneter Werkzeuge: hhAuslöser von Spannungen ˌˌbei übermäßigem Wärmeeintrag in das Bauteil – erzeugt durch ungeeignete Geschwindigkeiten und Vorschubraten ˌˌbei hohem Zerspanvolumen – vor allem bei einseitiger Bearbeitung Durch einen Zwischentemperschritt können diese Spannungen sowie die Gefahr des Verzugs reduziert werden. Dabei sollte zur Einhaltung der benötigten Abmessungen und Toleranzen beachtet werden: ˌˌBauteile vor dem Zwischentemperschritt zuerst mit Aufmaß grob vorbearbeiten (Schruppen), denn Tempern kann zu einem gewissen Schrumpfen der Bauteile führen ˌˌErst nach dem Tempern sollte die Enddimensionierung des Teiles erfolgen ˌˌBauteil während des Zwischentemperschrittes gut stützen: hhVermeidung von Verzug während des Temperns Detaillierte Hinweise hierzu finden Sie in unserer Broschüre „Zerspanungsempfehlungen für Halbzeuge aus technischen Kunststoffen“ unter www.ensinger-online.com 79 Schweißen Das Kunststoffschweißen, das Fügen zweier Thermoplaste, ist eine gängige und weit entwickelte Verbindungstechnik für Kunststoffe. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die entweder berührungslos (Heizelement-, Ultraschall-, Laser-, Infrarot-, Gaskonvektionsschweißen) oder über Kontakt (Reib-, Vibrationsschweißen) arbeiten. Je nach Verfahren sind in der Konstruktionsphase ent sprechende Gestaltungsrichtlinien zu beachten, um eine optimale Verbindung zu gewährleisten. Bei Hochtemperaturkunststoffen ist zu beachten, dass recht hohe Energiebeträge zur Plastifizierung des Materials einzubringen sind. Aus diesen Vorgaben (Formteilgeometrie und Größe, Material) leitet sich das zu verwendende Schweißverfahren ab. Gängige Schweißverfahren für die Verarbeitung von Kunststoffen sind: ˌˌHeizelementschweißen ˌˌInfrarotschweißen ˌˌGas-Konvektionsschweißen ˌˌReibschweißen ˌˌLaserschweißen ˌˌUltraschallschweißen ˌˌWärmekontaktschweißen ˌˌHochfrequenzschweißen Folgende Hersteller bieten Schweißen für Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe an: bielomatik Leuze GmbH + Co. KG Daimlerstrasse 6 – 10 72639 Neuffen Tel. +49 (0)7025 12 0 Fax +49 (0)7025 12 200 www.bielomatik.de Kuypers Kunststoftechniek BV Koningshoek 8 5094 CD Lage Mierde Niederlande Tel. +31 (0)13 509 66 11 Fax +31 (0)13 509 25 87 www.kuypers.com Widos Wilhelm Dommer Söhne GmbH Einsteinstr. 5 71254 Ditzingen-Heimerdingen Tel. +49 (0)7152 9939 0 Fax +49 (0)7152 9939 40 www.widos.de Werkstoffe und geeignete Schweißverfahren Mechanische Schweißverfahren: Ultraschall, Vibration, Rotation Kontaktlose Erwärmung: Infrarotlicht, Warmgas, Laser Heizelement-Schweißen mit Kontakt-Erwärmung Strahlungs-Erwärmung 350 300 250 200 Quelle: bielomatik Leuze • Temperatur [°C] 150 100 50 0 TECAFINE PE 80 TECAFINE PP TECARAN ABS TECANAT TECAPET / TECADUR PET TECAMID 6 / 66 TECAPEI TECATRON PPS TECAPEEK Schweißverfahren Verfahren Heizelement- und Warmgasschweißen Vibrations-/ Reibschweißen Ultraschallschweißen Laserschweißen Heizelement Schlitten mit Werkstück 1. Sonotrode 2. Werkstücke Prinzip Erwärmung der Fügepartner durch ein Heizelement oder durch heißes Gas, Zusammenfügen unter Druck Erwärmung einer Fügezone (mit spezieller Geometrie) durch Ultraschallschwingung Erwärmung der Fügepartner durch Vibration oder Reibung, Zusammenfügen unter Druck Schweißzeit 20 bis 40 s 0,1 bis 2 s 0,2 bis 10 s Vorteile hohe Festigkeit, kostengünstig kürzeste Zykluszeiten, leicht automatisierbar für große Teile geeignet, oxidationsempfindliche Kunststoffe schweißbar Wärmeleitung Strahlung HeizelementSchweißen HeizelementSchweißen Induktions-Schweißen mit Insert-Heizelement aus Metall IR-LichtSchweißen Schweißen mit InsertHeizelement aus Metall Konvektion LaserstrahlSchweißen WarmgasSchweißen WarmgasNieten Erwärmung der Fügepartner durch einen Laserstrahl hohe Festigkeit, nahezu beliebige Nahtgeometrie, hohe Präzision Reibung ExtrusionsSchweißen Innere Reibung Äußere Reibung HochfrequenzSchweißen RotationsSchweißen UltraschallSchweißen VibrationsSchweißen Quelle: bielomatik Leuze Fügen / Abkühlen 81 Kleben Die Klebetechnik ist ein sehr leistungsfähiges Fügeverfahren, das es erlaubt, Kunststoffe miteinander oder auch gegen andere Werkstoffe dauerhaft zu verbinden. Die chemische Verbindung (Kleben) von Bauteilen hat im Vergleich zu anderen Fügeverfahren mehrere Vorteile: ˌˌGleichmäßige Spannungsverteilung ˌˌKeine Schädigung der Werkstoffe ˌˌKein Fügeteilverzug ˌˌDie Kombination unterschiedlicher Werkstoffe ist möglich ˌˌDie Trennfuge wird gleichzeitig abgedichtet ˌˌEs wird eine geringere Anzahl an Bauteilen benötigt Zur Erhöhung der Festigkeit einer Klebeverbindung wird bei Kunststoffen eine Vorbehandlung der Oberflächen empfohlen, um die Oberflächenaktivität zu erhöhen. ˌˌReinigen und Entfetten der Werkstoffoberfläche ˌˌMechanische Oberflächenvergrößerung durch Anschleifen oder Sandstrahlen (besonders empfehlenswert) ˌˌPhysikalische Aktivierung der Oberfläche durch Flamm-, Plasma- oder Koronabehandlung ˌˌChemisches Ätzen zur Bildung einer definierten Grenzschicht ˌˌPrimer-Auftrag Entscheidend für eine gute Klebeverbindung sind: ˌˌWerkstoffeigenschaften ˌˌKlebstoff ˌˌKlebeschicht ˌˌOberfläche (Vorbehandlung) ˌˌGeometrische Gestaltung der Klebefuge ˌˌAnwendungs- und Beanspruchungsbedingungen Beim Verkleben von Kunststoffen sollten Spannungsspitzen vermieden und eine Belastung der Klebestelle auf Druck, Zug oder Scherung bevorzugt werden. Biege-, Schäl- oder Spaltbeanspruchungen sind zu vermeiden. Gegebenenfalls sollte die Konstruktion entsprechend angepasst werden, um die Klebeverbindung so auszulegen, dass geeignete Beanspruchungen auftreten. Beim Verkleben von Kunststoffen sollten Spannungsspitzen vermieden und eine Belastung der Klebestelle auf Druck, Zug oder Scherung bevorzugt werden. Quelle: DELO Industrieklebstoffe Biege-, Schäl- oder Spaltbeanspruchungen sind zu vermeiden. 82 Verklebung von PEEK Festigkeit PEEK / PEEK Reinigung mit Delothen EP 10 MPa + PEEK / PEEK Atmosphärendruckplasma 23 MPa ++ PEEK / PEEK sandgestrahlt 25 MPa ++ PEEK / Aluminium Reinigung mit Delothen EP 4 MPa o PEEK / Aluminium PEEK: Atmosphärendruckplasma 21 MPa ++ PEEK / Aluminium PEEK: sandgestrahlt 22 MPa ++ PEEK / Stahl PEEK: Reinigung mit Delothen EP 3.5 MPa o PEEK / Stahl PEEK: sandgestrahlt 21 MPa ++ Fazit DELO Industrieklebstoffe GmbH & Co. KG DELO-Allee 1 86949 Windach Tel. 08193 9900 131 Fax 08193 9900 185 www.delo.de PEEK-PEEK Verklebung: Gute Festigkeiten mit DELOMONOPOX Klebstoffen; deutliche Steigerung der Festigkeiten durch Plasmabehandlung oder Sandstrahlen PEEK-Aluminium-Verklebung Ohne Vorbehandlung geringe Festigkeiten mit DELOMONOPOXKlebstoffen; sehr gute Festigkeiten nach PlasmaBehandlung oder Sandstrahlen PEEK-Stahl-Verklebung Ohne Vorbehandlung geringe Festigkeiten mit DELOMONOPOX Klebstoffen; sehr gute Festigkeiten nach Sandstrahlen ++ sehr gute Festigkeit + gute Festigkeit o eher geringe Festigkeit Quelle: DELO Industrieklebstoffe Druckfestigkeit Material / Vorbehandlung nach Delo-Norm 5 Folgende Hersteller bieten Klebstoffe für Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe an: 3M Deutschland GmbH Carl-Schurz-Str. 1 41453 Neuss Tel. 02131 14 0 www.3Mdeutschland.de Henkel Loctite Deutschland GmbH Arabellastraße 17 81925 München Tel. 089 9268 0 Fax 089 9101978 www.loctite.com Dymax Europe GmbH Trakehner Straße 3 60487 Frankfurt Tel. 069 7165 3568 Fax 069 7165 3830 www.dymax.de Generelle Klebstoffempfehlungen Ensinger Polymer- Lösungsmittel- Reaktionsklebstoff auf Basis von … Bezeichnung bezeichnungklebstoff Epoxidharz Polyurethan Cyanacrylat TECAFINE PE PE X X TECAFINE PP PP X X TECAFORM AD POM-H X X TECAFORM AH POM-C X X TECAMID 66 PA 66 XXXX TECAMID 6 PA 6 XXXX TECADUR PBT PBT XXX TECAPET PET XXX TECANAT PCXXXX TECAFLON PVDF PVDF XX X TECASON S PSU XXXX TECASON P PPSU XXXX TECASON E PES XXX TECATRON PPS XXX TECAPEEK PEEK XXX TECASINT PI XXX X geeignete Klebstoffe Nicht oder nur bedingt zu Verkleben sind: TECAFLON PTFE, TECAFLON PVDF, TECAFORM AH / AD, TECAFINE PE, TECAFINE PP / TECAPRO MT 83 Reinigen von Kunststoffen Reinigen stellt nach DIN 8592 ein fertigungs- und chemisch-technisches Trennverfahren von Rückständen dar. Die vier Faktoren der Reinigung Chemie • Reinigungstyp • Reinigerchemie • Konzentration Mechanik • Ultraschall • Strömungsmechanik • Spritzen • Bürsten • Geometrieanpassung Temperatur • Reinigungstemperatur • Spültemperatur • Trocknungstemperatur Zeit • Reinigungszeit • Spülzeit • Trocknungszeit Je nach Verunreinigung müssen die entsprechenden Bereiche angepasst werden, um eine ausreichende Sauberkeit zu erzielen. Jedes Verfahren steht dabei im Kontext mit den Eingangsgrößen (Werkstoff, Geometrie, Verunreinigung) und den Ausgangsgrößen (Anforderungen an die Sauberkeit) Verfahren wird beeinflusst durch: ˌˌVerunreinigung Folgende Reinigungsverfahren eignen sich besonders für die Kunststoffreinigung: Nasschemische Verfahren ˌˌAuch für Bauteile mit komplizierten Bauteilgeometrien geeignet ˌˌFür die meisten Kunststoffe einsetzbar ˌˌKein abrasiver Einfluss auf Bauteile ˌˌAchtung bei Werkstoffen, die Feuchte aufnehmen (z. B. PA), wegen Toleranzen ˌˌAchtung bei spannungsrissempfindlichen Werkstoffen (amorph) wie PC, PSU, PPSU etc. Mechanische Verfahren ˌˌBei Kunststoffen vor allem zur Grobreinigung geeignet (Abfegen, Abwischen, …) ˌˌAchtung bei weichen Kunststoffen wegen möglichen Oberflächenbeschädigungen (Kratzen) CO2 Schnee-Trockeneisstrahlen ˌˌSehr gut geeignet, da Strahlgut praktisch nicht beschädigt oder beeinflusst wird. ˌˌDas Verfahren ist trocken, wirkt nicht abrasiv, und führt nicht zu einer Wärmezufuhr auf das Bauteil. ˌˌGut geeignet auch für weiche und stark feuchteaufnehmende Werkstoffe (PTFE, PA, …) (filmisch, partikulär, Beschichtung, Keime) ˌˌBauteilgeometrie (Schüttgut, Einzelteil, schöpfend, Funktionsfläche) ˌˌBauteilwerkstoff (Kunststoff) ˌˌAnforderungen (Grobreinigung, Reinigung, Feinreinigung, Feinstreinigung) 84 Plasmaverfahren ˌˌFür Bauteile mit komplizierten Bauteilgeometrien geeignet ˌˌWirkt gleichzeitig aktivierend auf die Kunststoffoberfläche ˌˌKein abrasiver Einfluss auf die Oberfläche, keine Feuchte im System Situation Lebensmittel- und Medizintechnik Problematik: ˌˌEs gibt für diese Bereiche bisher noch keine Definition, welche Restverunreinigungen auf einem Bauteil höchstens vorhanden sein dürfen ˌˌKeine Teile mit definierter Sauberkeit vorhanden ˌˌJeder muss selbst Grenzwerte für zulässige Verschmutzung festlegen / definieren ˌˌEs wird über die FDA sowie die EU-Richtlinien und Verordnungen nur die Migration von Stoffen in ein Produkt definiert, keine Verschmutzung Lösung: ˌˌManuelle Definition von Grenzwerten für zulässige Verschmutzung ˌˌBlindwertreinigung ˌˌHalbzeuge von Ensinger: hhAn Halbzeugen für die Medizintechnik werden Biokompatibilitätsprüfungen durchgeführt, die eine Aussage bzgl. Eignung für den Körperkontakt geben hhHalbzeuge für den Lebensmittelkontakt werden auf das Migrationsverhalten bestimmter Stoffe geprüft hhEs werden lebensmittelkonforme Kühlschmiermittel beim Schleifen eingesetzt hhEnsinger arbeitet gemäß den GMP-Vorgaben für den Lebensmittelbereich Zusammenfassung ˌˌDie Definition der technischen Sauberkeit muss jeder Kunde für sich selbst erstellen ˌˌDie technische Sauberkeit kann nur am fertigen Bauteil, nach allen Bearbeitungs- und Reinigungsschritten gemessen und beurteilt werden ˌˌHalbzeuge von Ensinger erfüllen so weit wie möglich und sinnvoll branchenabhängige Sauberkeitskriterien: hhSauberkeitsgerechte Produktion hhEinsatz spezieller Kühlschmiermittel hhZytotoxizitätsprüfungen für medizintechnisch geeignete Halbzeuge hhMigrationsprüfungen für lebensmitteltechnisch geeignete Halbzeuge hhSpezielle Verpackung für medizintechnisch geeignete Halbzeuge Haben Sie noch weitere Fragen? Unsere technische Anwendungsberatung hilft Ihnen gerne weiter: [email protected] oder telefonisch unter Tel. +49 7032 819-101 / -116 85 Produkthandhabung Ensinger Kunststoffe werden als Ausgangsprodukt für viele hochwertige Bauteile und Endprodukte, z.B. in der Lebensmittel- und Medizintechnik sowie im Maschinenbau, in der Automobiltechnik, Halbleitertechnik oder Luft- und Raumfahrt eingesetzt. Um die hochwertige Qualität und die Funktionalität unserer Materialien für diese Anwendungen auch über einen längeren Lagerzeitraum aufrecht zu erhalten sind einige Faktoren bzgl. der Lagerung, dem Umgang und der Handhabung von Halbzeugen zu berücksichtigen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass äußere Einflüsse sich nicht signifikant auf die Eigenschaften der Materialien auswirken. Bei Fertigteilen muss individuell der Hersteller oder Verwender hierzu eine Aussage treffen, da die Bedingungen je nach Anwendung in Abhängigkeit der Lagerungsoder Anwendungsdauer unterschiedlich sein können. Vor Witterungseinflüssen sollten speziell folgende Werkstoffe geschützt werden: ˌˌTECAPEEK (PEEK)* ˌˌTECATRON (PPS)* ˌˌTECASON P (PPSU)* ˌˌTECASON S (PSU)* ˌˌTECASON E (PES)* ˌˌTECAFORM AH, AD (POM-C, POM-H)** ˌˌTECAPET (PET)** ˌˌTECAMID 6, 66, 11, 12, 46 (PA 6, 66, 11, 12, 46)** ˌˌTECAST (PA 6 C)** ˌˌTECAFINE (PE, PP)** ˌˌTECARAN ABS (ABS)* 1. Die Lagerung und Handhabung sollte so erfolgen, dass die Werkstoffbezeichnungen und Produktions-Nummern (Batch-Nr.) auf den Halbzeugen klar erkennbar sind und weitergeführt werden können. Hierdurch kann bei eventuellen Reklamationen eine eindeutige Identifizierung und Rückverfolgbarkeit der Produkte gewährleistet werden, um mögliche Fehlerursachen zu ermitteln. 3. Kunststoffe sollten möglichst nicht über längere Zeiträume tiefen Temperaturen ausgesetzt werden. Besonders sollten aber starke Temperaturschwankungen vermieden werden, da dies zu einer Versprödung und zu Verzug der Halbzeuge führen kann. Harte Schläge sollten genauso wie Werfen / Fallen lassen vermieden werden, da es sonst zu Abplatzungen und Bruchschäden kommen kann. Zudem sollten Halbzeuge, die in der Kälte gelagert wurden, vor der Bearbeitung genügend Zeit zur Akklimatisierung an die Raumbedingungen gegeben werden. Hierdurch können Fehler wie Ausbrüche etc. bei der Bearbeitung vermieden werden. Es werden hierbei auch Schwindungen oder bei heißen Umgebungen auch Ausdehnungen, die Kunststoffe durch ihren hohen thermischen Längenausdehnungskoeffizient aufweisen, ausgeglichen. Um Fertigteile und Halbzeuge für hohe Fertigungspräzi sionen langfristig zu lagern, empfehlen wir deshalb, diese unter gleichbleibenden Bedingungen bei Normalklima (23 °C / 50 %rF) zu lagern. Hierdurch kann der äußere Einfluss minimiert werden und die Maßhaltigkeit in einem hohen Maße über einen längeren Zeitraum erhalten werden. Eine maximale Lagerzeit kann nicht angegeben werden, da diese stark von den Materialien, den Lagerbedingungen sowie der äußeren Einflüsse abhängen. 2. Witterungseinflüsse können sich auf die Eigenschaften von Kunststoffen auswirken. Durch die Einwirkung von Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung), Luftsauerstoff und Feuchtigkeit (Niederschlag, Luftfeuchtigkeit) können die Werkstoffeigenschaften nachhaltig negativ beeinflusst werden. Diese Einflüsse können zu Farbveränderungen, Oxidation der Oberflächen, Quellung, Verzug, Versprödung oder bis hin zur Veränderung der mechanischen Eigenschaften führen. Aus diesem Grund sollten Halbzeuge nicht direkter Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüssen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt werden. Wenn möglich empfiehlt sich eine Lagerung in geschlos senen Räumen unter Normalklima (23 °C / 50 %rF). 86 * generell alle Variationen schützen ** nicht schwarz eingefärbte Varianten sind zu schützen 4. Halbzeuge aus Kunststoff sollten immer eben, flach, oder geeignet unterstützt (bei Rund- und Hohlstäben) sowie großflächig gelagert werden, um Deformationen durch das Eigengewicht oder Wärme zu vermeiden. 5. Bei der Handhabung von Kunststoffhalbzeugen ist auf geeignete Lagereinrichtungen zu achten. Es sollte für stabile Lagereinrichtungen, sichere Anschlagmittel und Hebezeuge gesorgt werden. Zudem sind die Halbzeuge kippund absturzsicher zu lagern und zu stapeln. Es muss hier beachtet werden, dass Kunststoffe häufig einen relativ geringen Reibungskoeffizienten aufweisen und damit leicht von Lastaufnahmemitteln abrutschen können, was zu schweren Verletzungen von Mitarbeitern führen kann. 6. Die Einwirkung von energiereicher Strahlung, wie Gamma- oder Röntgenstrahlung ist wegen möglicher Gefügeschädigung durch Molekülabbau zu vermeiden. 7. Chemikalien jeglicher Art sowie Wasser sollten von Kunststoffhalbzeugen ferngehalten werden, um einen möglichen chemischen Angriff oder eine Feuchteaufnahme zu vermeiden. Der Kontakt mit Chemikalien und Wasser kann je nach Werkstoff zu einem Quellen, chemischem Abbau oder Spannungsrissbildung führen. 10. Bei Einhaltung der obigen Empfehlungen kann davon ausgegangen werden, dass keine signifikanten Veränderungen der typischen Eigenschaften während der Lagerzeit eintreten. Geringe Oberflächenverfärbungen können umweltbedingt auftreten, stellen aber keine signifikante Eigenschaftsminderung dar, da meist nur die Oberfläche bis in wenige µm Tiefe betroffen ist. 11. Kunststoff-Abfälle und Späne können über professionelle Recyclingbetriebe für die Wiederaufbereitung entsorgt werden. Es ist auch möglich, die Abfälle einer thermischen Verwertung zur Energiegewinnung bei einem Betreiber einer geeigneten Verbrennungsanlage mit Abgasreinigung zuzuführen. Das trifft insbesondere beim Anfall von stark verunreinigten Kunststoffabfällen, wie z.B. verölten Spänen, zu. Diese Empfehlungen sollten nach den individuellen Erfordernissen und Gegebenheiten zweckmäßig angepasst werden. Sie ersetzen nicht die grundsätzlich gültigen gesetzlichen Vorschriften, die Verantwortlichkeit der anwendenden Unternehmen sowie die individuelle Sorgfaltspflicht des Einzelnen. Es handelt sich hierbei um Empfehlungen, die nach aktuellem Wissenstand erstellt wurden, und keine generelle Zusicherung darstellen. 8. Kunststoffe sind organische Werkstoffe und dementsprechend brennbar. Die Verbrennungs- bzw. Zersetzungsprodukte können toxisch bzw. korrosiv wirken. Vom Kunststoff selbst gehen beim sachgerechten Lagern keine Brandgefahren aus. Die Lagerung sollte jedoch nicht gemeinsam mit anderen brennbaren Substanzen erfolgen. Beachten Sie hierfür auch die Produkthandhabungsinformationsblätter für die einzelnen Werkstoffe. 9. Kunststoffhalbzeuge oder Fertigteile setzen unter normalen Umgebungsbedingungen keine toxischen Inhaltsstoffe frei und erlauben einen gefahrlosen Oberflächenkontakt. Tabakwaren sollten bei der Handhabung und Bearbeitung der Kunststoffe ferngehalten werden, weil Partikel einiger Kunststoffe (insbesondere Fluorpolymere) beim Pyrolisieren in der Tabakglut z.T. stärkere toxische Gase freisetzen können. Bitte beachten Sie bzgl. des Gesundheitsschutzes auch die Produkthandhabungsinformationsblätter für die einzelnen Materialien. 87 Werkstoffrichtwerte Werksbezeichnung TECARAN ABS grau TECANYL MT farbig TECANYL GF30 TECANYL 731 grau TECAFINE PMP TECAPRO MT TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAFORM AH AH AH GF25 AH ELS natur schwarz chem. Bezeichnung ABS PPE PPE PPE PMP PP POM–C Füllstoff Dichte (DIN EN ISO 1183) Glasfasern [g / cm³] POM–C hitzestabilisiert POM–C POM–C Glasfasern Leitruß 1,04 1,04 – 1,10 1,3 1,1 0,83 0,93 1,41 1,41 1,59 1,41 Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 1.700 2.400 4.100 2.400 1.000 2.000 2.800 2.800 4.200 1.800 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 32 65 73 57 26 34 67 67 51 42 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 32 67 73 57 26 34 67 67 51 42 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 3 4 5 15 6 5 9 9 9 11 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 49 8 5 22 67 67 32 32 12 11 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 1.600 2.400 3.900 2.500 800 1.800 2.600 2.600 4.100 1.500 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 49 95 116 85 31 54 91 91 88 56 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 1.400 2.100 3.300 2.100 1.000 1.600 2.300 2.300 3.600 1.500 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 15 / 26 17 / 30 23 / 41 18 / 33 11 / 19 16 / 26 20 / 35 20 / 35 23 / 39 16 / 25 70 37 69 17 140 n.b. 150 36 74 8 6 100 165 165 180 96 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] n.b. Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 34 [MPa] 74 140 205 146 104 174 150 145 –10 –60 –60 –60 –60 n.a. n.a. n.a. 165 166 166 170 169 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) 58 Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 100 110 110 110 170 140 140 140 140 140 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 75 95 85 85 120 100 100 100 100 100 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 8 4 8 13 13 13 8 13 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 8 4 8 14 14 14 8 14 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,3 1,2 1,3 1,4 1,4 1,2 1,3 [W / (m*K)] 0,21 0,28 0,21 0,39 0,39 0,47 0,46 [Ω] 1014 1014 1013 1014 1012 1014 104 0,07 / 0,2 0,02 / 0,04 0,01 / 0,02 0,02 / 0,04 <0,01/<0,01 0,01 / 0,02 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,07 / 0,2 0,05 / 0,2 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen – (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) Verhalten bei Freibewitterung – – – – – – – (+) – (+) Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) 1014 Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) [%] Alle Werte wurden direkt nach der Zerspanung ermittelt (Standardklima Deutschland). Bei Polyamiden sind die Werte stark vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig. Probekörper nach DIN EN ISO 527-2 88 +beständig (+) bedingt beständig – unbeständig (abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur) n.b. ohne Bruch n.a. nicht zutreffend (a)Glasübergangstemperatur gemessen nach DIN EN ISO 11357 (b) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ISO 8302 (c) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ASTM E1530 (d) Spezifischer Oberflächenwiderstand gemessen nach ASTM D 257 Werksbezeichnung TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAFORM TECAST AH SD AH ID AH LA AH SAN AH MT AD AD AD AF T blau farbig schwarz TECAST TM chem. Bezeichnung POM–C POM–C POM–C POM–C PA 6 C Füllstoff Antistatikum detektierbarer Füllstoff Festschmierstoff Antimikrobikum 1,35 1,49 1,36 1,41 1,41 1,43 1,43 1,49 1,15 1,15 Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] POM–C POM–H POM–H POM–H PA 6 C PTFE Molybdändisulfid Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 1.300 3.200 2.100 2.900 2.800 3.400 3.600 3.000 3.500 3.200 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 39 68 48 67 69 79 80 53 83 82 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 39 68 48 69 70 79 80 53 80 80 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 23 8 9 7 15 37 32 8 4 4 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 23 10 9 18 30 45 43 8 55 55 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 1.200 3.100 2.000 2.800 2.800 3.600 3.600 3.000 3.200 3.000 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 46 100 70 93 94 106 106 85 109 102 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 1.100 2.400 1.800 2.200 2.200 2.700 2.800 2.400 2.900 2.800 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 12 / 19 17 / 31 16 / 27 18 / 31 18 / 32 19 / 33 22 / 38 19 / 33 19 / 36 22 / 38 27 102 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 9 15 14 25 4 4 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] n.b. 59 Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 9 11 74 174 120 163 158 185 185 166 170 170 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) [MPa] Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] –60 –60 –60 –60 –60 –60 –60 –60 40 43 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 165 169 166 166 169 182 182 179 215 217 Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 140 140 140 140 140 150 150 150 170 170 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 100 100 100 100 100 110 110 110 100 100 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 16 13 13 13 13 12 11 12 12 11 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 17 14 14 14 14 13 11 13 12 11 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,6 1,3 1,4 1,4 1,4 1,3 1,3 1,3 1,7 1,6 [W / (m*K)] 0,30 0,39 0,39 0,39 0,39 0,43 0,43 0,46 0,38 0,33 [Ω] 1011 1013 1014 1012 1014 1012 1014 1014 1012 [%] 0,9 / 1,8 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,05 / 0,1 0,2 / 0,4 0,2 / 0,5 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen (+) (+) (+) (+) (+) – – – (+) (+) Verhalten bei Freibewitterung – – – – – – – – – (+) Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Die aufgeführten Werte und Informationen sind keine Mindest- oder Höchstwerte, sondern Richtwerte, die vor allem für Vergleichszwecke zur Materialauswahl verwendet werden können. Diese Werte liegen im normalen Toleranz bereich der Produkteigenschaften, jedoch stellen sie keine zugesicherten Eigenschaftswerte dar und sollten demnach nicht zu Spezifikationszwecken herangezogen werden. Soweit nicht anders vermerkt, wurden die Werte aus Versuchen an Referenzabmessungen (in der Regel Rundstäbe mit Durchmesser 40-60mm nach DIN EN 15860) an extrudierten, gegossenen, formgepressten und zerspanten Prüfkörpern ermittelt. Da die Eigenschaften von den Dimensionen der Halbzeuge und der Orientierung im Bauteil (insbesondere bei verstärkten Werkstoffen) abhängen, dürfen die Werkstoffe nicht ohne gesonderte Prüfung im Einzelfall eingesetzt werden! Datenblattwerte unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, den aktuellen Stand finden Sie unter www.ensinger-online.com Technische Änderungen vorbehalten. 89 Werkstoffrichtwerte Werksbezeichnung TECAST L TECAST L schwarz TECAST L gelb TECAGLIDE grün TECARIM 1500 gelb TECAMID 6 TECAM 6 MO TECAMID 6 GF25 schwarz TECAMID 6 GF30 schwarz TECAMID 66 chem. Bezeichnung PA 6 C PA 6 C PA 6 C PA 6 C PA 6 C PA 6 PA 6 PA 6 PA 6 PA 66 Füllstoff Öl Öl Öl Festschmierstoff Elastomer Molybdändisulfid Glasfasern Glasfasern 1,13 1,14 1,14 1,13 1,11 1,14 1,14 1,33 1,36 1,15 Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 2.900 3.100 3.100 3.200 2.200 3.300 3.300 5.100 5.700 3.500 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 69 70 70 76 53 79 84 96 98 85 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 66 68 68 76 53 78 82 96 98 84 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 8 4 4 14 13 4 5 9 4 7 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 50 50 50 18 58 130 37 11 5 70 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 2.900 2.900 2.900 3.100 2.200 2.900 3.100 4.900 5.200 3.100 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 95 95 95 103 73 100 110 143 140 110 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 2.700 2.700 2.700 2.500 2.100 2.700 2.900 3.900 4.200 2.700 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 19 / 35 21 / 37 21 / 37 18 / 34 14 / 26 24 / 41 17 / 32 21 / 42 21 / 42 20 / 35 78 60 n.b. Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 5 5 6 4 16 7 5 150 150 150 159 95 155 160 230 232 175 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) [MPa] 5 Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 48 42 42 45 53 45 51 49 49 47 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 218 216 216 218 216 221 220 217 218 258 Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 170 170 170 130 160 160 160 180 180 170 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 100 100 100 100 95 100 100 100 100 100 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 13 13 13 11 13 12 8 7 6 11 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 13 13 13 12 13 13 8 8 6 12 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 1,6 1,6 1,4 1,3 1,5 [W / (m*K)] 0,37 0,37 0,37 0,38 0,32 0,37 0,37 0,40 0,41 0,36 [Ω] 1014 1012 1014 1014 1014 1014 1012 1012 1012 1014 [%] 0,2 / 0,4 0,2 / 0,4 0,2 / 0,4 0,2 / 0,3 0,6 / 1,2 0,3 / 0,6 0,3 / 0,6 0,2 / 0,3 0,2 / 0,3 0,2 / 0,4 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) (+) Verhalten bei Freibewitterung – (+) – – – – (+) (+) (+) – Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) HB HB HB HB HB HB HB HB HB HB Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Alle Werte wurden direkt nach der Zerspanung ermittelt (Standardklima Deutschland). Bei Polyamiden sind die Werte stark vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig. Probekörper nach DIN EN ISO 527-2 90 +beständig (+) bedingt beständig – unbeständig (abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur) n.b. ohne Bruch n.a. nicht zutreffend (a)Glasübergangstemperatur gemessen nach DIN EN ISO 11357 (b) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ISO 8302 (c) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ASTM E1530 (d) Spezifischer Oberflächenwiderstand gemessen nach ASTM D 257 Werksbezeichnung TECAMID 66 MH TECAMID 66 GF30 schwarz TECAMID 66 CF20 TECAMID 66 HI TECAMID 66 LA TECAMID 66/X GF50 schwarz TECAMID 46 rotbraun TECAMID 12 TECAPET TECAPET schwarz chem. Bezeichnung PA 66 PA 66 PA 66 PA 66 PA 66 PA 66 PA 46 PA 12 PET PET Füllstoff Molybdändisulfid Glasfasern Kohlefasern hitzestabilisiert Gleitmittel Glasfasern 1,15 1,34 1,23 1,15 1,11 1,61 1,19 1,02 1,36 1,39 Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 3.200 5.500 5.100 3.400 3.100 8.700 3.300 1.800 3.100 3.400 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 84 91 104 89 76 115 106 53 79 91 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 83 91 104 72 76 115 106 54 79 91 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 10 8 12 7 11 2 21 9 5 4 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 40 14 13 25 14 2 32 200 10 15 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 3.100 4.700 4.300 3.300 2.800 9.000 3.300 1.700 3.200 3.400 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 114 135 135 112 102 200 132 68 121 134 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 2.700 4.100 3.800 2.900 2.400 6.200 2.800 1.600 2.700 2.800 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 20 / 38 25 / 46 16 / 33 14 / 29 20 / 35 28 / 56 20 / 35 13 / 24 19 / 35 19 / 36 97 116 n.b. 37 n.b. n.b. 81 27 9 7 4 187 105 175 195 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] n.b. Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 5 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) [MPa] 5 168 216 200 191 145 Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 52 48 48 57 54 78 72 37 81 81 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 253 254 251 263 261 256 299 180 244 244 Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 170 170 170 180 120 200 220 150 170 170 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 100 110 100 115 90 130 130 110 110 110 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 10 5 9 12 11 13 15 8 8 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 10 5 10 12 12 13 16 10 10 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,5 1,2 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 [W / (m*K)] 0,36 0,39 0,72 0,36 0,36 0,37 0,30 [Ω] 1012 1012 108 1014 1014 1012 1013 1014 1014 1012 [%] 0,2 / 0,4 0,1 / 0,2 0,1 / 0,3 0,2 / 0,3 0,2 / 0,4 0,1 / 0,2 0,4 / 0,7 0,04 / 0,07 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen (+) (+) (+) (+) (+) – (+) + – – Verhalten bei Freibewitterung (+) (+) (+) – – (+) – – – (+) Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) HB HB HB HB HB HB V2 HB HB HB Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Die aufgeführten Werte und Informationen sind keine Mindest- oder Höchstwerte, sondern Richtwerte, die vor allem für Vergleichszwecke zur Materialauswahl verwendet werden können. Diese Werte liegen im normalen Toleranz bereich der Produkteigenschaften, jedoch stellen sie keine zugesicherten Eigenschaftswerte dar und sollten demnach nicht zu Spezifikationszwecken herangezogen werden. Soweit nicht anders vermerkt, wurden die Werte aus Versuchen an Referenzabmessungen (in der Regel Rundstäbe mit Durchmesser 40-60mm nach DIN EN 15860) an extrudierten, gegossenen, formgepressten und zerspanten Prüfkörpern ermittelt. Da die Eigenschaften von den Dimensionen der Halbzeuge und der Orientierung im Bauteil (insbesondere bei verstärkten Werkstoffen) abhängen, dürfen die Werkstoffe nicht ohne gesonderte Prüfung im Einzelfall eingesetzt werden! Datenblattwerte unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, den aktuellen Stand finden Sie unter www.ensinger-online.com Technische Änderungen vorbehalten. 91 Werkstoffrichtwerte Werksbezeichnung TECAPET TF TECADUR PET TECADUR PBT GF30 TECANAT TECANAT GF30 TECAFLON PVDF TECASON S TECAPEI TECASON P weiss TECASON P MT farbig chem. Bezeichnung PET PET PBT PC PC PVDF PSU PEI PPSU PPSU Füllstoff Festschmierstoff Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] Glasfasern Glasfasern 1,43 1,39 1,46 1,19 1,42 1,78 1,24 1,28 1,31 1,31 Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 3.200 3.300 3.400 2.200 4.400 2.200 2.700 3.200 2.300 2.300 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 78 91 46 69 85 62 89 127 81 81 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 78 91 46 69 87 62 89 127 81 81 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 4 4 5 6 4 8 5 7 7 7 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 6 14 6 90 6 17 15 35 50 50 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 3.300 3.400 3.400 2.300 4.500 2.100 2.600 3.300 2.300 2.300 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 119 134 78 97 138 77 122 164 107 107 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 2.700 2.800 2.800 2.000 3.300 1.900 2.300 2.800 2.000 2.000 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 21 / 38 21 / 38 20 / 38 16 / 29 21 / 39 16 / 28 15 / 28 23 / 41 18 / 30 18 / 30 42 150 37 n.b. 71 150 175 113 n.b. n.b. 13 13 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) [MPa] 14 183 194 190 4 128 190 129 167 225 143 143 149 147 –40 188 216 218 218 Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 82 81 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 249 244 224 n.a. n.a. 171 n.a. n.a. n.a. n.a. Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 170 170 200 140 140 150 180 200 190 190 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 110 110 110 120 120 150 160 170 170 170 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 8 8 8 8 5 16 6 5 6 6 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 10 10 10 8 5 18 6 5 6 6 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,2 1,3 1,1 1,3 1,2 1,2 1,1 1,1 0,33 0,25 0,32 0,25 0,21 0,21 0,25 0,25 1014 1014 1014 1012 Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 [W / (m*K)] Elektrische Werte [Ω] 1014 1014 1014 1014 1014 1014 [%] 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,04 0,03 / 0,06 0,03 / 0,05 <0,01/<0,01 0,06 / 0,1 0,05 / 0,1 0,1 / 0,2 0,1 / 0,2 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen – – – – – + + + + + Verhalten bei Freibewitterung – – – (+) – + – – – – Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) HB HB HB HB HB V0 V0 V0 V0 V0 Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Alle Werte wurden direkt nach der Zerspanung ermittelt (Standardklima Deutschland). Bei Polyamiden sind die Werte stark vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig. Probekörper nach DIN EN ISO 527-2 92 +beständig (+) bedingt beständig – unbeständig (abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur) n.b. ohne Bruch n.a. nicht zutreffend (a)Glasübergangstemperatur gemessen nach DIN EN ISO 11357 (b) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ISO 8302 (c) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ASTM E1530 (d) Spezifischer Oberflächenwiderstand gemessen nach ASTM D 257 Werksbezeichnung TECATRON TECATRON GF40 TECATRON GF40 schwarz TECATRON PVX TECAPEEK TECAPEEK schwarz TECAPEEK leuchtrot TECAPEEK GF30 TECAPEEK CF30 TECAPEEK PVX chem. Bezeichnung PPS PPS PPS PPS PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK Glasfasern Glasfasern Kohlefasern, PTFE, Grafit Glasfasern Kohlefasern Kohlefasern, PTFE, Grafit 1,36 1,63 1,63 1,5 1,31 1,31 1,36 1,53 1,38 1,44 Füllstoff Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 4.100 6.500 6.500 4.600 4.200 4.100 4.200 6.400 6.800 5.500 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 102 83 83 53 116 100 108 105 122 84 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 100 83 83 53 116 100 108 105 122 84 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 4 3 3 2 5 3 4 3 7 3 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 4 3 3 2 15 3 6 3 7 3 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 4.000 6.600 6.600 4.800 4.200 4.100 4.500 6.600 6.800 6.000 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 151 145 145 91 175 171 177 164 193 142 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 3.300 4.600 4.600 3.300 3.400 3.300 3.500 4.800 5.000 4.000 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 20 / 38 21 / 41 21 / 41 19 / 36 23 / 43 22 / 41 22 / 40 29 / 52 25 / 47 23 / 44 29 24 24 14 n.b. 75 50 33 62 28 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) 4 [MPa] 238 253 253 244 316 355 250 Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 97 93 93 94 150 151 151 147 147 146 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 281 280 280 281 341 341 341 341 341 341 Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 260 260 260 260 300 300 300 300 300 300 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 230 230 230 230 260 260 260 260 260 260 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 6 4 4 5 5 5 5 4 4 3 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 7 5 5 6 5 5 5 4 4 3 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,0 1,0 0,9 0,9 1,1 1,1 1,1 1,0 1,2 1,1 [W / (m*K)] 0,25 0,35 0,33 0,58 0,27 0,30 0,27 0,35 0,66 0,82 [Ω] 1014 1014 1012 108 1014 1012 1014 1014 108 108 [%] <0,01 / 0,01 <0,01 / 0,01 <0,01 / 0,01 <0,01 / 0,01 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen + + + + + + + + + + Verhalten bei Freibewitterung – – (+) (+) – – – – – – Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Die aufgeführten Werte und Informationen sind keine Mindest- oder Höchstwerte, sondern Richtwerte, die vor allem für Vergleichszwecke zur Materialauswahl verwendet werden können. Diese Werte liegen im normalen Toleranz bereich der Produkteigenschaften, jedoch stellen sie keine zugesicherten Eigenschaftswerte dar und sollten demnach nicht zu Spezifikationszwecken herangezogen werden. Soweit nicht anders vermerkt, wurden die Werte aus Versuchen an Referenzabmessungen (in der Regel Rundstäbe mit Durchmesser 40-60mm nach DIN EN 15860) an extrudierten, gegossenen, formgepressten und zerspanten Prüfkörpern ermittelt. Da die Eigenschaften von den Dimensionen der Halbzeuge und der Orientierung im Bauteil (insbesondere bei verstärkten Werkstoffen) abhängen, dürfen die Werkstoffe nicht ohne gesonderte Prüfung im Einzelfall eingesetzt werden! Datenblattwerte unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, den aktuellen Stand finden Sie unter www.ensinger-online.com Technische Änderungen vorbehalten. 93 Werkstoffrichtwerte Werksbezeichnung TECAPEEK ELS nano TECAPEEK TF10 blau TECAPEEK ID TECAPEEK MT TECAPEEK MT schwarz TECAPEEK MT blau TECAPEEK MT grün TECAPEEK MT gelb TECAPEEK MT leuchtrot TECAPEEK MT elfenbein chem. Bezeichnung PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK Füllstoff CNT PTFE 1,36 1,38 1,49 1,31 1,31 1,34 1,32 1,38 1,36 1,42 Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 4.800 3.400 4.600 4.200 4.200 4.300 4.100 4.400 4.200 4.400 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 106 95 111 116 114 113 116 113 108 114 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 106 95 111 116 114 113 116 113 108 114 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 4 5 4 5 5 5 5 5 4 4 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 4 8 6 15 13 11 17 10 6 12 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 4.700 3.900 3.700 4.200 4.100 4.300 4.200 4.300 4.500 4.400 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 178 149 166 175 171 173 172 169 177 171 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 3.600 3.000 4.800 3.400 3.400 3.400 3.400 3.400 3.500 3.400 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 27 / 47 22 / 39 25 / 46 23 / 43 23 / 44 17 / 35 17 / 35 17 / 35 22 / 40 24 / 44 58 48 72 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 50 n.b. 4 5 7 4 5 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 4 [MPa] 253 220 260 253 243 248 250 257 244 250 Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 147 157 150 150 151 151 151 151 151 150 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 341 340 341 342 341 341 341 341 341 340 Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 260 260 260 260 260 260 260 260 260 260 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) Thermische Werte Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 5 6 5 5 5 5 5 5 5 5 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 5 6 5 5 5 5 5 5 5 5 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,1 1,1 1,1 1,1 1,1 1,1 1,1 1,1 0,46 0,27 0,27 0,3 0,28 0,28 0,28 0,27 [Ω] 104 1013 1014 1012 1014 1014 1014 1014 1014 [%] 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen + + + + + + + + + + Verhalten bei Freibewitterung (+) – – – – – – – – – Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 [W / (m*K)] Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Alle Werte wurden direkt nach der Zerspanung ermittelt (Standardklima Deutschland). Bei Polyamiden sind die Werte stark vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig. Probekörper nach DIN EN ISO 527-2 94 +beständig (+) bedingt beständig – unbeständig (abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur) n.b. ohne Bruch n.a. nicht zutreffend (a)Glasübergangstemperatur gemessen nach DIN EN ISO 11357 (b) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ISO 8302 (c) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ASTM E1530 (d) Spezifischer Oberflächenwiderstand gemessen nach ASTM D 257 Werksbezeichnung TECAPEEK CF30 MT TECAPEEK CLASSIX weiss TECAPEEK TS TECAPEEK CMF TECAPEEK CMF grau TECAPEEK HT schwarz TECAPEEK ST schwarz TECATEC TECATEC TECATOR PEEK CW50 PEKK CW60 5013 chem. Bezeichnung PEEK PEEK PEEK PEEK PEEK PEK PEKEKK PEEK PEKK PAI Füllstoff Kohlefasern mineralischer Füllstoff Keramik Keramik Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] 1,42 1,4 1,49 1,65 1,65 1,31 1,32 1,49 1,61 1,4 Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 6.000 4.700 5.700 5.500 5.500 4.600 4.600 53.200 54.300 3.800 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 115 117 110 105 105 120 134 491 585 151 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 115 117 110 102 102 120 134 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 5 5 4 3 4 4 5 Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 5 11 4 4 5 5 13 151 21 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 6.000 4.400 5.900 5.500 5.500 4.600 4.600 48.900 50.900 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 188 177 175 170 170 192 193 813 960 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 4.500 3.500 4.300 4.300 4.300 3.500 3.500 4.050 5.100 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 23 / 44 25 / 45 17 / 34 25 / 46 25 / 46 25 / 45 24 / 42 58 n.b. n.b. 65 35 n.b. n.b. 5 7 4 4 13,2 240 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 3.900 51 / 509 [MPa] 318 263 290 286 286 282 275 Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 146 150 151 151 151 160 165 143 165 280 Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] 341 341 339 339 339 375 384 343 380 n.a. Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 300 300 300 300 300 300 300 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 260 260 260 260 260 260 260 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) Thermische Werte 270 260 260 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] 5 5 4 5 5 5 5 Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10 K ] 5 5 4 5 5 5 5 Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] 1,7 1,0 1,0 1,0 0,59 0,30 0,38 0,38 [Ω] 108 1014 1013 1014 1013 109 109 [%] 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,03 0,02 / 0,04 0,02 / 0,03 Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen + + + + + + + + + Verhalten bei Freibewitterung – – – – – (+) (+) – – Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 V0 Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) -5 -1 [W / (m*K)] 250 0,29 (c) Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) 1018 (d) Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Die aufgeführten Werte und Informationen sind keine Mindest- oder Höchstwerte, sondern Richtwerte, die vor allem für Vergleichszwecke zur Materialauswahl verwendet werden können. Diese Werte liegen im normalen Toleranz bereich der Produkteigenschaften, jedoch stellen sie keine zugesicherten Eigenschaftswerte dar und sollten demnach nicht zu Spezifikationszwecken herangezogen werden. Soweit nicht anders vermerkt, wurden die Werte aus Versuchen an Referenzabmessungen (in der Regel Rundstäbe mit Durchmesser 40-60mm nach DIN EN 15860) an extrudierten, gegossenen, formgepressten und zerspanten Prüfkörpern ermittelt. Da die Eigenschaften von den Dimensionen der Halbzeuge und der Orientierung im Bauteil (insbesondere bei verstärkten Werkstoffen) abhängen, dürfen die Werkstoffe – V0 nicht ohne gesonderte Prüfung im Einzelfall eingesetzt werden! Datenblattwerte unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, den aktuellen Stand finden Sie unter www.ensinger-online.com Technische Änderungen vorbehalten. 95 Werkstoffrichtwerte Werksbezeichnung TECATOR 5031 PVX TECASINT 1011 TECASINT 1021 TECASINT 1031 TECASINT 1041 TECASINT 1061 TECASINT 1101 TECASINT 1611 TECASINT 2011 TECASINT 2021 chem. Bezeichnung PAI PI PI PI PI PI PI PI PI PI Füllstoff Grafit, PTFE 15% Grafit 40% Grafit 30% Molybdändisulfid 15% Grafit, 10% PTFE 1,57 1,67 1,48 Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] 1,46 1,34 1,42 30% PTFE 1,34 1,51 15% Grafit 1,38 1,45 3.700 4.400 Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 5.900 4.000 4.000 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 135 116 97 65 82 77 153 82 118 101 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 135 Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 7 9,0 2,8 2,2 2,8 2,9 7,4 4,1 4,5 3,7 6.200 3.448 4.000 3.600 4.300 177 145 1.713 1.900 4.340 4.000 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 210 150 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 4.000 1.880 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 556 210 180 204 227 400 211 486 300 4.330 88 126 4.000 120 209 122 4.000 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] 87 75,8 35,1 16,5 29,6 25,8 67,6 – 87,9 20,6 Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 5,6 3,3 4,8 3,6 2,8 3,9 – – 9,3 1,6 [MPa] 228 Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] 280 368 (a) 330 (a) 330 (a) 330 (a) 330 (a) 330 (a) 330 (a) 370 (a) 370 (a) Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] n.a. Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] 270 Einsatztemperatur, dauernd [°C] 250 – – – – – – – – – 1,04 1,13 1,04 0,925 0,22 (b) 0,22 (b) Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) Thermische Werte Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) [W / (m*K)] 0,60 (c) 0,22 (b) 0,53 (b) [Ω] 1017 (d) 1016 107 103 V0 V0 V0 Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) 1015 1016 1015 V0 V0 V0 Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen [%] – Verhalten bei Freibewitterung Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) V0 Alle Werte wurden direkt nach der Zerspanung ermittelt (Standardklima Deutschland). Bei Polyamiden sind die Werte stark vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig. Probekörper nach DIN EN ISO 527-2 96 V0 +beständig (+) bedingt beständig – unbeständig (abhängig von Konzentration, Zeit und Temperatur) n.b. ohne Bruch n.a. nicht zutreffend V0 V0 (a)Glasübergangstemperatur gemessen nach DIN EN ISO 11357 (b) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ISO 8302 (c) Wärmeleitfähigkeit gemessen nach ASTM E1530 (d) Spezifischer Oberflächenwiderstand gemessen nach ASTM D 257 Werksbezeichnung TECASINT 2031 TECASINT 2391 TECASINT 4011 TECASINT 4021 TECASINT 4111 TECASINT 4121 TECASINT 5051 TECASINT 5201 SD TECASINT 8001 chem. Bezeichnung PI PI PI PI PI PI PAI PAI PTFE Füllstoff 40% Grafit 15% Molybdändisulfid 15% Grafit 30% Glasfasern Kohlefasern, 20% Glasfasern Polyimid 1,59 1,54 1,41 1,49 1,46 1,53 1,57 1,54 Dichte (DIN EN ISO 1183) [g / cm³] 15% Grafit 1,88 Mechanische Werte Zug-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 6.300 4.400 4.000 4.943 7.000 6.600 5.800 4.500 Zugfestigkeit (DIN EN ISO 527-2) [MPa] 65 95 130 93 100 34 94 85 15 Streckspannung (DIN EN ISO 527-2) [MPa] Streckdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] Bruchdehnung (DIN EN ISO 527-2) [%] 2,1 2,9 4,5 3 1,7 0,5 3,4 4,0 200 Biege-Elastizitätsmodul (DIN EN ISO 178) [MPa] 5.200 4.136 4.300 4.930 6.100 6.100 6.625 4.200 Biegefestigkeit (DIN EN ISO 178) [MPa] 87,5 137 180 131 160 113 163 135 Druck-Elastizitätsmodul (EN ISO 604) [MPa] 2.027 2.200 2.100 2.067 2.500 2.200 2.590 Druckfestigkeit (1% / 2%) (EN ISO 604) [MPa] 131 253 40 208 250 200 260 240 Schlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eU) [kJ / m²] 14,2 87 24,4 24 11 27,3 17,8 Kerbschlagzähigkeit (Charpy) (DIN EN ISO 179-1eA) [kJ / m²] 3,3 9,6 4,8 1,1 1,4 5,1 2,8 260 (a) 260 (a) n.a. (a) n.a. (a) 340 (a) 340 (a) 20 (a) 300 300 250 Kugeldruckhärte (ISO 2039-1) [MPa] Thermische Werte Glasübergangstemperatur (DIN 53765) [°C] Schmelztemperatur (DIN 53765) [°C] Einsatztemperatur, kurzzeitig [°C] Einsatztemperatur, dauernd [°C] Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 60°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] Wärmeausdehnung (CLTE), 23 – 100°C (DIN EN ISO 11359-1;2) [10-5 K-1] Spezifische Wärmekapazität (ISO 22007-4:2008) [J / (g*K)] Wärmeleitfähigkeit (ISO 22007-4:2008) 370 (a) 370 (a) – – 1,04 [W / (m*K)] 1 0,4 (b) 0,35 (b) 1016 (d) 1016 (d) 0,25 (b) Elektrische Werte Spezifischer Oberflächenwiderstand (DIN IEC 60093) [Ω] 1014 1011 V0 V0 Verschiedene Daten Wasseraufnahme 24 h / 96 h (23 °C) (DIN EN ISO 62) [%] Beständigkeit gegen heißes Wasser / Laugen Verhalten bei Freibewitterung Brennverhalten (UL94) (DIN IEC 60695-11-10) V0 Die aufgeführten Werte und Informationen sind keine Mindest- oder Höchstwerte, sondern Richtwerte, die vor allem für Vergleichszwecke zur Materialauswahl verwendet werden können. Diese Werte liegen im normalen Toleranz bereich der Produkteigenschaften, jedoch stellen sie keine zugesicherten Eigenschaftswerte dar und sollten demnach nicht zu Spezifikationszwecken herangezogen werden. V0 V0 V0 V0 V0 Soweit nicht anders vermerkt, wurden die Werte aus Versuchen an Referenzabmessungen (in der Regel Rundstäbe mit Durchmesser 40-60mm nach DIN EN 15860) an extrudierten, gegossenen, formgepressten und zerspanten Prüfkörpern ermittelt. Da die Eigenschaften von den Dimensionen der Halbzeuge und der Orientierung im Bauteil (insbesondere bei verstärkten Werkstoffen) abhängen, dürfen die Werkstoffe V0 nicht ohne gesonderte Prüfung im Einzelfall eingesetzt werden! Datenblattwerte unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung, den aktuellen Stand finden Sie unter www.ensinger-online.com Technische Änderungen vorbehalten. 97 Haftungsausschluss Unsere Informationen und Angaben stellen keine Zusicherung oder Garantie dar, seien sie ausdrücklich oder stillschweigend. Sie entsprechen dem heutigen Stand unserer Kenntnisse und sollen über unsere Produkte und deren Anwendungsmöglichkeiten informieren. Sie haben somit nicht die Bedeutung, die chemische Beständigkeit, die Beschaffenheit der Produkte und die Handelsfähigkeit rechtlich verbindlich zuzusichern oder zu garantieren. Die Eigenschaften der Liefergegenstände werden durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise Materialauswahl, Zusätze zum Material, Formteil- und Werkzeugauslegung, Verarbeitungs- oder Umweltbedingungen beeinflusst. Soweit nicht anders angegeben, sind die aufgeführten Messwerte Richtwerte, die auf Laborversuchen unter standardisierten Bedingungen basieren. Die genannten Angaben bilden allein keine ausreichende Grundlage für eine Bauteil- oder Werkzeugauslegung. Die Entscheidung über die Eignung eines bestimmten Materials, Verfahrens und einer bestimmten Bauteil- und Werkzeugauslegung für einen konkreten Einsatzzweck obliegt ausschließlich dem jeweiligen Kunden. Die Eignung für einen konkreten Einsatzzweck oder eine bestimmte Verwendung wird rechtlich verbindlich nicht zugesichert oder garantiert, es sei denn, uns wurde der konkrete Einsatzzweck oder die geplante Verwendung schriftlich mitgeteilt und wir haben daraufhin schriftlich bestätigt, dass unser Produkt gerade auch für den vom Kunden schriftlich mitgeteilten konkreten Einsatzzweck oder die geplante Verwendung geeignet ist. Die Beschaffenheit unserer Produkte bestimmt sich nach den zur Zeit des Gefahrübergangs in Deutschland geltenden gesetzlichen Vorschriften, soweit diese gesetzlichen Vorschriften Regelungen über die Beschaffenheit gerade der Produkte enthalten. Nur wenn der Kunde uns ausdrücklich schriftlich darauf hinweist, dass er unsere Produkte – eventuell nach Verarbeitung oder Einbau – exportieren wird, und nur wenn wir dann die Eignung für den Export ausdrücklich schriftlich bestätigen, werden wir auch für die Einhaltung der im Fall des Exports geltenden Vorschriften der europäischen Union, ihrer Mitgliedstaaten, der anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den europäischen Wirtschaftsraum (Norwegen, Island, Lichtenstein) sowie der Schweiz und der USA sorgen. Wir sind nicht verpflichtet, für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften anderer Staaten Vorsorge zu treffen. 98 Wir tragen dafür Sorge, dass unsere Produkte frei von Rechten oder Ansprüchen Dritter sind, die auf gewerblichem oder anderem geistigen Eigentum (Patente, Gebrauchs muster, Geschmacksmuster, Urheberrechte oder anderer Rechte) beruhen. Diese Verpflichtung gilt für Deutschland; sie gilt für die anderen Mitgliedstaaten der europäischen Union, der anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den europäischen Wirtschaftsraum sowie die Schweiz und die USA nur dann, wenn der Kunde uns ausdrücklich schriftlich darauf hinweist, dass er unsere Produkte – eventuell nach Verarbeitung oder Einbau – exportieren wird und wir ausdrücklich schriftlich bestätigen, dass die Produkte exportiert werden können. Eine Haftung für andere als die genannten Staaten übernehmen wir nicht. Konstruktions- oder Formänderungen, Abweichungen im Farbton sowie Änderungen des Liefer- oder Leistungsumfanges bleiben vorbehalten, sofern die Änderungen oder Abweichungen unter Berücksichtigung unserer Interessen für den Kunden zumutbar sind. Unsere Produkte sind nicht für eine Verwendung in medizinischen oder zahnmedizinischen Implantaten bestimmt. PEEK-CLASSIXTM und Invibio® sind eingetragene Warenzeichen von Invibio Ltd. VICTREX® PEEK ist ein eingetragenes Warenzeichen von Victrex plc. Ensinger®, TECA®, TECADUR®, TECAFLON®, TECAFORM®, TECAM®, TECAMID®, TECANAT®, TECANYL®, TECAPEEK®, TECAPET®, TECAPRO®, TECASINT®, TECASON®, TECAST®, TECATRON® sind eingetragene Warenzeichen der Ensinger GmbH. TECATOR® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Ensinger Inc. Ensinger: Daten und Fakten Hauptsitz Nufringen, Baden-Württemberg Mitarbeiter ca. 2000 Gründungsjahr 1966 Fertigungsstandorte in Deutschland 3 Standorte und Niederlassungen weltweit 27 Geschäftsführer Klaus Ensinger, Dr. Roland Reber Produkte Compounds Halbzeuge (extrudiert, gegossen, gesintert) Profile Fertigteile (zerspant, spritzgegossen) Formteile (direktgeformt, Polyamidguss) Anwendungen Maschinen- und Anlagenbau Bauindustrie Automobilindustrie Medizintechnik Luft- und Raumfahrtindustrie Erdöl- und Gasindustrie Elektro- und Halbleitertechnik viele weitere Industriezweige Ensinger weltweit Ensinger GmbH Rudolf-Diesel-Straße 8 71154 Nufringen Tel. +49 7032 819 0 Fax +49 7032 819 100 www.ensinger-online.com Brasilien Ensinger Indústria de Plásticos Técnicos Ltda. Av. São Borja 3185 93.032-000 São Leopoldo-RS Tel. +55 51 35798800 Fax +55 51 35882804 www.ensinger.com.br Italien Ensinger Italia S.r.l. Via Franco Tosi 1/3 20020 Olcella di Busto Garolfo Tel. +39 0331 568348 Fax +39 0331 567822 www.ensinger.it China Ensinger (China) Co., Ltd. 1F, Building A3 No. 1528 Gumei Road Shanghai 200233 P.R.China Tel. +86 21 52285111 Fax +86 21 52285222 www.ensinger-china.com Japan Ensinger Japan Co., Ltd. 3-5-1, Rinkaicho, Edogawa-ku, Tokyo 134-0086, Japan Tel. +81 3 5878 1903 Fax +81 3 5878 1904 www.ensinger.jp Ensinger GmbH Mercedesstraße 21 72108 Rottenburg a. N. Tel. +49 7457 9467 100 Fax +49 7457 9467 122 www.ensinger-online.com Ensinger GmbH Wilfried-Ensinger-Straße 1 93413 Cham Tel. +49 9971 396 0 Fax +49 9971 396 570 www.ensinger-online.com Ensinger GmbH Borsigstraße 7 59609 Anröchte Tel. +49 2947 9722 0 Fax +49 2947 9722 77 www.ensinger-online.com Ensinger GmbH Mooswiesen 13 88214 Ravensburg Tel. +49 751 35452 0 Fax +49 751 35452 22 www.thermix.de Dänemark Ensinger Danmark Ltd. Rugvænget 6B 4100 Ringsted Tel. +45 7810 4410 Fax +45 7810 4420 www.ensinger.dk Frankreich Ensinger France S.A.R.L. ZAC les Batterses ZI Nord 01700 Beynost Tel. +33 4 78553635 Fax +33 4 78556841 www.ensinger.fr Großbritannien Ensinger Limited Wilfried Way Tonyrefail Mid Glamorgan CF39 8JQ Tel. +44 1443 678400 Fax +44 1443 675777 www.ensinger.co.uk Österreich Ensinger Sintimid GmbH Werkstraße 3 4860 Lenzing Tel. +43 7672 7012800 Fax +43 7672 96865 www.ensinger-sintimid.at Polen Ensinger Polska Sp. z o.o. ul. Geodetów 2 64-100 Leszno Tel. +48 65 5295810 Fax +48 65 5295811 www.ensinger.pl Schweden Ensinger Sweden AB Stenvretsgatan 5 SE-749 40 Enköping Tel. +46 171 477 050 Fax +46 171 440 418 www.ensinger.se Singapur Ensinger International GmbH (Singapore Branch) 63 Hillview Avenue # 04-07 Lam Soon Industrial Building Singapore 669569 Tel. +65 65524177 Fax +65 65525177 [email protected] Spanien Ensinger S.A. Girona, 21-27 08120 La Llagosta Barcelona Tel. +34 93 5745726 Fax +34 93 5742730 www.ensinger.es Tschechien Ensinger s.r.o. Prùmyslová 991 P.O. Box 15 33441 Dobřany Tel. +420 37 7972056 Fax +420 37 7972059 www.ensinger.cz USA Ensinger Inc. 365 Meadowlands Boulevard Washington, PA 15301 Tel. +1 724 746 6050 Fax +1 724 746 9209 www.ensinger-inc.com Thermoplastische Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe von Ensinger kommen heute in fast allen wichtigen Industriebranchen zum Einsatz. Oftmals haben sie dabei klassische Materialien verdrängt – durch ihre Wirtschaftlichkeit und Leistungsvorteile. www.ensinger-online.com 10/12 E9911075A011DE Ensinger Deutschland