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Fotopraxis | Produktanwendung Geblitzt 52 ColorFoto 5/2012 www.colorfoto.de Blitzen mit System, Teil1. Wo der im Kameragehäuse eingebaute Ausklappblitz an seine Grenzen stößt, fängt der Spaß mit externen Systemblitzgeräten erst richtig an. Zudem arbeiten beide häufig als Master-Slave-System zusammen, das entfesseltes Blitzen ermöglicht. Was in Systemblitzgeräten sonst noch steckt, erklären wir Ihnen in diesem zweiteiligen Praxisbeitrag. Fotos: Maximilian Mutzhas, Hersteller ColorFoto 5/2012 53 Fotopraxis | Produktanwendung Produkte 1 Ein detaillierter Vergleich aller Blitzgeräte des Markts würde den Rahmen dieses Praxisbeitrags sprengen. Aus diesem Grund bieten wir Ihnen nachfolgend einen Überblick der wichtigsten Leistungsmerkmale moderner Systemblitzgeräte, ergänzt durch eine repräsentative Auswahl aktueller Modelle. Damit erhalten Sie eine Messlatte, an der Sie überprüfen können, inwieweit das von Ihnen favorisierte Modell dem aktuellen Stand der Technik entspricht. 3 2 4 Systemblitzgeräte 5 54 ColorFoto 5/2012 In diesem Praxisbeitrag beschränken wir uns auf Systemblitzgeräte, die mit der bei Digitalkameras heute üblichen Vorblitzmessung arbeiten: Sie senden unmittelbar vor dem Hauptblitz Messblitze aus, die vom Objekt reflektiert und vom Belichtungsrechner der Kamera ausgewertet werden; dabei gehen zum Teil auch Abstandsinformationen von den aktiven AFSensoren in die Messung mit ein. Diese Art der Blitzmessung und -steuerung heißt etwa bei Nikon i-TTL, bei Canon E-TTL II oder bei Sony ADI. Prinzipiell ermöglichen solche Systeme auch das Steuern und Auslösen mehrerer Blitzgeräte im Drahtlosverbund. Häufig kann ein externer Systemblitz auch durch das Ausklappblitzgerät www.colorfoto.de 1. Das kompakte SB-700 bietet nahezu den gleichen Funktionsumfang wie Nikons Topmodell SB-910, ist allerdings nicht ganz so leistungsfähig. 2. Bei Verarbeitung und Bedienung setzen die Nikon-Blitzgeräte Maßstäbe. Praktisch auch der Schiebeschalter rechts neben dem Display zum Umschalten zwischen drei Ausleuchtungsprofilen. 3. Im Gegensatz zu Canons Topmodell Speedlite 580 EX II kann das 430 EX II nur als Slave, aber nicht als Master betrieben werden. 6 7 4. Mit seinen weichen Gummitasten lässt sich das Canon Speedlite 430 EX II nicht so gut bedienen wie die Konkurrenten von Nikon. Das Display ist deutlich kleiner, auf ein Drehrad muss man verzichten. 5. Olympus FL-50R im Einsatz an einer Blitzschiene neben einer E-30. Auslösen lässt sich der externe Systemblitz über das interne Blitzgerät der Kamera – eine Option, die auch einige andere Hersteller bieten. 6. Eine Spezialität des Metz-Topmodells Mecablitz 58 AF-2 Digital ist der Zweitreflektor, der beim indirekten Blitzen nach vorne abstrahlt und für mehr Brillanz in der Ausleuchtung sorgt. 7. Das Mecablitz 50 AF-1 Digital ist wie das Topmodell 58 AF-2 komplett systemkompatibel zu Kameras von Canon, Nikon, Olympus/Panasonic, Pentax oder Sony (Alpha). 8. Der Sigma EF-610 DG Super, systemkompatibel mit Canon, Nikon, Pentax und Sony (Alpha), ist umfangreich ausgestattet – unter anderem auch mit Stroboskopfunktion – aber ziemlich groß. 8 der Kamera drahtlos gezündet werden. Nikon bot diese Möglichkeit bereits bei der D70 von 2004; Canon-Anwender mussten darauf bis zur EOS 60D/7D warten. Standard bei Blitzgeräten ist ein dreh- und schwenkbarer Zoomreflektor, der zum Verbreitern der Ausleuchtung auch manuell einstellbar sein sollte. Eine Spezialität des Metz 58 AF-2 Digital ist der kleine Zusatzreflektor für Direktlicht beim indirekten Blitzen mit nach oben geschwenktem Reflektor. Weitere Merkmale gut ausgestatteter Systemblitzgeräte sind ein großes, beleuchtbares LC-Display, Modellierlicht (Einstelllicht, das aus einer schnellen Sequenz schwacher Blitze besteht), die Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, Kurzzeitsynchronisation (bei verminderter Leitzahl), eine integrierte 9 Weitwinkelstreuscheibe und eine ausziehbare Reflektorkarte für Direktlichtanteil beim indirekten Blitzen. Stroboskopbetrieb bieten dagegen nur wenige Modelle wie Canon Speedlite 580 EX II, Nikon Speedlight SB-910, Sigma EF-610 DG Super oder Sony HVL-F43AM. Prinzipiell ist es eine Überlegung wert, ob es immer das Topmodell unter den Systemblitzgeräten eines Kamera- oder Fremdherstellers sein muss. Wer die höhere Blitzleistung der Topmodelle nicht wirklich benötigt, bekommt bei den Modellen aus der zweiten Reihe ebenfalls gehobene Ausstattung bei deutlich günstigerem Preis und kompakteren Abmessungen. Beispiele: Nikon SB-700 (statt SB-910) oder Canon Speedlite 430EX II (statt 580EX II). Allerdings lässt sich bei Canon das preisgünstigere Gerät (430 EX II) 9. Beim Sony-Blitz HVL-F43AM kann man den Reflektor dank eines Drehgelenks rechts und links neben das Gehäuse schwenken, was unter anderem Vorteile beim indirekten Blitzen bietet. nur als Slave, bei Nikon (SB-700) dagegen wahlweise als Master oder Slave im Drahtlosverbund betreiben. ■ Produkttipps: •Canon Speedlite 580 EX II, ca. 420 Euro •Canon Speedlite 430 EX II, ca. 230 Euro •Nikon Speedlight SB-910, ca. 430 Euro •Nikon Speedlight SB-700, ca. 270 Euro •Metz Mecablitz 50 AF-1 Digital, ca. 200 Euro •Metz Mecablitz 58 AF-2 Digital, ca. 320 Euro •Olympus FL-50R, ca. 450 Euro •Olympus FL-36R, ca. 220 Euro •Pentax AF 540 FGZ, ca. 380 Euro •Sigma EF-610 DG Super, ca. 260 Euro •Sony HVL-F43AM, ca. 360 Euro ColorFoto 5/2012 55