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Fotopraxis | Produktanwendung
Geblitzt
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Blitzen mit System, Teil1. Wo der im Kameragehäuse eingebaute Ausklappblitz an seine Grenzen
stößt, fängt der Spaß mit externen Systemblitzgeräten erst richtig an. Zudem arbeiten beide häufig als
Master-Slave-System zusammen, das entfesseltes Blitzen ermöglicht. Was in Systemblitzgeräten sonst
noch steckt, erklären wir Ihnen in diesem zweiteiligen Praxisbeitrag.
Fotos: Maximilian Mutzhas, Hersteller
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Produkte
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Ein detaillierter Vergleich aller Blitzgeräte des Markts würde den
Rahmen dieses Praxisbeitrags sprengen. Aus diesem Grund bieten
wir Ihnen nachfolgend einen Überblick der wichtigsten Leistungsmerkmale moderner Systemblitzgeräte, ergänzt durch eine repräsentative Auswahl aktueller Modelle. Damit erhalten Sie eine Messlatte,
an der Sie überprüfen können, inwieweit das von Ihnen favorisierte
Modell dem aktuellen Stand der Technik entspricht.
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Systemblitzgeräte
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In diesem Praxisbeitrag beschränken wir
uns auf Systemblitzgeräte, die mit der bei
Digitalkameras heute üblichen Vorblitzmessung arbeiten: Sie senden unmittelbar
vor dem Hauptblitz Messblitze aus, die
vom Objekt reflektiert und vom Belichtungsrechner der Kamera ausgewertet
werden; dabei gehen zum Teil auch Abstandsinformationen von den aktiven AFSensoren in die Messung mit ein. Diese
Art der Blitzmessung und -steuerung heißt
etwa bei Nikon i-TTL, bei Canon E-TTL II
oder bei Sony ADI. Prinzipiell ermöglichen
solche Systeme auch das Steuern und
Auslösen mehrerer Blitzgeräte im Drahtlosverbund. Häufig kann ein externer Systemblitz auch durch das Ausklappblitzgerät
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1. Das kompakte SB-700 bietet nahezu den gleichen Funktionsumfang wie
Nikons Topmodell SB-910, ist allerdings nicht ganz so leistungsfähig.
2. Bei Verarbeitung und Bedienung
setzen die Nikon-Blitzgeräte Maßstäbe.
Praktisch auch der Schiebeschalter
rechts neben dem Display zum Umschalten zwischen drei Ausleuchtungsprofilen.
3. Im Gegensatz zu Canons Topmodell
Speedlite 580 EX II kann das 430 EX II
nur als Slave, aber nicht als Master betrieben werden.
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4. Mit seinen weichen Gummitasten
lässt sich das Canon Speedlite 430 EX II
nicht so gut bedienen wie die Konkurrenten von Nikon. Das Display ist deutlich kleiner, auf ein Drehrad muss man
verzichten.
5. Olympus FL-50R im Einsatz an einer
Blitzschiene neben einer E-30. Auslösen lässt sich der externe Systemblitz
über das interne Blitzgerät der Kamera
– eine Option, die auch einige andere
Hersteller bieten.
6. Eine Spezialität des Metz-Topmodells Mecablitz 58 AF-2 Digital ist der
Zweitreflektor, der beim indirekten Blitzen nach vorne abstrahlt und für mehr
Brillanz in der Ausleuchtung sorgt.
7. Das Mecablitz 50 AF-1 Digital ist
wie das Topmodell 58 AF-2 komplett
systemkompatibel zu Kameras von
Canon, Nikon, Olympus/Panasonic,
Pentax oder Sony (Alpha).
8. Der Sigma EF-610 DG Super, systemkompatibel mit Canon, Nikon,
Pentax und Sony (Alpha), ist umfangreich ausgestattet – unter anderem
auch mit Stroboskopfunktion – aber
ziemlich groß.
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der Kamera drahtlos gezündet werden.
Nikon bot diese Möglichkeit bereits bei der
D70 von 2004; Canon-Anwender mussten
darauf bis zur EOS 60D/7D warten. Standard bei Blitzgeräten ist ein dreh- und
schwenkbarer Zoomreflektor, der zum Verbreitern der Ausleuchtung auch manuell
einstellbar sein sollte. Eine Spezialität des
Metz 58 AF-2 Digital ist der kleine Zusatzreflektor für Direktlicht beim indirekten Blitzen mit nach oben geschwenktem Reflektor. Weitere Merkmale gut ausgestatteter
Systemblitzgeräte sind ein großes, beleuchtbares LC-Display, Modellierlicht
(Einstelllicht, das aus einer schnellen
Sequenz schwacher Blitze besteht), die
Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, Kurzzeitsynchronisation
(bei verminderter Leitzahl), eine integrierte
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Weitwinkelstreuscheibe und eine ausziehbare Reflektorkarte für Direktlichtanteil
beim indirekten Blitzen. Stroboskopbetrieb
bieten dagegen nur wenige Modelle wie
Canon Speedlite 580 EX II, Nikon Speedlight SB-910, Sigma EF-610 DG Super
oder Sony HVL-F43AM. Prinzipiell ist es eine Überlegung wert, ob es immer das Topmodell unter den Systemblitzgeräten eines
Kamera- oder Fremdherstellers sein muss.
Wer die höhere Blitzleistung der Topmodelle nicht wirklich benötigt, bekommt bei
den Modellen aus der zweiten Reihe ebenfalls gehobene Ausstattung bei deutlich
günstigerem Preis und kompakteren Abmessungen. Beispiele: Nikon SB-700 (statt
SB-910) oder Canon Speedlite 430EX II
(statt 580EX II). Allerdings lässt sich bei
Canon das preisgünstigere Gerät (430 EX II)
9. Beim Sony-Blitz HVL-F43AM kann
man den Reflektor dank eines Drehgelenks rechts und links neben das Gehäuse schwenken, was unter anderem
Vorteile beim indirekten Blitzen bietet.
nur als Slave, bei Nikon (SB-700) dagegen
wahlweise als Master oder Slave im Drahtlosverbund betreiben.
■ Produkttipps:
•Canon Speedlite 580 EX II, ca. 420 Euro
•Canon Speedlite 430 EX II, ca. 230 Euro
•Nikon Speedlight SB-910, ca. 430 Euro
•Nikon Speedlight SB-700, ca. 270 Euro
•Metz Mecablitz 50 AF-1 Digital,
ca. 200 Euro
•Metz Mecablitz 58 AF-2 Digital,
ca. 320 Euro
•Olympus FL-50R, ca. 450 Euro
•Olympus FL-36R, ca. 220 Euro
•Pentax AF 540 FGZ, ca. 380 Euro
•Sigma EF-610 DG Super, ca. 260 Euro
•Sony HVL-F43AM, ca. 360 Euro
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