Reformhaus feiert Jubiläum

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Reformhaus feiert Jubiläum
Dienstag,
17. November 2015
OSTSEEBAD WARNEMÜNDE
13
OSTSEEBAD
WARNEMÜNDE
Reformhaus feiert Jubiläum
Vor zwanzig Jahren wagte die alleinerziehende Mutter Kerstin Meyer den Sprung in die Selbstständigkeit
Von Klaus Walter
Warnemünde. Vor genau 20 Jahren
eröffnete Kerstin Meyer (49) in Warnemünde ein Reformhaus. Gestern
feierte sie mit ihren Beschäftigten
und Kunden diesen Tag – und
nahm sich Zeit für einen Rückblick.
„Es war hart damals“, erzählt
sie. „Ich war alleinerziehend, meine Tochter war gerade zur Schule
gekommen, das Haus wurde umgebaut, die Banken hielten sich zurück . . .“ Trotzdem entschloss sich
die Warnemünderin zum Sprung in
die Selbstständigkeit – denn zum
Umkehren war es schon zu spät.
Nach dem Abitur begann Kerstin Meyer ein Studium: „Ökonomie
des Transportwesens, Fachrichtung
Seeverkehrswirtschaft“.
Doch bald merkte sie, dass der
Weg von Stahlcollies und Containern, Zementsäcken und Getreide
nicht der ihre sein würde. Sie sattelte um. In „Erwachsenenqualifizierung“ – so hieß der dritte, nebenberufliche Bildungsweg damals in
der DDR – erlernte sie den Beruf
der Köchin. „Ich arbeitete in der
Gastronomie, in verschiedenen
Häusern, mal in der Küche, mal im
Service als Kellnerin“, erzählt sie.
Als ihre Tochter geboren wurde,
fand sie Arbeit in der Kindergartenküche in Hohe Düne.
In den frühen 1990er Jahren entschlossen sich ihre Eltern, das Haus
in der Warnemünder Poststraße zu
sanieren und umzubauen. Und als
die Frage kam, ob sie denn einen
Laden im Haus eröffnen wolle, zögerte sie nicht lange. „Ein Bio-Laden sollte es werden“, erzählt Kerstin Meyer. „Mit gesunden Lebensmitteln aus der Region.“ Sie fragte
OSTSEE-ZEITUNG
Am Bahnhof 4, 18119 Warnemünde
J 5 48 68 75, Fax: 365 205
IN KÜRZE
Klaashahns singen, bis der
Weihnachtsmann kommt
Kerstin Meyer (vorn) mit ihren Mitarbeiterinnen Heide Behrendt, Andrea Piecholek und Heike Kesler.
sich durch, schaute sich um. Doch
die Bio-Läden, die sie fand, genügten ihren Ansprüchen nicht.
Die ersten Reformhäuser, die es
damals in der Region gab, kamen
ihren Vorstellungen schon näher.
„Saubere Läden, gut geordnete,
übersichtliche Regale und vor allem auskunftsfähige und gut qualifizierte Mitarbeiter“, erinnert sich
Kerstin Meyer, „die auch auf die
„Sing am tau“ im Konzert
Frauenformation singt in der Heiligen-Geist-Kirche
Warnemünde/Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Die Warnemünder Frauenformation „Sing man tau“ ist in diesem Jahr beim traditionellen Adventskonzert der drei Rostocker
Chöre in der Heiligen-Geist-Kirche am Margaretenplatz dabei. Gemeinsam mit dem Studentenchor
„Celebrate“ und dem Shantychor
„Luv un Lee“ stehen dann insgesamt 120 Sängerinnen und Sänger
auf der Bühne, die einzeln in ihren
jeweiligen Chören, gemeinsam
und zusammen mit dem Publikum
Gospels, Shantys, plattdeutsche
Volkslieder und vor allem Weihnachtslieder anstimmen werden.
Das seit mehreren Jahren stattfindede Konzert ist noch immer ein
„Geheimtipp“ – obwohl die 800
Eintrittskarten immer schnell ausverkauft sind. Regelmäßiger Gast
des Konzerts ist unter anderen
auch Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpräsident Erwin Sellering.
e Adventskonzert: 12. Dezember,
17.30 Uhr, Heiligen-Geist-Kirche; Karten: OZ-Servicecenter und Touristinfo
Lesung mit Musiker André Herzberg
Der Pankow-Frontmann und Autor André Herzberg.
Warnemünde. André Herzberg,
1955 in Ostberlin geboren, ist seit
mehr als dreißig Jahren Musiker
und als Frontmann der DDR-Rockband Pankow berühmt geworden.
Am Donnerstag kommt er zu einer
Lesung ins Warnemünder Café Ringelnatz. In seinem Roman „Alle Nähe fern“ erzählt er die Geschichte
einer jüdischen Familie über drei
Generationen bis ins Heute.
e Lesung: 19. November, 20 Uhr, Cafe
Ringelnatz, Karten: Buchhandlung Möwe J 0381 / 857 85 63
Foto: Klaus Walter
Warnemünder ReformFragen ihrer Kunden D) D) Es war eine
haus bei Warnemünantworten können.“ So
harte Zeit
dern und Urlaubern
könnte sie sich „ihren
etabliert. Viele StammLaden“ vorstellen. Also damals, ein
kunden, die gestern
setzte sie sich auf die schwerer Start.“
gratulierten, kommen
Schulbank: zuerst kam Kerstin Meyer (49)
regelmäßig in die Postdie Qualifikation zur
Reformhaus-Fachberaterin, dann straße – sei es der gesunden Lebensdie Ladeneröffnung, wenig später weise wegen oder weil sie auf
der Abschluss als Ernährungs- und Grund einer Allergie auf besondeDiätberaterin. Längst hat sich das re Produkte angewiesen sind. Was
viele schätzen: Die gelernte Köchin
Kerstin Meyer bietet nicht nur an,
was die Reformhauswelt zu bieten
hat. Sie weiß auch, wie man aus Hirse, Buchweizen oder Amarand leckeres Essen macht. „Und natürlich bin ich nicht allein“, betont die
Chefin. „Großen Anteil an den
zwanzig Jahren haben meine Mitarbeiterinnen Heide Behrendt, Andrea Piecholek und Heike Kesler.“
Forum Mittelmole im Kurhaus
Donnerstag werden die überarbeiteten Pläne präsentiert / Online-Umfrage läuft
Warnemünde. Die Hansestadt Rostock lädt am Donnerstag zum Bürgerforum in das Warnemünder Kurhaus ein. Das Büro für Stadtplanung und Regionalentwicklung
(BSR) will ab 18 Uhr die überarbeiteten Pläne für die Neugestaltung
der Mittelmole präsentieren. Ergänzend dazu hat das Stadtplanungsamt eine Onlineumfrage gestartet, um ein „aktuelles Stimmungsbild zur laufenden Planung
für die Mittelmole“ zu ermitteln,
wie es in einer Mitteilung der Stadt
heißt. Hier werden die Warnemünder ausdrücklich dazu aufgefordert, an der bis Mitte Dezember laufenden Umfrage teilzunehmen.
Rückblick: „Wir werden die Bürger von Anfang an einbeziehen
und unsere Planungen so transparent wie möglich gestalten“, versprach Rostocks StadtplanungsChef Ralph Müller im April 2011 zu
den Planungen auf der Mittelmole.
Bald trat ein „Forum Mittelmole“
auf den Plan, das sich regelmäßig
über die Zukunft des Warnemünder Filetgrundstücks austauschte –
hinter verschlossenen Türen. Es folgen ein Architektenwettbewerb,
dessen Sieger mit Wohnhochhäusern überrascht und mit „Landmar-
ken“ schockiert. Ergebnis: Bürgerproteste, die Bürgerinitiative „Alter Fährhafen“ gründet sich, dann
doch Dialog zwischen Bürgern und
Planern – und Mitte 2014 sogar
zwei städtische Workshops, bei denen die Warnemünder die Rahmendaten für die Bebauung der ehemaligen Hafenanlage festsetzen sollen. Im Oktober folgt ein Bürgerschaftsbeschluss, der die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Pla-
nungen festschreibt und Eckdaten
für die Bebauung festsetzt: maximal 300 Wohnungen im nordwestlichen Teil der Mittelmole, keine
Wohnbebauung zwischen Bahngleisen und Altem Strom; Gebäudehöhe drei bis maximal vier Geschosse; keine „Landmarke“; ein multifunktionaler Veranstaltungsraum
für 200 Personen wird gebaut, südlich am Werftbecken entsteht ein
dritter Liegeplatz für Kreuzfahrtschiffe. Die Wohnungsgesellschaft
Wiro schafft Tatsachen: Die Fährbecken werden zugeschüttet, die
historischen Bahnwohnhäuser abgerissen. Die Olympia-Hoffnungen stoppen den Gesamtprozess.
Am Donnerstagabend werden
die neuen, überarbeiteten Pläne
für die Mittelmole vorgestellt. „Wir
sind gespannt, wie die Ergebnisse
der beiden städtischen Workshops
und die Vorgaben des Bürgerschaftsbeschlusses berücksichtigt
wurden“, sagt Heiko Schulze von
der BI „Alter Fährhafen“.
kw
e Bürgerforum: 19. November, Be-
Der ehemalige Fährhafen auf der
Mittelmole.
Foto: Manfred Sander
ginn 18 Uhr, Kurhaus Warnemünde;
Online-Umfrage: https://de.surveymonkey.com/r/XJZLLLG
Warnemünde. Der Warnemünder
Shantychor „De Klaashahns“
singt, bis der Weihnachtsmann
kommt. Am 28. November – dem
bislang geplanten Tag der Eröffnung des Warnemünder Weihnachtsmarktes – ist der Chor ab 17
Uhr beim Weihnachtskonzert in
der Warnemünder Kirche dabei.
Am darauffolgenden Sonntag,
dem 29. November, ist der Chor
ab 11 Uhr beim Adventssingen am
Warnemünder Leuchtturm zu hören. Und am 24. Dezember empfangen De Klaashahns um 10 Uhr
den Weihnachtsmann auf der Mittelmole.
„Pariser Flair“
im Ringelnatzcafè
Warnemünde. „Pariser Flair“ ist
der Name, den sich die Sängerin
Marie Giroux und die Pianistin
Jenny Schäuffelin gegeben haben. Am 27. November sind die
beiden Musikerinnen ab 20 Uhr
im Warnemünder Ringelnatzcafè
zu Gast und wollen ihr Publikum
musikalisch nach Paris entführen
– in die Straßen und Gassen, in die
Häuser und Hotels, in die Seele
dieser einzigartigen Stadt.
e Konzert: 27. November, 20 Uhr, Ringelnatz, Karten: direkt Ringelnatzcafè
und im Coaast-Schallplattencafè, Am
Leuchtturm 4, J 0381 / 51 91 100
Gedenken
zum Totensonntag
Warnemünde. Zu einem Mittagsgebet mit Orgelmusik lädt die Evangelische Kirche in Warnemünde
am kommenden Sonnabend um
12 Uhr ein. Am darauffolgenden
Ewigkeitssonntag (Totensonntag)
beginnt der Gottesdienst mit Gedenken an die Verstorbenen und
dem Abendmahl um 10 Uhr.
Ortsbeirat Heide
wertet die Saison aus
Markgrafenheide. Der Ortsbeirat
Heide, zuständig für Markgrafenheide, Hohe Düne, Torfbrücke,
Wiethagen und Hinrichshagen,
kommt am Mittwoch zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Ab
18 Uhr geht es im Heidehaus in
Markgrafenheide um die zurückliegende Badesaison. Außerdem
ist der Beirat aufgefordert, sich
zum Vorschlag des Bürgerschaftspräsidenten zu positionieren, mit
einer jährlichen Gedenkveranstaltung an die ausländerfeindlichen
Ausschreitungen von 1992 in Lichtenhagen zu erinnern.
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30. Dezember 2015 · 20.00 Uhr
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