Erfahrungsbericht Praktikum Westminster Kingsway College
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Erfahrungsbericht Praktikum Westminster Kingsway College
Erfahrungsbericht Praktikum Westminster Kingsway College: Vorbereitung Auf das Praktikum aufmerksam geworden bin ich, als ich die Praktikumsberichte auf der Seite von Student und Arbeitsmarkt durchgeschaut habe. Nach Beendigung meiner Diplomarbeit und vor meinen Abschlussprüfungen hatte ich mehrere Monate „frei“, in denen ich ein Praktikum machen wollte, zum einen zur beruflichen Orientierung, zum anderen um die Möglichkeit zu nutzen, eine Weile in einem anderen Land zu leben. Nachdem ich mich mit Herrn Hoch von Student und Arbeitsmarkt in Verbindung gesetzt hatte, ging alles ganz schnell: meine Bewerbung wurde an das College weitergeleitet und wenige Tage später hatte ich auch schon die Zusage. Zwar gab es im Anschluss daran noch einiges zu organisieren, wie Versicherungen oder ein polizeiliches Führungszeugnis, aber insgesamt war die Organisation vor Praktikumsbeginn vor allem auch dank der guten Betreuung durch Herrn Hoch weniger aufwendig als erwartet. Als Versicherung schloss ich die DAAD- Versicherung ab, eine kombinierte Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung, die im Vergleich günstig und vor allem unaufwendig war. Eine Wohnung musste ich zum Glück nicht suchen, da mein Freund Engländer ist und in East-London wohnt, so konnte ich einfach bei ihm einziehen und musste mich nicht um Sachen wie z.B. einen Internetanschluss kümmern. Vor Praktikumsbeginn kaufte ich mir aber eine englische Simkarte für mein Handy. Ein Konto eröffnete ich nicht, da ich aus der Erfahrung wusste, dass man mit Kreditkarte ganz gut auskommt. Empfehlenswert dafür ist die Kreditkarte der DKB mit der man im Ausland meist kostenlos Geld abheben kann. Das Praktikum Das Westminster Kingsway College ist eine der größten Weiterbildungseinrichtungen in London mit einer Vielzahl verschiedener Kurse. Es gibt fünf verschiedene Zentren, die sich über die Stadt verteilen. Ich war im St. James’s Park Centre im Bereich HR and Development. Meine Aufgaben kombinierten folglich beide Bereiche (also Personalarbeit und Weiterbildungsmaßnahmen) und umfassten das folgende: Bearbeitung eingehender Bewerbungen Vorbereitung und Planung der Vorstellunggespräche Dateneingabe und –management im System “HR Pro Data Manager” Panelmitglied in Vorstellungsgesprächen (d.h. Bewerber interviewen und auswählen) Exceltabellenerstellung / -bearbeitung Unterstützung beim Vertragsmanagement Beisitz in Teammeetings Raumbuchungen mit dem Programm „Celcat“ Unterstützung bei der Organisation einer Konferenz für 400 Personen Planung von Trainingsmaßnahmen, Organisation der Anmeldungen, Vorbereitung der Räumlichkeiten und Treffen mit dem Trainer Außerdem war es mir möglich, verschiedene Trainings zu besuchen, unter anderem „Delegation and Priorisation Skills“ und „Influencing and Persuasion Skills“, was ausgesprochen interessant und lehrreich war. Meine Kolleginnen waren stets nett und hilfsbereit. Besonders meine Chefinnen Rita und Tahmina waren stets bemüht, mir interessante Aufgaben zukommen zu lassen. Ein großer Teil der Aufgaben des Teams besteht in der Verwaltung, was mir weniger Spaß gemacht hat, als Personalauswahl oder die Planung von Trainingsmaßnahmen und die Kommunikation mit Teilnehmern und Trainern. Immerhin konnte ich für mich herausfinden, dass ich nach meinem Studium wohl nicht in einem verwaltungslastigen Bereich arbeiten möchte. Was mir sehr gefallen hat war das multikulturelle Umfeld im College und der Kontakt mit vielen Leuten aus unterschiedlichen Bereichen – Lehrer, Trainer, Studenten. Ich habe insbesondere sprachlich viel dazugelernt und intensive Einblicke in die Arbeitsabläufe in einem großen Unternehmen, vor allem natürlich in einer Personalabteilung sowie in die Weiterbildung gewonnen, wobei ich von vielen verschiedenen Erfahrungen profitieren konnte. Außerdem mochte ich die nette Atmosphäre mit flachen Hierarchien im College. Man kennt schnell alle möglichen Leute, Manager, Dozenten, aber auch den Koch der Kantine oder die Rezeptionisten, da es viel einfacher ist, mit anderen ins Gespräch zu kommen, zumindest habe ich das so empfunden. Dieses freundliche Umfeld macht den Alltag sehr angenehm! Leben in London Mein Leben in London habe ich sehr genossen. London ist eine großartige Stadt! Es gibt so viel zu tun und zu sehen, dass es schwierig ist „Tipps“ zu geben. Besonders gut gefallen haben mir die zahlreichen Märkte, z.B. in Brixton, der Spitalfield Market, Brick Lane. Außerdem gibt es viele nette Gegenden, wie in Camden, Islington, Greenwich, wo man einfach entspannt bummeln kann. Im Sommer ist natürlich überall viel los, das kann bisweilen etwas stressig sein. Ein Rat wäre auf jeden Fall sich auch das Umfeld anzuschauen, die Landschaft und andere kleinere und vielleicht „typisch“ englischere Städte. So haben mir Bristol, Oxford, Brighton und Yorkshire sehr sehr gut gefallen. Insbesondere Überlandbusse sind bei früher Buchung sehr günstig und es gibt eine 16-25- Karte, die einmalig ca 30 Pfund kostet und dank der dann alle Bahntickets (auch die Expresszüge zum Flughafen) 30% günstiger werden, was sich schnell lohnt. Allerdings ist London teuer. Wenn ich nicht bei meinem Freund gewohnt hätte, hätte ich mir den Aufenthalt wohl nicht leisten können, da das Praktikum unbezahlt war. Glücklicherweise übernahm das College die Monatskarte für die Tube, die mit 106 Pfund ansonsten extrem teuer ist. Insgesamt betrachtet war mein Praktikum eine tolle Erfahrung und ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe. Ich habe viel gelernt, nette Leute kennengelernt und das Glück gehabt, eine Weile in dieser tollen Stadt zu leben. Ich konnte Verantwortung übernehmen und Einblick in viele verschiedene Bereiche des Colleges erhalten. Ich weiß jetzt, dass ich es mir gut vorstellen kann, nach dem Studium eine Weile im Ausland zu wohnen.