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Nr. 131 / September 2014 Vegan Hundevermittlung - mit Herz, Verstand und Weitsicht Ein Leben ohne tierische Produkte Phillip und Titus Eine Chance nach 2 Jahren Tierheim I m p r e s s u m Herausgeber: Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V. Kampstraße 132 33659 Bielefeld Tel.: (052 05 ) 98 43 0 Fax: (052 05) 98 43 18 Redaktionelle Betreuung: Jutta Goldbecker Claudia Grumbach Barbara Snelting Helmut Tiekötter Anna Venzke Bankverbindung/Spendenkonto IBAN: DE91480501610000174508 BIC: SPBIDE3BXXX Sparkasse Bielefeld Internet: www.tierheim-bielefeld.de [email protected] Tierheim, Kampstraße 132 (0 52 05) 9 84 30 Öffnungszeiten: Täglich von 15-18 Uhr außer an Sonn- und Feiertagen Am Samstag ist für Hundeausführer bereits ab 14 Uhr geöffnet. Druck: Kerber Print & Publishing Christof Kerber GmbH & Co. KG Bielefeld Druckauflage: 5.000 Exemplare davon 4.000 im Direktversand an Mitglieder und Förderer Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Überarbeitungen vor. Wir möchten die Vermittlungschancen unserer Hunde verbessern. Deshalb begrenzen wir SAMSTAGS die Ausführzeiten auf 14-16 Uhr. Sicherlich haben Sie hierfür Verständnis. Ansprechpartner bei nicht artgerechter Tierhaltung Bielefeld und Umgebung: für Hunde Rosemarie Hansen (05 21) 3 56 67 für Katzen Tierheim Bielefeld (052 05) 98 43 20 für Kleintiere Tierheim Bielefeld (ab 15 Uhr) (052 05) 9 98 43 19 9 Steinhagen: Bernhard Steinkolk (0 52 04) 8 70 16 55 Versmold und Umgebung: Beatrix Heidenreich (0 54 21) 93 24 31 Halle und Umgebung: Renate Kleiner (0 52 01) 43 82 Margriet Hunathey (0 52 01) 1 58 97 36 Noch eine große Bitte Wenn Sie unsere Zeitung „Das Tier und wir” ausgelesen haben, geben Sie sie nicht gleich auf Ihren Stapel mit Altpapier. Sicherlich gibt es in Ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis auch einen Tierfreund, dem Sie vielleicht mit dieser Ausgabe eine kleine Freude machen können. Oder nehmen Sie „Das Tier und wir” bei Ihrem nächsten Arzt- oder Krankenhausbesuch mit und legen es dort zu den anderen Zeitungen. Es wäre doch schön, wenn möglichst viele Menschen von unserem Tierheim und den dort lebenden Tieren, die auf ein neues Zuhause hoffen, erfahren würden. 2 Das Tier und wir 131 / September 2014 Liebe Mitglieder, liebe Paten, liebe Tierfreunde! Im letzten Heft fanden Sie die Einladung zur diesjährigen Jahreshauptversammlung. Die Teilnahme war in diesem Jahr überwältigend. Mehr als 150 Mitglieder fanden den Weg in den Sennesaal, der damit in seiner Kapazität ausgereizt war. Für viele der anwesenden Mitglieder war es sicher der gefühlte Grund, dass ein Einschnitt bei den diesjährigen Vorstandswahlen bevorstand. Nach ein paar Beschlüssen zur Tagesordnung wurde dann der Restvorstand, bestehend aus Jutta Goldbecker und Roland Philipp um die nötigen drei weiteren Vorstände ergänzt. Mit Helmut Tiekötter (Sparkassenbetriebswirt), Martin Weiser (Qualitätsmanager) und Sascha Grumbach (Groß- und Außenhandelskaufmann) wurden kaufmännisch „vorbelastete“ Vorstände gewählt, die alle samt auch noch eine große Menge an Lebens- und Berufserfahrung einbringen. Ist Martin Weiser noch recht neu im Verein und damit sicher auch unvoreingenommen, kommt Sascha Grumbach über viele Stationen aus unserer eigenen Tierheimjugend. Er hat also das Tierheim von der Pieke an miterlebt und nie ganz aus den Augen verloren. Martin Weiser wird sicher Vorstellungen und Ideen aus gänzlich anderem Blickwinkel einbringen. Auch das wird dem Verein und der Vereinsführung gut tun. Als weiterer Kassenprüfer wurde Joachim Jäger gewählt, der vor vielen Jahren selbst im Vorstand war und nach beruflicher Neuorientierung wieder im Verein aktiv werden möchte. Im Laufe seines 38-jährigen Bestehens hat sich das Tierheim immer mehr zu einem mittelständischen Betrieb entwickelt. Dies allerdings mit der Besonderheit, dass hier immer das Wohl der Tiere an erster Stelle steht. Wie wichtig aber auch einsatzfreudige Aktive und Mitarbeiter sind, haben die letzten Monate sehr deutlich gezeigt. Trotz auf den ersten Blick eher unerfreulicher Presseberichterstattung haben wir die letzten Monate auch geprägt von einer Welle der Unterstützung und Sympathie erlebt. In Leserbriefen wurden, dem Sommerloch geschuldet, die verschiedensten Vorhaltungen zum Teil aus weit zurück liegenden Zeiten gebracht. Ausgehend von unserem Katzenaufnahmestopp wurden wir mehr oder weniger aufgefordert, junge Katzen in für diese Tiere gefährliche Verkehrslagen (z.B. nahe des Autobahnzubringers) zu vermitteln. Sicher wäre es übertrieben oder unrealistisch zu glauben, man könne tote und verletzte Tiere im Straßenverkehr völlig vermeiden. Unser Katzenhauspersonal ist wirklich ernsthaft bemüht, jeden vertretbaren Wunsch nach einem Haustier zu erfüllen. Leichtfertig opfern werden wir die uns schutzbefohlenen Tiere jedoch nie. Das Tier und wir 131 / September 2014 3 Gerade zu Anfang der Sommerferien kamen sehr, sehr viele nette „Neu-Dosenöffner“ in das gut gefüllte Katzenhaus. Die Vermittlung lief in den Wochen derart gut, dass wir den Aufnahmestopp zumindest für Fundkatzen aus Bielefeld wieder aufheben konnten. Aber immer noch warten 140 Katzen auf ein neues Zuhause und wir haben dazu noch eine Warteliste mit Abgabewünschen. So gut und so schnell wir es können, nehmen wir dabei immer wieder einzelne der nicht mehr gewollten und aus den verschiedensten Gründen abzugebenden Katzen auf. Finanziell ist Verein und Tierheim nicht auf Rosen gebettet. So sind größere Investitionen derzeit noch in unbestimmter Ferne. Der laufende Betrieb ist aber gesichert und mit einem für beide Seiten positiven Vertragsabschluss zwischen Stadt und Verein wird auch die gerechte und notwendige Basis für die Zukunft gelegt werden. Soweit sind wir nach aktuellem Stand zumindest verhalten zuversichtlich gestimmt. Nun wünschen wir uns, dass die notwendige Ruhe im Verein und Vorstand einkehrt, dass Sie liebe Mitglieder, Paten und Förderer uns bei der Erfüllung unserer Aufgaben weiterhin so sehr unterstützen, wie immer schon. Dann werden wir alles tun, um Tierheim und Tierschutz auch weiterhin voran zu bringen. Wir bedanken uns – bleiben Sie uns gewogen. Herzlich Ihr Vorstand Heltmut Tiekötter Sascha Grumbach Jutta Goldbecker Martin Weiser Roland Philipp von links nach rechts: Roland Philipp, Jutta Goldbecker, Heltmut Tiekötter, Sascha Grumbach und Martin Weiser. Foto: (c) Kerstin Panhorst 4 Das Tier und wir 131 / September 2014 Wir laden herzlich ein zum WELTTIERSCHUTZTAG IM BIELEFELDER TIERHEIM Samstag, 4. Oktober von 12 bis 18 Uhr Der Welttierschutztag soll auf die Rechte der Tiere aufmerksam machen. Aus diesem Anlass laden wir Sie in unser Tierheim an der Kampstraße in Bielefeld-Senne ein. Auch in diesem Jahr haben wir wieder eine kleine Ausstellung vorbereitet, diesmal rund um das Thema “Streunerkatzen”. In der Kaffeestube bei Kaffee, Kuchen und vegetarischen Leckereien können sich die Besucher stärken. Für Hunde- und Katzenbesitzer gibt es - wie an jedem Samstag - an einem gesonderten Stand eine große Auswahl an Zubehör, wie z. B. Körbchen, Kissen, Spielzeug, Hundeleinen, Kratzbäume und vieles mehr – zu sehr günstigen Preisen. Großer Adventsbasar im Tierheim Sonntag, 30. November von 11-17 Uhr Ferienwohnungen direkt an Wald und Seen für Familie mit Vierbeinern Mölln - Herzogtum Lauenburg Tagespreis für 2 Personen = 40 Euro jede weitere 5 Euro Tiere wohnen kostenlos Gemütliche NichtraucherFerienwohnungen im Nordschwarzwald Freudenstadt-Kniebis, ruhig und naturnah am Wald gelegen. Im Winter ideal für Wintersport und Schneewandern, im Sommer Radfahren und Wandern. Als Ein- oder Zwei-Zimmer-Appartment. Preise pro Tag 25 Euro, pro Woche ab 170 Euro plus Kurtaxe für 2 Personen. Tiere willkommen Kontakt: Karin Hennings 23879 Mölln Fuchspass 25-29 Telefon: (0 45 42) 74 90 http://www.hlms.de/de/hennings-karin Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. Fam. Reinhard 0781-23384 oder 015739623384 abends. Das Tier und wir 131 / September 2014 5 Alle Jahre wieder Herbstzeit = Igelzeit Bereits im frühen Herbst werden von wohlmeinenden Tierfreunden Igel zur Überwinterung in unser Tierheim gebracht. Vielen wäre aber besser geholfen, wenn sie in ihrer natürlichen Umgebung geblieben wären, denn dort hätten sie sich noch bis zum ersten Frost die notwendigen Fettpolster anfressen können. Wesentlich sinnvoller ist es, den Tieren durch rechtzeitige Zufütterung im Freien zu helfen. Auch ein noch so kleiner Igel kann bei richtiger und regelmäßiger Fütterung pro Tag 10-15 Gramm an Gewicht zunehmen und so ein notwendiges Überwinterungsgewicht bis zirka Ende November - je nach Witterung - gut erreichen. Bitte sammeln Sie nicht schon jetzt jeden Igel auf, den Sie im Garten oder beim Spaziergang finden! Ausführliche und praktische Informationen zur Igelhilfe finden Sie im Internet unter www.pro-igel.de Christof Kerber GmbH & Co. KG Windelsbleicher Str. 166-170 D-33659 Bielefeld Tel. 05 21/9 50 08-0 Fax 05 21/9 50 08-88 [email protected] Print & Publishing 6 Das Tier und wir 131 / September 2014 Paracord-Kurs Sie möchten ein Halsband für Ihren Hund oder Patenhund selber herstellen? Dann melden Sie sich zu unserem Paracord-Kurs am 26.10.2014, um 14:00 Uhr, im Tierheim Bielefeld an (Zeitumstellung beachten!). Kursgebühr: 10,00 Euro zu Gunsten des Tierschutzvereins Bielefeld Mitbringen: Schere, Feuerzeug, Bandmaß und gute Laune Die Paracordbänder sind in vielen verschiedenen Farben vorrätig und können direkt von Anna Venzke käuflich erworben werden. Für ein Halsband in mittlerer Größe fallen ca. 5,00 bis 8,00 Euro an. Getränke und Kuchen sind ebenfalls vorhanden und können gegen eine kleine Spende genossen werden. Anmeldung erforderlich bis zum 15.10.2014 bei: Anna Venzke, Telefon: 01 51 / 41 82 21 78 Email: [email protected] oder Petra Baumgart, Telefon: 0 52 08 / 9 58 97 35 Email: [email protected] Diese tollen Halsbänder sind sicherlich auch eine super Idee für Weihnachten! Also melden Sie sich an, denn die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt. Wir freuen uns auf einen schönen Nachmittag mit Ihnen und den Paracordbändern. Anna Venzke & Petra Baumgart profi Herbert Neuberger iert Die Tischlerei Haustüren · Individueller Möbelbau Design & Beratung · Reparatur-Service Fenster · Wintergärten · Treppen Niedermühlenkamp 69, 33604 Bielefeld Fon 05 21 - 56 07 79 51 · Fax 05 21 - 56 07 79 52 · Mobil 01 75 - 4 08 15 80 Email: [email protected] · www.profiliert.de Das Tier und wir 131 / September 2014 7 Tierheimsplitter Wie jedes Jahr war auch unser diesjähriger Tag der offenen Tür wieder ein großer Erfolg. Unsere Besucher konnten bei der Tombola ihr Glück versuchen oder an den verschieden Ständen nach Schnäppchen suchen. Reges Interesse fanden auch die Infostände der Rattennothilfe Bielefeld und unserer Kaninchengruppe. Bei der Hundeparade wurden von der Tierheimleiterin einige unserer Hunde mit ihren Paten vorgestellt und am Nachmittag zeigten die Mischlinge beim Wettbewerb ihr Können. Ihren Hunger konnten unsere Besucher mit leckeren Reibekuchen, Bratwurst-Pommes oder mit vielen selbstgebackenen Torten stillen. Jahrzehntelang waren Frau Szameit und Frau Tannig, von uns liebevoll die „Haller Damen“ genannt, mit ihrem Trödelstand, an dem es auch immer schöne selbstgemachte Dinge gab, nicht von unseren Basaren wegzudenken. Doch in diesem Jahr wurde der Stand, direkt vor unserer Eingangstür, am Tag der offenen Tür zum letzten Mal von unseren „Haller Damen” betreut. Vor einigen Jahren noch gingen die beiden für unseren Verein auch auf Flohmärkte und betreuten unseren Stand auf dem Bielefelder Weihnachtsmarkt mit. Darum möchten wir noch einmal ganz herzlichen Dank für die jahrelange aktive Unterstützung unseres Vereins sagen. Seit letztem Jahr bietet unser Verein auch eine Hundeschule auf dem Freigelände unseres Tierheims an. In unseren Hundestunden möchten wir den Teilnehmern Hilfestellung zur Erziehung und Anregungen zur Beschäftigung für und mit dem Hund geben. Hierbei geht es uns in erster Linie um die Bindung zwischen Hund und Halter, den Grundgehorsam des Hundes und seine Motivation. In unseren Kursen arbeiten wir daher nach der Methode der positiven Bestätigung. Unsere Trainerinnen haben jahrelange Hundeerfahrung und nehmen regelmäßig an theoretischen und praktischen Fortbildungen teil. 8 Das Tier und wir 131 / September 2014 Im August wurden wir von einem Mann angerufen, der uns entsetzt mitteilte, in seinem Garten liefe ein Igel herum, aus dem ein Stück Draht heraus käme. Nachdem wir das Tier abgeholt hatten, stellten wir fest, dass jemand einen Blumendraht um den Igel gewickelt und auf dem Rücken verknotet hatte. Glücklicherweise wurde das Tier frühzeitig gefunden, so dass der Draht sich noch nicht ins Fleisch einschneiden und wir den Draht mit einem kleinen Seitenscheider durchtrennen konnten. Nachdem der Igel noch ein bisschen gepäppelt wurde, konnte er wieder in die Freiheit entlassen werden. Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer einem Wirbeltier a) aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder b) länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt. In einem Bielefelder Jibi-Markt wurde in einem Regal eine Plastiktüte mit zwei griechischen Landschildkröten gefunden. Da diese Tiere unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen fallen, musste der Fund dem Veterinäramt gemeldet werden. Der Finder kann die Tiere artgerecht halten, darum durfte er sie mit Zustimmung des Amtsveterinärs behalten. Es ist verboten ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen §3 Tierschutzgesetz. Obwohl das Wetter an dem diesjährigen Flohmarkt nicht optimal und daher die Zahl der Stände übersichtlich war, fand eine große Anzahl Besucher den Weg zu uns. Aus dem reichhaltigen Angebot an Trödel konnten sich die Besucher so manches Schnäppchen herauspicken. Unsere Imbissstände und Kaffestube hatten zum Schluss des Marktes fast alles verkauft und zusammen mit den Einnahmen der Standgebühr und Erlös von unseren eigenen Ständen kam eine schöne Summe, die unseren Tieren zugute kommt, zusammen. Das Tier und wir 131 / September 2014 9 TASSO warnt: Vorsicht vor Abzocke mit vermissten Tieren! Leider tritt der Fall der Fälle schneller ein als man denkt, und plötzlich ist das geliebte Tier verschwunden. Dass man nun alles tun möchte, um sein Tier möglichst schnell wiederzubekommen, ist verständlich. Dennoch: Bitte lassen Sie Vorsicht walten, denn derzeit versuchen Betrüger, Geld mit der Rückvermittlung vermisster Tiere zu machen. sei. Der Halter könne es dort gegen eine Gebühr abholen oder es wird behauptet, das Tier sei verletzt und man müsse erst einmal Behandlungskosten erstatten, wenn man sein Tier zurückhaben möchte. Besonders auffällig: Die Anrufer wollen das Geld vorab. Wer darauf eingeht, sieht sein Geld nie wieder und das Tier bleibt auch weiterhin verschwunden. Die Betrüger agieren gerissen: Unter dem Namen TASSO e.V., einer gefälschten TASSOE-Mail-Adresse sowie der TASSO-Notrufnummer melden sich die Abzocker bei Menschen, die ihr Tier als vermisst gemeldet haben. Sie behaupten, es gefunden zu haben und bieten dem überglücklichen Besitzer die Rückführung an - gegen Bezahlung. Zuletzt erhielt ein Tierbesitzer in Büttelborn einen Anruf, dass sein Tier in Frankfurt am Main gefunden worden sei und sollte für die Übergabe des Tieres 74 Euro bezahlen. Sobald die Tierrückvermittlung Geld kosten soll, handelt es sich ganz eindeutig um Abzocke, da dies nicht der Arbeitsweise von TASSO entspricht. Unser gesamter Service ist für jeden Tierhalter kostenlos. Was können Sie tun, um sich vor einer solchen Abzocke zu schützen? Die Abzocker gehen in der Regel wie folgt vor: Im Internet durchsuchen sie systematisch Suchmeldungen zu vermissten Tieren, in denen private Kontaktdaten insbesondere Telefonnummern oder E-Mail-Adressen der Halter angegeben sind. Unter gefälschten Telefonnummern und E-Mails kontaktieren Sie den Betroffenen und geben vor, im Auftrag von Tierkliniken, Tierheimen, Rechtsanwälten o. ä. anzurufen, zu denen das Tier gebracht worden Wichtig: Niemals die eigenen Kontakt- und Adressdaten öffentlich auf Online-Plattformen wie Facebook, im Internet oder auf ausgehängten Suchplakaten angeben! Wird das eigene Tier vermisst, dann unbedingt die Suchmeldung an TASSO weitergeben. Dort ist Ihre Suchmeldung anonymisiert, und die Abzocker haben keine Chance. Sollte Ihr Tier gefunden werden, stellt TASSO den Kontakt zwischen Finder und Halter her, so dass keine persönlichen Daten herausgegeben werden müssen. Alternativ dazu können bei TASSO Suchplakate mit eingedruckter anonymer Suchmeldungs-Nummer und TASSO-Notrufnummer kostenfrei bestellt werden. Wenn ein Anrufer Sie auffordert Geld zu zahlen, damit Sie Ihr Tier wiederbekommen, können Sie von einem Betrugsversuch ausgehen. Erstatten Sie in diesem Fall sofort Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle. Diese Machenschaften sind strafbar! Rosen, Obstbäume bekannte u. seltene Ziergehölze, Stauden preisgünstig in bester Qualität und großer Auswahl 33611 Bielefeld Westerfeldstraße 48c Telefon (05 21) 8 13 97 Telefax (05 21) 87 49 05 10 Das Tier und wir 131 / September 2014 Zuhause Den 2 Glückskatzen geht es gut! Herzlichen Dank für die Beiden. Mutter und Tochter sind gut angekommen und recht zutraulich. Keine Probleme. Gewöhnen sich prima ans neue Zuhause. Liebe Grüße aus Olshausen, Oliver Krüger gefunden Nymphensittich Nymo (jetzt Diego) wohnt jetzt mit den Wellensittichen Kati und Ben, sowie den anderen Nymphen Maya, Ole, Cora, Elvis und Fee in einer großen Voliere mit Freiflug. Dieses tolle Bild von ihm und seinen neuen Freunden schickte uns Janine Schmidt. Dieses schöne Urlaubsfoto schickte uns Kasper und seine Familie Lothar und Kerstin Landmesser und schreibt: „Das war aufregend aber auch schön. So bin ich mit Schiff gefahren, was ich sehr spannend fand, vor allem die Wellen. Mein Frauchen war ganz stolz auf mich, weil ich mich so super benommen habe.” Auch Lina hat sich gut bei Familie Altenhain und Hundekumpel Schröder in Lemgo eingelebt und schreibt uns: „Das ganze Haus habe ich schon erkundet. Ganz spannend ist auch der Keller. Wenn Frauchen Wäsche macht, kann ich in allen Ecken der Kellerräume rumstöbern. Mein Hundekumpel Schröder ist sehr nett und manchmal bekomme ich von ihm ein Küsschen. Wir vertragen uns sehr gut. Schröder liegt abends neben Frauchen auf dem Sofa. Das habe ich mir ein paar Tage lang angeguckt. Jetzt liege ich abends auf der anderen Seite neben Frauchen auf dem Sofa.” Hallo liebes Tierheim-Team! Nando & Nala (ehemals Micki und Nina) haben mal wieder an euch gedacht und wollten euch die neuesten schnappschüsse zeigen...und vor allem zeigen wie gut es ihnen geht! Viele Grüße an alle Tierheim Bewohner wünsche Nando & Nala und Jasmin & Jochen Lühring Das Tier und wir 131 / September 2014 11 Hunde-Vermittlung mit Herz, Verstand und Weitsicht Im Laufe eines Jahres werden vom Bielefelder Tierheim etwa 400 Hunde vermittelt. Die Mehrzahl dieser Hunde wurde von ihren Besitzern abgegeben. Vierbeiner aus dem Ausland folgen an zweiter Stelle – Fundhunde machen den geringsten Anteil aus. neuen Familie, bevor es zu einem endgültigen Vertragsabschluss kommt. Wie läuft eigentlich eine Hunde-Vermittlung im Tierheim ab? Barbara Snelting, seit 1980 Tierheim-Leiterin, der Kaufmännische Leiter Michael Hanke und die drei Tierpfleger Anna Venzke, Cristina Gohlke sowie Simone Pohler verfügen über eine langjährige Vermittlungs-Erfahrung. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit, so Barbara Snelting, „steht unser Bemühen, das optimale Tier für die jeweilige Lebenssituation des Menschen zu finden.“ Verbunden mit einem ausführlichen Beratungsgespräch ist das Ausfüllen eines Fragebogens. Es geht dabei um die Wohnsituation, um vorhandene andere Haustiere, um das Alter der Kinder und auch um Fragen zur Berufstätigkeit. Ein nervöser Terrier braucht andere Bedingungen in seiner Menschen-Familie als ein eher ruhiger Couch-Potato. Ein türkischer Kangal wird ohne Freiraum und großem Grundstück unglücklich. Den Tierheim-Verantwortlichen liegt deshalb sehr daran, viel über die Lebensverhältnisse eines Interessenten zu erfahren. Es ist wichtig, dass die Hundebesitzer in spe nicht nur ihr Herz sprechen lassen, sondern auch den Verstand und die Weitsicht mit dem Blick auf Kosten und auch auf sich verändernde LebensSituationen. Weder ein Hund noch ein anderes Tier ist ein Gegenstand oder ein Spielzeug, das man „nach Gebrauch“ entsorgen darf. Dem Beratungsgespräch folgt ein Probe-Spaziergang. Hier zeigt sich oft schon, ob der Vermittlungshund und sein neuer Mensch miteinander harmonieren oder nicht. Meist folgt ein zusätzlicher Probetag im Wohnumfeld der 12 Das Tier und wir 131 / September 2014 Tierpflegerin Christina Gohlke mit Hündin Ella Einige Wochen später melden sich dann ehrenamtliche Inspektoren des Tierheims an, um sich vor Ort noch einmal davon zu überzeugen, dass die Vermittlung für Hund und Mensch erfolgreich verlief. Natürlich gibt es immer wieder Fälle, bei dem sich die neuen Besitzer nicht an Absprachen oder Zusagen gehalten haben und der Hund nicht das Zuhause gefunden hat, in dem er sich wohl fühlen sollte. Wenn Hunde von ihrem Besitzer abgegeben werden, fragen Barbara Snelting und ihre Mitarbeiter dem bisherigen Halter natürlich „Löcher in den Bauch“, um möglichst viel über das später zu vermittelnde Tier zu erfahren. Je besser die Vermittler ein Tier kennen, je zielgenauer können Sie einen passenden neuen Besitzer finden. Bei Hunden aus dem Ausland oder bei Fundhunden ist zur Vorgeschichte oft nichts bekannt und auch nach einem längeren Tierheimaufenthalt kann es da noch die eine oder andere Überraschung geben, da sich im Tierheim beispielsweise nicht zeigt, ob ein ausgeprägtes Territorial-Verhalten vorliegt. Sprich: der Hund verteidigt sein neues Zuhause auch gegen eigentlich erwünschte Besucher. Sollte es tatsächlich zu Problemen kommen, die sich nicht lösen lassen, legen die Tierheimmitarbeiter besonderen Wert auf die vertragliche Klausel, nach der ein Tierheimtier nicht einfach an Dritte weitergegeben werden darf, sondern notfalls an das Tierheim zurückgegeben werden muss. Selbstverständlich gibt es in den Vermittlungsgesprächen auch immer wieder einmal Zweifel, ob Mensch und Tier tatsächlich zusammen passen. In diesen Fällen ist es üblich, dass sich Tierheim-Leitung und Pfleger austauschen, um dann eine gemeinsame Entscheidung zu treffen.“ Wenn wir in Einzelfällen einen bestimmten Hund nicht an einen Interessenten abgeben, dann nur deshalb nicht, weil Hund und Mensch Probleme miteinander bekommen werden. Ein anderer Hund und dieser Mensch passen möglicherweise ideal zusammen,“ so Barbara Snelting. Wie gesagt, nicht nur das Herz, auch Verstand und Weitsicht sind wichtig für eine gute Mensch-Hund-Partnerschaft. Ella - sie sucht noch Ihre passenden Menschen Die große Mischlingshündin Ella erinnert zwar optisch an einen Dobermann, sie ist aber größer, kräftiger und auch vom Charakter her nicht in diese Kategorie einzuordnen. Sie ist eine ruhige und ausgeglichene Mischlingshündin, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Mit ihren acht Jahren gehört sie wohl schon zu den Senioren und hat die „Sturm- und Drang-Zeit“ bereits hinter sich. Ella wurde mit einem Gewicht von 52 kg im Tierheim abgegeben. Inzwischen hat sie schon deutlich abgespeckt. Dennoch ist es wichtig, dass Ellas Besitzer konsequent sind, denn neben dem Schmusen zählt das Fressen eindeutig zu ihren Leidenschaften. Sie ist sehr lernfreudig und meistert kleine Übungen mit Eifer und Bravur. Nach einem Spaziergang mit ihrem Paten sitzt Ella noch sehr gerne mit diesem im Cafegarten und legt ihren Kopf zum Streicheln auf seinem Bein ab. Die große, anhängliche Hündin ist stubenrein und im Außenbereich in der Regel verträglich mit Artgenossen. Ihren Schlaf- und Wohnbereich möchte Ella jedoch nicht so gerne mit anderen Vierbeinern teilen. Richt das gut! Kann man das essen? Ihh! Das schmeckt nicht! Das Tier und wir 131 / September 2014 13 Maulwürfe - Nützliche Untermieter im Garten nutzt er seine perfekt entwickelten Pfoten, die wie Grabschaufeln aussehen. Der 14 bis 16 Zentimeter lange Maulwurf lebt von tierischer Nahrung wie Regenwürmern und Raupen. Er frisst gerne Schnecken, Engerlinge oder Schnakenlarven und macht sich damit, aus Sicht des Gärtners, ausgesprochen nützlich. Gartenbesitzer sollten sich eigentlich über die Untermieter im Garten freuen, denn deren Anwesenheit zeigt, dass der Boden gesund ist. Schutzbestimmungen Weltweit gibt es 20 Maulwurf-Arten. Bei uns ist der Europäische Maulwurf heimisch. Maulwürfe leben in Gangsystemen unter der Erde, ihre Anwesenheit fällt lediglich durch die - bei vielen Gärtnern nicht sonderlich beliebten Maulwurfshügel auf. Diese Hügel entstehen aus dem Aushubmaterial der Gänge sowie der Schlaf-, Nest, und Vorratskammern, die der Mauwurf im Untergrund gräbt. Zum Graben MITSTREITER GESUCHT Unsere Inspektorengruppe für Hunde sucht noch aktive Mitstreiter für die Bereiche Bielefeld-Gellershagen, Gütersloh, Bünde, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: Frau Rosemarie Hansen (05 21) 3 56 67 oder direkt im Tierheim an einen Mitarbeiter 14 Das Tier und wir 131 / September 2014 Der Maulwurf ist nach der Bundesartenschutzverordnung unter besonderen Schutz gestellt. Auch dem Bundesnaturschutzgesetz zufolge darf man die Tiere weder fangen noch stören. Daher ist es streng verboten, Maulwürfe zu fangen und mit Fallen, Gift oder Abgasen zu töten. Vereinbar mit dem Artenschutzrecht sind allenfalls Vergrämungsmethoden, beispielsweise die Verwendung abstoßender Substanzen (Repellentien). Quelle: http://www.tierschutzbund.de benefind.de Die Suchmaschine für den guten Zweck Mehrere tausend Male wird täglich im Internet “gesucht” - jetzt gibt es eine Möglichkeit, das Notwendige, mit dem Nützlichen zu verbinden und uns finanziell zu unterstützen: Hierzu die Seite http://www.benefind.de/charity.php aufrufen und im Suchfeld “Tierheim Bielefeld” eingeben, dann auf “auswählen” klicken schon kann die eigentliche Suche wie gewohnt durchgeführt werden. Noch einfacher wird es, wenn Sie benefind.de als Ihre Startseite hinterlegen. Hierfür einfach www.benefind.de/hinzufuegen.php aufrufen und den Anweisungen für Ihren jeweiligen Browser folgen. “Sie suchen, wir spenden” - So der Leitspruch von benefind.de. Und so funktioniert’s: Wie jede andere Suchmaschine erwirtschaftet benefind Einnahmen aus Werbeanzeigen. Circa 70% der gesamten Werbeeinnahmen werden an registrierte Organisationen ausgezahlt. Konkret erhält die Organisation Ihrer Wahl eine Zuwendung von 0,5 Cent für jede erfolgreiche WebSuche. Als erfolgreich wird eine Web-Suche gewertet, sobald Sie eine (natürlich kostenlose) Suchanfrage ausgeführt und auf ein beliebiges Suchergebnis geklickt haben. Damit die Auswahl “Tierheim Bielefeld” als Organisation gespeichert bleibt, für die bei Ihren Suchen gespendet werden soll, müssen Sie sicher stellen, dass Ihr Browser sogenannte Cookies akzeptiert. Ein Cookie ist eine kleine Textdatei in der die ausgewählte Organisation auf Ihrem Rechner gespeichert wird. Standardmäßig werden Cookies von fast allen Browser akzeptiert. Falls dies bei Ihnen nicht der Fall ist, wird in den Anleitungen für Firefox und Internet Explorer beschrieben, wie Sie Ihren Browser einstellen, damit Cookies erlaubt bzw. akzeptiert werden. Bei jeder Suche kann man eine Organisation auswählen, für die gespendet werden soll. Licht · Wasser · Wärme Ihre Beleuchtung, Ihr Bad, Ihre Heizung planen wir individuell für Sie! Das Tier und wir 131 / September 2014 15 ? h c i m t m m i Wer n Alexa ist eine sehr anhängliche, dreijährige türkische Kangalhündin, die vormals angebunden in einem Schrebergarten aufgefunden worden war. Sie hatte vermutlich als Kettenhund gelebt und war bei Aufnahme im Tierheim völlig unerzogen. Inzwischen hat Alexa schon viele Benimmregeln gelernt und darf sich seit kurzem vormittags frei in den Büroräumen des Tierheims bewegen. Hier gibt es weder mit den sieben anderen freilaufenden Tierheimhunden, noch mit der ortsansässigen Kaffeestubenkatze Pia ein Problem. Alexa bewegt sich ruhig und sehr diszipliniert in den Räumlichkeiten, nimmt Streicheleinheiten von jedermann gern entgegen, ohne dabei aufdringlich oder fordernd zu sein. Alexa Der einzige Grund warum Alexas Interessenten bisher immer wieder Abstand genommen haben, ist ihr Verhalten auf Spaziergängen. Sie stellen ein wirkliches Problem dar, da die sonst so sanfte Hündin alle fremden Artgenossen vertreiben will und dabei zur sprichwörtlichen Furie wird. Da sich trotz vieler Bemühungen bisher keine Besserung an diesem Verhalten zeigt, suchen wir ein Zuhause mit großem eingezäunten Grundstück und ein oder auch mehreren Artgenossen zum toben, so dass Spaziergänge nicht zwingend erforderlich sind und Alexa trotzdem ein artgerechtes Hundeleben genießen kann. Flöckchen kam im letzten Jahr zusammen mit ihrer Schwester zu uns. Die Schwester wurde schon vermittelt. Die wildfarben-weiß gescheckte Häsin hat jetzt bei uns einen neuen Partner gefunden und mit dem weißen Franzl möchte sie zusammen ausziehen. Flöckchen und Franzl 16 Das Tier und wir 131 / September 2014 Die beiden Kaninchen fühlen sich in der Außenhaltung wohler und sollen darum auch in ein großes Außengehege vermittelt werden. We i t e r e T i e r h e i m - V i e r b e i n e r f i n d e n S i e Das Leben hat es mit Tom bislang nicht gut gehabt. Der sechsjährige Freigänger ist kein Schmusekater, absoluter Einzelgänger und sucht erfahrene Dosenöffner, die mit seinen Eigenheiten zurechtkommen. Tom leidet an einer Stressblase und sucht aus diesem Grund eine ruhige Umgebung, ohne Kinder. Freilauf ist ihm sehr wichtig, daher sollte er kommen und gehen dürfen, wann er möchte. Er liebt Thunfisch und beschäftigt sich sehr ausgiebig mit Intelligenzspielzeug. Es muss doch „die“ Menschen für ihn geben, denen einfach sein „Dasein“ reicht. Belohnt werden sie damit, dass er um deren Beine streicht und sich streicheln lässt. Tom Der neunjährige Beaglerüde Massimo wurde im Juni 2014 vom Veterinäramt der Stadt Bielefeld aufgrund tierschutzwidriger Haltungsbedingungen sichergestellt. Bei Aufnahme im Tierheim war Massimo zunächst sehr unsicher und nervös. Inzwischen zeigt sich aber, dass der Rüde, der an einer Kette im Treppenhaus gelebt hatte, ein sehr anhänglicher, sehr verspielter und auch gelehriger Vierbeiner ist. Massimo Leider scheiterte eine Vermittlung, weil sich herausstellte, dass Massimo, der alles gebrauchen kann, geklaute Sachen nicht wieder ohne weiteres herausrückt und diese verteidigt. Leider waren die Eltern der Dame, an die Massimo vermittelt war und die den Hund bei deren Abwesenheit mitbetreuten, mit diesem Verhalten überfordert. Die Tochter ist sich aber sicher, dass dieses Problem mit einem einfachen „Tausch-Training“ und einer gewissen Umsicht zu bewältigen ist. Sie beschrieb Massimo ansonsten als einen lustigen Frisbee –Verrükkten und cleveren Burschen, dem man sein Alter absolut nicht anmerkt. Für Massimo sucht der Tierschutzverein nicht ganz unerfahrene Interessenten, ohne kleinere Kinder. Das alleine bleiben in der Wohnung muss Massimo noch lernen. i m I n t e r n e t u n t e r w w w. t i e r h e i m - b i e l e f e l d . d e Das Tier und wir 131 / September 2014 17 Stadttauben In der vorigen Ausgabe hatten wir mitgeteilt, dass wir dieses Mal ausführlicher berichten wollen. Derzeit gilt es jedoch die Entwicklung mit der Beachbar abzuwarten und mit der Stadt im Gespräch zu bleiben. Wir informieren Sie dann in ein paar Wochen, wenn sich Weiteres abzeichnet. Ein stiller Held Zum Gedenken an Robert Ließmann Robert Ließmann ist tot. 4 Worte, shnell dahingesagt und doch so schwerwiegend in ihrer Bedeutung. Für uns Menschen, die wir ihn gekannt und geschätzt haben. Aber in erster Line für die Tiere, deren Wohl sein Lebenswerk war. Als Wegbegleiter über viele Jahre, als Gleichgesinnte im Herzen, möchten wir daher einige Worte zum Abschied anbringen. Wir alle kennen Robert als den “Ein-MannBetrieb” der Tierhilfe Lippe - Mobile Tierrettung”. 26 Jahre lang, 24 Stunden rund um die Uhr. Keine Wortschöpfung, sondern Programm und Passion. Nie war ihm ein Weg zu weit für ein Tier, nie eine Anfrage zu unwichtig, nie ein Hilferuf zu abwegig. Mit seiner beeindruckenden Körpergröße wirkte er eher wie ein Baum, als wie ein Mensch, wie Jemand, den nichts umhauen konnte. Sie stand im Widerspruch zu seiner oft aufkommenden Verzweiflung, nicht überall gleichzeitig sein zu können, nicht überall helfen zu können, nicht jedem Tier gerecht werden zu können. Nie hat er sich beklagt, nie eigenes Leid über das Leid der Tiere gestellt. Immer ging es um das Helfen, sich mit aller Macht gegen die Ungerechtigkeiten stemmen, denen die hilflosen Geschöpfe ausgeliefert sind. An die mitleidlose Gleichgültigkeit vieler Mitmenschen hat er sich nie gewöhnt. von Kerstin und Anke Säurig Auch uns vom Tierschutzverein Bielefeld hat Robert Ließmann einige Male geholfen, in dem er uns große Lebendfalle geliehen hat, mit denen wir entlaufene, scheue Hunde einfangen konnten. Diese Fallen hat er selbst gebaut und waren oft die einzige Chance, die Hunde wieder einzufangen. Daher möchten wir auf diesem Wege helfe und Ihnen den Spendenaufruf der Tierheilfe Lippe ans Herz legen: Seine größte Sorge galt immer den ihm anvertrauten Pferden, die so alt sind wie die Tierhilfe selber, und die einen erhöhten finanziellen Aufwand benötigen, um ihnen ein artgerechtes Leben auch noch im Alter zu ermöglichen. Bella und Paul, seine zwei Sorgenkinder, sind auf einer Pflegestelle untergebracht, benötigen aber Paten, die sich an den Kosten (150,00 Euro pro Tier im Monat) beteiligen. Die Tierhilfe Lippe bittet daher um Unterstützung: Bankverbindung der Tierhilfe Lippe.e.V. IBAN: DE97476501300176004216 - BIC: WELADE3LXXX Stichwort: Patenschaft ”Bella & Paul” Vielen Dank! 18 Das Tier und wir 131 / September 2014 Patenschaften für Tierheim-Vierbeiner Als Pate für ein Tierheim-Tier können Sie doppelt helfen: • durch einen monatlichen finanziellen Beitrag (mind.5 Euro) • oder auch - falls Lust und Zeit vorhanden - durch den direkten Kontakt zu Tierheim-Tieren Neben der finanziellen Hilfe, die eine Patenschaft für Tierheim-Tiere bedeutet, werden viele Paten auch aktiv. So kommt eine ganze Reihe von ihnen - manchmal sogar mehrmals in der Woche - ins Tierheim, um je nach Neigung mit einem Hund spazierenzugehen, die Katzen zu streicheln oder sich für die Kleintiere zu engagieren. Diese menschliche Zuwendung ist besonders für Hunde und Katzen, die noch kein endgültiges, liebevolles Zuhause gefunden haben, unendlich wichtig. Einmal im Jahr veranstalten wir im Tierheim ein gemütliches Patentreffen, um zu informieren, den persönlichen Kontakt zu halten und natürlich auch, um unsere Vierbeiner vorzustellen. Alle Paten erhalten einen Patenbrief mit dem Foto eines Tierheim-Tieres, je nach Wunsch Hund oder Katze oder Kleintier, wie z. B. Kaninchen. Diese Patentiere stehen stellvertretend für die vielen ausgestoßenen Kreaturen, die in unserem Tierheim auf ein gutes Zuhause warten. Sie möchten eine Patenschaft übernehmen? Ganz einfach - Sie schicken Ihre ausgefüllte und unterschriebene Patenschaftserklärung an: Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V. Kampstr. 132 33659 Bielefeld Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie an: Tierheim Bielefeld (0 52 05) 9 84 30 Wir alle, besonders natürlich „Bello” und „Mieze”, würden sich sehr freuen, wenn auch Sie eine Patenschaft übernehmen. Das Tier und wir 131 / September 2014 19 JA - ICH HELFE TIEREN IN NOT Ich übernehme eine Patenschaft für ein Tierheim-Tier Ich erkläre mich hiermit bereit, bis auf Widerruf, mindestens jedoch für die Dauer eines Jahres, eine Patenschaft zu übernehmen. Meine monatliche Patenspende (mind. 5 Euro) wird _____________ Euro betragen. Ich werde Mitglied im Tierschutz-Verein Bielefeld Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V. (amtlich als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt). Der satzungsgemäße Mindest-Jahresbeitrag beträgt für Erwachsene 30 Euro und für Jugendliche 15 Euro. Mein Jahresbeitrag wird _____________ Euro betragen. _____________________________________________________________________ Name Vorname _____________________________________________________________________ Straße PLZ / Ort _____________________________________________________________________ E-Mail-Adresse Telefon Geb.-Datum _____________________________________________________________________ Konto Nr. / IBAN Bank/Sparkasse BLZ / BIC Der Betrag soll bis auf Widerruf von meinem Konto eingezogen werden. Es gelten die üblichen Bedingungen für das Einzugsermächtigungsverfahren. _____________________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Tierschutz-Verein Bielefeld Tierschutz-Verein Bielefeld e. V. 174 508 174 508 Sparkasse Bielefeld 131 / Sept. 2014 Ein Leben ohne tierische Produkte von Birgit Goldbecker Dass vegan lebende Menschen keine Hippies, nicht unterernährt, blass oder schwach sind und sich nicht nur von Körnern und Blumen ernähren, haben inzwischen die meisten mitbekommen. Veganismus ist im Trend und das nicht erst seit heute. Wer jetzt noch auf den Vegantrend aufspringen und Kochbücher, Blogs oder Ernährungsratgeber veröffentlichen möchte, ist fast schon zu spät dran. Denn diese findet man inzwischen zu Hauf. Patrick Baboumain, “Stärkster Mann Deutschlands” 2011, (c)Peta Auch im Fernsehen wird über Veganismus häufig berichtet und so ist es nicht verwunderlich, dass er ebenfalls beim Perfekten Dinner auf VOX Einzug gehalten hat. Während sich seit Jahren wöchentlich neue Teams aus fünf vorwiegend omnivoren Kandidatinnen und Kandidaten bekochen, hieß es Anfang September Das Perfekte Dinner 100% vegan. Dabei wurde nicht nur aufgezeigt, dass es die unterschiedlichsten Menschen gibt, die vegan leben, sondern dass vegane Ernährung auch vielfältig sein kann und keinen Verzicht bedeutet. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass zu einem veganen Leben nicht nur die vegane Ernährung gehört, sondern auch, dass auf Kosmetik, Kleidung und alles was das Leben begleitet geachtet wird. Für die einen bedeutet Veganismus vielleicht Verzicht, für die anderen vielleicht die Möglichkeit die Welt ein Stück zu verbessern oder seinem Körper etwas gutes zu tun. Die Universität Hamburg ist den Motivationen für ein veganes Leben auf den Grund gegangen und hat eine Online-Umfrage gestartet, an der 835 Menschen teilgenommen haben. Bisherige Auswertungen zeigen, dass die meisten Veganerinnen und Veganer mit im Schnitt 32 Jahre noch eher jung sind und erst seit kurzer Zeit vegan leben. Nur etwa 12 % gaben an, dass sie schon über 5 Jahre diesen Lebensweg gehen. Doch wie ist das mit den Vorurteilen und den Gründen für Veganismus? Trotz der Anfeindungen vegan lebender Menschen gegenüber, die als Missionare und Möchtegern-Weltverbesserer bezeichnet werden, zeigt die Studie, dass „Die meisten Veganer sehr tolerante und offene Menschen“ (Dr. Pamela Kerschke-Risch, Universität Hamburg) sind. Hingegen scheinen Mischköstlerinnen und Mischköstler die größten Kritiker zu sein, denn nur die reine Anwesenheit eines Veganer kann schon zu Hasstiraden führen. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass sich doch Veganerinnen und Veganer ein liebevolles Miteinander wünschen und das nicht nur unter Menschen, sondern auch mit den Tieren. Fortsetzung auf Seite 22 Das Tier und wir 131 / September 2014 21 Beweggründe für ein veganes Leben Fortsetzung von Seite 21 Apropos, ein liebevolles Miteinander. Hier zeigt sich schon ein erster Grund für die Entscheidung zu einem veganen Leben. Denn wie die Onlinebefragung der Hamburger Universität zeigt, steht auf Platz eins der Motivationen für Veganismus das Ablehnen von Massentierhaltung. Und auch wenn sich unter den Leserinnen und Lesern auch einige Mischköstlerinnen und Mischköstler befinden, werden doch die meisten damit übereinstimmen, dass die Massentierhaltung, so wie sie heute besteht, nicht tragbar ist. Die einen oder anderen denken jetzt, dass es dann auch ausreicht auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Doch sollte bedacht werden, dass beispielsweise für das Legen von Eiern weibliche Hühner unumgänglich sind und diese gibt es nur, wenn es viele weibliche Nachkommen gibt. Aber was passiert mit den männlichen Küken? Da es sich dabei um spezielle Züchtungen handelt, die darauf ausgelegt sind, viele Eier zu legen, sind die männlichen Küken ein unbrauchbares Nebenprodukt. Also kommt es zum Aussortieren von männlichen Küken auf dem Fließband und der darauffolgenden Vergasung oder Zerschredderung. Neben der Massentierhaltung und dem Unwillen, ein Lebewesen zu quälen und zu töten steht auf Platz zwei für ein veganes Leben der Klimaschutz. Nach der erfolgreichen Fußball-WM 2014 für Deutschland kann man es sich vielleicht leichter vorstellen: denn etwa eine Fläche von 35 Fußballfeldern pro Minute gehen durch die Rodung von tropischen Regenwäldern verloren. Das entspricht etwa 120.000 Quadratkilometern, die jährlich abgeholzt werden; ein ausschlaggebender Grund dafür sind Viehweiden und Sojaplantagen. Mooooment, werden sich jetzt vielleicht einige Leser denken: Vor allem vegan lebende Menschen essen doch Sojaprodukte. Ja richtig, einige Veganerinnen und Veganer essen Sojaprodukte. Doch wird das Soja für den menschlichen Verzehr vor allem in Europa angebaut und produziert. Doch etwa 90 % der Weltsojaernte und etwa 50 % der Getreide- und Maisernte wird für die Fütterung der landwirtschaftlichen Tiere verbraucht. Auf Platz drei der Gründe, warum Menschen vegan 22 Das Tier und wir 131 / September 2014 Indonesien, Entrindete Bäume; Quelle: www.faszinationregenwald.de leben ist die Gesundheit. Während die eine Seite sagt, Fleisch- sowie Milchkonsum sind schädlich für den Menschen, wird auf der anderen Seite behauptet, dass der Mensch tierische Produkte benötigt, um alle Vitamine und Spurenelemente zu sich zu nehmen. Einig darüber, ob Fleisch- oder Milchkonsum wirklich schädlich ist, ist sich die Forschung nicht, dass aber einiges dafür spricht zeigen Forschungen der Harvard University, die beispielsweise besagt, dass Kuhmilch nicht gesund ist. Fakt ist allerdings, dass ein vermehrter Fleischkonsum, so wie er heutzutage in der westlichen Gesellschaft besteht, ungesund ist und sich daran definitiv etwas ändern sollte. An Mangelerscheinungen leiden Veganerinnen und Veganer in der Regel nicht, denn es zeigt sich, dass sie häufiger auf eine gesunde Ernährung achten als Mischköstler. Und das berüchtigte B12 können Veganerinnen und Veganer durch zahlreiche angereicherte Lebensmittel zu sich nehmen. Und wer jetzt denkt, dass eine Ernährung nicht gesund sein kann, bei der ein Vitamin nicht in ausreichender Form zu sich genommen wird, der sollte sich fragen, ob die Regale mit Vitaminpräparaten in Supermärkten für die bisherige Randgruppe der vegan lebenden Menschen oder vorwiegend für Mischköstlerinnen und Mischköstler gefüllt wurden. Kommen wir zu Platz vier der Gründe für eine vegane Ernährung: Vegane Freunde. Niemand wird bestreiten, dass es leicht ist, seine Gewohnheiten zu ändern, wenn er oder sie auf weiter Flur alleine steht. Sind Freunde in der Nähe, die dieselben Ansichten teilen und ihre Gewohnheiten schon verändert haben, denkt man eher über seine eigenen nach und kommt vielleicht zu dem Schluss, dass sich etwas ändern sollte. Und was gibt es schöneres als für oder mit seinen Freunden zu kochen. Und dass das auch vegan ganz einfach sein kann, hat sicher der vegane Kochkurs im Tierheim gezeigt, der dieses Jahr stattgefunden hat. Das Essen war sicher lecker und sicherlich frei von jeglichen Lebensmittelskandalen, die nämlich Platz fünf der Gründe für eine vegane Ernährung einnehmen. Denn Fälle wie der EhecSkandal, der die Menschen 2011 in Atem gehalten hat und erst auf Gurken, dann auf Tomaten und irgendwann auf Sojasprossen zurückgeführt, doch letztendlich gar nicht richtig aufgeklärt wurde, sind eher selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Häufiger gibt es Skandale bezüglich BSE, der Vogelgrippe, aufgrund von Gammelfleisch, Pferdefleisch oder Dioxine in Eiern. Probleme, bei denen sich der Veganer doch eher zurücklehnen kann. Ein Aspekt, bei dem das vegane Leben scheinbar doch nicht so anstrengend zu sein scheint, wie viele immer glauben. Es geht aber nicht darum, auf Mischköstlerinnen und Mischköstler mit dem Finger zu zeigen und zu sagen, dass sie nichts tun, um die Welt ein kleines Stück zu verbessern. Jeder muss für sich den eigenen Weg finden: Während der eine Müll trennt, ein ande- · Gassigehservice · Transportfahrten · Massagen · stundenweise Betreuung Mobile Katzen- und Hundebetreuung Bielefeld / Gütersloh Nord Sabine Porges Azaleenweg 23 33330 Gütersloh (01 78) 2 13 83 92 (052 41) 9 98 53 47 www.canela-hundeservice.de e-mail: [email protected] rer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, jemand anderes monatlich Geld spendet, weitere kein Fleisch essen oder andere auf tierische Produkte gänzlich verzichten, sind die Ziele doch ziemlich ähnlich. Und jeder freut sich, wenn sich die Leute für das interessieren, wofür sie sich einsetzen oder wie sie ihr Leben gestalten. So freuen sich heutzutage auch sicherlich viele vegan lebende Menschen, dass der Veganismus an Popularität gewinnt und die Vorurteile relativiert werden und gezeigt wird, dass ein veganes Leben nicht zwingend etwas mit Verzicht zu tun hat, sondern man dabei eine Menge neuer Dinge kennenlernt. Genauere Infos zu den angesprochenen Themen und Zahlen findet Ihr hier: Schrot & Korn. Vegan &bio. Ausgabe 4 www.bmt-tierschutz.de/eintagskuken www.fao.org www.faszination-regenwald.de www.flickr.com www.hsph.harvard.edu www.peta.de www.vebu.de Lieblingsrezept gesucht! Haben Sie ein vegetarisches oder veganes Rezept, das lecker schmeckt und einfach zuzubereiten ist? Dann senden Sie es uns zu! Wir möchten Ihnen in den nächsten Ausgaben gerne einige Rezepte von unseren Mitgliedern und Lesern vorstellen. Schicken Sie bitte Ihren Rezeptvorschlag (wenn vorhanden gerne auch mit Foto) an: [email protected], per Post direkt an das Tierheim oder Sie geben es einfach persönlich bei einem Besuch ab. Das Tier und wir 131 / September 2014 23 Mastkaninchen Fleischverzicht bleibt weiterhin einzige Option Das Fazit des Verbandes: Der Verzicht auf Kaninchenfleisch bleibt weiterhin die einzige Alternative. Am 11.08.2014 traten neue Regelungen für die gewerbsmäßige Haltung von Mastkaninchen in Kraft. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt zwar, dass endlich Mindestanforderungen definiert sind, allerdings sind Nachbesserungen dringend erforderlich, um die Tiere vor Gesundheits- und Verhaltensschäden zu schützen. Denn die rechtliche Vorgabe greift zu kurz: Die Käfighaltung wird weiterhin möglich sein, die Platzvorgaben sind zu gering und auch ein Freilauf ist nicht vorgesehen. Trotz einiger guter Punkte wird das Ausüben arteigenen Verhaltens auch weiterhin stark zurückgedrängt. „Für Mindestanforderungen haben wir lange gekämpft. Wir sind froh, dass erste Schritte mit den neuen Regelungen unternommen wurden. Doch das Leben von Millionen Mastkaninchen, die hier in Deutschland gehalten werden, hat nichts mit der Idylle vom frei hoppelnden Kaninchen zu tun. Daher raten wir weiter zum Verzicht auf Kaninchenfleisch“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband hatte den Prozess begleitet und auch eine Stellungnahme zur tiergerechten Haltung von Kaninchen abgegeben. So wurden auch einige für die Tiere positive Punkte verändert, wie dem Verbot der Einzelhaltung, dem uneingeschränkten Zugang zu Raufutter und einer Strukturierung der Haltungseinrichtung. Von artgerechter Haltung kann aber auch in Zukunft keine Rede sein. Quelle: www.tierschutzbund.de Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto grösser ist sein Anrecht auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit. Mahadma Gandhi Kosmetik ohne Leid nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes 24 Das Tier und wir 131 / September 2014 HERZLICHEN DANK Auch in diesem Jahr veranstalteten die Mitglieder des Crazy Blue DSC Fanclub ein Fußballturnier, deren Erlös unserem Tierheim gespendet wurde. 832,30 Euro wurden uns schließlich von Initiatorin Jessie übergeben. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern, die diesen Turniertag zu einem so großen Erfolg gemacht haben, bei allen teilnehmenden Teams und Besuchern, bedanken. Vielen Dank auch für die inzwischen jahrelange Treue. Anlässlich Ihres 75. Geburtstags bat Frau Marlies Backhaus um Spenden für das Tierheim, die sie zusammen mit ihrem Mann und Enkel vorbei brachte. Sie brachten uns 220,00 Euro Bargeld, eine große Kiste Hundefutter, Leckerchen und Spielzeug! Herzlichen Dank! Diese schönen und farbenfrohen Tische und Stühle, die hinter dem Katzenhaus stehen, spendete uns eine ehrenamtliche Mitarbeiterin. Hier können sich nun die Besucher gemütlich hinsetzen und die Katzen beobachten. Zwischen den Stühlen und Tischen und auch rund ums Katzenhaus herum stehen auch hübsche und liebevoll dekorierte Pflanzkübel, die sie ebenfalls, neben weiteren Dekorationen und Pflanzen, spendete. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese schöne Idee und Ausführung. Es gibt viel zu tun, backen wir´s an! Die Kaffeestube ist am Samstagnachmittag ein beliebter Treffpunkt. Doch was wäre unsere Kaffeestube ohne leckere, selbst gebackene Kuchen, die stets reißenden Absatz finden. Deshalb unsere Bitte an Sie: Backen Sie doch auch einen Kuchen und bringen Sie ihn ins Tierheim. Wir würden uns riesig freuen und sagen schon „VIELEN DANK” im voraus. Das Tier und wir 131 / September 2014 25 Phillip und Titus Phillip und Titus (er hieß im Tierheim “Tsitsu”) wurden vom Veterinäramt wegen schlechter Haltung beschlagnahmt. Leider gestaltete sich ihre Vermittlung sehr problematisch, da Phillip bei Kontakt mit Menschen oft heftig zubiss und Titus sich gar nicht erst anfassen ließ. So galten sie als „schwierige Katzen“, und das schreckte viele Interessenten ab. Aber endlich nach 2 Jahren, im April 2014, geschah es: Ein Ehepaar erkundigte sich nach den beiden, und nachdem sie Phillip und Titus kennengelernt hatten war die Sache klar: sie würden den beiden eine Chance geben. Ich durfte Phillip und Titus nach einigen Wochen in ihrem neuen Zuhause besuchen. Mir ging das Herz auf, als ich sah, wie zufrieden und glücklich die beiden jetzt sind. Sie haben sich sehr schnell eingelebt und verhalten sich ihren Besitzern gegenüber offen und unproblematisch. Endlich sind sie angekommen in ihrem Katzenparadies und bei sehr netten Menschen, die begeistert von ihnen sind und alles für sie tun. A. Strate Phillip Der erste Kontakt „Was sind das denn für Leute, die da in unser Gehege kommen?“ Phillip sieht zu Titus, der die Besucher aus sicherem Abstand beäugt. „Ob die was zu knabbern dabei haben? Guck mal, da hängt was aus der Tasche, das hol ich mir erst mal“. „Nun will ich aber auch mal!“ motzt Titus nach einiger Zeit. „Komm doch, sind doch eh zwei Leute“ erwidert Phillip, der dabei ist, Gegenstände aus der Handtasche zu ziehen, die aber wieder entwendet und in die Tasche zurückgestopft werden. „Huuuuch Scheinangriff“ jauchzt Phillip, der gerade merkt dass der Typ mangels Nachschub an Utensilien aus der Handtasche zum Kopfkraulen übergegangen ist. „Gnarg“ entfährt es ihm, als er, ganz Katzenkumpel, schon den Arm umklammert und angefangen hat, am Handgelenk zu nagen. Mit Sweatshirt im Maul kann man eben schlecht reden. Der Auszug „Chrrrrrr“, faucht Phillip, „Lass mich los! Ich will nicht in so ‘nen blöden Kasten. Und jetzt auch noch ein Flohmittel, ihr habt sie ja wohl nicht alle!“ Titus hockt derweil wie versteinert in seiner Transportbox und harrt der Dinge, die da kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bewegen sich die Körbe Richtung Auto. Regen prasselt auf die Transportkörbe „Na immerhin beeilen sie sich, ins Trockene zu kommen“. 26 Das Tier und wir 131 / September 2014 Tsitsu - jetzt Titus Endlich angekommen „Moouuuu“ klagt Titus, dem von der langen Autofahrt schon halb schlecht ist. „Sind wir endlich da?“ „Was willst Du denn?“ erwidert Phillip, „Dir mag fast schlecht sein, aber schau dir das Malheur hier an, mir ist speiübel! Ich muss auch aus diesem Korb raus, es müffelt“. Kurze Zeit später hört das Wackeln endlich auf, und es öffnen sich die Türen der Transportboxen. „Nanu?“ Phillip schaut ungläubig aus der Box und blinzelt die Langhaarige der beiden Personen an, die vor ihnen stehen. Titus dagegen saust aus dem Korb und unters Bett. „Erst mal verstecken und abwarten. Komm her Phillip, zusammen können sie uns nix“. Hätten sie damals schon gewusst, dass ihr neues Heim nicht nur aus diesem Zimmer sondern einer kompletten, daran hängenden Wohnung besteht, sie hätten sich bestimmt sofort auf Erkundungstour begeben, statt drei Stunden wechselweise unter dem Bett, dem teppichverhangenen Tisch oder in den diversen Katzenkörben zu hocken. 20:00 Uhr „So langsam möchte ich wissen, woher diese Zweibeiner immer kommen“ raunt Phillip zu Titus. „Wüsste ich auch gern, dort muss es nämlich einen unbegrenzten Vorrat an Leckerlies geben. Aber da schau ich erst nach, wenn diese Menschen da mal zur Seite gehen“ ant- wortet Titus und linst vorsichtig hinter der Decke Richtung Leckerli-Verteilerin. „Meine erste Analyse: harmlos“ kontert Phillip. „Komm, wir gehen jetzt Richtung Tür und starren die Klinke an. So wie die Leute da Leckerlis ranschaffen, machen die uns bestimmt auch die Tür auf, wenn wir nur hartnäckig genug sind“. Vorsichtig geht er Richtung Tür und starrt die Klinke an. „Siehst du, da kommt schon einer“. Nachdem Phillip in den Flur getreten ist, schaut er sich vorsichtig um: „Du, Titus, komm schnell, hier sind ja noch mehr Kuschelecken und Spielsachen! Und da, der tolle Kratzbaum“. Kurz darauf starrt auch Titus mit offenem Mäulchen in die Runde. „Weißt du was, Phillip“ sagt er mit ernster Miene „Die können machen was sie wollen, aber ich geh hier nie wieder weg!“… …. und wir können nur hoffen, dass mehr Menschen sich trauen, auch anderen “schwierigen Fällen” eine Chance zu geben, damit nicht noch mehr Kumpels von uns so lange Zeit im Tierheim zubringen müssen….! Bericht von: Phillip und Titus wohnhaft bei: Iris und Michael Zimdars, Detmold Kinder brauchen ein Zuhause Seit Generationen setzt sich Dr. Oetker für Kinder und Familien ein. Das Unternehmen ist nun eine langfristige Partnerschaft mit dem SOSKinderdorf e.V. eingegangen. Mit dem Ziel, bedürftigen Kindern wieder ein Leben in familiärer Umgebung zu ermöglichen, unterstützt Dr. Oetker ein SOS-Kinderdorf in Harksheide bei Hamburg. Mehr zum sozialen Engagement von Dr. Oetker gibt es im Internet unter www.wirfoerdern-familie.de Das Tier und wir 131 / September 2014 27 Wussten Sie schon? Welches sind bei uns die kleinsten Fledermäuse? Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 3,3 bis 4,5 Zentimetern und einer Spannweite von 18 bis 21 Zentimetern sind die Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) die kleinsten europäischen Fledermäuse. Sie können sich noch in schmalste Holz- und Mauerritzen quetschen. Trotz ihrer Kleinheit sind sie erstaunlich robust: In Norddeutschland kommen sie häufiger vor als alle anderen Fledermausarten. Auch in Parkanlagen trifft man sie zuweilen an. Ihre Brutkolonien umfassen bis zu 1000 Mütter mit jeweils nur einem Jungen. ? Wie lebt unser einheimischer Eisvogel? Der bei uns anzutreffende Eisvogel (Alcedo atthis), der zugleich der einzige Vertreter der Eisvogel-Familie in Europa ist, besiedelt kleine Flüsse und Bäche, Teiche und Seen, wo er genügend Fische findet, die er im Stoßtauchen erbeutet. Dabei stürzt er sich aus bis zu elf Metern Höhe von seiner Sitzwarte, etwa einem überhängenden Ast, bis zu 60 Zentimeter tief ins Wasser, wobei der Tauchvorgang nur etwa eine Sekunde dauert. Mit seiner Beute kehrt der Vogel auf seinen Ansitz zurück, schlägt sie mehrmals gegen den Ast und verschlingt sie dann mit dem Kopf voran. Was macht den Maderhund einzigartig? ? ? Der Maderhund (Nyctereutes procyonoides) hält als einziger Hundevertreter eine Winterruhe und kann überhaupt nicht bellen. Seine Lautäußerungen klingen eher wie ein Miauen, ergänzt um Knurren und Winseln. Aufallend ist auch sein Äußeres: Er hat eine Schulterhöhe von lediglich 20 Zentimetern und ähnelt mit seinen kleinen Ohren, der schwarzen Brille um die Augen und dem langen, braun oder grau melierten Fell auf den ersten Blick einem Mader oder Waschbären. ? 28 Das Tier und wir 131 / September 2014 Ein letzter Gruß . . . Sehr geehrte Damen und Herren, Ich teile euch mit, dass meine alte Katze Minka gestorben ist. Heike Rommel und ich adoptierte die Katze (und ihren Sohn) im September 1994 von dem Tierheim Bielefeld. Ihre Geburt war geschätzt auf Anfang 1992. Also war sie zwischen 22 und 23 Jahre alt. Ich weiss nicht, ob das ein Rekord für euch ist. Was kann man über sie jetzt sagen? Sie war hervorrangend als Kämpferin und Jägerin, und auch als Haustier. Sie lebte in 12 Häusern in ihrem Leben, wurde von vielen verschiedenen Menschen gehalten. Sie lebte in Göttingen und Hessen, bevor sie im Jahr 2005 nach London / England zog. Ich muss einige Briefe schreiben, um die traurige Nachrichte mitzuteilen. Grüße, Dr. Robert Simon Das Tier und wir 131 / September 2014 29 FLUGPATEN GESUCHT Wir suchen ständig Touristen mit den Zielen Lanzarote und Gran Canaria, die bereit sind, auf ihrem Rückflug Hunde mitzubringen. Das Ganze ist unkompliziert, für Sie natürlich kostenlos und hat keinen Einfluss auf Ihr Freigepäck. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Tierheim - Telefon (0 52 05) 9 84 30 oder bei Familie Meier - Telefon: (052 02) 27 28 Sparrenberg-Apotheke Apotheker Siegfried Plehn Niederwall 63/Ecke Rohrteichstraße/Nähe Landgericht im Netz unter: www.Sparrenberg-Apotheke.de Tel.: (05 21) 6 22 59 Fax.: (05 21) 6 21 41 elektron. Postfach: [email protected] 30 Das Tier und wir 131 / September 2014 Das LETZTE Schwerkranker Hund ausgesetzt An der Autobahnbrücke gleich bei uns am Tierheim wurde eine englische Bulldogge in einer Transportbox ausgesetzt. Dabei befand sich ein Zettel: Mein Name ist Emma, ich bin zwei Jahre alt, kinderlieb und humpele stark. Unser Tierarzt diagnostizierte einen Kreuzbandriss und eine Kniegelenksverletzung - eine sogenannte Patella-Luxation. Da wir diese OP bei uns im Tierheim nicht durchführen können, erklärte sich die Tierärztin Frau Dr. Gehner bereit, die OP durchzuführen. Die Operation verlief erfolgreich. Doch bei er Untersuchung wurde auf der rechten Seite eine schwere HD und zusätzlich noch eine schwere Wirbelsäulenmissbildung festgestellt. Daher sind zukünftige teure Behandlungen absehbar. Für Emma gibt es ein Happy End: Frau Dr. Gehner hat sie jetzt von uns übernommen und unentgeltlich therapiert. Sie wird für Emma, die bisher viel Pech in ihrem Leben hatte, eine Pflegestelle suchen. Vom Tierschutzverein ein ganz ganz großes Dankeschön an Frau Dr. Gehner, für die ihr Beruf wirklich Berufung ist. Über Ihr Leben hinaus ... ... können Sie den Tieren helfen, wenn Sie unser Tierheim in Ihrem Testament bedenken. Einige Tierfreunde haben bereits von dieser vielleicht ein wenig ungewöhnlichen Möglichkeit Gebrauch gemacht. Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal darüber nachzudenken. Gerne nennen wir Ihnen auf Wunsch Personen, die Ihnen persönlich und natürlich vertraulich für eine Beratung zur Verfügung stehen. Diskretion ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Tiere sind dankbare Erben Wenn Sie Rat haben möchten oder an Einzelheiten interessiert sind, rufen Sie an: Tierheim Bielefeld 0 52 05 - 9 84 30 Das Tier und wir 131 / September 2014 31 Wenn du kein Tier adoptieren kannst – übernimm eine Patenschaft. Ist dir keine Patenschaft möglich – unterstütze durch tatkräftige Mitarbeit. Wenn du nicht vor Ort helfen kannst – spende einfach etwas. Wenn du nichts zu spenden hast – verbreite, kläre auf, teile! Jeder kann etwas tun, weniger oder mehr, etwas kleines oder großes um ein Leben zu retten. Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Tiere brauchen auch Ihre Hilfe! Werden Sie deshalb Mitglied oder Pate im Tierschutzverein Bielefeld e.V.