PDF-Dokument - Mitreissen! Moabit
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HUMBOLDT-‐UNIVERSITÄT ZU BERLIN Philosophische Fakultät III Institut für Sozialwissenschaften Vertiefungsseminar 53033 im WS 2012/13: Räumliche Repräsentation des Sozialen Dozent: Andrej Holm Eingereicht von: Lisa Klein, Claudia Messner, Murat Oener, Yolanda Rother Der unsichtbare Prozess der Gentrifizierung im Untersuchungsgebiet Moabit V (b) Ein Street-‐Reading Projekt Datum: 18.02.2013 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Inhaltsverzeichnis Einleitung 3 1. Medienbezogene Auswertung: Plakate 5 1.1 Tabelle der Datensammlung 5 1.2.1 Forschungsmemo: Plakate 11 1.2.2 Tabelle zur Zuordnung/Verteilung der aufgenommenen Texte 13 1.3 Kodierung ausgewählter Straßentexte 14 1.4 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt 15 1.5 Zusammenfassender Text zu Untersuchungsfragen 17 2. Medienbezogene Auswertung: Aushänge 19 2.1 Tabelle der Datensammlung 19 2.2.1 Forschungsmemo: Aushänge 23 2.2.2 Tabelle zur Zuordnung/Verteilung der aufgenommenen Texte 24 2.3 Kodierung ausgewählter Straßentexte 25 2.4 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt 28 2.5 Zusammenfassender Text zu Untersuchungsfragen 31 3. Medienbezogene Auswertung: Geschäftsschilder 33 3.1 Tabelle der Datensammlung 33 3.1.2 Legende zur Kodierung: Geschäftsschilder 36 3.2 Forschungsmemo: Geschäftsschilder 37 3.3 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt 38 3.4 Zusammenfassender Text zu Untersuchungsfragen 39 4. Medienbezogene Auswertung: Graffiti 42 4.1 Tabelle der Datensammlung: Graffiti 42 4.2 Forschungsmemo zur Gesamtheit der aufgenommenen Texte: Graffiti 4.3 Kodierung: Graffiti 43 4.4 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt: Graffiti 46 4.5 Zusammenfassender Text: Graffiti 47 5. Final Report 49 5.1 Beschreibung der Gesamtheit der Straßentexte 49 5.2 Auswertung „spezifische Nutzungen“ 50 5.3 Auswertung „gruppenspezifische Bedürfnisse“ 51 5.4 Auswertung Forderungen und Konflikte 52 5.5 Zusammenfassende Darstellung und Reflektion der Methode 52 6. Literaturverzeichnis 55 2 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Einleitung Street Reading ist eine Methode der Sozialraumanalyse, deren Zielsetzung es ist, Strukturen und Konflikte in Nachbarschaften zu erfassen und zu deuten. Während der methodischen Vorgehensweise werden zunächst alle Straßentexte erfasst, dokumentiert und als die Gesamtheit des im Raum befindlichen Lesematerials definiert. Notiert wird alles was verschriftlicht ist, wie z.B. Graffiti, Spray-‐Parolen, textliche Markierungen, (sub)kulturelle Zeichen, Beschriftungen, Aufkleber, individualisierte Straßenmedien (T-‐Shirts, Anstecknadeln, Buttons), lokal und überörtlich orientierte Werbemedien, Medien der Erinnerung (Statuen, Monumente,....), Zeichen der städtischen Logistik, Orientierungszeichen des städtischen Transitraumes, Autoaufschriften, Geschäftsschilder sowie Klingelschilder. Mit Hilfe von Fotos sollen die Straßentexte in ihrer kontextuellen Einbettung abgebildet und als Ganzes interpretiert werden. Die Texte des Stadtraumes können nicht nur die Omnipräsenz der Medien-‐ und Kommerz-‐Kultur dokumentieren, sondern können auch in der Form von Protestplakaten oder Graffitis mögliche Konflikte und Widerstände symbolisieren. Mit Hilfe dieser Schriftzeichen und Schriftmedien in ausgewählten Straßenzügen kann die Repräsentation der sozialräumlichen Bedeutung untersucht werden. Die Straßentexte werden kopiert bzw. erfasst und auf den räumlichen Kontext bezogen. Dazu wird der Fundort (Stadtteil, Straße), die Medienform (Poster, Graffiti, Plakat, Werbeinschrift etc.) und die Zeichensituation (Träger, Zeit) vermerkt. Mit Fotos wird der Text in seiner kontextuellen Einbettung abgebildet. Das von uns untersuchte Gebiet (Moabit V) erstreckte sich von der Kirchstraße bis zur Alt-‐Moabit Straße. Unser Auftrag war es, den Veränderungsprozess im Rahmen der Gentrifizierung in den Straßen zu dokumentieren. Im Hinblick auf vier Auswertungsdimensionen (raumspezifische Nutzungen, Forderung, Bedürfnisse, Konflikte) wurden alle gefundenen Straßentexte im Untersuchungsgebiet analysiert. Die vier zu untersuchenden Medien waren Plakate, Aushänge, Ladenschilder und Graffiti. Der nachfolgende Report ist in fünf Abschnitte eingeteilt. Zuerst werden die Straßentexte der Plakate besprochen, gefolgt von der Auswertung der Aushänge, der Ladenschilder und zuletzt der Graffitis. Der finale und fünfte Abschnitt ist eine Gesamtauswertung aller Straßeninhalte. Pro Medium ist eine Tabelle mit allen aufgenommenen Texten, deren Auswertung, sowie eine Auswahl exemplarischer Bilder beinhaltet. 3 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Das Untersuchungsgebiet wurde zwischen dem 17.01.2013 und dem 21.01.2013 zu verschiedenen Tageszeiten an unterschiedlichen Wochentagen besucht: Straßenabschnitte Untersuchungszeitraum 200m einer kleinen belebten Straße [ab Helgoländer Ufer/ linke Straßenseite der Kirchstr. (Nr. 7-‐1) bis Ecke Alt Moabit] 200m einer größeren belebten Straße [ab Ecke Kirchstraße die linke Straßenseite von Alt-‐Moabit Nr. 107-‐96D (bis zu McFit)] Do, 17.01.2013 von 10-‐12h Do, 17.01.2013 von 13-‐14:30h Fr, 18.01.2013 von 12:30-‐14h Mo, 21.01.2013 von 14:30-‐16h 4 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 1. Medienbezogene Auswertung der Plakate 1.1 Tabelle der Datensammlung aller erfassten Texte (Medium: Plakate) Nr. P1 P2/P3 /P9 P2/P4 /P7/P 8 P5 Text 1.Teil Kirchstr. (Amtsgericht) just.art. gerichtsgalerie im Amtsgericht Tiergarten Kirchstraße 6, 10557 Berlin Montag bis Freitag 9:00 bis 15:00 Uhr Sabine.Schumny@ag-‐tg.berlin.de 10557.Berlin, Kirchstraße 6 Inhalt Ankündigung/Hinweis auf Gerichtsgalerie/Ausstellung mit Angabe Ort/Zeitraum Kontaktdaten zur Information Plakat am Eingang für öffentliche Besucher des Verwaltungs-‐ bzw. Amtsgericht 2.Teil Kirchstr. (nach Amtsgericht bis Alt-‐Moabit) M.O.A.B.I.T. Café und Beratung für Alleinerziehende Angebot K3 Kiez Kids Klub für Im K3 Kiez Kids Klub Alleinerziehende an Kirchstr. 4 10557 Berlin Beratungen, Ausflügen, 030-‐398 447 47 Workshops, Vermittlungen, etc. [email protected] mit Orts-‐, Zeitangaben und www.kiezkidsklub.de Angabe zu www.frecherspatz.de Sponsoren/Kooperationspartne Mi. 10.00 bis 12.00 Uhr rn Do. 18.00 bis 20.00 Uhr Ausflug 1 bis Mal im Monat! Plakat im Schaukasten (hinter Vermittlung von Babysittern/Freizeitangebote für Glas) und an der Wand beim K3 Elternteile mit Kinderbetreuung/ Vermittlung von Paten Kiez Kids Klub in Kooperation mit „Hand-‐in-‐Hand-‐Patenschaft e.V.“/Workshops mit Kinderbetreuung Hier, im Café für Alleinerziehende im K3 Kiez Klub finden Sie als Alleinerziehende(r) Unterstützung, Vermittlung von Fachberatungen und vieles mehr. K3-‐KIEZ KIDS KLUB / KIRCHSTR.4 / 10557 BERLIN Werbung Angebot Zumba DIESE PARTY MACHT DICH FIT. Fitness mit Zeit-‐/Orts-‐ und WANN: MONTAG UND MITTWOCH VON 18:30-‐19:30 Preisangaben UHR ZUMBA fitness Plakat im Schaukasten (hinter Keine Vertragsbindung, Einzeltermin 7€, 10er-‐Karte 60€ Glas) und an den Wänden beim SICHER DIR DEINE 10er KARTE!!! K3 Kiez Kids Klub/Café in der NEUER ZUMBAKURS!!! KOMM VORBEI / PROBIER ES Nähe AUS!!! INFOS UNTER: 398 44747 Bitte erfüllen Sie die Wünsche unserer Kinder und Informationen/Angebot zur erzwitschern Sie sich den goldenen Helferspatz! Arbeit mit/für Kinder und K3-‐Kiez Kids Klub Jugendliche im K3-‐Kiez Kids Das K3-‐Team ermutigt Kinder und Jugendliche, ihr Leben Klub mit Angabe von in allen Bereichen selbst zu bestimmen, zu entdecken Kontaktdaten/Fotos, etc. und aktiv zu gestalten. Denn junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund erleben in unserer Stadt Plakat im Schaufenster des K3 immer öfter Sprachlosigkeit und Entmündigung. Um Kiez Kids Klub (hinter Glas), ihnen Raum für Entfaltung zu geben, können sie bei uns halb liegend/halb stehend, miteinander in Verbindung treten. Sie schließen nicht befestigt, Montage von Freundschaften, probieren Neues aus und können an Texten und Bildern diesen Erfahrungen wachsen. Unterstützt und begleitet werden Sie dabei von den Mitarbeitern des K3, die ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Kinder und Jugendlichen übernehmen Verantwortung für ihre schulische Laufbahn. Sie bereiten sich auf den mittleren Schulabschluss vor und erarbeiten Perspektiven für ihre berufliche Zukunft. Hausaufgabenhilfe für alle Klassenstufen, Bewerbungstraining, Handwerks-‐ und Kreativangebote sowie Sport-‐ und Tobeaktionen gehören zum vielfältigen Angebot des K3. Unsere Anz ahl Dimensio n 1 Nutzunge n (Informati on) 3 Nutzunge n Bedürfniss e (Informati on) 3 Nutzunge n (Informati on) 1 Nutzunge n Bedürfniss e (Informati on) 5 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother P6 Besucher erhalten täglich ein frisch zubereitetes Mittagsessen. Das wünschen sich unsere Kinder und Jugendlichen: Toberaum: eine Hängematte, eine Kletterleiter, ein Kletterseil, ein Auffangnetz, Weichmatten, fleißige Montagehelfer MSA-‐ und Bewerbungstraining (MSA=mittlerer Schulabschluss): Computer/Laptops, Beamer, Leinwand, Software (Office/Photoshop…), Praktikumsplätze So kommen Sie mit uns in Kontakt: K3 Kiez Kids Klub / Kirchstraße 4 10557 Berlin / 030-‐398 44 747 [email protected] www.kiezkidsklub.de Die trendigste Hochzeitsmesse zu Jahresbeginn HochzeitsWelt Postbahnhof am Ostbahnhof Straße der Pariser Kommune 8 19.-‐20.Jan. 10.00-‐19.00 Uhr Einzigartige Modenschauen Über 100 Aussteller Berlinhochzeit.de Das Hochzeitsportal für Berlin und Brandenburg Buntes Glück hausgemacht! bioNaturkost 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) Werbung für Bio-‐Drinks im 1 bioNaturkost Laden Plakat im Schaukasten (hinter Glas) an der Wand des bioNaturkost Ladens P11 Smoothie des Tages: Granatapfel-‐Orange, mit Ingwer, Werbung für Bio-‐Drink 1 Banane, Trauben & Rote Bete Smoothie des Tages im bioNaturkost bioNaturkost Laden Plakat im Schaukasten (hinter Glas) an der Wand des bioNaturkost Ladens P12 SCHLAGER; EVERGREENS; PARODIE UND EIN Werbung/Ankündigung für eine 2 BISSCHEN MAGIE Show mit Zeit-‐/Orts-‐/ WINTER ZAUBERLAND Die Erfolgs-‐Show aus Berlin Künstlerangeben; Kontaktdaten live! FREITAG 04.01. Plakat an der Wand/Nähe eine BEGINN 15:00 UHR Kiosks (altes Plakat) und im EINLASS 14:00 UHR Eingangsbereich eines Café BERLIN UNIVERSITÄT DER KÜNSTE / KONZERTSAAL „coffeemama“ (altes Plakat) Kartenvorverkauf: Berliner Theaterclub e.V., Hardenbergstr. 6, 10623 Berlin, Telefon 030-‐3127041 Konzertsaal der Universität der Künste, Hardenbergstr./Ecke Fasanenstr., 10623 Berlin, Telefon 030-‐31852374 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen! P12/P13 Der www.berliner-‐theaterclub.de präsentiert Ticket-‐ Werbung/Ankündigung für eine 2 /P30 Hotline 312 70 41 Show/Konzert mit Zeit-‐/Orts-‐/ Konzerthaus am G Künstlerangeben, Kontaktdaten Plakat an der Wand/Nähe eine Kiosks bzw. Cafés (altes Plakat) Gendarmenmarkt Nutzunge n (Werbung ) P10 Werbung für/zur Hochzeitsmesse in Berlin mit Orts-‐/Zeitangaben Plakat im Schaukasten (hinter Glas) an der Hauswand beim K3 Kiez Kids Klub Nutzunge n (Werbung ) Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 6 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother P12/P14 P15 P16/P17 P18 P19/P20 28. Dezember 20 Uhr Die schönsten Opernchöre Tschechische Symphoniker Prag Prager Opernchor Vorverkauf: Berliner Theaterclub e.V., Hardenbergstr. 6 (am Ernst-‐Reuter-‐Platz), Mo-‐Fr von 9.16 Uhr, Kasse Konzerthaus am Gendarmenmarkt und bei allen ticketmaster-‐Theaterkassen Ticket-‐Hotline 312 7041 www.berliner-‐theaterclub.de Ticketmaster Der www.berliner-‐theaterclub.de präsentiert Ticket-‐ Hotline 312 70 41 Konzertsaal der UdK (Hardenbergstr./Ecke Fasanenstr.) 31. Dezember 16 und 20 Uhr Feuerwerk der Klassik Tschechische Kammerphilharmonie Prag Johann STRAUSS-‐BALLETT PRAG Vorverkauf: Berliner Theaterclub e.V., Hardenbergstr. 6 (am Ernst-‐Reuter-‐Platz), Mo-‐Fr von 9.16 Uhr, Kasse Konzerthaus am Gendarmenmarkt und bei allen ticketmaster-‐Theaterkassen Ticket-‐Hotline 312 7041 www.berliner-‐theaterclub.de Ticketmaster Täglich für Sie Das Plakat zum Heft! Men`s Health HIER ERHÄLTLICH! Werbung/Ankündigung für eine 1 Show/Konzert mit Zeit-‐/Orts-‐/ Künstlerangeben, Kontaktdaten Plakat an der Wand/Nähe eine Kiosks (altes Plakat) Werbung „MensHealth“ Zeitschrift + Plakat zum Heft Plakat am Fenster des Eingangsbereichs eines Kiosks Lebara mobile Immer für Dich da Werbung für Tarif/Handy Jetzt noch günstiger vom Handy ins Ausland Tarif/Simkarte vom Handy ins telefonieren Ausland mit Preisangaben in 1ct pro Minute Festnetz, Deutschland 9ct pro Minute verschiedene Länder Festnetz & Mobil, 15ct Weltweite SMS Unsere günstigsten Minutenpreise* Plakat am Fenster eines Kiosks Hier erhältlich Top Tarif 1ct/min Festnetz Günstig ins Ausland telefonieren www.lebara.de Lebara mobile Summer in the city 9.7. -‐7.9.2012 Werbung/Aufforderungen zu Atem – bewegungstraining – meditation sportlichen/meditativen offene Gruppen Aktionen mit Zeitraumangabe einfach kommen in frei kommen Plakat an der Wand im einzeln oder Eingangsbereich eines Café Körper „coffeemama“ (altes Plakat, Atem-‐E bereits überklebt, nicht mehr Becken alles erkennbar) Bewegungstraining me Wudang-‐Qi Gong, Tai Chi ohne Schwimmender Drachen Wi 030-‐ 3121239 www.moveri-‐berlin.de KISTENKONZERTE Werbung/Ankündigung Echtes Berliner Essen und Original Live Musik Konzerte in Real Berlin Food and Original Live Music deutscher/englischer Sprache, 20:00. Freier Eintritt. freier Eintritt, mit Orts-‐ 6.7 Eric Eckhart (Folk-‐pop. USA) /Zeitangaben, Künstlerangaben 21.7 Miss Kenichi (Americana, DE) 3.8 Saudia Young (Swing-‐Cabaret, DE) Plakat an der Wand im 17.8 Die Wanderdüne (Folk, DE) Eingangsbereich eines Café KARTOFFELKISTE „coffeemama“ (altes Plakat) 1 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng 7 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother P21/P22 /32 P23 P24 P25 P26 P27 AUFFÄLLIG: Ortsangabe wurde auf dem Plakat vergessen, daher per Hand drauf geschrieben: KARTOFFELKISTE IM EUROPACENTER , TAUENTZIENSTR. 9 S+U ZOOLOGISCHER GARTEN 1992 * 20 JAHRE NEUER WINTERGARTEN * 2012 WINTERGARTEN Tickets einfach selber drucken www.wintergarten-‐berlin.de Unser alljährlicher Klassiker zur Weihnachtszeit Zimt & Zauber Frau Holle Die Varieté-‐Show von Kindern für die ganze Familie 25.Nov., 2., 9., 16., 21., 23., 27., 28. + 30. Dez. 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SYMPHONIE Tschechische Symphoniker Prag Vorverkauf: Berliner Theaterclub e.V., Hardenbergstr. 6 (am Ernst-‐Reuter-‐Platz), Mo-‐Fr von 9.16 Uhr, Kasse Konzerthaus am Gendarmenmarkt und bei allen ticketmaster-‐Theaterkassen Ticket-‐Hotline 312 7041 Wir laden Sie herzlich ein: zur „Moabiter-‐Mitmach-‐Weihnachtsausstellung“ in der Arminiusmarkthalle, Arminiusstr. 2-‐4 in 10551 Berlin-‐ Moabit vom 01.-‐22-‐ Dezember 2012 Die Ausstellung ist kostenfrei und kann zu den Öffnungszeiten der Markthalle besucht werden. Es erwarten Sie: Berliner/Moabiter Weihnachtsimpressionen, Rätselnuss-‐Ralley mit vielen Gewinnen, Lesungen der Fridolinweihnachtsgeschichte, Fotoleinwand mit Schneemann Fridolin, Postkarten für den Werbung Wintergarten Show „Frau Holle“ Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffeemama“ (altes Plakat) 2 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng Werbung/Ankündigung Ausstellung Kunst Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffemama“ Werbung/Ankündigung Konzert Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffeemama“ (altes Plakat), teilweise schon von einem anderen Plakat überklebt, daher nicht mehr alles erkennbar Ankündigung/Einladung zur Vernissage Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffeemama“ (altes Plakat), teilweise schon von anderen Aushängen überklebt, daher nicht mehr alles erkennbar Werbung/Ankündigung für eine Show/Konzert mit Zeit-‐/Orts-‐/ Künstlerangeben, Kontaktdaten Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffeemama“ (altes Plakat) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) Werbung/Ankündigung/Einladu ng zur Ausstellung mit Orts-‐ /Zeitangaben, Betonung auf kostenfrei Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffeemama“ (altes Plakat) 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 8 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Weihnachtsbriefkasten, Buchverkauf Mo-‐Do 14-‐16/ Fr-‐So 14-‐19 Uhr www.berliner-‐weihnachstbuch.de P28/P29 Tagesmutter gesucht Wir suchen ab April 2013 eine liebevolle & erfahrene Tagesmutter hier aus der Gegend. Das Kind wird dann zwar erst 4 Monate alt sein, aber durch Selbstständigkeit müssen dann ein paar Stunden am Tag im Büro sein. Wir wohnen & arbeiten hier in der Gegend 6 sind an einer erfahrenen Tagesmutter für ca. 1-‐2 Jahre interessiert, die sich auch auf jeden Fall mit noch so kleinen Kindern auskennt. [email protected] P31 Der www.berliner-‐theaterclub.de präsentiert Ticket-‐ Hotline 312 70 41 Philharmoniekonzert (Herbert-‐von-‐Karajan-‐Str. 1) 5. Januar 15.30 Uhr Wien bleibt Wien Johann Strauß-‐ Neujahrs-‐Gala Prager Festivalorchester – Erstklassige Solisten Johann Strauß-‐Ballett Prag Vorverkauf: Berliner Theaterclub e.V., Hardenbergstr. 6 (am Ernst-‐Reuter-‐Platz), Mo-‐Fr von 9.16 Uhr, Kasse Konzerthaus am Gendarmenmarkt und bei allen ticketmaster-‐Theaterkassen Ticket-‐Hotline 312 7041 www.berliner-‐theaterclub.de ticketmaster P33 NAZILERI ACIGA CIKARALIM! (vermutlich türkisch) …. (arabisch) NAZIS AUS DER DECKUNG HOLEN! (deutsch) 14. SEPTEMBER 2012 ANTIFA-‐DEMO -‐MOABIT P34 P35 P36 Französischer Dom Am Gendarmenmarkt St. Matthäus-‐Kirche Neben der Philharmonie Französischer Dom Do. 27. Dez 1600h SILVESTERKONZERT BERLINER CAMERATA Do.27. Dez 2000h „Niemals war die Nacht so klar“ GENESIS BRASS -‐ FEST St. Matthäus-‐Kirche Sa. 29. Dez 2000h „Niemals war die Nacht so klar“ GENESIS BRASS – SYLVESTER Karten: An allen bekannten Vorverkaufsstellen (CTS) www.classictic.com/COL Hekticket 030/2309930. Theaterkasse im Dussmann-‐ Kultur Kaufhaus 030/20166093 Konzertkasse im Französischen Dom (täglich 10-‐18 Uhr) Restkarten an der Konzertkasse ab eine Stunde vor Konzertbeginn. Karten ab 20,-‐ EUR zzgl. VVK Gebühr zerrissenes Plakat mit farblichen Akzenten, kein Text mehr sichtbar, Reste von Buchstaben/Zahlen erkennbar: 57 DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH Privater Aushang/ Gesuch 1 einer Familie nach einer Tagesmutter Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „cafemama“ (altes Plakat) Bedürfniss e Werbung/Ankündigung für eine 1 Show/Konzert mit Zeit-‐/Orts-‐/ Künstlerangeben, Kontaktdaten Plakat an der Wand im Eingangsbereich eines Café „coffeemama“ (altes Plakat) Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) Aufforderung/Ankündigung zur Demo in Moabit gegen Nazis/Antifaschismus mit Orts-‐ /Zeitangaben Plakat an einem Stromkasten (altes Plakat) Forderung en (Informati on/Auffor derung zur Demo Konflikt im Moabit/Berlin Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 Werbung für verschiedene 1 Konzerte mit Orts-‐/Zeit-‐ und Preisangaben Plakat an einem Stromkasten (altes Plakat) ? Plakat an einem Stromkasten Werbung Film mit Angabe der 1 ? 1 Nutzunge 9 Gebiet Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother ALEXANDER FEHLING Schauspieler Plakat an einer Laterne 100% FREI VON ZUSÄTZEN Diese Marke ist zu 100% im Besitz ECHTER MOHAWK Indianer JETZT HIER! MOHAWK 70g *FREI VON ZUSÄTZEN* Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu Schützen Sie Ihre Kinder – Lassen Sie sich nicht Ihren Tabakrauch einatmen! Die können Sie hier backstage treffen LUCKY STRIKE SMOOTH TASTE/FULL TASTE Rauchen kann tödlich sein Werbung Zigaretten Plakat am Fenster von einem Tabakladen/Kiosk 1 Werbung Zigaretten Plakat an der Wand neben Tabakladen/Kiosk 1 P.S.V S Berlin Polizei-‐Sport-‐Verein Berlin e.V. offen für ALLE, die Sport treiben möchten Hauptgeschäftsstelle 030-‐79 78 50 57 www.polizei-‐sport-‐verein-‐berlin.de Sport statt Gewalt Unser Sportangebot über ganz Berlin verteilt: Aikido, Angelsport, Badminton,… Angabe verschiedener Werbeträger/-‐ partner/Sponsoren/Kooperationspartnern Ortstermin 2012 www.kunstverein-‐tiergarten.de OFFENE ATELIERS AUSSTELLUNGEN 27.+28. Oktober 2012 Programmhefte gibt`s in der Galerie Nord, Turmstr. 75, und überall in Moabit. IN MOABIT CAMEL Rauchen kann tödlich sein. Aufforderung sich sportlich zu betätigen, vom Polizei Sport Verein Berlin, in ganz Berlin „Sport statt Gewalt“ Plakat an der Wand neben Tabakladen/Kiosk 1 Ankündigung/Hinweis Ausstellungen Kunst mit Datum und Ortsangabe (altes Plakat) Plakat am Fenster von einem Tabakladen/Kiosk Werbung Zigaretten Plakat am Fenster von einem Tabakladen/Kiosk 1 Nutzunge n (Informati on/Werbu ng) 1 P42 CAM CAMEL 4€80 INSPIRED. NEW CAMEL CURVE PACK CAMEL Filters since Werbung Zigaretten Plakat am Fenster von einem Tabakladen/Kiosk 1 P43 1992 * 20 JAHRE NEUER WINTERGARTEN * 2012 WINTERGARTEN Tickets einfach selber drucken www.wintergarten-‐berlin.de DIE SHOW DER MAGIER Potsdamer Str. 96 – 10785 Berlin Mein AIDA Jahr! AIDA Das Clubschiff (P44) 2013 werden Träume wahr. Mittelmeer 7 Tage 599€ p.P. /Ostsee 7 Tage 899€ p.P. Werbung Wintergarten für eine 1 bestimmte Show Plakat an der Tür hinter einem Gitter von einem Tabakladen/Kiosk Werbung Urlaub: Kreuzfahrt 1 Aida mit Angabe 2 Bsp. 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Den größten Teil der Plakate (Anzahl: 35) machten Werbung, Ankündigungen und Informationen zu musischen und künstlerischen Zwecken aus. Von diesen wiederum ist der größte Teil (Anzahl: 21) Werbung für musische Veranstaltungen bzw. Konzerte und künstlerische Ausstellungen im kommerziellen Bereich und daher zu kommerziellen und wirtschaftlichen Zwecken, also Besuch gegen Bezahlung. Wobei zu erwähnen ist, dass eine der Veranstaltungen -‐ eine künstlerische Ausstellung, im Verwaltungs-‐ und Amtsgericht (Plakat Nr.1) -‐ öffentlich und kostenfrei zu besuchen ist. Ein weiterer großer Teil der 11 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Plakate (Anzahl: 14) besteht aus Werbung für Tabakwaren, Reisen, Telefonanbieter, etc., welche allerdings nicht ortsspezifisch sind und in mehreren Stadtteilen Berlins zu finden sind. Auch die Plakate zu künstlerischen bzw. musischen Aktivitäten, wie z.B. die Konzerte des Theaterclubs Berlins oder die Shows des Wintergartens sind vermutlich überall in Berlin zu finden und betreffen hier nicht unbedingt die raumspezifische Nutzung. Diese These wird dadurch gestützt, dass diese Plakate fast alle veraltet waren und nicht erneuert oder aktualisiert wurden, obwohl im Theaterclub beispielsweise bestimmt schon neue Konzerte laufen müssten, d.h. demnach dass hier im Untersuchungsgebiet nicht so viel Wert darauf gelegt wird, diese Plakate zu entfernen und durch aktuelle zu ersetzen. Teilweise führen die Veranstaltungen zurück bis in den September 2012, liegen also vier Monate zurück. Die neuen und wahrscheinlich fortlaufend aktuellen Plakate sind eher im ortsspezifischen Bereich zu finden, d. h. Aktivitäten im Raum des Untersuchungsgebiets. Obwohl es auch hier Ausnahmen gibt (P27). Es fanden sich einige Plakate, die Aktivitäten, wie z.B. Zumba, Beratung für Alleinerziehende, Kunstausstellungen, etc. zeigen bzw. darüber informieren, die im Raum des untersuchten Gebietes stattfinden. Da die im Untersuchungsgebiet angebotenen regelmäßigen und Aktivitäten und Informationen zu nicht regelmäßigen Angeboten im Untersuchungsgebiet etwas darüber aussagen, wie und von wem der Raum genutzt wird, werden alle im näheren Umkreis des untersuchten Gebiets stattfindenden Aktivitäten (13 mit verschiedenen Themengebieten) der Dimension raumspezifische Nutzungen zugeteilt, wobei aber anzumerken ist, dass von einigen Plakaten (P3/P4) mehrere Plakate vorhanden waren, so dass insgesamt 16 Plakate den raumspezifischen Nutzungen zuzuordnen sind. Demzufolge findet sich ein Großteil der Plakate (Anzahl: 33) in den Dimensionen der nicht-‐raumspezifischen Nutzungen wieder. Interessant war, dass es nur ein einziges privates und einfaches, selbst gedrucktes Plakat gab, mit dem Gesuch einer Tagesmutter, welches der Dimension der Bedürfnisse im Raum zuzuordnen ist. Abschließend ist festzustellen, dass die meisten Plakate den raumspezifischen und den nicht-‐raumspezifischen Nutzungen (hier überwiegend), anhand von Werbung, Ankündigungen und Informationen für und über bestimmte Güter oder Veranstaltungen, zuzuordnen waren. Zusammenfassend ist auch zu sagen, dass unter den 49 Plakaten 13 Plakate deutliche Hinweise auf gruppenspezifische Nutzungen im untersuchten Raum geben. Dem hingegen ist deutlich nur eine Forderung (P33 „Aufruf Antifa-‐ Demo“) erkennbar. Weiterhin gehört es aber auch zu der Dimension der Konflikte, da dadurch ein Aufruf zur Demo bzw. ein politischer Konflikt gegen Faschismus bzw. Nazis zu erkennen ist. Noch ein weiteres Plakat -‐ das des Polizei-‐Sport-‐Vereins (P39 „Sport statt Gewalt“) -‐ lässt sich der Dimension der Nutzungen im Raum zuordnen, da in der Nähe des Orts des Plakates sich der Polizei-‐Sport-‐Verein befindet, obwohl auf dem Plakat auf sportliche Aktivitäten des Polizei-‐Sport-‐Verein in ganz Berlin hingewiesen wurde. Weiterhin könnte es aber auch in den Bereich der Forderung eingeordnet werden. „Sport statt Gewalt“ (und „offen für alle“, nicht nur, wie man denken könnte, für Polizisten), 12 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother d.h. also sich sportlich zu betätigen anstelle von Gewalt auszuüben, eventuell auf der Straße (in Moabit), wodurch wieder Zeichen von eventuellen Konflikten spürbar werden. Daher könnte dieses Plakat (P39) auch den Konflikten zugeordnet werden, aber letztendlich wurde es der Dimension der Nutzungen zugeordnet und analysiert. Einige andere Plakate (siehe Tabelle II und III) konnten in weiterem Sinne auch mehreren Dimensionen zugeordnet werden. Die räumliche Verteilung der Plakate ist außerdem erwähnenswert, denn im Bereich des Verwaltungsgerichts befand sich nur ein einziges Plakat (P1, im Eingangsbereich für öffentliche Besucher), das Information zur frei zugänglichen und kostenfreien Gerichtsgalerie. Mehrere Plakate waren im Bereich des Cafés und im Bereich des K3 Kiez Kids Klubs zu finden, wobei die im Kiez Club zu findenden auf Aktivitäten in diesem Klub hinwiesen (z.B. Zumba, Beratung für Alleinerziehende). In der Kirchstraße im Eingangsbereich eines einzigen Cafés (des „Coffeemamas“), das zu allen Untersuchungszeitpunkten sehr gut besucht war, befanden sich mehrere nicht-‐raumspezifische Ankündigungen bzw. Werbungen (P13,P14,P22,P26, P30,P31). Aber auch einzelne raumspezifische Plakate waren zu finden (P23,P27,P28) Die meisten Plakate befanden sich demnach in (naher) Umgebung des „Coffeemamas“ (Kirchstr.), wobei in diesem Bereich deutlich mehr Aushänge als Plakate gefunden wurden. In Alt-‐Moabit hingegen gab es nur noch vereinzelte Plakate, meistens in Bezug zu den jeweiligen Geschäften, wie Reise-‐Werbe-‐Plakate am Reisebüro (P44-‐49), Tabak-‐Werbe-‐ Plakate am Tabakladen/Kiosk (P37,P38,P40,P41) oder die Werbe-‐Plane für McFit (P51). Es waren nur vereinzelte Plakate an Laternen oder Stromkästen zu finden (P33-‐36), aber hier ist anzumerken, dass die Ecke Kirchstr./Alt Moabit und Alt Moabit der einzige Straßenabschnitt war, an dem sich Plakate an Stromkästen und Laternen fanden. 1.2.2 Tabelle zur Zuordnung/Verteilung der aufgenommenen Texte (Medium Plakate) Kategorie Unterkategorie Anzahl Davon im Gebiet? Angebote/Werbung/Veranstaltungen 40 15 Nutzungen davon: Musisch, Künstlerischer, 16 13 Sportlicher Bereich Werbung davon: Materielle/Konsum 13 2 Bedürfnisse 4 4 davon: Gesuch Tagesmutter 1 1 davon: Vermietung Büroflächen 1 1 davon: Beratung für Alleinerziehende 1 1 davon: Plakat zum K3-‐Kiez Kids Klub 1 1 Konflikte 2 2 davon: Aufruf Demo 1 1 davon: PSV Sport statt Gewalt 1 (1) 13 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Forderungen 2 2 davon: Aufruf Demo 1 (1) davon: PSV Sport statt Gewalt 1 1 Überklebt, zerrissen, nicht erkennbar P18/P24/P35 3 *anzumerken ist hier, dass manche Plakate mehreren Dimensionen zuzuordnen sind bzw. einzelne Plakate im Untersuchungsgebiet doppelt zu finden waren, und daher doppelt zählen, aber in Tabelle III nur einmal aufgeführt werden 1.3 Tabelle: Kodierung ausgewählter Straßentexte (Medium Plakate) Raumspezifische Nutzungen Nr. Sprache Status P1 Einsprachig deutsch, korrekt P3/ P9 Einsprachig deutsch, korrekt, Aufforderun gen (animierend ) Einsprachig deutsch, korrekt, einige Anglizismen (Party, fit), Aufforderun gen (animierend ) Einsprachig deutsch, korrekt, Abkürzung „bio“, einige Anglizismen Einsprachig deutsch, korrekt, Abkürzung „bio“ Einsprachig deutsch, korrekt, Neologismu s/Neuworts chätzung: „Moboter“ Einsprachig deutsch, korrekt, Neologismu s: Moabiter P4/ P7/ P8 P10 P11 P23 P27 Legal, nicht kommerzi ell, private/öf fentliche Zweck Legal, nicht kommerzi ell, privat Themen Zustand Grafische Gestaltung Ankündigung/Hinweis auf Neu, professionell, Gerichtsgalerie/Ausstellung mit aktuell, Bild & Schrift, Angabe Ort/Zeitraum unbeschä weiß, mit Kontaktdaten zur Information digt, nicht künstlerische überklebt m Aspekt/Bild Mater ial Hochg lanz A3 Kontext Eingang für öffentliche Besucher des Verwaltungs-‐ bzw. Amtsgericht Angebot K3 Kiez Kids Klub für Alleinerziehende an Beratungen, Ausflügen, Workshops, Vermittlungen, etc. mit Orts-‐, Zeitangaben und Angabe zu Sponsoren/Kooperationspartnern Neu, aktuell, unbeschä digt, nicht überklebt professionell, Hochg Bild & Schrift, lanz mehrfarbig A3 (viel Farbe) im Glasschaukast en beim K3-‐ Kiezclub **K3-‐Kiezklub Legal, kommerzi ell, privat, gewerblic h Neuer ZUMBA Kurs im K-‐3-‐Kiez-‐ Kids-‐Club, Preise, Datum, ZUMBA= Party & macht fit, Bezug zum „KIEZ“ Neu, unbeschä digt, nicht überklebt professionell, Hochg Bild & Schrift, lanz mehrfarbig A3 (viel Farbe) im Glasschaukast en beim K3-‐ Kiezclub ** K3-‐ Kiezclub Legal, kommerzi ell, gewerblic h Werbung für Bio-‐Drinks im Neu, bioNaturkost Laden unbeschä digt, hinter Glas professionell, Hochg Bild & Schrift, lanz mehrfarbig A3 (viel Farbe) im Glasschaukast en am NaturkostLad en Legal, kommerzi ell, gewerblic h Legal, kommerzi ell Werbung für Bio-‐Drink Smoothie Neu, des Tages im bioNaturkost Laden unbeschä digt, hinter Glas Werbung/Ankündigung Neu, Ausstellung Kunst unbeschä digt, aktuell professionell, Hochg Bild & Schrift, lanz mehrfarbig A3 (viel Farbe) im Glasschaukast en am NaturkostLad en Plakat an der Wand im Eingangsberei ch eines Cafés „coffeemama s“ Legal, kommerzi ell, gewerblic h Werbung/Ankündigung/Einladun g zur Ausstellung mit Orts-‐ /Zeitangaben, Betonung auf kostenfrei professionell, Hochg Bild & Schrift, lanz mehrfarbig A3 Unbeschä professionell, Hochg digt, aber Bild & Schrift, lanz altes mehrfarbig A2 Plakat Plakat an der Wand im Eingangsberei ch eines Cafés „coffeemama 14 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother P40 Ortsnamens bezug Einsprachig deutsch, korrekt P51 Einsprachig deutsch, korrekt, einige Anglizismen P51 Einsprachig deutsch, korrekt, einige Anglizismen (Party, fit), animierend s“ Legal, kommerzi ell, gewerblic h Legal, kommerzi ell, gewerblic h Ankündigung/Hinweis Unbeschä professionell, Hochg Ausstellungen Kunst mit Datum digt, aber Bild & Schrift, lanz und Ortsangabe altes mehrfarbig A3 Plakat Legal, kommerzi ell, gewerblic h professionell, Plakat Bild & Schrift, -‐Plane mehrfarbig Werbung Vermietung von Neu, Büroflachen mit Angabe unbeschä Telefonnummer und Homepage digt, großes Plastik-‐ Plakat, aktuell McFit Sportclub-‐Werbung mit Neu, Werbe-‐Slogan und Angabe unbeschä Mitgliedsbeitrag digt, Plane, aktuell professionell layoutet, Schrift, mehrfarbig, gelb-‐schwarze Tafel Plastik -‐ Plakat , Hochg lanz Plakat am Fenster von einem Tabakladen/Ki osk Plakat an der Gebäudewan d oben an McFit Plakat-‐Plane an der seitlichen Gebäude-‐ Wand von McFit * Eingangswand des „coffeemamas“ ** Scheibe, von innen nach außen, mit Tesa angebracht Konflikte/Forderungen Nr. Sprache Fot o P Zitat In 3 Sprachen: 33 türkisch, arabisch, deutsch Relevante Texte zu Ort und Zeit auf Deutsch Slang „Antifa“ „Nazis“ P39 Einsprachig deutsch, kein Slang Status Themen Legal, Politisch öffentlich Aufruf zu einer Demo Altes „Antifa“ bzw. gegen Plakat, Nazis und Faschismus teilweise zerrissen professionell Hochg mehrfarbig, lanz aber mit A2 dunklem Layout/Zeiche n Stromka sten Legal, Politisch öffentlich Aufruf/Forderung Neu, „Sport statt Gewalt“ aktuell zu sportlichen Aktivitäten des Polizei-‐Sport-‐Vereins professionell layoutet, mehrfarbig, Hochg lanz A2 Fenster eines Kiosks Gesuch Tagesmutter Leicht einer Familie beschädig t, nicht überklebt, aktuell PC-‐Ausdruck, MattP schwarz-‐weiß, apier einfach, mit A3 kleinen Zetteln mit Telefonnr./Em ail zum abreißen *Coffee mamas Bedürfnisse P28 Einsprachig deutsch, Privat, legal /29 kein Slang ,längerer Text Zustand Grafische Gestaltung Mater ial Kon-‐ text * Eingangswand des „coffeemamas“, mit Tesa angebracht 1.4 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt (Medium Plakate) Alle Plakate, die den 4 Untersuchungsdimensionen (Konflikte, raumspezifische Nutzungen, Forderungen, Bedürfnisse) entsprechen, wurden auf die Analyseaspekte Sprache, Status, Themen, Zustand, Grafische Gestaltung, Material und Kontext hin analysiert (Kodierung siehe Tabelle 1.3). 1.4.1 Status 15 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Alle analysierten Plakate sind nicht staatlich. Die meisten Plakate dienen öffentlichen und kommerziellen Zwecken, da sie meistens für etwas werben. Das Plakat mit dem Aufruf zur Demo hat einen politischen Hintergrund und bezieht sich auf den Bereich des Antifaschismus/Antidiskriminierung/Anti-‐Nazis. Das Plakat mit dem Gesuch einer Tagesmutter ist das einzige private Plakat. 1.4.2 Themen Die meisten Plakate beziehen sich auf Werbung für künstlerische, sportliche oder musische Aktivitäten bzw. Veranstaltungen. Aber auch politische Themen wie Aufruf zur Demo und Sport statt Gewalt sind Themen der Plakate. Weiterhin gibt es Plakate zur Beratung und Unterstützung von Alleinerziehenden durch den im Raum vorhandenen K3 Kiez Kids Klub. Des Weiteren gibt es ein Plakat über die Arbeit und Informationen, aber auch Bedürfnisse des Kiez Klubs. 1.4.3 Kontext und Zustand In Bezug auf den Kontext ist interessant, dass die auf Nutzungen hinweisenden Plakate alle entweder an Schaufensterscheiben, Wänden oder Schaufensterkästen von denen zu der angebotenen Nutzung gehörenden Läden aufgehängt wurden, und sich auch meistens in dortiger Nähe befinden. Mit den im Eingangsbereich des „Coffeemamas“ hängenden Plakaten soll wahrscheinlich vor allem die Klientel dieses gut besuchten Cafés angesprochen werden, während die sichtbar auf der Straße an Laternen, Stromkästen, Schaufensterscheiben (oder in der Nähe der Läden) aufgehängten Plakate wahrscheinlich eine größere Klientel im vorbeischreitenden Fußgängerbereich ansprechen sollen. So kann davon ausgegangen werden, dass mit einem großen Teil der Plakate zur raumspezifischen Nutzung die bestimmte Klientel des „Coffeemamas“ angesprochen werden soll. Allerdings ist zu erwähnen, dass es vermutlich auch gar nicht erlaubt bzw. gestattet sein könnte, Plakate überall aufzuhängen. Auch Ladenbesitzer oder Geschäfte hängen wahrscheinlich lieber ihre eigene Werbung ins Schaufenster oder an die Tür, wobei es natürlich auch Ausnahmen diesbezüglich gibt. Gerade Plakate mit politischen Hintergründen, wie dem Aufruf zu einer Demo, sind wahrscheinlich eher an Stromkästen, öffentlich Wänden oder Laternen zu finden. 1.4.4 Grafische Gestaltung: Alle Plakate zur raumspezifischen Nutzung sind eher professionell gestaltet, gelayoutet und gedruckt, zeigen unterschiedliche Schriftmuster, Farben und mitunter künstlerische Aspekte, wie z.B. Bilder, etc. Nur das Plakat der Dimension der Bedürfnisse mit dem Gesuch einer Tagesmutter ist privat und daher einfach gemacht und gedruckt. Alle professionell erstellten Plakate sind im Hochglanzformat in A3 oder A2. Selbst das politische Plakat ist professionell grafisch gestaltet. 1.4.5 Sprache Alle Plakate sind einsprachig auf Deutsch geschrieben ist. Es finden sich einige Plakate, in denen einige Anglizismen (Plakate des K3 Kiez Kids Klubs) und englische Worte vorkommen. Ein Plakat, der 16 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Aufruf zur Antifa-‐Demo zeigt ein Zitat in türkischer, arabischer und deutscher Sprache. Es sind keine grammatikalischen Fehler auf den Plakaten zu finden, und umgangssprachliche Phrasen sind deutlich in der Minderheit. Das Wort „Kiez“ taucht häufiger auf. Slang oder eine subkulturelle Sprache ist eher auf dem politischen Plakat zu finden („Antifa“, Nazis“). 1.5 Zusammenfassender Text zu Untersuchungsfragen Raumspezifische Nutzungen sind deutlich in den Texten der Plakate des Untersuchungsgebietes anhand des Ortsnamensbezug zu Moabit erkennbar, z.B. mit durch Angabe des Ortes in Moabit, die „Moboter“, etc. Es wurde deutlich, dass raumspezifische Angebote im künstlerischen, musischen und sportlichen Bereich die durch Plakate sichtbar gewordenen Nutzungen des Raumes dominieren. Demnach kann daraus zum einen geschlossen werden, dass verschiedene Orte des Untersuchungsgebietes für Aktivitäten in diesem Bereich genutzt wird, zum anderen dass die Kommunikation über diese Art von Aktivitäten anscheinend besonders über das Medium der Plakate funktioniert bzw. Nutzer im Raum darauf aufmerksam gemacht werden. Erkennbar ist allerdings, dass die nicht-‐raumspezifischen Plakate dominieren, vor allem im Bereich der Werbung für Veranstaltungen, Reisen oder Tabakwaren, welche zwar im Kontext mit den jeweiligen Geschäften stehen (vor allem Reisen und Tabakwaren), die aber vermutlich in allen oder vielen Stadtteilen Berlins zu finden wären. Im Text der Plakate im Untersuchungsgebiet sind einzig Gruppen, die der deutschen Sprache mächtig sind, präsent. Es finden sich keine Plakate (außer eins), die ihren Inhalt auch Personen gegenüber kommunizieren, die kein Deutsch verstehen. Einzig aufgrund dieser Betrachtungen der Plakate kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass anderssprachige Gruppen nicht den Raum im Untersuchungsgebiet nutzen. Es könnte genauso gut sein, dass sich diese Gruppen zum einen selber von der Präsenz in Plakaten ausschließen und dass sie zum anderen durch die Dominanz der deutschen Sprache von der Teilhabe an Kommunikationsvorgängen durch Plakate ausgeschlossen werden. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die durch die Plakate angebotenen Nutzungen des Raumes von Personen dominiert werden, die deutsch verstehen (Anmerkung: absolute Vereinbarkeit mit den Ergebnissen zu den Aushängen). Konflikte und Forderungen wurden durch die Analyse der Plakate kaum sichtbar, einzig allein durch die politischen angehauchten Plakate zum Aufruf zur Demo und Sport gegen Gewalt des Polizei-‐Sport-‐Vereins. Auch Bedürfnisse waren nur bei einigen Plakaten nur im weiten Sinne erkennbar, außer beim privaten Gesuch in plakatierter Form. Die meisten Plakate befanden sich entweder an Türen oder Schaufensterscheiben von innen mit Klebestreifen an den jeweiligen Geschäften befestigt. Einzelne waren an Stromkästen oder Laternen plakatiert. Nur wenige befinden sich in extra dafür vorgesehene Schaufensterkästen. Vereinzelt gab es plakatierte Plakate an den Wänden, vor allem beim „Coffeemamas“. 17 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Zusammenfassend ist festzustellen, dass bei den Plakaten Informationen über die Nutzung des Raumes durch musische, künstlerische und sportliche Aktivitäten und Werbung für verschiedene Waren und Güter, wie Reisen oder Tabakwaren dominieren, die aber großteils den nicht-‐ raumspezifischen Dimensionen zuzuordnen sind. Es sind nur vereinzelt ortspezifische Plakate zu finden. Außerdem sind nicht deutschsprachige Gruppen nicht im Straßentext der Plakate präsent. Eine beispielhafte Auswahl der analysierten Plakate: Plakat Nr.1-‐Gerichtsgalerie im Gericht Plakat Nr.3-‐Angebot für Alleinerziehende im K3 Klub 18 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Plakat Nr.33-‐Aufruf/Aufforderung zur Demo Plakat Nr.39-‐Angebot Polizei-‐Sport-‐Verein 2. Medienbezogene Auswertung: Aushänge 2.1 Tabelle der Datensammlung aller erfassten Texte (Medium Aushänge) N Text An za hl Dimension A1 A2 A3 Bitte hier keine Fahrräder abstellen Amtsgericht Tiergarten Besuchereingang Hinweis!!! Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage werden ab sofort Sicherheitskontrollen durchgeführt. Hausausweise sind unaufgefordert vorzuzeigen. Wir bitten um ihr Verständnis Der Leiter des Zentralen Dienstes Sicherheit am Campus Moabit Berlin, den 08.10.2009 Achtung Der Hausausweis ist den Kontrollbeamten unaufgefordert vorzuzeigen. Das Betreten des Gebäudes mit Waffen und sonstigen Gefährlichen Gegenständen sowie mit Film – und Fotoapparaten ist verboten! Zuwiderhandlungen werden als Hausfriedensbruch strafrechtlich verfolgt. Gegenstände der genannten Art könne bei den Kontrollbeamten gegen Quittung zur Aufbewahrung abgegeben werden. Der Präsident des Amtsgerichts Berlin Personen mit Herzschrittmachern bitte bei Kontrollbeamten melden 6 1 1 Regelungen Information Regelungen (Informatio nen) Regelungen (Informatio nen) 1 Regelungen Eingang Amtsgericht Tiergarten Amtsanwaltschaft Verwaltungsgericht Staatsanwaltschaft 1 Information AB 16.00 Uhr Zutritt für Amtsgericht Tiergarten Staatsanwaltschaft u. Amtsanwaltschaft 1 Diensteingang Kirchstr. 6 Verwaltungsgericht Diensteingang Kirchstr. 7 Der Präsident des Amtsgerichts Tiergarten Dienst-‐ und Sicherheitsausweise unaufgefordert vorzeigen 1 Information 1.Teil Kirchstr. (Amtsgericht) A4.1 A 4.2 A 5 A 6 A 7 A 8 2 Regelungen 2.Teil Kirchstr. (nach Amtsgericht bis Alt-‐Moabit) A9.1 A9.2 A10 ZUMBA DIESE PARTY MACHT DICH FIT. Frecher Spatz. KOMM VORBEI/PROBIER ES AUS!!!! 2 Keine Vertragsbindung Einzeltermin 7 €, 10er-‐Karte 60 € K3-‐KIEZ KIDS CLUB /KIRCHSTR. 4 (…) Bitte stellen sie ihr Zweirad vor unserem Fenster ab. Es handelt sich um unsere Aktionsfläche. 1 Nutzung Regelungen 19 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Vielen Dank Der K3 Jugendclub A11 A12 DENK DRAN: TÜR ZU! Frecher Spatz Kinderladen & Schülerladen & Jugendhilfe e.V. Kirchstr. 2, 10557 Berlin Tel. (…) Öffnungszeiten Büro Montag 10-‐14h Dienstag 11-‐14h Donnerstag 10-‐17h. Das Büro befindet sich in der Kirchstrasse 2 im Hinterhaus in der 1 Etage rechts! A13 Geheimnis eines Tanzes Tango Argentino K3-‐souterrain, Kirchstr. 4 A14.1 Flamenco für Anfänger Kirchstr. 4 (…) susana-‐[email protected] A14.2 Jeden Freitag 20h Probestunde: 5 € Kursgebühr monatlich: 40 € A15 We love to dance with you Tango Flamenco A16.1 2 Akademiker, ruhig, zuverlässig suchen 4-‐Zimmer, ALTBAU, hell hier (10557/10555) Jeder A16.2 Hinweis willkommen! 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Alle Bewegungen werden sehr bewusst ausgeführt und mit der Atmung koordiniert und führen so zu innerer Ruhe und Gelassenheit. Pilates stärkt, erfrischt und entspannt gleichermaßen und ist zugänglich für Männer und Frauen jeder Altersklasse und Konstitution. Auch empfehlenswert als fortlaufende Rückbildungsgymnastik nach der Schwangerschaft. -‐ korrigiert Haltungsfehler –Steigert das Körperbewusstsein – Entlastet und stärkt Wirbelsäule u. Gelenke-‐ Kräftigt und formt den Körper harmonisch – Verbessert die Beweglichkeit – Löst Verspannungen Mit wem? Anja Richter, Tanzpädagogin, Pilates-‐ und Yogalehrerin Wo? 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SECAM24 1 Information en(Regelung en) 2.Teil Kirchstraße (nach dem „Coffeemamas“-‐ Eingang) A58 A59 A60 A61 A62 1 Information en/(Regelun gen) Nutzungen 1 1 Angebot Konflikt 1 Information en/(Regelun gen) [Beispiel für abgerissene und überklebte Aushänge im Gebiet, vor allem Ampel/Laternen an 1 Überklebt/A Wir suchen ständig für unsere Kunden Häuser, Eigentumswohnungen, Grundstücke Kontakt Finanzcenter Tiergarten Kirchstraße 1 GRIBB-‐GRUPPE [Aushänge für Wohnungen in: Tempelhof, Zehlendorf, Köpenick, Steglitz, Lichterfelde, Karlshorst, für Häuser in: Spandau] Entrümpelungen, Malerarbeiten (Auflistung verschiedener Arbeiten) Lebenswert… oder nicht? Weitere Massenfällung v fast 100 Bäumen geplant? Lebensräume f Vögel u a Tiere weiter planmäßig zerstören? Kleiner TIER GARTEN? Ökotod und Sterben nahe zu aller Tierarten d Massenfällung v gesunden Bäumen steht planmäßig nun ab Herbst 2012&2013 auch im baum & artenreichen kleinen Tiergarten bevor. 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Kostenloses Infotelefon zu Glücksspielsucht: (…) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Freundliche Tresenkraft gesucht Bitte im Laden melden! Entrümpelung Umzüge nah & fern: Transporte Sperrmüll Bauschuttbeseitigung Abriss (…) Metallabholung Kostenlose Besichtigung Eingang für Prozessbeteiligte und Besucher ca. 30 m Dienstausweise Behörden, Polizei, Schöffen, Anwälte Bitte beim Pförtner melden!!! Tür bleibt aus Sicherheitsgründen geschlossen! SOUL At The INN 05.05/23h Lido Renovierungen aller Art Entrümpelungen aller Art Tapezieren/Tapeten entfernen, Sperrmüll, Laminat verlegen (…) Malerarbeiten Sauber, schnell & preiswert Wir (2 Akademiker, ruhig, zuverlässig) suchen eine Altbau-‐Wohnung 4-‐Zimmer, hell, hier im Kiez (10557/10555) Jeder Hinweis willkommen! Dankeschön für erfolgreiche Vermittlung ohne Makler: € 800 Toilettenbenutzung für Nicht-‐Gäste 0,50 € 1 1 2 1 bgerissen Regelungen( Information en) Bedürfnisse Angebote 1 1 Information en Information en (Regeln) Ereignisse Angebot 1 Bedürfnisse 1 Nutzungen 1 Straßenecke Kirchstraße / Alt-‐Moabit A73 A74.1 A74.2 A74.3 A75 A76 Entrümpelung [abgerissen] 1 Suche & Zahle 5 Euro Defekte oder gebrauchte Elektrogeräte (Auflistung verschiedener 3 Elektrogeräte) Angebot Bedürfnisse Mitarbeiter gesucht! [abgerissen und überklebt] 1 [Beispiel für abgerissene und überklebte Aushänge im Gebiet, vor allem Ampel/Laternen an 1 Straßenecken] Bedürfnisse Überklebt/A bgerissen 2.2.1 Forschungsmemo zur Gesamtheit der aufgenommenen Texte und zur Zuordnung/Verteilung der Untersuchungsdimensionen (Medium Aushänge) Im Gebiet fanden sich 91 Aushänge. Den größten Teil der Aushänge (45 von 91) im Gebiet machen verschiedenste Angebote aus. Von den Angeboten wiederum sind der größte Teil (23) Aktivitäten, die im musischen, künstlerischen oder spirituellen (Yoga, Pilates, Selbsterleben) Bereich gegen Bezahlung angeboten werden. Verschiedenste Dienstleistungen, vor allem Entrümpelungs-‐ und Malerarbeiten, machen den zweitgrößten Teil der Angebote aus: 11 Aushänge. Kinderspezifische Angebote hingegen sind in der Minderzahl (nur 5). Schließlich werden noch verschiedene Gegenstände und Objekte zum Verkauf angeboten, insgesamt machen diese 7 Aushänge aus. Es ist auffällig, dass fast alle angebotenen regelmäßigen Aktivitäten innerhalb des näheren Umkreises des Untersuchungsgebiets stattfinden: 16 von 23 musisch-‐künstlerisch-‐spirituellen Angeboten und alle kinderspezifischen Angebote. Die Dienstleistungen hingegen werden kaum auf einen bestimmen Ort bezogen, es werden einzig Telefonnummern angegeben, vermutlich da die Personen, die die Dienstleistungen anbieten, dies nicht nur an einem bestimmten Ort tun. Da die im Untersuchungsgebiet angebotenen regelmäßigen Aktivitäten etwas darüber aussagen, wie und von wem der Raum genutzt wird, werden alle im näheren Umkreis des untersuchten Gebiets stattfindenden Angebote (22) der Dimension raumspezifische Nutzungen zugeteilt. 23 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Die zweitgrößte Gruppe der Aushänge (17 von 91) bilden die Gesuche, welche alle gruppenspezifische Bedürfnisse ausdrücken, da sie sich entweder auf das Untersuchungsgebiet oder im Untersuchungsgebiet lebende Personen beziehen. Hier dominiert das Bedürfnis nach Wohnraum (7 von 17), die zweitgrößte Gruppe innerhalb der Gesuche bilden spezifisch gewerbliche Bedürfnisse (Mitarbeiter und die Suche nach Elektrogeräten gegen Bezahlung) und nur zwei Aushänge beinhalten Hinweise auf andere persönliche, individuelle Bedürfnisse. Auffällig ist, dass es sehr viele Aushänge gibt, die Regeln im Raum aufstellen (15 von 91). 7 der 15 Aushänge verbieten das Abstellen von Fahrrädern und Zweirädern. Nur 2 Aushänge regeln alltägliches Verhalten (Tür zu!, Schuhe abtreten!). 5 Aushänge schließen spezifische Gruppen von bestimmen Aktivitäten aus, durch den Hinweis auf die Notwendigkeit des Vorzeigens von Hausausweisen (4) und durch den Hinweis auf das Verbot von Glücksspielen für unter 18jährige. Des Weiteren gibt es noch 9 Aushänge, die Informationen enthalten. 4 Dieser Aushänge sind allgemeiner Natur (wo befindet sich ein Eingang o.ä.), 5 dieser Aushänge beinhalten implizit wiederum einen Hinweis auf Verregelungen des Raums: Es handelt sich um 3 von Ordnungsämtern ausgestellte Aushänge, die belegen, dass die Cafébesitzer berechtigt sind Tische vor ihren Cafés aufzustellen, einen Hinweis auf Videoüberwachung und einen Hinweis auf einen Pförtner. Schließlich ist auffällig, dass es nur 2 auf einmalige Veranstaltungen/Ereignisse hinweisende Aushänge gab, wobei beide angebotenen einmaligen Veranstaltungen (Konzerte) außerhalb des Gebiets stattfinden und nur ein auf einen Konflikt (die Fällung von Bäumen im kleinen Tiergarten) hinweisender Aushang zu finden war. Die räumliche Verteilung der Aushänge ist interessant: nur Eingang des “Coffeemamas” 11 der 91 Aushänge finden sich in Alt-‐Moabit, 6 an der Ecke Kirchstraße/Alt-‐Moabit, demgegenüber 74 in der Kirchstraße. In der Kirchstraße ist es wiederum interessant, dass sich mehr als die Hälfte der Aushänge der Kirchstraße (39) im Eingangsbereich eines einzigen Cafés (des „Coffeemamas“), das zu allen Untersuchungszeitpunkten sehr gut besucht war, fanden. Auch die spezifischen Themen der Aushänge sind sehr raumspezifisch verteilt. Während sich alle Aushänge mit Tanzangeboten am Kiezclub (Kirchstr.) fanden, und alle Aushänge im musischen und spirituellen Bereich im Eingangsbereich des „Coffeemamas“ (Kirchstr.), hingen fast alle Aushänge zu Entrümpelung und Malerarbeiten (4 von 5) in Alt-‐Moabit, wo diese Aushänge auch prozentual den größten Anteil der Aushänge ausmachen (4 von 11). Von den 15 Regeln aufstellenden Aushängen hingen 11 am Amtsgericht Tiergarten. 24 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Zusammenfassend ist zu sagen, dass unter den 91 Aushängen 22 einen Hinweis auf gruppenspezifische Nutzungen geben, 17 einen Hinweis auf gruppenspezifische Bedürfnisse und nur ein Aushang einen Hinweis auf Konflikte gibt. 2.2.2 Tabelle zur Zuordnung/Verteilung der aufgenommenen Texte (Medium Aushänge) Kategorie Unterkategorie Anzahl Angebote davon: davon: davon: davon: Bedürfnisse davon: Musisch, Künstlerischer , Spiritueller Bereich Dienstleistungen Kinderspezifische Materielle Wohnungssuche im Gebiet Zu vermieten Mitarbeiter gesucht Spezifische 45 23 Tanz Musik Yoga/Pilates/Zen/Selbstfindung Sport, Kunst Entrümpelungen/Malerarbeiten PC Nachhilfe Immobilienmaklerbüro Toilettennutzung Kitas/Kindergarten Regelmäßige Aktivitäten 6 5 6 2 11 5 2 2 1 1 4 2 2 7 17 8 Wohnungen 1 Lagerplatz 1 2 2 6 4 6 0 2 0 0 0 1 1 4 2 2 0 17 9 3 14 7 4 3 13 7 4 1 3 1 3 2 9 4 5 2 10 4 5 2 1 2 0 1 davon: davon: davon: davon: Regelungen davon: davon: Informationen davon: davon: Verbote Ausschluss Personengruppen (Car-‐Sharing, neue Familie für eigene Katze) Elektrogeräte Abstellen von Fahrrädern/Zweirädern von Glücksspielverbot für unter 18jährige Zwang zum Vorzeigen von Haus bzw. Dienst-‐ und Sicherheitsausweisen Alltägliches Verhalten Allgemeine Hinweis auf Verregelungen A63 A76 Veranstaltungen Konflikte Überklebt, zerrissen Aushänge Gesamt: 90 Davon Gebiet? 22 16 im 1 2 2 3.3 Tabellen: Kodierung ausgewählter Straßentexte nach Analyseaspekten des Mediums Aushänge Raumspezifische Nutzungen Nr. Sprache Status Themen A 9.1 Einsprachig Legal, deutsch, korrekt, komm Zustand Neuer ZUMBA Kurs Neu, im K-‐3-‐Kiez-‐Kids-‐Club, unbeschädigt, Grafische Gestaltung Materia l Professionell, Bild & Hochgla Schrift, mehrfarbig (viel nz Kontext ** K3-‐ Kiezclub 25 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother A 9.2 einige Anglizismen (Party, fit), Aufforderungen (animierend) Einsprachig deutsch, kein Slang erziell, privat A13 Zweisprachig (deutsch & Spanisch), kein Slang, korrekte Sprache (Genitiv) Komm erziell, privat, legal A14. 1 A14. 2 Einsprachig Komm deutsch, kein erziell, Slang, knapp privat, legal A15 Einsprachig Komm Englisch, kein erziell, Slang privat, legal A21 Einsprachig deutsch, kein Slang, poetisch geschrieben, grammatikalisch korrekte Sprache Einsprachig deutsch, kein Slang A12 Legal, privat Preise, Datum, ZUMBA= Party & macht fit, Bezug zum „KIEZ“ Kinder/Schülerladen Kleiner Spatz: Hinweis auf Öffnungszeiten & Lage des Büros (Kirchstr. 2), kein Ortsnamenbezug Angebot von Tangostunden, Ortsnamenbezug zu Argentinien nicht überklebt Farbe) Klarsichtfolie schmutzig, Hinweis auf Büro nachträglich angehängt Unbeschädigt, nicht überklebt, schon mehrere Nummernzettel abgerissen Unprofessionell, PC-‐ Gelbes Ausdruck auf farbigem Papier Papier, Logo des Ladens in Klarsicht folie ** K3-‐ Kiezclub PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ Papier weiß (+wenig rot), Layout relativ aufwendig mit Zeichnung Hauswa nd K-‐3-‐ Kiez-‐ Kids-‐ Club, mit Tesafilm ** K3-‐ Kiezclub Angebot von Unbeschädigt, Flamencostunden, nicht überklebt, kein Ortsnamenbezug schon mehrere Nummernzettel abgerissen Hinweis auf Tango-‐& Unbeschädigt, Flamencostunden, nicht überklebt kein Ortsnamenbezug, Kirchstr. 4 Angebot von „Zen“-‐ unbeschädigt, Stunden in Moabit löst sich jedoch (Ortsnamensbezug!) langsam von Wand, nicht überklebt PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ weiß (+wenig rot), Layout relativ aufwendig mit Zeichnung PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ weiß, Layout sehr aufwendig mit mehreren Zeichnungen PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ weiß, einfach , unprofessionell *Coffee mamas Komm erziell, privat, legal Angebot von Jazz-‐ Gitarren-‐Stunden in Moabit (Ortsnamensbezug!) PC-‐Ausdruck, auf Papier Papier, (orange), A4 unprofessionell, Layout einfach – Text & 1 Bild *Coffee mamas A56 Einsprachig Komm deutsch, kein erziell, Slang privat, legal Angebot von Jazz-‐ Gitarren-‐Stunden in Moabit (Ortsnamensbezug!) PC-‐Ausdruck, auf Papier Papier (orange), A4 unprofessionell, Layout einfach – Text & 1 Bild **„MAX WAY Coffee“ A30 Einsprachig deutsch, kein Slang, korrekte Ausdrucksweise Einsprachig deutsch, korrekt, nett, Eltern direkt ansprechend Komm erziell, privat, legal Komm erziell, privat, legal Angebot eines YOGA-‐ Kurses (Seitzer Straße) PC-‐Ausdruck, auf hellgrünem Papier, unprofessionell, Layout einfach – Text & 1 Bild PC-‐Ausdruck, mehrfarbig, Layout einfach + Bild Papier A5 *Coffee mamas Papier A4 *Coffee mamas Einsprachig Deutsch & z.T: englische Wörter, kein Slang, korrekte Ausdrucksweise Einsprachig deutsch, kein Slang, korrekte Ausdrucksweise Komm erziell, legal, privat unbeschädigt, löst sich jedoch langsam von Wand, einige Nummernzettel abgerissen, z.T. etw. überklebt Gut erhalten, erst 1 Nummernzettel abgerissen, nicht überklebt Eingerissen, z.T. überklebt, löst sich z.T. von Wand Unbeschädigt, nicht überklebt, einige Nummernzettel abgerissen Gut erhalten, nicht überklebt PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ Papier weiß (+ etwas orange), A4 Layout einfach, aber professionell *Coffee mamas Beschädigt (angerissen), alle Nummernzettel Schwarz-‐weiß PC-‐ Papier Ausdruck Papier A5 (orange), Layout einfach, unprofessionell *Coffee mamas A29 A33 A38 A39 Komm erziell, privat, legal komm erziell, legal, privat Angebot von Kitaplätzen (eröffnet im Februar neu), Ortsnamenbezug zum Spreebogen Kursangebot des Babylandens Hug & Grow, kein Ortsnamensbezug Angebot von Pilates-‐ Kursen Papier Papier laminier t ** K3-‐ Kiezclub 26 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother A42 A43 A47 A49 A54. 1 54.2 A59 A72 Einsprachig Deutsch & z.T. englische Wörter, kein Slang, korrekte Ausdrucksweise Gewählte Ausdrucksweise Komm erziell, legal, privat abgerissen Kursangebot des Gut erhalten, Babylandens Hug & nicht überklebt Grow – Musikgarten für Kleinkinder & Babys Komm erziell, privat, legal Musikunterricht im Kiez von studiertem Musiker, Bezug zum „KIEZ“ Einsprachig Deutsch, nur Schlagworte (Musik, Cello etc.), keine kompletten Sätze Einsprachig deutsch, einige YOGA-‐Begriffe, kein Slang, korrekt, jedoch knapp, formuliert, einige Zitate Einsprachig deutsch, einige YOGA-‐Begriffe, kein Slang, korrekt, jedoch knapp, formuliert Einsprachig deutsch, einige YOGA-‐Begriffe, kein Slang, korrekt, jedoch knapp Einsprachig deutsch, korrekt, kein Slang Komm erziell, privat, legal Nicht überklebt, einige Nummernzettel abgerissen, Papier leicht vergilbt Musik & Unbeschädigt, Gesangsunterricht in löst sich leicht Moabit von Wand (Ortsnamenbezug!) Komm erziell, privat, legal Angebot eines Unbeschädigt, PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ Papier Yogakurses in Moabit löst sich leicht weiß, Layout einfach, A6 (Ortsnamenbezug) von Wand allerdings einige Zeichen & Figürchen *Coffee mamas Komm erziell, privat, legal Angebot von Unbeschädigt, Beratung, Tanz-‐ und nicht überklebt Bewegungstherapie, kein Ortsnamenbezug Layout Professionell, Glänzen Mehrfarbig auf gelber de Pappe Pappe A6 *Coffee mamas Komm erziell, privat, legal Angebot von Beratung, Tanz-‐ und Bewegungstherapie, kein Ortsnamenbezug Layout Professionell, Glänzen Mehrfarbig auf gelber de Pappe Pappe A6 *Coffee mamas Angebote von Unbeschädigt, Häusern & nicht überklebt Wohnungen in Berlin Professionell, mehrfarbig **GRIBB -‐Gruppe Hinweis auf Preis der Unbeschädigt, Toilettennutzung nicht überklebt (0,50€) PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ weiß, einfach Komm erziell, privat, legal Einsprachig Komm deutsch, korrekt, erziell, kein Slang privat, legal Unbeschädigt, großteils überklebt PC-‐Ausdruck, großteils Papier schwarz-‐weiß (+ etwas A5 Farbe), Layout einfach, aber professionelles Logo des Musikgarten *Coffee mamas PC-‐Ausdruck, schwarz-‐ Papier weiß, einfach & A5 Logo/Figur *Coffee mamas Professionell, Mehrfarbig *Coffee mamas Hochgla nz A5 Laminie rtes Papier A4 Papier A5 **Curry bude *Eingangswand des „coffeemamas“, mit Tesa angebracht Konflikte Nr. Foto Sprache Status Themen Zustand A61 Gewählt ausgedrückte, gut durchdachte Fragen , Raumbezug (Moabit), Abkürzungen Politisch , Umwelt schutz Macht auf Fällung von Bäumen im kleinen Tiergarten aufmerksam, regt zum Nachdenken und Eingreifen an Nicht überklebt, recht neu Grafische Gestaltung PC-‐Ausdruck, Schwarz-‐weiß, einfach Mate-‐ rial Papier , A5 Kon-‐ text Stro mka sten Mate rial Konte xt Papier A5 Latern e (beide ), mit Tesa Bedürfnisse Nr. Foto Sprache A 16.1 A 16.2 Einsprachig Infor deutsch, kein mell, Slang, knapp privat Statu s Themen Zustand 4-‐Zimmer-‐ unbeschädigt, Wohnungssuche (hier – überklebt Raumbezug)), Altbau, Finderlohn (800€) Grafische Gestaltung nicht PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, einfach 27 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother A17 A18 A26 A27 A32 A36 A41 A52. 1 Einsprachig Infor deutsch, kein mell, Slang, knapp privat Einsprachig Infor deutsch, kein mell, Slang, knapp privat Einsprachig Infor deutsch, kein mell, Slang, knapp privat 4-‐Zimmer-‐ Wohnungssuche, Finderlohn (500€) Wohnungssuche Angerissen, vergilbt, PC-‐Ausdruck, großteils überklebt schwarz-‐weiß, einfach Angerissen, vergilbt, Handgeschrieben, großteils überklebt schwarz-‐weiß, einfach Familie für Katze wird Unbeschädigt, nicht Handgeschrieben gesucht da Besitzer in überklebt + farbiger die USA zieht Fotoausdruck Papier A5 Einsprachig deutsch, kein Slang Einsprachig deutsch, knapp, etw. Umgangssprache (“texten“) Einsprachig deutsch, knapp, Infor mell, privat Infor mell, privat Wohnungssuche „Kiez“, Altbau im Unbeschädigt, nicht überklebt, fast alle Nummernzettel ab Büroplatz zu vermieten Unbeschädigt, nicht in Moabit, Altbau, überklebt Spree PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, einfach PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß + farbiges Foto, eher einfach Papier A6 * Papier A4 * gewer blich PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, sehr einfach Papier zettelc hen * Einsprachig deutsch + einige englische Worte, Umgangssprachlic h (Eckdaten, das Auto rostet langsam ein) Einsprachig deutsch, korrekt Sprache, knappe Formulierungen Infor mell, privat Suche nach Lagerraum Beschädigt in Alt-‐Moabit oder (eingerissen), nicht Umgebung überklebt, nur 1 Nummernzettel ab Eigenes Auto wird zum Beschädigt Car-‐Sharing angeboten, (eingerissen), nicht Standort U Birkenstr überklebt, die meisten Nummernzettel ab PC-‐Ausdruck, Papier schwarz-‐weiß, A4 einfach + Karikatur * Infor mell, privat A52. 2 Einsprachig Infor deutsch, korrekt mell, Sprache, knappe privat Formulierungen A65 Einsprachig deutsch, knapp A72 A74. 1 74.3 A74. 2 A75 Privat, gewer blich Einsprachig Infor deutsch, kein mell, Slang, knapp privat Einsprachig deutsch, Auflistung Einsprachig deutsch, Auflistung Privat, inform ell Privat, inform ell Einsprachig, deutsch gewer blich Tauschangebot von 2 Wohnungen (detailliert beschrieben) in der Gegend gegen eine Altbauwohnung 4-‐5 Zimmer im Kiez Tauschangebot: 2 Wohnungen im Gebiet gegen 1 Altbauwohnung 4-‐5 Zimmer im Kiez Jobanzeige (Tresenkraft) Relativ unbeschädigt, PC-‐Ausdruck, überklebt, einige schwarz-‐weiß, Nummernzettel ab einfach 4-‐Zimmer-‐ Wohnungssuche (hier – Raumbezug)), Altbau, Finderlohn (800€) Suche nach defekten, Elektrogeräten – gegen Bezahlung von 5€ Suche nach defekten, gebrauchten Elektrogeräten – gegen Bezahlung von 5€ unbeschädigt, überklebt Jobanzeige (Mitarbeiter) Beschädigt (eingerissen, löst sich von Wand), einige Nummernzettel ab Papier A4 in Klarsic htfolie Papier A4 * PC-‐Ausdruck, Papier schwarz-‐weiß, A4 einfach, + handschriftlicher Zusatz * nicht PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, einfach Relativ unbeschädigt, keine Zettel abgerissen Beschädigt (eingerissen, vergilbt, schmutzig), z.T: überklebt, einige Zettel ab Stark Beschädigt (zerrissen), überklebt Papier A5 Latern e, mit Tesa Latern e, mit Tesa * Papier A5 Latern e, mit Tesa PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, einfach PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, einfach Papier A6 Ampel , viel Tesa Ampel , mit viel Tesa PC-‐Ausdruck, schwarz-‐weiß, einfach Papier Papier A6 Ampel , mit Tesa * Eingangswand des „coffeemamas“, mit Tesa angebracht 2.4 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt (Medium Aushänge) 28 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Es wurden alle Aushängen, die den 4 Untersuchungsdimensionen (Konflikte, raumspezifische Nutzungen, Forderungen, Bedürfnisse) entsprechen, auf die Analyseaspekte Sprache, Status, Themen, Zustand, Grafische Gestaltung, Material und Kontext hin analysiert. 2.4.1 Status Alle analysierten Aushänge sind nicht staatlich. Von den 18 in Aushängen ausgedrückten Bedürfnissen sind 6 kommerziell-‐gewerblicher Natur, von den 22 Aushängen, in denen raumspezifische Nutzungen deutlich werden, werden in 21 regelmäßige Aktivitäten oder Leistungen im Gebiet gegen Bezahlung angeboten, sie sind also auch gewerblich-‐kommerzieller Natur. Der in einem Aushang ausgedrückte Konflikt hingegen ist politisch und bezieht sich auf den Bereich des Umweltschutzes, es geht hier als vorwiegend nicht um kommerzielle Interessen, obwohl in dem Aushang in Frage gestellt wird, ob es sich bei der kritisierten Baumfällung um wirtschaftliche Interessen wie die Aufwertung Moabits und Holzwirtschaft handelt. 2.4.2 Themen Von den raumspezifische Nutzungen ausdrückenden Aushängen sind 6 Tanzangebote, 4 Musikangebote, 6 Angebote im spirituellen Bereich, 5 kinderspezifische Angebote und 2 sonstige Angebote. Hierbei ist besonders die räumliche Verteilung der Aushänge interessant: Während die Tanzangebote alle an den Fenstern und Wänden des Kiez-‐Club hängen, hängen die Musik-‐ und spirituellen Angebote alle im Eingangsbereich des „Coffeemamas“, während sich die Kinderspezifischen Angebote auf den Kiezclub (1) und Coffeemamas (3) verteilen und die beiden sonstigen Angebote in Schaufenstern von Länden hängen. Beispielhafter Aushang: Tanzangebot (Bild 14.2) Von den Bedürfnisse ausdrückenden Aushängen beinhalten 6 gewerbliche Bedürfnisse, nur 2 private, individuelle Bedürfnisse (Car-‐Sharing und neue Besitzer für eine Katze) und 10 beziehen sich auf Immobilien. Hierbei ist interessant, dass sich von den 10 Immobilien-‐Aushängen 7 auf die Suche nach einer Wohnung im Gebiet beziehen, 1 auf die Suche nach einem Lagerraum im Gebiet, ein Aushang ein Tauschangebot von einer Wohnung gegen eine andere ist und nur in einem Aushang (Mit-‐)mieter gesucht werden. Der in einem Aushang ausgedrückte Konflikt bezieht sich auf die Fällung von Bäumen im kleinen Tiergarten, wobei mit dem Aushang bezweckt wird die Menschen zum Nachdenken über diese 29 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Situation anzuregen. Indirekt bezieht der Aushang durch die Art der Frageformulierung Stellung gegen die geplante Baumfällung. 2.4.3 Kontext und Zustand In Bezug auf den Kontext ist interessant, dass die auf raumspezifische Nutzungen hinweisenden Aushänge alle entweder an Schaufensterscheiben bzw. Wänden von denen zu der angebotenen Nutzung gehörenden Läden aufgehängt wurden oder im Eingangsbereich des Coffeemamas. Die Bedürfnisse ausdrückenden Aushänge hingegen wurden viel häufiger ungeschützt (8) an Laternen und Ampeln aufgehängt. Vermutlich ist auf diese ungeschütztere Lage zurückzuführen, dass die Bedürfnisse ausdrückenden Aushänge auch viel öfter als die auf raumspezifische Nutzungen hinweisenden Aushänge angerissen (7 vs. 2), überklebt (5 vs. 2) oder vergilbt (3 vs. 0) waren. Auch der Aushang zur Baumfällung (Konflikt) war an einem gut sichtbaren, jedoch ungeschützten Ort aufgehängt (Stromkasten). Wir vermuten, dass der Ort, an dem Aushänge aufgehängt werden, etwas darüber aussagt, welche Personen mit dem Aushang angesprochen werden sollen. Mit den im Eingangsbereich des Coffeemamas hängenden Aushängen soll wahrscheinlich vor allem die Klientel dieses gut besuchten Cafés angesprochen werden, während die sichtbar auf der Straße an Laternen/Ampeln oder in Ladenfronten aufgehängten Aushänge wahrscheinlich eine größere Klientel ansprechen sollen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass mit einem großen Teil der Aushänge zur raumspezifischen Nutzung (12/22), aber auch zu den Bedürfnissen (7von 18) die bestimmte Klientel des Coffeemamas angesprochen werden soll, und dass diejenigen, die ihre Bedürfnisse ausdrückenden Aushänge an ungeschützten Orten an der Straße aufhängen, dies vor allem tun, weil sie eine größere Klientel ansprechen möchten und dabei nicht auf eine Ladenfront zurückgreifen können, da sie private Bedürfnisse und nicht die Bedürfnisse der Geschäfte in der Straße ausdrücken. Allerdings ist auch zu beachten, dass es nur bestimmte Orte gab, an denen Aushänge überklebt wurden: eine Laterne in der Kirchstraße, die Ampeln an der Ecke Kirchstraße/Alt-‐Moabit und vor allem das Coffeemamas. Es scheint also an diesen Orten ein Konflikt um den Platz zum Aufhängen von Aushängen stattzufinden. Die deutliche Häufung von Aushängen am Coffeemamas sollte daher nicht überinterpretiert werden, da neben der von uns beobachteten großen Menge an Besuchern und der Art der Klientel des Cafés auch das offensichtlich tolerante Verhalten der Besitzer dieses Cafés in Bezug auf das Aufhängen von Aushängen Grund für die deutliche Häufung (spezifischer) Aushänge an diesem Ort sein könnte. 2.4.4 Grafische Gestaltung: 30 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother In Bezug auf die Grafische Gestaltung ist interessant, dass von den Bedürfnisse ausdrückenden Aushängen alle unprofessionell gestaltet sind – großteils wurden die Aushänge selber am PC erstellt, zwei sind per Hand geschrieben – und dass fast alle schwarzweiß gehalten sind. Nur in 2 Fällen wurde neben dem schwarzen Text außerdem ein farbiges Foto hinzugefügt. Auch der den Konflikt ausdrückende Aushang ist unprofessionell gestaltet. Von den Nutzungen hingegen sind mehrere (11) professionell gestaltet. Allerdings fällt auf, dass vor allem diejenigen Aushänge professionell gestaltet sind, die sich auf die Angebote eines Ladens beziehen. So sind die Aushänge des in der Kirchstr. liegenden Babyladens „Hug & Grow“ und die Aushänge für Tanzangebote des Kiezclubs, außerdem die Aushänge des Maklerbüros GRIBB-‐Gruppe und der eines Musikateliers, professionell gelayoutet. Demgegenüber sind nur zwei Aushänge von derselben Privatperson (Thema: Selbstfindung) professionell gelayoutet. Es liegt die Vermutung nahe, dass die meisten nicht professionell gelayouteten Aktivitäten von Privatpersonen angeboten werden, die durch diese Aktivitäten (Musikunterricht, Yogakurse etc.) eine eher geringe Summe erwirtschaften und sich daher finanziell nicht lohnt ein professionelles Layout zu entwerfen. Des Weiteren wäre der Annahme nachzugehen, ob die Kunden eines Teils dieser Aktivitäten (vor allem Yoga-‐ und Pilateskurse, privater Musikunterricht) kleine, private Angebote, die sich durch unprofessionelles Layout auszeichnen, mehr schätzen als professionell organisierte und in größerem Maßstab stattfindende Kurse. 2.4.5 Sprache Es fällt auf, dass die überwiegende Mehrzahl der Aushänge einsprachig auf Deutsch geschrieben ist. Es finden sich einige Aushänge, in denen einige Anglizismen und wenige englische Worte vorkommen (4), ein Aushang in dem einige spanische Worte auftauchen und ein auf Englisch gestalteter Aushang. Allerdings dienen die fremdsprachlichen Elemente nicht der Verständlichmachung des Angebots für Personen, die kein Deutsch verstehen, sondern es handelt sich vermutlich – da nur einzelne, wenige Aspekte plakativ auf Englisch oder Spanisch hervorgehoben werden – um eine Marketingstrategie. Besonders im Fall des mit spanischen Worten geschmückten Aushangs wird dies deutlich, da hier das Angebot von Tangokursen beworben wird, und die Phrase „Tango Argentino“ daher wohl eher den Bezug zu dem mit Tango assoziierten spanischsprachigen Land Argentinien herstellen soll. Auch sind kaum grammatikalische Fehler auf den Aushängen zu finden, und umgangssprachliche Phrasen (nur auf zwei Aushängen) sind deutlich in der Minderheit, einzig das Wort Kiez taucht häufiger (fünfmal, davon dreimal bei der Wohnungssuche) auf. Slang oder eine subkulturelle Sprache hingegen ist gar nicht zu finden 31 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Bei dem Aushang zum Konflikt um die Fällung von Bäumen im kleinen Tiergarten fällt in Bezug auf die Sprache auf, dass der Text sehr durchdacht ist, eine Nachricht vermitteln und zum Nachdenken anregen will und nicht nur plakativ für ein Thema polarisiert. Allerdings ist auch dieser Aushang komplett auf Deutsch gestaltet. 2.5 Zusammenfassender Text zu Untersuchungsfragen (Medium Aushänge) Verschiedene raumspezifische Nutzungen sind deutlich in den Straßentext der Aushänge des Untersuchungsgebietes eingeschrieben. So wurde deutlich, dass raumspezifische Angebote im musisch-‐künstlerisch-‐spirituellen Bereich die durch Aushänge sichtbar gewordenen Nutzungen des Raumes dominieren. Es kann zum einen daraus geschlossen werden, dass verschiedene Orte des Untersuchungsgebietes für Aktivitäten in diesem Bereich genutzt wird, zum anderen das die Kommunikation über diese Art von Aktivitäten anscheinend besonders über das Medium der Aushänge funktioniert. Es kann daraus jedoch nicht geschlossen werden, dass nur da diese Gruppe die Straßentexte der Aushänge dominiert, diese Aktivitäten auch global gesehen die Raumnutzung dominiert. Andere Arten der Raumnutzung könnten schließlich über ganz andere Medien kommuniziert – oder eben nicht kommuniziert – werden. Die Gestaltung der Aushänge sagt außerdem etwas über die Nutzergruppen und Anbieter der jeweiligen Aktivitäten aus; wie beschrieben fanden sich professionell gelayoutete Aushänge vor allem für Aktivitäten, die von im Gebiet liegenden Geschäften angeboten werden, während die restlichen regelmäßigen Aktivitäten ein eher unprofessionelles Design aufweisen. Dass ein kostspieligeres, professionelles Design der Aushänge in diesen Bereich nicht gewählt wird, könnte eventuell daran liegen, dass viele der Anbietenden mit den Aktivitäten nur eine geringe Summe Geld verdienen, sie vielleicht nebenberuflich ausgeübt werden, und ein kostspieliges Design in keinem Verhältnis zu den Einnahmen stünde. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass von den Klienten erwartet wird, dass sie kleine, persönliche, weniger kommerzielle Gruppen großen, kommerzielleren Kursen vorziehen und daher nicht der Eindruck von zu viel Professionalität vermittelt werden möchte. Ein anderer Grund könnte sein, dass es ohnehin genug „Kunden“ gibt, weswegen es keine Notwendigkeit für ein aufwendiges Design gibt. Interessant ist, dass die in den Aushängen beschriebenen Nutzungen sich zwar auf das ganze Untersuchungsgebiet und dessen Umkreis verteilen, dass die auf diese Nutzungen hinweisenden Aushänge sich jedoch auf einen bestimmten Ort, den Eingang des „coffeemamas“ konzentrieren. Ob die Wahl des Ortes eine Folge der bestimmen, auf die angebotenen Aktivitäten besonders gut passenden, Klientel dieses gut besuchten Cafés ist, oder ob die Wahl schlicht aus pragmatischen Gründen wegen der wettergeschützten Lage und der offensichtlich toleranten Einstellung der 32 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Cafébetreiber gegenüber Aushängen ist, müsste mit anderen Methoden (z.B. Interviews) untersucht werden. Im Straßentext (der Aushänge) im Untersuchungsgebiet sind einzig Gruppen, die der deutschen Sprache mächtig sind, präsent. Es finden sich keinerlei Aushänge, die ihren Inhalt auch Personen gegenüber kommunizieren, die kein deutsch verstehen. Die Autoren der Aushänge sprechen zum einen also alle selber deutsch und gehen entweder nicht davon aus, dass es Gruppen in der Gegend gibt, die kein deutsch verstehen, oder es ist den Autoren der Aushänge nicht wichtig, diese Gruppen anzusprechen. Aus diesen Beobachtungen kann jedoch nicht geschlossen werden, dass anderssprachige Gruppen nicht den Raum im Untersuchungsgebiet nutzen. Es könnte genauso gut sein, dass sich diese Gruppen zum einen selber von der Präsenz in Aushängen ausschließen und dass sie zum anderen durch die Dominanz der deutschen Sprache von der Teilhabe an Kommunikationsvorgängen durch Aushänge ausgeschlossen werden. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die durch die Aushänge angebotenen Nutzungen des Raumes von Personen dominiert werden, die deutsch verstehen. Ebenso stellt sich in Bezug auf fehlende subkulturelle/Slang Texte im Straßentext die Frage, ob und Beispielhafter Aushang: Konflikt (Bild A 61) inwiefern Gruppen, die diese Sprache nutzen, den Raum im Untersuchungsgebiet nutzen und wie sie alternativ kommunizieren. Konflikte wurden durch die Analyse der Aushänge kaum sichtbar, letztlich nur der in einem Aushang geäußerte Konflikt zum Thema der Fällung von Bäumen im kleinen Tiergarten. Bei der Analyse des Aushangs werden jedoch verschiedene Ebenen des Konfliktes deutlich. Zum einen wird die Fällung der Bäume selber als problematisch thematisiert, da diese gesund seien: „Massenfällung v gesunden Bäumen“ (A61). Zum anderen werden die Folgen der Baumfällung für die im Park lebenden Tiere thematisiert: „Sterben nahezu aller Tierarten“ (A61). Des Weiteren werden (geplante? – dies wird aus dem Aushang nicht klar) neue Nutzungen in Frage gestellt: „Neue Nutzungen? Holzwirtschaft, Gastronomie, Drogenkontrolle, Parkgenuss v Auto aus?“ (A61). Zuletzt wird die Rolle der Zivilgesellschaft angesprochen: „Und wieder schauen alle weg?“ (A61). In dem Aushang wird also neben dem Konflikt um die Bäume im Park auch gleichzeitig die Forderung nach zivilgesellschaftlichem Engagement gegen die Fällung der Bäume deutlich. Das Layout des Aushangs ist wie oben beschrieben unprofessionell, was darauf hindeutet, dass hinter dem Protest gegen die Fällung vermutlich eine Gruppe ohne viel wirtschaftliche Ressourcen steckt. 33 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Die Suche nach einer Wohnung im Kiez im Untersuchungsgebiet ist das in den Aushängen am häufigsten geäußerte Bedürfnis. 7 von 17 Gesuchen beziehen sich auf die Suche nach Wohnraum und eins auf die Suche nach Lagerraum, ein Gesuch ist ein Tauschangebot für Wohnungen, jedoch nur ein Aushang bezieht sich auf die Suche nach (Mit-‐)mietern für eine Immobilie im Gebiet. Dies könnte als ein Indiz dafür gewertet werden, dass im Gebiet mehr Wohnungen gesucht als angeboten werden. Diese Annahme wird durch die Tatsache unterstützt, dass bei 4 von 7 Wohnungsgesuchen zusätzlich ein Finderlohn von mehreren Hundert Euro angeboten wurde. Allerdings muss beachtet werden, dass nicht klar ist, ob diejenigen, Beispielhafter Aushang: Wohnungssuche (A 16.2) die Wohnraum anbieten, dies tatsächlich über dasselbe Medium (Aushänge) tun wie diejenigen, die eine Wohnung suchen. Außerdem ist auffällig, dass andere persönliche Probleme scheinbar seltener durch Aushänge zu lösen versucht werden – es wurden nur 2 Aushänge hierzu gefunden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass in den Aushängen die Nutzung des Raumes durch musische, künstlerische und spirituelle Aktivitäten und das Bedürfnis nach Wohnraum im Gebiet dominierten. Außerdem sind nicht deutschsprachige Gruppen nicht im Straßentext (der Aushänge) präsent. Des Weiteren wurde der Konflikt um die Fällung von Bäumen im kleinen Tiergarten und die Forderung nach zivilgesellschaftlichem Engagement dagegen deutlich. Aufgrund der mangelnden anderssprachigen Aushänge (und Plakate s.o.) ist offensichtlich, dass es keine Gruppen im anderssprachigen Gruppen im Untersuchungsgebiet gibt, die im Straßentext präsent sind. Auch die Autoren der Aushänge (etc.) gehen entweder nicht davon aus, dass es Gruppen in der Gegend gibt, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, oder es ist den Autoren der Aushänge (etc.) nicht wichtig, diese Gruppen anzusprechen. Aus diesen Annahmen kann jedoch nicht geschlossen werden, dass anderssprachige Gruppen nicht im Untersuchungsgebiet präsent sind. Es könnte genauso gut sein, dass sich diese Gruppen sich zum einen selber von der Präsenz im Straßentext ausschließen und dass sie auch durch die Dominanz der deutschen Sprache von der Teilhabe an Kommunikationsvorgängen durch Straßentexte ausgeschlossen werden. In Bezug auf fehlende umgangssprachliche und subkulturelle Texte im Straßentext stellt sich die Frage, ob und inwiefern diese Gruppen im Untersuchungsgebiet existieren und wie sie alternativ kommunizieren. 34 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 3. Medienbezogene Auswertung: Geschäftsschilder 3.1.1 Tabelle der Datensammlung aller erfassten Texte und ihrer Zuordnung zu den Untersuchungsdimensionen und zur Kodierung (Anmerkung: Legende zur Kodierung auf den Seiten 37-‐38 zu finden, aufgenommen wurden die Straßentexte aller Geschäfte im Erdgeschoss (ohne Wohnungsnutzung), fest installierte Schriftzüge an Wänden und Fenster) Bild Dime nsion Analyseaspekte -‐> kodiert Nr. Text Spra che Stat us Theme n Zust and Gestaltu ng Mate rial Kont ext 1.4/1.5 /1.6 /2.0/3. 0 1.4/ 1.5/ 2.5/ 3.3 1./ 2.5/ 3.3 1./ 4.3/ 5.2/ 6. 1. / 4.2 /5.2 / 6. 1. /4.3 /5.2 / 6. 2./ 4,2/ 5.2/ 6. 2. / 4.1/ 5.2/ 6. 2. / 4.1/ 5.2/ 7. 2. / 4.1/ 5.2/ 6. 1./ 4.3 / 5.2/ 6. 2./ 4,1/ 5.2/ 6. 3./ 4.2/ 5.2 /6. 2. / 1.1/ 2.3/ 3.1 1. 1.1/ 2.2/ 3.1 2. 1./ 2.1/ 3.2/ 4.2 1./ 2.1/ 3.1/ 4.2 1./ 2.1/ 3.1/ 4.2 1./ 2.1/ 3.1/ 4.2 1./ 2.1/ 3.2/ 4.2 1./ 2.2/ 3.2/ 4.2 1./ 2.1/ 3.2/ 4.2 1./ 2.1/ 3.2/ 4.2 1./ 2.2 / 3.1/ 4.2 1./ 2.1/ 3.2/ 4.2 1./ 1 Restaurant / Café-‐Bar Patio ( links N Getränkekarte / rechts Speisekarte) 1. 1. 2 Spree-‐Kantine 1. 1. 3 Rechtsanwalt Joachim Herrmann N Tel.39848830 www.raherrmann.de 1. / 1. 7. 4 Kiez Kids Klub K3 2.1 5 bio regional Naturkost/ Herzlich N Willkommen/Adresse-‐ Inhabername/Öffnungszeiten 1. / 1. 5. 6 Getränke-‐Zeitschriften/Bürobedarf-‐ Geschenkartikel/Berl.Morgenpost/BZ/ Berliner Kurier/Stempel Service N 1. 1. 7 coffee-‐ coffeemamas-‐coffee N 1./ 2.1 1. 1.5/ 2.0/ 3.3 8 MAXWAY COFFEE N 1./ 2.1 1. 1.5/ 2.0/ 3.3 9 Justicia 2000/ Döner Chicken Salate/ N Döner/ rechts-‐und linksseitig Speiseangebote 2.1/ 1. 4. 1. /1.3/ 2.0/ 3.3 10 GRIPP GRUPPE 1. 1. 11 Caffee del barista / ExclusiveCoffee/ N 2.1 1. 1./ 1.7. 2/ 2.0/ 3.0 1. /1.5/ N N N 1. 3.3/ 4.2 1.2/ 1.7.0/ 2.0/ 3.3 1./ 1.8/ 2.0/ 3.3 1.1 / 1. 2.3/ 3.1 1.1/ 2.3/3.1 / 5. 2. 1.2/ 2.3/ 3.2 1. 1.1/ 2.2/ 3.2 1. 1.1/ 2.3/ 3.2 1. 1.1/ 2.3/ 3.2 1. 1.2/ 2.1/ 3.2/ 1. 1.1 / 1. 2.3/ 3.2 1.1 1. 35 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother www.exclusive-‐coffee.de 2.0/ 3.3 12 Curry Hütte Moabit N 1. 1. 13 Blumen & Pflanzen am Spreebogen N 1. 1. 14 Fahrschule am Spreebogen /Ihr nettes N Team in Moabit /Fahrschule –tel. 391 26 17 www.as-‐fahrschule.de Auto u.Motoradausbildung/ Automatikausbildung/Auffrischungsstu nden/Intensivausbildung Wir schulen absolut sicher!! 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Deutsch 2. Mehrsprachig 2.1 deutsch 37 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 3.Thema 5.Grafische Gestaltung 2.2 andere 3. Fachausdruck 4. Kiezspezifisches 5. Neologismen 6. Onomatopoesie 7. Persönlicher Bezug 1. Komerziell 4. Zustand 1.2 Lebensmittel 1.3 Schnellrestaurant/Imbiss 1.4 Restaurant 1.5 Café 1.6 Bar / Kneipe 1.7 Servicedienstleistung (Frisör/Reisebüro etc.) 1.7.0 Fach-‐ und Spezialgeschäfte (z.B. Handwerkerladen, Fahrschulen, Apotheken, Blumenladen) 1.7.1 Anwaltskanzlei 1.7.2 Immobilienfirma 1.8 Kiosk 1.9 Gemischtes Angebot 2. Zielgruppe (2.0=unspezifisch) 2.1 Speziell Junge Menschen 2.2.Speziell Familien (mit Kindern) 2.3 Speziell Senioren 2.4 Kiezbewohner 2.5 Mitarbeiter, Kunden und Besucher der umliegenden Firmen und Institutionen 2.6 Speziell für Frauen 2.7 Speziell für Männer 3. Angebotsdauer (3.0=unbestimmt) 3.1 Angebot kurzfristig 3.2 Angebot mittelfristig 3.3 Angebot langfristig 4. Nichtkommerzielles Angebot 4.1 Soziales Angebot allg. 4.2 Soziales Angebot für Kinder und Jugendliche 4.3 Soziales Angebot für Senioren 4.4 Soziales Angebot Kiezbewohner (0=allgemein) 5. Kulturelles Angebot allg. 5.1 Theater/Oper 5.2 Museum 5.3 Kino 5.4 Galerie Disco/Club 1. Schrifttyp 6. Material 1.1 Gängiger Schrifttyp 1.2 Individueller Schrifttyp 2. Größe und Verhältnis zu Ladenfront 2.1 Überdimensioniert (>50%) 2.2 Unterdimensioniert (<10%) 2.3 Angepasst 3. Farben 3.1 Ein bis Zweifarbig 1. Neu und neuwer11tig 2. Gebraucht 3. Alt 4. Beleuchtung 4.1 Mit Beleuchtung 4.2 Ohne Beleuchtung 4.3 Nicht erkennbare Bel. 5. Gewartet 5.1 Nicht gewartet 5.2 Wartung nicht erkennbar 6. Gepflegt 7. Ungepflegt 1. Passendes Angebot 1.1 kein passendes Angebot 2. Stil zum baulichen Zustand der Umgebung 2.1 angepasst 2.2 nicht angepasst 3. Bezug zur Nachbarschaft oder anderen Geschäften 3.1 vorhanden 3.2 nicht vorhanden 38 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 3.2 Bunt 4. 3-‐D Optik 5. Stil-‐ und Milieuspiezifische Gestaltung 7.Kontext 1. 2. Hochwertig Handgemacht 4. Überschrieben 4.1 Ja 4.2 Nein 3.2 Forschungsmemo zu Gesamtheit der aufgenommen Texte und zur Zuordnung und Verteilung der Untersuchungsdimensionen (Medium Geschäftsschilder) In dem als kleine belebten Seitenstraße (Kirschstraße 7-‐1/ Straßenseite des Amtsgerichts) ausgewähltem Straßenabschnitt sind elf Geschäftsschilder vorhanden. Zehn dieser Schilder deuten auf eine kommerzielle Nutzung hin. Hierunter sind drei Speisengeschäfte (Restaurant, Kantine, Imbiss), ein Anwaltsbüro, ein Bio-‐Laden, ein Kiosk, drei Cafés und ein Immobilienunternehmen zu finden. Lediglich ein Geschäft ist nicht-‐kommerziell und dient als Kinder-‐ und Jugendladen. In der großen Geschäftsstraße (Alt-‐Moabit 107-‐96d / Straßenseite gegenüber des kleinen Tiergarten) sind achtzehn Geschäftsschilder vorhanden. Alle Schilder deuten auf eine kommerzielle Nutzung hin. Neun dieser Schilder konnten der Kategorie Service-‐Dienstleistungs-‐ und Spezialgeschäfte (Ausführung siehe Kodierung) zugeordnet werden, weitere drei Schilder als Cafés, eines als Speisengeschäft, ein Bäcker-‐Konditor, eine Kneipe, zwei Kiosk-‐Lotto-‐Schreibwarengeschäfte und zwei Reisebüros. Zum Analyseaspekt Sprache ist folgendes festzuhalten: 20 von 29 Geschäftsschildern sind ausschließlich in deutscher Sprache. Die restlichen neun Schilder sind Mehrsprachig, wobei die Kombination deutsch/englisch überwiegt. Auf den gesamten Geschäftsschildern sind keine Neologismen und Onomatopoesien vorhanden. Der Zustand der Geschäftsschilder macht einen überwiegend gepflegten Eindruck, wobei fünf Geschäftsschilder eindeutig als alt zu kategorisieren (siehe Kodierung) sind, 14 Geschäftsschilder einen gebrauchten Eindruck vermitteln und zehn Schilder neu oder neuwertig sind. Außerdem haben, unabhängig vom Gesamteindruck, 16 Geschäftsschilder eine Beleuchtung und 13 keine. Bei der Materialauswahl haben 22 Geschäfte hochwertige Geschäftsschilder angebracht und sieben Geschäftsschilder sind scheinbar selbstgefertigt. Die grafische Gestaltung der Geschäftsschilder unterscheidet sich nur unwesentlich voneinander. 26 Geschäftsschilder sind in gängigen Schrifttypen gestaltet. Nur drei Geschäftsschilder bedienen sich in ihrer schrifttypischen Gestaltung individueller (selbstgestaltet/Eigenkreation) Schrifttypen. Die Geschäfte im Untersuchungsgebiet bieten vielfältige Angebote und Dienstleistungen an, so dass keines der Geschäftsschilder im Bezug auf den Kontext aus dem Rahmen fällt. Keines der Geschäfte vermittelt den Eindruck, dass es nicht im Bezug zu der Nachbarschaft oder dem Straßenabschnitt steht. Ein gegensätzliches Bild vermittelt der Stil der Geschäftsschilder. Hier passen zehn Geschäftsschilder nicht in die überwiegend von Altbauhäusern geprägtem Stil der Nachbarschaft. Acht 39 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Geschäftsschilder sind überdimensioniert (siehe Kodierung) und 21 Schilder sind der Ladenfront und der zur Verfügung stehenden Fläche angepasst. Keines der Geschäftsschilder ist übermalt oder durch Fremdeinwirkung verändert. Geschäftsschild Nr. 7-‐MAXWAY COFFEE Geschäftsschild Nr. 17-‐POLAT 3.3 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt (Medium Geschäftsschilder) Die Kodierung wurde mit den in der Gesamtgruppe abgesprochenen Ausprägungen der Dimensionen durchgeführt. Beim Analyseaspekt Sprache wurde zwischen `Deutsch` und `Mehrsprachig`, als möglichen Hinweis auf Multikulturalität, unterschieden. Weiterhin wurden Kategorien wie Fachausdrücke, kiezspezifische Ausdrücke, Neologismen, Onomatopoesie und der persönliche Bezug auf Geschäftsschildern als Hinweise auf soziale Distinktion und/oder Vielfältigkeit analysiert. Weiterhin wurde der Analyseaspekt Themen grob in kommerzielle und nicht-‐kommerzielle Angebote, mit den jeweiligen Unterdifferenzierungen, unterschieden. Der Zustand als Analyseaspekt wurde mit Hilfe der Differenzierung von `neu bis neuwertig` bis `alt` unterschieden, sowie eine vorhandene Beleuchtung, die Wartung des Geschäftsschildes und der Gesamteindruck (gepflegt/ungepflegt) als Differenzierungsmerkmale eingeführt. Bei der grafischen Gestaltung wurde zwischen Schrifttypen, hier nur zwischen `gängigem` und `individuellem` Schrifttyp, unterschieden. Bei der Größe des Geschäftsschildes im Verhältnis zur Ladenfront wurde zwischen `überdimensioniert` ( bei einer Größe von über 50% der zur Verfügung stehenden möglichen Fläche ), `unterdimensioniert` (bei einer Größe von unter 10% der zur Verfügung stehenden möglichen Fläche) und `angepasst` unterschieden. Die farbliche Gestaltung wurde in `ein-‐ bis zweifarbig` und bunt unterschieden. Kodiert wurde weiterhin eine 3-‐D Optik und eine Stil-‐ und milieuspezifische Gestaltung. Bei dem Material, welches für die Geschäftsschilder benutzt worden ist, wurde in `hochwertig` und/oder `handgemacht` kodiert. 40 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Die Kodierung für den Stil zum baulichen Zustand der Umgebung wurde in `angepasst` oder `nicht-‐ angepasst`, der Bezug zur Nachbarschaft oder anderen Geschäften in `vorhanden` und `nicht-‐ vorhanden` unterschieden. 3.4 Zusammenfassung Medium Geschäftsschilder Das Untersuchungsgebiet (Seiten-‐/Geschäftsstraße) kann hinsichtlich der spezifischen Nutzung durchaus unterschieden werden. In der als kleine belebte Seitenstraße gewählten Kirchstraße (7-‐1) befindet sich das Amtsgericht. Die Geschäfte in unmittelbarer Nähe (drei Kaffees, ein Kiosk und ein Imbiss (Justicia 2000)) und eine Kantine, die sich im Amtsgericht befindet, deuten auf eine Nutzung durch die Mitarbeiter und Besucher des Amtsgerichtes hin. Das einzige Anwaltsbüro in einem Ladengeschäft befindet sich ebenfalls in der Kirchstraße. Das Amtsgericht als Institution und Gebäude dominiert die spezifische Nutzung und auch die Bedürfnisse in diesem Teil der Kirchstraße. Die in der Kirschstraße vorhandenen Geschäftsschilder der Cafés hinterlassen im Hinblick auf den Zustand, der grafischen Gestaltung und auf die Kontextbezogenheit einen `hochwertigeren` Eindruck, als die Cafés auf dem Straßenabschnitt Alt-‐Moabit. Die Geschäftsschilder auf dem Straßenabschnitt Alt-‐Moabit sind, nach ihren Angeboten und ihrer Nutzung urteilend, auf die Bewohner des Kiezes ausgerichtet. Neun von 18 Geschäftsschildern weisen auf Service,-‐ Dienstleistungs – und Spezialgeschäfte hin. Darunter befinden sich beispielsweise ein Heimwerkerladen, ein Haushaltswarenladen, ein Bäcker-‐Konditor, zwei Reisebüros oder ein Afro-‐Beautyshop. Die Geschäftsschilder, die mit dem Zustand `gebraucht` / `alt` und `ungepflegt` klassifiziert wurden, befinden sich ausschließlich auf der Geschäftsstraße Alt-‐Moabit. Die als `überdimensioniert` eingeordneten Geschäftsschilder befinden sich ebenfalls dort. Hier könnte der Eindruck gewonnen werden, dass es einen Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit gibt, obwohl das Angebot und auch die Nutzung vielfältig ist. Von einem Wettbewerbs-‐Konflikt in diesem Sinne kann jedoch nicht ausgegangen werden, da die verschiedenen Angebote zu verschieden sind. Von 29 Geschäftsschildern wurde `nur` eines als nicht-‐kommerziell kategorisiert. Das `Kommerzielle` dominiert das Untersuchungsgebiet. Die Sprache auf den Geschäftsschildern ist mehrheitlich deutsch. Die Geschäftsschilder, die als `Mehrsprachig´ kategorisiert wurden, sind jedoch in den meisten Fällen in Deutsch/ Englisch. Rückschlüsse auf eine Multikulturalität im Kiez sind aus diesem Grunde kaum möglich, da wesentliche Sprachen wie Türkisch oder Arabisch, die man sonst für den Stadtteil Moabit vermuten würde, gänzlich auf den Geschäftsschildern fehlen. 41 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Bemerkenswert bleibt die Tatsache, dass keines der Geschäftsschilder übermalt ist. Über mögliche Nutzungs-‐Konflikte oder Konflikte der Bewohner mit den Geschäften ist aus diesem Grund kaum etwas auszusagen. 4. Medienbezogene Auswertung: Graffiti 4.1 Tabelle der Datensammlung aller erfassten Texte (Medium: Graffiti) N GR1.1 GR1.2 GR1.3 GR1.4 GR1.5 GR2 GR3 GR4.1 GR4.2 GR5 GR6.1 GR6.2 GR7 GR8.1 GR8.2 GR9.1 GR9.2 GR10 GR11 GR12 GR13 GR14 GR15 GR16 GR17 GR18.1 GR18.2 GR18.3 GR18.4 GR18.5 GR19.1 GR19.2 GR19.3 GR19.4 GR19.5 GR19.6 GR19.7 GR19.8 GR20 GR21 GR22.1 GR22.2 GR23 GR24 Text Tag: NORS Tag: FOA BANE! Tag: HBR Tag: NLZ Marker: CASH Tag: HACK Symbol: Rotes Herz Scratch: XAAX Scratch: VARe Marker: www.BABBAMUCIQ21.de [aktiver Link, der auf eine Musikwebsite weiterleitet] Tag auf Sticker: SATAN Anzahl 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 Dimension Nutzung/Reviermarkierung Nutzung /Reviermarkierung, Forderung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung, Forderung, Bedürfnis Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis, Kunst Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Raumspezifische Nutzung/Reviermarkierung, Informativ Nutzung/Provokation, Bedürfnis Tag auf Sticker: BRÜTZE Symbol: Ganzkörperprofil eines bärtigen Mannes im Basketballkorb Tag: BHe Tag: FSK 1 1 Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung, Kunst 1 1 Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Tag: UJ [unvollständig] Tag: Faul. Tag auf Sticker: GANGBANG Tag: TAIS Tag auf Sticker: GANGBANG 1 1 2 1 2 Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Provokation, Bedürfnis Tag auf Sticker: ASSFUCK Tag auf Sticker: BLOWJOB Tag: HBB ACAB 1 1 1 Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung, Tag: LOVE Tag auf Sticker: NWO Tag: HXXD LOVe Tag: SYGRE! Tag: taGAB Tag: 2013 OROZ PRIU CMA Tag: ZORO Tag: NEUK 1 Tag: LOVE 1 1 1 1 1 2 2 1 2 Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung, Forderung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis Tag: FSK Tag: HBSC 2 1 Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Tag: FSK Tag: Love Crue Tag: HBSC Marker: KASEL TZAHNT3 Tag: Love Tag: Doe BOON Tag auf Sticker: BRÜZTE Tag auf Sticker: BLOWJOB Tag auf Sticker: GANGBANG Tag: FSK 1 3 2 1 4 1 1 2 3 3 Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Provokation, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung 42 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother GR25 GR26 GR27 GR28 GR29 GR30 GR31 Tag: HB 98 ACAB Tag: EHBU [überklebt] Tag: VHC Marker: Hokem 31 One ADF Aimer SKF Tag: FSK Symbol: Herz [übermalt] GR32.1 GR32.2 Tag: BRK 21/65 Symbol: Krone, Stern Tag: BRK 2165 Tag: BRK TWINN MAGIK AMIS Graffiti: [wahlloses Gesprühe, unleserlich] Tag: 318 Symbol: Pfeil Tag: OC OMAX Tag: TASD Tag: MAX TOBA TASD NLS Marker: Dav: Tag: bx Tag: TASD Marker auf Sticker: Otto Tag: TASD Tag: NLZ Tag: OROZ Tag: QVIK HOOD ONE Tag: TyB LAKO Tag: FSK Tag: POK Marker: ELSEVE Marker auf Sticker: 18 18 ERS Tag auf Sticker: BLOWJOB Marker: vegetal [entfernt] Marker: MLA; Symbol: Smiley mit Cap-‐Mütze Tag: BSK HC GR32.3 GR33 GR34 GR35 GR36 GR37 GR38 GR39 GR40 GR41 GR42 GR43 GR44 GR45 GR46 GR47.1 GR47.2 GR47.3 GR47.4 GR48 GR49 GR50 GR51 GR52 2 1 1 1 1 4 2 1 Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung, Konflikt Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung Nutzung/Reviermarkierung, Bedürfnis, Kunst, Konflikt, Nutzung/Reviermarkierung, Kunst 2 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Raumspezifische Nutzung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 2 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 2 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 2 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 2 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 5 1 Nutzung/Reviermarkierung, Provokation, Bedürfnis Nutzung/Reviermarkierung; Konflikt 3 Nutzung/Reviermarkierung 1 Nutzung/Reviermarkierung 43 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 4.2 Forschungsmemo zur Gesamtheit der aufgenommenen Texte und zur Zuordnung/Verteilung der Untersuchungsdimensionen (Medium Graffiti) Im Untersuchungsgebiet Moabit V (b) wurden 77 Straßentexte des Mediums Graffiti erfasst. Es handelte sich hierbei in allen dokumentierten Texten um eine charakteristische Form der Reviermarkierung, welche der Auswertungsdimension der raumspezifischen Nutzung entspricht. In der Gesamtheit der Graffitis und Sprayparolen konnte eine räumliche Repräsentation jugendlicher Bewohnern erkannt werden, die auf den Oberflächen des Raumes Konflikte und Bedürfnisse kommunizierten, und dabei allesamt ihr „Revier“ beziehungsweise ihre Präsenz markieren wollten. Von den 77 Texten waren lediglich vier Symbole oder Zeichnungen. Davon wiederum diente ausschließlich ein Zeichen, das eines Pfeiles (GR35), als wegweisender Hinweis. Über 50% der Graffitis (53) bestehen aus willkürlich arrangierten Buchstaben, die in der deutschen Sprache nicht sinngemäß sind. Es handelt sich womöglich um Kürzel, die eine Gruppe oder einen Einzelnen repräsentieren. Leider kann man diese Kürzel nicht im Einzelnen interpretieren oder verstehen und von daher werden sie für die nachfolgende Analyse als Ganzes über ihre Funktion im Raum besprochen. 24 Straßentexte (inklusive der vier Symbole) geben einen sinngemäßen Inhalt wieder, der analysiert und interpretiert werden kann. Von den 24 zu analysierenden Texten überwiegen die Werke eines bestimmten Graffiti-‐Künstlers, der im Untersuchungsgebiet insgesamt elf Texte verfasst hat. Die Schriftzüge befinden sich auf Aufklebern/Stickern, die alle dieselbe Größe und rechteckige Form haben. Wir bezeichnen diese Art des Graffiti als „Instant-‐Tag,“1 da der/die Künstler_in mit vorgefertigten, schon bearbeiteten Adressklebern mit seinen Texten gearbeitet hat, um diese sofort zu gebrauchen und zu verbreiten. Die „Instant-‐Tags“ wurden sorgfältig mit einem Highlighter beschrieben und mit einem dünneren Filzstift umrandet. Die 11 Sticker dieser Art befinden sich alle im selben Zustand, was darauf deuten lässt, dass sie zum selben Zeitpunkt angefertigt und angebracht wurden. Der Inhalt auf diesen „Instant-‐Tags“ ist jedes mal provokativ und ordinär. Es handelt sich um „Gangbang,“ „Blowjob,“ „Assfuck,“ und weiteren vulgären Äußerungen. Demnach wurde dieses Tag mehreren Auswertungsdimensionen zugeordnet. Zuerst fällt es unter der raumspezifischen Nutzung in Hinblick auf die „Reviermarkierung“ des Künstlers. Außerdem möchte der Künstler Aufmerksamkeit durch Provokation erlangen, was weiterhin unter der Dimension „Nutzung“ fällt. Zweitens entspricht der Inhalt der Tags zu einem gewissen Grad Bedürfnisse, sich auf sexueller Art und Weise auszudrücken und zu profilieren. Der Text ist zudem auf englischer Sprache und teilweise im Slang. Von jenem Slang wird oft in Rap-‐Liedern oder Porno-‐Videos gesprochen, was auf die sexuellen Bedürfnisse des Künstlers hinweist. 1 Begriff der Gruppe Moabit V (a) 44 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Ein weiterer Künstler hat an einer Hausfassade das Graffiti-‐Tag einer Webseiten-‐Adresse angebracht (GR5). Der Tag ist fast unscheinbar, da er mit einem dünnen Stift auf die Innenseite eines Türrahmens geschrieben wurde. Außerdem geht er von unten nach oben, wodurch er nicht sofort ins Auge springt. Der angegebene Link ist eine aktive Web-‐Präsenz, unter welcher man die Homepage von „BABBA MUSIQ 21“ findet. Die aktive Musikwebseite macht auf Mixtapes, weiterführende Musik-‐Links und einen YouTube Kanal verschiedener Moabiter Künstler aufmerksam. Anhand dieses Tags erkennt man eine raumspezifische Nutzung, insbesondere um Informationen weiterzuleiten. Im Untersuchungsraum befanden sich außerdem zwei Symbole, die einem Herzen entsprachen. Aufgemalt wurde der Ausriss eines Herzens mit einer roten Sprühdose. Beide Symbole entsprechen zwei Auswertungsdimensionen. Einerseits handelt es sich hierbei um die Reviermarkierungs-‐ Nutzung. Andererseits könnte man das Symbol so interpretieren, dass es sich um ein emotionales Bedürfnis handeln könnte. Zudem tritt die Dimension des Konfliktes auf, da einer der beiden Symbole mit weißer Wandfarbe übermalt wurde. Das kräftige Rot des Symbol-‐Herzen scheint nichtsdestotrotz durch die weiße Farbe hindurch. Klar ist, dass es hier zu einem Konflikt zwischen Hausbesitzern und Graffiti-‐Künstlern gekommen ist, wobei die Hausbesitzer die Oberflächen nicht als Ausdruckswand der Künstler zulassen wollen. Die weiteren Graffitis, die inhaltlich nicht identifizierbar sind, wurden als Reviermarkierung der raumspezifischen Nutzung gekennzeichnet. Hier handelt es sich oftmals um einen gemeinsamen Ort, wo viele Sprayer/Tagger nebeneinander arbeiten. Es gibt keinen offensichtlichen Konflikt unterhalb der Sprayer, wo das Werk eines anderen „gecrossed“ wird. Im Gegenteil, es scheint als würde mit dem Platz sehr demokratisch umgegangen. Zudem entsprachen die meisten Texte einer mittelgroßen Größe, ab sehr klein zu maximal A3. Daraus lässt sich schließen, dass es sich hierbei nicht um bekannte Graffiti-‐Artists handeln, die in ganz Berlin große „Bombings“ sprayen. Es geht hier eher um das ausprobieren der eigenen Präsenz im öffentlichen Raum. Oftmals handelt es sich bei Graffiti-‐ Künstler um pubertierende Männer, aus dem folglich geschlossen wird, dass es sich um die jüngere Generation im Untersuchungsgebiet handelt. Diese Gruppe von Individuen, der Subkultur von Jugendlichen, befasst sich kritisch mit sich selbst und ihrem Umfeld, indem es sich auf Hausfassaden und Stromkästen ausdrückt. Zudem ist die Abwesenheit von jugendlichem Kulturangebot bemerkenswert. In den Aushängen finden sich vorrangig Angebote für Kinder oder die ältere Generation. Jugendkultur kommt demnach fast ausschließlich durch die Graffitis zur Geltung Das Untersuchungsgebiet wurde in zwei Straßen unterteilt, eine Seitenstraße und eine Hauptstraße. Die räumliche Verteilung der Graffitis ist bemerkenswert. In der kleineren Seitenstraße Kirchstraße befindet sich eine sehr geringe Zahl der Straßentexte (7,7%). Es stellt sich ein Zusammenhang 45 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother zwischen den in der Kirchstraße vorhandenen Verwaltungsgebäuden und der niedrigen Zahl der Graffitis. Ob die Präsenz von Autorität der Anwälte und Richter eventuell mit der Aktivität der Künstler zusammenhängt ist hier in Frage gestellt und bedürfte weitere Stichproben zu verschiedenen Zeitpunkten. Es ist klar, dass in bestimmten Straßen bestimmte Gruppen sich mehr repräsentieren können, sei es nun das Verwaltungsgericht mit lediglich fünf Tags in der ruhigen Seitenstraße oder die Sprüher mit 72 Tags in der belebten Hauptstraße. Offensichtlich ist, dass 92,3% der Straßentexte in der größeren, belebteren Straße Alt-‐Moabit sind. Es fühlen sich die Künstler also deutlich wohler, die Oberflächen in einem belebteren Raum als Ausdrucksort für sich zu nutzen. Final lässt sich sagen, dass die raumspezifische Nutzung bei jedem einzeln Graffiti in Form von Reviermarkierung als Auswertungsdimension auftritt. 4.3 Tabelle: Kodierung ausgewählter Straßentexte des Mediums Graffiti Auswahl Raumspezifische Nutzungen N Medien Sprache Status GR 5 GR42 GR23 Marker Name, (geschrieben) Slang „www.BABBA MUCIQ21.DE“ „Instant Tag“ Name (geschrieben) „OTTO“ Infor mell „Instant Tag“ (geschrieben) z.B. „Gangbang“ Infor mell Name, Slang Infor mell Themen Zustand Lokaler Bezug; Fertig, aktuell, Link zu Alter nicht Musik Website erkennbar , simpel Lokaler Bezug; Fertig, politisch, Bezug Alter nicht zu Ottopark erkennbar , simpel Sexuelles Bedürfnis, Fertig, nicht verwittert , aufwändig Grafische Gestaltung Leserlich, klein Leserlich, klein, Farbig Leserlich, klein, Farbig Material Kontext Untergrund: Auf Wand Material: Marker, Bleistift Untergrund: Ampelpfahl, Material: vorgefertigter rechteckiger Aufkleber, grüner Marker Untergrund: Ampelpfahl, Material: vorgefertigter rechteckiger Aufkleber, Orange-‐farbiger Highlighter, umrandet mit dunklem dünneren Marker Einzeln, unsicherer Ort Einzeln, unsicherer Ort Elf Mal, an unterschiedlichen unsicheren Orten Konflikte N Medien Sprache Status Themen Zustand Grafische Gestaltung War fertig, Unleserlich, jetzt groß, rot, überklebt GR27 Schriftzug (gesprüht) Nicht erkennb ar Infor mell Nicht erkennbar GR31 Symbol (gesprüht) n.a. Infor mell Herz-‐Symbol GR50 Schriftzug (geschrieben) Englisch Infor mell Politischer Bezug, War fertig, Simpel, in Bezug auf jetzt übermalt leserlich, Wachstum klein War fertig, Simpel, jetzt übermalt Leserlich, groß, rot Material Untergrund: Hausfassade, Material: Sprühdose Untergrund: Wand, Material: Sprühdose Untergrund: Hausfassade, Material: Marker Kontext Unsicherer Ort, da überklebt Unsicherer unerwünschter Ort, da übermalt Unsicherer Ort, da übermalt 46 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Bedürfnisse N Medien Sprache Status Themen Zustand GR1.5 Schriftzug (geschrieben) English Infor mell Geld Fertig GR16 Schriftzug (geschrieben) Englisch Infor mell Emotionen Fertig Simpel, leserlich klein GR49 Schriftzug (auf Englisch Sticker geschrieben) Infor mell Sexuell Fertig Simpel, leserlich, klein Grafische Gestaltung Simpel, leserlich, klein Material Kontext Untergrund: Stromkästen Material: Marker Untergrund: Hauswand Material: Marker Untergrund: Ampelpfahl, Material: Highlighter/Marker Unsichere r Ort 4.4 Forschungsmemo zur Kodierung je Analyseaspekt (Medium Graffiti) Eine Auswahl der exemplarischsten Straßentexte des Mediums Graffiti wurden auf die Analyseaspekte Sprache, Status, Themen, Zustand, grafische Gestaltung, Material und Kontext analysiert. 4.4.1 Sprache: Die Gesamtheit aller Graffitis wurde in drei Sprachkategorien eingeteilt. Die erste Kategorie entspricht Sprayparolen auf englischer Sprache. Die zweite Kategorie ist deutsch. Die dritte Kategorie umfasst alles, was nicht in die ersten zwei Kategorien fällt. In die erste englisch-‐sprachige Kategorie fallen 13 Tags. Es handelt sich hierbei um provokative Slogans. Es gibt keine deutsch-‐sprachigen Tags. In die dritte Kategorie fallen die weiteren Graffitis, da es sich hierbei größtenteils um willkürlich aneinander gereihte Buchstaben handelt oder um Namen. 4.4.2 Status: Bei allen Graffiti-‐Werken handelt es sich um einen informellen Status. Es geht hierbei heraus, dass im gesamten Untersuchungsgebiet kein Graffiti eingesetzt wird, um etwa eine Hausfassade zu verschönern. Graffiti wird demnach nicht als künstlerisches Mittel verwendet, sondern wird von einzelnen oder Gruppen für ihren persönlichen Nutzen im öffentlichen Raum genutzt. 4.4.3 Themen: Es gibt zwei Lokalbezüge, der durch die Ziffer „21“ deutlich werden. Danach findet man häufig sexuelle und emotionale Bedürfnisse. Ein „Instant Tag“ ist mit dem Wort „Otto“ versehen, was auf den aktuellen Konflikt zwischen dem kleinen Tiergarten/Ottopark deuten könnte. Es gibt in dem Sinne keine weiteren politische oder aktuelle Themen, die in den Graffitis aufgegriffen wird. 4.4.4 Zustand: Der Zustand der einzelnen Graffitis lässt sich überwiegend in klein und simpel kategorisieren. Es geht hierbei oft um eindimensionale, einfarbige Texte, die fast alle kleiner als eine A3-‐Seite sind. Das Alter der Texte kann man schwer festmachen, obwohl der Witterungszustand oder ein eventuelles Abblättern der Farbe ein Indikator dafür ist, ob das Objekt neu oder seit längerer Zeit existiert. Wir haben zudem unterschieden, ob die Graffiti-‐Texte leserlich sind oder nicht. In den meisten Fällen 47 Unsichere r Ort Unsichere r Ort. Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother handelt es sich um leserliche Straßentexte, wobei es natürlich sein kann, dass es sich hierbei um selektive Wahrnehmung handelt, und die Texte, die man nicht lesen konnte gar nicht erst aufgenommen wurden. 4.4.5 Grafische Gestaltung: Die grafische Gestaltung variiert je Künstler, lässt sich allerdings einheitlich als simpel eingrenzen. Viele der Texte waren leserlich, klein und farbig. Oft waren die Texte eindimensional und einfarbig. 4.4.6 Material: Oft wird mit Marker oder Kugelschreiber gemalt. Es gibt einige Sprayer, die mit Sprühdosen arbeiten. Dann gibt es die „Instant-‐Tagger,“ die anhand von vorgefertigten Adressklebern schnell und sofort ihre Sticker aufkleben. 4.4.7 Kontext: Es handelt sich hierbei jedes Mal um Oberflächen im Straßenraum. Der Kontext spielt demnach keine große Rolle, hier wird keine Kommunikation angestrebt. 4.5 Zusammenfassender Text zu Untersuchungsfragen (Medium Graffiti) Zusammenfassend erkennt man einen deutlichen Dualismus des Mediums in beiden Straßen: Graffiti ist in der kleineren Straße weniger verwendet als in der belebteren, größeren Straße. Daraus lässt sich schließen, dass eine größere Ausdruckspräsenz in den belebteren Raum der Alt-‐Moabit Straße eingeschrieben wurde. Die kleine Seitenstraße, die stark von der Anwaltskanzlei und dem Verwaltungsgericht dominiert wird, hat den Sprayern gegenüber eine soziale Macht. Außerdem ist der Wunsch nach Anerkennung in diesem Raum nicht vorhanden. Dieser Wunsch nach Anerkennung, Präsenz und territorialer Reviermarkierung wird ab Ecke Alt-‐Moabit geballt aufgefunden. Hier wollen die Sprayer sich gemeinsam auf den Straßen präsentieren, und untereinander zeigen, wer schon da war und wer sich traut, mit zu machen. Zudem gibt es in diesem Raum Konflikte mit den Sprayern, da sich Hausbesitzer und Ladenhüter immer mehr darum bemühen, die Graffitis zu entfernen. Der eine übermalt das rote Herz mit nicht-‐stark deckender Wandfarbe, der andere hängt ein Zigaretten-‐Plakat über das Tag neben der Ladentür. Die raumspezifische Nutzung der Graffiti ist demnach eindeutig – es geht um Präsenz der Subkultur, die sich untereinander beweisen will und gegen die starke Dominanz des Gerichts und der Verwaltung vorgehen möchte. Man erkennt eine subtile aber doch effiziente Form der Resistenz gegen Veränderungsprozesse des öffentlichen Raums insbesondere im zweiten Untersuchungsabschnitt. Graffiti ist hierbei ein wichtiger Bestandteil der Untersuchung möglicher Gentrifikationsprozesse, um die ersten Resistenten zu spüren, die ihren Revier markieren wollen. 48 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother „Instant Tag“, Reviermarkierung, Provokation Emotionales Bedürfnis, Konflikt zwischen Graffiti-‐Künstler und Hausbesitzer Typisches Tag auf Stromkasten, Reviermarkierung 6. Final Report 49 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 5. Final Report Unsere Forschungsfrage lautete „welche spezifischen Nutzungen werden in den Raum eingeschrieben, welche Konflikte werden artikuliert und welche gruppenspezifischen Bedürfnisse und Forderungen prägen den Straßenraum in dem Untersuchungsgebiet?“ Es wurde außerdem angenommen, dass im Untersuchungsgebiet Moabit bisher keine oder nur wenige Gentrifizierungs-‐ Dynamiken in Gang sind. Wir haben anhand Alber’s Definition die Methode des Street Readings angewandt, um unser „Umfeld sinnhaft wahrzunehmen“. Diesen „Prozess des Rezipierens, des durch die Straßen ‚Gehens’ und Lesens der Straße“ (Alber 1997: 23). haben wir durch die Technik der Erfassung der „Gesamtheit aller verschriftlichten Symbole“ (Alber 1997) ausgeführt. Die Straßentexte dienten hierbei als „Medium, um sich einer komplexen Umwelt anzueignen“ (Alber 1997: 23). Wir haben die vier Ausprägungen von Straßentexten -‐ Plakate, Aushänge, Ladenschilder und Graffiti -‐ analysiert, um diese dann den vier Auswertungsdimensionen (spezifische Nutzung, gruppenspezifische Bedürfnisse, Forderungen und Konflikte) zuteilen zu können. Unserer Analyse der Straßentexte bezog sich auf eine kleinere belebte Seitenstraße (200m) und eine große Geschäftsstraße (200m). Im folgenden Final Report beschreiben wir erst die Gesamtheit der Straßentexte, um dann eine Auswertung aller Dimensionen zu formulieren, um schließlich eine zusammenfassende Darstellung und Reflektion zu erstellen. 5.1 Beschreibungen der Gesamtheit der Straßentexte In beiden Straßenabschnitten des Untersuchungsgebiets sind alle vier Medien repräsentiert. Allerdings gibt es spezifische und unterschiedliche Verteilungen, sowohl in der Anzahl, als auch dem inhaltlichen Kontext. Der untersuchte Teil der Kirchstraße besteht zur Hälfte aus dem Verwaltungs-‐ und Amtsgericht. In diesem gesamten Abschnitt fand sich nur ein spezifisches Plakat und kein Graffiti direkt am Amtsgericht, dafür allerdings fünf Graffiti-‐Texte an Stromkästen davor. Verstärkt sind hier hingegen Aushänge mit Regeln und Informationen zu finden. Des Weiteren ist kein kommerzielles Geschäft, das unabhängig vom Amtsgericht besteht – wie etwas ein Zeitungskiosk, integriert. In der zweiten Hälfte der Kirchstraße befinden sich viele raumspezifische Plakate (Kiezclub), die vor allem Themen wie Tanz, Musik, Kunst, aufgreifen. Es gibt in der Kirchstraße keine konventionelle Werbung unter den Plakaten. Ähnlich strukturiert sind die Aushänge, die sich großteils auf Tanz, Musik, Kunst, Yoga konzentrieren. Der Großteil der Aushänge befinden sich im Eingangsbereich des Café Coffeemamas, woraus sich schließen lässt, dass Kommunikation über Aushänge vor allem dort stattfindet. Es gibt wenige Geschäftsschilder in der Seitenstraße, allerdings sind hier das einzige nichtkommerzielle Geschäft (Kiez-‐Club), und das einzige Anwaltsbüro zu finden. Im Vergleich zu Alt-‐ Moabit sind die Ladenschilder in einem besseren, gepflegteren Zustand und dem altbaulichen Stil der 50 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Kirchstraße angepasst, inhaltlich (vor allem Speisengeschäfte und Cafés) scheinen sie sich vor allem an die Besucher und Nutzer des Amtsgerichts zu wenden. In der Kirchstraße finden sich außerdem deutlich weniger Graffiti-‐Texte als in Alt-‐Moabit, die Graffitis sind deutlich kleiner und es fanden sich deutlich weniger besprühte Flächen als in Alt-‐Moabit. In der großen Geschäftsstraße Alt-‐Moabit konnten wir erkennen, dass Plakate mehr Werbung spezifisch für Geschäfte in der Straße (Reisebüro, McFit) tragen. Viele der Plakate sind dem Kontext angepasst, vereinzelt gibt es raumspezifische Plakate für Ausstellung in Moabit oder den Polizeisport und den einzigen Hinweis auf einen Konflikt. In Hinblick auf die Aushänge ist es auffällig, dass in Alt-‐ Moabit kein Angebot für Musik, Kunst, Spirituelles zu finden war, dafür fast alle Entrümpelungen/Malerarbeiten hier gefunden wurden. Die Geschäftsschilder in Alt-‐Moabit sind eher an die Kiezbewohner gerichtet, weniger schön, passend im Kontext, und befinden sich scheinbar in einem Aufmerksamkeitswettbewerb, was aus der Größe der Schilder geschlossen werden kann. Das Medium Graffiti findet sich hingegen in der Straße Alt-‐Moabit viel häufiger. Es gibt hier unterschiedliche Graffitiarten, und eine Vielfalt von Größen, was auf einen Konflikt beziehungsweise einen Wettbewerb um Aufmerksamkeit schließen lässt. 5.2 Auswertungen „spezifische Nutzungen“ Bei allen gesammelten Medien dominiert die Auswertungsdimension Nutzungen. Bei den Plakaten finden sich vorrangig nichtraumspezifische Nutzungen, wobei sich bei den Aushängen beide die Waage halten. Die vorhandenen raumspezifischen Nutzungen der Plakate und Aushänge befassen sich großteils mit Kunst, Musik und Selbstfindung, vor allem in kleinem Rahmen stattfindende Kurse beziehungsweise Privatunterricht. Allerdings wird den Geschäften eine andere Nutzung zugeschrieben, da es im gesamten Untersuchungsgebiet keine Geschäftsschilder, die auf solche Angebote hinweisen, gibt. Der Bezug zum Gericht eines Imbiss und die Häufung von Speisengeschäften in der Nähe des Gerichts lassen darauf schließen, dass diese von Kunden und Anwälten des Amtsgerichts genutzt werden. Das Geschäftsschild der einzigen Anwaltskanzlei im Untersuchungsgebiet befindet sich ebenfalls in der Kirchstraße direkt neben dem Amtsgericht, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass durch das Amtsgericht eine ganz spezifische Nutzung in den Raum eingeschrieben wird. Die Sprache der Plakate, Aushänge und Geschäftsschilder ist deutsch, vereinzelt sind jedoch englische Worte und Phrasen zu finden, die allerdings weniger der Kommunikationserleichterung zu dienen scheinen, sondern eher, um die beworbenen Angebote und Geschäfte attraktiv und hip erscheinen zu lassen. Es wurden keine anderen eventuell zu erwartenden Sprachen wie Arabisch oder Türkisch gefunden (mit Ausnahme von einem Plakat, das zu einer Antifaschistischen Demonstration aufruft), allerdings gibt es auf Ladenschildern türkische 51 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Namensbezüge („Polat“, „Esra“). Dies könnte als ein Hinweis dafür gewertet werden, dass es diese Gruppen durchaus im Untersuchungsgebiet gibt, sie aber nicht in Aushängen präsent sind. Die Kommunikation beschränkt sich damit auf Anwohner, die deutsch verstehen. Wenn, worauf die Namen der Geschäfte hindeuten, tatsächlich verschiedene ethnische Gruppen im Untersuchungsgebiet leben, stellt sich die Frage, ob diese Gruppen entweder an der Kommunikation durch Straßentexte auf deutsch teilhaben oder sich diese Gruppen selber von der Kommunikation ausschließen – oder ausgeschlossen werden. Diesen Fragen müsste jedoch – vermutlich durch alternative Untersuchungsmethoden -‐ weiter nachgegangen werden, da die im Straßentext gefundenen Indizien nicht dafür ausreichen, Aussagen, die über die Feststellung, dass im Straßentext nur deutsche Gruppen vertreten sind, hinausgehen, zu treffen. Die Graffitis hingegen lassen auf eine Nutzung des Raumes zur Reviermarkierung und Provokation schließen, liefern aber keine vom Medium unabhängigen Hinweise darauf, wie der Raum im Untersuchungsgebiet genutzt wird. 5.3 Auswertungen „gruppenspezifische Bedürfnisse“ Im gesamten Untersuchungsgebiet dominierten zahlenmäßig die persönlichen, individuellen Bedürfnisse gegenüber spezifisch formulierten gewerblichen Bedürfnissen (abgesehen, davon, dass natürlich jedes Geschäft implizit, vor allem durch das Aufhängen von Werbung, ausdrückt, dass es ein Bedürfnis hat seine Produkte zu verkaufen). Unter den gewerblichen Bedürfnissen fand sich das Bedürfnis nach Mitarbeitern (2) und nach Lagerraum (1). Demgegenüber war vor allem das individuelle, persönliche, durch Aushänge ausgedrückte Bedürfnis nach Wohnraum im Untersuchungsgebiet präsent (7-‐8). Weitere persönliche und individuelle Bedürfnisse wurden vergleichsweise selten im Gebiet gefunden (3). Das raumspezifische Nutzungsangebot sagt etwas über die Bedürfnisse und Nachfragen in der Gegend aus. Die Abwesenheit von Theater, Kinos, politischen Vereinigungen, Clubs, (außer dem Kiez-‐ Club) führt uns zu der Annahme, dass durch die im Gebiet liegenden Läden und Einrichtungen hauptsächlich kommerzielle Bedürfnisse erfüllt werden. Die Aushänge hingegen geben einen Hinweis darauf, dass durchaus auch, wenn auch großteils nicht durch die Geschäfte, sondern durch Privatpersonen, eine Reihe musisch-‐künstlerisch-‐spirituelle Bedürfnisse erfüllt werden. Die meisten Geschäfte scheinen entweder die Bedürfnisse von Kiezbewohnern (vor allem in Alt-‐Moabit) oder von Gerichtsnutzern (vor allem in der Kirchstraße) zu erfüllen. Es fielen keine besonderen Geschäfte oder Einrichtungen auf, die als Anziehungspunkt für Touristen oder für Personen aus anderen Stadtteilen Berlins dienen könnten und es wurden auch keine bekannten, „hippen“ Ketten, wie Starbucks etc. gefunden. 52 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother 5.4 Auswertung Forderungen und Konflikte In Hinblick auf Forderungen und Konflikte konnten wir beide Auswertungsdimensionen miteinander verbinden, da oftmals Forderungen als Konflikte gesehen werden und andersrum. Augenscheinlich besteht kein Konflikt um die Aufmerksamkeit der Passanten unter den Geschäften der Kirchstraße, was hingegen in Alt-‐Moabit aufgrund der überdimensional großen Schilder durchaus der Fall zu sein scheint. Graffitikünstler befinden sich augenscheinlich im Konflikt mit Hausbesitzern, die zum Teil versuchten, das Graffiti zu entfernen. Zudem gibt es unter den Graffitikünstler eine Art Wettbewerb um Aufmerksamkeit, besonders in Alt-‐Moabit. Der Aushang zur Baumfällung im kleinen Tiergarten lässt auf einen raumspezifischen Konflikt schließen, wobei vor allem Folgen für die Umwelt als auch um geplante neue Nutzungen und eventuelle Ambitionen der Aufwertung thematisiert werden. Der Aushang beinhaltete jedoch auch die Forderung an die Zivilgesellschaft gegen die geplanten Maßnahmen Handlungen zu ergreifen. Das Medium Plakat birgt einen raumspezifischen Konflikt zu einer Anti-‐Nazi-‐Demo in Moabit. Beide raumspezifischen Konflikte scheinen sich nicht auf Geschäfte oder spezifische staatliche Institutionen zu beziehen. Ein Konflikt mit dem Amtsgericht konnte nicht erkannt werden. 5.5 Zusammenfassende Darstellung und Reflektion Zusammenfassende Darstellung Zusammenfassend haben wir durch die Vollerhebung aller Straßentexte im Untersuchungsgebiet die anfangs gestellten Fragen versucht zu beantworten. Im Hinblick auf die Dynamik der Gentrifizierung ist der Prozess nicht deutlich und überall sichtbar zu erkennen. So werden durch die Geschäfte spezifische Bedürfnisse weder von Touristen noch von Gruppen aus anderen Stadtteilen erfüllt und es ist keine Präsenz von Student_innen zu spüren. Es gibt jedoch verschiedene Indizien die auf eine beginnende Gentrifizierung hindeuten. Zum einen erkennt man in dem Konflikt um den kleinen Tiergarten, dass Gruppen existieren, die sich aktiv gegen eine potentielle wirtschaftliche Aufwertung Moabits wehren. Die häufig auffindbaren englischsprachigen Sprachbezüge, die sich nicht an spezifische, lokale, ethnische Gruppen richten, sondern scheinbar eher mit dem Ziel eingesetzt werden, hip und modern zu erscheinen, können als weiteres Indiz für einen einsetzenden Gentrifizierungsprozess gewertet werden. Die hohe Anzahl von Wohnungsgesuchen im Vergleich zu der niedrigen Zahl von Wohnungsangeboten lässt darauf schließen, dass es nicht einfach ist, in diesem Gebiet Wohnungen zu finden. Dies spiegelt sich auch in der Höhe der für eine Wohnung angebotenen Finderlöhne und in dem offensichtlichen Fehlen leer stehender Häuser wider. Auch das Angebot der Geschäfte (Bioladen, ein spezialisierter, ökologischer Babyladen versus keine billige Supermarktkette wie Penny oder Aldi) und die privaten Angebote im künstlerisch, musischen und 53 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Selbstfindungsbereich scheint eine Mittelschicht mit bestimmtem Kapital anzusprechen. Allerdings wissen wir nicht, ob die Gegend an der Spree nicht schon immer eher eine Gegend war, in der die ökonomisch besser gestellten gesellschaftlichen Gruppen lebten. Ohne eine Langzeitstudie, in der auch die Vergangenheit, also das Stadium von dem das Gebiet ausgeht, betrachtet wird, ist es schwierig auf Dynamiken zu schließen. Die vorgestellten Annahmen zur Gentrifizierung sollten daher vor allem im Hinblick darauf überprüft werden, ob sie auf einen sich verstärkenden Prozess oder eine Fortsetzung schon lange bestehender Strukturen hinweisen. Interessant wäre zu beobachten, wie die verschiedenen, teilweise positiv (Spree, Nähe zum Zentrum) und teilweise negativ (Gefängnis, Amtsgericht, Gewerbegebiet) assoziierten Aspekte des Umfelds einen Prozess der Gentrifizierung beeinflussen, beschleunigen oder verlangsamen. Reflektion über Methode Mit Verlaub: Ein sehr anspruchsvolles Projekt, das mehr Zeit benötigt, um der Datenvielfalt gerecht werden zu können. Die Veränderungen im Straßentext müssten über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Allein der Einfluss der Jahreszeit auf die Straßentexte ist immens -‐ werden im Sommer mehr Plakate und Aushänge aufgehängt? Gibt es mehr Graffitikünstler? Wird auf die gesprühten Graffitis reagiert? Werden Aushänge erneuert, werden Nummernzettel abgerissen? Eine Langzeitstudie, in der die Veränderung des Straßentextes beobachtet wird, würde sicherlich viele interessante und zusätzliche Informationen liefern. Des Weiteren hat die Untersuchung viele Fragen aufgeworfen, denen man nun mit anderen Methoden nachgehen müsste. Es wäre beispielsweise interessant, die ethnische Zusammensetzung der Nachbarschaft und deren Sprachkenntnisse mit den im Straßentext ausgedrückten Sprachen zu vergleichen. Auch könnte im Hinblick auf unser Untersuchungsgebiet eine Analyse des spezifischen Klientel des Coffeemamas interessant sein. Der von den Verfassern von Texten und Geschäftsschildern intendierten Wirkung bei der Formulierung ihrer Texte und der Auswahl der Sprache (vor allem der englischsprachigen Phrasen) könnte durch qualitative Interviews näher gekommen werden. Durch alternative Recherchen könnte außerdem herausgefunden werden, ob das Angebot an Wohnraum tatsächlich so begrenzt ist wie durch den Straßentext suggestiert wird, oder ob Wohnraum schlicht durch andere Medien angeboten wird. Was sich ebenfalls als schwierig herausstellte, waren die eigentlichen Definitionen der unterschiedlichen Dimensionen unserer Untersuchung. In der Diskussion im Seminar, aber auch in der Gruppe, führten die unzureichenden Definitionen hier zu unterschiedlichen Ansichten. Es wurde festgestellt, dass doch manche ein anderes Verständnis hatten, z.B. Was ist eigentlich gemeint mit Bedürfnisse? Wessen Bedürfnisse? Die der Ladenbesitzer? Dadurch war es doch schwieriger, manche 54 Street-‐Reading – Moabit V (b) Klein, Messner, Oener, Rother Plakate in die entsprechende Dimension einzuordnen. Hier hätten vorherige Ansprachen und Definitionen im Seminar doch einiges klären können. Trotz allem ein doch sehr umfangreiches, anspruchsvolles Projekt, welches zu interessanten und nützlichen Ergebnissen bezüglich der Raumnutzung im Untersuchungsgebiet führen konnte. 6. Literaturverzeichnis Alber, Reinhold (1997): New York Street Reading – Die Stadt als beschrifteter Raum: Dokumentation von Schriftzeichen und Schriftmedien im Straßenraum und Untersuchung ihrer stadträumlichen Bedeutung am Beispiel von New York, Fakultät für Sozial-‐ und vErhaltenswissenschaften der Universität Tübingen (Tübingen). 55