Is de sage vergeefs, dat ooit in de klaagzang om Linos schuchter
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Is de sage vergeefs, dat ooit in de klaagzang om Linos schuchter
Is de sage vergeefs, dat ooit in de klaagzang om Linos schuchter eerste muziek dorre verstarring doordrong; dat pas in de geschrokken ruimte, waar een haast goddelijke knaap plotseling voor altijd uittrad, de leegte in zodanige trilling raakte, die ons nu nog beweegt en troost en helpt. Dit citaat uit de Duineser Elegien van Rainer Maria Rilke (in een vertaling van Atze van Wieren) vormt het vertrekpunt voor Die Klage um Linos van Astrid Kruisselbrink. Het is een verborgen programma, want deze regels maken geen deel uit van de liedtekst. Jarenlang liep Kruisselbrink met het gedicht rond, dat ze ervoer als ‘een pakket van mogelijkheden dat de deur openzet voor muziek, die iemand ooit zou moeten schrijven’. De oorsprong van de figuur van Linos is lastig te achterhalen. In de Griekse mythologie verbeeldt hij onder anderen de leermeester van Orpheus, die bij diens dood de kreet ‘Ae-Linos’ zou hebben geslaakt – de smart om Linos betekent dan ook de geboorte van de muziek. Omdat dit slechts een van de vele interpretaties is, heeft Kruisselbrink besloten dicht bij de tekst van Rilke te blijven, waaruit zij een reeks fragmenten heeft geselecteerd die de klaagzang op verschillende manieren belichten. De circa veertig minuten durende compositie is eveneens opgebouwd uit korte deeltjes. In een afwisseling van zang met ensemble en instrumentale solo’s rijgen zij zich aaneen tot een ketting. Kruisselbrink koos een countertenor voor de vocale partij omdat dit rijke, ambigue stemtype, met klankuitbreidingen naar de hoogte en laagte, niet alleen goed past bij de klaagzang maar eveneens geschikt is om de verschillende personages binnen de tekst te vertolken. In Die Klage um Linos duiken ook Kruisselbrinks helden terloops op. De goede verstaander herkent een verwijzing naar Kurtágs Brefs messages en Goebaidoelina is aanwezig in de instrumentale kleuren (zoals gefluisterde tekstpassages). Oestvolskaja is hors concours. Kruisselbrink: ‘Haar krachtige muziek inspireert mij enorm, maar is van een geheel andere orde.’ Tekst toelichting: Jacqueline Oskamp [Liedtekst] Die Klage um Linos op fragmenten uit de Duineser Elegien van Rainer Maria Rilke die erste Elegie Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? Aber das Wehende höre, die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen, kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben; das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seltsam, alles, was sich bezog, so lose im Raume flattern zu sehen. die zweite Elegie Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir... Sind wir in ihre Züge so viel nur gemischt wie das Vage in die Gesichter schwangerer Frauen? Gedenkt euch der Hände, wie sie drucklos beruhen, obwohl in den Torso die Kraft steht. Einen unseren Streifen Fruchtlands zwischen Strom und Gestein. die dritte Elegie O der dunkele Wind seiner Brust aus gewundener Muschel. Aber innen: wer wehrte, hinderte innen in ihm die Fluten der Herkunft? Ja, das Entsetzliche lächelte...Selten hast du so zärtlich gelächelt, Mutter. O, leise, leise, tu ein liebes vor ihm, ein verläßliches Tagwerk, – führ ihn nah an den Garten heran, gieb ihm der Nächte Übergewicht...... Verhalt ihn..... die vierte Elegie O Bäume Lebens, o wann winterlich? Wir sind nicht einig. Sind nicht wie die Zug-vögel verständigt. Und irgendwo gehen Löwen noch und wissen, solang sie herrlich sind, von keiner Ohnmacht. O Stunden in der Kindheit, da hinter den Figuren mehr als nur Vergangnes war und vor uns nicht die Zukunft. die fünfte Elegie Wer aber sind sie, sag mir, die Fahrenden...? Und plötzlich in diesem mühsamen Nirgends, plötzlich die unsägiche Stelle, wo sich das reine Zuwenig unbegreiflich verwandelt –, umspringt in jenes leere Zuviel. die sechste Elegie Wunderlich nah ist der Held doch den jugendlichen Toten. Dauern ficht ihn nicht an. Sein Aufgang ist Dasein. Denn hinstürmte der Held durch Aufenthalte der Liebe, jeder hob ihn hinaus, jeder ihn meinende Herzschlag, abgewendet schon, stand er am Ende der Lächeln, – anders. die siebente Elegie Werbung, nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme, sei deines Schreies Natur; Denn, wie beschränk ich, wie, den gerufenen Ruf? Nirgends, Geliebte, wird Welt sein als Innen. Engel, und würb ich dich auch! Du kommst nicht. Wie ein gestreckter Arm ist mein Rufen. die achte Elegie Mit allen Augen sieht die Kreatur das Offene. Der Schöpfung immer zugewendet, sehn wir nur auf ihr die Spiegelung des Frein, von uns verdunkelt. O Seligkeit der kleinen Kreatur, die immer bleibt im Schooße, der sie austrug; Wer hat uns also umgedreht, daß wir, was wir auch tun, in jener Haltung sind von einem, welcher fortgeht? die neunte Elegie Warum, wenn es angeht, also die Frist des Daseins hinzubringen, als Lorbeer, ein wenig dunkler als alles andere Grün, mit kleinen Wellen an jedem Blattrand (wie eines Windes Lächeln) Sag ihm die Dinge. Er wird staunender stehn; wie du standest bei dem Seiler in Rom, oder beim Töpfer am Nil. Zeig ihm, wie glücklich ein Ding sein kann, wie schuldlos und unser, wie selbst das klagende Leid rein zur Gestalt sich entschließt, dient als ein Ding, oder stirbt in ein Ding –, und jenseits selig der Geige entgeht. die zehnte Elegie Und sie leitet ihn leicht durch die weite Landschaft der Klagen, Stehn am Fuß des Gebirgs. Und da umarmt sie ihn, weinend.