Baustoff mit Plus - Bundesverband Porenbeton

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Baustoff mit Plus - Bundesverband Porenbeton
PORENBETON
Baustoff mit Plus
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Ein System vom Keller bis zum Dach
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Durch Eigenleistung zum Eigenheim
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Kostengünstiges Bauen mit Qualität
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Überzeugende Ökobilanz
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Bauphysik ist Lebensqualität
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Modernisierung
Herausgeber
Vertrieb
Konzept +Text
Abbildungen
Gestaltung·Satz·Litho
Druck
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©
Bundesverband Porenbeton
BVP Porenbeton Informations GmbH · Postfach 1826, 65008 Wiesbaden
Dostojewskistr. 10, 65187 Wiesbaden · TEL. 06 11/ 98 50 44 – 0 · FAX 80 97 07
Renate Seifert public relations, Filderstadt
HEBEL AG · Fürstenfeldbruck, YTONG AG · München und Bundesverband
Porenbeton · Wiesbaden
Peter Lenz (Dipl.- Designer), 65207 Wiesbaden
Druck- und Verlagshaus Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden
Bundesverband Porenbeton, März 1999. Veröffentlichungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers
PPOORREENNBBEETTOONN Baustoff
Baustoffmit
mitPlus
Plus
Bleibende Werte
Kaum ist der erste Gedanke daran
aufgetaucht, daß Bauen vielleicht
doch wirtschaftlicher wäre als
Mieten, verändert sich die Wahrnehmung der möglichen Bauherren. Überall entdecken sie plötzlich unterschiedliche Dachformen,
interessante Fassaden, traumhafte
Küchen, Tapeten, Teppiche: Die
Welt scheint überhaupt nur für Leute gemacht, die bauen wollen.
Gleichzeitig fangen sie an zu ahnen, welche Fülle von Entscheidungen auf Bauherren zukommen.
Die wichtigste – weil folgenschwerste – all dieser Qual-der-Wahl-Fragen drängt sich anfangs jedoch
meist nicht auf: Aus welchem Baustoff wird der Rohbau erstellt ?
Wenn Fliesen und Möbel längst
aus der Mode gekommen sind
und der Heizkessel schon zum
zweiten Mal ersetzt wird, bestimmen Wände, Decken und Dächer
immer noch, wieviel Heizenergie
das Haus benötigt, ob Bauschäden Sorgen machen und ob sich
die Familie in diesem Haus gesund und behaglich fühlt. Der Baustoff spielt die Hauptrolle, aber er
versteckt sich bescheiden hinter
Putz und Klinker, und seine inneren Werte öffnen sich nur dem,
der mit Verstand danach sucht.
Den Leserinnen und Lesern dieser
Broschüre ist deshalb schon hier
ein großes Kompliment zu machen: Sie haben erkannt, daß die
Frage nach dem richtigen Baustoff
die wichtigste von allen ist. Und
sie werden entdecken, daß Porenbeton seit seiner Erfindung im Jahr
1923 dem Stand der Technik und
damit den Anforderungen von
Normen und Gesetzen immer weit
voraus war. Porenbeton war
schnell und sicher zu verarbeiten,
lange bevor die Lohnkosten zu einem Problem für das Handwerk
wurden. Er war hochwärmedämmend, bevor es den Begriff der
Wärmeschutzverordnung überhaupt gab. Er bildete ein System
vom Keller bis zum Dach, als niemand über die Vorteile von Systembauweisen sprach. Er war
ökologisch, als „grün“ nur eine
Farbe bezeichnete und Umweltschutz nicht nötig schien. Und er
ist das alles bis heute.
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mitPlus
Plus
Ein System vom Keller
bis zum Dach
Dachplatten
Deckenplatten
Sturz
Plansteine
(alternativ Planelemente
oder Wandtafeln)
Planelemente
(alternativ Wandtafeln)
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mitPlus
Plus
Drei Entwicklungen haben das Bauen in den letzten Jahren entscheidend verändert. Leider ist da zuerst
die Kostenexplosion zu nennen,
die allerdings zu einem guten Teil
auf die überdurchschnittlich gestiegenen Grundstückspreise zurückzuführen ist. Ebenso stark ist der Einfluß des gestiegenen Gesundheitsund Umweltbewußtseins auf das
Bauen. Diese Entwicklung führte einerseits zu kritischen Fragen nach
giftigen Bestandteilen von Baustoffen und andererseits zu verstärkten
Anforderungen des Gesetzgebers
an den Energieverbrauch für die
Gebäudeheizung. Schließlich haben regelmäßig veröffentlichte Bauschadensberichte der Bundesregierung die Bauwelt erschreckt. Da
kam manches, was zunächst verborgen war, ans Licht und trennte
zusehends die Spreu vom Weizen.
Die Antwort der Porenbetonhersteller auf alle drei Probleme heißt:
Bauen mit System. In konsequenter
Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurden einfache, aufeinander
abgestimmte Porenbetonprodukte
auf den Markt gebracht, die es
heute erlauben, ein Haus vom Keller bis zum Dach komplett aus
Porenbeton zu bauen. Zum Sortiment gehören Plansteine und Planelemente unterschiedlicher Dicke
für tragendes und nichttragendes
Mauerwerk, Planbauplatten für
den Innenausbau, bewehrte Stürze, Dach- und Deckenplatten,
U-Schalen, Rolladenkästen, Treppenstufen, Rundbögen und sogar
geschoßhohe Elemente. Mitgeliefert werden außerdem der passende Mörtel sowie Innen- und
Außenputze.
Das geschlossene System spart die
Kosten, die bei Materialkombinationen durch Anpassungs-Probleme und zusätzliche Lieferanten entstehen. Gleichzeitig sind die Bauteile denkbar einfach, sicher und
schnell zu verarbeiten. Kommt nur
ein Baustoff zum Einsatz, so sind
die typischen Bauschäden, die
durch das unterschiedliche Verhalten verschiedener Materialien entstehen, von vornherein ausgeschlossen. Bauqualität wiederum
ist auch ein ökologischer Faktor.
Jeder weiß heute, daß ein hoher
Verbrauch an Heizenergie die Um-
welt schädigt oder daß Schimmel
in den Ecken – entstanden durch
Wärmebrücken und falsches
Lüften – Allergien auslösen kann.
Je mehr Materialien kombiniert
werden, desto unklarer sind im
übrigen meist auch die Schadensursachen.
Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit, Wohngesundheit und
Bauqualität sind eng verknüpft,
und lassen sich nicht voneinander
trennen. Auch das spricht dafür,
nur mit einem System zu bauen,
das nachweislich die komplexen
Anforderungen erfüllt.
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Plus
Durch Eigenleistung
zum Eigenheim
Ein bißchen Eigenleistung ist heute
im Ein- und Zweifamilienhausbau
schon fast die Regel. Und immerhin: Gute 5.000 € spart auch
schon, wer „nur“ das Streichen,
Tapezieren, Fliesen und Verlegen
von Teppichboden übernimmt. Mit
dem gesamten Innenausbau lassen
sich rund 15.000 bis 25.000 €
Mark sparen. Das lohnendste Gewerk ist aber das Mauern. Allein
beim Rohbau kommen leicht
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30.000 € zusammen, die dann
entweder das Budget entlasten
oder für Extra-Wünsche zur Verfügung stehen.
Mehrere Tausend Bauherren beweisen Jahr für Jahr, daß es möglich ist, sich sein Traumhaus selbst
zu bauen. Mit einem zuverlässigen Partner und umfassender Betreuung können sich auch Menschen mit Schreibtischberufen ans
Bauen wagen, vorausgesetzt sie
verfügen über handwerkliches Geschick. Ein guter Berater geht Gewerk für Gewerk mit dem Bauherren durch und nennt Schwierigkeitsgrad, Zeitaufwand und Einsparmöglichkeiten. Der Fachmann
sollte hinzugezogen werden, wo
es sinnvoll ist, er muß dabei sein,
wo der Gesetzgeber es vorschreibt. So vergibt man vernünftigerweise das Ausheben der Baugrube, die Errichtung des Dachstuhls, das Einbringen des Estrichs
und den Außenputz an Profis.
Auch die Elektro-, Sanitär- und
Heizungsinstallation macht ohne
Vorkenntnisse wenig Sinn, zumal
die Elektro- und Heizungsanschlüsse auf jeden Fall durch den Fachmann erfolgen müssen. Wenn ein
Selbstbau so korrekt von einem erfahrenen Bau-Partner geplant und
gerechnet wird, haben die Banken
in der Regel kein Problem damit,
die eingesparten Lohnkosten als
Eigenkapital anzuerkennen. So
kommen auch junge Familien mit
Kindern, die noch keine Gelegenheit zum großen Sparen hatten,
früh zum eigenen Haus.
Es liegt auf der Hand, daß das A
und O für den Selberbauer ein
Baustoff ist, der sich leicht und sicher verarbeiten läßt. Deshalb
steht Porenbeton in der Gunst der
Selberbauer seit eh und je ganz
obenan. Denn was zählt, sind
Bauqualität und Baufortschritt, und
da sind die Plansteine aus Porenbeton mustergültig. Lediglich die
erste Steinreihe wird mit dem Nivelliergerät in ein Mörtelbett gesetzt, um etwaige Unebenheiten
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der Bodenplatte auszugleichen
und kerzengerade Wände vorzugeben. Danach aber ist das Mauern mit Porenbeton denkbar einfach, weil in der Lagerfuge mit
Dünnbettmörtel gearbeitet wird. In
der Stoßfuge werden die Steine
knirsch aneinandergestoßen und
sind dann mit Nut und Feder absolut sicher verbunden. Diese wenigen Handgriffe lassen sich wirklich leicht lernen.
Da Porenbeton ein Leichtgewicht
unter den massiven Baustoffen ist,
haben die Steine mit 50 bis 62,5
cm Länge und 20 oder 25 cm
Höhe ein beachtliches Format:
Nur acht bis zehn Steine bilden
1 m 2 Wandfläche. Da sieht man
schon in wenigen Stunden Arbeit
nach Feierabend einen deutlichen
Baufortschritt. Die Qualität stimmt
auch, weil man bei diesem einfachen Verfahren eigentlich nichts
falsch machen kann. Immer mehr
Unternehmen, die Bausatzhäuser
aus Porenbeton anbieten, gewähren deshalb auch dem Selberbauer Gewährleistung nach VOB/B
für den Rohbau.
Eine interessante Alternative zum
Selberbauen mit der Hilfe von Verwandten oder Freunden ist die organisierte betreute Gruppenselbsthilfe. Städte und Gemeinden gehen dazu über, diese Projekte zu
fördern, bei denen zehn, zwanzig
manchmal auch fünfzig Familien
gemeinsam Reihenhäuser bauen.
Jeweils die Bauherren einer Reihe
bilden eine Gruppe, die bis zum
Innenausbau gemeinsam an ihren
Häusern bauen. So können Talente
besser genutzt und Preisvorteile,
beispielsweise durch den Großeinkauf von Material oder das gemeinsame Verlegen von Decken,
erzielt werden. Alle geleisteten Arbeitsstunden werden dem Bauherren gutgeschrieben. Nach rund einem Jahr gemeinsamen Bauens
zieht man dann in ein Haus, das
schon voller Erlebnisse und Erinnerungen steckt.
Fast alle Plansteine
aus Porenbeton
wiegen unter
20 kg und lassen
sich durch die
ergonomischen
Grifftaschen
gut heben
und versetzen.
Vorteile im Innenausbau: Porenbeton läßt sich
leicht fräsen und
bohren. Das glatte
Mauerwerk kann
direkt verfliest
werden.
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Plus
Kostengünstiges
Bauen mit Qualität
Die Bauwirtschaft hat in den letzten Jahren viel getan, um preiswerte Angebote auf den Markt zu
bringen. Das ist grundsätzlich erfreulich, weil mehr Familien bauen
können. Das gibt aber auch Anlaß
zur Sorge, weil bisweilen „preisgünstig“ und „billig“ verwechselt
werden. Hier hilft die altbewährte
kaufmännische Regel: Je niedriger
der Preis, desto größer die Aufmerksamkeit des Käufers. Und Aufmerksamkeit heißt bei Bau-Angeboten schlicht, Zeit und Mühe aufzuwenden, um Leistungsbeschrei-
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Die einschalige Wand aus Porenbeton bietet durch sehr gute
bauphysikalische Werte sowie die einfache, sichere und schnelle
Verarbeitung ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
bungen und Qualitäten genau zu
prüfen.
Kostengünstig bauen heißt nicht
vorrangig verzichten. Natürlich kostet ein Haus ohne Keller weniger,
aber deswegen ist es noch lange
nicht kostengünstig. Es kann durchaus sinnvoll sein, die eigenen Ansprüche im Hinblick auf den Raumbedarf, die kostbaren Fliesen oder
die Luxus-Armaturen zu überprüfen, um möglichst früh zum Wohneigentum zu kommen. Aber dann
ist es eine Selbstverständlichkeit,
daß der Preis der reduzierten
Größe und Ausstattung entspricht.
Gerade dem Rohbau muß beim
kostengünstigen Bauen besondere
Aufmerksamkeit gelten. Der größte
Fehler wäre es, einfach die Steinpreise zu vergleichen. Das richtige
Maß ist der Preis für den Quadratmeter fertige Wand, inklusive Mörtel, Putz, Vorbereitungen für den
Innenausbau und Lohnkosten. Und
dann müssen die bauphysikalischen Werte verglichen werden.
Denn mit der Energiesparverordnung werden die Ansprüche an
den Wärmeschutz noch einmal erhöht, und was die Wand nicht bietet, das muß durch teure Fenster
und bessere Dämmung von Dach
und Decken wieder wettgemacht
werden. Nicht zuletzt: Nichts ist
so wenig schadensanfällig wie die
einschalige Wand.
Der Baustoff Porenbeton hat bei
einem echten Leistungsvergleich einiges zu bieten – vom raschen Baufortschritt über den einfachen In-
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Plus
nenausbau bis zu den sehr guten
bauphysikalischen Werten. Darüber hinaus gibt es interessante
weitere Ansatzpunkte. Bauherren,
die sich für einen energetisch günstigen einfachen Baukörper entschieden haben, können die Lohnkosten durch den Einsatz der großformatigen Planelemente deutlich
senken. Bei Reihenhäusern lohnt
es sich zu prüfen, ob die Montage
geschoßhoher Elemente weitere
Kostenvorteile bietet. Bei diesen
Überlegungen wird auch klar, daß
in der Logistik und in der Baustellenorganisation in der Regel eine
dicke Reserve aktiviert werden
kann. Gerade die Porenbetonindustrie hat in einer Reihe von Pilotprojekten nachgewiesen, wie
schnell ein Rohbau erstellt werden
kann, wenn sich alle Beteiligten
vorher gut abstimmen.
Bei Problemen mit Grundwasser,
felsigem Untergrund, schiebenden
Böden oder drückendem Wasser
will ein Kellerbau zweimal überlegt sein. Auf preiswertem Bau-
land ist ein zusätzlicher Raum im
Erdgeschoß für Vorräte und alles,
was das Jahr über verstaut werden
muß, durchaus eine Alternative.
Aber sonst ist ein Keller mit seinen
gleichmäßigen Temperaturen aus
guten Gründen beliebt bei den
Bauherren. Bei der Entscheidung
darf außerdem nicht vergessen
werden, daß auch die Bodenplatte preislich ganz ordentlich zu Buche schlägt. Viel eher sollte man
überlegen, ob sich im Keller nicht
eine Einliegerwohnung unterbringen läßt, die zur Finanzierung des
Hauses beiträgt. Gerade in Kellern aus Porenbeton bietet sich das
an, weil der Baustoff für ein angenehmes Raumklima sorgt. Durch
das sogenannte Anböschen läßt
sich diese Idee auch auf ebenen
Grundstücken realisieren und ist in
jedem Fall eine Berechnung wert.
Bauen mit Porenbeton senkt durch
niedrige Heizkosten auf Dauer
die 2. Miete.
Nicht der Stein –
die fertige Wand
muß preiswert sein
und schon heute
die Qualitätsanforderungen der
Zukunft erfüllen.
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Überzeugende
Ökobilanz
Die Geschichte des Porenbetons
begann in Schweden. Dort gelang
dem Architekten Axel Eriksson
1923 zum ersten Mal die labormäßige Dampfhärtung eines Gemischs aus Schiefer, Kalk und Aluminium. 1924 wurde dieses Verfahren patentiert. Unter dem Na-
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men Gasbeton, der auch heute
noch vielen Leuten geläufig ist,
begann der neue Baustoff in den
fünfziger Jahren auch seinen Siegeszug in Deutschland. Und weil
das Gas in den Poren schlichtweg
Luft ist, spricht man nun von Porenbeton.
Quarzsand, Zement und/oder Kalk und Wasser bilden die nahezu unbegrenzt vorhandenen Rohstoffe für
Porenbeton. Aus nur 1 m 3 dieser Feststoffe werden durch die Porenbildung 4 bis 5 m 3 Porenbeton.
Was diesen Baustoff bis heute auszeichnet, hat ihm schon sein Erfinder mit in die Wiege gelegt. Porenbeton hat eine außerordentlich
hohe Wärmedämmung und benötigt auch für den Bau von Niedrigenergiehäusern keine zusätzlichen Dämmaßnahmen. Obwohl
sich Porenbeton mühelos sägen,
fräsen und bohren läßt, hat er eine hohe Tragfähigkeit und eignet
sich selbstverständlich auch für
den Mehrgeschoßbau. Als mineralischer Baustoff kann Porenbeton
nicht brennen und gibt im Feuer
auch keinerlei schädlichen oder
gar giftigen Gase ab.
Alle diese guten Eigenschaften verdankt der Porenbeton den verwendeten Rohstoffen, dem ressourcenschonenden Herstellungsprozeß
und vor allem der Luft. Denn es ist
kaum zu glauben: Dieser massive
Baustoff besteht zu rund 80 Prozent seines Volumens aus Luft und
nur zu ca. 20 Volumen-Prozent
aus Feststoffen. Für die Produktion
von 4 bis 5 m3 Porenbeton sind
tatsächlich nur 1 m3 Rohstoffe erforderlich. Dabei handelt es sich
um den einheimischen, nahezu unbegrenzt vorhandenen Rohstoff
Quarzsand, die Bindemittel Zement und/oder Kalk und Wasser.
Als Treibmittel zur Porenbildung
wird in geringen Mengen Aluminiumpulver oder -paste zugesetzt.
500 g genügen für 1 m3 Porenbeton.
Je nach gewünschter Festigkeitsklasse werden die Rohstoffe in unterschiedlichen Anteilen gemischt.
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Plus
schädigende CO 2. Aber auch
wenn wir derzeit lernen, die Sonne als beliebig verfügbare, kostenlose Energie zu nutzen, macht das
nur Sinn in einem gut wärmegedämmten Haus.
Die Summe der guten Eigenschaften dokumentieren die Hersteller
Hebel, Porit und Ytong mit dem
DIN plus-Zeichen für herausragende Produkte. Geschaffen wurde
dieses Qualitätszeichen vom weltweit anerkannten DIN Deutsches
Institut für Normung e.V. Es steht
für den Mehrwert, den Porenbeton
dieser Marken über die einschlägigen Normen hinaus bietet.
Die flüssige Masse wird in Formenwagen gegossen, und dort „vermehrt“ sie sich in einem spannenden Prozeß: Innerhalb von 1 bis 2
Stunden geht die Mischung auf
wie ein Hefekuchen und wird
standfest. Mit Hilfe straff gespannter Stahldrähte wird die Masse
dann horizontal und vertikal in die
gewünschten Steinformate geschnitten. Schließlich erhalten die
Steine oder Platten bei einer Temperatur von 190 °C und einem
Dampfdruck von 12 bar ihre endgültige Festigkeit. Damit ist der
Produktionsprozeß abgeschlossen – ein energiearmer Prozeß,
der weder schädliche Emissionen
noch Feinstäube oder Abwasser
freisetzt.
Die zum Bundesverband Porenbeton gehörenden Marken-Hersteller
haben für den Baustoff Porenbeton
Ökobilanzen vorgelegt, die den
gesamten Lebensweg erfassen.
Dabei zeigte sich, daß die Nutzung des fertigen Produkts, also
des gebauten Hauses, für die Energiebilanz die größte Rolle spielt.
Denn schließlich wird ein Haus in
unseren Breiten meist über mehr
als die Hälfte des Jahres beheizt.
Dabei werden unwiederbringliche
Energieträger wie Öl und Gas verbraucht, und es entsteht das klima-
Häuser aus Porenbeton sind den Menschen und der Natur zuträglich.
Sie bieten ein behagliches Raumklima und benötigen nur wenig Heizenergie.
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Plus
Bauphysik ist
Lebensqualität
Für das visionäre
Haus der Zukunft
im belgischen
Vilsvoorde wählten die Architekten
den Baustoff
Porenbeton.
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Solange es nicht gebaut ist, besteht das Traumhaus aus Wünschen und Bildern. Die Familie
beim Essen um den Tisch, das Kaffeetrinken auf der sommerlichen
Terrasse, die Kinder, die im Garten spielen, das genußvolle Bad
mitten in der Nacht – für diese Le-
bensqualität sind Bauherren bereit, sich zwanzig oder dreißig
Jahre lang zu verschulden. Und
das lohnt sich ganz bestimmt.
Wenn die Träume aber wahr werden sollen, dann ist das nicht nur
eine Frage von Größe und Preis,
von Architektur und Raumauftei-
lung. Das Haus ist nach der biologischen Haut und der Kleidung,
die uns schützt, unsere dritte Haut.
Wer sich darin wohlfühlen will,
sollte sich mit der Qualität dieser
Haut beschäftigen, und diese
Qualität wird sehr stark bestimmt
von der Bauphysik.
Die hohe Festigkeit ist sicher eine
der verblüffendsten Eigenschaften
von Porenbeton. Wie kann ein
Baustoff, der sich so leicht sägen
läßt, so fest sein, daß er mehrere
Vollgeschosse trägt ? Im Fertigungsprozeß entstehen Zellwände
aus Kalziumsilikat, die Millionen
von Poren umschließen. Sie bilden
das hochbelastbare Traggerüst.
Zusätzlich werden die außerordentlich maßhaltigen Steine nur
mit einer Dünnbettmörtelschicht
von etwa 1 mm Dicke verbunden.
So entsteht eine fast fugenlose,
massive, starke Wand. Mit Porenbeton wird selbstverständlich auch
in Erdbebengebieten gebaut.
Über die gute Wärmedämmung
dieses Baustoffs wurde schon einiges gesagt. Um das zu verstehen,
muß man sich nur an eine einfache Regel aus dem Physikunterricht erinnern: Die warme Luft
strebt immer zur kalten. Im beheizten Haus will die Wärme also
schlicht durch die Wand in die
Winterkälte. Inwieweit ihr das gelingt, wird durch den k-Wert
(W/m 2 K) angegeben. Je niedriger der k-Wert ist, desto besser ist
also der Wärmeschutz. Bei dieser
Gelegenheit ist gleich auch noch
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mitPlus
Plus
etwas zu den oft zitierten „atmenden“ Wänden zu sagen: Das ist
schlicht Unsinn. Um Energie zu
sparen und um es gemütlich zu haben, werden heute möglichst
winddichte Häuser gebaut. Zum
Lüften werden je nach Bedarf
3 bis 7 Minuten lang alle Fenster
geöffnet, und dann ist die verbrauchte Luft mitsamt der Feuchtigkeit, die sonst irgendwann zu
Schimmelbildung führt, draußen.
Und weil die Wände sich dabei
nicht abkühlen, ist der Raum auch
gleich wieder warm.
Lärm macht krank, und deshalb
muß ein Baustoff einen guten
Schallschutz bieten. Generell gilt
die Regel: Je leichter der Baustoff,
desto schlechter der Schallschutz.
Aber nicht für das Leichtgewicht
Porenbeton. Er verhält sich schallschutztechnisch wegen seiner inneren Dämpfung durch die Porenstruktur besser als gleich schwere
Wände aus anderen Steinen.
Jeder Mensch fürchtet das Feuer.
Da ist es gut zu wissen, daß Porenbeton ein nichtbrennbarer Baustoff ist, der auch keinerlei brennbare Bestandteile enthält. Er kann
für alle Feuerwiderstandsklassen
und sogar für Brandwände eingesetzt werden, und das in wirtschaftlichen Dicken.
Die Kombination so vieler erwünschter Eigenschaften macht Porenbeton zu einem technisch und wirtschaftlich interessanten Baustoff für
den Wohnbau. Da auf ergänzende Baustoffe, die sonst häufig für
den Wärme-, Schall- und Brandschutz erforderlich sind, weitgehend verzichtet werden kann, ist
eine sichere und fehlerfreie Bauausführung kein Problem. Und daß
das Traumhaus keine Bauschäden
aufweist, gehört wahrhaftig auch
zur Lebensqualität.
Die reduzierte
Ästhetik der Architektur findet ihre
gleichwertige Entsprechung in dem
qualitativ hochwertigen Baustoff
Porenbeton.
Die hohe Wärmedämmung der
Porenbeton-Wände und die großen, zur Sonne
ausgerichteten
Fenster senken
den Verbrauch
an Heizenergie
in diesem Wohnhaus – Jahr für
Jahr.
Porenbeton und
Holz passen bauphysikalisch gut
zusammen. Da
sich Paßstücke aus
Porenbeton millimetergenau sägen
lassen, eignet sich
dieser Baustoff
hervorragend
für die Fachwerksanierung.
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mitPlus
Plus
Modernisierung
Alte Fachwerkhäuser haben meist
viel zu dünne Außenwände. Mit einer neuen Ausfachung aus Porenbeton und einer
zusätzlichen Innendämmung stimmt
der Wärmeschutz.
Das leichte Gewicht von Porenbeton macht beim
Einbau neuer Innenwände normalerweise keine
Verstärkung
der Decken erforderlich.
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Alte Häuser haben einen ganz eigenen Charme, bedeuten häufig
auch ein Stück Familiengeschichte.
Trotzdem entsprechen diese Häuser – ganz gleich, ob dreißig oder
hundert Jahre alt – in vielen Punkten nicht den heutigen Ansprüchen
an Bau- und Wohnqualität. Eine
gründliche Modernisierung ist angesagt. Für den Profi wie für den
Selberbauer bieten die Porenbetonhersteller eine Vielzahl von Produkten an, die ein altes Haus wieder jung werden lassen.
An der Spitze des MaßnahmenKatalogs steht in der Regel die
Wärmedämmung. Denn bei all
ihrer Liebenswürdigkeit sind die
alten Häuser meist Energieverschwender und damit auch Um-
weltverschmutzer ersten Ranges.
Ein Heizölverbrauch zwischen 20
und 30 Litern pro m 2 und Jahr, oft
verbunden mit einem schlechten
Schallschutz, ist indiskutabel. Bevorzugt wird im allgemeinen die
Außendämmung, weil sie bauphysikalisch günstiger ist. Erhaltenswerte Fachwerk-, Stuck- oder Natursteinfassaden wird man allerdings von innen dämmen, was nebenbei den Vorteil hat, daß Unebenheiten der Wandoberflächen
damit verdeckt werden. Sowohl
für die Außen- wie für die Innendämmung gibt es spezielle Porenbeton-Produkte, die nicht brennbar
sind und den Wärmeschutz leicht
über das geforderte Maß hinaus
erhöhen. Ob außen oder innen
gedämmt wird, wie dick die Dämmung sein muß und wie die Verarbeitung im einzelnen erfolgt, sollte
auf jeden Fall ein Fachmann entscheiden.
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Baustoffmit
mitPlus
Plus
Für die Innendämmung bietet sich
alternativ das Hintermauern mit
Porenbeton-Planbauplatten an.
Damit erhält man dann eine exakt
ebene Oberfläche, die als Basis
für Verspachtelung, Innenputz
oder das Verfliesen dienen kann.
Das geringe Gewicht der Porenbeton-Hintermauerung erfordert normalerweise keine Verstärkung der
Decken. Taugen die Decken allerdings gar nichts mehr, beispielsweise wegen schadhafter Holzbalken, oder sind Schall- und Wärmeschutz nicht ausreichend, gibt es
Möglichkeiten für die Sanierung:
Die alte Decke kann vollständig
durch Porenbeton-Deckenplatten
ersetzt werden, oder man füllt
Deckenhohlräume mit Plansteinen,
Planbauplatten oder Granulat aus
Porenbeton. Aus dem Granulat
und kaschierten Bauplatten läßt
sich außerdem ein Trockenestrich
herstellen.
Zu den interessanten Modernisierungsprodukten aus Porenbeton
gehören auch die massiven Dachplatten. Wenn eine neue Eindeckung und Dämmung ohnehin
notwendig ist und das Dachgeschoß künftig bewohnt werden
soll, dann bietet ein Dach aus Porenbeton Vorteile im Wärme-,
Schall- und Brandschutz. Auch in
Schlaf- und Kinderzimmern unter
dem Dach ist damit ein angenehmes Raumklima gewährleistet.
In irgendeiner Form werden fast
Die Hintermauerung mit Planbauplatten verbessert
nicht nur die Wärmedämmung, sondern führt außerdem zu geraden
Wänden.
bei jedem Modernisierungsvorhaben auch die Innenwände verändert. Denn entweder sind Räume
zu groß oder zu klein oder man
möchte ein zweites Bad, einen Abstellraum oder ein Gäste-WC. Mit
Plansteinen, Planbauplatten oder
Wandtafeln aus Porenbeton lassen
sich die neuen Innenwände leicht
erstellen. Verputzen ist überflüssig,
spachteln genügt, und Fliesen werden direkt auf die Wand geklebt.
Nicht zuletzt eignet sich Porenbeton für viele weitere Vorhaben,
die das Wohnen schöner machen:
Duschwände, Badewannenabmauerungen, Raumteiler, Kamine,
Einbauschränke, Regale, Tische
und Sitzmöbel. Der Kreativität
der Bewohner setzt der Baustoff
bei der Modernisierung keine
Grenzen.
Neuer Giebel für
ein ausgebautes
Scheunendach:
Die Plansteine lassen sich problemlos zurechtsägen.
Weitere
Weitere Informationen
Informationen
Die im Bundesverband Porenbeton
zusammengeschlossenen Hersteller bieten Bauherren und Renovierern eine Vielzahl von Informationen und Entscheidungshilfen: Pro-
spekte, Broschüren, Bücher, Videofilme, Seminare und Schnupperkurse für Selberbauer. Interessenten
können sich an eine der auf der
Rückseite genannten Adressen
wenden. Einen Überblick verschafft
der Mausklick ins Internet unter den
Adressen www.hebel.de,
www.hhcelcon.de, www.porit.de,
www.ytong.de und ww.xella.de.
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