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Herkunft
Ein simples Wort…
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Herkunft – ein simples Wort. Allerdings auch eins, das manche von
uns am liebsten vermeiden, weil es so schwergewichtig daherkommt.
Zwischen den Polen loten aus, wie sie dieses Wort gebrauchen. Unsere
assoziativen Erkundungen nach dem (Gebrauchs-)wert dieses Wortes
stellen wir an dieser Stelle vor:
Bei genauerem Hinsehen geht es durchaus um persönliches und vielschichtiges Empfinden, der Tatsache zum Trotz, dass Fragen nach Herkunft häufig
irritierende Fragen nach Ursprünglichkeit sind (S.4). Herkunft ist eine biographisch kreisende Frage, bei der etwa schüchterner Stolz mitschwingen
kann. Antworten auf die Frage, was Herkunft persönlich bedeutet, sind dabei wie an zarten Trieben eines Baumes zu finden (S.6).
Auch vorhanden: eine Lust, einer bestimmten Szenerie nachzuspüren,
zu horchen (S.7). Herkunft hat dann weniger mit sozialwissenschaft­lichen
Parametern zu tun als vielmehr mit Geschichten zu ‚home and (heart)beats‘.
Häufig wird Herkunft in Migrationskontexten als Bruch im Lebenslauf
aufgefasst, so auch hier. Allerdings ist der erlebte Bruch vehement positiv
(S.9). Diese Erfahrung erlaubt es, Stolperfallen bewusst aufzubauen in der
Überzeugung, dass sie bereichern. Als Migrantin in der zweiten Generation
von Herkunft zu sprechen, bedeutet häufig, über die Eltern zu sprechen
und über Migrationserfahrungen. Das heißt aber nicht, dass das alles ist.
Oder das es das immer sein muss. Sich zur Herkunft zu äußern, kann auch
als Freiheit verstanden werden, von der Verbundenheit mit Menschen, Orten und Kulturen zu sprechen, vom Reisen und dem Fokus auf Grenzlandkulturen (S.11).
kb
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Irritierende Fragen nach Ursprünglichkeit –
dabei geht es um persönliches
und vielschichtiges Empfinden
„Wo kommst du her?“
„Ehm, gerade jetzt?“
„Naja, wo lebst du?“
„Berlin.“
„Und wo kommst du eigentlich her?“
Wenn ich gefragt werde, woher ich eigentlich komme, antworte ich von der
Insel Usedom, denn da bin ich aufgewachsen. Es passiert mir aber immer
mal wieder, dass diese Antwort nicht genügt. Gewöhnlich schließt sich in
diesem Fall ein „Aber wo kommst du denn ursprünglich her?“ an. Äußerst
irritierend, weil doch eine ziemlich philosophische Frage. Oder wie oft werdet ihr nach eurem URSPRUNG gefragt? Als erstes kommt mir bei diesem
Wort der Schoß meiner Mutter in den Sinn, aber noch nie hatte ich den
Eindruck, dass mein Gegenüber darauf hinaus will. Also verrate ich erwartungsgemäß einen weiteren Teil meiner Biographie und berichte brav, dass
ich in Świdnik in Polen geboren und dass meine Mutter URSPRÜNGLICH
Polin ist. Gewöhnlich verrät mir der folgende Gesichtsausdruck meiner Gesprächspartner, dass sie jetzt auch irritiert sind – aber nun sind wir damit
wenigstens zu zweit. Spätestens jetzt zeigt sich die eigentliche Neugierde,
die befriedigt werden muss und es folgt ein Nachsatz à la: „Und aus welchem Land ist dann dein Vater?“, „Aber da muss es ja noch etwas geben.“,
oder endlich ganz direkt „Und wo kommt dann deine dunkle Hautfarbe
her?“.
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Mit dem Wort Herkunft verbinde ich vor allem meine Kinder- und Schulzeit
auf der Insel Usedom. Die langen Nächte mit Freunden am Strand, das VomDorf-Sein, die gähnende Öde während des Winters, die logistischen Tüfteleien, um von A nach B zu kommen und dann auch die wunderbare Nähe
zu Polen, die regelmäßigen Fahrten von Świnoujście zu meiner Familie und
den barszcz an Weihnachten. Die Herkunft meines Vaters spielt tatsächlich
keine so große Rolle. Vielleicht weil er sein Bestes gab, diese an der Grenze zu Deutschland abzuschütteln. Fühlt sich komisch an, dass mir meine
Umwelt regelmäßig etwas anderes weismachen will. Denn Herkunft ist für
mich ein sehr persönliches und vielschichtiges Empfinden, das ein äußeres
Merkmal nicht annähernd bestimmen kann.
ak
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Eine kreisende Frage –
schüchterner Stolz –
und die mögliche Antwort
als zarter Trieb eines Baumes
Wo komme ich her – wo gehöre ich hin? Eine kreisende Frage, je nach Lebensabschnitt leichter oder schwerer zu beantworten. Für mich selbst und
gegenüber anderen. Die Herkunft nie geleugnet, eher mit schüchternem
Stolz getragen. Aber immer eine Erklärung parat, denn ohne geht es kaum.
Joanna – ja – ohne H. Nationalität – polnisch, aber in Deutschland lebend.
Und der fehlende Akzent? Den verlor ich bereits im Kindergarten. Fragezeichen in den Augen. In welche Schublade stecke ich mich jetzt selber?
Das Gefühl von „Zwischen den Stühlen“ zu leben verhalf „Zwischen den
Polen“ zu gründen. Hier wusste man sofort, um was es geht, wenn es um so
viel geht wie: Wo sind meine Wurzeln, welche Luft atme ich?
Gesunde Früchte hat mein Baum getragen, gedüngt von der Zweisprachigkeit, geerntet im Beruf. Mit dem eigenen Nachwuchs kriegt der Baum
Triebe. Was treiben wird, ist noch vage. Aber man gibt ihm etwas mit auf
den Weg – eine mögliche Antwort auf die Fragen: Wo komme ich her –
wo gehöre ich hin?
jc
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Eine Szenerie spüren, horchen –
home and heart(beat)s
Eine ländliche Straße. Am Horizont die Umrisse einer Zeche. Die tief stehende Sonne wirft lange Schatten und taucht die Landschaft aus Gräsern
und wilden Blumen in ein warmes rotes Licht. Ein Haus nach dem anderen
fügt sich wie beiläufig in die Kulisse dieses sommerlichen Nachmittags. Aus
der Ferne Glockenleuten.
Ich laufe den Weg hinunter in Richtung Wald. Vorbei an fein gepflegten und
dennoch nicht steril wirkenden Gärten, an vom Kohlestaub schattierten
Wänden und strahlend weißen Gardinen. Vorbei an Birnenbäumen und Stachelbeersträuchern. Vorbei an bellenden Hunden, die ihre Mäuler an die
hölzernen Zäune pressen - anstatt Unbehagen erwecken sie ein vertrautes
Gefühl.
Ich atme tief ein. Schon von oben erspähe ich das alte Haus. Es steht da.
Es stand schon immer da. Gelächter. Bekannte Stimmen. Sie hallen im vertrauten Dialekt über den Garten. Ich trete durch das Tor. Ein warmes Gefühl erfüllt mich. Ich weiß, ich bin angekommen. Pod lasem.
Definiere ich Herkunft mit dem Ursprünglichsten, dann ist es genau jene
Szenerie, welche sich immer wieder in meinen Kopf schleicht. Sie ist belegt
mit Emotionen und ist durchwoben mit Sehnsüchten, die weit bis in meine
Kindheit reichen. Sie speisen sich aus dem an genau diesem Ort Erlebten.
Erinnerungen, die vielleicht idealistisch konnotiert sind – doch besitzen sie
die Kraft ein tiefes und intensives Gefühl in mir zu wecken, das begraben
liegt unter den Schichten des Alltäglichen.
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Herkunft. Für mich bedeutet der Begriff an dieser Stelle mehr als das soziokulturelle Erbe und die nüchternen Zuschreibungen der Sozialforschung.
Es geht darum in mich zu horchen, zu spüren. Herkunft das ist jenes kleine
Dorf, welches eine andere „Sprache“ spricht. Durch seine Bewohner, seinen
speziellen Humor, seine Eigenschaften und Gewohnheiten, durch die sz’s
die ą‘s und ę‘s.
Auch an anderen Stellen begegne ich der Auseinandersetzung mit dem Woher. In Momenten, in denen Zugehörigkeit zu meinem persönlichem Thema wird. Das Gefühl des „Ich bin hier, doch zum Teil auch da“, die Frage des
„Wo bin ich mehr?“ spielte schon immer eine Rolle in meiner Biographie.
Mehr bin ich hier. Doch nie ganz. Das Gefühl des „irgendwie anders“ Seins
– der gemeinsame Nenner so vieler Menschen die migrierten oder im Fall
von uns Kindern migriert wurden.
Hinzu reiht sich der Aspekt um meine regionale Herkunft Oberschlesien,
welches mit seinen kulturellen Eigenheiten eine Kategorisierung bzw. den
Wunsch nach Kohärenz innerhalb der eigenen Identität inmitten der beiden Länder Polen und Deutschland vielfältiger gestaltet / erschwert.
Home is where your heart is.
Ich habe zwei.
Und irgendwie auch drei.
as
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Herkunft als positiver Bruch im Lebenslauf –
ein Plädoyer für Stolperfallen, die bereichern
Ist Herkunft etwas Punktuelles? Etwas, das irgendwann abgeschlossen
ist? Oder ist es ein Weg? Etwas, das andauert? Darüber kann man sicher
streiten. Für mich ist es ganz eindeutig, denn den Moment, an dem meine
Her-kunft abrupt endete und meine An-kunft begann, kann ich ganz genau
benennen. Es war der Tag unserer Ausreise aus dem schlesischen Dorf in
dem überfüllten Kleinbus eines Transportunternehmens, das sich auf die
Aussiedler-Route Opole-Friedland spezialisiert hatte und täglich Ausreisewillige nach Deutschland brachte. Mit zweien der vier Kinder, mit wenig
Gepäck und den Papieren der ursprünglich deutschen Großeltern machten
wir uns im Sommer 1990 auf den Weg. Ich nannte das später oft den Bruch
in meinem Lebenslauf – und meinte es immer positiv.
Meine Herkunft ist also meine Kindheit im ländlichen Polen der 80er Jahre,
die an diesem Tag zu Ende ging. Mit diesen wenigen Eckdaten ist schon viel
gesagt – diejenigen, die es auch erlebt haben, wissen es ganz genau. Schön,
diese kollektiven Erlebnisse zu teilen. Schön, ein jedes „ach, das kenne ich
auch“ oder „so war es bei uns auch gewesen“. Und doch ist jede Erinnerung
so individuell. Wie ist meine eigene kindliche Herkunft? Wie sah sie aus, wie
fühlte sie sich für das Kind an, das dann als Jugendliche anfing, mit ihr zu
hadern, sich von ihr abzugrenzen, sie dann irgendwann zu analysieren, sich
mit ihr abzufinden und irgendwann sogar etwas stolz auf sie zu sein?
Meine ganze eigene kindliche Herkunft riecht nach Flieder, der in keinem
Dorfgarten fehlte, und nach Kartoffelkeller. Nach dem Paket von der Verwandtschaft aus dem Westen, und dem Kuchen, der immer Samstags gebacken wurde. Sie klingt nach dem Glockenläuten der Dorfkirche und nach
nächtlichem Hundegebell. Sie schmeckt nach schwarzem Tee mit Zucker
und Zitrone, selbstverständlich aus einem Glas. Und nach dem Eierlikör,
dessen Reste wir Kinder heimlich aus den Gläsern schleckten. Sie sieht aus
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wie die Dorfkirche mit den Engeln, Aposteln und goldverzierten Madonnen. Nach schwarz-weiß Fernsehen, nach Feld und Wald und nach dem gehäuteten Kaninchen und dem geschlachteten Schwein im Hof hängend.
Ich habe diese und viele andere Bilder jetzt oft im Kopf. Vor allem, weil ich
beobachte, wie sich meine eigenen kleinen Kinder die Welt aneignen, was
sie wahrnehmen, was für sie wichtig ist. Erstaunlich, wie anders sie groß
werden. Streichelzoo statt Schweineschlachtung. Protestantische Kargheit
und muslimische Kopftücher statt katholischer Madonnen, Apfelschorle
statt schwarzer Tee. Hundekacke auf den Neuköllner Bürgersteigen statt
dörfliches Hundegebell. Nackt-Krabbeln im PEKiP-Kurs statt in Nachbars
Garten, Fleischlose Waldorf-Kita statt polnischer Wurst. Und Agavendicksaft statt Zucker. Unterschiedlicher könnte ihre Herkunft von meiner kaum
sein.
Was bleibt bei ihnen von ihrer Herkunft? Welches Gefühl, welche ersten Bilder und Prägungen? Woran werden sie sich erinnern wenn sie irgendwann
„angekommen“ sind? Und welche Rolle wird da meine Herkunft noch spielen? Wohl nur als exotische Erzählung von Früher, von Drüben. Einen Bruch
im Lebenslauf werden sie selbst wohl auch nicht haben, wenn wir – wie
geplant – in Berlin bleiben sollten. Aber damit es für meine Kinder nicht
ganz so reibungslos und geradlinig verläuft, baue ich selbst von Anfang an
Brüche und Stolperfallen in ihr Leben ein und bemühe mich, ihren Migrationsbezug sichtbar zu machen. Ein seltsamer Buchstabe im Vornamen, der
zum Buchstabieren zwingt oder zumindest Nachfragen erzeugt, die zweisprachige Erziehung, der polnische Pass... Sollen sie doch auch was haben,
womit sie hadern oder woran sie sich erfreuen – zumindest aber etwas,
womit sie sich in aller Ausführlichkeit auseinandersetzen können.
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Herkunft: suspekt.
Und doch gut, etwas mit ihr anfangen zu können
Das Wort Herkunft ist mir suspekt. Mich schauderte, als ich bei der Vorbereitung meiner Hochzeit erfuhr, dass das Standesamt neben dem Familienbuch auch ein Abstammungsbuch verlangte. Es reichte nicht, den
Geburtsort anzugeben und den der Eltern. Verlangt wurde vielmehr, die
sprachlich-nationale Herkunft zu benennen, die Abstammung also. Ein gruseliges Wort, und ganz sicher ein verzichtbares, wie ich vom Standesamt
in Nordrhein-Westfalen erfuhr – dort reiche schon lange das Familienbuch
allein. Wieso eigentlich nicht in Berlin? Warum hier dieses Begehren, eine
Abstammung eindeutig und klar zu benennen? Und wie sollte ich, aus einem Grenzland kommend, darauf reagieren?
Das Wort Herkunft tut auf den ersten Blick so, als ginge es um das harmlos mobile irgendwo herkommen. Anders aber als bei Abfahrt und Anreise
schwingt bei Her-kunft und An-kunft etwas Mysteriöses mit. Fahren und
Reisen – diese Substantive lassen vor meinen Augen lebendige Bilder kreisen, das Suffix -kunft hingegen lässt mich rätseln. Während ich Zukunft und
Unterkunft noch ohne mit der Wimper zu zucken sage, würde ich nie von
meiner Niederkunft sprechen, wenn ich die Geburt meiner Kinder meine.
Herkunft hat einfach einen antiquierten Klang.
Vielleicht ist das englische „where do you come from?“ auch deshalb unverfänglicher, weil es keinen mysteriös-altmodischen Wortstamm enthält?
Aber auch im Englischen gibt es für Herkunft eine ganze Reihe von Wörtern: origin, provenience, ancestry, derivation, family background, parentage, source, descent – was mir verdeutlicht, dass in vielen Teilen der Welt,
nicht nur in Deutschland, nicht nur das irgendwo Herkommen sondern
auch das nebulösere Abstammen zu interessieren scheint.
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Das besondere der Herkunft ist, so scheint mir, dass es um den Lebensanfang geht, den Ursprung, die Quelle. Also um etwas, was nicht mehr ist –
und doch noch wirkt. Und dieses Etwas wird sicherlich dann interessant,
wenn Bewegung ins Spiel kommt oder einschneidende Veränderungen
geschehen. Wenn sich Grenzen verschieben oder die Eltern migriert sind.
Oder wenn man sich selbst fortbewegt, reist. Unterwegs werden Reisende
mit Fragen nach ihren Wurzeln konfrontiert. Wurzeln: wieder ein Wort, das
ich in der Regel meide. Fahren und Er-fahren, Unterwegssein und Lernen,
mit dieser Vorstellung kann ich mehr anfangen. Roots and routes – ein
wunderbares Begriffspaar, das mir sofort einleuchtete, als ich es zum ersten Mal hörte.
Ich finde, dass allein schon die geographische Lage Deutschlands und Polens beweist, vielleicht noch ergänzt durch ein wenig Wissen um die Migrationsrouten zwischen beiden Ländern, dass es hier wie dort um kulturelle
Verwobenheit gehen muss – und ich bin immer wieder erstaunt bis betrübt
darüber, wie ausgeprägt in beiden Ländern jeweils von einer nationalkulturellen Herkunft ausgegangen wird. Ich bin aber auch erstaunt bis verzückt
darüber, immer mehr Menschen kennen zu lernen, die deutsch-polnische
Verwobenheit leben.
Ein weiterer Ort neben Ermland-Masuren und dem Ruhrgebiet, woher ich
komme, ist Frankfurt (Oder)–Słubice – oder eben, dank Michael Kurzwelly
und anderen: Słubfurt. Regionen, die ich besonders gern bereist habe, sind
Grenzregionen, ob zwischen Frankreich und Deutschland oder in Quebec,
zwischen Kanada und den USA.
Wenn ich Besucher an meinem Wohnort in Berlin Prenzlauer Berg herumführe, gehe ich besonders gern zu der großen Fahrradbrücke, von der ich
sagen kann, dass sie zwischen Pankow, Prenzlauer Berg und Wedding liegt.
Dann erzähle ich noch gern von meinen Lieblingsorten in der Stadt, zu denen der Club der Polnischen Versager gehört sowie die deutsch-polnische
Buchhandlung buchbund.
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Herkunft ist also viel mehr als der Ort, von dem meine Familie weggezogen
ist. Meine Freiheit umfasst heute, anders als bei meinen Eltern, die Möglichkeit, mich nicht ‚mit sofortiger Wirkung’ als Migrantin erkennbar zu
machen. Und das macht es ganz reizvoll, in Gesprächen auszuloten, wann
ich ganz plötzlich übertrieben oder untertrieben oder schräg ‚migrantisch’
oder einfach mal besonders‚deutsch’ oder besonders ‚polnisch’ wirke.
kb
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