Bad Harzburg - Heike Eva Schmidt

Bad Harzburg
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Samstag, 15. September 2012
Seite 17
Bündheimer Feuerwehr
streut Ölspur ab
Die Autorin Heike
Eva Schmidt wird
im November das
Harzburger „Eselsohr“ (rechts im
Bild) erhalten.
Montage: Velte
BÜNDHEIM. Am Donnerstagnachmittag um 15.13 Uhr wurde die Feuerwehr BündheimSchlewecke alarmiert, um eine
Ölspur im Ortsgebiet abstreuen. Ein Rettungsdienstfahrzeug
hatte aufgrund eines technischen Defekts Motoröl verloren. Die schmale Ölspur zog
sich über rund 500 Meter vom
Herbrink über die Straße An
der Rennbahn bis zur Dr.Heinrich-Jasper-Straße.
Die
verschmutzte Fahrbahn wurde
mit Bindemittel abgestreut. Gegen 16.30 Uhr war der Einsatz
beendet, an dem 13 Feuerwehrleute und die Polizei Bad Harzburg teilnahmen.
Jury kürt „Eselsohr“-Preisträgerin
Autorin Heike Eva Schmidt erhält den Bad Harzburger Jugendbuchpreis für „Amerika liegt im Osten“
Von Ina Seltmann
A
merika liegt im Osten“ – wer
wissen möchte, warum, sollte den gleichnamigen Jugend-Roman
von
Heike
Eva
Schmidt lesen. Oder im November
ins Bündheimer Schloß kommen.
Denn dann wird die Autorin mit
dem „Harzburger Eselsohr“ 2012
ausgezeichnet.
Einmütig habe die Jury entschieden, sagt eine strahlende Helga
Eberts nach getaner Arbeit. Und besonders gern hat sie nach der Entscheidung die Autorin telefonisch
über das Ergebnis informiert.
Die Aufgabe, die das achtköpfige
Gremium mit Herma Völker, Sabine
Schulz, Detlev Lisson, Wolfgang
Kullig und den Jugendlichen Luisa
Peggau, Tom Beckmann und Imke
Peters unter ihrem Vorsitz zu bewäl-
tigen hatte, sei nicht einfach gewesen, sagt sie. Insgesamt 19 Jugendbücher, die zuvor von Rolf Köhlert,
dem Vorsitzenden der „Harzburger
Aktion“, von Büchereileiter Detlev
Lisson sowie von Helga Eberts ausgesucht worden waren, mussten gelesen und beurteilt werden.
Preis in Silber
Von Problem-Literatur bis Fantasy reichte das Spektrum der Werke,
die ursprünglich in deutscher Sprache erschienen und nicht älter als
drei Jahre sein mussten – entsprechend der Kriterien für den Harzburger Jugendliteraturpreis. Er ist
mit 1500 Euro dotiert, die Preisträgerin erhält zudem das „Harzburger
Eselsohr“ in Silber.
Dabei habe die Jury diesmal unter
Zeitdruck gearbeitet, so Helga
Eberts. Erst im Frühjahr habe mit
dem Lesen begonnen werden können, nachdem die Haushaltsberatungen abgeschlossen waren – mit
dem darin enthaltenen Preisgeld für
das „Eselsohr“. Alle zwei Jahre wird
der Preis verliehen. Zuletzt wurde
2010 Kathrin Schrocke für ihr Buch
„Freak City“ ausgezeichnet. Sie ist
übrigens in der Jugendbuchwoche
der „Harzburger Aktion“ zu Gast,
die vom 15. bis 18. Oktober stattfindet. Auch eine zweite „Eselsohr“Preisträgerin, Antje Babendererde
(2006 für „Lakota Moon“ ausgezeichnet), wird in dieser Zeit an den
Harzburger Schulen lesen.
Das wird Heike Eva Schmidt vielleicht auch eines Tages tun. Vorerst
wird ihr frisch auserwähltes Jugendbuch „Amerika liegt im Osten“ bei
der Preisverleihung vorgestellt werden. Die Nachricht über die Aus-
HINTERGRUND
Heike Eva Schmidt wurde in
Bamberg geboren. Nach einem
Psychologiestudium war sie zunächst als Journalistin für Radio,
TV und Print tätig, ehe sie ein Stipendium für die Drehbuch-Werkstatt München erhielt. Seitdem
arbeitet sie als freie Drehbuchautorin und Schriftstellerin. „Amerika liegt im Osten“ erschien im
Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf und ist ihr dritter Roman für
junge Erwachsene. Im August erhielt sie für den Jugendthriller
„Schlehenherz“ (Ueberreuter Verlag) die Auszeichnung „Buch des
Monats“ der deutschen Akademie
für Kinder- und Jugendliteratur.
„Amerika liegt im Osten“ erzählt
im Stil eines Roadmovies die Geschichte der 17-jährigen Motte. Sie
ist blind vor Liebe: Obwohl Lukas
den ausländischen Klassenkameraden Pavel gedemütigt und verprügelt
hat, will sie die Osterferien unbedingt mit ihm in den USA verbringen. Denn zum ersten Mal interessiert sich ihr Schwarm für sie. Der
einzige, der ihr das Geld für die Reise leihen kann, ist ihr griesgrämiger
Urgroßvater. Der stellt nur eine Bedingung. Motte soll ihn und die Ur-
großmutter nach Tschechien fahren. Der alte Mann hofft, dass seine demente Frau in der Heimat
ihr Gedächtnis wiederfindet. Gemeinsam brechen die drei gen Osten auf. Doch mit den Erinnerungen an glückliche Kindertage kehren auch schreckliche Bilder des
Krieges zur Urgroßmutter zurück.
Und dort, wo Motte eigentlich nie
hinwollte, entdeckt sie schließlich, was sie nicht erwartet hatte:
die Wahrheit über die Vergangenheit, die Liebe zu ihren Urgroßeltern und den Mut, das Richtige zu
tun.
sel
zeichnung erreichte die Autorin im
Urlaub abends auf Mallorca. „Sie
wollte gleich einen Vino aufmachen“, schmunzelt Helga Eberts
nach dem freudigen Gespräch.
Sogar ihr als Schriftstellerin falle
es schwer auszudrücken, wie sehr
sie die Verleihung des Jugendbuchpreises „Harzburger Eselsohr“ freue,
sagt Heike Eva Schmidt. Denn
das Buch erzähle von sehr persönlichen Themen. Das Schicksal der
Urgroßeltern von Motte, der Protagonistin des Buches, hätte seine
Wurzeln sowohl in ihrer Familiengeschichte als auch des engsten
Freundeskreises. Es sei ein großer
Vertrauensbeweis derjenigen Menschen gewesen, die sie zum Buch
befragt hatte, ihre Erinnerungen mit
ihr zu teilen.
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Gospel-Singers
gastieren in der Kirche
BAD HARZBURG. Die St.-Nikolai-Gospel-Singers aus Altenau
gastieren am Samstag, 22. September, um 19 Uhr mit ihrem
Programm „You raise me up“
in der Lutherkirche Bad Harzburg.
Zu hören sein werden viele
bekannte Melodien. Nur wird
der Chor sie nicht als Popballaden, sondern als Gospelstücke
vortragen.
Karten sind im Vorverkauf
bei der Buchhandlung am
Schloß in Bad Harzburg erhältlich und kosten 12 Euro (8 Euro).
Große Ehre
„Daher hat mich es mich berührt,
begeistert und auch stolz gemacht,
dass der Roman mit eher unbequemen Themen wie Krieg und Vertreibung, falschem Idealismus sowie
Demenz im Alter die Herzen der Jury erobern konnte“, so die Autorin.
Besonders, da deren Mitglieder
nicht nur Erwachsene seien, sondern auch Leser, für die sie in erster
Linie schreibe, nämlich Jugendliche.
„Es ist mir eine große Ehre, dass
,Amerika liegt im Osten‘ nun diesen
wunderbaren Preis erhalten hat.“
Übrigens ist der Vater der Autorin
in „Sichtweite“ des „Eselsohres“, in
Harzgerode geboren – und er sei natürlich voller Begeisterung, als er
von dem Preis erfahren habe „und
stolz wie Bolle auf seine Tochter“.
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