christentum in der ukraine

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christentum in der ukraine
CHRISTENTUM IN DER UKRAINE
Für jene, denen dieser Teil Europas nicht vertraut ist, ist die Situation des Christentums recht
schwer zu erfassen. Hier sind einige Anhaltspunkte:
- um die Christen/innen aus der Ukraine, mit denen wir in Verbindung kommen werden, besser zu
verstehen
- die Vielfalt des religiösen Kulturgutes dieses Landes besser zu schätzen zu wissen.
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Die Ukraine zählt ca. 16 Millionen Christen (auf 47 Millionen Einwohner) –
Zahlen aus 2006.
Das Christentum, durch die Kirche von Konstantinopel eingeführt, wurde Ende des 10. Jh. unter
Prinz Wladimir dem Großen zur Staatsreligion und hat sich rasch von der Kiewer Rus auf den ganzen
östlichen Teil Europas entwickelt.
Heute gibt es in der Ukraine:
o 2 katholische Kirchen (griechisch-katholisch/römisch-katholisch
o 3 orthodoxe Kirchen (mit dem Moskauer Patriarchat verbundene Orthodoxe Kirche/die
Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche/die Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats).
Entstehung der einzelnen Kirchen:
Diese Ostkirche, die im 10. Jh. von der Kirche von Konstantinopel aus gegründet wurde und
nach dem morgenländischen Schisma (1054) zur Orthodoxen Kirche wurde, nimmt zunehmend
Abstand vom Patriarchat von Konstantinopel. Im 16. Jh. entsteht das Moskauer Patriarchat.
Bei der Synode von Brest-Litowsk 1596 entfernte sich die Metropole von Kiew-Galizien aus
dem Ressort von Konstantinopel und unierte sich mit der römisch-katholischen Kirche, wobei sie
den orthodoxen Ritus und dessen Gebräuche beibehielt. Das kennzeichnet die Geburt der
ukrainischen griechisch-katholischen Kirche.
Im 20. Jh., einige Jahre nach der Besetzung der westlichen Ukraine durch die Rote Armee, wird die
ukrainische griechisch-katholische Kirche unterdrückt. Darauf folgen: Verhaftungen, die
Beschlagnahmung von Besitztümern oder die Übergabe derselben an die russische orthodoxe
Kirche – die im westlichen Teil der Ukraine jedoch nicht anwesend war. Seit der Legalisierung der
griechisch-katholischen Kirche (1989) bleibt die Rückerstattung dieser Güter Hauptgrund des
Konfliktes zwischen beiden Kirchen.
Die meisten ukrainischen Katholiken gehören der griechisch-katholischen Kirche an. Sie ist fast
ausschließlich in der Westukraine (Lwiw) angesiedelt und ist heute die größte katholische Kirche
östlichen Ritus (14,1% aller Gläubigen in der Ukraine).
Die Katholiken aus dem lateinischen Ritus oder Römisch-Katholiken (1,7% aller ukrainischen
Gläubigen) sind seit dem Mittelalter auf dem Gebiet der Ukraine präsent. Sie waren früher
hauptsächlich Ausländer. Heute, selbst wenn ein großer Anteil von Gläubigen und Mitgliedern des
Klerus polnischen Ursprungs ist, wird die römisch-katholische Kirche immer mehr zu einer
ukrainischen Kirche.
Andere Spaltungen unter den Orthodoxen selbst gingen im 20. Jh. innerhalb der orthodoxen
Kirche der Ukraine, die vom Moskauer Patriarchat (die während der Kommunistenzeit meist
erlaubte religiöse Institution) abhängig ist, vor sich.
o 1921 verkündet das erste panukrainische Kirchenkonzil die Gründung der Ukrainischen
Autokephalen Orthodoxen Kirche. Diese Kirche, die sowohl vom stalinistischen Regime als
auch von den Nazis verfolgt wurde, bestand seit Jahrzehnten in den Kreisen der ukrainischen
Diaspora im Westen. Das Wiederaufleben dieser Kirche wurde im Jahre 1989 verkündet (Zeit
der Liberalisierung des sowjetischen Regimes).
o 1992, nach der Unabhängigkeit der Ukraine (1991), löst sich der Metropolit von Kiew vom
Moskauer Patriarchat und gründet die Orthodoxe Kirche der Ukraine (Patriarchat von
Kiew), dritter Zweig der orthodoxen Kirche im Land.
Seit dem Anbeginn ihrer Existenz möchten die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche und die
Orthodoxe Kirche der Ukraine (Patriarchat von Kiew) von der Weltorthodoxie anerkannt werden,
besonders vom ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel, doch momentan haben sie diese
Anerkennung noch nicht erhalten. Die Orthodoxe Kirche der Ukraine, die dem Patriarchat von
Moskau unterliegt, ist die einzige Kirche, die von der Weltorthodoxie als kanonisch anerkannt wird.
Sie genießt eine gewisse Autonomie innerhalb der russischen orthodoxen Kirche.
(Diese Angaben stammen aus der Homepage des
Instituts für ökumenische Studien in LWIW – Die
ökumenische Lage in der Ukraine)
Generalsekretariat der UCESM