Aufgaben 1. Lesen Sie die Hausarbeit. 2. Erklären Sie die

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Aufgaben 1. Lesen Sie die Hausarbeit. 2. Erklären Sie die
Aufgaben
1. Lesen Sie die Hausarbeit.
2. Erklären Sie die Bedeutung sowie den inneren Aufbau der Abschnitte
„Einleitung“ und Schluss.
3. Beschreiben Sie stichpunktartig die Entstehungsgeschichte der Fotografie.
4. Erklären Sie den Begriff „kollektives Gedächtnis“. Recherchieren Sie Bilder,
die in das kollektive Gedächtnis der Deutschen Einzug gehalten haben.
5. Beurteilen Sie ob es sich bei dem Bild um eine fotografische Ikone handelt.
Finden Sie dafür Argumente aus der direkten Wirkung im Jahr 1945 sowie aus
der späteren Rezeptionsgeschichte.
„Raising the Flag on Iwo Jima“ - Entstehungsgeschichte
einer Ikone und ihre Bedeutung für die
US-amerikanische Erinnerungskultur von 1945-2006
1
„Einige Fotos wachsen über ihr Motiv hinaus und werden zu Bildern, deren Bedeutung im
Laufe der Zeit zunimmt. Diese Fotos stehen nicht nur für einen bestimmten Ort, sondern für
eine ganze Ära. Sie erinnern uns an weit mehr als den Augenblick, den sie festhalten. Solche
Bilder werden zu fotografischen Ikonen“.
Hal Buell, ehemaliger fotografischer Leiter bei Associated Press
2
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
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1. Die Entstehungsgeschichte von „Raising the Flag on Iwo Jima“ .
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1.1 Die Vorgeschichte der Kämpfe um Iwo Jima
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1.2 Strategische Bedeutung von Iwo Jima
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1.3 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf .
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6
1.4 Die erste Flagge auf dem Mt. Suribachi .
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1.5 Rosenthals Schnappschuss
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2. Die Rezeptionsgeschichte von „Raising the Flag on Iwo Jima“ .
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2.1 Überlegungen zur Existenz eines „kollektiven Gedächtnisses“ .
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12
2.2 Rezeptionsgeschichte des Fotos im Jahr 1945 .
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2.3 Rezeptionsgeschichte des Fotos nach 1945
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2.3.1 Das U.S. Marine Corps War Memorial
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15
2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood .
18
2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung
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2.3.5 Neue Feinde, alte Strategien – von Iwo Jima zu „9/11“
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24
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2.3.4 „Raising the Flag on Iwo Jima“ – Eine Fälschung?
Schluss
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Bildanhang zur Hausarbeit
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60
Quellen- und Literaturverzeichnis
3
Einleitung
Ein 21 Quadratkilometer kleiner Flecken Erde mitten im pazifischen Ozean, von schwarzem
vulkanischem Staub und Sand bedeckt, südlich der großen japanischen Inseln. Von der Spitze
des Vulkans Suribachi aus sieht man den Rauch unterirdischer Eruptionen aufsteigen,
während heiße, übel riechende Schwefelquellen die Luft mit einem beißenden Gestank
schwängern. Das ist die Insel Iwo Jima („Schwefelinsel“). Ein amerikanischer Soldat hat
seine Eindrücke wie folgt auf den Punkt gebracht:
„That place did not need a war to be hell“.1
Trotzdem sollte das Eiland zum Schauplatz einer der blutigsten Kämpfe des Zweiten
Weltkrieges werden. Im Verlauf der im Februar und März 1945 von den Alliierten unter
Führung der Amerikaner durchgeführten „Amphibienlandeoperation“ wurden tausende Fotound Filmaufnahmen der Ereignisse gemacht. Doch nur ein bestimmtes Bild, ein
Schnappschuss von einer vierhundertstel Sekunde, sollte symbolhaft für die Schlacht und die
amerikanische Siegesgewissheit im Krieg in das „kollektive Gedächtnis“ einer Nation
eingehen und zum vielleicht meistgedruckten Kriegsfoto überhaupt werden.2
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel die Entstehungsgeschichte dieser Fotografie zu
beschreiben. Darüber hinaus soll ihre zentrale Rolle in der US-amerikanischen
Erinnerungskultur von 1945 bis ins frühe 21. Jahrhundert hinein dargestellt werden.
Erinnerungskultur soll dabei nach Christoph Cornelißen als „formaler Oberbegriff für alle
denkbaren Formen der bewussten Erinnerung an historische Ereignisse, Persönlichkeiten und
Prozesse“ verstanden werden.3 Um dies zu erreichen sollen Argumente dafür gefunden
werden, dass ein „kollektives Gedächtnis“ existiert. Weiterhin soll die unmittelbare
Bedeutung des Fotos für das Jahr 1945 erläutert und die mediale Verarbeitung im 20.- und 21.
Jahrhundert dargestellt werden um daran zu zeigen, dass ein einzelnes Bild sowohl in der
Lage ist ein konkretes Ereignis zu repräsentieren
als auch
Manifestation des
Selbstverständnisses großer Teile einer Nation zu sein.
1
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 21ff.
2
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 1.
3
Cornelißen, Christoph, Was heißt Erinnerungskultur? Begriff-Methoden-Perspektiven, in: GWU. Zeitschrift
des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands 2003, Bd. 54, Seelze, S. 555.
4
I Die Entstehungsgeschichte von „Raising the Flag on Iwo Jima“
1.1 Die Vorgeschichte der Kämpfe um Iwo Jima
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beabsichtigte das industriell aufstrebende
japanische Kaiserreich eine territoriale Ausdehnung auf das asiatische Festland um seinen
Ressourcenhunger stillen zu können. In diesem Zusammenhang entzündeten sich militärisch
ausgetragene Interessenkonflikte mit China (1894-1895) und Russland (1904-1905) welche
Japan für sich entscheiden konnte. Korea wurde 1910 annektiert und nach dem Ersten
Weltkrieg kamen weitere Gebietsgewinne durch die Übernahme deutscher Territorien
zustande. Nachdem Versuche ein parlamentarisches System zu installieren durch innere
Instabilität scheiterten und Militärs nach und nach mehr Einfluss im Land gewinnen konnten,
wurden in den 1930er Jahren weitere chinesische Gebiete erobert. Die anhaltenden
Expansionsbemühungen Japans in Richtung Südostasien brachten das Kaiserreich zunehmend
auf Konfrontationskurs zu den europäischen Kolonialmächten und den USA, die ihre
Interessen in Asien bedroht sahen. Der Konflikt gipfelte in wirtschaftlichen Sanktionen der
Vereinigten Staaten und anderer Länder gegen Japan, das sich seiner Abhängigkeit von
Rohstoffimporten einmal mehr bewusst wurde. Obwohl Ende 1941 formal Verhandlungen mit
den USA über die Aufhebung der Sanktionen geführt wurden, war im Hintergrund die
Entscheidung zum Krieg gefallen.4
Mit dem Angriff auf Pearl Harbor am 07.12.1941, der den formalen Eintritt der USA in den
Zweiten Weltkrieg nach sich zog, begann eine großangelegte japanische Offensive im
Pazifikraum. Bis zum Jahr 1942 sollte das Kaiserreich seine größte Ausdehnung erreichen. Es
kontrollierte u.a. die heutigen Gebiete Nord- und Südkorea, Teile Nordost- und Ostchinas mit
Taiwan, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, Burma (bzw. Myanmar), die Philippinen,
Malaysia sowie Teile Indonesiens und Papua-Neuguineas.
Den USA gelang es jedoch im Verlauf des Pazifikkrieges durch einen erfolgreichen U-Boot-,
Amphibienfahrzeug- und Flugzeugträger-Einsatz, ihre durch Pearl Harbor bedingte reaktive
Position, etwa ab Mitte 1942 in eine mehr und mehr agierende Position umzuwandeln. Diese
erlaubte es die von Japan besetzten Gebiete sukzessive zurück zu erobern und sich unter
Umgehung der stark befestigten japanischen Stützpunkte („Island Hopping“) immer mehr den
japanischen Hauptinseln zu nähern.5
4
Nimmo, William F., Stars and Stripes across the Pacific. The United States, Japan and the Asia/Pacific Region
1895-1945, Westport 2001, S. 179-241.
5
Millett, Allan R., The Land War with Japan, in: Brinkley, Douglas [Hrsg.], The World War II Memorial. A
Grateful Nation Remembers, Washington 2004, S. 130-167.
5
1.2 Strategische Bedeutung von Iwo Jima
Im Zusammenhang mit dem Vorrücken der Alliierten auf die japanischen Heimatinseln wurde
Iwo Jima spätestens Ende 1944 ein strategischer Standort von höchster Wichtigkeit für beide
Seiten. Die Insel verfügte über zwei fertig gestellte Flugfelder mit Start- und Landebahnen,
ein drittes war noch in Bau befindlich.6
Die Alliierten sahen Iwo Jima als entscheidenden Schritt auf dem Weg nach Tokyo an, weil
von hier aus Luftunterstützung für die über Japan operierenden Bomberverbände stationiert
werden konnte. Außerdem sollte sie als Rettungsinsel für beschädigte Bomber dienen, die
sich auf dem Rückflug von ihren Einsätzen über Feindgebiet befanden.
Den Japanern drohte nach dem Fall von Saipan im Juni 1944 nun der Verlust einer wichtigen
Operationsbasis gegen die US-Seestreitkräfte. Darüber hinaus fungierte Iwo Jima als
Außenposten im Pazifik. Das Abhandenkommen des Herzstücks des japanischen
Frühwarnsystems hätte daher eine ernsthafte Bedrohung der Hauptzentren Osaka und Tokyo
nach sich gezogen.
Neben diesen taktischen Überlegungen spielte auch die psychologische Dimension eine Rolle.
Iwo Jima war das erste Stück japanischer „Heimaterde“, das von den Alliierten ins Visier
genommen wurde. Eine erfolgreiche Landung auf der Insel wäre somit aus Sicht der
Amerikaner ein Schlag gegen die Moral des Feindes gewesen.7
1.3 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf
Iwo Jima schien von der Natur für eine Verteidigung geschaffen worden zu sein. Der
Kommandant der über 21 000 japanischen Soldaten General Tadamichi Kuribayashi fand
ideale geologische Bedingungen vor, die er in seine Strategie einbezog. Die Küsten waren
bedeckt mit schwarzem, vulkanischem Sand, der sich bei genauerer Betrachtung als Granulat
aus kleinen, festen Kügelchen erwies – leicht genug um verweht zu werden und locker genug
um tief darin einzusinken und somit Mensch wie Maschine das Vorankommen massiv zu
erschweren. Die Angreifer konnten daher nur langsam operieren und waren ein leichtes Ziel
für die Geschütze auf dem zur Festung ausgebauten Vulkan Mt. Suribachi, der als höchster
Punkt (ca. 170 m) die Insel wie ein natürlicher Wach- und Aussichtsturm überragte.8
6
Simmons, Edwin H., The United States Marines 1775-1975, New York 1976, S. 156-161.
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 5ff.
8
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 21-39; der Mt. Suribachi hat sich seit 1945 um 10 Meter in die Höhe gehoben.
7
6
Nördlich von diesem strategisch wichtigen Punkt an der Südspitze der Insel erstreckte sich ein
Plateau, das von den Japanern für Start- und Landebahnen genutzt wurde. Außerdem befand
sich hier die einzige Stadt auf Iwo Jima Motoyama, aus der vor Schlachtbeginn 1200
Zivilisten evakuiert wurden. Der äußerste Norden war zerfurcht von Klippen, Spalten und
Felskanten. Die anderen Höhenzüge der Insel bestanden wie der Suribachi aus gut zu
bearbeitenden Vulkangestein, das über eine Vielzahl natürlicher Höhlen verfügte und im
Verlauf der Befestigungsarbeiten um weitere künstliche Höhlen und Bunkeranlagen erweitert
wurde. Über Tunnel und getarnte Schützengräben verbunden, konnten die Japaner aus diesem
höher gelegenen Höhlensystem heraus die Alliierten unter Beschuss nehmen, ohne ihre
Deckung aufgeben zu müssen.9
Die meisten oberirdischen Anlagen und die japanischen Flugzeuge fielen dem 72-tägigen
Bombardement zum Opfer, das die Alliierten, in Vorbereitung auf die Landungsoperation, aus
der Luft und vom Wasser aus auf die Insel hatten niedergehen lassen. In dieser Zeit
schwiegen die Waffen der Verteidiger und notwendige Reparaturen wurden nachts
durchgeführt, um die genaue Position der Geschützstellungen nicht preiszugeben.
Nachdem die letzten Teile der 450 Schiffe umfassenden Invasionsflotte das Eiland aus
Richtung Saipan und Hawaii erreicht hatten, wurde der „D-Day“ („Stichtag“) für den
19.02.1945 festgesetzt. Die erste Welle der rund 80 000 Marines, die im Verlauf der Schlacht
eingesetzt wurden, traf zunächst auf relativ wenig Widerstand, da Kuribayashi vermutlich
befohlen hatte, den Feind erst ein Stück ins Innere vorrücken zu lassen, um ihn dann aus dem
Hinterhalt unter Beschuss nehmen zu können. Später landende Truppenteile sahen sich dann
dem vollen Abwehrfeuer gegenüber.
Nachdem erste Strandabschnitte durch hohe Verluste für die Alliierten erobert werden
konnten, erreichten am Nachmittag des 19. Februars mehr und mehr Truppen inklusive
schwerem Kriegsgerät Iwo Jima. Die Strategie der Marines bestand zunächst darin, die
schmalste Stelle der Insel, unmittelbar am Fuß des Suribachi, unter ihre Kontrolle zu bringen,
um den Berg vom Norden der Insel zu isolieren. Als dieser Schritt gelungen war, teilten sich
die Landungstruppen in zwei Richtungen auf. Die eine wandte sich nach Süden um die
weitestgehend selbstständig operierende Kommandozentrale Mt. Suribachi einzunehmen,
während sich die andere nach Norden in Richtung der Flugfelder orientierte.10
9
Marling, Karal A., Wetenhall, John, Iwo Jima. Monuments, Memories and the American Hero, Cambridge
1991, S. 21-39.
10
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 42ff.
7
In den folgenden Tagen gelang es den Landungstruppen trotz widriger Wetterumstände und
erbitterter Gegenwehr Meter um Meter der Insel unter ihre Kontrolle zu bringen. Als
besonders charakteristisch für die Invasion auf Iwo Jima kann der Einsatz von
Sprengladungen und Flammenwerfern (auch vom Panzer aus) betrachtet werden, die sich
angesichts der Vielzahl von Bunkeranlagen und Höhlen als effektiv erwiesen. Außerdem ist
der weitgehende Ausfall der einkalkulierten Fahrzeuge, aufgrund des ungeeigneten
Untergrunds, hervorzuheben, der die Fußtruppen dazu zwang den Nachschub per Hand vom
Strand bis ins innere der Insel zu transportieren. Unterstützung gab es für die Amerikaner
zunächst aus der Luft und vom Wasser aus. Der Beschuss musste aber mit zunehmender
Dauer der Kämpfe zurückgeschraubt werden, weil die eigenen Truppen zu nah an der
Zielregion operierten. Die japanische Flotte hatte seit Mitte 1942 schwere Verluste
hinnehmen müssen und konnte Kuribayashi daher nicht bei der Verteidigung unterstützen,
weil die verbliebenen Flottenreste zum Schutz der großen Heimatinseln gebunden waren.
Lediglich ein Verband von etwa 50 Kamikaze-Flugzeugen (jap. „Shimpū Tokkōtai“)
attackierte die Schiffe vor und um Iwo Jima. Dabei wurde die „USS Saratoga“ beschädigt und
die „USS Bismarck Sea“ versenkt. Anfang März landeten die ersten von über 2000
amerikanischen Langstreckenbombern vom Typ „Boeing B-29 Superfortress“ auf Iwo Jima.11
Nachdem der Mt. Suribachi unter großen Verlusten von den Alliierten eingenommen wurde,
konzentrierte Kuribayashi seine verleibenden Truppen auf den unwirklichen, felsigen Norden
der Insel. Die dortigen Kämpfe waren die verlustreichsten der gesamten Landungsoperation,
was einem besonders heftig umkämpften Teilstück den vielsagenden Spitznamen „Meat
Grinder“ („Fleischwolf“) einbrachte. Bis am 26.03.1945 die Insel endgültig als erobert und
sicher gelten konnte, hatten in den 36 Tagen der Schlacht fast 7000 alliierte Soldaten ihr
Leben gelassen, etwa 19 000 wurden verwundet. Von den über 21 000 japanischen
Verteidigern gingen lediglich rund 1000 in Gefangenschaft.12
11
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 42ff.
12
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 1ff.
Die Zahlen schwanken je nach Darstellung und teilweise innerhalb von Darstellungen: Simmons = knapp 6000
tote und über 17 000 verwundete Amerikaner, 23 000 gefallene japanische Verteidiger vgl. Simmons, Edwin H.,
The United States Marines 1775-1975, New York 1976, S. 156-161; Buell = 6821 Amerikaner gefallen, 19 217
verwundet, 20 000 Japaner gefallen und 1200 gingen in Gefangenschaft vgl. Buell, Hal, Uncommon valor,
common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 21ff.; Warren = 6 318
Amerikaner gefallen, über 19 000 verwundet, über 21 000 Japaner gefallen vgl. Warren, James A., American
Spartans. The U.S. Marines: A Combat History from Iwo Jima to Iraq, New York 2005, Seiten 34-69. Für
umfangreiches Bildmaterial zur Schlacht um Iwo Jima vgl. Hammel, Eric, Iwo Jima, St. Paul 2006.
8
1.4 Die erste Flagge auf dem Mt. Suribachi
Da der verlustreiche Pazifikkrieg einer besonders intensiven journalistischen Begleitung zur
Legitimation in der Heimat bedurfte, hatte das US-Militär schon vor der Landung auf Iwo
Jima beschlossen die Medien in neuer Form einzubeziehen. Die Berichterstattung vor Ort
wurde durch Rundfunkreporter auf den Schiffen und etwa 90 „embedded journalists“13 auf
der Insel gewährleistet, die die Verbindung zwischen der Front und den USA herstellen und
so die Landung auf der Insel zu einem frühen Beispiel für eine annähernde Gleichzeitigkeit
von Kriegsgeschehen und Nachvollzug in der eigenen Gesellschaft machen sollten (unter
Zensurbedingungen). Dadurch war es auch möglich Zeitungsberichte aus der Heimat an die
Front gelangen zu lassen, um in einer Rückkopplung die Moral der Truppe zu stärken. Aus
medialen Gründen war von den Verantwortlichen das Hissen einer Flagge auf dem Mt.
Suribachi für den 23.02.1945 (dem 5. Tag der Landung) vorgesehen.14
Obwohl der Berg noch nicht vollständig erobert worden war, wurde von den Amerikanern
eine kleine Patrouille zusammengestellt, um die Gipfelregion auszukundschaften. Außer den
Auswirkungen der eigenen Schiffsartillerie fand der vierköpfige Spähtrupp auf der Spitze des
Suribachi nur unbesetzte aber einsatzbereite MG-Nester der Japaner vor. Nachdem die
Situation im Hauptlager am Fuße des Suribachi geschildert worden war, wurde Lt. Harold
Schrier beauftragt mit einem 40-Mann Platoon15 den Gipfel einzunehmen und dort eine kleine
amerikanische Flagge (71x137cm) aufzurichten. Der Trupp wurde begleitet von Sgt. Lou
Lowery, einem Fotografen des Marine Corps Magazins „Leatherneck“, der das Ereignis
festhalten sollte. Obwohl sich der Zug ohne Deckung zum Gipfel bewegte und somit
feindlichem Feuer schutzlos ausgesetzt gewesen wäre, traf er auf keinerlei Widerstand.
Nachdem kurzerhand ein japanisches Wasserrohr zum Flaggenmast umfunktioniert wurde,
wehten gegen 10.30 Uhr Ortszeit die „Stars and Stripes“ über Iwo Jima. Das Ereignis wurde
auf der Insel und den umliegenden Schiffen lautstark bejubelt. Einer der Beteiligten Cpl.
Charles Lindberg erinnert sich: „The troops down below started to cheer, and the ships´
whistles sounded offshore. It was a great patriotic feeling, this chill that runs through you”.16
13
Bezeichnung für truppenbegleitende Journalisten (Fotografen, Kameramänner u.ä.) die ins unmittelbare
Kriegsgeschehen „eingebettet“ sind. Der Begriff wurde erst im späten 20./frühen 21. Jahrhundert geprägt.
14
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 1ff.
15
Kleiner militärischer Verband, der in der deutschen Militärterminologie dem „Zug“ entspricht.
16
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 96-125 sowie Marling, Karal A., Wetenhall, John, Iwo Jima. Monuments, Memories and the American
Hero, Cambridge 1991, S. 40-83.
9
Lowery hatte den historischen Augenblick im Bild festgehalten.17 Außerdem wurde die
Nachricht von der Flaggenhissung per Rundfunk in die Heimat geschickt.
1.5 Rosenthals Schnappschuss
Die Nachricht, dass eine Flagge gehisst werden sollte, hatte sich am Vormittag des
23.02.1945 vor Ort herumgesprochen. Die Nachricht drang auch zu Joe Rosenthal18, einem
Fotografen von Associated Press, vor der die Nacht auf der „USS Eldorado“ verbracht hatte,
um seine Bilder von den ersten Tagen der Invasion zu sichten. Rosenthal kehrte daraufhin, in
der Hoffnung von der Flaggenhissung oder anderen Ereignissen auf Iwo Jima Bilder machen
zu können, zum Fuße des Suribachis zurück.
Dort hatte Lt. Col. Chandler Johnson von Marineminister James Forrestal den Befehl erhalten,
die geschichtsträchtige Flagge als Museumsstück sicherzustellen. Da Johnson die erste Fahne
ohnehin als zu klein empfand, beauftragte er Pvt. Rene Gagnon eine größere Flagge
(141x244cm) und neue Radiobatterien zu den Soldaten auf den Gipfel zu bringen. Während
des Aufstiegs traf dieser auf Sgt. Mike Strank, Cpl. Harlon Block, Pvt. Franklin Sousely und
Pvt. Ira Hayes, die den Auftrag erhalten hatten Telefonverbindungen auf die Spitze des
Vulkans zu verlegen.
Währenddessen traf Rosenthal am unteren Ende des Suribachi auf den Kriegsfotografen Bob
Campbell und den Marine-Kameramann Bill Genaust. Obwohl das ursprünglich eingeplante
Fotomotiv bereits auf dem Gipfel wehte, überredete Rosenthal seine Kollegen trotzdem zum
Aufstieg. Er erinnert sich: „And we went up – not knowing what kind of a picture we would
get - certainly not a picture of a flag going up because it was already up”.19
Etwa auf halbem Weg kam ihnen Lou Lowery entgegen, der bei kleineren Scharmützeln des
Platoons auf dem Gipfel seine Kamera eingebüßt hatte. Der Film war jedoch unbeschädigt
und so konnte er sich den Kommentar nicht verkneifen, dass das Trio den entscheidenden
Augenblick verpasst hatte.20
17
Ein Bild von Lowery wird im Bildanhang zur Verfügung gestellt.
1911-2006, Sohn jüdischer Einwanderer aus Osteuropa; vor Iwo Jima war Rosenthal u.a. als Kriegsfotograf in
England, Marrakesch, Casablanca, Algier, Neuguinea, Guam und Peleliu tätig, vertiefend zur Biographie
Rosenthals vgl. Thomey, Tedd, Immortal Images. A personal history of two photographers and the flag-raising
on Iwo Jima, Annapolis 2008.
19
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 106.
20
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 96-125 sowie Thomey, Tedd, Immortal Images. A personal history of two photographers and the flagraising on Iwo Jima, Annapolis 2008, S.10ff.
18
10
Dessen ungeachtet setzten sie ihren Aufstieg fort und erreichten fast zeitgleich mit Rene
Gagnon und dem kleinen Trupp Marines den Gipfel, die sich gerade an die Arbeit machten
die kleinere Flagge gegen die größere auszutauschen.
Während die Marines damit beschäftigt waren die neue Fahne an einem Wasserrohr zu
befestigen, suchte sich Rosenthal, in Erwartung wenigstens vom Flaggentausch Bilder zu
bekommen, einen leicht erhöhten Standpunkt. Genaust stellte sich mit seiner „Bell and
Howell Autoload camera“ unmittelbar neben ihn um die Szene zu filmen. Sechs Marines
richteten in einer gemeinsamen Bewegung den schweren Mast auf, während eine andere
Gruppe fast zeitgleich die kleinere Fahne inklusive Rohr zu Fall brachte. Rosenthal betätigte
den Auslöser seiner „Speed Graphic“, während Genaust die Szene auf Farbfilm bannte. Beide
waren sich unsicher ob ihre Aufnahmen gelungen waren, daher machte Rosenthal noch
weitere Bilder, u.a. von einer Gruppe jubelnder Marines mit erhobenen Helmen und Waffen
unter dem Sternenbanner. Während Rosenthal und Genaust nur die neue Flagge aufnahmen,
gelangen Campbell u.a. Aufnahmen die beide Fahnen gleichzeitig zeigen.
Rosenthal ging wieder an Bord der „USS Eldorado“, um seinen Film von dort aus via
Kurierflugzeug nach Guam zu schicken. Am nächsten Tag erschienen einige kurze
Zeitungsausschnitte über die Flaggenhissung21 und den Austausch, so wie die Heimat auch
vorher schon zum Teil sehr detailliert über den Schlachtverlauf in Kenntnis gesetzt wurde.22
Rosenthal konnte zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, was genau er auf seinem Agfa-Film
festgehalten hatte. Die schwarz-weiß Aufnahme zeigt 6 Soldaten, deren Gesichter nicht zu
erkennen sind, in einer Trümmerlandschaft vor neutralem Himmel, wie sie in einer
dynamischen Bewegung nach rechts vorwärts und nach oben ihre Energie auf eine beflaggte
Stange konzentrieren, die in die Erde gerammt wird. Der vom Betrachter aus gesehen äußerst
rechte Soldat konzentriert sich auf die Arbeit am Fußende, während die übrigen zugleich in
einer starken Bewegung den Fahnenmast aufrichten. Der Soldat zur äußersten Linken hat den
aufstrebenden Flaggenmast bereits aus den Händen gegeben.23
21
Vgl. „Florida Man raised flag on summit of Suribachi“ by The Associated Press via Navy Radio“, Artikel vom
24.02.1945 abgedruckt bei Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that
captured America, New York 2006, S. 112.
22
Vgl.“U.S. Marines Storm Ashore on Iwo Island – Landing Effected”, Artikel vom 19.02.1945 oder
“Resistance Grows. Japanese Fighting Back Fiercely as American Push Inland on Iwo” by Wireless to The New
York Times, Artikel vom 20.02.1945 abgedruckt bei Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima
and the photograph that captured America, New York 2006, S. 68 und 93.
23
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 1ff.
11
II. Die Rezeptionsgeschichte von „Raising the Flag on Iwo Jima“
2.1 Überlegungen zur Existenz eines „kollektiven Gedächtnisses“
Bevor die Wirkung eines Bildes auf und in eine(r) Gesellschaft untersucht werden kann, soll
nach der Existenz eines „kollektiven Gedächtnisses“24 gefragt werden, welches als
Voraussetzung für eine dauerhafte Rezeption vorausgesetzt werden muss.
Die Vorstellung, dass Erinnerungen von einer größeren Personengruppe geteilt werden erklärt
sich nach Kristina Scholz dann, wenn unter diesen „Erinnerungen“ nicht nur das verstanden
wird, was das Individuum erlebt hat, sondern auch das, was es als Mitglied einer Gesellschaft
über deren Vergangenheit an Wissen, Normen und Erfahrungen auf kollektiver Ebene
(Schule, Medien, soziales Umfeld) vermittelt bekommt.
Dass das Einordnen von Informationen und das Verständigen über Vergangenheit ein sozialer
Prozess ist, erkannte als erster Maurice Halbwachs. Nach seinen Überlegungen ist die
Erinnerung nicht ausschließlich individuell, da der Einzelne in großem Maße von seinem
sozialen Bezugsrahmen beeinflusst ist, welcher dafür sorgt, dass bestimmte Versionen der
Vergangenheit innerhalb einer sozialen Gruppe weitergegeben werden. In der Interaktion mit
anderen finden sich demnach Vorgaben darüber, welche Erinnerungen „speicherungswürdig“
sind. Ergänzt um eine gemeinsame Sprache und kollektive Wertvorstellungen konditioniert
diese Interaktion Form und Inhalt des persönlichen Gedächtnisses, indem sie beim Erstellen
von Sinnzusammenhängen unterstützend oder sogar vorgebend einwirkt. Die geteilten
gemeinsamen Erinnerungen einer Gruppe bilden laut Halbwachs ein (vielleicht verzerrtes)
Gedächtnis, auf dessen Grundlage sich die Mitglieder in der Gegenwart eine Identität als Teil
der Gruppe erschließen und gemeinsame Verhaltensmuster entwickeln.
Jan Assmann wandte sich gegen die Vorstellung von Halbwachs, nach der ein „kollektives
Gedächtnis“ mit seinen Gruppenmitgliedern aussterbe. Seiner Meinung nach bleibe das
Gruppengedächtnis („kommunikatives Gedächtnis“) durch spezielle Mechanismen erhalten,
die eine Gesellschaft dem Verlust identitätsstiftender Erinnerung entgegensetzt.
Die „Verwandlung von Geschichte in Kultur“ durch Verdinglichung von Erinnerungen nennt
Assmann das „kulturelle Gedächtnis“, welches nach dem Aussterben einer Generation von
der nachfolgenden nach deren Maßgabe in den Identitätskatalog der Gesellschaft
aufgenommen wird und wieder auf persönliches und kollektives Gedächtnis zurückwirkt.25
24
Laut James Wertsch könnte in der Debatte um ein „kollektives Gedächtnis“ das Wort „Gedächtnis“ durch den
Begriff „Wissen“ (über Vergangenheit) ersetzt werden, da dies die Aneignung nicht selbst erlebter Geschehnisse
besser beschreibt vgl. Wertsch, James V., Voices of collective remembering, Cambridge 2002, S.27.
25
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S.27 ff.
12
Während
Assmanns
Überlegungen
das
Gedächtnis
von
der
Gruppen-
auf
die
Gesellschaftsebene heben, fragt Harald Welzer26 danach, auf welche Art und Weise in
demokratischen Gesellschaften Erinnerungen zum Kulturgut werden. Sein Konzept rückt die
Medien in den Fokus des „kommunikativen“ bzw. „sozialen“ Gedächtnisses, da sie in sich
Geschichte und Erinnerung transportieren. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass vor allem
medial vermittelte Bilder und Geschichten die Vorstellungen ganzer Generationen prägen und
persönliche wie kollektive Vergangenheit mittels interpersonaler und massenmedialer
Kommunikation ständig neu geformt werden.27
2.2 Rezeptionsgeschichte des Fotos im Jahr 1945
Die Wirkungskraft des Bildes wurde, angesichts der aufkeimenden Kritik an den großen
Verlusten im Pazifikkrieg, dringend benötigt. Während amerikanische Truppen nur noch 30
Kilometer vor Köln standen und sich der Sieg in Europa langsam abzeichnete wurde immer
klarer, dass der amerikanische Einsatz in Asien noch lange dauern und hohe Verluste nach
sich ziehen würde. Man benötigte ein unmissverständliches Siegeszeichen, auch weil die
Verfügbarkeit einer Atombombe noch nicht absehbar war. Das Bild war das erhoffte Symbol
und wurde als solches in den meisten Sonntagszeitungen der USA am 25.02.1945 abgedruckt.
Um die Dynamik noch zu unterstreichen wurde ein Beschnitt auf Hochformat vorgenommen.
Die politische und militärische Führung des Landes machte sich zunehmend Sorgen
über
die
abnehmende
materielle
Spendenbereitschaft
und
die
aufkommende
Kriegsmündigkeit im Zusammenhang mit den Einsätzen im Pazifikraum. Daher ließ Präsident
Franklin D. Roosevelt noch kurz vor seinem Tod ein Ölgemälde des Fotos anfertigen, welches
die Szene farbig und vor dramatisch verdunkelten Hintergrund zeigt. Außerdem wurde die
bildhafte Botschaft mit dem Schriftzug „Now All Together“ noch mal unmissverständlich klar
gemacht. Diese neue mediale Form wurde als Werbeplakat für die 7. US-Kriegsanleihe („War
Loan“) verwendet. Im Mai 1945 wurden dreieinhalb Millionen Plakate in verschiedenen
Größen in Filmtheatern, Fabriken, Eisenbahnstationen oder Bussen aufgehängt.28
26
Vgl. Welzer, Harald, Das kommunikative Gedächtnis. Eine Theorie der Erinnerung, München 2005 sowie
vertiefend Eichenberg, A. [Hrsg.], Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2010.
27
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S.31 ff.
28
Dülffer, Jost, Iwo Jima. Die patriotische Siegesikone der USA, in: Paul, Gerhard [Hrsg.], Das Jahrhundert der
Bilder. Bd. 1 1900 – 1949, Göttingen 2009, S. 674-681 sowie Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo
Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur US-amerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in:
Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL:
<http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006> (abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr),
Abschnitt 1ff; vgl. auch den Bildanhang dieser Arbeit.
13
Mitglieder des Senats und des Repräsentantenhauses nahmen bei ihren öffentlichen Auftritten
wiederholt Bezug auf das Bild, dessen künstlerische Qualität eine zeitgenössische Kritik mit
Leonardo da Vinci gleichsetzte. Senator Joseph O. Mahony sagte in einer Rede: „It is a
memorial to the men in whose blood our victory is being written. It is a reminder of the ideals
for which we fight”.29
Zur weiteren flächendeckenden Durchdringung des öffentlichen und privaten Raumes in den
USA trug die Herausgabe einer 3-Cent Briefmarke bei, auf der Rosenthals Foto abgebildet
war. Gleich in dreifacher Hinsicht war dies etwas Besonderes: Erstens wurde sie zu Ehren der
Marines in grüner Farbe gestaltet, obwohl eine Marke dieses Betrags Purpur hätte sein
müssen. Zweitens war es ein Novum, dass noch lebende Personen auf einer Briefmarke
abgebildet wurden und drittens wurden bis 1948 137 Millionen Exemplare verkauft, so viele
wie nie zuvor von einem Motiv. Obwohl es das „National Flag Code Committee” für nicht
vertretbar hielt, dass die amerikanische Flagge rückseitig beleckt und durch EntwerterMaschinen gejagt werden würde, erschien die Marke am 07. Juli 1945.
Es wurden intensive Recherchen durchgeführt, um die Identität der Flaggenhisser zu
ermitteln. James Bradley, Ira Hayes und Rene Gagnon wurden zum Teil gegen ihren Willen
ausfindig gemacht und in die Heimat zurückbefohlen. Als „authentische Helden“ im Weißen
Haus empfangen, mussten sie die „7th War Loan Tour“ quer durchs Land als werbewirksame
Sensation begleiten. Am 09. Mai 1945, unmittelbar nach der bedingungslosen Kapitulation
der deutschen Wehrmacht, durfte sie die mittlerweile ausgetauschte Originalflagge auf dem
Kapitol hissen. Das Bild weitete damit seine Bedeutung auch auf den gerade in Europa
errungenen Sieg aus. Eine weitere große Geldsammelveranstaltung fand am 11. Mai auf dem
Times Square in New York statt, als vor einer begeisterten Menschenmenge ein
überlebensgroßen Gipsreplikat der Szene enthüllt wurde. Ihren Höhepunkt erreichte die
Werbung für die Kriegsanleihe am 04. Juli, dem Nationalfeiertag der USA, in der Hauptstadt,
als für 350 000 Besucher der Nachthimmel über dem Washington Monument in einem
riesigen Feuerwerk mit den Umrissen der US-Flagge, dem Gesicht von Präsident Truman und
der Szene des Flaggenhissens illuminiert wurde.
Weiterhin wurde der Flugzeugträger „Iwo Jima“ in Auftrag gegeben, jedoch nach dem
Einsatz der Atmbomben und der Kapitulation Japans am 02. September wieder abbestellt. 30
29
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 155-178.
30
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 1 ff.
14
Joe Rosenthal erhielt für „Raising the Flag on Iwo Jima“ den Pulitzer-Preis für Fotografie.
Das erste und einzige Mal, dass die renommierte Auszeichnung schon im Entstehungsjahr des
Bildes vergeben wurde.31
Ein Hinweis darauf, dass das Foto schon unmittelbar nach seiner Entstehung auf weltweite
Resonanz traf, könnte das Bild von Jewgeni Chaldej sein, welches die Hissung der
sowjetischen Fahne auf dem Reichstag in Berlin zeigt. Möglicherweise sollte mit der
nachweislich inszenierten Aufnahme ausgedrückt werden, dass hier die richtige Fahne, am
richtigen Ort, zur richtigen Zeit von den richtigen Personen gehisst wurde, um den Sieg gegen
einen Feind zu verdeutlichen, anstatt „nur“ eines Fortschrittes im andauernden Pazifikkrieg.32
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Rosenthals Foto in den Augen der Amerikaner
mehr zeigte als 6 Soldaten, die ein japanisches Wasserrohr in die Erde rammen. Mit diesem
Symbol der gemeinschaftlichen Stärke ging das Versprechen über einen baldigen,
erfolgreichen Kriegsausgang einher, weshalb sich große Teile der Nation hinter dem Bild zur
letzten materiellen und moralischen Mobilisierung zusammenschlossen.
2.3 Rezeptionsgeschichte des Fotos nach 1945
2.3.1 Das U.S. Marine Corps War Memorial
Denkmäler markieren einen Kernbereich historischer Identität, da sie Grundlagen
individueller und national-kollektiver Existenz repräsentieren. Sie halten Sinnstiftungen und
Identitätsangebote bereit und prägen durch ihren Symbolcharakter und ihre attraktive
Erscheinung inmitten bevorzugter Landschafts- oder Stadtbildgestaltung maßgeblich das
„kollektive Gedächtnis“.33
31
Von den 92 Pulitzer-Preisen für Fotos oder Fotoserien, die zwischen 1942 und 1999 verliehen wurden,
entfielen 29 auf Bilder, die direkt oder indirekt mit (Bürger-)Kriegen in Zusammenhang standen. Am häufigsten
wurden Fotografen von Associated Press mit 26 Preisen ausgezeichnet. Auch in den Jahren 1977, 1984, 1993
und 1999 spielte die US-amerikanische Flagge eine (Neben-)Rolle, vgl. Buell, Hal, Zeitbilder. 45 Jahre PulitzerPreis-Fotografie, Köln 2000, zu Rosenthals Foto S. 20-23.
32
Dülffer, Jost, Iwo Jima. Die patriotische Siegesikone der USA, in: Paul, Gerhard [Hrsg.], Das Jahrhundert der
Bilder. Bd. 1 1900 – 1949, Göttingen 2009, S. 674-681. Glasenapp zieht ebenfalls Parallelen zwischen Iwo Jima
und Berlin, lässt aber offen ob Chaldej oder gar Stalin, der den Befehl zum Hissen einer Flagge auf dem
Reichstag gab, von Rosenthals Foto beeinflusst wurden vgl. Glasenapp, Jörn, Die Sowjetflagge auf dem
Reichstag – Ikone des Sieges, in: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland [Hrsg.], Bilder
im Kopf. Ikonen der Zeitgeschichte, Begleitbuch zur Ausstellung im Haus der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland, Köln 2009, S. 50-57.
33
Vogt, Arnold, Den Lebenden zur Mahnung. Denkmäler und Gedenkstätten – zur Traditionspflege und
historischen Identität vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Hannover 1993, S. 11ff. sowie speziell zu den
Vereinigten Staaten: Mayo, James M., War Memorials as Political Landscape. The American Experience and
Beyond, New York 1988.
15
Einer der ersten, der Rosenthals Schnappschuss noch vor der Publikation in diversen
Tageszeitungen zu sehen bekam, war der Marinekünstler Felix de Weldon. Er erkannte sofort
den monumentalen Charakter der Aufnahme und machte sich augenblicklich daran die Szene
dreidimensional abzubilden. Er baute mehrere Gipsmodelle unterschiedlicher Größe, von
denen einige auch in die Werbung für die Kriegsanleihe einbezogen wurden. Nach Ende des
Krieges fertigte er eine Vielzahl von Statuen nach Vorlage des Fotos für Auftraggeber aus
dem ganzen Land an, sodass diese heute noch flächendeckend in den USA zu finden sind.
Das Marine Corps plante ebenfalls ein eigenes Denkmal zur öffentlichen Herausstellungen
seiner Leistungen an prominenter Stelle in Washington errichten zu lassen. Da die zuständige
Denkmalkommission dieses jedoch auf stadteigenem Grund ablehnte, war das Marine Corps
gezwungen in Arlington, knapp außerhalb des Stadtgebietes, in unmittelbarer Nachbarschaft
des nationalen Soldatenfriedhofes ein repräsentatives Grundstück mit Blick auf das
Washington Monument und das Kapitol zu erwerben. Es wurden 850 000 Dollar für das
Projekt gesammelt und Felix de Weldon wurde mit dem Bau beauftragt. Dieser fertigte
daraufhin ein riesiges Gipsmodell, welches in 140 handhabbare Gussformen zerlegt werden
konnte. Die Einzelteile wurden in Brooklyn in Bronze gegossen und vor Ort
zusammengeschweißt. Jede Figur misst 10 Meter in der Höhe, der Fahnenmast ist 18 Meter
lang. Inklusive Sockel erreicht das Monument eine Höhe von 24 Metern. Der zentrale Teil der
Inschrift lautet „Uncommon valor was a common virtue“. Der Ausspruch geht auf ein
Communiqué von Admiral Nimitz während der Schlacht um Iwo Jima zurück. Außerdem sind
in den Sockel die Namen aller Kampfhandlungen eingemeißelt, an denen die Marines seit
ihrer Gründung beteiligt waren.34 Damit werden die Ereignisse auf der Pazifikinsel aus dem
Kontext des Zweiten Weltkrieges gelöst und in die Tradition einer Teilstreitkraft gestellt. Das
Monument wurde am 10.11.1954, dem 179. Jahrestag des Marine Corps, eingeweiht. Der
Zeremonie wohnten sowohl die drei überlebenden „Flagraiser“, als auch die Familien der drei
gefallenen Protagonisten des Fotos bei. Zusätzlich waren die Soldaten der ersten
Flaggenhissung eingeladen. Die Feier unterstrich die Ambivalenz der Statue: während
Vizepräsident Nixon in seiner Rede von einem Symbol des amerikanischen Sieges im
Zweiten Weltkrieg sprach, erschien Präsident Eisenhower nur widerwillig, weil er Foto und
Denkmal als vom Marine-Corps vereinnahmt empfand.35
34
Vgl. Miller, Thomas W. Jr., The Iwo Jima Memorial and the Myth of the 13th Hand, Arlington 2001, S.1-17.
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 3.
35
16
Die größte Bronzeplastik der Welt muss auch aus verteidigungspolitischer Sicht der
amerikanischen Nachkriegszeit betrachtet werden. Die großen Truppenteile Heer, Marine und
Luftwaffe kämpften um die knappen finanziellen Mittel. Auch durch öffentlichkeitswirksame
Arbeit wie das Arlington-Monument oder Werbefilme, konnte sich das Marine Corps trotz
heftigem Widerstand aus Washington als eine Art unabhängige vierte Teilstreitkraft
behaupten, auch wenn man formal der Marine unterstand.
„War memorials in the landscape are part of a nation’s political history”.36 Für die USA trifft
diese Feststellung von James Mayo in besonderer Intensität zu. Obwohl das „U.S. Marine
Corps War Memorial“ offiziell eine Statue für das Marine-Corps ist, hat sich im Volksmund
der Begriff „Iwo Jima Memorial“ eingebürgert. Wie das Foto, auf dessen Vorlage der Entwurf
zurückgeht37, erinnern die sechs monumentalen Figuren an die Schlacht auf der kleinen
Pazifikinsel, wie sie auch an den Zweiten Weltkrieg an sich erinnern. Dabei war die
unmittelbare Nachkriegszeit in den USA von einem Mangel an Erinnerungszeremonien und
dem Wunsch den Krieg hinter sich zu lassen geprägt. Erinnerungsarbeit fand in erster Linie
im kleinen Rahmen statt und bereits bestehende lokale Denkmäler für den Ersten Weltkrieg
wurden um die Namen der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen ergänzt, wodurch deutlich wird,
dass der Zweite Weltkrieg als Folge des Ersten angesehen wurde. Forderungen nach einem
großen nationalen Denkmal kamen zunächst nicht auf. Das „U.S. Marine Corps War
Memorial“ bildet hier eine bemerkenswerte Ausnahme. Als monumentale Reinkarnation
amerikanischen Kampfeswillens hat es seinen Ursprung noch in Kriegszeiten, als die ersten
Vorschläge verschiedener Politiker und Militärangehöriger unter dem Eindruck von „Raising
the flag on Iwo Jima“ gemacht wurden. So kommt es, dass die Bronzeplastik, ungeachtet der
Spezialisierung auf eine militärische Teilstreitkraft, über fünf Jahrzehnte hinweg in der
öffentlichen Wahrnehmung stets eine ausreichende Erinnerungsmanifestation an den Zweiten
Weltkrieg und das amerikanische Militär insgesamt darstellte. Sie war Ausdruck der von den
meisten Amerikanern vorrangig mit dem Krieg verbundenen Emotion und als Bühne für
Zeremonien ritueller Erinnerung über Jahrzehnte ausreichend.38 Erst im Jahr 2004 wurde
zusätzlich das „Second World War Memorial“ in Washington eingeweiht.39
36
Mayo, War Memorials as Political Landscape. The American Experience and Beyond, New York 1988, S. 13.
Die Ähnlichkeit ist offensichtlich und beabsichtigt. Trotzdem gibt es kleine Unterschiede zum Foto, so ist z.B.
der vom Betrachter ganz rechte Soldat nicht so stark von der Gruppe abgehoben wie auf Rosenthals Aufnahme.
Warum das Foto nicht 1:1 umgesetzt wurde ist aus der Literatur nicht ersichtlich. Möglicherweise haben
statische Gesichtspunkte eine Rolle gespielt oder de Weldon wollte einen eigenen künstlerischen Fingerabdruck
hinterlassen.
38
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S. 31-82.
39
Die Planungen für das Denkmal gehen zurück bis in die 1980er Jahre, vgl. Brinkley, Douglas [Hrsg.], The
World War II Memorial. A Grateful Nation Remembers, Washington 2004.
37
17
2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood
Auch in der amerikanischen Populärkultur wird der Wandel von der Kriegs- zur Friedenszeit
deutlich. Die bis 1945 erschienene Masse an Kriegsromanen und Kriegsfilmen verschwand
nach 1945 abrupt. So thematisiert einer der populärsten Filme der Nachkriegszeit „The Best
Years of our Lives“40 (1946) heikle Themen wie das Schicksal heimkehrender Veteranen, den
Atombombeneinsatz, die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Generationen oder
den anhaltenden Rassismus und aufkommenden Anti-Kommunismus. Erst mit den 1950er
Jahren entdeckte Hollywood den Krieg als Thema wieder für sich. Ende 1949 kam ein Film in
die amerikanischen Kinos der bewusst mit der Assoziation der Zuschauer mit einem der
bekanntesten Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg spielte – „Sands of Iwo Jima“ (Deutsche
Titel: „Todeskommando“; „Du warst unser Kamerad“; „Iwo Jima, die große Schlacht“).41
Kriegsfilme arbeiten mit moralischen Kalkülen, erproben die Wertvorstellungen des
Zuschauers am historischen Fall und lassen starke Gefühlserlebnisse zu, indem sie ihre
Erzählungen um die Dilemmata des Soldaten herum organisieren. In diesem Sinne ist Krieg
im Kino stets ein Anlass zur moralischen Erziehung. Über das emotionale Erleben wird ein
historisches Verständnis von Krieg eingeübt, das zum normativen Bezugsgrund künftiger
Handlungen werden kann und soll. „Sands of Iwo Jima“ bietet eine solche Lektion. Regisseur
Allan Dwan inszeniert die Kämpfe um die Pazifikinsel als Reminiszenz an das finanziell am
Film beteiligte Marine Corps.
Den zentralen historischen Verweis bildet dabei Rosenthals Foto, als Szene kollektiven
Kampfgeistes. Zentrale Botschaft des Filmes ist der Gedanke, dass sich das Sterben für die
gute Sache der Gemeinschaft lohne. Der konventionelle „combat movie“ beschreibt eine
Bekehrungsgeschichte anfangs aufbegehrender Soldaten über eine Folge immer heftiger
werdender Kampfhandlungen, in deren Verlauf die Gruppe ausgedünnt wird und sich
gleichzeitig mit der Befehlsstruktur des Militärs versöhnt.
Methodisch kombiniert „Sands of Iwo Jima“ originale Bilder historischer Kampfeinsätze mit
Spielszenen, die unter Mitwirkung der drei werbewirksamen Flaggenhisser durchgeführt
wurden.42
40
Etges, Andreas, The Best War Ever? Der Deutungswandel des Zweiten Weltkrieges in US-amerikanischen
Filmen am Beispiel von “The Best Years of Our Lives” und “Saving Privat Ryan”, in: Chiari, Bernhard [Hrsg.],
Krieg und Militär im Film des 20. Jahrhunderts, im Auftrag des militärgeschichtlichen Forschungsamtes
(Beiträge zur Militärgeschichte Bd. 59), München 2003, S. 163-178.
41
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S. 65ff.
42
Vonderau, Patrick, Art. Todeskommando/Du warst unser Kamerad/Iwo Jima, die große Schlacht – Sands of
Iwo Jima, in: Klein, Thomas, Stiglegger Marcus, u.a. [Hrsg.], Filmgenres – Kriegsfilm, Stuttgart 2006, S. 87-92
18
Die Hauptrolle des Films, Sgt. John Stryker, wird verkörpert von John Wayne, der das Bild
des Marines durch seine Bekanntheit popularisierte und mit dem amerikanischen
Westernmythos fusionierte. Der Film brachte ihm nicht nur eine Oscarnominierung für den
besten Hauptdarsteller ein, sondern er katapultierte ihn auch in den Rang eines Filmstars
ersten Ranges. Hinter Waynes Figur, einem autoritären Militärausbilder, schimmert immer die
Aura des von Frau und Kind verlassenen, tragischen Helden hervor. Die Geschichte wird in
Form einer „Voice-over“ erzählt und erstreckt sich über die Ausbildung, den ersten
Kampfeinsatz auf der Pazifikinsel Tarawa, der Urlaubszeit auf Hawaii und die finale Schlacht
um Iwo Jima. Durch die Einbindung einer Art „Vater-Sohn-Beziehung“ zwischen Stryker und
einem seiner Marines, wird das Kampfgeschehen mit „großen Gefühlen“ kombiniert und die
Logik militärischer Hierarchien wird in Bezug zur Logik der zivilen Familie gesetzt.
Spätestens als die Vaterfigur auf dem Mt. Suribachi fällt43 erkennt der Rest der Truppe beim
Verlesen des letzten Briefes die versteckte Güte des väterlichen Anführers. Der Film endet
mit einer Reihe von Großaufnahmen auf die Gesichter der Marines, auf denen sich das
Mitgefühl für den Gefallenen in jenes kriegerische Pathos verwandelt, aus dem heraus das
Hissen der Flagge möglich wurde. Der Zuschauer soll somit im Angesicht des beginnenden
Kalten Krieges in den Werten, Situationen und Bildern des Zivilen, das Militärische erkennen
und einüben. Trotz seiner „genrestereotypischen Erzählweise“ wurde „Sands of Iwo Jima“ für
vier Oscars nominiert und gehörte mit fünf Millionen Dollar Nettogewinn in den USA und
Kanada zu den größten Kassenschlagern des Jahres 1949.44
Wenige Woche nach der Einweihung des „Iwo Jima Memorials“ in Arlington wurde der
„Native American“ Ira Hayes, einer der drei Flaggenhisser die lebend von Iwo Jima
zurückkehrten, tot in einem Reservat in Arizona aufgefunden. Hayes hatte sich 1945 zunächst
geweigert von der Front für die Werbekampagne der Kriegsanleihe nach Washington zu
kommen, hatte sich dann jedoch fügen müssen. Mit der großen öffentlichen Aufmerksamkeit
um seine Person kam er zeitlebens nicht zurecht und verfiel daher immer mehr dem Alkohol,
dem maßgeblicher Anteil an seinem frühen Tod beigemessen wurde. Der „Held von Iwo
Jima“
wurde
nach
Kriegsende
zum
alkoholkranken
Kuriosum,
über
Gefängnisaufenthalte und Alkoholeskapaden die Zeitungen regelmäßig berichteten.
dessen
45
sowie Paul, Gerhard, Krieg und Film im 20. Jahrhundert. Historische Skizze und methodologische
Überlegungen, in: Chiari, Bernhard [Hrsg.], Krieg und Militär im Film des 20. Jahrhunderts, im Auftrag des
militärgeschichtlichen Forschungsamtes (Beiträge zur Militärgeschichte Bd. 59), München 2003, S. 3-63.
43
Dass es die zweite Flagge war und dass in Wahrheit niemand bei der Szene verletzt wurde, blieb außen vor.
44
Vonderau, Patrick, Art. Todeskommando/Du warst unser Kamerad/Iwo Jima, die große Schlacht – Sands of
Iwo Jima, in: Klein, Thomas, Stiglegger Marcus, u.a. [Hrsg.], Filmgenres – Kriegsfilm, Stuttgart 2006, S. 87-92.
45
Dülffer, Jost, Iwo Jima. Die patriotische Siegesikone der USA, in: Paul, Gerhard [Hrsg.], Das Jahrhundert der
Bilder. Bd. 1 1900 – 1949, Göttingen 2009, S. 678 ff.
19
Seine Geschichte wurde 1960 in einem Fernsehfilm und in einer Dokumentation über sein
Leben thematisiert. Zwei Jahre später kam „The Outsider“ mit Tony Curtis als Ira Hayes in
die Kinos. Der Film war mehr Sozialkritik und psychologisches Portrait als ein Kriegsepos,
was dem Erfolg an den Kinokassen aber nicht schadete.
Vor dem Hintergrund des Gedenkens an die letzten noch lebenden Soldaten des Zweiten
Weltkrieges veröffentlichte John Bradley, Sohn des letzten überlebenden Flaggenhissers
James Bradley, im Jahr 2000 mit großem Erfolg das Buch „Flags of our Fathers“ in dem er
die Geschichte der Protagonisten des Rosenthal-Fotos erzählt.46 Das Buch wurde zur
Grundlage für den gleichnamigen Film von Regisseur Clint Eastwood, der 2006 in die
amerikanischen Kinos kam. Der Film verfolgt im Wesentlichen zwei Haupthandlungsstränge.
Er stellt zum einen den Schlachtverlauf um Iwo Jima dar, zum anderen thematisiert er die
Inszenierung der „Helden“, die sich nach eigenen Aussagen nie als solche fühlten, in der USÖffentlichkeit im Jahr 1945 und danach. Die Flaggenszene spielt ihrer realen Kürze
entsprechend nur eine Nebenrolle. Die Filmwerbung greift das Motiv jedoch wieder auf. Die
Plakate zeigen eine relativ kleine Flaggenhissung am unteren Bildrand, die von einer
dramatischen Wolkenbildung überwölbt wird. Neben dem Filmtitel heißt es: „A single shot
can end the war“. Damit trifft die Werbekampagne den Nerv des Medienzeitalters, das
Kamera und Gewehr als Siegesinstrumente47 schon längst auf eine Stufe gestellt hat.
Eastwood gelingt es zwar die Instrumentalisierung der Protagonisten und des Fotos
überzeugend klar zu machen, allerdings vermittelt er dabei den Eindruck, dass ohne den,
durch Rosenthals Schnappschuss bedingten, Erfolg der Kriegsanleihe die finanziellen Mittel
der USA aufgebracht gewesen wären und der Krieg ohne das Bild verloren worden wäre, was
unzutreffend ist. Zentrale Botschaft des Films ist es, dass Helden nach den Bedürfnissen der
Medien und der Politik geschaffen wurden und werden.
Da die Darstellung des Feindes in „Flags of our Fathers“ oberflächlich bleibt, widmet sich
Eastwood der „anderen Seite“ im Film „Letters from Iwo Jima“. Im Original auf Japanisch
gedreht, führt er erstmals einem amerikanischen Publikum die Leiden des Kriegsgegners im
Pazifikkrieg vor Augen und ist so „ein Plädoyer gegen Ethnozentrismus und Feindbilder.“48
46
Bradley, James, Flags of our Fathers, New York 2000.
Vertiefend zur Analogie zwischen Waffen- und Kameratechnik vgl. Leschke, Rainer, Von den
Schwierigkeiten vom Krieg zur erzählen – zur medialen Choreographie eines gesellschaftlichen Ereignisses, in:
Wende, Waltraud [Hrsg.], Krieg und Gedächtnis. Ein Ausnahmezustand im Spannungsfeld kultureller
Sinnkonstruktionen, Würzburg 2005, S. 306-327.
48
Dülffer, Jost, Iwo Jima. Die patriotische Siegesikone der USA, in: Paul, Gerhard [Hrsg.], Das Jahrhundert der
Bilder. Bd. 1 1900 – 1949, Göttingen 2009, S. 678 ff sowie Burgoyne, Robert, Film Nation. Hollywood looks at
U.S. history, Minneapolis 2010, S. 164-189 vgl. außerdem “Pressestimmen zu Flags of Our Fathers/Letters from
Iwo Jima. Dreamworks Pictures and Warner Bros. Pictures 2006 Regie: Clint Eastwood” abrufbar unter:
http://www.zeitgeschichte-online.de/portals/_rainbow/documents/pdf/presse_flags_iwojima.pdf (20.09.2011).
47
20
2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung
Das zentrale Bild amerikanischen Heldentums konnte nicht unwidersprochen bleiben. Das
Motiv ist vielfach verfremdet worden und findet sich im „World Wide Web“ und als Teil
einer gigantischen Marketingbewegung in verschiedensten Varianten. Am häufigsten wird das
Foto in der Form verändert, dass die amerikanische Flagge durch eine andere (z.B. die
Regenbogenfahne als Symbol der Schwulen- und Lesbenbewegung) ausgetauscht wurde, um
die Aussagekraft von „Raising the Flag on Iwo Jima“ in einen anderen Sinnzusammenhang zu
stellen. Ebenfalls gebräuchlich ist der Austausch des Flaggenmastes durch ein gänzlich
anderes Objekt. So finden sich die sechs Marines beispielsweise beim Aufrichten des
goldenen „M“ der Fast-Food-Kette „McDonalds “ wieder. Die international bekannte USamerikanische Zeichentrickserie „The Simpsons“ spielt gleich in drei Folgen auf die
Flaggenhissung an und mehrere Werbekampagnen für diverse Produkte verwenden die Pose.
Neben humoristischer und verkaufsfördernder Verarbeitung, findet sich das Motiv
auch im Zusammenhang mit konkreten politischen Aussagen. Das Magazin „Time“ brachte
das Motiv im April 2008 beispielsweise auf der Titelseite und lies dabei die Soldaten einen
Baum im Kampf gegen „Global Warming“ in die Erde rammen. Gleich mehrfach finden sich
Darstellungen, auf denen die Marines Ölbohrtürme als Kritik am Krieg im Irak aufrichten. Als
Teil politischer Karikaturen wird das Motiv ebenfalls verwendet, weil seine Botschaft als
bekannt vorausgesetzt wird. Oft werden hierbei die Soldaten durch Politiker ausgetauscht.49
Eine Anfrage auf der Internetplattform „ebay“50 listet unter dem Suchbegriff „Iwo Jima“ über
2500 Treffer auf: von DVD´s, VHS-Kassetten und Computerspielen über Filmplakate, Fotos,
Poster, Briefe, Magnete, Buttons, Fahnen, Gedenkmünzen, Briefmarken sowie Puzzles, bis
hin zum Original Iwo Jima Sand oder Modellen und Plastikfiguren, mit denen Groß und Klein
die weltbekannte Szene im heimischen Wohnzimmer nachspielen können, ist ein breites
Angebot vorhanden.
Künstlerische Kritik übte Edward Kienholz mit seinem „Portable War Memorial“ (1968). In
der Zeit des eskalierenden Vietnam-Krieges entwarf Kienholz eine zehn Meter breite
Installation, auf deren rechten Seite ein Kiosk mit Sonnenschirm, Tischen, Stühlen und einem
Getränkeautomaten zu sehen ist. Die linke Seite wird dominiert von einem Plakat zur
Rekrutenwerbung aus dem Ersten Weltkrieg und einer Wandtafel mit den Namen von
(angeblich) untergegangenen Ländern.
49
Eine Auswahl an Motiven findet sich im Bildanhang dieser Arbeit.
http://www.ebay.com/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p5197.m570.l1313&_nkw=Iwo+Jima&_sacat=SeeAll-Categories (29.09.2011, 11:25 Uhr).
50
21
Weiterhin befindet sich dort eine Gedenkinschrift, die eine Leerstelle aufweist, in die ein
beliebiger Krieg eingesetzt werden kann. Außerdem wurde die patriotische Sängerin der
inoffiziellen Nationalhymne „God bless America“ Kate Smith, symbolisch in eine Mülltonne
verfrachtet. Nicht fehlen darf natürlich die Gruppe von (kopflosen) Soldaten, welche die USFahne im „Iwo Jima Stil“ in eine Sitzgruppe rammen. Auf der Grundlage des RosenthalBildes wurde damit ein allgemeines, da jederzeit wieder verwendbares Anti-Kriegsdenkmal
geschaffen, das den drohenden Sieg des Militärischen über die zivile Kultur anprangert.51
Das Marine Corps weihte 2005 sein lange geplantes Museum im „Marine Corps Center“ in
Virginia ein. Ein 65 Meter hoher und um 60 Grad geneigter Mast trägt ein riesiges gläsernes
Atrium. In diesem Bau ist die Dynamik des Bildes durch erneuten symbolischen Gebrauch ins
Gigantische gewendet und gleichzeitig massiv abstrahiert worden, was für die Flexibilität und
Zeitlosigkeit des Motivs spricht.
Auch in die Musik fand das Bild Eingang. Schon 1945 inspirierten die Vorgänge auf der
kleinen Pazifikinsel Bob Wills zu seinem „Stars and Stripes on Iwo Jima“. Einige Jahre nach
dem Tod von Ira Hayes wurde dessen Schicksal einer breiten Öffentlichkeit durch das Lied
„The Ballad of Ira Hayes“ von Folksänger Peter La Farge bekannt. Der Song wurde später
u. a. auch von Johnny Cash und Bob Dylan interpretiert.52
2.3.4 „Raising the Flag on Iwo Jima“ – Eine Fälschung?
Einen wesentlichen Teil der „mythischen Aura“, die sich im Laufe der Zeit um das Foto
gebildet hat, macht die nicht zur Ruhe kommende Diskussion um die Echtheit des Bildes aus.
Lou Lowery und die beteiligten Soldaten der ersten Flaggenhissung wurden nicht müde zu
betonen, dass sie die wahre Heldentat der Flaggenhissung auf Iwo Jima, inklusive
Feindkontakt, vollbracht hätten und dass das Rosenthal-Foto lediglich den Austausch durch
eine zweite Fahne zeige. Zeitungen und Fernsehsender stürzten sich begeistert auf die
Geschichte, wodurch auch die erste Truppe auf dem Suribachi zu bescheidener Bekanntheit
gelangte. Besonders der Umstand, dass der Szene keinerlei unmittelbare Kampfhandlungen
vorausgingen (anders als in „Sands of Iwo Jima“ suggeriert), schien den Amerikanern nicht
ins Bild zu passen.
51
Dülffer, Jost, Iwo Jima. Die patriotische Siegesikone der USA, in: Paul, Gerhard [Hrsg.], Das Jahrhundert der
Bilder. Bd. 1 1900 – 1949, Göttingen 2009, S. 678 ff.
52
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 1ff.
22
Sie sahen die Fotografie bewusst oder unbewusst auch in der Tradition der Historienmalerei
des 19. Jahrhunderts. Sie wünschten sich, dass die Flagge als „symbolischer Todesstoß“, wie
auf dem Gemälde „Die Erstürmung der Insel Alsen durch die Preußen“53 von Wilhelm
Camphausen, inmitten des Kampfgeschehens „als Banner des Sieges in einem gemeinsamen
Kraftakt in das ´Fleisch´ des unterlegenen Landes gerammt wurde“. Dass das Foto keinen
strategisch bedeutsamen Augenblick festhielt, bestärkte die Zweifler darin, dass die Szene
inszeniert worden sei. Die kursierenden Verschwörungstheorien erhielten auch durch die
Herkunft der sechs fotografierten Soldaten neue Nahrung. Es zeigte sich, dass einer aus dem
industrialisierten Nordosten, ein Immigrant, ein Ureinwohner, ein Texaner, einer aus einer
Kleinstadt im Mittleren Westen und einer von den Hügeln Kentuckys die Nation vielleicht
etwas zu perfekt repräsentierten.54
Nach Andreas Schreitmüller zeichnet sich eine „arglistige Fälschung“ durch eine konkrete
Wirkungsabsicht aus. Es wird zielgerichtet versucht, bei dem Betrachter einen bestimmten
Eindruck hervorzurufen und dessen Meinung in eine eindeutige und benennbare Richtung zu
drängen.55 Nach eingehender Beschäftigung mit der Fotografie kommt die vorliegende Arbeit,
entgegen einiger anderer Darstellungen, zu dem Schluss, dass „Raising the flag on Iwo Jima“
nicht in diese Kategorie eingeordnet werden kann.
Selbstverständlich sind angeordnete Flaggenhissungen in einer Zeit, in der Fahnen als Signale
kaum noch strategische Bedeutung besitzen, inszeniert. Die „Stars and Stripes“ auf dem
Suribachi waren als Stärkung der Truppenmoral vor Ort, genauso wie als freudige Botschaft
für die Heimat gedacht. Vor diesem Hintergrund ist die erste Flaggenhissung inszeniert
worden. Der Flaggentausch aber, der vor Ort kaum Beachtung fand, ergab sich zufällig. Es
gibt keine Belege dafür, dass Rosenthal die Marines auswählte oder ihnen Anweisungen gab.
Zum gleichen Ergebnis kam auch eine schon 1945 einberufene Schlichtung, die auf
Grundlage des ebenfalls von der Szene existierenden Farbfilms von Genaust und den Bilder
von Campbell zu der Meinung gelangte, dass Rosenthal die Szene nicht gestellt hatte.56
Das Bild wurde im Nachhinein auch nicht bearbeitet, wenn man vom Beschnitt auf
Hochformat absieht. Dass der Öffentlichkeit die genauen Umstände der Bildentstehung nicht
53
1866, Öl auf Leinwand 165x284 cm. Das Bild findet sich im Bildanhang der Hausarbeit vgl. zu diesem
Abschnitt Paul, Gerhard, Bilder des Krieges – Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges,
Paderborn 2004, S. 264 ff.
54
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 155-178.
55
Schreitmüller, Andreas, Alle Bilder lügen. Foto, Film, Fernsehen, Fälschung (Konstanzer Universitätsreden
Bd. 217), Konstanz 2005, S. 35ff.
56
Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York
2006, S. 179-188.
23
mitgeteilt wurden, muss aus dem Kontext des Pazifikkrieges heraus betrachtet werden und
kann dem Schöpfer der Fotografie nicht zur Last gelegt werden.
Es muss also zwischen bewusster Inszenierung und Manipulation im Nachhinein, wie bei dem
Bild von Jewgeni Chaldej57 vom 02.05.1945, und einer einsetzenden Eigendynamik aufgrund
fehlender Hintergrundinformationen, wie im Fall von Rosenthal, unterschieden werden.58
2.3.5 Neue Feinde, alte Strategien – von Iwo Jima zu „9/11“
Die Analogie zwischen „Raising the Flag on Iwo Jima“ und dem Bild von Tom Franklin,
welches drei Feuerwehrleute beim Hissen der amerikanischen Flagge auf den Trümmern des
World Trade Centers am 11.09.2001 zeigt, erschließt sich nicht ohne weiteres. Auf der einen
Seite eine 36 Tage dauernde Kampfhandlung außerhalb des amerikanischen Territoriums,
zwischen zwei offiziell im Krieg miteinander stehenden Ländern, bei der mehr als 27 000
Soldaten ums Leben kamen. Auf der anderen Seite ein Terrorakt islamistischer
Fundamentalisten, der an einem Tag etwa 3000 (zumeist zivile) Opfer forderte. Selbst die
beiden Fotos ähneln sich nur durch die Existenz der Flagge und die apokalyptisch
anmutenden Trümmerteile.
Inhaltlich hält ein Schnappschuss einen Moment des baldigen Sieges fest, während der andere
einen Augenblick der Verwundbarkeit dokumentiert. Ein Vergleich mit Pearl Harbor würde
eine größere Übereinstimmung erzielen.59
Dass trotz der Unterschiede sofort Parallelen zwischen beiden Fotos gezogen worden, liegt
nach Kristina Scholz daran, dass sich aus heutiger Sicht vom Zweiten Weltkrieg über
Vietnam bis zu den Angriffen vom 11. September 2001 eine gleichbleibende
„Interpretationsmatrix“ in den USA feststellen lässt.
57
Volland, Ernst, Die Flagge des Siegers. Die Rote Fahne auf dem Reichstag, in: Paul, Gerhard [Hrsg.], Das
Jahrhundert der Bilder. Bd. 1 1900 – 1949, Göttingen 2009, S. 714-721.
58
Dies tun Paul, Gerhard, Bilder des Krieges – Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges,
Paderborn 2004, S. 266 ff. sowie Vonderau, Patrick, Art. Todeskommando/Du warst unser Kamerad/Iwo Jima,
die große Schlacht – Sands of Iwo Jima, in: Klein, Thomas, Stiglegger Marcus, u.a. [Hrsg.], Filmgenres –
Kriegsfilm, Stuttgart 2006, S. 87-92 nicht und werfen dem Fotografen damit bewusste Inszenierung vor.
Rückendeckung erhalten sie von Marling, Karal A., Wetenhall, John, Iwo Jima. Monuments, Memories and the
American Hero, Cambridge 1991, S. 170ff. Die beiden für diese Arbeit ebenfalls herangezogenen Aufsätze von
Dülffer sowie Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured
America, New York 2006 unterstützen die Sichtweise der vorliegenden Arbeit, die in der Fotografie keinen
bewussten Täuschungsversuch Rosenthals sieht.
59
Der Vergleich wird auch durchgeführt vgl. Hartwig, Marcel, Die traumatisierte Nation? „Pearl Harbor“ und
„9/11“ als kulturelle Erinnerungen, Bielefeld 2011. Die Zahl der Toten ähnelt sich, außerdem spielen Flugzeuge
und das Überraschungsmoment bei beiden Begebenheiten eine wichtige Rolle. Allerdings handelt es sich bei den
Opfern von Pearl Harbor ebenfalls in erster Linie um Militärangehörige.
24
Nach dieser wird das Land entweder zunächst unschuldiges Opfer (Pearl Harbor, „9/11“) dem
es jedoch gelingt, durch Tatkraft und Kriegseinsatz (Iwo Jima, Krieg in Afghanistan) den
Opferstatus zu überwinden um so zu einer Nation von Helden zu werden. Umgekehrt kann es
auch der Fall sein, dass die tatkräftige Nation von „Kämpfern für die gerechte Sache“ im
Laufe eines Kriegseinsatzes durch Verrat oder Fehler der militärischen Führung zum Opfer
wird (Vietnamkrieg). Das Sterben von Pearl Harbor ist durch den Sieg der USA im Zweiten
Weltkrieg, der der ganzen Welt Frieden und Freiheit brachte, mit einer Bedeutung versehen
worden. Der zentrale Gedanke, dass „die Toten nicht sinnlos ihr Leben gelassen haben“ ist
auch Teil der Logik, mit welcher der Einsatz in Afghanistan nach den Ereignissen von New
York und Washington begründet wurde. Der „Krieg gegen den Terror“ sollte zukünftige
Angriffe verhindern und damit bewirken, dass die Opfer nicht umsonst waren.60
Nachdem das Kriegsziel, die für die Angriffe Verantwortlichen ausfindig zu machen und vor
Gericht zu stellen nicht oder nur zum Teil erreicht wurde, fand eine Umdeutung des
Feldzuges als Befreiungsmission für die unterdrückte Bevölkerung Afghanistans und
anschließend des Iraks statt, wobei das Fehlen einer direkten Verbindung zwischen dem 11.
September und dem Irak der Regierung von Georg W. Bush viel Kritik einbrachte.
Die Reden des damaligen Präsidenten und Oberbefehlshabers der US-Truppen sind es auch,
die konkrete Belege für die Popularität der Analogie zwischen dem Zweiten Weltkrieg und
den außen- und verteidigungspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts liefern.61
Die „Erst Märtyrer – dann Heilsbringer“ Dichotomie, wird in weiten Teilen der
amerikanischen Gesellschaft als lehrreich für das Verständnis von aktuellen Situationen und
sinnvoll für die Ableitung konkreter Verhaltensweisen angesehen.62
Während sich die Rhetorik des Präsidenten unmittelbar nach den Anschlägen vom 11.
September um einen „Kreuzzug gegen den Terrorismus“ bemühte, griff die amerikanische
Gesellschaft spontan auf eine traditionelle Bildstrategie zurück - sie zeigte Flagge. Das
Sternenbanner war in der Zeit der nationalen Bedrohung noch präsenter als ohnehin schon.
Die Medien dokumentierten das Motiv in all seinen Varianten: im Stile Iwo Jimas auf den
Trümmern des World Trate Centers, als Mundschutz gegen den Rauch, als Verhüllung für die
60
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S. 252ff.
61
So zum Abschluss der Operation „Iraqi Freedom“, dem scheinbaren Sieg im dritten Irakkrieg, als Bush auf
dem Schlachtschiff USS Abraham Lincoln im Mai 2003 den „Sieg“ in eine Linie mit der Normandie und mit
Iwo Jima stellte. Am 14. Juni 2003 (Flaggentag des jährlichen Festkalenders) pries Bush die Marines von Iwo
Jima und die Helden am Ground Zero in einem Atemzug vgl. Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo
Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur US-amerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in:
Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL:
<http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006> (abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr).
62
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S. 252ff.
25
Särge der Opfer oder als Abbildung zum Herausschneiden in der New York Times. Das
Präsentieren der Flagge erfüllt dabei zwei Funktionen: Im Angesicht der eigenen
Verwundbarkeit sollte mit dem Rückgriff auf einen visuellen Patriotismus63 mentale Stärke
gewonnen werden und die landesweite Beflaggung sollte eine sichtbare Präsenz der USA
gegenüber dem unsichtbaren Gegner demonstrieren. Die Redewendung „Flagge zeigen“64
heißt in einem Land, in dem der Patriotismus als beinahe einzige Klammer eine bedeutende
integrierende Funktion hat, gemeinsam dem Gegner gegenüber für sein Land einzustehen.
Somit wurden die „Stars and Stripes“ im Sinne von „Rising the Flag on Iwo Jima“ auch 2001
im Selbstverständnis vieler Amerikaner zum Zeichen der Unbesiegbarkeit der USA.65
Wie tief das Rosenthal-Foto als nationaler Mythos in den Köpfen vieler Amerikaner
verwurzelt ist, zeigt die Äußerung eines US-Bürgers wenige Tage nach den Anschlägen vom
11. September 2001:
„Wenn wir nachweisen können, dass ein Land verantwortlich war, und zwar jenseits aller
Zweifel, wenn es überhaupt bewiesen werden kann, na, dann gehen wir da rein, hauen unsere
Fahne in die Erde und sagen: ´Das Land gehört jetzt uns. Das habt ihr davon. Das macht ihr
nie wieder´“.
Der Mythos Iwo Jima ist somit über ein halbes Jahrhundert nach seiner Entstehung zur
konkreten Handlungsanweisung geworden, welche jedoch angesichts der neuartigen
terroristischen Bedrohung unbrauchbar geworden ist. Die in weiten Teilen der amerikanischen
Gesellschaft fest verwurzelte Denkfigur setzt die vertraute Form eines Staatenkonflikts mit
offenem Kampf um Territorium voraus, was im Falle der Bedrohung durch eine Organisation
wie „Al-Qaida“ nicht mehr gegeben ist.66
63
Verstanden als emotionale Verbundenheit mit einem Land.
Vertiefend zur Bedeutung der Flagge als Symbol in der amerikanischen Gesellschaft vgl. Leepson, Marc, Flag.
An American Biography, New York 2005 sowie Testi, Arnaldo, Capture the Flag. The Stars and Stripes in
American History, New York 2010.
65
Hamann, Christoph, Bilderwelten und Weltbilder. Fotos, die Geschichte(n) mach(t)en, hrsg. vom Berliner
Landesinstitut für Schule und Medien, Teetz 2002, S. 9ff.
66
Hamann, Christoph, Bilderwelten und Weltbilder. Fotos, die Geschichte(n) mach(t)en, hrsg. vom Berliner
Landesinstitut für Schule und Medien, Teetz 2002, S. 9ff.
64
26
Schluss
Gerade in einer Zeit, in der die letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges verschwinden,
bekommen unsterbliche Bildzeugnisse eine zentrale Bedeutung. Alfred Czech hat sich der
Frage angenommen, was solche „Ikonen“67 von anderen Bildern unterscheidet. Sein
Kriterienkatalog umfasst u.a. einen hohen Wiedererkennungswert, ein Überdauern über mehr
als eine Generation hinweg, eine besondere gestalterische Qualität, eine Verbindung mit
dramatischen Ereignissen, eine legendäre „Aura“ aus Gerüchten und Anekdoten und eine
vielfältige mediale Verbreitung mit kreativen Neuinterpretationen.68
Der vorliegenden Arbeit ist es gelungen zu zeigen, dass „Raising the Flag on Iwo Jima“ der
Rang einer „Ikone des 20. Jahrhunderts“ zusteht. Das Foto gehört als „Kristallisationspunkt
kollektiver Erinnerung und Identität“ in das nationale und internationale Bildgedächtnis und
ist besonders in den USA zentraler Teil der Erinnerungskultur, nicht nur an den Zweiten
Weltkrieg. Die Antwort auf die Frage, warum das Hissen der Flagge auf Iwo Jima in den
USA eine so große Rolle spielt wird deutlich, wenn man die emotionalen Bedürfnisse der
amerikanischen Gesellschaft in der Gegenwart betrachtet. In der Erinnerungskultur kommt ein
Zwiespalt zwischen nationaler Einheit und imperialen Anspruch zum Ausdruck, welcher
durch eine „heroische Überwölbung“ der Selbstvergewisserung dient.69 „Raising the Flag on
Iwo Jima“ gehört also in seiner tradierten Form zur Selbstdefinition der Vereinigten Staaten,
weil es als „nationaler Mythos“ zentrale Fragen nach der eigene Identität und zukünftigen
Handlungsmotiven beantwortet.70 Das Bild ist darüber hinaus auch ein Beispiel dafür, wie
aus Vergangenheit überindividuelle, gesellschaftliche Manifestationen der Erinnerung
werden. Hier lässt sich der Wandlungsprozess vom „kommunikativ-sozialen“ hin zum
„kulturellen Gedächtnis“ nachvollziehen. Es lässt sich hieran im Sinne Assmanns, wie unter
einem Vergrößerungsglas, die „Verwandlung von Geschichte in Kultur“ nachvollziehen.71
67
Begriff beschreibt im engeren Sinne die Kultbilder aus dem orthodoxen Christentum. Das Wort wurde jedoch
in seiner Bedeutung ausgeweitet um die teilweise unbewusste Wirkung einzelner Bilder bei der Prägung des
„Bildgedächtnisses“ zu umschreiben. Es ist somit auch ein Begriff für Schlüsselwerke menschlicher Bildkultur
vgl. http://www.ikonothek.de/definition_ikone.pdf (29.09.2011, 18:58 Uhr).
68
Czech, Alfred, Bildkanon im Spannungsfeld zwischen individuellem und kollektivem Bildgedächtnis, in:
Kirschenmann, Johannes, Wagner, Ernst [Hrsg.], Bilder, die die Welt bedeuten. Ikonen des Bildgedächtnisses
und ihre Vermittlung über Datenbanken, München 2006, S. 11-33.
69
Dülffer, Jost, Über-Helden – Das Bild von Iwo Jima in der Repräsentation des Sieges. Eine Studie zur USamerikanischen Erinnerungskultur seit 1945, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History,
Online-Ausgabe, 3 (2006) H. 2, URL: <http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen am 25.09.2011, 16:34 Uhr), Abschnitt 6.
70
Hamann, Christoph, Bilderwelten und Weltbilder. Fotos, die Geschichte(n) mach(t)en, hrsg. vom Berliner
Landesinstitut für Schule und Medien, Teetz 2002, S. 14.
71
Scholz, Kristina, The greatest story ever remembered. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg als
sinnstiftendes Element in den USA, Diss., Frankfurt am Main 2008, S.27 ff.
27
Bildanhang zur Hausarbeit
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf72
72
Karte von Iwo Jima mit eingezeichneten Lanungstruppen des „D-Day“. Die Landung erfolgte aufgrund von
Strömungen und Riffen nur von Osten aus (Green-Blue 2), aus: Hammel, Eric, Iwo Jima, St. Paul 2006, S. 13.
28
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf73
73
Bild oben: General Tadamichi Kuribayashi wurde die Aufgabe der Befestigung und Verteidigung der Insel
übertragen; Bild unten: Die Schiffe der Alliierten bringen sich vor Iwo Jima in Position, beide aus: Buell, Hal,
Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 31
und 43.
29
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf74
74
Beide Bilder verdeutlichen das Chaos am Strand von Iwo Jima unmittelbar nach der Landung sowie, dass
Fahrzeuge aufgrund der ungünstigen Bodenbedingungen oft nicht vorankamen, beide aus Buell, Hal, Uncommon
valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 87 (oben) und 86
(unten).
30
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf75
75
Bild oben: Marines ziehen am „D-Day“ schweres Gerät an den Landungsstrand; Bild unten: Der Strand nach
der erfolgreichen Landung der Alliierten auf Iwo Jima, beide aus: Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue.
Iwo Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 65 (oben) und 57 (unten).
31
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf76
76
Bild oben: Marines stürmen am „D-Day“ den Strand von Iwo Jima (im Hintergrund der Suribachi). Bild
unten: Flammenwerfereinsatz von einem der wenigen einsatzbereiten Panzer aus: Buell, Hal, Uncommon valor,
common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 60 (oben) und 160
(unten).
32
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf77
77
Besonders charakteristisch für die Landungsoperation war der Einsatz von Flammenwerfern im großen Stil,
beide aus: Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America,
New York 2006, S. 161 (oben) und S. 91 (unten).
33
Bildanhang zu 1.2 Überblick über Schlachtvoraussetzungen und Schlachtverlauf78
78
Die Bedeutung der Flagge als Symbol des Sieges drückt sich auch in ihrer Verwendung als Trophäe aus.
Amerikanische Soldaten auf Iwo Jima präsentieren eine erbeutete japanische Flagge, aus: Hammel, Eric, Iwo
Jima, St. Paul 2006, S. 241.
34
Bildanhang zu 1.3 Die erste Flagge auf dem Mt. Suribachi79
79
Das Foto der ersten Flaggenhissung auf dem Suribachi. Fotograf Lou Lowery hielt den Augenblick fest. Das
berühmte Foto Rosenthals zeigt den Austausch dieser Flagge gegen eine größere noch am selben Tag. Nach dem
Aufrichten der Flagge kam es, im Gegensatz zur 2. Hissung auf dem Gipfel, zu Kampfhandlungen, vgl.
http://www.iwojima.com/raising/lflagi.gif (29.09.2011, 23:56 Uhr).
35
Bildanhang zu 1.4 Rosenthals Schnappschuss80
80
„Raising the Flag on Iwo Jima“. Eine Ikone des 20. Jahhrunderts. Für die Fotografie wurde Rosenthal mit dem
Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Hier die unbeschnittene Version im Querformat. Kamera: 9x12 Speed Graphic,
Film:
Agfa,
Objektiv:
127
Millimeter,
Verschlusszeit/Blende:
1/400
bei
f16,
vgl.
http://www.montney.com/marine/iwo.jpg (29.09.2011, 19:34 Uhr) sowie für die technischen Angaben Buell,
Hal, Zeitbilder. 45 Jahre Pulitzer-Preis-Fotografie, Köln 2000, S. 23.
36
Bildanhang zu 1.4 Rosenthals Schnappschuss81
81
Bild oben: Rosenthal auf dem Gipfel des Suribachi. Bild unten: Rosenthals Jubelbild unter der zweiten Flagge
(man beachte, dass die Flagge nur 48 Sterne zeigt, weil Alaska und Hawaii 1945 noch offiziell keine
Bundesstatten waren), aus: Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that
captured America, New York 2006, S. 118 (oben) und Hammel, Eric, Iwo Jima, St. Paul 2006, S. 122 (unten).
37
Bildanhang zu 1.4 Rosenthals Schnappschuss82
82
Bild oben: Aufnahme des ebenfalls anwesenden Fotografen Campbell, welches die erste Flagge beim einholen
zeigt, während die zweite Flagge gerade aufgerichtet wird. Bild unten: Rosenthal präsentiert sein Pulitzer-Preis
Foto (auf Hochformat beschnitten) und seine Kamera, aus: Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo
Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 107 (oben) und 204 (unten).
38
Bildanhang zu 2.2 Rezeptionsgeschichte des Fotos im Jahr 194583
83
Das Rosenthal-Foto im Dienste der Werbung für die 7. Kriegsanleihe. In dieser Form wurde das Plakat 1945
in verschiedenen Größen im ganzen Land verteilt, vgl. http://www.usmcstore.com/images/Posters/post_
usmc_7th_war_loan.gif (29.09., 20:45 Uhr).
39
Bildanhang zu 2.2 Rezeptionsgeschichte des Fotos im Jahr 194584
84
Bild oben links: Andere Form eines Plakates für die Kriegsanleihe. Bild oben rechts: 1945 erschienene
Briefmarke mit dem Motiv. Bild unten: Die 3 überlebenden Flaggenhisser 1945 bei der Präsentation des
Werbeplakates im Weißen Haus (Bradley links auf Krücken, Hayes ganz rechts, Gagnon rechts in der Mitte
neben Präsident Truman), aus: Marling, Karal A., Wetenhall, John, Iwo Jima. Monuments, Memories and the
American Hero, Cambridge 1991, S. 103 (unten) und S. 108 (oben links) sowie Briefmarke oben rechts:
http://cdn103.iofferphoto.com/img/item/452/841/41/s929.jpg (29.09., 22:35 Uhr).
40
Bildanhang zu 2.3.1 Das U.S. Marine Corps War Memorial85
85
Bild oben: Van Weldon mit den 3 Flaggenhissern während des Baus der Statue, aus: Marling, Karal A.,
Wetenhall, John, Iwo Jima. Monuments, Memories and the American Hero, Cambridge 1991, S. 159.
Bild unten: Das dem Foto von Rosenthal nachempfundene U.S. Marine Corps War Memorial in Arlington in
unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt (Washington Monument und Kapitol im Hintergrund), aus:
http://www.historictours.com/washington/images/washington-dc-iwo-jima-memorial.jpg (29.09.2011, 14:54
Uhr).
41
Bildanhang zu 2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood86
86
Bild oben: Die Flaggenszene aus dem Film „Sands of Iwo Jima“. Bild unten: Die drei überlebenden
Flaggenhisser bei ihrem Kurzauftritt im Film „Sands of Iwo Jima“. Von links nach rechts: Hayes, Bradley,
Gagnon, aus Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America,
New York 2006, S. 193 (oben) und 194 (unten).
42
Bildanhang zu 2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood87
87
Bild oben: Szene aus “Sands of Iwo Jima” mit John Wayne als Sgt. Stryker (2. von rechts), aus: Buell, Hal,
Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New York 2006, S. 194.
Bild unten: Werbeplakat für „Sands of Iwo Jima“, aus: Marling, Karal A., Wetenhall, John, Iwo Jima.
Monuments, Memories and the American Hero, Cambridge 1991, S. 141.
43
Bildanhang zu 2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood88
88
Szene aus “The Outsider” – der tragischen Lebensgeschichte von Ira Hayes. In dieser Szene wird auf einem
Bankett die Flaggenhissung als Eis-Dessert serviert. Die Helden finden symbolisch in blutroter, heißer
Erdbeersoße ihr Ende. Die Szene wurde auch von Eastwood in „Flags of our Fathers“ aufgegriffen, aus: Marling,
Karal A., Wetenhall, John, Iwo Jima. Monuments, Memories and the American Hero, Cambridge 1991, S. 185.
44
Bildanhang zu 2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood89
89
Filmplakat zu „Flags of our Fathers“ (2006). Das Erscheinen des Films in den amerikanischen Kinos markiert
den zeitlichen Schlusspunkt der vorliegenden Hausarbeit. Man beachte die dramatische Wolkenbildung über der
Szene und die Analogie zwischen Gewehrschuss und Schnappschuss, aus:
http://www2.picfront.org/picture/Zz9K8CN0/img/FlagsOfOurFathers-Poster1.jpg (29.09. 19:45 Uhr).
45
Bildanhang zu 2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood90
90
Bild oben: Die drei Flaggenhisser bei der Präsentation des Werbeplakats für die Kriegsanleihe 1945 (von links
nach rechts die Schauspieler für Hayes, Bradley, Gagnon) – Szene aus „Flags of our Fathers“. Bild Mitte: Die
Szene der Flaggenhissung aus „Flags of our Fathers“. Bild unten: Die Schauspieler für Rosenthal (rechts) und
Genaust halten die Flaggenhissung im Foto bzw. Film fest – Szene aus „Flags of our Fathers“, aus:
http://thecia.com.au/reviews/f/images/flags-of-our-fathers-1.jpg (oben) (29.09.2011 14:45 Uhr).
http://images.amazon.com/images/G/01/dvd/aplus/flagsofourfathers/flags5-hi.jpg (Mitte) (29.09.2011 9:41 Uhr).
http://images.allmoviephoto.com/2006_Flags_of_Our_Fathers/2006_flags_of_aour_fathers_041.jpg (unten)
(29.09.2011 9:48 Uhr).
46
Bildanhang zu 2.3.2 Verarbeitung im Film - von John Wayne zu Clint Eastwood91
91
Bild oben: Ein Soldat blickt einige Tage nach der Flaggenhissung vom Suribachi auf den Landungsstrand, aus:
Hammel, Eric, Iwo Jima, St. Paul 2006, S. 123. Bild unten: Das Motiv wurde für „Flags of our Fathers“ wieder
aufgegriffen, hier als Werbeplakat, vgl.: http://www.sptimes.com/2006/10/19/images/spt_iconic.jpg (29.09.2011
23:59 Uhr).
47
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung92
92
Bild oben links: Nachstellung der Szene bei einer Schulaufführung. Bild oben rechts: Gedenkmünze für das
Marine Corps mit dem Motiv der Flaggenhissung. Bild unten: Die Szene überdimensional in einem Maisfeld,
aus: Buell, Hal, Uncommon valor, common virtue. Iwo Jima and the photograph that captured America, New
York 2006, S. 213 (oben links), 222 (oben rechts) und 212 (unten).
48
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung93
93
Verwendung des Motivs auf dem Cover des Magazins „Time“. Die Flagge wurde im Kampf gegen die
Klimaerwärmung durch einen Baum ersetzt, vgl.:
http://www.truthdig.com/images/eartothegrounduploads/timegreencover_300.jpg (29.09.2011, 13:56 Uhr).
49
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung94
94
Obere Reihe: Erwähnung des Fotos und des Films „Sands of Iwo Jima“ in der Zeichentrickserie „The
Simpsons“; Mittlere Reihe: Humoristische Verarbeitung des Motivs durch Spielzeugfiguren und Gummitiere;
Bild unten: Verfremdung des Motivs durch den Einsatz einer Werbetafel der Fast-Food-Kette „Mc Donalds“,
von oben nach unten und links nach rechts:
http://iconicphotos.files.wordpress.com/2010/06/iwo-jima.jpg?w=510&h=385 (08.08.2011, 12:35 Uhr)
http://www.uloc.de/screenshots/j/jabf08_32_vhs_in_mikrowelle_the_sands_of_iwo_jima.jpg (08.08.2011)
http://www.guru-20.info/wp-content/uploads/2009/03/raising.png (08.08.2011, 14:56 Uhr)
http://derfatalist.files.wordpress.com/2007/09/1945-iwo-jima.jpg (12.08.2011, 23:43 Uhr)
http://amazingdata.com/mediadata23/Image/amazing_odd_interesting_funny_14_200907240021315322.jpg
(02.08.2011, 12:33 Uhr).
50
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung95
95
Zwei Beispiele für die Verwendung des Motivs in politischen Karikaturen, vgl.: Bild oben:
http://images.quickblogcast.com/1/9/1/9/4/258457-249191/20101111OP14keefedpop1500.jpg?a=15
(29.09.2011, 12:34 Uhr); Bild unten: http://davegranlund.com/cartoons/wp-content/uploads/arc1029.jpg
(29.09.2011, 13:34 Uhr).
51
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung96
96
Weitere Beispiele für Verwendungen in Karikaturen, vgl. Bild oben links: http://cambridgetab.co.uk/wpcontent/uploads/2011/05/bin-laden_iwo-jima_11.jpg (29.09. 2011, 12:23 Uhr); Bild oben rechts:
http://www.danieldagan.com/wp-content/uploads/2010/12/gays-maariv-moshik.jpg (29.09.2011, 12:45 Uhr);
Bild unten: http://storycartoons.com/big/iwo_jima.jpg (29.09.2011, 18:48 Uhr).
52
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung97
97
Verwendung des Motivs in der Werbung. Bild oben für eine Werbekampagne für Erneuerbare Energien, Bild
unten für einen Petrochemie-Konzern, vgl.
Bild oben: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51HA6fZhPnL._SL500_AA280_.jpg (12.08.2011, 14:54)
Bild unten: http://files.coloribus.com/files/adsarchive/part_1300/13007755/file/repsol-iwo-jima-small-91380.jpg
(17.08.2011, 12:34 Uhr).
53
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung98
98
Auch in Deutschland wird das zeitlose Iwo Jima Motiv verstanden. Bild oben zeigt die Werbung für einen
Mobilfunkanbieter, das Bild unten ist einer Werbekampagne für den Fußball-Club VfL Bochum entnommen,
vgl. Bild oben: http://www.sierralog.com/static/sierralog/images/hutchison-3-iwo-jima-motiv.jpg (29.09.2011,
18:45 Uhr); Bild unten: http://catenaccio.de/wp-content/uploads/2008/09/bild-221.png (29.09.2011 23:33 Uhr).
54
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung99
99
Auswahl von Produkten der Internetplattform www.ebay.com. Von oben nach unten und links nach rechts:
Flagge mit der Flaggenhissung, Computerspiel, Button, Modell im Maßstab 1:72 (Angebote an verschiedenen
Tagen zu verschiedenen Zeiten auf www.ebay.com).
55
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung100
100
Ebenfalls ein Angebot auf www.ebay.com: Die Flaggenszene zum nachspielen in Form von Plastiksoldaten
(inklusive japanischem Gegner).
56
Bildanhang zu 2.3.3 Andere Formen der Verarbeitung101
101
Kritik am Einsatz im Irak verdeutlicht durch das „Iwo Jima-Motiv“ als Computeranimation, vgl.
http://blogs.ubc.ca/ross/files/2009/02/21st_century_iwo_jima.jpg (29.09.2011, 14:56 Uhr).
57
Bildanhang zu 2.3.4 „Raising the Flag on Iwo Jima“ – Eine Fälschung?102
102
Der „Übergang nach Alsen“ oder „Die Erstürmung der Insel Alsen durch die Preußen“. Wilhelm Camphausen
1866, Öl auf Leinwand, 165x284 cm, vgl.
http://www.dhm.de/ausstellungen/bildzeug/qtvr/DHM/n/BuZKopie/4071.jpg (23.08.2011, 14:23 Uhr). In einer
solchen Tradition wollten und wollen viele Amerikaner auch „Raising the Flag on Iwo Jima sehen“, obwohl das
Foto nicht inmitten von Schlachtgetümmel entstanden ist. Man beachte hier die Flaggenhissung auf dem Berg
neben der Pechfackel.
173
58
Bildanhang zu 2.3.5 Neue Feinde, alte Strategien – von Iwo Jima zu „9/11“103
103
„9/11“ in der Tradition Iwo Jimas. Auch von dem Bild der Feuerwehrmänner erschien eine Briefmarke, vgl.
von oben nach unten und links nach rechts:
http://d1.stern.de/bilder/stern_5/panorama/2011/KW28/wtc_10jahre/wtc_10jahre_26_maxsize_735_490.jpg
(29.09. 13:45 Uhr), http://septterror.tripod.com/images/popcult/sept11stamp.jpg (29.09.2011, 23:33 Uhr),
http://mikescomputerinfo.com/images/FlagRaise.jpg (29.09.2011, 13:45 Uhr).
174
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<http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Duelffer-2-2006>
(abgerufen
am
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