De canum fide egregia, Ostia Altera 47 Z

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De canum fide egregia, Ostia Altera 47 Z
De canum fide egregia, Ostia Altera 47 Z
In Frieden und Krieg sind Hunde den Menschen treu. Bekanntlich hatten die
Kolophonier sogar Kohorten von Hunden, die zuvorderst in der Schlacht kämpften
und niemals zurückwichen.
Die Hunde verteidigten die Häuser der Kimbrer, welche auf Wagen aufgesetzt waren,
nachdem deren Herren getötet worden waren.
Nachdem der Herr Lycius Iason getötet worden war, wollte dessen Hund nicht (mehr)
Nahrung zu sich nehmen und ging ein infolge Nahrungsverweigerung.
Ein anderer Hund warf sich sogar in die Flammen des Scheiterhaufens, in welchen
der Körper des Herrn Lysimachus verbrannt wurde.
Eine grosse Menge des Volks beobachtete neulich die einzigartige Treue eines
Hundes. Der Kaiser Nero hatte Titus Sabinus und dessen Sklaven zum Tode
verurteilt, von denen einer einen Hund besass, der weder weggetrieben werden
konnte vom Sklaven, als er im Gefängnis war, noch von der Leiche des Sklaven,
nachdem er getötet worden war. Ja sogar schwamm der Hund der Leiche nach und
gab jämmerliches Geheul von sich, als die Leiche des Sklaven in den Tiber
hinuntergeworfen wurde.
Hunde allein kennen den Herrn, sie allein erkennen seinen Namen, sie allein
erkennen (seine) vertraute Stimme. Auch noch so lange Wegstrecken behalten sie
im Gedächtnis. Hervorragend ist ihr Spürsinn auf der Jagd: sie spüren Fährten auf,
ziehen den Herrn an der Leine zum Wild und signalisieren die Beute zunächst mit
dem Schwanz, und dann mit Gebell. Sie führen auch altersschwache, blinde oder
behinderte Menschen.