Länder- und ebenen-übergreifende Zusammenarbeit am Beispiel von
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Länder- und ebenen-übergreifende Zusammenarbeit am Beispiel von
Länder- und ebenen-übergreifende Zusammenarbeit am Beispiel von ELSTER Paul König Bayerisches Landesamt für Steuern Bereichsleiter IuK Die Geburtsstunde der ELSTER Die elektronische Steuererklärung: Eine Idee Eine Lösung für Alle Individuelle Übertragung durch File-Transfer mit Lohnsteuerhilfe Bayern DATEV e.G. Beginn 1994 Projekt der Bayerischen Steuerverwaltung Ab 2003 in Kooperation mit NRW, ab 2004 innerhalb KOSES Thüringen entwickelt ELSTER-Formular 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 Gleichbehandlungsgrundsatz Teilnahmerecht für Alle Ein „Telemodul“ für alle Externen Systems 2000 Lösung für EST DATEV, LOHI, WISO, Taxman, … Arbeitsgruppe mit sechs Ländern Beschluss: Telemodul wird von Bayern erstellt Telemodul für alle FD-Anbieter verfügbar 16 Länder setzen ELSTER ein Verteilter Betrieb über zwei ECC in München und Düsseldorf BayLfSt 2 VP Paul König Kooperationsbestrebungen der Landessteuerverwaltungen Ein historischer Abriss Die Kooperation in der Bundesdeutschen Steuerverwaltung ist nicht neu, aber im Verfahren ELSTER arbeiten erstmals alle Länder zusammen Vorgeschichte Entwicklungsverbünde im IABV (integriertes automatisiertes Besteuerungsverfahren) ‒ Für die Steuerfestsetzung: 7 Länder ‒ Für die Steuererhebung: 14 Länder NRW, BAY und SH entwickeln ihre Verfahren eigenständig BAY seit 1990 auch für neue Ländern FISCUS ‒ Das Projekt wird 1989 aus der Taufe gehoben und 2004 ohne greifbare Ergebnisse eingestellt. ‒ Der erste Versuch, ein bundesweit einheitliches Anwendungssystem für die Verwaltung der Steuern zu entwickeln, scheitert. Die bundesweite Kooperation im Projekt ELSTER bleibt davon unberührt Ab 2000 EOSS: ‒ Basis ist das Bayerische Besteuerungsverfahren, das von den Neuen Bundesländern und vom Saarland übernommen wurde und auf Basis einer weitestgehend einheitlichen Infrastruktur weiterentwickelt wurde. 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 3 VP Paul König ELSTER bleibt auf Erfolgskurs ELSTER betritt Neuland, erzeugt keine Verdrängungseffekte, sondern schließt eine Lücke, die durch Legacy-Anwendungen einzelner Länder nicht besetzt ist. Der Killer-Effekt „Das Gute ist der Feind des Besseren“ greift nicht. ELSTER als Kommunikations- und Interaktionsdrehscheibe zwischen dem Steuerbürger, den gewerblichen Unternehmen, den Beratern und der Verwaltung wird zu einem strategischen Modell-Projekt für die Umsetzung der eGovernment-Strategie im Sinne durchgehender und medienbruchfreier Prozesse. ELSTER wird zum zentralen Element der KONSENS-Eingangsbearbeitung und prägt nicht nur die Online-Zugangsarchitektur des Besteuerungsverfahrens, sondern stellt auch mit ELSTER-FT eine sichere Schnittstelle für die Datenübermittlung zwischen den Landessteuerverwaltungen und einer Vielzahl von Datenaustauschpartnern zur Verfügung. 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 4 VP Paul König Die Kooperation der bundesdeutschen Steuerverwaltung 16 Landesfinanzverwaltungen und die Bundesfinanzverwaltung KONSENS: ein Anwendungssystem für 16 Landessteuerverwaltungen ‒ Ziel: Gemeinsame Entwicklung, Beschaffung und Einsatz einer länderübergreifenden, einheitlichen Software für das Besteuerungsverfahren ‒ Steuerung über 5 Länder (BAY, BW, HE, NI, NRW) und den BMF ‒ Seit 2004 ist ELSTER Bestandteil des Bund / Ländervorhabens KONSENS ‒ ELSTER: ein Verfahren mit 27 Produkten und 38 Projekten (Stand 2009) ‒ Bayern hat die Federführung und stellt den Verfahrensmanager ‒ Zusammenarbeit mit NRW 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 5 VP Paul König Telemodul 1999 ELSTERFT 2000 ELSTERFormular 2001 ⊳ Einkommenssteuer ⊳ ⊳ ⊳ ⊳ ⊳ Lohnsteueranmeldung Ust-Voranmeldung Ust- und GewSt-Erklärung Kommunale Daten Steuerbescheide 2002 ⊳ Elektronische Signatur 2004 ⊳ Lohnsteuerbescheinigung ⊳ Steuerkontoabfrage ELSTEROnline-Portal 2005 ⊳ Authentifizierung BZSt-Online-Portal 2006 ⊳ EU-Zinsrichtlinie, Umsatzvergütung, ZM ELSTERRules 2007 ISO-Zertifizierung durch BSI 2008 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 (Zusammenfassende Meldung UStG) 2009 ⊳ KapEst-Anmeldung (EStG) 2010 ⊳ KapESt-Anmeldung (InvStG) ⊳ §50a EStG ⊳ Elektronischer Einspruch BayLfSt 6 Fachdienste Produkte Meilensteine der ELSTER-Entwicklung VP Paul König Die Client / Serverstruktur im ELSTER Verfahren Internet Windows barrierefreier, plattform- und ortsunabhängiger Zugang Linux MacOS Internet Internet Internet RZ Rostock Finanzamt RZ Berlin RZ Nürnberg Finanzamt Finanzamt DOI RZ Düsseldorf zertifiziert duch das BSI nach ISO 27001 RZ … 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 7 VP Paul König Länderübergreifende Kooperation bei der Entwicklung: Produkte Produkte- und Diensteübergreifend Fachdienste ElsterOnline-Portal Einkommensteuer ElsterFormular ElsterLohn 2 ElsterFT Vorausgefüllte Steuererklärung ERiC Körperschaftsteuer ElsterRules USt-Voranmeldung …. …. …. …. …. : ELSTAM-DB : : : Mehrfachverwendung der Produkte in den Fachdiensten 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 8 VP Paul König Von der Steuerreform zur Steuervereinfachung Eine Herausforderung für ELSTER Geplante Weiterentwicklungen Elektronische Übermittlungen Belege, Bilanzen, GuV-Rechnungen Erweiterung der Fachdienste ‒ Arbeitnehmersparzulage ‒ Wohnungsbauprämie ‒ Körperschaftssteuererklärung ‒ Erklärung zur einheitlichen Feststellung der Einkünfte (FEIN) Elektronische Übermittlung rechtsverbindlicher Verwaltungsakte Ein besonderer Komfort: ‒ Die vorausgefüllte Steuerklärung ‒ Steuerreform: Vereinfachen statt Senken ‒ Per Knopfdruck (nur ergänzen was StV nicht gespeichert hat) ‒ Kein vorausgefülltes Papier 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 9 VP Paul König Basis von ELSTER: Der länderübergreifende Betrieb Die ELSTER-Clearing-Stellen (München und Düsseldorf) sind mit den Landeskopfstellen in einer einheitlichen Betriebsinfrastruktur verbunden. ELSTER Basis gewährleistet den Transport der Datensätze zu den unterschiedlichen Eingangsschnittstellen der jeweiligen landesspezifischen Systemausprägungen inklusive der notwendigen Konvertierungen und den Online-Zugriff auf die bereitgestellten Informationen aus dem Steuerkonto (Konto-Abfragen). ELSTER nutzt das DOI-Netz (Deutschland-Online Infrastruktur e.V.) in Verbindung mit den Landesbehördennetzen zur Datenübermittlung und Datenabholung in einer Fülle rechtlich normierter Datenaustauschbeziehungen. 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 10 VP Paul König ELSTER Kommunikationsvolumen Steuerbürger (-berater) und Unternehmer Steuerverwaltung Übermittlung Steuererklärungen (2009) 8,3 Mio. Übermittlung Steueranmeldungen LStA u. UStVA (2009) 58,5 Mio. Bescheiddatenbereitstellung (2009) 5,6 Mio. Steuerkontenabfragen (2009) 100.000 - 150.000 (pro Monat in Bayern) Übermittlung Lohnsteuerbescheinigungen (2009) 47 Mio. ELSTER Formular (2009) > 3 Mio. Nutzer ERiC / COALA (Validierungs-, Verschlüsselungs- u. Transportkomponente auf dem Client) 400 Anbietern von Lo/FiBu-Systemen kostenlos zur Verfügung gestellt, ca. 5 Mio. Nutzer jährlich ELSTER Zertifikate (aktuell) > 1,3 Mio. Registrierungen im EOP 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 11 VP Paul König Kommunikation / Kooperation im Verfahren ELSTER verteilte Rollen in Entwicklung, Betrieb und Support Kiel ProjektMitglied Bremen Entwickler Tester Projektleiter SupportTeam ProjektAdministrator Hannover ProjektManager ~ 750 Beteiligte Düsseldorf Anforderungs -Manager Erfurt Produktion Wiesbaden/ Frankfurt zentrale Koordination in München München 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 12 ELSTER ist seit 2007 Bestandteil der KONSENS Organisationstruktur VP Paul König Datenaustauschpartner der Steuerverwaltung (Auszug) Neben der Datenübermittlung zwischen dem Steuerbürger, den gewerblichen Unternehmen sowie den Beratern einerseits und der Steuerverwaltung andererseits, werden Datenaustauschbeziehungen mit den folgenden Partnern über ELSTER FT abgewickelt: Kommunen KfZ-Zulassungsstellen Steuerbürger / Berater / Unternehmen Vermessungsämter (ALB) Statistische Landesämter Bundeszentralamt für Steuern Handwerkskammern Industrie- und Handelskammern Zulagenstelle für Altersvermögen Deutsche Rentenversicherung Gesetzliche Krankenversicherungen Finanzverwaltungen Bund/Länder Steuerverwaltungen der 16 Länder Kirchensteuerämter Kommunen, Kammern, Verbände, Statistikämter Bundes- und Landesfinanzverwaltung(en) 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 13 VP Paul König Mehr Effizienz durch neue Strukturen der ebenenübergreifenden Kooperation ELSTAM (ELSTERLohn2): der Abschied von der Lohnsteuerkarte (2010 war letzte nach 80 Jahren) Erleichtert dem Arbeitnehmer die Kommunikation mit: ‒ dem Arbeitgeber ‒ der Kommune und ‒ dem Finanzamt Die Kommune wird entlastet von der Ausstellung der Lohnsteuerkarten und der Änderung der Lohnsteuerabzugsmerkmale. Meldedaten LStAM Gemeinde Bundeszentralamt für Steuern ELStAM Finanzamt Einmalig: IdNr Geburtsdatum Arbeitnehmer Arbeitgeber Die Vorstufe (ELSTERLohn1), die elektronische Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigungsdaten (Seite 2 der Lohnsteuerkarte) hat sich bereits bewährt. Die Übermittlung der Rentenbezugsmitteilungen und der Krankenversicherungsbeiträge nutzt identische Strukturen. 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 14 VP Paul König Kooperation mit der Bundesfinanzverwaltung Zoll: nutzt ELSTER-Zertifikate für die elektronische Übermittlung der Internet– Ausfuhranmeldung Das ELSTER Online Portal (EOP) ist die Blaupause für das BZSt (BOP): ‒ die über automatisierte Registrierungsprozesse erworbenen Zertifikate können in beiden Portalen genutzt werden ‒ Ermöglicht die elektr. Übermittlung von Meldungen, Mitteilungen und Anträgen, für deren Bearbeitung das BZSt zuständig ist ‒ Die Weiterentwicklung beider Portale erfolgt über einen gemeinsame Releaseplanung Herzstück der Elektronischen Lohnsteuerkarte ist ein bundeseinheitlicher Datenpool beim BZSt ‒ der Datenpool basiert auf der steuerlichen ID-Nummer. nPA (neuer PersonalAusweis) ‒ ELSTER wird künftig die Registrierung (nicht die Authentifizierung zum login) über den nPA ermöglichen. 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 15 VP Paul König Resümee Bereits heute gehört ELSTER zu den wichtigsten und erfolgreichsten eGovernment-Projekten in Deutschland und hat Modellcharakter für die länder- und ebenenübergreifende Kooperation in den Bereichen Entwicklung, Betrieb und Support Die technischen Entwicklungen des Projektes sind weitgehend anwendungsneutral und ermöglichen den sicheren Austausch vielfältiger Informationen nicht nur zwischen den Steuerverwaltungen der Länder und ihren Kunden, sondern auch über alle Verwaltungsgrenzen hinweg mittels Nutzung webbasierter Transferkomponenten. Die Java Architektur bildet die Grundlage für den künftig vollständig elektronischen Datenaustausch innerhalb der Steuerverwaltungen, ihren Kunden und den externen Kommunikatonspartnern auf der Basis einer betriebs- und transaktionssichern Dienstestruktur. 2.Bayerisches E-GOV Anwenderforum 14. Juni 2010 BayLfSt 16 VP Paul König