Ausgabe 22 3/2005 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund

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Ausgabe 22 3/2005 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
ARBEITERWOHLFAHRT
N R . 22
IN DORTMUND
3/2005
90 Cent
Liebe Leser, wenn Sie die Zeitung ausgelesen haben,
geben Sie diese bitte an Ihren Nachbarn weiter!
Qualität hat ihren Preis
Das Beste ist gerade gut genug für Arbeitslose
Die Großen fressen die Kleinen:
Das scheint das eherne Gesetz
des Kapitalismus zu sein. Dieses
Prinzip scheint jetzt auch nicht
mehr vor einem Bereich des Zusammenlebens halt zu machen, in
dem man sich frühkapitalistische
Verdrängungsmethoden eigentlich nicht vorstellen konnte: die
Bildung.
Es geht um die berufliche Qualifizierung und Ausbildung für benachteiligte Jugendliche und Arbeitslose.
Trotz der Lippenbekenntnisse von Politikern, Bildung sei Deutschlands
größter Standortvorteil und müsse
deshalb gezielt gefördert werden, geschieht zur Zeit genau das Entgegengesetzte. In NRW räubern große Unternehmen in den jahrelang sorgsam
aufgebauten Strukturen der regionalen Bildungsträger.
Das Schema ist überall das gleiche.
Die Agentur für Arbeit schreibt eine
Bildungsmaßnahme aus, das überregionale Unternehmen unterbietet die
Mitbewerber mit Dumpingpreisen.
Zurück bleiben Trümmer: Die örtlichen Bildungsträger müssen umschichten, reduzieren, entlassen.
Ob der große Konkurrent wirklich
die Qualität liefern kann, die verlangt
ist, ist bei den bis zur Hälfte reduzierten Preisen fraglich. Fachleute können sich das kaum vorstellen. Wenn
die
sich
überall
ausbreitende
„Bildungsindustrie“ mit Gehältern von
etwa 1500 Euro für ihre Mitarbeiter
kalkuliert, darf man nicht allzu viel
professionelles Know-how erwarten.
Der Tarif, den die lokalen Bildungsträger zahlen, liegt beim Doppelten.
Oder denkt man beim überregionalem Bildungsdiscounter schon weiter? Wenn im Zuge der Monopolisierung erst mal massenhaft Ausbilder
und Lehrer freigesetzt werden, kann
man sich natürlich auf dem Arbeitsmarkt bedienen - nur müssen die Arbeitssuchenden die weitaus schlechteren Stellenangebote akzeptieren.
Diese Entwicklung ist absehbar und
skandalös. Unter den Augen einer öffentlichen Einrichtung - indirekt sogar
gefördert - werden frühkapitalistische
Marktmechanismen aktiviert.
Beim Regionalen Einkaufszentrum
der Agentur für Arbeit in Düsseldorf
heißt es auf entsprechende Anfragen
von Journalisten, die Qualität der Anbieter werde nach einer gewissen Zeit
überprüft. Man darf gespannt sein.
Außerdem: Wer fährt schon das Auto
gegen die Wand und korrigiert
danach erst die Lenkung? Andersrum
wäre es klüger.
Auch das AWO-Tochterunternehmen
dobeq - Träger für Beschäftigungsund Qualifizierungsmaßnahmen - ist
Leidtragende der Entwicklung. Trotz
hervorragender Ergebnisse war sie bei
der Vergabe einer Maßnahme der
außerbetrieblichen Ausbildung mit 59
Ausbildungsplätzen nicht erfolgreich.
Elf Mitarbeiter sind betroffen.
Noch können sie innerhalb des Unternehmens andere Aufgaben übernehmen. Setzt sich der Trend fort,
Jugendliche Arbeitssuchende sind die eigentlich Leidtragenden
der Entwicklung auf dem Sektor der beruflichen Bildung.
Es ist zu befürchten, dass die Qualität der Ausbildung sinkt.
kommt die dobeq nicht an betriebsbedingten Kündigungen vorbei.
Natürlich geht das alles letztlich auf
Kosten der Mitarbeiter und vor allem
der Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen, die in den ausgeschriebenen Maßnahmen die Chance für einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erhalten. Wenn erst mal ein
hier unbekannter Bildungsträger aus
Ostwestfalen mit schlecht bezahlten
Hilfskräften diese Aufgabe übernimmt, sinken diese Chancen. Erfolgreich können die Bildungsträger nur
sein, wenn sie lokal verankert sind
und die örtlichen Strukturen genau
kennen. Bei der dobeq und der AWO
klappt das außerordentlich gut, man
muss nur diese Zeitung durchblättern, um Belege für die Erfolge zu
finden.
Eigentlich liegt der Skandal in einer
unterschwelligen Werteverschiebung.
Bildung ist ein hehres Gut, das niemand antasten will. Nur bei denen,
die benachteiligt sind, gilt das nicht.
Da muss es schön billig sein.
Karl-Martin Flüter, AWO Profil
Keine Zeit, das
Geld auszugeben
Die Realisierung der Hartz-Gesetze hat unter einer überbordenden
Bürokratie, zu hohen Ansprüchen
und dem Zeitdruck gelitten. Das
meint Dr. Matthias Knuth, wissenschaftlicher Geschäftsführer beim
Institut Arbeit und Technik (IAT) in
Gelsenkirchen.
Die ohnehin schon „verwässerten“
Hartz-Gesetze hätten darunter gelitten, dass die Organisationsreform
der Agentur für Arbeit und die Einführung des Arbeitslosengeldes II (ALG
II) zeitgleich stattfanden. Das ALG II
beschäftigte die Mitarbeiter in den
Agenturen für Arbeit monatelang.
Die Energie, die darauf verwendet
wurde, fehlte bei anderen Aufgaben etwa bei dem Versuch, die Prinzip des
„Fördern und Forderns“ angemessen
umzusetzen.
Knuth geht davon aus, dass in diesem Jahr große finanzielle Mittel für
die berufliche Qualifizierung von Arbeitslosen nicht verwendet werden
können: „Die Organisatoren sind
schlicht nicht in der Lage, das Geld
sinnvoll auszugeben.“
Eine neue Bundesregierung könnte
die gerade entstandene Organisationsstruktur erneut umgestalten. Die
gerade entstandenen Arbeitsgemeinschaften von örtlichen Agenturen für
Arbeit und den Kommunen („ARGE“)
würden aufgelöst und die Kommunen
die alleinige Verantwortung übernehmen. Damit wäre ein neues
Verwaltungschaos mit den entsprechenden Folgen vorprogrammiert.
Deutsche Post
Entgelt bezahlt
44135 Dortmund
UNTER DER FEDERFÜHRUNG DES AWO UNTERBEZIRKS wird ein neues interdisziplinär Konzept für die
Elternschule Hörde entwickelt. Der AWO Migrationsfachdienst hat vom neuen
NRW-Ministerium für Generationen, Familien, Frauen
und Integration Sonderfinanzmittel in Höhe von
70.000 Euro für die Entwicklung des Pilotprojekts erhalten.
Einen provisorischen Raum hat
das Projekt auch schon. Mitarbeiter der dobeq haben als
Übergangslösung einen historischen Bauwagen renoviert.
In dieser Ausgabe
AWO Profil-Spezial
auf den Seiten 4 und 5
Nichts hat Deutschland in den letzten zwei Jahren mehr bewegt als
die Reformen des Arbeitsmarktes. Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund
und die dobeq müssen haben es geschafft, auf den umfassenden Umbau
des Arbeitsmarktes mit kommunalen Initiativen innovativ zu reagieren.
außerdem:
Die Nordstadtliga boomt - mit Unterstützung der AWO
Seite 2
Kurs über LIebe und Partnerschaft in den Werkstätten
Seite 3
Die Seite des AWO Bezirks
Seite 7
Viele Tipps, Trends, Termine und Motzki
Seite 8
AWO PROFIL
2
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
Alle reden von Reformen, es fragt sich nur,
wer sie umsetzt und realisiert? Alle reden
davon, dass die Wirtschaft bessere Standortfaktoren braucht. Hat eigentlich jemand
darüber nachgedacht, wie wichtig der Zusammenhang von Sozialem und Investitionen ist?
Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund hat sich
mit beiden Fragen erfolgreich auseinander gesetzt. Die vorliegende Ausgabe von AWO Profil
ist dafür ein Beleg. Wir investieren in neue Projekte wie den Reiterhof in Lünen oder in das Bildungszentrum in der Nordstadt. Wir reagieren auf demographische Veränderungen in der Stadt, indem wir Angebote entwickeln wie die Tagespflege, die an sieben Tagen
der Woche geöffnet ist. Damit stehen wir über Dortmund hinaus einzigartig
da. Wenn in der Nordstadt eine Straßenfußballliga Furore macht, sind unsere Streetworker dabei. Und die dobeq hat im Bereich der beruflichen Bildung flexibel und kreativ auf die Reformen des sozialen Arbeitsmarkts Stichwort Hartz - reagiert.
Das alles geschieht in einen Umfeld, das durch Kooperation geprägt ist.
In Dortmund funktionieren institutionelle Zusammenschlüsse wie die ARGE.
Träger sehen sich nicht als Wettbewerber, sondern arbeiten in Gemeinschaften wie der ISB erfolgreich zusammen. Dortmund profitiert von dieser
Grundeinstellung, die dem Sozialen als wichtigen Faktor städtischen Zusammenlebens Priorität einräumt.
So weit scheinen die Rahmenbedingungen für soziale Arbeit in Dortmund zu stimmen. Doch leider gelten bundesweite Regelungen, die - so
stellt sich auf kommunaler Ebene heraus - genau das Gegenteil von dem
bewirken, was sie eigentlich beabsichtigen. Gemeint ist die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit. Sie benachteiligt eindeutig kleine Anbieter wie die dobeq. Die Folge: Die Qualität der Qualifizierungen und Beschäftigungsmaßnahmen wird sinken. Große Bildungsunternehmen, die bundesweit mit Dumpingpreisen auf Raubzug gehen,
machen Kasse. Das zerstört gewachsene soziale Strukturen und gefährdet
den Standort. Deshalb müssen alle Dortmunder Institutionen in der Ablehnung dieser überregionalen Eingriffe in regionale Strukturen zusammen
halten: Weil das Soziale in Dortmund unverzichtbar ist.
Gerda Kieninger (MdL)
Vorsitzende des AWO-Unterbezirks Dortmund
Bundestagswahl am 18. September
Jeder hat die Wahl.
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir bitten Sie, zur Wahl zu gehen und Ihr Stimmrecht
auszuüben. Überzeugen Sie Unentschlossene in Ihrem
Freundes- und Bekanntenkreis davon, dass unsere
Demokratie von freien Wahlen lebt. Jeder Nichtwähler
unterstützt die Politik, die er nicht will.
Gehen Sie zur Wahl!
Haus- und Straßensammlung 2005
Fast 28.000 Euro sammelten die Dortmunder Ortsvereine bei der traditionellen Sammlung im April. Damit wurde das letztjährige Ergebnis wieder
erreicht. Die fleißigsten Sammler kamen aus dem Ortsverein Eichlinghofen, gefolgt von den Aktiven der Ortsvereine Kirchderne und Lücklemberg. In der Hitliste folgen dann die Ortsvereine Brünninghausen,
Wellinghofen, Brackel-Neuasseln und Eving II.. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die sich bei der Sammlung engagierten. Die Erlöse der
Haus- und Straßensammlung sind unverzichtbare Eigenmittel für die soziale
Arbeit.
S p e n d e n k o n t o:
AWO Unterbezirk Dortmund, Stadtsparkasse Dortmund,
BLZ 440 501 99; Kto-Nr. 001 069 691
Impressum
AWO-Profil ist die Zeitung des AWO-Unterbezirks Dortmund,
Klosterstraße 8 - 10, 44135 Dortmund
Herausgeberin: Gerda Kieninger (MdL), Vorsitzende
Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer (Tel. 02 31/99 34- 215)
Konzeption und Gesamtherstellung: Pressebüro Flüter
Redaktion AWO: G. Deventer, S. Schaub, F. Stenzel, H. Wegge;
Kontakt: Georg Deventer, Tel. 02 31/99 34-310, Fax 02 31/ 99 34-230,
E-Mail: [email protected], Post: Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund
Texte, Fotos, Redaktion: Karl-Martin Flüter (wenn nicht anders gekennzeichnet)
Kontakt Pressebüro: Tel. 0 52 51/ 180 38 10, Fax: 0 52 51/ 180 38 18;
E-Mail: [email protected]; Post: Schildern 21, 33098 Paderborn
AWO Profil erscheint in einer Auflage von 11.500 Exemplaren vier Mal im Jahr.
Die Nordstadtliga ist ein
voller Erfolg - und erstaunt
selbst ihre Gründer
35 Nationen,
402 Spiele,
8040 faire Gesten
Sollte Jürgen Klinsmann, der unten nicht sein. Dafür kostet die Durchverbesserliche Optimist, doch mal
führung der Nordstadtliga wesentlich
verzweifeln, weil er seinen Naweniger Geld. Für 7500 Euro im Jahr
tionalkickern einfach nicht beistellten die Organisatoren von AWO
bringen kann, was Engagement,
Streetwork, Stadtjugendamt, DietEnthusiasmus, Kreativität auf dem
rich-Keuning-Haus und Treff Konkret
Spielfeld bedeuten, dann haben
das in jeder Hinsicht grenzenüberwir an dieser Stelle einen Tipp für
schreitende Kicker-Ereignis auf die Beiihn: Er kann doch mal in der
ne.
Dortmunder Nordstadt vorbeiMit ihrer Internationalität ist die
kommen.
Liga ein getreues AbDa geht nämlich
bild der Nordstadt. In
genau das ab, was
keinem Stadtteil Dortder
Bundes-Klinsi
munds leben so viele
stets predigt. Hier
Menschen verschiedemacht Fußball noch
ner Nationen auf so enSpaß. Gemeint ist die
gem Raum zusammen.
Nordstadtliga(NSL),
Die Integration ist nicht
die größte interkultueinfach - viele Jugendlirelle Straßenfußballche wachsen in einem
liga nördlich des Das Logo der Liga: Die runde
Spannungsfeld von verWeißwurstäquators.
Kugel steht im Mittelpunkt, doch schiedenen WertesysteAngetreten unter rundherum passiert viel mehr.
men, Sprachen und
dem griffigen Motto
Kulturen
auf.
„Der
„Fußball macht Freu(n)de“ befindet
kleinste gemeinsame Nenner für alle
sich die NSL in ihrem fünften Jahr
heißt Fußball. Jeder Junge kickt
und von Langeweile keine Spur. 53
gerne und immer mehr Mädchen treTeams mit 549 Teilnehmern zwischen
ten hinter einen Ball“, sagt Hussein
12 und 21 Jahren treten in der lauCelik vom Dietrich Keuning Haus, eifenden Sommersaison an. Das bener der Mitorganisatoren. So lag es
deutet: „549 Teilnehmer, 124 vernahe, die Straßenfußballer in einer
schiedene Dialekte, 402 Spiele, 8040
Liga zu vereinen.
faire Gesten, 24210 Minuten ohne
Ein „niedrigschwelliges Angebot“
Fernseher“, wie die Nordstadtliga
nennen das die AWO-Streetworker
stolz von sich selbst behauptet. VerVeronika Rohmann und Andreas
gessen wurde bei dieser Aufzählung,
Brüseke. Sie und ihre Kollegen, die
dass die Spieler aus 35 Nationen
das Projekt 2001 in den Stil gestoßen
stammen. Keine Frage, internationahaben, verfolgen staunend, welche
ler können auch die WeltmeisterschafEigendynamik das Ganze entwickelt.
Wenn es um die Nordstadtliga geht,
gibt es auf einmal viele Beteiligte, die
Verantwortung übernehmen. Die
Teams stellen sich selbst zusammen.
Sie beteiligen sich an der Spielplangestaltung - an drei Tagen der Woche
wird in der Sommersaison von April
bis September gespielt. Der „Ligarat“
besteht ausschließlich aus Jugendlichen. Hier wird alle 14 Tage verhandelt, was strittig ist: Unsportlichkeiten,
rote Karten, Spielerwechsel oder
Nichtantreten von Teams.
Der Aha-Effekt setzt sich auf dem
Spielfeld fort. Die Spielweise ist lockerer, als man es von vielen Jugendmannschaften kennt. „Der Druck und
die Vorgaben vom Trainer fehlen“,
sagt Erwin Fischer vom Stadtjugendamt, „das macht sich bemerkbar.“
Die Liga wächst ständig. Sie hat
bereits eine Wintersaison eingerichtet
und eine Vorrunde und eine „Champions League“ eingeführt. Schon ist
an eine Ausweitung über das gesamte Stadtgebiet gedacht.
Fest eingeplant ist die Teilnahme an
der Weltmeisterschaft für Straßenfußballer, die im Umfeld der WM im
kommenden Jahr in München stattfindet. Mal gucken, was die
Dortmunder Straßenkicker da reißen.
Ohnehin ist es ein kleines Ärgernis,
dass
gerade
die
Münchener
Straßenfußballliga „Bunt kickt gut“
die einzige in Deutschland ist, die
noch größer als die Dortmunder
Nordstadtliga ist. Da müsste doch eigentlich was zu machen sein. ( flü)
750 neue Mitglieder im Unterbezirk
Die Mitgliederwerbekampagne der AWO übertrifft alle Erwartungen
Die AWO Dortmund lud im August ins CineStar Dortmund 165
Werberinnen und Werber ein, die
in den ersten Monaten der Kampagne 700 neue Mitglieder warben.
Die AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger zeichnete die vier besten Werber aus: Rudi Geyer aus dem Ortsverein Wellinghofen war der erfolgreichste Werber mit 46 neuen
Mitgliedern, Rolf Wiegand vom
Ortsverein Kirchderne folgte mit 36
neu Geworbenen, an dritter Stelle
folgte Hans-Jürgen Unterkötter
vom Ortsverein Eving II, der 30 neue
Mitglieder warb, Viertbester mit 25
Neuaufnahmen ist Helmut Feldmann vom Ortsverein Körne-Wambel. Das Siegerquartett erhielt auch
Preise, wie einen mehrtägigen Aufenthalt in einer AWO-Kureinrichtung,
ein Fahrrad vom Fahrradservice der
AWO-Tochtergesellschaft
dobeq
GmbH und auf Einladung der
Bundestagsabgeordneten
Ulla
Burchardt und Marco Bülow eine
Fahrt nach Berlin mit parlamentarischem Besuchsprogramm.
Beide Abgeordnete waren in das
CineStar gekommen. In Vertretung
des Oberbürgermeisters sprach Ratsmitglied Reinhold Giese ein Grußwort. Nach der Ehrung lief für alle
Werber und Gäste - 200 Personen der Film „Das Wunder von Bern“. Die
Veranstaltung wurde ermöglicht
durch die freundliche Unterstützung
von AWO-Geschäftspartnern und
der LocationCinema GmbH.
Von 2005 bis 2007 sollen im Rahmen der Mitgliederwerbekampagne „Einfach
viel
bewegen“
2000 neue Mitglieder im Unterbezirk geworben
werden.
Zur Zeit hat
die AWO in
Dortmund in 59
Ortsvereinen
insgesamt 7600
Mitglieder - unter dem Strich
400 Mitglieder
mehr als noch zu
Anfang des Jahres!
(def)
Unterstützung für Senioren und Angehörige
Tagespflege in idyllischer Umgebung: Der Möllershof bietet eine ganze Menge
300 Jahre ist der Möllershof in
Dortmund-Kirchhörde alt, doch
das guterhaltende und idyllisch
gelegene Gebäude - Teil eines
ehemaligen Gutshofes - beherbergt heute eine Einrichtung für
die Pflege und Betreuung von Senioren. Es handelt sich um die
AWO-Tagespflege, die Platz für
12 Menschen bietet - darunter
eine kleinere Gruppe, die ausschließlich an Demenz Erkrankte
aufnimmt.
Das Besondere am Möllershof ist
nicht nur seine idyllische Lage. Das
Haus liegt außerdem inmitten eines
weitläufigen Gartens, der speziell für
die Bedürfnisse älterer Menschen
umgestaltet wurde. Im Sommer ist er
ein beliebter Aufenthaltsort für die
Gäste der Tagespflege - selbst wenn
es, wie in diesem Jahr, viel zu viel
geregnet hat.
Tagespflege ist ein so genanntes
„teilstationäres“ Pflegeangebot. Die
Gäste werden morgens von einem
Fahrdienst abgeholt und am späten
Nachmittag zurückgebracht. In der
Tagespflege können sie nach Bedarf
gezielt gefördert, unterstützt oder gepflegt werden. Es gibt Leserunden,
Gesprächskreise,
Kreativgruppen
und Sportangebote, drei Mahlzeiten
und natürlich die Gelegenheit, in den
Garten zu gehen.
Das alles ist nicht nur eine große
Hilfe für Senioren, die sonst vielleicht
vereinsamt den Tag zu Hause verbringen müssten, sondern auch eine
große Unterstützung für viele pflegende Angehörige. Deshalb unterstützen die Pflegekassen den Aufenthalt in einer Tagespflege finanziell.
Der Möllershof arbeitet in enger
Kooperation mit der AWO-Tagespflege im Eugen-Krautscheid-Haus.
Auch dort hat die Betreuung von
geronto-psychiatrisch
veränderten
Menschen in einer Gruppe Vorrang.
Die Arbeit der beiden AWO-Tages-
Kurs über Liebe und Partnerschaft in den AWO-Werkstätten
Sexualität ist allgemein ein heikles Thema, doch bei Menschen mit
einer geistigen Behinderung kommen ganz besondere Schwierigkeiten hinzu. Das Wissen um Liebe und Partnerschaft ist oft nur in
Ansätzen vorhanden. Deshalb führten die AWO Werkstätten in
Lindenhorst im Sommer eine von der Aktion Mensch mitfinanzierte
Veranstaltungsreihe unter dem Titel: „Sexualität - wie geht das?“
durch. Darüber sprachen wir mit Bärbel Göbel, Sozialarbeiterin in den
AWO-Werkstätten, und den Seminarleiterinnen Rodica Anuti-Risse
und Isabel Cramer von der AWO Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Ehe- und Lebensprobleme.
Sie genießen den Sommer im Garten des Möllerhofs: Horst Teucher (2.v.l.),
Dieter Großmann, Sabine Kollmann, Altenpflegerin (li.) und Angelika Mehanna,
Leiterin der Tagespflege auf dem Möllershof
pflegen für diese besondere Zielgruppe genießt in Fachkreisen hohe
Anerkennung. „Häufig können wir
Gäste aufnehmen, die von anderen
Tagespflegen abgelehnt werden
mussten, weil wir ganz andere Möglichkeiten haben“, sagt der Altenpfleger Mirko Pelzer.
Er ist der Gesamtleiter der beiden
Einrichtungen, die auch noch in einem anderen Punkt eng zusammenarbeiten. Im wechselnden Rhythmus
öffnet eine der beiden Tagespflegen
auch am Wochenende. Zwischen
9.00 und 17.00 Uhr ist samstags und
sonntags entweder der Möllershof
oder die Tagespflege im Krautscheid-
Haus geöffnet. Ein vergleichbares
Angebot gibt es ansonsten in Dortmund noch in den umliegenden
Städten. Auch in der Woche können
Besucher zwischen den beiden Tagespflegen wechseln, dann nämlich,
wenn sie die längeren Öffnungszeiten von Möllershof (7.00 bis 19.00
am Dienstag) oder Krautscheid-Haus
(7.00 bis 19.00 am Mittwoch) in Anspruch nehmen wollen.
Information und Kontakt:
Tel.: 02 31/7 27 39 44 (Möllershof, Ansprechpartnerin Angelika
Mehanna); 02 31/ 3 95 72-15 oder
-16
(Eugen-Krautscheid-Haus,
Ansprechpartner Mirko Pelzer)
Die Ausbildung ist das Wichtigste
33 dobeq-Azubis erhielten Abschlusszeugnis
Strahlende Gesichter bei der
Freisprechungsfeier im EugenKrautscheid-Haus 33 „frisch gebackene“ Gesellen erhielten im
Juli 2005 das Abschlusszeugnis.
Die Berufsausbildung hatten sie
bei der dobeq absolviert.
Rainer Goepfert, Betriebsleiter
der dobeq, veraschiedete die ExAzubis. Innerhalb einer zwei- oder
dreijährigen Ausbildung haben die
jungen Männer und Frauen im Alter
von 20 bis 24 Jahren eine große
Bandbreite an Berufen erlernt: Maler,
Lackierer und Damenschneider Friseurin, Verkäufer, Konstruktionstechniker, Metall- und Schiffsbauer,
Garten- und Landschaftsbauer, Elektroanlagenmonteur, Tierarzthelferin
oder Tankwart. Auf viele wartet
„Wie geht das?“
Foto: Juretko
bereits ein festes Arbeitsverhältnis.
Die anderen wollen entweder über
eine Zeitarbeitsfirma den Eintritt ins
Berufsleben organisieren oder ziehen
Höhe 110 cm, Erle-Dekor-Platte 80 x 40 cm, Hartfaserplatte weiß, gebogene Stahlfüße pulverbeschichtet, inkl.
AWO-Sonnenschirm, 200 cm Ø, inkl. 2-fbg. Beschriftung
„Hier können Sie AWO Mitglied werden!“, Art.-Nr.: 2193
284,20 EUR (inkl. MWSt.), Lieferung frei Haus!
Hans-Georg Richter, 58708 Menden,
Tel. 0 23 73/ 6 03 52, www.AWOwerbung.de
WERBUNG
Stehpult „Future Quick“
sogar einen Job im Ausland in Betracht. In einem Punkt aber sind sich
alle einig: „Eine Ausbildung zu haben, ist das Wichtigste!“
(def)
AWO Profil: Wie
kam es zu dem
Kurs?
Bärbel Göbel: Die
Beziehungen zwischen
Männern
und Frauen in den
Werkstätten waren
nicht ganz unbelastet. Der Werkstattrat, das entspricht
dem
Betriebsrat,
wollte darauf reagieren. Zuerst gab
es die Plakataktion
„Respekt“. Danach
haben wir Kontakt
mit der Sexualberatungsstelle der AWO
aufgenommen.
Isabel Cramer: Ich
bin in den Werkstattrat eingeladen
worden und habe
dort meine Arbeit
vorgestellt. Die Re- Wissen, wie man Kontakt aufnimmt:
aktion im Werkstatt- Auch das kann man lernen.
rat war: Wir haben
alles Mögliche in der Schule gelernt,
quere“ Wege, um ihre Bedürfnisse
aber das nicht.
auszuleben. Sexualität gehört zum
AWO Profil: Nur elf von 500 MitarLeben dazu, und wenn man sagt,
beitern konnten an den acht Treffen
das gibt es nicht, muss man sich
teilnehmen. Wie wurde die Auswahl
über die Konsequenzen nicht wungetroffen?
dern.
Bärbel Göbel: Wir haben gezielt
Bärbel Göbel: Bei Menschen mit eiMitarbeiter angesprochen, von dener geistigen Behinderungen kommt
nen wir wussten, dass sie Schwierigeine zusätzliche Schwierigkeit hinzu:
keiten im Umgang miteinander haSie können diese Erfahrungen überben. Im Laufe des Kurses hat sich
haupt nicht einschätzen und mit ihherausgestellt, dass diese Mitarbeiter
nen umgehen. Sie wissen nicht, worsich so benommen hatten, weil sie
über sie reden sollten, weil ihnen
einfach nicht wussten, wie sie anders
nicht bewusst ist, was los ist.
Kontakt hätten aufnehmen können.
Rodica Anuti-Risse: Es ist ja immer
AWO Profil: Sexualität ist immer ein
die Frage, ob Werkstätten, also der
schwieriges Thema. Wie sind die
Arbeitsort, wirklich die richtige UmTeilnehmer damit umgegangen?
gebung für einen sexualpädagoIsabel Cramer: Am Anfang war das
gischen Kurs ist. Deshalb war es
eine sehr schüchterne und unsichere
schon etwas Besonderes, dass die
Gruppe. Das hat sich im Laufe der
AWO Werkstätten gesagt haben, wir
Zeit gegeben. Die Teilnehmer scheumachen das. Aufklärung ist eine
ten keine Mühe, um auch jede WoForm von Prävention gegen Krankche dabei sein zu können.
heiten, Missbrauch, ungewollte
Rodica Anuti-Risse: Wir haben die
Schwangerschaft. Außerdem verbesselben Erfahrungen gemacht, die wir
sert sich das Arbeitsklima. Man darf
auch bei anderen Kursen machen.
nicht vergessen, dass die WerkstätAnfangs denken viele Teilnehmer, es
ten mehr sind als ein Arbeitsplatz.
gehe nur um Geschlechtsverkehr.
Nur dort kann man sich treffen,
Irgendwann merken sie dann, dass
außerhalb der Werkstätten zusamviel mehr dazu gehört. Das fängt mit
men zu kommen, ist wesentlich
Wissen über den eigenen Körper an:
schwieriger. Das scheitert häufig an
Wie gehe ich mit mir selber um? Was
so einfachen Problemen wie den Entmag ich, was mag ich nicht? Wie
fernungen zwischen den Wohnorten.
wirke ich auf andere? Was sind meiBärbel Göbel: Außerdem haben
ne Stärken, warum mögen mich anWerkstätten den gesetzlichen Aufdere?
trag, die Mitarbeiter zur Teilhabe am
AWO Profil: Wie war denn vorher
Leben zu befähigen.
der Umgang mit dem Thema?
AWO Profil: Wie geht es weiter?
Bärbel Göbel: Es kam einfach nicht
Bärbel Göbel: Durch die Zusamvor. Sexualität ist ein Tabuthema, vor
menarbeit mit der Beratungsstelle
allem wenn es um geistig behinderhat sich eine Tür geöffnet. Es wäre
ten Menschen geht.
schön, wenn weitere Kurse folgen
Isabel Cramer: Wenn Sexualität
könnten.
derart restriktiv behandelt wird, dann
suchen sich Menschen auch „verInterview: Karl-Martin Flüter
Preiskampf bringt
nur Verlierer
Andreas Koch, Vorstandsmitglied der ISB, über die
Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit
Die Interessengemeinschaft sozialgewerblicher Beschäftigungsinitiativen (ISB) ist ein Netzwerk
von 16 Trägern. Seit 2002 arbeitet die Trägerkooperation als eingetragener Verein in und für
Dortmund. Andreas Koch von der
GrünBau GmbH ist Vorstandsmitglied. Wir sprachen mit ihm über
Dumpingangebote bei den Ausschreibungen der Agentur für Arbeit.
AWO Profil: Die Arbeitsmarktreformen haben auch den Markt für Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose
und arbeitlose Jugendliche radikal
verändert. Wie ist es den Dortmunder Trägern ergangen?
ISB-Geschäftsführer Andreas Koch: „Wir
stehen unter Druck.“
Andreas Koch: Wir haben zwei unruhige Jahre hinter uns. Es gab bundesweit eine Verschiebung zu vorgeblich preiswerten Maßnahmen,
hin zu Arbeitsgelegenheiten („EinEuro-Jobs“) und weg von geförderten
sozialversicherungspflichtigen
Arbeitsplätzen, die fast auf Null zurückgefahren wurden. Zur Zeit verfügt die ARGE JobCenter in Dortmund zwar über ausreichende
Mittel, um viele Maßnahmen durchführen zu können - auch wieder einige mit Sozialversicherungspflicht aber im nächsten Jahr sieht es finanziell schon schlechter aus. Vor allem
aber können wir uns kaum wehren
gegen die Dumpingangebote überregionaler Anbieter, die zunehmend
auf den Markt drängen.
AWO Profil: Das ist ein Ergebnis
der neuen Ausschreibungspraxis der
Bundesagentur für Arbeit, die eigentlich den Wettbewerb unter den Anbietern fördern sollte.
Andreas Koch: Dagegen lässt sich
eigentlich nichts sagen. Aber der
Wettbewerb muss unter fairen Regeln ablaufen. Alle Mitbewerber sollten mit gleichen Ausgangspositionen
in die Ausschreibungen gehen können. Das ist aus unserer Sicht nicht
der Fall. Viele der überregionalen
Träger, die da jetzt auf den Markt
drängen, halten sich nicht an die
ortsüblichen und tariflichen Entloh-
nungen für das Fachpersonal. Sie
unterlaufen Standards. Sie bewerben sich bundesweit und wissen zu
diesem Zeitpunkt noch gar nicht, wo
sie überhaupt ihre Werkstätten ansiedeln sollen. Wir vom ISB befürchten, dass durch diese Praxis die
Qualität der Maßnahmen beeinträchtigt wird. Man kann vermuten,
dass nicht nur an Lohnkosten, sondern auch an Unterrichtsmaterialien
und bei der Ausstattung der Räume
gespart wird.
AWO Profil: Was müsste man ändern, um eine Gleichheit der Bewerber wieder herzustellen?
Andreas Koch: Wir fordern, dass
man sich nicht hauptsächlich am
Preis orientieren soll. Qualitätskriterien müssen eine gleichwertige
Rolle spielen. Bei vielen Maßnahmen
für Jugendliche ist es z.B. unverzichtbar, dass die Mitarbeiter spezielle sozialräumliche Erfahrungen haben. Wenn ein Träger aus Sachsen
kommt, fehlen diese Kontakte.
AWO Profil: Sind Arbeitsplätze bedroht?
Andreas Koch: Letztlich wird das alles auf dem Rücken der Beschäftigten
ausgetragen. Es ist mir schon zu Ohren gekommen, dass Träger Mitarbeiter entlassen mussten, weil sie gegen den billigen Mitbewerber nicht
mithalten konnten. Von der Arbeitslosigkeit bedroht, waren diese Mitarbeiter gezwungen, sich zu wesentlich
schlechteren Konditionen vom Billiganbieter anstellen zu lassen.
AWO Profil: Wie sieht die Zukunft
aus?
Andreas Koch: Wir stehen unter
Druck. Der ist auch noch nicht zu
Ende. Aber es gibt auch Dinge, die
uns Mut machen. So gibt es eine
gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Agentur für Arbeit und der
ARGE Jobcenter. Wir sind im Beirat
des JobCenters vertreten. Die Träger,
die im ISB zusammengeschlossen
sind, schließen sich zu Bietergemeinschaften zusammen, um den
Wettbewerb besser meistern zu können. Die meisten Träger haben diese
schwere Zeit auch dank unserer Zusammenarbeit im ISB überstanden.
AWO Profil: Alle reden vom Vorrang für die Bildung in Deutschland.
Gilt das nicht für den Bereich der
beruflichen Bildung?
Andreas Koch: Ich würde gerne sehen, was geschehen würde, wenn
sich andere Bildungsbereiche so wie
wir nur an der finanziellen Effizienz
messen lassen müssten. Aber es
kommt ja kein Mensch auf die Idee,
im Schulsystem Ausschreibungen
nach dem Motto zu veranstalten:
Unterrichten darf der, der den billigsten Unterricht bietet. Nur in dem
Segment der Arbeitslosen, der
„Schmuddelecke“, wird oft ohne Bedenken hauptsächlich auf den Preis
geguckt. Würde jemand sein Kind in
einer Grundschule anmelden, weil
sie die billigste ist? Das ist unvorstellbar. Was wir erleben ist eine Verschiebung von fundamentalen Werten unserer Gesellschaft.
Interview: Karl-Martin Flüter
AWO Profil Spezial
„Hartz“ ist das Stichwort der Bundestagswahl 2005. Nichts bewegt die Menschen mehr als die Reform des
Arbeitsmarktes. Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund und die dobeq haben es geschafft, auf den umfas-senden
Umbau des Arbeitsmarktes mit kommunalen Initiativen zu reagieren. Im Kleinen wächst eine durchaus erfolgreich
arbeitende Infrastruktur. Auf dieser Seite stellen wir Angebote von dobeq und AWO vor: JOBlokal, STARegio,
Personal Service Agentur und die „Arbeitsgelegenheiten“. Trotz der positiven Ergebnisse ist die Arbeit jetzt durch
die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit bedroht.
Der Film läuft weiter
Dank JOBlokal schaffte Bernhard Paul Krupke den Rückkehr in seine Beruf
Der Projektorraum der „Schaubühne“ ist ein Ort, an dem sich
Bernhard Paul Krupke (50) wohlfühlt. Man sieht ihm das an, wenn er
neben dem großen Vorführgerät
steht. Zehn Jahre seines Lebens hat
er schon als Filmvorführer gearbeitet;
das ist nun schon über zwei Jahrzehnte her. Es folgte der Absturz aus
der bürgerlichen Existenz.
Bernhard Paul Krupke hat wieder
Arbeit. Und seitdem er in Dortmunds
ältestem und traditionsreichstem Kino
die Chance bekam, in seinem Traumjob zu arbeiten, hat sich der abgerissene Lebensfilm von Bernhard Paul
Krupke zusammengefügt.
Die dobeq-Agentur JOBlokal hat
in dieser Geschichte eine wichtige
Rolle gespielt. Bernhard Paul Krupke
hatte lange Zeit Probleme mit dem
Alkohol. Hätte er nicht irgendwann
das Büro von JOBlokal in der
Münsterstraße aufgesucht, dann hätte sein Leben wahrscheinlich nicht
diese Wendung genommen.
Sigrid Pettrup, Mitarbeiterin bei
JOBlokal, hat ihn auf seinem Weg
zurück ins Berufsleben begleitet. Kurz
nach Beginn seiner Projektteilnahme
vermittelte ihn das Büro in den LShop, ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt. Diese Beschäftigung stabilisierte ihn in seiner alten Zuverlässigund Leistungsfähigkeit.
JOBlokal
stellte den Kontakt mit der Schaubühne her, überarbeitete die Bewerbung
und machte Krupke fit für das Vor-
stellungsgespräch. Auch jetzt noch ist
das Büro stets zur Stelle, wenn der
Filmvorführer Unterstützung braucht oder wenn Oliver Steier, der Assistent der Theaterleitung, das Gespräch sucht. „Wir sollen Arbeitsuchende passgenau vermitteln“, sagt
der JOBlokal Projektleiter Oliver
Schröter, „in diesem Fall ist das wirklich sehr gut gelungen.“
Als sich Bernhard Paul Krupke bei
der Schaubühne bewarb, rechnete er
sich eigentlich nicht viele Chancen
aus, wieder in seinem alten Lieblingsjob arbeiten zu können. 70 Bewerbungen lagen dem Kinobesitzer
Hans Pioch vor. Nach dem persönlichen Vorstellungsgespräch entschied
sich der Kinobetreiber jedoch für
Bernhard Paul Krupke, weil der ihn
durch sein fachliches Knowhow überzeugt hatte. Beide waren sich auf Anhieb sympathisch
Nach einem erfolgreichen Praktikum folgte die Beschäftigungsaufnahme; zunächst als Minijob während der alljährlichen Sommerflaute.
Doch schon ab Herbst soll sich die
Beschäftigung in eine reguläre sozial-
versicherungspflichtige
verändern.
Krupke hat in der Schaubühne eine
Zukunft. Er wird jetzt den „Aufbaukurs
zum Servicetechniker“ bei der Filmstiftung NRW besuchen. So bald wie
möglich soll das noch auf teilzeit befristete Arbeitsverhältnis ausgedehnt
werden, sagt Oliver Steier.
Steier ist der wichtigste Ansprechpartner für Bernhard Paul Krupke,
nachdem Hans Pioch, mit dem er sich
so gut verstanden hatte, völlig überraschend verstarb.
Dieses traurige Ereignis hätte
Krupke ja eventuell erneut aus der
Bahn werfen können. Doch auch mit
Oliver Steier versteht er sich bestens
und die neue Inhaberin, Edith PiochVogt, steht ebenfalls hinter ihm. Es
sieht so aus, als hätte sich das Glück
endgültig wieder auf Krupkes Seite
geschlagen. Für Oliver Steier ist die
Sache klar. Er ist zufrieden, einen zuverlässigen und engagierten Mitarbeiter wie Bernhard Paul Krupke zur
Seite zu haben: „Der Filmvorführer ist
der wichtigste Mann im Kino, auf ihn
kommt es an.“
(flü)
DIE DOBEQ-VERMITTLUNGSAGENTUR JOBLOKAL, die ein Teilprojekt
der europäischen Gemeinschaftsinitiative URBAN II ist, stärkt den Wirtschaftsstandort Dortmunder Nordstadt, indem sie Arbeit suchende Menschen an
kleine und mittlere Unternehmen vermittelt. Der Vorteil für die Mittelständler
liegt in der erleichterten Personalauswahl. Außerdem qualifiziert und coacht
JOBlokal die Bewerber. Etwa 1000 Unternehmen stehen in der Kartei von
JOBlokal, auf der anderen Seite stehen fast 700 Arbeit suchende Klienten. Sie
werden von sechs dobeq-Mitarbeitern beraten und betreut.
Zurück im Vorführraum:
Bernhard Paul Krupke
(rechts), Oliver Steier
und Sigrid Pettrup
Frank Zielasko geht seinen Weg
Mit der Unterstützung von STARegio: ein Ausbildungsplatz in einer Wachstumsbranche
Die Kubiak Kurier-Express-Logistik
KG ist ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen. 1985 gründete
Frank Kubiak den Kurierdienst in
Dortmund. Seitdem ist „in time
Kubiak“ noch schneller als die gesamte Logistikbranche gewachsen.
Heute rollen 20 Fahrzeuge im Auftrag des Kurierdiensts über die Straßen.
Kurierdienste sind vor allem Dienstleister. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit
und Kundennähe werden groß geschrieben. Auf die Qualität der Mitarbeiter kommt es an, denn Transport
und Auslieferung sind ein sensibles
Geschäft. Ein einziger unpünktlicher
oder unhöflicher Mitarbeiter kann
den Kunden vergraulen. Doch gute
Mitarbeiter zu finden ist nicht leicht
und kostet vor allem Zeit. Das galt
auch für den erfolgreichen, aber vielbeschäftigten Mittelständler wie Frank
Kubiak.
Deshalb war er interessiert, als sich
STARegio, ein neuer Service der
dobeq, bei ihm meldete. Seit August
2004 sucht „STARegio“ neue Ausbildungsplätze in der Logistikbranche
und versucht alte, nicht mehr besetzte
Ausbildungsstellen zu reaktivieren.
Dieses Konzept - das im Rahmen des
„Paktes für Ausbildung“ der Bundesregierung entstand - ist überaus erfolgreich. Über 30 zusätzliche Ausbildungsplätze sind in Dortmund im
Bereich Logistik seit Mitte 2004 durch
„STARegio“ vermittelt worden: 30
Stellen für Jugendliche, die sonst
wahrscheinlich ohne Ausbildung geblieben wären.
Einer von ihnen ist Sebastian
Zielasko (23). Der schlaksige junge
Mann ist sichtlich froh, dass er jetzt
dem „in-Time-Team“ von Frank Kubiak als Auszubildender angehört.
Nach einem Praktikum war die Firma
sofort bereit, ihn zu übernehmen: ein
Erfolgserlebnis, das den neuen Azubi
sichtlich aufgebaut hat.
Der ständige Begleiter von Sebastian Zielasko auf dem Weg zu einer Ausbildung war Xaver Lehmann. Der STARegio-Mitarbeiter hat
den Kontakt zu Frank Kubiak hergestellt und den jungen Mann empfohlen, obwohl Zielasko vorher schon
Frank Zielasko (2.v.r.) ist froh. Der Ausbildungsplatz im Unternehmen von Frank Kubiak
(links) hat Zukunft. Mit ihm freuen sich Angelika Thomas-Idek (Verwaltung und Organisation) und Xaver Lehmann von STARegio.
eine Ausbildung abgebrochen hatte.
In einer dobeq-eigenen Trainingsmaßnahme hatte er allerdings einen
guten Eindruck gemacht. „So konnte
ich mir sicher sein, dass Sebastian
diese Ausbildung schaffen würde,
wenn wir ihm ein wenig zur Seite stehen“, sagt Xaver Lehmann.
Genau das wird in den nächsten
Monaten geschehen. Die dobeq ist
gut vernetzt, wenn es um die Unterstützung der Azubis geht. Wenn es
in der Berufsschule ein bisschen
klemmt, können die ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) der dobeq
einspringen, wenn es Probleme zwischen Arbeitgeber und Azubis gibt, ist
Xaver Lehmann zur Stelle.
Zwei Jahre wird die Ausbildung
zum Servicefahrer KEP (Kurier Express
Postdienstleistungen) dauern. Überzeugt Sebastian Zielasko dabei, kann
er danach die kaufmännische Richtung zur Fachkraft KEP einschlagen.
Aber auch so ist der Job nicht ohne.
Logistik und Transport sind längst ein
anspruchsvolles Gewerbe. Wer hier
seinen Weg gehen will, muss seinen
Kopf einsetzen. So ist die gesamte
Kubiak-Flotte ständig online. Via
Internet können die Kunden stets die
neue Position der Fracht orten. Innovationen wie diese geben der Wachstumsbranche neue Impulse. Das bietet Aufstiegschancen für Mitarbeiter,
die mit Engagement zur Sache gehen: gute Aussichten auch für Frank
Zielasko.
(flü)
STAREGIO STEHT FÜR „Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen“. Das Projekt unterstützt Unternehmen, die in den Branchen Gesundheitswirtschaft und Lager/Logistik erstmalig oder zusätzlich
oder in neuen Berufen ausbilden. In Dortmund ist die dobeq für den Bereich
Lager/Logistik zuständig. STARegio kooperiert eng mit der Agentur für Arbeit
Dortmund, sowie mit IHK, Handwerkskammer, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung und dem DGB. Das Projekt wird vor Ort wissenschaftlich
vom Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund begleitet.
AWO Intern
Manuela Graf, Personal Service Agentur (PSA)
Manuela Graf (39) ist bei der Personal Service Agentur (PSA) der
GAD - einer AWO-Tochtergesellschaft - die Frau für alles. PSAs sind
zentrale Institutionen der Hartz-Reformen. Eine Personal Service Agentur stellt Mitarbeiter ein und vermittelt sie in befristete Arbeitsverhältnisse. Dabei hofft man auf den
„Klebeeffekt“, der dann eintritt,
wenn aus dem befristeten Arbeitsverhältnis ein festes wird. Die PSA
der GAD hat sich auf Pflegekräfte
spezialisiert.
Was sich so einfach anhört, bedeutet für Manuela Graf viel Arbeit.
Sie wählt die Mitarbeiter aus, führt
die Bewerbungsgespräche und
nimmt die Einstellung vor. Auf der
anderen Seite führt sie Kundengespräche mit Leitern von Seniorenzentren und Pflegeeinrichtungen,
um zu wissen, was diese wollen. Sie
ist zuständig für die Disposition, das
heißt sie vermittelt die Mitarbeiter
der PSA an ihre Arbeitsplätze.
Doch damit ist ihre Aufgabe
längst nicht beendet. Gibt es Probleme, muss Manuela Graf schlichten und Lösungen finden. Wird der
Arbeitnehmer krank, muss sie Ersatz
stellen. Und natürlich ist sie auch
dann für den PSA-Mitarbeiter da,
wenn das Vertragsverhältnis ausläuft und es zu keinem unbefristeten
Arbeitsverhältnis gekommen ist.
Dann hilft sie, Bewerbungen zu
schreiben und Kontakte herzustellen.
Es ist also ein wirklich weites
Arbeitsfeld, das Manuela Graf bestellt. Doch die Erfahrungen ihres
eigenen Berufsweges helfen ihr. Eigentlich ist sie ausgebildete Krankenschwester. Sie arbeitete in Herne
als Intensivschwester, übernahm
sogar die Schichtleitung.
Irgendwann wollte sie mehr, studierte Sozialpädagogik, arbeitete
im Anerkennungsjahr in einer Beratungsstelle für Senioren und war
dann in vielen verschiedenen Jobs
in der Erwachsenenbildung für verschiedene Träger tätig. Dass sie jetzt
in einer PSA für Pflegekräfte arbei-
Manuela Graf
tet, führt all das, was sie gemacht
hat, wieder zusammen: „Hier brauche ich eine Kombination aus meinem alten Beruf als Krankenschwester und all den Erfahrungen, die ich
danach gemacht habe.“
Im August 2004 wurde die PSA
gegründet. Nach einem Jahr können sich die Erfolge sehen lassen.
Die Vermittlungsquote ist mit 80
Prozent überdurchschnittlich gut.
Außerdem hat sich mit Hartz IV und
dem Arbeitslosengeld II (ALG II) die
Situation verändert, hat Manuela
Graf festgestellt. „Die Leute haben
jetzt mehr Druck“, sagt sie, „die
Leute kommen früher und sie werden in ihren Ansprüchen beweglicher. Jetzt ist man bereit, für weniger Geld zu arbeiten, wenn es nur
einen Job gibt.“
Im Kleinen ist die Personal Service
Agentur der GAD ein gelungenes
Experiment. „Unsere Kunden in den
Einrichtungen und Pflegediensten
vertrauen uns“, sagt Manuela Graf,
„sie wissen, dass sie sorgsam ausgewählte Mitarbeiter erhalten.“ Diese positive Einschätzung gilt auch
für die anderen Kunden der PSA die, die kommen, weil sie einen Job
suchen -: „Wer zu uns kommt und in
die PSA aufgenommen wird, hat
eine realistische Chance auf einen
sicheren und unbefristeten Arbeitsplatz.“
(flü)
Sprungbrett in die Arbeitswelt
Ein-Euro-Jobs sind besser als ihr Ruf - wie das Beispiel von Özlem Altunbas beweist
Ein-Euro-Jobs: Für viele ist das
nur ein anderes Wort für Ausbeutung. Die sogenannten „Arbeitsgelegenheiten“
können
aber
auch ein Sprungbrett in die Arbeitswelt sein.
Für Özlem Altunbas (21) ist es
klar, wie ihre berufliche Zukunft aussieht: Sie wird Altenpflegerin. Ihre
Überzeugung hat sich im Laufe der
sechs Monate gefestigt, in denen sie
als sogenannte Ein-Euro-Kraft in der
AWO-Tagespflege auf dem Möllershof gearbeitet hat.
Eigentlich ist Özlem Altunbas Arzthelferin. Aber in diesem Beruf ist als
Arbeitssuchende nicht zu machen.
Anderthalb Jahre lang hat sie vergeblich gesucht. Als die „Arbeitsgelegenheiten“ - wie die Ein-EuroJobs offiziell heißen - Ende vergangenen Jahres in die Erprobungs-
phase gingen, war sie eine der ersten, die sich meldete. Den Möllershof
als möglichen Arbeitsort schlug sie
selbst der Agentur für Arbeit vor. Die
Agentur stimmte zu und so war
Özlem Altunbas ab dem Dezember
2004 neue Mitarbeiterin in der
Tagespflege.
Diesen Schritt hat sie nicht bereut.
Vom ersten Tag war ihr klar, dass die
Arbeit mit älteren Menschen genau
das ist, was sie machen will. Sie hat
bei den täglichen Arbeiten, etwa den
Mahlzeiten, geholfen, hat aber auch
Senioren einzeln begleitet und an
Gruppenaktivitäten teilgenommen.
„Die Arbeit hat mir gefallen und
das Team war super“, sagt sie. Angelika Mehanna, Leiterin auf dem
Möllershof, gibt das Kompliment zurück. Sie hat Özlem Altunbas als zuverlässige und engagierte Arbeits-
kraft kennengelernt. Das Zeugnis,
das die 21jährige für ihren sechsmonatigen Arbeitseinsatz erhalten
hat, kann sich sehen lassen.
Ohne Ein-Euro-Job hätte Özlem
Altunbas sicherlich keinen so leicht
Zugang zur Tagespflege gefunden.
Die Einrichtung ist kaum in der Lage,
zusätzliches Personal zu beschäftigen. „Man kann Arbeitsgelegenheiten als ein gut geeignetes Instrument
der niedrigschwelligen Arbeitsvermittlung sehen“, meint Cordula von
Koenen. Die Mitarbeiterin der „Seniorenwirtschaft“ - ein dobeq-Service hat Özlem Altunbas in den Möllershof vermittelt.
Um die berufliche Perspektive ging
es der jungen Frau vor allem. Und
das geringe Entgelt? Das war nicht so
wichtig, sagt sie: „Mir ging es vor
allem um neue Erfahrungen.“ (flü)
Erfahrungen in ihrem Traumjob sammeln - das konnte Özlem Atlunbas (MItte)
dank der Arbeitsgelegeheiten. Angelika Mehanna (rechts) war sehr zufrieden
mit ihrer Mitarbeiterin, die Cordula von Koenen (links) in die Tagespflege
vermittelt hatte - und auch Tagespflegegast Werner Konsorr hatte einen guten
Draht zu der Ein-Euro-Jobberin.
Ehrenamt heute
Elterngruppe der AWO-Werkstätten
Neue Sangesschwestern sucht der AWO Frauenchor des Ortsvereins Holzen - und zwar dringend. Voraussetzungt ist
Spaß am Singen, Zeit für die Proben, die montags stattfinden und Lust, eine tolle Gemeinschaft kennenzulernen. Die
Leitung hat Joachim Thiele. Unser Foto zeigt den Chor während der Chorfahrt zum Schloss Nordkirchen.
Kontakt Chorleiter Joachim Thiele:Tel. 02 31/28 66 28 24 oder Tel. 0 25 96/21 25 (abends).
Vom Parkhaus Barop in die Baroper
Bahnhofstraße 3 in die Räumlichkeiten der ehemaligen Gaststätte „Alt
Barop“ zieht die Begegnungsstätte im
September um. In der Vergangenheit
war die Sorge des Ortsvereins und der
Besucher der Begegnungsstätte groß,
kein Domizil mehr im bisherigen Einzugsbereich des Parkhauses Barop zu
haben, das vor dem Abriss steht. Es
konnte jedoch ein Ersatzstandort gefunden werden. In den neuen Räumlichkeiten werden keine großen Umbauten vorgenommen, denn die Dauer des Mietvertrages ist auf ein Jahr
befristet. Bis dahin muss geschaut
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Wie seit fast 25 Jahren treffen sich Frauen aus der Elterngruppe der AWO
Werkstätten jeden Mittwoch im Eugen-Krautscheid-Haus. Allerdings ist
nicht mehr alles beim Alten. Früher saßen sie strickend und häkelnd zusammen. Heute spielen sie das Gesellschaftsspiel Rommee-Kat.
Die Pullover und Schals, Socken und Tischdecken, die bei der gemeinsamen Handarbeit entstanden, verkauften die Frauen auf Basaren und
Sommerfesten. Sogar einen eigenen Verkaufswagen hatten sie angeschafft.
In den Glanzzeiten haben sie manchmal an einem Tag 1.000 Mark eingenommen - alles zu Gunsten der AWO Werkstätten. 75.000 Euro sind so im
Laufe der Zeit als Spenden an die Werkstätten gegangen. Die finanzielle
Unterstützung war immer sehr willkommen, zuletzt wurde auf diese Weise
die neue Bühne in der Cafeteria finanziert.
Doch das ist alles vorbei. Das Alter fordert seinen Tribut, auch wenn die
Frauen aus der Elterngruppe viel jünger aussehen, als sie tatsächlich sind.
„Die Arbeit für die Werkstätten hat uns jung gehalten“, sagt Johanna
Sanetra, die mit 83 Jahren die Älteste im Kreis ist.
Vor allem aber haben sich die Zeiten geändert und damit der Modegeschmack. Die junge Generation kauft lieber Massenware im Supermarkt
als die liebevoll hergestellte Kleidung der Elterngruppe. „Die Gruppe lebte
davon, dass sie Erfolg hatte“, sagt Felix Dostatni. Als die Nachfrage und
der Umsatz immer mehr nachließ, zogen die Frauen die Konsequenzen.
Seitdem spielen sie Rommee-Kat, wenn sie sich treffen.
Felix Dostatni war übrigens der einzige Mann, den die Frauen um sich
duldeten. Er war zuständig für die Logistik, schaffte Materialien herbei und
brachte die fertigen Produkte an den Mann oder die Frau - und erwies sich
dabei als überaus begabter Verkäufer.
Damit war er das Bindeglied zwischen der Frauen- und der Männergruppe, die sich ebenfalls gebildet hatte. Alfons Kosch gehörte ihr an. Er
war der Chauffeur, wenn Eltern und Mitarbeiter zu Ausflügen aufbrachen.
Unvergessen sind die Ferienfreizeiten, die die Elterngruppe vorbereiteten
und durchführten. Bis zu 50 teilweise schwer behinderte Teilnehmer waren
mit von der Partie. Manchmal war man drei Wochen im Urlaubsort: eine
verantwortungsvolle und kräftezehrende Aufgabe für die Eltern.
Daran erinnern sich alle gerne. Auch wenn sie jetzt ein wenig zurückziehen, bleiben die Frauen und Männer den AWO Werkstätten nahe. Alle
haben noch einen Sohn oder eine Tochter, die in den Werkstätten beschäftigt ist. Außerdem: Nach 25 Jahren kann man die Tradition der Treffs im
Krautscheid-Haus nicht einfach beenden. Hedwig Kosch ist sich ziemlich
sicher. „Ich glaube, wir haben in den ganzen Jahren nicht einen Mittwoch
ausfallen lassen.“
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der AWO in Barop
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das Programmangebot entwickeln.
Am 11. September wird die Begegnungsstätte durch die Vorsitzende des
Ortsvereins Barop Ruth Gohmann
und durch die Unterbezirksvorsitzende Gerda Kieninger eröffnet.
Die bisherigen Angebote werden fortgeführt, neue Ideen werden entwickelt. Im Vordergrund bleibt die soziale Betreuung und Beratung der Senioren. Die Angebote stehen allen
Bürgern offen. Ina Schüler und
Team werden die Begegnungsstätte
weiterhin mit viel Tatkraft ehrenamtlich führen.
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AWO-Bezirk reagiert auf
demographische Herausforderung
Der AWO Bezirk Westliches Westwurde aufgehoben. In der Zusamfalen plant und baut zur Zeit
menarbeit mit Investoren kann
sechs neue Seniorenzentren. Mit
nunmehr auf Nachfrage reagiert wer53 Einrichtungen gehört die Arden, wo Bedarf besteht. In den Jahbeiterwohlfahrt bereits zu den
ren zuvor hatte sich die AWO im
größten Trägern von SeniorenWestlichen
Westfalen
auf
die
zentren in den RegierungsbezirUmstrukturierung der bestehenden
ken Münster und Arnsberg. Eine
Seniorenzentren konzentriert und
Reihe bestehender Seniorendort, wo es möglich war, das
zentren wurde umge„integrative Wohnen“ einstaltet, um den besongeführt. Diese Häuser
deren
Bedürfnissen
wurden so umgebaut,
von Menschen mit Dedass dort tagesstruktumenz gerecht zu werrierende Maßnahmen für
den.
Menschen mit Demenz
Im Frühjahr wurde
angeboten werden könbereits ein Haus in Oernen.
Erkenschwick
eröffnet,
In den Tagesräumen
Gertrud Löhken-Mehring
Ende des Jahres können
können die demenzdie ersten Bewohner in
kranken Bewohner gezielt
das neue AWO-Seniorenzentrum in
gefördert werden. Gleichzeitig entDortmund-Aplerbeck einziehen. Eine
spannt sich die Situation in den andeweitere Einrichtung des Bezirks wird
ren Wohnbereichen, die sonst sehr
Anfang 2006 in Ibbenbüren fertig
unruhig waren. Außer den Tagesräugestellt sein.
men richtet der AWO Bezirk zunehIn Sommer war Baubeginn für die
mend Nachtcafés in seinen SeniorenNeubauten vier und fünf in Münsterzentren ein. Dort können Bewohner
Gievenbeck und in Münster-Albachten. Die sechste Einrichtung entsteht in Erndtebrück. Hier fand die
Grundsteinlegung im August statt.
„Mit dem Bau der neuen Häuser
Letzte Hand angelegt
haben Doris
reagiert die Arbeiterwohlfahrt auf die
Gumpert, Leiterin des
demographischen
Veränderungen
neuen Seniorender Gesellschaft“, sagt Gertrud
zentrums Rodenberg in
Löhken-Mehring, Abteilungsleiterin
Dortmund-Applerbeck,
beim AWO Bezirk. Bis 2040 wird sich
und Norbert B. Hanke
die Zahl der Pflegedürftigen in
(Sozialer Dienst) in den
Deutschland von zwei auf vier Milliovergangenen Wochen.
nen erhöhen. Möglich wurden die
Nach Wochen
Neubauplanungen beim AWO Bezirk
intensiver Vorbereitung
durch das Landespflegegesetz, das
werden die ersten
2003 in Kraft trat. Die kommunale
Bewohner bald
Steuerung der Heimplatzangebote
einziehen.
auch die späten Abendstunden verbringen.
Mittlerweile beträgt der Anteil
dementiell erkrankter Menschen in
den Wohnbereichen etwa 70 Prozent.
Damit wird das Miteinander von Bewohnern mit Demenz und anderen
Bewohnern immer schwieriger. Eine
Separierung der Demenzkranken in
eigene Wohnbereiche lehnt die AWO
ab, weil dies nicht ihrem Pflegeleitbild
entspricht.
Alle neuen AWO-Seniorenzentren
nehmen bis zu 80 Bewohner auf.
Rund 80 Prozent der Plätze sind Einzelzimmer. Die Häuser sind hochwertig eingerichtet, die Zimmer mit einem seniorengerechten Sanitärbereich, Notrufsystem und AnschlüsemTelefon und TV ausgestattet.
Die Seniorenzentren haben stets
eine gute Anbindung an die örtliche
Gemeinschaft. So liegt das neue Haus
in Aplerbeck im Ortskern des Dortmunder Stadtteils. Hinter dem Haus ist
der Rodenbergpark gelegen - eine
idyllische Ruheoase mit Wasserschloss.
AWO Bezirk Westliches Westfalen nimmt am
„Boulevard Dortmunder Herbst“ teil
Erfolgreiche
Mitgliederkampagne
Auch in diesem Jahr wird die AWO bei der Verbrauchermesse Dortmunder
Herbst vertreten sein. Die Kur- und Reiseangebote der AW Kur GmbH sowie die
entsprechenden Angebote der Unterbezirke Dortmund und Ennepe-Ruhr stehen im Mittelpunkt der Präsentation. In der Westfalenhalle 4 wird der Bezirksverband auf 60qm die Möglichkeit zum Ausruhen, zu einem Gespräch und zu
einem kleinen Imbiss bieten.
Die Mitgliederkampagne kann eine
positive erste Zwischenbilanz ziehen.
Im Zeitraum von 30. September
2004 bis zum 15. August 2005 wurden im Bezirk Westliches Westfalen
2800 Mitglieder neu angemeldet.
AWO PROFIL
AWO Bezirk Westliches Westfalen
7
Warum soll ein Borussia-Fan-Club nur was für junge Leute sein?
AWO Seniorenzentrum
Brackel im Fußballfieber
Gleich zweimal stand „König Fußball“ am 25. August 2005 im
Karola-Zorwald-Seniorenzentrum
der Arbeiterwohlfahrt im Mittelpunkt. Zum einen bei der Gründung des Fan-Clubs „Rote Herzen
BVB“ und zum anderen bei der
Aufstellung eines WM-Fußballsofas.
Geboren wurde die Idee eines eigenen Fan-Clubs beim Besuch des
Dortmunder Landtagsabgeordneten
Harald Schartau im April diesen Jahres. Bewohner Herbert Böckenkamp
(71) und Schartau waren sich im Gespräch schnell einig: „Warum soll ein
Borussia-Fan-Club nur was für junge
Leute sein?“ Schnell gaben sich weitere BVB-Fans unter den Mitbewohnern zu erkennen, so dass der Club
heute 13 Gründungsmitglieder haben wird. Ehrenmitglied wird selbstverständlich Harald Schartau - die
Patenschaft übernimmt BVB-Legende
Aki
Schmidt.
Auch
Rolf-Arnd
Marewski, Leiter des Fanprojekts
Dortmund sowie offizieller Beauftragter des WM-OK des DFB hat seine
Teilnahme am Gründungsakt zugesagt. Aki Schmidt und Marewski stellen gemeinsam fest: “Wir freuen uns
sehr, eine solche Aktion unterstützen
zu dürfen!“.
Damit auch schon von außen zu
erkennen ist, dass im Seniorenzentrum fußballbegeisterte „Oldies“
leben, wird im Eingangsbereich eines
der bekannten WM-Sofas platziert –
gespendet von Kroymans Autohaus.
Bodo Champignon, Bezirksvorsitzender der AWO bedankt sich gemeinsam mit der ebenfalls BVB-begeisterten Einrichtungsleiterin Mirna
Böhle beim Geschäftsführer des
Dortmunder
Autohauses
Herrn
Michael Güldenpfennig mit den Worten: „Viele der Bewohnerinnen und
Bewohner unserer Pflegheime sind
nicht mehr mobil. Wir freuen uns,
dass sie mit ihrer Spende mithelfen,
ein Stück Weltmeisterschaft auch hier
in das Seniorenzentrum zu bringen.
Die Bewohner, aber auch deren Enkelkinder, werden es Ihnen danken.“
Richtig rund wird Sache für den
neuen Fan-Club durch ein besonderes Geschenk des AWO Ortsvereins Brackel. „Als wir von der Club-Gründung erfahren haben,“ stellt AWO
OV Vorsitzender Michael Aumüller
fest,“ haben wir zusammengelegt
und entschieden dem Club ein Premiere-Abo zu spenden.“
Im neuen – schon mit viel BVB
Utensilien eingerichteten - Clubzimmer kann nun jeder Spieltag mit
Spannung verfolgt werden.
„Jetzt“, hofft Gründungsmitglied
Böckenkamp, „muss nur noch die Borussia einen Zahn zulegen und einer
erfolgreichen Saison steht nichts
mehr im Wege“.
Landhaus Fernblick, Winterberg
Ausflüge in die europäische Geschichte
Bad Sachsa liegt in einer der ältesten europäischen Kulturlandschaften. Das nutzten immer mehr Reisegruppen, um
das Hotel als Ausgangspunkt für Exkursionen zu nutzen.
Die Ausflüge werden vom Haus vorbereitet.
Dieses reizvolle Angebot hat auch den AWO Ortsverein Warstein überzeugt. Unter dem Motto „Zwischen Natur und Kultur“
waren die Warsteiner in den Harz aufgebrochen. Heinrich
Häckel, der Unterbezirksvorsitzende für das Hochsauerland und
den Kreis Soest, hatte die Reiseleitung übernommen. Ihn überzeugte vor allem das AWO-Haus in Bad Sachsa. Das renovierte
Jugendstilgebäude, in dem seine Gruppe Zimmer bezog, lieferte
das passende historische Ambiente für die geschichtsträchtigen
Exkursionen der Warsteiner Gruppe. Der Harz – einst durch die
deutsch-deutsche Grenze geteilt – ist eine zentrale europäische
Kulturlandschaft. Zahlreiche Ausflugsziele bieten sich an: Halberstadt, Quedlinburg, Goslar, Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee mit
der Stabkirche und Braulage. Höhepunkt jeder Reise ist die Fahrt
mit der Schmalspurbahn von Wernigerode auf den Brocken.
AWO PROFIL
8
Tipps Trends
Termine
Kurz notiert
Motzki
Guten Tach,
liebe Leserinnen und Leser!
MUTPROBE
FÜR
ULLA
BURCHARDT: Die Bundestagsabgeordnete sauste beim Kletterfest am
Blücherbunker aus luftiger Höhe von
einem Fenster im vierten Stock nach
unten, vorbei an den staunenden
kleinen und großen Besuchern des
tradionellen Kletter- und Straßenfestes. Das Team des AWO-Teens-und
Jugendtreffs unter der Leitung von Tobias Petschke und die AWO Streetworker hatten das Erlebnisfest organisiert. Dabei konnten sie auf die
Unterstützung des Familienprojektes der Stadt Dortmund und von Sponsoren aus der Geschäftswelt bauen. Das zweitägige Spektakel in der Innenstadt-Nordwest begeisterte erneut alle Besucher.
Dienstjubiläum
Heinz Feuerborn ( 52) feierte Anfang August sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Der dobeq-Geschäftsführer und stellvertretende Geschäftsführer des
AWO Unterbezirks begann seine Tätigkeit als Dipl. Sozialarbeiter in der
Jugendberufshilfe. Heute widmet er sich im Wesentlichen dem Erhalt der
Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für benachteiligte junge Menschen und Langzeitarbeitslose. Damit ist auch die
Sicherung der Arbeitsplätze bei der dobeq verbunden. AWO-Profil gratuliert.
Schultenhof-Bioladen: Jetzt zwei Mal in Dortmund
Der Schultenhof bietet jetzt auch als Shop-in-Shop-Partner im neuen
SuperBioMarkt in der Harkortstraße 18 in Hombruch hochwertiges Biofrischfleisch und ökologische Wurstspezialitäten an. Außerdem werden vom
Hofladen Kartoffeln und Gemüse geliefert.
Beeindruckt von der Arbeit von und mit behinderten Menschen: Gäste des
Weltjugendtages aus Sardinien in der Näherei der Werkstätten
Gäste des Weltjugendtages bei der AWO zu Besuch
Im Rahmen des Weltjugendtages
besuchten junge Gäste auch
AWO-Einrichtungen, um sich hier
sich einen Tag lang zu engagieren
und die sozialen Aufgaben kennen zu lernen.
In den Werkstätten Lindenhorst waren 13 junge Menschen aus Sardinien zu Gast. Die Gäste des Pastoralverbandes Innenstadt-Nord- Ost waren von den vielfältigen Förderungen
für Menschen mit Behinderungen beeindruckt.
Französische Weltjugendtagsteilnehmer aus Amiens und ihre Gastge-
ber der kath. Kirchengemeinde
Brünninghausen
besuchten
die
Tagespflege auf dem Möllershof.
„Dieser Tag bleibt unvergesslich“,
freute sich einer der Senioren der
Tagespflege. Zusätzlichen Besuch erhielt die Tagespflege vom Gospelchor
„Just for fun“ aus Brünninghausen.
30 italienische Jugendliche, die in
der kath. Kirchengemeine Asseln/
Wickede zu Gast waren, gestalteten
im Marie-Juchacz-Haus in Asseln einen Seniorennachmittag mit Musik
und Gesang. Auch hier gewannen
beide Seiten neue Eindrücke. (dev)
Nachrufe
Am 8. Juli verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren
die Huckarder Ortsvereinsvorsitzende Betty Schlömer. Sie war Mitglied des
Rates der Stadt Dortmund und Mitglied des Seniorenbeirates. 1999 übernahm sie den Vorsitz des AWO Ortsvereins Huckarde-Wischlingen sowie
auch die Leitung der Begegnungsstätte Servatiusstr. Im Jahr 2002 schlossen
sich die Ortsvereine Wischlingen und Mailoh-Ost zu einem gemeinsamen
Ortsverein zusammen. Für Betty Schlömer war es selbstverständlich, eine
größere Verantwortung in der Betreuungsarbeit zu übernehmen. Ihre Lebenserfahrung und sozialpolitische Kompetenz zeichneten ihr ehrenamtliches Engagement aus. Mit dem plötzlichen Tode verliert die AWO in Dortmund eine liebe Freundin und engagierte Mitstreiterin.
Viel zu früh verstarb am 20. Juni im Alter von 60 Jahren der Brackeler
Jochen Braune.. Der ehemalige Brackeler Pfarrer war erst 2004 als Berufsschullehrer in den vorgezogenen Ruhestand gegangen. Jochen Braune war
zuletzt stellvertretender, zuvor sechs Jahre Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Brackel-Neuasseln. In der Kommunalpolitik vor Ort, in der evangelischen Kirchengemeinde und in der AWO wird sein unermüdlicher Einsatz
für soziale Gerechtigkeit fehlen.
NOCH BESTIMMT DER BAGGER DAS BILD auf dem Reiterhof der AWO in
Lünen. Schon bald sollen aber auf dem Gelände fünf Appartements für Behinderte und ein Aufenthalts- und Schulungsbereich für Reittherapie nach einem Entwurf des Architekten Ernst Weide entstehen. In den neuen Gebäuden
werden zwölf Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz finden. Die
Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf etwa 400.000 Euro.
AWO International e.V.
Nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien hat AWO International Nothilfe-und Rehabilitationsmaßnahmen in den Provinzen Tamil Nadu, südlich
von Madras an der Küste Indiens, geleistet. Ohne die Spendenbereitschaft
innerhalb der AWO-Familie wäre das nicht möglich gewesen. Über die bei
AWO International und der „Aktion Deutschland hilft“ eingegangenen
Spenden stehen AWO International zwei Millionen Euro zur Verfügung, um
den Flutopfern zu helfen. AWO International hat einen Newsletter, der
monatlich per Email versendet wird. Für den Empfang des Newsletters kann
man sich über den Link auf der Homepage registieren lassen.
So sehen Sieger aus
Ein gutes Jahr nach seiner Bewerbung um den Vorsitz im
AWO-Unterbezirk hatte Norbert
Roggenbach gut lachen: Das
Foto zeigt ihn ganz entspannt
beim Zieleinlauf des Ruhrmarathons im Frühjahr.
BEIM SOMMERFEST des Kindergartens am Hasenberg in Dortmund-Holzen
Ende August überreichte die AWO-Stadtbezirksvorsitzende Ingrid Boetzel
1300 Euro an die Leiterin Petra Kuckuk-Fiedel.. Mit dieser großzügigen
Spende der Ortsvereine im Stadtbezirk Hörde konnte eine Vogelnestschaukel
für das Spielgelände des viergruppigen Kindergartens angeschafft werden. Bei
der Spendenübergabe freuen sich: Ingrid Boetzel (r.), Petra Kuckuk-Fiedel
(2.v.r.), Katharina Becker, Elternratsvorsitzende (4.v.r.) sowie Vertreter der Ortsvereine und natürlich die Kinder.
Meine Güte, dat dat so schnell gehen kann, mit die Neuwahlen, wer
hätte dat gedacht! Da meint man,
nu is ers ma gut und man könnte
ma wat in Urlaub oder so, aba ne,
nu is schon wieda Wahlkampf!
Und der - also der Wahlkampf -is
bei uns jetzt voll entbrannt und der
Motzki gleich mal mit. Vor dem Willy
seine Fototapete stehen nu auch
noch zwei weiße Kerzen, die wo der
Motzki hat von unsern Papst in Köln
sechnen lassen. Als ich doch wohl
meinte, dat dat vielleicht gar nicht
so im Sinne von den Willy gewesen
wäre, meint der Motzki doch glatt,
dat wär ihm getz egal und dat man
mit alle Mittel kämpfen müßte, und
wenn es die Mittel vom politischen
Gegner wären, Hauptsache es tut
wirken. Und schaden könnte es ja
wohl doch auch nicht. Wenn er sich
da ma nich vertut, der Motzki.
Viel sehe ich ja momentan von
ihm nich, weil er fast jeden Tag damit beschäftigt ist, die SPD-Plakate
inner Stadt aufzuhängen und zu bekleben. Man hätte doch eigentlich
meinen sollen, dat die Plakate
vonne Landtagswahl kürzlich noch
gar nicht so verstaubt sind und dat
man die noch gut hätte nehmen
können. Aba da hat sich dann
wieder so ein Polit-Makketing-Stratege gedacht gehabt, dat dat inne
letzten Zeit ja gar nicht ma so erfolgreich gewesen war, mit die SPDPlakate und da ham se direkt mal
ganz neue entworfen, mit so markige Sprüche drauf. Und wo der
Motzki neulich noch die Gerda eingekleistert hat, die wo sich dat lächelnd hat gefallen lassen müssen,
da schwingt er nu den Kleisterquast
über so ne grafisch gestaltete
Sprüchegalerie. Dat ist die Stimmung unter den Wahlhelfern nich
unbedingt am heben, dat können
Sie mir ma glauben.
Jedenfalls is unsere familiäre
Wahlvorbereitungsstimmung jetzt
ganz schnell am steigen. Allerdings
is ja auch von uns keiner am jünger
werden. Ob unser beider Blutdruck
dat allet so kurz nach der Landtagswahl aushält, is die zweite große
Frage. Die erste ist natürlich, wer
wohl die Wahl gewinnen tut. Und
da hab ich mir gedacht, dat
wenigstens ich auch neben dem
Wahlkampf und dem allgemeinen
Volkswohl an die Gesundheit vonne
Familie denken muss und hab für
die Zeit nach der Bundestagswahl
direkt ma zwei Wochen Bad Eilsen
für den Motzki und mich gebucht,
damit wir da entweder die Nachwirkungen der Freudenfeierlichkeiten
auskurieren oder Kraft für den
nächsten Wahlkampf sammeln können. Je nachdem, wie et ausgeht.
In diesem Sinne, schön Tach und
fröhlichen Wahlkampf noch!
Ihre Else MotzkAWOtzki