Ausgabe 22 3/2005 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
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Ausgabe 22 3/2005 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
ARBEITERWOHLFAHRT N R . 22 IN DORTMUND 3/2005 90 Cent Liebe Leser, wenn Sie die Zeitung ausgelesen haben, geben Sie diese bitte an Ihren Nachbarn weiter! Qualität hat ihren Preis Das Beste ist gerade gut genug für Arbeitslose Die Großen fressen die Kleinen: Das scheint das eherne Gesetz des Kapitalismus zu sein. Dieses Prinzip scheint jetzt auch nicht mehr vor einem Bereich des Zusammenlebens halt zu machen, in dem man sich frühkapitalistische Verdrängungsmethoden eigentlich nicht vorstellen konnte: die Bildung. Es geht um die berufliche Qualifizierung und Ausbildung für benachteiligte Jugendliche und Arbeitslose. Trotz der Lippenbekenntnisse von Politikern, Bildung sei Deutschlands größter Standortvorteil und müsse deshalb gezielt gefördert werden, geschieht zur Zeit genau das Entgegengesetzte. In NRW räubern große Unternehmen in den jahrelang sorgsam aufgebauten Strukturen der regionalen Bildungsträger. Das Schema ist überall das gleiche. Die Agentur für Arbeit schreibt eine Bildungsmaßnahme aus, das überregionale Unternehmen unterbietet die Mitbewerber mit Dumpingpreisen. Zurück bleiben Trümmer: Die örtlichen Bildungsträger müssen umschichten, reduzieren, entlassen. Ob der große Konkurrent wirklich die Qualität liefern kann, die verlangt ist, ist bei den bis zur Hälfte reduzierten Preisen fraglich. Fachleute können sich das kaum vorstellen. Wenn die sich überall ausbreitende „Bildungsindustrie“ mit Gehältern von etwa 1500 Euro für ihre Mitarbeiter kalkuliert, darf man nicht allzu viel professionelles Know-how erwarten. Der Tarif, den die lokalen Bildungsträger zahlen, liegt beim Doppelten. Oder denkt man beim überregionalem Bildungsdiscounter schon weiter? Wenn im Zuge der Monopolisierung erst mal massenhaft Ausbilder und Lehrer freigesetzt werden, kann man sich natürlich auf dem Arbeitsmarkt bedienen - nur müssen die Arbeitssuchenden die weitaus schlechteren Stellenangebote akzeptieren. Diese Entwicklung ist absehbar und skandalös. Unter den Augen einer öffentlichen Einrichtung - indirekt sogar gefördert - werden frühkapitalistische Marktmechanismen aktiviert. Beim Regionalen Einkaufszentrum der Agentur für Arbeit in Düsseldorf heißt es auf entsprechende Anfragen von Journalisten, die Qualität der Anbieter werde nach einer gewissen Zeit überprüft. Man darf gespannt sein. Außerdem: Wer fährt schon das Auto gegen die Wand und korrigiert danach erst die Lenkung? Andersrum wäre es klüger. Auch das AWO-Tochterunternehmen dobeq - Träger für Beschäftigungsund Qualifizierungsmaßnahmen - ist Leidtragende der Entwicklung. Trotz hervorragender Ergebnisse war sie bei der Vergabe einer Maßnahme der außerbetrieblichen Ausbildung mit 59 Ausbildungsplätzen nicht erfolgreich. Elf Mitarbeiter sind betroffen. Noch können sie innerhalb des Unternehmens andere Aufgaben übernehmen. Setzt sich der Trend fort, Jugendliche Arbeitssuchende sind die eigentlich Leidtragenden der Entwicklung auf dem Sektor der beruflichen Bildung. Es ist zu befürchten, dass die Qualität der Ausbildung sinkt. kommt die dobeq nicht an betriebsbedingten Kündigungen vorbei. Natürlich geht das alles letztlich auf Kosten der Mitarbeiter und vor allem der Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen, die in den ausgeschriebenen Maßnahmen die Chance für einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erhalten. Wenn erst mal ein hier unbekannter Bildungsträger aus Ostwestfalen mit schlecht bezahlten Hilfskräften diese Aufgabe übernimmt, sinken diese Chancen. Erfolgreich können die Bildungsträger nur sein, wenn sie lokal verankert sind und die örtlichen Strukturen genau kennen. Bei der dobeq und der AWO klappt das außerordentlich gut, man muss nur diese Zeitung durchblättern, um Belege für die Erfolge zu finden. Eigentlich liegt der Skandal in einer unterschwelligen Werteverschiebung. Bildung ist ein hehres Gut, das niemand antasten will. Nur bei denen, die benachteiligt sind, gilt das nicht. Da muss es schön billig sein. Karl-Martin Flüter, AWO Profil Keine Zeit, das Geld auszugeben Die Realisierung der Hartz-Gesetze hat unter einer überbordenden Bürokratie, zu hohen Ansprüchen und dem Zeitdruck gelitten. Das meint Dr. Matthias Knuth, wissenschaftlicher Geschäftsführer beim Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Die ohnehin schon „verwässerten“ Hartz-Gesetze hätten darunter gelitten, dass die Organisationsreform der Agentur für Arbeit und die Einführung des Arbeitslosengeldes II (ALG II) zeitgleich stattfanden. Das ALG II beschäftigte die Mitarbeiter in den Agenturen für Arbeit monatelang. Die Energie, die darauf verwendet wurde, fehlte bei anderen Aufgaben etwa bei dem Versuch, die Prinzip des „Fördern und Forderns“ angemessen umzusetzen. Knuth geht davon aus, dass in diesem Jahr große finanzielle Mittel für die berufliche Qualifizierung von Arbeitslosen nicht verwendet werden können: „Die Organisatoren sind schlicht nicht in der Lage, das Geld sinnvoll auszugeben.“ Eine neue Bundesregierung könnte die gerade entstandene Organisationsstruktur erneut umgestalten. Die gerade entstandenen Arbeitsgemeinschaften von örtlichen Agenturen für Arbeit und den Kommunen („ARGE“) würden aufgelöst und die Kommunen die alleinige Verantwortung übernehmen. Damit wäre ein neues Verwaltungschaos mit den entsprechenden Folgen vorprogrammiert. Deutsche Post Entgelt bezahlt 44135 Dortmund UNTER DER FEDERFÜHRUNG DES AWO UNTERBEZIRKS wird ein neues interdisziplinär Konzept für die Elternschule Hörde entwickelt. Der AWO Migrationsfachdienst hat vom neuen NRW-Ministerium für Generationen, Familien, Frauen und Integration Sonderfinanzmittel in Höhe von 70.000 Euro für die Entwicklung des Pilotprojekts erhalten. Einen provisorischen Raum hat das Projekt auch schon. Mitarbeiter der dobeq haben als Übergangslösung einen historischen Bauwagen renoviert. In dieser Ausgabe AWO Profil-Spezial auf den Seiten 4 und 5 Nichts hat Deutschland in den letzten zwei Jahren mehr bewegt als die Reformen des Arbeitsmarktes. Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund und die dobeq müssen haben es geschafft, auf den umfassenden Umbau des Arbeitsmarktes mit kommunalen Initiativen innovativ zu reagieren. außerdem: Die Nordstadtliga boomt - mit Unterstützung der AWO Seite 2 Kurs über LIebe und Partnerschaft in den Werkstätten Seite 3 Die Seite des AWO Bezirks Seite 7 Viele Tipps, Trends, Termine und Motzki Seite 8 AWO PROFIL 2 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, Alle reden von Reformen, es fragt sich nur, wer sie umsetzt und realisiert? Alle reden davon, dass die Wirtschaft bessere Standortfaktoren braucht. Hat eigentlich jemand darüber nachgedacht, wie wichtig der Zusammenhang von Sozialem und Investitionen ist? Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund hat sich mit beiden Fragen erfolgreich auseinander gesetzt. Die vorliegende Ausgabe von AWO Profil ist dafür ein Beleg. Wir investieren in neue Projekte wie den Reiterhof in Lünen oder in das Bildungszentrum in der Nordstadt. Wir reagieren auf demographische Veränderungen in der Stadt, indem wir Angebote entwickeln wie die Tagespflege, die an sieben Tagen der Woche geöffnet ist. Damit stehen wir über Dortmund hinaus einzigartig da. Wenn in der Nordstadt eine Straßenfußballliga Furore macht, sind unsere Streetworker dabei. Und die dobeq hat im Bereich der beruflichen Bildung flexibel und kreativ auf die Reformen des sozialen Arbeitsmarkts Stichwort Hartz - reagiert. Das alles geschieht in einen Umfeld, das durch Kooperation geprägt ist. In Dortmund funktionieren institutionelle Zusammenschlüsse wie die ARGE. Träger sehen sich nicht als Wettbewerber, sondern arbeiten in Gemeinschaften wie der ISB erfolgreich zusammen. Dortmund profitiert von dieser Grundeinstellung, die dem Sozialen als wichtigen Faktor städtischen Zusammenlebens Priorität einräumt. So weit scheinen die Rahmenbedingungen für soziale Arbeit in Dortmund zu stimmen. Doch leider gelten bundesweite Regelungen, die - so stellt sich auf kommunaler Ebene heraus - genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich beabsichtigen. Gemeint ist die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit. Sie benachteiligt eindeutig kleine Anbieter wie die dobeq. Die Folge: Die Qualität der Qualifizierungen und Beschäftigungsmaßnahmen wird sinken. Große Bildungsunternehmen, die bundesweit mit Dumpingpreisen auf Raubzug gehen, machen Kasse. Das zerstört gewachsene soziale Strukturen und gefährdet den Standort. Deshalb müssen alle Dortmunder Institutionen in der Ablehnung dieser überregionalen Eingriffe in regionale Strukturen zusammen halten: Weil das Soziale in Dortmund unverzichtbar ist. Gerda Kieninger (MdL) Vorsitzende des AWO-Unterbezirks Dortmund Bundestagswahl am 18. September Jeder hat die Wahl. Liebe Leserin, lieber Leser, wir bitten Sie, zur Wahl zu gehen und Ihr Stimmrecht auszuüben. Überzeugen Sie Unentschlossene in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis davon, dass unsere Demokratie von freien Wahlen lebt. Jeder Nichtwähler unterstützt die Politik, die er nicht will. Gehen Sie zur Wahl! Haus- und Straßensammlung 2005 Fast 28.000 Euro sammelten die Dortmunder Ortsvereine bei der traditionellen Sammlung im April. Damit wurde das letztjährige Ergebnis wieder erreicht. Die fleißigsten Sammler kamen aus dem Ortsverein Eichlinghofen, gefolgt von den Aktiven der Ortsvereine Kirchderne und Lücklemberg. In der Hitliste folgen dann die Ortsvereine Brünninghausen, Wellinghofen, Brackel-Neuasseln und Eving II.. Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die sich bei der Sammlung engagierten. Die Erlöse der Haus- und Straßensammlung sind unverzichtbare Eigenmittel für die soziale Arbeit. S p e n d e n k o n t o: AWO Unterbezirk Dortmund, Stadtsparkasse Dortmund, BLZ 440 501 99; Kto-Nr. 001 069 691 Impressum AWO-Profil ist die Zeitung des AWO-Unterbezirks Dortmund, Klosterstraße 8 - 10, 44135 Dortmund Herausgeberin: Gerda Kieninger (MdL), Vorsitzende Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer (Tel. 02 31/99 34- 215) Konzeption und Gesamtherstellung: Pressebüro Flüter Redaktion AWO: G. Deventer, S. Schaub, F. Stenzel, H. Wegge; Kontakt: Georg Deventer, Tel. 02 31/99 34-310, Fax 02 31/ 99 34-230, E-Mail: [email protected], Post: Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund Texte, Fotos, Redaktion: Karl-Martin Flüter (wenn nicht anders gekennzeichnet) Kontakt Pressebüro: Tel. 0 52 51/ 180 38 10, Fax: 0 52 51/ 180 38 18; E-Mail: [email protected]; Post: Schildern 21, 33098 Paderborn AWO Profil erscheint in einer Auflage von 11.500 Exemplaren vier Mal im Jahr. Die Nordstadtliga ist ein voller Erfolg - und erstaunt selbst ihre Gründer 35 Nationen, 402 Spiele, 8040 faire Gesten Sollte Jürgen Klinsmann, der unten nicht sein. Dafür kostet die Durchverbesserliche Optimist, doch mal führung der Nordstadtliga wesentlich verzweifeln, weil er seinen Naweniger Geld. Für 7500 Euro im Jahr tionalkickern einfach nicht beistellten die Organisatoren von AWO bringen kann, was Engagement, Streetwork, Stadtjugendamt, DietEnthusiasmus, Kreativität auf dem rich-Keuning-Haus und Treff Konkret Spielfeld bedeuten, dann haben das in jeder Hinsicht grenzenüberwir an dieser Stelle einen Tipp für schreitende Kicker-Ereignis auf die Beiihn: Er kann doch mal in der ne. Dortmunder Nordstadt vorbeiMit ihrer Internationalität ist die kommen. Liga ein getreues AbDa geht nämlich bild der Nordstadt. In genau das ab, was keinem Stadtteil Dortder Bundes-Klinsi munds leben so viele stets predigt. Hier Menschen verschiedemacht Fußball noch ner Nationen auf so enSpaß. Gemeint ist die gem Raum zusammen. Nordstadtliga(NSL), Die Integration ist nicht die größte interkultueinfach - viele Jugendlirelle Straßenfußballche wachsen in einem liga nördlich des Das Logo der Liga: Die runde Spannungsfeld von verWeißwurstäquators. Kugel steht im Mittelpunkt, doch schiedenen WertesysteAngetreten unter rundherum passiert viel mehr. men, Sprachen und dem griffigen Motto Kulturen auf. „Der „Fußball macht Freu(n)de“ befindet kleinste gemeinsame Nenner für alle sich die NSL in ihrem fünften Jahr heißt Fußball. Jeder Junge kickt und von Langeweile keine Spur. 53 gerne und immer mehr Mädchen treTeams mit 549 Teilnehmern zwischen ten hinter einen Ball“, sagt Hussein 12 und 21 Jahren treten in der lauCelik vom Dietrich Keuning Haus, eifenden Sommersaison an. Das bener der Mitorganisatoren. So lag es deutet: „549 Teilnehmer, 124 vernahe, die Straßenfußballer in einer schiedene Dialekte, 402 Spiele, 8040 Liga zu vereinen. faire Gesten, 24210 Minuten ohne Ein „niedrigschwelliges Angebot“ Fernseher“, wie die Nordstadtliga nennen das die AWO-Streetworker stolz von sich selbst behauptet. VerVeronika Rohmann und Andreas gessen wurde bei dieser Aufzählung, Brüseke. Sie und ihre Kollegen, die dass die Spieler aus 35 Nationen das Projekt 2001 in den Stil gestoßen stammen. Keine Frage, internationahaben, verfolgen staunend, welche ler können auch die WeltmeisterschafEigendynamik das Ganze entwickelt. Wenn es um die Nordstadtliga geht, gibt es auf einmal viele Beteiligte, die Verantwortung übernehmen. Die Teams stellen sich selbst zusammen. Sie beteiligen sich an der Spielplangestaltung - an drei Tagen der Woche wird in der Sommersaison von April bis September gespielt. Der „Ligarat“ besteht ausschließlich aus Jugendlichen. Hier wird alle 14 Tage verhandelt, was strittig ist: Unsportlichkeiten, rote Karten, Spielerwechsel oder Nichtantreten von Teams. Der Aha-Effekt setzt sich auf dem Spielfeld fort. Die Spielweise ist lockerer, als man es von vielen Jugendmannschaften kennt. „Der Druck und die Vorgaben vom Trainer fehlen“, sagt Erwin Fischer vom Stadtjugendamt, „das macht sich bemerkbar.“ Die Liga wächst ständig. Sie hat bereits eine Wintersaison eingerichtet und eine Vorrunde und eine „Champions League“ eingeführt. Schon ist an eine Ausweitung über das gesamte Stadtgebiet gedacht. Fest eingeplant ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft für Straßenfußballer, die im Umfeld der WM im kommenden Jahr in München stattfindet. Mal gucken, was die Dortmunder Straßenkicker da reißen. Ohnehin ist es ein kleines Ärgernis, dass gerade die Münchener Straßenfußballliga „Bunt kickt gut“ die einzige in Deutschland ist, die noch größer als die Dortmunder Nordstadtliga ist. Da müsste doch eigentlich was zu machen sein. ( flü) 750 neue Mitglieder im Unterbezirk Die Mitgliederwerbekampagne der AWO übertrifft alle Erwartungen Die AWO Dortmund lud im August ins CineStar Dortmund 165 Werberinnen und Werber ein, die in den ersten Monaten der Kampagne 700 neue Mitglieder warben. Die AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger zeichnete die vier besten Werber aus: Rudi Geyer aus dem Ortsverein Wellinghofen war der erfolgreichste Werber mit 46 neuen Mitgliedern, Rolf Wiegand vom Ortsverein Kirchderne folgte mit 36 neu Geworbenen, an dritter Stelle folgte Hans-Jürgen Unterkötter vom Ortsverein Eving II, der 30 neue Mitglieder warb, Viertbester mit 25 Neuaufnahmen ist Helmut Feldmann vom Ortsverein Körne-Wambel. Das Siegerquartett erhielt auch Preise, wie einen mehrtägigen Aufenthalt in einer AWO-Kureinrichtung, ein Fahrrad vom Fahrradservice der AWO-Tochtergesellschaft dobeq GmbH und auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Ulla Burchardt und Marco Bülow eine Fahrt nach Berlin mit parlamentarischem Besuchsprogramm. Beide Abgeordnete waren in das CineStar gekommen. In Vertretung des Oberbürgermeisters sprach Ratsmitglied Reinhold Giese ein Grußwort. Nach der Ehrung lief für alle Werber und Gäste - 200 Personen der Film „Das Wunder von Bern“. Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von AWO-Geschäftspartnern und der LocationCinema GmbH. Von 2005 bis 2007 sollen im Rahmen der Mitgliederwerbekampagne „Einfach viel bewegen“ 2000 neue Mitglieder im Unterbezirk geworben werden. Zur Zeit hat die AWO in Dortmund in 59 Ortsvereinen insgesamt 7600 Mitglieder - unter dem Strich 400 Mitglieder mehr als noch zu Anfang des Jahres! (def) Unterstützung für Senioren und Angehörige Tagespflege in idyllischer Umgebung: Der Möllershof bietet eine ganze Menge 300 Jahre ist der Möllershof in Dortmund-Kirchhörde alt, doch das guterhaltende und idyllisch gelegene Gebäude - Teil eines ehemaligen Gutshofes - beherbergt heute eine Einrichtung für die Pflege und Betreuung von Senioren. Es handelt sich um die AWO-Tagespflege, die Platz für 12 Menschen bietet - darunter eine kleinere Gruppe, die ausschließlich an Demenz Erkrankte aufnimmt. Das Besondere am Möllershof ist nicht nur seine idyllische Lage. Das Haus liegt außerdem inmitten eines weitläufigen Gartens, der speziell für die Bedürfnisse älterer Menschen umgestaltet wurde. Im Sommer ist er ein beliebter Aufenthaltsort für die Gäste der Tagespflege - selbst wenn es, wie in diesem Jahr, viel zu viel geregnet hat. Tagespflege ist ein so genanntes „teilstationäres“ Pflegeangebot. Die Gäste werden morgens von einem Fahrdienst abgeholt und am späten Nachmittag zurückgebracht. In der Tagespflege können sie nach Bedarf gezielt gefördert, unterstützt oder gepflegt werden. Es gibt Leserunden, Gesprächskreise, Kreativgruppen und Sportangebote, drei Mahlzeiten und natürlich die Gelegenheit, in den Garten zu gehen. Das alles ist nicht nur eine große Hilfe für Senioren, die sonst vielleicht vereinsamt den Tag zu Hause verbringen müssten, sondern auch eine große Unterstützung für viele pflegende Angehörige. Deshalb unterstützen die Pflegekassen den Aufenthalt in einer Tagespflege finanziell. Der Möllershof arbeitet in enger Kooperation mit der AWO-Tagespflege im Eugen-Krautscheid-Haus. Auch dort hat die Betreuung von geronto-psychiatrisch veränderten Menschen in einer Gruppe Vorrang. Die Arbeit der beiden AWO-Tages- Kurs über Liebe und Partnerschaft in den AWO-Werkstätten Sexualität ist allgemein ein heikles Thema, doch bei Menschen mit einer geistigen Behinderung kommen ganz besondere Schwierigkeiten hinzu. Das Wissen um Liebe und Partnerschaft ist oft nur in Ansätzen vorhanden. Deshalb führten die AWO Werkstätten in Lindenhorst im Sommer eine von der Aktion Mensch mitfinanzierte Veranstaltungsreihe unter dem Titel: „Sexualität - wie geht das?“ durch. Darüber sprachen wir mit Bärbel Göbel, Sozialarbeiterin in den AWO-Werkstätten, und den Seminarleiterinnen Rodica Anuti-Risse und Isabel Cramer von der AWO Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Ehe- und Lebensprobleme. Sie genießen den Sommer im Garten des Möllerhofs: Horst Teucher (2.v.l.), Dieter Großmann, Sabine Kollmann, Altenpflegerin (li.) und Angelika Mehanna, Leiterin der Tagespflege auf dem Möllershof pflegen für diese besondere Zielgruppe genießt in Fachkreisen hohe Anerkennung. „Häufig können wir Gäste aufnehmen, die von anderen Tagespflegen abgelehnt werden mussten, weil wir ganz andere Möglichkeiten haben“, sagt der Altenpfleger Mirko Pelzer. Er ist der Gesamtleiter der beiden Einrichtungen, die auch noch in einem anderen Punkt eng zusammenarbeiten. Im wechselnden Rhythmus öffnet eine der beiden Tagespflegen auch am Wochenende. Zwischen 9.00 und 17.00 Uhr ist samstags und sonntags entweder der Möllershof oder die Tagespflege im Krautscheid- Haus geöffnet. Ein vergleichbares Angebot gibt es ansonsten in Dortmund noch in den umliegenden Städten. Auch in der Woche können Besucher zwischen den beiden Tagespflegen wechseln, dann nämlich, wenn sie die längeren Öffnungszeiten von Möllershof (7.00 bis 19.00 am Dienstag) oder Krautscheid-Haus (7.00 bis 19.00 am Mittwoch) in Anspruch nehmen wollen. Information und Kontakt: Tel.: 02 31/7 27 39 44 (Möllershof, Ansprechpartnerin Angelika Mehanna); 02 31/ 3 95 72-15 oder -16 (Eugen-Krautscheid-Haus, Ansprechpartner Mirko Pelzer) Die Ausbildung ist das Wichtigste 33 dobeq-Azubis erhielten Abschlusszeugnis Strahlende Gesichter bei der Freisprechungsfeier im EugenKrautscheid-Haus 33 „frisch gebackene“ Gesellen erhielten im Juli 2005 das Abschlusszeugnis. Die Berufsausbildung hatten sie bei der dobeq absolviert. Rainer Goepfert, Betriebsleiter der dobeq, veraschiedete die ExAzubis. Innerhalb einer zwei- oder dreijährigen Ausbildung haben die jungen Männer und Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren eine große Bandbreite an Berufen erlernt: Maler, Lackierer und Damenschneider Friseurin, Verkäufer, Konstruktionstechniker, Metall- und Schiffsbauer, Garten- und Landschaftsbauer, Elektroanlagenmonteur, Tierarzthelferin oder Tankwart. Auf viele wartet „Wie geht das?“ Foto: Juretko bereits ein festes Arbeitsverhältnis. Die anderen wollen entweder über eine Zeitarbeitsfirma den Eintritt ins Berufsleben organisieren oder ziehen Höhe 110 cm, Erle-Dekor-Platte 80 x 40 cm, Hartfaserplatte weiß, gebogene Stahlfüße pulverbeschichtet, inkl. AWO-Sonnenschirm, 200 cm Ø, inkl. 2-fbg. Beschriftung „Hier können Sie AWO Mitglied werden!“, Art.-Nr.: 2193 284,20 EUR (inkl. MWSt.), Lieferung frei Haus! Hans-Georg Richter, 58708 Menden, Tel. 0 23 73/ 6 03 52, www.AWOwerbung.de WERBUNG Stehpult „Future Quick“ sogar einen Job im Ausland in Betracht. In einem Punkt aber sind sich alle einig: „Eine Ausbildung zu haben, ist das Wichtigste!“ (def) AWO Profil: Wie kam es zu dem Kurs? Bärbel Göbel: Die Beziehungen zwischen Männern und Frauen in den Werkstätten waren nicht ganz unbelastet. Der Werkstattrat, das entspricht dem Betriebsrat, wollte darauf reagieren. Zuerst gab es die Plakataktion „Respekt“. Danach haben wir Kontakt mit der Sexualberatungsstelle der AWO aufgenommen. Isabel Cramer: Ich bin in den Werkstattrat eingeladen worden und habe dort meine Arbeit vorgestellt. Die Re- Wissen, wie man Kontakt aufnimmt: aktion im Werkstatt- Auch das kann man lernen. rat war: Wir haben alles Mögliche in der Schule gelernt, quere“ Wege, um ihre Bedürfnisse aber das nicht. auszuleben. Sexualität gehört zum AWO Profil: Nur elf von 500 MitarLeben dazu, und wenn man sagt, beitern konnten an den acht Treffen das gibt es nicht, muss man sich teilnehmen. Wie wurde die Auswahl über die Konsequenzen nicht wungetroffen? dern. Bärbel Göbel: Wir haben gezielt Bärbel Göbel: Bei Menschen mit eiMitarbeiter angesprochen, von dener geistigen Behinderungen kommt nen wir wussten, dass sie Schwierigeine zusätzliche Schwierigkeit hinzu: keiten im Umgang miteinander haSie können diese Erfahrungen überben. Im Laufe des Kurses hat sich haupt nicht einschätzen und mit ihherausgestellt, dass diese Mitarbeiter nen umgehen. Sie wissen nicht, worsich so benommen hatten, weil sie über sie reden sollten, weil ihnen einfach nicht wussten, wie sie anders nicht bewusst ist, was los ist. Kontakt hätten aufnehmen können. Rodica Anuti-Risse: Es ist ja immer AWO Profil: Sexualität ist immer ein die Frage, ob Werkstätten, also der schwieriges Thema. Wie sind die Arbeitsort, wirklich die richtige UmTeilnehmer damit umgegangen? gebung für einen sexualpädagoIsabel Cramer: Am Anfang war das gischen Kurs ist. Deshalb war es eine sehr schüchterne und unsichere schon etwas Besonderes, dass die Gruppe. Das hat sich im Laufe der AWO Werkstätten gesagt haben, wir Zeit gegeben. Die Teilnehmer scheumachen das. Aufklärung ist eine ten keine Mühe, um auch jede WoForm von Prävention gegen Krankche dabei sein zu können. heiten, Missbrauch, ungewollte Rodica Anuti-Risse: Wir haben die Schwangerschaft. Außerdem verbesselben Erfahrungen gemacht, die wir sert sich das Arbeitsklima. Man darf auch bei anderen Kursen machen. nicht vergessen, dass die WerkstätAnfangs denken viele Teilnehmer, es ten mehr sind als ein Arbeitsplatz. gehe nur um Geschlechtsverkehr. Nur dort kann man sich treffen, Irgendwann merken sie dann, dass außerhalb der Werkstätten zusamviel mehr dazu gehört. Das fängt mit men zu kommen, ist wesentlich Wissen über den eigenen Körper an: schwieriger. Das scheitert häufig an Wie gehe ich mit mir selber um? Was so einfachen Problemen wie den Entmag ich, was mag ich nicht? Wie fernungen zwischen den Wohnorten. wirke ich auf andere? Was sind meiBärbel Göbel: Außerdem haben ne Stärken, warum mögen mich anWerkstätten den gesetzlichen Aufdere? trag, die Mitarbeiter zur Teilhabe am AWO Profil: Wie war denn vorher Leben zu befähigen. der Umgang mit dem Thema? AWO Profil: Wie geht es weiter? Bärbel Göbel: Es kam einfach nicht Bärbel Göbel: Durch die Zusamvor. Sexualität ist ein Tabuthema, vor menarbeit mit der Beratungsstelle allem wenn es um geistig behinderhat sich eine Tür geöffnet. Es wäre ten Menschen geht. schön, wenn weitere Kurse folgen Isabel Cramer: Wenn Sexualität könnten. derart restriktiv behandelt wird, dann suchen sich Menschen auch „verInterview: Karl-Martin Flüter Preiskampf bringt nur Verlierer Andreas Koch, Vorstandsmitglied der ISB, über die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit Die Interessengemeinschaft sozialgewerblicher Beschäftigungsinitiativen (ISB) ist ein Netzwerk von 16 Trägern. Seit 2002 arbeitet die Trägerkooperation als eingetragener Verein in und für Dortmund. Andreas Koch von der GrünBau GmbH ist Vorstandsmitglied. Wir sprachen mit ihm über Dumpingangebote bei den Ausschreibungen der Agentur für Arbeit. AWO Profil: Die Arbeitsmarktreformen haben auch den Markt für Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose und arbeitlose Jugendliche radikal verändert. Wie ist es den Dortmunder Trägern ergangen? ISB-Geschäftsführer Andreas Koch: „Wir stehen unter Druck.“ Andreas Koch: Wir haben zwei unruhige Jahre hinter uns. Es gab bundesweit eine Verschiebung zu vorgeblich preiswerten Maßnahmen, hin zu Arbeitsgelegenheiten („EinEuro-Jobs“) und weg von geförderten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen, die fast auf Null zurückgefahren wurden. Zur Zeit verfügt die ARGE JobCenter in Dortmund zwar über ausreichende Mittel, um viele Maßnahmen durchführen zu können - auch wieder einige mit Sozialversicherungspflicht aber im nächsten Jahr sieht es finanziell schon schlechter aus. Vor allem aber können wir uns kaum wehren gegen die Dumpingangebote überregionaler Anbieter, die zunehmend auf den Markt drängen. AWO Profil: Das ist ein Ergebnis der neuen Ausschreibungspraxis der Bundesagentur für Arbeit, die eigentlich den Wettbewerb unter den Anbietern fördern sollte. Andreas Koch: Dagegen lässt sich eigentlich nichts sagen. Aber der Wettbewerb muss unter fairen Regeln ablaufen. Alle Mitbewerber sollten mit gleichen Ausgangspositionen in die Ausschreibungen gehen können. Das ist aus unserer Sicht nicht der Fall. Viele der überregionalen Träger, die da jetzt auf den Markt drängen, halten sich nicht an die ortsüblichen und tariflichen Entloh- nungen für das Fachpersonal. Sie unterlaufen Standards. Sie bewerben sich bundesweit und wissen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, wo sie überhaupt ihre Werkstätten ansiedeln sollen. Wir vom ISB befürchten, dass durch diese Praxis die Qualität der Maßnahmen beeinträchtigt wird. Man kann vermuten, dass nicht nur an Lohnkosten, sondern auch an Unterrichtsmaterialien und bei der Ausstattung der Räume gespart wird. AWO Profil: Was müsste man ändern, um eine Gleichheit der Bewerber wieder herzustellen? Andreas Koch: Wir fordern, dass man sich nicht hauptsächlich am Preis orientieren soll. Qualitätskriterien müssen eine gleichwertige Rolle spielen. Bei vielen Maßnahmen für Jugendliche ist es z.B. unverzichtbar, dass die Mitarbeiter spezielle sozialräumliche Erfahrungen haben. Wenn ein Träger aus Sachsen kommt, fehlen diese Kontakte. AWO Profil: Sind Arbeitsplätze bedroht? Andreas Koch: Letztlich wird das alles auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Es ist mir schon zu Ohren gekommen, dass Träger Mitarbeiter entlassen mussten, weil sie gegen den billigen Mitbewerber nicht mithalten konnten. Von der Arbeitslosigkeit bedroht, waren diese Mitarbeiter gezwungen, sich zu wesentlich schlechteren Konditionen vom Billiganbieter anstellen zu lassen. AWO Profil: Wie sieht die Zukunft aus? Andreas Koch: Wir stehen unter Druck. Der ist auch noch nicht zu Ende. Aber es gibt auch Dinge, die uns Mut machen. So gibt es eine gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Agentur für Arbeit und der ARGE Jobcenter. Wir sind im Beirat des JobCenters vertreten. Die Träger, die im ISB zusammengeschlossen sind, schließen sich zu Bietergemeinschaften zusammen, um den Wettbewerb besser meistern zu können. Die meisten Träger haben diese schwere Zeit auch dank unserer Zusammenarbeit im ISB überstanden. AWO Profil: Alle reden vom Vorrang für die Bildung in Deutschland. Gilt das nicht für den Bereich der beruflichen Bildung? Andreas Koch: Ich würde gerne sehen, was geschehen würde, wenn sich andere Bildungsbereiche so wie wir nur an der finanziellen Effizienz messen lassen müssten. Aber es kommt ja kein Mensch auf die Idee, im Schulsystem Ausschreibungen nach dem Motto zu veranstalten: Unterrichten darf der, der den billigsten Unterricht bietet. Nur in dem Segment der Arbeitslosen, der „Schmuddelecke“, wird oft ohne Bedenken hauptsächlich auf den Preis geguckt. Würde jemand sein Kind in einer Grundschule anmelden, weil sie die billigste ist? Das ist unvorstellbar. Was wir erleben ist eine Verschiebung von fundamentalen Werten unserer Gesellschaft. Interview: Karl-Martin Flüter AWO Profil Spezial „Hartz“ ist das Stichwort der Bundestagswahl 2005. Nichts bewegt die Menschen mehr als die Reform des Arbeitsmarktes. Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund und die dobeq haben es geschafft, auf den umfas-senden Umbau des Arbeitsmarktes mit kommunalen Initiativen zu reagieren. Im Kleinen wächst eine durchaus erfolgreich arbeitende Infrastruktur. Auf dieser Seite stellen wir Angebote von dobeq und AWO vor: JOBlokal, STARegio, Personal Service Agentur und die „Arbeitsgelegenheiten“. Trotz der positiven Ergebnisse ist die Arbeit jetzt durch die Ausschreibungspolitik der Bundesagentur für Arbeit bedroht. Der Film läuft weiter Dank JOBlokal schaffte Bernhard Paul Krupke den Rückkehr in seine Beruf Der Projektorraum der „Schaubühne“ ist ein Ort, an dem sich Bernhard Paul Krupke (50) wohlfühlt. Man sieht ihm das an, wenn er neben dem großen Vorführgerät steht. Zehn Jahre seines Lebens hat er schon als Filmvorführer gearbeitet; das ist nun schon über zwei Jahrzehnte her. Es folgte der Absturz aus der bürgerlichen Existenz. Bernhard Paul Krupke hat wieder Arbeit. Und seitdem er in Dortmunds ältestem und traditionsreichstem Kino die Chance bekam, in seinem Traumjob zu arbeiten, hat sich der abgerissene Lebensfilm von Bernhard Paul Krupke zusammengefügt. Die dobeq-Agentur JOBlokal hat in dieser Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Bernhard Paul Krupke hatte lange Zeit Probleme mit dem Alkohol. Hätte er nicht irgendwann das Büro von JOBlokal in der Münsterstraße aufgesucht, dann hätte sein Leben wahrscheinlich nicht diese Wendung genommen. Sigrid Pettrup, Mitarbeiterin bei JOBlokal, hat ihn auf seinem Weg zurück ins Berufsleben begleitet. Kurz nach Beginn seiner Projektteilnahme vermittelte ihn das Büro in den LShop, ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt. Diese Beschäftigung stabilisierte ihn in seiner alten Zuverlässigund Leistungsfähigkeit. JOBlokal stellte den Kontakt mit der Schaubühne her, überarbeitete die Bewerbung und machte Krupke fit für das Vor- stellungsgespräch. Auch jetzt noch ist das Büro stets zur Stelle, wenn der Filmvorführer Unterstützung braucht oder wenn Oliver Steier, der Assistent der Theaterleitung, das Gespräch sucht. „Wir sollen Arbeitsuchende passgenau vermitteln“, sagt der JOBlokal Projektleiter Oliver Schröter, „in diesem Fall ist das wirklich sehr gut gelungen.“ Als sich Bernhard Paul Krupke bei der Schaubühne bewarb, rechnete er sich eigentlich nicht viele Chancen aus, wieder in seinem alten Lieblingsjob arbeiten zu können. 70 Bewerbungen lagen dem Kinobesitzer Hans Pioch vor. Nach dem persönlichen Vorstellungsgespräch entschied sich der Kinobetreiber jedoch für Bernhard Paul Krupke, weil der ihn durch sein fachliches Knowhow überzeugt hatte. Beide waren sich auf Anhieb sympathisch Nach einem erfolgreichen Praktikum folgte die Beschäftigungsaufnahme; zunächst als Minijob während der alljährlichen Sommerflaute. Doch schon ab Herbst soll sich die Beschäftigung in eine reguläre sozial- versicherungspflichtige verändern. Krupke hat in der Schaubühne eine Zukunft. Er wird jetzt den „Aufbaukurs zum Servicetechniker“ bei der Filmstiftung NRW besuchen. So bald wie möglich soll das noch auf teilzeit befristete Arbeitsverhältnis ausgedehnt werden, sagt Oliver Steier. Steier ist der wichtigste Ansprechpartner für Bernhard Paul Krupke, nachdem Hans Pioch, mit dem er sich so gut verstanden hatte, völlig überraschend verstarb. Dieses traurige Ereignis hätte Krupke ja eventuell erneut aus der Bahn werfen können. Doch auch mit Oliver Steier versteht er sich bestens und die neue Inhaberin, Edith PiochVogt, steht ebenfalls hinter ihm. Es sieht so aus, als hätte sich das Glück endgültig wieder auf Krupkes Seite geschlagen. Für Oliver Steier ist die Sache klar. Er ist zufrieden, einen zuverlässigen und engagierten Mitarbeiter wie Bernhard Paul Krupke zur Seite zu haben: „Der Filmvorführer ist der wichtigste Mann im Kino, auf ihn kommt es an.“ (flü) DIE DOBEQ-VERMITTLUNGSAGENTUR JOBLOKAL, die ein Teilprojekt der europäischen Gemeinschaftsinitiative URBAN II ist, stärkt den Wirtschaftsstandort Dortmunder Nordstadt, indem sie Arbeit suchende Menschen an kleine und mittlere Unternehmen vermittelt. Der Vorteil für die Mittelständler liegt in der erleichterten Personalauswahl. Außerdem qualifiziert und coacht JOBlokal die Bewerber. Etwa 1000 Unternehmen stehen in der Kartei von JOBlokal, auf der anderen Seite stehen fast 700 Arbeit suchende Klienten. Sie werden von sechs dobeq-Mitarbeitern beraten und betreut. Zurück im Vorführraum: Bernhard Paul Krupke (rechts), Oliver Steier und Sigrid Pettrup Frank Zielasko geht seinen Weg Mit der Unterstützung von STARegio: ein Ausbildungsplatz in einer Wachstumsbranche Die Kubiak Kurier-Express-Logistik KG ist ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen. 1985 gründete Frank Kubiak den Kurierdienst in Dortmund. Seitdem ist „in time Kubiak“ noch schneller als die gesamte Logistikbranche gewachsen. Heute rollen 20 Fahrzeuge im Auftrag des Kurierdiensts über die Straßen. Kurierdienste sind vor allem Dienstleister. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Kundennähe werden groß geschrieben. Auf die Qualität der Mitarbeiter kommt es an, denn Transport und Auslieferung sind ein sensibles Geschäft. Ein einziger unpünktlicher oder unhöflicher Mitarbeiter kann den Kunden vergraulen. Doch gute Mitarbeiter zu finden ist nicht leicht und kostet vor allem Zeit. Das galt auch für den erfolgreichen, aber vielbeschäftigten Mittelständler wie Frank Kubiak. Deshalb war er interessiert, als sich STARegio, ein neuer Service der dobeq, bei ihm meldete. Seit August 2004 sucht „STARegio“ neue Ausbildungsplätze in der Logistikbranche und versucht alte, nicht mehr besetzte Ausbildungsstellen zu reaktivieren. Dieses Konzept - das im Rahmen des „Paktes für Ausbildung“ der Bundesregierung entstand - ist überaus erfolgreich. Über 30 zusätzliche Ausbildungsplätze sind in Dortmund im Bereich Logistik seit Mitte 2004 durch „STARegio“ vermittelt worden: 30 Stellen für Jugendliche, die sonst wahrscheinlich ohne Ausbildung geblieben wären. Einer von ihnen ist Sebastian Zielasko (23). Der schlaksige junge Mann ist sichtlich froh, dass er jetzt dem „in-Time-Team“ von Frank Kubiak als Auszubildender angehört. Nach einem Praktikum war die Firma sofort bereit, ihn zu übernehmen: ein Erfolgserlebnis, das den neuen Azubi sichtlich aufgebaut hat. Der ständige Begleiter von Sebastian Zielasko auf dem Weg zu einer Ausbildung war Xaver Lehmann. Der STARegio-Mitarbeiter hat den Kontakt zu Frank Kubiak hergestellt und den jungen Mann empfohlen, obwohl Zielasko vorher schon Frank Zielasko (2.v.r.) ist froh. Der Ausbildungsplatz im Unternehmen von Frank Kubiak (links) hat Zukunft. Mit ihm freuen sich Angelika Thomas-Idek (Verwaltung und Organisation) und Xaver Lehmann von STARegio. eine Ausbildung abgebrochen hatte. In einer dobeq-eigenen Trainingsmaßnahme hatte er allerdings einen guten Eindruck gemacht. „So konnte ich mir sicher sein, dass Sebastian diese Ausbildung schaffen würde, wenn wir ihm ein wenig zur Seite stehen“, sagt Xaver Lehmann. Genau das wird in den nächsten Monaten geschehen. Die dobeq ist gut vernetzt, wenn es um die Unterstützung der Azubis geht. Wenn es in der Berufsschule ein bisschen klemmt, können die ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) der dobeq einspringen, wenn es Probleme zwischen Arbeitgeber und Azubis gibt, ist Xaver Lehmann zur Stelle. Zwei Jahre wird die Ausbildung zum Servicefahrer KEP (Kurier Express Postdienstleistungen) dauern. Überzeugt Sebastian Zielasko dabei, kann er danach die kaufmännische Richtung zur Fachkraft KEP einschlagen. Aber auch so ist der Job nicht ohne. Logistik und Transport sind längst ein anspruchsvolles Gewerbe. Wer hier seinen Weg gehen will, muss seinen Kopf einsetzen. So ist die gesamte Kubiak-Flotte ständig online. Via Internet können die Kunden stets die neue Position der Fracht orten. Innovationen wie diese geben der Wachstumsbranche neue Impulse. Das bietet Aufstiegschancen für Mitarbeiter, die mit Engagement zur Sache gehen: gute Aussichten auch für Frank Zielasko. (flü) STAREGIO STEHT FÜR „Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen“. Das Projekt unterstützt Unternehmen, die in den Branchen Gesundheitswirtschaft und Lager/Logistik erstmalig oder zusätzlich oder in neuen Berufen ausbilden. In Dortmund ist die dobeq für den Bereich Lager/Logistik zuständig. STARegio kooperiert eng mit der Agentur für Arbeit Dortmund, sowie mit IHK, Handwerkskammer, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung und dem DGB. Das Projekt wird vor Ort wissenschaftlich vom Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund begleitet. AWO Intern Manuela Graf, Personal Service Agentur (PSA) Manuela Graf (39) ist bei der Personal Service Agentur (PSA) der GAD - einer AWO-Tochtergesellschaft - die Frau für alles. PSAs sind zentrale Institutionen der Hartz-Reformen. Eine Personal Service Agentur stellt Mitarbeiter ein und vermittelt sie in befristete Arbeitsverhältnisse. Dabei hofft man auf den „Klebeeffekt“, der dann eintritt, wenn aus dem befristeten Arbeitsverhältnis ein festes wird. Die PSA der GAD hat sich auf Pflegekräfte spezialisiert. Was sich so einfach anhört, bedeutet für Manuela Graf viel Arbeit. Sie wählt die Mitarbeiter aus, führt die Bewerbungsgespräche und nimmt die Einstellung vor. Auf der anderen Seite führt sie Kundengespräche mit Leitern von Seniorenzentren und Pflegeeinrichtungen, um zu wissen, was diese wollen. Sie ist zuständig für die Disposition, das heißt sie vermittelt die Mitarbeiter der PSA an ihre Arbeitsplätze. Doch damit ist ihre Aufgabe längst nicht beendet. Gibt es Probleme, muss Manuela Graf schlichten und Lösungen finden. Wird der Arbeitnehmer krank, muss sie Ersatz stellen. Und natürlich ist sie auch dann für den PSA-Mitarbeiter da, wenn das Vertragsverhältnis ausläuft und es zu keinem unbefristeten Arbeitsverhältnis gekommen ist. Dann hilft sie, Bewerbungen zu schreiben und Kontakte herzustellen. Es ist also ein wirklich weites Arbeitsfeld, das Manuela Graf bestellt. Doch die Erfahrungen ihres eigenen Berufsweges helfen ihr. Eigentlich ist sie ausgebildete Krankenschwester. Sie arbeitete in Herne als Intensivschwester, übernahm sogar die Schichtleitung. Irgendwann wollte sie mehr, studierte Sozialpädagogik, arbeitete im Anerkennungsjahr in einer Beratungsstelle für Senioren und war dann in vielen verschiedenen Jobs in der Erwachsenenbildung für verschiedene Träger tätig. Dass sie jetzt in einer PSA für Pflegekräfte arbei- Manuela Graf tet, führt all das, was sie gemacht hat, wieder zusammen: „Hier brauche ich eine Kombination aus meinem alten Beruf als Krankenschwester und all den Erfahrungen, die ich danach gemacht habe.“ Im August 2004 wurde die PSA gegründet. Nach einem Jahr können sich die Erfolge sehen lassen. Die Vermittlungsquote ist mit 80 Prozent überdurchschnittlich gut. Außerdem hat sich mit Hartz IV und dem Arbeitslosengeld II (ALG II) die Situation verändert, hat Manuela Graf festgestellt. „Die Leute haben jetzt mehr Druck“, sagt sie, „die Leute kommen früher und sie werden in ihren Ansprüchen beweglicher. Jetzt ist man bereit, für weniger Geld zu arbeiten, wenn es nur einen Job gibt.“ Im Kleinen ist die Personal Service Agentur der GAD ein gelungenes Experiment. „Unsere Kunden in den Einrichtungen und Pflegediensten vertrauen uns“, sagt Manuela Graf, „sie wissen, dass sie sorgsam ausgewählte Mitarbeiter erhalten.“ Diese positive Einschätzung gilt auch für die anderen Kunden der PSA die, die kommen, weil sie einen Job suchen -: „Wer zu uns kommt und in die PSA aufgenommen wird, hat eine realistische Chance auf einen sicheren und unbefristeten Arbeitsplatz.“ (flü) Sprungbrett in die Arbeitswelt Ein-Euro-Jobs sind besser als ihr Ruf - wie das Beispiel von Özlem Altunbas beweist Ein-Euro-Jobs: Für viele ist das nur ein anderes Wort für Ausbeutung. Die sogenannten „Arbeitsgelegenheiten“ können aber auch ein Sprungbrett in die Arbeitswelt sein. Für Özlem Altunbas (21) ist es klar, wie ihre berufliche Zukunft aussieht: Sie wird Altenpflegerin. Ihre Überzeugung hat sich im Laufe der sechs Monate gefestigt, in denen sie als sogenannte Ein-Euro-Kraft in der AWO-Tagespflege auf dem Möllershof gearbeitet hat. Eigentlich ist Özlem Altunbas Arzthelferin. Aber in diesem Beruf ist als Arbeitssuchende nicht zu machen. Anderthalb Jahre lang hat sie vergeblich gesucht. Als die „Arbeitsgelegenheiten“ - wie die Ein-EuroJobs offiziell heißen - Ende vergangenen Jahres in die Erprobungs- phase gingen, war sie eine der ersten, die sich meldete. Den Möllershof als möglichen Arbeitsort schlug sie selbst der Agentur für Arbeit vor. Die Agentur stimmte zu und so war Özlem Altunbas ab dem Dezember 2004 neue Mitarbeiterin in der Tagespflege. Diesen Schritt hat sie nicht bereut. Vom ersten Tag war ihr klar, dass die Arbeit mit älteren Menschen genau das ist, was sie machen will. Sie hat bei den täglichen Arbeiten, etwa den Mahlzeiten, geholfen, hat aber auch Senioren einzeln begleitet und an Gruppenaktivitäten teilgenommen. „Die Arbeit hat mir gefallen und das Team war super“, sagt sie. Angelika Mehanna, Leiterin auf dem Möllershof, gibt das Kompliment zurück. Sie hat Özlem Altunbas als zuverlässige und engagierte Arbeits- kraft kennengelernt. Das Zeugnis, das die 21jährige für ihren sechsmonatigen Arbeitseinsatz erhalten hat, kann sich sehen lassen. Ohne Ein-Euro-Job hätte Özlem Altunbas sicherlich keinen so leicht Zugang zur Tagespflege gefunden. Die Einrichtung ist kaum in der Lage, zusätzliches Personal zu beschäftigen. „Man kann Arbeitsgelegenheiten als ein gut geeignetes Instrument der niedrigschwelligen Arbeitsvermittlung sehen“, meint Cordula von Koenen. Die Mitarbeiterin der „Seniorenwirtschaft“ - ein dobeq-Service hat Özlem Altunbas in den Möllershof vermittelt. Um die berufliche Perspektive ging es der jungen Frau vor allem. Und das geringe Entgelt? Das war nicht so wichtig, sagt sie: „Mir ging es vor allem um neue Erfahrungen.“ (flü) Erfahrungen in ihrem Traumjob sammeln - das konnte Özlem Atlunbas (MItte) dank der Arbeitsgelegeheiten. Angelika Mehanna (rechts) war sehr zufrieden mit ihrer Mitarbeiterin, die Cordula von Koenen (links) in die Tagespflege vermittelt hatte - und auch Tagespflegegast Werner Konsorr hatte einen guten Draht zu der Ein-Euro-Jobberin. Ehrenamt heute Elterngruppe der AWO-Werkstätten Neue Sangesschwestern sucht der AWO Frauenchor des Ortsvereins Holzen - und zwar dringend. Voraussetzungt ist Spaß am Singen, Zeit für die Proben, die montags stattfinden und Lust, eine tolle Gemeinschaft kennenzulernen. Die Leitung hat Joachim Thiele. Unser Foto zeigt den Chor während der Chorfahrt zum Schloss Nordkirchen. Kontakt Chorleiter Joachim Thiele:Tel. 02 31/28 66 28 24 oder Tel. 0 25 96/21 25 (abends). Vom Parkhaus Barop in die Baroper Bahnhofstraße 3 in die Räumlichkeiten der ehemaligen Gaststätte „Alt Barop“ zieht die Begegnungsstätte im September um. In der Vergangenheit war die Sorge des Ortsvereins und der Besucher der Begegnungsstätte groß, kein Domizil mehr im bisherigen Einzugsbereich des Parkhauses Barop zu haben, das vor dem Abriss steht. Es konnte jedoch ein Ersatzstandort gefunden werden. In den neuen Räumlichkeiten werden keine großen Umbauten vorgenommen, denn die Dauer des Mietvertrages ist auf ein Jahr befristet. Bis dahin muss geschaut WERBUNG Wie seit fast 25 Jahren treffen sich Frauen aus der Elterngruppe der AWO Werkstätten jeden Mittwoch im Eugen-Krautscheid-Haus. Allerdings ist nicht mehr alles beim Alten. Früher saßen sie strickend und häkelnd zusammen. Heute spielen sie das Gesellschaftsspiel Rommee-Kat. Die Pullover und Schals, Socken und Tischdecken, die bei der gemeinsamen Handarbeit entstanden, verkauften die Frauen auf Basaren und Sommerfesten. Sogar einen eigenen Verkaufswagen hatten sie angeschafft. In den Glanzzeiten haben sie manchmal an einem Tag 1.000 Mark eingenommen - alles zu Gunsten der AWO Werkstätten. 75.000 Euro sind so im Laufe der Zeit als Spenden an die Werkstätten gegangen. Die finanzielle Unterstützung war immer sehr willkommen, zuletzt wurde auf diese Weise die neue Bühne in der Cafeteria finanziert. Doch das ist alles vorbei. Das Alter fordert seinen Tribut, auch wenn die Frauen aus der Elterngruppe viel jünger aussehen, als sie tatsächlich sind. „Die Arbeit für die Werkstätten hat uns jung gehalten“, sagt Johanna Sanetra, die mit 83 Jahren die Älteste im Kreis ist. Vor allem aber haben sich die Zeiten geändert und damit der Modegeschmack. Die junge Generation kauft lieber Massenware im Supermarkt als die liebevoll hergestellte Kleidung der Elterngruppe. „Die Gruppe lebte davon, dass sie Erfolg hatte“, sagt Felix Dostatni. Als die Nachfrage und der Umsatz immer mehr nachließ, zogen die Frauen die Konsequenzen. Seitdem spielen sie Rommee-Kat, wenn sie sich treffen. Felix Dostatni war übrigens der einzige Mann, den die Frauen um sich duldeten. Er war zuständig für die Logistik, schaffte Materialien herbei und brachte die fertigen Produkte an den Mann oder die Frau - und erwies sich dabei als überaus begabter Verkäufer. Damit war er das Bindeglied zwischen der Frauen- und der Männergruppe, die sich ebenfalls gebildet hatte. Alfons Kosch gehörte ihr an. Er war der Chauffeur, wenn Eltern und Mitarbeiter zu Ausflügen aufbrachen. Unvergessen sind die Ferienfreizeiten, die die Elterngruppe vorbereiteten und durchführten. Bis zu 50 teilweise schwer behinderte Teilnehmer waren mit von der Partie. Manchmal war man drei Wochen im Urlaubsort: eine verantwortungsvolle und kräftezehrende Aufgabe für die Eltern. Daran erinnern sich alle gerne. Auch wenn sie jetzt ein wenig zurückziehen, bleiben die Frauen und Männer den AWO Werkstätten nahe. Alle haben noch einen Sohn oder eine Tochter, die in den Werkstätten beschäftigt ist. Außerdem: Nach 25 Jahren kann man die Tradition der Treffs im Krautscheid-Haus nicht einfach beenden. Hedwig Kosch ist sich ziemlich sicher. „Ich glaube, wir haben in den ganzen Jahren nicht einen Mittwoch ausfallen lassen.“ Neue Begegnungsstätte der AWO in Barop Sanitär · Heizung Solartechnik Kundendienst Not- und Wartungsdienst Rohrreinigung u. TV-Inspektion Das Seniorenbüro: Ihre wohnortnahe Beratung in allen Fragen der Altenhilfe und Pflege. Beratungszeiten: montags-freitags 10-12 Uhr und nach Vereinbarung Dortmund-Innenstadt-West Lange Str. 44, 44137 Dortmund Tel. 880-881-0 Dortmund-Hörde Hörder Bahnhofstr. 16 44263 Dortmund, Tel. 50-233-11 Dächer aus Dortmund FREUND BAU DACH-, WANDUND ABDICHTUNGSTECHNIK FREUND BAU GmbH Overhoffstraße 42 44379 Dortmund Telefon 02 31/ 961011- 0 Telefax 02 31/ 96101118 Elektrotechnik GmbH – Geschäftsführer Ulrich Moog Planung und Ausführung von Elektroanlagen Brandmeldesysteme - Einbruchmeldesysteme Kabel- und Antennenanlagen • Sicherheitstechnik • Kundendienst Kurze Reihe 6 · 44143 Dortmund · Tel. 02 31-1 65 47 73 · Fax 02 31-1 65 47 75 Ihr leistungsfähiger Partner für Reinigungen/Servicedienste in • Seniorenheimen • Pflegeheimen • Krankenhäusern werden, wie sich die Finanzierung und das Programmangebot entwickeln. Am 11. September wird die Begegnungsstätte durch die Vorsitzende des Ortsvereins Barop Ruth Gohmann und durch die Unterbezirksvorsitzende Gerda Kieninger eröffnet. Die bisherigen Angebote werden fortgeführt, neue Ideen werden entwickelt. Im Vordergrund bleibt die soziale Betreuung und Beratung der Senioren. Die Angebote stehen allen Bürgern offen. Ina Schüler und Team werden die Begegnungsstätte weiterhin mit viel Tatkraft ehrenamtlich führen. (dev) A. Jessinghaus & Partner GmbH Gebäudereinigung · Servicedienste Meisterbetrieb Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 44145 Dortmund • Tiefe Straße 50 (Zufahrt von der Soester Str.) • Telefon 02 31/ 81 8018 • Fax 02 31/8190 77 AJP 58313 Herdecke Gahlenfeldstraße 46 Telefon (0 23 30) 9712-0 Telefax (0 23 30) 9712 12 [email protected] www.ajp.de AWO-Bezirk reagiert auf demographische Herausforderung Der AWO Bezirk Westliches Westwurde aufgehoben. In der Zusamfalen plant und baut zur Zeit menarbeit mit Investoren kann sechs neue Seniorenzentren. Mit nunmehr auf Nachfrage reagiert wer53 Einrichtungen gehört die Arden, wo Bedarf besteht. In den Jahbeiterwohlfahrt bereits zu den ren zuvor hatte sich die AWO im größten Trägern von SeniorenWestlichen Westfalen auf die zentren in den RegierungsbezirUmstrukturierung der bestehenden ken Münster und Arnsberg. Eine Seniorenzentren konzentriert und Reihe bestehender Seniorendort, wo es möglich war, das zentren wurde umge„integrative Wohnen“ einstaltet, um den besongeführt. Diese Häuser deren Bedürfnissen wurden so umgebaut, von Menschen mit Dedass dort tagesstruktumenz gerecht zu werrierende Maßnahmen für den. Menschen mit Demenz Im Frühjahr wurde angeboten werden könbereits ein Haus in Oernen. Erkenschwick eröffnet, In den Tagesräumen Gertrud Löhken-Mehring Ende des Jahres können können die demenzdie ersten Bewohner in kranken Bewohner gezielt das neue AWO-Seniorenzentrum in gefördert werden. Gleichzeitig entDortmund-Aplerbeck einziehen. Eine spannt sich die Situation in den andeweitere Einrichtung des Bezirks wird ren Wohnbereichen, die sonst sehr Anfang 2006 in Ibbenbüren fertig unruhig waren. Außer den Tagesräugestellt sein. men richtet der AWO Bezirk zunehIn Sommer war Baubeginn für die mend Nachtcafés in seinen SeniorenNeubauten vier und fünf in Münsterzentren ein. Dort können Bewohner Gievenbeck und in Münster-Albachten. Die sechste Einrichtung entsteht in Erndtebrück. Hier fand die Grundsteinlegung im August statt. „Mit dem Bau der neuen Häuser Letzte Hand angelegt haben Doris reagiert die Arbeiterwohlfahrt auf die Gumpert, Leiterin des demographischen Veränderungen neuen Seniorender Gesellschaft“, sagt Gertrud zentrums Rodenberg in Löhken-Mehring, Abteilungsleiterin Dortmund-Applerbeck, beim AWO Bezirk. Bis 2040 wird sich und Norbert B. Hanke die Zahl der Pflegedürftigen in (Sozialer Dienst) in den Deutschland von zwei auf vier Milliovergangenen Wochen. nen erhöhen. Möglich wurden die Nach Wochen Neubauplanungen beim AWO Bezirk intensiver Vorbereitung durch das Landespflegegesetz, das werden die ersten 2003 in Kraft trat. Die kommunale Bewohner bald Steuerung der Heimplatzangebote einziehen. auch die späten Abendstunden verbringen. Mittlerweile beträgt der Anteil dementiell erkrankter Menschen in den Wohnbereichen etwa 70 Prozent. Damit wird das Miteinander von Bewohnern mit Demenz und anderen Bewohnern immer schwieriger. Eine Separierung der Demenzkranken in eigene Wohnbereiche lehnt die AWO ab, weil dies nicht ihrem Pflegeleitbild entspricht. Alle neuen AWO-Seniorenzentren nehmen bis zu 80 Bewohner auf. Rund 80 Prozent der Plätze sind Einzelzimmer. Die Häuser sind hochwertig eingerichtet, die Zimmer mit einem seniorengerechten Sanitärbereich, Notrufsystem und AnschlüsemTelefon und TV ausgestattet. Die Seniorenzentren haben stets eine gute Anbindung an die örtliche Gemeinschaft. So liegt das neue Haus in Aplerbeck im Ortskern des Dortmunder Stadtteils. Hinter dem Haus ist der Rodenbergpark gelegen - eine idyllische Ruheoase mit Wasserschloss. AWO Bezirk Westliches Westfalen nimmt am „Boulevard Dortmunder Herbst“ teil Erfolgreiche Mitgliederkampagne Auch in diesem Jahr wird die AWO bei der Verbrauchermesse Dortmunder Herbst vertreten sein. Die Kur- und Reiseangebote der AW Kur GmbH sowie die entsprechenden Angebote der Unterbezirke Dortmund und Ennepe-Ruhr stehen im Mittelpunkt der Präsentation. In der Westfalenhalle 4 wird der Bezirksverband auf 60qm die Möglichkeit zum Ausruhen, zu einem Gespräch und zu einem kleinen Imbiss bieten. Die Mitgliederkampagne kann eine positive erste Zwischenbilanz ziehen. Im Zeitraum von 30. September 2004 bis zum 15. August 2005 wurden im Bezirk Westliches Westfalen 2800 Mitglieder neu angemeldet. AWO PROFIL AWO Bezirk Westliches Westfalen 7 Warum soll ein Borussia-Fan-Club nur was für junge Leute sein? AWO Seniorenzentrum Brackel im Fußballfieber Gleich zweimal stand „König Fußball“ am 25. August 2005 im Karola-Zorwald-Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt im Mittelpunkt. Zum einen bei der Gründung des Fan-Clubs „Rote Herzen BVB“ und zum anderen bei der Aufstellung eines WM-Fußballsofas. Geboren wurde die Idee eines eigenen Fan-Clubs beim Besuch des Dortmunder Landtagsabgeordneten Harald Schartau im April diesen Jahres. Bewohner Herbert Böckenkamp (71) und Schartau waren sich im Gespräch schnell einig: „Warum soll ein Borussia-Fan-Club nur was für junge Leute sein?“ Schnell gaben sich weitere BVB-Fans unter den Mitbewohnern zu erkennen, so dass der Club heute 13 Gründungsmitglieder haben wird. Ehrenmitglied wird selbstverständlich Harald Schartau - die Patenschaft übernimmt BVB-Legende Aki Schmidt. Auch Rolf-Arnd Marewski, Leiter des Fanprojekts Dortmund sowie offizieller Beauftragter des WM-OK des DFB hat seine Teilnahme am Gründungsakt zugesagt. Aki Schmidt und Marewski stellen gemeinsam fest: “Wir freuen uns sehr, eine solche Aktion unterstützen zu dürfen!“. Damit auch schon von außen zu erkennen ist, dass im Seniorenzentrum fußballbegeisterte „Oldies“ leben, wird im Eingangsbereich eines der bekannten WM-Sofas platziert – gespendet von Kroymans Autohaus. Bodo Champignon, Bezirksvorsitzender der AWO bedankt sich gemeinsam mit der ebenfalls BVB-begeisterten Einrichtungsleiterin Mirna Böhle beim Geschäftsführer des Dortmunder Autohauses Herrn Michael Güldenpfennig mit den Worten: „Viele der Bewohnerinnen und Bewohner unserer Pflegheime sind nicht mehr mobil. Wir freuen uns, dass sie mit ihrer Spende mithelfen, ein Stück Weltmeisterschaft auch hier in das Seniorenzentrum zu bringen. Die Bewohner, aber auch deren Enkelkinder, werden es Ihnen danken.“ Richtig rund wird Sache für den neuen Fan-Club durch ein besonderes Geschenk des AWO Ortsvereins Brackel. „Als wir von der Club-Gründung erfahren haben,“ stellt AWO OV Vorsitzender Michael Aumüller fest,“ haben wir zusammengelegt und entschieden dem Club ein Premiere-Abo zu spenden.“ Im neuen – schon mit viel BVB Utensilien eingerichteten - Clubzimmer kann nun jeder Spieltag mit Spannung verfolgt werden. „Jetzt“, hofft Gründungsmitglied Böckenkamp, „muss nur noch die Borussia einen Zahn zulegen und einer erfolgreichen Saison steht nichts mehr im Wege“. Landhaus Fernblick, Winterberg Ausflüge in die europäische Geschichte Bad Sachsa liegt in einer der ältesten europäischen Kulturlandschaften. Das nutzten immer mehr Reisegruppen, um das Hotel als Ausgangspunkt für Exkursionen zu nutzen. Die Ausflüge werden vom Haus vorbereitet. Dieses reizvolle Angebot hat auch den AWO Ortsverein Warstein überzeugt. Unter dem Motto „Zwischen Natur und Kultur“ waren die Warsteiner in den Harz aufgebrochen. Heinrich Häckel, der Unterbezirksvorsitzende für das Hochsauerland und den Kreis Soest, hatte die Reiseleitung übernommen. Ihn überzeugte vor allem das AWO-Haus in Bad Sachsa. Das renovierte Jugendstilgebäude, in dem seine Gruppe Zimmer bezog, lieferte das passende historische Ambiente für die geschichtsträchtigen Exkursionen der Warsteiner Gruppe. Der Harz – einst durch die deutsch-deutsche Grenze geteilt – ist eine zentrale europäische Kulturlandschaft. Zahlreiche Ausflugsziele bieten sich an: Halberstadt, Quedlinburg, Goslar, Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee mit der Stabkirche und Braulage. Höhepunkt jeder Reise ist die Fahrt mit der Schmalspurbahn von Wernigerode auf den Brocken. AWO PROFIL 8 Tipps Trends Termine Kurz notiert Motzki Guten Tach, liebe Leserinnen und Leser! MUTPROBE FÜR ULLA BURCHARDT: Die Bundestagsabgeordnete sauste beim Kletterfest am Blücherbunker aus luftiger Höhe von einem Fenster im vierten Stock nach unten, vorbei an den staunenden kleinen und großen Besuchern des tradionellen Kletter- und Straßenfestes. Das Team des AWO-Teens-und Jugendtreffs unter der Leitung von Tobias Petschke und die AWO Streetworker hatten das Erlebnisfest organisiert. Dabei konnten sie auf die Unterstützung des Familienprojektes der Stadt Dortmund und von Sponsoren aus der Geschäftswelt bauen. Das zweitägige Spektakel in der Innenstadt-Nordwest begeisterte erneut alle Besucher. Dienstjubiläum Heinz Feuerborn ( 52) feierte Anfang August sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Der dobeq-Geschäftsführer und stellvertretende Geschäftsführer des AWO Unterbezirks begann seine Tätigkeit als Dipl. Sozialarbeiter in der Jugendberufshilfe. Heute widmet er sich im Wesentlichen dem Erhalt der Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für benachteiligte junge Menschen und Langzeitarbeitslose. Damit ist auch die Sicherung der Arbeitsplätze bei der dobeq verbunden. AWO-Profil gratuliert. Schultenhof-Bioladen: Jetzt zwei Mal in Dortmund Der Schultenhof bietet jetzt auch als Shop-in-Shop-Partner im neuen SuperBioMarkt in der Harkortstraße 18 in Hombruch hochwertiges Biofrischfleisch und ökologische Wurstspezialitäten an. Außerdem werden vom Hofladen Kartoffeln und Gemüse geliefert. Beeindruckt von der Arbeit von und mit behinderten Menschen: Gäste des Weltjugendtages aus Sardinien in der Näherei der Werkstätten Gäste des Weltjugendtages bei der AWO zu Besuch Im Rahmen des Weltjugendtages besuchten junge Gäste auch AWO-Einrichtungen, um sich hier sich einen Tag lang zu engagieren und die sozialen Aufgaben kennen zu lernen. In den Werkstätten Lindenhorst waren 13 junge Menschen aus Sardinien zu Gast. Die Gäste des Pastoralverbandes Innenstadt-Nord- Ost waren von den vielfältigen Förderungen für Menschen mit Behinderungen beeindruckt. Französische Weltjugendtagsteilnehmer aus Amiens und ihre Gastge- ber der kath. Kirchengemeinde Brünninghausen besuchten die Tagespflege auf dem Möllershof. „Dieser Tag bleibt unvergesslich“, freute sich einer der Senioren der Tagespflege. Zusätzlichen Besuch erhielt die Tagespflege vom Gospelchor „Just for fun“ aus Brünninghausen. 30 italienische Jugendliche, die in der kath. Kirchengemeine Asseln/ Wickede zu Gast waren, gestalteten im Marie-Juchacz-Haus in Asseln einen Seniorennachmittag mit Musik und Gesang. Auch hier gewannen beide Seiten neue Eindrücke. (dev) Nachrufe Am 8. Juli verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren die Huckarder Ortsvereinsvorsitzende Betty Schlömer. Sie war Mitglied des Rates der Stadt Dortmund und Mitglied des Seniorenbeirates. 1999 übernahm sie den Vorsitz des AWO Ortsvereins Huckarde-Wischlingen sowie auch die Leitung der Begegnungsstätte Servatiusstr. Im Jahr 2002 schlossen sich die Ortsvereine Wischlingen und Mailoh-Ost zu einem gemeinsamen Ortsverein zusammen. Für Betty Schlömer war es selbstverständlich, eine größere Verantwortung in der Betreuungsarbeit zu übernehmen. Ihre Lebenserfahrung und sozialpolitische Kompetenz zeichneten ihr ehrenamtliches Engagement aus. Mit dem plötzlichen Tode verliert die AWO in Dortmund eine liebe Freundin und engagierte Mitstreiterin. Viel zu früh verstarb am 20. Juni im Alter von 60 Jahren der Brackeler Jochen Braune.. Der ehemalige Brackeler Pfarrer war erst 2004 als Berufsschullehrer in den vorgezogenen Ruhestand gegangen. Jochen Braune war zuletzt stellvertretender, zuvor sechs Jahre Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Brackel-Neuasseln. In der Kommunalpolitik vor Ort, in der evangelischen Kirchengemeinde und in der AWO wird sein unermüdlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit fehlen. NOCH BESTIMMT DER BAGGER DAS BILD auf dem Reiterhof der AWO in Lünen. Schon bald sollen aber auf dem Gelände fünf Appartements für Behinderte und ein Aufenthalts- und Schulungsbereich für Reittherapie nach einem Entwurf des Architekten Ernst Weide entstehen. In den neuen Gebäuden werden zwölf Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz finden. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf etwa 400.000 Euro. AWO International e.V. Nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien hat AWO International Nothilfe-und Rehabilitationsmaßnahmen in den Provinzen Tamil Nadu, südlich von Madras an der Küste Indiens, geleistet. Ohne die Spendenbereitschaft innerhalb der AWO-Familie wäre das nicht möglich gewesen. Über die bei AWO International und der „Aktion Deutschland hilft“ eingegangenen Spenden stehen AWO International zwei Millionen Euro zur Verfügung, um den Flutopfern zu helfen. AWO International hat einen Newsletter, der monatlich per Email versendet wird. Für den Empfang des Newsletters kann man sich über den Link auf der Homepage registieren lassen. So sehen Sieger aus Ein gutes Jahr nach seiner Bewerbung um den Vorsitz im AWO-Unterbezirk hatte Norbert Roggenbach gut lachen: Das Foto zeigt ihn ganz entspannt beim Zieleinlauf des Ruhrmarathons im Frühjahr. BEIM SOMMERFEST des Kindergartens am Hasenberg in Dortmund-Holzen Ende August überreichte die AWO-Stadtbezirksvorsitzende Ingrid Boetzel 1300 Euro an die Leiterin Petra Kuckuk-Fiedel.. Mit dieser großzügigen Spende der Ortsvereine im Stadtbezirk Hörde konnte eine Vogelnestschaukel für das Spielgelände des viergruppigen Kindergartens angeschafft werden. Bei der Spendenübergabe freuen sich: Ingrid Boetzel (r.), Petra Kuckuk-Fiedel (2.v.r.), Katharina Becker, Elternratsvorsitzende (4.v.r.) sowie Vertreter der Ortsvereine und natürlich die Kinder. Meine Güte, dat dat so schnell gehen kann, mit die Neuwahlen, wer hätte dat gedacht! Da meint man, nu is ers ma gut und man könnte ma wat in Urlaub oder so, aba ne, nu is schon wieda Wahlkampf! Und der - also der Wahlkampf -is bei uns jetzt voll entbrannt und der Motzki gleich mal mit. Vor dem Willy seine Fototapete stehen nu auch noch zwei weiße Kerzen, die wo der Motzki hat von unsern Papst in Köln sechnen lassen. Als ich doch wohl meinte, dat dat vielleicht gar nicht so im Sinne von den Willy gewesen wäre, meint der Motzki doch glatt, dat wär ihm getz egal und dat man mit alle Mittel kämpfen müßte, und wenn es die Mittel vom politischen Gegner wären, Hauptsache es tut wirken. Und schaden könnte es ja wohl doch auch nicht. Wenn er sich da ma nich vertut, der Motzki. Viel sehe ich ja momentan von ihm nich, weil er fast jeden Tag damit beschäftigt ist, die SPD-Plakate inner Stadt aufzuhängen und zu bekleben. Man hätte doch eigentlich meinen sollen, dat die Plakate vonne Landtagswahl kürzlich noch gar nicht so verstaubt sind und dat man die noch gut hätte nehmen können. Aba da hat sich dann wieder so ein Polit-Makketing-Stratege gedacht gehabt, dat dat inne letzten Zeit ja gar nicht ma so erfolgreich gewesen war, mit die SPDPlakate und da ham se direkt mal ganz neue entworfen, mit so markige Sprüche drauf. Und wo der Motzki neulich noch die Gerda eingekleistert hat, die wo sich dat lächelnd hat gefallen lassen müssen, da schwingt er nu den Kleisterquast über so ne grafisch gestaltete Sprüchegalerie. Dat ist die Stimmung unter den Wahlhelfern nich unbedingt am heben, dat können Sie mir ma glauben. Jedenfalls is unsere familiäre Wahlvorbereitungsstimmung jetzt ganz schnell am steigen. Allerdings is ja auch von uns keiner am jünger werden. Ob unser beider Blutdruck dat allet so kurz nach der Landtagswahl aushält, is die zweite große Frage. Die erste ist natürlich, wer wohl die Wahl gewinnen tut. Und da hab ich mir gedacht, dat wenigstens ich auch neben dem Wahlkampf und dem allgemeinen Volkswohl an die Gesundheit vonne Familie denken muss und hab für die Zeit nach der Bundestagswahl direkt ma zwei Wochen Bad Eilsen für den Motzki und mich gebucht, damit wir da entweder die Nachwirkungen der Freudenfeierlichkeiten auskurieren oder Kraft für den nächsten Wahlkampf sammeln können. Je nachdem, wie et ausgeht. In diesem Sinne, schön Tach und fröhlichen Wahlkampf noch! Ihre Else MotzkAWOtzki