Zielmarktanalyse Windenergie Japan
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Zielmarktanalyse Windenergie Japan
Energie Zielmarktanalyse Windenergie Japan mit Profilen der Marktakteure Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan www.japan.ahk.de www.exportinitiative.bmwi.de Impressum Herausgeber: ............... Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) ...................................... Sanbancho KS Bldg. 5F, 2-4 Sanbancho ...................................... Chiyoda-ku, Tokyo 102-0075 ...................................... Tel: +81 3 5276 9811 ...................................... Fax: +81 3 5276 8733 ...................................... [email protected] ...................................... www.japan.ahk.de Kontaktperson: ........... Marcus Schürmann ...................................... [email protected] Redaktion: .................... Bastian Lidzba ...................................... André Semmler ...................................... Heiwa Hasegawa Stand: ............................ Juli 2012 Disclaimer/Haftungsausschluss: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Nachdruck und Fotokopien, auch teilweise, sind unter genauer Angabe der Quelle und mit Hinweis auf erstens die herausgebende AHK und zweitens die Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gestattet. Einleitung Die Dreifachkatastrophe vom März 2011 (Erdbeben, Tsunami und Unfall im AKW Fukushima I) und die vorübergehende Abschaltung aller Atomkraftwerke hat zu erheblichen Diskussionen in der Neuausrichtung der japanischen Energiepolitik geführt. War der Fokus bisher eindeutig auf den Ausbau der Atomenergie gelegt, ist der verstärkte Ausbau und Einsatz erneuerbarer Energien zu einem festen Bestandteil des künftigen Energieportfolios des Landes geworden und soll bis 2030 einen Anteil von 25 – 35% ausmachen. So erzeugte Japan bis zur Katastrophe 82% seiner Primärenergie durch fossile Brennstoffe und 11% durch Kernenergie. Die im Juli 2012 in Kraft getretenen Einspeisetarife bekräftigen die künftige Ausrichtung der Energiepolitik nachdrücklich. Der Erzeugung von Strom aus Windkraft wurde in Japan in der Vergangenheit wenig Beachtung geschenkt, vielmehr förderte die Regierung die Bereiche Photovoltaik und Wasserkraft. Die installierte Gesamtkapazität von Windkraftanlagen betrug 2010 2,2 GW. Japan verfügt jedoch über große Windressourcen in nördlichen Gebieten wie Tohoku und momentan werden lediglich 0,001% der – beim momentanen Stand der Technik – möglichen Energiemenge im On- und Offshore-Bereich erzeugt. Besonders der Offshore-Bereich befindet sich noch in einer Entwicklungsphase und zum momentanen Zeitpunkt gibt es lediglich vereinzelte Pilotprojekte in einigen Küstengebieten Japans. Neben der Gestaltung von Genehmigungsverfahren für den Onshore und Offshore-Bereich, werden künftig u.a. Umweltverträglichkeitsstudien verlangt. Auch müssen Fragen der Netzanbindung und –integration gelöst werden. So ist sind z.B. Stromnetz und die Übertragungskapazitäten nur unzureichend ausgebaut, um erzeugte Energie aus den windreichen Regionen im Norden Japans in die Ballungszentren wie Tokyo zu transportieren. Die Stromerzeugung und -verteilung ist derzeit noch in der Hand von zehn regionalen Anbietern, die monopolistisch strukturiert sind. In vielen Bereichen der erneuerbaren Energie zeigt Japan großes Interesse an Technologie und Problemlösungen „made in Germany“ und gesteht Deutschland einen Know-How-Vorsprung zu. Das gilt auch für den Bereich der Windkraftbranche. Trotz einer Reihe von Unklarheiten über den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ist es schon jetzt von großer Bedeutung, dass sich die deutsche Windkraftbranche in Japan frühzeitig positioniert. Neben dem Absatz von Anlagen in Japan werden sich perspektivisch Möglichkeiten zur Kooperation auf technologischer oder aber strategischer Ebene ergeben. Eine möglichst frühe Sichtbarkeit in Japan und das Zeigen von Interesse am japanischen Markt eröffnen daher Chancen auf langfristige und solide Partnerschaften. I Inhalt Einleitung ................................................................................................................................... I Inhalt ..........................................................................................................................................II Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................ IV Tabellenverzeichnis .................................................................................................................. V Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................ V 1 Länderprofil ........................................................................................................................ 1 2 3 4 5 6 1.1 Geographische Grundlagen ............................................................................................................ 1 1.2 Politischer Hintergrund................................................................................................................... 1 1.3 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ............................................................................................ 2 1.4 Internationale Wirtschaftsbeziehungen........................................................................................... 3 Energiemarkt Japan ............................................................................................................ 6 2.1 Überblick über den japanischen Energiemarkt ............................................................................... 6 2.2 Energiepolitische Rahmenbedingungen ......................................................................................... 9 2.3 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ................................................................................ 10 2.4 Allgemeiner Überblick zu erneuerbaren Energien ....................................................................... 12 2.5 Lage und Perspektiven erneuerbare Energien .............................................................................. 14 Gesetzliche Rahmenbedingungen im Onshore-Bereich ................................................... 16 3.1 Technische Standards ................................................................................................................... 16 3.2 Staatliche und regionale Förderung .............................................................................................. 16 3.3 Genehmigungsverfahren............................................................................................................... 17 Marktstruktur und Marktchancen im Onshore-Bereich ................................................... 18 4.1 Ausgangslage und Potenziale im Zielmarkt ................................................................................. 18 4.2 Marktstruktur und Marktattraktivität ............................................................................................ 21 4.3 Überblick über Windanlagen ........................................................................................................ 23 4.4 Wettbewerbssituation (In- / Ausländische Anbieter) .................................................................... 24 4.5 Markt- und Absatzpotenziale ........................................................................................................ 24 4.6 Herausforderungen ....................................................................................................................... 25 4.7 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ...................................................................................... 26 4.8 Handlungsempfehlungen und Fazit für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ............ 26 Offshore-Windenergie ...................................................................................................... 28 Zielgruppenanalyse .......................................................................................................... 30 6.1 Profile Marktakteure..................................................................................................................... 30 II 7 I. Hersteller ...................................................................................................................................... 30 II. Projektentwickler.......................................................................................................................... 31 III. Zulieferer: Elektronik ................................................................................................................... 33 IV. Zulieferer: Mechanik .................................................................................................................... 34 V. Material ........................................................................................................................................ 36 VI. Weiteres Zubehör (z.B. Batterien) ................................................................................................ 38 VII. Transport, Installation, Konstruktion ............................................................................................ 38 VIII. Wartung ........................................................................................................................................ 40 IX. Verbände ....................................................................................................................................... 41 6.2 Sonstiges....................................................................................................................................... 42 X. Messen .......................................................................................................................................... 42 XI. Relevante Institutionen und Ministerien: ..................................................................................... 42 XII. Relevante Forschungsinstitute ...................................................................................................... 43 XIII. Relevante Internetseiten ............................................................................................................... 44 Anhang ............................................................................................................................. 45 XIV. Technische Standards ................................................................................................................... 45 XV. Environmental Impact Assessment Prozedur ............................................................................... 49 XVI. Überblick über Offshore-Windprojekte ........................................................................................ 50 XVII. Wechselkurse ................................................................................................................................ 51 XVIII. Quellenverzeichnis ....................................................................................................................... 52 III Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2003 bis 2012 ................................................ 3 Abbildung 2: Importe und Exporte Japans 2008-2011 .............................................................................................. 4 Abbildung 3: Lieferländer Japans 2011 ..................................................................................................................... 4 Abbildung 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2010 .......................................................................................... 5 Abbildung 5: Energiemix Japan 1965-2010 .............................................................................................................. 6 Abbildung 6: Energieverbrauch nach Sektor 2010 .................................................................................................... 7 Abbildung 7: Elektrizitätsmix Japan 2010 ................................................................................................................ 8 Abbildung 8: Mineralöl-Importe 2010 ...................................................................................................................... 9 Abbildung 9: Erdgas-Importe 2010 ........................................................................................................................... 9 Abbildung 10: Primärer Energiemix Juli 2012........................................................................................................ 10 Abbildung 11: Erneuerbare Energien Mix Japan 2010 ........................................................................................... 12 Abbildung 12: Derzeitige Kapazität und Einführungspotenzial .............................................................................. 13 Abbildung 13: Das japanische Energienetz ............................................................................................................. 14 Abbildung 14: Karte des Onshore-Windenergie Potenzials in Japan ...................................................................... 19 Abbildung 15: Gesamtkapazität Windenergie Japan ............................................................................................... 19 Abbildung 16: Windkapazität nach Präfektur 2010................................................................................................. 20 IV Abbildung 17: Marktanteile Windenergie 2011 (nach installierter Kapazität) ........................................................ 21 Abbildung 18: Windanlagen in Japan nach Kapazität (Stand: 2011) ...................................................................... 23 Abbildung 19: Ausländischer und inländischer Anteil an installierten Turbinen 1989-2010 .................................. 24 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Einspeisetarife für erneuerbare Energien Japan, Juli 2012 ..................................................................... 11 Tabelle 2: Theoretisches und Einführungspotenzial nach Stromversorgungsregionen (in zehn MW) .................... 18 Tabelle 3: Japans größte Windparkentwickler ......................................................................................................... 22 Abkürzungsverzeichnis CEPCO Chubu Electric Power Company EPCO Electric Power Company HEPCO Hokkaido Electric Power Company KEPCO Kansai Electric Power Company MAFF Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries METI Ministry of Economy, Trade and Industry MLITT Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism TEPCO Tokyo Electric Power Company V 1 Länderprofil 1.1 Geographische Grundlagen Japan ist eine dem asiatischen Kontinent im Osten vorgelagerte Inselkette und besteht aus den vier Hauptinseln Honshu (Hauptinsel mit der Hauptstadt Tokyo), Kyushu im Süden sowie Shikoku und der nördlichsten Insel Hokkaido. Hinzu kommen etwa 6.000 kleinere Inseln. Durch den anhaltenden Vulkanismus gehören Erdbeben und Tsunamis zu relativ häufigen Erscheinungen in Japan. Die gebirgige und großenteils hüglige Landschaft erlaubt eine Nutzung von nur auf 20 Prozent der Gesamtfläche von 377.800 km2 für Landwirtschaft bzw. Städtebau. Auf zwei Prozent der Fläche, im Großraum Osaka (Kinki-Region) und im Großraum Tokyo (Kanto-Region), konzentrieren sich 50 Prozent der rund 128 Mio. Einwohner. Japan ist in acht Regionen und 47 Präfekturen untergliedert. Politisches und wirtschaftliches Zentrum ist die mit rund 42 Mio. Einwohnern größte Metropolregion der Welt, Tokyo. 1.2 Politischer Hintergrund Seit Inkrafttreten der Verfassung am 3. Mai 1947 ist Japan eine zentralistisch organisierte, parlamentarische Monarchie. Der japanische Kaiser (Tennô) repräsentiert als Monarch das japanische Volk im In- und Ausland. Die Souveränität liegt im japanischen Volk begründet. Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament mit Ober- und Unterhaus ähnlich dem britischen Modell. Die stärkste Partei des Unterhauses stellt durch Wahl das Kabinett und den Premierminister. Diese bilden die exekutive Gewalt. An der Spitze der Judikative steht der Oberste Gerichtshof. Seit 2009 stellt die Demokratische Partei Japans (DPJ) die Regierung; zu Anfang unter Ministerpräsident Yukio Hatoyama, ihm folgte Naoto Kan und seit August 2011 ist Yoshihiko Noda das Staatsoberhaupt Japans. Davor war die japanische Politik mit kurzer Unterbrechung in den 90er Jahren durchgehend durch die Liberaldemokratische Partei (LDP) geprägt worden, die 50 Jahre lang den Ministerpräsidenten gestellt hatte. Die japanische Politik ist stark vom Einfluss durch die Bürokratie geprägt. Maßnahmen, diese zurückzudrängen, scheiterten bisher. Unter der starken Verflechtung von Politik und Administration leidet die politische Handlungsfähigkeit, und Reformen werden oft nur eingeschränkt vorangetrieben. Die Durchsetzung von Reformen 1 wird durch die in den letzten Jahren regelmäßig kurzen Amtszeiten der japanischen Ministerpräsidenten erschwert. 1.3 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Die Ressourcenarmut Japans führt zum einen zu einer starken Abhängigkeit der japanischen Wirtschaft von Importen, zum anderen ist sie aber auch Motor für die Entwicklung neuer Technologien. Die japanische Wirtschaftslandschaft ist geprägt von einem Dualismus zwischen Unternehmensnetzwerken (Keiretsu), die meist auch international tätig sind, und kleinen und mittleren Unternehmen, welche vor allem als Zulieferer dienen. Rund 98% aller japanischen Unternehmen werden zum Mittelstand gezählt. Aufgrund des Drucks durch die Finanzkrisen der vergangenen Jahre sehen sich die oft stark vernetzten und gegenüber ausländischem Einfluss abgeschotteten Keiretsu gezwungen, Umstrukturierungen durchzuführen und sich dem Ausland weiter zu öffnen. Japan hat die höchste Staatsverschuldung aller Industrieländer. Diese ist als Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie dem Wiederaufbau der betroffenen Region nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 auf über 200 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gestiegen. Der größte Gläubiger des japanischen Staates sind allerdings dessen Bürger selbst. Hinzu kommt eine hohe Unternehmensbesteuerung und geringe Produktivität im Dienstleistungssektor. Trotzdem setzt Japan unverändert und weltweit Maßstäbe für Zukunftsmärkte. Innovationsfähigkeit, Kaufkraft und die Stärke der japanischen Industrie gewährleisten, dass das Land weiterhin eine globale Spitzenposition einnimmt. So gehört Japan zu den führenden Ländern mit einer hohen Innovationskraft in wichtigen Zukunftssektoren wie z.B. der Robotik, der Automobilindustrie, der Medizintechnik und im Bereich Elektromobilität. 2 Abbildung 1: Entwicklung des japanischen Bruttoinlandsproduktes 2003 bis 2012 6% 4,0% Veränderungen in %, real 4% 2% 2,7% 1,4% 2,4% 1,9% 2,0% 2,3% 0% -2% -4% 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011* 2012* -0,5% -1,2% Fiskaljahr -6% -6,3% -8% Quelle: Germany Trade and Invest (Nov. 2011), *Schätzung Gleichwohl befindet sich Japan in einer angespannten wirtschaftlichen Lage. Nachdem das Land seit der Jahrtausendwende wieder ein leichtes, aber stabiles Wirtschaftswachstum erreichte, schrumpfte die Wirtschaftsleistung nach dem Ausbruch der Weltfinanzkrise dramatisch. Das Fiskaljahr 2010 brachte zwar Linderung, doch trug die Wirtschaft Japans durch das Dreifach-Desaster Erdbeben/Tsunami/Nuklearkatastrophe im Frühjahr 2011 erneut schwere Schäden davon. Im Fiskaljahr 2011 schrumpfte die japanische Wirtschaft leicht. Unter anderem durch Investitionen in den Wiederaufbau wird die japanische Wirtschaft 2012 nach Meinung von Beobachtern wieder stärker wachsen. 1.4 Internationale Wirtschaftsbeziehungen Japan ist, wie Deutschland, von einer stark exportorientierten Wirtschaft geprägt. Da der Binnenmarkt aufgrund der Überalterung und Schrumpfung der Gesellschaft stagniert, wird ein unzureichendes Wachstums über einen Zuwachs in der Ausfuhrleistung ausgeglichen. 3 Abbildung 2: Importe und Exporte Japans 2008-2011 756 776 773 746 767 690 Mrd. US-Dollar 552 581 77 29 20 2008 2009 Import 2010 Export 2011 -27 Saldo Quelle: Ministry of Finance (2012) In den vergangenen Jahren hat sich die Volksrepublik China zu Japans wichtigstem Außenhandelspartner entwickelt. Dabei spielt China nicht nur eine wichtige Rolle als Lieferant, sondern zunehmend auch als Absatzmarkt für japanische Produkte. Traditionell starke Lieferländer sind zudem die USA, Australien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als Rohstoff-Lieferanten. Abbildung 3: Lieferländer Japans 2011 VR China 22% Gesamteinfuhren: 859 Mrd. US-Dollar Sonstige 57% USA 10% Australien 7% Saudi-Arabien 5% Quelle: Germany Trade and Invest (2011) 4 Im Jahr 2011 wurden Güter im Wert von 859,1 Mrd. US$ eingeführt, ein Anstieg von 12,1% im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf die erhöhten Importe von Erdöl und Erdgas zurückzuführen. Die Ausfuhren fielen im gleichen Zeitraum um -2,7% und hatten einen Wert von 826,9 Mrd. US$. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Japans innerhalb Europas. Umgekehrt war Japan bis 2002 der wichtigste asiatische Markt für deutsche Unternehmen. Heute rangiert es an zweiter Stelle hinter der VR China. Abbildung 4: Einfuhren aus Deutschland nach Art 2010 Sonstige 17% Elektronik 3% Elektrotechnik 8% Mess-und Regeltechnik 8% Kfz- und Teile 25% Gesamtwert: 13,1 Mrd. Euro Maschinen 14% chem. Erzeugnisse 25% Quelle: Germany Trade and Invest (2011) 5 2 Energiemarkt Japan 2.1 Überblick über den japanischen Energiemarkt Der japanische Energiemarkt wird von zehn regionalen Monopolen dominiert. Diese Firmen werden als EPCOs (Electric Power Companies) bezeichnet und sind seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg kollektiv für die Energie- und vor allem Elektrizitätsversorgung Japans zuständig. Abbildung 5: Energiemix Japan 1965-2010 25.00 Einheit: 1018J 20.00 15.00 10.00 5.00 0.00 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Mineralöl Kohle Erdgas Kernenergie Wasserkraft Erneuerbare Energien 2010 Quelle: ANRE (2011) Im Zeitraum von 1982-2000 stieg Japans Energiebedarf durchgehend an. Dieser Trend kehrte sich seit dem Jahr 2000 um. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, der demografische Wandel und ein schwaches Wirtschaftswachstum hatten Einfluss auf einen rückläufigen Energieverbrauch seit 2007. Schon vor der Katastrophe im März 2011 basierte die Energieversorgung Japans hauptsächlich auf dem Einsatz von fossilen Brennstoffen und der Kernenergie. 2010 wurde rund 82% der Primärenergie durch fossile Brennstoffe gewonnen. Die Atomkraft steuerte 11% der benötigten Energie bei, während 3,8% von großen Wasserkraftwerken und weitere 3,2% von kleinen und mittleren Wasserkraftwerken sowie anderen erneuerbaren Energieressourcen generiert wurden. 6 Ein Großteil der primären Energieversorgung wird durch den Import von Rohstoffen gedeckt. Japan produziert lediglich 2% seines eigenen jährlichen Erdölbedarfs und 5% seines Erdgasbedarfs. Kohle und Uran werden zu 100% importiert. Rund 93% der japanischen Energieproduktion ist importabhängig. Die Erreichung einer größeren Energieunabhängigkeit gehört, besonders seit der Öl-Krise der 1970er Jahre, zur Priorität der japanischen Regierung. Seit dieser Krise fördert Japan aktiv die Energieerzeugung durch Erdgas und Nuklearenergie. Hierdurch ist Japan heute zum größten Importeur von Erdgas und zum bisher drittgrößten Produzenten von Kernenergie geworden. Nach dem „Japan Basic Energy Plan 2010“ sollte der Ausbau der Kernenergie weiter fortgesetzt werden. Bis 2020 war der Zubau von neun weiteren Atomkraftwerken geplant. Seit dem Unglück im Atomkraftwerk Fukushima I im März 2011 wurden die Pläne für einen weiteren Ausbau der Atomkraft allerdings verworfen und regenerative Energien gelangen stärker in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Abbildung 6: Energieverbrauch nach Sektor 2010 Transport; 23,60% Industrie; 42,80% Gewerbe; 19,50% Wohnungen; 14,20% Quelle: ANRE (2011) Ein Großteil des japanischen Energiebedarfs ist der produzierenden Industrie zuzuordnen. Große Firmen sind allerdings teilweise durch konzerneigene Elektrizitätserzeugung von den EPCOs unabhängig. Zum zweitgrößten Verbraucher zählt der Transportbereich (LKWs, PKWs). Dieser setzt noch zu großen Teilen herkömmliches Benzin ein. Obwohl E3 (ein Mix aus 3% Ethanol und 97% Benzin) zumindest teilweise verfügbar ist, ist Japan auch hier komplett auf Ethanol-Importe aus China und Brasilien angewiesen. Ein Trend zu Elektroautos und Plug-in Hybriden zeigt hingegen einen beginnenden Übergang zu elektrisch betriebenen Autos an. Japan ist der 7 weltweit größte Markt für Hybridfahrzeuge. Die im internationalen Vergleich hohen Verkaufszahlen von Plug-in Hybriden und Elektroautos bedeuten, dass auch ein wachsender Anteil des Transportsektors Elektrizität statt Benzin benutzt. Energiepreise betragen in Japan durchschnittlich für Haushalte rund 215 Euro pro Megawattstunde und für die Industrie 150 Euro pro Megawattstunde. Sie sind damit die höchsten in Asien. Die hohen Importe von fossilen Brennstoffen lassen diese zusätzlich ansteigen, während die Struktur des Energiemarktes diesen Trend weiter verstärkt. Durch die monopolistische Struktur, und die klare Aufteilung in Regionen konnten die EPCOs ihre Kosten an Konsumenten weitergeben, ohne unter starken Preisdruck zu geraten. Abbildung 7: Elektrizitätsmix Japan 2010 Erneuerbare Energien; 2% Wasserkraft; 8% Kernenergie; 27% Mineralöl; 9% Kohle; 28% Erdgas; 26% Quelle: IEA (2010) Bei der Elektrizitätserzeugung spielen Kohle, Kernenergie und Erdgas die größte Rolle. Die Abhängigkeit vom Mineralöl wurde seit den 1980er Jahren systematisch reduziert, sodass 2010, vor dem Fukushima Unglück, nur noch 9% der Elektrizität hierdurch generiert wurde. Während in den 80er Jahren neue Durchbrüche in der Solarenergie zu einem Wachstum der erneuerbaren Energien von 1% auf 2% der Elektrizitätsversorgung führten, hat sich dieser Anteil an der Gesamtkapazität seit den 90er Jahren nicht weiter erhöht. Die drei größten Energieversorger Japans nach Kapazität sind TEPCO (Gebiet Tokyo und Ostjapan), KEPCO (im Kansai Gebiet) und CEPCO (im Chubu Gebiet) und versorgen damit die bevölkerungsreichsten Regionen Japans. Dies ist eine direkte Folge davon, dass jede der EPCOs für die Versorgung der eigenen Region zustän- 8 dig ist. Durch diese Struktur konzentrieren sich ein Großteil der japanischen Bevölkerung, Industrie und Stromerzeugung auf einige Kernregionen. Ein Spezifikum Japans ist die Aufteilung der Stromübertragung zwischen Ost und West in zwei unterschiedliche Frequenzen. Im Osten Japans wird Strom mit einer Frequenz von 50 Hertz und im Westen mit einer Frequenz von 60 Hertz übertragen. Dieser Standard wurde in der Meiji Zeit (1868-1912) eingeführt, als sich der Osten Japans für die Einführung von deutscher Technologie entschied, während der Westen Technologie aus Amerika benutzte. Diese Teilung ist bis heute erhalten geblieben. 2.2 Energiepolitische Rahmenbedingungen Japans Abhängigkeit von Importen wird stark von internationalen wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflusst. Während Uranvorräte für mehrere Jahre vorhanden sind, ist dies bei Kohle, Gas und Mineralöl nicht der Fall, sodass eine Unterbrechung der Importe fossiler Rohstoffe ein erhebliches Problem darstellen würde. Um eine adäquate Versorgung sicherzustellen, suchen japanische Unternehmen aktiv die Teilnahme an „Upstream“ Projekten von Mineralöl- und Erdgas. „Upstream“ benennt in diesem Zusammenhang das Stadium von der Entdeckung neuer Öl- und Erdgas-Felder bis zur Produktion. Weiterhin wird ein Großteil der Mineralölbestände direkt von der Regierung kontrolliert, um Engpässe zu vermeiden. Abbildung 8: Mineralöl-Importe 2010 Andere ;0 Indonesien 8,7% 2,4% Oman 3,3% Kuwait 7,0% Russland 7,1% Abbildung 9: Erdgas-Importe 2010 Katar 10,9% Saudi Arabien 29,2% Andere 3,4% Malaysia 20,7% Brunei 8,4% Gesamt: 214.326 ML Russland 8,5% Iran 9,8% Gesamt: 70,56 Mt Australien 18,8% Oman 3,8% Katar 11,6% VAE 20,9% VAE 7,2% Quelle: ANRE (2011) Quelle: ANRE (2011) 9 Indonesien 18,3% Sowohl bei Erdgas als auch bei Mineralöl, versucht Japan seine Rohstoffe möglichst diversifiziert zu beziehen. Hierdurch soll der Schaden beim Ausfall eines einzelnen Zulieferers minimiert werden. Bei Mineralöl ist Japan allerdings stark auf Importe aus dem Nahen Osten angewiesen, während Erdgas größtenteils aus Südostasien und Ozeanien importiert wird. 2.3 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Die Fukushima-Katastrophe hat in Japan einen temporären Atomausstieg bewirkt. Obwohl offizielle Daten zum aktuellen Energiemix in Japan noch nicht veröffentlicht wurden, ist eine weitgehend akkurate Einschätzung möglich. Abbildung 10: Primärer Energiemix Juli 2012 Wasserkraft; 3% Erneuerbare Energien; 4% Kernenergie; 0,2% Erdgas; 20% Mineralöl; 49% Kohle; 24% Quelle: NEDO (2012) Dadurch, dass seit Juli wieder zwei Reaktoren in der Stadt Oi (Präfektur Fukui) aktiv sind, hat die Kernenergie wieder einen kleinen Anteil an der Gesamtenergie. Weitere Reaktoren werden wahrscheinlich folgen. Seit dem Abschalten der Nuklear-Reaktoren, wurden die entstandenen Kapazitätsengpässe durch einen massiven Import fossiler Rohstoffe gedeckt. Obwohl hierdurch der Elektrizitätsbedarf weitgehend abgedeckt werden konnte, hatte die Fukushima-Katastrophe und das hierdurch bedingte Herunterfahren der Reaktoren dennoch vier signifikante Konsequenzen: 10 1. Erhöhte Importe von fossilen Rohstoffen führten 2011 zum ersten Handelsdefizit Japans seit 1980. 2. Das Einhalten der im Kyoto-Protokoll gesetzten Ziele für Treibhausgas-Emissionen wurde erschwert. 3. Hohe Stromerzeugungskosten haben zu hohen Quartalsverlusten bei den EPCOs führt. Für Kunden von TEPCO wurde deshalb z.B. ein Anstieg der Stromkosten im September 2012 um 8.47% angekündigt. 4. Öffentlicher wie auch politischer Widerstand gegen die Kernenergie hat sich verschärft. Nach neuesten Umfragen der Tokyo Newspaper vom 28.08.2012 sind 87% der Bevölkerung für einen Atomausstieg bis 2030. Vor allem aber hat die Atomkatastrophe die Notwendigkeit einer neuen Energiepolitik aufgezeigt. Während die genauen Details noch abschließenden Planung sind, steht die stärkere Förderung der erneuerbaren Energien als integraler Teil der neuen energiepolitischen Maßnahmen bereits fest. Im Juli 2012 ist zu diesem Zweck ein neuer Einspeisetarif zur Förderung der erneuerbaren Energien in Kraft getreten. Hierin ist ein erster großer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Energiepolitik zu sehen. Mit den neuen Einspeisetarifen sollen Windenergie, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, Biogas und Biomasse gefördert werden. Im Vergleich zu den bereits länger etablierten Tarifen in Deutschland fallen die japanischen Tarife eindeutig höher aus. Tabelle 1: Einspeisetarife für erneuerbare Energien Japan, Juli 2012 Energietyp Euro Cent / kWh Strombezugsvertragsdauer Onshore/Offshore <20 kW 55,9 20 Jahre Onshore/Offshore >20 kW 23,3 20 Jahre Geothermie <14 MW 40,6 15 Jahre Geothermie >14 MW 26,4 15 Jahre Wasserkraft <200 kW 34,5 20 Jahre Wasserkraft 200 kW - 1MW 29,5 20 Jahre Wasserkraft 1 MW- 30 MW 24,4 20 Jahre Photovoltaik <10 kW 40.6 10 Jahre Photovoltaik >10 kW 40.6 20 Jahre Biogas 39,6 20 Jahre 13,7-33,6 20 Jahre Biomasse Quelle: METI (2012) 11 Die Höhe der Tarife wird jedes Jahr neu bestimmt und schrittweise reduziert. In den ersten drei Jahren plant die japanische Regierung die Vergütung allerdings möglichst hochzuhalten, um positive Renditen für Einsteiger in den Markt zu garantieren. Wie auch in Deutschland werden die Kosten der Einspeisetarife durch eine Zulage hauptsächlich auf die Stromkosten von Privatverbrauchern bezahlt. Auch die Struktur des Strommarktes hat sich seit der Einführung der Einspeisetarife geändert. Während die kleinen, unabhängigen Stromerzeuger ihren Strom bisher nur an die EPCOs oder industrielle Großabnehmer verkaufen konnten, können seit Juli 2012 auch Haushalte beliefert werden. Hierdurch können Power Producers and Suppliers (PPS) und Independent Power Producers (IPP), also Konkurrenten der EPCOs im Grunde den ganzen Markt beliefern. Die 50 PPS und IPP Firmen in Japan beliefern bisher allerdings hauptsächlich Großabnehmer. Insgesamt haben sie einen Marktanteil von rund 2%, während die restlichen 98% von den EPCOs beherrscht werden. 2.4 Allgemeiner Überblick zu erneuerbaren Energien Insgesamt beläuft sich die Energiemenge, die aus erneuerbaren Energien gewonnen wird auf rund 17,8 GW. Rund die Hälfte hiervon stammt aus kleineren und mittleren Wasserkraftwerken, welche bereits in den 70er und 80er Jahren stark ausgebaut wurden. Große Wasserkraftwerke werden in Japan nicht zu den erneuerbaren Energien gezählt. Abbildung 11: Erneuerbare Energien Mix Japan 2010 Photovoltaik; 2,6 GW Biomasse; 3,0 GW Wind; 2,2 GW Gesamt: 17,8 GW Geothermie; 0,5 GW kleine und mittlere Wasserkraft; 9,5 GW Quelle: ANRE (2011) 12 Das Wachstum bei den erneuerbaren Energien verlief über die letzten zehn Jahre eher schleppend. So sind seit dem Jahr 2000 keine neuen geothermischen Anlagen ans Netz gegangen. Ebenso hat die Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraft seit 1999 nur sehr langsam zugenommen. Dagegen zeigten die Bereiche Photovoltaik und Biomasse im letzten Jahrzehnt einen starken Anstieg der Gesamtkapazität. Insgesamt betrachtet ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Energieproduktion seit 1990 nur um einen Prozentpunkt gestiegen. Eine Studie des Umweltministeriums aus April 2011 zeigt, dass ein erhebliches Ausbaupotenzial für die erneuerbaren Energien vorhanden ist. Dabei wird ein besonderes Potenzial der Wind- und Solarenergie beigemessen. Abbildung 12: Genutzte Kapazität und Einführungspotenzial 100% 80% 67.9% 60% Einführungspotenzial Genutzte Kapazität 40% 20% 0.001% 1.1% Wind Solar PV 12.5% 2.5% 0% Hydro Geothermie Biomasse Quelle: Umweltministerium (2011) Ein starkes Ausbaupotenzial wird auch den Bereichen Geothermie und Biomasse beigemessen. Obwohl Japan das weltweit drittgrößte Potenzial für Geothermie besitzt, konnte dieses bisher noch nicht ausgenutzt werden, da ein Großteil der „Hot Spots“ in Nationalparks liegt. Durch einen neuen Gesetzesentwurf wurden im Mai 2012 diese Orte zur Bohrung freigegeben, sodass ein weiterer Anstieg des Geothermie-Anteils zu erwarten ist. 13 2.5 Lage und Perspektiven erneuerbare Energien Nach einhelliger Meinung von Experten im In- und Ausland lässt die Höhe der Einspeisevergütungen für die Zukunft ein starkes Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien erwarten. Die Katastrophe in Fukushima hat das öffentliche Interesse an der Energiepolitik neu entfacht, sodass auch in Japan eine Energiewende zu einem zentralen Thema von Wahlprogrammen geworden ist. Abbildung 13: Das japanische Energienetz Quelle: ANRE (2012) Dennoch müssen mehrere Faktoren, die sich bei Ausbau der erneuerbaren Energien als hinderlich darstellen können, im Auge behalten werden. Die monopolistische Struktur der Energiebranche hat dafür gesorgt, dass jede EPCO nur ihr jeweiliges Gebiet versorgt, welches mehrere Präfekturen umfasst. Die Stromnetze und die Übertragungskapazitäten zwischen den Regionen sind daher nur unzureichend ausgebaut. Vor allem für Energieformen wie Geothermie oder Windenergie, bei denen die besten Vorkommen stark regional konzentriert sind, stellt dies eine Herausforderung dar. Die Regionen Tohoku und Hokkaido dagegen bieten zwar sehr hohe Windressourcen, es fehlt aber die entsprechende Netzanbindung an die Hauptabnehmerregionen in den Ballungszentren. 14 Die Macht der Atomlobby, welche auch nach dem Vorfall in Fukushima die Atomenergie weiterhin befürwortet, wird den Ausbau von Kapazitäten der erneuerbaren Energien negativ beeinflussen. Die Interessen dieser Gruppe liegen in der Erhaltung der Atomkraft und der erneuten Inbetriebnahme der nuklearen Reaktoren. Allerdings haben bereits mehrere große Firmen die Chance ergriffen und neue Großprojekte gestartet. Allen voran steht die Firma Softbank, welche durch ihren Ableger SB-Solar bereits 256 MW an neuen Solaranlagen baut. Weitere Großentwickler im Solarbereich sind Mitsubishi Corp., ein Joint Venture zwischen Mitsui und Toshiba und ein weiteres Joint Venture zwischen Kyocera, Mitsui und IHI Corp. Da pro Jahr nur eine bestimmte Menge an neuen Projekten vom METI anerkannt wird, ist der „First-Mover Advantage“ ein wichtiger Faktor bei der Projektentwicklung. Projekte, die die vom METI vorgegebenen Normen nicht erfüllen oder erst spät angemeldet werden, können möglicherweise erst später realisiert werden. Solche verzögerten Projekte würden dann unter niedrigere Einspeisevergütungen fallen. Wie sehr Windenergie und andere erneuerbare Energien langfristig wachsen werden, hängt stark vom neuen „Japanese Basic Energy Plan 2012“ ab, der zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie noch vom METI ausgearbeitet wird. In diesem legt das Wirtschaftsministerium politische Zielsetzungen für den Ausbau der verschiedenen Energieformen bis zum Jahr 2030 fest. Vor allem der angestrebte Anteil an Atomenergie wird hier maßgeblich das Ausbaupotenzial der Windenergie beeinflussen. Optionen von 0%, 15% und 25% Kernenergieanteil werden in Erwägung gezogen. Ein niedriger Anteil an nuklearer Energie würde hier langfristig einen höheren Anteil an erneuerbarer Energie bedeuten. 15 3 Gesetzliche Rahmenbedingungen im Onshore-Bereich 3.1 Technische Standards Die von der Japan Electrical Manufacturers Association (JEMA) empfohlenen Standards für WKA unterscheiden sich leicht von internationalen Standards. Aufgrund von lokalen Bedingungen, wie z.B. einer hohen Blitzeinschlagsquote, hat Japan über die Jahre eigene Standards entwickelt. Diese entsprechen teilweise denen der International Electrotechnical Commission (IEC), sind teilweise aber auch japanischen Bedingungen angepasst. Einen Überblick über die japanischen Standards vermittelt Tabelle XIV im Anhang. Windanlagen sowohl unter, wie auch über 20 kW müssen weiterhin den Vorgaben der neuen Einspeisetarife entsprechen. Diese sind im Kapitel 3.4 näher erläutert. Windturbinen unter 20 kW müssen zusätzlich dem JISC14200-2 Standard, den Standards der Japan Small Wind Turbine Association (JSWTA) oder einem ähnlichen international gängigen Standard entsprechen. 3.2 Staatliche und regionale Förderung Windenergie-Projekte können im Rahmen des „Neuen Energie Gesetzes“ gefördert werden. Hierbei können bis zu 1/3 der Kosten eines Projekts subventioniert werden. Subventioniert werden Kosten für Planung, Standortbestimmung, Material, Konstruktion und weitere Nebenkosten. Weiterhin können Gebietskörperschaften und NGOs bis zur Hälfte der Materialkosten sowie einen Teil der Planungs- und Standortbestimmungskosten subventionieren. Auch Batterien und andere Formen von Energiespeichern können bis zu 1/3 subventioniert werden. Weitere regionale Förderprogramme können auf der Homepage des New Energy Promotion Council (NEPC) nachgesehen werden. Für kleine und mittlere Unternehmen, welche am Ausbau von erneuerbaren Energien beteiligt sind, existiert weiterhin ein staatliches Kreditprogramm, welches Kredite mit niedrigen Zinssätzen bis zu 2,77 Millionen Euro zur Verfügung stellt. 16 3.3 Genehmigungsverfahren Windentwickler, welche die neuen Einspeisetarife nutzen wollen, benötigen die Zustimmung des Wirtschaftsministeriums (METI). Um dessen Zustimmung zu erhalten, muss unter anderem eine Bestätigung der Fähigkeit, eine stabile Menge messbaren Stroms herzustellen, geliefert werden. Nach Bestätigung geht der Entwickler langfristige Strombezugsverträge mit einer der EPCOs ein und beginnt, die Bedingungen für die Netzverbindung zwischen Windturbinen und Stromnetz auszuhandeln. Der Strombezugsvertrag wird typischerweise vor Beginn der Konstruktionsphase unterschrieben. Unter den Bestimmungen des neuen Einspeisetarifs sind die EPCOs grundsätzlich dazu verpflichtet, den durch erneuerbare Energien generierten Strom aufzukaufen. Allerdings hat METI einige Ausnahmen vorgegeben, unter welchen der Netzanschluss oder Stromverkauf verweigert werden kann. EPCOs können unter folgenden Bedingungen den Anschluss ans Stromnetz verweigern: 1. Bei starken Schwankungen in der Stromerzeugung. 2. Wenn sich der Windparkentwickler weigert, Kosten für nicht-gelieferte Energie zurückzuerstatten. 3. Wenn sich der Entwickler weigert, die gesamten Kosten für den Anschluss ans Stromnetz zu tragen. Die Kosten zur Legung neuer Stromnetze für neue Windkraftanlagen (WKA) müssen von Windparkentwicklern gezahlt werden. Kosten für eventuelle Wechselrichter etc. werden ebenfalls von Windparkentwicklern getragen. Weiterhin kann der Ankauf des Stroms verweigert werden, wenn: 1. Das Gesamt-Stromangebot die Nachfrage im Einzugsgebiet übertrifft. In diesem Fall kann der Netzbetreiber sich weigern, bis zu 92% des Stroms zu kaufen. 2. Falls die erzeugte Strommenge eines bestimmten Projektes die Kapazität des Stromnetzes übertrifft. Die EPCOs haben hierdurch verschiedene praktische und legale Möglichkeiten, die Anbindung ans Stromnetz zu verweigern. Da hierzu noch bereits vorhandene genehmigungsrechtliche und technische Herausforderungen bei der Projektentwicklung kommen, müssen eventuelle Risiken vorsichtig erwägt und besonders beim Erstellen eines Strombezugsvertrags berücksichtigt werden. Jede der EPCOs wird, basierend auf ihren existierenden und künftigen Energiequellen, ihre eigene Politik gegenüber erneuerbaren Energien verfolgen. Die Wahl der richtigen Region bei der Projektplanung ist daher ein weiterer wichtiger Faktor. 17 4 Marktstruktur und Marktchancen im Onshore-Bereich 4.1 Ausgangslage und Potenziale im Zielmarkt Das japanische Umweltministerium untersuchte in einer Studie im April 2011 das Einführungspotenzial von verschiedenen Energieformen. Das Einführungspotenzial wurde in dieser Studie als „Die Energiemenge, welche beim heutigen technologischen Stand ohne weitere technologische Neuerungen generiert werden kann“ definiert. Wirtschaftliche Faktoren wurden bei dieser Metrik nicht berücksichtigt. Besonders auffällig ist, dass insbesondere der Stromerzeugung aus Windkraft bisher kaum Beachtung geschenkt wurde. Nach der Studie werden heute erst 0,001% der möglichen Onshore- und Offshore Windkapazitäten in Japan genutzt. Insgesamt besteht der Studie zufolge ein theoretisches Potenzial von 1.400 GW an Onshore- und 7.700 GW an Offshore-Windenergie. Das theoretische Potenzial bemisst in der Studie die gesamten potenziellen Windressourcen, ohne technologische und wirtschaftliche Einschränkungen. Die Angaben zum Einführungspotenzial berücksichtigen hingegen auch technologische und wirtschaftliche Faktoren. Die folgende Tabelle vermittelt einen Überblick über Theoretisches und Einführungspotenzial nach Regionen. Tabelle 2: Theoretisches und Einführungspotenzial nach Stromversorgungsregionen (in zehn MW) Offshore Onshore Theoretisches Potenzial Einführungspotenzial (nach Versorgungsregion) Fest installiert 140.000 Floating 770.000 Gesamtzielwert 7.000 - 30.000 510 - 31.000 Hokkaido 3.000 – 5.000 470 - 12.000 3.800 - 28.000 Tohoku 2.100 – 7.400 7 - 4.400 1 - 18.000 100 - 450 32 - 2.800 640 - 5.200 44 - 520 0 - 420 0 - 5.900 Chubu 250 - 870 0 - 1.900 110 - 1.900 Kansai 330 - 1.300 0 - 160 0 - 2.400 Tokio Hokuriku 5.600-130.000 Quelle: dena 2012 Die bergige Topografie Japans und die damit verbundenen Herausforderungen wie Erosionen, Zugangswege sowie Netzanbindung bedeuten einen hohen Kostenfaktor bei der Projektentwicklung, was wiederum in teurerem Windstrom resultiert. Durch die Einführung des Einspeisetarifs wurde allerdings bis zu 8% dieses Einführungspotenzials bei Einsatz der verfügbaren Technologie wirtschaftlich. 18 Abbildung 14: Karte des Onshore-Windenergie Potenzials in Japan Quelle: ANRE (2012) Vor allem in den Gebieten Tohoku und Hokkaido im Norden Japans verfügen über hohe Wind Ressourcen. Allerdings fehlt die notwendige Netzanbindung zu den potenziellen Hauptabnehmerregionen, da die Ressourcen weitaus mehr als nur den lokalen Strombedarf decken könnten. Ohne einen entsprechenden Netzausbau ist ein weiterer Aufbau von Windparks in diesen Gegenden wenig sinnvoll. Abbildung 15: Gesamtkapazität Windenergie Japan Gesamtkapazität MW Zubau MW 3000 MW Gesamt 2500 2000 1500 1000 500 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: METI (2011) 19 In den letzten zehn Jahren ist die Gesamtkapazität von Windenergie auf knapp 2.600 MW angestiegen, der Zubau an Leistung verlief jedoch sehr schwankend; seit 2009 ist ein rückläufiger Trend zu verzeichnen. Bisher wurde dieses Wachstum durch den „Renewables Portfolio Standard“ (RPS) gesteuert. Dieser verpflichtete die EPCOs, jährlich eine bestimmte Kilowattmenge an Strom aus erneuerbaren Energien einzukaufen oder zu generieren. Die Menge an neuer Windenergie und hierdurch auch das Wachstum der Branche konnten somit zentral festgelegt werden. Der RPS ist mit dem Inkrafttreten der neuen Einspeisetarife im Juli 2012 außer Kraft gesetzt worden, sodass das Wachstum nun marktbedingter verlaufen kann. Abbildung 16: Windkapazität nach Präfektur 2010 Aomori; 293MW Hokkaido; 257MW Rest; 863MW Kagoshima; 198MW Ibaraki; 86MW Nagasaki; 97MW Fukushima; 144MW Shizuoka; Ishikawa; Shimane; 130MW 121MW Akita; 125MW 128MW Quelle: Japan Wind Development (2011) Der Mechanismus des RPS hat dazu geführt, dass WKA nach „Gießkannenprinzip“ relativ gleichmäßig auf die 47 Präfekturen verteilt wurden. Da jede der EPCOs nur in ihrer eigenen Region Energie generiert, die Auflagen des RPS aber zu einem bestimmten Anteil an erneuerbaren Energien auf Präfekturebene verpflichten, wurde somit auch in weniger windreichen Regionen die Windenergiebranche ausgebaut. 20 4.2 Marktstruktur und Marktattraktivität Der Markt für Onshore-Windenergie kann in zwei Bereiche eingeteilt werden: 1. Der Markt für kleinere Windturbinen unter 50 kW mit einem Marktvolumen von 210 Millionen Euro in 2010. 2. Der Markt für Onshore-Turbinen über 50 kW mit einem Volumen von rund 6.71 Milliarden Euro. Abbildung 17: Marktanteile Windenergie 2011 (nach installierter Kapazität) Nordex 3% REpower 3% Other 5% Vestas 24% Japan Steel Works 4% Lagerwey 4% Gamesa 5% Siemens 6% GE Wind 20% Enercon-Hitachi 12% Mitsubishi Heavy Industry 14% Quelle: NEDO (2011) Der Windmarkt Japans wird von ausländischen Herstellern dominiert. Lediglich Mitsubishi Heavy Industries kann einen Marktanteil von 14% vorweisen. Insgesamt haben japanische Hersteller einen kumulativen Anteil von nur 23%. Vestas ist mit geringem Vorsprung vor GE Wind Marktführer. Weiterhin existiert eine Partnerschaft zwischen Enercon und Hitachi, bei der Enercon WKA importiert werden, während Hitachi für Konstruktion, Wartung und Service zuständig ist. Auch in Japan werden zunehmend größere Turbinen eingesetzt. Während 2005 Turbinen unter 1.500 kW noch einen Großteil des Marktes ausmachten, werden heute zu 95% Turbinen der Klasse 2.000 kW und höher ver- 21 kauft. Turbinen mit 2.000 kW an Kapazität stellten 2010 mit 115 verkauften Einheiten die größte Kategorie dar, während Turbinen mit noch höheren Kapazitäten langsam Marktanteile gewinnen. Die meisten Windprojekte in Japan sind Kleinprojekte und zeichnen sich mit einer Gesamtkapazität von unter 20 MW und fünf oder weniger Turbinen aus. Die meisten Windparks werden vor allem von Gemeinden oder auf Kommunalebene entwickelt. Tabelle 3: Japans größte Windparkentwickler Windentwickler Sitz Eigentumsstrukturen Tokyo Electric Power, Incorpo- Eurus Energy Tokyo rated (60%) / Toyota Tsusho Corporation (40%) J-Power CEF Clean Energy Factory Inc. Eco Power Company Ltd. Tokyo Nemuro Tokyo Japans größtes Stromversor- gungsunternehmen Zahlreiche Gesellschafter (benutzt Vestas und GE) Größter Gesellschafter, Cosmo Oil Co., Ltd. Geographischer Operating Schwerpunkt MW Europa, Asien, USA 537 Japan 353 Japan 195 Japan 147 Quelle: Main(e) International Consulting LLC (2012) Eurus Energy und J-Power sind bei Weitem die größten Entwickler von Windprojekten. Eurus Energy ist ein 2001 gegründetes Joint Venture zwischen TEPCO und Toyota Tsusho, mit speziellem Fokus auf erneuerbare Energien. J-Power wurde dagegen bereits 1952 gegründet und betreibt Kohle-, Mineralöl-, Wind-, Wassersowie ein nukleares und ein geothermales Kraftwerk. CEF ist ein auf Windenergie spezialisierter Projektentwickler, der seit dem Jahr 2000 hauptsächlich mit Hilfe von Vestas und GE Turbinen Energie generiert. Auch die 1997 gegründete Eco Power Company ist auf die Windenergie spezialisiert. Seit der Gründung haben sich die Eigentumsstrukturen mehrfach verändert. Heute ist die Cosmo Oil Corporation der größte Gesellschafter. 22 4.3 Überblick über Windanlagen Abbildung 18: Windanlagen in Japan nach Kapazität (Stand: 2011) Quelle: Asanobu Kitamoto, Google Maps (2012) Onshore-Windanlagen werden in Japan hauptsächlich in Küstennähe gebaut. Weiter im Inland ist die Landschaft oft zu bergig oder der Wind zu turbulent, um wirtschaftlich Elektrizität generieren zu können. Weiterhin trägt die Unterentwicklung des interregionalen Netzes dazu bei, dass die Konzentration von Windprojekten in besonders windintensiven Regionen Japans nur durchschnittlich ausfällt. Der zurzeit größte Windpark, die Shin Izumo Windfarm, befindet sich in Shimane. Er hat eine Gesamtkapazität von 78 MW und wird von 26 Vestas V90 Turbinen betrieben. Der Betreiber ist ein Tochterunternehmen der Tokyo Electric Power Company (TEPCO), Eurus Energy. 23 4.4 Wettbewerbssituation (In- / Ausländische Anbieter) Der Anteil an verkauften Windturbinen von japanischen Herstellern gegenüber ausländischen Herstellern hat sich seit dem Jahr 2000 nur geringfügig verändert. Während der Markt als Ganzes wächst, schwanken die Anteile zwischen 20-25% für japanische Hersteller, und dementsprechend 75-80% für ausländische Hersteller. Lokale Produktion in Japan von ausländischen Herstellern erfolgt allerdings kaum, Turbinen werden weitestgehend importiert. Abbildung 19: Ausländischer und inländischer Anteil an installierten Turbinen 1989-2010 2000 Windturbinen kumulativ 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 0 Japanische Turbinen Ausländische Turbinen Quelle: NEDO (2011) 4.5 Markt- und Absatzpotenziale Die Dominanz ausländischer Hersteller ist durch die bisherige relative Vernachlässigung der Windenergie in Japan zu erklären. Die Regierung investierte im Laufe der 80er und 90er Jahre stark in das „Sunshine Project“ und das „New-Sunshine Project“, beides Forschungsinitiativen zur Weiterentwicklung der Photovoltaik und Energieeffizienz. Äquivalente Förderungsprogramme für die Windenergie gab es in Japan bisher dagegen nicht. Eine komplette Zulieferkette für Windturbinen ist dennoch in Japan vorhanden (siehe Zielgruppenanalyse). Der Fokus liegt hierbei hauptsächlich auf Turbinen der 2-3 MW Klasse. Japan Steelworks liefert Turbinen bis zu 2 24 MW und Mitsubishi Heavy hat Turbinen bis zu 2,4 MW. Während Turbinen dieser Klasse auch bei Enercon und Vestas den größten Teil des Absatzes ausmachen, liefern diese Firmen auch Turbinen mit bis zu 7 MW Kapazität. Da der Markt für WKA bereits stark von ausländischen Herstellern durchdrungen ist, kann auch in Zukunft grundsätzlich von guten Absatzchancen in diesem Marktsegment ausgegangen werden. Gleichwohl muss von einer Zunahme japanischen Wettbewerbs ausgegangen werden. Aufgrund langjähriger Erfahrungen, Expertise und Know-How-Vorsprung deutscher Unternehmen in diesem Bereich, können sich darüber hinaus Geschäftschancen für Teile- und Komponentenlieferanten, Beratungsunternehmen und Zertifizierern ergeben. Auch der Bereich der Schulung und Ausbildung von Personal im Servicebereich bietet interessante Ansatzpunkte. 4.6 Herausforderungen Die klimatischen Voraussetzungen Japans bedingen ein einzigartiges Anforderungsprofil für Windparkentwickler. Der Einsatz von Blitzschutzanlagen ist aufgrund der hohen Anzahl von Blitzeinschlägen und eines hohen Sicherheitsbewusstseins unabdingbar. Weiterhin werden akkurate längerfristige Wettervorhersagen benötigt, um die Verfügbarkeit weiter zu erhöhen. Ordnungspolitische Maßnahmen, um mehr Land für Windparkentwickler verfügbar zu machen, sind ein weiterer Reformpunkt. So könnte die Entwicklung der Windenergie schneller vorangetrieben werden, falls mehr landwirtschaftliche Nutzflächen und Nationalparks zur Bebauung freigegeben würden. Ein weiteres Hindernis besteht darin, dass seit dem Jahr 2008 Windturbinen von über 60 Metern Höhe als Gebäude klassifiziert werden. Hierdurch unterliegen sie anderen Bestimmungen, was den genehmigungsrechtlichen Aufwand erhöhte. Auch die Standortrichtlinien wurden im Jahr 2008 erneuert. Die Regierung arbeitet allerdings an einer Änderung des Gesetzes. Weiterhin stellt die NIMBY („not in my backyard“) Problematik in Japan zunehmend ein Problem für Entwickler dar. Schließlich wird auch in Japan die intermittierende Verfügbarkeit der Windenergie als Problem angesehen. Es wird argumentiert, dass ein zu hoher Anteil an Windenergie das Netz überlasten könnte, da die existierenden Speicherkapazitäten noch sehr begrenzt sind. Da der Anteil der Windenergie an der Gesamtproduktion allerdings noch vergleichsweise niedrig ist, ist noch Raum für die Expansion vorhanden. 25 4.7 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen Die Projektentwicklung erfordert in Japan die Koordination mit einer Reihe von Organisationen. Nach der Standortwahl werden Informationsveranstaltungen und Treffen mit umliegenden Kommunen organisiert. Wenn die Zustimmung der Kommunen gesichert ist, müssen Baugenehmigungen von METI und unter bestimmten Umständen noch vom Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries (MAFF) und vom Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism (MLIT) eingeholt werden. Schließlich kann ein Strombezugsvertrag mit einem der EPCOs ausgehandelt werden. Vom Beginn der Planungsphase bis zur Inbetriebnahme vergeht oft ein Zeitraum von fünf Jahren. Dies liegt vor allem daran, dass die Standortwahl sowie die Verhandlungen mit den Kommunen oft über ein Jahr in Anspruch nehmen. Die restlichen bürokratischen Prozesse sowie Verhandlungen mit den EPCOs können weitere zwei Jahre in Anspruch nehmen, während die Konstruktion und Inbetriebnahme in rund 18 Monaten zu bewältigen ist. Im November 2011 wurde weiterhin die Environmental Impact Assessment Law (EIA) von der japanischen Regierung verabschiedet. Dieses ab Oktober 2012 in Kraft tretende Gesetz, verlangt von Windparkentwicklern, dass sie einen Environmental Impact Assessment Test ablegen, in dem mögliche Umweltschäden abgeschätzt werden. Der Standardvorgang hierbei ist im Anhang XV zu finden. Durch die neuen Auflagen könnte sich die Genehmigungsphase von neuen Windprojekten nach Industrieschätzungen um 3-5 Jahre verlängern. 4.8 Handlungsempfehlungen und Fazit für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg Ausländische Firmen stehen immer vor der Frage, wie ein Markteinstieg am erfolgreichsten zu realisieren ist. Fremde Spielregeln erfordern ein hohes Anpassungsvermögen, Geduld und besondere Flexibilität. Trotz des damit erforderlichen langen Atems lohnt sich der Einsatz in Japan eher mehr als anderswo. Neben der Erzielung attraktiver Margen treffen deutsche Unternehmen vor allem auf zuverlässige Geschäftspartner. Die Frage eines selbstständigen Markteinstiegs oder die Möglichkeit einer Kooperation mit einem lokalen Partner lässt sich in der Regel erst nach einer sorgfältigen Vorbereitung auf den Markteinstieg beantworten. Da sich derzeit eine Reihe japanischer Unternehmen mit den Geschäftschancen im Markt für erneuerbare Energie befassen, besteht auf japanischer Seite eine vergleichsweise große Offenheit, mit potenziellen auslän- 26 dischen Partnern ins Gespräch zu kommen. Zudem sind importierte Komponenten und Turbinen im Vergleich zu lokal produzierten Teilen aufgrund des starken Yen preislich im Vorteil. Auch die langjährige Expertise und das über Jahrzehnte aufgebaute Know-How deutscher Unternehmen im Bereich der Windkraft bietet eine gute Grundlage für den Geschäftsaufbau mit japanischen Partnern. Als Partner kommen international tätige japanische Handelshäuser, deutsche Spezialhandelshäuser und Technologiefirmen in Betracht. 27 5 Offshore-Windenergie Der Bereich der Offshore-Windenergie befindet sich noch in einer experimentellen Phase. Nur die Stationen in Kamisu und Sakata haben bereits mehr als zwei Turbinen. Obwohl Japan über große Offshore-Windressourcen verfügt, existieren geographische Hindernisse, die den Ausbau erschweren. Da der Kontinentalhang auf der Pazifikseite bereits sehr nah an der Küste abfällt, haben die meisten Regionen mit stärkeren Winden bereits eine Wassertiefe von bis zu 200 Metern. Dies erschwert den Ausbau der Offshore-Windkraft erheblich und stellt eine wesentliche technische Herausforderung dar. Obwohl die Offshore-Windenergie noch unterentwickelt ist, wird sie als starker Hoffnungsträger für die Zukunft angesehen. Forschungs- und Pilotprojekte werden durch das Umweltministerium subventioniert und durch eine Kooperation von Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen, wie Mitsubishi, Mitsui und Hitachi durchgeführt. Weitere Details zu Japans Offshore-Windprojekten können im Anhang XVI gefunden werden. Abbildung 20: Offshore-Windprojekte in Japan und Offshore-Potenzial Quelle: NEDO (2011) 28 Das Genehmigungsverfahren für Offshore Wind ist noch kaum entwickelt und steht erst ganz am Anfang und wir voraussichtlich parallel zu den Offshore Wind Pilotprojekten entwickelt werden. Hieraus ergibt sich eine potenzielle Marktchance für deutsche Unternehmen mit der Expertise „Permit Engineering“, da japanische Behörden und Unternehmen sich auch sehr genau mit rechtlichen Bedingungen im Ausland auseinandersetzen. Große Widerstände gegen die Offshore Windkraft gibt es vonseiten der japanischen Fischereiindustrie. Obwohl man nach der Katastrophe in Fukushima offener geworden ist, ist die Zusammenarbeit mit der Fischereiindustrie ein wichtiger Faktor beim zukünftigen Ausbau von Offshore-Windanlagen. Drei technologische Trends zeichnen die Entwicklungsbestrebungen im japanischen Offshore-Bereich momentan aus: 1. Leeläufer Turbinen: Diese werden sowohl beim Floating Turbine Demonstration Project Kabashima, wie auch bei einigen Onshore-Windrädern eingesetzt. Allgemein gelten Leeläufer als besonders geeignet für japanische Bedingungen. 2. Windlinsen: Eine Forschergruppe an der Universität Kyushu entwickelt Linsen für Windräder. Diese sollen die Windstärke amplifizieren, Niederfrequenzwellen reduzieren und Turbulenzen kontrollieren. Windlinsen sollen auch im Onshore-Bereich eingesetzt werden. Weitere Informationen unter: http://windlens.com/ 3. Kombinierte Wind-, Wellen- und Photovoltaik-Anlagen: Die Kyushu Universität hofft hier, dass die Vielseitigkeit solcher kombinierten Systeme die höheren Kosten ausgleichen wird. Weitere Informationen unter: http://www.riam.kyushu-u.ac.jp/windeng/Hakatawan.html 29 6 Zielgruppenanalyse 6.1 Profile Marktakteure I. Hersteller Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. Größter japanischer Hersteller von Windkraftanlagen. Turbinen bis zu 2.4 MW. Japanischer Name: 三菱重工業 株式会社 16-5 Konan 2-chome, Minato-ku, Tokyo Tel. +81-3-6716-3111 URL: http://www.mhi.co.jp/en/ The Japan Steel Works, LTD. Zweitgrößter japanischer Hersteller von Windkraftanlagen und Gondeln: Turbinen bis zu 2 MW. Japanischer Name: 株式会社 日本製鋼所 Gate City Ohsaki-West Tower, 11-1, Osaki 1-chome, Shinagawa-ku, Tokyo, Japan Tel. +81-3-6716-3111 URL: http://www.jsw.co.jp/en/index.html Hitachi, Ltd. Japanisches Elektronikunternehmen, momentan in Kooperation mit Enercon. Hauptsächlich für Vertrieb und Wartung zuständig. Japanischer Name: 株式会社 日立製作所 6-6, Marunouchi 1-chome, Chiyoda-ku, Tokyo 100-8280, Japan Tel. +81-3-3258-1111 URL: http://www.hitachi.co.jp/ Notiz: Am 30. März 2012 kündigte Hitachi an, dass das Unternehmen im Juli den Geschäftsbereich „Windenergy“ von Fuji Heavy Industries übernimmt. 30 Vestas Wind Technology Japan Co., Ltd. Dänischer Hersteller von Windkraftanlagen. Größter Marktanteil an Windturbinen in Japan. Mitsubishi Heavy Industries versucht momentan mit einem Anteil von 20% bei Vestas einzusteigen. Japanischer Name: ヴェスタスウインドテクノロジージャパン株式会社 da Vinci Shinagawa 6F, 20-9 Kitashinagawa 1-chome, Shinagawa-ku, Tokyo 140-0001, Japan Tel. +81-3-4588-8600 URL: http://www.vestas.com/ Enercon Services Japan Co., Ltd. / Hitachi Engineering & Services Co., Ltd. Deutscher Hersteller von Windkraftanlagen. Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Hitachi. Japanischer Name: エネルコンサービィスィズジャパン株式会社 日立エンジニアリングサービス Tel. +81-29-306-8880 URL: http://www.enercon.de/de-de/ II. Projektentwickler Eurus Energy Holdings Corporation Ein Joint Venture zwischen Toyota Tsuusho und TEPCO. Auf den Ausbau von erneuerbaren Energien fokussierter internationaler Projektentwickler mit Sitz in Japan. In Betrieb: 537 MW. Japanischer Name: ユーラスエナジー Kamiyacho Central Place 7th Floor, 3-13, Toranomon 4-Chome, Minato-ku, Tokyo 105-0001, Japan Tel. +81-3-5404-5300 URL: http://www.eurus-energy.com/en/index.html 31 Electric Power Development Co., Ltd. (J-Power) Japans größtes Energieversorgungsunternehmen nach den EPCOs. In allen Bereichen der Energieversorgung aktiv. In Betrieb: 353 MW. Japanischer Name: 電源開発 株式会社 6-15-1, Ginza, Chuo-ku, Tokyo 104-8165, Japan Tel. +81-3-3546-2211 URL: http://www.jpower.co.jp/english/index.html Japan Wind Development Co., Ltd. Japanischer Windparkentwickler mit 3 Windparks in Deutschland.. In Betrieb: 240 MW Japanischer Name: 日本風力開発 株式会社 6th Floor, Bussan Building Annex, 1-1-15 Nishi-Shinbashi, Minato-ku, Tokyo, Japan Tel. +81-3-3519-7250 URL: http://www.jwd.co.jp/english/ Clean Energy Factory Co., Ltd. Japanischer Windparkentwickler. In Betrieb: 195 MW. Japanischer Name: クリーンエナジーファクトリー株式会社 Konbumori 149-12, Numuro-shi, Hokkaido 088-1784, Japan Tel. +81-153-27-2698 URL: http://www.cef.co.jp/ EcoPower Co., Ltd. Japanischer Windparkentwickler. In Betrieb: 147MW. Japanischer Name: エコ・パワー株式会社 TOC Osaki Bldg. 5F, 1-6-1 Osaki, Shinagawa-ku, Tokyo 141-0032, Japan Tel. +81-3-5487-8560 URL: http://www.eco-power.co.jp/crp_profile.html 32 III. Zulieferer: Elektronik Fuji Electric Co., Ltd. Hersteller von elektromagnetischen Schaltern, Trennschaltern, Motorschutzschaltern, Wechselrichtern. Japanischer Name: 富士電機株式会社 Gate City Ohsaki, East Tower, 11-2, Osaki 1-chome, Shinagawa-ku, Tokyo 141-0032, Japan Tel. +81-03-5435-7111 URL: http://www.fujielectric.com/ Meidensha Corporation Hersteller von USVs,, Wechselrichtern, Lösungen für Solar/Wind-Hybridsysteme. Japanischer Name: 明電舎 ThinkPark Tower, 2-1-1 Osaki, Shinagawa-ku, Tokyo 141-6029, Japan Tel. +81-3-6420-7510 URL: http://www.meidensha.co.jp/epages/top/index.html Toshiba Mitsubishi-Electric Industrial Systems Corporation Hersteller von Generatoren, Wechselrichtern. Japanischer Name: 東芝三菱電機産業システム株式会社(TMEIC) Mita 43 MT Building, 13-16 Mita 3 chome, Minato-Ku Tokyo 108-0073, Japan Tel. +81-3-5441-9100 URL: http://www.tmeic.co.jp/global/index.html Yasukawa Electric Corporation Hersteller von Generatoren, Wechselrichtern. Japanischer Name: 株式会社 安川電気 2-1 Kurosakishiroishi, Yahatanishi-ku, Kitakyushu 806-0004, Japan Tel. +81-93-645-8801 URL: http://www.yaskawa.co.jp/en/index.html 33 IV. Zulieferer: Mechanik NTN Corporation Hersteller von Lagern. Japanischer Name: NTN 株式会社 1-3-17, Kyomachibori, Nishi-ku, Osaka-shi, Osaka 550-0003, Japan Tel. URL: http://www.ntn.co.jp/english/index.html NSK Ltd. Hersteller von Lagern. Japanischer Name: 日本精工株式会社 Nissei Bldg., 1-6-3 Ohsaki, Shinagawa-Ku, Tokyo 141-8560, Japan Tel. +81-3-3779-7111 URL: http://www.nsk.com/ JTEKT Corporation Hersteller von Lagern. Japanischer Name: 株式会社 ジェイテクト 15th Floor, Midland Square, 4-7-1 Meieki, Nakamura-ku, Nagoya 450-8515, Japan Tel. +81-52-527-1900 URL: http://www.jtekt.co.jp/e/index.html Ishibashi Manufacturing Co., Ltd. Hersteller von Getrieben. Japanischer Name: 株式会社 石橋製作所 4636-15, Kamitonno, Nogata city, Fukuoka、822-0003, Japan Tel. +81-949 26 3711 URL: http://www.ishibashi-mfg.com/ibs/en/index-english.html 34 Nabtesco Corporation Hersteller von Getrieben. Japanischer Name: ナブテスコ 株式会社 JA Kyosai Bldg., 7-9, Hirakawacho 2-chome, Chiyoda-ku, Tokyo 102-0093, Japan Tel. +81-3-5213-1133 URL: http://www.nabtesco.com/en/index.html Akebono Brake Industry Co., Ltd. Hersteller von Bremsen. Japanischer Name: 曙ブレーキ工業 株式会社 19-5, Nihonbashi Koami-cho, Chuo-ku, Tokyo 103-8534, Japan Tel. +81-3-3668-5171 URL: http://www.akebono-brake.com/english/index.html Komatsu Ltd. Hersteller von Getrieben. Japanischer Name: 株式会社 小松製作所(コマツ) 2-3-6, Akasaka, Minato-ku, Tokyo 107-8414, Japan Tel. URL: http://www.komatsu.com/ Toray Industries, Inc. Hersteller von Rotorblättern, Wechselrichtern. Japanischer Name: 東レ 株式会社 Nihonbashi Mitsui Tower, 1-1 Nihonbashi-Moromachi 2-chome, Chuo-ku, Tokyo 103-8666, Japan Tel. +81-03-3245-5111 URL: http://www.toray.com/ 35 TOHO TENAX Co., Ltd. Hersteller von Rotorblättern, Wechselrichtern. Japanischer Name: 東邦テナックス 株式会社 Kasumigaseki Common Gate West Tower, 3-2-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, Tokyo 100-8585, Japan Tel. +81-3-3506-6800 URL: http://www.tohotenax.com/tenax/en/index.php Mitsubishi Rayon Co., Ltd. Hersteller von Rotorblättern. Japanischer Name: 三菱レイヨン 株式会社 1-1, Marunouchi 1-Chome, Chiyoda-ku, Tokyo 100-8253, Japan Tel. +81-3-6748-7500 URL: http://www.mrc.co.jp/english/ V. Material Japan U-Pica Company Ltd. Hersteller von Harz für Rotorblätter. Japanischer Name: 日本ユピカ 株式会社 Madre Matsuda Bldg., 4-13, Kioi-cho, Chiyoda-ku, Tokyo 102-0094, Japan Tel. +81-3-6850-0241 URL: http://www.u-pica.co.jp/English/index.html Showa Denko K.K. Hochfunktionales Dauermagnetmaterial für Motoren von Windanlagen. Japanischer Name: 昭和電工 株式会社 13-9, Shiba Daimon 1-Chome, Minato-ku, Tokyo 105-8518, Japan Tel. +81-3-5470-3235 URL: http://www.sdk.co.jp/english.html 36 DIC Corporation Ungesättigtes Polyesterharz für Rotorblätter. Japanischer Name: DIC 株式会社 DIC Building, 7-20, Nihonbashi 3-chome, Chuo-ku, Tokyo 103-8233, Japan Tel. +81-3-3272-4511 URL: http://www.dic-global.com/en/ Nippon Reinetsu Co.Ltd Hersteller von FRP-Material für Gehäuse. Japanischer Name: 株式会社 日本冷熱 11-13 Bunkyo-cho, Nagasaki-shi, Nagasaki 852-8131, Japan Tel. +81-95-848-5176 URL: http://www.nippon-reinetsu.co.jp Asahi Glass Co., Ltd. Hersteller von Beschichtungsmaterial gegen Rost. Japanischer Name: 旭硝子 株式会社 Marunouchi Bldg., 1-5-1, Marunouchi, Chiyoda-ku, Tokyo 100-8405, Japan Tel. +81-3-3218-5741 URL: http://www.agc.com/english/index.html Nippon Electric Glass Co., Ltd. Hersteller von FRP-Material für Gehäuse. Japanischer Name: 日本電子硝子 7-1, Seiran 2-chome, Otsu, Shiga 520-8639, Japan Tel. +81-77-537-1700 URL: http://www.neg.co.jp/EN/ 37 VI. Weiteres Zubehör (z.B. Batterien) NGK Insulators, Ltd. Hersteller von NAS Batterien für WKA. Japanischer Name: 日本ガイシ 株式会社 2-56, Suda-cho, Mizuho, Nagoya 467-8530, Japan Tel. +81-52-872-7181 URL: http://www.ngk.co.jp/english/index.html Shin-Kobe Electric Machinery Co., Ltd. Hersteller von Batterien für WKA. Japanischer Name: 新神戸電機 株式会社 St.Luke's Tower, 8-1 Akashi-Cho, Chuo-Ku, Tokyo, 104-0044, Japan Tel. +81-3-3543-3700 URL: http://www.shinkobe-denki.co.jp/en/index.html VII. Transport, Installation, Konstruktion Nippon Shipping Co., Ltd Schifffahrtsgesellschaft mittlerer Größe. Im Bereich erneuerbare Energien besonders aktiv. Japanischer Name: 日本海運 株式会社 Nittsu Honsha Bldg. 19F, 9-3, Higashi-Shinbashi 1-chome, Minato-ku, Tokyo 105-0021, Japan Tel. +81-3-6251-6461 URL: http://www.nittsu.co.jp/nihonkaiun/index.html Kajima Corporation Etabliertes Bauunternehmen mit 8000 Mitarbeitern. Seit 1840 aktiv. Japanischer Name: 鹿島建設 株式会社 3-1, Motoakasaka 1-chome, Minato-ku, Tokyo 107-8388, Japan Tel. +81-3-5544-1111 URL: http://www.kajima.co.jp/english/welcome.html 38 Maeda Corporation Bisher besonders im Bau von Hydrokraftwerken aktiv. Nimmt in letzter Zeit auch vermehrt Aufträge für Windprojekte an. Japanischer Name: 前田建設工業 株式会社 2-8-8 Sarugaku-cho, Chiyoda-ku, Tokyo 101-0064, Japan Tel. +81-3-3265-5551 URL: http://www.maeda.co.jp/english.html Kinden Corporation Bietet Dienstleistungen für die Standortwahl, Messung und Planung bei Windprojekten an. Japanischer Name: 株式会社 きんでん 2-3-41 Honjo-Higashi, Kita-ku, Osaka 531-8550, Japan Tel. +81-6-6375-6000 URL: http://www.kinden.co.jp/english/ Shirakawa-Denki-doboku Co.,Ltd. Bietet Dienstleistungen für die Messung, Installation und den Transport an. Japanischer Name: 白川電気土木 株式会社 21-5, Shirogane 3-chome, Showa-ku, Nagoya-shi, Aichi 466-0058, Japan Tel. +81-52-882-1271 URL: http://www.shirakawa-ec.co.jp/index.html Shimizu Corporation Etablierter Installierer von WKA Japanischer Name: 清水建設 株式会社 SEAVANS SOUTH, 1-2-3 Shibaura, Minato-Ku, Tokyo 105-8007, Japan Tel. +81-3-5441-1111 URL: http://www.shimz.co.jp/english/index.html 39 IHI Marine United Inc. Installateur von Offshore-WKA. Japanischer Name: 株式会社 IHI マリンユニテッド 22-23, Kaigan 3-chome, Minato-ku, Tokyo 108-0022, Japan Tel. +81-3-3454-8846 URL: http://www.ihi.co.jp/ihimu/en/ Mitsui Engineering & Shipbuilding Co., Ltd. Installateur von Offshore-WKA. Japanischer Name: 三井造船 株式会社 6-4 Tsukiji 5-chome, Chuo-ku, Tokyo 104-8439, Japan Tel. +81-3-3544-3147 URL: http://www.mes.co.jp/english/ VIII. Wartung Hokutaku Co., Ltd. Japanische Wartungs-, Kontroll- und Transportfirma für WKA. Auch in USA, Korea und China aktiv. Japanischer Name: 株式会社 北拓 5-8-16, Kyokushin 1-st, Asahikawa-shi, 078-8371 Hokkaido, Japan Tel. +81-166-60-8225 URL: http://www.hokutaku-co.jp/index-e.html JP Hytec Co., Ltd. Großes japanisches Bauunternehmen mit Wartungs-, Transport- und Baudienstleistungen in der Windbranche.. Japanischer Name: 株式会社 JPハイテック Kyoeiichigaya Bldg., 4-2-5 Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102-0073, Japan Tel. +81-3-3237-2323 URL: http://www.jphytec.co.jp/index.html 40 EOS Engineering & Service Co., Ltd. Japanische Inspektions-, Überwachungs- und Kontrollfirma. Auf Windenergie spezialisiert. Japanischer Name: イオスエンジニアリング&サービス 株式会社 Shinbashi 2-Chome MT bldg. 5F, 2-5-5 Shinbashi, Minato-ku, Tokyo 105-0004, Japan Tel. +81-3-3519-3911 URL: http://www.eos-es.co.jp/index.php IX. Verbände Japan Wind Power Association Verband von, unter anderem, japanischen Teileherstellern und Beratungsfirmen. Japanischer Name: 日本風力開発電協会 Third Floor, Uechi Building, 3-15-3 Nishishinbashi, Minato-ku, Tokyo 105-0003 Japan Tel. URL: http://www.jwpa.jp/ Japan Wind Energy Association Allgemeiner Windenergieverband. Auch in internationalen Konferenzen und Messen aktiv. Japanischer Name: 日本風力エネルギー学会 Daigakusei Kyoukai Shien Center, 3-30-22 Suginami-Ku, Tokyo 166-8532 Japan Tel. 03-5307-1175 URL: http://www.jwea.or.jp/ 41 6.2 Sonstiges X. Messen The 7th RENEWABLE ENERGY 2012 EXHIBITION 5. Dezember 2012 Makuhari Messe http://www.renewableenergy.jp/ 27. Februar – 1. März 2013 Wind Expo 2013s Tokyo Big Sight http://www.windexpo.jp XI. Relevante Institutionen und Ministerien: Ministry of Economy, Trade and Industry (METI): Zuständig für Industrie und Handel, Energiesicherheit, Waffenexportkontrolle und viele weitere Funktionen. URL: http://www.meti.go.jp/ Agency for Natural Resources and Environment (ANRE): Ein Bestandteil von METI. Zuständig für die Energiepolitik im Allgemeinen. URL: http://www.enecho.meti.go.jp Nuclear and Industrial Safety Agency (NISA): Zugehörig zu ANRE, und damit auch ein Teil von METI. Zuständig für die Regulierung und Beaufsichtigung der Kernenergie. URL: http://www.nisa.meti.go.jp/ New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO): Fördert Forschung und Entwicklung in den Bereichen Industrie, Energie und Umwelt, sowie den Einsatz von neuen Technologien. URL: http://www.nedo.go.jp/3 42 Council for Science and Technology Policy (CSTP): Hauptsächlich für die Bestimmung von langfristigen Forschungszielen und der generellen Allokation von Forschungsgeldern zuständig URL: http://www8.cao.go.jp/cstp/ Umweltministerium (Ministry of Environment): Zuständig für umwelttechnische Regulierung. Unterstützt und veröffentlicht Forschung im Bereich erneuerbare Energie. URL: http://www.env.go.jp/ XII. Relevante Forschungsinstitute The Institute of Energy Economics, Japan (IEEJ) Betreibt volkswirtschaftliche Forschung über die verschiedenen Energieformen auf nationaler Ebene. Berät Japans Energiepolitik. Das IEEJ ist weiterhin an der Lösung von umwelttechnischen Problemen und internationaler Kooperation im Bereich der Energiewirtschaft beteiligt. Japanischer Name: 日本エネルギー経済研究所 1-13-1 Shiodoki, Chuo-ku, Tokyo 104-0054, Japan Tel. +81 3-5547-0211 URL: http://eneken.ieej.or.jp/ The Institute of Applied Energy (IAE) Betreibt Forschung in allen Bereichen neuer Energie-Technologie. Fokus auf Nukleartechnologie und Energieeffizienz. Japanischer Name: エネルギー総合工学研究所 Shinbashi SY Building, 1-14-2, Nishi-Shinbashi 1-Chome, Minato-Ku, Tokyo 105-0003, Japan Tel. +81-3-3508-8894 URL: http://www.iae.or.jp 43 New Energy Foundation (NEF) Aktive Forschung in den Bereichen Wasserkaft, Geothermalkraft, Photovoltaik und Brennstoffzellen. Industrieforen in allen Bereichen der neuen Energien. Japanischer Name: 新エネルギー財団 Imuzuru Kojima Building 2F, 3-13-2 Ikebukuro, Tojima-Ku, Tokyo 103-0035, Japan Tel. +81-3-6810-0360 URL: http://www.nef.or.jp Japan Renewable Energy Foundation (JREF) 2011 gegründete Organisation zur politischen und Förderung von erneuerbaren Energien. Betreibt weiterhin Forschung zur Erneuerbaren Energiepolitik. Japanischer Name: 自然エネルギー財団 Renai Partire Shiodome 3F, 2-18-3, Higashi Shinbashi, Minato-ku, Tokyo 105-0021, Japan Tel. +81-3-6895-1020 URL: http://jref.or.jp/ XIII. Relevante Internetseiten Detaillierte Karte japanischer Windvorkommen: http://app8.infoc.nedo.go.jp/nedo/index.html (Stand: 28.08.2012) Wettervorhersage-Plattform für Windentwickler: http://www1.weathereye.net/nedo-platform/index.html (Stand: 28.08.2012) Überblick über bereits bestehende Windprojekte: http://agora.ex.nii.ac.jp/earthquake/201103-eastjapan/energy/electrical-japan/type/1.html.ja (Stand: 28.08.2012) Informationen zur japanischen Politik von erneuerbaren Energien: http://re-policy.jp (Stand: 30.08.2012) Finanzielle Informationen zum Energiemarkt in Japan, Möglichkeiten zur internationalen Kooperation: http://jepic.or.jp/en/ (Stand: 30.08.2012) 44 7 Anhang XIV. Technische Standards Bezeichnung IEC Standard Wind turbines - Part 1: Design requirements IEC 61400-1 Wind turbines - Part 2: Design requirements for small wind turbines Wind turbines - Part 3: Design requirements for offshore wind turbines JIS/TS/TR Standard JIS C1400-1 (Ed.3- 2005-08) -2010 IEC 61400-2 JIS C1400-2 (Ed.2-2006-03) -2010 IEC 61400-3 (Ed.1-2009-02) Wind turbines - Part 4: Gearboxes for turbines from 40 kW to 2 MW and larger Wind turbines - Part 5: Rotor blades Wind turbine generator systems - Part 11: Acoustic noise measurement techniques IEC 61400-4 IEC 61400-5 IEC 61400-11 JIS C1400-11 (Ed.2.1-2006-11) -2005 Wind turbines - Part 12-1: Power performance measurements of electricity produc- IEC 61400-12-1 JIS C1400-12-1 ing wind turbines (Ed.1-2005-12) Wind Turbines - Part 12-2: Power performance of electricity producing wind tur- IEC 61400-12-2 bines based on nacelle anemometry 45 -2010 Wind turbines - Part 12-3: Wind farm power performance testing Wind turbines - Part 12-4: Numerical site calibration (NSC) Wind turbine generator systems - Part 13: Measurement of mechanical loads IEC 61400-12-3 IEC TS 61400-12-4 IEC TS61400-13 TS C0035-2005 (Ed.1-2001-06) Wind Turbines - Part 14: Declaration of apparent sound power level and tonality IEC TS61400-14 values of wind turbines (Ed.1-2005-03) Wind turbine generator systems - Part 21: Measurement and assessment of power quality characteristics of grid connected IEC 61400-21 JIS C1400-21 (Ed.2-2008-08) -2005 wind turbines IEC System for Conformity Testing and Certification of Wind Turbines - Rules and IEC 61400-22 procedures (Ed.1-2010-06) IEC WT01 (Ed. 1-2001-04) Wind turbine generator systems - Part 23: Full-scale structural testing of rotor blades Wind turbine generator systems - Part 24: Lightning protection for wind turbines IEC TS 61400-23 TS C 0040 (Ed.1-2001-04) -2005 IEC 61400-24 TR 61400-24 (Ed.1-2002-07) 46 Wind turbines - Part 25-1: Communications for monitoring and control of wind power plants: Overall description of principles and IEC 61400-25-1 models (Ed.1-2006-12) Wind turbines - Part 25-2: Communications for monitoring and control of wind power IEC 61400-25-2 plants: Information models Wind turbines - Part 25-3: Communications for monitoring and control of wind power IEC 61400-25-3 plants: Information exchange models Wind turbines - Part 25-4: Communications for monitoring and control of wind power plants: Mapping to XML based communi- IEC 61400-25-4 cation profile (Ed.1-2008-08) Wind turbines - Part 25-5: Communications for monitoring and control of wind power IEC 61400-25-5 plants: Conformance testing Wind turbines - Part 25-6: Communications for monitoring and control of wind power plants: Logical node classes and data clas- IEC 61400-25-6 ses for condition monitoring Wind turbines - Part 26-1 : Time base availability for wind turbines Wind turbines - Part 26-2:Wind Turbine Capacity Based Availability IEC 61400-26-1 IEC 61400-26-2 47 Wind turbines - Part 26-3:Wind Turbine System Time Based/Capacity Based Avail- IEC 61400-26-3 ability Wind turbines - Part 27: Electrical simulation models for wind power generation IEC 61400-27 Guidelines for importing small wind tur- TR C 0045 bines -2006 48 XV. Ablauf des „Environmental Impact Assessment“ Quelle: Ministry of Environment (2012) 49 Verankert Selbständig Finanzier Form ung Schwimmend Staatlich Betreiber / Auftraggeber TEPCO / University of Tokyo (NEDO) Komatsuzaki City Engineering 50 2012 Beobachtungsturm (ca. 85m ü. M.) 2015 2014 2013 2013 2013 2012 2012 2012 2012 2012 2010 2004 2004 Fuji Heavy Industries Japan Steel Works Hitachi / 2 Fuji Heavy Industries Mitsubishi 7 Heavy Industries Mitsubishi 7 Heavy Industries - - Fuji Heavy Industries Hitachi / 2 Fuji Heavy Industries 0,1 - - 2 - - Hitachi / 16 Fuji Heavy Industries Mitsubishi 2,4 Heavy Industries 14 10 Vestas 1,2 Vestas 7000 x 1 7000 x 1 2000 x 1 - 2000 x 1 100 x 1 - 2000 x 1 - 2400 x 1 2000 x 8 2000 x 7 2000 x 5 600 x 2 165 165 80 - 80 22 - 83 - 92 80 80 80 47 (Geplante) Beteiligtes Nennleistung Rotor Inbetriebn MW Unternehm (kW) Durchm. ahme en - Beobachtungsturm (ca. 95m ü.M.) - Summit Wind Power Sakata Elektrizitätswerk Wind Power Kamisu Offshore Plant Wind Power Kashima Offshore Plant Kazamidori Projektname University of Kyoto / Fuji Heavy Industries Nagasaki - Goto, Toda Kensetsu Kabashima National Maritime Research Institute Marubeni / University Schwimmendes of Tokyo Umspannwerk Mitsubishi Corp. / (25MVA/66kV) Mitsubishi Heavy Industries Fukushima IHI Marine United / offenes Meer Mitsui Shipbuilding / Mizuho Research Nippon Steel Corp / Furukawa Electric / Shimizu Kensetsu (Agency for National J-Power / Port and Fukuoka Airport Research Kitakyuushuu City Institute / CDC (NEDO) Chiba - Zushi Ibaragi -Kashima Hafen Komatsuzaki City Engineering Yamagata - Sakata Summit Energy Hafen Holdings Hokkaido - Setana Setana Stadt Hafen (Geplanter) Standort 100-200 100-200 100 100 14 12 10 10 10 13 100-120 100-200 20-40 20-40 20-40 20-40 1 1 1,5 3 0,04-0,05 0,05 0,02 0,7 Meeres- Distzanz tiefe zur Küste 110-120 100-200 56 - 56 23 85 80 95 80 60 60 60 40 Hub Höhe Im Aufbau fertig gestellt fertig gestellt fertig gestellt Anmerkung Advanced SPAR in Planung (Catenary) Sub Float 3 Legged Semi in Planung Sub (Catenary) V-Shape Semi in Planung Sub (Catenary) Advanced SPAR in Planung (Catenary) Geplante Installation 09.2013 Schwerkraft Geplante Installation 08.2013 Geplante Schwerkraft / Installation 01.Jacket 02.2013 (Hybrid) Installation 30.06.2012 Installation 11.06.2012 Hybrid SPAR (Catenary) in Planung Monopile Monopile Dolphin Dolphin Verankerung XVI. Überblick über Offshore-Windprojekte XVII. Wechselkurse Nachfolgend sind die Jahresdurchschnittskurse von Euro/Yen (1 Euro = x Yen) abgebildet. Sie sind entsprechend der Angaben in dieser Studie getrennt nach Kalenderjahr und nach japanischem Fiskaljahr (01.04.-31.03.) aufgeführt. Kalenderjahr Fiskaljahr 2002 118 121 2003 131 133 2004 134 135 2005 137 138 2006 146 150 2007 161 162 2008 152 144 2009 130 131 2010 116 113 2011 111 109 2012 101 Aktuelle Kurse auf der Webseite der Europäischen Zentralbank: www.ecb.int/stats/exchange/eurofxref/html/eurofxref-graph-Yen.en.html 51 XVIII. Quellenverzeichnis Deutsche Energie-Agentur (dena) http://www.dena.de/ Agency for Natural Resources and Energy (ANRE) http://www.enecho.meti.go.jp/ Germany Trade and Invest (GTAi) http://www.gtai.de Hokkaido Electric Power Company (HEPCO) http://www.hepco.co.jp/ International Energy Agency (IEA) http://www.iea.org/ Kitamoto Asanobu, National Institute of Informatics http://agora.ex.nii.ac.jp/~kitamoto/ Main(e) International Consulting LLC http://www.maine-intl-consulting.com Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) http://www.meti.go.jp/ Ministry of Environment (MoE) http://www.env.go.jp Ministry of Finance (MoF) http://www.mof.go.jp/ New Energy and Industrial Technology Development http://www.nedo.go.jp/ Organization (NEDO) 52 Kontakt DEinternational ist die Servicemarke der AHK Japan www.deinternational.de DEinternational Deutsche Industrie- und Handelskammer in Japan Sanbancho KS Building 5F, 2-4 Sanbancho, Chiyoda-ku, Tokyo 102-0075 Tel.: +81 (0)3 5276-8714 Fax.: +81 (0)3 5276-8733 Web: www.japan.ahk.de Mail: [email protected] 53