Völker "Völker Wörld"09_geschwärzt

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Völker "Völker Wörld"09_geschwärzt
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34
5
Pflegebetten
Nursing Beds
Klinikbetten
Hospital Beds
Pflegemöbel
Care Furniture
Krankenhausmöbel
Mowo ist der kompetente Partner der Völker AG in
Luxemburg
VOLKER WORLD
Hospital Furniture
Funktionsmöbel
Utility Furniture
Komfortbetten
Convenience Beds
Hilfsmittel
Technical Aids
Ausgabe 9 · I. Quartal 2003 · Direktversand · 36.000 Exemplare · Abgabe gratis · Deutsch/Englisch · Edition 9 · 1st Quarter 2003 · Direct Delivery · 36,000 Copies · Free of Charge · German/English
INFORMATIONEN FÜR ALLE, DIE SICH UM DIE PFLEGE VON ALTEN, BEHINDERTEN UND KRANKEN KÜMMERN
BEHINDERTE
Querschnittlähmung ..................... 1
Joachim „Jo“ Deckarm .................. 3
Christopher Reeve ....................... 11
PFLEGE
Problem Dekubitus ....................... 6
Wechseldrucksysteme sinnvoll? ...... 10
AUSLANDSPARTNER
Mowo in Luxemburg .................... 4
REFERENZEN
Fondation Elysis Luxemburg .......... 5
PRODUKT-INFORMATIONEN
Besser liegen: Völker MiS® ............. 7
Besser Pflegen: Stiftung Pflege ...... 12
D
er Ein(Mitcho, Yanko
tritt ei1999).
ner trauDer Eintritt eimatischen Querner Querschnittschnittlähmung
lähmung veränstellt ein unerdert das Leben
wartetes
und
der Betroffenen
überwältigendes
vollständig und
Ereignis dar, welbedarf eines lanches eine krisengen und schwiehafte Situation
rigen Verarbeifür den betroffetungsprozesses.
nen Menschen
Dieser Verarbeiund seine Familie
tungsprozess verdarstellt (Whalläuft in Stadien
ley
Hammell
(Stiens, Bergman
1992). Neben
et al. 1997). Das
unfallbedingten
erste Stadium beOrganverletzuninhaltet
einen
gen, die bei mehr
körperlichen und
2003 wurde als „Jahr der Menschen mit Behinderungen“ von der EU ausgerufen. Es soll dazu beitragen,
als 60% der Fälle
emotionalen
die europaweite Zusammenarbeit von Politikern, Rehabilitationsfachleuten und Behindertenorganisatiauftreten (MitSchock. Dann
onen zu verbessern. In den EU-Staaten leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 37 Mio.
cho,
Yanko
wird das Ereignis
Menschen mit Behinderungen.
1999), sind eine
häufig geleugnet
Reihe von Orund die Sympgansystemen von
tome verharmlost
> THEMA:
den Folgen einer
(Jochheim 1983).
QuerschnittlähEs kommt zur
mung betroffen:
Fo r m u l i e r u n g
In Abhängigkeit
von Schuld und
von der Höhe der
die VerantworQuerschnittlähtung für das Gemung treten verschiedene Formen einer
störungen wie bei der Blase zu beobachschehene wird nach außen verlagert
Blasenfunktionsstörung auf, die sich in
ten. In der Folge kommt es zur Ver(Jochheim 1983). In dieser Phase kann
Urininkontinenz und Urinverhalt äustopfung (Obstipation), Überdehnung
auch Frustration aufkommen und
ßern. Die Blase muss in vielen Fällen
des Darmes und ungeplanten DarmAggression entstehen (Partridge 1994).
durch Harnableitungssysteme, wie der
entleerungen. Durch ein Darmtraining
Dann folgt eine Phase der Depression
Einmalkatheterismus, alle vier bis sechs
im Rahmen der Rehabilitation wird
und tiefen Trauer, die häufig nicht nur
Stunden regelmäßig entleert werden
eine regelmäßige und planbare Darmden querschnittgelähmten Menschen
(Mitcho, Yanko 1999). Blaseninfektioentleerung angestrebt (Consortium for
trifft, sondern auch seine Familie
nen, Infektionen der ableitenden HarnSpinal Cord Medicine 1999). Die Haut
(Mitcho, Yanko 1999). Schließlich stellt
wege und daraus resultierende Nierenist stark gefährdet, Druckgeschwüre zu
sich Hoffnung ein und es gelingt, die
schäden gehören zu den häufigsten
entwickeln. Diese Gefährdung begrünSituation so wie sie ist anzunehmen und
medizinischen Komplikationen querdet sich in der Immobilität quersich mit ihr auszusöhnen (Partridge
schnittgelähmter Menschen (Ditunno
schnittgelähmter Menschen, der einge1994).
and Formal 1994). Beim Verdauschränkten Sensibilität und verlet> Fortsetzung auf Seite 2
ungssystem sind ähnliche Funktionszungsbedingten Vorschäden der Haut
Abb.: Stockbyte
> INHALT:
Auf Rädern weiterleben
Besser Sitzen: Broda .................... 12
Besser Beleuchten: Derungs ......... 13
Besser liegen: Metzeler ................ 13
INFOTAINMENT
Schlafstörungen .......................... 14
Bettgeschichten ........................... 15
Rückenschule .............................. 16
Kreuzworträtsel .......................... 16
Comic: Bett-Man ....................... 16
Völker AG, Wullener Feld 79, 58454 Witten, PSdg, Deutsche Post AG,
Entgelt bezahlt, H 59143
Impressum .................................. 16
Der Umgang mit Querschnittlähmung
> EDITORIAL:
M
it der
A LTEN PFLEGE
jetzt im März in
Nürnberg steht einer der wichtigsten Termine des
Jahres für unsere Branche an. Wir
dürfen gespannt sein, welche Innovationen für die Pflege insgesamt
und die Langzeitpflege von Alten
und körperlich Behinderten im Besonderen im Laufe der vergangenen
zwölf Monate entwickelt worden
sind. Es wird Zeit, so meine ich, dass
auf diesem Sektor mehr geschieht als
sich nur über Rahmenbedingungen
zu ärgern, sich auf notwendige Kostenbegrenzungen zu konzentrieren
und den bürokratischen Wust zum
Teufel zu wünschen. So sehr diese
Dinge uns alle belasten – und damit
meine ich durchaus auch die Hersteller von Pflegemitteln und Pflegeeinrichtungen – umso mehr scheint
es mir notwendig, auch Wege aus der
Misere zu finden. Ein erster Weg ist
es, Investitionen in die Zukunft vorzunehmen, die auch wirklich zukunftsweisend sind und die die einzelne Pflegeeinrichtung im Wettbewerb nach vorne bringen. Dazu
gehört es auch, bei der Entscheidung
über Investitionen über den Budgetrand hinaus zu schauen und insbesondere Folgekosten bzw. Einsparungen mit zu berücksichtigen.
Wenn Sie hier profitable Lösungen
suchen, werden Sie auf der diesjährigen ALTENPFLEGE in Nürnberg automatisch auf dem Stand der Völker
AG landen. Und genau dort freuen
wir uns auf ein Gespräch mit
Ihnen.
Michael Hüppe
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> VÖLKER PERSONALIEN:
Arnold, freut sich
Herr
Püttmann
nun
auf
neue
Gesichter und neue
Herausforderungen
bei Völker. Auf
Grund seiner 14jährigen Erfahrung
im Bereich des techHans Münster
Johannes Püttmann
Bianca Prahl
nischen Kundendienstes und der
eit 1963 bei der Firma Völker
Servicetechnik wird Herr Püttmann in
beschäftigt, hat Hans Münster
der Servicekoordination eingesetzt und
noch in der damaligen Möbelerfüllt hier mit seiner Fachkompetenz
tischlerei in der Hauptstraße in Witten
alle Voraussetzungen.
seine Arbeit als Monteur begonnen.
Der heute 59-Jährige ist die gute Seele
„Die Firma Völker in Witten. Mein
im Unternehmen und steht mit seinem
Name ist Prahl. Guten Tag“. Mit dielangjährigen Know-how und absoluter
sem sympathischen Empfang werden
Verlässlichkeit der Firma zur Seite. Auf
alle Anrufer bei Völker begrüßt. Die
der schönen Insel Föhr, auf der er auch
freundliche Stimme gehört Bianca
geboren wurde, machte Hans Münster
Prahl, 25, seit Oktober 2000 zuständig
eine Ausbildung zum Tischler, bestand
für den Empfang im Unternehmen.
erfolgreich seine Gesellenprüfung und
Für Ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau
sammelte hier auch die nötige Bewechselte Bianca Prahl ihren Wohnsitz
rufserfahrung, bis er dann in den Ruhrund zog von Crivitz nach Lüdingpott kam und bei Völker der Mann für
hausen. Anschließend war Frau Prahl
alles wurde.
im Mercure Hotel Witten unter anderem für den reibungslosen Tagesablauf
Seit dem 1. Januar 2003 hat Johanzuständig und trug die Verantwortung
nes Püttmann, 46, neue Aufgaben bei
für den Empfang und den Service.
der Völker AG übernommen. Nach
Der Wechsel zu Völker fiel Bianca
über 25 Jahren Tätigkeit bei der Firma
Prahl bei dem freundlichen Team
Katja Linkert
Hill-Rom in Kempen, ehemals L. & C.
leicht.
Abb. (3): Frank Ulrich
Besser helfen: Thomashilfen ......... 12
Abb.: B. Wollin
Information for all concerned with the care of the elderly, the sick and the handicapped · This issue contains English translations of the main articles and abstracts of all other texts, for complete versions log on to www.careinfo.info
S
Die psychischen Auswirkungen einer Querschnittlähmung können schwerer wiegen als die körperlichen.
> Fortsetzung von Seite 1, „Weiterleben“
Die Versorgungssituation im
Krankenhaus
Die medizinische Notfallversorgung
steht nach Eintritt einer Querschnittlähmung im Vordergrund. Nach der
Stabilisierung vitaler Funktionen
beginnt die Rehabilitation in einer
Facheinrichtung mit dem Ziel, bestmögliche Bedingungen für eine neurologische Erholung zu schaffen, Komplikationen zu vermeiden (Mitcho and
Yanko 1999) und die größtmögliche
Selbstständigkeit für den betroffenen
Menschen zu erreichen (Whalley Hammell 1992). Die erste Phase der Rehabilitation ist von Hilflosigkeit, Einsamkeit und Abhängigkeit des querschnittgelähmten Menschen gekennzeichnet.
Durch einen Lernprozess im Umgang
mit der veränderten Situation übernimmt er mehr und mehr Verantwortung, verlässt sich in zunehmendem
Maße auf sich selbst und wird unabhängiger von Pflegenden. Verantwortung für die eigene Versorgung zu übernehmen bedeutet auch, zukünftige
Hilfspersonen bei Tätigkeiten anleiten
zu können, die der Querschnittgelähmte nicht selber durchführen kann. Kurz
vor der Entlassung stellt sich bei vielen
querschnittgelähmten Menschen Hoffnung ein: Es wird auch ein Leben nach
der Querschnittlähmung geben (Lucke
1999).
Die Frage der Schuld an dem Eintritt
der Querschnittlähmung spielt beim
Verarbeitungsprozess eine große Rolle.
In einer Studie konnte gezeigt werden,
dass sich die Wahrnehmung des
Schuldseins im Laufe der Zeit verändert. Mehr als die Hälfte der querschnittgelähmten Menschen, die während der Rehabilitation ihre Querschnittlähmung nach eigenen Angaben
selbstverschuldet haben, gaben nach
einem Jahr an, nicht Schuld gewesen zu
sein. Im Gegensatz dazu gaben 17%
zunächst an, keine Schuld am Eintritt
der Querschnittlähmung zu haben und
waren ein Jahr später vom Gegenteil
überzeugt. Menschen, die sich ihre
Querschnittlähmung unverschuldet zugezogen haben, gaben während der
Rehabilitation eine größere Lebenszufriedenheit an als Patienten mit
selbstverschuldeter Querschnittlähmung. Nach einem Jahr war dieser Unterschied nicht mehr so deutlich
(Richards, Elliott et al. 1997).
Nicht nur der querschnittgelähmte
Mensch leidet unter den Folgen einer
Querschnittlähmung, sondern auch
seine Familie. In der Anfangsphase ist
psychologischer Stress eines der Hauptsymptome (Partridge 1994). Angehörige beschreiben es als hilfreich, wenn sie
Informationen über den Schweregrad
des Zustandes, über Behandlungsmöglichkeiten und über die Prognose
bekommen und in den Rehabilitations-
prozess miteinbezogen werden (Lucke
1999).
Die Entlassung aus dem Krankenhaus kann geplant werden, wenn die
Hilfsmittelversorgung abgeschlossen
ist, eine Wohnraumanpassung durchgeführt wurde, berufliche Perspektiven
überdacht sind, die häusliche Versorgung gewährleistet ist und die größtmögliche Selbstständigkeit des querschnittgelähmten Menschen zum derzeitigen Zeitpunkt erreicht wurde.
Berghammer (1997) stellte in seiner
Studie aus Deutschland fest, dass 73%
der querschnittgelähmten Menschen,
die Pflege benötigen, von ihrer Familie
betreut werden, 40% haben zusätzlich
einen ambulanten Pflegedienst und 8%
erhalten Unterstützung durch einen
Zivildienstleistenden. Im Versorgungsprozess kommt es zu einer Vielzahl von
Problemen: In einer Studie nannten
81% der querschnittgelähmten Menschen, die zu den Problemen befragt
wurden, das Fehlen von Expertenwissen vor Ort, 31% beklagten komplizierte Versorgungsprozesse und Fragmentierung der Dienstleistungen, 29%
gaben an, keine Anlaufstelle bei auftretenden Problemen zu haben, 19%
beklagten, in einer Umgebung zu
leben, die nicht rollstuhlgerecht ist,
19% mussten große Entfernungen für
alltägliche Aktivitäten überwinden und
12% hatten Transportprobleme (Cox,
Amsters et al. 2001).
Menschen mit Querschnittlähmung
müssen ein Leben lang betreut werden.
Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit
von Versorgungsleistungen sind dabei
eine entscheidende Voraussetzung für
die Qualität der Versorgung. Prinzipien
der Versorgung im Sinne von Case
Management haben sich dabei bewährt.
Sie bestehen in der Kontinuität und
Koordination der Versorgungsprozesse
und dem Zusammenstellen eines geeigneten Ressourcenspektrums. Kulturellen und psychologischen Bedürfnissen
sollten darüber hinaus Rechnung getragen werden wie auch Bedürfnisse nach
Bildung und Freizeit (Hoeman and
Winters 1990).
Mit zunehmendem Alter treten vermehrt querschnittspezifische Probleme
auf (McColl 1999), die einen vorzeitigen Rückgang von Funktionen zur
Folge haben (Thompson 1999; Meyers,
Andresen et al. 2000). Dies führt zu
einer Abnahme der Unabhängigkeit bei
Alltagsverrichtungen, während schon
bestehende Abhängigkeiten eher unverändert bestehen bleiben (McColl
1999). Die zunehmenden Funktionseinschränkungen werden von einem
Rückgang sozialer Aktivitäten begleitet
(Thompson 1999). Menschen, die länger als 30 Jahre querschnittgelähmt
sind oder 50 Lebensjahre überschritten
haben, geben eine geringere Lebensqualität an als in vorhergehenden Jahren und haben Angst vor der Zukunft
(McColl 1999; Thompson 1999).
In der Literatur werden die querschnittspezifischen Gesundheitsprobleme, die mit zunehmendem Lebensalter und zunehmender Lähmungsdauer auftreten, als „Secondary Conditions“ bezeichnet (Krause 1998;
Campbell, Sheets et al. 1999; Meyers,
Andresen et al. 2000). „Secondary
Conditions“ resultieren aus einem oder
mehreren der folgenden Faktoren:
Überbeanspruchung (Ditunno and
Formal 1994; Campbell, Sheets et al.
1999), Unterbeanspruchung oder falsche Beanspruchung des neuromuskulären Systems, Komplikationen, die
sich aus der Behinderung, Behandlung
oder Pflege ergeben, einen Lebensstil
sowie Copingstrategien, die nicht gesundheitserhaltend sind, und Hindernisse in der Umgebung, die soziale Partizipation und gesundheitsbezogene
Aktivitäten verhindern (Campbell,
Sheets et al. 1999).
Am Institut für Pflegewissenschaft
der Universität Witten/Herdecke wird
eine Studie zur Beratung querschnittgelähmter Menschen durchgeführt.
Dabei geht es um die Probleme querschnittgelähmter Menschen im Alltag
und um den Beratungsbedarf, der sich
aus diesen Problemen ergibt. Dieser
Beratungsbedarf ergibt sich vor allem
durch Lücken in der Versorgung querschnittgelähmter Menschen, die einerseits durch die institutionellen Schnittstellen auftreten und andererseits durch
die zunehmende Differenzierung und
Sektoralisierung sozialer Dienstleistungen entstehen (Brader, Faßmann et al.
Ute Haas, MScN
2002).
> Weitere Infos zum „Jahr der
Menschen mit Behinderungen“ unter
www.eypd2003.org
> TOPIC:
Living with
spinal cord injury
T
he onset of spinal cord injury
is a traumatic and overwhelming freak event that constitutes a crisis situation for both the person
concerned and his family (Whalley
Hammell 1992). As well as accidentrelated internal injuries – which occur
in more than 60 percent of all cases
(Mitcho, Yanko 1999) – a number of
organs suffer colateral damage.
Dependent on severity, various kinds of
bladder malfunction occur, expressing
themselves in the form of incontinence
and abnormal urinary behaviour. In
many cases, the bladder must be regularly emptied every four to six hours by
means of an artificial urinary diversion
system such as a disposable catherter
(Mitcho, Yanko 1999). Bladder infections, infections of the urinary tract and
resultant kidney damage belong to the
most frequent medical complications
affecting those suffering from spinal
Abb.: Völker AG
Abb.: Stockbyte
2
Behindertengerechtes Mobiliar ist ein wichtiger Faktor für die Selbstständigkeit der Betroffenen.
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3
Care in hospital
After the onset of spinal cord injury,
emergency medical care takes centre
stage. Once vital functions have been
stabilised, rehabilitation begins in a specialist facility with the aim of achieving
optimal conditions for neurological
recovery, for avoiding complications
(Mitcho, Yanko 1999) and for achieving the greatest possible degree of
independence for the sufferer (Whalley
Hammell 1992). The first phase of
rehabilitation is marked by the sufferer’s
helplessness, loneliness and dependence. However, learning to deal with his
changed situation enables him to assume increasing responsibility, to show
greater autonomy and to become less
dependent on carers. Assuming responsibility for their own care also means
that sufferers must be able to brief subsequent carers on those activities that
they cannot manage themselves.
Shortly before release, many sufferers
become more optimistic: there is a life
after the onset of spinal injury after all
(Lucke 1999).
The question of who is really to
blame for the sufferer’s condition plays
a big role during the adjustment process. In one study it was possible to
show that the perception of guilt shifts
as time goes by. More than half of sufferers who said during rehabilitation
that they themselves were responsible
for their condition, claimed a year later
that they had not been to blame. On
the other hand, 17 percent who at first
said they were not to blame, had convinced themselves of the opposite a year
later. People who saw themselves as not
being to blame for their condition tended to be more satisfied with their life
situation during rehabilitation than
were those patients who felt they were
themselves to blame. However, this
contrast was no longer so evident after
a year (Richards, Elliott et al. 1997).
Not only patients suffer from the
consequences of their condition, but
their families do, too. Psycholgical
stress is the main symptom during the
initial phase. Relatives say it is helpful if
they are informed about the severity of
the condition, the chances of treatment
and the prognosis, and are actively
involved in the rehabilitation process
(Lucke 1999).
Sufferers from spinal cord injury can
leave hospital when auxiliary equipment is available, living space has been
converted, job prospects explored,
domestic care provided and – at that
point in time – the greatest possible
independence achieved.
Care at home
Berghammer (1997) finds in his
investigation of the German situation
that 73 percent of sufferers from spinal
cord injury needing care are looked
after by their family, 40 percent receive
additional support from mobile careproviders and 8 percent receive additional support from young men doing
alternative national service. However,
care provision gives rise to numerous
problems. In one study, 81 percent of
respondents found the lack of expert
on-the-spot advice difficult, 31 percent
complained about complicated care
arrangements and the profusion of service providers, 29 percent said they had
nobody to turn to when problems
arose, 19 percent complained of living
in conditions unsuitable for wheelchairs, 19 percent had to overcome big
distances to carry out their daily activities and 12 percent had transport problems (Cox, Amsters et al. 2001).
Sufferers from spinal cord injury
need lifelong care. The availability and
accessibility of care services are, however, decisive in achieving quality care.
In this regard, the concept of care
management has proved a useful tool. It
involves ensuring the continuity and
coordination of care procedures, and
the provision of appropriate resources.
It is also essential to take cultural and
psychological factors into account, as
well as needs relating to intellectual and
leisure activities (Hoeman, Winters
1990).
With advancing age, the problems
associated with spinal cord injury multiply (McColl 1999), giving rise to premature functional deficiency (Thompson 1999; Meyers, Andresen et al.
2000). This leads in turn to an increasing need for help with daily routines,
while already existing dependence
remains unchanged (McColl 1999).
Increasing functional deficiency is
accompanied by decreasing quality of
life (Thompson 1999). Hence, people
suffering from spinal cord injury for
more than 30 years or those over 50 say
they enjoy less quality of life than formerly and are plagued by anxiety about
the future (McColl 1999; Thompson
1999).
In the literature, spinal cord injuryrelated problems having to do with
advancing age and increasing length of
disability are termed ‘secondary conditions’ (Krause 1998; Campbell, Sheets
et al. 1999; Meyers, Andresen et al.
2000). ‘Secondary conditions’ result
from one or more of the following factors: 1) overburdening (Ditunno and
Formal 1994; Campbell, Sheets et al.
1999), 2) overburdening of the neuromuscular system, or placing inappropriate burdens on it, 3) complications
arising from the disability itself, or from
its treatment and care, 4) a lifestyle or a
use of coping strategies that have a
negative effect on the maintenance of
good health, 5) environmental features
that tend to hinder social exchange and
health-related activities (Campbell,
Sheets et al. 1999).
A study on advising sufferers from
spinal cord injury was carried out at the
Institute for Care Sciences at the
University of Witten/Herdecke. The
study concerns the problems of sufferers in daily life and the need for advice
thus arising. This need for advice comes
about mainly because of the gaps in
care provision for sufferers from spinal
cord injury at institutional interfaces on
the one hand, and through the
increasing
specialisation
and
fragmentation of social services
on the other (Brader, Faßmann et al.
Translation: David Clarke
2002).
> THEMA:
Ich will, ich muss, ich kann
Ex-Handballstar Joachim Deckarm ist ein Siegertyp geblieben
D
er Mann
lässt sich
nicht behindern. Auch
nicht vom Läufer
der
saarländischen Sozialministerin
Regina
Görner (CDU).
Routiniert setzt
Joachim Deckarm die Politikerin matt. Nur
knapp 15 Minuten
hat
die
Schachpartie zwischen
Görner
und dem ehemaligen Profisportler
gedauert. Doch es
ist nicht nur die
Ministerin, die
Deckarm
bei
der öffentlichen
Auftaktveranstaltung zum Europäischen Jahr der
Behinderten an
diesem 6. Februar
2003 in der Kongresshalle Saarbrücken besiegt.
„Erlebe ich nicht
ein tolles Comeback?“, fragt er
Joachim „Jo“ Deckarm heute.
schelmisch. Zug
um Zug zurück
Presse zu lesen. Das erste halbe Jahr sei
ins Leben. Schachmatt der Behindesehr schwer gewesen. Deckarm musste
rung.
mit zwei Mitbewohnern und der
„Weißt du noch …?“, recken die
langsamen Loslösung von seinem
Leute sich die Hälse nach dem 1,93
Betreuerteam klarkommen. Bis zum
Meter-Riesen. „Weiß du noch, als Jo
Sommer 2002 lebte Jo mit seiner
gegen die UdSSR sechs Tore warf und
Mutter zusammen – nicht er bei ihr,
Deutschland Weltmeister wurde?“ Das
sondern „sie bei mir“, auf diese
war 1978. Der Mathematikstudent galt
Feststellung legt er Wert.
zu diesem Zeitpunkt als der beste
Joachim Deckarm strahlt echte HerzHandballspieler der Welt. 104 Länderlichkeit und eine gelassene Heiterkeit
spiele. Mehr als 300 Tore für den VFL
aus. Was er hasst, ist Mitleid. Und
Gummersbach. Ein perfekter Athlet.
Selbstmitleid. Und Fragen nach „daAuch anno 2003 besteht das Leben des
mals“. Etwa nach der Ex-Freundin, die
Joachim Deckarm fast nur aus Training:
nach dem Unfall aus seinem Leben verRadfahren, Gehschulung, logopädische
schwunden ist. „Ich blicke niemals
Übungen, Schach, Ergotherapie, Logik
zurück“, sagt die Handballlegende nur.
am Computer, Schwimmen. Drei LaDas Thema Frauen zum Beispiel, das
gen kann er schwimmen, erklärt einer
sei für ihn selbstverständlich noch
seiner Betreuer stolz. Rücken, Brust
und Kraul. Das fällt dem ehemaligen
Kraftpaket nicht leicht. Aber Joachim
Deckarm hat sich seine Sportler-Mentalität bewahrt: „Ich will, ich muss, ich
kann.“
Am 30. März 1979 tritt der VFL
Gummersbach zum Europapokalspiel
im ungarischen Tatabanya an. Eigentlich mehr eine Formsache. In der 23.
Spielminute führt der deutsche Handballmeister mit fünf Treffern. Deckarm
greift nach einem langen Ball, den
VFL-Torwart Rudi Rauer nach vorne
spielt. Sein Gegenspieler Lajos Panovic
will ihm zuvorkommen, beide krachen
in der Luft mit den Köpfen zusammen.
Deckarm verliert sofort das Bewusstsein
und schlägt schwer auf dem Betonboden der Sporthalle auf. 131 Tage lang
liegt das deutsche Handball-As im
Koma. Als er endlich erwacht, titelt die
Bild-Zeitung: „Joachim Deckarm für
immer ein Pflegefall“, und die Ärzte
legen seinen Betreuern die Einweisung
in ein Pflegeheim nahe, weil eine weitere Therapie nicht möglich sei.
Heute lebt der Weltmeister und
Europapokalsieger in einer betreuten
Wohngruppe im „Haus der Parität“ in
Saarbrücken, einer Tochtergesellschaft
des Paritätischen Wohlfahrtsverbands
Rheinland-Pfalz/Saarland. Immer noch
kommt Fanpost, die er auf einem
behindertengerechten Computer beantwortet. „Nach und nach gewöhnt er
sich daran, mitzuhelfen, Frühstück zu
machen, aufzuräumen“, steht in der
längst nicht abgeschlossen. Nach
vorne schauen.
Nie zurück.
„Die
Fortschritte, die dieser
Mann gemacht
hat, sind für
einen Mediziner
kaum erklärbar“,
staunt Wilfried
Schupp, Neurologe an einer Reha-Klinik
in
Herzogenaurach.
Zumal es noch
bis in die frühen
1980er
hinein
keinerlei Fachliteratur
zur
Behandlung von
Hirnverletzten
gab, die in
einem schicksalhaften Augenblick auf den geistigen und motorischen Stand eines Kleinkindes
zurückgeworfen
werden.
Manchmal dauerte es Monate,
bis
Joachim
Deckarm
eine
neue Bewegung
gelernt
hatte.
Oder ein neues Wort. Dann kamen die
ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse
zum Thema. Und den Betreuern des
Sportstars wurde klar, dass sie „alles
falsch“ gemacht hatten. Wieder ein
Neuanfang. Und wieder. Und immer
wieder …
In Saarbrücken haben die Stadtväter
eine Halle nach Joachim Deckarm
benannt. Eine Ehre, die Prominenten
normalerweise fast ausschließlich posthum zuteil wird. Aber der ehemalige
Weltklasse-Handballer lebt. Mit dem
Olympia-Turner Eberhard Gienger ist
er im Tandem Fallschirm gesprungen.
Wohl auch, um allen zu zeigen, dass er
kein Star sein will. Auch kein VorzeigePatient. Sondern nur ein „ganz normaler Mensch“.
Bernd Harder
Abb.: dpa
cord injury (Ditunno, Formal 1994).
Functional disorders of the digestive
system similar to those affecting the
bladder can also be observed. Typically,
these lead to constipation, overstretching of the intestine and involuntary
defecation. Regular and predicatable
bowel movement is achieved by means
of bowel training during rehabilitation.
(Consortium for Spinal Cord Medicine
1999). There is a high risk of the skin
developing pressure ulcers.This risk is
caused by the immobility of those suffering from spinal cord injury as well as
by reduced skin sensitivity and injuryrelated skin damage (Mitcho, Yanko
1999).
The onset of spinal cord injury completely changes the life of those affected
and calls for a long and difficult process
of adjustment. This adjustment process
takes place in stages (Stiens, Bergman et
al. 1997). The first stage is marked by
physical and emotional shock. Frequently, the condition is simply dismissed and the symptoms ignored (Jochheim 1983). The second phase is characterised by attempts to apportion
blame and to externalise responsibity
for what has happened (Jochheim
1983). This can give rise to frustration
and aggression (Partridge 1994). This is
followed by a phase of depression and
deep melancholy, which often not only
takes hold of the sufferer, but also his
family (Mitcho, Yanko 1999). Finally,
hope dawns. The sufferer learns both to
accept the situation as it is and to become reconciled to it (Partridge 1994).
Anzeige
Erfolg im Kleinstaat
Mowo – Völker Partner in Luxemburg
Ted Wormeringer ( 2. von rechts) bei der Einweihung der Fondation Elysis (siehe dazu auch den Völker Wörld Artikel auf Seite 5).
> EXPORT PARTNERS:
der ganzen Region bekannte Einrichtungshaus. 1972 wird mit der Eröffnung der Boutique das Mowo-Angebot
auf Porzellan, Tafelsilber und Geschenkartikel ausgeweitet.
Die Gründung von Mowo Collectivités Sàrl ergänzt die breite Warenpalette noch um Büromöbel und
Einrichtungen für
Krankenhäuser
und Pflegeheime.
Bei
diesen
Projekten werden
Möbel nicht nur
verkauft, sondern
die Mitarbeiter
begleiten
ihre
Projekte von der
Planung bis zur
Fertigstellung.
Zur Freude der
Eltern tritt 1976
Tochter Claudine
in den Familienbetrieb ein.
Ende 1999 wird
eine
weitere
Gesellschaft gegründet, die Mowo Bank Project Sàrl.
Sie ist, wie der Name schon sagt, spezialisiert auf die Einrichtung von
Banken und ist damit die vierte
Gesellschaft der Mowo Gruppe.
Herr und Frau Wormeringer haben
sich inzwischen ein wenig aus dem
Geschäft zurückgezogen und Tochter
Claudine und ihrem Mann Guy Roth
die Geschäftsführung der Firma anverMowo
traut.
Mowo Luxemburg
M
owo has enjoyed a reputation among its many devoted customers for highquality furniture
at fair prices for
more than five
decades.
The
company recently
put on a big jubilee celebration to
mark its fiftieth
anniversary.
After successfully completing
his studies, the
electrical engineer
Ted Wormeringer
began his career
in property. But
then, in 1952, he
changed course
and opened the
furniture business
Ameublement Ted Wormeringer in
the Place de Strasbourg in
Abb.: Völker Wörld Archiv
D
> Mehr Infos: MOWO Luxembourg, 111, Route de Luxembourg,
7241 Bereldange, Tel. +352-33173328,
www.mowo.lu
Von den 400.900 Einwohnern des
Landes Luxemburg wohnen etwa
90.000 in der urbanen Zone von
Luxemburg-Stadt. Zurzeit beträgt
die Anzahl der nicht-luxemburgischen Einwohner des Landes im
durchschnitt 32% der Gesamtbevölkerung, während der Wert in der
Hauptstadt 50% leicht überschreitet. Somit hält Luxemburg einen
Rekord, was den Anteil der ansässigen ausländischen Bevölkerung in
den EU-Staaten angeht. Erstaunlich
ist, dass die Integration dieser großen nicht-luxemburgischen Bevölkerung, die zum größten Teil aus
Franzosen, Belgiern, Deutschen,
Portugiesen und Italienern zusammengesetzt ist, ohne nennenswerte
Probleme vonstatten geht.
„Lëtzebuergesch“, das Luxemburgische, ist die gemeinsame Sprache
der Luxemburger und Symbol ihrer
nationalen Identität. Die Luxemburger honorieren es stark, wenn wir
als Deutsche sie nicht auf deutsch
ansprechen, sondern uns des Französischen oder Englischen bedienen
– und damit akzeptieren, dass wir
uns in einem eigenständigen Staat
befinden.
Fast überall in Luxemburg kommt
man mit Französisch, Englisch –
und Deutsch – gut zurecht.
Nach dem Erscheinen eines Luxemburger Wörterbuchs in den 50er
Jahren wurde das Luxemburgische
im Jahre 1984 per Gesetz Nationalsprache. Luxemburgisch, das sprach-
Das Mowo Team
Luxemburg
Großherzogtum, Fläche: 2.586
qkm (Weltrang 167); Einwohner:
438.000 = 169 je qkm; Hauptstadt:
Lëtzebuerg/Luxemburg/Luxembourg, 76.687 Einwohner; Amtssprache Lëtzebuergesch (siehe Infokasten unten), Deutsch, Französisch;
Bruttosozialprodukt (2000): 42.060
$ je Einwohner; Währung: 1 Euro =
100 Cent; Staatsoberhaupt: Großherzog Jean, Regierungschef: JeanClaude Juncker, Nationalfeiertag:
23. 6. (Geburtstag Großherzog
Jean); Landesstruktur: 3 Distrikte
mit 12 Kantonen; Parlamentarische
Monarchie (Großherzogtum) seit
1866, Verfassung von 1868, letzte
Änderung 1956, Parlament (Chambre des Députés) mit 60 Mitgl.,
Wahl alle 5 J.; beratender Staatsrat
mit 21 Mitgl., vom Großherzog nominiert.
Bestimmend für die Entwicklung
des Landes war der Bau einer Burg
bei dem fränk. Kastell Jucilinburhuc
(nach 963), die Stammsitz der Grafen von Luxemburg und Ausgangspunkt für die Stadt Luxemburg
wurde. Die Grafen wurden durch
Kaiser Heinrich IV. (1308-13), eines
der führenden dt. Herrscherhäuser,
ernannt. Mit Siegmund starb das
Haus 1437 aus. 1946 wurde Luxemburg Mitglied der UNO. Seit 1947
erweiterte sich die belg.-luxemburgische Wirtschaftsunion zur Gruppe
der Benelux-Länder, 1949 trat Luxemburg der NATO bei.
Lëtzebuergesch
Abb. (6): Mowo
as seit fünf Jahrzehnten für
hochwertige Möbel zu fairen
Preisen bekannte und bei seinen Kunden beliebte Einrichtungshaus
Mowo feierte vor kurzem sein 50-jähriges Bestehen und lud zur großen
Jubiläumsaktion ein.
Nach erfolgreichem Abschluss seines
Studiums begann
der Elektroingenieur Ted Wormeringer seine berufliche Karriere zunächst als Immob i l i e n m a k l e r.
Doch schon 1952
wechselte er die
Branche und eröffnete an der Place
de Strasbourg in
Luxemburg das
Möbelgeschäft
Ameublement Ted
Wo r m e r i n g e r .
Nach einem sehr
schnellen erfolgreichen Einstieg in
den Möbelhandel
wird 1954 der Firmensitz in die Rue du
Fort Neyperg, Nummer 17 in Luxemburg verlegt und von Ted und Nicole
Wormeringer die Gesellschaft Mowo
sàrl gegründet.
Die weitere Ausweitung der Aktivitäten von Mowo erforderte schon bald
eine Vergrößerung der Geschäftsräume
und so wird 1966 beschlossen, ein
neues großes Geschäft in Bereldange
vor den Toren der Stadt zu bauen.
Nach einer Bauzeit von beinahe zwei
Jahren wird das neue Geschäft auf der
Route de Luxembourg in Bereldange
eröffnet. An dieser Adresse befindet
sich auch noch heute das inzwischen in
Luxemburg. So rapid was the young
company’s success in the furniture
business, that it moved to 17 Rue du
Fort Neyperg in 1954, where Ted and
Nicole Wormeringer set up Mowo
Company Sàrl.
A further expansion of Mowo’s
activities soon demanded more space
and in 1966 it was decided to build
new, bigger premises in Bereldingen
just outside the town.
After a construction time of nearly
two years, the new premises was opened on the Route de Luxembourg in
Bereldingen. The furniture store,
which in the meantime is well-known
far and wide, is still located at this
address. In 1972, Mowo’s range of
products was extended to include fine
china, silverware and gifts in a new
boutique.
The foundation of Mowo Collectivités Sàrl added office furniture and
furniture for hospitals and nursing
homes to this wide range of products.
In these specialist sectors, staff do not
only sell furniture, but accompany
their projects from the initial planning stage right through to final completion.
To the delight of her parents,
daughter Claudine joined the family
business in 1976.
A further company was founded
at the end of
1999, the Mowo
Bank Project Sàrl.
As the name says,
this fourth company
in
the
Mowo
Group
specialises in fitting out banks.
Meanwhile, Mr
and Mrs Wormeringer have gone
into semi-retirement, handing
over the day-today management
of the company
to their daughter
Claudine and her husband Guy
Translation: David Clarke
Roth.
Abb.: GeoAtlas
> EXPORT-PARTNER:
Abb.: Völker Wörld Archiv
Abb.: Mowo
4
wissenschaftlich dem moselfränkischen Zweig des Germanischen
zugeordnet wird, hat sich im Treverraum an der Sprachgrenze zur Romania und im Austausch mit ihr
entwickelt. Luxemburgisch wird,
wie Französisch und Deutsch, in
den Schulen unterrichtet, wo die
Luxemburger Sprachkurse sich meistens an die ausländischen Bewohner richten. Wie Französisch und
Deutsch ist Luxemburgisch ebenfalls Amtssprache in dem Sinn, dass
die Verwaltung, wenn möglich, in
der vom Antragsteller gewählten
Sprache antworten soll.
Obschon der sprachliche Ursprung im Germanischen wurzelt
und es zum ersten Mal in den mittelalterlichen „Echternacher Handschriften“ bezeugt ist, hat sich Luxemburgisch so sehr vom Deutschen
fortentwickelt, dass es von einem
Deutschen nicht verstanden wird. In
der Tat hat es viele französische
Wörter und Formen entlehnt und
angepasst, sodass diese nur selten als
Lehnwörter erkannt werden.
Diese außergewöhnliche Sprachsituation ist eine direkte Konsequenz der geographischen Position
Luxemburgs zwischen Frankreich
und Deutschland. Wenn sie ins
Ausland gehen, müssen die Luxemburger sich notgedrungen anderer
Sprachen bedienen, um zu kommunizieren, da niemand Luxemburgisch versteht. Nicht verwunderlich
also, dass viele Luxemburger sich
ebenfalls sehr gut in Englisch aus-
drücken. Dies gilt vor allem in der
Hauptstadt und in den anderen
städtischen Zentren, weniger jedoch
auf dem Lande, wo es genügt, höchstens zwei Fremdsprachen zu kennen.
Die französiche wie die deutsche
Kultur begegnen sich in Luxemburg,
dem traditionellen Land des Austauschs zwischen diesen beiden
Ländern. Dabei ist die französischdeutsche Zweisprachichkeit eines
der Charakteristika der Sozialstruktur des Landes. Einerseits
herrscht der Gebrauch des Deutschen in der Presse und im religiösen Diskurs vor, aber Französisch ist
die offizielle Sprache der Gesetze,
der Gerichte, der höheren Schulen
und einiger literarischer Kreise.
Die wichtigste Erkenntnis über
Lëtzebuergesch sei aber erwähnt. Es
gibt in der Landessprache den wirklich weltbekannten Satz „Ich liebe
Dich.“ nicht. Vielmehr formulieren
ihn die Luxemburger so: „Ech si
frou mat dir“, was so viel bedeutet
wie: „Ich bin so froh mit dir.“
Ein anderer wirklich interessanter
Satz in der Sprache Luxemburgs ist,
falls man ihn überhaupt als solchen
bezeichnen kann, „An?“. Die Kurzform für: „Wie gehts?“. Die Antwort
ist fast immer „Jo“, welche ins
Deutsche mit „passt schon“ übersetzt wird. Böse Zungen behaupten
das reicht, da man sich in dem kleinen Land so häufig begegnet, dass in
der Zwischenzeit nichts Nennenswertes passiert sein kann. K. Linkert
5
Abb. (4): Mowo
S
Die Fondation Elysis in Luxemburg – eine beispielgebende Einrichtung.
> REFERENZEN:
Luxuriöses in Luxemburg
Die Fondation Elysis ist mehr als ein Alterspflegeheim
> REFERENCES:
Station für die so genannte Frührehabilitation und eine Abteilung für die Organisation der häuslichen Pflege angehören. Physisch Behinderte und demente Patienten sind auf verschiedenen
Etagen untergebracht.
Angehörige der Elysis-Bewohner freuen sich besonders, dass neben der qualitativ hochwertigen Pflege, die ihren
Angehörigen zukommt, die regelmäßigen und intensiven Kontakte zwischen
dem Pflegepersonal und den Familien
der Pensionäre zum Pflegekonzept der
Foundation gehören. Christiane Schlesser-Knaff
decorated rooms and communal areas
characterise the Fondation Elysis,
which seems more like a hotel than a
clinic or nursing home. Here, life revolves around meeting the needs of elderly
people, as well of those of their relatives
and carers.
All rooms are for single occupation,
each with its own open-access bath.
This makes residents’ life easier, while
at the same time enriching it.
Safety is written large at the Fondation Elysis. Qualified and friendly
staff are continuously available day and
night.
The project was conceived as an
emergency measure because of the lack
of care places in Luxemburg. Future
residents purchase a lifelong right of
residence. As soon as their state of
health warrants it, they are accepted
without delay and receive the appropriate care provision. The monthly rent
is subsidised by Luxemburg’s care insurance.
John Castagnaro is President of the
Association Fondation Elysis and
Dr Claude Hemmer was the responsible Project Manager. Evelyne Guillot is
the Director of this pioneering pilot
project, which includes a Primary
Rehabilitation Department as well as
one for the organisation of care at
home. Physically disabled residents and
dementia patients are accommodated
on different floors.
Elysis residents’ families are particularly pleased that in addition to the
qualitatively high standard of care that
their relatives receive, regular and intensive contact between their families and
carers are an integral part of the foundation’s care concept. Transl.: D. Clarke
S
> Mehr Infos: Fondation Elysis,
B. P. 3058, L-1030 Luxembourg , Tel.
+352-43 30 40, Fax: +352-26 10 35
15; www.mowo.lu
Abb.: Mowo
ome months have passed since
the official opening of the
Fondation Elysis, a residence
reflecting a pioneering concept aimed
at providing best-possible care in homelike surroundings. Dr Patrick Méthais,
Head of the Gerontology at the Hôpital
de Neuilly near Paris and Dirk
Blomeyer,
professor
at
the
Fachhochschule für Architektur in
Berlin developed this novel concept.
The pilot project already included the
issue of ‘ambience’, which plays such a
pivotal role both in elderly people’s
sense of well-being and in their enjoyment of the evening of life. Instead of
being subject to strict house rules, at
the Fondation Elysis residents’ right to
human dignity, expert and comprehensive care, and regard for individual
needs are satisfied to the full. These
rights are specifically laid down in the
home’s charter.
Of course, the choice of furniture is
essential in creating a pleasant ambience. It was supplied by the Mowo
Group, with its subsidiaries Mowo Lifestyle, Mowo Bankprojekt and Mowo
Objekt. The firm supplied state-of-theart Völker nursing beds equipped with
every imaginable comfort, as well as
furnishing the home’s communal
rooms. Mowo was also responsible for
the complete interior architecture. The
Die Gemeinschaftsräume vermitteln ein edles Ambiente.
Anzeige
Abb.: Mowo
Mit der Hebebühne zum Blumenkasten.
Die Sicherheit wird im Hause groß
geschrieben. Tag und Nacht steht geschultes und freundliches Personal zur
Verfügung.
Die Idee des Projektes entstand aus
der Not der geringen Anzahl der Pflegebetten in Luxemburg. Zukünftige
Bewohner kaufen sich hier ein lebenslanges Wohnrecht und sobald ihr Gesundheitszustand es verlangt, werden
sie in kürzester Zeit aufgenommen und
bekommen die entsprechende Versorgung. Bei der monatlich zahlbaren
Miete werden sie von der luxemburgischen Pflegeversicherung unterstützt.
John Castagnaro ist Präsident der
Association Fondation Elysis und Dr.
Claude Hemmer war der verantwortliche Projektleiter. Evelyne Guillot ist
Direktorin dieser neuen Struktur, die
als Pilotprojekt gilt und der auch eine
company designed, supplied and installed the spacious catering kitchen as
well.
Naturally, residents are welcome to
bring their own furniture with them.
Small design details and tastefully
Luxury in
Luxemburg
Abb.: Mowo
eit der offiziellen Eröffnung der
Fondation Elysis, ein nach
einem neuen Konzept entwickeltes Haus, das Pflegebedürftigen
ein optimales neues Zuhause bietet,
sind einige Monate vergangen. Dr.
Patrick Méthais, Chefarzt der Section
de Gérontologi des Hôpital de Neuilly
bei Paris und Dirk Blomeyer, Professor
an der Fachhochschule für Architektur
in Berlin haben dieses für Luxemburg –
und für ganz Europa – neue Konzept
entwickelt. Zum Pilotprojekt gehört
z. B. das so wichtige Ambiente, in dem
ältere Menschen sich wohl fühlen und
ihren Lebensabend genießen können.
Anstatt einer strengen Hausordnung
unterworfen zu sein, erfüllt sich dort
ihr Recht auf Menschlichkeit, eine richtige und vollständige Pflege sowie die
Erfüllung persönlicher Wünsche. Diese
Rechte sind bei der Fondation Elysis
eigens in einer Charta festgehalten.
Zum angenehmen Ambiente gehören selbstverständlich auch die richtigen Möbel. Sie wurden von der Mowo
Gruppe, zu der Mowo Lifestyle, Mowo
Bankprojekt sowie Mowo Objekt gehören, geliefert. Die Firma lieferte sowohl die mit allem Komfort ausgestatteten und nach dem neuesten Stand
entwickelten Pflegebetten der Marke
Völker, als auch das Mobiliar für die
Gemeinschaftsräume des Heims. Mowo zeichnete auch verantwortlich für
den gesamten Innenausbau. Die geräumigen Großküchen wurden ebenfalls
von ihnen geplant, geliefert und installiert.
Die Bewohner können zur Möblierung ihrer Zimmer natürlich auch ihre
eigenen Möbel mitbringen.
Kleine Details und mit viel Geschmack dekorierte Zimmer und Gesellschaftsräume charakterisieren die
Fondation Elysis, die eher an ein Hotel
als an eine Klinik oder eine Pflegestation erinnert. Hier gestaltet sich das
Leben älterer Menschen zu ihrer eigenen Zufriedenheit und auch zu derjenigen der Angehörigen sowie des Personals.
Jedes Zimmer ist ein Einzelzimmer
mit eigenem barrierefreiem Bad, das
den Bewohnern das Leben erleichtert
und gleichzeitig Bereicherung ist.
Die Gartenwege sind überall mit Geländern versehen.
6
> HINTERGRUND:
Ein drückendes Problem
Pflege-Herausforderung Dekubitus
Abb.: Thieme Verlag
a
b
oder bietet die Grundlage für die
Heilung desselben. Diese Grundelemente der Basalen Stimulation, nämlich die Förderung von Wahrnehmung
und Mobilität, wurden in der Entwicklung eines innovativen Anti-Dekubitus-Systems umgesetzt.
Diese „Micro-Stimulations-Systeme“
bestehen in der Regel aus einer Unterfederung und einer relativ dünnen
Spezialmatratze. Die sanft schwingenden Flügelfedern der Unterfederung
sorgen dann für die wichtige Stimulation. Für Patienten mit einem Dekubitus höheren Grades (IV) können
Micro-Stimulations-Systeme mit aktiven Elementen (Aktoren) ausgestattet
werden. Sanfte Stimulationen können
dann in Wellen oder Kreisform ausgeführt werden.
Chronische Schmerzpatienten verfügen sehr häufig über ein hohes Maß an
Sensibilität für Druck und Hubbewegungen, wie sie beispielsweise von klassischen Wechseldrucksystemen ausgeführt werden. Zudem ist jedes
Schmerzgeschehen ein hoch individualisierter Prozess. Aus diesen Gründen
stellte die Versorgung dieser Patienten
bisher ein großes Problem dar, da es
kaum geeignete Lagerungshilfen gab.
Bei der Entwicklung der neuen
Micro-Stimulations-Systeme wurden
die speziellen Bedürfnisse von Schmerzpatienten ebenfalls berücksichtigt. Die
sanften Minimalbewegungen des Systems tragen insbesondere zur LindeHeiko Heine
rung bei.
> Weitere Informationen: IGAP,
Institut f. Innovationen im Gesundheitsw. und angew. Pflegeforschung,
Stader Str. 4, 27432 Bremervörde,
[email protected], www.igap.de
Druckverteilung auf der Hautoberfläche im Sitzen und Liegen. Die Werte der Isobaren sind in mmHg
angegeben (nach Lindau u. Mitarb. 1965). a): Vergleich zwischen der Druckverteilung bei einem übergewichtigen Mann (150 kg, links) und einer untergewichtigen Frau (45 kg, rechts). Die Dekubitusgefährdung ist bei der Frau höher als beim Mann, weil bei der Frau über den Prädilektionsstellen besonders hohe Druckspitzen gemessen werden. Beim Übergewichtigen wird der Druck gleichmäßiger verteilt.
b): Druckverteilung im Sitzen, wobei links die Beine frei hängen und rechts die Füße auf einer Wippe
mit einem Kontergewicht von 12,5 kg ruhen.
D
ie Anzahl an Dekubitus-Fällen ist erschreckend: Etwa 1,2
Mio Menschen erkranken in
Deutschland jährlich an dieser Krankheit. Jeder niedergelassene Arzt behandelt durchschnittlich vier DekubitusPatienten. Und besonders in Kliniken
und Pflegeeinrichtungen ist die Situation als dramatisch einzustufen. 5 bis
10% der Patienten in Krankenhäusern
und sogar bis zu 30% der Patienten in
Einrichtungen der Altenpflege leiden
an einem Dekubitus.
Die Gründe nennt eine aktuelle statistische Recherche der IGAP (Institut für
Innovationen im Gesundheitswesen
und angewandte Pflegeforschung) aus
dem Jahr 2002. Danach werden bis zu
70% der Risikopatienten nicht auf den
nötigen Anti-Dekubitus-Matratzen
oder -Systemen gelagert, ihre Situation
verschlimmert sich, weil sie weiterhin
„normal“ gebettet werden. Und allein
40% der Kranken, die bereits unter
einem Dekubitus leiden, bekommen
kein entsprechendes Lagerungssystem.
Begründet wird das zumeist mit den
hohen Anschaffungskosten. Hat sich
der Dekubitus aber erst einmal entwickelt, kostet eine effektive Behandlung wenigstens zwischen 25.000 und
40.000 Euro. „Man spart hier am
falschen Ort“, betont Natascha
Woltemade, die Institutsleiterin von
IGAP.
Seit vielen Jahren beschäftigen sich die
Spezialisten vom IGAP-Institut mit der
Dekubitus-Problematik. Und konnte
bei der Versorgung von Dekubitus-Patienten deutliche Defizite feststellen,
auch im Bereich der im Einsatz befindlichen Systeme. Es reicht heute offensichtlich nicht mehr aus, den Fokus nur auf
die Druckreduzierung zu richten. Sie ist
zwar immer noch eine Grundvoraussetzung zur Regeneration, es müssen jedoch weitere Aspekte gleichrangig erfüllt
werden: Die Anforderungen an die Mobilisierung, die Wahrnehmungsförderung und die Schmerzreduzierung werden bei vielen im Einsatz befindlichen
Systemen nicht ausreichend erfüllt.
Wie kann Mobilität gefördert werden, Schmerzen reduziert werden und
die Orientierung des Patienten gefördert werden? Ein seit einigen Jahren in
der Pflege eingeführtes Konzept der
Basalen Stimulation geht diesen Fragen
nach und kann Antwort geben. Ziel der
Basalen Stimulation ist die Förderung
der Fähigkeit zur Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation des
Patienten. Die Basale Stimulation vermittelt Körper- und Umwelterfahrungen. Im Hinblick auf die DekubitusProphylaxe und -therapie ist die Förderung von Bewegung der wichtigste Aspekt der Basalen Stimulation.
Das Konzept der Basalen Stimulation
geht davon aus, dass Bewegung nur
dann stattfinden kann, wenn zuvor Sinneseindrücke wahrgenommen werden
konnten. Grundsätzlich ist es einem
Menschen infolgedessen nur dann
möglich sich zu bewegen, wenn er zuvor Reize wahrnehmen konnte. Diese
Reize werden vom zentralen Nervensystem verarbeitet und als Reizantwort
in Bewegung umgesetzt.
Bewegung bzw. Mobilität hat eine
Vielzahl positiver Auswirkungen auf
den Körper und die psychische Befindlichkeit von Menschen. Bezogen auf die
Dekubitus-Thematik sorgt die körperliche Aktivität für ständige Druckverlagerungen der gefährdeten oder
vom Dekubitus betroffenen Körperregionen. Dadurch wird die Mikrozirkulation im Gewebe erhalten, Spitzendrücke auf die Haut vermieden und
die Struktur der Kapillargefäße nicht
geschädigt. Der Erhalt der physiologischen Hautdurchblutung verhindert
das Auftreten von Druckgeschwüren
> BACKGROUND:
A serious
problem
T
he number of decubitus cases
is truly shocking. In Germany,
about 1.2 million people fall
victim to this condition annually. Each
private practitioner has an average of
four decubitus patients, while the situation in hospitals and care facilities can
only be described dramatic. From 5%
to 10% of hospital patients and up to as
many as 30% of patients in old people’s
homes suffer from decubitus. The reasons are exposed in a statistical analysis
carried out by IGAP (= “institute for
innovation in health care and related
research”) in 2002. The study found
that up to 70% of patients at risk do
not have access to the necessary antidecubitus mattresses or systems. These
patients’ condition deteriorates because
they continue to occupy ‘normal’ beds.
Even the 40% of patients already suffering from decubitus do not have the
benefit of an appropriate positioning
system. The reason usually given as
high investment costs. However, once
decubitus has set in, the cost of effective
treatment amounts to at least € 25,000
to 40,000. “This is a completely false
economy,” stresses Natascha Woltemade, IGAP’s director.
IGAP specialists have been exploring
the decubitus problem for years and
have identified major deficits in the
care of decubitus patients, particularly
in the use of available systems. Today it
is clearly no longer sufficient to concentrate simply on pressure reduction.
While this is still a precondition for
regeneration, other aspects of the problem deserve no less attention. Many
therapies at present in use do not adequately meet the requirement for mobility, the stimulation of sensory perception and pain reduction.
How can mobility be encouraged,
pain reduced and the mental awareness
of patients improved? A concept of
basal stimulation introduced into care
procedures some years ago can provide
some answers to these questions. The
aim of basal stimulation is the stimulation of patients’ perceptive and communicative faculties as well as their
mobility. Basal stimulation transmits
bodily and environmental impulses.
Applied to decubitus prophylaxis and
therapy, the promoting mobility is the
most important feature of basal stimulation.
The idea of basal stimulation assumes that movement can only take place
when the patient has perceived sensory
impressions in advance. In other words,
person only moves when stimulated to
do so. Stimulative impulses are processed by the central nervous system and
transformed into movement.
Movement or mobility has numerous
positive effects on both the body and a
sense of well-being. In relation to decubitus, physical activity constantly shifts
the pressure acting on threatened parts
of the body, or those already affected by
the condition. By this means, the
microcirculation of tissue is maintained, pressure points on the skin avoided and the structure of the capillary
vessels left unharmed. The maintenance
of the physiological supply of blood to
the skin hinders the ocurrence of bed
sores, or stimulates healing.
Anzeige
> PRODUCTS:
Bedded on Wings
I
Veränderungen des Körperschemas: Ein Patient, der 12 Tage lang auf einem Mikroglaskugelbett lag, hat seine Körperumrisse gezeichnet. Es wird deutlich, dass
die extreme Weichlagerung die Körperwahrnehmung des Patienten im Bereich des Rückens und des Sakrums erheblich reduziert.
These basic elements of basal stimulation, ie the promotion of perception
and mobility, were applied to the development of an innovative anti-decubitus system.
As a rule, these “microstimulation
systems” comprise a sprung base and a
relatively thin special mattress The
gently vibrating spring wings of the
sprung base provide the essential stimulation. Microstimulation systems for
patients with severe decubitus (IV) can
be additionally fitted with active components called “actors” Gently stimulation can then be translated into waves
or a circular motion.
Very often patients suffering from
chronic pain are extremely sensitive to
pressure and lifting movements as set
in train by classical alternate pressure
systems, for example. Furthermore,
each pain event is a highly individual
process. For these reasons, until now
the care of these patients caused big
problems as there were hardly any suitable positioning aids.
The special needs of sufferers
from chronic pain were taken into
account when developing the
new microstimulations systems, the
gentle minimal movements contributing significantly to the alleviation
Translation: David Clarke
of pain.
> PRODUKTE:
Auf Flügeln gebettet
Abb.: Völker AG
Das neue Völker MiS® Micro-Stimulations-System
Die so genannten „Winx“ bilden das Herzstück des neuen Völker MiS®.
I
n Zusammenarbeit mit dem IGAP
(Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte
Pflegeforschung) und Thomashilfen
wurde von Völker ein neues Lagerungssystem zur wirksamen Dekubitus-Therapie speziell für Völker Pflegebetten
entwickelt: Das Völker MiS® MicroStimulations-System, eine patentrechtlich geschützte Spezialunterfederung.
Die MiS® selbst ist ein Lagerungssystem, bei dem unterschiedliche Elemente durch eine gezielte somatische
und vestibuläre Stimulation die Eigenbewegung des Patienten erhalten und
fördern. Dadurch wird eine natürliche
Blutzirkulation im Gewebe gewährleistet, so dass das Auftreten von Druckgeschwüren verhindert bzw. die Grundvoraussetzung für die Wundheilung
geschaffen wird (lesen Sie dazu den
voran stehenden Artikel über Dekubitus-Prophylaxe). Um dies zu erreichen,
ist die Oberfläche der Liegefläche durch
so genannte „Winx“ Flügelfedern
(Design by Lattoflex) aufgelöst, die von
Völker für den Einsatz in der institutionellen Pflege weiterentwickelt wurden.
Diese große Anzahl beweglicher Auflagepunkte sorgt für ein angenehmes
und behagliches Liegegefühl. Die Flügelfedern bestehen aus Polyoximethylen
(POM), einem recyclebaren Kunststoff
mit hoher Elastizität und Formstabilität. Durch ihre typische Eigenschaft der
Torsion, d. h. der Beweglichkeit und
Verdrehung, ermöglichen sie in Verbindung mit ihrer punktelastischen Wir-
kung ein außergewöhnlich hohes Maß
an Anpassung, unabhängig von Körperform oder Liegeposition und -haltung des Bettinsassen.
Ihre absolut individuelle und feinfühlige Reaktion ist dadurch einer
durchgehenden Federleiste weit überlegen.
Die Flügelfedern sind abnehmbar
und frei versetzbar auf elastischen Trägerprofilen installiert, die in einem speziellen Herstellungsverfahren, der Pulltrusion, aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK)hergestellt werden.
Gegenüber einer herkömmlichen Federleiste, z. B. aus Holz mit ähnlichem
Federungsprinzip, wird bei den hier
verwendeten GfK-Trägerprofilen mit
ihrem im Querschnitt elliptisch geformten Profil in Verbindung mit den
Federelementen ein deutlich besseres
Torsionsverhalten erzielt.
Die hohe Stabilität und Biegefestigkeit der Trägerleiste ist sowohl material- als auch konstruktionsbedingt;
denn durch eine optimierte Gestaltung
der Geometrie und durch die ausgewogene Kombination der Materialkomponenten entsteht eine hervorragende
Tragkraft bei aller Sensibilität in der
Anpassung und Unterstützung.
Die Trägerprofile werden beidseitig
von elastischen Federelementen aufgenommen und verbinden die Federbrücke mit den Aluminium-Außenholmen
des Rahmens. Sowohl die Formgebung
der Federelemente als auch ihre materialbedingte Flexibilität bewirken in
Verbindung mit dem Trägerprofil ein
hervorragendes Torsionsverhalten. Im
Inneren der Federelemente befindet
sich zudem ein TPE-Modul, das zum
einen das Federelement auf dem
Aluholm fixiert und zum anderen das
Einfedern der Federbrücke bei hoher
Belastung sanft abdämpft.
Die Einzelaufnahme der Trägerprofile in die Federelemete ist ein weiterer
großer Vorteil gegenüber der bei Holzlattenrosten üblichen Duo-Federbrücke, die mit zwei Federleisten ausgestattet ist und eine Verdrehung der einzelnen Federleisten in der Aufnahme des
Lagerungselementes in diesem Maße
nicht zulässt.
Zusammenfassend kann man sagen,
dass durch die Kombination der drei
Federsysteme eine Einfederungskurve
erreicht wird, die sich dynamisch fortsetzt. Das bedeutet – im Vergleich zum
Lattenrost – kein schnelles Einsinken
mit einem schnell erreichten Ende der
Kurve, sondern ein sanftes Einsinken
durch die Aneinanderreihung der Federfolge: Flügel-Trägerprofil-Federelemente. Daraus ergibt sich eine ausgezeichnete Körperanpassung und
Stützung, die mit einem herkömmlichen Lattenrost nicht erreicht werden
Heiko Heine
kann.
> Weitere Informationen auf
Stand 3-345, Altenpflege 2003 oder
unter www.voelker.de bzw. Tel. 0800voelker.
n co-operation with IGAP (= institute for innovation in health care
and related research) and Thomashilfen, Völker has developed an effective new anti-decubitus positioning
system specially for use with Völker
nursing beds: the Völker MiS® MicroStimulation-System, a patented special
spring base.
The MiS® is a positioning system. Its
consituent components maintain
and enhance patients’ autonomous mobility by means
of somatic and vestibulary
stimulation. This
ensures natural natural bloodcirculation in the
tissue that
hinders the development of bed sores or creates
the basic preconditions for healing (read more about this in the
article on decubitus prophylaxis
above).
The upper face of the lying surface
is made up of so called “Winx” spring
wings (design by Lattoflex) that have
been further developed by Völker for
use in institutional care. The high number of moving points ensures a pleasant
and comfortable sensation when lying
down. The spring wings are made of
polyoximethylene (POM), a recyclable
plastic with high elasticity and shaperetention. Due to their typical tortional
mobility combined with their individual elasticity they achieve exceptional
adaptability independently of body
shape or the position and posture of the
occupant of the bed.
Their absolutely individual and responsive action is greatly superior to that
of conventional continuous moulded
slatts.
The spring wings are removeable and
freely adjustable on elastic support profiles manufacturerd from glass-fribre
reinforced plastic by means of a special
manufacturing process known as “pull”.
In comparison with conventional
slatted bases using a similar spring principle made of wood, for example, significantly improved torsional performance is achieved by the glass-fibre reinfor-
ced plastic support profiles used here
with their cross-sectional elliptical form
combined with springs.
High stability and flectional strength
arise from both the material and the
design principle used. Excellent carrying capacity harnessed to exceptional
adaptability and support is achieved by
means of optimal geometrics and a skilfully balanced combination of materials.
The support profiles are mounted on
elastic spring elements on both sides
and connect the spring arch with the
aluminium external
stringer of the
frame. The design
of the spring ele-
Abb.: Völker AG
Abb.: Thieme Verlag
7
ments
as well as the
flexibility of their
material in combination with the support profile
give rise to excellent torsional characteristics. In addition, the TPE module
located inside the spring elements on
the one hand attaches the spring elements to the aluminium stringer, and
on the other gently dampens spring
deflection when carrying heavy loads.
The single fixings of the support profiles in the spring elements is a further
great advantage over the double spring
arches found in wooden slatted frames.
As these are fitted with duo-spring
strips they do not allow the same degree
of individual torsioning in the support
locations as do the single strips.
In summary, it can be said that the
combination of three spring systems
achieves a dynamically continuous
spring deflection curve.
That means that – in comparison
with slatted frames – there is no sudden
sinkage with the rapid reaching of the
end of the curve, but a gently dampened
sinkage due to the serial arrangement of
the spring system: wing – support profile – spring element. This gives rise to
excellent body adaptation and support,
which cannot be achieved with traditional slatted frames. Translation: David Clarke
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Das neue leichte Liegen.
Easy does it – lying in bed the easy
Pflegebedürftige Menschen, immobile Alte und Älteste
erhält und fördert durch eine gezielte somatische und
Care-receivers and immobile elderly and extremely
haben ein ganz besonderes Problem, das, wann immer
vestibuläre Stimulation die Eigenbewegung des
elderly people have a very special problem, and it is
es auftritt, auch zu einem Problem für die Pflege wird:
Patienten.
one that also becomes a problem for carers whenever it
Dekubitus.
Dadurch wird eine natürliche Blutzirkulation im
occurs: decubitus.
Gewebe gewährleistet, das Auftreten von Druck-
Völker nursing beds are offering an effective anti-
Zur wirksamen Dekubitus-Therapie bieten Völker
geschwüren wird verhindert, zugleich wird die
decubitus therapy, the Völker MiS® Micro Stimulation
Pflegebetten das Völker MiS® Micro-Stimulations-
Grundvoraussetzungen für eine Wundheilung
System. The Völker MiS® maintains and enhances pati-
System. Das Völker MiS® Micro-Stimulations-System
geschaffen.
ents’ autonomous mobility by means of specific soma-
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way.
tic and vestibulary stimulation.
Lassen Sie sich auf der ALTENPFLEGE 2003 erklären,
This ensures natural blood-circulation in the bodily
wie das Völker MiS® Micro-Stimulations-System funk-
tissue that hinders the development of bed sores or
tioniert. Und welche immensen Vorteile es bietet.
creates the basic preconditions for healing them.
Ask for detailed information on how the Völker MiS®
Micro Stimulation System works at the ALTENPFLEGE
Völker AG · 58454 Witten
Fair 2003. And on the immense benefits that it places
www.voelker.de
at your disposal.
Freecall: 0800-VOELKER (0800-8 63 55 37)
10
> HINTERGRUND:
Immer die richtige Wahl?
Abb.: Völker AG
Wechseldrucksysteme hinterfragt
Handhabung von Wechseldrucksystemen schwierig gestalten: Die Lagerung
und Bewegungsförderung des Patienten
ist erschwert; Probleme beim Patiententransfer treten auf; Die hohe Störanfälligkeit vieler Systeme und das Unvermögen, diese Störungen zu beheben
bereiten Sorgen – bei Defekten der
Systeme kommt es zum sofortigen
kompletten Funktionsverlust.
Anhand dieser Ausführungen wird
sehr deutlich, dass die Auswahl des geeigneten Anti-Dekubitus-Systems sorgfältig und auf Grundlage der individuellen Bedürfnisse des Patienten von verantwortlichen Pflegekräften und Ärzten
IGAP
getroffen werden muss.
> Mehr Infos beim Institut für
Innovationen im Gesundheitswesen
und angewandte Pflegeforschung,
www.igap.de, [email protected]
> BACKGROUND:
Alternating pressure
not always
the right answer
W
W
arum ist Wechseldruck
nicht immer die richtige
Therapie bei Dekubitus?
In der täglichen Praxis fällt es oft
schwer, das geeignete Anti-DekubitusSystem für den Patienten zu finden, das
genau seinen Bedürfnissen entspricht.
Denn: Es gibt kein Wirkprinzip, das bei
allen Patienten zum bestmöglichen
Therapieerfolg führt. In der DekubitusVersorgung sind Wechseldrucksysteme
seit Jahren etabliert. Jedoch sollte man
auf Grundlage jüngerer Erkenntnisse
und Beobachtungen aus Pflege und
Medizin ihre einheitliche Nutzung kritisch hinterfragen. Angeregt durch den
Prozess der Professionalisierung in der
deutschen Pflege, entwickelten sich
pflegerische Konzepte, wie z. B.
Aktivitas Pflege, Kinästhetik oder bereits bestehende und wissenschaftlich
belegte Konzepte, die für die Pflege
modifiziert wurden wie beispielsweise
die Basale Stimulation. Die daraus
resultierende gesteigerte Pflegefachkompetenz ermöglicht es, den Patienten ganzheitlich zu betrachten und
zu pflegen.
Auch die Sichtweise des Themas
Dekubitus ist dabei, sich grundlegend
zu verändern. Wurden Druckgeschwüre
vor Jahren noch als reine Auswirkungen
von Druck und Scherkräften gesehen,
wissen wir heute, dass auch psychosoziale Faktoren das Geschehen stark
beeinflussen können. Folglich standen
bei früheren Produktentwicklungen
von Anti-Dekubitus-Hilfsmitteln ausschließlich die Reduzierung von Druck
und Scherkräften im Mittelpunkt.
Nach dem heutigen Wissensstand ist
das Hinzuziehen der Grunderkrankung
ein entscheidendes Kriterium zur Auswahl des geeigneten Lagerungssystems.
Gerade bei Patienten mit Wahrnehmungsstörungen, wie beispielsweise
Schlaganfallpatienten oder MorbusAlzheimer-Patienten, können Wechseldrucksysteme gravierende Nebenwirkungen verursachen, die sich negativ
auf den Heilungsprozess auswirken
können. Wer also richtig helfen will,
braucht auch die richtigen Hilfsmittel.
Beim Einsatz von Wechseldrucksystemen sind folgende Veränderungen bei
Patienten beobachtbar: eine negative
Gewöhnung (Degenerative Habituation) auf Grund ständig wiederkehrender, gleichförmiger Reize; Störung des
Körperbildes und der körperbezogenen
Wahrnehmung; Koordinationsstörun-
gen; Umweltreize können fehlinterpretiert werden; Räumliche und zeitliche
Desorientierung; Kommunikationsstörungen;
Verhaltensauffälligkeiten;
Emotionale Störungen; Verstärkung
vorhandener Schmerzsymptomatik
durch hohe Hubbewegungen und temporäre Spitzendrücke; Beeinträchtigung
der Schlafqualität durch Geräusche, Vibrationen sowie eine unphysiologische
Liegeposition; Negative Veränderungen
des Haut- und Bettklimas; Eingeschränkte Beweglichkeit. Dadurch Förderung von Kontrakturen; Mögliches
Auftreten von Spastiken; Negative Beeinflussung des Wohlbefindens des
Patienten durch mangelnde, bedürfnisgerechte Anpassbarkeit.
Auch für Pflegende kann sich die
hy is alternating pressure
not always the most
appropriate antidecubitus
therapy? To begin with, there is no universally effective treatment that produces an optimal therapeutic outcome for
all patients. This means that in practice
it is often difficult if not impossible to
find a one-fits-all solution. Although
alternating pressure systems have been
common in the treatment of decubitus
for years, recent research as well as the
practical experience of doctors and
carers have now called its uncritical use
as a universal remedy into question. As
the German care sector becomes increasingly professionalised, new care
methods – pro-active care and
kinæsthesia, for example – are being
developed, or already existing, sciencebased ones like basal stimulation, for
instance, are being adapted for care
purposes. The resulting increase in specialist competence has encouraged a
holistic, needs-related approach to patient care.
Our understanding of the nature of
decubitus is also undergoing radical
change. Traditionally, pressure and
shearing loads were seen as being the
sole cause of pressure ulcers and as a
result pressure-reduction was central
to the development of antidecubitus
systems. Today, however, we know
that socio-psychological factors can
also play a significant role.
According to current knowledge, an
evaluation of the basic illness is of
decisive importance when selecting a
suitable positioning system. In the
case of patients with perceptive disabilities such as stroke patients or those
suffering from Alzheimer’s, alternative
pressure systems can, indeed, have
serious side-effects with a consequent
negative effect on the speed of recovery.
The following changes in patient
behaviour can be observed when using
alternative pressure systems: degenerative habituation due to repetitive, uniform stimulation; a deterioration in
the patient’s physical condition and
perceptive faculties; impaired coordination; faulty decoding of environmental stimuli; spacial and temporal
confusion; impaired communication;
anti-social behaviour; emotional
stress; intensified pain symptoms due
to a pronounced lifting motion and
temporary pressure peaks; reduction
in quality of sleep due to noise, vibration and a physiologically unfavourable sleeping position; negative alteration of skin and bed climate; restricted
mobility. These negative outcomes
tend to promote muscular contractions, to increase the possibility of
spastic paralysis and to reduce a sense
of well-being due to a failure to respond to patients’ specific needs.
Carers can also have problems dealing with alternating pressure systems.
Not only do they interfere with the
positioning, motional stimulation and
transfer of patients, but techical faults
and the inabilty of carers to repair
them give rise to stress siuations
because breakdowns lead to an immediate and complete loss of function.
On the basis of these observations,
it is clearly essential that responsible
carers and doctors select a suitable
antidecubitus system solely on
the basis of patients’ individual
Translation: David Clarke
needs.
> BUCHTIPP:
Dekubitus – Herausforderung für Pflegende
Von Marianne Arndt (Mitarbeiter), P. Eckert (Mitarbeiter), K. W. Freigang
(Mitarbeiter), Christel Bienstein (Herausgeber), Gerhard Schröder (Herausgeber), Michael Braun (Herausgeber); Preis: € 24,95; Georg Thieme Verlag; 1997;
328 Seiten, 82 Abbildungen, 31 Tabellen, kartoniert, ISBN 3131019514.
Noch immer ist der Dekubitus, seine Prophylaxe und Therapie eine der größten Herausforderungen für Pflegende. Wissen, Erfahrung, Konsequenz, Geduld
und eine professionelle Beobachtung im Rahmen eines optimalen Pflegeprozesses
sind nötig, um Dekubiti zu verhindern oder – wenn es dafür bereits zu spät ist –
zu behandeln. Zahlreiche Forschungen liefern uns
immer neue Erkenntnisse, der Wissensschatz
wächst und wächst, sodass man fast den Überblick
verlieren könnte, wenn nicht dieses Buch die wichtigsten Inhalte dokumentieren und bewerten
würde. Die Herausgeber spannen dabei einen
Bogen von der Geschichte des Dekubitus, seine
Bedeutung, seine Auswirkungen, die geeignetsten
Lagerungen, Hautpflege, Beurteilungsskalen,
Qualitätssicherung, Dokumentation bis hin zu
Kostenrechnungen, Hilfsmittelverordnungen,
Lehrbuchanalysen und Erfahrungsberichten beThieme
troffener Patienten
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S
uperman war er nicht nur im
Film. Stand er nicht vor der
Kamera, so flog er als Held der
Lüfte in alten Doppeldeckern aus dem
Ersten Weltkrieg, unternahm Soloflüge
über den Atlantik und Nordamerika,
konnte drachenfliegen, segeln, sportreiten, tauchen – seiner Abenteuerlust
und seinem sportlichen Ehrgeiz schienen keine Grenzen gesetzt. Und als
hätte er geahnt, was ihm einmal bevorsteht, schärfte er seiner Mutter Barbara
ein: „Wenn ich einmal nicht mehr reiten, schwimmen oder segeln kann,
dann ist das Leben für mich nicht mehr
lebenswert. Wenn mir je so etwas passiert, dann lass mich abschalten und
nicht an Schläuchen hängen.“
Am 27. Mai 1995 war es soweit.
Superman Christopher Reeve brach
sich das Genick. Bei einem Reitturnier
in Culpeper im US-Staat Virginia stürzte er kopfüber von seinem Hengst
Buck. Er schlug mit der Stirn auf, sein
Schädel wurde nur noch durch die
Halsmuskulatur am Körper gehalten.
Drei Minuten lang konnte er nicht
mehr atmen. Nach vier Minuten wären
irreparable Hirnschäden eingetreten.
Doch von Glück im Unglück zu sprechen, wäre hier makaber, als zu schwer
erwiesen sich die Verletzungen, die der
1,93-Meter-Hühne bei seinem Unfall
erlitt.
Der erste und zweite Halswirbel waren gebrochen. Das hieß: Vom Hals an
würde der Schauspieler lebenslang gelähmt bleiben, wahrscheinlich auch nie
mehr ohne künstliche Geräte atmen
können. Nie mehr reiten, nie mehr
schwimmen oder segeln. Solche Fälle
nennen die Mediziner sachlich-nüchtern „C-2“. Solche Fälle gelten als die
schlimmsten unter den Schlimmen.
„C-2“ bedeutet, dass die Verletzung
„vollständig“ ist: Signale aus dem Gehirn können nie mehr die Bruchstelle
passieren, die Wirbelsäule ist fortan
nutzlos und Körper, Muskeln, Knochen und Gewebe verfallen langsam
und stetig.
Für Barbara Reeve war der Fall damit
klar. Sie stürmte in das Krankenhaus
und forderte, ihren Sohn augenblicklich von den Schläuchen abzutrennen,
die ihn am Leben erhielten. Natürlich
hörte niemand auf sie.
Nach drei Tagen erwachte Reeve aus
dem Koma – und wollte Selbstmord
begehen. „Vielleicht“, sagte er zu seiner
Frau Dana, „wäre es besser, mich gehen
zu lassen.“ Unter Tränen brachte Dana,
Schauspielerin und Sängerin, hervor:
„Ich werde dir zur Seite stehen, egal,
was du tun willst, weil es dein Leben ist
und deine Entscheidung. Aber ich
möchte, dass du weißt, dass ich bereit
bin, den ganzen langen Weg mit dir
zu gehen, komme, was wolle.“ Und
sie fügte ihren Worten hinzu: „Du
bist immer noch du, und ich liebe
dich.“ „Das war der Satz“, schrieb
Reeve später, „der mir das Leben rettete.“
Reeve schildert diese Szene in seiner
Autobiografie „Immer noch ich“. Die
Doppelbedeutung des Originaltitels
„Still Me“ kommt nur im Englischen
zum Tragen. Er greift, wie die deutsche
Übersetzung, die Worte seiner Frau auf.
Heißt aber gleichzeitig auch „Ich
Bewegungsloser“. Als solcher führt
Christopher Reeve seit seinem Unfall
im Mai 1997 das, was er sein zweites
Leben nennt. In einem lichten, großen
Haus in Westchester County, einer grünen, hügeligen Gegend 30 Meilen
nördlich von Manhattan.
Fünfeinhalb Stunden vergehen jeden
Tag allein damit, dass er für den Tag
hergerichtet und abends wieder zu Bett
gebracht werden muss. Zwei Pfleger
müssen ihm beim Aufstehen helfen,
beim Zubettgehen. Ein Beatmungsschlauch führt zu einem künstlichen
Schlitz in der Luftröhre. Sein Bett ist
zugleich seine Toilette, der Stuhlgang
muss künstlich eingeleitet werden.
Dreimal pro Woche heben ihn Krankenschwestern mit Hilfe eines Trage-
> THEMA:
Supermans zweites Leben
Wie Christopher Reeve seiner Querschnittlähmung trotzt
Wohl der zurzeit prominenteste Querschnittgelähmte: Hollywood-Schauspieler Christopher Reeve.
riemens auf einen Spezialtisch, der von
der Horizontalen bis fast in die Vertikale gekippt werden kann. Ein Gurt
über seiner Brust, auf der einst das rote
Initial „S“ für „Superman“ prangte, hält
ihn fest, ein weiterer Riemen ist über
seine Hüfte gebunden, ein dritter umschließt seine leblosen Knie.
Dann geht im Zeitlupentempo sein
Kopf leicht nach oben, seine Füße
berühren allmählich den Boden. Der
Tisch neigt sich um zehn Grad, dann
machen die Schwestern eine Pause. 20
Grad, nächste Pause. Den wachsenden
Druck seiner 110 Kilo Körpergewicht
auf seine zusammengebundenen Beine
spürt der gelähmte Reeve nicht. Aber er
spürt, je mehr der Tisch sich neigt, den
Sauerstoffmangel und Druck auf seinen
Lungen. Trotz des Beatmungsschlauchs
schwitzt und keucht er, als der Tisch
um 80 Grad gekippt wird. Querschnittgelähmte müssen diese Prozedur
nicht unbedingt auf sich nehmen, aber
Reeve besteht darauf. Sie soll in Fällen
wie dem seinen vor Muskelschwund
und Osteoporose schützen.
Dass er in solchen Momenten ein
Bild tiefsten Elends abgibt, weiß Reeve
selbst. Aber das ist es sicher nicht, was
er mit seinem „zweiten Leben“ meint.
Das begann mit der Liebeserklärung
seiner Frau an dem Krankenbett, das er
bereits für sein Sterbelager hielt. Die
Erklärung, die ihm soviel Kraft verlieh,
dass er – sämtlichen medizinischen
Erkenntnissen zum Trotz – felsenfest
behauptet: „Ich kann in ein paar Jahren
wieder gehen.“ So in drei vielleicht,
meint er. Spätestens aber in fünf.
Mittlerweile hält ihn niemand mehr
deswegen für verrückt.
Lähmungen durch ein gebrochenes
Rückgrat galten bislang als irreparabel.
Dass hier die Wissenschaft mittlerweile
umdenkt, hat Reeve fast im Alleingang
geschafft. „Wir leben in einem Zeitalter, in dem nichts unmöglich ist“, verkündet er. Auch nicht das, was man bislang für unmöglich hielt. Womöglich
hat eben die Wissenschaft nur noch
nicht die richtigen Mittel entdeckt?
Vielleicht, weil ihr selbst die Mittel fehlen? Reeve beschloss, ihr auf die
Sprünge zu helfen. Er sammelte Geld.
Mit schier unglaublicher Vitalität und
unerschütterlichem Optimismus ging
Reeve auf eine Art Missionsreise, sammelte, seine Popularität nutzend, Spendengelder in Millionenhöhe und gründete ein Forschungszentrum. An Medi-
ziner und Biologen in aller Welt appellierte er: „Dies ist eine Herausforderung, die ich mit jener vergleiche, die
einst John F. Kennedy an die Wissenschaftler gestellt hat, als er sie aufforderte, es möglich zu machen, dass bald
ein Mensch auf dem Mond gehen
kann.“ Harlan Weinberg, einer der
Ärzte, die Reeve behandeln, wurde
vom Optimismus seines prominenten
Patienten angesteckt: „Reeves Hoffnungen“, glaubt er heute, „sind nicht
übertrieben. Die Rückenmarksforschung ist einen großen Schritt weitergekommen.“ Prompt witzelte Schauspielerkollege Paul Newman bei einem
Besuch Reeves: „Weißt du was? 1906
bekam ein Wissenschaftler den Nobelpreis für den Beweis, dass Rückenmarkgewebe sich nicht regenerieren
kann. Wenn der noch am Leben wäre,
müssten wir ihn finden und ihm den
Preis wieder abnehmen.“
Denn eines Tages, es war im Herbst
2000, passiert es plötzlich: Reeve konnte den Zeigefinger der linken Hand
bewegen – völlig unmöglich aus
wissenschaftlicher Sicht. Reeve selbst
nannte den beweglichen Finger erst
mal vorsichtig „Party-Trick“. Aber bei
einem Neurologen-Kongress in New
Orleans führte er den Party-Trick Doktor John McDonald von der Washington University „School of Medicine“ in
St. Louis vor. Und der WirbelsäulenExperte schaute, „als wäre ich gerade
übers Wasser gegangen“.
Mittlerweile kann der ehemalige
„Superman“-Darsteller die meisten
Finger wieder bewegen und die Zehen
und das Handgelenk heben. Er spürt
Nadelstiche und sogar Streicheleinheiten. Er unterscheidet zwischen kalt
und heiß und stumpf und scharf. Er
empfindet die Berührungen seiner Frau
und seines Sohnes – „ein großartiges
Gefühl“.
Im Herbst 2002 trat der 50-Jährige
im deutschen Fernsehen auf, bei Stern
TV. Doch er erzählte dem Moderator
Günther Jauch nichts von Wundern
und Sensationen, sondern von bedingungsloser Unterstützung, Zuneigung,
harter Arbeit und immenser Selbstdisziplin. Was er mit seiner Medienpräsenz bewirken wolle, sei nur eins:
Den Menschen mitteilen, dass „meine
Fortschritte nichts bringen, wenn sie
nicht übersetzt werden in bessere Pflege
und Hilfe für andere, die nicht meine
Bernd Harder
Ressourcen haben“.
> TOPIC:
Superman’s
second life
O
n 27 May 1995, Supermanactor, passionate sportsman
and daredevil Christopher
Reeve was thrown by his stallion,
Buck, at a riding event in Virginia. As
a result of the accident, he severed his
spinal cord at the second and third cervical vertebra. The injury was so severe
that it resulted in life-long paralysis
from the neck down, a worst-case
scenario known as “C2”.
When Reeve came out of coma, he
wanted to die. In tears, his wife, Dana,
told him, “I’ll stand by you whatever
you decide to do because it’s your life
and your decision. But I want you to
know that I’m willing to travel the
Abb.: Getty Images/Völker Wörld Archiv
11
whole long journey with you, come
what may.” And she added these
words, “You’re still you, and I love
you.” “That was the sentence,” Reeve
later wrote, “that saved my life.”
And so his “second life” began. A
respiratory tube leads to an artificial
opening in his windpipe; bowel movement has to be induced.
Three times a week, he is lifted on to
a special tilting table. Three belts hold
him securely in position. Then the
table slowly tilts until his feet touch
the floor. The more the table tilts, the
more Reeve sweats and gasps for
breath. Sufferers from spinal cord
injury do not have to go through this
procedure, but Reeve insists on doing
so. It protects him from the onset of
muscular atrophy and osteoporosis.
His wife’s declaration of love at his
bedside in hospital has given Reeve so
much strength that he is absolutely
convinced – against all medical knowledge – that “in a few years I’ll be able
to walk again”.
Until now, spinal paralysis was
thought incurable, but Reeve has
made science think again. “We are
living in an age in which everything is
possible,” he says. Driven by sheer
force of will, Reeve decided to help
science on its way. He collected millions of dollars in donations and founded a research institute. “This is a
challenge,” he declared, “to be compared with John F. Kennedy’s calling
upon scientists to put a man on the
moon.”
Then, in autumn 2000, it happened. Reeve could move his left index
finger – a scientific impossibility.
When he showed his “moving finger”
to Dr John McDonald of the
Washington University School of
Medicine, the doctor looked at him as
if he’d just walked on water.
Reeve can now move most of his fingers and lift his toes and wrists. He
feels pin pricks and even caresses. He
can distinguish between hot and cold,
blunt and sharp.
When the 50-year-old appeared on
German television in autumn 2000, he
didn’t speak of miracles and sensations, but of unconditional support,
affection, hard work and immense
self-discipline. The only thing he
wants to achieve is to tell people that
“my progress is as nothing if it is not
transformed into better care and help
for those who do not have the benefit
of my resources”. Translation: David Clarke
Anzeige
Wer sich noch
umfassender engagieren will, kann
dies als „Stifter“
tun. Dieser zahlt
einen einmaligen
Betrag von € 500
oder mehr in das
Stiftungsvermögen
ein, das in Wertpapieren
angelegt
wird. Die Erträge
dienen der Finanzierung der Arbeit.
Beispiele, die bewegen:
– Mehr als 18%
der Menschen in
Alteneinrichtungen und 85% der
Menschen
in
Krankenhäusern
leiden an einem
Dr u c k g e s c h w ü r
(Dekubitus).
– Tausende Kinder
in Deutschland
pflegen
eigene
Angehörige.
– Für Menschen,
die Angehörige zu
Hause
pflegen,
gibt es zu wenig
Unterstützung.
– Schwerkranke
brauchen die Nähe
der Angehörigen.
Doch diesen wird der ausreichende Zugang zur Intensivstation meistens verwehrt.
– Deutschland rangiert bei der
Schmerzbekämpfung im unteren
Drittel der europäischen Qualitätsskala.
– Immer weniger Menschen wollen
einen Pflegeberuf ergreifen.
– Die Ausbildung in der Pflege
entspricht nicht dem heutigen
Stiftung Pflege
Bedarf.
Abb.: Stiftung Pflege
Dem „Notstand“ trotzen
Die Aktivitäten der „Stiftung Pflege“
> Weitere Informationen gibt es
über (01 80) 599 55 03 (12 Cent/Minute, Arcor, Mo-Sa 8–20 Uhr),
[email protected], www.stiftungpflege.de
> PRODUKTE:
Weiter auf Erfolgskurs
Portät Thomashilfen, Teil 2
Mehr noch: Über das Institut IGAP
werden im Rahmen von Produktentwicklungen begleitende Studien initiiert, die das mit der Produkteinführung
verknüpfte „Produktversprechen“ belegen sollen.
form werten Hagen und Keuchel vor
diesem Hintergrund u. a. die vor zwei
Jahren gegründete Initiative „rehaKIND“ – internationale Fördergemeinschaft Kinder- und JugendRehabilitation e.V., bei der auch
Thomashilfen als Gründungsmitglied
mitwirkt.
Fachhandels-Kooperation
wird intensiver
Unternehmensgruppe
Thomas in Kürze
Der Sanitätsfachhandel war von jeher
erste Adresse für Thomashilfen, wenn
es um die Versorgung von Patienten mit Gesundheitsprodukten
aus Bremervörde
ging.
„Daran
wird sich auch
nichts
ändern“,
betonen Hagen und Keuchel. Ändern wird sich allerdings die Zusammenarbeit hinsichtlich des Versorgungs- und Qualitätsmanagements. Hagen macht unmissverständlich klar, dass nicht nur im
Hinblick auf die Kinderreha-Versorgung entsprechende fachliche Qualifizierung auf Handelsseite immer
wichtiger wird.
Hagen nannte in diesem Zusammenhang beide Außendienst-Teams, die
sich aus „hochkompetenten Leuten, in
der Regel Therapeuten bzw. Pflegefachkräften zusammensetzen“, Schulungen
über Thomashilfen bzw. das Institut
IGAP, die Möglichkeit des Sonderbaus
im Rehawagen-Bereich in Bremervörde
im Auftrag des Fachhandels oder das
Anbieten von Sonderbau-Lösungen via
Internet. Generelle Gefahren für die
Versorgung sieht Hagen speziell in der
Fallpauschalenproblematik. „Kostenträger wie der Handel haben bis heute
nicht feststellen können, ob das System
dadurch überhaupt Geld spart.“ Als
bedeutende verbandspolitische Platt-
Die drei wichtigsten Kompetenzbereiche der heutigen Thomas-Unternehmensgruppe sind Thomashilfen,
Vermarktung und Vertrieb von RehaTechnik und Pflegehilfsmitteln;
Thomas-Technik
und
Innovationen, federführend
bei Pron
lfe
dukt- und
hi
as
m
ho
:T
Te c h n o l o g i e b.
Ab
entwicklung sowie
verantwortlich für die
komplette Produktion;
Thomas Sitz- und Liegemöbel, weltweiter Vertrieb von LattoflexBettsystemen.
> Fortsetzung von Völker Wörld Nr. 8
Die Geschichte der
Thomas Unternehmensgruppe
1935 Gründung der Thomas
Tischlerei durch Karl Thomas; 1957
Entwicklung des ersten LattoflexBettsystems, weitere Entwicklungen
und Patente; 1969 Etablierung des
Rehabereiches, Gründung von Thomashilfen; 1975 Gründung des Europäischen Instituts für Schlafphysiologie; 2000 Entwicklung der Micro-Stimulations-Systeme Thevo Adapt und
Agentur Dialog
Thevo-Activ.
> Mehr Infos bei Thomashilfen,
www.thomashilfen.de, [email protected]
> PRODUKTE:
Der Therapiestuhl
785: Außergewöhnliche Positionierungen
Abb.: Broda
D
ie Unterstützung
der Pflegewissenschaft und
die praktische Unterstützung der Pflegenden hat sich eine
Stiftung zur Aufgabe gemacht. In
diesen Tagen geht
die Initiative an die
Öffentlichkeit.
„Wussten
Sie,
dass in Deutschland
Tausende von Kindern unter 16 Jahren eigene Angehörige pflegen?“ Mit
Sätzen wie diesem
provoziert ein Informationsfaltblatt in
den nächsten Wochen die Menschen,
sich mit einem weitgehend vernachlässigten Thema auseinander zu setzen:
dem System der
Pflege in Deutschland. Sein Herausgeber, die Stiftung
> ORGANISATIONEN:
Pflege e.V., Düsseldorf, will mit
solchen Beispielen
aufrütteln und die
Bevölkerung für
eine Unterstützung
noch vergleichsweise jungen Disziseiner Arbeit gewinnen.
plin sollen staatliche Stellen, aber
„Jeder Bürger ist in irgendeiner Weise
auch private Initiativen wie Unterbetroffen, sei es als Angehöriger, Vernehmen, Verbände etc. mobilisiert
wandter oder als Nachbar eines Pflegewerden;
bedürftigen!“, so Christel Bienstein,
– fördert Initiativen und Lösungen,
Vorsitzende des Fachbeirats. Die Stifdie pflegende Angehörige entlasten
tung will ihm diese Tatsache bewusst
oder unterstützen;
und damit die Bedeutung und die
– sorgt dafür, dass die gewonnenen
Leistungen der Pflege für die GesellErkenntnisse auch tatsächlich die
schaft und das Gesundheitssystem
Krankenhäuser und Pflegeeinrichdeutlich machen. So sollen in der
tungen erreichen;
Öffentlichkeitsarbeit spezifische The– berät die Politik, wie wissenschaftlimen der Pflege, wie die Intensivpflege
che Erkenntnisse am besten in die
oder die Pflege von krebserkrankten
Praxis umgesetzt werden;
Menschen, die Überleitungspflege, die
– informiert Pflegekräfte, Patienten
besonderen Betreuungsmöglichkeiten
und Angehörige in breiter Form
für Demenzkranke oder die Begleitung
über die Qualitätsanforderungen
von Schwerkranken und Sterbenden
und -möglichkeiten von Pflege;
herausgestellt werden.
– unterstützt die akademische AusbilDie Entwicklung von Standards aus
dung von Pflegeforschern.
den Notwendigkeiten der Praxis heraus
„Wissensgestützte“ Pflege verhindert
sei – so die Initiatoren der Stiftung –
Nachfolgeerkrankungen und dauerhafeine enorme Leistung der Pflege in
te Pflegebedürftigkeit. Sie macht die
Deutschland.
Auswirkungen notwendiger mediziniDie eigentlichen Herausforderungen
scher Therapien, etwa der Chemostünden jedoch noch bevor: Das
therapie, erträglicher. Mit ihr ist es
System der beruflichen Pflege ist auf die
möglich, Schmerz frühzeitig zu erkenAufgaben der Zukunft nur unzureinen und Hilfestellung – auch langfristichend vorbereitet. Die Zahl der
ger Art bei chronischen ErscheinungsPflegebedürftigen steigt deutlich – zur
formen – zu leisten. Durch vorbeugenZeit sind es über zwei Millionen, von
de Maßnahmen gegen Druckgeschwüre
denen übrigens jeder Dritte jünger als
und Thrombose verhindert sie millio50 Jahre ist. Hinzu kommt die
nenfaches Leiden – und trägt zugleich
Verkürzung der Verweildauer in der
zu enormen Einsparungen im GesundKlinik, die einen wachsenden Bedarf an
heitssystem bei.
Pflegeleistungen im häuslichen Bereich
Aber auch durch eine umfassende
zur Folge haben wird. Die AnfordeInformation von Patienten und Angerungen werden immer größer – doch
hörigen in pflegerischen Fragestellunimmer weniger Menschen entscheiden
gen, zum Beispiel über neue Wohnforsich für einen Pflegeberuf.
men für ältere, demente Menschen,
Zu den schon personellen Engpässen
sorgt die Stiftung für eine Verbesserung
kommen strukturelle Defizite, die
der Pflegequalität.
kompetente Pflege erschweren und
mitunter unmöglich machen sowie ein
Gute Pflege braucht Förderer
Mangel an wissenschaftlich gesicherten
Erkenntnissen über Pflege in der Praxis.
Gute Pflege ist eine gesellschaftliche
Christoph Brocks, Vorstand der
Aufgabe. Damit Pflegende ihren wachStiftung: „Der Begriff ,Pflegenotstand‘
senden Aufgaben gerecht werden köndiskriminiert im Grunde die Pflegennen, bedarf es einer breiten Unterstütden. Tatsächlich handelt es sich um ein
zung. Nur so ist es möglich,
Problem der Gesellschaft, deren verant– Defizite schnell und wirksam zu
wortliche Gruppen, allen voran die Pobeheben;
litik, die bestehenden Probleme nicht
– neue, praxisorientierte wissenschaftgezielt aufgreift und dafür sorgt, dass
liche Erkenntnisse zu gewinnen;
den Bürgern Pflege kompetent und in
– das neue Wissen in der Praxis zum
einer möglichst hohen Qualität angeWohle der Patienten umzusetzen.
boten wird.
Mit € 5 pro Monat (Richtwert) kann
Dafür will die Stiftung Pflege sorgen.
jeder Bürger die Arbeit der Stiftung
Sie …
Pflege wirksam unterstützen. Die
– unterstützt die Pflegewissenschaft
Förderer erhalten regelmäßig Informaund -forschung an Hochschulen;
tionen über die Pflege in Deutschland
Für den Ausbau der in Deutschland
und den Fortschritt der Aktivitäten.
im Vergleich zu anderen EU-Staaten
Der Broda 785 Therapiestuhl.
W
ie viele Pfleger bestätigen,
ist die richtige Positionierung von Bewohnern oft
sehr mühsam. Der Broda 785 Therapiestuhl hilft Pflegern, für eine korrekte, bequeme Positionierung zu sorgen.
Das Modell 785 kann Bewohner mit
Problemen wie Absacken des Oberkörpers, Rutschen, Stürze, Agitation,
unwillkürliches seitliches Beugen und
Absacken der Füße mühelos aufnehmen.
Der 785 ist mit einem stufenlos verstellbaren Sitz- (Kippfunktion) und
Rückenteil (Lehnfunktion) ausgestattet. Bei einer Kippneigung des Sitzteils
von bis zu 38°, können Pfleger ihre
Bewohner gemäß ihren individuellen
Bedürfnissen zwischen 0° und 38°
beliebig positionieren. Da die Kipp-
funktion den Bewohner bequem und
sicher im Stuhl hält, ist sie eine ausgezeichnete Hilfe bei der Verhinderung
von Absacken und Rutschen sowie
Stürzen. Oft macht die Anwendung der
Kipp- und Lehnfunktion den Gebrauch von zusätzlichen Fixierungen
zur sicheren Positionierung überflüssig.
Wegen ihrer beruhigenden Wirkung
können die Kipp- und Lehnfunktionen
des 785er häufig helfen, aufgeregte oder
aggressive Bewohner zu entspannen.
Der 785 bietet einen vollen Lehnwinkel von bis zu 90°. Dies ermöglicht
dem Bewohner ein Nickerchen zu machen, ohne die Notwendigkeit ihn in
sein Bett zu verlegen. Trotzdem bedeutet der volle Lehnwinkel leichten
Transfer. Die Lehnfunktion ist auch eine ausgezeichnete Hilfe hinsichtlich der
Verhinderung von Zusammensacken
und Stürzen.
Der Broda 785 kommt voll gepolstert mit abnehmbarer, verstellbarer
Polsterung als Standardausrüstung. Da
das Polster eine seitliche Abstützung,
die gemäß der Körpergröße eingestellt
werden kann, bietet, stellt es einen
wirksamen Schutz vor einem seitlichen
Absacken des Bewohners dar. Die Polsterung hat auch eine beruhigende Wirkung auf den Bewohner.
Der 785 von Broda ist mit einem stufenlos verstellbaren Beinteil ausgestattet, das gemäß der individuellen Bedürfnisse des Bewohners zwischen
Vertikal und Horizontal beliebig positioniert werden kann. Es hat eine abnehmbare, zweiteilige, abklappbare
Fußstütze, die den Transfer von der
Vorderseite erheblich erleichtert. Die
Stütze kann eingestellt werden, um
Fußkontraktionen und einem Absacken der Füße entgegenzuwirken.
Das Beinteil kann auch gemäß der
Beinlänge des Bewohners verstellt werden. Bei der Verstellung des Sitzteils
und der Rückenlehne wird das Beinteil
in der Höhe und Länge automatisch
mitgeführt, sodass eine manuelle Verstellung der Fußstütze sich erübrigt.
Das Beinteil kann jedoch unabhängig
von der Neigung des Rückenteils manuell verstellt werden.
Viele Pfleger sind von den zahlreichen Verstellmöglichkeiten des Broda
785 begeistert, da er ihre Arbeit erleichtert und die Lebensqualität und Behaglichkeit ihrer Bewohner erheblich
Broda
verbessert.
> Weitere Informationen bei
www.brodaseating.com oder www.voelker.de oder über Tel. 0800-voelker
Abb.: Thomashilfen
12
13
Abb. (5): Metzeler
WARO foam mattresses from plant-based
materials.
Metzeler makes Germany blossom
Deutschland soll erblühen
140 Jahre Metzeler Schaum GmbH
D
ie Metzeler Schaum GmbH
ist ein sehr innovationsfreudiges Unternehmen und verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Herstellung von Polyurethan-Schaumstoff. Die Tradition der
Firma reicht bis ins Jahr 1860 zurück,
als Robert Friedrich Metzeler eine
Konzession für eine Gummiwarenhandlung beantragte. Seither produzierte Metzeler die unterschiedlichsten
Produkte.
Heute stellt die Firma Metzeler Schaum
GmbH
hunderte
verschiedene
Polyurethan-Schaumstoffe für eine
Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen her. Im Bereich Automobil werden
Schaumstoffe für Sitze, Verkleidungen
und technische Bauteile angeboten. Die
Sparte Industrie befasst sich mit
Produkten zur Schall- und Wärmedämmung. Der Sektor Transport entwickelt spezialisierte und spezifizierte
Sitzsysteme sowie Komponenten für
den Schall- und Wärmeschutz. Für die
vielfältigen Bedürfnisse der Möbelindustrie stellt Metzeler unterschiedliche
Schaumstoffe her. Dazu zählt auch die
Rubex® NAWARO Kaltschaum-Matratze aus einer pflanzenölbasierten
Komponente.
D
as Flugzeug setzt zur Landung an. In der Ferne tauchen glitzernde Lichter auf.
Das muss Dubai sein. Noch verschmelzen am Horizont Wüstensand und die
Küstenlinie miteinander, aber bald
schon befindet man sich in einem Märchen aus 1001 Nacht, in einer Welt von
Gerüchen und Farben, glitzernden
Wolkenkratzern, luxuriösen Shoppingtempeln, Scheichs in wehenden Gewändern, verschleierten Frauen, Moscheen und alten Windtürmen. Man ist
überwältigt von der faszinierenden
Mischung aus arabischer Tradition und
kosmopolitischer Moderne.
Ein sehr maßgeblicher Faktor für den
expandierenden Erfolg Dubais ist
natürlich der Reichtum des Landes.
Investitionen werden einfach getätigt
und bis zur Perfektion entwickelt. Auch
die Tourismusbranche in Dubai setzt
neue Maßstäbe. Die Hotelszene des
arabischen Staates macht Fantasien
lebendig. Unglaubliche Hotelprojekte
sind in der letzten Zeit realisiert worden
und neue gigantische Projekte sind
bereits in der Planung und Bauphase.
Was macht Derungs in Dubai? Derungs Licht AG war nicht in Dubai um
das Märchen 1001 Nacht anzuhören,
sondern man ist mit dem Ziel nach
Dubai geflogen, dort neue gute Geschäfte zu machen. Die „Arab Health“
ist dazu die ideale Plattform, um im
Mittleren Osten neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.
Die „Arab Health“ hat in den letzten
Jahren eine gewaltige Entwicklung
durchgemacht. Heute sind über 940
Firmen aus der ganzen Welt mit 21
internationalen Pavillons vertreten.
Diese Stadt oder besser gesagt die ganze
UAE hat einen ungeheuren Entwick-
Metzeler lässt Deutschland erblühen
Für Rubex® NAWARO-Matratzen
wird hauptsächlich Sonnenblumenöl
eingesetzt. Jährlich werden weltweit
rund 24 Millionen Tonnen Sonnenblumenkerne produziert. Die Sonnenblume ist somit nach der Sojabohne
und der Ölpalme die drittwichtigste
Ölpflanze der Welt. Die Temperatur
während der Fruchtzeit hat einen
erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung des Öls. Typische Anbaugebiete der Pflanze sind daher Länder
mit kurzem, heißen Sommer. Ihr Anbau kann mit einfachen Geräten ausgeführt werden.
Bevorzugt werden einheimische Rohstoffe, damit Deutschland in den nächsten Jahren im wahrsten Sinne des
Wortes „erblühen“ kann.
Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe, in diesem Fall Sonnenblumenöl,
trägt zur Stärkung unserer heimischen
Landwirtschaft bei.
Pflanzenöl wird seit mindestens
6.000 Jahren aus Samen gewonnen.
Damals wie heute gehört es zu den
wichtigsten Nahrungsmitteln für
Mensch und Tier, außerdem dient es als
Rohstoff für eine Vielzahl von Anwen-
dungen: z. B. als Brennstoff für Öllampen und Motoren, als Grundlage für
Salben und Medikamente, für Seifen,
Farben und hochwertige Schmiermittel.
Sonnenblumenöl ist ein so genanntes
halbtrockenes Öl, das an der Luft erst
nach 21 Tagen klebefrei eintrocknet.
Basis für hochwertige und langlebige
Qualität der Rubex® NAWARO-Matratzen ist ebenfalls die Zellstruktur.
Rubex® Mono Cell, Rubex® Duo Cell
und Rubex® Trio Cell sind die absoluten Qualitätsgaranten in den hochwertigen Pflege- und Klinikmatratzen, jetzt
Metzeler
auch auf NAWARO-Basis.
„So wird ’ne Matratze draus!“
> Weitere Infos bei www.metzelerschaum.de, Tel. +49 (0 83 31) 830-0,
Fax: -397
Die in Pflanzenölen enthaltenen
Fettsäuren und die daraus gewinnbaren
Polyole sind prinzipiell gut zur Herstellung von Polyurethanen geeignet.
Trotzdem mussten die Metzeler-Forscher zunächst einmal das am besten für
hochelastische Schaumstoffe taugliche
Öl bestimmen. Nach aufwändigen Tests
stellte sich heraus, dass Sonnenblumenöl den idealen Ausgangsstoff darstellt.
Auch Raps- und Sojaöl erwiesen sich im
Versuch als prinzipiell geeignet.
Im zweiten Schritt wurden die genauen Material- und Polstereigenschaften der hergestellten Schaumstoffe
ermittelt und ausgewertet. Entscheidend ist die Zellstruktur. Hohe Offenzelligkeit ermöglicht einen guten Transport von Wärme und Feuchtigkeit
ohne Elastizität und Dauergebrauchstauglichkeit negativ zu beeinflussen.
> FIRMEN:
Business aus 1001 Nacht
Derungs goes worldwide
> PRODUCTS:
Germany blossoms
T
Abb.: Derungs
> PRODUKTE:
Abb. links: Durch die gleichmäßige Porenstruktur von Rubex® Mono Cell erfolgt eine gleichmäßige
Druckentlastung. Abb. mitte: Der Strukturmix von ca. 50% kleiner und 50% großer Poren vermittelt
bei der Rubex® Duo Cell-Qualität ein einmaliges Liegegefühl. Die großen Poren sorgen für eine druckentlastende Funktion, die kleinen Poren ermöglichen eine sanfte Stützung. Abb. rechts: Das perfekte
Liegeverhalten erzielt die Rubex® Trio Cell-Variante. Der Strukturmix von je ca. 33% kleiner, mittlerer
und großer Poren ermöglicht ein druckentlastendes (große Poren), und druckverteilendes (mittlere Poren)
Liegegefühl. Das zusätzliche druckstützende Verhalten der kleinen Poren optimiert das perfekte Liegeund Schlafgefühl.
Illu left: The symmetrical pore structure of Rubex® Mono Cell makes for uniform pressure relief. Illu
middle: The structural mix of ca. 50% smaller and 50% bigger pores of the Rubex® Duo Cell-Quality
imparts unique lying comfort. The big pores relieve pessure, while the small pores provide optimal support.
Illu right: Rubex® Trio Cell achieves perfection in reclining comfort. The structural mix of ca. 33% each
smaller, medium and bigger pores achieves ideal pressure-relief (big pores) and pressure-distribution
(medium pores). The supplementary pressure-support function of the small pores optimises reclining and
sleeping comfort.
he Metzeler Schaum GmbH is
a highly innovative company
with decades of experience in
the manufacture of cellular foam material.
The company’s history goes back to 1860,
when Robert Friedrich Metzeler applied
for a concession to trade in rubber goods.
Since then, Metzler has been producing its
various products. Today, the Metzler company manufactures hundreds of different
polyurethane cellular foams for a variety of
applications. It supplies cellular foam for
seats, cladding and technical components
to the automotive industry. Its industrial
division produces materials for noise and
heat insulation. The transport division develops special seating for specific applications as well as materials for noise and heat
insulation. For the numerous needs of the
furniture industry, Metzler manufactures a
variety of foams, including Rubex® NA-
Rubex® NAWARO mattresses are
made mainly from sunflower oil. Worldwide, roughly 24 million tonnes of sunflower seeds are grown each year. This makes
the sunflower the world’s third most
important source of vegetable oil after the
soya bean and the oil palm. As the temperature during blossoming has a significant
effect on the composition of the oil, typical sunflower-growing areas are countries
with short, hot summers. Cultivation calls
for only simple equipment. A preference
for local raw materials means that in the
coming years Germany can quite literally
‘blossom’. The use of recurring raw materials, in this case sunflower oil, helps promote domestic agriculture. Vegetable oil
has been produced from seeds for at least
6,000 years. Then as today, it belongs to
the most important foodstuffs for humans
and animals. It is also a raw material for a
multitude of applications, for example as
fuel for oil lamps and engines, as the basis
of ointments and medicines, for soap,
paints and high-quality lubricants. Sunflower oil is what is known as a ‘half-dry
oil’ that first dries with loss of its viscidity
after exposure to the air for 21 days.
“And this is how oil turns into a
mattress!”
In principle, the fatty acids contained in
vegetable oils and the polyole that can be
extracted from them are suitable for the
manufacture of polyurethanes. However,
first Metzler researchers had to establish
which oil best for the manufacture of
high-elasticity foam. After extensive testing, sunflower oil was found to be the
ideal basic raw material, although in principle rape and soya oil were also suitable.
As a second step, the precise properties of
both the foam and the padding manufacturerd from it were identified and evaluated. The cellular structure is decisive.
Extremely open-cell foam dissipates
warmth and moisture efficiently without
negatively affecting elasticity and durability. The cellular structure is also the secret
of the high quality and durability of
Rubex® NAWARO mattresses. Rubex®
Mono Cell, Rubex® Duo Cell and
Rubex® Trio Cell are the absolute guarantee of high quality in superior nursing
and hospital mattresses. These are now
also available on the basis of NAWATranslation: David Clarke
RO.
Anzeige
Dubai – eine der reichsten Metropolen der Welt.
lungsdrang. Dubai ist eine Plattform
die sich für den ganzen Mittleren Osten
erstklassig anbietet und besucht wird,
aber auch, neben der „Medica“, als eine
der besten Messen für internationale
Kontakte gilt. In Dubai ist es durchaus
üblich, dass, ausgehend von sehr lockeren Gesprächen, erst während der Messetage kurzfristige Besuche bis hin zu
Firmenbesuchen und Auswärtsterminen in Abu Dhabi vereinbart werden.
So hat auch Derungs sehr vielversprechende Kontakttermine außerhalb des
Messebereichs wahrnehmen können.
Dubai setzt auch im Gesundheitswesen neue Maßstäbe. Es wird ein neues
wirtschaftliches Standbein in der
Medizin aufbauen. Das riesige Projekt
„Health Care City“ mit einem Budget
von ca. 1,8 Milliarden Dollar und ca.
7.000 neuen Arbeitsplätzen in den verschiedensten Bereichen der Medizin,
soll bis zum Jahre 2010 realisiert wer-
den. Grund genug für Derungs auf dieser Messe mehr über das Projekt zu
erfahren.
Auch wenn die Messe in Dubai nicht
unmittelbar für die Geschäftsanbahnung in Dubai-Stadt geeignet ist (hier
herrschen sehr enge familiäre und persönliche Beziehungen, und der Markt
allein wäre auch zu klein bei 700.000
Einwohnern), so ist, nach Einschätzung
von Derungs, diese Stadt der entscheidende Dreh- und Angelpunkt für den
gesamten arabischen Raum. Das kleine
große Tor zum Golf von Arabien hat
sich innerhalb der letzten Jahre einer
unaufhaltsamen Entwicklung verschrieben, sich gerade für Geschäftsbeziehungen von seiner besten Seite zu präsenDerungs
tieren.
> Mehr Informationen bei www
.derungslicht.com, www.arabhealthonline.com, www.dhcc.ae
Abb.: Photodisc
14
2
Nicht jeder kann Nacht für Nacht zu einem erholsamen Schlaf finden.
> INFOTAINMENT:
Na dann, gute Nacht
Was man gegen Schlafstörungen tun kann
W
issen Sie, wie sich 1,0
Promille Alkohol im Blut
anfühlen? Nein? Vermutlich
aber doch. Denn ohne Schlaf sind wir
wie betrunken. Eine durchwachte Nacht
hat auf unsere geistigen Prozesse die gleichen Auswirkungen wie ein Liter Wein
oder anderthalb Liter Bier. Konzentrations- und Reaktionsvermögen sinken
messbar um bis zu 50%. Durch Über-
müdung verursachte Unfälle führen in
Deutschland jedes Jahr zu 10 Milliarden
Euro Folgekosten, schätzt der Schlafmediziner Professor Jürgen Zulley von
der Uni Regensburg. Fatal: In den letzten
100 Jahren hat sich die durchschnittliche
Schlafdauer der Menschen in Westeuropa um ein Fünftel verkürzt. Noch
vor zwanzig Jahren schliefen wir im
Schnitt pro Nacht eine halbe Stunde län-
ger als heute. Mehr und mehr Menschen
machen die Nacht zum Tag. Die einen,
weil sie nicht schlafen wollen. Die anderen, weil sie nicht können und die Nacht
für all das herhalten muss, was tagsüber
liegen geblieben ist. Oder aber, weil sie
berufsbedingt nicht schlafen dürfen.
Doch wer glaubt, seine innere Uhr
langfristig überlisten zu können, irrt. Der
Mensch braucht heute noch genauso viel
Anzeige
Schlaf wie zu Goethes Zeiten, der wusste:
„Süßer Schlaf, du kommst wie reines
Glück …“ Zwar gibt es den so genannten „Kurzschläfer“, der sich nach weniger
als sechs Stunden Schlaf wach und ausgeruht fühlt – aber dieser Typ ist äußerst
selten. 90% aller Menschen gehören zum
klassischen „Mittelschläfer“ und brauchen mindestens zwischen sieben und
neun Stunden Ruhe, um wieder fit zu
sein.
Schlafen Sie genug? Mediziner und das
Magazin Wellfit haben einen Mini
Check-up entworfen:
Sie schlafen vermutlich ausreichend,
wenn Sie … morgens pünktlich aufwachen oder sogar kurz bevor der Wecker
rappelt; nach dem Aufstehen in zehn Minuten munter sind; mittags allenfalls ein
kleines Tief verspüren; ein Glas Alkohol
trinken können, ohne spürbar zu erlahmen; manchmal nachts aufwachen, aber
in der Regel innerhalb von Minuten wieder einschlafen.
Sie haben vermutlich ein Schlafdefizit,
wenn Sie … morgens viel zu früh wach
sind; am Wochenende deutlich länger
schlafen als an Arbeitstagen; erst gegen
Mittags fit werden; im weiteren Verlauf
des Tages oft ermüden und es Ihnen
schwer fällt, sich um Details oder
Routinearbeiten zu kümmern; beim
Fernsehen oder auch beim Lesen im
Sessel einnicken; regelmäßig mehr als
vier Tassen Kaffee am Tag trinken.
Sie haben vermutlich eine Schlafstörung,
wenn Sie … vor dem Einschlafen länger
als 30 Minuten wach liegen; über mehrere Wochen hinweg öfter als einmal
während der Nacht aufwachen; morgens
oft Kopfweh haben; starken Schlafdrang
im Stau oder an einer roten Ampel verspüren; sich nach einem Mittagessen
ohne Alkohol schläfrig fühlen; einen
Verlust an Power und Lebensfreude bei
sich bemerken.
Was tun? Schnell eine Schlaftablette
einwerfen? Besser nicht. „Guter Schlaf
beginnt am Tag“, erklärt Professor
Zulley. Denn meist ist es ein erhöhter Erregungszustand, der uns nicht einschlafen lässt, die Schlaftiefe schwächt oder
uns nachts immer wieder wachrüttelt.
Zulley, der das Schlafmedizinische Zentrum der Uni Regensburg leitet, hat die
erste „Schlafschule“ Deutschlands gegründet. In einem Kurhaus im Oberpfälzer Wald übt er in Wochenkursen
einen „sinnvollen Umgang mit dem eigenen biologischen Rhythmus“ ein. Auch
in den rund 200 Schlaflabors in
Deutschland gehen Spezialisten hartnäckigen Schlafstörungen auf den
Grund. Diese Einrichtungen sind zumeist der psychiatrischen Abteilung der
Universitätskliniken angegliedert. Denn
Aufklärung und Information sind die
halbe Miete: „Die meisten Patienten gehen davon aus, dass ihnen eine Substanz
fehlt, die mit einem Medikament wieder
ausgeglichen werden kann“, sagt die
Psychologin Angela Grigelat von der
„Schlafambulanz“ der bayerischen Landeshauptstadt: „Sie kommen gar nicht
auf den Gedanken, dass die Schlafstörung etwas mit ihrer Lebensgestaltung
zu tun hat und dass sie selbst darauf
Einfluss nehmen können.“
Zur „Ersten Hilfe“ bei Schlafstörungen empfehlen Experten:
Verzichten Sie abends auf Kaffee, Tee
und Nikotin. Wenn Sie nicht durchschlafen können, ist auch Alkohol tabu.
Er fördert zwar das Ein-, stört aber das
Durchschlafen. Nur wer lediglich nicht
einschlafen kann, darf sich einen
Schlummertrunk, vorzugsweise Rotwein oder Bier, erlauben.
Gewöhnen Sie sich regelmäßige Bettgeh- und Aufstehzeiten an. Der stets
gleiche Rhythmus wirkt beruhigend.
Sport und regelmäßige Bewegung
sind gut gegen Schlaflosigkeit, aber intensive körperliche Anstrengung wie
z. B. im Fitness-Studio stören den
Schlaf. Rekapitulieren Sie am Abend
nochmals den Tag. Vielleicht schreiben
Sie sich auf, was Sie am Tag belastet hat.
Damit „deponieren“ Sie die Sorgen
über Nacht auf dem Papier und müssen
sie nicht mit in den Schlaf nehmen.
Fixieren Sie sich nicht zu sehr auf äußere Schlafbedingungen, wie etwa auf
den Einfluss von „Erdstrahlen“ oder
Mondphasen. Es gibt bislang keine wissenschaftlich haltbaren Untersuchungsergebnisse darüber.
Gewöhnen Sie sich ein Einschlafritual an, das Sie jeden Abend wiederholen. Ein Spaziergang etwa, ein Buch,
eine brennende Kerze, Musik. Das Ritual wird mit der Zeit zum Auslöser für
die Müdigkeit.
Damit Sie abschalten können, darf
der Schlafraum nicht zugleich Arbeitsraum sein. Räumen Sie alle Gegenstände, die Sie an die Arbeit erinnern,
weg.
Gehen Sie nur zum Schlafen ins Bett.
Essen, arbeiten oder fernsehen sollten
Sie woanders. Wenn Sie vor dem Zubettgehen noch Musik hören oder lesen
möchten, setzen Sie sich in einen Sessel.
Sobald Sie länger als 20 Minuten
wach liegen: Stehen Sie auf. Gehen Sie
erst wieder ins Bett, wenn Sie richtig
müde sind. Bleiben Sie eisern bei dieser
Regel. Sie ist eine der wirksamsten
Selbstbehandlungsmethoden! Bernd Harder
> Infos gibt’s z. B. beim Schlafzentrum des Münchner Klinikums
Rechts der Isar, (0 89) 41 40 42 08 (Mo.,
Die., 10–11 Uhr) und unter www.schlafschule.com.
> INFOTAINMENT:
Good Night
Are you getting enough sleep? Do
this quick check to find out:
You’re probably getting enough sleep
if you wake up punctually in the morning and feel full of beans within ten
minutes of getting up – and if you do
wake up during the night, you generally turn over and go back to sleep again
within a few minutes.
You’re probably not getting enough
sleep if you wake up much too early in
the morning, sleep significantly longer
at weekends, don’t feel really fit until
around midday, often feel below par in
the afternoon and nod off when watching TV or reading.
You’re probably suffering from a
sleeping disorder if you take more than
30 minutes to go to sleep, wake up
more than once during the night over a
period of several weeks, often have a
headache in the morning, feel a strong
compulsion to fall asleep in traffic jams
or at red lights and notice a general loss
of vitality.
What can you do if you’re not getting
enough sleep or are suffering from a
sleeping disorder?
Try these self-help tips:
Do without coffee, tea and nicotine
in the evening. Alcohol is also usually
taboo. Get used to going to bed and
getting up at fixed times. Sport and
regular exercise help are fine, but intensive physical workouts in a gym, for
example, can stimulate sleeplessness.
Don’t take your troubles to bed with
you. Think back over any problems you
may have had during the day before
going to bed. Don’t get hooked on
externals like the influence of ‘earth
radiation’ or the moon cycle. At present, there’s no scientific evidence for
them. Get used to a repetitive bedtime
ritual – a walk, perhaps, or a book, a
burning candle, music. In time, the
ritual will spark off tiredness. Your
bedroom should not double up as your
office. Clear away anything that has to
do with work. Only go to bed to sleep.
Eat, work and watch TV elsewhere. If
you want to read or listen to music
before going to bed, then do so in a
chair. As soon as you have been awake
for more than 20 minutes, get up and
don’t go back to bed again until you feel
really tired.
Obey this cast iron rule. It’s the best
self-help tip of all! Translation: David Clarke
„Sleep well in your Bettgestell“
Bettgeschichte(n) zwischen Liebe, Tod und Nachtkästchen
Amor verlässt das Bett von Psyche im ersten Licht des Tages (François-Édouard Picot: „L’ Amour et Psyché“, 1817, Louvre, Paris).
V
on der Wiege bis zur Bahre –
immer wieder spielt sich
unser Dasein ganz wesentlich
im Bett ab. Sex, Laster und Frivolität.
Muße und Faulenzerei. Kranksein und
Sterben. Bettgeschichten handeln stets
vom Außerordentlichen im Alltäglichen.
Kein Wunder, dass berühmte Literaten das Bett als Symbol des Lebens
geradezu liebten. Nobelpreisträger
Thomas Mann behauptete, an jedes
Bett, in dem er „irgendwann einmal
eine längere Zeit geschlafen, eine
genaue und dankbare Erinnerung“ zu
bewahren. Guy de Maupassant setzte
seiner Schlafstatt in der Novelle „Das
Bett“ ein Denkmal: „Das Bett, mein
Freund, ist unser ganzes Leben. Da
wird man geboren, da liebt man, da
stirbt man …“
Von jeher hat der Mensch in den
rund drei Jahrzehnten, die er statistisch
im Bett verbringt, nicht nur geschlafen,
sondern intrigiert, spioniert und verhandelt, aber auch der Lust gefrönt
oder, schwerer Gedanken voll, die
Nacht schlaflos verbracht. „Und auch
wenn wir nicht gerade mit Napoleon
übereinstimmen, der meinte, Genies
(wie er) bräuchten drei Stunden Schlaf,
sonstige Männer vier, und nur Idioten,
Frauen und Kinder fünf und mehr
Stunden, so müssen wir zugeben, dass
die Qualität der nächtlichen Unterlage
von erheblicher Bedeutung ist„, stellt
die Journalistin Eva Niederreiter-Egerer
in dem renommierten Geschichtsmagazin PM-History sachlich fest. Und
äußert sogar die Sorge: „Und dann stelle man sich vor, ein Mensch, ein Homo
politicus, ginge nun missmutig, weil
unausgeschlafen (Matratze zu weich,
bleischweres Federbett, unsäglich knarzendes Bettgestell), zur Abstimmung
über den Weltfrieden …“ Das wäre
fraglos fatal.
Um so erstaunlicher, dass Historiker
und Volkskundler die Betten- und
Schlafkulturforschung bislang mehr
oder weniger verschlafen haben. „In der
Regel ist das Schlafzimmer ein Tabubereich, wird der Blick hinein nur
Freunden und Bekannten erlaubt, und
dann auch nur en passant, ganz flüchtig“, bedauert der Sozialwissenschaftler
Hermann Heidrich, Mitverfasser einer
„Kulturgeschichte des Bettes“: „Mündliche Informationen mit den Methoden
der Befragung sind in Anbetracht der
Privatheit und Intimität des Themas
nur mit großen Schwierigkeiten zu
sammeln, und auch archivalisch ist
Fragen des Schlafes nur schwer beizukommen.“
Was wissen wir sicher? Nicht viel.
„Bett“ kommt vermutlich von dem
gotischen Wort „badi“, was soviel
bedeutete wie „weiche Unterlage“.
Archäologen haben herausgefunden,
dass bereits unsere Vorfahren in der
Steinzeit eine „weiche Unterlage“
durchaus zu schätzen wussten: „Der
Urmensch, der von der Jagd ermüdet
war, empfand das Bedürfnis nach einer
Lagerstatt, auf der er seine ermatteten
Glieder ausruhen konnte, und er riss
Zweige ab und häufte sie mit Gras und
Moos in einer Höhle zu einem kleinen
Hügel“, heißt es in einer alten Studie.
Als eigenständiges Möbel in Gebrauch kam das Bett vor etwa 6000
Jahren, und zwar bei den Sumerern,
jenem Volk, das im 3. und 4. Jahrtau-
> INFOTAINMENT:
6000 years ago among the Sumerians
in what is today the Shatt al-Arab in
south-eastern Iraq. However, they
were reserved solely for the heads of
households. Everybody else, including
wives unless invited to join their husband in bed, was expected to find
somewhere else to sleep.
The Greeks and later the Romans
refined their sleeping habits. They
used a wooden or metal frame strung
with straps and covered with padding
– a recognisable bed, in fact. Even so,
the bedroom was a place of absolute
privacy intended solely for sleeping in.
Spending time there during daylight
hours was highly suspicious, suggesting an illicit love affair or even hatching some subversive plot.
By the renaissance, the bed had
become a prestige object. It belonged
to the first and most important
purchases of young married couples,
and by 1450 the lack of a proper bed
was seen as evidence of real poverty.
The first purpose-built bedroom
suites comprising bed, wardrobe, bedside cabinets and dressing table with
triptych mirrors came on to the market at the end of the 19th century.
These had already begun to reflect the
“built-in kitchen” mentality of the
20th century – unitary materials, unitary colours, unitary patterns and unitary designs, made to measure for all
time.
The German preference for dark
hardwood gave way to American taste
in the wake of the second world war.
The new trend was airy, soft and
bright. Adjustable mattresses and slatted frames put hospital beds to shame.
Everything was fully automatic and
adjustable by remote control, and that
while lying down. As an – admittedly
linguistically questionable – advertising slogan of those days had it, “Sleep
well in your Bettgestell”.
Earlier, Heinrich Heine said in his
Winter Tales, “One rests so softly in
German beds because they are feather
beds. How often did I long for the
sweetness of the beds of my homeland
as I laid on hard mattresses in the sleepless nights of exile!”
But bedroom tales are often life-stories, and hence tales of love and suffering. The biblical beauty Delilah robbed her husband Samson of his superhuman strength in bed; Othello killed
his beloved Desdemona there.
We also know the bed as a metaphysical artefact – as a place of birth, rest,
love, illness and death – from countless fairy tales, sagas and romantic
comedies. Bedroom tales are certainly
fascinating – and in spite of everything
mostly full of hope and optimism.
How does Shakespeare put it in his
drama Henry IV? “I wish it were bedtime, and then everything would be
Translation: David Clarke
done.”
Bedroom tales of
love, death and
bedside cabinets
C
onsidering that people spend
roughly thirty years of their
life in bed – and for purposes
that go far beyond merely sleeping – it
is all the more surprising that until
now historians and anthropologists
have shown little interest in beds and
sleeping habits. “As a rule, bedrooms
are off-limits,” says sociologist Hermann Heidrich, co-author of “A
Cultural History of the Bed” regretfully. “Generally, even friends and relatives are allowed only a brief glimpse of
them. In view of the privacy and intimacy of the topic, it’s difficult to get
people to talk about it, and archive
material is hard to come by as well.”
What do we know for sure? Not
much. The word “bed” probably
comes from the Gothic “badi”, which
means “soft underlay”, and archeologists have discovered that our Stone
Age ancestors held such a “soft underlay” of heaped twigs covered with grass
and moss in high esteem.
As a purpose-built piece of furniture, simple beds first appeared about
send v. Chr. im Zweistromland lebte.
Allerdings nur beim Herr des
Hauses. Der Rest der Familie, inklusive
Ehefrau, hatte auf eine entsprechende
Einladung zu warten oder musste sich
seinen Schlafplatz irgendwo anders im
Haus suchen.
Die Griechen und später die Römer
verfeinerten die Schlafgewohnheiten.
Sie verbrachten die Nacht auf vierbis sechsbeinigen Gestellen aus Holz
oder auch Metall, die mit Gurten bespannt und Polstern belegt waren. „Das
Schlafzimmer, speziell das römische,
war der ganz bestimmte Ort des absolut
privaten Lebens„, erklärt Eva Niederreiter-Egerer: „Sich dort tagsüber aufzuhalten, rief höchstes Misstrauen hervor. Während sich der Römer seiner
Römerin dort nächtens ohne jegliche
Gewissensbisse hingeben durfte, hatte
er am hellen Tage nichts an diesem Ort
verloren. Er wurde dann heimlicher Affären oder des Ehebruchs, wenn nicht
umstürzlerischer Pläne verdächtigt.“
In der Renaissance sei das Bett zum
Prestigeobjekt geworden. Es gehörte
nun zu den ersten und wichtigsten
Anschaffungen eines jungen Ehepaares,
und wer um 1450 gar keines besaß, war
wirklich arm. Zum Ende des 19. Jahrhunderts hin bestückten die ersten
Ensemblekombinationen die Schlafzimmer. Im Gegensatz zu den vorher
liebevoll zusammengestellten Einzelmöbeln begann sich nun die „Einbauküchenmentalität“ des 20. Jahrhunderts abzuzeichnen. Gleiches Holz,
gleiche Farbe, gleiche Maserung, gleiche Form für Nachtkästchen, Kleiderschrank, Ehebett und Kosmetikspiegel-
Tryptichon, maßgefertigt für die Ewigkeit: „Die deutsche Vorliebe für schwere, dunkle Harthölzer wurde erst nach
dem Zweiten Weltkrieg durch die
Einflüsse aus den USA jäh unterbrochen. Luftig, weich und heiter war der
neue Trend. Matratzen und Lattenrost
begannen eine Beweglichkeit anzunehmen, die das Mobiliar eines jeden
Krankenhauses in den Schatten stellten.
Alles vollautomatisch und mit Fernsteuerung im Liegen zu betätigen.“
Ein – wenn auch sprachlich fragwürdiger – Werbeslogan aus jener Zeit lautete schlicht: „Sleep well in your Bettgestell.“ Heinrich Heine hatte zuvor in
seinem „Wintermärchen“ gedichtet:
„Man ruht in deutschen Betten so
weich, denn das sind Federbetten. Wie
sehnt ich mich oft nach der Süßigkeit
des vaterländischen Pfühles, wenn ich
auf harten Matratzen lag, in der schlaflosen Nacht des Exiles!“
Wie gesagt: Bettgeschichten sind
Lebensgeschichten. Und damit auch
Liebes- und Leidensgeschichten. Die
biblische Schönheit Delilah beraubt im
Bett ihren Gemahl Samson seiner übermenschlichen Kraft, Othello tötet darin
seine geliebte Desdemona. Auch aus
ungezählten Märchen, Sagen und Ehebruchsschwänken kennen wir das Bett
als metaphysisches Möbelstück – als
Geburtsort, Schlaf-, Liebes-, Krankenund Totenlager. Bettgeschichten sind in
jedem Fall faszinierend. Und trotz
allem zumeist hoffnungsvoll. Wie
schreibt Shakespeare in seinem Drama
„Heinrich IV“: „Ich wünschte, es wäre
Schlafenszeit, und es wäre alles, alles
Bernd Harder
gut.“
Abb.: Völker Wörld Archiv
> INFOTAINMENT:
Abb.: Völker Wörld Archiv
15
3
François Boucher, L’ Odalisque brune, 1745, Louvre, Paris
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16
> MESSEN:
Doppelt hält besser
Die Rückenschule, Teil 8
Neu: „Altenpflege“ und „HealthCare“
ten/unten und
nicken
Sie
sanft mit dem
Kopf erst nach
vorn,
dann
leicht auf die
eine Seite und
auf die andere
Seite, als wenn
Sie jemanden
huldvoll begrüßen (Abb. 2).
Nun kommt
die
TestÜ b u n g :
Führen Sie die
Hände auf dem
Rücken aufeinander zu. Erzielen
Sie
schmerzfrei
einen Abstand
von nur 2 cm
zwischen den
Fingerspitzen?
Wenn nicht,
dann ist Ihre
Beweglichkeit
stark
eingeschränkt und
Sie
sollten
Ihren Schultergürtel unbedingt trainieren (Abb.
„Test“). Wir beginnen mit Schulterkreisen: Legen Sie beide Hände auf
beide Schultern
und lassen Sie in
dieser
Position
Schultern (und Ellenbogen) kreisen
(Abb. 3). „Hilfe!“
Oberarm und Unterarm bilden einen rechten Winkel (Abb. 4a). Aus
dieser
Position
klappen Sie die Unterarme – ebenfalls
im rechten Winkel –
nach unten (Abb.
4b). Natürlich: Nun
machen Sie das Ganze im Wechsel (Abb.
4c). Achten Sie auf
lockere Hände und
korrigieren Sie zwischendurch: Ist mein
Oberkörper auch
wirklich noch gerade? Jetzt rollen Sie
die Schultern nach
vorn, wobei die
Handrücken zueinander zeigen (Abb.
5a) und bewegen die
Schultern zurück
nach hinten/unten,
wobei sich die Handflächen nach
außen öffnen (Abb. 5b). Nun neigen
Sie den Kopf leicht nach rechts und
schieben sanft mit der Handfläche des
linken Arms in
Richtung Boden.
Sie wiederholen
dies mit Seitenwechsel (Abb. 6).
„Ich weiß auch
nicht!“ Ziehen
Sie mit lockeren
Armen und Händen die Schultern
hoch (Abb. 7a)
und wieder herunter (Abb. 7b),
wobei sich die
Handflächen öffnen.
Die Übungen
8 bis 14 erfahren Sie in der
nächsten Ausgabe. Sabine Gerke
Z
um ersten Mal geht vom 25.
bis 27. März in Nürnberg die
„Altenpflege“-Messe gemeinsam mit der
„HealthCare“
an den Start.
Als Messe-Doppel präsentieren
sich beide Veranstaltungen
mit über 700
Ausstellern die
rund 45.000
Besucher erwarten, darunter eine Vielzahl
von Entscheidern. Zweck
der Zusammenlegung beider Fachmessen war, ein eindrucksvolles Messe- und Kongressforum für die zunehmend vernetzten
Themen Altenheim und Krankenhaus
im Süden Deutschlands zu etablieren.
Der Zusammenschluss verspricht auf
Grund der erhöhten Effizienz größeren
Erfolg für Veranstalter, Aussteller und
Besucher. Aussteller erreichen mit einer
Messe gleich zwei wichtige Zielgruppen
– Fachkräfte aus der Alten- und
Krankenpflege. Für die Besucher wiederum ist das
ausgeweitete
Angebot doppelt attraktiv.
Parallel zur
Messe findet
der „Fachkongress Altenpflege“ mit dem
„2. Deutschen
Pflegetag“ und
der neue Kongress „Health
Update“ für das
Klinikmanagement
statt.
Beide bieten dem Publikum ein breitgefächertes Spektrum an Fachthemen
aus dem Gesundheitsmarkt. Katja Linkert
Abb.(12): Vincentz
E
ine gute Beweglichkeit des
Schultergürtels
fördert den Bewegungsspielraum Ihrer
Arme. Dies dient der
Schonung Ihrer Wirbelsäule und hilft Verspannungen und Kopfschmerzen vorzubeugen. In dieser und in
der nächsten Ausgabe
der Völker Wörld zeigen wir Ihnen 14 einfache Übungen, die Ihre
Schultern stärken werden, damit Sie hoffentlich auch weiterhin
„Vieles auf die leichte
Schulter nehmen können“. Wiederholen Sie
ab Übung 3 jede
Übung zunächst 5 bis
10 mal und steigern Sie
die Wiederholungen
auf 30–50 mal. Halten
Sie bei allen Übungen
den Oberkörper ganz
gerade! Stellen Sie sich
hilfreich vor, an einem
Bändchen an einer
Wolke zu hängen, damit klappt’s (Abb. 1).
Bevor Sie die TestÜbungen machen, lockern und
entspannen Sie
Halswirbelsäule
(Nacken)
und
Schultergürtel: Rollen Sie
die Schultern in
die
optimale
Stellung hin-
Abb.(12): Sabine Gerke
So nehmen Sie mehr auf die leichte Schulter
> Den Messestand der Völker AG
finden Sie in Halle 3, Stand 3-345.
Gastkarten erhalten Sie unter der
Tel. (0 23 02) 9 60 96-20 bei Frau
Hippenstiel.
Impressum
Auflösung des Rätsels aus Nr. 8
Völker Wörld erscheint 4x jährlich.
Herausgeber: Völker AG, Wullener Feld 79,
58454 Witten.
Verlag: ProScript!, Leisewitzstr. 39 a, 30175 Hannover.
Redaktion: Heiko Heine (verantwortlich i.S.d.P.),
E-Mail: [email protected]; Christel
Bienstein, Sabine Gerke, Bernd Harder, Katja Linkert,
Alexander Paul, Johanna Schneider, Giuseppe
Fraterrigo, Ute Haas, Christiane Schlesser-Kraft.
Übernommene bzw. namentlich gekennzeichnete
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des
Herausgebers wieder.
Gestaltung/Satz: ProSell! Werbeagentur GmbH,
Hannover.
Druck: Druckhaus Schläger, 31224 Peine.
Auflage: 36.000 im Direktversand an Leitungen von
Verwaltung, Pflegedienst, Technik und Ärztliche
Leitung in Pflegeheimen und Kliniken.
Anzeigenverwaltung: ProSell! Werbeagentur, Postfach
4846, 30048 Hannover. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste
I/2003.
Lösungswort: Intensiv
> COMIC:
> RATEN UND GEWINNEN:
BETTMAN
HEY, SIE DA!
WARUM JAGEN SIE HIER
SCHMETTERLINGE?
> Diesmal wieder zu
gewinnen: Geldpreise
Bitte das richtige Lösungswort auf einer Postkarte bis zum 30. 4. 2003 einsenden an: Völker
Wörld, c/o Völker AG, Wullener Feld 79,
58454 Witten. Absender bitte nicht vergessen!
Die Auflösung finden Sie in der nächsten Völker
Wörld (Nr. 10, II/2003).
Abb.: PhotoDisc
NA, WEIL ICH
AUCH “LEICHTER LIEGEN”
MÖCHTE.
“LEICHTER LIEGEN”??
DA,
SEHEN SIE
DAS PLAKAT MIT
DEM SCHMETTERLING? VON VÖLKER?
DA STEHT’S DOCH
DRAUF!
AHA! DANN
LASSEN SIE SICH DAS MAL
ERKLÄREN: SEHEN SIE DIESE KLEINEN
FLÜGELELEMENTE IN DER NEUEN
LIEGEFLÄCHE VON VÖLKER
PFLEGEBETTEN?
SIE GEHÖREN
ZUM REVOLUTIONÄREN MIS® MICROSTIMULATIONSSYSTEM. *
ACH DAS IST MIT
DEM SCHMETTERLING GEMEINT.
DA KANN MAN JA LEICHTER LIEGEN,
OHNE EINE SCHMETTERLINGSSAMMLUNG ANLEGEN
ZU MÜSSEN !
Die Auflösung des Rätsels aus der letzten Völker Wörld (Nr. 8, IV/2002) finden Sie weiter oben auf dieser Seite.
Die Gewinner werden am 2. 5. 2003 unter allen Einsendern des richtigen Lösungswortes ausgelost. Mitarbeiter
von Völker dürfen nicht teilnehmen; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
*DAZU MEHR AUF S. 7
Illus.(6): Sabine Gerke
> GESUNDHEIT: