Psychotherapieerfolg wird messbar. Die Bio-Impedanz

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Psychotherapieerfolg wird messbar. Die Bio-Impedanz
Read at Eating Disorders Alpbach 2011, The 19th International
Conference, October 20 – 22, 2011, Alpbach, Tyrol, Austria
Psychotherapieerfolg wird messbar.
Die Bio-Impedanz-Analyse
bei der Behandlung von Essstörungen
PSYCHOTHERAPEUTISCHES ZENTRUM
KITZBERG-KLINIK BAD MERGENTHEIM
Dr. med. Monika Gebel
2010: 601 Patienten/innen, davon
147 mit Essstörungen
Psychotherapeutisches Zentrum Kitzberg-Klinik
Erlenbachweg 22-24, 97980 Bad Mergentheim
PSYCHOTHERAPEUTISCHES ZENTRUM
Ärztlicher Direktor: Prof. Reinhard Plassmann
KITZBERG-KLINIK BAD MERGENTHEIM
2
Kriterien zur Beurteilung des körperlichen
Zustandes bei Anorexia nervosa
• BMI
• Klinischer Eindruck (Allgemeinzustand, Fett-,
Muskelgewebe)
• Geschwindigkeit der Gewichtsabnahme in der
Anamnese
• Bradykardie
• Exsikkose
• Katabolie ?
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Was ist die BIA?
• Standardverfahren zur Bestimmung der
Körperzusammensetzung
• Bioelektrische Impedanzanalyse
– Wechselstrom
– Gesamtwiderstand (Impedanz)
– Phasenverschiebung
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Rote
Krokodilklemme
Schwarze
Krokodilklemme
° °
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Was wird gemessen?
Z² = R² + Xc²
Impedanz Z
= Gesamtwiderstand
Reaktanz Xc
= kapazitiver Widerstand durch
Kondensatoreigenschaft der Zellen
PhasenWinkel α
Resistanz R
= Ohm´scher Widerstand des Gesamtkörperwassers
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Beurteilung des Phasenwinkels
Frauen
Männer
Beurteilung
> 7,5
> 7,9
Nur im Leistungssport und Bodybuilding
6,5-6,9
7,0-7,9
„sehr gut“. Ausgezeichneter Ernährungs- und Trainingszustand.
6,0-6,4
6,5-6,9
„gut“. Hinweis auf regelmäßige sportliche Aktivität. Ausreichende
Versorgung mit Makronährstoffen.
5,5-5,9
6,0-6,4
„befriedigend“. Häufigste Werte (Großteil d. Bevölkerung). Hinweis auf
mäßige sportliche Aktivität. Grundversorgung mit Makronährstoffen.
5,0-5,4
5,5-5,9
„ausreichend“. Mäßiger Ernährungs- und Trainingszustand. Z.B. einseitige
Ernährung, wenig körperliche Betätigung.
4,0-4,9
4,5-5,4
„mangelhaft“. Schlechter Ernährungszustand, eingeschränkte
Nahrungszufuhr und Beweglichkeit.
<4,0
<4,5
„ungenügend“. Sehr schlechter Ernährungszustand. Deutliches Zeichen
der Malnutrition.
<2,0
<2,5
Nur bei Inaktivitätsatrophie und Muskelschwund (apallisches Syndrom)
nach Pirlich et al.
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(Physiologische Schwankungsbreite +/- 0,2°)
Die Körperkompartimente
1.KompartimentModell
2. KompartimentModell
3. KompartimentModell
4. KompartimentModell
Fett
Fett
Fett
Fett
Magermasse
ECM
ECM
ECM
ECW
Gewicht
43%
ECW/ICW 0,6-0,8
73,2% TBW
BCM
BCM
>50%
ICW
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ECM/BCM<1
57%
Beurteilung des ECM/BCM-Index
Frauen und Beurteilung
Männer
0,6
0,8 und 0,7
Nur im Leistungssport und Bodybuilding
„sehr gut“. Ausgezeichneter Ernährungs- und Trainingszustand.
0,9
„gut“. Hinweis auf regelmäßige sportliche Aktivität. Ausreichende Versorgung mit
Makronährstoffen.
1,0
„befriedigend“. Häufigste Werte (Großteil d. Bevölkerung). Hinweis auf mäßige
sportliche Aktivität. Grundversorgung mit Makronährstoffen.
1,1
„ausreichend“. Mäßiger Ernährungs- und Trainingszustand. Z.B. einseitige
Ernährung, wenig körperliche Betätigung.
1,2
„mangelhaft“. Schlechter Ernährungszustand, eingeschränkte Nahrungszufuhr
und Beweglichkeit.
1,3
„ungenügend“. Sehr schlechter Ernährungszustand. Deutliches Zeichen der
Malnutrition.
>1,3
Nur bei massiver Wassereinlagerung und/oder Katabolie oder bei schweren
Störungen des Wasserhaushaltes.
nach Pirlich et al.
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Nutzen der BIA bei
stationärer Psychotherapie
1.
Der BMI als „Mogelpackung“
2.
Beurteilung der Psychotherapiefähigkeit (Einschätzen
des körperlichen Ernährungszustandes)
3.
Beobachtung des Therapieverlaufs und der
Compliance
4.
Integration in den therapeutischen Prozess
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1. Analyse des Ist-Zustandes
Der BMI als „Mogelpackung“:
1.1. Normaler BMI mit reduziertem Ernährungszustand
1.2. Untergewicht mit gutem Ernährungszustand
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2. Die Beurteilung des Ernährungszustandes
2.1. Katabolie/vitale Gefährdung/Indikation zur parenteralen
Ernährung
2.2. differentialdiagnostische Einschätzung, z.B. Erbrechen oder
Wassertrinken
2.3. Erkennen von Komplikationen, z.B. Refeeding syndrome
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3. Die Beobachtung des Therapieverlaufs
Die BIA als Marker zur Überprüfung der
3.1. Effektivität der Therapie
3.2. Compliance
3.3. („Schein“)Stabilisierung
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BIA-Befund
vom
Patient
Gruppe
Ernährungszustand: sehr gut
Phasenwinkel
Ε6,5-6,5/Γ7,0-7,9
ECM/BCM
0,7-0,8
gut
Ε6,4-6,0/Γ6,5-6,9
0,9
befriedigend
ausreichend
mangelhaft
Ε5,5-5,9/Γ6,0-6,4 Ε5,0-5,4/Γ5,5-5,9 Ε4,0-4,9/Γ4,5-5,4
1,0
1,1
1,2
Volumenmangel/falsch positiv
ECW/ICW<0,7
Verdünnungseffekt
ECW/ICW>0,8
Vergleich zur Vormessung:
Differenzierung
der Gewichtszu-/abnahme:
Verbesserung/Verschlechterung
BCM (+/-kg)
Fett (+/-kg)
ECM (+/-kg)
ECW (+/-l)
ungenügend/katabol/vital bedrohlich
<Ε4,0/Γ<4,5
1,3
>1,3
ICW (+/-l)
Nächste Kontrolle am:
Routinekontrolle alle 4 Wochen.
Wöchentl. Kontrolle bei Phasenwinkel <5°/falsch positiver Messung und Phasenwinkel <5,5/V. a. manipulatives Verhalten/Gewichtsverlust>1,5 kg/Wo.
Tägliche Kontrollen in grenzwertigem körperl. Zustand bei Phasenwinkel Ε<4°/Γ<4,5°
Datum
Unterschrift
Zur Info an
Therapeut/in
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Teamchef/in
CA/CÄ
4. Integration der BIA in den therapeutischen Prozess
Die BIA-Messung
• ermöglicht Kohärenz von Verbildlichung und Versprachlichung
• erleichtert durch sachliche Distanz den Zugang zur verzerrten
Körperwahrnehmung
• trägt zum Erfolg der Therapie bei
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Ich danke für Ihre
Aufmerksamkeit !
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Ergebnisse stationärer Anorexie- und
Bulimiebehandlung 2003 - 2008
(07.09.2003 - 31.03.2008)
12,6 %
Anorexie
10,3 %
Bulimie
100%
7,5 %
19,6 %
Ablehnerquote
Ablehnerquote
80%
Misserfolg
(BMI bei Therapieende
unter 17,5)
Therapieerfolg
(BMI bei Therapieende
über 17,5)
Misserfolg
(bei Therapieende nicht
symptomfrei)
60%
40%
92,5 %
80,4 %
Therapieerfolg
(bei Therapieende 3
Wochen symptomfrei)
20%
0%
Anorexie
n=245
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Bulimie
n=253
12 – Monats- Katamnese bei Anorexia nervosa
n Gesamt = 43
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18
12 – Monats- Katamnese bei Bulimie
n Gesamt = 42
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19
Magersuchtvertrag
§1
Mit dieser Vereinbarung werde ich klären, ob ich weiterhin magersüchtig bleibe oder ob
ich meinen magersüchtigen Teil in die Vergangenheit schicke und mein wahres Selbst leben lasse.
Ich habe mir diese Entscheidung überlegt und habe beschlossen,
eine eindeutige Klärung meines Verhältnisses zu meinem magersüchtigen Teil herbeizuführen.
§2
Ich werde meinen magersüchtigen Teil in die Vergangenheit schicken,
indem ich mein Gewicht normalisiere und damit mein wahres Selbst aus der Macht der Magersuchtlogik löse.
Ich werde pro Tag mindestens 100 g zunehmen bis zum Erreichen eines BMI von 18.
§3
Ich weiß, dass mein magersüchtiger Teil mir zahlreiche magersüchtige Tricks vorschlagen wird,
die mich angeblich stark und unbesiegbar machen, vor allem Tricks, diese Vereinbarung zu unterlaufen.
Ich weiß, dass diese Tricks in Wirklichkeit nur dazu dienen, nicht mir selbst,
sondern nur meinem magersüchtigen Teil Macht und Stärke zu geben.
Ich werde die jetzt beginnende Klärungsphase dazu nutzen, eine komplette Liste aller Tricks aufzustellen,
mit denen mein magersüchtiger Teil arbeitet.
§4
Ich werde im Umgang mit mir selbst einen Bereich schaffen,
den ich vor sämtlichen magersüchtigen Tricks schütze und zwar den Bereich
der Gewichtsnormalisierung. Ich lege mich darauf fest:
Es ist gut, mein Gewichtsziel von mindestens 100 g pro Tag zu erreichen.
Jeder Tag, an dem ich dieses Ziel verfehle, ist ein schlechter Tag für mein wahres Selbst,
den ich meiner Magersucht geopfert habe. Ich werde jeden dieser schlechten Tage als schlechten Tag begehen,
indem ich auf meine Bewegungsfreiheit verzichte,
auf dem Zimmer bleibe und mein Zimmer nur für Therapien und Mahlzeiten verlasse.
Jeder Tag, an dem ich mein Gewichtsziel erreiche, ist ein guter Tag für mich und mein wahres Selbst
und ich werde mir für jeden dieser guten Tage mit meinem Therapeuten
zusammen etwas Schönes als Belohnung ausdenken, womit ich mir eine Freude mache.
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§5
Praktische Durchführung: Ich werde mich jeden Tag wiegen lassen
und mein Gewicht selbst in meine Erfolgskurve eintragen.
Jeder Tag unterhalb der Erfolgslinie ist ein schlechter Tag, jeder Tag oberhalb dieser Linie ist ein guter Tag.
§6
Der Vertrag gilt, bis ich den BMI von .......... erreicht habe und damit Gewicht,
Essen und wahres Selbst aus der Macht des magersüchtigen Teils befreit habe.
Aus meinem derzeitigen Gewicht und aus meinem Zielgewicht ergibt sich, dass ich dieses Ziel
in ............... Wochen also spätestens am .................. erreicht haben werde.
Sobald ich an diesem Ziel angekommen bin, werde ich mit Unterstützung des therapeutischen Teams
die Magersucht in einem geeigneten Ritual verabschieden.
§7
Ich kann diese Vereinbarung jederzeit abbrechen und magersüchtig bleiben.
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Magersuchtprotokoll
Umgang mit meiner Erfolgslinie
-Jeder Tag oberhalb der Erfolgslinie im grünen Bereich ist ein guter Tag.
Ich werde mich dafür mit etwas belohnen, was mir Freude macht.
-Jeder Tag unterhalb der Erfolgslinie im roten Bereich ist ein schlechter Tag,
den ich bis auf Therapien und Mahlzeiten in Zimmerklausur verbringe.
-Wenn ich 7 Tage hintereinander im roten Bereich war, habe ich mich entschieden,
bis auf weiteres magersüchtig zu bleiben, die Behandlung wird beendet.
-Ab einem BMI von 16 (über 24 Jahre: BMI 17) kann ich Alltagserprobung vereinbaren,
d. h. ca. 1 Woche die stationäre Behandlung unterbrechen für einen Aufenthalt zu
Hause. Wenn ich dort in den roten Bereich gerate, wird der Alltagsurlaub abgebrochen.
- Bei einem BMI von 18 (über 24 Jahre: BMI 19) bin ich am vereinbarten Ziel.
Der Magersuchtvertrag gilt weiter, die Erfolgslinie verläuft horizontal.
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Magersuchtsprotokoll
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